Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Gemeinde Landkreis

Begründung

in der Fassung vom 03.05.2019

Planbearbeiter: Dipl.-Ing. K. Götze Steinstraße 2, 09337 Bernsdorf Tel./Fax: 037204 – 58 49 25 / 58 49 26 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Inhaltsverzeichnis Seite 1. EINFÜHRUNG UND GRUNDLAGEN 4 1.1 ANLASS UND ERFORDERNISS DER PLANAUFSTELLUNG 4 1.2 PLANUNGSRECHTLICHER RAHMEN 4 1.3 VERLAUF UND PLANHISTORIE 5 2. AUSGANGSSITUATION 6 2.1 LAGE UND RÄUMLICHE EINORDNUNG DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES 6 2.2. LAGE UND ABGRENZUNG DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES 6 2.3 DERZEITIGE NUTZUNGSSTRUKTUR DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES 7 2.4 NUTZUNGSTRUKTUR IN DER UMGEBUNG 8 2.5 BESITZ- UND EIGENTUMSVERHÄLTNISSE 8 2.6 LANDSCHAFT, NATUR , UMWELT 8 2.7 ALTLASTEN/ KAMPFMITTEL/ ALTBERGBAU /DENKMALSCHUTZ/ ARCHÄOLOGIE / RADON 10 2.8 PLANGRUNDLAGE 11 3. HÖHERRANGIGE UND ÜBERÖRTLICHE PLANUNGEN 11 3.1 LANDES- UND REGIONALPLANUNG 11 3.2 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 12 4. STÄDTEBAULICHE PLANUNG 13 4.1 PLANUNGSRECHTLICHE INHALTE 13 4.1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) 13 4.1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) 13 4.1.3 Bauweise (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) 14 4.1.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) 14 4.1.5 Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) 14 4.1.6 Grünflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) 14 4.1.7 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) 14 4.1.8 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (§ 9 Abs. 1 Nr. § 23a BauGB) 15 4.1.9 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) 17 4.2 BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN 17 4.3 NUTZUNGSVERTRÄGLICHKEITEN 18 4.4 FLÄCHENBILANZ 18 5. ERSCHLIESSUNGSKONZEPT 18 5.1 VERKEHRSERSCHLIESSUNG 18 5.2 WASSERWIRTSCHAFT 20 5.2.1 Trinkwasserversorgung 20 5.2.2 Abwasser- und Regenwasserentsorgung 20 5.3 BRANDSCHUTZ UND LÖSCHWASSERVERSORGUNG 21 5.4 ENERGIEVERSORGUNG 22 5.5 TELEKOMMUNIKATION 22

Datum: 03.05.2019 2 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

5.6 ABFALLENTSORGUNG 22 5.7 ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR (ÖPNV) 23 5.8 HINWEISE ZUR ERSCHLIESSUNG UND BEBAUUNG 23 6. AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES 25 6.1 AUSWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT 25 6.1.1 Naturraum, Landschaftsbild, Erholung, Geologie , Boden, Wasser, Mensch Klima, Luft, Arten- und Lebensgemeinschaften 25 6.1.2 Immissionsschutz 28 6.2 AUSWIRKUNGEN AUF DEN VERKEHR 28 6.3 AUSWIRKUNGEN AUF DEN BESTAND 28 7. KOSTEN 28

Anlage 1 bis 4: Verkehrslärmberechnungen

Rechtsgrundlagen - BauGB - Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S.3634) - BauNVO - Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S.3786) - PlanzV - Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts vom 18. Dezember 1990 (BGBl.1991 I S.58) ), zuletzt geändert durch Arti- kel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBl. I S.1057) - SächsBO - Sächsische Bauordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S.186), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 27. Oktober 2017 (SächsGVBl. S.588) - SächsGemO – Sächsische Gemeindeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. März 2014 (SächsGVBl. S.146), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2017 (SächsGVBl. S.626) - BNatSchG - Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt ge- ändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434) - SächsDSchG - Sächsisches Denkmalschutzgesetz vom 3. März 1993 (SächsGVBl. S. 229), zuletzt geändert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 15. Dezember 2016 (SächsGVBl. S. 630)

- BBodSchG - Bundes-Bodenschutzgesetz vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 3 Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. I S. 3465)

Datum: 03.05.2019 3 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

1. EINFÜHRUNG UND GRUNDLAGEN

1.1 ANLASS UND ERFORDERNIS DER PLANAUFSTELLUNG

Bei dem Plangebiet handelt es sich um den Vorhaben- und Erschließungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera, genehmigt vom Regierungspräsidium am 16.01.1996, Aktenzeichen 51/2511-4-3-2811-1/94. Das Wohngebiet wurde vom damaligen Vorhaben- und Erschließungsträger bis auf die teilweise Errichtung der Erschließungsanlagen (anteilige Verkehrsfläche, Trinkwasserversorgung, Schmutz- und Regenwasserwasserentsorgung) nicht umgesetzt. Eine Bebauung mit Einfamilienhäusern hat nicht stattgefunden.

In den vergangenen Jahren gibt es vermehrt Anfragen von Bauwilligen (ca. 6 – 7 pro Jahr), darunter vermehrt junge Familien, nach Baugrundstücken in der Gemeinde Oberwiera. Dies bestätigt, dass Oberwiera als attraktiver Wohnbaustandort zu werten ist. Im Gemeindebe- reich stehen keine Innenentwicklungsflächen zur Verfügung. Mit der Aufstellung von Ergän- zungssatzungen wurden bisher Möglichkeiten zur Bebauung geschaffen.

Es besteht nunmehr das Ziel der Gemeinde, gemeinsam mit einem bereits bestehenden In- vestor diese Planfläche wieder einer Bebauung zugänglich zu machen.

Die der Satzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zugrunde liegende Planung und die darin enthaltenen planungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen entsprechen je- doch nicht mehr den Zielvorstellungen der Errichtung zeitgemäßer Wohnhäuser. Es beste- hen auch keine Nachfragen zu den im Bebauungsplan festgesetzten Reihen- und Doppel- häusern mit einer Größe von 200m² bis 400m². Der Bedarf orientiert sich gegenwärtig an Baugrundstücken im ländlichen Raum mit einer Größe von 600m² bis 900m² und entspricht damit auch nicht der damaligen Parzellierungsplanung.

Um die Baugrundstücke vermarktungswirksamer zu gestalten und eine Vielzahl von zukünf- tigen Befreiungsanträgen für die geplanten Wohnhäuser zu vermeiden, wurde festgelegt, ein neues Planverfahren einzuleiten. Mit der neuen Planung reduziert sich die Anzahl der ge- planten Wohnhäuser von 28 auf 17. Geplant ist eine bauträgerfreie Vermarktung der Bau- grundstücke.

Dabei übernimmt die Gemeinde die kommunale Planung. Über einen städtebaulichen Ver- trag nach § 11 BauGB werden die Leistungen und Kostenübernahmen der Planungsleistun- gen mit dem Vorhabenträger geregelt.

1.2 PLANUNGSRECHTLICHER RAHMEN

Das Vorhaben soll im beschleunigten Verfahren nach § 13b BauGB durchgeführt werden. Danach gilt § 13a entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grundfläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 von weniger als 10.000m² (§ 19 Absatz 2 BauNVO), durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen.

Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes nach § 13b BauGB sind die Vorschriften zur Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach § 13 (2) Nr. 2 und 3 BauGB anzuwenden. Von der frühzeitigen Unterrichtung und Erörterung nach § 3 Abs.1 und § 4 Abs.1 BauGB wird gemäß § 13 (2) Nr. 1 abgesehen.

Für die Satzungen nach § 13b BauGB besteht keine Pflicht zur Umweltprüfung. Gemäß § 13 BauGB ist es Voraussetzung für die Anwendung der Satzungen, dass die Zulässigkeit

Datum: 03.05.2019 4 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera von UVP-pflichtigen Vorhaben nicht begründet wird und keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der Schutzgüter (§ 1 Abs.6 Nr.7 b BauGB) bestehen.

Gemäß § 13 Abs. 3 BauGB wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht nach § 2a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen. Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 ist darauf hinzuweisen, dass von einer Umweltprüfung abgesehen wurde.

Unabhängig von der Verfahrensentscheidung nach § 13a BauGB gilt, dass die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB anzuwenden und in der planerischen Abwägung zu berücksichtigen sind.

Parallel zu vorliegendem Planverfahren erfolgte die Aufstellung der Satzung zur Aufhebung des Vorhaben- und Erschließungsplanes „Wohngebiet an der Kindertagesstätte“. Die Auf- stellung der Satzung zur Aufhebung wurde im vereinfachten Verfahren nach § 12 Abs.6 i.V.m. § 13 BauGB durchgeführt. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 02.07.2019 wurde die Aufhebung des seit 08.03.1996 rechtskräftigen Vorhaben- und Erschließungsplanes Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera als Satzung beschlossen. Die Genehmi- gung zur Aufhebung des Vorhaben- und Erschließungsplanes Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera wurde mit Schreiben des Landratsamtes Zwickau vom 16.08.2019 erteilt. Die Bekanntmachung der Satzung zur Aufhebung des Vorhaben- und Erschließungsplanes Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera erfolgte am 07.09.2019.

Es sind damit die Voraussetzungen zur Anwendung des § 13b BauGB für das neue Planver- fahren gegeben.

Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde nach der Auslegung geändert. Für die Parzellen entlang der Glauchauer Straße wurden Schallschutzmaßnahmen (Textliche Festsetzungen 5.2 und 5.3, Begründung Pkt. 4.1.8) festgesetzt. Des Weiteren wurde die Festsetzung auf- genommen, dass Einfriedungen im Bereich des Wendehammers erst in einem Abstand von 1m zur Straßenverkehrsfläche zulässig sind (Textliche Festsetzung 3.2, Begründung Pkt. 4.1.4). Die Grundzüge der Planung sind nicht berührt. Nach § 4a Abs. 3 Satz 1 BauGB wurde der geänderte Bebauungsplan erneut zur öffentlichen Auslegung bestimmt. Nach § 4a Abs. 3 Satz 2 BauGB wurde bestimmt, dass Bedenken und Anregungen nur zu den Änderungen vorgebracht werden konnten.

1.3 VERLAUF UND PLANHISTORIE

Der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ wurde durch den Gemeinderatsbeschluss am 11.07.2018 gefasst.

Das Plangebiet befindet sich bauplanungsrechtlich im Außenbereich. Die Aufstellung des Bebauungsplanes ist erforderlich für - die Schaffung von Baurecht für die angestrebte Nutzung, - die Sicherung der Erschließung, - die Durchführung von Begrünungsmaßnahmen, - die Gestaltung der baulichen Anlagen. Die geplante Bebauung stellt eine städtebauliche Ergänzung der vorhandenen Wohnbebau- ung dar und erzielt durch die Neuordnung eine Aufwertung des Ortsbildes. Es entsteht kein

Datum: 03.05.2019 5 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera städtebaulicher Nutzungskonflikt und eine Beeinträchtigung der vorhandenen Wohnbebau- ung ist nicht zu erwarten.

