TENDENZ 2.12 Das Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien www.blm.de Digitalradio Langsamer Abschied von UKW

enTwicklung webradio Trends im radiojournalismus digiTale radioprogramme im netz Spielt die muSik Sag eS mit dem Smartphone! reingehÖrt! nur wenige Webradiomarken ragen mobile reporting und audio-Slideshow Stimmen die lobpreisungen aus der masse heraus. als neue möglichkeiten digitaler radiomacher? inhalt

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DigitALrADio VErAnStALtUngEn titelthema Eindrücke von der nAB-Convention 2012 langsamer abschied von ukw internetradio pandora rüttelt branche auf Der neustart von bundesweiten Programmen im DaB+- Von Stefan Sutor 28 Standard hat Digitalradio auf die Erfolgsspur gebracht. BLM-Forum zu Smart-tV Von Mario gongolsky 4 ein portal für alle Entwicklung Webradio Von Stefan Hofmeir, Bettina Pregel 30 im netz spielt die musik Medientag »total digital« in rosenheim nur wenige Webradiomarken ragen aus der Masse raus und blm gibt Verbrauchertipps können es mit der Rundfunkkonkurrenz aufnehmen. Von Bettina Pregel 31 Von guido Schneider 12

UKW- und DAB-Historie MEDiEnForSCHUng rückblick aus der Zukunft Zukunftsstudie »Vision 2017« Wie sich die Diskussionen über die UKW- und die was radio in der digitalen welt leisten kann DaB-Einführung ähneln. Ein leser-Rätsel. Schlussfolgerungen aus dem Wandel des Medienalltags Von Helmut g. Bauer 16 Von Christian Wenger 32 © iStockphoto.com: Incarnatus, nadla; complize,© photocase.com: view7; beakraus/kycstudioIncarnatus, © iStockphoto.com: © iStockphoto.com: Digitale radioprogramme t: HAL n reingehört! SErViCE i in der Digital- und Webradiolandschaft ist mehr möglich literaturtipps als in den etablierten UKW-Programmen. neuerscheinungen und Publikationen zum thema 15 Von inge Seibel-Müller 22 trends im radiojournalismus ausbildungskompass Medienwissen für Eltern 21 © iStockphoto.com/CSA_Images |© iStockphoto.com/CSA_Images sag es mit dem smartphone! : E neue Werkzeuge – neue herausforderungen i t

Hörfunk-reichweiten CKSE Von Daniel Fiene 24 ü hitliste aller Bundesländer 27 r DAS intErViEW medienticker bayern eu-weit digitalradionetze aufbauen tatort-Duo bekommt Ehren-Panther 34 hans-Joachim Otto, Staatssekretär im Bundes- wirtschaftsministerium, zur Digitalradio-Förderung Termine phkl/photocase.com /rose pistola |

Von Bettina Pregel 18 Übersicht: alle medienrelevanten Veranstaltungen 35 : EL i t t

2 | TENDENZ 2.12 E D i t o r i AL : Gabi Hartmann/BLM | A U t o r E n : Mediaclinic, privat (2), Medientage München, Antenne Düsseldorf, BLM, Gesellschaft für Innovative Marktforschung aU iMPRESSUM t erscheint vierteljährlich. Bezug kostenlos. Bezug vierteljährlich. erscheint T Verantwortlich: a a Website: Website: Postfach 83 01 01 83 51, Postfach 81701 München Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die die sind Beiträge gekennzeichnete namentlich Für Redaktion Bayerischen der Magazin Das Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine keine wird Beiträge eingesandte unverlangt Für R h r Copyright: d elefon 089 089 elefon / Fax 089 / 6 08-318, 38 6 08-340 38 OSE enden nschrift der der nschrift rt rt edaktionsschluss für diese diese für edaktionsschluss ruck: erausgeber: d Pi t irection: irection:

ORE h S t oltz Druck, oltz Z www.blm.de | www.blm.de| O t B endenz, la l Bayerische Bayerische M,2012 Juni

r g Karin n n edaktion: edaktion: Johannes Kors | Kors| Johannes mb h D n h h Medienforschung. dieabteilungfür Marktforschung –undleitetdort fürinnovative dergiM–gesellschaft Manager bei dr. alsSeniorResearch christianwengerarbeitet zentrale fürneueMedieninMünchen. tage) undhörfunkreferent derBayerischen l (u.a.MedienService gesellschaft l derBayerischen stefan sutoristgeschäftsführer Programmteams der t kommission desgrimmeOnlineawards unddes und warindiesemJahrMitglieddernominierungs- daniel FieneistRedakteurantenneDüsseldorf bei war sieProgrammchefin vonantennethüringen. funk. Siebetreutu.a. dieSite»hoerfunker.de«. Zuvor fürOnlinemedien,chen undarbeitet Printundhör müller istfreie JournalistinausMün- inge seibel- Veran Digitalradio Deutschlandgmbh, diefürprivate und bisEnde2011 der DRD geschäftsführer Helmut g. baueristRechtsanwalt. Erwar gründer Fachautorennetzwerk PBMMedienan. Er schreibt fürverschiedenet journalist undMedienentwicklerinMannheim. alsfreierguido schneiderarbeitet Medienfach- sind dasinternetundDigitalradio. undPrintprojekte.Online- themenschwerpunkte Mediaclinic in Bonn. Er konzeptioniert und realisiert mario gongolsky betreibtdasRedaktionsbüro eudrossenfeld einrich- oefling, i ESER e l - Bayerische Bayerische m andeszentrale für neue Medien (B Medien neue für andeszentrale stalter den Start des Digitalradiosstalter denStart koordiniert. ail: l l a andeszentrale für neue Medien Medien neue für andeszentrale übke-Straße 27, übke-Straße München 81737 usgabe: [email protected] [email protected]

r aUS edaktion: l andeszentrale für neue Medien neue für andeszentrale 18. 2012 Juni ga Bettina Pregel Pregel Bettina h BE aftung übernommen. aftung utzinger Radiotage. a utoren verantwortlich. utoren itel und gehört dem itel undgehört l M) okalrundfunk

andes- - 32 28 24 22 16 12

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- Digitalradio wird sich durchsetzen, auch wenn es dazu mehrere ERFOlg aUF DER E phase nichts mehr im Weg. langsamenAbschiedlängerenmit einervon UKW Simulcast - sprechender Empfangsgeräte zu beschleunigen. Dann steht einem Autoindustriedavon überzeugtwerden muss, Einbauden ent Nord-Süd-Gefälle wohl noch gearbeitet werden. Genauso wie die ammuss Markt.Deshalb im Durchsetzung die für Argument litätund den sinkenden Verbreitungskosten ein entscheidendes wertvon Digitalradio ist nebenjedoch derbesseren Klangqua programmlicheMehr Der Fall.nicht Norden der noch leider SüdenDeutschlands landesweit und lokal zunimmt, ist dies im im Programmangebot Während das Stolpersteine: zwei noch TabletsSmartphones und nur über Bleiben Sinn. auchkeinen angesichtshybrider Radiogeräte mobilenderund Verbreitung benund DAB+ als Konkurrenz zum Webradio zu sehen, macht Die Digitalisierung des Hörfunks allein terrestrisch voranzutrei Internet Übertragungsweg talen nutzt. Multi werden. Dies zeigt das Fußballradio 90elf, das im bundesweiten Digitalradioprogramme originäre für Erfolgsmodell zum aus hören sind. Nischen mit Spartenradios zu bedienen, kann durch wert haben und nicht schon im vorhandenen UKW-Spektrum zu grammlichgenügend Angebote machen,zu Mehr wirklich die lich gestiegen ist, weiter mit Kampagnen anzukurbeln und pro- Jetzt kommt es darauf an, die Gerätenachfrage, die bereits deut programme indenÄther zuschicken, einmalige als Chance. sehen zumindest die Möglichkeit, erstmals bundesweite- Radio nikation (VPRT) wollen nun nicht mehr im Abseits stehen und Verband der wie Kritiker PrivaterTelekommu und Rundfunk aufErfolgsspur der jetzt Auch ist.Digitalradio dass langjährige DAB+-Standardab, sich im August gramme zeichnet im 2011 Pro bundesweiten der Start dem Seit hat. gebraucht Anläufe D OR it plex verbreitet wird und selbstverständlich auch- dendigi ial Siegfried Schneider Siegfried für neue Medien neue für Bayerischen der Präsident Schneider, Siegfried SSPUR l

andeszentrale andeszentrale 2.12

TENDENZ

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DER langSaME

aBSchiSeit im august 2011ED bundesweite Radio- programme im renovierten DaBplus-Standard gestartet sind, herrscht aufbruchstimmung. Deutschlandradio, aRD und die Privatradios versuchen, Digitalradio gemeinsam auf die Erfolgs- spur zu bringen. Plötzlich gilt DaBplus mindestens als Brücken technologie zum internet, wenn nicht gar als Überlebensstrategie für den hörfunk. VOn UKW t E x t mario gongolsky

4 | TENDENZ 2.12 2.12 TENDENZ | 5 thEMa: DigitalRaDiO

dann ist DABplus davon noch Lichtjahre entfernt«, so der FFH-Chef. Auf die Dis- kussion über technische Verbreitungswege will sich die gemeinsame Marketing-Initia- tive von Deutschlandradio, ARD und pri- vaten Radioveranstaltern auf keinen Fall mehr einlassen. Dort ist von »Digitalra- Dreizehn Programme gingen vor einem dio« die Rede, wobei Technikvokabeln wie knappen Jahr bundesweit in einem eige- DAB plus und Webradio aus dem Wort- nen Sendernetz in der Übertragungsnorm schatz weitgehend getilgt worden sind. Mit DABplus auf Sendung. Die ARD brachte Michael Reichert steht ein SWR-Mann an ihrerseits alle ihre Hörfunkwellen in den der Spitze der Vermarktungsbemühungen. bestehenden DAB-Landesnetzen in die Eine bemerkenswerte Personalie, die eine Luft, wechselte Kanäle, erhöhte Sende- Entschlossenheit der Marktteilnehmer do- leistungen und ergänzte das Angebot kumentiert, die man all die Jahre rund um »Der Hörer mit exklusiven Digitalprogrammen. Der DAB vermisst hatte: »Es gibt jede Menge soll gemeinsame Aufbruch von ARD, Deutsch- Radioinhalte, die den Hörer digital er- landradio und privaten Hörfunkveranstal- reichen. Ganz gleich, ob Webradio oder erfaHren, tern lässt selbst Kritiker grübeln, ob da DAB plus«, erklärt Reichert. »Der Hörer Dass es eine nicht vielleicht doch noch etwas geht beim soll erfahren, dass es eine neue Radiowelt neue raDio - umstrittenen Digitalradio DAB. jenseits von UKW gibt.« welt jenseits »Als Radio-Marktführer in Hessen Zahlen und Trendschätzungen legen wollen wir nicht abseits stehen und dem nahe, dass die Hörer Digitalradio über die von uKw erneuten DAB-Anlauf eine Chance ge- Verbreitung von Smartphones und Tablet- gibt.« ben«, bekennt zum Beispiel Hans-Dieter PCs schon entdeckt haben. Nach Bitkom- Hillmoth. Der Geschäftsführer der landes- Schätzungen gehen dieses Jahr 15,9 Milli- weiten Station FFH und ehemalige VPRT- onen Smartphones über die Ladentheken. Vize ätzte bis zur letzten Minute gegen den Der Webradiovermarkter Audimark hat dass eine Nachfrage nach Digitalradios mit Plan, das per Antenne empfangbare Digi- für 2011 ermittelt, dass über Mobiltele- einer Werbekampagne aktiviert werden talradio im Schulterschluss mit Deutsch- fone und Smartphones erstmals knapp kann. Das Kampagnen-Modell mit SWR3 landradio und ARD zu unterstützen. mehr online Radio gehört wurde als über als Zugpferd wurde im März mit dem Ju- Heute sind seine Programme FFH und WLAN-Radiogeräte (vgl. auch S. 12-14). gendsender »Das Ding« fortgesetzt. Nach HarmonyFM hessenweit digital auf Sen- Die Erwartungen des Zentralverbands dem Muster werden nun weitere Kampag- dung. An seiner Kritik, dass DABplus kein Elektrotechnik- und Elektronikindustrie nen pro Digitalradio an den Start gescho- Geschäftsmodell hat, hält Hillmoth aber (ZVEI) zum Absatz DAB-fähiger Radios ben. Der MDR knüpft seine Werbeoffen- fest: Bis der Hörer entschieden habe, ob in 2012 sieht mit einer Million Geräte fast sive an die Aufschaltung von MDR-Klassik. DABplus ein wesentliches Übertragungs- bescheiden aus, allerdings werden Radio- Der WDR wollte sein digitales Eventradio medium sein wird, zahlen die Sender ohne geräte garantiert zum Radiohören verwen- zur Fußball-EM als Aufhänger verwenden, jede Chance auf Refinanzierung. »Schaut det. Im Februar hat das gemeinsame Di- musste das Projekt nach Protesten des pri- man sich an, wie viele Geräte von PC bis gitalradio-Projektbüro in Rheinland-Pfalz vaten DAB-Mitstreiters 90elf aber zurück- Smartphone heute schon Radio können, und Baden-Württemberg erstmals gezeigt, ziehen. Die Privatradios senden ihrerseits

6 | TENDENZ 2.12 Digitalradio-Programme im Überblick Lokale und landesweite DAB und DABplus-Programme

privat öffentlich-rechtlich bundesweit 90elf * KiSS FM Deutschlandfunk Absolut radio * Klassik radio Deutschlandradio Kultur EnErgY* radio BoB! Dradio Wissen ErF Plus radio Horeb* LoungeFM* sunshine live

Baden- bigFM Worldbeats* Liveradio* SWR1 Landeswellen DAS Ding Württemberg Schwarzwaldradio* SWRinfo * SWr3 rheinland-Pfalz bigFM 1 SWr4 Landeswellen SWr2 Absolut relax* 1 Bayern AntEnnE info* 1 Digital Classix * Bayern plus * BR-KLASSIK AntEnnE top 40 * 1 radio gong Mobil * B5 plus * Bayern 2 Süd Absolut relax* 1 radio 2day on3radio * Bayern 3 MEgA radio Bayern * radio gong 96,3 BR Verkehr * B5 aktuell MagicStar * Deluxe Radio * Bayern 2 plus* Bayern 1 rt1.in the mix * Cool Radio 1 * regionalwellen rock Antenne * Cool Radio 2 * Radio Galaxy * Radio IN digital DAB-Werbespots über alle UKW-Ka- radio Augsburg * ENERGY Nürnberg Smart radio * Pirate Gong * näle aus, um für die neuen Digitalka- Fantasy Aktuell * vilradio* näle zu werben. Die Hersteller sind mit - radio B2 Radio Paloma Fritz Funkh. Europa dem Auftakt durchaus zufrieden: »Von Brandenburg Ant. Brandenburg inforadio August bis Dezember 2011 haben wir radio Berlin 88,8 Kulturradio radio eins MDr JUMP 30.000 Geräte abgesetzt«, erklärt Dual WDr2 Br-KLASSiK Geschäftsführer Christoph Homberg. Bayern 2 Bayern plus* Für 2012 wurde die hausinterne Ab- SWr3 satzprognose auf 100.000 Geräte erhöht: Hamburg/ nDr 1 Landeswellen nDr info Mecklenburg-Vor./ nDr 2 nDr info Spezial »Bislang liegen uns die Verkaufszahlen niedersachsen/ nDr Musik Plus * nDr Kultur der ersten drei Monate vor und ich darf Schleswig-Holstein nDr traffic * n-JoY sagen, wir liegen im Plan.« Die Europa- Hessen Hit radio FFH Absolut relax* 1 hr1 hr4 zentrale des Radioherstellers Sangean harmony.fm radio Fortuna * 1 hr2-kultur hr-info EnErgY rhein-Main 1 radio tEDDY 1 hr3 You FM im niederländischen Venlo hat lange auf nordrhein- domradio WDR VERA * 1Live Lebenszeichen des deutschen Marktes Westfalen WDr Event * WDR 2 gewartet: »Wir haben seit Jahren viel in WDr KirAKA * Funkhaus Europa unsere DAB/DABplus-Modellpalette in- 1Live diggi * vestiert«, erklärt Sangean-Produktma- Saarland radio Salü Sr 1 Sr 3 UnserDing Sr 2 Antenne Saar nager Rob Roeffen erleichtert. Jetzt will Sachsen man mit den 21 DABplus-fähigen Ra- MDR KLASSIK * MDr inFo Sachsen-Anhalt roCKLAnD S-A radio SAW MDr SPUtniK MDr FigAro diomodellen endlich Stückzahlen ma- 89.0 rtL radio Brocken MDr 1 Landeswellen JUMP chen. »In den ersten vier Monaten von thüringen ErF Pop* 1 2012«, rechnet Produktmanager Roef- fen vor, »konnten wir unseren Absatz Legende: landesweit DAB+ landesweit DABclassic lokal DAB+ lokal DABclassic * in Dtl. terrestrisch originär über DAB verbreitete Programme. Die übrigen Programme werden simulcast über UKW und DAB ausgestrahlt. bei den DABplus-Geräten im Vergleich 1 Sendestart erfolgt/geplant Frühjahr 2012 | Quelle Landesmedienanstalten; Stand: März 2012 zum Vorjahr verfünffachen.« Der Handel hat das Marktpotenzial er- empfangen, Informationen im Detail kön- die DAB-Programmanbieter stets unter-

