Juncker Ist Neuer EU- Kommissionspräsident
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Ausg. Nr. 133 • 4. August 2014 Unparteiisches, unabhängiges Monats- magazin speziell für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt in vier verschiedenen pdf-Formaten http://www.oesterreichjournal.at Juncker ist neuer EU- Kommissionspräsident Das Europäische Parlament hat Jean-Claude Juncker am 15. Juli mit einer starken Mehrheit von 422 Stimmen zum neuen Präsidenten der Europäischen Kommission gewählt. © 2014 European Parliament Jean-Claude Juncker ist der erste demokratisch gewählte Präsident der EU-Kommission. or der Abstimmung im Plenum des Eu- den ersten drei Monaten meiner Amtszeit, migkeiten als Kandidat für das Amt des Prä- Vropäischen Parlaments stellte Juncker ein Paket für Arbeitsplätze, Wachstum und sidenten der Europäischen Kommission vor- in einer Rede seine politischen Leitlinien Investition vorlegen, um 300 Milliarden geschlagen wurde, benötigte er eine Mehr- vor: „Meine erste Priorität und der Leitfaden Euro an Investitionen über die kommenden heit von 376 der insgesamt 751 Stimmen im jeden einzelnen Vorschlages ist Wachstum drei Jahre zu generieren.“ Europaparlament – die er mit 422 Stimmen und Arbeitsplätze in Europa zu schaffen“, Nachdem Juncker vom Europäischen Rat schließlich erreicht hatte. sagte er. „Um das zu erreichen werde ich, in am 27. Juni 2014 nach einigen Mißstim- Lesen Sie weiter auf der Seite 3 ¾ Sie sehen hier die Variante A4 mit 72 dpi und geringer Qualität von Bildern und Grafiken ÖSTERREICH JOURNAL NR. 133 / 04. 08. 2014 2 Die Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser, diesmal erwarten Sie leider gleich vier Nachrufe: auf die erst am 2. August verstorbene Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, auf die Schauspieler Gert Voss und Dietmar Schönherr sowie auf den Physiker Heinz Zemanek, Erbauer des »Mailüfterls« – einer der welt- weit ersten Computer, die mit Hilfe von Transistoren funktionierten. Da der Platz auch in unserem pdf-Magazin begrenzt ist, zwingt uns die Notwendigkeit, an diese herausragenden Persönlichkeiten zu erinnern, bei Erfreulichem einzusparen. Wir hoffen nun, daß dies Besuch aus der Slowakei S 9 nicht allzu oft der Fall ist. Michael Mössmer Der Inhalt der Ausgabe 133 Nachwahlanalyse zur Europawahl 7 Chinesische Delegation zu Staats- und Ministerpräsident der Besuch im Burgenland 72 Slowakei zu Gesprächen in Wien 9 Gute Nachbarschaft 73 Bundeskanzler Faymann in Prag 11 Größtmögliche Sicherheit 74 Integrationsbericht 2014 12 FH Burgenland veröffentlicht Salzburger Festspiele – Bezug zu 1914 S 37 Österreich unter Gewinnern der erste Gemeinwohlbilanz 75 europäischen Integration 14 Die awarischen Kriegergräber Eurobarometer 15 von Mattersburg 76 Österreichs Exporteure mit guten Klingenbach mit Top-Wertung 77 Marktchancen in BRICS-Länder 16 Bester Russisch-Schüler Öster- Euregio forscht 18 reichs kommt aus Kleinhöflein 77 Burgenlands Politspitze bei ---------- den Bayreuther Festspielen 19 Aus Südtirol 78 Oö. Gold für Pavel Kohout 20 Schulz: Das EU-Parlament wird »Stolpersteine« in Klagenfurt 21 einflußreicher und sichtbarer 79 Barbara Prammer 1954 – 2014 S 91 Der Steg zum Mont-Saint-Michel Wirtschaftspolitik könnte Von Dietmar Feichtinger. 