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Zusammenlegung Feldberg

Allgemeine Grundsä tze fu r die Neugestältung des Zusämmenlegungsgebietes änälog zu § 38 Flurbereinigungsgesetz

Az.: Z3140 / B 06.13 Freiburg, den 28.06.2016

Untere Flurbereinigungsbehörde Berliner Allee 3a 79114 Freiburg

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In blauer Schrift dargestellte Ausführungen sind Ergänzungen und Anregungen aus dem Erörte- rungstermin vom 15.03.2016, sowie aus den abgegebenen Stellungnahmen.

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Inhaltsverzeichnis

1 Rechtsgrundlage ...... 3 2 Lage des Gebiets ...... 3 3 Planungsgrundlagen ...... 3 3.1 Straßenplanungen ...... 3 3.2 Raumbezogene Planungen ...... 3 3.2.1 Landesentwicklungsplan vom 21.08.2008...... 3 3.2.2 Landschaftsplan ...... 3 3.2.3 Regionalplan südlicher Oberrhein ...... 3 3.2.4 Flächennutzungsplan vom 14.07.2006 ...... 4 3.2.5 Agrarstrukturelle Vorplanungen nach § 38 FlurbG ...... 4 3.2.6 Geschützte und schutzwürdige Gebiete und Objekte ...... 4 3.2.7 Weitere Fremdplanungen ...... 6 3.2.8 Bestehende und geplante öffentliche Anlagen ...... 6 4 Grundsätze für die Neugestaltung des Gebietes ...... 7 4.1 Vorarbeiten ...... 7 4.1.1 Allgemeine Leitsätze ...... 7 4.1.2 Die ökologische Ressourcenanalyse (ÖRA) ...... 7 4.2 Grundsätze für die öffentlichen Anlagen und Flächen, die künftig außerlandwirtschaftlich genutzt werden ...... 7 4.3 Grundsätze für die langfristig landwirtschaftlich genutzten Flächen ...... 7 4.3.1 Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte ...... 7 4.3.2 Land- und Forstwirtschaftliche Wege ...... 8 4.3.3 Wasserwirtschaftliche Maßnahmen ...... 8 4.3.4 Landschaftspflege ...... 9 4.3.5 Denkmalpflege ...... 9

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1 Rechtsgrundlage

Das Zusammenlegungsverfahren Feldberg wurde vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald – Untere Flurbereinigungsbehörde - nach dem § 91 FlurbG in der Fassung vom 16.03.1976 (BGBl I S. 546), geändert durch Gesetz vom 18.6.1997 (BGBl I S. 1430) mit Beschluss vom 11.11.2011 angeordnet. Der Flurbereini- gungsbeschluss ist unanfechtbar.

2 Lage des Gebiets

Das Flurbereinigungsgebiet liegt etwa 40 km südöstlich von Freiburg im Landkreis Breisgau- Hochschwarzwald und umfasst die Grundstücke der Gemeinde Feldberg ohne den größten Teil der Ortsla- gen Falkau sowie Altglashütten und ohne die Grundstücke, die bereits in den laufenden Zusammenlegungen und Lenzkirch enthalten sind. Es umfasst eine Fläche von rd. 1602 ha.

3 Planungsgrundlagen

3.1 Straßenplanungen Im Verfahrensgebiet werden derzeit keine übergeordneten Straßen geplant.

3.2 Raumbezogene Planungen

3.2.1 Landesentwicklungsplan vom 23.07.2002 Im Landesentwicklungsplan ist Feldberg (Schwarzwald) dem Ländlichen Raum im engeren Sinne, Mittelbereich -Neustadt zugeordnet. In Feldberg sind überregional bedeutsame naturnahe Landschaftsräume ausgewiesen. Ferner sind hier Gebiete vorhanden, die Teil des künftigen europaweiten Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“sind und sich auch durch eine überdurchschnittliche Dichte schutzwürdiger Biotope oder überdurch- schnittlicher Vorkommen landesweit gefährdeter Arten auszeichnen. Im Leitbild der räumlichen Entwicklung heißt es ferner, dass die Anzahl der land- und forstwirtschaft- lichen Betriebe im Zug des tiefgreifenden Strukturwandels in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Der Land- und Forstwirtschaft kommt in Baden-Württemberg nach wie vor er- hebliche Bedeutung zu. Sie besitzt durch die Produktion von Grundnahrungsmitteln, regionalen Spezialitäten und nachwachsenden Rohstoffen für die heimische Industrie vor allem für den Ländli- chen Raum ein hohes Gewicht und durch ihre landespflegerischen Aufgaben und die wachsende Bedeutung einer nachhaltigen Bewirtschaftung ein erhebliches Entwicklungspotenzial.