Echtzeit08/photocase.com kannt und reagierte: Verbraucher müssen nen nahtlos aus dem Internet nachgeladen stützt hat, sind neben den Programmen des

S. 6 – 7 : nicht lange nach DAB-fähigen Radios su- werden. Schon heute wird in Deutschland landesweiten Netzes seit Jahren auch lokale chen. Der bundesweite Auftakt macht aus auf DABplus die erforderliche Link-ID für Programmpakete in München, Augs burg, dem ehemals als Ladenhüter verspotteten Radio DNS mit ausgestrahlt. Die Über- Ingolstadt und Nürnberg mit einer Reihe Radio mit DAB-Empfangsteil ein Trend- gänge zwischen Rundfunk und Internet privater Hörfunkprogramme auf Sendung. produkt. Unter der Überschrift »Digital- sind fließend. Nutznießer dieser Technik Zusammen sorgen die Angebote des Ba- radio« werden jetzt auch Hybridgeräte sind die Besitzer moderner Digitalradio- yerischen Rundfunks, der Privaten und verkauft, die DABplus und Internetradio geräte mit Farbbildschirm. Solche Geräte die 13 neuen Bundesprogramme dort für empfangen können. Mit »Radio DNS« sind bereits im Handel und könnten das 32 digital empfangbare Programme ohne steht eine Technik zur Verfügung, die eine Radiothema der diesjährigen Funkausstel- Doppelungen. Gute Voraussetzungen also, unterbrechungsfreie Durchlässigkeit zwi- lung werden. DABplus bayernweit weiter voranzubrin- © photocase.com | complize robshine.com, : AllzweckJack, schen DAB und Internetradio schafft. So Für einen Erfolg beim Verbraucher gen: »Der derzeit gemischte Landesmulti- S . 4 – 5 : S lassen sich das Audiosignal und die Basis- braucht das DAB-Digitalradio ein über- plex auf Kanal 12D ist zu 95 Prozent aus-

F o t o informationen zum Programm über DAB zeugendes inhaltliches Angebot. Da Bayern gebaut. Der Bayerische Rundfunk

2.12 TENDENZ | 7 thEMa: DigitalRaDiO

arbeitet jedoch intensiv an seinem eige- Loos, Bereichsleiter Technik der Landes- nen Netz auf Kanal 11D, das im Moment anstalt für Medien (LfM) das anachroni- 55 Prozent Flächendeckung hat«, erläu- stisch anmutende Vorhaben, Digitalra- tert Reiner Müller, technischer Leiter der dio wieder über ein Projekt zum Laufen BLM, die weiteren Ausbauziele. »Der Ba- zu bringen. Ähnlich trist verlief ein ge- »die inhaltliche yerische Rundfunk gibt mit dem Ausbau meinsames Interessensbekundungsverfah- entwicklung des eigenen Netzes Zug um Zug Kapazi- ren der Medienanstalt Hamburg/Schles- der daB- täten im Landesensemble auf, die durch wig-Holstein und der Niedersächsischen Programme Privatradios komplett wieder nachbelegt Landesmedienanstalt. Für die Ballungs- zeigt werden können. Noch in diesem Jahr wer- räume Hamburg und Hannover fanden den weitere Kapazitäten frei.« Ende 2013, sich kaum Interessenten unter den pri- Bereits jetzt, schätzt Müller, »wird die Umstellung wohl vaten Radioveranstaltern. Im Sendegebiet dass man abgeschlossen sein.« Dann wird es die Di- des NDR stehen die Exklusivprogramme sein glück in gitalradio-Programme in den lokalen Net- NRD-Traffic, -Info und -Musik plus allein nischen zen, in zwei Landesnetzen (BR und privat) auf weiter Flur. Das Süd-Nord-Gefälle bei sucht« und im Bundesensemble geben. der Entwicklung des terrestrischen Digi- talradios besteht unbeeindruckt von der aktuellen Entwicklung weiter fort. Dabei bietet DABplus Platz für Neues. Inhaltlich versuchen die Radiomacher, Mediaanalyse 2012 I bescheinigte dem sich von den UKW-Wellen unterscheidbar Berliner Sender 89.000 Hörer in der zu machen, um ein Argument für den di- Durchschnittsstunde. Der Schlagerkanal gitalen Empfang zu liefern. Die Regiocast erreichte diese Zuwächse ohne UKW-Fre- hat mit dem bundesweiten Fußballsender quenz, hauptsächlich über die Verbreitung Die Formel mehr Sendeleistung und mehr 90elf ein Spartenprogramm mit hoher in den digitalen Kabelnetzen sowie über Programm gilt auch für Baden-Württem- Massenattraktivität in den Markt gestellt. Satellit. Terrestrisch wechselte Paloma am berg mit SWRinfo, Schwarzwaldradio, »Die inhaltliche Entwicklung der DAB- 1. April 2012 von der Berliner DVB-T-Ra- Live Radio und BigFM Worldbeats. Ein Programme zeigt bereits jetzt, dass man dioverbreitung auf DABplus. Schon einen zweites SWR-Ensemble mit exklusiven sein Glück in Nischen sucht«, beobachtet Monat nach dem DAB-Sendestart ist Ra- Inhalten ist in Planung. In Hessen sind der bayerische Medien unternehmer Chri- dio Paloma-Geschäftsführer Thomas -Ul erstmals seit 2001 die Wellen des Hes- stian Brenner. Brenner muss es wissen, rich überzeugt, dass die Entscheidung sischen Rundfunks wieder digital auf Sen- betreibt er doch mit MagicStar ein Digi- richtig war: »Ein Radiohändler berichtete dung und werden im Moment durch Har- talprogramm, das über DAB+ in den Lo- uns, dass er bis zu elf DAB-Radios täglich monyFM, FFH und Radio Teddy ergänzt. kalregionen München, Augsburg, Nürn- an Paloma-Hörer verkauft hat. Rechnen In Berlin sind neben Radio B2, Radio berg, Ingolstadt, via Internetradio und via Sie dass mal auf Berlin hoch«, freut sich Paloma und Radio Paradiso durch Über- Satellit gehört wird. »Wir haben im Inter- Geschäftsführer Ulrich. nahme von Programmen des Bayerischen net eine gut genutzte interaktive Wunsch- Die reizvolle Idee, mit Paloma bun- Rundfunks und des WDR noch sechs wei- funktion; darüber sollen uns die Hörer desweit auf Sendung zu gehen, lässt sich tere Wellen hinzu gekommen. Ein Sonder- immer mitteilen, über welchen Verbrei- vorerst nicht realisieren: »Wir haben den fall, wie man bei der ARD betont. tungskanal sie uns gerade empfangen«, er- steinigen Weg der Verbreitung über Ka- Der Schein blühender Programmland- klärt Brenner das hausinterne Messwerk- belnetze gewählt, der vergleichsweise hohe schaften trügt, wenn der Blick weiter nach zeug. »Dabei stellen wir fest, dass DAB+ Kosten pro Hörer verursacht. DAB würde Norden wandert: In Nordrhein-Westfa- in der Hörergunst noch vor dem Internet sich durch die kleinen Hörerzahlen heute len gelang es nicht, genügend Interessen- liegt.« Der Radiomacher ist froh, dass Ma- nicht rechnen.« Ausgeschlossen ist eine ten für ein DAB-Privatradioensemble zu gicStar in der Funkanalyse Bayern immer- Ausweitung der DAB-Verbreitung aber aktivieren. Nun hat der WDR ein Drittel hin messbar ist. Eine vermarktungsfähige nicht, denn in Bayern sieht das Schlager- seiner Übertragungskapazitäten im Lan- Größe ist das heute allerdings noch nicht. radio noch großes Hörerpotenzial: »Die desensemble für drei Jahre angeboten, die »Wenn wir wenigstens 5.000 Hörer pro Möglichkeit in den lokalen Verbreitungs- im Rahmen eines Pilotprojektes genutzt Durchschnittsstunde erreichen können, gebieten München, Augsburg, Ingolstadt werden können. »Wenn ein eigenes En- ist die Wende in Sicht.« und Nürnberg mit DAB auf Sendung zu semble nicht wirtschaftlich betrieben wer- Dass Massenattraktivität und Nische gehen, wollen wir prüfen«, so Ulrich. Was © photocase.com pontchen : Weigand, : den kann, lässt sich so vielleicht das WDR- kein Widerspruch sein muss, beweist auch bundesweit und landesweit ohne Än- S

Ensemble voll auslasten«, erklärt Armin der Schlagerspezialist Radio Paloma. Die derung der Versorgungsstrukturen F o t o

8 | TENDENZ 2.12 2.12 TENDENZ | 9 thEMa: DigitalRaDiO

Radionutzung im Vergleich der Medien

Quelle: MA 2011 ii, MA 2010 ii 2011 2010 radio tagesreichweite in % 77,0 76,7 regionale Anbieter darstellt.« In zu Braunschweig, Bielefeld, Fulda, Gießen, Hördauer in Min. 186 186 kleinen Regionen lassen sich die Göttingen, Osnabrück oder Heilbronn Verweildauer in Min. 241 242 Multiplexe nicht füllen. In großen schließen vor allen Dingen Empfangslü- Fernsehen 1 Regionen könne das wirtschaftlich cken entlang der Autobahnen. »Nicht zu tagesreichweite in % 82,7 82,2 funktionieren, bilde aber die UKW- unterschätzen«, findet Wächter den vor- Sehdauer in Min. 188 190 Struktur nicht ab. »Der Erfolg von gezogenen Ausbau, bringt er doch 25 Pro- Verweildauer in Min. 228 231 DABplus muss im Markt entschie- zent mehr Flächendeckung und ein Plus Tonträger hören den werden.« Übersetzt heißt dass, von fast 15 Prozent bei der erreichbaren tagesreichweite in % 21,1 22,5 wechseln die Hörer, werden die Einwohnerzahl. Der zusätzliche Ausbau Hördauer in Min. 31 33 Programme folgen. entlang der Autobahnen ist ein Signal an Verweildauer in Min. 126 129 In Nordrhein-Westfalen steht die Autohersteller. Die deutschen Auto- mit pc beschäftigen DABplus für die Lokalfunker zwi- bauer sind bisher gerade mal in der Lage, tagesreichweite in % 39,5 37,8 schen Rhein und Weser nicht zur DABplus-fähige Audiosysteme als Option nutzungsdauer in Min. 93 87 Debatte. Das hat auch struktu- anzubieten. Nachdem aber BMW mit Verweildauer in Min. 235 231 relle Gründe, denn die NRW-Lo- »Connected Drive« und Audi mit seinem 1 Seh-/Verweildauer nach AgF/gfK Fernsehforschung deutlich länger kalradios strahlen nur fünf eigen- »Audi Connect« auch Lösungen für den Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 J., Mo–So, 5–24 Uhr produzierte Sendestunden pro Tag Webradioempfang anbietet und einen aus. Den Rest der Zeit läuft das Deal mit dem Portal www.radio.de abge- machbar erscheint, sorgt im Lokalradio Mantelprogramm von Radio NRW. schlossen hat, kursieren Gerüchte, die für Sorgenfalten. Lokalradios befürchten, DAB-Unterstützung durch die Autoin- aufgrund der geplanten größeren Ver- dustrie zeige erste Risse. sorgungsgebiete für DAB ihr lokales Ko- Deutschland kann in der jetzigen Auf- lorit einzubüßen und durch den gegen- stellung, was Digitalradio betrifft, nicht seitigen Overspill in Gebiete außerhalb mehr viel von Europa lernen. Dänemark ihrer Programmhoheit neuem Wettbe- und die Schweiz haben mit Exklusivpro- werb ausgesetzt zu sein. »Die Migration »Der erfolg von grammen die DAB-Nachfrage erfolgreich im Lokalfunk wird nicht ohne struktu- Dabplus angeschoben. Ausgerechnet im Vorzeige- relle Veränderungen vonstatten gehen«, muss im markt land Großbritannien tritt man hingegen weiß Reiner Müller. Dabei verfolge man entschieDen etwas auf der Stelle. Der 2009 vorgelegte in Bayern die Strategie, wenige leistungs- werDen.« Aktionsplan »Digital Britain« sah einen starke Grundnetzsender zur Regionalisie- UKW-Switch-Off für 2015 vor. Die Regie- rung einzusetzen. In Bayern sind regionale rung übernahm den Vorschlag unter der Bedeckungen für Schwaben, Niederbayern Bedingung, dass die Hälfte der Briten di- und Oberbayern geplant. »Wenn auch die gital Radio hören müssen, inklusive Inter- privaten Rundfunkanbieter mitmachen, Eine Regionalisierung des Lokalfunks net. Derzeit liegt man bei 29 Prozent. Um steigt der Divisor und die Verbreitungs- durch eine Migration auf DABplus würde die 50-Prozent-Marke zu erreichen, muss kosten sinken«, so Müller. Alle Beteiligten eine Stärkung der Hörerbindung in der die DAB-Nutzung im Auto besser in Gang sind sich einig, dass man die lokale und »Drive-Time« mit sich bringen. Pendler kommen. Die Automobilindustrie sichert regionale Programmansprache erhalten könnten also ihr Lokalradio auf dem Weg inzwischen zu, bis Ende 2013 die meisten will. Eine Lösung mit zahllosen Minisen- zur Arbeit durchhören. Der Empfang im Fahrzeuge mit serienmäßigen DAB-Radio- dern für kleinzellige Versorgungsflächen Auto gilt als wichtigstes Argument, um empfängern auszuliefern. In Deutschland wäre hingegen in der ersten Phase unwirt- DABplus als wesentlichen Übertragungs- ist die UKW-Abschaltung mit der im Mai schaftlich und würde den Lokalfunk über weg zu etablieren. Da passt es ins Bild, 2012 in Kraft getretenen TKG-Novelle Jahre von der Digitalisierung abschneiden. wenn nun entschieden wurde, bereits 2012 vorerst vom Tisch. Den Sendeschluss auf Für Klaus Schunk, Vizepräsident des Ver- das Sendernetz für die bundesweiten UKW diktiert die Balance zwischen Ko- bands Privater Rundfunk und Telekom- DAB-Programme von ursprünglich 27 sten und Hörerzahlen: Im Vergleich zuden munikation (VPRT), ist die Diskussion auf 46 Sender auszubauen. »Wenn alles ersten deutschen DAB-Gehversuchen ha- um die DAB-Verbreitung regionaler Ra- klappt, sind alle Standorte zur Funkaus- ben viele Programmanbieter auf DABplus dioanbieter nicht neu: »Mit DAB plus wer- stellung in Betrieb«, hofft Thomas Wäch- heute wesentlich mehr Flächenabdeckung den andere Hörfunkstrukturen geschaffen, ter vom Sendernetzbetreiber Mediabroad- als auf UKW. Der langsame Abschied von was eine besondere Herausforderung für cast. Die neuen Standorte, zum Beispiel in UKW ist vorprogrammiert.