26 gefordert sein 80 Unterrichten in Ghana Rekord Mai und Juni: Von Sophie Neurath. 28 16,75 Mio Nächtigungen 82 Kindheitserinnerungen an Silba 33 Schleppende Konjunkturerholung 83 20. AuslandsNiederöster- Schwedenbomben aus NÖ 84 reicherInnen-VIP-Treffen in St. Pölten und Krems 34 Österreichs wachstumsstärkste Weltbund-Tagung Auslands- Markenunternehmen 86 österreichertreffen 2014 »Hofmeisterei Hirtzberger« 90 in Baden bei Wien 35 Barbara Prammer 1954 – 2014 91 94. Salzburger Festspiele Gert Voss 1926 – 1988 95 Joan Miró in der Albertina Wien S 108 Eröffnung mit Bezug auf 1914 37 Heinz Zemanek 1920 – 2014 97 Gedenken an den Ersten Weltkrieg 39 Dietmar Schönherr 1926 – 1988 99 Fronterfahrung – Teil 7 der Serie: Therapeutische Parkinson-Impfung 100 von Helmut Konrad 41 Schloß Artstetten:100 Jahre nach Novae senden Gammastrahlen der Ermordung des Thronfolgers 48 durchs All 102 Die Steiermark und der Tür in die Welt der Quasiteilchen 103 »Große Krieg« 55 Neue Theorie ermöglicht Blick Tiroler Ehrenbuch ist online 54 ins Innere der Erde 104 Der Erste Weltkrieg im HGM 56 Joan Miró in der Albertina Wien 108 Wirtschaftsbericht 2014 60 Salotto.Vienna in Triest 111 Österreich mit der niedrigsten KHM: Leonardo der Naturmalerei 113 NÖ: Urlaub mit Kultur S 123 Arbeitslosenquote in der EU 63 K.U.SCH. Eine Themenpalette 114 Kärntner Bundesratspräsidentin Punctum. Salzburger Kunstverein 116 Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich Ana Blatnik hat Amt angetreten 64 Journal Verlag; Postadresse: A-1130 Wien, Dr. Scho- Oö. Kulturstudie 2014 118 ber-Str. 8/1. Für den Inhalt verantwortlicher Her- Gipfeltreffen am Dachstein 67 8. Schrammel.Klang.Festival 119 ausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer; Lek- »Burgenland-Journal« Serie »Österreicher in Hollywood« torat: Maria Krapfenbauer. jede Art der Veröffentli- chung bei Quellenangabe ausdrücklich erlaubt. Fotos »Chefsache« Wirtschaftsstandort 68 von Rudolf Ulrich. Diesmal: der Keine Neuverschuldung ab 2015 69 S. 2: Peter Lechner / HBF; Parlamentsdirektion / Komponist Oscar Straus 120 Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz; LMZ/Neumayr/ Gesamtverkehrsstrategie 70 Urlaub mit Kultur und MMV; Successió Mirò 2014/Bildrecht, Wien, 2014; Gewalt für den Frieden? 71 Geschmack in Niederösterreich 123 Niederösterreich-Werbung / Lois Lammerhuber In Zusammenarbeit mit dem Auslandsösterreicher-Weltbund und »Rot-Weiss-Rot« – http://www.weltbund.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 133 / 04. 08. 2014 3 Österreich, Europa und die Welt „Sie sind das erste Parlament, das den Präsidenten der Europäischen Kommission wählt“, sagte der (damals noch) Kandidat für das Amt des Kommissionspräsidenten in der Debatte unmittelbar vor der Abstimmung über seine Nominierung am 15. Juli. Die Abgeordneten applaudierten Jean-Claude Juncker an vielen Stellen seiner Rede. Juncker legte sein Reformprogramm dar, seine Ziele für eine soziale Marktwirtschaft, einschließlich eines Investitionspakets von 300 Mio. Euro zur Förderung von Wachs- tum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähig- keit. Er machte seine Ansichten über eine eu- ropäische Energie-Union deutlich sowie dar- über, wie die Troika aus EU-Kommission/ EZB/IWF demokratischer und der