3.2.2 Landschaftsplan Landschaftsplan Feldberg ‐ wurde 2000 aufgestellt und 2002 geändert.

3.2.3 Regionalplan südlicher Oberrhein Im Regionalplan ist Feldberg als Siedlungsbereich außerhalb der Entwicklungsachsen ausgewiesen. Begründung: „ Sämtliche genannten Gemeinden liegen im ländlichen Raum; sie sind zentrale Orte

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(....) oder haben eine herausragende Bedeutung als Arbeitsplatzstandort (Feldberg). Darüber hinaus sind als Ziele für Feldberg definiert: - Im Schwarzwald soll in gemeindlichen Plänen festgelegt werden, welche Teile der freien Landschaft zur Erfüllung besonderer sozialer und landschaftsökologischer Funktionen offen- zuhalten sind (Mindestflur). - Im Gebiet des Schwarzwaldes ist die Landwirtschaft zum Ausgleich der erschwerten Pro- duktionsbedingungen gemäß den Leitsätzen des Schwarzwaldprogramms bevorzugt zu för- dern. - In empfindlichen Gebieten mit nicht vermeidbarem hohem Besucherdruck ist durch Ord- nungs- und Lenkungsmaßnahmen die Belastung so weit wie möglich zu verringern.

3.2.4 Flächennutzungsplan vom 14.07.2006 Im Flächennutzungsplan sind Flächen für Land- und Forstwirtschaft, sowie für Natur- und Land- schaftsschutz detailliert aufgeführt und gegeneinander abgegrenzt.

Auf die Darstellung der Bauleitplanung in der Ausbaukarte wird verzichtet, da in diesen Bereichen keine Maßnahmen der Flurneuordnung geplant sind.

Bebauungspläne: OT Feldberg - Feldberg‐Ost - Feldberg‐West - Feldberger Hof OT Bärental - Bärental‐Mitte - Ignaz‐Gfell‐Platz OT Falkau - Vorderfalkau - Kronengelände - Tatzenmatte - Mittel‐Hinter‐Falkau - Schelbsacker - Gewerbegebiet - Oberes Kronengelände - VEP Mühlmatte - VEP Gewerbegebiet - Außenbereichssatzung Clemenshof OT Altglashütten - Schwarzenbach - Unterer Sommerberg - Feldberghalle OT Neuglashütten nicht vorhanden

3.2.5 Agrarstrukturelle Vorplanungen nach § 38 FlurbG Die Verhältnisse in der Feld- und Waldflur wirken sich nachteilig auf die Produktions- und Arbeitsbe- dingungen in der Land- und Forstwirtschaft aus.

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Der Grundbesitz gliedert sich auf in Feld (ca. 687 ha landwirtschaftliche Nutzfläche) und Wald (ca. 804 ha, davon ca. 651 ha Gemeinde- und Staatswald, sowie ca.153 ha Privatwald).Die Erschließung der landwirtschaftlichen Grundstücke durch öffentliche Wege fehlt weitgehend und ist häufig nur durch Überfahrtsrechte gegeben. Viele der land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke haben keine gesicherten Zufahrten. Zudem sind die vorhandenen Wege meist nach Breite und Befestigung nicht für moderne Maschinen und Geräte ausgelegt. Sie sind häufig in schlechtem Zustand und entspre- chen nicht den heutigen Bewirtschaftungsanforderungen. Teilweise fehlen befestigte Zufahrten gänzlich. Nachteilig wirkt sich aus, dass eine neuzeitliche innere Erschließung der Waldflächen durch Wege in vielen Fällen fehlt oder rechtlich nicht gesichert ist (z. B. in den Gewannen Langenboden, Happ, Bärhalde, Rotmeer und Seewald). Der Ausbaustandard lässt oftmals kein Befahren mit größeren Schleppern und sonstigem modernen forstwirtschaftlichem Gerät zu. Die Wege sind teilweise nicht oder nur unzureichend im Untergrund und an der Oberfläche befestigt. Eine wirtschaftliche Holzabfuhr mit Langholzfahrzeugen ist in diesen Bereichen nicht möglich. Auch fehlen geeignete Holzlagerplätze.