10 | TENDENZ 2.12 meilensteine der Hörfunk-Digitalisierung

des DAB-Sendernetzes bis vom Deutschlandradio und zu Ende 2003. DAB-radios gibt Zweidritteln von bundesweiten es im Handel de facto nicht. privaten Hörfunkveranstaltern Vereinzelt werden Auto- benutzt werden. Ende Juni radio lösungen zu Preisen beschließen die Mitglieder des ab 1000 Euro angeboten. VPrt, die Hörfunkdigitalisierung mit DABplus nicht vorantreiben 1 2003 Die DAB-Landesnetze zu wollen. im Juli lehnt die decken 2003 knapp KEF eine Mittelfreigabe für den 80 Prozent der Fläche DAB-neustart abermals ab. Deutschlands ab. Allerdings nur unter der Bedingung des 2010 im Juni bewilligt die mobilen Empfangs im Auto. Kommission zur Auf der Funkausstellung Ermittlung des werden über 60 DAB-radio- 2 Finanzbedarfs der rundfunk- 1987 Die europäische modelle in verschiedensten anstalten (KEF) die lange Forschungsinitiative für Bauformen zu Preisen ab umstrittenen Finanzmittel für anwendungsorientierte 200 Euro gezeigt. den Ausbau von DABplus- Forschung und Entwicklung in Sender netzen. im Juli erzielen internationalen Kooperationen 2006 Mit der Wellenkon- Deutschlandradio, ArD und startet mit EUrEKA-147 ein ferenz rrC 06 kommt die privaten Hörfunkveran- Forschungsprogramm DAB in den genuss stalter eine Einigung über das für eine digitale terrestrische neuer Frequenzen. Sie sind die 3 Konzept des DAB-neustarts. radioübertragung. digitale Dividende der erfolg- im Dezember werden die reichen tV-Digitalisierung. Ver handlungen mit dem 1991 Erste DAB-Versuchs- AACplus wird als neuer Audio- netzbetreiber Media Broadcast ausstrahlung in Codec für DAB standardisiert. erfolgreich abgeschlossen. München. Damit lassen sich mehr Programme in einem DAB- 2011 im März startet der 1995 Auf der CEPt-Planungs- plus-Multiplex übertragen. Aufbau des neuen 4 konferenz in Wiesbaden DABplus-Sendernetzes. werden europaweit 2007 in Baden-Württemberg Die ArD entscheidet, alle die ersten DAB-Sendefre- stellen Sunshine live, ihre Hörfunkwellen künftig quenzen koordiniert. in Berlin radio regenbogen, in DAB ausstrahlen zu wollen. startet im August der erste radio ton und BigFM die im August startet das DAB-testbetrieb. DAB-Ausstrahlungen ein, neue DABplus- Sendernetz nachdem die Sendekosten- mit 13 Programmen im 1999 Bayern und Sachsen- förderung gestrichen wurde. bundes weiten Multiplex. Anhalt überführen DAB als erste Bundes- 2008 Die Kommission länder in den regelbetrieb. zur Ermittlung des Finanzbedarfs der 5 2001 Der Pilotbetrieb rundfunkanstalten (KEF) in Hessen endet mit empfiehlt die Streichung der 1 Start des DAB-Pilot- schwachen Markt- DAB-Fördermittel, weil sich projekts beim BLM- rundfunkkongress prognosen. Der hessische die Zahl der DAB-Empfangs- 2–4 Eines der ersten rundfunk entscheidet, seine geräte nicht signifikant DAB-radios von DAB-Ausstrahlungen nicht in vergrößert habe und kein Blaupunkt (3) sowie den regelbetrieb zu über- Markterfolg zu erwarten ist. grundig-geräte von 6 führen. Wegen fraglicher 1996 (2) und 1998 (4) Erfolgsaussichten beschließen 2009 Die Länder haben im 5 Blaupunkt wirbt niedersachsen, Hamburg, März Bedarf für einen 2003 für den mobilen Empfang via DAB. Schleswig-Holstein und bundesweiten Multiplex 6 »Sensia« von Pure, Mecklenburg-Vorpommern für DABplus bei der Bundes- der erste Vertreter © iStockphoto.com/makkayak; BLM, Bayern Digital Radio(3), Blaupunkt/BDR, Bayern BLM, GmbH Pure © iStockphoto.com/makkayak; : S ein Moratorium für den netzagentur angemeldet. Der der neuen Hybrid-

F o t o flächendeckenden Ausbau Multiplex soll zu einem Drittel radio-gattung

2.12 TENDENZ | 11 EntWicKlUng WEBRaDiO

12 | TENDENZ 2.12 im netz spielt die musik. Das internet hat sich zu einer wichtigen Verbreitungsplattform für das Radio entwickelt. Doch der anbietermarkt im netz ist zersplittert, die nutzung bisher überschaubar. nur wenige Webradio marken ragen aus der Masse heraus und können es mit ihrer Rundfunkkonkurrenz oder Musikdiensten aufnehmen. t E x t guido Schneider | i L L U S t r At i o n tang Yau hoong

Das Internet ist zum Treffpunkt der Musik- verbinden und Radioprogramme aus dem Internet ergänzen sich perfekt«, beobachtet fans geworden. Wer hören will, der braucht Netz sowie Musikdateien während der Programmdirektorin Valerie Weber: »Die heute nur zu klicken oder zu tippen, schon Fahrt hören, braucht dazu aber ein Na- Menschen hören gerade beim Internet- wummern die Beats im W-Lan-Radio, am vigationssystem des Herstellers mit einer Surfen besonders intensiv Radio. Deshalb Rechner oder auf dem Smartphone. Mit- Autotelefon-Schnittstelle. Auch die End- müssen wir auf jedem denkbaren Verbrei- tendrin im Rausch der Klänge steht das geräteindustrie forciert den Verkauf von tungsweg und Distributionsgerät vorhan- Radio und kämpft um seinen Platz zwi- Radiogeräten, die mehrere Übertragungs- den und leicht auffindbar sein.« Auch schen Musikvideos, Downloadplattformen wege wie UKW, W-Lan oder den Digitalra- Social Media hilft der Antenne im Umgang und personalisierten Musikdiensten. Die diostandard DAB+ mit den Nut- Konkurrenz im Netz schreckt die Radio- unterstützen und »RaDiO UnD zern. »Facebook macher nicht, im Gegenteil: Die meisten kostengünstig zu intERnEt ERgänZEn ist gerade für haben Ableger im Netz. Laut Webradio- haben sind. Diese so Sich PERFEKt« unsere jungen monitor der BLM geben derzeit mehr als genannten Hybrid- agilen Hörer zu 3000 Webradios aus Deutschland Töne von geräte verschärfen einem schnellen sich, 84 Prozent davon sind reine Webra- den Konkurrenz- Rückmeldekanal dios, der Rest entfällt auf die Simulcast- kampf der Übertragungsstandards. Eta- und damit zu einem wichtigen Bindungs- Programme und Special-Interest-Angebote blierte Radioanbieter sind also nicht mehr element geworden«, so Weber. Antenne- der UKW-Marken sowie auf personali- allein in ihrem UKW-Sendegebiet, son- Moderatoren posten aus dem Sendestu- sierte Musikdienste (vgl. S. 14). dern haben viele Wettbewerber aus der dio heraus und helfen mit, das Image ihres Trotz der vielen Ange bote bleibt die digitalen Welt um sich. Senders bei kommunikationsstarken Ziel- Audionutzung im Web überschaubar: Viele UKW-Radios versuchen die Kon- gruppen auf der Social-Plattform zu stär- Laut ARD/ZDF Onlinestudie hörten 2011 kurrenz der alten und neuen Übertra- ken. Auch die Hörer können sich einbrin- lediglich 27 Prozent der Online-Nutzer ab gungswege in einen Vorteil umzumünzen, gen: »Wir posten oft selbst Themen, die 14 Jahren zumindest gelegentlich ein Ra- indem sie ihr Programm auch im Internet wir für die Morning-Show geplant haben dioprogramm im Internet, nur 24 Prozent verbreiten und das Netz als Abspielkanal und holen uns ein schnelles und ehrliches riefen Musikdateien, zehn Prozent son- für weitere Angebote und als Austausch- Meinungsbild aus allen Teilen des Landes«, stige Audiodateien ab. Mobile Endgeräte plattform mit den Hörern nutzen. Beispiel hebt Weber hervor. Über den Musik-Mix wie das Smartphone sollen das ändern. Antenne Bayern: Der private Marktfüh- will sie dagegen selbst bestimmen, die Auch das Auto rückt zunehmend in den rer aus dem Freistaat erreicht den größ- Hörer können über Facebook allerdings Blickpunkt der Branche. Ende April traf ten Teil seines Publikums über UKW und Anregungen für neue Songs einbringen. sich in Paris die Internet Media Device Satellit, ist mit seinem Hauptprogramm Das Verschmelzen der (digitalen) Alliance (IMDA), um über Technikstan- und elf weitere Spezialkanälen aber auch Verbreitungswege hat auch Radioange- dards für Internet-Radiodienste im Auto im Netz präsent. Über die eigene Home- bote befördert, die von Anfang an hybrid zu beraten. Audi bietet schon heute die page, Facebook und Twitter bindet er seine konzipiert waren. Das Fußballradio 90elf App Music Stream an. Wer sie lädt, kann Hörer ein und schlägt mit einer App die verbreitet sein Programm im stationären sein Smartphone mit dem Audi-Cockpit Brücke ins mobile Internet. »Radio und Internet, über eine kostenpflichtige

2.12 TENDENZ | 13 EntWicKlUng WEBRaDiO Spotify fordert radio HerauS

Der Musikstreamig-Dienst Spotify bläst zum Angriff auf den deutschen Markt. App und seit August 2011 auch bundes- hat eigene Blogger engagiert und nimmt Das schwedische Unternehmen lockt weit über den digitalen Rundfunkstandard Musikwünsche auf. Was im Programm Musikfans mit zig Millionen Songs und DAB+. »Wir haben in DAB+ auf absehbare wie ankommt, kann Absolut auch über will sie mit verschiedenen Abo-Modellen an sich binden. Eines davon ist kostenlos Zeit eine nahezu konkurrenzfreie Situa- die Nutzung seines Livestreams nachver- und werbefinanziert. Die Radiomacher tion«, betont Florian Fritsche, Geschäfts- folgen. Die meisten reinen Webradios ver- nehmen Spotify und Co. ernst, fürchten führer des 90elf-Betreibers Regio cast Digi- lassen ihre Online-Welt dagegen nicht. Sie sie aber nicht. »Diesen Diensten fehlt die tal. Im Internet muss bedienen (musikalische) Nischen Markenbindung. Zudem ist ihre Nutzung sich sein Programm MaRginalE und erreichen kleine Hörergrup- gering«, sagt Audimark-Chef Matthias dagegen mit Konkur- REichWEitEn pen. Im Vergleich zu den UKW- Mroczkowski. renten wie Kicker.de Radios sind ihre Reichweiten mar- FÜR Bernhard Bahners, Geschäftsführer des oder .de OnlinE-Only- ginal. Laut Media-Analyse Radio Aggregators radio.de, verfolgt die Musik- herumschlagen und StatiOnEn 2011 scharten die Online-Only- dienste dagegen mit gemischten Gefüh- versucht sich, mit Stationen 350.000 Hörer gestern len. Spotify mache dem Ra dio seine Rolle Live-Übertragungen hinter sich, das klassische Radio als Tippgeber für neue Musik streitig, von Bundesligaspie- erreichte 56,5 Millionen. glaubt er. Die Nutzer des Gratis-Abos kön- len abzugrenzen. Das Doch einige wenige Webradios nen über die Timeline bei Facebook ver- folgen, was ihre Freunde gerade hören, geht ins Geld: Rechte- und Personalkosten haben es geschafft, sich aus der Masse her- und sich davon inspirieren lassen. Die halten die Station in den roten Zahlen. Den vorzutun. Raute Musik, Technobase oder Folge laut Bahners: »Die Dominanz des für 2012 geplanten Break-Even muss 90elf Detektor FM zählen dazu, aber auch Top Radios als Orientierungshelfer für neue auf unbestimmte Zeit verschieben. 100 Station. Das Berliner Start-Up ist Musik beginnt zu bröckeln.« Ans Geldverdienen ist auch bei Absolut seit 2008 auf Sendung, orientiert sich am Radio vorerst nicht zu denken. Seit August Musikgeschmack der Masse und erreicht 2011 wird aus dem Funkhaus Regens- nach eigenen Angaben 750.000 Hörer burg im bundesweiten DAB+-Multiplex im weitesten Hörerkreis. Mit aktuellen gesendet. Die einzige Einnahmequelle Chart-Songs für Hörer zwischen 14 und Station dezent im Livestream. Gleichwohl sind Produktionskostenzuschüsse von 49 Jahren rückt das Webradio bewusst ist Geschäftsführer Landes auf die Spots Technik-Dienstleister Frontier Silicon. den Hot Adult Contemporary- und Con- angewiesen: 75 Prozent seiner Einnahmen Für Absolut Radio ist das Internet kein temporary-Hit-Radio-Formaten aus der stammen aus der Instream-Werbung, den gleichwertiger, sondern ein ergänzender UKW-Welt auf die Pelle. Kein Einzelfall: Rest steuern Banner und Mobile Marketing Verbreitungsweg. »Radio braucht auch Laut Webradio monitor wählen 46 Prozent bei. In zwei Jahren will er schwarze Zah- len schreiben. Dabei kommt Vermarkter Webradios in Deutschland 2012 Audimark eine Schlüsselrolle zu. Trotz flo- nach Anbieterkategorie, April 2012 Quelle: Webradio-Monitor 2012, BLM/goldmedia, Stand: April 2012 rierender Geschäfte kann Geschäftsführer Matthias Mroczkowski nicht sorgenfrei in 13 % Simulcast-Angebote UKW die Zukunft blicken, weil den Webradios 82% online only- [383] anerkannte Reichweitenzahlen fehlen. Angebote [2.474] Seit Herbst verhandeln Vertreter der 5 % online-Submarke von UKW [148] Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung und 0,53 % Personalisierte Dienste / des Bundesverbands Digitale Wirtschaft User generated Content [16] über die Details einer solchen Erhebung. Mroczkowski will jedoch nicht warten. Er in Zukunft eine Rundfunktechnik, denn der reinen Webradios ein AC- oder CHR- hat mit TNS Infratest eine eigene Studie allein über IP wird es mobil nicht funktio- Format. »Mainstream-Musik wird auch im entwickelt, die sich an den Standards der nieren«, ist sich Senderchef Willy Schrei- Internet am meisten gehört«, begründet Media-Analyse Radio orientiert. Demnach ner sicher. Zudem eigne sich das Internet Frank Landes, Geschäftsführer von Top kommt sein Portfolio auf eine Tagesreich- kaum für die mobile Nutzung im Auto. Für 100 Station, sein Konzept. Gesprächige weite von circa einer Million Hörer. Da- DAB+ sprechen aus Schreiners Sicht auch Moderatoren, Jingles, Wetterinformati- mit erreicht Audimark zwar noch lange die Verbreitungskosten, die im Vergleich onen, Nachrichten und Gewinnspiele ver- nicht die führenden Angebote von RMS zu Online und UKW niedriger ausfallen. leihen dem Internetsender den Charakter und AS&S Radio, die zwischen 29 und 35 rose pistola rose : K Allerdings sind das Internet und die sozi- eines Formatradios light. Über Facebook Millionen Hörer liegen. Der Webradio- i alen Netzwerke als Austauschplattform für hält das Programm den Kontakt zu den Vermarkter ist aber groß genug, um nicht AF o g r F n Absolut Radio unverzichtbar. Der Sender Hörern. Werbung verteilt sich bei Top 100 übersehen zu werden. i

