Globale Vorlage IMSH
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Teilfortschreibung des Regionalplanes für den Planungsraum I Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn zur Ausweisung von Eignungsgebieten für die Windenergienutzung Teilfortschreibung des Regionalplanes für den Pla- nungsraum I Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Sege- berg und Stormarn Der nachfolgende Text ersetzt die Ziffer 6.4.2 des (§ 35 Absatz 3 Satz 3 gegebenenfalls in Verbin- Regionalplanes für den Planungsraum I, Fort- dung mit § 5 Absatz 2 b BauGB) erforderlich. Eine schreibung 1998 vom 16.07.1998 (Amtsblatt flächenmäßige Einschränkung ist zu begründen Schl.-H. 1998, S. 751) und muss beachten, dass das landesplanerische Ziel der Windenergienutzung erhalten bleibt. Die- ses Ziel wird durch eine angemessene begrenzte 6.4.2 Windenergienut- Einschränkung der Eignungsgebiete im Wege der Flächennutzungsplanung der einzelnen Gemein- zung de nicht in Frage gestellt. Inhalte der Land- schaftsplanung, Lärmauswirkungen auf bewohnte Gebiete, die Rücksichtnahme auf die Planung 6.4.2.1 Allgemeines benachbarter Gemeinden sowie weitere städte- bauliche, landschaftspflegerische oder sonstige G (1) Zur räumlichen Steuerung der Errichtung von öffentliche und private Belange können im Wege Windenergieanlagen sind in der anliegenden Kar- der Abwägung eine Reduzierung der Eignungs- te Eignungsgebiete für die Windenergienutzung gebiete rechtfertigen. auf Basis der im Landesentwicklungsplan 2010 (LEP) definierten Kriterien festgelegt. Ihre Festle- G (5) Der erforderliche Ausbau des Übertragungsnet- gung erfolgt, um die Errichtung von Windenergie- zes zum Abtransport des erzeugten und vor Ort anlagen im gesamten Planungsraum auf Räume nicht verbrauchten Windstroms soll effizient und mit geringem Konfliktpotential außerhalb der zügig erfolgen. Dabei soll die Öffentlichkeit zu ei- Siedlungsachsen und besonderen Siedlungsräu- nem frühen Zeitpunkt über Maßnahmen zum me, aber auch in der Regel außerhalb der diesen Netzausbau informiert werden. Netzstrukturen unmittelbar benachbarten Bereiche sowie außer- und Netzkapazitäten sollen den mit dem Ausbau halb der Entwicklungs- und Entlastungsorte, der erneuerbarer Energien verbundenen Erfordernis- beiden Naturparks und der regionalen Grünzüge sen insofern Rechnung tragen, als möglichst er- zu konzentrieren. zeugungsnah zentrale Einspeisepunkte zu prüfen sind, von denen die Erzeugungsleistung auf G (2) Insgesamt sind im Planungsraum I circa 2.494 ha Höchstspannungsebene über eine möglichst kur- als Eignungsgebiete festgelegt. Das entspricht ze Strecke zum nächsten geeigneten Netzver- 0,62 Prozent der Gesamtfläche des Planungs- knüpfungspunkt transportiert wird. raumes. G (6) Soweit sich Eignungsgebiete mit bestehenden Z (3) Für die Errichtung von Windenergieanlagen in- oder geplanten Leitungstrassen des 110, 220, nerhalb der ausgewiesenen Eignungsgebiete gel- oder 380 kV-Netzes überschneiden, besteht in- ten die Empfehlungen des entsprechenden nerhalb eines Korridors von jeweils 1.000 m bei- Runderlasses zur Planung von Windenergieanla- derseits der bestehenden bzw. geplanten Lei- gen in der jeweils aktuellen Fassung. Die darin tungstrasse ein bau- und