3.2.6 Geschützte und schutzwürdige Gebiete und Objekte

3.2.6.1 Im Zusammenlegungsgebiet sind folgende Wasserschutzgebiete (§§ 51 ff WHG, § 110 WG) rechtskräftig ausgewiesen: Wasserschutzgebiet Hochschwarzwald Zone IIIb im Bereich der Gemarkung Falkau, 196 ha 2 kleine Wasserschutzgebiete Zone II in der Gemarkung Altglashütten, Distrikt Großwald

3.2.6.2 Im Zusammenlegungsgebiet sind folgende Natura 2000 Gebiete (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) und Vogelschutzrichtlinie (§ 32 BNatSchG bzw. § 36 NatSchG) vorhanden: FFH: Hochschwarzwald um Hinterzarten, 1.765 ha (Nr. 8114-341) Hochschwarzwald um den Feldberg, 5.052 ha (Nr. 8113-342) Vogelschutzgebiet: Vogelschutzgebiet Südschwarzwald, 23.931 ha (Nr. 8114-441)

3.2.6.3 Im Zusammenlegungsgebiet sind folgende Naturschutzgebiete (§ 23 BNatSchG bzw. § 26 NatSchG) vor- handen: Naturschutzgebiet Feldberg, 4.227 ha, 12.11.1991 (Nr. 3.001) Naturschutzgebiet Rotmeer, 47 ha, 26.05.1995 (Nr. 3.205)

3.2.6.4 Im Zusammenlegungsgebiet liegen folgende Landschaftsschutzgebiete (§ 26 BNatschG bzw. § 29 NatSchG): Landschaftsschutzgebiet Feldberg - Schluchsee, 7.876 ha (Nr. 3.15.036) Landschaftsschutzgebiet Feldberg, 217 ha, 12.11.1991 (Nr. 3.15.022)

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3.2.6.5 Das Zusammenlegungsgebiet liegt im Naturpark „Südschwarzwald“, 321.500 ha (§ 27 BNatSchG bzw. § 30 NatSchG)

3.2.6.6 Im Zusammenlegungsgebiet kommen keine Naturdenkmale vor. (§ 28 BNatSchG bzw. § 31 NatSchG)

3.2.6.7 Im Zusammenlegungsgebiet liegen folgende besonders geschützte Biotope: 250 Biotope (gesamte Gemeinde Feldberg) mit einer Gesamtfläche von 571 ha 81 Waldbiotope (gesamte Gemeinde Feldberg) mit einer Gesamtfläche von 477 ha Die Kartierung der geschützten Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 32NatSchG und der Waldbio- tope nach § 30a LWaldG liegt für das gesamte Verfahrensgebiet vor. Die Abgrenzung der erfass- ten Biotopflächen diente als Grundlage für die Ausbau- und Landschaftspflegeplanung. Von der Vielzahl der kartierten Biotope sind einige Elemente von den zum Ausbau vorgesehenen Wegen betroffen. Meist werden diese Schutzflächen nur tangiert; im Bereich von Gewässerquerungen werden Biotopflächen durchschnitten.

3.2.6.8 Das Zusammenlegungsgebiet umfasst folgende Waldschutzgebiete: . Waldschutzgebiet - Bannwald (§32 LWaldG) . Bannwald „Feldbergwald“, 319 ha, 1993 . Bannwald „Zastler Loch“ 85 ha, 1994 . Waldschutzgebiet - Schonwald - (§32 LWaldG) . Schonwaldbestände Feldbergwald um den Bannwald herum von 1993 . Schonwaldbestände Zastler Loch von 1994