14 | TENDENZ 2.12 SERVicE literaturtippS

BüCher Blm-SChriften

zeitgleich mit einer Vielzahl von thomas Riegler (autor) BlM (hrsg.) nationalen, landesweiten und regio- und Peter hebbeker (hrsg.) ausgestaltungsgesetzes- nalen hörfunkangeboten zu starten. webradio und web-TV vorbehalt und außerdem raten die Experten den technik, Software, Stationen staatsfreie normsetzung Radiosendern, ihre Kommuni ka tions- und empfangspraxis im rundfunkrecht und Werbekraft einzusetzen, um die Verlag für technik und ein rechtsgutachten von nutzer vom Kauf neuer Radio geräte handwerk neue Medien gmbh, prof. dr. matthias Cornils, mainz zu überzeugen. Baden-Baden 2012 BlM-Schriftenreihe, Bd. 100, nomos Zugang zu Radio- und Fernseh- Verlagsgesellschaft/Edition Reinhard stationen aus dem internet kann Fischer, Baden-Baden 2011 so einfach sein: Bereits ein simpler Pc, egal ob notebook oder Stand- Blm-e-BookS rechner mit eingebauter Sound- andreas Bade karte und lautsprecherboxen, sowie BlM (hrsg.) das internet als ein internet-anschluss genügen. die rechtsprechung der programmbegleitendes Die alternative dazu ist ein Pc- Verfassungs- und medium des Hörfunks unabhängiges Webradio. in diesem Verwaltungsgerichte historische entwicklung Buch von thomas Riegler wird zum bayerischen von internet, radio und ihrer gezeigt, wie einfach die technischen medienrecht 2000 --2010 medientheorien thomas Riegler Voraussetzungen zu erfüllen sind. rechtsprechungsanalyse von prof. Diplomica Verlag, hamburg 2009 radiohören dr. jur. rupert Stettner, universität Seit dem rapide wachsenden Einfluss mit dab und dab+ der Bundeswehr münchen/ des internets in der zweiten hälfte das radio der zukunft hochschule für politik münchen der 1990er Jahre hat sich die Medien- Verlag für technik und Bayerische landeszentrale für landschaft grundlegend verändert. handwerk neue Medien gmbh, neue Medien, Band 1, april 2012 Der Blick in die Mediengeschichte Baden-Baden 2012 zeigt die neuorganisation des bishe- Der neue Digitalradio-Standard rigen angebot- und Funktionsspek- doWnloadS eröffnet Möglichkeiten, die den trums durch das Entstehen neuer klassischen hörfunk revolutionieren christian Wenger Medien. Der autor andreas Bade können, denn Radio hat heute untersucht in diesem Buch vielfältige Zukunftsstudie »Vision 2017« längst nicht mehr nur etwas mit Beziehungen zwischen Radio und Was bedeuten künftige gesell- dem hören zu tun. thomas Riegler internet. Dabei verweist er auf tech- schaftliche trends für das radio? erklärt, was Sie zum Wechsel anne-Kathrin Urbanski nische Entwicklungen ebenso wie aus: Mediaperspektiven, 3/2011, zu DaB+ wissen sollten und stellt alles wird digital – auf ökonomische Kontexte etwa im S. 147–153 in einem großen Praxistest nur das radio nicht Bereich der Kostenentwicklungen. • www.media-perspektiven.de/ 18 aktuelle DaB/DaB+ Radios vor. Kindle Edition, gRin Verlag, 2011 uploads/tx_mppublications/ helmut g. Bauer, Stephan Orly (hrsg.) Die autorin untersucht in ihrer 03-2011_Wenger.pdf Hörfunk-jahrbuch Studienarbeit die Frage, warum Special digitalradio mittlerweile alle Medien digitalsiert linkS sind außer dem Radio. nur, wenn es Vistas Verlag, Berlin 2009 um digitalen Radioempfang ginge, • www.digitalradio.de Diese ausgabe des hörfunk-Jahr- strebten die nutzer nicht nach der • www.digitalradio-plattform.de buches beschäftigt sich mit dem neuesten technik, stellt sie fest. • www.radio.de Schwerpunktthema der Digitalisie- • www.internetradio.de rung des hörfunks und ihren viel- fältigen aspekten. Das neue Digital- • www.rein-hoeren.de radio hat nur dann eine chance auf • www.radioszene.de Erfolg, wenn es gelingt, möglichst • www.bayerndigitalradio.de

empfehlung der tendenz-redaktion Blick in die Radiozukunft die internetnutzung ist in den letzten zehn jahren aus den USA, Deutschland und Österreich sowie einer rapide gestiegen, dennoch bleibt die radionutzung quantitativen online-Umfrage unter 627 radio hörern. mit 200 minuten pro Tag relativ stabil. aber reicht Die Ergebnisse der Befragungen bieten einen ausge- das aus, um künftig attraktiv zu bleiben? zeichneten Blick auf die crossmedialen Zukunftspers- Benötigt das radio der Zukunft mehr visuelle reize pektiven des radios. Außerdem werden Entwicklungs- und Präsenz in Social-Media-Kanälen? Diese und prognosen abgegeben. Der Autor ist ein Kenner der andere Fragen untersucht Armin rogl in seinem Medienszene und leistet mit dieser gut strukturierten Buch »radio Future«. rogl ist ein erfahrener radio- Arbeit einen Beitrag zur wissenschaftlich orientierten macher, der seit Jahren als Moderator bei Ö3 Erfah- Analyse eines wichtigen themas. Sein Blick in die ra- rungen gesammelt und innovationen mit angesto- diozukunft ist gut nachvollziehbar. ßen hat. Er analysiert die Zukunft des radios anhand armin Rogl: Radio Future – Die crossmedialen Zukunftsper- qualitativer interviews mit führenden radioexperten spektiven des Radios. Books on Demand, aufl. 1; Berlin 2012

2.12 TENDENZ | 15 UKW- UnD DaB-hiStORiE rückblick aus der zukunft

UKW DAB+ Dem Start von DaB+ gingen heftige auseinandersetzungen voraus. Vielen war noch UKW DAB+ das Scheitern von DaB in Erinnerung. Die Digitalradio-Skeptiker verteidigen UKW mit großer leidenschaft. Kuriose Parallelen in der argumentation bringt die ablösung der Mittelwelle durch UKW vor rund 70 Jahren zutage. Raten Sie mit! t E x t helmut g. Bauer | i L L U S t r At i o n halbautomaten

START Das wichtigste Argument gegen UKW und Digitalradio ist die Notwendigkeit sich ein neues Radiogerät kaufen zu müssen. Immer wieder wurde und wird der Eindruck erweckt, dass die alten Radios schlagartig zu Elektronikschrott werden. UKW DAB+ Wie sich die damalige und die aktuelle Argu- mentation ähneln, be- legen Zitate aus verschiedenen Ver- »Radios sind irgendwie unzerstörbar. öffentlichungen. Die Tendenz-Leser 3 Und man kann tatsächlich UKW »Unsere verarmte können auf Seite 17 unten selbst prü- niemandem erklären, warum die Volks wirtschaft kann es sich fen, ob die jeweils mit Nummern ge- 2 DAB+ 300 Mio. funktionierenden Radio- einfach nicht leisten, diesen UKW kennzeichneten Zitate aus der Zeit der geräte weggeschmissen werden sollen.« Teil ihres Vermögens UKW- oder Digitalradio-Einführung verschwinden zu lassen.« DAB+ stammen. Neugierig geworden? Dann kann es ja losgehen. UKW DAB+

Da Deutschland auf der Wellenkonfe- renz 1948 nur sieben Lang- und Mit- telwellenfrequenzen erhalten hatte, wurde UKW vorangetrieben. Man wollte mehr Frequenzen für eine grö- ßere Programmauswahl haben, eine bessere Klangqualität, eine geringere Ergänzt wird dieses Argument Ein neues UKW-Radio kostete 1950 zwi- Störanfälligkeit und Energie einspa- mit dem warnenden Hinweis: schen 76 bis 225 DM. Das durchschnitt- ren. Als Vorteile von DAB werden 50 liche Jahreseinkommen betrug damals Jahre später die Beseitigung der Kapa- in West-Deutschland 3.161 DM. Neue zitätsengpässe bei UKW, die bessere DAB+-Geräte starten heute in der Preis- Empfangsqualität und der größere 4 skala mit 49,90 Euro. Für Highend-Geräte Bedienungskomfort beschrieben. werden rund 270 Euro verlangt. 2011 UKW betrug das Durchschnittseinkommen » ...dann möchte ich mal DAB+ die Politiker erleben, die 30.268 EUR. Die Kosten der Geräte kön- UKW DAB+ »Fast so alt, wie der Rundfunk dann die Omas vor UKW nen kein Hindernis darstellen und eine UKW überhaupt ist, so alt ist neben der Tür haben und ihnen mangelnde Auswahl auch nicht. Bereits 1 dem Wunsch nach beständiger DAB+ DAB+ zehn Monate nach Sendestart von DAB+ Qualitätsverbesserung auch der sagen müssen, dein Wunsch nach einer Auswahl­ Radio gibt’s nicht mehr.« gibt es bereits mehr als 200 verschiedene möglichkeit zwischen mehreren Modelle von Digitalradios im deutschen technisch gleichwertigen Markt. Sie reichen von Radioweckern, Programmen.« Küchenradios und Stereoanlagen über Laptops und Autoradios bis hin zu entspre- UKW DAB+ chenden Zusatzgeräten für UKW-Radios. Dennoch kommen einige zu dem Schluss:

16 | TENDENZ 2.12 download Quellen für die Zitate im kompletten Vergleich unter: www.blm.de/de/pub/aktuelles/magazin_tendenz.cfm »Der Haken an der Sache: In Deutschland hat bis dato so gut wie niemand ein geeignetes 5 Radiogerät. Das ist auch kein Wunder, denn »Das alte die Auswahl einschlägiger Produkte in den vielen Elektro- und Medien märkten ist 9 Henne- und erbärmlich und die zumeist an ihrem Ei-Problem hässlichen Design erkennbare Hardware also?« gnadenlos überteuert.« UKW DAB+ UKW DAB+

Bei der Einführung einer neuen Technologie stellt sich für jeden Radioveranstal- 10 »Die Geräteindustrie fordert eine größere Programm­ ter die Frage, ob genügend Hörer bereit sein werden, neue Radiogeräte zu kaufen vielfalt und die Bewerbung und dann die neuen Programme auch einzuschalten. In der Vergangenheit gab es des neuen Empfangssystems, viele Beispiele für Befragungen, die beweisen sollten, dass es keinen Bedarf an einer die Rundfunkanstalten neuen Technik oder an noch mehr Programmen in der Bevölkerung gebe. Bei einer kontern mit dem Argument zu Umfrage des Allensbach-Instituts im Jahr 1952 haben 72 Prozent der Befragten teurer Endgeräte.« erklärt, dass sie kein Interesse an Fernsehen hätten und sich bestimmt keinen Fern- seher kaufen würden. Es ist anders gekommen. Ähnliches gilt für die Einführung UKW DAB+ von Kabel- und Satellitenfernsehen.

Hätten sich Radioveranstalter, Geräte- »Denn die Deutschen – so haben UKW hersteller usw. auf solche Umfragen ver- Umfragen gezeigt – wollen die lassen, gäbe es heute noch Mittelwel- neue Technik nicht. Die ganz DAB+ len-Radio und kein Fernsehen. Immer »Die Ursache für den verlang­ große Mehrheit ist mit ihren alten UKW samten Start, der an sich gar […] Radios vollauf zufrieden. wieder wird auf den Teufelskreis eines 6 nicht zu verwerfen ist, liegt in Um sie zur Anschaffung neuer DAB+ flächendeckenden Sendernetzes, neuen verschiedenen Umständen Empfangsgeräte zu bewegen, Programmen, genügend Empfangsgerä- begründet: UKW DAB+ müssen sich die Sender schon ten, Hörern und Werbung zur Finanzie- etwas einfallen lassen.« rung hingewiesen. Dies galt bereits für 1. Das Publikum ist vielfach noch die Einführung von UKW in den USA, nicht genügend informiert. In der wo es anders als in Deutschland damals An­ und Absage der Sender fehlt schon werbefinanzierten Hörfunk gab. vielfach der Hinweis auf den oder die […]­Sender. | 2. Der 11 Händler ist noch nicht ausrei­ chend [...] vorbereitet. Es fehlen [..] technisch ausreichend vorgebildete Mitarbeiter. | 3. Das Programm der […] Sender 7 Ein kommerzieller Radiover­ ist nicht anziehend genug. [...] | »Da bisher nur wenige Hörer anstalter »kann sich daher zu 6. […] Empfänger sind vielfach sich ein neues, teureres einer Änderung erst dann noch relativ teuer und daher entschließen, wenn genügend schwer absetzbar.« Radio […] gönnen, ist die UKW Verbreitung aktuell dement- [...] Empfänger unter ihren sprechend gering. Daher DAB+ Hörern verbreitet sind. Dies UKW DAB+ zögern viele Sender auch mit aber kann nicht erreicht werden, UKW solange nicht genügend […] der Umstellung auf den UKW 8 Geräte gebaut sind, und diese DAB+ neuen Verbreitungsweg.« wiederum lassen sich nur dann DAB+ absetzen, wenn wenigstens ein Teil der Sendegesellschaften […] Sender errichtet. Die Dinge bewegen sich also im Kreise. Dabei ist nicht zu übersehen, UKW DAB+ dass es um beträchtliche Werte,

Gewinne oder Verluste geht.« Ziel*

ösung: ösung: l ätsels r es d * Auf die UKW-Einführung beziehen sich die Zitate 1 / 3 / 6 / 8 / 11; die Zitate 2 / 4 / 5 / 7 / 9 / 10 auf Veröffentlichungen zum Start von DAB+. DAB+. von Start zum Veröffentlichungen auf 10 / 9 / 7 / 5 / 4 / 2 Zitate die 11; / 8 / 6 / 3 / 1 Zitate die sich beziehen UKW-Einführung die Auf 18 | TENDENZ 2.12 intERViEW

hans-Joachim otto, parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, zur digitalradio-entwicklung EU-WEit DigitalRaDiOnEtZE aUFBaUEn

Das Bundeswirtschaftsministerium kann in Sachen Digitalradio nur eine koordinierende Funktion haben, stellt hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und technologie, klar. in puncto Digitalradio-Fördergesetz erteilt er eine klare absage an »eine nationale lösung«.

i n t E r V i EW Bettina pregel | i LLUS t r At i o n Joachim Sperl

Digitalradio-Forum initiiert, um den Aktivitäten Zur person der Beteiligten zum Durchbruch zu verhelfen. rechtsanwalt Hans-Joachim otto, Jahrgang Diese Sogwirkung fördert Programmvielfalt und 1952, ist seit 1992 Vorsitzender der FDP-Kom- Attraktivität und bringt auch den Endgeräte- mission für internet und Medien. Der Jurist und Wirtschaftswissenschaftler war medien- und markt der zahlreichen Hersteller in Schwung. kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion nach den ursprünglichen plänen des bundes und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur war für die abschaltung von ukw-radio das jahr und Medien des Deutschen Bundestagen, bevor 2015 vorgesehen (laut altem Tkg). wie sehen er im oktober 2009 Parlamentarischer Staats- die Zeitpläne aktuell aus? sekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und technologie wurde. Wir haben gelernt, dass feste Zeitvorgaben in Bezug auf die Entwicklung neuer Technolo- gien nur sehr schwer abzugeben sind. So hat die Tendenz: den start des ersten bundesweiten digitalradio-ange- Marktentwicklung die vor gut zehn Jahren festgelegten Zeitpläne bots am 1. august 2011 hat das bundeswirtschaftsministerium zum Auslaufen der UKW-Übertragung überholt. Konsequen- als meilenstein der Hörfunkgeschichte bezeichnet. wie sieht terweise haben wir daher die entsprechende Vorgabe aus dem die erfolgsbilanz ein dreiviertel jahr später aus? Telekommunikationsgesetz entfernt. Otto: Unsere Erwartungen sind in vollem Umfang erfüllt wor- welche gründe hatten die früheren erfolglosen startversuche? den. Wir haben im Mai das dritte große Digitalradio-Forum im Aus meiner Sicht kam der jetzige Erfolg vor allem dadurch Bundeswirtschaftsministerium veranstaltet und sind mit der zustande, dass alle Marktbeteiligten ihre Aktivitäten miteinan- Entwicklung in den vergangenen neun Monaten sehr zufrie- der koordiniert haben und das gemeinsame Ziel, der erfolgreiche den. Die Radiohörer reagieren sehr positiv auf die große Viel- Start des Digitalradios, immer im Vordergrund stand. Hier mus- falt attraktiver Programme und auch auf das große Angebot an sten alle an einem Strang ziehen und das Ergebnis ist ein vielfäl- Endgeräten. Dieser Erfolg wird begleitet von der ausgesprochen tiges Angebot an regional und bundesweit verfügbaren Program- guten Kooperation aller Beteiligten, so dass ich sehr zuversicht- men. Dies war nur möglich, weil Bund und Länder sehr positiv lich bin, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzen wird. zusammen gewirkt haben. Ich bin überzeugt, dass die Vorteile inwiefern hat das bmwi dazu beigetragen, den meilenstein der digitalen Hörfunkverbreitung zu einer rasanten Verbreitung zu setzen? digitalradio hat einige startversuche hinter sich … des Digitalradios führen werden. Der wachsende Absatz auf dem Wir haben den Marktbeteiligten eine neutrale Plattform gebo- Endgerätemarkt ist dafür ein deutliches Anzeichen. Zudem ten und damit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, das Digi- zeichnet sich die digitale Hörfunkübertragung durch effizientere talradio zum Nutzen von Verbrauchern und Wirtschaft zum Frequenznutzung und geringere Energiekosten im Vergleich zur Erfolg zu führen. Gemeinsam mit den Ländern, privaten und UKW-Verbreitung aus und ist somit ökonomischer. Dies sollte

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und für Wirtschaft Bundesministerium öffentlich-rechtlichen Inhalteanbietern, Sendernetzbetreibern mittelfristig auch für die Inhalteanbieter einen Anreiz darstellen,

F o t o : sowie der Endgeräte- und Automobil industrie haben wir ein verstärkt auf Digitalradio zu setzen.

