ifa Weltweit Weltweit

2019 2 Inhalt 3 ifa Weltweit

INHALT Seite 02 VORWORT Seite 04 EIN JAHR IN BILDERN Seite 06

AUSSTELLUNGEN Seite 12 TOURNEE­AUSSTELLUNGEN Seite 18

KREATIV­WIRTSCHAFT Seite 24 BIENNALE Seite 30 FÖRDE-

R­UN­GEN Seite 32 AUS STELL­ UNGSFÖRDERUNG &

KÜNSTLERK­ONTAKTE Seite 40 CROSSCULTURE

PROGRAMM Seite 42 INTEGRATION UND MEDIEN­ Seite 48

MARTIN ROTH-­­INI­TI­­ATIVE Seite 50 ZIVIK Seite 54 FORSCHUNG Seite 58 BIBLIOTHEK UND WISSENSCHAFTLICHER INITIATIV-

KREIS Seite 70 FORSCHUNGSPROGRAMM Seite 72 ­­

KULTURAUSTAUSCH Seite 76 PUBLIKATIONEN Seite 78

WISSENSWERTES IN ZAHLEN Seite 80 PRÄSIDIUM Seite 84

DANK Seite 86 ORGANI­GRAMM Seite 87 IMPRESSUM Seite 88 4 Vorwort 5 ifa Weltweit VORWORT

Seit über 40 Jahren organisiert und betreut das ifa stand auf Platz 3 der Sachbuch-Bestsellerlisten und skizziert den Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig. Gefördert ­Europa als eine Nation vieler Kulturen. vom Auswärtigen Amt und unterstützt durch den Freundes- Wir möchten schließen mit einem großen Dank an kreis des Deutschen Pavillons ist dieser Auftritt eines der unsere Zuwendungsgeber, die uns seit Jahrzehnten hervor- wichtigsten außenkulturpolitischen Projekte Deutschlands ragende Partner sind: Für das Auswärtige Amt die Abteilung in der Welt. Auch diesmal wurde, kuratiert von Franciska 6 – Kultur und Kommunikation, für das Land Baden-­ Zólyom, ein Pavillon gestaltet, dessen kühne, intellektuelle Württemberg das Ministerium für Wissenschaft, Forschung Ästhetik und politischer Anspruch viel Aufmerksamkeit auf und Kunst und für die Stadt Stuttgart deren Kulturamt. sich zogen. Unseren Beiräten und Jurys danken wir für wichtige Impulse Der Theodor-Wanner-Preis, Ende des Jahres verliehen und kritische Begleitung unserer Arbeit. an Federica Mogherini, bis kurz zuvor Hohe Vertreterin Von enormer Bedeutung für den Erfolg unserer Arbeit der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und stellvertre- war die große Unterstützung, die wir vom Förderverein tende Kommissionspräsidentin, war ein politischer Meilen- für das ifa und vom Freundeskreis des Deutschen Pavillons stein nicht zuletzt dank der programmatischen Rede der auf der Kunstbiennale Venedig sowie weiteren Spendern, Preis­trägerin für eine wirkliche Europäische Union. Außen­ Mäzenen, Sponsoren und Förderern erfuhren. Gemeinsam minister hielt die Laudatio, was für uns eine bilden sie ein breites Netzwerk, das uns stützt und Kraft beson­dere Freude und Ehre war. und Motivation verleiht. Der Abschluss neuer Zielvereinbarungen zwischen Das zentrale Aufsichtsgremium des Instituts, das dem Auswärtigen Amt und dem ifa und die intensive Mit­ ­Präsidium, hat die operative Arbeit des ifa auch in diesem arbeit von Kolleginnen und Kollegen des Instituts am Prozess Jahr tatkräftig, kritisch und stets konstruktiv begleitet. der Entwicklung einer neuen Strategie für die AKBP 2020 Wir sind dankbar für ihr Engagement, für ihr Mitdenken trugen wichtige programmatische Impulse in das Institut. und ihre Unterstützung. Großer Dank gilt der Mitglieder­ Von besonderer Bedeutung waren dabei die Unterstützungs- versammlung, dem wichtigsten Vereinsorgan. Sie gibt dem leistungen des Forschungsprogramms und der Bibliothek. ifa Rückhalt und verankert es in der Gesellschaft. Foto/© Victoria Tomaschko In zunehmendem Maße entwickelt sich das ifa zu einer Ein besonders lebhafter Dank geht an alle ­Kolleginnen Foto/© Victoria Tomaschko ­impulsgebenden und strukturbildenden Plattform, die den und Kollegen des ifa in Stuttgart und Berlin. Ihre ­tägliche Der vorliegende Jahresbericht zeigt wieder auf beein- Status einer bloßen Projekte-Organisation hinter sich lässt. Arbeit, ihr Engagement und ihr Gestaltungswille, ihr geratene Begriff der Freiheit, das Verhältnis von Natur und drukkende Weise die große Bandbreite der Tätigkeiten des Der gesamte Bereich der Förderungen spiegelt diese Ent- ­Bestreben, eine hervorragende Mittlerorganisation innerhalb Kultur und die Beziehungen von Innen- und Außenkultur- ifa (Institut­ für Auslandsbeziehungen). Freuen Sie sich auf wicklung, ebenso wie das neue internationale Forschungs- der AKBP zu sein, sind die Basis allen Handelns und allen politik werden darüber hinaus wichtige Themen unserer die staunen machende, überraschende und vielfältige netzwerk ICCRA und das Biennalen-Engagement der Erfolgs: Das Institut verdankt, was es ist und was es leistet, Arbeit sein. ­Arbeit des ifa. Kunstabteilung. unseren Kolleginnen und Kollegen. 2019 war ein Jahr vielfältiger Aufbrüche, Experi- Auch in Baden-Württemberg und Stuttgart haben Der Jahresbericht wäre unvollständig, würde er nicht Wir wünschen eine anregende Lektüre. Bleiben Sie an unserer mente und Innovationen. Zukunft muss jeden Tag gestaltet wir unser Engagement verstärkt. Eine Diskussion zum Thema das Schicksal der ifa Akademie erwähnen. Von einem Seite, bleiben Sie uns gewogen. werden. Digitalisierung war und ist hierbei das alles um- »Hat Alexa Menschenrechte?« in Zusammenarbeit mit ­bestimmten Zeitpunkt an ließen sich die Schwierigkeiten, fassende Ziel, denn in digitalen Verfahren, Formaten und dem Landtag Baden-Württembergs und dem Institut franç­ ais die aufgrund einer Reihe von externen Einflüssen auftraten, ­Kommunikationswegen liegen die großen Potenziale des reflektierte kritisch die Bedeutung neuer Medien und deren­ nicht mehr meistern. Umso glücklicher sind wir, dass es Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Raulff, Präsident Hauses. Die Reichweite von Ausstellungen und Publika­ technische Derivate für unser Alltagsleben, unsere Persön- uns gelungen ist, eine Fortführung der ifa Akademie durch Ronald Grätz, Generalsekretär tionen kann enorm erweitert, die Kommunikation mit lichkeitsrechte und die Technisierung der Lebenswelt. das Kolping-Bildungswerk Baden-Württemberg erreicht ­unseren Zielgruppen bedeutend intensiviert und die öffent- Stärker denn je ist das ifa von der tiefen Überzeugung zu haben. Unter seinem Dach werden die Deutschkurse fort- liche, d. h. politische Wirkung erheblich gesteigert werden. getragen, dass die Zukunft der Europäischen Union in der gesetzt und ein Großteil der Arbeitsplätze gesichert. Exemplarisch für die vielen herausragenden Projekte, integrativen Kraft der Kultur liegt und in der Gestaltung Wir möchten schließen mit einem kurzen Ausblick die im Folgenden vorgestellt werden, seien hervorgehoben der EU als eine Union der Kulturen. In dieser Sicht ­wurden auf das kommende Jahr. Wir werden uns Fragen des Klima- die Biennale Venedig, der Theodor-Wanner-Preis und die wir durch zwei Bücher von Ulrike Guérot unterstützt. wandels und der globalen Gerechtigkeit, der Bedeutung Bedeutung des ifa innerhalb der Auswärtigen Kultur- und »Wie hältst du’s mit Europa?« und »Was ist die Nation?« von Zivilgesellschaften und der Europäischen Union, der Bildungspolitik (AKBP). erschienen in der ifa-Edition im Steidl-Verlag. Letzteres Migration und Digitalisierung widmen. Der unter Druck 6 Ein Jahr in Bildern 7 ifa Weltweit EIN JAHR IN ­BILDERN

Die Künstlerin Natascha Süder Happelmann (rechts) gestaltete den deutschen Beitrag auf der BiennaleArte 2019 und machte den Deutschen Pavillon zum ­»Ankersentrum«. Ihre Sprecherin Helene Duldung (links) stellte das künstlerische Konzept vor. Foto/© Stefan Fischer

Das Besucherprogramm bot eine Themenreise zu »Deutschlands Umgang mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts« an und führte die Teilnehmenden nach Berlin, Dresden und Leipzig. Im Deutschen empfing sie , MdB (vorne im Bild, ­Siebte von links mit rotem Kleid) und , MdB (vorne im Bild, Vierte von links). Foto: Sebastian Blottner

Den Theodor-Wanner-Preis 2019 des ifa erhielt Federica Mogherini als Anerkennung für ihren Einsatz für ­Frieden, Verständigung sowie zur Bedeutung der Kultur in den Außenbeziehungen der Europäischen Union. Die Laudatio hielt Bundesaußenminister Heiko Maas (v. l. n. r.: Michelle Schmitz, Leiterin der Allianz ­Repräsentanz Berlin; Bundesaußenminister Heiko Maas; ifa-Generalsekretär Ronald Grätz; Federica ­Mogherini; ifa-Präsident Ulrich Raulff; Luigi Mattiolo, Botschafter von Italien; Petra Drexler, Auswärtiges Amt). Foto: Wolfgang Borrs

Zivilgesellschaften weltweit stärken – so lautete das Motto des Parlamentarischen Frühstücks zum ­CrossCulture Programm (CCP) unter der Schirmherrschaft von Cem Özdemir, MdB (v. l. n. r.: Radu Carciumaru, ifa, Cem Özdemir, MdB, Dr. Nicole Rieber, Berghof Foundation, Ulrich Raulff, ifa, Ekaterina Ljubimova, CCP- Alumna, Urban Beckmann, ifa). Foto: Victoria Tomaschko

Politische Sprache hat eine unbändige Kraft. Endet sie in körperlicher Gewalt? Stiftet Dialog Frieden? Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn und ifa-Präsident Ulrich Raulff zeigten bei der Veranstaltung »Zur Kritik der politischen Sprache« die Gefahren sprachlicher Verrohung auf und eröffneten Strategien, wie man ihr begegnen kann. Foto: Bettina Meister/bettinameister.com

Beim Parlamentarischen Frühstück des ifa zum Deutschen Pavillon auf der Biennale­ Das ifa fördert das Projekt Tunisia 88 – Music for Impact seit Juli 2019 mit Mitteln aus dem Auswärtigen Amt. Dabei werden junge ­Menschen Arte in Venedig führte Kuratorin Franciska Zólyom in die Arbeit der Künstlerin­ über Musik an zivilgesellschaftliches Engagement herangeführt. Ob als Band, Chor, Solistin oder Solist oder Orchester – über außerschulische Natascha Süder Happelmann und die Rolle des Deutschen Pavillons 2019 Musikclubs organisieren Jugendliche eigene Musikveranstaltungen vor Ort in Tunesien. Foto: Tunisia 88 auf der Biennale ein. Schirmherrin war Staatsministerin Michelle Müntefering. Foto: Victoria Tomaschko 8 Ein Jahr in Bildern 9 ifa Weltweit

Jocelyn Joe-Strack, Mikrobiologin und Angehörige der First Nations aus ­Kanada, sprach über Anpassungsstrategien an den Klimawandel. In der ifa-Reihe ­»Total Glokal. Stuttgarter Weltgespräche« diskutierte sie mit dem Filmemacher Philipp Schaeffer. Foto: ifa

400 Kinder nahmen an den Kinderspielstädten in Bekokten/Bărcuț und Seligstadt/Seliștat in Rumänien so­ wie 20 Jugendliche aus Stuttgart und Rumänien erlebten im August die Vielfalt Europas hautnah. Im Rahmen des Raschau/Raszowa in Polen teil. Unter der Anleitung von jugendlichen und erwachsenen ­Mitarbeitenden ­gestalteten Seminars InterKultural verbrachten sie eine Woche im rumänischen Schäßburg/Sighișoara und diskutierten sie – hauptsächlich auf Deutsch – das politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben in »Danubius« gemeinsam über Europa. Foto: Marius Brandusa und »Klein Raschau« und erlernten spielerisch basisdemokratische Prozesse. Foto: Verein Pro Liberis Silesiae

Auf der Suche nach dem verlorenen Sinn – Auf Einladung des EUNIC-Clusters Stuttgart sprachen Barbara Gessler (Leiterin des Kulturprogramms »Creative ­Europe« bei der Europäischen Kommission) und Rachel Launay (Leiterin des British Council Deutschland) über die Bedeutung von Kulturarbeit und Kultur- politik in Europa. Foto: ifa

Was ist psychische Gesundheit, wo beginnt Wahnsinn und was hat beides mit Kolonialität und Rassismus zu tun? Die Ergebnisse des ­Forschungs-, Performance- und Ausstellungsprojekts »Ultrasanity – Über Wahnsinn, Hygiene, Antipsychiatrie und Widerstand« wurden in der ifa-Galerie Berlin und im SAVVY Contemporary präsentiert. Foto: Victoria Tomaschko

Hallo Außenpolitik! Beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung präsentierte­ sich das ifa in der »Menschen bewegen«-Lounge im Auswärtigen Amt. Im vergangenen Jahr stellten sich 13 Kunstschaffende den beiden Enden der Migration im Senegal und in Italien. Das Projekt Seeds for Future Memories unter­ sucht­ ­Vertreterinnen und Vertreter verschiedener ifa-Bereiche stellten ihre Arbeit dem künstlerisch die asymmetrischen historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen Afrika und Europa. Die Arbeiten, die während der wechselseitigen Publikum vor, hier Karoline Gil, Bereichsleiterin Integration & Medien, im ­Besuche 2018 entstanden sind, wurden in der dreiteiligen Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin, im ACUD MACHT NEU und im FREIRAUM in der Box vorgestellt. ­Gespräch mit Gästen. Foto: ifa Foto: ­Victoria Tomaschko 10 Ein Jahr in Bildern 11 ifa Weltweit

In Form von Zeichnungen, Architekturmodellen und Texten setzte sich die Architektin Saba Innab in der Ausstellung »Station Point – Mit den Augen vermessen« in der ifa-Galerie Berlin mit der Architektur von Flüchtlingslagern aus­ einander. Omar Berrada entwickelte das Projekt als Curator in Residence der KfW Stiftung und des ifa gemeinsam mit Saba Innab. Die Ausstellung ist eine von vier im Programmschwerpunkt »Movement.Bewegung« der dreijährigen ­Reihe »Untie to tie« in der ifa-Galerie Berlin. Foto: Victoria Tomaschko

2019 reiste Tanja Brandes (Mitte) für das Vortragsprogramm der Bundes­ Bei der Veranstaltung »Total Glokal: Afrika zwischen kolonialem Erbe und weltpolitischer Renaissance« begrüßte das ifa die Co-Gründerin regierung nach Kuala Lumpur, Singapur und Mumbai. Das Thema der Reise der #BringBackOurGirls-Bewegung Obiageli »Oby« Ezekwesili. Im Hospitalhof Stuttgart sprach sie über Afrikas koloniale Vergangenheit war »30 ­Jahre Mauerfall«, das Tanja Brandes mit ihrem Buch »Ostfrauen und geopolitische Renaissance und stellte sich Fragen aus dem Publikum. Foto: Bettina Meister/bettinameister.com ­verändern die Republik« begleitete. Auf ifa.de wurde ihr persönlicher Bericht über die ­Vortragsreise veröffentlicht. Foto: Deutsche Botschaft Singapur

Aus Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan, Kroatien, Moldawien, Serbien, der Slowakei, der Ukraine und Usbekistan kamen 21 junge Menschen beim ifa-Jugendakteursforum in Berlin zusammen. Ihr Ziel: neue Methoden der Jugendarbeit für die deutschen Minderheiten kennen- lernen und sich untereinander vernetzen. Foto: ifa

Das ifa auf der Frankfurter Buchmesse 2019: Ulrike Guérot im Gespräch mit dem ifa-Generalsekretär Ronald Grätz und dem Publikum bei der Präsentation ihres neuen Buchs »Was ist die Nation?« am ifa-Stand auf der Frankfurter ­Buchmesse 2019. Guérots Essay »Wie hältst du’s mit Europa?« erschien ebenfalls in der ifa-Edition im Steidl Verlag. Er wurde in Berlin im Gespräch mit Alexander Graf Lambsdorff, MdB, vorgestellt. Foto: ifa

Der Fotograf Kudzanai Chiurai (rechts im Bild mit Dr. Ellen Strittmatter, Leiterin der Abteilung Kunst des ifa) inszenierte bildgewaltige, großformatige In der Ausstellung »Neither on the Ground, nor in the Sky« zeigte Hera Büyüktaşcıyan in der ifa-Galerie Berlin ihre neuesten Arbeiten, in denen Tableaus in der ifa-Galerie Stuttgart. Er setzte sich darin mit der afrikanischen ­Geschichte und deren kolonialen Vermächtnissen auseinander. sie mit poetischen Mitteln die Bedeutung von Migration, kulturellem Erbe, Zugehörigkeit und Vertreibung untersuchte. Foto: Victoria Tomaschko Foto: die arge lola / Kai Loges 12 13 ifa Weltweit

Künstlerisches Arbeiten eröffnet vielfältige und immer wieder neue ­Perspektiven auf Fragen der Zukunft, der Gegenwart und der Vergangen- AUSSTELLUNGEN heit. Daher kuratiert, fördert und realisiert das ifa weltweit Ausstellungen­ zu bildender Kunst, Design und Architektur. Diese reichen von der ­Geschichte des Bauhauses bis zur zeitgenössischen Fotografie, von künst- 2019 lerischen Arbeiten, die sich mit Verhältnissen in postkolonialen Gesell- schaften auseinandersetzen, bis zu Werken, die einen aktuellen Blick auf die Möglichkeiten des Upcycling werfen. Das ifa gestaltet damit Themen­ felder, die für viele Orte dieser Welt gleichermaßen relevant sind. Die ­Begegnung von Menschen und die Vermittlung künstlerischer Werke und Konzepte stehen im Zentrum dieser Arbeit. Diesen Kunst- und Kultur- austausch initiiert die Abteilung Kunst im ifa mit den Programmen in den ifa-Galerien Stuttgart und Berlin, mit weltweiten Tourneeausstellungen, Künstlerkontakten und Ausstellungsförderung sowie mit Programmen für Biennalen und Konferenzen. 14 Ausstellungen 15 ifa Weltweit

K Schweden T ­Moskau

Amstelveen T Berlin Paderborn T K Tschechien Karlsruhe T T Prag Stuttgart T Bratislava K Kanada Frankreich K Bleiburg T T Iaşi Schweiz K Zagreb T T Novi Sad Venedig Belgrad T Odessa T T Almaty T Elmhurst Podgorica T T Sofia T Taschkent T Pittsburgh Plovdiv T T Istanbul T Ankara Griechenland K T Algier K Türkei K USA Tanger T K Libanon K Palästinensische Gebiete Marokko K T Be’er Scheva T Hangzhou Ägypten K K Kuwait Indien K T Karachi T ­Xiamen T Maskat Bangladesch K Guangzhou T T Addis Abeba T Hanoi Mumbai K Mexiko T T San Luis Potosí K Senegal T Manila Dakar T Bangalore T T Chennai

T ­Ho-Chi-Minh-Stadt K Venezuela Nigeria K

K Kolumbien T Yaoundé

T Bandung K Brasilien

T Brasília

Simbabwe K

K Australien T ­Curitiba

Südafrika K T Montevideo Buenos Aires T

K Herkunftsländer der Galerie-Künstler/-innen: T Tourneeausstellungen in chronologischer Reihenfolge: Synagogen­ Manila, ­Philippinen Deutscher Werkbund Karachi, ­Pakistan ­Marokko Otto Dix: Kritische Grafik 1920–1924 Ankara, Türkei FUTURE Ägypten, Australien, Bangladesch, Brasilien, Istanbul, Türkei Kunstraum ­Deutschland – ­Neufassung, San Luis Potosí, Marcel Odenbach Belgrad, Serbien Helga Paris. Fotografie ­Hanoi, ­Vietnam ­PERFECT Plovdiv, Bulgarien Weltreise. Kunst aus Deutschland ­unterwegs Frankreich, ­Griechenland, Indien, Kamerun, Kanada, Mexiko Arno Fischer.­ Fotografie, Belgrad, Serbien Weltreise. Kunst Pure Gold Bleiburg, ­Österreich Käthe Kollwitz Buenos Aires, ­Argentinien ­Manila, Philippinen Pure Gold Karlsruhe, Deutschland Die ganze Welt Kolumbien, Kuwait, Libanon, Marokko, Mexiko, aus Deutschland unterwegs, Iaşi, Rumänien Paula Modersohn-­Becker, FABRIK. On the Circulation of Data, Goods and People Podgorica, ein Bauhaus Almaty, Kasachstan Darstellung / Vorstellung Bratislava, Nigeria, Palästinensische Gebiete, Schweden, Schweiz, Addis Abeba, Äthiopien W­ olfgang Tillmans:­ Fragile Zagreb, Kroatien­ ­Montenegro Helga Paris. Fotografie Hangzhou, China New olds: Zagreb, ­Slowakische Republik Sibylle Bergemann Berlin, Deutschland Helga Paris. Senegal, Simbabwe, Südafrika, Tschechien, Türkei, Helga Paris. Fotografie, Sofia, ­Bulgarien Rosemarie Trockel, Elmhurst, ­Kroatien Sigmar Polke Montevideo, Uruguay Die ganze Welt ein Bauhaus Fotografie Maskat, Oman Post-Oil City Brasília, Brasilien Arno Fischer. USA, Venezuela USA Die ganze Welt ein Bauhaus,­ Mumbai, Indien with/against the flow – Bangalore, Indien with/against the flow – Zeitgenössische fotografische ­Fotografie Chennai, Indien with/against the flow – Zeitgenössische fotografische Zeit­ ­genössische fotografische Interventionen: #1 ­Viktoria Binschtok ­Interventionen: #1 Viktoria Binschtok #2 Michael Schäfer Pittsburgh, USA Interventionen: #1 Viktoria Binschtok #2 Michael Schäfer Yaoundé, Kamerun #2 Michael Schäfer, ­Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam Barbara Klemm. An Atlas of Commoning Bandung, Indonesien Deutscher Werkbund Wolfgang Tillmans: Fragile Guangzhou, China new olds Guangzhou, China Helldunkel:, Istanbul, Türkei The Event of a Thread, Dakar, Senegal­ Be’er Scheva, Israel The Event of a Thread Prag, Tschechische ­Republik with/against the flow – Zeitgenössische fotografische Interventionen: #3 Sebastian FUTURE­ PERFECT, Odessa, Ukraine Anders als immer Novi Sad, Sibylle ­Bergemann Taschkent, ­Usbekistan Darstellung / Vorstellung: Stumpf #4 Taiyo Onorato & Nico Krebs Addis Abeba, Äthiopien Johannes Serbien Kunstraum Deutschland – Neufassung Algier, Algerien ­Moskau, Russland Rosemarie Trockel C­ uritiba, Brasilien FABRIK. On the Haile Amstelveen, Niederlande Sigmar Polke Otto Dix: Kritische ­Grafik­ 1920–1924 Paderborn, Deutschland­ ­Circulation of Data, Goods and People ­Xiamen, ­China New olds Tanger, 16 Ausstellungen 17 ifa Weltweit