3.2.7 Weitere Fremdplanungen

3.2.7.1 Naturpark Südschwarzwald Entwicklungsziele und Umsetzungsstrategien im Bereich Landwirtschaft: „Die Offenhaltung der Landschaft ist wichtiges Anliegen des Natur‐ und Landschaftsschutzes im Naturpark Südschwarzwald. Die besonders strukturreichen Landschaften können nur durch die Si- cherung der Offenhaltung der Kulturlandschaft erhalten werden. Durch die agrarpolitischen Rah- menbedingungen ist mit der Aufgabe weiterer landwirtschaftlicher Betriebe zu rechnen. Offenhal- tung ist aber nur über die flächendeckende Erhaltung wettbewerbsfähiger landwirtschaftlicher Be- triebe möglich, d.h. der Natur‐ und Landschaftsschutz ist grundsätzlich an einer ausreichenden Anzahl existenzfähiger Betriebe interessiert. Es gilt also eine sinnvolle und in Zukunft tragfähige Verknüpfung landwirtschaftlicher und natur‐ und landschaftsschutzrelevanter Interessen zu installieren. Zunehmend kann die Offenhaltung wieder über einen marktfähigen Absatz der regionalen Qualitätsprodukte erfolgen. Voraussetzung ist eine Qualitätssicherung und Kennzeichnung der Produkte sowie der professionelle Aufbau von Logistik bzw. Vertrieb.“

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3.2.7.2 Naturschutzgroßprojekt Feldberg Oberes Wiesental (LIFE) Pflege‐ und Entwicklungsplan (auszugsweise ‐ Stand Juli 2005) “Das Bundesumweltministerium fördert über das Bundesamt für Naturschutz (Bonn) Naturschutz- großprojekte mit dem Ziel der Sicherung und Entwicklung von Gebieten mit gesamtstaatlich reprä- sentativer Bedeutung. Als Träger für das insgesamt 19.000 ha umfassende Projektgebiet (Kernge- biet 10.000 ha), schlossen sich drei Landkreise, 14 Gemeinden, 1 Zweckverband und 3 Vereine zum Zweckverband Naturschutzgroßprojekt Feldberg‐Belchen‐Oberes Wiesental zusammen. Ziel des vorliegenden Pflege‐ und Entwicklungsplans ist es, mit allen Beteiligten abgestimmte Maß- nahmen zu formulieren, die geeignet sind, den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes langfristig zu sichern und aufzuwerten. Beeinträchtigungen sollen gemindert oder beseitigt, Konflikte ent- schärft und Hemmnisse überwunden werden.

3.2.7.3 Gesamtziel der Fremdplanungen Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines großflächigen, repräsentativen Ausschnitts der einzig- artigen glazial überformten Mittelgebirgslandschaft des Südschwarzwaldes mit ihrer natürlichen und nutzungsbedingten Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie die Vernetzung der wertvollen Le- bensräume des Gebietes. Zugleich soll die langfristige Nutzbarkeit als Lebens‐ und Wirtschafts- grundlage (Land‐ und Forstwirtschaft) sowie als Erholungs‐, Erlebnis‐ und Erkenntnisraum für den Menschen (Erholungswert, Tourismus, Bildung, Wissenschaft) gewährleistet bleiben.

3.2.8 Bestehende und geplante öffentliche Anlagen

3.2.8.1 Bestehende öffentliche Anlagen Die Geländegestalt des Zusammenlegungsgebietes wird wesentlich vom höchsten Schwarzwald- gipfel, dem Feldberg und dem südlich anschließenden geprägt. Hier sind verschie- dene Freizeit- und Wintersportanlagen vorhanden.

Im Verfahrensgebiet liegen die Bundesstraßen B 500 und B317, sowie die Kreisstraße K4991.

Die Bahnlinie der Dreiseenbahn zwischen Titisee und Schluchsee durchquert das Gebiet. Diese Flächen sind aufgrund des Fachplanungsprivilegs aus § 18 AEG i.V.m. § 38 BauGB der kommuna- len Planungshoheit entzogen; sie dürfen nicht überplant werden.

Aus dem Gebiet westlich von Neuglashütten fließt der Haslachbach nach Osten. Er mündet mit dem Schwarzenbach bei Altglashütten in die Haslach, die östlich von Lenzkirch in der mündet. Neben den genannten Fließgewässern sind im Gebiet noch kleinere Bachläufe vorhan- den. Für das gesamte Fließgewässersystem wurde 1997 ein Gewässerentwicklungskonzept mit der Gemeinde Lenzkirch ‐Haslachtal‐ erstellt.

Die übrigen öffentlichen Anlagen wie Leitungen, Ver- und Entsorgungsanlagen u.ä. haben keinen beachtenswerten Einfluss auf die Planungen des Zusammenlegungsverfahrens.

