MGB-Zug Wegen Eis Entgleist
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AZ 3900 Brig | Diens tag, 28. Dezember 2010 Nr. 300 | 170. Jahr gang | Fr. 2.20 www.1815.ch | Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Men gis An non cen Te le fon 027 948 30 40 | Auf la ge 24 677 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 traueranzeigen 10 Sport 13 – 15 Investitionen Berufung Ammanns Druck Ausland 16/21 René dirren über geplante Staatsanwalt martin Arnold Alles hat Simon Ammann im Schweiz 17 Wirtschaft/börse 20 Neu- und Ausbauten von (bild) ficht das briger be - Skispringen gewonnen. Nur tV-programme 22 Wasserkraftwerken der enAl - zirksgerichtsurteil in der A9- die Vierschanzentournee Wohin man geht 23 Wetter 24 pin im bezirk Visp. | Seite 5 Affäre an. | Seite 7 nicht. Noch nicht. | Seite 13 Zugunglück | Vereistes WC-Rohr lässt MGB-Zugskomposition von der Spur abkommen KOMMENTAR Das Monopol MGB-Zug wegen Eis entgleist gibt der Markt «14 Jahre an der Spitze eines Un - ternehmens wie der SRG sind ei - STALDEN | Nicht mal ein halbes Jahr ne lange Zeit», sagt der scheiden - nach dem Zugunglück im Goms sorgt die MGB erneut für negative de Generaldirektor Armin Wal - Schlagzeilen. Wieder ist ein Zug pen. Und geht Ende Woche mit entgleist. Dieses Mal kamen die 62 in Pension, nachdem er schon Fahrgäste allerdings mit dem mit 60 einmal nahe dran war, Schrecken davon. Es gab weder diesen Schritt zu tun. Tote noch Verletzte zu beklagen. In einem bilanzierenden Ge - spräch sieht der charismatische Das Unglück ereignete sich gestern Nach - Walliser die SRG für die Zukunft mittag, unmittelbar nachdem eine Zugs - gerüstet. Breites Programm - komposition mit 300 Fahrgästen den Stald - an gebot, Minderheiteninteressen ner Bahnhof bergwärts verlassen hatte. gewahrt, ausgeglichene Rech - Beim Überqueren einer Weiche entgleiste nung. Was will ein Non-Profit- der Zug. Der Lokführer stoppte die Fahrt. Unternehmen mit einem Service Daraufhin wurden die Passagiere aus den public-Auftrag mehr? Wagen geholt und ein Bustransport zwi - Man kann es auch anders sehen. schen Visp und St. Niklaus organisiert. In den frühen Abendstunden war die Panne Wo bleibt die Meinungsvielfalt, behoben und die Unfallursache geklärt. wo findet sich der nationale Qua - Schuld am Unglück war ein vereistes WC- litätsvergleich zur SRG, die von Rohr. Infolge grosser Kälte bildete sich da - Walpen zum multimedialen Rie - ran Eis. Das vereiste Rohr schlug dann sen ausgebaut wurde, der im wahrscheinlich an der Kuppe vor der Ein - elektronischen Bereich niemand fahrt in den Bahnhof Stalden auf, brach ab sonst Platz lässt? und gelangte schliesslich unter die Räder. Doch das kann nicht Walpens Dadurch wurde ein Drehgestell aus den Sorge sein und auch nicht jene Schienen gehoben. Ansonsten konnten die seines Nachfolgers Roger de Spezialisten der MGB keine Schäden an Zug Weck. Dass der Schweizer Markt und Gleis ausmachen. | Seite 12 Glück im Unglück. Von den 300 fahrgästen wurde niemand verletzt. foto Wb in Sachen Fernsehen für mehr zu klein ist, bestätigt die Wirklich - keit. Die SRG deckt im Rahmen Armin Walpen | Der SRG-Generaldirektor tritt ab Guttet-Feschel | Energie für Bergdorf ihrer Möglichkeiten