Besucherinnen und 21.500Besucher in den ifa-Galerien Stuttgart und Berlin

361.000Besucherinnen und Besucher des Deutschen Pavillons auf der Kunstbiennale in Venedig

ifa-Tourneeausstellungen29 54 Stationen der ifa-Tourneeausstellungen

Veranstaltungen und Kunstvermittlungsangebote in den ifa-Galerien Stuttgart100 und Berlin

206Veranstaltungen im Rahmenprogramm der ifa-Tourneeausstellungen

489.867Besucherinnen und Besucher der ifa-Tourneeausstellungen

Länder zeigten34 ifa-Tvourneeausstellungen 19 ifa Weltweit

Die ganze Welt ein Bauhaus: 26.10.2019–16.02.2020, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe ZKM, ©/Foto: Felix Grünschloß

Marcel Odenbach: 06.–17.04.2019, Alliance Française de Karachi, Pakistan, © ifa, Foto: Humayun Memon

Weltreise. Kunst aus Deutschland unterwegs: 11.10.–08.12.2019, The New Gallery und Kapana Gallery Plovdiv, Bulgarien, © Rosina Pencheva/Studio PUNKT 20 Tourneeausstellungen

Otto Dix: Kritische Grafik 1920–1924: 24.03.–30.04.2019, Musée Public National d’Art Moderne et Contemporain d’Alger, Algerien, Wolfgang Tillmans: Fragile: 30.11.2019–10.01.2020, Galerie d’Art Contemporain de Yaoundé, Kamerun, © Goethe-Institut Kamerun, Foto: Y. Aboueme © Deutsche Botschaft Algier, Foto: Nadjib Rahmani Sigmar Polke: 13.06.–18.08.2019, Museum of Contemporary Art Zagreb, Kroatien, © Filip Vukina Rosemarie Trockel: 18.09.–17.11.2019, Multimedia Art Museum Moscow, Russland © Multimedia Art Museum, Moskau 23 ifa Weltweit

new olds: 07.06.–08.09.2019, China Design Museum of China Academy of Art in Hangzhou, China, © ifa, Goethe-Institut Peking, Foto: Yongge Liu Post-Oil City: 11.11.2019–12.01.2020, GUtech Campus Maskat, Oman, © Harindren Paramahamsa

Rosemarie Trockel: 18.09.–17.11.2019, Multimedia Art Museum Moscow, Russland © Multimedia Art Museum, Moscow Buenos Aires, Argentinien: FABRIK. On the Circulation of Data, Goods and People: 16.05.–14.07.2019, © Daniela Escolar, courtesy Fundación Proa, Buenos Aires 24 Ausstellungen 25 ifa Weltweit »SCHÖNHEIT = NACHHALTIGKEIT«* *Anna Heringer, Architektin, Preisträgerin, Visionärin

Besucher in der Ausstellung »Kleider machen Orte«, ifa-Galerie Stuttgart, © die arge lola

»Kleider machen Orte« – gebäude. Diese ­Materialien sind besonders klimafreundlich, Vom gebrauchten­ Sari zur klima­ da sie vor Ort abgebaut werden und wiederverwertbar sind. freundlichen Fabrik »Entsesselt« und »Häuser für alle –

In den Ausstellungen und Kunstprojekten des ifa ­wurden ­Wohnungsbau in Mexiko«: 2019 künstlerische Arbeiten präsentiert, die dieses ­Wohnen mit Blick in die Zukunft ­Handlungsfeld thematisierten. »Kleider machen Orte« in der ifa-Galerie Stuttgart zeigte Textilien aus Rudrapur, Wo und wie wir wohnen, prägt unser Miteinander – ob zur ­Bangladesch, die nicht nur schön sind, sondern auch Miete oder im Eigenheim, auf dem Land oder in der Stadt, in ­einem ganz besonderen Herstellungsprozess ­entstehen. in Gemeinschaft oder als Ein-Personen-­Haushalt. Stadt­ Die Decken und Wandbehänge werden ausgehend von planung und Architektur für den Wohnungsbau sind eng Ausstellungen und Kunstprojekte des ifa zeigen, wie Gestaltung in Kunst, der lokalen Textiltradition von Hand produziert. Die mit der Kreativwirtschaft verbunden. Ein Haus zu ­bauen ­Gestalterinnen legen gebrauchte Saris übereinander und ­bedeutet eine Gemeinschaft zu gestalten. Das Thema ­Wohnen Design und Architektur gelingen kann. Gestalten bedeutet, zu handeln – verarbeiten sie zu neuen Objekten. Es entstehen einzig­artige stand im Mittelpunkt von zwei Projekten der ifa-Galerie im doppelten Wortsinn: Zum einen durch Waren, die in der Kreativwirt­ Werke, in die buchstäblich ein Stück Familiengeschichte Stuttgart. Die Ausstellung »Entsesselt« zeigte ­Vorschläge ­eingearbeitet wird. Initiatorin des Projekts ist die Archi­ von Studierenden der Hochschule für Technik Stuttgart schaft für den Konsum produziert werden, zum anderen durch die Unter- tektin Anna Heringer. Sie entwickelte das Textil-Label zum Thema »Wohnen – heute und in naher Zukunft«. stützung und Einwirkung auf die Gesellschaft. Handeln bedeutet hier, »Dipdii Textiles« zusammen mit den Gestalterinnen aus Dass die Frage nach Qualität von günstigem, ökologisch Bangladesch und der Designerin Veronika Lena Lang. sinn­vollem und gemeinschaftsstiftendem Wohnraum kreativ zu wirtschaften und Alternativen zum Drang nach Wachstum Aus der Hand Anna Heringers stammt auch die Archi- ein ­globales ­Phänomen ist, präsentierte die Ausstellung zu finden, ­Lösungen neu zu denken, andere Perspektiven einzubeziehen tektur für die Produktionsstätten in Rudrapur, in denen »­ Häuser für alle – Wohnungsbau in Mexiko«. Die aus­ die ­Textilien von »Dipdii Textiles« hergestellt werden. gewählten Projekte waren Alternativen zu Siedlungen, in und einen »wirtschaftlichen Fingerabdruck« zu hinterlassen, der sowohl ­Besonders ist die Wahl der Werkstoffe: Anna Heringer denen ­Wohneinheiten aus nicht endenden Fertigbau­ nachhaltig ist als auch das Zusammenleben für die Zukunft prägt. ­nutzte Lehm und Bambus für die Werkstatt- und Schul­ häusern und Investorenarchitektur bestehen: Sie integrieren 27 ifa Weltweit

Aus der Ausstellung »Häuser für alle – Wohnungsbau in Mexiko« in der ifa-Galerie Stuttgart: Comunal, Taller de Arquitectura (Architekturwerkstatt), Casa Rural II, Blick in die Präsentation von »HUDUD – Ein Kunst- und Forschungsprojekt zu (post-)kolonialen Mobilitäten« in der ifa-Galerie Berlin, Cuetzalan del Progreso, Puebla, Mexiko 2016, Foto: Onnis Luque Foto: Victoria Tomaschko

Blick in die Ausstellung »Entsesselt« in der ifa-Galerie Stuttgart, © Heike Rittler

­traditionelle Materialien wie Bambus oder Techniken wie einer ­Material- und Raumforschung waren. Diese waren Selbstbau in den Entwurfsprozess. neben Maß, Pro­portion und Befragung der Material­ grenzen auch auf die Vervielfältigung und Serialität ­angelegt. »Die ganze Welt ein Bauhaus« – Das »Gesamtkunstwerk« nimmt die Verbindung aller Künste, von Kunst und Wissenschaft sowie von Kunst und Künstlerische Avantgarde von ­Gebrauchsgegenstand, in den Blick. Unter der Überschrift ­Mexiko bis Stuttgart »Gemeinschaft« zeigen historische Objekte die Feste und das Leben am Bauhaus. Dass das Bauhaus nicht nur links­ Gentrifizierung und Wohnungsnot sind bis heute relevant. utopisch ausgerichtet war, wird im Kapitel »Der neue Entstanden sind sie schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Mensch« deutlich. Hier werden Menschenbilder präsentiert, Im Bauhausjahr 2019 widmete sich die Tourneeausstellung die sich in politisch-radikalen Ausrichtungen bewegten. »Die ganze Welt ein Bauhaus« in Südamerika und den Während »Kunst, Handwerk, Technik« die Werkstätten USA den sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen, und ihre Produkte präsentiert, zeigt »Radikale Pädagogik« die Gestalterinnen und Gestalter am Bauhaus bewältigen Aufbau und Lehre am Bauhaus. Transkulturelle Bezüge ­mussten. Hier wurde sowohl Grundlagenforschung zum ­verdeutlicht die Sektion »Begegnungen«. Am Bauhaus Wohnen betrieben als auch den Aufgaben von Kunst, wurden diese durch Vorträge, Besucherinnen und Besucher Handwerk und Technik in diesem Bereich nachgegangen. aus aller Welt, völkerkundliche Bestände in der Bauhaus- Die Ausstellung, die nun auf Tournee ist, ­beleuchtet Bibliothek in ­Weimar und in der Suche nach neuen Formen das Bauhaus in acht Kapiteln, die sich auf die Jahre 1919 bis erkundet. 1933 konzentrieren: »Das Schwebende« zeigt nicht nur, Im zweiten Teil der Deutschlandpremiere im wie sich die Bauhäusler motivisch mit der ­Schwerelosigkeit ­Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe ­wurden beschäftigten, sondern auch wie Glas und Skelettbau diese ­Themen aufgenommen und ihre Rezeption die Architektur entmaterialisierten und der Stuhl als in ­einem glo­balen Kontext dargestellt. Der Titel wurde ­Luftsäule zum visionären Entwurfsziel wurde. Das Kapitel zum Forschungs­auftrag an Kuratorinnen, Kuratoren und »Experiment«­ stellt Objekte vor, welche das Ergebnis die ­Wissen­schaft. »Die ­ganze Welt ein Bauhaus« zeigt 28 Ausstellungen

ifa -Tourneeausstellung »Pure Gold – Upcycled! Upgraded!«, 20.04.–26.05.2019, Dolphin Plaza, Hanoi, Vietnam, Foto: Phuong Van Blick in die Präsentation von »HUDUD – Ein Kunst- und Forschungsprojekt zu (post-)kolonialen Mobilitäten« in der ifa-Galerie Berlin, Foto: Victoria Tomaschko

Fall­studien aus Mexiko-Stadt, ­Buenos Aires, ­Casablanca, zum Ausdruck. »Commoning« wird als Pro­zess der ­praxisorientierten Workshops mit regional ­entwickelten stattfand, zeigte sich die politische Dimension der Kreativ­ ­Santiago de Chile, M­ oskau, ­Stuttgart und den USA. ­Aushandlung von Unterschieden und Konflikten zwischen ­Upcycling-Methoden auseinandersetzen. Die Ergebnisse­ wirtschaft. Während des gesamten Prozesses ­wurden die Hier standen die Aneignung und transkulturellen Bezüge Individuum, Gemeinschaft und Gesellschaft ­verstanden. wurden in die Ausstellung vor Ort integriert und als Teilnehmenden von der palästinensischen ­Künstlerin und während der 1920er-­Jahre im Vordergrund. So erforscht So werden beispielsweise die Beziehungen ­zwischen Eigen­ »­ Instructable«-Videos online zugänglich gemacht. Auf Architektin Saba Innab begleitet, die sich mit verschie­ ­diese Abteilung globale Verbindungen innerhalb der tum und dem Zugang zu Ressourcen ­dar­gestellt. ­spielerische Weise wurden damit die Inhalte der Aus­ denen Vorstellungen von Wohnen und Bauen und ­deren ­Moderne, durch die das Bauhaus an Bedeutung gewann. Den ­Ausgangspunkt der Ausstellung bildete ein ­Atlas, ein stellung bearbeitet. »Pure Gold – Upcycled! Upgraded!« ­politischen, räumlichen und poetischen Impli­kationen Es wird sichtbar, dass es in vielen Gegenden der Welt visu­­elles Wissensarchiv mit vielfältigen Umsetzungen thematisiert den Umgang mit Müll und seine Zweitver­ in Sprache, Architektur und Design beschäftigt. Ihre per- ­Avantgarden gab, die sich als M­ otoren einer gesellschaft­ des Konzepts »commoning«. Dabei eröffnet die Ausstellung wertung. Das internationale Ausstellungsprojekt präsentiert sönlichen Erfahrungen mit der Diaspora sowie ihre lichen, kulturellen und ­politischen Neuentwicklung selbst ­verschiedene inhaltliche Zugänge: Die großforma­ 76 Objekte einer neuen globalen Generation ökologisch ­Mitwirkung als junge Architektin am Wiederaufbau des ­verstanden. tigen ­Modelle stellen gemeinschaftliche Architekturen dar und ethisch nachhaltig agierender Designerinnen und Flüchtlingslagers Nahr al-Bared im Libanon prägen und vermitteln ihre sozialräumlichen Verhältnisse; Fall­ ­Designer. Bilder über die Vermüllung der Weltmeere oder ihre Arbeit. Durch das Experimentieren mit ­Materialien »An Atlas of Commoning – studien untersuchen in vertiefender Form ausgewählte gigantische Müllkippen in abgelegenen Regionen des und Formen verwandelte die Künstlerin in HUDUD Projekte des Gemeinschaffens; künstlerische Arbeiten ­Planeten sind allgegenwärtig. Upcycling – die ­Verwendung ihre ­Verletzlichkeit in einen Vorschlag für eine alternative ­Orte des ­Gemeinschaffens«: ­reflektierten die Wechselbeziehungen zwischen Individuum, von bereits verarbeitetem Material als Rohstoff für neue Politik des Raumes. In einer unbewohnbaren Welt rief mehr Räume für ­Demokratie Gemeinschaft, Gesellschaft und Welt. und hochwertigere Objekte – schärfte den Blick für sie zu einem anderen Wohnen auf. ­alter­native Produktionstechniken und zeitgenössische euro­ Zusammenarbeit, Teilhabe und Begegnungen sind also päische und außereuropäische Designentwicklungen. Valérie Hammerbacher, Projektleiterin in der ifa-Galerie wesentlicher Antrieb für gesellschaftlichen Wandel und ein »Pure Gold – Upcycled! ­Upgraded!«– Stuttgart und ifa-Tourneeausstellungen zentrales Moment für die Kreativwirtschaft. Vor diesem Vom Müll zum Kunstwerk Forschungsprojekt »HUDUD« – Hintergrund nahm die ifa-Tourneeausstellung »An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens« in Berlin­ und Die Workshops zur ifa-Tourneeausstellung »Pure Gold – Die politische ­Dimension der an der Universität in Pittsburgh die Schaffung materieller­ Upcycled! Upgraded!« in Südostasien übersetzten das ­Thema ­Kreativwirtschaft und immaterieller kollektiver Ressourcen und Räume als des gemeinschaftlichen Arbeitens in eine gestalterische Grundlage demokratischer Teilhabe in den Blick. Dies brachte Anwendung. Lokale Designerinnen und Designer, Künstler­ Im Forschungsprojekt »HUDUD« (arab.: Grenze) der die Wortneuschöpfung »commoning« (»­Gemeinschaffen«) innen und Künstler sowie Studierende konnten sich in ifa-Galerie Berlin, das in Tétouan, Berlin und ­Casablanca 30 Ausstellungen 31 ifa Weltweit DEUTSCHER PAVILLON KUNSTBIENNALE VENEDIG 2019

»Manche Räume sind schon bei ihrer ­Ent­stehung Ruinen und daher ­ ­irreparabel. Aber können Ruinen auch dauerhaft Sc­ haden anrichten, also ­anhaltend ruinös sein?« Aus der Presseerklärung zur Eröffnung des Deutschen Pavillons am 8. Mai 2019. Ausstellungsansicht Deutscher Pavillon bei der Kunstbiennale 2019 in Venedig. Foto/© Jasper Kettner

Natascha Süder Happelmann (rechts) und ihre Sprecherin Helene Duldung (links) am Deutschen Pavillon 2019, Foto: Jasper Kettner

Der deutsche Beitrag für die Biennale di Venezia wurde von Natascha Süder Happelmann gestaltet, Kuratorin war Franciska Zólyom. Der deutsche Beitrag zur 58. inter­nationalen­ Kunstausstellung der ­Biennale di Venezia entstand im­ ­Auftrag des Auswärtigen Amts der ­Bundesrepublik Deutschland und wird ­realisiert in Zusammenarbeit­ mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen). 32 33 ifa Weltweit

Mit unseren Förderprojekten arbeiten wir weltweit mit kulturellen und ­politischen Partnern sowie Nichtregierungsorganisationen zusammen. FÖRDERUNGEN Durch Förderprogramme unterstützen wir Projekte und Einzelpersonen: Mit dem CrossCulture Programm setzen wir uns für den ­interkulturellen ­Dialog und die Stärkung der Netzwerke weltweit ein. Einen wichtigen ­Beitrag zu den kulturellen Beziehungen innerhalb und außerhalb Europas leistet unser Bereich Integration und Medien. In Mittel-, Ost- und Süd­ osteuropa sowie in der GUS engagieren wir uns in Demokratisierungspro­ zessen und der Stärkung der Zivilgesellschaft. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Förderung der deutschen Minderheiten. Friedensprojekte in ­Krisenregionen begleiten wir mit unserem Förderprogramm zivik – ­zivile Konfliktbearbeitung. Der inhaltliche Fokus richtet sich auf Konflikt­ bearbeitung, Krisenprävention und Demokratieförderung. Darüber hinaus unterstützen wir die internationale Zusammenarbeit und den Austausch von Kunstschaffenden mit Stipendien, Reise- und Ausstellungsf­ örderungen. Die Martin Roth-Initiative schützt Kunst- und Kulturschaffende, die sich in ihrem Heimatland für die Freiheit der Kunst, Demokratie und Menschenre­ chte engagieren, indem sie temporäre Schutzaufenthalte in Deutschland oder in Drittstaaten ermöglicht. 34 Förderungen 35 ifa Weltweit

A Schweden A Norwegen

Litauen MR CCP IM A Z Russische Föderation Großbritannien A A Dänemark Belarus CCP A MR A Irland IM A Deutschland CCP K MR Polen Niederlande A Österreich A IM Slowakei CCP IM Z Ukraine CCP IM Kasachstan Frankreich A Ungarn IM A Schweiz A Moldau CCP Z Kroatien A Rumänien IM A Italien A CCP A MR Georgien CCP Usbekistan A Serbien IM CCP Z Spanien K A MR Z Türkei Kirgisistan Portugal A Mazedonien Z CCP Z Aserbaidschan Armenien CCP Z CCPMR A USA Griechenland A Z Georgien Tadschikistan CCP Z MR Z Syrien Algerien CCP CCP Z Tunesien Libanon A Japan CCP Z Palästinensische Gebiete K Marokko CCP K Z MR Afghanistan China Ägypten CCP K MR Z A Z Israel CCP Z Irak CCPMR Z Iran Libyen CCPMR CCP K Z Jordanien CCP A Kuwait CCP Z Pakistan MR Z Nepal CCP Bahrain Katar CCP CCP VAE CCPMR Bangladesch A CCP Oman Kuba CCP Saudi-Arabien Z Mali Mauretanien CCP K Sudan CCPMR Z Myanmar Z Niger K MR Z Indien A K MR Z Mexiko Z MR Tschad Jemen K A Thailand K Senegal Z K Guatemala Kambodscha K Philippinen MR Z Z Vietnam Nicaragua Guinea K Ghana Z MR MR Costa Rica Südsudan Somalia Z Sri Lanka A Z Nigeria

CCP K Z Kolumbien K Z Uganda Malaysia A Kongo A MR Z Ruanda Singapur K Z Ecuador Z Kenia MR Z Burundi Demokratische Republik Kongo MR Z K Peru K MR Brasilien MR Tansania CCPMR Z Indonesien

Z Mosambik

Simbabwe K

Chile K A Australien

Z Südafrika A K Z Argentinien

CCP CrossCulture Programm: IM Integration und Medien: A Ausstellungsförderung: K Künstlerkontakte: Z zivik: MR Martin Roth-Initiative: Algerien, Bahrein, Bangladesch, Belarus, Kasachstan, Polen, Rumänien, Argentinien, Australien, Belarus, ­Bulgarien, Ägypten, Argentinien, Brasilien, Chile, Ägypten, Argentinien, Armenien, ­ Ägypten, Afghanistan, Bangladesch, Deutschland, Georgien, Indonesien, Iran, Russische Föderation, Serbien, Slowakei, Dänemark, Demokratische Republik ­ China, Deutschland, Ecuador, Ghana, Aserbaidschan, Burundi, Demokratische Belarus, Brasilien, Burundi, Costa Rica, Kasachstan, Katar, Kirgisistan, Kuwait, Tschechien, Ukraine, Ungarn Kongo, Frankreich, Georgien, ­Griechenland, Guatemala, Indien, Jordanien, Kolumbien, Republik Kongo, Ecuador, Georgien, Demokratische Republik Kongo, ­ Malaysia, Mauretanien, Oman, Pakistan, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Marokk­ o, Mauretanien, ­Mexiko, Peru, Guinea, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Deutschland, Georgien, Indien, Indonesien, Palästinensische Gebiete, Republik Moldau, Japan, Kroatien, Kuba, Kuwait, Mexiko, Philippinen, Senegal, Simbabwe, Thailand, Israel, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Iran, Libyen, Litauen, Mexiko, Nepal, Russische Föderation, Saudi-Arabien, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Türkei, Uganda, Zimbabwe Kenia, Kirgisistan, Kolumbien, Libanon, Nicaragua, Ruanda, Somalia, Sudan, ­ Sudan, Tadschikistan, Ukraine, Usbekistan, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Mali, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Syrien, Tadschikistan, Tansania, Vereinigte Arabische Emirate Rumänien, Russische Föderation, Mosambik, Myanmar, Nepal, Niger, ­Nigeria, Tschad, Türkei S­ chweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Pakistan, Palästinensische Gebiete, ­ Thailand, Türkei, USA Republik Moldau, Ruanda, Russische ­ Föderation, Sri Lanka, Südafrika, Südsudan, Syrien, Türkei, Tunesien, Uganda, Ukraine, Vietnam 36 Förderungen in Zahlen 37 ifa Weltweit

Entsandte (Integration und Medien) eingegangene Bewerbungen (CrossCulture Programm) 17 3.754 Stipendien wurden 2019 im CrossCulture Programm vergeben 114(CCP Fellowships, CCP Synergy und Alumni Mobilität)

Millionen Euro10.1 Budget (zivik)

In 9 Länder hat das ifa 2019 Kulturmanagerinnen und 9Kulturmanager sowie Redakteurinnen und Redakteure entsandt (Integration und Medien)

1.000.000Angehörige der deutschen Minderheit in den Staaten Mittel- und ­Osteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (Integration und Medien) 1818 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Drittländern (Martin Roth-Initiative)

CCP-Länder34

500 geförderte Personen (Martin Roth-Initiative) Rund 500 Kinder und Jugendliche haben bei den Kinderspielstädten in Raschau/Raszowa, Polen, und Bekokten/Bărcuț, Rumänien, sowie am Sommercamp in Schomlenberg/Șumuleu Ciuc, Rumänien, teilgenommen (Integration und Medien) 48

50Die CCP Fellows sprechen mehr als 50 Sprachen, die häufigsten sind Arabisch, Französisch, Russisch, Englisch und Urdu.