3.2.8.2 Geplante öffentliche Anlagen Hierüber liegen keine Informationen vor.

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4 Grundsätze für die Neugestaltung des Gebietes

Ziel des Verfahrens ist es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölkerung im ländlichen Raum, be- sonders in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft auf dem Gebiet der Gemeinde Feldberg zu verbessern. Damit soll ein Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft des Hochschwarzwaldes geleistet werden.

4.1 Vorarbeiten

4.1.1 Allgemeine Leitsätze Vor Anordnung des Verfahrens wurden am 08.07.2011 die Allgemeinen Leitsätze gem. Ziffer 2.5.1 der Verwaltungsvorschrift Flurbereinigung und Naturschutz über die im Verfahren zu berücksichti- genden Belange und die voraussichtlich verwirklichenden Maßnahmen und Ziele des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Erholungsvorsorge erarbeitet.

4.1.2 Die ökologische Ressourcenanalyse (ÖRA) Die ökologische Ressourcenanalyse (ÖRA) in Flurneuordnungsverfahren gem. Ziffer 2.8 o.g. Ver- waltungsvorschrift liegt vor.

4.2 Grundsätze für die öffentlichen Anlagen und Flächen, die künftig außerlandwirtschaft- lich genutzt werden - Lösung von Landnutzungskonflikten durch Bodenordnung (teilweise) - Zusammenlegung bzw. Neuordnung von Grundstücken gemäß den Bedürfnissen der Eigen- tümer - keine bzw. sehr sparsame Neugestaltung der Flächen, die im Flächennutzungsplan ausge- wiesen sind

4.3 Grundsätze für die langfristig landwirtschaftlich genutzten Flächen

4.3.1 Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte - die landwirtschaftliche Nutzung soll gefördert werden - die Erschließung soll verbessert und den modernen Geräten angepasst werden - die Steillagen werden Großteils bewirtschaftet, wobei die Felderschließung durch sehr steile Grünwege erfolgt - trotz dieser ungünstigen landwirtschaftlichen Verhältnisse beschränkt sich der Aufforstungs- druck derzeit auf Grenzertragsflächen - große Teile des Privatwaldes haben keine für die Langholzabfuhr tauglichen Fahrwege - in vielen Teilen des Privatwaldes ist eine bessere Erschließung für eine rationelle Bewirt- schaftung des Wald zwingend erforderlich - durch die bereits weitgehende Arrondierung wird sich die vorhandene Gewannstruktur nicht ändern - eine Gefährdung von Landschaftselementen aus diesem Grund scheidet deshalb aus

4.3.2 Land- und Forstwirtschaftliche Wege - viele Feld- und Waldgrundstücke sind nur ungenügend oder gar nicht erschlossen

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- große Teile der vorhandenen Feldwege sind sehr steil; die ungebundenen Decken erfordern einen erheblichen Unterhaltungsaufwand - obwohl die allermeisten Bewirtschafter ihre Feldwege regelmäßig unterhalten, sind viele der Wege nicht mit den heute gängigen Landmaschinen zügig zu befahren; der Zeitaufwand für die Bewirtschaftung der Flächen ist unnötig hoch, der Verschleiß der landwirtschaftlichen Maschinen ebenfalls - im Verfahren Feldberg müssen 9 Höfe durch ganzjährig befahrbare und schneeräumbare Wege an das Straßennetz angeschlossen werden; alle Hofzufahrten bis auf eine können auf bestehenden Trassen ausgebaut werden; in manchen Fällen ist die Breite des bestehenden Wegkörpers ausreichend; die bestehenden Trassen sind teilweise mit Schotter, überwie- gend aber mit Asphaltfräsgut und selten mit Asphalt befestigt - die Gemeindeverbindungsstraßen Stefansbühlweg, Zweiseenblickweg, Schwarzenbachweg, Talblickweg, Lenzkircherweg und Schrofenweg sind für die heutigen Anforderungen zu schwach ausgebaut; auf der gesamten Länge haben sie Risse, Abbrüche am Rand und Verdrückungen; von der Gemeinde werden die Straßen regelmäßig unterhalten; ein baldiger Neubau ist unvermeidlich; da an den Straßen bis auf vereinzelte Wohnhäuser ausschließlich land- und forstwirtschaftliche Betriebe liegen, ist ein Ausbau in der Zusammenlegung ge- rechtfertigt - die künftigen landwirtschaftlichen Wege sollen folgenden Ausbaustandard erhalten:

Fahrbahn (F) Krone (K)

[m] [m] Hofzufahrten: 3 4 Mindestflurwege: 3 4 Waldwege: 3 4

Die Richtlinien für den ländlichen Wegebau sind bezüglich Ausbaustandard von Wegen anzuhalten.