2. AUSGANGSSITUATION

2.1 LAGE UND RÄUMLICHE EINORDNUNG DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES

Die Gemeinde Oberwiera liegt im nördlichen Bereich des Landkreises Zwickau, der zur Lan- desdirektion Sachsen des Freistaates Sachsen gehört. Oberwiera mit seinen Ortsteilen Harthau, Neukirchen, Niederwiera, Röhrsdorf und Wickersdorf bildet seit Januar 2001 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Waldenburg und .

Unmittelbar nördlich grenzt der Freistaat Thüringen an.

Oberwiera ist über die B 180 in das überörtliche Verkehrsnetz eingebunden. Anschluss an die BAB A4 besteht an der Anschlussstelle Hohenstein-Ernstthal. Anschluss an das Eisen- bahnnetz besteht nicht.

Benachbarte Städte und Gemeinden: Gemeinde und Ziegelheim (Freistaat Thüringen) im Norden, Stadt Waldenburg (Freistaat Sachsen) im Osten, Gemeinde Remse (Freistaat Sachsen) im Süden, Gemeinde Schönberg (Freistaat Sachsen) im Westen

Die Gemeinde Oberwiera ist im Landesentwicklungsplan Sachsen vom 16.12.2003 (LEP 2003) als Gemeinde im ländlichen Raum ohne zentralörtliche Einstufung ausgewiesen. Der Verdichtungsraum Chemnitz – Zwickau sowie die überregionale Verbindungsachse im Zuge der A4 befinden sich südlich des Gemeindegebietes.

Angrenzend an die Gemeinde Oberwiera befindet sich das Grundzentrum Waldenburg. Das Mittelzentrum ist ca. 6 km und das Oberzentrum Chemnitz ca. 30 km entfernt.

2.2. LAGE UND ABGRENZUNG DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES

Das Planungsgebiet liegt südöstlich des Gemeindezentrums und im Anschluss an die vor- handene Bebauung der Gemeinde Oberwiera an der Staatstraße S 251- Glauchauer Stra- ße. Das Planungsgebiet umfasst vollständig das Flurstück 174/24 der Gemarkung Oberwie- ra mit einer Größe von insgesamt ca. 1,38 ha. Das Planungsgebiet befindet sich am Orts- rand von Oberwiera außerhalb von Schutzgebieten (§§ 23 – 29 BNatschG) bzw. geschützten Biotopen (§ 30 BNatSchG).

Das Planungsgebiet wird folgendermaßen begrenzt: Im Norden: Gemeindezentrum mit Sitz der Verwaltung, Kindergarten Im Osten: Glauchauer Straße (S 251) Im Süden: Flächen für die Landwirtschaft Im Westen: Flächen für die Landwirtschaft.

Das Planungsgebiet steigt leicht von durchschnittlich 254 m. ü. NHN von Norden in Richtung Süden entlang der Glauchauer Straße auf 259 m ü. NHN.

Datum: 03.05.2019 6 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Luftbild Oberwiera (Quelle: Liegenschaftspro- gramm Archikart, bereitgestellt von der Gemeinde Oberwiera)

2.3 DERZEITIGE NUTZUNGSSTRUKTUR DES BEBAUUNGSPLANGEBIETES

Das Plangebiet stellt sich aktuell als unbebaute Fläche dar. Im Rahmen der teilweisen Er- schließung 1998 wurde die Planstraße mit einer Bitumendeckschicht hergestellt. Die Plan- straße einschließlich Wendehammer umfassen eine Fläche von ca. 1.000m².

Die unbebauten Grundstücke stellen sich jetzt als Grünfläche dar, welche bisher zweimal im Jahr gemäht wurde. An der südlichen Plangebietsgrenze tangiert Gehölzaufwuchs (Salwei- de, Birke, Holunder, Mirabellen) anteilig das Plangebiet. Der Großteil des Gehölzaufwuchses befindet sich jedoch außerhalb des Plangebietes. Im Plangebiet befinden sich an der nord- westlichen Plangebietsgrenze zwei Pappeln. Außerhalb des Plangebietes grenzt Baumbe- stand (Pappeln, Birke) an der nördlichen Plangebietsgrenze an.

Das Plangebiet ist an die gemeindestrukturell bedeutsame Verbindungsachse 251 - Glau- chauer Straße angebunden. Über die Glauchauer Straße besteht in nördliche Richtung eine Anbindung zum Ortszentrum Oberwiera und weiterführend zur B 180 und in südliche Rich- tung nach Neukirchen, weiterführend an die BAB 4.

In ca. 400 m Entfernung befindet sich eine Haltestelle des ÖPNV an der Hauptstraße in Oberwiera. Von hier gibt es Busverbindungen nach Waldenburg und . In 80m Ent- fernung besteht an der Waldenburger Straße eine Schulbusverbindung nach Remse.

Datum: 03.05.2019 7 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Das Plangebiet ist bereits hinsichtlich Trinkwasser und Abwasser erschlossen. Die Strom- versorgung für das Plangebiet kann über das bestehende Niederspannungsnetz abgesichert werden.

Die teilweise ausgeführten Erschließungsarbeiten 1998 wurden vom damaligen Vorhabenträger der Firma Rath GbR aus Pfalzgrafenweiler hergestellt.

2.4 NUTZUNGSTRUKTUR IN DER UMGEBUNG

Die Nutzungsstruktur in der Umgebung ist hauptsächlich von Wohnbebauung in offener Bauweise geprägt. Nördlich an das Plangebiet grenzen das Gemeindezentrum mit Sitz der Verwaltung und der Kindergarten an.

Die Wohngebäude weisen maximal 2 Vollgeschosse auf. Satteldächer stellen die prägende Dachform dar. Im näheren Umfeld sind rote und dunkle Dachdeckungsmaterialien vorhan- den.

2.5 BESITZ- UND EIGENTUMSVERHÄLTNISSE

Der Eigentümer des Flurstückes 174/24 ist gegenwärtig noch Frau Rath aus Pfalzgrafenwei- ler.

Derzeit laufen Verhandlungen zu den Verkaufsabsichten mit dem Erschließungsträger Bau- management Bleyl GmbH (in Gründung) zum Erwerb des Flurstückes 174/24.

2.6 LANDSCHAFT, NATUR, UMWELT

Für den Geltungsbereich sind die im Rahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege getroffenen Festsetzungen nach Landes-, Bundes- oder EU-Recht nachrichtlich zu über- nehmen. Das Plangebiet liegt außerhalb der ausgewiesenen Schutzgebiete der europäi- schen Flora- Fauna- Habitat- Richtlinie. Geschützte Landschaftsbestandteile i. S. d. § 29 BNatSchG i. V. m. § 19 SächsNatSchG befinden sich nicht im Plangebiet oder in dessen Nahbereich.

Das Europäische ökologische Netz „Natura 2000“ umfasst die Gebiete der natürlichen Le- bensraumtypen des Anhangs I (FFH-Arten), die Habitate der Arten des Anhangs II (FFH- Gebiete) der 92/43/EWG Richtlinie (FFH-Richtlinie) sowie der Vogelschutzgebiete (SPA) nach Vogelschutz-Richtlinie (79/409/EWG). Das FFH-Gebiet „Mittleres Zwickauer Muldental“ liegt entlang der Mulde in Waldenburg. Es ist das nächstliegende zum Standort des Plange- bietes und befindet sich in einer Entfernung von ca. 4 km Luftlinie südlich von Oberwiera. Aufgrund der Entfernung ist eine Beeinträchtigung durch die geplante Bebauung auszu- schließen.

In Abstimmung mit dem Landkreis Zwickau, Untere Naturschutzbehörde (April 2018) finden sich nach einer Begehung durch einen Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde keine Hinweise auf besonders herausragende Funktionen im Naturhaushalt, die einen Arten- schutzfachbeitrag erfordern.

Östlich und nördlich der Gemeinde Oberwiera befinden sich laut Regionalplan ein Vorrang- gebiet für Natur und Landschaft (Arten- und Biotopenschutz). Eine Beeinträchtigung durch die geplante Bebauung ist auch hier aufgrund der Entfernung auszuschließen.

Datum: 03.05.2019 8 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Auszug Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge – Raumnutzung Hellgrün – Vorranggebiet für Natur und Landschaft (Arten- und Biotopenschutz) Dunkelgrün - Grünzäsur

Der geologische Untergrund wird von Schluff, sandig mit glazifluviatilem Sand und Kies, be- stimmt.

Entsprechend der Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geolo- gie (LfULG) vom 24.01.2019 befindet sich das Plangebiet aus strukturgeologischer Sicht im nordsächsischen Synklinorium.

Gemäß dem Geodatenarchiv des LfULG wird der Untergrund im Plangebiet von Meta- morphiten des Ordovizium (i. W. Tonschiefer, Quarzite und Schluffschiefer) gebildet. Die Festgesteine werden in der Regel von einer teils mehrere Meter mächtigen Verwitterungs- und lockergesteinsartigen Zersatzschicht bedeckt. Geländenah steht im Plangebiet um etwa 5 m mächtiger, z. T. solifluidal umgelagerter Löß bzw. Lößlehm (einschließlich Lößderivate) an (Geologische Karte der eiszeitlich bedeckten Gebiete von Sachsen; GK50_Eiszeit). Wei- ter südwestlich streichen (tertiäre) fluviatile Kiese und Sande (Kührener Schotter) sowie Bil- dungen der elsterkaltzeitlichen Grundmoräne aus.

In den rolligen Deckschichten und ggf. den unmittelbar unterlagernden rolligen Zersatzbil- dungen der Festgesteine ist eine temporäre Grundwasserführung möglich. Dieses Wasser entlastet erfahrungsgemäß in die nördlich fließende Wiera. Eine verstärkte Grundwasserfüh- rung ist insbesondere während der Tauperiode im Frühjahr oder im Zuge von niederschlags- reichen Zeiten zu erwarten. In den weitgehend unverwitterten / frischen Festgesteinen zirku- liert Grundwasser auf den hydraulisch wirksamen Trennflächen, wie Klüften und Störungen. Konkrete Angaben über die Grundwasserverhältnisse im Plangebiet liegen nicht vor.

Hinsichtlich der geplanten Versickerung von Oberflächenwasser über die Bodenzone, z. B. bei Zufahrten, PKW-Stellplätzen, Fußwegen, mittels wasserdurchlässiger Beläge bzw. teil- versiegelter, wasserdurchlässiger Flächen wird darauf hingewiesen, dass die oberflächlich anstehenden bindigen Substrate (Löss, Lösslehm) bezüglich ihrer Versickerungseignung als ungünstig einzuschätzen sind.

Datum: 03.05.2019 9 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Falls zukünftig Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser auf den Grundstücken vorgesehen sind, wird auf das Arbeitsblatt DWA-A 138 verwiesen, nach dem solche Anlagen zu planen, zu bauen und zu betreiben sind. Die Fähigkeit zur Versickerung von Nieder- schlagswasser bzw. ein verlässlicher Durchlässigkeitskoeffizient zur Bemessung von Versi- ckerungsanlagen sollte standortkonkret in Form von Sickertests nachgewiesen werden. So- fern hydrogeologische Untersuchungen durchgeführt werden, sollten diese vorzugsweise in die Baugrunduntersuchung integriert werden.