3030 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Deutschland (Martin Roth-Initiative)

geförderte Künstlerinnen und Künstler im Programm Ausstellungsförderung153

Länder, in denen das Förderprogramm 46zivik Projekte unterstützte

83geförderte Projekte (zivik) Mehr als 100 geförderte Kulturschaffende in 20 Ländern im Programm Künstlerkontakte100 38 Förderungen 39 ifa Weltweit

Mit dem Programm Ausstellungsförderung unterstützt das ifa internationale­ Ausstellungsprojekte in öffentlichen Museen, Kulturinstitutionen und KUNST FÖRDERN Galerien im Ausland. Das Programm ist offen für zeitgenössische bildende Bergen Künstlerinnen und Künstler, die aus Deutschland sind oder seit mindestens Göteborg fünf Jahren in Deutschland leben. Gefördert werden Einzelausstellungen,

Wrocław Gruppenausstellungen, die Beteiligung an einem internationalen Ausstel-

Timişoara lungsprojekt oder einer Biennale im Ausland.

Venedig Sinop New York Porto Istanbul Lissabon Nakanojo

Setouchi

Havanna geförderte Projekte (Programm Ausstellungsförderung)62

Bangkok

Lagos

Singapur 51geförderte Projekte (Programm Künstlerkontakte)

Lubumbashi > 153geförderte Künstler und Künstlerinnen (Programm Ausstellungsförderung) geförderte Kulturschaffende (Programm Künstlerkontakte)100

Mit dem Programm Künstlerkontakte stärkt das ifa die ­internationale ­Zusammenarbeit von Kunst- und Kulturschaffenden. Kreative aus Deutschland und aus Transformations- oder Entwicklungsländern erhalten Geförderte Bi- und Triennalen 2019: Lagos Biennial, Nigeria Unterstützung für Projekte zeitgenössischer bildender Kunst, Architektur, Art Encounters Biennial, Timişoara, Rumänien Nakanojo Biennale, Japan Bangkok Art Biennale, Thailand Performa 19, New York, USA Fotografie und Medienkunst oder zeitgenössischen Designs. Die Bewerber­ Bergen Assembly, Norwegen Setouchi Triennale, Japan Bienal de la Habana, Kuba Singapore Biennale, Singapur innen und Bewerber erhalten so die Chance, sich international zu vernetzen BoCA – Biennial of Contemporary Arts, Lissabon und Porto, Portugal Sinopale – International Sinop Biennial, Türkei und den interkulturellen Diskurs zwischen Deutschland und dem Globalen Internationale Kunstausstellung der Biennale di Venezia, Italien WRO Media Art Biennale, Wrocław, Polen Istanbul Biennial, Türkei GIBCA – Göteborg International Biennial for Contemporary Art, Schweden Süden voranzutreiben. La Biennale de Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo 40 Förderungen 41 ifa Weltweit In Zeiten zunehmender ­Egoismen und Abschottungen stellt das ­CrossCulture Programm (CCP) mit seiner Agilität und starken W­ irksamkeit PARTNERSCHAFT ein wichtiges Instrument der Auswärtigen Kultur- und Bildungspo­ litik dar. Hier werden Personen und Organisationen im Sinne einer Außen- politik der Zivilgesellschaften verknüpft und gestärkt, hier wird gute ­­Praxis FÜR DIE ­geteilt und weiterentwickelt. Mit CCP setzt sich das ifa als Partner des ­Auswärtigen Amtes für eine friedliche, stabile und gerechte Ordnung in der Welt ein. Durch die Förderung und Stärkung zivilgesellschaftlicher Akteure­ ZIVILGESELLSCHAFT verfolgt das Programm einen vernetzenden Ansatz. Neben der Schaffung von Räumen für Austausch und die Initiierung grenzüberschrei­tender Koopera­tionen setzt CCP vor allem auf die Weiterbildung und ­langfristige ­Zusammenarbeit der Stipendiatinnen und Stipendiaten und den ­betei­li­gten Partnerorganisationen. Ziel ist es, Netzwerke zwischen Zivilgesellschaften in Deutschland und der Welt aufzubauen und nachhaltig zu stärken.

Im November tauschten sich CCP-Alumni und -Partnerorganisationen zu Themen einer digitalen Zivilgesellschaft aus. Foto: ifa Zivilgesellschaften ­stärken ­Zielländern. Unter dem Titel »CCP Synergy« ermöglichte CCP 20 arbeitsbezogene Kurzaufenthalte und -austausche Mit »CCP Fellowships« werden zivilgesellschaftliche Akteure von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem Ziel, und Organisationen aus Nordafrika, dem Nahen Osten, langfristige Kooperationen aufzubauen. Gegenstand des Süd- und Südostasien, Zentralasien, den Ländern der Östli­ Austauschs sind gemeinsame Projekte, Publikationen oder chen Partnerschaften und Russland mit Akteuren und Orga­ Veranstaltungen. Das Programm regt den direkten Aus- nisationen aus Deutschland vernetzt. 2020 kommt Latein- tausch zwischen Organisationen an und trägt dazu bei, über amerika hinzu. Durch die sehr persönliche und individuelle Ländergrenzen hinweg zivilgesellschaftliche Akteure zu ver- Begleitung konnten in den vergangenen Jahren äußerst flechten. nachhaltige Kooperationen aufgebaut werden. Seit 2005 konnten rund 800 Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Kooperationen vertiefen Fachkenntnisse erwerben und interkulturelle Kompetenzen erweitern und vertiefen. Rund 500 Gastorganisationen pro­ Mobilität und regelmäßige Fachtreffen fördert »CCP Mobi­ fitieren ihrerseits vom Fachwissen, den regionalen Kenntnis- lity« und unterstützt so die Zusammenarbeit und das sen und Netzwerken der Stipendiatinnen und Stipendiaten. ­Voneinander-Lernen der Alumni. In einer ersten Pilotphase Themenfelder von CCP sind »Politik und Gesellschaft«, konnten 2019 vierzehn Alumni aus Nordafrika und dem »Medien und Kultur«, »Menschenrechte und Frieden« Nahen Osten an Konferenzen teilnehmen und kurze Reisen sowie »Nachhaltige Entwicklung«. Seit 2019 gibt es zudem für die Fortsetzung oder Initiierung von Kooperationen die Aspekte nonformale politische Bildung und digitale unternehmen. Zivilgesellschaft; perspektivisch werden Themen wie Klima- Ehrenamtliche Country Representatives aus dem Kreis wandel, Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit ergänzt. der Alumni halten in den jeweiligen Ländern die Alumni- Ein wesentlicher Aspekt des Programms ist zudem das Netzwerke zusammen, bewerben das Programm und leisten Zusammenbringen der Stipendiatinnen und Stipendiaten als Deutschlandkenner wertvolle Multiplikatorenarbeit. auch untereinander, um die Wirksamkeit der interkulturellen Zusätzlich nimmt auch das CCP-Team Impulse und und fachlichen Lernprozesse zu steigern. Dies geschieht Anregungen aus den Netzwerken auf und organisiert Best- nicht zuletzt durch die Workshops in Stuttgart, bei denen sich Practice- und Ideen-Werkstätten zu wechselnden regionalen die Geförderten untereinander vernetzen und Erfahrungen und/oder thematischen Schwerpunkten. 2019 fand so ein austauschen. Netzwerktreffen zum Thema »Gender and Diversity« statt, in dem Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger Zivilgesellschaften ­vernetzen aus dem Themenfeld LSBTTIQ zusammenkamen, Trainings zu z. B. Fundraising und digitaler Sicherheit erhielten und 2019 startete eine Förderung zur Vernetzung von Organi­ sich sowohl untereinander als auch mit Schlüsselakteuren der satio­nen aus Deutschland mit Organisationen aus den Zivilgesellschaft in Deutschland austauschen konnten. 42 Förderungen 43 ifa Weltweit Es gibt keine offizielle Definition für Medienkompetenz. ­Nichtsdestotrotz wird Medienkompetenz häufig als die Fähigkeit bezeichnet, M­ edieninhalte abzurufen, zu analysieren, zu bewerten und selbst zu erstellen. Was die ­Fähigkeit zum Zugang bzw. Abruf angeht, so haben die Medienkanäle im digitalen Zeitalter eine bisher einmalige Verbreitung erlebt – einer der Gründe, weshalb die Medienkonsumentinnen und -konsumenten von den verschiedenen Kanälen überwältigt sind, die alle um ihre Aufmerksamkeit buhlen.

Die Kompetenz zur Analyse und Bewertung bezieht sich ausreichender Informationen, die Auswahl relevanter Quel- auf die Fähigkeit der Konsumierenden, die von ihnen len, welche die Ereignisse kommentieren und den Inhalt gewün­schten Informationen ihren Bedürfnissen entspre- bereichern können, die Nutzung verschiedener Quellen zur chend zu finden und auszuwählen. Wobei die Fähigkeit zur Darstellung mehrerer Standpunkte zu einem Thema, ins­ ­Bewertung bedeutet, sich u. a. eingehender mit den Nach- besondere wenn über kontroverse Themen geschrieben wird. richtensendern und Rundfunkanstalten auseinanderzu- Einhaltung der Menschenrechte, d. h. Fragen bezüg- setzen. Dabei sollten Medienkonsumentinnen und -konsu- lich Themen, die das Gefüge einer Gesellschaft und die menten immer wieder die Intention der Person hinterfragen, Rechte von Minderheiten betreffen. Bei einigen der Fragen welche die Nachricht verfasst hat. Angesichts der Kom- geht es um die individuelle Privatsphäre, Hate Speech und plexität der heutigen Medienlandschaft und den aktuellen das Prinzip der Unschuldsvermutung, während andere sich ­Entwicklungen von (insbesondere Fake-)Botschaften besteht mit stereotyper Darstellung und Diskriminierung befassen. Anlass zur Sorge bezüglich der analytischen Fähigkeiten Mit den Fragen wird untersucht, ob Begriffe oder Ausdrücke des Publikums bei der Wahrnehmung und Einschätzung der vorhanden sind, die auf eine der oben genannten Verlet­ gesendeten Botschaften. zungen mit ungerechter Behandlung von Personen oder AkhbarMeter ist das erste digitale Projekt zur Beobach­ Gruppen schließen lassen. tung von Onlinemedien in Ägypten und dem Nahen Osten, Das Team von AkhbarMeter hat den Einsatz maschi- das digitale Medienkanäle entsprechend ihrer Einhaltung nellen Lernens ausprobiert, um so die für den Bewertungs- ethischer und Berufsstandards bei der Medienproduktion prozess aufgewandte Zeit zu optimieren. Dabei erkennt ein Dina Ibrahim (rechts), Foto: ifa einstuft. Im Rahmen des Projekts werden Schulungen Algorithmus unprofessionelle und unethische Praktiken für Journalistinnen und Journalisten und an Medienethik in Medieninhalten. Das Team unternahm sein Experiment ­interessierte Privatpersonen angeboten. AkhbarMeter ist in der Kategorie Verletzung von Menschenrechten, um so eine ägyptische Jugendinitiative, die 2014 auf ehrenamt- Verletzungen wie Diskriminierung, stereotype Darstellung, licher Basis gegründet wurde und 2018 zum ­Unternehmen Hate Speech, Gewalt und Verletzung der Privatsphäre zu umgewandelt worden ist. Mit der Initiative soll dem zuneh- erkennen. Von Dina Ibrahim menden Einsatz der Medien als Instrument für die Mani­ Abschließend lässt sich sagen, dass Medienkompetenz pulation der Öffentlichkeit und Polarisierung der Gesell- eine grundlegende Voraussetzung für die Aufklärung von schaft entgegengetreten werden. Bürgerinnen und Bürgern ist, damit diese sich selbst vor Prüferinnen und Prüfer von AkhbarMeter wählen einer Manipulation durch die Medien schützen können. Artikel aus dem Politik- oder Wirtschaftsteil der verschie­ Kritisches Denken und Hinterfragen der Intentionen und denen Nachrichtenmedien anhand ihrer Bedeutung für die Ziele des Erstellers einer Nachricht können den Weg dafür MEDIENKOMPETENZ ägyptische Leserschaft aus. Anschließend bewerten sie jeden ebnen, dass Bürgerinnen und Bürger sich bewusst eine eigene­ Artikel mithilfe methodologischer Fragen, die in Absprache Meinung bilden. Der gesamte Prozess kann dabei durch mit verschiedenen Medien- und Menschenrechtsfachleuten den Einsatz maschinellen Lernens unterstützt werden, erarbeitet wurden. Die Fragen fallen dabei in drei allgemeine das bei der Erkennung unprofessioneller oder unethischer IM ZEITALTER VON Kategorien: ­Praktiken helfen kann. Professionalität, d. h. die Fähigkeiten des Inhalteerstel­ lers, Informationen oder visuelle Inhalte zu dokumentie- Dina Ibrahim, CCP Fellow 2015 aus Kairo, ist Journalistin­ ren, auf die ursprünglichen Quellen zu verweisen und eine und leitet »­ AkhbarMeter«, ein digitales Projekt zur ALTERNATIVEN FAKTEN­ Vermischung von Information und persönlicher Meinung ­Beobachtung von ­Onlinemedien in Ägypten­ und dem zu vermeiden. Nahen Osten.­ 2019 nahm sie als Alumna an dem Fach­ Glaubwürdigkeit, d. h. Objektivität und Fairness workshop »Civic Education« teil. UND FAKE NEWS der oder des Erstellenden. Das betrifft die Bereitstellung 44 Förderungen 45 ifa Weltweit

Saba, 2017 hast du Aurat Raaj gegründet, ein ­Startup ihnen allen rund um die Uhr und an jedem Ort helfen kann? mit digitaler Plattform, das sich für die Stärkung Ich besprach diese Idee mit meinem Mitgründer, der von Frauen in Pakistan einsetzt. Gab es ein bestimmtes dann den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) vorschlug. MIT TECHNIK Erlebnis, das dich hierzu bewegt hat? SK: Es war ein persönliches und auch gesellschaftliches Die App wurde Anfang 2019 im Google Play Store ­A n liegen. Damals machte ich eine Bestandsaufnahme meines veröffentlicht. Könntest du Raaji kurz vorstellen? Lebens: Mache ich wirklich das, was ich will? Ändere ich Wie funktioniert es? wirklich etwas in meinem Land? Ich war Journalistin und SK: Bei Raaji handelt es sich um einen KI-gestützten ­Chatbot TABUS ÜBERWINDEN­ arbeitete zudem für Werbeagenturen. Aber das fühlte sich mit Sprach- und Stimmerkennung. Er beantwortet vor ­irgendwie nicht mehr richtig an. Außerdem recherchierte ­allem Fragen zu den Themen Belästigung und Menstruation Interview: Juliane Pfordte ich für eine Geschichte über Qandeel Baloch, eine Social- und wird von menschlichen Expertinnen und Experten aus Media-Aktivistin, die einem Ehrenmord durch ihren Bruder den Bereichen Gynäkologie, Psychologie und Recht unter- zum Opfer gefallen war. Ich bin selbst äußerst aktiv auf stützt. Bei dringenden Angelegenheiten leitet der Chatbot ­Facebook und war schockiert, dass so viele Frauen der Mei- die ­Frage an die richtige Fachperson weiter, die dann das nung waren, dass sie das für die Darstellung ihres Körpers ­Gespräch übernimmt. im Internet verdient hatte. Also fing ich an, über selbst- bestimmte pakistanische Frauen und Unternehmerinnen Die Macht der Technik kann natürlich auch immer zu schreiben, um so jungen Mädchen zu zeigen, dass neben missbraucht werden. Wie schützt du die Daten, die einer frühen Heirat und Kindern auch ein anderes Leben Raaji erfasst? möglich ist. SK: Wir erfassen weder Namen noch andere umfangreiche Daten, nur das Alter und den Standort ohne Tracking. Auf der Plattform wurde auch eine Ani­mationsserie Wir geben die Daten nicht an irgendwelche Marken oder über Raaji gezeigt, eine Frau, die einen sogenannten Sponsoren weiter, und unsere Server sind innerhalb einer »Ehrenmord« überlebt hat. Warum hast du dich für globalen Softwarelösung untergebracht. Animationsvideos entschieden? SK: Mir war klar, dass die Themen, die ich ansprechen Du hast erwähnt, dass bei Raaji hauptsächlich ­wollte – wie zum Beispiel Belästigung, Kinderheirat und ­Tabuthemen angesprochen werden. Wie ermutigst Aufklärung – bei einer großen Mehrheit in Pakistan nicht du Mädchen zur Nutzung der App? gut ankommen würden. Mit der Animation konnte ich SK: Hier musste ich meine Herangehensweise mehrfach tabuisierte Themen angehen, ohne mich selbst in Gefahr zu ändern. Nachdem ich die App erstellt hatte, ­bemerkte ich, bringen. Schließlich waren viele Aktivistinnen und Akti- dass jüngere Mädchen ihre Mobiltelefone häufig mit ihrer visten gestorben und meine Eltern hatten Angst um meine Schwester oder Mutter teilen. Wir sahen, dass jemand Sicherheit. Zudem konnte ich mit der Kombination von die App herunterlud und sie dann sofort wieder löschte, ­Bildung und Unterhaltung auch jüngere Mädchen erreichen, da die betreffende Person nicht wollte, dass jemand ihre die in der Regel Animationsvideos mögen. ­Fragen sah. Wir sind dann durch Pakistan gereist und ­haben ­dabei Raaji in den Klassenzimmern vorgestellt und die Raaji war auch die Grundlage für die gleichnamige App ­erklärt. Den Mädchen gefiel es sehr, denn Raaji ist ein Chatbot-App, die du entwickelt hast. Wie bist du auf spielerisches Lerntool, das sich deutlich von den traditio­ diese Idee gekommen? nellen Lehrmethoden unterscheidet. Indem wir also die SK: Als wir die Serie in Schulen und Gemeindezentren Informations- und Kommunikationstechnologie in die ­zeigten, wurde mir bewusst, wie viel die Mädchen über Schulen gebracht haben, haben wir auch etwas für die digitale ­Gesundheitsthemen sprechen und mehr darüber erfahren Integration getan. wollten. Kulturell bedingt sollen Frauen und Mädchen Saba Khalid, Foto: ifa Thema Integration: Wenn man sich die Internet­ verbreitung in Pakistan anschaut, so besteht die Kluft zwischen Stadt und Land weiter fort, auch wenn »KI unterstützt durch ­Initiativen der Regierung zur Bereitstellung eines menschliche ­Experten« Internetanschlusses in entlegenen Gebieten in den Saba Khalid ist Gründerin des Start-ups Aurat Raaj, einer digitalen­ letzten Jahren durchaus Erfolge verzeichnen konnten. Wie erreichst du Mädchen in ländlichen Regionen? ­Plattform zum Empowerment von Mädchen und jungen Frauen in ­Pakistan. sich für die natürliche Entwicklung des Körpers schämen; SK: Wir haben für Mädchen in entlegenen Gemeinden Sie war 2012 als Fellow des Cross­Culture Programms in Deutschland, so wissen viele Mädchen nur wenig über die Themen in ganz Pakistan eine spezielle Kampagne gestartet. Wir sind Menstruation und Verhütung. Viele Mädchen fragten nach mit unseren Laptops dorthin gefahren und haben unser 2019 nahm sie als Alumna an dem Fachworkshop »­Digitale Zivilgesellschaft« Beratung und Unterstützung. Und eines Tages dachte ich, »eigenes Internet« mitgebracht, damit die Mädchen sich mit teil. Saba Khalid lebt in Karatschi, Pakistan. warum erschaffe ich nicht einfach eine Version von mir, die Raaji unterhalten konnten. Glücklicherweise konnten wir 46 Förderungen 47 ifa Weltweit hier auf die Unterstützung der UNESCO und UNICEF Der digitale Wandel stellt nach der industriellen Revo­ zählen. Sie waren unsere Türöffner, denn man kann nicht lution wahrscheinlich eine der größten Änderungen in einfach dorthin gehen und sagen »Hallo, ich werde in Ihrer unserem Leben dar. Würdest du generell sagen, dass der RUSSLAND Schule jetzt über das Thema Menstruation sprechen«. In zunehmende Einsatz digitaler Technik für die gesell­ diesen ländlichen Regionen wird sehr traditionell gedacht. schaftliche Integration förderlich oder hinderlich ist? Leider gab es noch weitere Herausforderungen, die es uns SK: Ich als Optimistin würde sagen, dass die digitale Technik DEUTSCHE letztlich unmöglich gemacht haben, uns auf den ländlichen eine Chance ist, insbesondere für die Stärkung von Frauen. Raum zu konzentrieren. So wurde zum Beispiel mit der Ride-Hailing-App »Careem« für viele pakistanische Frauen die Fortbewegung im urbanen Im Gespräch mit ifa-Redakteurin Zum Beispiel? Raum praktischer. Sie können sich jetzt in der Stadt bewe- ­Magdalena Sturm SK: Da war nicht nur die Sprachbarriere – wir mussten die gen, ohne auf einen Verwandten angewiesen zu sein, der sie App ins Sindhi und in andere lokale Sprachen übersetzen –, abholt. Dennoch hat der digitale Wandel noch nicht jeden sondern auch der logistische Teil. So waren wir etwa sieben erreicht. Auch Aurat Raaj ist noch weit davon entfernt, Die ehemalige ifa-Redakteurin Magdalena Sturm reiste oder acht Stunden unterwegs, was unsicher und anstrengend jeden einzubinden, was zum Beispiel für Menschen mit während ihrer vierjährigen Entsendung – sie war als Redak­ ist. Aber ich hoffe, dass wir in fünf Jahren auch die Mäd- ­Behinderungen gilt. teurin bei der Deutschlernzeitschrift »vitamin de« in chen in den ländlichen Regionen erreichen können. Im Omsk – durch die von Deutschen gegründeten Dörfer Moment konzentrieren wir uns auf Schulen in städtischen Wie sieht deine persönliche Zukunftsvision aus? ­Sibiriens und sammelte ihre Geschichten. Ob ­Schülerinnen Gebieten, die bereit sind, für die App zu zahlen. Wir haben SK: Ich denke, Erweiterung ist hier das richtige Wort – oder Senioren, Verkäufer, Wissenschaftlerinnen oder auch die App wieder aus dem Google Play Store genommen, ­E r weiterung des Denkens und Erweiterung meiner Arbeit. ­Poli­tiker – die Familiengeschichten der Russlanddeutschen da wir mit ihr ein Geschäftsmodell erarbeiten mussten. Ich möchte mich wirklich auf die Einbindung von Frauen näher kennenzulernen und mit allen Generationen ins Wir wollten keine gemeinnützige Organisation werden, da in ländlichen Regionen und Slums konzentrieren und ­Gespräch zu kommen, war eine Herzensangelegenheit von diese in Pakistan einen sehr schlechten Ruf haben. Viele langfristig vielleicht auch von Menschen mit Behinderung. Magdalena Sturm. In der Broschüre »Russlanddeutsche« Spenden werden nämlich wirkungslos eingesetzt. Und ich muss nicht alles selbst machen. Ich kann andere geben die Interviewten Einblicke in ihre ganz persönliche Frauen dazu inspirieren, ihre eigenen Unternehmen zu Familiengeschichte, erzählen in »deitscher Sprooch« oder Aurat Raaj wurde mehrfach international aus- gründen und an diesen wichtigen Problemen zu arbeiten. teilen russlanddeutsche Rezepte. Die Broschüre kann auf gezeichnet, kürzlich erst mit dem MIT Solve Award. publikationen.ifa.de kostenlos ­heruntergeladen werden Verkäuferin Tatjana Rene aus Alexandrowka, Foto/© Tatjana Luschewa Wie wurde dein Start-up in Pakistan wahrgenommen Willst du auch in anderen Ländern aktiv werden? und unterstützt? SK: Im Moment lote ich aus, inwieweit Raaji auf andere SK: In Pakistan erhalten wir keine echte Unterstützung. Länder und Kulturen übertragbar ist. Als ich in Nairobi an ­Aurat Raaj ist ein frauengeführtes Start-up inmitten einer der Internationalen Konferenz für Bevölkerung und Ent- patriarchalischen Gesellschaft. Firmen haben für ­gewöhnlich wicklung teilnahm, hörte ich von einem Mädchen, das EDY, DIE Probleme mit unserem Namen und wollen, dass wir ihn aus Menstruationsscham Selbstmord begangen hatte. Das ändern. Aurat Raaj bedeutet »Herrscherinnen« und ist erinnerte mich so an die Situation in Pakistan, dass ich über von einem feministischen satirischen Film aus den 1970ern eine Erweiterung in die afrikanischen Länder nachdachte. INTELLEKTU - ­abgeleitet, der von einer Welt handelt, in der Frauen und Auch beim ifa-Workshop kamen mir neue Ideen. So erzählte Männer die Rollen tauschen. Ich lasse häufig gute Spon- mir ein Teilnehmer aus Ägypten, dass es in seinem Land soring-Verträge von Unternehmen sausen, weil ich meine keine Gesundheitsinnovationen für Frauen gibt. Da er mit ELLE ­unternehmerische Unabhängigkeit nicht aufgeben will. Start-ups arbeitet, werde ich wahrscheinlich auch mit ihm Aber dank der internationalen Anerkennung nehmen die zusammenarbeiten. Leute uns allmählich ernst. Welche weiteren Ideen und Kontakte nimmst du aus Wie sieht es mit Unterstützung durch die dem ifa-Workshop mit, die für deine Arbeit hilfreich Regierung aus? sein könnten? SK: Die Regierung hat kein Interesse daran, uns zu unter- SK: Es wäre toll, mit einigen der Datenanalystinnen und stützen. Zudem widerstrebt es mir selbst, mit ihr zusammen- -analysten von CorrelAid arbeiten zu können. Ich denke da zuarbeiten. In einem aktuellen Fall von Belästigung zum an eine interaktive Karte, auf der die Gesundheits- und Beispiel, hat die lokale Regierung von Khyber Pakhtunkhwa Sanitäreinrichtungen­ für Frauen in den Gemeinden und Burkas verteilt, um Frauen und Mädchen zu »schützen«. Slums von Pakistan eingetragen sind. Ich möchte erfahren, Der Grund für die Belästigung wird also weiterhin bei den wie sich ­Innovationen an anderen Orten vollziehen und wie 2019 reiste ein Hamster durch Temeswar/Timișoara Frauen gesehen. Solche Rückschläge bringen mich aus der wir diesen Innovationsgeist verbreiten können. Wenn es eine ­(Rumänien) und Umgebung: »Edy, die Inte­ llektuelle« ist Fassung, aber wahrscheinlich wird eine Zusammenarbeit mit Sache gibt, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, dann Protagonistin in einem Theaterstück des Kultur­vereins der Regierung irgendwann unumgänglich sein, um zu ist es die, dass es auf die Einstellung ankommt und Scheitern Misc für Jugendliche. Hamster Edy führt in deutscher ­Sprache ­erreichen,­ dass sie die App in den Schulen und Gemeinde­ bei der Umsetzung innovativer Sachen dazugehört. an Themen wie Freiheit, Freundschaft und ­Anders­sein heran – zentren unterstützt. in Interaktion mit dem jungen Publikum. Das Theaterstück www.auratraaj.co Interaktives Theater »Edy, die Intellektuelle«, Foto/© Gabriel Amza wurde vom ifa mit Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert. 48 Förderungen 49 ifa Weltweit