breite Be - dürfnisse ab – und macht dies zumeist sehr gut. Windkraftpark Den Vorwurf des Monopolisten «Das Schweizerische kann die SRG getrost von sich in Sicht abtropfen lassen. Sie hat diese Rolle weder gesucht, noch wird ist unsere Stärke» sie von ihr missbraucht. Da lassen sich durchaus Paralle - len ausmachen zum «Walliser «Wir schieben das Boten». Auch unser Monopol ist Schweizerische bewusst ein Ergebnis der Marktrealität. in den Vordergrund. Da - Darin versuchen wir nichts als mit können wir uns von täglich neu ein relevantes Abbild den ausländischen TV-Gi - unseres Alltags, unserer Region ganten abgrenzen.» zu zeichnen. Manchmal gelingt Generaldirektor Armin Walpen das gut, manchmal weniger. (62), der Ende 2010 nach 14 Jah - Thomas Rieder ren an der Spitze der SRG in Pen - sion geht, gewährte zu seinem Rücktritt einzig der «Sonntags - Zeitung» und dem «Walliser Boten» ein Interview. In seinem Büro in Bern schob Walpen die spezifischen Luftig. Windkraftpark erhält Rückenwind. Symbolfoto pixelio.de Stärken der SRG, die Swissness, in den Vordergrund. Diese Stra - tegie sei im Kampf gegen die Frischer Wind für die Ge - wäre», so Eduard Schnyder, Ge - Konkurrenz der privaten kom - meinde Guttet-Feschel: meindepräsident von Guttet-Fe - merziellen Sender allen klar Bei der Alpe Galm soll ein schel, gegenüber dem «Walliser und unter seiner Führung noch Windkraftpark für 24 Boten». Sechs Windräder sind ge - verstärkt worden. «Das bedeu - Mio. Franken entstehen. plant – jeweils mit einer Höhe tet noch lange nicht, dass die von 30 bis 40 Metern. Eine Ab - SRG ein Reservat-Fernsehen «Windmessungen der Firma sol- sichtserklärung zur Realisierung machen will», sagt Walpen. Ein E Suisse AG zeigen, dass die Weg - des Windparks wurde bereits un - möglichst breites Angebot ge - strecke «Schnidy-Wysse See» bis terschrieben. Die Gesamtkosten höre zum öffentlichen Auftrag zur «Chiämuattu» ein geeigneter werden auf rund 24 Mio. Fran - Bilanz. Armin Walpen leitete 14 Jahre lang die SRG. foto Wb des Service public. | Seiten 2/3 Standort für einen Windpark ken geschätzt. | Seite 7 Walliser Bote 2 Dienstag, 28. Dezember 2010 WALLIS UNTERWALLIS Interview | SRG-Generaldirektor Armin Walpen zieht nach 14 Jahren Bilanz Ungewöhnliche Situation MONTHEY | Jean-Bernard «Den Auftritt vor der Kamera Duchoud (PLR) demissio - niert auf den 31. Dezember als Gemeinderat von Mont - hey. Emilie Chaperon wäre habe ich nie gesucht» die designierte Nachfolge - rin, doch verzichtet sie aus beruflichen Gründen auf den Einsitz in der Exekutive BERN/BLATTEN | Ende Wo - dass sich das Radio am we - von Monthey, genauso wie che geht die Ära von nigsten entwickeln konnte? Daniel Cornut, der nächst - Armin Walpen (62) an «Naja. Alle mussten sich verän - platzierte Kandidat auf der der Spitze der Schweize - dern. Nehmen wir den Sport. Liste der Radikalen bei rischen Radio- und Fern - Solange es kein Fernsehen gab, den Wahlen 2008. Fabien- sehgesellschaft SRG zu schilderten die Zeitungen vor ne Rime wird nun wohl Ende. Sein letztes Inter - allem, was an einem Fussball- Duchoud ersetzen – view im Amt gewährte Match passierte. Heute haben falls die Demissionsge- der Generaldirektor aus das alle schon gehört