Oberflächengewässer befinden sich im Plangebiet nicht.

Als potentielle natürliche Vegetation wird für den Raum Oberwiera der Zittergrasseggen – Hainbuche - Stieleichenwald genannt.

An der südlichen Plangebietsgrenze hat sich ein Aufwuchs aus Salweide, Birke, Holunder, und Mirabellen gebildet. Im Plangebiet befinden sich an der nordwestlichen Plangebiets- grenze zwei Pappeln. Außerhalb des Plangebietes grenzt Baumbestand (Pappeln, Birke) an der nördlichen Plangebietsgrenze an.

2.7 ALTLASTEN/ KAMPFMITTEL/ ALTBERGBAU /DENKMALSCHUTZ/ ARCHÄOLOGIE / RADON Altlasten Laut Sächsischem Altlastenkataster mit Datenstand vom 14.01.2019 ist das Flurstück 174/24 der Gemarkung Oberwiera nicht als Altlastenverdachtsfläche registriert. Kampfmittel Konkrete Anhaltspunkte über das Vorhandensein von Kampfmitteln im genannten Bereich sind nicht bekannt. Ein Auffinden von Kampfmitteln im Plangebiet kann nicht ausgeschlos- sen werden. Bei Schacht - oder Grabungsarbeiten sollte der Erdaushub visuell überwacht werden. Sollten bei Erdarbeiten Gegenstände gefunden werden, die den Verdacht erwe- cken, dass es sich um Kampfmittel handelt, sind die Arbeiten einzustellen und Absperrmaß- nahmen vorzunehmen. Diese Gegenstände dürfen nicht berührt, nicht bewegt oder ander- weitig erschüttert werden. Es sind der Sächsische Kampfmittelbeseitigungsdienst (Tel. 0351–85010) und die nächste Polizeidienststelle zu informieren. Altbergbau Es sind keine Hinweise zu stillgelegten bergbaulichen Anlagen bekannt, die Bergschäden oder andere nachteilige Einwirkungen erwarten lassen. Sollten Spuren bisher unerkannten alten Bergbaus angetroffen werden, so ist gemäß § 4 Sächsische Hohlraumverordnung das Sächsische Oberbergamt davon in Kenntnis zu setzen. Denkmalschutz / Archäologie Im Plangebiet befindet sich kein Kulturdenkmal gemäß § 2 SächsDSchG. Die ausführenden Firmen sind durch die Bauherren auf die Meldepflicht von Bodenfunden gem. § 20 SächsDSchG hinzuweisen. Entsprechend der Stellungnahme des Landesamtes für Archäologie (17.12.2018) belegen archäologische Kulturdenkmale aus dem Umfeld die archäologische Relevanz des Vorhabe- nareals, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind (mittelalterlicher Ortskern (D-39280-01]). Das Landesamt für Archäologie ist vom exakten Baubeginn (Erschließungs-, Abbruch-, Ausschachtungs- oder Planierarbeiten) mindestens drei Wochen vorher zu informieren. Die Baubeginnsanzeige soll die ausführenden Firmen, Telefonnum- mer und den verantwortlichen Bauleiter nennen.

Datum: 03.05.2019 10 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Radon Es liegen keine Anhaltspunkte über radiologische Hinterlassenschaften für das Plangebiet vor.

Das Plangebiet liegt entsprechend der Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt, Land- wirtschaft und Geologie (LfULG) vom 24.01.2019 in einem Gebiet, für das keine Prognose- werte zu Radonkonzentrationen in der Bodenluft vorliegen. Es ist jedoch nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass auf Grund lokaler Gegebenheiten und der Eigenschaften des Gebäu- des hinsichtlich eines Radonzutrittes dennoch erhöhte Werte der Radonkonzentration in der Raumluft auftreten können.

Aufgrund der Verabschiedung des neuen Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG) vom 27. Juni 2017 und der novellierten Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) vom 29. November 2018 gelten seit dem 31. Dezember 2018 erweiterte Regelungen zum Schutz vor Radon (§§ 121 — 132 StrlSchG / §§ 153 - 158 StrlSchV).

Erstmalig wurde zum Schutz vor Radon ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m3 für Aufenthaltsräume und Ar- beitsplätze in Innenräumen festgeschrieben.

Wer ein Gebäude mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen errichtet, hat geeignete Maß- nahmen zu treffen, um den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder erheb- lich zu erschweren. Diese Pflicht gilt als erfüllt, wenn die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz eingehalten werden. Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz kann sich an die Radon- beratungsstelle des Freistaates Sachsen gewendet werden (Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft — Radonberatungsstelle).

2.8 PLANGRUNDLAGE

Die Plangrundlage bildet ein Bestandsplan mit grafisch bestimmten Katastergrenzen und NHN –Höhen (Vermessungsbüro Richter & Wolf, Glauchau, Juni 2018).

3. HÖHERRANGIGE UND ÜBERÖRTLICHE PLANUNGEN

3.1 LANDES- UND REGIONALPLANUNG

Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung werden für den Planungsbereich durch den Landesentwicklungsplan Sachsen 2013 (LEP 2013) definiert. Der Landesentwicklungsplan weist Oberwiera in Hinblick auf die Raumstruktur als ländlichen Raum aus. Der Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge – Fortschreibung – beschlossen durch Satzung des Regionalen Planungsverbandes vom 04.06.2008 in der Fassung gemäß Genehmigungsbe- scheid vom 10.07.2008, öffentlich bekannt gemacht und in Kraft getreten am 31.07.2008, formt den Landesentwicklungsplan örtlich aus. Der aktuelle Regionalplan Chemnitz- Erzgebirge formuliert folgende für den Standort zutreffenden Grundsätze und Ziele aus: - Gemäß der Karte 2 „Raumnutzung“ des Regionalplanes Chemnitz – Erzgebirge ist der Standort als „Siedlungsfläche Planung“ dargestellt und wird dreiseitig von selbiger um- geben. Südlich grenzen Landwirtschaftsflächen an, welches in der Raumnutzungskarte als ein Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft festgelegt ist. Die Siedlungsentwicklung soll sich in die vorhandene Siedlungsentwicklung einfügen.

Datum: 03.05.2019 11 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

- Im Bereich des Bebauungsplanes wurde in der Karte 15 „Gebiete mit besonderer avi- faunistischer Bedeutung" des Regionalplanentwurfs der Offenland-Lebensraum „Feldflur Schönberg-Oberwiera" festgelegt - G 2.6.5: Im Rahmen der allgemeinen Siedlungsentwicklung der Region in Anwendung von § 1a (1) BauGB sowie unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des Nachhaltigkeitsgebots sollen Flächen sparende Bauformen bevorzugt werden. - G 3.3.4 Durch eine Flächen sparende Bauweise, durch die Vermeidung überdimensio- nierter versiegelter Freiflächen, durch den Rückbau un- oder untergenutzter versiegelter Bereiche und durch einen hohen Grünflächenanteil baulicher Freiflächen soll der Ver- siegelungsgrad minimiert werden. Unvermeidbare Flächenbefestigungen sollen unter Beachtung baulicher Erfordernisse in möglichst weitgehend wasserdurchlässiger Bau- weise erfolgen (Fuß- und Radwege, Park- und Hofflächen usw.), soweit dem keine Wasserschutzbelange entgegenstehen. Durch Versiegelung anfallendes nicht verunrei- nigtes Niederschlagswasser soll vorzugsweise vor Ort zur Versickerung gelangen kön- nen. - G 3.3.5: Bei Baumaßnahmen sollen Verdichtung, Verschlämmung, Erosion und Fremd- stoffeintrag möglichst gering und in räumlich engen Grenzen gehalten und nach Been- digung der Maßnahmen wieder weitestmöglich beseitigt werden. Bodenaushubmaterial soll möglichst direkt im Baugebiet wieder eingesetzt oder anderenfalls der ökologisch hochwertigsten Verwendung zugeführt werden. - G 3.5.2: Der Freiraum soll als Ausgleichsraum des Naturhaushaltes, als Voraussetzung für die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, als Lebensraum der Pflanzen- und Tierwelt, als Erholungsraum und zur Gliederung der Siedlungsgebiete im Zusammenhang be- wahrt und nur unter Berücksichtigung dieser Funktionen baulich in Anspruch genommen werden. - G 1.2.13 Naturraumtypische Siedlungsränder sollen erhalten bleiben. Bei nicht natur- raumtypischen oder neu zu schaffenden Siedlungsrändern ist durch naturraumbezoge- ne, landschaftsgestalterische Maßnahmen ein harmonischer Übergang zwischen Sied- lungsraum und umgebender Landschaft herzustellen.

Die Planung geht mit den überfachlichen Zielen der Raumordnung konform und entspricht insgesamt einer organischen Siedlungsentwicklung.

3.2 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Der Flächennutzungsplan (FNP) der Gemeinde Oberwiera liegt mit Stand vom September 1992 vor. Der Feststellungsbeschluss wurde durch den Gemeinderat am 17.12.1992 ge- fasst. Der FNP ist nicht rechtswirksam. Das Plangebiet ist als Wohnbaufläche dargestellt. Diese Darstellung steht im Sachzusammenhang mit den umgebenden Flächenfunktionen. Das Vorhaben steht der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung nicht entgegen. Dem- nach entspricht die geplante Nutzung den Darstellungen der vorbereitenden Bauleitplanung.

Datum: 03.05.2019 12 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

4. STÄDTEBAULICHE PLANUNG

4.1 PLANUNGSRECHTLICHE INHALTE 4.1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 4 BauNVO wird als Art der baulichen Nutzung ein Allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzt.

Die Ausweisung als allgemeines Wohngebiet entspricht den städtebaulichen Zielvorstellun- gen, dass neben dem vorwiegenden Wohnen die Ansiedlung die der Versorgung des Gebie- tes dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbe- triebe allgemein zulässig ist. Es wird damit eine sinnvolle städtebauliche Funktionsmischung auch in Hinblick auf die das Plangebiet umgebende Nutzungsstruktur ermöglicht.

Zur Sicherung der Wohnnutzungsverträglichkeit werden Nutzungen ausgeschlossen, die nicht den mit der Planung verfolgten Zielen dienen und einer qualitätsvollen Entwicklung des Plangebietes entgegenstehen. So sollen die gemäß § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zu- lässigen Nutzungen ausgeschlossen werden. Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO wird festge- setzt, dass die unter § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Anlagen und Einrich- tungen

- Betriebe des Beherbergungsgewerbes, - Sonstige nichtstörende Gewerbebetriebe, - Anlagen für Verwaltungen, - Gartenbaubetriebe und - Tankstellen innerhalb eines allgemeinen Wohngebietes nicht Bestandteile des Bebauungsplanes wer- den.

