Der Europäische Rat hat im März 2005 den Weg Auf eigenen Beinen stehen des „Sankt Martin von Tours“ in die Liste der Kultur- Mit zwölf Jahren sucht Martin seinen eigenen Weg. wege aufgenommen mit dem Ziel, das Leben von Gegen den Willen seiner heidnischen Eltern lässt er Sankt Martin, dem bekanntesten Heiligen von Europa sich im christlichen Glauben unterrichten. Er entdeckt vorzustellen. Martinuswege gibt es bereits in Frank- Jesus: Seine Botschaft vom Reich Gottes spricht ihn reich, Italien, in der Slowakei, Tschechien und in an. Mit achtzehn Jahren wird er getauft. Pilgern Ungarn. Nun wird durch einen Hauptweg die Macht nicht ausnutzen Geburtsstadt Szombathely mit dem Wirkungsort des Als Offizier hat Martin selbstverständlich einen Bischofs verbunden. Knecht. Er behandelt ihn aber nicht vom hohen Ross Dieser Hauptweg führt von , der herab, sondern ebenbürtig. So putzt er seinem auf dem Partnerstadt von Szombathely, durch die Diözese Knecht ganz selbstverständlich die Stiefel. Später, als Rottenburg-, deren Schutzpatron der Hl. Bischof von Tours, verzichtet er auf den Bischofs- Martin ist, über Worms nach Tours. Daneben bilden thron und sitzt auf einem Hocker, wie das Haus- personal. mehrere Regionalwege ein „Pilgerwege-Netz“, so dass die Orte der Martinsverehrung (Patrozinien) Kurzentschlossen teilen untereinander verknüpft werden. Martin trifft in einer kalten Winternacht am Stadttor von Amiens einen wohnungslosen Bettler. Spontan Im Dekanat - befindet sich ein Abschnitt des Hauptweges (HW07) – die Etappe zieht er ein Schwert, um seinen Offiziersumhang durchzuhauen. So verschenkt er die Hälfte seines von Zwiefalten nach , von wo es weiter Mantels. über Hechingen nach Rottenburg geht. Zugleich zweigt in Zwiefalten ein Regionalweg (RWM1 / Den Kurs korrigieren RMW2) ab, der über – Großengstingen – Als Sohn eines Offiziers tritt Martin mit fünfzehn Reutlingen nach Tübingen und Rottenburg führt. Jahren traditionsgemäß in den kaiserlichen Militär- dienst und wird Offizier in der Gardereiterei. Nach Informationen zu den Wegetappen, Sehens- seiner Taufe lehnt er den kaiserlichen Dienst ab. Nur würdigkeiten, sowie Impulse und Anregungen finden Jesus Christus will er noch dienen. Daher verweigert Sie unter: www.martinusweg.de er den weiteren Militärdienst.

Kraft der Stille finden

Pilgern im Geiste Martins Martin lebt gern zurückgezogen. Er wohnt in einer Der Martinusweg will nicht nur ein Wanderweg Einsiedelei. Dort kommt er zur Ruhe, sammelt sich in sein, sondern ein Pilgerweg. Pilgern ist mehr, ist der Stille und findet neue Kraft im Gebet. anders als Wandern. Wer pilgert, begibt sich auf eine Sich nicht anbiedern Spurensuche. Der Weg kann den Pilger öffnen auf das Geheimnis seines Lebens hin. Er kann ihn öffnen Begleitet von einem befreundeten Priester ist Martin einmal an der Tafel des Kaisers Maxentius zu Gast. für die Erkenntnis, dass er in dieser Welt umgeben ist Der Kaiser reicht ihm als Ehrengast den Trinkbecher, durch das von Spuren, die weit über den Menschen in der Erwartung, ihn dann von Martin gereicht zu hinausweisen auf einen Grund, der alles trägt, von bekommen. Martin aber reicht den Becher seinem dem alles entstammt, in dem alles eine Mitte hat. Begleiter. Dieser ist ihm wichtiger als der Kaiser. Das Martin von Tours (*316, † um 400) weiß, worauf zeigt er ganz offen. es im Leben ankommt. Deshalb hat er bis heute eine Trauern und kämpfen faszinierende Ausstrahlung, die Alt und Jung gleicher- Als ein Bischof wegen Glaubensstreitigkeiten vom maßen anspricht. Kaiser zum Tod verurteilt und hingerichtet wurde, ist Die Gedanken auf der Rückseite entstammen dem Martin zutiefst unglücklich. Er kämpft mit allen Mit- Buch Claudia Hofrichter, Elisabeth Färber, Wilfried teln darum, solches künftig zu verhindern und setzt sich sogar mit Leuten wieder an einen Tisch, mit Vogelmann, Ich glaube. Handreichung zur Firmvor- denen er eigentlich nichts mehr zu tun haben will. bereitung, Kösel-Verlag München 42010 Der Martinusweg im Dekanat ReutlingenReutlingen----ZwiefaltenZwiefalten

C Offenes Haus für Pilger Martinskirche Martinskirche Oberlinstr. 26, Reutlingen Münsingen Tel.: 07121 / 6968 737 1180 erstmalig Evang. Stadt- Familie Briddigkeit lädt zur Rast erwähnt, 1760 in kirche führt auf heutiger Form gotische Basilika errichtet. Bilderzyklus (13./14.-15. Martinskirche an der Empore Jh.) zurück 4 C 5 Spätgotischer 7 Chor (1463), und Martinskirche Schiff (1580) RWM 2: Dapfen 7 Großengstingen Kleine evang. Dorf- Schloss Lichtenstein kirche (12.Jh.) mit Alte Nebelhöhle St. Martinus frühgotischer Pfullingen Martinsfigur 3 Großengstingen Georgenberg 1717 vom Kloster Rtlg.-Naturtheater 4 Zwiefalten im Reutlingen 55 Martinskirche Rokokostil Hundersingen 6 errichtet 400-jährige Kirche auf einem Bergsporn an 6 der äußersten Ecke Martinskirche 3 Trochtelfingen Altwürttembergs 2 RWM 1: Erbaut um 1200, bedeu - Zwiefalten tendstes Bauwerk der Kern - Gossenzugen stadt und ältestes Gebäude Münster „Mariä Geburt“ Wimsen der Stadt mit schönen 2 Zwiefalten Hayingen Fresken und Gemälden Meisterwerk des deutschen Spät- 10 Indelhausen barock von 1739 mit Martinus- Gundelfingen altar. Sehenswert: Deckenfres- Sattlerkapelle Bichishausen ken, Stuckarbeiten, Wand Tigerfeld Hundersingen tafeln und Chorgestühl 1 Amseltal Ehemalige Einsiede - Wasserstetten lei und Marien - 10 Dapfen Gasthof Post B 9 verehrungsort Marbach Hauptstraße 44, Zwiefalten HW 07: 9 Gomadingen Tel.: 07373 / 302 Zwiefalten Kleinengstingen Einkehr und Übernachtung St. Martinus Sandbreite Großengstingen Kettenack er Pfaffental Geisinger Tal Erbaut 1628, Radlerherberge A neu gebaut 1955; Kettenacker Ausstattung mit Wilsingen - Talweg 12, Zwiefalten-Baach Rokokoplastiken, Trochtelfingen Tel.: 07373 / 1422 Stuckarbeiten A Erbaut 1606 vom Kloster Zwiefalten, 8 1 B 8 und Ölbergbild diente lange Zeit als Armenhaus