Die Stadt Und Ihre Namen II PDF ∙ 7 MB
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01_S. 1-4 06.11.2013 10:48 Uhr Seite 3 Zum Umgang Die Stadt und ihre Namen 2. Teilband 2. TAGUNG L EIPZIG, 24. UND 25. MAI 2013 Akten herausgegeben von Dieter Kremer, Dietlind Kremer LEIPZIGER UNIVERSITÄTSVERLAG GMBH 2013 01_S. 1-4 06.11.2013 10:48 Uhr Seite 4 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Leipziger Universitätsverlag GmbH 2013 Redaktion: Dieter Kremer Satz: Gerhild Scholzen-Wiedmann Druck: docupoint GmbH, Barleben Umschlag: Volker Hopfner, Radebeul ISBN 978-3-86583-815-5 ISSN 1614-7464 4 Inhalt Andreas MÜLLER (Leipzig) Grußwort ....................................................................................................................... 7 Enno BÜNZ (Leipzig) Der Burg-Name in der Stadt ...................................................................................... 11 Gabriela SIGNORI (Konstanz) Hausnamen oder die Taxionomie städtischer Grundherrschaft im spätmittelalterlichen Basel .................................................................................... 27 Leopold SCHÜTTE (Münster) Der „Bauer“ in der Stadt ............................................................................................ 51 Hans WALTHER (Leipzig) Leipziger Ratsmitgliedernamen als Immigrantenzeugnisse im Hoch- und Spätmittelalter .................................................................................... 65 Karlheinz HENGST (Chemnitz) Die Namen von Städten in Nordwest-Böhmen nördlich der Ohře/Eger vom 12. bis 16. Jahrhundert .............................................. 85 Claudia Maria KORSMEIER (Münster) Zur lautlichen Entwicklung der Namen früher westfälischer Städte ................... 111 Christopher KOLBECK (Regensburg) Namen in den ältesten deutschsprachigen Quellen der Stadt Straubing............. 135 Erika WASER (Luzern) Turm und Tor. Namen der Stadtbefestigung von Luzern .................................... 145 Kristin LOGA (Bremen) Viertel- und Straßennamen der Stadt Bremen ...................................................... 195 Rosa KOHLHEIM (Bayreuth) Das vergangene Erscheinungsbild der Stadt im Spiegel heutiger Straßennamen. Die Stadt Bayreuth als Beispiel ..................................... 215 6 Natalija VASIL’EVA (Moskau) Namen auf russischen Stadtplänen unter linguo- und soziokulturellem Aspekt: «Rote Namen» auf dem Stadtplan von Moskau ......... 225 Renāte SILIŅA-PIŅKE (Riga) Rufnamen in Riga im 15. Jahrhundert: Überlegungen über eine schichtenspezifische Namengebung ................................................................. 239 Dieter KREMER (Leipzig) Namen von Personen im Lissabon des 16. Jahrhunderts ...................................... 253 Volker KOHLHEIM (Bayreuth) Urbanonyme in der Literatur: Funktion und Status ............................................ 327 Monika CHOROŚ und Łucja JARCZAK (Opole) Zur Umbenennung deutscher Straßennamen durch die polnische Verwaltung (am Beispiel Opole) ........................................... 351 Dietlind KREMER (Leipzig) Die ältesten Leipziger Kirchenbücher als namenkundliche Quelle ...................... 365 Gabriele RODRÍGUEZ (Leipzig) Akademische Namen? Universitätsmatrikel als namenkundliche Quelle .......... 405 Jens BLECHER (Leipzig) Matrikel, Edition, Applikation. Sozialgeschichtliche Aspekte von akademischen Personaldatenbanken .............................................................. 421 Inga SIEGFRIED / Jürgen MISCHKE (Basel) Eine Stadt und ihre Namen: Das Namenbuch Basel-Stadt .................................. 435 Autorenverzeichnis .................................................................................................. 449 Grußwort Sehr geehrte Referenten und Besucher der Tagung „Die Stadt und ihre Na- men (II)“, liebe Gäste der Stadt Leipzig aus Nah und Fern, liebe Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung mit ihrem Vorsitzenden, Herrn Prof. Dieter Kremer, liebe interessierte Leipziger, liebe Studenten, „Die Stadt und ihre Namen“ ist für einen Bürgermeister natürlich ein verlo- ckendes und sehr interessantes Thema, zumal ich als Bürgermeister der Stadt Leipzig das Glück hätte, hier eine Fülle von Namen großer Leipziger anbringen zu können, die weltweit bekannt und berühmt sind. Erlauben Sie mir aus aktu- ellem Anlass nur einige wenige Anmerkungen dazu. Vor zwei Tagen haben wir als Geburtsstadt Richard Wagners seinen 200. Ge- burtstag begangen, leider nicht im Hause „Zum Roten und Weißen Löwen“, das bereits 1886 abgerissen wurde, auch