4.1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

Das Maß der baulichen Nutzung wird durch Festsetzung der maximalen Grundflächenzahl, Zahl der Vollgeschosse sowie der Traufhöhe bestimmt.

Grundflächenzahl Als Maß der baulichen Nutzung wird für das Plangebiet die Grundflächenzahl (GRZ) 0,4 festgesetzt. Sie wird städtebaulich mit den Zielen der Entwicklung des Standortes begründet und gewährleistet eine für die geplante Wohnbebauung ausreichende Überbaubarkeit.

Zahl der Vollgeschosse und Gebäudehöhen Die Zahl der Vollgeschosse innerhalb des Plangebietes wird mit II festgesetzt. Zur Definition eines eindeutigen Bezugspunktes für die Gebäudehöhen wird als unterer Be- zugspunkt die Oberkante der Fahrbahnmitte der an das Grundstück angrenzenden Er- schließungsstraße in Gebäudemitte festgesetzt. Als oberer Bezugspunkt wird die Traufhöhe, Schnittkante der Vorderkante Außenwand mit der Dachhaut, als Höchstmaß festgesetzt.

Die Festsetzung zielt auf die geplante Errichtung zeitgemäßer Wohnhäuser ab und gewähr- leistet eine städtebauliche Einordnung in das Gesamtareal.

Datum: 03.05.2019 13 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

4.1.3 Bauweise (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB)

Unter Beachtung der vorhandenen aufgelockerten Bebauung in der Umgebungsstruktur wird im Plangebiet eine offene Bauweise nach § 22 Abs. 2 BauNVO festgesetzt.

4.1.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB)

Gemäß § 23 Abs. 1 BauNVO sind im Plangebiet die überbaubaren Flächen durch Baugren- zen festgesetzt. Gebäude dürfen nur innerhalb der durch Baugrenzen bestimmten Flächen errichtet werden. Die Festlegung der Baugrenze soll eine variable Platzierung baulicher An- lagen unter Berücksichtigung einer städtebaulich geordneten Entwicklung gewährleisten.

Die Festlegung der Baugrenze an der nördlichen Plangebietsgrenze erfolgte maßgeblich un- ter Berücksichtigung des vorhandenen Baumbestandes außerhalb des Plangebietes. Bei Einordnung von Häusern im Bereich der vorhandenen zwei Pappeln an der nördlichen Gel- tungsbereichsgrenze und sofern diese erhalten bleiben sollen, sollte sich an dem Kronen- durchmesser zuzüglich 1,50m Abstand (=Wurzelbereich) orientiert werden.

Entsprechend der Richtlinien für die Anlagen von Stadtstraßen RASt 06 soll im Bereich des Wendehammers eine Freihaltezone von 1m für Fahrzeugüberhänge gewährleisten werden. Die Festsetzung, dass Einfriedungen im Bereich des Wendehammers der Parzellen 9, 10, 11, 12 und 13 erst in einem Abstand von 1m zur Straßenverkehrsfläche zulässig sind, soll dieser Forderung Rechnung tragen.

4.1.5 Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

Die Verkehrsflächen nach § 9 Abs.1 Nr.11 BauGB werden als öffentliche Verkehrsflächen festgesetzt.

4.1.6 Grünflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB)

An der südlichen Geltungsbereichsgrenze wird eine 3m breite Grünfläche mit der Zweckbe- stimmung Boden- und Naturschutz in Verbindung mit der Pflanzfläche pf 1 (Textl. Festset- zung 6.2) festgesetzt. Die Grünfläche bleibt in Eigentum der Baugrundstückseigentümer.

4.1.7 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

Um den Anteil der zukünftig versiegelten Flächen zu minimieren und somit die Auswirkungen auf das Schutzgut Boden und den Wasserhaushalt zu verringern, werden Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB dahingehend näher bestimmt, dass Zufahrten, Kfz- Stellplätze und Fußwege innerhalb der Wohngrundstücke mit wasserdurchlässigem Belag zu versehen sind. Asphaltflächen sind unzulässig.

Durch die genannte Festsetzung sind unter Hinweis auf § 1a Abs. 1 BauGB unnötige Flä- chenversiegelungen zu vermeiden. Ziel der festgesetzten Teilversiegelung ist die Minderung der negativen Umweltwirkungen auf Grund der baulichen Nutzung und die Erhaltung be- stimmter Bodenfunktionen, wie Versickerung bzw. Rückhaltung des Niederschlagswassers,

Datum: 03.05.2019 14 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Belüftung des Bodens, Erhalt von Lebensraum für Bodenlebewesen, Verdunstung von Was- ser, Minderung des Aufheizungseffekts bei starker Sonneneinstrahlung und damit der Tem- peraturerhöhung über diesen Flächen. Die Versickerung von Niederschlagswasser ist Vor- aussetzung für die Grundwasserneubildung und damit des Wasserkreislaufes. Behinderten- gerechte Flächen lassen sich mit Porenpflaster ohne Fugen herstellen. Die Nutzungsfähig- keit teilversiegelter Flächen (auch bei Wegen) wird nicht eingeschränkt. Geeignete teilversiegelte Oberflächenbefestigungen sind z. B. Poren- oder Drainpflaster, Rasenfugenpflaster, Splittfugenpflaster, Rasengitterplatten oder Schotterrasen. Auch die Verwendung natürlicher Baustoffe, wie z. B. Granitkleinpflaster, ist möglich, wenn diese mit einem mindestens 20%igen Fugenanteil verbaut werden.

Bei einer Versickerung von Oberflächenwasser über die Bodenzone mittels versickerungs- freundlicher Beläge ist sicherzustellen, dass dies schadlos erfolgt und Vernässungserschei- nungen sowie Bodenerosion auf den betroffenen Flächen bzw. eine Beeinträchtigung Dritter auszuschließen sind.

4.1.8 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (§ 9 Abs. 1 Nr. § 23a BauGB)

Luftschadstoffe Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 23a BauGB erfolgen für das Plangebiet Festsetzungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetztes.

Zur Sicherung der Reinhaltung der Luft werden feste fossile Brennstoffe zur Raumheizung und zur Bereitung von Warmwasser im Plangebiet ausgeschlossen. Die Festsetzung dient dem Schutz der Bewohner vor Beeinträchtigungen durch Luftverunreinigungen und zur Er- höhung der Wohnqualität. Sie dienen weiterhin den Schutzgütern Klima und Luft und damit auch den Arten- und Lebensgemeinschaften.

Lärm Verkehrslärm Als relevante Schallquelle kommt der Verkehrslärm der Glauchauer Straße in Betracht. In der städtebaulichen Planung sollen folgende schalltechnischen Orientierungswerte nach der DIN 18005, Teil 1, Beiblatt 1 für Allgemeine Wohngebiete nicht überschritten werden: tags: 55 dB und nachts: 45 dB bzw. 40 dB (der niedrigere Wert gilt für Gewerbelärm)

Vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr Niederlassung Plauen konnte eine Verkehrs- stärke auf der S 251 in Höhe Ortseingang Oberwiera lt. Verkehrsmengenkarte von 2015 be- nannt werden. Danach beträgt die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke DTV = 1905 Kfz/24h; der SV-Anteil ist mit 13 % angegeben.

Im Entwurf zum Bebauungsplan mit Stand vom 02.10.2018 wurde eine zulässige Geschwin- digkeit von 30 km/h auf der Glauchauer Straße (nach Versetzen des Schildes der Ge- schwindigkeitsbeschränkung am Kindergarten zur südlichen Plangebietsgrenze) zugrunde gelegt.

Entsprechend der Stellungnahmen des Straßenverkehrsamtes entscheidet eine etwaige Versetzung der Ortstafel und des StVO-Zeichens 274-30 (Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h) auf der S 251 ausschließlich das Straßenverkehrsamt des LK Zwickau nach Anhörung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) und der Polizei auf Grundlage der verkehrlichen Vorschriften. Das Erfordernis zur Verlegung des

Datum: 03.05.2019 15 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

StVO-Zeichens 274-30 (Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h) wird erst mit Ab- schluss der Bauarbeiten überprüft. Im Rahmen des Bebauungsplanes ist deshalb eine Ge- schwindigkeit von 50 km/h für die Verkehrslärmberechnung zugrunde zu legen.

Auf dieser Grundlage wurde eine neue Verkehrslärmberechnung durchgeführt (siehe Anlage 1 bis 4).

Danach liegen im Tageszeitraum die Beurteilungspegel im Bereich der Freiflächen (EG- Ebene) in einem Abstand von 10m zur Fahrbahnmitte bei 61,8 dB(A) und überschreiten da- mit die zulässigen Orientierungswerte eines allgemeinen Wohngebietes. Das betrifft die unmit- telbar an der Glauchauer Straße gelegenen Grundstücke. Ab einem Abstand von 37m zur Fahrbahnmitte werden die zulässigen Orientierungswerte nach der DIN 18005 auf den Frei- flächen eingehalten. Die - vergleichsweise herangezogenen - Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV (Verkehrslärmschutzverordnung) für reine und allgemeine Wohngebiete 59 dB(A) im Tageszeitraum werden nach ca. 18m zur Fahrbahnmitte eingehalten.

Im Nachtzeitraum werden lt. Anlage 3 im 1. OG in einem Abstand von 12m zur Fahrbahnmit- te die schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005 von 45 dB(A) für allgemeine Wohngebiete/Verkehrslärm/nachts im ungünstigsten Fall um 6,1 dB(A) überschritten. In ei- nem Abstand von 39m zur Fahrbahnmitte werden die zulässigen Orientierungswerte nach DIN 18005 eingehalten. Die - vergleichsweise herangezogenen - Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV (Verkehrslärmschutzverordnung) für reine und allgemeine Wohngebiete 49 dB(A) im Nachtzeitraum werden in einem Abstand von ca. 19m zur Fahrbahnmitte eingehal- ten.

Die Gebäude entlang der Glauchauer Straße bewirken nach dessen Errichtung eine schallabschirmende Wirkung für die dahinterliegenden Baugrundstücke, so dass die Schallausbreitung sich gegenüber einer unverbauten Fläche günstiger darstellt.

Zum Schutz gesunder Wohnverhältnisse werden auf der Grundlage des § 1 Abs. 6 BauGB für die Parzellen entlang der Glauchauer Straße folgende Textliche Festsetzungen hinsicht- lich des Lärmschutzes im Bebauungsplan aufgenommen.

Für die Bebauung auf den Parzellen 11, 12, 17 und 1 sind die Grundrisse der Wohnungen so zu gestalten, dass schutzbedürftige Aufenthaltsräume (Kinder- und Schlafzimmer) auf der der Glauchauer Straße abgewandten Fassade angeordnet werden oder jeweils ein Fenster auf der der Glauchauer Straße abgewandten Fassade aufweisen.

Für die Bebauung auf den Parzellen 11, 12, 17 und 1 sind die Fenster der Räume mit Ruhe- funktion (Kinder- und Schlafzimmer) auf der der Glauchauer Straße zugewandten Seite mit Schallschutzfenstern der Klasse 3 und schalldämmenden Lüftungen auszustatten.