2.12 TENDENZ | 19 intERViEW

Aktuell ist keine derartige nationale Lösung vorgesehen. Meiner Meinung nach hat sich jedoch herausgestellt, dass eine solche Vorschrift nur auf europäischer Ebene Sinn haben würde – gerade vor dem Hintergrund der weiter voranschreitenden Harmonisie- rung des europäischen Binnenmarktes. Sollte die Kommission das Thema aufgreifen, würden wir das natürlich unterstützen, vor allem auch im Hinblick auf unsere positiven Erfahrungen bei der Entwicklung des Digitalradios. kann die digitalisierung des Hörfunks tatsächlich nur dem wett- bewerb überlassen werden oder sind bestimmte technische Vor- gaben im sinne einer europäischen Harmonisierung notwendig? Nach dem erfolgreichen Start des Digitalradios in Deutschland ist es nun auch an der Zeit, dieses Leuchtturmprojekt nach Eur- opa zu transportieren und die anderen Mitgliedstaaten zu ermu- tigen, EU-weit Digitalradionetze aufzubauen, um im grenzen- die Öffentlich-rechtlichen können ihr digitalradio-engagement losen Europa an den Innovationen teilzuhaben, die durch die mit gebührenmitteln finanzieren, diep rivaten müssen in Vorlei- Digitalisierung des Hörfunks gewonnen wurden. Dafür bietet stung gehen. nur wenige landesmedienanstalten unterstützen sich DAB+ als Norm nach dem aktuellen Stand der Technik private Hörfunkanbieter bei der einführung von dab+. sehen an. Auch vor dem Hintergrund eines möglichst harmonisierten sie eine möglichkeit, um dieses ungleichge- und somit einheitlichen EU-weiten Geräte- wicht zu beseitigen? ich kann die marktes würden wir es begrüßen, wenn Der Erfolg von Digitalradio hängt im Wesent- Länder nur sich der Übertragungsstandard, der aktu- lichen davon ab, dass ein breites Angebot ermutigen, ihren ell bereits bei uns und in einigen anderen regional und bundesweit verfügbarer öffent- Mitgliedstaaten verwendet wird, auch wei- lich-rechtlicher und privater Programme Beitrag zur ter verbreitet. Allerdings müssen wir diese empfangen werden kann. Somit profitieren Verbreitung des Fragestellung auch unter Beachtung des auch die privaten Inhalteanbieter vom Ange- Digitalradios zu Gebots der Technologieneutralität betrach- bot der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ten, so dass wir es letztlich den Marktbetei- und umgekehrt. Es gibt außerdem bereits leisten. ligten überlassen, eine vernünftige Lösung einige Unternehmen, die nach Abwägung des für diese Frage zu finden. unternehmerischen Risikos auf die Verbreitung ihrer Inhalte über stichwort internetradio: sehen sie in der Verbreitung über web Digitalradio gesetzt haben – und der Erfolg gibt ihnen Recht. Das und/oder dab einen wettbewerb der Verbreitungswege oder Angebot ist seit dem Start des bundesweiten Multiplexes noch eine sinnvolle ergänzung in der digitalen Hörfunkwelt? vielfältiger geworden. Ich sehe im Digitalradio eine ausgesprochen sinnvolle Ergänzung ohne Förderprogramme sind die investitionen in ein dab+-en- zum Internetradio. Beide Verbreitungswege haben ihre Stärken. gagement von den lokalen anbietern kaum zu leisten. lässt sich Die Programminhalte des Digitalradios sind frei empfangbar, sie hier ein bundesweites Förderprojekt initiieren, damit in allen benötigen nur das einmalig anzuschaffende Endgerät. Im Vorder- ländern regionale dab-netze für die einführung von dab+ zur grund sehe ich beim Digitalradio neben der einfachen Bedienung Verfügung stehen? auch den Mobilitätsaspekt, vor allem auch für den Empfang im Durch die Einführung des Digitalradios werden Innovationen Auto. Bereits jetzt kann in allen Ballungsräumen sowie entlang ermöglicht, die Radiohören zu einem neuen Erlebnis werden der wichtigsten Verkehrsadern Digitalradio empfangen werden. lassen. Zudem wird der Frequenzengpass der Verbreitung über Der Sendernetzausbau schreitet weiter zügig voran, der Netz- UKW überwunden. Dies fördert neben der Vielfalt auch den betreiber baut das Netz aktuell sogar schneller als ursprünglich Wettbewerb und ermöglicht neuartige Sendekonzepte. Aller- geplant aus. Denn über das Digitalradio sind neben den Hör- dings ist auch klar: Medienpolitik fällt in den Zuständigkeits- funkprogrammen auch noch interaktive Inhalte und Zusatz- bereich der Länder. Daher kann ich an dieser Stelle die Länder dienste verfügbar wie Verkehrsinformationen in Echtzeit. Die und Kommunen nur dazu ermutigen, ihren jeweiligen Beitrag Entwicklung geht aber noch weiter: Es werden gerade Konzepte zur Verbreitung des Digitalradios zu leisten. für Zusatzdienste erarbeitet, durch die Internet und Digitalradio wird es einen erneuten anlauf zur Verabschiedung eines digi- auf einem digitalen Hörfunkempfänger verschmelzen werden. talradio-Fördergesetzes geben? wenn ja, wird der einbau eines dab+-empfangsteils in alle radiogeräte enthalten sein bzw. wird das bmwi eine solche maßnahme unterstützen?

20 | TENDENZ 2.12 SERVicE auSBildungSkompaSS

meldungen

Forum medienpädagogik Der Jahresbericht des Forums Me dienpädagogik (Mai 2011 bis April 2012) ist in der Mai-Sitzung des Medienrates der BLM prä- sentiert worden und steht zum Download unter www.blm.de zur Verfügung. Er vermittelt einen überblick über die medienpä da- gogischen Aktivitäten und Pro- jekte der Landeszentrale.

junge multimedia-Talente noch bis 21. September kön nen Kinder und Jugendliche Multi- media-Projekte für die teilnah- me am Deutschen Multimedia- preis MB21 einreichen (Spiele, Apps, Webseiten). Die gewinner des Wettbewerbs für Kinder und Die Stiftung betreut auch das Projekt »Medienführerschein Bayern«. Jugendliche werden vom 16.–18. november in Dresden gekürt und stiftung medienpädagogik startet referentennetzwerk können geldpreise im Wert von mehr als 10.000 € gewinnen. in- fos unter www.mb21.de.

kamerakinder Medienwissen Das neue Fotoportal für Kinder und Pädagogen ist nun unter www.kamerakinder.de online. Das für Eltern nrW-Projekt bietet eine Ausstel- medienpraxis für eltern von me- institutionen wie Kindertagesein- institut für Medienpädagogik in lungsplattform für fotografische dienprofis:d ie stiftung medien- richtungen, Schulen oder Famili- Forschung und Praxis und die Stif- Arbeiten und tipps zum Einstieg pädagogik bayern hat ein refe- enzentren kostenfrei für Vorträge tung Medienpädagogik Bayern ent- in die kreative Medienarbeit. rentennetzwerk gestartet, das zu folgenden themen zur Verfü- wickelt. Die idee dahinter: Auch kostenlos referenten für eltern- gung: »Frühkindliche Mediennut- technisch versierten Kindern feh- abende in schulen, kindertages- zung«, »Mediennutzung im grund- len häufig die Kompetenzen für dok.education einrichtungen oder Familienzen- schulalter« und »Mediennutzung ein altersgerechtes Surfen, Chat- Die dok.education, das Programm tren vermittelt. ten oder Spielen. »Deshalb brau- für Kinder und Jugendliche beim Damit die Eltern ihren Kindern in chen Eltern medienpädagogisches internationalen Dokumentarfilm- Sachen Medienkompetenz immer Hintergrundwissen und tipps, wie festival, ist dieses Jahr auch von eine nasenlänge voraus sind und sie ihren Kindern eine adäqua- der Stiftung Medienpädagogik das notwendige Wissen über alters- te, altersgemäße Mediennutzung Bayern gefördert worden. Unter gerechtes Surfen, Chatten und Spie- beibringen können«, so Siegfried anderem wird eine Dokumentar- len vermittelt bekommen, können Schneider, Vorsitzender des Stif- filmschule für alle Schularten an- seit Anfang Juli bei der Stiftung tungsrats der Stiftung Medienpä- geboten. Mehr infos unter www. Medienpädagogik Bayern referen- dagogik Bayern. »Dank des neuen dokfest-muenchen.de. ten für medienpä dagogische Eltern- netzwerks wird es erstmals ba- abende angefragt werden. Die reise- yernweit und flächendeckend re- kosten und das Honorar übernimmt ferenten für medienpädagogische Flimmo die Stiftung. Die rund dreißig refe- Altersgerecht spielen, surfen und themen geben. gerade in Zeiten chatten will gelernt sein. Humor im Fernsehen – Wie Kin- renten, die bayernweit zur Verfü- von Konvergenz und globalisie- der Spaß verstehen, ist das thema gung stehen, sind in zweitägigen in der Sekundarstufe«. Dazu kom- rung müssen diese themen nach- der zweiten Ausgabe der Flimmo- Schulungen auf diese Aufgabe vor- men Schwerpunktthemen wie So- haltig in der Elternarbeit verankert Programmberatung für Eltern. bereitet worden. Die Bayerische ziale netzwerke oder Computer- sein.« Mehr informationen finden Matthias Haslauer für die BLM Haslauer Matthias :

S Die Broschüre kann online unter Staatskanzlei fördert das Projekt. spiele. Das Schulungskonzept und Sie unter: www.stiftung-medien-

F o t o www.flimmo.tv bestellt werden. Die referenten stehen Bildungs- die Unterlagen haben das JFF – paedagogik-bayern.de.

2.12 TENDENZ | 21 DigitalE RaDiOPROgRaMME reingehört in die neue Vielfalt grenzenlose hörfunklandschaft. größere Programmvielfalt durch 13 bundesweit empfangbare Programme. Die lobpreisungen der digitalen Radiomacher und Förderer klingen vielversprechend. tatsächlich ist im Digital- und Webradio mehr möglich als in den etablierten UKW-Programmen. Wir haben einfach mal reingehört … t E x t inge Seibel-müller

Rund 25 Euro kostet der DAB+ USB-Stick einschließlich Antenne für den digitalen Radioempfang am PC. Der Sendersuchlauf spuckt 24 Programme aus. Wenig Neues, viele Angebote kenne ich schon: Bayern 1 aus Franken, Schwaben, Oberbayern und der Oberpfalz, daneben die weiteren Programme des Bayerischen Chapman. Die Musikmischung klingt interessant, nicht allein Rundfunks, Bayern 2 bis 5. Der »Bundesmux« zum Empfang der Mainstream, aber immer melodisch. Jetzt kommt die Gruppe deutschlandweit ausgestrahlten digitalen Radioprogramme ist an »Fun« und der Song »We Are Young«, featuring Janelle Monàe, meinem Wohnort an der Stadtgrenze von Rosenheim noch nicht – »was für’n Scheißname«, meldet sich der Moderator zu Wort. vorgesehen – so steht es zumindest auf der Empfangskarte bei Danach ein Jingle: »Zweimal stündlich zwei MEGA-Classics aus www.digitalradio.de. Mich interessieren die neuen Programme, den 70ern, 80ern und frühen 90ern in voller Länge«. Ähnliche die nicht über UKW angeboten werden, solche wie das »MEGA- Sprüche kenne ich von den gängigen UKW-Programmen. Der Radio aus Bayern für Bayern«. Es ist sechs Uhr morgens. Eine Moderator ist »noch immer zu müde zum Denken«. Nachrichtensprecherin versorgt mich mit den wichtigsten Mel- Weiter geht’s zu »Antenne Bayern Info«, dem digitalen Nach- dungen. Dann begrüßt mich ein offensichtlich unausgeschla- richtenkanal von Antenne Bayern. Wort pur. Das wirkt zunächst fener Moderator: »Das Wochenende ist leider rum, es gibt zwar spannend. Mich erwartet ein bunter Potpourri flott zusammen- größere Katastrophen, aber von der Katastrophendichte reicht’s geschnittener Wortbeiträge des Mutterkanals: Interviews, ein- mir«. Er lässt »Gesang walten«: Texas, The Rembrands und Tracy ordnende Hintergrundberichte, Weltnachrichten, Korrespon- dentenstücke der Bayernreporter, Verbrauchertipps, regionale Sportinfos – leider aber auch inaktuelle Staumeldungen, irre- führende Uhrzeiten und die Warnung vor einer Fliegerbombe in Fürth, die längst entschärft wurde. Fazit: Antenne Bayern demons- triert mit dem digital ausgestrahlten Programm hohe Wortkom- petenz. Allerdings sollte der Hörer wissen, dass es sich um eine Zweitverwertung handelt und die Meldungen teilweise über- holt sind. Die nächste digitale Station pistola/© rose stille wasser/photocase.com n g : U r

nennt sich E i S i SUAL V i

22 | tendenz 2.12 »BR Verkehr«. Das Reiseinformationsangebot des Bayerischen Rundfunks mit Verkehrs- und Gefahrenmeldungen nonstop klingt wie mein Navigationsgerät im Auto. Eine Computerstimme verliest Meldungen aus der BR-Verkehrsredaktion: Staus, Baustel- len oder andere Behinderungen rund um die Uhr. Neu auch der Musiksender »Absolut Relax« im bayerischen DAB+-Angebot mit seinem Softrock und Popformat. »I’ll Find My Way Home« singen Jon & Vangelis – lange nicht mehr gehört. »Agenda«, dem Tagesthema. Mitte Mai geht’s ums »Verlieren«. Danach Tasmin Archer mit »Sleeping Satellite« und mit Bobby Neben CDU und Linken, die bei der NRW-Wahl herbe Nie- Darins »Beyond the Sea« geht’s musikalisch zurück ins Jahr 1959. derlagen erlitten, zählte an diesem Morgen auch der FC Bayern Später höre ich noch Titel von Interpreten wie Ronan Keating München nach der 2:5-Schlappe im Pokalfinale gegen Borussia und Mark Knopfler. Die Mischung unterscheidet sich nicht revo- zu den Verlierern. Im Gespräch mit einem Psycholo- lutionär von bereits etablierten populär ausgerichteten UKW- gen wird geklärt, wie Niederlagen am besten zu überwinden sind. Programmen, insgesamt aber durchaus entspannend. Aufwändig produzierte Wortbeiträge, fundierte Nachrichten, Interviews mit Experten, das sind die Markenzeichen des dritten, Mehr Wort, Weniger Musik-MainstreaM nur digital verbreiteten Programms des Deutschlandradios. Ein Weitere innovative und originäre Digitalprogramme suche ich Höhepunkt ist für mich die Redaktionskonferenz mit Studiogast vergebens – auf meinem USB-Stick ist die Auswahl erschöpft. Da und Hörerbeteiligung, täglich ab 18.00 Uhr. »DRadio Wissen« ist bleibt nur noch der Empfangsweg über das Internet. Hier kann tatsächlich keine seichte Kost zum Nebenbeihören. ich sie alle hören, auch »DRadio Wissen«, das anspruchsvolle HöcHste journalistiscHe ansprücHe Angebot des Deutschlandradios, oder den Fußballsender »90elf«, der von Regiocast ambitioniert betrieben wird. Ich wechsle wieder zu den Lokalprogrammen:»Radio Augs- »2:0 für Hertha, Berlin rastet aus!« ereifert sich Markus Her- burg« setzt auf einen Musikmix, in dem vor allem nicht mehr wig am ersten Samstag im Mai live im »Fußballradio 90elf«. Einen ganz taufrische Interpreten wie Roxy Music und die Beatles vor- muss er aber noch loswerden, auch wenn’s grad gar nicht passt: kommen. Dafür glänzt das Digitalradio mit lokalen Informati- »Wenn Ihr das verdaddelt« – gemeint ist Hertha, »seid Ihr so was onen: Nachrichten zur vollen Stunde, Augsburginfos um Viertel von verdient abgestiegen« – damit rechnet aber selbst Herwig nach. Gewohntes Lokalradio-Intro zur halben Stunde: »Das nicht, es ist 14 Minuten vor Spielende der Partie Hertha BSC gegen Neueste aus Augsburg und der Welt«, Veranstaltungshinweise Hoffenheim. Für die Berliner Fußballer ging’s an diesem Nach- um Viertel vor. Den Programmmachern gelingt es, lokale Iden- mittag um den Klassenerhalt – für die Leipziger Radiomacher tität und Kompetenz zu vermitteln, obwohl auf Moderatoren geht es um Hörer. Die wollen sie u.a. von den legendären sams- ganz verzichtet wird. täglichen »Bundesligakonferenzen« der Öffentlich-Rechtlichen Sprung in ein anderes Bundesland, nach Sachsen zu »detek- übernehmen. Neben Konferenzschaltungen zu den Spielorten tor fm«. Die Mannschaft des lupenreinen Internetradios stellt bietet »90elf« deshalb auch Live-Übertragungen der Spiele in an sich selbst höchste journalistische Ansprüche und macht der 1. und 2. Bundesliga an. Die Reporter vor Ort und Mode- immer wieder von sich reden. Die Kompetenz in den Themen- rator Konni Winkler wirken kompetent und reagieren spontan bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur kann ich vor allem auf aktuelle Entwicklungen. »90elf« hat nicht nur Informa- in der live moderierten Magazinsendung »der Tag« zwischen tions-, sondern auch Unterhaltungs- 16 und 19 Uhr erkennen. Übliche zeitliche Begrenzungen für wert für solche »Fußball-Laien« Wortbeiträge von 30, 60 oder 90 Sekunden gibt’s bei »detektor. wie mich. Bei »DRadioWis- fm« nicht. Schließlich wird das Programm via Netz verbreitet sen« beginnt die Stunde mit und da, so Geschäftsführer Christian Bollert, sei im Gegensatz der »Welt in 100 Sekun- zu UKW »einfach noch mehr möglich«. Programmlich ist in der den«, gefolgt von der digitalen Radiolandschaft tatsächlich mehr möglich. Das zeigen auch meine Erfahrungen.