Stabili- täts- und Wachstumspakt flexibler gestaltet werden kann. Hinsichtlich der Beziehungen der Kom- mission zu Rat und Parlament und der Wie- derherstellung des Vertrauens der Bürger in die EU sagte er: „Warten wir ab, was wir konkret bewerkstelligen können, und lassen wir uns damit aufhören, die Bürger mit inter- institutionellen Streitereien zu langweilen. Wir sollten es künftig auch unterlassen, Brüssel für alles verantwortlich zu machen, was schiefläuft. Wenn Sie ,Ja‘ in Brüssel sa- gen, dann sagen Sie bitte nicht woanders ,Nein‘. Wir müssen als Team auftreten, und © 2014 European Parliament die Gemeinschaftsmethode anwenden.“ Er daß Sie dies verstanden haben, insbesondere Für die ALDE-Fraktion sagte Guy Ver- fügte hinzu: „Wir sollten nicht jedes kleine was den Bedarf an mehr Demokratie hofstadt (BE), daß eine Wahl Junckers be- Problem zu einem europäischen machen, betrifft.“ Des weiteren sagte er: „Unsere Zu- deute, gleichzeitig für eine Spar- und eine sondern uns auf die großen Herausforderun- stimmung ist aber kein Blankoscheck. Wir Wachstumspolitik zu stimmen. „Ich hoffe, gen konzentrieren.“ werden unnachgiebig sein.“ Er fügte hinzu: Sie werden beides durchführen: Ohne Haus- Der Vorsitzende der EVP-Fraktion Man- „Es muß ein Ausgleich gefunden werden haltsdisziplin gibt es kein Wachstum, aber fred Weber (DE) sagte: „Heute ist ein guter zwischen Finanzstabilität und der Notwen- wir müssen über die Haushaltsdisziplin hin- Tag für Europa. (...) Wir haben Europa mit digkeit von Investitionen: Wir brauchen ein ausgehen, um Wachstum zu fördern – mit dieser Wahl auch ein großes Stück demokra- sozialeres Europa und mehr Solidarität, vor einem Wachstumspaket“, sagte er. Verhof- tischer gemacht. Es ist ein historischer Tag. allem in Einwanderungsfragen.“ stadt kritisierte jene Abgeordneten, die sich Erstmals haben die Wähler über die Spitze Syed Kamall (UK) von der EKR-Frak- enthalten oder gegen Juncker stimmen wol- der Europäischen Kommission unmittelbar tion sagte: „Die Europawahl sollte der Praxis len: „Sie unterstützen damit die Anti-Euro- mitentscheiden können.“ Er fügte hinzu: der Hinterzimmer-Abkommen ein Ende set- päer, und sie lassen ihre Wähler im Stich, „Jean-Claude Juncker ist der richtige Mann zen, hat sich aber selbst als ein solcher Hin- indem sie Hinterzimmer-Deals bevorzugen.“ zur richtigen Zeit. Er steht für Konsens in terzimmer-Deal erwiesen.“ Seine Fraktion Im Namen der GUE/NGL Gruppe erklär- diesem Europäischen Parlament.“ Weber werde Juncker aber nicht deshalb die Un- te Gabriele Zimmer (DE): „Ich teile diese nannte vier Prioritäten seiner Fraktion für die terstützung verwehren, sondern „weil wir allgemeine Euphorie nicht. Dies ist nur ein neue Kommission: Wachstum, Währungssta- nicht glauben, daß Sie der richtige Kandidat erster Schritt, aber nicht ein Sieg der Demo- bilität, mehr Respekt für nationale Parlamen- sind, um Europa in den nächsten Jahren zu kratie. Die Demokratie hat auch versagt. 3,5 te und ein Europa, das nach den Jahren der führen.“ Er fügte hinzu: „Europa braucht mal mehr Menschen haben nicht für die Kon- Krise wieder den Blick nach außen wenden eine Führung, die nach vorne schaut, nicht servativen gestimmt als jene, die für sie ge- muß. nach hinten.“ Eine solche Führung muß einen