fachplanerischer Vorbe- genannten Abstandserfordernisse gelten sinnge- halt, mit dem ein vertiefender Prüfbedarf verbun- mäß auch für den umgekehrten Fall, dass neue den ist. In diesen Fällen besteht ein gemeindli- bauliche Einrichtungen wie Wohnhäuser, Sied- ches Planungserfordernis, um den potenziellen lungsbereiche und Infrastruktureinrichtungen in Konflikt auf Ebene der gemeindlichen Bauleitpla- der Nähe von ausgewiesenen Eignungsgebieten nung zu lösen. bzw. vorhandenen Windparks geplant sind. Z (7) Als Maßnahmen zur Netzverstärkung unter Nut- Z (4) Innerhalb der in der Karte ausgewiesenen Eig- zung vorhandener Trassen hat die Kapazitätser- nungsgebiete stimmt die Errichtung von Wind- höhung bestehender Höchstspannungsleitungen energieanlagen mit den Zielen der Raumordnung durch technische Optimierungen oder der Neubau und Landesplanung überein. Sofern und soweit in bestehender Trasse oder in Parallelführung zu die Windenergienutzung in einem Eignungsgebiet bestehenden Leitungen Vorrang vor der Inan- kleinräumig gesteuert oder darüber hinaus in ih- spruchnahme neuer Trassen. rem flächenmäßigen Umfang eingeschränkt wer- den soll oder artenschutzrechtliche Belange dies erfordern, ist ein Flächennutzungsplanverfahren 2 grenze – Übergang zwischen Geest und östli- 6.4.2.2 Charakteristische chem Hügelland; Landschaftsräume • die Talauen beiderseits der Trave (zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg bis zur A 21) gemäß Ziffer 3.5.2 und der Oberalster mit Umgebungsbereichen; • der Bereich zwischen der Linie Steinburg – Absatz 10 LEP Trittau und dem Elbe-Lübeck-Kanal zwischen Behlendorfer Schleuse und Hammer ein- Z (1) In den nachfolgend genannten charakteristischen schließlich Bille-Niederung in diesem Teil. Landschaftsräumen gemäß Ziffer 3.5.2 Absatz 10 LEP ist die Ausweisung von Eignungsgebieten unzulässig. Es handelt sich hierbei um Gebiete, die weitgehend durch die Gebietstypen der Zif- 6.4.2.3 Sonderregelungen fer 3.5.2 Absätze 8 und 9 LEP geprägt und in ih- G (1) Die gemeinsamen Eignungsgebiete der Gemein- rer Gesamtheit unter Einschluss von Randgebie- den Hardebek und Hasenkrug, Wiemersdorf und ten und Pufferzonen als besonders prägende Großenaspe und das Eignungsgebiet der Ge- charakteristische Landschaftsräume anzusehen meinde Gönnebek liegen im Einflussbereich der sind. Wetterradarstation Boostedt des Deutschen Wet- terdienstes (DWD). Im Genehmigungsverfahren Als charakteristische Landschaftsräume sind in kann es hier zu Höhenbeschränkungen aufgrund der Karte dargestellt: der Belange des DWD kommen. • Eine Pufferzone von einem Kilometer Breite Z (2) Im Lübecker Becken sind aufgrund des Schutzes entlang der Elbe, ab Elbdeich binnenfuß ge- der visuellen Integrität der Altstadtsilhouette des messen; UNESCO Welterbes "Lübecker Altstadt" Wind- • Die Krückauniederung von Elmshorn und die energieanlagen nur außerhalb der im Manage- Pinnauniederung von Quickborn über Pinne- mentplan 'UNESCO Welterbestätte Lübecker Alt- berg, beide bis zur Elbe, mit angrenzenden stadt' aufgeführten Sichtachsen zulässig. Marschpufferzonen; • die großräumigen Wiesen- und Weideland- 6.4.2.4 Artenschutzrechtli- schaften im Bereich der Moore, Seen, Fluss- und Bachauenlandschaften; cher Vorbehalt • der Kisdorfer Wohld; G (1) In einigen Gemeinden überschneiden sich die • der Landschaftsraum im Kreis Segeberg zwi- Eignungsgebiete mit Gebieten mit besonderer schen der A 21 bzw. der A 20 einschließlich Bedeutung für den Vogelschutz beziehungsweise des Naturparks „Holsteinische Schweiz“, im mit potenziellen Beeinträchtigungsbereichen emp- Norden begrenzt durch die Kreisstraße K 52 findlicher und geschützter Vogelarten. zwischen der Anschlussstelle Trappenkamp Weiterhin liegen in einigen Gemeinden die Eig- und Tensfeld; nungsgebiete in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kompensationsflächen von Straßenbauprojekten, • der Landschaftsraum innerhalb der Linie To- die artenschutzrechtliche Entwicklungsziele ha- desfelde - Abfahrt A 21 "Bad Segeberg Nord" - ben. A 21 nach Süden bis Anschlussstelle "Leezen" In diesen Fällen besteht ein artenschutzrechtli- - Leezen - Seth - Todesfelde; cher Vorbehalt, mit dem ein vertiefender fachgut- • der Landschaftsraum innerhalb der Linie achterlicher Prüfbedarf im Rahmen der gemeind- Wahlstedt – Rickling – Großenaspe – Bimöh- lichen Bauleitplanung bzw. des immissionsschutz- len – Bad Bramstedt – Schmalfeld - Harten- rechtlichen Genehmigungsverfahrens erforderlich holm - Voßhöhlen - Bark – Wahlstedt; wird. Die Gemeinden und die betroffenen Eignungsge- • der Landschaftsraum innerhalb der Linie biete sind in Tabelle 1 aufgelistet. Weitere arten- Lentföhrden – Trasse der A 20 –Brande- schutzrechtliche Prüferfordernisse ergeben sich Hörnerkirchen – A 23 – Barmstedt – B 4 – aus dem Umweltbericht. Lentföhrden; • der Landschaftsraum innerhalb der Linie Groß Niendorf – Itzstedt - Nahe - Nienwohld - Kreis- grenze von Segeberg/Stormarn - Groß Nien- dorf; • der Landschaftsraum beiderseits der B 404 zwischen BAB A1 und der Bille als Naturraum- 3 Gemeinde Eignungsgebiets- Begründung nummer* Neuengörs, Weede 184 potenzieller Beeinträchtigungsbereich eines Weißstorchbrutplat- zes Breitenfelde 198 potenzieller Beeinträchtigungsbereich eines Kranichbrutplatzes, Lage innerhalb eines Vogelzugkorridores (Bundeswasserstraße Elbe-Lübeck-Kanal) Witzeeze 203 potenzieller Beeinträchtigungsbereich eines Kranichbrutplatzes, Lage innerhalb eines Vogelzugkorridores (Bundeswasserstraße Elbe-Lübeck-Kanal) Lasbek 209 potenzieller Beeinträchtigungsbereich eines Kranichbrutplatzes Travenbrück 210 potenzieller Beeinträchtigungsbereich von Brutplätzen: Seeadler, Kranich, Baumfalke Siebenbäumen, Kastorf 247 potenzieller Beeinträchtigungsbereich von Kranichbrutplätzen Groß Niendorf 249 potenzieller Beeinträchtigungsbereich von Brutplätzen: Seeadler, Kranich, Baumfalke Raa-Besenbek 250 Lage innerhalb eines Vogelzugkorridors (Bundeswasserstraße Krückau) Großenaspe, Wiemersdorf 305 potenzieller Beeinträchtigungsbereich von Kompensationsflächen mit artenschutzrechtlichen Entwicklungszielen. Damsdorf, Stocksee, 306 potenzieller Beeinträchtigungsbereich eines Seeadlerbrutplatzes Schmalensee Woltersdorf 307 potentieller Beeinträchtigungsbereich eines Kranichbrutplatzes, Lage innerhalb eines Vogelzugkorridores (Bundeswasserstraße Elbe-Lübeck-Kanal) Tabelle 1: Artenschutzrechtliche Vorbehalte gemäß Ziffer 6.4.2.4 *Zu den Eignungsgebietsnummern siehe Arbeitskarte zum Umweltbericht