Kindergarten Nördlich des Plangebietes grenzen der Kindergarten und die Gemeindeverwaltung an. Der Aufenthalt und das Spielen im Freien konzentriert sich im Kindergartenbereich auf die Vor- mittags- und Nachmittagsstunden, und auch nur dann, wenn das Wetter das Spielen im Freien erlaubt. Das Ruhebedürfnis über die Mittagsstunden ist gewährleistet, da im Kinder- garten Mittagsschlaf gehalten wird. Der Kindergartenbetrieb beschränkt sich auf wochentags von 6.00 bis 17.00 Uhr, so dass ausreichender Ruheschutz zu den Nachtstunden und an den Wochenendtagen gegeben ist.

Datum: 03.05.2019 16 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

4.1.9 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzun- gen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB)

Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB erfolgen Festsetzungen von Bepflanzungen und für den Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen. Diese Baum- und Gehölz- pflanzungen und Erhaltungsmaßnahmen dienen dem Artenschutz, der Entwicklung eines hochwertigen Wohnumfeldes und zur Gliederung und Durchgrünung des Baugebietes.

Die Festsetzung einer unversiegelten Fläche je Baum dient der Vermeidung von Bodenver- dichtungen im Wurzelbereich.

Die Maßnahme zur Anpflanzfläche pf1 dient der Gestaltung eines dem Standort entspre- chenden Ortsbildes sowie zur Abgrenzung der Grundstücke zur Landwirtschaftsfläche. Zugleich bietet die Hecke Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für zahlreiche Vogel- und Insektenarten. Das Anlegen eines Saumes aus Wildkräutern hinter dem geplanten Gehölz- riegel pf1, d.h. unmittelbar an die landwirtschaftlichen Flächen angrenzend, wird empfohlen. Das Anlegen eines Saumes aus Wildkräutern hinter dem geplanten Gehölzriegel sowie der Gehölzriegel selbst hat so zu erfolgen, dass durch diese auch im ausgewachsenen Zustand keine Beeinträchtigung bei der Bewirtschaftung der unmittelbar angrenzenden Landwirt- schaftsflächen erfolgt. Die Bewirtschaftung muss auch mit Großgeräten bis an die Grund- stücksgrenze möglich sein.

Die vorhandenen Gehölze im Plangebiet an der südlichen Geltungsbereichsgrenze können in die Anpflanzfläche einbezogen werden, ein Erhalt dieser wird aber zugunsten des Baufel- des nicht zwingend festgesetzt.

Die Maßnahme zur Anpflanzfläche pf2 dient der Gestaltung eines dem Standort entspre- chenden Ortsbildes. In Verbindung mit dem Baumbestand auf den benachbarten Grundstü- cken dient sie zur Abgrenzung gegenüber der angrenzenden Bebauung Zugleich bietet die Hecke Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für zahlreiche Vogel- und Insektenarten. Die vorhandenen zwei Pappeln können in die Anpflanzfläche einbezogen werden, ein Erhalt die- ser wird aber zugunsten des Baufeldes nicht zwingend festgesetzt.

Die Maßnahme zur Anpflanzfläche pf3 dient der Gestaltung eines dem Standort entspre- chenden Ortsbildes sowie zur Abgrenzung gegenüber der angrenzenden Glauchauer Stra- ße. Zugleich bietet die Hecke Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für zahlreiche Vogel- und Insektenarten und kann die Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm mindern.

4.2 BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

Neben den planungsrechtlichen Festsetzungen tragen bauordnungsrechtliche Festsetzun- gen gemäß § 9 Abs. 4 BauGB i. V. m. § 89 SächsBO zu einer positiven Gestaltung des Stadtbildes und einer architektonisch qualitätsvollen Anpassung der Neubebauung bei.

Die Bauweise und die Anordnung von Gebäuden und Anlagen sowie die Gesamtgestaltung des Areals haben sich den ortstypischen Gegebenheiten anzupassen und in die Landschaft einzufügen. Bei der Gestaltung der Baukörper ist dem gewachsenen Ortsbild einerseits, den Wünschen und Ansprüchen der Bauherren nach Individualität andererseits, Rechnung zu tragen. Die bauordnungsrechtlichen Reglementierungen sollen deshalb auf ein notwendiges Maß beschränkt bleiben. Die Festsetzungen genügen den städtebaulichen Zielvorstellungen der Errichtung zeitgemäßer Wohnhäuser.

Datum: 03.05.2019 17 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Die Festsetzung zur Unzulässigkeit von Flachdachdächern dient der städtebaulichen Ein- ordnung in das Gesamtareal, was von ländlicher Struktur geprägt ist. Lediglich für Garagen und Carports sind Flachdachdächer zulässig, da diese meistens als Fertigteilgarage oder – carport zum Einsatz kommen. Eine städtebauliche Beeinträchtigung ist dadurch nicht zu er- warten.

Die Festsetzung zu den Einfriedungen (Textliche Festsetzung, Teil B II/Pkt.2) bewirkt eine städtebauliche Harmonisierung und Aufwertung des Straßenbildes.

4.3 NUTZUNGSVERTRÄGLICHKEITEN

Durch die geplante Bebauung entsteht kein städtebaulicher Nutzungskonflikt. Eine Beein- trächtigung der Wohn- und Lebensqualität im Bereich der vorhandenen Bebauung ist nicht zu erwarten.

4.4 FLÄCHENBILANZ

Flächenbilanz nach der Planung Bruttobaulandfläche (Geltungsbereich) 13.854 m² 100 % davon entfallen auf: Verkehrsflächen gesamt 1.345 m² 9,71 % Grünfläche (pf1) 507 m² 3,66 % Anteil Nettobaulandfläche 12.002 m² 86,63 % davon überbaubare Fläche 12.202 m² * 0,4 4.800 m² 34,65 % davon nicht überbaubare Fläche 7.202 m² 51,98 %

5. ERSCHLIESSUNGSKONZEPT

5.1 VERKEHRSERSCHLIESSUNG

Die Erschließung des Plangebietes erfolgt über die vorhandene Fahrbahn, welche zunächst in einer Breite von ca. 3,90m hergestellt wurde. Die vorhandene Straße endet mit einem Wendehammer (Radius 6m). Ein Ausbau der Erschließungsstraße gemäß den Vorgaben des als Satzung beschlossenen Vorhaben – und Erschließungsplanes ist nicht abschließend erfolgt.

Die Anbindung der Planstraße A an die Glauchauer Straße ist vorhanden.

Die Einmündung der Planstraße in das Wohngebiet befindet sich ca. 20m südlich nach dem Ortsdurchfahrtsschild (OD) der Glauchauer Straße (S 251). Bereits im damaligen Verfahren wurde ein Antrag auf Versetzen der Ortsdurchfahrtsgrenze an die Plangebietsgrenze bean- tragt und bewilligt. Aufgrund der nicht stattgefundenen Bebauung wurde die Umsetzung nicht realisiert. Mit Abschluss der Bauarbeiten im Plangebiet wird die Umsetzung des Orts- durchfahrtsschildes wieder aufgenommen. Die Vereinbarung zur Umsetzung der Ortsdurch- fahrtsgrenze vom 20.06.1994 besitzt weiterhin Gültigkeit (Stellungnahme Landesamt für

Datum: 03.05.2019 18 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Straßenbau und Verkehr, Niederlassung Plauen vom 06.02.2019). Eine Forderung zu einer Baubeschränkungszone entlang der Glauchauer Straße besteht nicht.

Das Ortseingangsschild befindet sich jetzt auf Höhe der Einmündung in das Plangebiet. Es wird empfohlen, in Hinblick auf die Verkehrssicherheit im Einmündungsbereich, das Ortsein- gangsschild und das in Höhe des Kindergartens vorhandene Geschwindigkeitsbegren- zungsschild 30km/h an die südliche Plangebietsgrenze zu verschieben. Damit ist auch si- chergestellt, dass die aus Neukirchen kommenden Fahrzeuge mit reduzierter Geschwindig- keit an die Einmündung heranfahren.

Entsprechend der Stellungnahmen des Straßenverkehrsamtes entscheidet eine etwaige Versetzung der Ortstafel und des StVO-Zeichens 274-30 (Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h) auf der S 251 ausschließlich das Straßenverkehrsamt des LK Zwickau nach Anhörung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) und der Polizei auf Grundlage der verkehrlichen Vorschriften. Das Erfordernis zur Verlegung wird erst mit Ab- schluss der Bauarbeiten überprüft.

Mit der Neuüberplanung des Plangebietes soll die vorhandene Fahrbahnführung mit einer Fahrbahnbreite von 3,90m bis 4m aufgenommen und erweitert werden. Entgegen der ur- sprünglichen Planung wird aufgrund des zukünftig geringen Anliegerverkehrs die Planstraße als Mischverkehrsfläche ausgewiesen. Die Planstraße A wird mit einer Fahrbahnbreite von 5m für den maßgebenden Begegnungsfall LKW/PKW mit eingeschränktem Bewegungs- spielraum (nach Rast 06) dimensioniert. Die im Planteil dargestellte Verkehrsfläche der Planstraße beinhaltet die Fahrbahnbreite von 5m zuzüglich beidseitig jeweils 0,25m breite Freihaltebereiche. Die Fahrbahn wird mit abgesenkten Borden eingefasst. Die Fahrbahner- weiterung umfasst somit 1 bis 1,10m. Nach Fertigstellung der Errichtung der Einfamilienhäu- ser wird über die gesamte Fahrbahnbreite eine 4cm dicke Bitumendeckschicht aufgebracht.

Ein 2,50m breiter kombinierter Fuß- Radweg (zzgl. beidseitig jeweils 0,25m breite Freihalte- bereiche) im Norden des Plangebietes ermöglicht die Verbindung zum Gemeindezentrum, welcher außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes bereits realisiert wurde. Ebenfalls soll der jetzt bis zum Kindergarten vorhandene Gehweg entlang der Glauchauer Straße in Hinblick auf die Verkehrssicherheit bis in das Plangebiet erweitert werden.

Die Planstraße kann von Fahrzeugen der Kommunalentsorgung GmbH befahren werden. Der Wendehammer wird derart erweitert, dass die Müllfahrzeuge mit ei- nem einmaligen Zurückstoßen wieder ausfahren können. Das Rückwärtsfahren der Müll- fahrzeuge ist generell unzulässig. Der Abschluss der Wendeanlage ist mit einer Länge von 20m auszubilden. Es wird dafür eine 5m lange und 4m breite Verkehrsfläche in Richtung des südlich angrenzenden Grundstückes eingeordnet. Im Kaufvertrag ist zu regeln, dass Zäune oder Hecken bei den am Wendehammer angrenzenden Grundstücken erst in einem Ab- stand von 1m von der Fahrbahn errichtet werden dürfen, damit der geforderte 1m breite Freihaltestreifen nach Rast 06 gewährleistet wird.

Die Planstraße kann von Feuerwehrfahrzeugen befahren werden. Im Baugebiet befinden sich bereits 3 Hydranten.

