SATZUNG über die Erhebung von Gebühren für die Trinkwasserversorgung des Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverbandes - T r i n k w a s s e r g e b ü h r e n s a t z u n g - (TWGebS)

Auf der Grundlage der §§ 2, 3, 12 und 28 Abs. 2 Nr. 9 der Kommunalverfassung des Landes (BbgKVerf) vom 18. Dezember 2007 (GVBl. I, S. 286), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 13. März 2012 (GVBl. I, [Nr. 16]), der §§ 6 und 8 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (BbgGKG) in der Neufassung vom 28. Mai 1999 (GVBl. I S. 194), geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 23. September 2008 (GVBl. I, S. 202, 206), der §§ 1, 2, 4, 5, 6 und 12 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Brandenburg (BbgKAG) in der Neufassung vom 31. März 2004 (GVBl. I S. 174), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 13. März 2012 (GVBl. I, [Nr. 16]), der § 59 des Brandenburgi- schen Wassergesetzes (BbgWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. März 2012 (GVBl. I, [Nr. 20]), sowie § 9 der Verbandssatzung des Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverbandes vom 29. November 2006 hat die Verbandsversamm- lung des Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverbandes in ihrer Sitzung am 11. Dezember 2012 die folgende Satzung beschlossen:

§ 1 Allgemeines

(1) Der Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband (nachfolgend mit SWAZ bezeichnet) betreibt die zentrale Wasserversorgung nach Maßgabe seiner Trinkwas- sersatzung (TWS) in der jeweils geltenden Fassung. Dabei betreibt der SWAZ zwei jeweils rechtlich selbstständige öffentliche Einrichtungen zur Versorgung der Grundstücke seines Verbandsgebietes mit Leitungswasser in Trinkwasserqualität (öffentliche Wasserversorgungsanlagen). Diese sind:

a) die öffentliche Wasserversorgungsanlage nach § 1 Abs. 1 Satz 3 lit. a) der Trinkwassersatzung für das Verbandsgebiet des SWAZ mit dem Stand vom 31.12.2012, mit Ausnahme des Gebiets des Amtes Döbern-Land nach lit. b) - nachfolgend mit Wasserversorgungsanlage bezeichnet - und

b) die öffentliche Wasserversorgungsanlage nach § 1 Abs. 1 Satz 3 lit. b) der Trinkwassersatzung für das zum 01.01.2013 dem SWAZ beigetretene Gebiet des Amtes Döbern-Land, also das Gebiet der Stadt Döbern, des Ortsteils (OT) Friedrichshain der Gemeinde und das Gebiet der Gemeinden Groß Schacksdorf-Simmersdorf, Jämlitz-Klein Düben, Neiße-Malxetal, und Wiesengrund - nachfolgend mit Wasserversorgungsanlage Döbern-Land bezeichnet.

(2) Der SWAZ erhebt nach Maßgabe dieser Satzung Verbrauchsgebühren als Ge- genleistung für die Inanspruchnahme sowie Grundgebühren für die Vorhaltung der öffentlichen Wasserversorgungsanlage (Wasserbenutzungsgebühren).

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(3) Die Erhebung von Kostenerstattungen für die Herstellung, Erneuerung, Verände- rung und Beseitigung der Hausanschlüsse an die öffentliche Wasserversorgungsan- lage (Aufwandsersatz) erfolgt nach Maßgabe einer gesonderten Satzung.

§ 2 Grundsatz

Jede Wasserentnahme aus den Anlagen des SWAZ ist genehmigungspflichtig. Für die Inanspruchnahme und zur teilweisen Deckung der Vorhaltekosten der öffentli- chen Wasserversorgungsanlage wird eine Wasserbenutzungsgebühr in Form einer Verbrauchsgebühr und einer Grundgebühr von den Anschlussnehmern erhoben, de- ren Grundstücke an die öffentliche Wasserversorgungsanlage angeschlossen sind oder die Wasser aus dieser entnehmen.

§ 3 Gebührenmaßstab

(1) Die Wasserbenutzungsgebühr besteht aus einer Verbrauchsgebühr und einer Grundgebühr. Die Verbrauchsgebühr wird nach der durch einen geeichten, vom SWAZ zugelassenen und abgenommenen Wasserzähler ermittelten Menge des aus der öffentlichen Wasserversorgungsanlage entnommenen Wassers bemessen. Be- rechnungseinheit für die Verbrauchsgebühr ist 1 m³ Wasser. Die Verbrauchsgebühr wird pro entnommenem m³ Wasser erhoben.