2.12 tendenz | 23

tREnDS iM RaDiOJOURnaliSMUS

neue möglichkeiten für hörfunkreporter sag es mit dem smartphone!

Mobile Reporting und audio-Slideshow heißen die neuen trends im hörfunk- journalismus. Das internet und Social Media eröffnen faszinierende Möglichkeiten, aber es gibt auch noch viele ungelöste Probleme. Die anforderungen an die Radiojournalisten steigen. Die »eierlegende Wollmilchsau« führen sie künftig in Form von Smartphones in der tasche mit sich. t E x t daniel fiene | i LLUS t r At i o n andré gottschalk

Die Aufgaben wachsen und die Reporter- Hörerkommunikation, PR und Recherche. Nachrichtenquellen und kleine Spezial- Accessoires, vom Aufnahmegerät bis hin Wer nur mit Hörern kommuniziert, aber blogs individuell kombiniert werden kön- zur Videokamera, werden immer kleiner. keine Eigenwerbung macht, schafft keine nen. Derzeit entdecken Redaktionen auch In der Theorie twittert der moderne Hör- Rückführung auf das Programm. Wer nur das Live-Ticker-System Storify (www.sto- funkjournalist vor Ort, lädt ein Foto bei Botschaften sendet, aber nicht kommuni- rify.com), um Events und die Reaktionen Facebook hoch, setzt per App einen O-Ton ziert, wird nicht ernstgenommen. Wer sich bei Facebook, Twitter, Instagram & Co. für die Nachrichten ab und meldet sich kein Netzwerk aufbaut, verpasst im Ernst- zu dokumentieren. Antenne Düsseldorf einen Moment später live On-Air in das fall Nachrichten aus erster Hand. Letzte- hat die Reaktionen im Netz beim letzten Programm. Nebenbei schneidet er einen res ist für die Recherche unabdingbar. So Saisonspieltag von Fortuna Düsseldorf in Videofilm und lädt ihn bei YouTube und sollten sich Journalisten nicht erst am Tag einem Storify dokumentiert. Die Ruhr später auch auf die Website hoch. Doch in einer Wahl auf die Suche nach Kommen- Nachrichten hielten die Reaktionen auf ein der Praxis bleibt dafür häufig wenig Zeit. taren und Kurzmitteilungen aus der eige- Unwetter fest und die Frankfurter Rund- nen Stadt begeben – hier wird das Ergeb- schau den Verlauf der Affäre Wulff. an SOcial MEDia KOMMt nis mager ausfallen. Wer schon Wochen KaUM Ein SEnDER VORBEi ERStE ORiginäRE OnlinE- vorher den politischen Kandidaten folgt DaRStEllUngSFORM An Social Media kommt heute kaum ein und sie beobachtet, wird am Wahlabend Radiosender vorbei. So haben im Schnitt in der eigenen Berichterstattung profitie- Faszinierend, aber auf deutschen Sen- alle Sender in Nordrhein-Westfalen 17 Pro- ren können. Hilfreich ist hier zum Beispiel derwebseiten noch wenig zu finden, sind zent ihrer Hörer in der durchschnittlichen die Webseite Hootsuite.com, auf der meh- Audio-Slideshows. Die vertonten Dia- Stunde als Facebook-Freunde gewinnen rere Social-Media-Kanäle verwaltet wer- schauen bieten eine andere Dynamik können. Es reicht aber nicht mehr, ledig- den können. Hier lässt sich eine persön- und Erzähl-Intensität als das Webvideo. lich eine Senderseite bei Facebook und liche Kommunikationszentrale einrichten. Das Paradebeispiel dieser ersten origi- einen Account bei Twitter zu betreiben. Netvibes.com ist ein sehr guter RSS-Rea- nären Web-Darstellungsform ist 1 in 8 Ein gelungener und ausgewogener Social- der, um sich eine persönliche Nachrichten- Million (www.nytimes.com/packages/ Media-Einsatz besteht aus dem Dreieck zentrale zusammenzustellen, damit große html/nyregion/1-in-8-million/). Die

2.12 TENDENZ | 25 tREnDS iM RaDiOJOURnaliSMUS

apps für mobile reporting

http://www.snapseed.com/de/

Reporter heute nur einige Apps, wel- http://www.photoshop.com/ products/mobile/express/ios che die Geräte häufig für eine Handvoll Euros mit mächtigen Funktionen ausstat- http://www.soundcloud.com ten. Selbst für Hörfunkjournalisten gehört beim Besuch einer Pressekonferenz das http://itunes.apple.com/de/app/hoku- Smartphone-Foto für die Senderwebseite sai-audio-editor/id432079746?mt=8) mittlerweile zum Standard. Die App Snap- http://vericorder.com/mobile- seed (vgl. Links im Kasten) ist ein her- journalism-products/1st- New York Times portraitiert New Yorker vorragender Foto-Editor für iOS-Geräte. video-mobile-video-editor mit einer schwarz-weißen Bildergalerie Die Fotos können mit vielen Filtern und und spielt eine passende O-Ton-Kollage Funktionen bearbeitet und direkt im http://www.luci.eu/ des Protagonisten ein. Das ähnliche deut- Netz veröffentlicht oder per E-Mail ver- sche Projekt Berlin Folgen (http://www. schickt werden. Ähnliches leistet auch die Mobile reporting für Hörfunkjourna- berlin folgen.de), das in Kooperation mit App Photoshop Express (vgl. Kasten), die listen in der Praxis hat Daniel Fiene auch für Android zur Ver- unter dem titel »Sag es mit dem Smartphone« auf den diesjährigen tut- fügung steht. Wer O-Töne zinger radiotagen vom 17. bis 19. Juni aufzeichnen und gleich in vorgestellt. Wer nicht live dabei sein die Redaktion verschicken konnte, bekommt im Blog »tutzing will, kann die App Sound- FM« eine Vorstellung davon (verlinkt cloud (vgl. Kasten) nutzen. unter www.hoerfunker.de). Sogar eine nahtlose Inte- gration in die Homepage ist möglich. Wer als Reporter sogar einen gebauten Bei- trag produzieren möchte, kann auf die kostenlose App Hokusai zurückgrei- fen, allerdings ist hier Fin- gerakrobatik gefragt. Die Produktion eines Audio- Bildschirmen lange. Für komplexere Auf- beitrages lässt sich ein- gaben lohnt es sich, das Reporter-Note- der Taz erscheint, kann sich ebenfalls facher mit der Videoschnitt-App 1St Video book für den Schnitt aufzuklappen. Viele hören und sehen lassen und ist in die- (Vericoder) erledigen. Diese Applikation Praxiseinsätze zeigen zudem, dass ein Re- sem Jahr mit dem Grimme Online Award ist derzeit auch die Referenzapp, was porter alleine die Aufgaben gar nicht auf nominiert. Der Clou: Die Audio-Slide- Video-Schnitt angeht. Damit lassen sich einmal stemmen kann. Hier ist Teamarbeit shows können aufwendig am Computer, auch Audio-Slideshows erstellen. mit Aufgabenverteilung gefragt. oder auch einfach und direkt am Smart- Hörfunkjournalisten müssen sich heute aUFgaBEn KönnEn nicht phone erstellt werden. Ein Gerät, das sich darauf einstellen, dass mit jeder neuen allEin gEStEMMt WERDEn immer stärker zum Schweizer Taschen- Smartphone-Generation auch bessere messer für Hörfunkjournalisten entwickelt. Die Ergebnisse können zu Soundcloud Apps für die Berichterstattung zur Ver- oder YouTube exportiert oder in der fügung stehen. Entsprechend steigen die PRaxiS-KnOW-hOW Wichtig Bibliothek des iPhones abgelegt werden. Anforderungen der Redaktionen. Es reicht Die aktuelle Generation von Smartphones Die App kostet 3,99 Euro. Reporter kön- nicht mehr, nur sämtliche Radio-Darstel- lässt den Traum vom mobilen und unab- nen sich mit der Smartphone-App LUCI lungsformen bedienen zu können. Das hängigen Reporter Wirklichkeit werden, mit dem Audio-Codec im Studio verbin- Webvideo, der Teasertext oder das Foto wenn genügend Zeit bleibt und das Pra- den und so live berichten. Die App kostet werden künftig immer stärker abverlangt xis-Know-how vorhanden ist. Der Journa- jedoch mindestens 249 Euro pro Gerät. werden. Ebenso erwarten die Redakti- list Marcus Bösch hat auf seiner Webseite Die neuen Werkzeuge bieten zwar viele onen einen ausgewogenen Umgang mit mobile-journalism.com ein kostenloses faszinierende Möglichkeiten, es gibt je- Social Media. So wird sich künftig zeigen, eBook zum Thema Mobile Reporting ver- doch noch viele ungelöste Probleme. Die dass nicht der Journalist selbst zur eier- öffentlicht, das eine praktische Einführung Soundqualität von Smartphone-Aufnah- legenden Wollmilchsau wird, sondern er in das Thema bietet. Statt einer aufwän- men ist häufig überraschend gut, aller- diese in seiner Tasche mit sich führt: in digen Ausstattung brauchen die mobilen dings dauert der Schnitt auf den kleinen Form eines Smartphones.

26 | TENDENZ 2.12 SERVicE hÖrfunk-reiChWeiten

Reichweiten-Hitliste aller Bundesländer | MA 2012, Radio I Basis: tagesreichweite Montag bis Freitag, in Prozent

Baden-WürttemBerg BaYern Berlin BrandenBurg

radiokombi Baden-Württemberg* 38,7 antenne Bayern 29,6 104.6 rtl 14,5 BB radio 28,2 SWr3 24,4 Bayern 1 26,3 Berliner rundfunk 91.4 10,0 antenne Brandenburg 22,4 SWr4 Baden-Württemberg 14,5 Bayern funkpaket* 25,2 94.3 rs2 9,8 104.6 rtl 12,3 SWr1 Baden-Württemberg 13,6 Bayern 3 22,2 105.5 Spreeradio 9,3 Berliner rundfunk 91.4 9,3 antenne 1 11,8 B5 aktuell 5,9 radioBerlin 88.8 8,8 94.3 rs2 9,2 radio regenbogen 8,4 energy City kombi* 3,8 98.8 kiSS fm 7,9 fritz 8,0 bigfm der neue Beat 8,1 radio galaxy 3,1 radioeins 7,4 radioeins 4,8 radio 7 7,0 Bayern 2 3,0 antenne Brandenburg 7,3 energy Berlin 4,6 die neue 107.7 3,8 SWr gesamt 2,2 Star fm 87.9 6,7 radio paradiso 4,6 radio ton 3,0 radio arabella 2,2 inforadio 6,2 105.5 Spreeradio 4,1 das ding 2,7 rock antenne 2,1 klassik radio 5,3 Star fm 87.9 3,5 SWr2 2,3 Br-klassik 2,1 Jam fm 5,3 inforadio 3,4 die neue Welle 1,7 klassik radio 1,8 energy Berlin 4,8 98.8 kiSS fm 3,4 antenne Bayern 1,6 gong 96.3 1,8 fritz 4,5 radioBerlin 88.8 3,2 energy region Stuttgart 1,6 95.5 Charivari 1,2 radio paradiso 4,5 ostseewelle hitradio mV 3,0 Basis: 9,565 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 11,132 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 3,079 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 2,312 mio. personen ab 10 Jahre

Bremen hamBurg heSSen meCklenBurg-Vorp.

Bremen Vier 30,1 radio hamburg 25,6 hit radio ffh 29,1 ostseewelle mV 33,4 Bremen eins 26,7 ndr2 16,0 hr3 21,5 ndr1 radio mV 31,9 energy Bremen 11,8 ndr 90.3 14,5 hr4 15,8 antenne mV 25,2 ndr1 niedersachsen 10,2 n-JoY 8,0 hr1 11,0 ndr2 12,9 radio ffn 9,8 ndr info 7,2 planet radio 9,2 n-JoY 8,2 hit-radio antenne 7,6 alsterradio–106.8 rock’n pop 6,9 You fm 4,4 ndr info 2,6 ndr2 6,1 oldie 95 6,1 SWr3 4,1 hit-radio antenne 2,1 ndr info 3,3 energy hamburg 5,0 hr-info 3,1 ndr1 Welle nord 1,3 n-JoY 2,9 klassik radio 4,2 radio BoB! 2,5 BB radio 1,2 deutschlandfunk 2,6 r.Sh radio Schleswig-holstein 4,1 bigfm hot music radio 2,4 klassik radio 1,2 nordwestradio 1,8 deutschlandfunk 4,0 harmony fm 1,9 ndr1 niedersachsen 1,2 ndr kultur 1,6 ndr1 niedersachsen 2,8 deutschlandfunk 1,7 ndr kultur 1,2 deutschlandradio kultur 1,5 delta radio 2,7 hr2 1,3 fritz 1,1 Wdr Best of 1,0 ndr kultur 2,4 rpr 1 1,3 rtl radio 1,1 1liVe 0,4 hit-radio antenne 1,8 Bayern 1 1,3 radi paloma 1,0 Basis: 0,595 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 1,589 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 5,428 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 1,518 mio. personen ab 10 Jahre

niederSaChSen nordrhein-WeStfalen rheinland-pfalz Saarland MA 2012, Radio I MA 2012,

: ndr1 niedersachsen 21,9 radio nrW 34,5 SWr3 22,8 radio Salü 25,3

UELLE radio ffn 20,0 1liVe 21,4 rpr 1 19,4 Sr3 Saarlandwelle 24,5 Q | ndr2 17,3 Wdr2 19,9 SWr4 rheinland-pfalz 17,4 Sr1 europawelle 24,1 hit-radio antenne 13,8 Wdr4 14,2 bigfm hot music radio 12,4 das ding 9,1 n-JoY 7,7 Wdr5 3,4 SWr1 rheinland-pfalz 12,3 SWr3 6,6 89.0 rtl 5,2 SWr3 2,8 hit radio ffh 4,6 rtl radio 6,1 ndr info 4,0 deutschlandradio kultur 1,9 radio regenbogen 3,1 rpr 1 2,5 Bremen Vier 3,7 bigfm hot music radio 1,6 rockland radio 2,6 Sr2 kultur radio 2,2 radio 21 3,3 deutschlandfunk 1,5 hr3 2,5 SWr4 rheinland-pfalz 2,0 deutschlandfunk 3,2 ndr1 niedersachsen 1,5 deutschlandfunk 2,0 SWr1 rheinland-pfalz 1,9 Bremen eins 3,0 Wdr3 1,4 rtl radio 1,7 deutschlandfunk 1,9 radio SaW 2,7 ndr2 1,4 hr1 1,6 bigfm hot music radio 1,3 ndr kultur 1,9 100.5 das hitradio 1,2 das ding 1,3 deutschlandradio kultur 1,1 radio hamburg 1,8 rtl radio 0,9 sunshine live 1,2 SWr1 Baden-Württemberg 0,5 mdr Jump 1,7 SWr1 rheinland-pfalz 0,9 Sr3 Saarlandwelle 1,2 sunshine live 0,4 Basis: 7,095 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 16,012 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 3,613 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 0,915 mio. personen ab 10 Jahre

SaChSen SaChSen-anhalt SChleSWig-holStein thüringen

mdr1 die zielgruppe 26,3 radio SaW 36,6 r.Sh radio Schleswig-holstein 28,6 antenne thüringen 30,1 mdr1 radio Sachsen 25,9 mdr1 radio Sachsen-anhalt 22,5 ndr1 Welle nord 23,5 mdr1 radio thüringen 23,7 radio pSr 17,6 radio Brocken 20,8 ndr2 17,9 landeswelle thüringen 18,7 hitradio rtl Sachsen 13,7 89.0 rtl 12,6 n-JoY 10,8 mdr Jump 16,2 r.Sa 13,4 mdr Jump 11,6 delta radio 8,6 89.0 rtl 6,4 Sachsen-funkpaket* 13,0 mdr Sputnik 6,1 radio hamburg 8,0 mdr info 4,8 mdr Jump 12,6 mdr info 6,1 ndr info 5,1 Bayern 1 3,3 energy Sachsen 5,6 ndr1 niedersachsen 3,4 ndr 90.3 4,5 ndr1 niedersachsen 2,8 mdr info 5,3 antenne thüringen 2,3 radio nora 4,2 mdr figaro 2,7 deutschlandfunk 3,6 radio pSr 2,1 ndr kultur 3,2 radio SaW 2,7 mdr figaro 3,3 ndr2 2,1 deutschlandfunk 3,1 deutschlandfunk 2,5 rtl radio 2,1 deutschlandfunk 1,8 klassik radio 3,0 antenne Bayern 2,4 radio SaW 1,4 mdr figaro 1,8 alster radio–106.8 rock’n pop 1,6 Bayern 3 2,3 deutschlandradio kultur 1,2 radio ffn 1,4 oldie 95 0,9 hit radio ffh 1,6 Bayern 3 1,0 landeswelle thüringen 1,1 ndr1 niedersachsen 0,8 hr3 1,1 Basis: 3,819 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 2,173 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 2,581 mio. personen ab 10 Jahre Basis: 2,062 mio. personen ab 10 Jahre Lokalfunk: Bei Bundesländern mit lokalem und regionalem Hörfunk wurden jeweils die umfangreichsten Senderkombinationen aufgeführt Senderkombinationen jeweils die umfangreichsten wurden Hörfunk Lokalfunk: regionalem und lokalem Bei mit Bundesländern *