nicht in der Thomaskirche, wo er getauft wurde; dafür aber in der Alten Nikolaischule, die er 1828/1830 besuchte, und auch sehr nahe am Alten Gewandhaus auf der Universitätsstraße, wo er prägen- de Eindrücke empfing und in dem er 1862 die Uraufführung des Vorspiels der Oper „Die Meistersänger von Nürnberg“ leitete: nämlich im Auditorium Ma- ximum dieser Universität (an der Richard Wagner Musik studierte). Die Stadt ehrt Wagner innerhalb der „Richard Wagner Festtage Leipzig“ noch bis zum 29. Mai. Permanent im Bewusstsein unserer Stadt ist der Name WAGNER durch ganz unterschiedliche städtische Namenarten, so der Richard-Wagner-Platz, die Richard-Wagner-Straße, bis 2000/2001 die Richard-Wagner-Schule (manchen besser bekannt als das RIWA), die Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e.V., der Richard Wagner Verband e.V., das Wagner Denkmal e.V. und der Park „Richard-Wagner-Hain“, womit schon einige Namenarten genannt wur- den, die auf Ihrer namenkundlichen Tagung offensichtlich eine Rolle spielen. Wie ich dem Programm entnehmen konnte, sind auch Gäste aus der „Wag- nerstadt“ Bayreuth unter uns, die dem aktuellen Slogan „Richard ist Leipziger“ sicherlich nicht ohne Weiteres zustimmen können – ein interessanter und aktu- eller Aspekt des Themas „Die Stadt und ihre Namen“. Nicht zu vergessen, die Diskussion um die Bewertung der dahinter stehenden Person. Im Juni folgt gleich das Internationale Bachfest, hier ein aus namen- kundlicher Sicht sicherlich unspektakulärer Familienname („BACH“) für einen spektakulären Musiker, dessen Name natürlich auch vielerlei Niederschlag in den unterschiedlichsten Namenarten der Stadt gefunden hat: im Straßennamen, 8 in verschiedenen Gaststättennamen, der Musikschule – bis hin zu den beliebten „Bachpfeiffen“. Mit der „Leipziger Notenspur“ besitzt Leipzig seit einem Jahr einen neuen Namen, der gemeinsam mit dem „Leipziger Notenbogen“ und dem „Leipziger Notenrad“ für Bemühungen steht, die vielfältige Musiktradition der Stadt Leipzig erlebbar zu machen, indem Stationen angesteuert werden, die mit dem Leben von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Richard Wagner, Edvard Grieg, Gustav Mahler, Max Reger in Beziehung stehen. Mit dem Namen unserer Stadt schon lange fest verknüpft ist die „Leipziger Namenforschung“, das wissen Sie als Gäste dieser Tagung sicherlich noch besser als ich. Dabei ist die Gesellschaft für Namenkunde, vor 23 Jahren gegründet und eng mit dem Namen Ernst Eichler verbunden, noch eine relativ junge Ein- richtung. Schon viel länger, seit den 50er Jahren, existiert an der Universität Leipzig eine interdisziplinäre namenkundliche Arbeitsgruppe bzw. später der selb- ständige Wissenschaftsbereich Namenforschung, an dem bereits 1978 eine Do- zentur für Namenforschung eingerichtet wurde, die Hans Walther innehatte. Und im Jahr 1984 konnte sogar der Weltkongress für Namenforschung unter dem Thema „Der Eigenname in Sprache und Gesellschaft“ nach Leipzig geholt werden. Großartige Nachschlagewerke, die über Leipzig hinaus bekannt und bei brei- testen Bevölkerungskreisen beliebt wurden, erläutern die Ruf-, Familien- und Ortsnamen, so das „Städtenamenbuch der DDR“. Speziell Leipzig verdankt der „Leipziger Namenforschung“ eine sehr frühe wissenschaftliche Bearbeitung des hier vorhandenen deutschen und aus dem altsorbischen eingedeutschten Ortsnamengutes. Bereits 1960 erschien in der von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Reihe „Deutsch-slavische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte“ der 8. Band „Die Ortsnamen des Kreises Leipzig“, verfasst von Ernst Eichler, Elisabeth Lea und Hans Walther. Beiden Herren, Ernst Eichler und Hans Walther war es gegönnt, im Rahmen der ersten Tagung „Die Stadt und ihre Namen“ anlässlich des 20jährigen Bestehens der Gesellschaft für Namenkunde im Oktober 2010 eine den neuesten Forschungsergebnissen genügende Neube- arbeitung der Leipziger Ortsnamen vorstellen zu können. Die Universität und die inzwischen umbenannte Deutsche Gesellschaft für Namenforschung erwarben sich durch die kontinuierliche Durchführung öf- fentlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen große Verdienste um die Verbrei- tung namenkundlicher Forschungsergebnisse. Namenkundliche Vorträge wur- 9 den von den Mitarbeitern auch in den verschiedensten Einrichtungen der Stadt angeboten, von Volkshochschule, über Seniorentreffs, kirchlichen Einrichtun- gen, Schulen usw. Die Stadt und ihre Namenforschung sind also durchaus ein lebendiges Gefüge. Schließlich verdanken viele junge oder auch inzwischen