Der Startschuss für die drei Mind_Netz-­ Reporterinnen fiel am 5. August 2019 beim gemeinsamen Social-Media- 24 STÄDTE IN Workshop in Stuttgart. Während ihrer anschließenden Reisen im August, Oktober und November berichteten die Reporterinnen Tekla Matoricz, SIEBEN WOCHEN Boglárka ­Székely und Viktória Nagy täglich auf den Social-Media-Kanälen von Mind_Netz über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, über ­Organisationen und Redaktionen der deutschen ­Minderheit. Insgesamt besuchten die drei Stipendiatinnen in sieben Wochen Boglárka Székely, Foto: Boglárka Székely, © ifa 24 Städte in acht Ländern. Als zweite Social-Media-Reporterin startete Boglárka Székely im Oktober ihre Reise. Mit 19 Jahren war die Abi­ turientin aus Zsámbék in Ungarn Viktória Nagy, Foto: privat die jüngste Stipendiatin in diesem Jahr. Sie besuchte Organisationen und Den Abschluss der Stipendien bildete ­Veranstaltungen der deutschen Minder- Viktória Nagys Reise in die Slowakei. heiten in Tschechien, Rumänien und Die Lehrerin für Deutsch als Fremd- Polen. Dabei stand für sie vor allem die sprache kommt aus Újbarok/Neudörfl Frage im Vordergrund, wie Jugend- in Ungarn und engagiert sich u. a. in liche in der Minderheit ihre T­ raditionen einer Tanzgruppe und als Abgeordnete ­bewahren und leben können und in der Nationalitätenselbstverwaltung Tekla Matoricz, Foto: ifa ­welche Angebote­ ihnen hierfür zur Ver- für die deutsche Minderheit. Während fügung stehen. Boglárka ist selbst lang- ihres Besuchs bei Organisationen der Tekla Matoricz kommt aus Pécs in jähriges Mitglied im ungarndeutschen Karpatendeutschen informierte sie sich Ungarn, arbeitet als Journalistin und Verein »Lochberg Tanzgruppe«. über deren Jugendarbeit und Jugend- engagiert sich seit vielen Jahren ehren- projekte. amtlich für die deutsche Minderheit, Opole Das Projekt Mind_Netz gibt deutschen Minderheiten in den sozialen ­Medien Łubowice Katowice u. a. in der »Gemeinschaft Junger Prag Ratibor Hlučín Tschechien eine Plattform. Seit 2016 können sich Mitglieder deutscher Minderheiten Ungarn­deutscher«. Die 28-Jährige reiste Polen während ihres Stipendiums im ­August Tschechien Kezmarok und Interessierte über verschiedene Kanäle über die deutschen ­Minderheiten Poprad 2019 durch Slowenien, Kroatien, Košice Slowakei und das aktuelle Zeitgeschehen im östlichen Europa und in den Staaten ­Serbien und Ungarn. Bei ihren Gesprä- Österreich Slowakei chen mit Mitgliedern der deutschen Bratislava Bratislavaoara Ungarn der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, kurz GUS, informieren, in Kontakt Minderheit galt ihr Interesse vor allem dem Erhalt und der Weitergabe der kommen und vernetzen. Ungarn deutschen Sprache. Das Hospitationsprogramm ermöglicht Mitarbeitenden von Organisa­ Rumänien Sânnicolaul Mare tionen der deutschen Minderheiten einen bis zu dreiwöchigen Aufenthalt Billéd Österreich Timișoara bei einer Gastinstitution. Dabei erhalten sie neue Impulse und Anregungen­ Maribor Ungarn Bled Baja Pécs für ihre Arbeit und werden fachlich weitergebildet. Die Teilnehmenden Ljubljana Babarc Bátaszék Slowenien Kroatien Sombor ­lassen sich von der Arbeit der anderen Organisation inspirieren und ­lernen Sijek themenspezifische Best-Practice-Modelle und Arbeitsweisen kennen. Vukovar Die internationale Netzwerkarbeit des Förderprogramms bietet den ­Ver­einen, Verbänden und Redaktionen der deutschen Minderheiten zudem die ­Gelegen­heit, sich länderübergreifend miteinander zu vernetzen. 50 Förderungen 51 ifa Weltweit

einem Theater, bei einem Residenzprogramm, einem Kulturverein und ­anderen Trägern in Deutschland erhalten. In Nachbarländern ihrer KUNST BRAUCHT ­Heimatstaaten, zum Beispiel in Costa Rica, Litauen, Nepal oder Tansania, fanden 18 weitere Geförderte vorübergehend Zuflucht. Während dieser Aufenthalte haben die Stipendiatinnen und Stipen- diaten die Gelegenheit, mit ihren Arbeiten – sofern sie sich für ­öffentliche Sichtbarkeit entscheiden – dem Publikum ihres Gastlandes neue Per­ spektiven zu erschließen und auf die Diskurse ihrer Heimatländer aus dem Exil weiter kritisch einzuwirken. Die vom Auswärtigen Amt geförderte Martin Roth-Initiative leistet so einen Beitrag, weltweit künstlerische und zivilgesellschaftliche Freiräume aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus organisiert die Initiative regelmäßig Netzwerkver­ anstaltungen mit Stipendiatinnen und Stipendiaten, mit den Gast­ organisationen sowie anderen Schutzprogrammen, um den Austausch von Erfahrungen zu fördern und voneinander zu lernen. Im Rahmen der ­Martin Roth-Initiative wird zudem die Umsetzung von Schutzauf­ enthalten erforscht: Studien beleuchten die bisher wenig untersuchte Arbeit von ­nationalen und internationalen Schutzprogrammen. Weltweit nehmen seit einigen Jahren populistische und nationalistische Strömungen zu. Kritische Stimmen, die sich für eine offene Gesellschaft, für Demokratie und Menschenrechte stark machen, geraten immer mehr ­unter Druck. Davon betroffen sind auch Kunst- und Kulturschaff­ ende, die in ihrer Arbeit – in Büchern, Theaterstücken, Filmen und anderen ­Werken – Machtverhältnisse beleuchten und kritische Fragen stellen. Sie müssen Zensur, Verfolgung und Inhaftierung fürchten. Auf diese Entwicklung haben das ifa und das Goethe-Institut 2018 mit der Gründung der Martin Roth-Initiative reagiert. Sie bietet bedrohten Künstlerinnen und Künstlern mithilfe eines Stipendiums die Möglichkeit, ihr Herkunftsland für eine Weile zu verlassen, um an einem sicheren Ort ­weiterzuarbeiten. Dort können sie sich mit anderen Akteuren vernetzen und zur Ruhe kommen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten arbeiten ent­ weder für ein Jahr in Deutschland, begleitet durch eine Gastorganisation aus dem Kulturbereich, oder aber in einem sicheren Nachbarland ihrer Heimatregion. Auf diese Weise hat die Martin Roth-Initiative 2019 bereits 48 Kunst- und Kulturschaffende unterstützt und ein breites Netz von Partner- und Gastorganisationen aufgebaut. 30 Personen haben ein Stipendium an FREIRÄUME 52 Förderungen 53 ifa Weltweit

Fransk Martínez

Das Verlassen meines Heimatlandes Nicaragua brachte emotional eine unvergleichliche Wucht mit sich. Die ersten zwei ­Monate befand ich mich in einem Gefühlschaos, in dem Schuldgefühle dominierten, weil ich den Ort verlassen hatte, der mich den größten Teil meines Lebens geprägt hat. Mit der Zeit und der Spielprojekt-Initiative bekam ich schließlich den Anstoß, wieder aktiv zu werden und mich heimisch zu fühlen. Ich begann mit exilierten Menschen aus Nicaragua im Nach- barland Costa Rica zu arbeiten. Mein Dank geht an die Martin Roth-Initiative für ihre Unterstützung.

Was hast du während deines Aufenthalts gemacht, FM: Die Räume zu erschließen, in denen wir über die ver- was war dein Projekt? schiedenen Spiel- und Kunstszenarien allein und gemeinsam FM: Mein Projekt galt der psychosozialen Stärkung der die Auswirkungen des Exils analysieren konnten, war die ­n icaraguanischen­ Gemeinde, die in Costa Rica im Exil lebt. schönste Erfahrung für mich. Dann konnten wir uns dem Mithilfe von Spiel und Kunst entdecken wir uns selbst, weiteren Vorgehen widmen: uns selbst stärken, Resilienz ­ex­peri­mentieren und erkennen uns selbst als Menschen mit entwickeln und Unterstützungsnetzwerke aktivieren. Rechten an. Manchmal geben wir uns nicht den Raum, um unsere Gefühle auszuleben und belasten uns so. Was war die größte Schwierigkeit während deines Wir stressen­ uns und sind angespannt. Der Körper spürt Aufenthalts? das und drückt das über verschiedene Krankheiten aus. FM: Die Emotionen zurückzuhalten, als es auf der Bühne Vor diesem­ Hintergrund­­ hilft die Spielpädagogik durch um das Teilen von Gefühlen ging, fiel mir schwer. Das Spiel ­Malerei, ­Schreiben, Fotograf­ ie und Tanz bei der Befreiung gibt mir Werkzeuge an die Hand, um gefasst zu arbeiten. von diesen Sp­ annungen. Wenn man auf der Bühne ist und den Leuten zuhört, ist das dennoch eine große Herausforderung. Es ist befriedigend Was war dein schönster ­Moment während deines zu wissen, dass ich zur psychosozialen Stärkung dieser Men- ­Aufenthalts? schen beitragen konnte.

Silvester in Berlin, Foto: Sujatro Ghosh MRI-Stipendiat Fransk Martínez arbeitete bei der Nichtregierungsorganisation Fundación Acceso in San José, Costa Rica. Foto: Fransk Martínez Sujatro Ghosh

Sujatro Ghosh (26) befasst sich als Aktivist und Künstler insbesondere mit Menschenrechten, Frauenrechten, LGBTIQ- Rechten und dem Umweltschutz. International bekannt wurde er mit seinem »Kuhmaskenprojekt«, welches ihm aber auch die unerwünschte Aufmerksamkeit hindunationalistischer Kräfte einbrachte, die ihn schließlich zur Flucht aus Indien zwangen. Seit November 2019 ist er Stipendiat der Martin Roth-Initiative und Gast der Gesellschaft für Humanistische Fotografie e. V. in Berlin, die engagierte Autorenfotografie fördert.

Als ich Schüler war, bestanden meine Eltern eines ­Tages Eine ­Stimme nicht von dieser Welt ­darauf, dass ich Deutsch lerne – wer hätte damals ­gedacht, flüsterte mir ins Ohr: dass ich in Berlin lande? Dies ist sicher nicht die Art und Weise, wie ich nach Berlin kommen wollte, aber das Leben hat für jeden sein eigenes Rezept. Ich glaube »Ich hoffe, ­weder an das Schicksal noch an Gott, aber Silvester ohne meine ­Familie in Berlin zu feiern war ohne Frage eine das neue Jahr wird den Erwartungen Lektion für mich. Nie hätte ich mir vorstellen können, zu entsprechen und ­Frieden dieser Zeit des Jahres nicht meine engsten Bezugsperso- nen um mich zu haben,­ um mit ihnen anzustoßen. Noch in dieser verrückten Welt ­verbreiten.« frustrierender­ wurde­ das Jahresende mit dem W­ issen um die ­politischen Unruhen, die mein Heimatland Indien ­gerade erlebt. Doch der Berliner Silvestertrubel und die ­Vielfalt in den Straßen konnten mich für einen Moment von den ­Problemen ablenken – der Himmel ­leuchtete in den verschiedenen Farben des Feuerwerks, einzig Liebe,­ ­Liebe, Liebe und nochmals Liebe war zu spüren. 54 Förderungen 55 ifa Weltweit

In einem Kooperationsprojekt des Collective Leadership Institute (P­ otsdam) mit We love Kairouan, einer zivilgesellschaftlichen Jugendorganisation­ KRISEN in Kairouan, Tunesien, werden young leaders befähigt Dialogprozesse­ ­anzustoßen. Im Zentrum steht gute Regierungsführung mit den Schwer- punkten lokale Entwicklung, kulturelle Identität und ökologisches VORBEUGEN, ­Bewusstsein, um vor Ort soziale ­Verantwortung anzustoßen und zu reali­ sieren. Das Projekt wird von 2019 bis 2021 durch das Förderprogramm zivi­ k unterstützt.

Interview mit Mahdi Ayadi, young leader

Was war Ihr größtes Erfolgserlebnis als young leader? Welche Pläne haben Sie für die ­Zukunft? MA: In den vergangenen zwei Jahren, in denen wir in der MA: Unser Hauptziel ist es, Mittel für die architektonische Medina [Altstadt, Anm. d. Red.] von Kairouan gearbeitet Vision der Medina zu finden. Diese Vision haben wir ein KONFLIKTE haben, ist es uns gelungen viele Akteure aus Gesellschaft Jahr lang mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren in und Politik in den Dialogprozess einzubinden. Wir haben Zusammenarbeit mit dem Collective Leadership Institute es geschafft gemeinsam an einer Vision zu arbeiten: die entwickelt. Entwicklung und Umsetzung von Ideen und konkreten ÜBER­WINDEN Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung des alten Mahdi Ayadi ist ehrenamtlich für die Organisation We Love ­Stadtzentrums, der Medina in Kairouan, einer UNESCO- Kairouan tätig, die er mitgegründet hat, und arbeitet als Weltkulturerbestätte. Freiberufler im Bereich Filmdesign und -produktion.

Was können Sie als persönliche Herausforderung in www.collectiveleadership.de diesem Projekt­ bezeichnen? Das Förderprogramm zivik unterstützt weltweit zivilgesellschaftliche MA: Wir mussten viele Hürden meistern. Eine bestand ­darin, verschiedene Akteure davon zu überzeugen, dass wir ­Akteure dabei, Krisen vorzubeugen, Konflikte zu überwinden und fried­ einige der alten Gebäude in der Medina opfern müssen, liche gesellschaftliche und politische Systeme zu schaffen sowie zu stabi­ um unsere Vision umsetzen zu können. Das haben wir ­gemeistert! Wir haben es geschafft auch Skeptikern klarzu- lisieren. Mit ihrem Engagement ergänzen Nichtregierungsorganisationen­ machen, dass bei diesem Thema das öffentliche Interesse das Handeln­ staatlicher Akteure um wichtige Perspektiven. 2019 betrug über das private gestellt werden sollte. die Förderung aus Mitteln des Auswärtigen Amts ca. zehn Millionen­ Euro. Welcher Moment ist Ihnen besonders­ in Erinnerung Mehr als 80 Projekte und Organisationen wurden­ damit unterstützt.­ ­geblieben? MA: Einer der besten Tage war der, an dem wir ein Projekt- ­Hierzu gehören auch Maßnahmen im Rahmen der Transformationspart- video in den sozialen Medien veröffentlicht haben und dafür nerschaften mit den Ländern Nordafrikas und des ­Nahen Ostens sowie positives Feedback von den unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern erhalten haben. im Rahmen der Demokratisierungshilfe. Über die Erf­ olge und zukünftige Wir waren sehr erleichtert. Sie waren voller Hoffnung, dass Pläne berichten Projektpartner aus Ko­ lumbien, Tunesien und der Ukraine. die Stadt Kairouan einmal anders aussehen wird. Foto: Collective Leadership Institute/Abderrahmen Dhahbi 56 Förderungen 57 ifa Weltweit

PODION setzt sich in Kolumbien unter anderem für den Schutz der Das Ukrainian Institute for International Politics (UIIP) ist ein unab­­ ­ländlichen und indigenen Bevölkerung­ im Kontext großer Rohstoffab­ hängiger Think-Tank, dessen Fokus auf Forschungen zu Außenpo­ litik, bauprojekte­ ein. Auch der Schutz der Biodiversität und Konflikte um­ ­europäischer Integration, Sicherheit­ und internationalen Beziehungen­ ­Nutzungsrechte natürlicher Ressour­cen sind Aufgaben der Organisation. liegt. Er schafft einen Dialog zwischen zivilgesellschaftlichen, wissenschaft­ Ziel von PODION ist es darüber hinaus, ein nationales Netzwerk für lichen und politischen Akteuren in verschiedenen ­Regionen in der ­Demokratie und Frieden zu schaffen und die Räumung von Ro­ hstoffminen ­Ukraine. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung regionaler Kapazitäten über eine voranzutreiben. Mit einem spezifischen Regionalprogramm begleitet wirksame Entwicklung der Regionen und die Teilhabe an lokaler Politik. PODION­ soziale Organisationen, die von Fracking-Projekten in ­Kolumbien Die Unterstützung durch das ifa-Förderprogramm zivik begann 2018 und betroffen sind. Von 2018 bis 2020 wird dieses Programm durch das ifa-­ wird bis 2021 fortgesetzt. Förderprogramm »zivik« unterstützt. Interview mit Rostyslav Tomenchuk, Interview mit Luis Enrique Orduz, Vorsitzender von UIIP Koordinator bei PODION