2.12 TENDENZ | 27 Eindrücke von der NAB-Convention 2012 Internet- radIo Pandora rÜttelt t E x t Stefan Sutor Branche auf Die amerikanische radio branche sucht Zukunfts strategien im »Digital Strategies Exchange for radio (DSx4r)«, der erstmals im rahmen der »It’s a great time to be a broadcaster«: Mit diesen nAB-Convention 2012 Worten eröffnete NAB-Präsident Gordon Smith die NAB-Show 2012 in Las Vegas, wohl vor allem, veranstaltet wurde. um sich und den Broadcastern Mut zu machen Ein grund für diese im Wettbewerb mit den Technologie unternehmen Suche ist der internet- aus der Online-Welt. Die Radio macher müssen radiodienst Pandora, sich neuen Herausforderungen stellen und des- der die Branche gewal- halb beteiligten sich die in Las Vegas vertretenen Stationen rege am »Digital Strategies Exchange for tig unter Druck setzt. Radio«. Zu diesen Herausforderungen gehören in den USA derzeit vor allem die Internetradios. Die Nutzungszahlen belegen deren stei- gende Akzeptanz. 39 Prozent aller US-Amerika- ner hören innerhalb eines Monats online Radio, und 29 Prozent sind es in einer Woche. Die Hör- dauer der Internetradios beträgt fast zehn Stun- den wöchentlich. Die in den Monaten Januar und Februar 2012 von Abritron und Edison Research erhobenen Daten zur Onlineradionutzung in der Studie »The Infinit Dial 2012« könnten zwar als positives Zeichen dafür verstanden werden, wie gut es die Gattung Radio geschafft hat, sich auf den Onlineplattformen zu etablieren. Die Radios jedoch sind gewarnt, denn es ist in besonderer Weise die Reichweite des Internet- radiodienstes Pandora, die die Onlineradionut- zung so stark ansteigen lässt: 16 Prozent der US- Amerikaner hören in einer Woche Pandora, in einem Monat sind es sogar 22 Prozent. Für die UKW-Radios außerdem alarmierend ist die Aussage, dass immerhin 13 Prozent der Online- radiohörer sagen, dass sie nicht mehr über UKW Radio hören. Verglichen etwa mit den für Bayern aus der Funkanalyse vorliegenden Werten ist die Online radionutzung in den USA drei Mal

28 | TENDENZ 2.12 VERanStaltUngEn

2

1

so hoch, obwohl sich die Voraussetzungen 1| naB-präsident gordon Smith eröffnete die Veranstaltung. durch die technische Verfügbarkeit nicht so stark unterscheiden. In den USA verfügen 2| gedränge auf der naB-Show in las Vegas am ersten tag. ebenso wie in Deutschland etwa 70 Prozent 3| Schauspielerin terri hatcher der Haushalte über einen Breitband-Internet- führte durch das programm. zugang, etwa 44 Prozent der US Amerikaner besitzen ein Smartphone. In Deutschland ist 3 es nach Angaben des Branchenverbands Bit- kom etwa ein Drittel der Bevölkerung. zusammen in Märkten wie New York oder Los Angeles nach den personalisierte musikstreams als alternative CBS- und den Clear Channel-Radios bereits den drittgrößten Der Erfolg von Pandora ist vor allem damit zu begründen, dass Marktanteil erreichen. Bei diesen Erfolgen ist es nicht verwun- der Internetdienst für viele Nutzer bzw. Hörer eine attraktive derlich, dass auch die Werbetreibenden vor allem auf diejenigen musikalische Alternative zum Mainstream-Radioangebot dar- zehn Prozent der Amerikaner zielen, die über das traditionelle stellt. Das Zauberwort lautet Personalisierung. Pandora bietet Radio nur noch schwer erreichbar sind. auf der Grundlage einzelner Musiktitel personalisierte Musik- Hilfreich bei der Vermarktung ist es, dass die überregional streams an, die je nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen ausgestrahlten Musikdienste mittlerweile auch lokal vermarktet sehr individuell verfeinert werden können. Die Suche nach neuer werden, was wiederum den lokalen Radios Konkurrenz macht. Musik bzw. die Suche nach bestimmten Künstlern oder Band- Außerdem etablieren sich gerade Agenturen, die sich auf den informationen sei der entscheidende Grund für das Einschalten Werbezeiten-Einkauf bei Onlineradios spezialisieren. Auch die der Onlineradios, so die Aussagen der Nutzer. Werbespots werden mittlerweile an den Einsatz in Online radios Wohl als Antwort auf Pandora startete Clear Channel, einer angepasst: Sie sind kürzer und zielen auf die besondere Nut- der größten Radiobetreiber in den USA mit mehr als 850 Radio- zungssituation ab. Damit die zielgruppengenaue Adressierung stationen, im September 2011 mit dem »größten Radiokonzert der Hörer mit Werbung nicht nur den neuen Onlinemusikan- in der Radiogeschichte« die Onlineradio- und Onlinemusik- geboten vorbehalten bleibt, forderten die Experten, dass auch plattform iHeartRadio. iHeart ermöglicht es, über verschiedene in den Streamingservices der Broadcaster vermehrt Registrie- Plattformen oder Apps alle Clear Channel-Radiostationen live rungsdaten gesammelt werden, um in den Dialog mit den Hörern zu hören. Gleichzeitig bietet die Plattform auch die Möglichkeit, einzutreten und diese zielgruppengenau adressieren zu können. eigene personalisierte Musikstationen aus einem Angebot von ukw-radios auf smartphones gefordert über elf Millionen Songs zu kreieren. Hinter iHeartRadio steckt die Musikplattform von The Angesichts dieser Entwicklung wirkt es geradezu hilflos, dass die

NAB Convention NAB Echo Nest. Grundlage der Datenbank sind einerseits detaillierte NAB (National Association of Broadcasters) als Vertreter der tra- : S Audio analysen und andererseits Daten zur Nutzung der jewei- ditionellen Rundfunkstationen vehement fordert, dass die Mobil- F o t o ligen Songs. The Echo Nest ist auch die Musikdatenbank, die funkbetreiber UKW-Radios in die Telefone einbauen sollen. hinter den deutschen Internetangeboten Spotify und dem neuen Begründet wird dies mit öffentlichen Sicherheitsinteressen in Kri- Nokia Music-Service steht. Sie bietet lokalen Radiostationen sen- und Notsituationen, in denen der Mobilfunk und die IP- auch die Möglichkeit, personalisierte Musikdienste zu platzieren. Infrastruktur zusammenbrechen würden. Eine jüngst veröffent- Natürlich gehen die steigenden Reichweiten der neuen Online- lichte Studie versucht zu belegen, dass die US-Amerikaner eine

© iStockphoto.com/CSA_Images | © iStockphoto.com/CSA_Images radios auf Kosten der etablierten FM-Stationen, die dem Boom einmalige Gebühr von 30 Cent für das FM-Radio im Mobiltelefon der Musikdienste nichts entgegensetzen können. Wie bedeutsam zahlen würden, um das lokale Wetter und die Musik der Lokal- t i o n : A t r die Internetradios bereits für die lokalen Märkte sind, zeigte eine radios auf ihrem Mobiltelefon zu empfangen. Ob das die richtige

i L L U S Darstellung von The Media Audit, wonach alle Internetradios Strategie für die Radiozukunft ist, darf bezweifelt werden.

2.12 TENDENZ | 29 VERanStaltUngEn

BLM-Forum zum Potenzial von Smart-TV für Lokalsender Ein POR.. tal FUR allE

t E x t Stefan hofmeir, Bettina pregel

Angesichts der zunehmenden Verbrei- Goldmedia könnten die bayerischen Lo- Programmplatz 99 mit dem Lokal-TV- tung von Smart- bzw. Hybrid TV-Geräten kal-TV-Sender bereits 2016 durch die Portal zu belegen. Und ich glaube, das wer- stellt sich auch für lokale und regionale Einbuchung von HbbTV-Spots zusätzlich den viele Hersteller tun«, kommentierte TV-Anbieter die Frage, welche Potenziale zwischen 350 Tsd. Euro und 930 Tsd. Euro Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von diese Entwicklung beinhaltet. Laut einer pro Jahr erwirtschaften. Astra Deutschland, die Pläne der BLM. Studie von Goldmedia ist es möglich, mit BLM-Geschäftsführer Martin Gebrande Zeit der abgrenzung vorbei Hilfe von Smart-TV-Anwendungen die hält es mit Blick auf die bessere Auffind- Zuschauerreichweiten lokaler Sender zu Doch wie sollen die Lokalsender in der barkeit der Lokalsender für wichtig, nach- steigern. Präsentiert wurde die Studie Programmvielfalt des digitalen Satelliten vollziehbare Kriterien anzuwenden, um beim BLM-Forum zum Smart TV. gefunden werden? Ein emtsprechendes Chancengleichheit zu wahren. Die Zeit, Der Begriff Smart TV bezeichnet vernetzte Lokal-TV-Portal selllte Reiner Müller, in der die Verbreitungsgebiete der baye- bzw. vernetzbare Fernsehgeräte. Mit Blick Bereichsleiter Technik bei der BLM, wäh- rischen Lokalsender sauber voneinan- auf Anwendungen und Funktionalitäten rend der Veranstaltung vor. Parallel mit der abgegrenzt waren, sei spätestens mit umfasst Smart TV sowohl die Hersteller- dem Ausbau der Satellitenkanäle für die der weltweiten Abrufmöglichkeit der portale als auch die Anwendungen über bayerischen Lokalsender sollen die Anbie- WebTV-Streams vorbei gewesen. »Solche den HbbTV-Standard (Hybrid Broadcast ter auch ein Startportal mit Red-Button- Schutzzäune lassen sich nicht mehr auf- Broadband TV). Laut Prognose von Gold- Applikation erhalten, das auf Kanalplatz rechterhalten.« Jetzt laute die Frage eher, media wird der Anteil der Haushalte, die 99 fest einprogrammiert sein soll. Smart Mehrkosten entstünden und welche ggf. ein HbbTV-Gerät an das Internet ange- TV-Nutzer navigieren darüber direkt übernommen werden müssten. schlossen haben, bis 2016 bei 35 Prozent zum lokalen Programman- (13,4 Mio. Haushalte, vgl. Grafik) liegen. gebot oder dessen HbbTV- Hbb-TV-Entwicklung in Deutschland 2011--2016

Diese Entwicklung können auch die Anwendung weiter. Auf diese Zahl der Haushalte in Mio. Quelle: goldmedia Strategy Consulting Lokal-TV-Sender nutzen. Über die Her- Weise können Satellitenzu- steller- oder HbbTV-Portale lassen sich schauer mit internetfähigem 25,0 Haushalte mit mind. 1 an das internet angeschlossenen TV-endgerät die lokalen Programminhalte auf Abruf SmartTV-Empfänger auch Haushalte mit mind. 1 an das internet 20,1 generieren. Damit ist eine bessere Aus- auf Programminhalte von 20,0 angeschlossenen HbbTV-gerät

17,8 © iStockphoto.com/Erikona/rose pistola schöpfung des Empfangspotenzials von Lokalsendern zugreifen, t i o n : 15,0 14,1 A

Lokal-TV möglich. Mit Hilfe der »Red die nicht via Satellit ausge- 13,4 t r Button«-Funktion können außerdem lo- strahlt werden. Das Portal i L L U S 10,1 9,6 kale Werbespots interaktiv gestaltet und solle alle deutschen Lokal- 10,0 damit deutlich stärker zum Abverkauf ge- TV-Angebote beinhalten, 7,5 5,6 5,2 | pistola rose : K nutzt werden. Ein wichtiger Faktor ist dabei kündigte Müller an. »Wir 5,0 i

2,5 AF r die direkte Messbarkeit der Werbemittel- können den Herstellern nur g

1,1 o

0,4 F kontakte. Nach Modellrechnungen von eine Empfehlung geben, den 0,0 i n 2011 2012 2013 2014 2015 2016

30 | TENDENZ 2.12 VERanStaltUngEn

Medientag »total digital« auf der Neuen Messe Rosenheim BlM gibt Verbrauchertipps

Mit der Initiative »total digital«, Podiumsgästen der drei Diskussionsrunden, die sich mit Themen die bereits 2011 mit Publikationen rund um die digitale Welt beschäftigten. Auch am Informations- und Informationstagen startete, stand der BLM häuften sich vor diesem Hintergrund Fragen wie will die Bayerische Landeszentrale »Wo finde ich denn jetzt mein Lokalprogramm?« oder »Was muss für neue Medien dazu beitragen, ich tun, um die Programme wieder auf die alten Plätze auf der t E x t Bettina pregel die Verunsicherung der Verbrau- Fernbedienung legen zu können?«. cher bei der Nutzung der digitalen Außer für technische Fragen interessierten sich die Messebe- Medien abzubauen. In Kooperation mit den lokalen Sendern sucher aber auch für Jugendschutz und Medienkompetenz. Eine lädt die Landeszentrale in diesem Jahr zu Medientagen auf Schülerzeitungsredakteurin erkundigte sich nach dem Medien- regionalen Verbrauchermessen ein. Zum Auftakt ging es am führerschein Bayern als Reportagethema und ließ sich über die 5. Mai nach Rosenheim auf die Neue Messe. Möglichkeiten aufklären, Medienkompetenz in der Schule zu

podiumsrunde mit den lokalen medien (1) und interview mit Siegfried Schneider, präsident der Blm, (2) zum auftakt.

Blm-referentin Bettina pregel gibt 2 3 auskunft am infostand (3), preis übergabe durch norbert haimerl, rfo-geschäftsführer (4) sowie der auftritt 1 der klima-Sisters (5).

4 5

Ohne Internetanschluss oder gar ein Smartphone scheint der vermitteln. Diese Maßnahmen scheinen auch dringend notwen- Lebensalltag heute kaum mehr zu funktionieren. Die Medien- dig zu sein, bestätigte Gisela Stanglmeier, medienpädagogisch- unternehmen und Gerätehersteller versprechen eine Zukunft, in informationstechnische Beraterin aus Penzberg. Die technische der alle Inhalte jederzeit und überall abrufbar sind. Doch schon Kompetenz der Generation Internet sei zwar sehr hoch, aber die neue Fernseh- und Radiowelt verunsichert viele Menschen. viele Schüler hätten noch nicht genügend Erfahrung mit den »total digital« lautet die Maxime der Medienwelt, doch so man- Gefahren im Internet. Denn: »Man sieht sie nicht, man hört sie cher Verbraucher fühlt sich eher total überfordert. nicht und man riecht sie nicht.« Technische Ausdrücke en masse: Da heißt es Vokabeln ler- Es gibt also noch viel Aufklärungsbedarf, wie der Medientag nen und Informationen zusammensuchen. Hybrid-TV, HD-TV, in Rosenheim zeigte. Das Publikum freute sich, die Verantwort- Smart TV, DAB+, Smartphones, Social Media – das sind nur lichen von Regionalfernsehen Oberbayern, Radio Charivari und einige Beispiele für Ausdrücke, die Verwirrung stiften. Wenn gar Radio Galaxy in Aktion zu erleben. Außerdem gab es Beifall für ein ganzer Verbreitungsweg digitalisiert wird, wie es zum 30. April die Auftritte der Klima-Schwestern und der Bluesseekers. 2012 bei der Abschaltung des analogen Satelittenfernsehens der Weitere Informationstage sind für dieses Jahr u.a. im August Fall war, ist die Verunsicherung groß. Bei nicht wenigen blieb der beim Gäubodenfest in Straubing und bei der Unterfranken- Bildschirm am 1. Mai schwarz. Diese Erfahrungen hat zumindest schau in Schweinfurt im September geplant. Ein Bericht über den Sebastian Aicher, Fachgruppenleiter Informationstechnik der Medientag in Rosenheim ist unter www.rfo.de zu sehen. Fotos BLM : S Rosenheimer Elektroinnung, in den Monaten vor der Umstellung sind auf der Veranstaltungsplattform der BLM, www.medienpuls-

F o t o und den Tagen kurz danach gesammelt. Aicher gehörte zu den bayern.de, eingestellt.