Im Plangebiet werden keine zusätzlichen Besucherstellplätze eingeordnet, da in der Regel Garagen und Carports in einem Abstand von 3 bis 5m zur Straßenkante eingeordnet werden und somit ein zusätzlicher Stellplatz auf den Privatgrundstücken bereitgestellt werden kann. Das Ausweisen von Parkständen durch Parkflächenmarkierungen entlang der Anliegerstra- ße ist nicht zulässig.

Eine ausreichende Straßenbeleuchtung entsprechend den geltenden Vorschriften ist vorzu- sehen.

Datum: 03.05.2019 19 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Die Länge der inneren Erschließungsstraße einschließlich Wendehammer beträgt ca. 200m und die Länge des kombinierten Fuß-Radweges ca. 30m.

5.2 WASSERWIRTSCHAFT 5.2.1 Trinkwasserversorgung

Zuständig für die Trinkwasserversorgung ist der Regionale Zweckverband Wasserversor- gung Bereich Lugau-Glauchau (RZV). Die Versorgung des Plangebietes mit Trinkwasser ist durch Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung möglich.

Im Zuge der teilweise ausgeführten Erschließungsarbeiten 1998 wurde im Plangebiet bereits eine Trinkwasserleitung DN 100 PVC hergestellt. Wegen der fehlenden Nutzung ist diese Leitung nicht in Betrieb und jetzt mittels Schieber abgesperrt. Eine technische Überprüfung der Trinkwasserleitung wurde durch den RZV durchgeführt. Es konnten keine Mängel fest- gestellt werden.

Im Vorfeld der Erschließung gilt es lediglich die Höhenlage des ersten Unterflurhydranten und Schieber im Erschließungsgebiet an das vorhandene Straßenniveau anzupassen. Wei- tere Rohrverlegungen bzw. Verrohrungstätigkeiten sind nicht notwendig. Es sind lediglich die Hausanschlüsse der einzelnen Parzellen herzustellen und auf die vorhandene Trinkwasser- leitung aufzubinden.

Weiterhin ist ca. 4 Wochen vor Inbetriebnahme dieser Leitung und vor dem Aufbinden der Hausanschlüsse eine Hygieneüberprüfung durch den RZV durchzuführen. Der RZV ist zeit- nah darüber zu informieren.

Die Erstellung der Anschlüsse bzw. die Versorgung der Grundstücke mit Trinkwasser regelt sich entsprechend der Wasserversorgungssatzung des Regionalen Zweckverbandes Was- serversorgung Bereich Lugau-Glauchau (RZV) in der jeweils gültigen Fassung. Den Auf- wand für die erstmalige Herstellung des Anschlusses und die Herstellung weiterer, vorläufi- ger und vorübergehender Hausanschlüsse trägt der Anschlussnehmer auf der Grundlage der gültigen Einheitssätze der WVS in der jeweils gültigen Fassung.

Die zukünftigen Grundstückseigentümer müssen beim RZV einen Antrag auf Anschluss an die öffentliche TW-Versorgung stellen. Dazu erhalten die zukünftigen Grundstückseigentü- mer bei Antragstellung vom RZV ein entsprechendes Anmeldeformular zugeschickt.

5.2.2 Abwasser- und Regenwasserentsorgung

Für die Abwasserreinigung und –beseitigung ist die Westsächsische Abwasserentsorgungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH mit Sitz in Remse zuständig.

Im Zuge der teilweise ausgeführten Erschließungsarbeiten 1998 wurden im Plangebiet be- reits ein Schmutz- und Regenwasserkanal im Trennsystem mit Grundstücksanschlüssen hergestellt.

Gemäß der Stellungnahme der WAD vom 05.10.2018 und 07.02.2019 ist die Ableitung von häuslichem Abwasser und Oberflächenwasser in die Abwasseranlagen der WAD möglich. Die Einleitung erfolgt im Trennsystem. Häusliches Schmutzwasser ist in den Schmutzwas- serkanal und Oberflächenwasser in den Regenwasserkanal einzuleiten. Alternativ kann Oberflächenwasser auf dem Grundstück zur Gartenbewässerung (z. Bsp. Zisterne) verwer- tet werden. Die Ableitung des anfallenden Niederschlagswassers kann ungedrosselt in den

Datum: 03.05.2019 20 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Regenwasserkanal erfolgen. Die Entscheidung wie Oberflächenwasser abgeleitet werden soll, ist mit jeder einzelnen Bebauung durch einen Entwässerungsantrag mitzuteilen. Re- genwassernutzungsanlagen (für WC-Spülung oder Waschmaschinennutzung) bedürfen ei- ner gesonderten Genehmigung. Eine eventuelle Versickerung von Regenwasser im Grund- stück ist in Abhängigkeit des anstehenden Baugrundes im Rahmen des Bauantrages zu überprüfen.

Mit der neuen Parzellierung verfügen die Grundstücksparzellen teils über mehrere Grund- stücksanschlüsse im Trennsystem, mindestens jedoch über einen Grundstücksanschluss im Trennsystem (Schmutzwasser/Regenwasser).

Die Bedingungen zum Einleiten müssen in einem durch den Grundstückseigentümer zu be- antragenden Abwasserbeseitigungsvertrag vereinbart (Entwässerungsantrag) werden. Vor- handene Grundstücksanschlüsse können genutzt werden, wenn sie eine Mindestnennweite von DN 150 haben und der Bauzustand eine schadlose Abwasserableitung gewährleistet. Die Projektierung der einzelnen Grundstücksentwässerungen müssen nach der DIN EN 12056, der DIN 1986 und der DIN EN 752 erfolgen. Dabei ist insbesondere folgendes zu beachten und einzuhalten: An jeder Übergabestelle in die Abwasseranlagen der WAD muss eine geeignete Reini- gungs- und Revisionsmöglichkeit vorgesehen werden. Die Bauausführung und Anforderun- gen an Schächte sind in der DIN 1986 sowie der DIN EN 476 beschrieben. Ist dies nicht möglich, so muss im Haus eine Reinigungsöffnung vorgesehen werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Einleiter zur Sicherung gegen Rückstau gemäß §11 (5) und (6) der AEB verpflichtet ist. Die finanziellen Aufwendungen im Privatbereich muss der jeweilige Grund- stückseigentümer tragen.

Nach Vorliegen eines gültigen Abwasserbeseitigungsvertrages und des Grundstücksent- wässerungsprojektes vom Gebäude bis zur Anbindung an den öffentlichen Kanal wird die Einleitgenehmigung zur jeweiligen Bebauung erteilt.

Da in dem Bereich außerhalb des B-Plangebiets die hydraulische Leistungsfähigkeit der be- stehenden Regenwasserkanalisation beschränkt ist, sind im B-Plangebiet Maßnahmen zur Dämpfung der Niederschlagswasserabflussspitzen vorzusehen.

So sollten bei der Befestigung der Zufahrten und Stellplätzen nur wasserdurchlässige Belä- ge Verwendung finden, die zumindest eine teilweise Versickerung des Niederschlagswas- sers ermöglichen und somit auch vor Ort zur Grundwasserneubildung beitragen. Dies ist in der Textlichen Festsetzung 4.1 des Bebauungsplanes enthalten. Es werden somit nur Dach- flächenwässer dem Regenwasserkanal zugeführt.

Es wird auch auf die Möglichkeiten der Rückhaltung des unverschmutzten Regenwassers durch die Errichtung dezentraler Regenrückhaltungen wie Regenwasserzisternen und Versi- ckerungsanlagen (Mulden- und Rigolenversickerungsanlagen) auf den privaten Wohnparzel- len verwiesen. Dies wird jedoch von der Westsächsische Abwasserentsorgungs- und Dienst- leistungsgesellschaft (WAD) nicht zwingend gefordert.

5.3 BRANDSCHUTZ UND LÖSCHWASSERVERSORGUNG

Entsprechend dem Arbeitsblatt W 405 ist aus dem öffentlichen Trinkwassernetz eine Lösch- wassermenge von 48m³/h (13,3 l/s, WA) über einen Zeitraum von 2h bereitzustellen.

Im Plangebiet befinden sich bereits drei Hydranten. Entsprechend der Stellungnahme des Regionalen Zweckverbandes Wasserversorgung Bereich Lugau Glauchau (RZV, 08.01.2019) wurde eine Löschwassermenge bei einem Durchfluss von 1,5bar 50m³/h ermit-

Datum: 03.05.2019 21 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera telt. Eine weitere Löschwasserentnahmestelle befindet sich an der Waldenburger Straße 1 mit einer Entnahmemenge von 50m³/h. Dieser Hydrant hat eine Entfernung von 200m zum Plangebiet.

Gemäß der Stellungnahme der Gemeinde vom 19.09.2019 erfolgt die Erstversorgung über die Hydranten des RZV. Weitere Maßnahmen zur Brandbekämpfung sind 1. Aufbau einer Langstrecke von ca. 400m bis an den Fluss Wiera 2. Alarm- und Ausrückeplan der umliegenden Feuerwehren, u.a. Löschfahrzeuge der Stadt Waldenburg mit Hilfeleistungs-Löschfahrzeug HLF 20 (1.200l Fassungsvermögen), Löschgruppenfahrzeug LF 10 (600l Fassungsvermögen), Tanklöschfahrzeug TLF 4000 (4.500l Fassungsvermögen).

Mittelfristig ist der Bau einer Löschwasserzisterne mit 100m³ Fassungsvermögen in einer maximalen Entfernung zur geplanten Wohnbebauung von 190 m geplant.

Die Planstraße kann von Feuerwehrfahrzeugen befahren werden.

5.4 ENERGIEVERSORGUNG

Strom Laut Mitnetz Strom kann die Stromversorgung für das Plangebiet über das bestehende Nie- derspannungsnetz abgesichert werden. Es werden dazu Niederspannungsleitungen im Plangebiet mit Anschlüssen in die Parzellen neu verlegt.

Im Plangebiet ist eine Straßenbeleuchtung vorgesehen.

Gas In der Gemeinde Oberwiera gibt es noch keinen zentralen Gasanschluss. Gegenwärtig bestehen keine Planungen hinsichtlich der Versorgung der Gemeinde mit Gas.

Im Plangebiet ist die Verwendung von festen Brennstoffen zur Raumheizung und zur Berei- tung von Warmwasser ausgeschlossen. Zur Anwendung kommen moderne Heizsysteme wie Flüssiggas- bzw. Ölheizung sowie alternative Energiequellen, wie z. Bsp. Wärmepum- pen.

5.5 TELEKOMMUNIKATION

Zur Versorgung des Planbereiches ist die Verlegung neuer TK-Linien erforderlich. Die fern- meldetechnische Erschließung wird materiell und finanziell von der Telekom getragen. Satellitengebundene Kommunikationseinrichtungen sind zulässig.

5.6 ABFALLENTSORGUNG

Die Abfallentsorgung erfolgt durch die Kommunalentsorgung Chemnitzer Land GmbH (KECL) mit Sitz in Glauchau, OT Reinholdshain.