4.3.3 Wasserwirtschaftliche Maßnahmen - vorhandene Brücken und Durchlässe werden, soweit dies möglich ist, erhalten; notwendige Neubauten oder Sanierungen werden naturverträglich ausgeführt; die jeweiligen Nennweiten der Rohre sind in der Ausbaukarte angegeben; dort wo keine Nennweite in der Karte ange- geben ist, gilt im Wald DN 300-600 und in der Feldlage DN 300-600 - im landschaftspflegerischen Begleitplan ist die Neuanlage von Weihern vorgesehen - des Weiteren ist die Renaturierung von einem Gewässerabschnitt geplant - Maßnahmen in und an Gewässern werden mit der unteren Wasserschutzbehörde abge- stimmt und erforderliche wasserrechtliche Genehmigungen werden eingeholt - Für Unter- und Überkreuzungen von Gewässern 2. Ordnung durch Wege werden laut § 28 Wassergesetz die notwendigen Zulassungen eingeholt - Bei allen Gewässerkreuzungen wird auf die ökologische Durchgängigkeit (Durchwanderbar- keit für Fließgewässerorganismen) geachtet

4.3.4 Landschaftspflege - die Schwerpunkte der Landschaftspflege im Zusammenlegungsgebiet Feldberg liegen ei- nerseits bei der Erhaltung der vorhandenen Landschaftsstruktur, die durch den Wechsel von

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bewaldeten zu offenen Flächen unterschiedlicher Nutzungsintensität sehr reizvoll geprägt ist und eine Vielzahl von Flächen mit hoher Wertigkeit für die heimische Tier- und Pflanzenwelt aufweist - ein weiterer zentraler Planungsgrundsatz ist die Aufwertung und gebietstypische Entwick- lung von Landschaftselementen, deren aktueller Zustand von einer defizitären Lebensraum- qualität und /oder einer nachteiligen Wirkung auf das Landschaftsbild gekennzeichnet ist - darüber hinaus ist die Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen vorgesehen, deren Standorte teils in einem engen räumlichen Zusammenhang mit den geplanten Wegen ste- hen, teils aber auch, der landschaftspflegerischen Erfordernis genügend, keinen unmittelba- ren Zusammenhang mit dem Wegebau aufweisen - die vorgesehenen Landschaftspflegemaßnahmen können sowohl auf öffentlichen Flächen erfolgen, als auch auf privaten Grundstücken jeweils im Einvernehmen mit den Eigentümern durchgeführt werden - ökologische Ziele sollen im Einklang mit kommunalen und land- und forstwirtschaftlichen Be- langen verfolgt werden; ein ökologischer Mehrwert soll erbracht werden. Im Vordergrund stehen dabei Maßnahmen im Bereich Biotopverbund, Generalwildwegeplan, Gewässer- schutz sowie Arten- und Biotopschutz. - Art und Ausmaß des ökologischen Mehrwerts soll unter Einbindung der Flurneuordnungs- gemeinden, des amtlichen und privaten Naturschutzes, der unteren Landwirtschaftsbehörde und der unteren Wasserbehörde auf Grundlage der Ergebnisse der Ökologischen Ressour- cenanalyse erfolgen. - die Umsetzung der Maßnahmen zur Erreichung eines ökologischen Mehrwertes sollte in erster Linie durch freiwillige Leistungen der Teilnehmer und / oder der Gemeinde erfolgen.

4.3.5 Denkmalpflege - im Zusammenlegungsgebiet kommen keine Naturdenkmale vor - im Verfahrensgebiet befindet sich eine größere Anzahl von Kulturdenkmalen; sie sind in der Liste der Kulturdenkmale des ehemaligen Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg von 1988 für die Gemeinde Feldberg aufgeführt; Maßnahmen der Flurneuordnung tangieren die- se nicht

gez. Holzinger, Projektleiter

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