2.12 TENDENZ | 31 schlussfolgerungen aus der Zukunftsstudie »Vision 2017« WaS RaDiO in DER DigitalEn WElt lEiStEn Kann

Welche Bedeutung das Radio in einer digital geprägten Medienwelt haben wird, lässt sich nur ermessen, wenn man die Einbettung der Medien in den Alltag der Menschen und die dort vor handenen Bedürfnisse und Wünsche betrachtet.

2. living Substance | zurück zum Wesentlichen Die einstige Lust am »schneller, höher, weiter« bedeutet heute vor allem eines: ein Zuviel an Optionen und damit häufig Stress. Die Menschen stellen sich zunehmend die Frage, was ihnen selbst wirklich wichtig ist. Das Bedürfnis nach Reduktion auf das Wesentliche, nach Sicherheit, Orientierung und Verlässlichkeit Was Menschen morgen bewegt – im Leben wächst. Rituale aller Art erfüllen diesen Wunsch nach diese Frage hat sich die Gesellschaft Orientierung und Ankerpunkten in einem Leben, das ständig für innovative Marktforschung im Fluss ist. (GIM) in ihrer dritten Zukunfts- 3. embedding individuality | Weniger ich, mehr Wir t E x t Christian Wenger studie »Vision 2017« gestellt. Sie untersucht die künftigen Lebens- Individualität, d.h. Unabhängigkeit und Möglichkeiten zur bedingungen, Konsumkulturen und Werte in Deutschland sowie- Selbstverwirklichung, besitzen wir heute im Überfluss. Was den sechs weiteren Ländern in den kommenden zehn Jahren. Mittels Menschen fehlt, ist soziale Einbindung und Vertrauen. Nach Jah- einer zweistufigen, qualitativen Expertenbefragung von rund 40 ren der Abgrenzung gewinnt nun wieder das Bedürfnis nach Wissenschaftlern und Professionals aus den Bereichen Marke- Zugehörigkeit und Gemeinschaft an Bedeutung. Die Menschen ting und Kommunikation, die 2007 durchgeführt wurde, zeigt sind heute wieder bereit, zugunsten einer Halt gebenden sozia- die Studie mögliche Szenarien und Entwicklungslinien in unter- len Gemeinschaft temporäre Auszeiten vom »Ich« zu nehmen schiedlichen Lebensbereichen wie Gesundheit, Arbeit, Bildung, und sich auf ein »Wir« einzulassen. Sie suchen in Zukunft nach Familie, Freizeit und Medien auf. Dabei wurden fünf Grund- einer neuen Balance zwischen »Ich« und »Wir« – nach einer orientierungen der Menschen identifiziert, von denen vier auch »Embedded individuality«. maßgeblichen Einfluss auf die künftige Mediennutzung haben. 4. Creating lifeholder Value | gestalten + partizipieren 1. managing »dutility« | funktionieren im System Der Sozialstaat, der sich zurückzieht, hinterlässt in vielen Lebens- Immer mehr Lebensbereiche müssen gleichzeitig organisiert und bereichen Lücken. Diese werden jedoch von immer mehr Men- synchronisiert werden und die Menschen bekommen zunehmend schen weniger als Bedrohung, sondern vielmehr als Gestaltungs- Eigenverantwortung aufgebürdet. Diese Vielzahl von Anfor- spielraum verstanden. Sie wollen unmittelbar Einfluss ausüben derungen zwingt zu einem verstärkten Effizienzdenken nicht und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Zu partizipieren heißt, nur im Arbeitsleben, sondern zunehmend auch im Alltag. Die den Eigenanteil an der Gestaltung seines Lebens zu vergrößern eigene »Dutility« zu managen heißt, das Verhältnis von Pflichten und mehr »Lifeholder Value« zu schaffen. Denn, indem man (»duties«) und Nutzen (»utilities«) individuell zu optimieren, um seine Umwelt aktiv selbst gestaltet, erlangt man auch die Kon- im System weiterhin zu funktionieren. trolle über seine Lebensbedingungen zurück.

32 | TENDENZ 2.12 MEDiEnFORSchUng

Wie wirken sich diese Entwicklungen nun auf das Medium Radio nur ein Segen, sondern auch ein Fluch. Damit gewinnt eine aus? Welche Herausforderungen und welche Chancen entstehen verlässliche Vorauswahl an Inhalten wieder an Relevanz. Beim aus der veränderten Mediennutzung für das Radio? Medienkonsum auch entspannen zu können, wird als Ruhepol empfunden. Das Radio als einfach zu nutzendes Medium kann Vom programm-macher zum dienstleister seine Stärken als Alltags-Strukturgeber ausspielen, indem es Indem das Internet das wachsende Bedürfnis nach zeitunab- seine Hörer entlastet. Gerade die vertrauten Radiomarken bieten hängigen, vernetzten und personalisierten Nutzungsmöglich- Orientierungspunkte in der digitalen Welt. Der künftige Erfolg keiten bedient, stellt es einen Gegenentwurf zu den gewohnten von Medien wird jedoch generell davon abhängen, die richtige Nutzungsroutinen der klassischen Medien dar. Man ist zuneh- Balance zwischen Push- und Pullangeboten zu schaffen. mend gewohnt, Medien in irgendeiner Form mehr oder weniger aktiv zu nutzen und erwartet einen unmittelbaren, zeitunabhän- gemeinschaftsgefühl durch regionale Verbundenheit gigen Zugang zu Medienangeboten. Eine flexiblere Mediennut- Durch die gleichzeitige Nutzung mit anderen Hörern schafft zung kommt dem Wunsch vieler Menschen in einem von zahl- das »lineare« Medium Radio kollektive Erlebnisse und liefert reichen Verpflichtungen geprägten Alltag entgegen (»Managing als Produzent von Gesprächsstoff jenen »sozialen Kitt«, der in Dutility«). Gleichzeitig wächst mit der steigenden Zahl an Touch einem fragmentierten Alltag Ausgangspunkt für das Erleben Points mobil und online prinzipiell auch die Chance einer besse- von Gemeinsamkeiten ist. Das Radio ist wie kaum ein anderes ren Orientierung der Medien an den Nutzungskontexten ihrer Medium dazu in der Lage, ein Gefühl regionaler Verbundenheit Zielgruppen. Das Radio kann hier seine angestammten Vorzüge zu transportieren. Als wichtiger Bezugspunkt für ein regional als informativer Tagesbegleiter ausspielen, indem es Serviceange- verankertes »Wir«-Gefühl kann das Radio auch über das On-Air- bote dann und dort offeriert, wo und wann sie von den Hörern Programm hinaus von verstärkten Aktionen vor Ort profitieren. benötigt werden. Radio macher werden sich in Zukunft jedoch deutlich stärker von Programmmachern zu Dienstleistern rund Hörerbeteiligung über communities um ein Programm entwickeln (müssen). Im Hinblick auf die Partizipationsmöglichkeiten der Nutzer nimmt das Radio eine Sonderstellung unter den Massenmedien radio als alltags-strukturgeber ein, da die Hörerbeteiligung seit jeher Bestandteil Mit dem problemlosen Zugang zu nahezu jeder vieler Radioformate war: mit Call-In-Sendungen, Information und jedem Medieninhalt entwickeln literaturtipp Gewinnspielen, Blitzerwarnungen von Autofah- sich die aktive Informationssuche und selbst- Kerstin Ullrich/Christian rern, aber auch mit O-Tönen aus dem Alltag war Wenger: Vision 2017 –

© iStockphoto.com/ma_rish/rose pistola bestimmte Auswahl zur neuen Norm. Umso Was Menschen morgen das Radio schon immer nah an seinen Hörern. o n : I größer werden damit aber auch die Anforde- bewegt. redline Wirtschafts- Hier eröffnet das Internet neue Chancen, die Teil- rungen an die Nutzer, sinnvoll damit umzugehen. verlag, München 2008 habemöglichkeiten der Hörer über Community-

I l l u s t r at Das Leben im Informationsüberfluss ist nicht Plattformen sinnvoll zu erweitern.

2.12 TENDENZ | 33 SERVicE medientiCker BaYern

meldungen glitz tv gestartet BLM-Präsident Siegfried Schneider, gerhard Zeiler, President turner Broadcasting, und Hannes Heyel- mann, geschäftsführer von turner Broadcasting Deutschland gaben am 8. Mai in München den Start- schuss für den neuen Bezahlsen- der glitz tv. Mit dem Frauensen- der startete turner seinen fünften Pay-tV-Sender auf dem deutsch- sprachigen Markt. Das Programm ist ein Mix aus Spielfilmen, Serien, Dokumentationen und exklusiven Gut gelaunte Ehrenpreisträger: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl. Eigenproduktionen aus den Be- reichen Einrichtung/Lifestyle, Ko- chen und Landleben. bayerischer Fernsehpreis 2012

Zwei weitere dab+-programme Tatort-Duo bekommt in Bayern werden ab 1. Juli mit den Lokalprogrammen hitradio. rt1 und radio Fantasy zwei weitere Ehren-Panther Hörfunkprogramme im DAB+- großer bahnhof am 4. mai im mit einer humorigen musikalischen und reihe. Die von der Bayerischen Standard verbreitet, und zwar im münchner prinzregententheater: Einlage, in der sie am Schluss ihre Staatsregierung gestifteten blauen lokalen DAB-Versorgungsgebiet der bayerische Fernsehpreis mehr als 20-jährige »tatort«-ge- Panther werden jährlich in den Ka- Augsburg. Dies hat der Medien- 2012 wurde verliehen. die eh- schichte auf’s Korn nahmen: »dass tegorien informationsprogramme, rat der BLM in seiner jüngsten renpreisträger, das Tatort-duo wir geh’n noch lang auf Verbrecher- tV-Filme, Serien und reihen, Un- Medien ratssitzung genehmigt. miroslav nemec und udo wacht- fang. Wenn’s sein muss, auch noch terhaltungsprogramme sowie Kul- veitl, hatten sich ein besonderes mit dem rollator.« Mit Matthias tur- und Bildungsprogramme ver- ständchen ausgedacht. Brandt gehörte übrigens ein wei- geben. Vorschlagsberechtigt sind blm-Filmpreis auf dok.fest Der Kroate und der Münchner, die terer Kommissar zu den Preisträ- öffentlich-rechtliche und private Bernhard Sallmann hat für seinen seit 1989 als bayerisches Kult-tatort- gern. Für die »Polizeiruf 110«-Folge rundfunkveranstalter, die BLM, die Dokumentarfilm »Das schlechte Duo ermitteln, verkörperten die Li- »Denn sie wissen nicht, was sie tun« Allianz deutscher Produzenten und Feld« im rahmen des 27. inter- beralitas Bavariae perfekt, lobte Mi- bekam Brandt, alias Hans von Meuf- der FilmFernsehFonds Bayern. Alle nationalen Dokumentarfilmfesti- nisterpräsident Horst Seehofer in fels, den blauen Panther als bester Preisträger sind unter www.bayern. vals 2012 in München den BLM- seiner Laudatio. Sie dankten es ihm Schauspieler in der Kategorie Serien de/Medienpreise zu finden. Filmpreis im deutschsprachigen

analoge satellitenära beendet Erfolgreicher Digital-Umstieg seit 1. mai können Fernseh- und Hege als Digitalbeauftragter der und sind nun auf Astra über den radioprogramme via satellit nur Landesmedienanstalten drei tage transponder 21 zu empfangen. Au- noch digital empfangen werden. nach der Umstellung. »nur ganz we- ßerdem sind zwei zusätzliche Lokal- in bayern waren damit Transpon- nige Zuschauer« wären nicht vor- programme aus nürnberg (Franken Szene aus »Das schlechte Feld« deränderungen sowie der neu- bereitet gewesen und hätten sich Fernsehen) und aus Augsburg (a.tv) Wettbewerb verliehen bekom- start von zwei 24-stunden-kanä- an die Hotlines der Sender oder der als neue 24-Stunden-Kanäle dazu men. Der Preis ist mit 5.000 Euro len verbunden. initiative »klar digital« wenden müs- gekommen. Ab 2013 werden im dotiert. im internationalen Wett- »Erfolgreich und ohne größere Pro- sen. in Bayern hat der Umstieg Ver- rahmen der infrastrukturförderung bewerb ging der Dokumentar- bleme« sei am 30. April 2012 die änderungen bei der Programmbe- noch vier weitere Kanäle hinzukom- Filmpreis 2012, den der Baye- Abschaltung der analogen Satel- legung für den Satellitenempfang men. Das neue Sendeschema, das rische rundfunk und die telepool litenverbreitung von tV- und radio- nach sich gezogen. Auch die baye- seit 1. Mai gilt, steht auf der BLM- BR-Bildarchiv/Erika Hauri, Bayerisches Fernsehen, dok.fest Fernsehen, Bayerisches Hauri, BR-Bildarchiv/Erika : gmbH gestiftet haben, an David programmen vollzogen werden, ver- rischen Lokal-tV-Programme, mus- Website zum Download zur Verfü- S

Fisher für »Six Million and one«. kündete MABB-Direktor Dr. Hans sten ihren transponder verlassen gung: www.blm.de. F o t o

34 | TENDENZ 2.12 termine

2012

10.–11.07. | nürnBErg 31.08.–5.09. | BErLin 8.–11.10. | CAnnES lokalrundfunktage 2012 internationale Funkausstellung iFa mipcom 2012 fachtagung für lokalen und trendshow für Consumer electronics internationale Content-messe regionalen rundfunk www.ifa-berlin.de und -konferenz www.lokalrundfunktage.de www.mipworld.com 31.08.–5.09. | BErLin 13.07. | MünCHEn medienwoche@iFa 12.10. | MünCHEn kinderfotopreis preisverleihung mit internationalem medienkongress zu rechtssymposium der blm Veranstaltung des Jff – zukunftsfragen von medienwirtschaft, nur auf einladung institut für medienpädagogik Content- und geräteindustrie www.medienpuls-bayern.de www.kinderfotopreis.de www.medienwoche.de 23.10. | MünCHEn 17.07. | MünCHEn bayerischer e-commerce 6.09. | HAMBUrg blm-Forum kongress deutscher radiopreis digitalradio 2012 auf »+«kurs fachkonferenz zu innovativen gemeinsamer preis von öffentlich- www.medienpuls-bayern.de e-Commerce- und rechtlichen und privaten Sendern multichannel-konzepten www.deutscher-radiopreis.de 25.07. | FürtH www.ecom-bayern.de schulradiotag 12.–13.09. | KÖLn Workshops und offene Werkstätten zum 24.–26.10. | MünCHEn dmexco thema Schulradio in zusammenarbeit medientage münchen 2012 internationale leitmesse mit dem rundfunkmuseum in fürth »Weichen stellen. die neuen gesetze für digitales marketing www.medienpuls-bayern.de der medienwelt« »the digital transformation: www.medientage.de shaping models, creating business« 7.–9.08. | KÖLn www.dmexco.de Film-messe köln 2012 12.–13.11. | HAMBUrg fachmesse für film-Verleiher, kino- 20.09. | MünCHEn social media economy days 2012 betreiber und kinoaffine unternehmen Vernetzung der Vernetzer engage, connect, convert. www.film-messe-koeln.de tagung der Vernetzer die Social media-konferenz für im medienbereich in Bayern geschäftsführer, marketingleiter 14.08. | StrAUBing www.medien-campus.eu und Social media-manager medientag »total digital« www.socialmediaeconomy.de Blm-medientag im rahmen 20.09. | AUgSBUrg des gäubodenfestes mit infos und 10. augsburger mediengespräche 20.–21.11. | HAMBUrg diskussionen rund um die digitale Welt www.blm.de go! german online marketing www.medienpuls-bayern.de fachmesse für digital marketing 21.09. | MünCHEn mit kompetenz-Cluster für Social 15.–19.08. | KÖLn gamescampus media und mobile marketing gamescom treffen der bayerischen gamesprofessoren www.german-online-marketing.de messe für interaktive Spiele www.medien-campus.de und unterhaltung 23.–25.11. | PADErBorn www.gamescom.de 25.–26.09. | HAMBUrg 29. gmk-Forum Future media summit kommunikationskultur 18.08. | KEMPtEn zukunftskongress für die medienbranche formelle und informelle Bildung medientag »total digital« www.future-media-summit.de in der digitalen Welt Blm-medientag im rahmen der allgäuer www.gmk-net.de festwoche mit infos und diskussionen rund um die digitale Welt 6.10. | nürnBErg www.medienpuls-bayern.de abi pure nürnberg der medienCampus Bayern e.V. informiert über Wege in die medien www.medien-campus.de

2.12 TENDENZ | 35