Die Planstraße wird von Fahrzeugen der Kommunalentsorgung Chemnitzer Land GmbH be- fahren. In Oberwiera kommt ein dreiachsiges Müllfahrzeug zum Einsatz.

Datum: 03.05.2019 22 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Die Zufahrten mit Wendemöglichkeiten gemäß Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) für die Entsorgungsfahrzeuge sind über die öffentliche Verkehrsfläche möglich. Die Vorschriften der RaSt 06 sowie die Branchenregel DGUV Regel 114-601 – Teil I: Abfall- sammlung sind unbedingt zu beachten.

Die Planstraße ist so gestaltet, dass Fahrsituationen bei Sammelfahrten (3-Achs- Abfallsammelfahrzeuge) gefahrlos durchgeführt und die Bereitstellungsplätze der Abfallbe- hälter gefahrlos erreicht und verlassen werden können (siehe hierzu auch die Ausführungen in Pkt. 5.1).

Stellplätze für Abfallbehälter für alle 4 Abfallarten (Restabfall- schwarze Tonne, Papier und Pappe- blaue Tonne, Bioabfall- braune Tonne und Leichtverpackungen- gelbe Tonne) sind innerhalb des Grundstücks vorzusehen. Die Aufstellung der Behälter im öffentlichen Ver- kehrsraum ist nur am Abholtag gestattet.

Die zukünftigen Grundstückseigentümer sind darauf hinzuweisen, dass am Tage der Müll- entsorgung keine parkenden Kraftfahrzeuge die Anfahrt der Müllfahrzeuge behindern dür- fen. Die Mülltonnen sind gut sichtbar am Straßenrand vor dem jeweiligen Grundstück am Tage der Müllentsorgung aufzustellen.

Ferner sind Grundstückseigentümer Anschlusspflichtige nach Maßgabe der Abfallwirt- schaftssatzung des Landkreises Zwickau. Die aktuellen Vorschriften der Abfallwirtschafts- satzung des Landkreises Zwickau AWS 2019 finden gleichermaßen Anwendung und gelten für alle überlassungspflichtigen Abfallarten. Die gegenseitige Sorgfaltspflicht im Begegnungsverkehr gebietet eine gesteigerte Aufmerk- samkeit unter Einhaltung eines hinreichenden Seitenabstands zwischen den sich begegnen- den Fahrzeugen bei der Durchführung des Abfallsammelauftrages.

5.7 ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR (ÖPNV)

In ca. 400m Entfernung befindet sich eine Haltestelle des ÖPNV an der Hauptstraße in Oberwiera. Von hier gibt es Busverbindungen nach Waldenburg und Meerane. In 80m Ent- fernung besteht an der Waldenburger Straße eine Schulbusverbindung nach Remse.

Ein zusätzlicher Bedarf an Haltestellen infolge des geplanten Wohngebietes zeichnet sich nicht ab.

5.8 HINWEISE ZUR ERSCHLIESSUNG UND BEBAUUNG

Archäologie Das Landesamt für Archäologie ist vom exakten Baubeginn (Erschließungs-, Abbruch-, Ausschachtungs- oder Planierarbeiten) mindestens drei Wochen vorher zu informieren. Die Baubeginnsanzeige soll die ausführenden Firmen, Telefonnummer und den verantwortlichen Bauleiter nennen.

Baugrunduntersuchung Sofern für geplante Baumaßnahmen im Plangebiet keine standortkonkreten Angaben zu den Untergrundverhältnissen vorliegen (u. a. Schichtenaufbau, gesteinsphysikalische Kennwerte, Grundwasserverhältnisse), wird empfohlen, eine der Bauaufgabe angepasste Baugrundun- tersuchung in Anlehnung an die DIN 4020 / DIN EN 1997-2 durchzuführen.

Datum: 03.05.2019 23 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Regelungen des Lagerstättengesetzes und Sächsischen Kreislaufwirtschafts- und Boden- schutzgesetzes (SächsKrWBodSchG) Werden Erkundungen mit geologischem Belang (Bohrungen, Baugrundgutachten, hydro- geologische Untersuchungen) durchgeführt, sind die Ergebnisse entsprechend § 15 des Sächsischen Kreislaufwirtschafts- und Bodenschutzgesetzes (SächsKrWBodSchG) dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG, Abteilung 10 – Geologie) zu übergeben. Weiterhin besteht Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht gemäß den §§ 4 und 5 des Lagerstättengesetzes.

Erdbebenzone Die Gemeinde Oberwiera befindet sich in der Erdbebenzone 1 und ist der geologischen Un- tergrundklasse T zugeordnet. Auf die DIN 4149:2005-4 (Bauten in deutschen Erdbebenge- bieten) wird hingewiesen. Bodenschutz Mutterboden ist gemäß § 202 Baugesetzbuch (BauGB) und § 1 Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) separat zu gewinnen und funktionsgerecht zu verwerten. Bodenmaterial kann bei nachweislicher Einhaltung der Vorgaben und Anforderungen des § 12 Bundesboden- schutzverordnung i. V. m der DIN 19731 und DIN 18919 sowie den abfallrechtlichen Anfor- derungen an eine Verwertung auch auf oder in den Boden zur Herstellung einer durchwur- zelbaren Bodenschicht verwendet werden.

Vermessungs- oder Grenzmarken Sollte durch die Baumaßnahmen Gefahr bestehen, dass Vermessungs- oder Grenzmarken beschädigt oder entfernt werden, sind diese nach § 6 Abs.2 SächsVermKatG zu sichern oder wiederherzustellen. Informationen zu Festpunkten der Grundlagenvermessung erteilt der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung. Es wird auf die Pflichten der Eigentümer, Besitzer und mit der Bautätigkeit beauftragten Fir- men gemäß §§ 6 und 27 des Sächsischen Vermessungs- und Katastergesetzes (Sächs- VermKatG) hingewiesen.

Brandschutz, Rettungswege Die Anforderungen an Zufahrten, Durchfahrten, Aufstell- und Bewegungsflächen richten sich nach §§ 4 und 5 SächsBO, nach Punkt 5 der Verwaltungsvorschrift zur SächsBO, nach DIN 14090 – Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken sowie den Bedingungen der Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr.

Werden als zweiter Rettungsweg Rettungsgeräte der Feuerwehr geplant, sind entsprechen- de Anleiterstellen vorzusehen und zu planen sowie deren verkehrliche Erreichbarkeit zu si- chern. Bei Einsatz tragbarer Leitern der Feuerwehr reicht ein geradliniger Zu- oder Durch- gang von der öffentlichen Verkehrsfläche zu rückwärtigen Gebäudeteilen. Liegen die Ober- kanten der zum Anleitern bestimmten Stellen mehr als 8 m über der Aufstellfläche Feuer- wehr und an rückwärtigen Gebäudeseiten, so sind Zu- und Durchfahrten erforderlich. Kön- nen die Anforderungen an Durchfahrten, Aufstell- und Bewegungsflächen nicht erfüllt wer- den oder bei Einschränkungen für den öffentlichen Verkehrsraum, welche Auswirkungen für den Einsatz der Feuerwehr haben sowie beim Ausbau von Dachgeschossen zu Aufenthalts- bereichen ist Rücksprache mit der Feuerwehr zu führen.

Werden im Verlauf von Feuerwehrzufahrten jeglicher Art beispielsweise Sperrpfosten, Sperrbalken, Schranken, etc. vorgesehen, sind diese so auszuführen, dass ein öffnen mit dem Dreikant des Überflurhydrantenschlüssels nach DIN 3223 oder durch Feuerwehrschlie- ßung möglich ist. Bei der Durchführung von Baumaßnahmen ist eine jederzeitige Zufahrt, insbesondere für Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu anliegenden Grundstücken und zur Baustelle zu gewährleisten.

Datum: 03.05.2019 24 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Wild abfließendes Wasser Bedingt durch die topographische Lage des Flurstücks wird auf die eventuelle Betroffenheit durch wild abfließendes Wasser hingewiesen. Gemäß § 37 Abs. 1 WHG darf der natürliche Ablauf wild abfließenden Wassers auf ein tiefer liegendes Grundstück nicht zum Nachteil ei- nes höher liegenden Grundstücks behindert werden. Der natürliche Ablauf wild abfließenden Wassers darf weiterhin nicht zum Nachteil eines tiefer liegenden Grundstücks verstärkt oder auf andere Weise verändert werden.

Abgrabungen/ Aufschüttungen Die zu errichtenden Wohnhäuser sind zur Vermeidung größerer Erdbewegungen durch Ab- grabungen und Aufschüttungen in den natürlichen Geländeverlauf einzupassen.

Landwirtschaftsflächen In den vom Vorhaben beanspruchten und in den benachbarten landwirtschaftlichen Flächen eventuell vorhandenen Drainanlagen sind in funktionsfähigem Zustand zu erhalten oder ge- gebenenfalls wieder in diesen zurückzuversetzen.

Außerhalb des Plangebietes eventuell zeitweilig in Anspruch genommene landwirtschaftlich genutzte Flächen sind nach der Beendigung der Inanspruchnahme wieder in einen ord- nungsgemäßen, der landwirtschaftlichen Nutzung entsprechenden Zustand zu versetzen.

Flur- und Aufwuchsschäden sowie nachweisbare Folgeschäden sind nach den aktuellen Richtwerten zu entschädigen

6. AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES

6.1 AUSWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT 6.1.1 Naturraum, Landschaftsbild, Erholung, Geologie , Boden, Wasser, Mensch Klima, Luft, Arten- und Lebensgemeinschaften

Für die Satzungen nach § 13b BauGB besteht keine Pflicht zur Umweltprüfung. Gemäß § 13 BauGB ist es Voraussetzung für die Anwendung der Satzungen, dass die Zulässigkeit von UVP-pflichtigen Vorhaben nicht begründet wird und keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der Schutzgüter (§ 1 Abs.6 Nr.7 b BauGB) bestehen.

Mit Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgte im April 2018 eine Abstimmung mit der unte- ren Naturschutzbehörde des Landkreises Zwickau. Von einem Mitarbeiter der unteren Na- turschutzbehörde wurde das Flurstück in Augenschein genommen mit dem Ergebnis, dass keine Hinweise auf besonders herausragende Funktionen im Naturhaushalt bestehen. Es besteht keine Forderung nach einem Artenschutzfachbeitrag.

Gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten für Bebauungspläne mit einer Grundfläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB von weniger als 10.000m² (§ 19 Absatz 2 BauNVO), die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sin- ne des § 1a Abs. 3 Satz 6 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Die Eingriffsregelung nach Bundesnaturschutzrecht kommt demnach nicht zur Anwendung. Unabhängig von der Verfahrensentscheidung nach § 13b BauGB gilt, dass die Belange des Umweltschutzes- und Naturschutzes sowie der Landschaftspflege gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB anzuwenden und in der planerischen Abwägung zu berücksichtigen sind. Leitbild ist das Gebot der Verminderung der Flächeninanspruchnahme, das bereits in § 1a Abs. 2 BauGB eine gesetzliche Grundlage gefunden hat.