Was war Ihr größter Erfolg? Worin sehen Sie den größten Erfolg von UIIP? Was ist Ihre beste Erinnerung an das Projekt? LEO: Teil des Teams von Anwältinnen und Anwälten zu sein, RT: Es gelang dem UIIP lokale Autoritäten, Unternehmer­ RT: Da würde ich gerne einen unserer Teilnehmenden zitie­ das den Prozess für das Fracking-Verbot in ­Kolumbien innen und Unternehmer, Fachleute aus der Wissenschaft ren: »Wir alle arbeiten daran, unsere Region ­erfolgreich ­geführt hat, würde ich als größten Erfolg bezeichnen. Auch sowie die Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um über zu machen. Jeder von uns möchte, dass unsere Kinder hier weil es eine Strategie zur Bekämpfung des ­Klimawandels ist. eine gemeinsame Vision für die Entwicklung ihrer Region in den Heimatregionen eine Zukunft haben. Wir sind Die Stimmen der Bäuerinnen und Bauern sowie der indi- zu diskutieren. Der größte Erfolg des Projekts bestand darin, ­unseren Gästen vom UIIP-Team dankbar, die uns auf die genen Bevölkerung in den Staatsrat [höchstes Verwaltungs­ dass alle Beteiligten ihre eigenen Stärken zur Entwicklung vielfältigen Möglichkeiten der politischen Teilhabe hin- gericht Kolumbiens, Anm. d. Red.] zu tragen war sehr berei- ihrer Regionen definiert haben. gewiesen und den Dialog zur gemeinsamen Entwicklung chernd. Diese Menschen sind von den Bergbauprojekten am vorangetrieben haben.« meisten betroffen. Was können Sie als persönliche Herausforderung bezeichnen? Was sind Ihre Pläne für die ­Zukunft? Sie haben schon häufig Anhörungen begleitet und Jahresabschlusstreffen des Sozial- und Umweltprogramms 2019, Kolumbien. RT: Es gab Situationen, in denen Veranstaltungen durch RT: Im Februar 2020 starten wir eine neue, zweijährige Phase, Rechtsstreitigkeiten vor hohen Gerichten geführt. Foto/© Corporación Podion/Jennipher Corredor Sánchez lokale Behörden abgesagt wurden, als unsere Projektexper- um den Dialog zwischen den lokalen Interessengruppen Was war bei PODION eine besondere Herausforde- tinnen und -experten schon auf dem Weg in die jeweilige zu unterstützen. Für uns wird es eine interessante ­Aufgabe rung für Sie? Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Region waren. Der Umgang damit war für uns eine große sein, die Interessen aller Beteiligten bei der Suche nach LEO: Eine der größten Herausforderungen war es, die juris­ LEO: Wir möchten die sozialen Prozesse stärken und Erfahrung in Verhandlungsführung. ­Win-Win-Lösungen für die Regionen zu berücksichtigen. tischen Prozesse angemessen anzugehen. Als Koordinator ­b e gleiten, um die Rohstoffunternehmen und den kolum- des Programms muss ich einen großen Teil meiner Zeit an- bianischen Staat aufzufordern, ihre Verpflichtungen zu Die Fragen stellte Sandra Cichos vom Förderprogramm zivik deren Aufgaben widmen, die nicht mit rechtlichen Fragen erfüllen. Außerdem wollen wir die Rechte auf das eigene zusammenhängen. Territorium und auf eine gesunde Umwelt zugunsten einer Rostyslav Tomenchuk schloss ein Masterstudium in Inter- Gesellschaft mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit nationaler Politik ab. Nach Tätigkeiten für ukrainische Was ist Ihre beste Erinnerung an das Projekt? einfordern. NGOs gründete er 2014 das »Ukrainian Institute for Inter- LEO: Die Auftakttreffen, bei denen wir die Menschen national Politics (UIIP)«. Von 2011 bis 2012 war er stell­ kennen­gelernt haben, mit denen wir gearbeitet haben und Luis Enrique Orduz schloss sich bereits während des Jura­ vertretender Leiter des Stadtrates im Außenministerium der das Abschlusstreffen, bei denen es einen Austausch studiums in Bogotá einer Gruppe von Studierenden an, Ukraine. Tomenchuk war bis 2018 ehrenamtlich als Berater ­zwischen allen Organisationen gab sind mir in besonderer die sich mit den sozio-ökologischen Folgen von Extraktions- des ukrainischen Vizepremierministers tätig. Er ist Mitglied Erinnerung geblieben. Wir haben Beziehungen, die auf vorhaben von Rohstoffen auseinandersetzten. Seitdem der Arbeitsgruppe Ukraine des Europäischen Ausschusses gegenseitiger Unterstützung, Solidarität und Anerkennung ­beschäftigt er sich mit sozialen Prozessen zur Verteidigung der Regionen. beruhen. Andere denkwürdige Momente habe ich erlebt, der Lebensgrundlage von Bäuerinnen, Bauern und indi­ als das Projektteam einige der fincas (landwirtschaftlich genen Gruppen. Seit 2014 arbeitet er bei PODION und ist www.uiip.org.ua ­genutztes Grundstück) der Bäuerinnen und Bauern besuchte. seit 2018 für die Koordination des durch zivik geförderten Dort nahmen wir die Vielfalt, Liebe, Kraft, Schönheit und Projekts zuständig. Runder Tisch in Charkiw zur globalen Nutzung von Technologie im Bildungs­ Hoffnung in der bäuerlichen Produktion wahr. Sie spiegeln sektor mit Teilnehmenden aus der Regionalverwaltung Charkiw, der sich in den Vorschlägen der Landwirte wider. www.podion.org Karazin Business School und der Technischen Universität Charkiw. Foto/© UIIP 58 59 ifa Weltweit

Das ifa bietet forschungsbasiertes Wissen an der Schnittstelle von Kultur und Außenpolitik. Es diskutiert und dokumentiert internationale Kultur­ FORSCHUNG beziehungen und kulturelle Aspekte des globalen Strukturwandels. Ziel ist es, Außenkulturpolitik ­wissenschaftlich zu begleiten, im Dialog zwischen Wissenschaft, Kultur, Politik und Medien neue ­Konzepte zu entwickeln sowie Potenziale für Thinktanks, politisch Aktive, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Bibliotheken und Interessierte sichtb­ ar zu machen.­ Im Vordergrund stehen dabei praxisorientierte­ Forschung und Beratung, ­Dokumentation und Information, die internationale Vernetzung und wissen- schaftliche Nachwuchsförderung. 60 Forschung in Zahlen 61 ifa Weltweit

6.782verliehene Bände der ifa-Bibliothek

1.620Besucherinnen und Besucher in der ifa-Bibliothek 747747 Seiten in den Publikationen des Forschungsprogramms »Kultur und Außenpolitik«

Bände insgesamt im Bestand der ifa-Bibliothek

234Interessierte nahmen an einer Bibliotheksführung444.204 teil

Leseplätze in der ifa-Bibliothek30

Abonnentinnen und Abonnenten4.225 der ifa-Bibliothek auf Facebook

Fach- und Publikumsveranstaltungen im Rahmen des Forschungsprogramms 9»Kultur und Außenpolitik« zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 62 Forschung 63 ifa Weltweit

Frau Triebel, Herr Shah, können Sie beschreiben, was OT: Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht. Zugang zu die ICRRA ist und welche Ziele sie verfolgt? Kultur und kulturelle Mobilität sind Gegenstand inter­ DS: Wir möchten eine weltweite Allianz von Personen bilden, national ratifizierter Vereinbarungen der Vereinten Nationen. INTERNATIONAL die sich der Forschung zu Kulturbeziehungen widmen. Aus welchen Gründen sollte Kultur in Außenbeziehungen Nicht um ihrer selbst willen, sondern um etwas zu bewirken. anderen Ideen verpflichtet sein? Die gegenseitigen Ver- flechtungen und Abhängigkeiten haben mit fortschreitender OT: Mit der ICCRA haben wir spezifisch eine Scharnier­ Globalisierung zugenommen. Damit überschneiden sich CULTURAL RELATIONS funktion im Blick. Wir möchten Organisationen und Indi­ nationale und transnationale Aufgaben mehr und mehr. viduen zusammenbringen, die sich selbst und ihre Expertise Die großen globalen Herausforderungen haben alle auch als Mediation zwischen Forschung, Praxis und Politik eine kulturelle Dimension. ­verstehen. RESEARCH ALLIANCE DS: Die ICRRA wurde gegründet, um voneinander zu ­lernen. Da eines der Ziele der ICRRA diese Vermittlung Um herauszufinden, wie wir eine globale Gemeinschaft zwischen wissenschaftlichen Fachleuten, Politik und werden können. Wissen kann angereichert und ­verglichen Praxis ist: Wie genau planen Sie, diese Gruppen enger werden. Besonders in Kulturbeziehungen kennt man den zusammenarbeiten zu lassen? Mehrwert vielfältiger Perspektiven. Es ist schwierig, eine DS: Zunächst einmal denken wir, dass Kultur bedeutsam interkulturelle Unterhaltung nur mit einer Stimme zu führen. ist. Sie ist bedeutsam, weil sie Kooperation ermöglicht, indem sie Vertrauen aufbaut und Verständnis fördert zwischen Warum wächst die Nachfrage nach einer verbinden­­ Menschen, die in anderen Dingen vielleicht nicht überein- den Plattform zur Unterstützung internationaler stimmen oder verschiedene Hintergründe haben. Da sich Kulturbeziehungen? die globalen Verhältnisse ständig verändern, scheint mir dies OT: Immer mehr und verschiedene Menschen – und Insti­ heute wichtiger denn je. Wir wollen, dass unsere Forschung tutionen – haben mit Kulturbeziehungen zu tun. Wir ­müssen auch für Personen mit politischer Entscheidungsbefugnis dafür die Wahrnehmung schärfen und Wissen darüber nützlich ist. Wenn wir Forschende und Politikgestalterinnen ­sammeln und teilen. und -gestalter zusammenbringen, können wir ihnen helfen, besser zu kommunizieren und mit unseren wissenschaft- DS: Ja, es geht nicht mehr länger um eine kleine Anzahl von lichen Ergebnissen ihr Verständnis füreinander fördern. So Ländern mit einer vielfältigen und anspruchsvollen auswär­ möchten wir Forscherinnen und Forschern vermitteln, was tigen Kulturpolitik. Außerdem wollen wir alle effizient und Menschen brauchen, die Politik gestalten, welche Fragen effektiv sein. Wenn wir unser Wissen zusammenbringen sie haben und in welchen Zeitrahmen sie arbeiten. Ergänzt und auf den Erkenntnissen der anderen aufbauen, können wird dies durch einen erleichterten Austausch von Wissen wir beides sein. durch die unterschiedlichen Forschungsgemeinschaften zu internationalen Kulturbeziehungen. Auf diese Weise erhal- Mit der Vielfalt an Institutionen, Organisationen und ten wir ein besseres Verständnis davon, was wo und für wen Regionen, die Sie mit der ICCRA zusammenbringen funktioniert. möchten, scheint die Anzahl an relevanten Themen endlos. Auf welche Schlüsselthemen wollen Sie sich OT: Julie Maxton, Direktorin der Royal Society, sagte ­einmal: konzentrieren? »Science is cold, politics is hot.« [»Wissenschaft ist kalt, DS: Ein Thema ist sicherlich, mehr Perspektiven in die ­Politik ist heiß.«, Anm. d. Redaktion] Besonders in Zeiten Debatte einzubringen. Ein anderes ist, welche Rolle Kultur­ einer aufgeheizten politischen Atmosphäre ist es wichtig, beziehungen spielen können, um den großen globalen Politik auf Daten und rationale Argumentation zu stützen. ­Herausforderungen zu begegnen: zunehmende Konkurrenz­ Kulturinstitute der ganzen Welt haben sich zusammengetan, um auf zwischen Staaten, der Aufstieg von nichtstaatlichen ­Akteuren, die Veränderungen des sozialen Lebens durch ­einer gemeinsamen Plattform Wissen zu teilen und kulturelle ­Partizipation »Es ist schwierig, eine ­interkulturelle Technologie und schließlich der Klimawandel. zu vereinfachen. Die International Cultural Relations Research Alliance Unterhaltung nur mit OT: Aus meiner Perspektive ist das der Kern: Wir müssen (ICRRA) will Wissenschaft, Politikberatung und Kommunikation v­ ernetzen einer ­Stimme zu führen.« international und als Menschheit miteinander kooperieren, und den kulturellen Austausch verbessern. Im Interview sprechen die Dan Shah um mit den globalen Zukunftsaufgaben klarzukommen. Im Zentrum unseres Forschungsinteresses stehen diese Frage­ ­Leiterin des Bereichs »Dialog und Forschung Kultur und Außenpolitik« des stellungen: Unter welchen Bedingungen können wir es ifa, Dr. Odila Triebel, und der Forschungsdirektor des British Council,­ Die meisten internationalen Kulturbeziehungen besser machen? Wie können wir Bildung in dieser Hinsicht ­werden im nationalen Rahmen organisiert. Was ist verbessern? Einige Teilnehmende unseres Netzwerktreffens Dan Shah, darüber, warum es gerade jetzt so wichtig ist, dass die Forschungs- Ihre Motivation dahinter, in diesem Feld eine inter­ sprachen davon, dass wir besser begreifen lernen müssen, wie institutionen der Welt enger zusammenrücken. nationale Plattform einzurichten? Werte entstehen und verbreitet werden.

64 Forschung 65 ifa Weltweit

DS: Wir wissen, dass Gelegenheiten für interkulturelle »Eine Nation als Akteur wird nicht ­Erfahrungen – sei es im Auslandsstudium, indem man Kunst unwesentlich durch Haltungen, und Kultur rezipiert oder die Sprache eines anderen lernt – in den Außenbeziehungen Vertrauen und Verständnis schaf- 250 JAHRE ALEXANDER ­Werte und Empathiefähig­keiten von fen können und besonders jungen Menschen dabei helfen, Individuen gebildet.« mit Gleichaltrigen weltweit in Verbindung zu treten. Odila Triebel Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie gerade VON HUMBOLDT: jetzt die ICRRA auf den Weg bringen? DS: Unsere Kollegen am ifa, denen das Verdienst zukommt, Großbritannien hat die Europäische Union ­verlassen. diese Idee initiiert zu haben, wollten sich jetzt mit uns zu- Andere Länder könnten diesem Beispiel folgen: sammentun. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade erst beim WAHRNEHMUNG Was für Reaktionen erwarten Sie auf eine internatio- British Council angefangen, weshalb ich das nicht vorher nale Allianz für Forschung zu Kulturbeziehungen, hätte tun können. ­in einem Klima der Trennung? DS: Für einen Forscher ist jeder Wendepunkt eine Gelegen- OT: Wir sind schon seit einigen Jahren in Kontakt mit dem IN LATEIN­AMERIKA heit, neue Daten zu sammeln. (Beide lachen.) British Council und haben jetzt die Möglichkeit ergriffen, Ressourcen zu bündeln und zu wachsen. Wir wollten diese OT: Dieser Satz klingt definitiv »kalt«. Netzwerkidee auf ein anderes Niveau heben und alle Kon­ tinente damit erreichen. Wir haben die Gelegenheit einfach DS: Ich glaube, einige der Spannungen, die in den meisten genutzt. Die Gleichzeitigkeit mit den politischen Entwick- Ländern durch die Globalisierung hervorgerufen werden, lungen ist nur ein Zufall. zeigen sich an verschiedenen Orten auf verschiedene Arten. Wir können auch hier voneinander lernen. Interview: Svenja Schlicht

OT: Forschungsergebnisse zu teilen sowie miteinander zu Die International Cultural Relations Research Alliance ­forschen, basierend auf Daten und rationaler Argumenta­ (ICRRA) bringt internationale Institutionen und wissen- tion, ist ein Beispiel dafür, wie man Kulturbeziehungen schaftliche Forschungseinrichtungen zusammen, die sich ­gestaltet und wie man miteinander kooperiert – und das als Mittler zwischen praktischer Kulturarbeit, wissenschaft- zum gegenseitigen Nutzen. licher Reflexion, Politikberatung und Medien verstehen. Ihre Ziele sind der Transfer von forschungsbasiertem Wissen Länder trennen sich aktiv von interkulturellen Ein- in Politik und Gesellschaft sowie die Förderung des inter­ heiten, wie es jetzt mit dem Brexit geschehen ist. nationalen Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit in Mit welchen Mitteln können internationale Kultur- den Kulturbeziehungen. Die ICRRA wurde vom ifa initiiert. beziehungen wieder Mut machen für transnatio­ nalen Dialog? Dr. Odila Triebel ist Leiterin des OT: Ich denke, wir sollten mit vereinfachenden Darstellungen ­Bereichs ­Dialog und Forschung vorsichtig sein und schärfer analysieren. Auch wenn wir »­Kultur und ­Außenpolitik« am ifa. es schwierig finden zu verstehen, muss die Forschung noch Foto/© Luca Siermann Humboldt-Büste auf dem Campus der Universität von Havanna, Foto: Eggi, mehr über die Motive hinter diesen Bewegungen heraus­ https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de finden. Und zwar spezifisch zu den jeweiligen Kontexten und Orten.

DS: Interkultureller und transnationaler Dialog hat niemals ausschließlich zwischen Nationen stattgefunden. Das Ver­ Dan Shah ist ­Forschungsdirektor des Der Name Alexander von Humboldt war 2019 präsent wie selten – in einigte Königreich hat viele internationale Foren und ist British Council. seinem Jubiläumsjahr gedachten viele der Erkenntnisse des Universal­ auch, ohne in der EU zu sein, immer noch Teil von Europa. Foto: privat gelehrten, der die Welt bereiste. Doch welche Bedeutung hatte der ­deutsche OT: Das erinnert mich an etwas, das Yasushi Watanabe auf Forscher für die lateinamerikanische Bevölkerung? Dr. Sandra Rebok unserem Netzwerktreffen dieses Jahr in London gesagt hat. Er betrachtet Multilateralismus aus der Perspektive des untersucht in ihrer Studie »Wahrnehmung Humboldts in ­Lateinamerika. Anthropologen und betonte: Eine Nation als Akteur ­Chancen und Herausforderungen einer Themensaison«, welche Rolle wird wesentlich durch die Haltungen, Werte und das Empa­ thievermögen von Individuen gebildet. ­Alexander von Humboldt für die Menschen in Lateinamerika spielte und welche Auswirkungen sein Handeln bis heute zeigt. 66 Forschung 67 ifa Weltweit