oder gese - suche von Chaperon und dem Wallis dem «Walliser hen. Also konzentrieren sich Cornut angenommen Boten». die Zeitungen auf Hintergrund werden. und Analysen. Dieses Beispiel Das Fernsehen ist eine liesse sich auf andere Medien Traumwelt, alle wollen wie das Radio übertragen. Fest - Mailänder dorthin. Was macht diesen zustellen ist, dass sich die Me - Reiz aus? dien anpassen und neu ausrich - im Fokus Armin Walpen: «Fernsehen ten. Aber es ist noch kein Medi - CRANS-MONTANA | Die Desti - vereinigte erstmals Bewegt - um verschwunden, weil ein nation Crans-Montana will bild und Ton, Fernsehen hatte neues dazukam.» Mailänderinnen und Mailän - sehr lange auch einen hohen der auf das Plateau locken. Glamour-Faktor. Seine Bedeu - Die Entwicklung des Fern - Daher hat sie eine Promoti - tung hat aber in den letzten sehens hat zu teils unsägli - onsaktion in der Mailänder Jahren abgenommen. Neue chen Formaten geführt. Se - Metro lanciert. «Die Kosten Medien wie das Internet brin - hen Sie hier Grenzen? Muss der Kampagne belaufen gen eine Veränderung des Pu - die allenfalls das Publikum sich auf rund 40 000 Fran - blikumsverhaltens mit sich. setzen? ken», sagte Xavier Bianco, Das Fernsehen ist nun erst - «Das ‹Grenzwertige› kam vor al - Marketingverantwortlicher mals in einer defensiven Rolle lem mit den privaten kommer - der Destination Crans-Mon - und muss sich überlegen, wel - ziellen TV-Sendern auf. Diese tana gegenüber «Rhône chen Platz es künftig einneh - neuen Stationen mussten sich FM». Dies sei eine gute In - men will.» ihren Platz erobern und wegen vestition, wenn man be - der Finanzierung Inhalte an - denke, dass die Mailänder Der Reiz des Scheinwerfers bieten, die möglichst viele Metro täglich von einer Mil - ist aber nach wie vor vor - Menschen vor den Bildschirm lion Passagiere frequentiert handen. Zieht das Fernse - brachten.» werde. Rund zehn Prozent hen demnach eine besonde - der Übernachtungen in re Art Menschen an? Für Sie ist also am Fernse - Crans-Montana fallen auf «Es gibt deutliche Unterschiede, hen kein «Schrott» zu italienische Staatsange - etwa zwischen Information sehen? hörige. und Unterhaltung. Aber es ist «Doch. Aber sobald die Leute sicher so, dass das Fernsehen etwas nicht mehr sehen wollen, Leute anzieht, die öffentliche wird es auch verschwinden. Zonenplan Ausstrahlung suchen und wol - Oder zumindest vom Fernse - Information. «Hier sind wir der Relevanz verpflichtet, auch wenn es nicht immer gelingt.» len. Ich habe viele nüchterne hen in andere Vektoren abwan - FoTo WB homologiert Geschäftsleute erlebt, die all ih - dern. Aber natürlich gibt es VEYSONNAZ | Wie der «Nou - re wirtschaftliche Vorsicht ab - dümmliche und unsägliche velliste» in seiner gestrigen legten, sobald sich die Möglich - Formate. Ich rede hier vor al- grösste, die deutsche Schweiz, «Ich hüte mich davor, das zu Das ist genauso, wie der ‹Walli - Ausgabe berichtet, hat der keit ergab, im Fernsehen zu er - lem von Sendungen in ausländi - ist zu klein.» sagen. Was ich gerne sehe, ser Bote› seine spezifischen re - Staatsrat den Zonenplan scheinen oder ins Filmgeschäft schen Kommerzstationen.» sind Direktübertragungen im gionalen Stärken ausspielt, oh - Pranu homologiert.