Datum: 03.05.2019 25 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Bei der vorliegenden Planung handelt es sich um eine Umwandlung von einer ungenutzten Grünfläche mit verbliebenen Versiegelungsflächen (vorhandene Straße) zu einer Wohnbau- fläche. Mit einer neuerlichen Nutzung durch Einzelhausbebauung werden Entwicklungspo- tentiale für den Wohnungsbau genutzt. Mit der geplanten grünordnerischen Gestaltung des Bebauungsplangebietes sollen die Voraussetzungen für den Erhalt einer ökologisch funkti- onsfähigen Landschaft sowie ein dem Standort entsprechendes Orts- bzw. Landschaftsbild geschaffen werden. Durch die geplante Bebauung sind in Verbindung mit den zukünftig auf den Wohngrundstücken entstehenden Nutz- und Ziergärten keine ökologischen Nachteile gegenüber der Brachfläche zu erwarten. Die geplante lockere Bebauung mit Durchgrünung führt zu keinen negativen klimatischen Auswirkungen.

Aus agrarstruktureller Sicht werden mit der geplanten Bebauung keine Flächen der Land- wirtschaft entzogen, da es sich um eine Grünlandfläche handelt, welche gegenwärtig selbst- ständig bewirtschaftet wird. Es wird empfohlen, die zwei Pappeln an der nördlichen Plangebietsgrenze zu erhalten. Eine Festsetzung zum Erhalt dieser Bäume im Planteil wird aber nicht vorgenommen, damit die bauliche Entwicklung auf diesem Grundstück nicht von vornherein eingeschränkt wird. Zu beachten ist, dass sich bei Erhalt dieser zwei Pappeln die Einordnung des Hauses an dem Kronendurchmesser zuzüglich 1,50m Abstand (=Wurzelbereich) orientiert.

Es wird eingeschätzt, dass die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft durch die Fest- setzungen ausgeglichen werden und die Bebauung durch die Bepflanzung in die Umgebung eingebunden wird. Der Eingriff kann durch die Pflanzung von Laub- und Obstgehölzen und Heckenanpflanzungen im Grundstück kompensiert werden. Mit diesen Anpflanzfestsetzun- gen wird dem Kompensationserfordernis bei Eingriffen in Natur und Landschaft gem. § 8 BNatSchG Rechnung getragen.

Schutzgut Naturraum / Landschaftsbild / Erholung Das Landschafts- und Ortsbild wird an dem Standort angemessen entwickelt. Durch die hö- here Nutzungsintensität der Privatgrundstücke wird die Fläche eine höhere Wertschätzung erfahren. Die Festsetzungen zur Gestaltung (Hecken- und Baumpflanzung, Festsetzung der maximalen Traufhöhe etc.) gewährleisten die angemessene Gestaltung und Einfügung der Bebauung in das Umfeld. Durch die südlich geplante Hecke wird eine klare Abgrenzung zwi- schen Außen- und Innenbereich geschaffen.

Mit den getroffenen Festsetzungen sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Durch die Baumaßnahmen wird das Ortsbild im Plangebiet positiv verändert. Zudem erfolgt durch die Schaffung eines öffentlich nutzbaren Rad- und Fußweges zwischen Wohngebiet und dem Gemeindezentrum sowohl den zukünftigen Bewohnern als auch der Allgemeinheit ein hohes Wohn- und Erholungspotential.

Schutzgut Geologie / Boden Durch die geplanten Einfamilienhäuser, Nebenanlagen und Grundstückszufahrten sowie die notwendigen Erschließungsflächen wird Grund und Boden im Vergleich zum aktuellen Be- stand zusätzlich versiegelt. Es werden planerische Maßnahmen (Verwendung von wasser- durchlässigen Oberflächenbelägen) getroffen, durch die der Versiegelungsgrad der Flächen beschränkt wird und damit der Verlust der Bodenfunktionen minimiert werden kann. Des Weiteren wird die zusätzliche neue Versiegelung durch Maßnahmen gemildert, die die Funk- tionen des Bodens im Naturhaushalt stärken. Die Aufwertungsmaßnahmen umfassen die einzelnen Pflanzmaßnahmen und die Anlage von privaten Grünflächen. Durch die Pflanzung der Hecke im Süden des Plangebietes kann zudem das Risiko der Erosion vermindert wer- den.

Datum: 03.05.2019 26 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

Schutzgut Wasser Die Versiegelung von Flächen hat Veränderungen im Wasserhaushalt zur direkten Folge. Auf den versiegelten Flächen können Infiltrations- und Abflussfunktionen nur eingeschränkt bzw. nicht mehr stattfinden. Den negativen ökologischen Auswirkungen wird durch Maß- nahmen zur Minderung (Teilversiegelung) bzw. durch Ausgleichsmaßnahmen (Pflanzung von Gehölzen) entgegengewirkt. Die Neupflanzung von Gehölzen verbessert die Transpira- tion und Rückhaltung von Niederschlagswasser im Plangebiet. Die Anlage der Hecke im Sü- den des Plangebietes kann zudem das Risiko der Erosion vermindern.

Schutzgut Mensch / Klima / Luft Die Planung gewährleistet eine verträgliche Entwicklung des Standortes zur Wohnvorsorge und Schaffung von privatem Eigentum. Durch Pflanzmaßnahmen (Hecken, grundstücksbe- zogene Bäume) und die mit der Bebauung von Einfamilienhäusern mit großem Grundstück einhergehende Entwicklung von Privatgärten werden Grünstrukturen geschaffen, die sich positiv auf die Wahrnehmung des Standortes auswirken. Durch die Planung verändert sich der Leistungshaushalt der Fläche im Bezug zum Schutz- gut Klima / Luft nur geringfügig. Bebauungen und andere Versiegelungen vermindern die Neubildungsrate von Sauerstoff, die Ausgleichsfunktion von Temperaturschwankungen und fördern ungünstige Luftzirkulationen an dem Standort in geringem Umfang. Dies begründet sich aus der ortsrandnahen Lage des Areals. Dem gegenüber steht die Verbesserung der genannten Funktionen durch Pflanzungen von Gehölzen und Anlage von privaten Grünflä- chen. Zur Sicherung der gegebenen positiven klimatischen Verhältnisse für das Ortsgebiet, wird die mit der Entwicklung des Wohngebietes einhergehende lockere und durchgrünte Be- bauung als positiv erachtet. Ein Verwendungsverbot fester fossiler Brennstoffe zur Raumheizung und Warmwasserbe- reitstellung dient der Reinhaltung der Luft.

Schutzgut Arten- / Lebensgemeinschaften Arten- und Lebensgemeinschaften werden durch die Planung im Wesentlichen nicht beein- trächtigt. Durch die bisherige Nutzung befinden sich an dem Standort kaum wertgebende Strukturen. Mit der zu erwartenden Nutzungsintensivierung der privaten Grundstücke als Gärten o.ä. entstehen vielfältige neue Strukturen. Mit den Pflanzmaßnahmen innerhalb des Geltungsbereiches werden außerdem weitere wertvolle Strukturen geschaffen. Der ökologi- sche Zustand wird sich im Bezug auf das Schutzgut verbessern.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass durch die geplante Nutzung die Versiege- lung von Flächen zwangsläufig notwendig wird, deren Maß und Auswirkungen jedoch durch die grünordnerischen Maßnahmen vermindert und innerhalb des Plangebietes kompensiert werden. Es entsteht ein attraktiver Eigenheimstandort in Oberwiera.

Die wichtigsten grünordnerischen Maßnahmen, zum Schutz und zur Optimierung der Belan- ge des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege ge- mäß BauGB §1(6)7 sind: - Durchlässige Bauweise privater Stellplätze, Zufahrten und sonstiger befestigte Flächen, - Baumanpflanzungen, je angefangenen 300m² Grundstücksfläche - Heckenanpflanzungen innerhalb des Plangebietes.

Neben den Festsetzungen sind als Hinweise bei der Umsetzung der Maßnahmen zum Baumschutz zu beachten: - Bei Baumaßnahmen im Bereich vorhandener Bäume sind Schutzmaßnahmen gemäß DIN 18920 in Verbindung mit der RAS LP4 vorzusehen. - Bei Bäumen sind jegliche Eingriffe in die Kronen-, Stamm- und Wurzelbereiche auszu- schließen.

Datum: 03.05.2019 27 Bebauungsplan Wohngebiet „An der Kindertagesstätte“ Oberwiera

6.1.2 Immissionsschutz

Entsprechend den Ausführungen in Pkt. 4.1.8 werden in Auswertung der Angaben in der Schallschutzberechnung zum Schutz gesunder Wohnverhältnisse auf der Grundlage des § 1 Abs. 6 BauGB für die Parzellen entlang der Glauchauer Straße Schallschutzmaßnahmen infolge Verkehrslärm im Bebauungsplan festgesetzt.

Die südlich angrenzenden Landwirtschaftsflächen werden als solche weiterhin genutzt. Diesbezüglich können die mit der Bewirtschaftung der Flächen einhergehenden in regelmä- ßigen Abständen auftretenden landwirtschaftstypischen Lärm-, Geruchs- und Staubimmissi- onen auftreten. Nachteilige immissionsschutzrechtliche Auswirkungen des B-Planes auf die vorhandenen Nutzungen sind nicht zu erwarten.

6.2 AUSWIRKUNGEN AUF DEN VERKEHR

Das zu erwartende Verkehrsaufkommen wird ausschließlich vom Anliegerverkehr bestimmt. Somit ergeben sich keine nachteiligen Auswirkungen auf die vorhandenen Verkehrsverhält- nisse. Eine Beeinträchtigung der Wohn- und Lebensqualität der vorhandenen Wohnbebau- ung (durch erhöhtes Verkehrsaufkommen) ist ebenfalls nicht zu erwarten.

6.3 AUSWIRKUNGEN AUF DEN BESTAND

Durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes ergeben sich folgende Auswirkungen auf den Bestand:

1. Städtebaulich geordnete Entwicklung und Neugestaltung unter Berücksichtigung der ortstypischen Gegebenheiten und damit Erhöhung des Gestaltungswertes des gesam- ten Plangebietes. 2. Sinnvolle Parzellierung der Grundstücke, auch im Hinblick auf die Verkehrserschlie- ßung. 3. Die geplante Bebauung stellt eine städtebauliche Ergänzung der vorhandenen Bebau- ungsstruktur dar. 4. Umsetzung der städtebaulichen Zielstellungen zur Entwicklung von Wohnbauflächen für den Neubau von modernen, individuellen und familienorientierten Wohnhäusern mit ho- hem Grünanteil im zentrumsnahen Gemeindegebiet.

7. KOSTEN

Alle in Verbindung mit dem Vorhaben mittelbar und unmittelbar entstehenden Kosten wer- den durch den Vorhabenträger übernommen. Der Gemeinde Oberwiera entstehen keine Kosten. Mit der Umsetzung des Vorhabens soll unmittelbar nach Vorliegen aller Genehmigungen begonnen werden.

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