Anlässlich des 250. Geburtstags des preußischen Universal- in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft sei überholt und heute wissenschaftlich nicht mehr nützlich, Dieser Text basiert auf einer im Rahmen des ifa-Forschungs- gelehrten und Forschungsreisenden Alexander von verholfen. Für viele von ihnen hatte der Kontakt mit bemängeln einige. Außerdem sieht man Humboldt hier spe- programms »Kultur und Außenpolitik« entstandenen ­Humboldt hat das Auswärtige Amt für 2019 eine Humboldt- ­Humboldt daher eine entscheidende Bedeutung. Gleich­ ziell als Wegbereiter des deutschen Kolonialismus im 19. Jahr- Studie: Saison ausgerufen. Dazu untersuchte Sandra Rebok im zeitig machte er hat er in Europa auf die Arbeiten der hundert. ­Rahmen des ifa-Forschungsprogramms »Kultur und Außen­ ­kreolischen Gelehrten aufmerksam. In der intellektuellen Auch heute sei Humboldt noch relevant, so hingegen SANDRA REBOK: WAHRNEHMUNG HUMBOLD­ TS IN ­LATEINAMERIKA: politik« den Blick auf Humboldt in Lateinamerika. Entwicklung der einzelnen lateinamerikanischen Länder die Autorin der ifa-Studie, Sandra Rebok. Weniger als die CHANCEN UND HERAUSFORDER­UNGEN EINER Auf dem Gebiet der heutigen lateinamerikanischen Länder hat Humboldt damit eine bedeutsame Rolle gespielt. konkreten Ergebnisse sei es dabei seine Herangehensweise an ­THEMENSAISON. und der Vereinigten Staaten von Amerika war dieser zwischen Aber auch Humboldts ureigenes Interesse an den Probleme insgesamt: Humboldt dachte »holistisch und in ifa (Hg.), Stuttgart, 2019, 63 Seiten 1799 und 1804 auf Forschungsreise. Um Risiken und damals noch jungen Vereinigten Staaten hebt die Autorin globalen Zusammenhängen«, er wollte die Ganzheit der ISBN 978-3-921970-04-1 (ifa-Edition Kultur und ­Außenpolitik) ­Chancen einer Humboldt-Themensaison zu ­identifizieren,­ hervor. Er hat sich demnach eingehend mit der Lebensweise Natur in all ihren Zusammenhängen ergründen und er hat kostenlose PDF­ -Version online: hat die Wissenschaftshistorikerin und ausgewiesene Hum­ der Amerikanerinnen und Amerikaner auseinandergesetzt, damals schon die Bedeutung des Austauschs zwischen publikationen.ifa.de boldt-­Expertin Sandra Rebok Stimmen aus Chile, E­ cuador, ebenso wie mit der Wirtschaft und Politik des Kontinents den wissenschaftlichen Disziplinen erkannt. Humboldts Kolumbien, Kuba, Mexiko, Peru und Venezuela eingeholt. sowie mit dessen sozialen Problemen. Einen großen Teil des Beiträge zur Wissenschaft waren äußerst vielseitig, aber Humboldt gilt vielen als der bedeutendste Intellektu­ Wissens über Amerika verdanken die Europäerinnen und ­gerade deshalb nicht ganz greifbar. Sein Werk umspannte die elle des 19. Jahrhunderts. Mit seinen wissenschaftlichen Europäer überhaupt erst Humboldts Forschungsreisen, bis Kunst ebenso wie die Naturwissenschaften, die Politik oder Dr. Sandra Rebok ist freie Wissen- Werken, Briefen, naturhistorischen Sammlungen und karto- zu den geografischen Umrissen des Kontinents, denn die Technik. schaftshistorikerin und forscht grafischen Arbeiten hat er den Blick seiner Zeit geweitet. auch als Kartograf hat Humboldt sich verdient gemacht. Rebok macht einige Vorschläge zur Gestaltung der schwerpunktmäßig zu Alexander von Bis heute gilt er als ein Pionier des wissenschaftlichen Bei aller Wertschätzung äußerten die Befragten auch Humboldt-Saison. Neben Humboldt solle sein Kollege und ­Humboldt. www.sandrarebok.net ­Denkens. Er hatte aber auch einen scharfen Blick für die Kritik am vielseitigen Forschungsreisenden. So war Begleiter Aimé Bonpland gewürdigt werden, dessen Arbeit Foto: Jennifer Daigle ­Lebenssituation der Menschen in den damaligen spani­ ­Alexander von Humboldt zwar finanziell unabhängig, für in der Botanik die längste Zeit von seinem berühmten Weg- schen Kolonien. Auf der europäischen Bühne stand er für seine ­Reisegenehmigungen aber auf die Gunst der spani- gefährten überschattet war. Auch das Verhältnis zur Kolo- Respekt und Verständnis gegenüber den Kulturen dieser schen Krone angewiesen. Sie waren damit gebunden an die nialmacht Spanien verdiene Aufmerksamkeit, da Alexander Gebiete ein – ein Einsatz, der ihm noch heute hoch ange- spanische Kolonialherrschaft. Als Bergbauexperte war von Humboldts Reisen von ihrer Gunst abhängig waren. rechnet wird. So betont man in Mexiko etwa Humboldts ­Humboldts Expertise gefragt und er hat seinen Teil dazu Er musste demnach immer Vorsicht walten lassen und sein Erforschung des aztekischen Kalenders und allgemein seine beigetragen, die Ausbeutung amerikanischer Bodenschätze Streben nach sozialen Veränderungen zügeln. Es war schließ­ Wertschätzung der zivilisatorischen Errungenschaften der voranzutreiben. Umgekehrt wird auch seine Forschung lich das spanische Königreich, in dessen Verantwortung Azteken. manchmal kritisch gesehen: Er hätte seine Informationen die damaligen Kolonien standen, nicht die Regierungen der In Europa wurden die Kulturen der amerikanischen über die örtlichen Gegebenheiten vorsichtiger weitergeben heutigen Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru Indigenen damals noch in kolonialer Manier abgewertet. sollen, weil ausländische Kräfte sie dazu nutzen konnten, und Mexiko. Alexander von Humboldt setzte dem ein positives, von die Kolonien auszubeuten. So steht etwa Humboldts Weiter­ Darüber hinaus biete die Humboldt-Saison Chancen, ­intensiver Neugier und Wertschätzung durchdrungenes Bild gabe geografischer Daten an die US-Regierung 1804 im die wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen der »Neuen Welt« gegenüber. Aber auch die Ausarbei­ Zwielicht. Die Region Islas Chinchas wurde zudem nach ­zwischen Deutschland und den amerikanischen Ländern zu tungen der spanischen Chronisten, die in Europa besonders seinen Veröffentlichungen über die Nutzung von Vogel­ vertiefen. Gezielte Maßnahmen könnten eine vertiefte verkannt waren, haben in seinem Werk eine Aufwertung kot als Düngemittel für diesen Wertstoff ausgebeutet. ­Beschäftigung mit Humboldts Wirken oder auch mit der erfahren. Dadurch konnte er auch die Amerikaner selbst für In Kolumbien­ sieht man ihn manchmal gar als europäischen Wissenschaft insgesamt auslösen. Alle Wissenschafts­ ihr Land begeistern. Humboldt legte die Grundlagen für Imperialisten. bereiche könnten dabei ihre Beiträge leisten – von der Klima­ ein neues Nationalgefühl, erweckte aber auch eine Identifi­ Für einige der Befragten steht Alexander von Hum- forschung bis hin zu den Migrationsstudien. Für das heu­ kation der Amerikanerinnen und Amerikaner mit ihrem boldt insgesamt zu sehr im Fokus. Seine Helfer vor Ort tige Deutschland biete sich der für seine Zeit tolerante und ganzen Kontinent – so zumindest die Sicht ihrer heutigen ­sowie die Errungenschaften der spanischen und kreolischen weltoffene Humboldt zudem als Identifikationsfigur an. Nachkommen. Gelehrten und Forschungsreisenden würden dadurch zu Die Spannung zwischen wissenschaftlichen Idealen Die Befragten würdigten auch seine Sicht auf die Unrecht in den Hintergrund gerückt. Auch seine Rolle als und politischer Realität, zwischen dem spanischen und dem Wissenschaft als Ganzes. Humboldt ging über die Grenzen »Entdecker« ruft bisweilen Unmut hervor: Sie suggeriere, US-amerikanischen Imperium, zwischen Wissensdurst und der einzelnen Fächer hinaus. Er wollte Zusammenhänge die Gegebenheiten in Amerika hätten erst dann eine Bedeu- kolonialer Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen – zwischen den einzelnen Disziplinen aufzeigen und sie zu tung gewonnen, als sie für die europäische Wissenschaft all das biete reichlich Stoff für eine differenzierte Auseinan- einem großen, zusammenhängenden Netz des Wissens zugänglich wurden – oder für die europäische Expansions- dersetzung mit Alexander von Humboldt in der Themen­ ­verknüpfen. Eine ähnliche Haltung hatte er auch zu den politik. Weiterhin hält man Humboldt vor, dass er um saison. Welche Bedeutung hat Wissenschaft auf der Grenzen zwischen den Ländern. Daher gilt Humboldts 1800 heilige Grabstätten der Indigenen entweihte, um zu politischen Ebene? Wann ist es legitim, Wissen weiterzu­geben Denken als Mittel gegen nationalistische Tendenzen. wissenschaftlichen Zwecken an Skelette von deren Vor­ und in die Öffentlichkeit zu tragen? Inwieweit sind Wissen- Zum Teil wird sein wissenschaftliches Werk auch fahren zu gelangen. Hier wäre der Respekt vor der Kultur schaftlerinnen und Wissenschaftler dafür verantwortlich, als Anstoß für die Eigenständigkeit der späteren unabhängi- des Gastlandes wichtiger gewesen als der Forschungsdrang, was mit ihren Forschungsergebnissen geschieht? All diese gen Staaten in Lateinamerika verstanden. Alexander von bemängeln manche der Befragten. ­Themen werden auch heute noch heiß diskutiert. ­Humboldt hat die wissenschaftliche Entwicklung in der Anders ist die Wahrnehmung in Deutschland. Hier Region angekurbelt, indem er mit seiner Pionierarbeit einen kritisiert man eher die Überhöhung Humboldts als »zwei­ Zusammenfassung: Lukas Jung Bezugspunkt für die Forschung vor Ort gebildet hat. So hat ten Kolumbus« und Begründer vielerlei Wissenschaftszweige, er den lokalen Forscherinnen und Forschern zu einem Platz die in Wahrheit nicht auf ihn zurückgingen. Sein Weltbild 68 Forschung 69 ifa Weltweit

Wäre damit die Außenkulturpolitik dafür zuständig, aber sind von der real gelebten Demokratie abhängig, nicht die Werte Deutschlands in der Handelspolitik sicher- von Ideen wie Kulturnation und Leitkultur, die letztlich zustellen, mit einer Art Vetorecht? auf Ausgrenzung basieren. Wir müssen uns die Frage nach KULTURCHECK FÜR SW: Ja. Sonst ist die Rede vom »Wettbewerb der ­Narrative« ­tragenden Gemeinsamkeiten stellen. Diese Frage wurde bloße Rhetorik. Ohnehin sind gelebte Demokratie und nicht erst durch die Migration zum Problem moderner plu- Menschenrechte viel überzeugender. raler Gesellschaften. DIE WIRTSCHAFT Sie kritisieren auch das Vokabular der Außenkultur- Wo sollen gemeinsame Bezugspunkte herkommen? politik. Weshalb? Sind Menschen mit zu viel Diversität überfordert? SW: Ich untersuche die Geschichte von Begriffen wie SW: Nur dann, wenn sie sie nicht kennen. Die Angst vor »Soft Power«, die durch ihre Herkunft aus dem Kalten Fremden ist immer dort am größten, wo es keine Fremden Krieg hoch belastet sind. »Wettbewerb der Narrative« gibt. Die Begegnung ist manchmal schwierig, aber wo ein oder »Nation­ Branding« entstammen ökonomischen Austausch stattfindet, gelingt sie besser als da, wo nur Feind- ­Konzepten und folgen Marketingprinzipien. Eine seriöse bilder aus der Ferne stehen. Außenkulturpolitik braucht diesen Jargon nicht. Sie betonen, dass viel gelingen kann, wenn der politi- In internationalen Rankings gehört Deutschland sche Wille da ist ... nach wie vor zu den beliebtesten Ländern der Welt. SW: Ich bin nicht an utopischen Theorien interessiert, SW: Die Attraktivität geht von der schimmernden Ober- sondern an umsetzbaren Vorschlägen. Es geht darum, fläche des Wohlstands aus, von dem ja immer mehr aus- ­Lobbyarbeit zurückzudrängen, etwa dafür zu sorgen, dass geschlossen sind. Das Forum Menschenrechte listet einen EU-Wirtschaftssubventionen an die Einhaltung von ganzen Katalog von Kriterien aus dem UN-Sozial- und ­Sozial- und Arbeitsrechtsstandards gebunden werden. ­-Kulturpakt auf, die in Deutschland defizitär sind; dazu gehört die steigende Kinderarmut. Hier hat Deutschland viel Auch hier wollen Sie die Außenkulturpolitik in die an Glaubwürdigkeit verloren, genauso wie in der Klima- Pflicht nehmen? und Wirtschaftspolitik. SW: Ich verstehe meine Studie nicht als Kritik der bestehen- den Außenkulturpolitik, sondern im Gegenteil als eine Auch der Umgang mit Afrika wird derzeit stark disku- ­Aufwertung. Und eher als Kritik der politischen Strukturen tiert. Ist Deutschland hier auf dem richtigen Weg? und als Plädoyer dafür, die Stimme der Außenkulturpolitik SW: Wir brauchen eine Revision der Afrikapolitik. Politisch zu stärken und ihr Wissen zu nutzen. Sigrid Weigel beim Martin Roth Symposium 2018 in Berlin, Foto/© Paul Hahn will sie Migrationsursachen bekämpfen. Wirtschaftlich geht es um die Erschließung neuer Märkte. Wenn man sich Welchen Ihrer Vorschläge würden Sie gerne sofort mit diesem Widerspruch nicht auseinandersetzt, dient die umgesetzt sehen? Außenkulturpolitik nur der Kompensation unseres schlech- SW: Eine Kommission zur Aufarbeitung der Wiederver­ Die Kulturwissenschaftlerin ­Sigrid Weigel hat in einer Studie die deutsche ten Gewissens. Notwendig wäre eine ressortübergreifende einigung könnte man schnell einsetzen. Frank-Walter Konferenz »Afrikapolitik auf dem Prüfstand«. Dasselbe gilt ­Steinmeier könnte das in die Hand nehmen. Er war es, der Außenkulturpolitik ­untersucht. für die Themen Integration, Islampolitik, Ost- und West- vor einigen Jahren den Review-Prozess für die Außen­ deutschland. kulturpolitik angestoßen hat; hier könnte er ihn innen­ Frau Weigel, Ihre Studie zur Außenkulturpolitik mitverantwortlich ist für die Schere, die zwischen Globali­ politisch weiterführen. schaut nicht nur nach außen, sondern auch nach sierungsgewinnern und -verlierern entstanden ist, international Sie fordern Austausch auf Augenhöhe, doch die wirt- ­innen, nach Deutschland. Warum? und auch im Innern. Das jüngste Beispiel sind die Brände in schaftliche Überlegenheit scheint sich in die westliche Das Interview, erschienen in der KULTURAUSTAUSCH SW: Außenkulturpolitik beginnt im Innern. Die Prinzipien, Brasilien: Der Regenwald wird zerstört für Felder, auf denen DNA eingeschrieben zu haben. IV/2019, führte Friederike Biron, Literaturwissenschaft- für die sie international eintritt, müssen durch die deutsche am Amazonas Tierfutter für die deutsche Billigfleisch-Produk­ SW: Überlegenheitsgefühle gehören zum kulturellen Unbe- lerin und Redakteurin der Zeitschrift »KULTURAUS- Politik gedeckt sein. Zudem geht es seit Langem nicht mehr tion angebaut wird. Niedrige Löhne hierzulande wiederum wussten Europas. Damit müssen wir uns auseinandersetzen. TAUSCH« in Berlin. nur um die Repräsentation deutscher Kunst im Ausland, erzeugen die Nachfrage nach billigem Fleisch. Insofern plädiere Das betrifft auch die endlich angelaufene Debatte über die sondern um die Zusammenarbeit mit Akteuren in Partner- ich dafür, die Experten aus der Außenkulturpolitik mit ihrem Folgen der Kolonisierung. Die sollte nicht auf die Frage der SIGRID WEIGEL: TRANSNATIONAL ­FOREIGN ­CULTURAL ­POLICY – ländern, besonders aus der Zivilgesellschaft. Wissen über die Bedingungen vor Ort in die Planung außen- Rückgabe von Kulturgütern reduziert werden; es geht auch BEYOND NA­ TIONAL CUL­ TURE: PREREQUISITES und handelspolitischer Schritte einzubeziehen. Der Wandel um unser Selbstverständnis. AND PERSPECTIVES FOR THE INTERSE­ CTION OF DOMESTIC AND FOREIGN POLICY. Getrennte Politikressorts seien globalen Transforma­ zur Elektromobilität im Westen etwa führt letztlich zu einer tionsprozessen nicht mehr gewachsen, stellen Sie Verlagerung der Umweltprobleme in andere Länder. Lithium Sie befassen sich intensiv mit Vor- und Nachteilen des ifa (Hg.); Stuttgart, 2019, 136 Seiten ISBN 978‐3‐ 948205‐04‐1 fest und sagen: Wirtschaftspolitik ist Kulturpolitik. für Batterien wird in Südamerika abgebaut, wo dafür jahr­ Nationalstaats. (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik) kostenlose PDF-Version online: Können Sie das erläutern? tausendealten Kulturen die Lebensgrundlage entzogen wird. SW: Es geht um die Spannungen zwischen dem ­Nationalstaat­ ­publikationen.ifa.de SW: Ein Anspruch Auswärtiger Kulturpolitik lautet: Deshalb schlage ich vor, dass in geplante Wirtschaftsmaß- als Verfassung, die Grundrechte formuliert, und dem Kon- »die Globalisierung verantwortlich gestalten«. Wie soll das nahmen regelmäßig ein Entwicklungs- und Kulturcheck der zept nationaler Kultur. Für den Nationalstaat als politisches gehen, wenn gleichzeitig auch die deutsche Wirtschaft Außenkulturpolitik eingebaut wird. Gemeinwesen gibt es bisher keinen Ersatz. Die Grundrechte 70 Forschung 71 ifa Weltweit

»Die rasante Entwicklung des Landes stellte China vor Für diesen methodischen Umgang mit Fremdheits- ­Herausforderungen, besonders in der Weitergabe kultureller erfahrung steht exemplarisch das deutsch-chinesische Forum Erfahrungsschätze und beim Aufbau des gesellschaftlichen für kulturelle Bildung. Das Forum bietet die Gelegenheit KULTURELLE BILDUNG Wertesystems. Überall, wo sich Gesellschaften schnell ver- zum transkulturellen und interdisziplinären Dialog zwischen ändern, entstehen Konflikte. Dies betrifft nicht allein die Akteuren verschiedener Länder. Dieser Dialog funktioniert Weitergabe traditioneller Werte, sondern auch gesellschaft- nur, wenn alle Beteiligten Offenheit und Neugier für die liche Ideologien.« So beschreibt Shizhen Lu die zentralen Perspektiven anderer einbringen, auf Belehrungen mit erho- IM ­DEUTSCH- ­ Problemstellungen der chinesischen Kulturpolitik. Die benem Zeigefinger verzichten, nachfragen und versuchen, Parteisekretärin und ehemalige Vizedirektorin der China andere Ansichten und deren historisch-kulturellen Kontext Youth University of Political Studies in Peking hatte die und Hintergrund zu verstehen. Das Voneinander- und Mit- wissenschaftliche Leitung der chinesischen Delegation beim einander-Lernen ermöglicht den Teilnehmenden, gemein­ CHINESISCHEN DIALOG deutsch-chinesischen Forum inne. same Zukunftsaufgaben als solche zu begreifen, Strategien Eine Fachperson aus der Wissenschaft oder Politik zur Problemlösung zu entwickeln und gesellschaftliche in Deutschland würde kulturpolitische Zukunftsaufgaben ­Veränderungen nachhaltig mitzugestalten. vermutlich mit anderen Worten beschreiben. Im Kern kann Aufbauend auf den vorherigen Foren wurden bei die Aussage Shizhen Lus dennoch auch auf Deutschland dem deutsch-chinesischen Forum 2019 Themen wie soziale­ übertragen werden: Globalisierung, Migration, Klima­ wandel, Teilhabe von Migrantinnen und Migranten, Klimawandel Digitalisierung, soziale Ungleichheit und eine ­zunehmende und Beteiligung von Jugendlichen in politischen Entschei­ Pluralisierung der Lebenswelten führen weltweit zu dungsprozessen diskutiert. Für 2020 und 2021 sind weitere ­Verän­ derungen­ des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Foren geplant, bei denen andere Fragestellungen im Fokus ­Wenngleich sich die politischen Systeme Deutschlands und stehen sollen, etwa der partizipative Aspekt kultureller Chinas grundlegend unterscheiden, so steht auch Deutsch- ­Bildung am Beispiel ländlicher Räume. Kulturelle Bildung land vor Herausforderungen durch systemschwächende hat den Anspruch, die Persönlichkeitsentwicklung zu Einflüsse. Der Wertediskurs spielt dabei in beiden Ländern ­fördern und zum Heranwachsen weltoffener und resilienter eine zentrale Rolle. junger Menschen beizutragen. In der sich schnell wandeln­ Gemeinsame Werte halten eine Gesellschaft zusam­ den Welt sind diese Eigenschaften für Individuen und men und häufig wird die Frage laut: Wie viel Diversität Gesellschaften wichtiger denn je. In diesem Sinne müssen kann eine Gesellschaft aushalten? Diverse Gesellschaften Menschen in Gemeinden fernab des großstädtischen Kultur­ erfordern ­Toleranz und einen konstruktiven Umgang mit angebots gleichwertigen Zugang zu kultureller Bildung ­Fremdheits- und Unsicherheitserfahrungen. Die Mitglieder ­haben. Die Frage, wie diese Zielgruppe erreicht werden kann der Gesellschaft müssen nicht alle Wertvorstellungen teilen, und welche Ansätze dazu bereits in Deutschland und China­ aber ein friedliches Zusammenleben bedarf zumindest der existieren, soll Gegenstand der kommenden ­Foren sein. Verständigung­ auf einen Grundkonsens, eines respektvollen Umgangs miteinander und des Verständnisses dafür, dass Von Jana Scheible, Mitarbeiterin im Bereich »Dialog und Wang Qunying, Leiterin am Institut für Familienpädagogik im Forum Kulturelle Bildung 2019, Foto/© Marco Dirr andere Menschen oder Gesellschaften durch ihre eigenen Forschung Kultur und Außenpolitik«, ifa historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Erfahrungen geprägt sind und in diesem Kontext handeln. Das Projekt »Kulturelle Bildung: Theorie und Praxis im Eine mögliche Reaktion auf Fremdheits- und deutsch-chinesischen Austausch« wird gefördert durch die ­Unsicherheitserf­ ahrungen ist der Rückzug auf traditionelle­ Stiftung Mercator. Wertvorstellungen. Vor lauter Unterschieden werden ­häufig die Gemeinsamkeiten und das Verbindende nicht Vom 24. bis 28. Juni 2019 veranstaltete das ifa in Kooperation mit der mehr gesehen.­ Eine andere Möglichkeit, auf die Verände­ Stiftu­ ng Mercator und der chinesischen Stiftung China Soong Ching Ling rungen unserer Zeit zu reagieren, ist das Reflektieren kultu- rell ­geprägter Werte, Denk- und Handlungsmuster,­ auch das vierte deutsch-chinesische Forum zu kultureller Bildung. In Nürnberg der eigenen. Ein Ziel der kulturellen Bildung ist es daher, und Stuttgart tauschten sich Fachleute aus China und Deutschland über die Empathiebildung und die Fähigkeiten zur Problem­ lösung junger Menschen zu fördern. Künstlerische Zugänge das Schwerpunktthema Wertebildung aus. Das deutsch-chinesische ­Forum machen es möglich, in unvertraute, komplexe Situationen dient als Austauschplattform zu zentralen Entwicklungsaufgaben in der einzutauchen und verschiedene ­Handlungsmöglichkeiten auszuprobieren. Ein Beispiel sind Theaterprojekte im kulturellen Bildung und soll das gegenseitige Verständnis vertiefen. Es findet ­Kontext von Migration und Globalisierung. Die Teilneh­ abwechselnd in China und Deutschland statt. Dabei wird ein transkul­ men­den wechseln in ihren Rollen die Perspektive. So ­können­ sie die Vielschichtigkeit der Situation erfahren und tureller und interdisziplinärer Fachdialog zwischen Lehrkräften, Kultur- neue ­Gestaltungsoptionen für sich und die Gesellschaft schaffenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht. ­aufzeigen. 72 Forschung LESSONS LEARNED – ZUR ZUSAMMEN- ARBEIT MIT ZIVIL- GESELLSCHAFTLICHEN

NETZWERKEN Workshop des WIKA (Wissenschaftlicher Initiativkreis Kultur und Außenpolitik) 2019 im ifa in Stuttgart. Foto/© Bettina Meister/www.bettinameister.com

Mittlerorganisationen und kulturelle Institutionen können zur Würdigung Erwartungen der lokalen Bevölkerung widerspiegeln. Gerade Öffnung für Diversität zur internationalen Vernetzung der kleineren zivilgesell- und Sichtbarmachung von zivilgesellschaftlichem Engagement beitragen, schaftlichen Akteure untereinander, aber auch mit anderen Es ist wichtig, bei der Einbeziehung von Partnern die indem sie die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure in die konzep­ politischen oder wirtschaftlichen Partnern kann die Aus- ­Zusammenarbeit als »Kollaboration«, als Austausch wärtige Kulturpolitik beitragen. Global agierende NGOs auf ­Augenhöhe zu verstehen. Die aktive Teilhabe an Dis­ tionelle Arbeit miteinbeziehen, als Diskussionspartner und Gegenüber sind interessante Partner aufgrund ihrer Professionalität und kursen zu Kunst und Soziokultur sowie die Möglichkeit, auf Augenhöhe. Aus der Koordinationstätigkeit des deutschen Netzwerks ihrer Erfahrung auf internationaler politischer Ebene, sie Wissen und Ideen einzubringen, sind wichtige Voraus- sind aber selbst nicht unbedingt lokal verortet und auf der setzungen für eine Zusammenarbeit (Wolfram 2018: 327). der Anna Lindh Foundation werden im Folgenden einige Erfahrungen, Grassroot-Ebene selten eingebunden. Eine Einbeziehung der Dies gilt verstärkt im kreativen Bereich und umso mehr Überlegungen und Empfehlungen für die Zusammenarbeit mit zivilgesell- Ratschläge einschlägiger inländischer Akteure kann dagegen in Partnerschaften, in denen die sozialen und politischen zur Relevanz und Wirksamkeit der Programme beitragen. Machtverhältnisse der Partner sehr unterschiedlich gelagert schaftlichen Netzwerken vorgestellt. Die aufwendigen Antrags- und Berichtsf­ ormalitäten sind – wie beispielsweise bei der Einbeziehung kleinerer großer Geldgeber sind für viele kleinere und teils ehren­ ­zivilgesellschaftlicher Organisationen in die Arbeit staat- amt­lich arbeitende zivilgesellschaftliche Organisationen licher oder halbstaatlicher Akteure. Die Herausforderung, Capacity Building in den Bereichen Projektmanagement und Fundraising schwierig oder gar nicht zu bewältigen. Microgrants – kleinere sich auf andere Arbeitsweisen einzustellen, und die Zeit ­entgegenzukommen und ihnen Wissen an die Hand zu Beträge, die kurzfristig und flexibel zur Unterstützung von und Energie, die dafür aufgewendet werden muss, um eine Staatliche oder halbstaatliche Akteure können zur Entfal- ­geben, mit dessen Hilfe sie die eigenen Interessen vertreten zivil­gesell­schaftlichen Projekten eingesetzt werden können, Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten, sollten nicht tung der Zivilgesellschaft beitragen, indem sie Partizipations- und eigene Belange sichtbar machen können. haben sich aus zivilgesellschaftlicher Sicht als wirkungsvolles unterschätzt werden. Instrumente für Monitoring und Eva- möglichkeiten stärken. Weitere Arten der Unterstützung ­Instrument erwiesen. luation sollten angemessen komplex und möglichst nicht sind Capacity-Building-Maßnahmen, die notwendiges Wissen Beitrag zur Vernetzung Die Einbindung lokaler zivilgesellschaftlicher Ini­ rein quantitativ aufgebaut sein. Die reinen Zahlen erreichter und Kompetenzen vermitteln, um Bürgerinnen und Bürger tiativ­ en in internationale Kooperationsprojekte kann Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind kein ausreichender zu einer kritischen Haltung zu befähigen. Ein Ausbau der Als weiterer Beitrag kann es sinnvoll sein, die ­Vernetzung ­sinnvoll sein, denn dies ermöglicht es zivilgesellschaftlichen Gradmesser für die erfolgreiche Einbeziehung zivilgesell- ­Kapazitäten in diesen Bereichen zielt darauf ab, Mitglieern lokal und auch regional engagierter Bürgerinnen und ­Akteuren, selbst organisierte, größere Veranstaltungen zu schaftlicher Akteure und können unter Umständen kontra- der Zivilgesellschaft Vertrauen, Wissen und Fähigkeiten ­Bürger mit anderen zivilgesellschaftlichen ­Akteuren zu realisieren. Damit können sie zum einen die Sichtbarkeit für produktiv sein, indem sie die Projektpartner zu kurzfristigen zu vermitteln und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, ­unterstützen. Der Zugang zu und die Teilhabe an trans­ ihre Themen erhöhen und regionale Multiplikatoren, (Publikums-)Aktionen verleiten und keine langfristig trag- sich aktiv in eine zunehmend komplexe und international­ kultu­rellen Netzwerken ist eine Basis für die Gestaltung ­Politiker und andere Stakeholder kennenlernen und gleich- fähigen Beziehungen fördern. vernetzte Welt einzubringen – insbesondere auch in einer der Gesellschaft gerade auch vor dem Hintergrund einer zeitig in den Dialog mit ähnlichen Initiativen in anderen Gewarnt sei vor einem Einpassen der Gruppierungen Weise, dass sich Bürgerinnen und Bürger in der Peripherie ­zunehmenden­ Globalisierung und wirkt einer Spaltung der Ländern oder Regionen treten und langfristige Kooperatio- in eine feststehende Agenda. Damit wird nicht nur Potenzial und mit geringeren Bildungschancen nicht an den Rand Gesellschaft und dem Gefühl des »Abgehängtseins« nen aufbauen. Gerade kleinere lokale Initiativen bekommen für die Entstehung von Neuem verschenkt, dieses Einpassen ­gedrängt fühlen. Wichtig ist es, dem Interesse zivilgesell- ­Einzelner entgegen. Kleine lokal agierende zivilgesellschaft- so erst die Möglichkeit, an der Entwicklung einer Global steht auch einer langfristigen, nachhaltigen Zusammenarbeit schaftlicher Akteure an praktischen Qualifikationen etwa liche Akteure können unmittelbarer Ängste, Sorgen und Civil Society aktiv teilzuhaben. im Wege (vgl. Hampel 2014). Wichtige Faktoren für eine 74 Forschung 75 ifa Weltweit gelingende Zusammenarbeit sind: Kollaboration auf Augen- Wichtig ist ebenfalls, als Veranstalter ein Bewusst- höhe und Zeit. sein zu entwickeln für die Risiken der Sichtbarmachung Unter dem Stichwort »Audience Empowerment« zivilgesellschaftlicher Akteure in autoritären Kontexten, die hat Gernot Wolfram dargelegt, welche Wichtigkeit der Rolle auch über die Landesgrenzen hinaus eine Gefährdung ifa-FORSCHUNGS- von Akteuren beizumessen ist. Nicht nur als ­Zuschauer, ­bedeuten kann. Konkret kann dies bedeuten, dass künstle- sondern als Gestalter mit Einfluss vor und hinter der Bühne rische, wissenschaftliche oder journalistische Dissidentinnen in Erscheinung zu treten, und zwar in der Eigenschaft als und Dissidenten oder ihre Verwandten bzw. Bekannten Kunstschaffende oder Wissenschaftlerinnen und Wissen- bei öffentlichen Auftritten in Deutschland nicht sicher sind; ­PREIS 2019 schaftler, nicht mit dem Label »Migrant« oder »Flüchtling«­ die Einschränkung der Meinungsfreiheit wirkt häufig über – erst das bedeute Teilhabe am Kulturleben (vgl. Wolfram Landesgrenzen hinaus. Es wäre sinnvoll, in Anlehnung 2015: 10). Auf dem Gebiet der Öffentlichen ­Wissenschaft an die journalistischen Sorgfaltspflichten einen »Code of Den ifa-Forschungspreis 2019 hat Dominik Herzner für seine Dissertation bildet die Vorlesungsreihe »World Science Café« (Die Conduct« für die Leitung kultureller Veranstaltungen zu ­Reihe wird seit 2016 vom ZAK | Zentrum für ­Angewandte entwickeln, der auch Empfehlungen für den Umgang mit »Deutsche Auslandsschulen in Spanien. Instanzen Auswärtiger Kultur- Kultur­wissenschaft und Studium Generale am KIT in gefährdeten Personen sowie Richtlinien zur Einschätzung politik zwischen Konflikt und Kooperation« erhalten, die er an der Philo- ­Kooperation mit dem International Scholars and Welcome des Gefährdungsstatus beinhaltet. Office (IScO) im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative Nicht nur im Hinblick auf die Einbindung wert- sophischen Fakultät der RWTH Aachen vorgelegt hat. Die Laudatio hielt am KIT ausgerichtet) hierfür ein Beispiel. Sie bietet verfolg- voller und marginalisierter gefährdeter Stimmen bildet die ­Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. ten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Mög- Anna Lindh Foundation einen Ansatz für eine außerge- lichkeit, ihre Forschungsarbeit einem größeren Publikum wöhnliche Zusammenarbeit auf zivilgesellschaftlicher und Dominik Herzner studierte in Regensburg Deutsch, ­Schuldienst bis Februar 2020 ist er aktuell als Studienrat­ am vorzustellen. Auf diese Weise steht die wissenschaftliche intergouvernementaler Ebene. An dieser Stelle soll noch ein- ­Geschichte, Sozialkunde und Deutsch als Fremdsprache­ auf Gymnasium Holzkirchen tätig. Mit dem ifa-­Forschungspreis Kompetenz der Vortragenden im Fokus der Aufmerksam- mal mit Nachdruck betont sein: Die großen Herausforde- Lehramt an Gymnasien. Während seiner ­Promotion an der »Auswärtige Kulturpolitik« werden herausragende Dis­ keit und nicht ihre Eigenschaft als Geflüchtete. Das Wissen, rungen unserer Zeit wie Klimawandel und soziale Ungleich- Rheinisch-Westfälischen Technischen Hoch­ ­schule ­Aachen sertationen aus Ländern der Europäischen Union ­prämiert, die Expertise und die neuen Sichtweisen, die sie in die aka- heit erfordern eine Einbeziehung gemeinwohlorientierter war Dominik Herzner am Zentrum für ­Sprache und die Forschungsdesiderate im Themengebiet Kultur und demische Welt und in die deutsche Gesellschaft einbringen, Kräfte. Dies impliziert nicht nur diejenigen, die als Teil von ­Kommunikation der Universität Regensburg ­tätig. Dort Außenpolitik aufgreifen und sich durch innovative Frage- können in diesem neuen Format sichtbar und mit einem internationalen NGOs ohnehin vernetzt sind, sondern leitete er Sprach- und Kulturkurse für ausländische Stu­ stellungen auszeichnen. Die Themenstellung der Arbeiten interessierten Publikum diskutiert werden. auch und insbesondere die lokal agierenden Organisationen, dierende. Nach seiner Referendarausbildung im b­ ayerischen sollte Relevanz für die außenkulturpolitische Praxis besitzen. Vereine, Verbände. Gesellschaftlicher Zusammenhalt im 21.Jahrhundert, der auch verstärkten Migrationsbewegun- Unter schwierigen Bedingungen gen, großen gesellschaftlichen Umbrüchen und teilweise Verleihung des ifa-Forschungspreises 2019 an Dominik Herzner (v. l. n. r.: Ronald Grätz, ifa-Generalsekretär, Dr. Dominik Herzner, Preisträger, zusammenarbeiten­ dem (gefühlten) Verlust von Sicherheit in Anbetracht neuer Prof. Dr. Christian Kuchler, RWTH Aachen). Foto/© Bettina Meister/www.bettinameister.com Unübersichtlichkeiten standhalten soll, setzt eine starke Die Stärkung der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ­Bürgergesellschaft und politische ­Partizipationsmöglichkeiten im Ausland bietet auch die Möglichkeit, in schwierigem voraus, die grenzüberschreitend angelegt sein müssen, Umfeld direkt in Kontakt mit der Bevölkerung zu treten wenn sie der Transkulturalität unserer Lebenswirklichkeit und Themen zu diskutieren, die nicht auf der politischen entsprechen wollen. ­Agenda stehen. Kunstschaffende und Kreative können selbst in autoritären Kontexten, wie Meike Lettau es formu- Der Text ist ein Auszug aus: liert, als »Agents of Change« (Crückeberg et al. 2018: 292) Swenja Zaremba: In transkulturellen Netzwerken zusammen- agieren, sie können zur Herausbildung einer Gegenöffent- arbeiten. Zivilgesellschaftliche Organisationen als P­ artner in lichkeit und eines kritischen Bewusstseins beitragen. Häufig der internationalen Kulturarbeit, erschienen in: ist hierfür eine Abwägung notwendig, was zielführender ist: eine klare öffentliche politische Positionierung oder die Fort- DIASPORA. ­NETZWERKE GLOBALER ­GEMEINSCHAFTEN. (WIKA-REPORT, BD. 3). führung der leisen langfristigen Arbeit. In dieser Form in den Dialog mit zivilgesellschaft- Caroline Y. Robertson-von Trotha, ifa (Hg.); ­Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2019; lichen Netzwerken zu treten, bedeutet auch für eine Insti­ 212 Seiten; ISBN 978-3-7315-0813-7; tution, das eigene Handeln zu reflektieren, sich bewusst (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik); ­kostenlose PDF-Version online: zu werden, ob und inwiefern sie selbst wertegeleitet agiert, ­publikationen.ifa.de welche Werte möglicherweise verhandelbar sind und welche nicht. Dabei ist die Gefahr eines Missbrauchs, einer Instru- mentalisierung und damit einer Arbeit gegen demokratische Werte nicht aus dem Blick zu verlieren. Wenn Mitglieder zivilgesellschaftlicher Gruppierungen als Partner in Aktivi- Swenja Zaremba ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im täten der internationalen Kulturarbeit von staatlicher Seite Bereich Interkulturalität und Globalisierung am ZAK | einbezogen werden, so gilt es, kritisch zu beurteilen, welche Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Interessen damit verfolgt werden. Generale am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 76 KULTURAUSTAUSCH 77 ifa Weltweit

KULTURAUSTAUSCH wird vom ifa und dem ConBrio Verlag in Public-Private-­Partnership ­herausgegeben und durch das Auswärtige Amt finanziell unterstützt. Herausgeber ist der General­ sekretär des ifa, Ronald Grätz. Die Chefredakteurin der Zeitschrift ist seit 2005 Jenny Friedrich-Freksa. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und erreicht Leserinnen und Leser in weit mehr als 100 Ländern. Sie ist im Abonnement oder innerhalb Deutschlands im ausgewählten Zeitschriftenhandel erhältlich. www.kulturaustausch.de

KULTURAUSTAUSCH – DIE WELT IN EINEM MAGAZIN

In jeder Ausgabe widmet sich die KULTURAUSTAUSCH – ­Zeitschrift für internationale Perspektiven einem Thema und lädt Autorinnen und ­Autoren aus aller Welt ein, ihre ganz eigenen Sichtweisen darauf zu ­teilen: Wie hält man es in Brasilien mit dem Klimawandel? Wie spricht man in Frankreich über Flucht und Heimat? Wer ist die Stimme des ­Feminismus in Äthiopien? Große internationale Namen kommen ­dabei ebenso zu Wort wie die Expertinnen und Experten des ­Alltags vor Ort. KULTURAUSTAUSCH steht für Vielfalt, ­Internationalität und einen Journalismus aus nächster Nähe. Damit ist sie die Zeitschrift für inter­ nationale Perspektiven. Seit 2019 ist auch der Webauftritt der ­Zeitschrift runderneuert: Schöner, noch informativer – und mit einer neuen inter­ aktiven Weltkarte, die zu Texten und Bildgalerien aus allen Ländern der Erde führt. Zum ersten Mal auch ist kulturaustausch.de zweisprachig ­zugänglich. Ausgewählte Texte erscheinen jetzt auch auf Englisch. 78 Publikationen 2019 79 ifa Weltweit PUBLIKATIONEN 2019 AUSSTELLUNGS­ SEBASTIAN STUMPF. KLEIDER MACHEN ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; ULRIKE GUÉROT: STUART MACDONALD: ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; THOMAS REUTER: ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; DIE PUBLIKATIONEN KULTURAUSTAUSCH – 1/2019: KATALOGE 2019 WITH/AGAINST ORTE. DIPDII ­TEXTILES, 87 Seiten; WAS IST DIE NATION? BREXIT,­ POPULISM, 12 Seiten; GERMAN CULTURAL 168 Seiten; DES FORSCHUNGS­ ZEITSCHRIFT FÜR OBEN. THE FLOW #3 – ­BANGLADESCH. ISBN 978-3-948205-11-9; NATIONALISM.­ ISBN 978-3-948205-01-0; ­DIPLOMACY IN INDO­ ISBN 978-3-948205-13-3; PROGRAMMS FINDEN INTERNATIONALE VON MENSCHEN UND ZEITGENÖSSISCHE­ ­STUDIO ANNA (ifa-Edition Kultur und ­CHALLENGE OF THE (ifa Input); kostenlose NESIA. BUILDING (ifa-Edition Kultur und SIE AUCH AUF ­PERSPEKTIVEN BERGEN FOTO­GRAFISCHE ­HERINGER. Außenpolitik); kostenlose FUTURE. ­PDF-Version online: ­COOPERATION IN A Außenpolitik); kosten- www.gesis.org/ssoar. ANKERSENTRUM. INTERVENTIONEN.­ PDF-Version online: ­publikationen.ifa.de CHANGING WORLD. lose PDF-Version ­online: 4/2019: SURVIVING IN CONTEMPORARY publikationen.ifa.de publikationen.ifa.de DAS PARADIES DER THE RUINOUS RUIN. PHOTOGRAPHIC ANDEREN. ­INTERVENTIONS. SANDRA REBOK: EIN HEFT ÜBER DIE GIJS DE VRIES: PERCEPCIÓN DE SIGRID WEIGEL: WEITERE MALEDIVEN. CULTURAL FREEDOM HUMBOLDT EN IBERO­ TRANSNATIONAL PUBLIKATIONEN IN EUROPEAN FOREIGN AMÉRICA: RETOS Y ­FOREIGN CULTURAL OPORTUNIDADES POLICY – BEYOND POLICY. ifa (Hg.); Göttingen: DE UNA TEMPORADA ­NATIONAL CULTURE: Steidl, 2019; 160 Seiten; ­TEMÁTICA. PREREQUISITES GESCHICHTE(N). IDEEN ISBN 978-3-95829-645-9; AND PERSPECTIVES UND ­PARTNER ZUR (Edition ifa) 16,00 € FOR THE INTER­ VERMITTLUNG VON SECTION OF DOMESTIC LOKAL­GESCHICHTE IN ifa, Ronald Grätz (Hg.); Stuttgart: ifa, 2019; ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; AND FOREIGN POLICY. MITTELOSTEUROPA Regensburg: ConBrio, 32 Seiten; ULRIKE GUÉROT: 11 Seiten; ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; 2019; 82 Seiten Schutzgebühr 2,00 € WIE HÄLTST DU’S ISBN 978‐3‐ 921970‐05‐8; 137 Seiten; ISBN 978‐3‐ Natascha Süder Happel- MIT EUROPA? (ifa Input); ­kostenlose 921970‐02‐7; (ifa-Edition mann; Natascha­ Süder ­PDF-Version online: Kultur und Außenpolitik); WEITERE ifa-PUBLI­KA­ Happelmann, KUDZANAI CHIURAI: ­publikationen.ifa.de kostenlose PDF-Version ifa, Ronald Grätz (Hg.); TIO­NEN FINDEN SIE AUF Franciska Zólyom (Hg.); ­ ifa, Ellen Strittmatter (Hg.); ­GENESIS [JE N‘ISI ISI]. online: publikationen.ifa.de Regensburg: ConBrio, publikationen.ifa.de. Archive Books, 2019; Köln: Verlag der Buchhand- WE LIVE IN SILENCE. ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; 82 Seiten 304 ­Seiten; lung Walther König, 2019; 2019; 111 Seiten; MAIK MÜLLER: ISBN: 978-3-948212-03-2 71 Seiten; ISBN 978-3-921970-30-4; TEMPORARY SHELTER DIASPORA. 18,00 € ISBN 978-3-96098-494-8 (ifa-Edition Kultur und AND RELO­CATION ­NETZWERKE GLOBALER 3/2019: 18,00 € ­Außenpolitik) kosten- INITIATIVES:­ PERSPEC­ ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; ­GEMEINSCHAFTEN. NONSTOP. lose PDF-Version online: TIVES OF ­MANAGERS 60 Seiten; (WIKA-REPORT, BD. 3). EIN HEFT ÜBER DIE GANZE WELT EIN ­publikationen.ifa.de AND PARTICIPANTS. ISBN 978-3-921970-01-0; ­MENSCHEN UND ­BAUHAUS. AUF WELT­ TAIYO ONORATO & (ifa-Edition Kultur und ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; ­VERKEHR. REISE: ­DIE ­ GLOBALE NICO KREBS. Außenpolitik); kostenlose 136 Seiten; ­MODERNE UND IHRE ­WITH/AGAINST MUSIK ÖFFNET ifa (Hg.); Göttingen: PDF-Version online: ISBN 978‐3‐ 948205‐04‐1; ifa (Hg.); 2019; kostenlose BEGEGNUNG MIT DEM THE FLOW #4 – ­WELTEN. Steidl, 2019; 176 Seiten; publikationen.ifa.de (ifa-Edition Kultur und Printausgabe BAUHAUS ZEITGENÖSSISCHE ZUR GESTALTUNG ISBN 978-3-95829-644-2; Außenpolitik); kosten- FOTOGRAFISCHE ­INTER­NATIONALER (Edition ifa) lose PDF-Version online: ­INTERVENTIONEN. KULTUR­BEZIEHUNGEN. 16,00 € SANDRA REBOK: ­publikationen.ifa.de RUSSLANDDEUTSCHE. ­CONTEMPORARY WAHRNEHMUNG IM GESPRÄCH MIT ­PHOTOGRAPHIC ifa (Hg.); Stuttgart: ifa, ­HUMBOLDTS IN LATEIN­ IFA-REDAKTEURIN ­INTERVENTIONS. 2019; 74 Seiten; 18,00 € BENJAMIN ­JÖRISSEN: ­ AMERIKA: CHANCEN SIGRID WEIGEL: ­MAGDALENA STURM KREATIVITÄT UND HERAUSFORDER­ TRANSNATIONALE UND INNOVATIONS­ UNGEN EINER THEMEN­ Caroline Y. Robertson-von AUSWÄRTIGE­ KULTUR­ FÄHIGKEIT. SAISON. Trotha, ifa (Hg.); ­Karlsruhe: POLITIK – ­JENSEITS­ ­PERSPEKTIVEN AUF ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; KIT Scientific Publishing, DER NATIONALKULTUR: ­KULTURELLE BILDUNG 107 Seiten; 2019; 212 Seiten; VORAUS­SETZUNGEN STUDIEN, IM­ CHINESISCH-­ ISBN 978-3-948205-00-3; ISBN 978-3-7315-0813-7; UND PERSPEKTIVEN ifa, Ronald Grätz (Hg.); ifa (Hg.); München: ­Hirmer, DOKUMENTATIONEN DEUTSCHEN DIALOG. (ifa-Edition Kultur und (ifa-Edition Kultur und DER VERSCHRÄN­ Regensburg: ConBrio, 2019; ca. 200 Seiten; UND SAMMELBÄNDE Außen­politik); ­kostenlose Außenpolitik); ­kostenlose KUNG VON INNEN UND 2019; 82 Seiten ISBN 978-3-7774-3416-2 ­PDF-Version online: PDF-Version online: AUSSEN. 19,90 € ­publikationen.ifa.de ­publikationen.ifa.de 2/2019: WERNER BOGULA: Ronald Grätz, Christian HEINRICH­ WILHELM SCHULD. HÄUSER FÜR ALLE. DIGITALE PLATTFORMEN ­Höppner (Hg.); JUSTIN O’CONNOR: SCHÄFER: FRIEDENS­ WIE MENSCHEN MIT WOHNUNGSBAU­ IN FÜR INTER­NATIONALE Göttingen: Steidl, 2019; ­RESOURCES OF HOPE? POTENZIAL VON FREI­ UNRECHT­ UMGEHEN. ­MEXIKO. ifa, Ellen Strittmatter (Hg.); KULTUR­BEZIEHUNGEN. 240 Seiten; CREATIVE ECONOMY KIRCHEN IN DEN USA ifa (Hg.); 2019; kostenlose Köln: Verlag der Buchhand- SICHERE KOMMU­NIKA­ ISBN 978-3-95829-526-1 AND ­DEVELOPMENT IN UND LATEINAMERIKA. Printausgabe lung ­Walther König, 2019; TION UND ­KOOPERATION 20,00 € THE ­GLOBAL SOUTH. POTENZIALE UND 75 Seiten; IM NETZ. ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; HINDERNISSE FÜR DIE ISBN 978-3-96098-495-5 63 Seiten; INTERNATIO­NALE 18,00 € ISBN 978-3-921970-04-1; ZUSAMMENARBEIT.­ ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; (ifa-Edition Kultur und 12 Seiten; ­Außenpolitik); kostenlose ifa (Hg.); Stuttgart, 2019; ­ISBN 78‐3‐ 948205‐06‐5; PDF-Version­ online: 142 Seiten; ­ (ifa Input) kostenlose publikationen.ifa.de ISBN 978-3-921970-06-5; PDF-Version online: (ifa-Edition Kultur und publikationen.ifa.de Außenpolitik); kostenlose PDF-Version online: publikationen.ifa.de ifa, Ronald Grätz (Hg.); ifa (Hg.); Stuttgart: ifa, Regensburg: ConBrio, 2019; 104 Seiten 2019; 82 Seiten 18,00 €

80 Organisation in Zahlen 81 ifa Weltweit

14.62914.629 mal wurde der ifa-Podcast »Die Kulturmittler« 2019 angehört

84.268Besucherinnen und Besucher auf ifa.de

Neue Followerinnen und Follower 2019 auf dem1.537 ifa-Instagramkanal Auf fast 300% stieg die Zahl der Seitenzugriffe auf ifa.de nach dem300 Relaunch am 6. November 2019

30.967.756,00Euro Budget

3.583neue Abonnentinnen und Abonnenten 2019 auf dem ifa-Facebookkanal

Medienberichte zum1568 ifa und seinen Projekten

224.097abgerufene Seiten auf ifa.de

99.064Personen erreichte die CCP-Ausschreibung auf Facebook und ist somit der reichweitenstärkste Post 2019

150Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 82 Organisation in Zahlen 83 ifa Weltweit

KULTURAUSTAUSCH auf Facebook:

DAS ifa IN Ronald Grätz auf Twitter: 223 5.256Abonnentinnen und Abonnenten DEN SOZIALEN Followerinnen und Follower

NETZWERKEN ifa auf Instagram:

ifa Culture Extern auf Twitter: 2.920Abonnentinnen und Abonnenten KULTURAUSTAUSCH auf Twitter: 1.584Abonnentinnen und Abonnenten

ifa auf Facebook:

Followerinnen und257 Follower

art.ifa auf Facebook:

24.235Abonnentinnen und Abonnenten ifa Gallery Berlin auf Instagram: 7.583Abonnentinnen und Abonnenten

Abonnentinnen1.721 und Abonnenten Mind_Netz auf Facebook: Minderheiten_verbinden auf Facebook:

Abonnentinnen und Abonnenten 6.459 2.476Abonnentinnen und Abonnenten 84 Präsidium 85 ifa Weltweit PRÄSIDUM, MITGLIEDER UND BEIRÄTE PRÄSIDIUM Petra Drexler, VLR I, Dr. Claudia Rose, Prof. Dr. Verena Metze-­ FÖRDERNDE ­ CIVIC GmbH – Institut Europa Zentrum Baden- Kulturpolitische Gesell- Südwestrundfunk (SWR), Jagoda Marinić, Prof. Dr. Caroline Y. Franciska Zólyom, Leiterin Referat 606, ­Ministerialdirigentin, Mangold, ehem. Präsi­dentin MITGLIEDER für internationale Bildung, Württemberg, schaft e.V., Dr. Norbert Kai ­Gniffke, Intendant ­Schriftstellerin, Leiterin Robertson-von Trotha, ­Direktorin, Galerie für Präsident: Auslandsarbeit deutscher Leiterin ­Kunstabteilung, Deutsche UNESCO-­ Holger-Michael Arndt, Florian H. Setzen, Sievers, Hauptgeschäfts- Interkulturelles Zentrum Direktorin, Zentrum Zeit­genössische Kunst Prof. Dr. Dr. h.c.­ Kulturinstitute, Ministerium für Kommission e.V. Heinz Ammann, Stephan Geschäftsführer Direktor führer Ungarisches Kulturinstitut ­Heidelberg für ­Angewandte Kultur­ Leipzig Ulrich Raulff Aus­wärtiges Amt ­Wissenschaft, Forschung ­Doehler, Treufried Grau, Stuttgart, Balassi Institut, wissenschaft und und Kunst Baden-­ Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Bernd Kappel, Prof. Aylish Deutsch-Amerikanisches European ­Cultural Landesmuseum Württem- Phd. Dezső B. Szabó, Ebba Scholl, Stv. Leiterin ­Studium Generale (ZAK), 1. Vizepräsident: Dr. Andreas Görgen, Württemberg Osterhammel, Distin­ Kerrigan, Janine ­Maurer, Zentrum, James-F.-Byrnes- ­Foundation, berg, Prof. Dr. Cornelia ­Botschaftsrat/Institutsleiter Referat 600, Auswärtiges ­Karlsruher Institut für Dr. Bernt Graf zu Dohna, Ministerial­direktor, guished Fellow, Freiburg Dr. M. Krischke Ramas­ Institut e.V., Christiane ­André ­Wilkens, Ewigleben, ­Direktorin Amt Technologie (KIT) BEIRAT »ALEXANDER- ehem. Chefsyndikus bei Leiter der Abteilung Jürgen Sauer, Fraktions- Institute for Advanced wamy, Dr. ­Michael Pyka, Direktorin Director Universität ­Bayreuth, ­­RAVE-STIFTUNG« der ­Robert Bosch GmbH Kultur und Kommuni­ mitglied ­Gemeinderat, Studies (FRIAS), Alexander Rehs, ­Renate Linden-Museum ­Stuttgart, Lehrstuhl für Inter­ Sebastian Körber, Dr. Odila Triebel, ­Leiterin kation, ­Auswärtiges Amt Landeshauptstadt ­Stuttgart Ressel, Dr. Michael Sasu, Deutsche Fernschule e.V., Französisches Institut Prof. Dr. Inés de Castro, kulturelle Germanistik, ­stellvertretender General­ Bereich Dialog und Dr. Bernt Graf zu ­Dohna, 2. Vizepräsident: Professor (­emeritus) of ­Elisabeth Schilling, Marilyn Georg ­Pflüger, Schul- Stuttgart, ­Institut français Direktorin Prof. ­Gesine Lenore sekretär und Leiter der Forschung »Kultur und Erster Vize­präsident ifa, Prof. Dr. Götz Adriani, Ronald Grätz, Dr. , MdB Modern and Contem­ Steinacker, Dr. Volker leitung und Geschäfts- Stuttgart, Catherine Veber, Schiewer Abteilung Medien, ifa Außenpolitik«, ifa ehem. Chefsyndikus ehem. ­Direktor der Kunst- Generalsekretär,­ ifa (SPD), ­Obmann im porary History at the Wille führung Generalkonsulin und Literaturhaus Stuttgart, bei der Robert Bosch halle ­Tübingen Auswärtigen Ausschuss, ­University Direktorin Dr. ­Stefanie Stegmann, Universität Karlsruhe, Evelyn Roll, Journalistin Dr. Helga Trüpel, GmbH Heike Hänsel, MdB Deutscher Bundestag Deutsche Gesellschaft für Leiterin Zentrum für ­Angewandte Mitglied des ­Europäischen Petra Drexler, VLR I, (DIE LINKE), ­Obfrau im Prof. Dr. Joachim ­Rogall, Auswärtige Politik, Gesellschaft für deutsche Kulturwissenschaft und Dr. Claudia Schmölders, Parlaments a. D. Dr. Ulrike Groos, ­Leiterin ­Referat 606, Unterausschuss ­Vereinte Vorsitzender der KORRESPONDIERENDE Dr. Thorsten Klaßen, Sprache e.V., Museum für Naturkunde, Studium Generale, Kultur­wissenschaftlerin ­Direktorin Kunst­ ­Auslandsarbeit ­deutscher Nationen, internationale­ Geschäftsführung,­ ­MITGLIEDER ­Verwaltungsdirektor Dr. Andrea-Eva Ewels, Prof. ­Johannes Vogel, Prof. Dr. Caroline Y. museum Stuttgart ­Kulturinstitute, Organisa­tionen und ORDENTLICHE Robert Bosch Stiftung Geschäfts­führerin Generaldirektor Robertson-von Trotha, Aleš Šteger, Lyriker und ­Auswärtiges Amt Globalisierung und ­MITGLIEDER GmbH (vertreten durch) Deutsche Stiftung Direktorin Autor KUNSTBEIRAT Susanne Weber-Mosdorf, Mitglied­ im Auswärtigen Afrikamera »Current Friedensforschung, GIZ Deutsche Gesell- Notre Europe, Ute Guder ehem. ­stellver­tretende Dr. Ursula Eid, Parlamen­ta­ Ausschuss, Deutscher Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Otto Ruthenberg, Politik Cinema­ from Africa«, Dr. ­Thomas Held, schaft für Internationale Verband Deutscher Nevin Aladag, Künstlerin ­Generaldirektorin World rische Staatssekretärin a. D. Bundestag Raulff, ­Präsident, ifa und Außenbeziehungen, Alex Moussa Sawadogo, ­Geschäftsführer Zusammenarbeit GmbH, Ostasiatischer Verein e.V., Lehrer im ­Ausland e.V., Health Organization Daimler AG ­Festival Director Tanja Gönner, Vorstands- ­Almut ­Rößner, geschäfts- ­Karlheinz Wecht, ifa-FORSCHUNGSBEIRAT Dr. Ellen Strittmatter, Dr. Andreas Görgen, Gunther ­Krichbaum, Dr. Bernt Graf zu Dohna, Deutsche UNESCO- sprecherin der Geschäfts- führendes Vorstands- Vorstands­vorsitzender ­Leiterin Abteilung Kunst, Ministerial­direktor, MdB (CDU/CSU), ehem. ­Chefsyndikus bei Helga Solinger, Akademie der Künste, Kommission e.V., führung mitglied Prof. Dr. Helmut Anheier, ifa (nicht stimmberechtigt) Leiter der­ Abteilung Vorsitzender­ des der ­Robert Bosch GmbH Ministerin a. D. Prof. Jeanine Meerapfel, Dr. Roland Bernecker, Weltkulturen ­Museum, ­Hertie School of Gover- Kultur und­ Kommuni­ Aus­schusses für die Präsidentin Generalsekretär­ Goethe-Institut e.V., Pro Helvetia, Murielle Dr. Eva Ch. Raabe, nance Dr. Andreas ­Beitin, kation, ­Auswärtiges Amt Angelegenheiten­ der Prof. Dr. Götz Adriani, Dr. Annette Weber, Johannes Ebert, General- Perritaz, ­Leiterin Bereich Direktorin­ ­ ­Ludwig Forum, Euro­päischen Union, ehem. ­Direktorder Kunst- Senior Fellow, Stiftung Akademie für Deutscher ­Akademischer sekretär Programme Petra Drexler, VLR I, ­GI-Beiratsvorsitzender Dr. Fabian Mayer, Bürger- Deutscher Bundestag halle ­Tübingen Wissenschaft und Politik, ­gesprochenes Wort, Austauschdienst, Württembergischer Leiterin Referat 606, meister für Allgemeine ­Forschungsgruppe ­ Prof. Uta Kutter, Dr. Dorothea Rüland, HAU Hebbel am Ufer, Pro Stuttgart Verkehrs- Kunstverein, Iris Dressler, Auslandsarbeit deutscher Nina Bingel, stellvertre- Verwaltung, Kultur und Brigitte Lösch, MdL Jörg Armbruster, Naher/Mittlerer Osten ­Akademiedirektorin ­Generalsekretärin Annemie ­Vanackere, verein e.V., ­Werner Koch, Leiterin Kulturinstitute, Aus­ tende Leiterin Abteilung Recht, Landeshauptstadt (BÜNDNIS 90/DIE ­Journalist und Afrika ­Intendantin und Vorstandvorsitzender wärtiges Amt Kunst, ifa (nicht stimm­ Stuttgart GRÜNEN), Vorsitzende Alexander von­ Deutscher Bundestag, Geschäftsführerin­ Zentralstelle für das berechtigt) Ausschuss für Kultus, Birgitt Bender, MdB a. D. Susanne Weber-Mosdorf, Humboldt-­Stiftung, Dr. h.c. Gernot Erler, Raphaelswerk e.V., Birgit Auslandsschulwesen, Dr. Barbara ­Göbel, Prof. Dr. Joachim Jugend und Sport und ehem. stellvertretende Dr. Enno ­Aufderheide, MdB a. D., Staatsminister Haus der Kulturen Klaissle-Walk, General- Heike Toledo, Abteilungs­ Direktorin,­ Ibero-Ameri­ Ulrich Domröse, Leiter ­Rogall, Vorsitzender ­der Mitglied im Ausschuss für Dr. Roland Bernecker, Generaldirektorin World Generalsekretär­ a. D., Auswärtiges Amt der Welt, sekretärin präsidentin kanisches Institut Fotografische Sammlung, ­Geschäftsführung, Robert Wissenschaft,­ Forschung General­sekretär, Health Organization Prof. Dr. Bernd M. Scherer, Berlinische Galerie Bosch Stiftung GmbH und Kunst, Landtag von Deutsche UNESCO-­ Allianz ­Kulturstiftung, Deutscher Kulturrat, Leiter und Intendant Staatliche Akademie der Zentrum Moderner Orient Ronald Grätz, Baden-Württemberg Kommission e.V. Esra Küçük,­ Geschäfts- Boris Kochan, Bildenden Künste Stutt- ZMO, Prof. Dr. Ulrike Generalsekretär, ifa Dr. Yilmaz Dziewior, Dr. Claudia Rose, führendes ­Mitglied des ­Vizepräsident Hessische ­Stiftung gart, Prof. Dr. Barbara Freitag, Direktorin ­Direktor, ­Museum Ministerialdirigentin, Dr. Fabian Mayer, Bürger- Petra Bewer, EHRENMITGLIEDER Stiftungsrates­ Friedens- und Konflikt­ Bader, Rektorin Sebastian Körber, ­Ludwig, Köln ­Leiterin Kunstabteilung, meister für Allgemeine Unternehmerin, Deutscher Musikrat e.V., forschung, ­Barbara ­stellvertretender General­ Ministerium für Wissen- Verwaltung, Kultur und ­Architektur-Antiquariat, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Arbeitskreis für Sieben­ Christian Höppner, ­Dörrscheidt, Leiterin­ Staatsgalerie Stuttgart, sekretär und Leiter der Ronald Grätz, schaft, Forschung und Recht, Landeshauptstadt Coaching und Kommuni- Maaß, ehem. General­ bürgische ­Landeskunde Generalsekretär­ Presse- und Öffentlich- Prof. Dr. ­Christiane REDAKTIONSBEIRAT Abteilung­ Medien, ifa ­Generalsekretär, ifa Kunst Baden-Württem- Stuttgart kationsberatung sekretär ifa e.V., Dr. Harald Roth, keitsarbeit & Fundraising ­Lange, Direktorin »KULTURAUSTAUSCH«­ berg Stellvertretender Vor­ Deutsches Archäolo­ Thomas Krüger, Präsident, Rainer Hauswirth, Cem Özdemir, MdB Dr. Ursula Eid, Ursula Seiler-Albring, sitzender des ­Vorstands gisches Institut, Historisches Institut, Stiftung für deutsch-­ Johannes Ebert, ­Bundes­zentrale für politi- ­Bereichsleiter ­Bildende Susanne Weber-Mosdorf, (BÜNDNIS 90/DIE Parlamentarische­ Staats- ehem. ­Präsidentin ifa, Prof. Dr. Friederike Fless, ­Abteilung Alte Geschichte, polnische ­Zusammen­arbeit, General­ ­sekretär, sche Bildung Kunst, Goethe-Institut ehem. stellvertretende­ GRÜNEN), Bundes­ sekretärin a. D. Staatsministerin a. D. und Baden-Württemberg Präsidentin­ Prof. Dr. Eckart Olshausen Cornelius Ochmann, ­Goethe-Institut e.V. Generaldirektorin World vorsitzender und ­Botschafterin a. D. ­Stiftung gGmbH, geschäftsführendes Vor- Prof. Jan Melissen, Mark Edgar Kwami, M. Health Organization Vorsitzender­ im Aus- Hartmut Koschyk, MdB ­Christoph Dahl, Deutsches Institut für Ibero-Amerikanisches standsmitglied Prof. Dr. Naika Foroutan, ­Institute of ­Security and Kwami ­Design Services schuss für Verkehr und a. D., ehem. Beauftragter Joachim Uhlmann, Geschäftsführer­ Entwicklungspolitik,­ Institut, Preußischer Direktorin des Berliner Global Affairs, Universität digitale Infrastruktur der Bundes­regierung für ehem. Leitender Minis­ Dr. Imme Scholz, Kulturbesitz, Dr. Barbara Stiftung Wissenschaft und Instituts für empirische Leiden, und Institute of Simona Malvezzi, und Mitglied im Aussiedlerfragen und terialrat, ­Ministerium Berlin Biennale für ­Direktorin Göbel, Direktorin Politik, Prof. Dr. Volker Integrations- und Migra­ International Relations­ ­Kuehn Malvezzi ­Associates ORDENTLICHE Aus­wärtigen­ Ausschuss, nationale Minderheiten für ­Wissenschaft, zeit­­genössische Kunst, Perthes, Direktor tionsforschung (BIM), »Clingendael« GmbH MITGLIEDER­ »QUA AMT« Deutscher Bundestag ­Forschung und Kunst ­Gabriele Horn, Deutsch-­Französisches Internationale Schule Humboldt-Universität zu Thomas Krüger, Baden-Württemberg Direktorat Institut­ e.V., Stuttgart, ­Timothy J. Stiftung Wissensraum Berlin­ Dr. Verena Metze-­ Christiane Mennicke- , MdB (FDP), Dr. Jan Ole Püschel, ­Präsident, ­Bundes­zentrale Prof. Dr. Frank Baasner, Kelley, Direktor Europa – ­Mittelmeer e.V., Mangold, ehemalige Schwarz, ­Künstlerische Obfrau im Unteraus- Ministerial­diri­gent bei für ­Politische Bildung Bundesvereinigung Kultu- Direktor Prof. Dr. Ludolf ­Pelizaeus, Jenny Friedrich-­Freksa, Präsidentin, Deutsche Leiterin der Städtischen­ schuss für Zivile Krisen­ der Beauftragten der relle Kinder- und Jugend- Italienisches Institut Präsident Chefredakteurin UNESCO-Kommission Galerie für Gegenwarts­ prävention, Konflikt­ Bundes­regierung­ für Peter Limbourg, bildung e.V., Rolf Witte, EU-LAC ­Foundation, Stuttgart,­ Istituto ­Italiano KULTURAUSTAUSCH,­ e.V. kunst, Kunst­haus Dresden bearbeitung und vernetztes Kultur­ und ­Medien ­Intendant, ­­Deutsche Welle Leiter »Kulturelle Bildung Fundación ­Unión di Cultura, Cristina Südosteuropa-Gesellschaft ifa Handeln und Mitglied im (BKM) Inter­national« ­Europea-América Latina Rizzotti­ e.V., Dr. Hansjörg Brey, Dirk Schulz, stellvertre­ Auswärtigen Ausschuss, Prof. Dr. Karl-Heinz y el Caribe, Paola Amadei, Geschäftsführer Theo Geißler, Verleger, tender Leiter Referat 603, Deutscher Bundestag ­Meier-Braun, Vorsitzender Carl-Schurz-Haus/ Executive ­Director Kunstmuseum ­Stuttgart, ConBrio Verlag Vortragender ­Legationsrat der Deutschen Gesell­ Deutsch-Amerikanisches Dr. ­Ulrike Groos, (VLR), Auswärtiges Amt Alfred Dietenberger, schaft für die Vereinten Institut e.V., Friederike ­Direktorin Ronald Grätz, Leitender Ministerialrat, Nationen Landes­verband Schulte, Direktorin ­Generalsekretär, ifa Nasan Tur, Künstler ­Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg e.V. Baden-Württemberg 86 87 ifa Weltweit DANKE ORGANIGRAMM

Wir danken unseren Förderern: Mitgliederversammlung

Auswärtiges Amt Land Baden-Württemberg Präsidium ifa Akademie gGmbH Stadt Stuttgart Geschäftsführer: Ronald Grätz sowie allen Partnern und Institutionen, Präsident Geschäftsleiter: die uns 2019 begleitet und unterstützt haben! Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Raulff Dr. Martin Kilgus

Stabsbereich Kommunikation Generalsekretär Fachbeiräte Bereichsleiterin: Ronald Grätz Forschungsprogramm, Miriam Kahrmann Kunst, Zeitschrift Stv. Generalsekretär KULTURAUSTAUSCH Sebastian Körber

Kunst Dialoge Medien Verwaltung

Abteilungsleiterin: Abteilungsleiter: Abteilungsleiter: Abteilungsleiterin: Dr. Ellen Strittmatter Urban Beckmann Sebastian Körber Ulrike Köhler

Kunstförderung, CrossCulture Programm Dialog und Forschung Informationstechnik Biennalen Bereichsleiter: Bereichsleiter: Bereichsleiterin: Bereichsleiter: Jochen Hetterich Dr. Radu Carciumaru Dr. Odila Triebel René Baier

ifa-Galerien Integration und Medien ifa-Bibliothek Innere Dienste, Bereichsleiterin: Bereichsleiterin: Bereichsleiterin: ­Liegenschaften Iris Lenz Karoline Gil Gudrun Czekalla Bereichsleiter Stuttgart: ­Stefanos Zachos Tourneeausstellungen Martin Roth-Initiative Online-Redaktion Bereichsleiter Berlin: Bereichsleiterin: Bereichsleiter: Bereichsleiterin: Michael Querg Nina Bingel Maik Müller* Renate Aruna (in Kooperation mit Goethe-Institut) Haushalt, Finanzen, Zeitschrift Controlling Zivile Konfliktbearbeitung KULTURAUSTAUSCH Bereichsleiterin: Bereichsleiter: Chefredakteurin: Ulrike Köhler Peter Wittschorek Jenny Friedrich-Freksa Personal, Organisation ­Bereichsleiterin: Brigitte Haisch 88 IMPRESSUM

Herausgeber: Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa) Charlottenplatz 17 D-70173 Stuttgart www.ifa.de

Stand: Mai 2020 Auflage: 1000 Exemplare

V. i.S. d. P.: Miriam Kahrmann Redaktion: Maria Blenich, Claudia Judt, Miriam Kahrmann, Svenja Schlicht, Victoria Weht, Inga Zoller Gestaltung: Simon Brenner und Claudius Hog Lithografie: Corinna Rieber Druck: Offizin Scheufele

Soweit nicht anders angegeben beziehen sich die Zahlen auf den Zeitraum 01.01.2019 – 31.12.2019.

Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen für die Unterstützung bei der Erstellung des Jahresberichts!

Diese Publikation ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Stabsbereichs Kommunikation des ifa (Instituts für ­Auslandsbeziehungen). Sie wird kostenfrei abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Die namentlich ­ge­kennzeichneten Artikel geben nicht in jedem Fall die ­Meinung der Redaktion wieder.