(2) Der Wasserzähler wird vom SWAZ verplombt.

(3) Hat der Wasserzähler nicht richtig oder überhaupt nicht angezeigt oder ist ein Wasserzähler nicht vorhanden, so wird die verbrauchte Wassermenge vom SWAZ geschätzt. Geschätzt wird auch, wenn die Ablesung des Wasserzählers nicht mög- licht war, oder ein Grundstückseigentümer seiner Ablese- und Mitteilungspflicht nach § 24 Abs. 1 TWS nicht nachkommt.

(4) Die Grundgebühr stellt das Entgelt für die Vorhaltung der öffentlichen Wasserver- sorgungsanlage dar. Die Grundgebühr wird nach dem Maß der Inanspruchnah- memöglichkeit der öffentlichen Wasserversorgungsanlage erhoben, und zwar:

a) für zu Wohnzwecken genutzte Grundstücke im Bereich der Wasserversor- gungsanlage Spremberg nach der Zahl der Wohneinheiten (WE).

b) für sonstige Grundstücke im Bereich der Wasserversorgungsanlage Sprem- berg sowie für Grundstücke im Bereich der Wasserversorgungsanlage Dö- bern-Land nach dem Nenndurchfluss der verwendeten Wasserzähler.

Eine Wohneinheit (WE) bildet jede in sich abgeschlossene bzw. separierte Wohnung mit Bad und Küche. Wohnungen in Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnun- gen gelten jeweils als Wohneinheit, auch wenn diese nicht abgeschlossen sind.

Ein Gewerbe oder eine vergleichbare freiberufliche Nutzung (z.B. Arztpraxen, Archi- tekten- oder Anwaltsbüros) in Wohn- und in Nichtwohnbauten ohne eigenen Trink- wasseranschluss wird jeweils einer WE gleichgesetzt. Dies gilt nicht, wenn diese ge- 3 werbliche oder freiberufliche Tätigkeit aus einer Wohnung, die Lebensmittelpunkt ist, heraus ausgeübt wird.

(5) Befinden sich auf einem sonstigen Grundstück nicht nur vorübergehend mehrere Wasseranschlüsse, so wird die Grundgebühr für jeden Anschluss gesondert berech- net. Soweit Wasserzähler nicht eingebaut sind, wird der Nenndurchfluss geschätzt, der nötig wäre, um die mögliche Wasserentnahme messen zu können.

(6) Die Grundgebühr wird auch erhoben, wenn die Versorgung eines Grundstücks nach § 26 TWS eingestellt wird, ohne dass dadurch das Benutzungsverhältnis dau- erhaft endet.

§ 4 Gebührensätze

(1) Der Satz der Verbrauchsgebühr beträgt für die Wasserversorgungsanlage Sprem- berg einschließlich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % für jeden vollen m³ Wasser 1,59 EUR.

Der Satz der Verbrauchsgebühr beträgt für die Wasserversorgungsanlage Döbern- Land für jeden vollen m³ Wasser 1,37 EUR zuzüglich der gesetzlich bestimmten Um- satzsteuer von derzeit 7 %.

(2) Die monatliche Grundgebühr für die Inanspruchnahme der Wasserversorgungs- anlage Spremberg beträgt einschließlich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % je Wohneinheit 8,14 EUR. Bei sonstigen Grundstücken im Bereich der Wasserversorgungsanlage Spremberg beträgt die monatliche Grundgebühr ein- schließlich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % bei Verwendung von Wasserzählern mit einem Nenndurchfluss:

bis 2,5 m³/h: 8,14 EUR bis 6 m³/h: 19,54 EUR bis 10 m³/h: 32,57 EUR bis 15 m³/h: 48,86 EUR bis 40 m³/h: 130,28 EUR bis 60 m³/h: 195,42 EUR bis 100 m³/h: 325,71 EUR bis 150 m³/h: 488,56 EUR

Die monatliche Grundgebühr für die Inanspruchnahme der Wasserversorgungsanla- ge Döbern-Land beträgt zuzüglich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von der- zeit 7 % bei Verwendung von Wasserzählern mit einem Nenndurchfluss:

bis 2,5 m³/h: 7,61 EUR bis 6 m³/h: 18,26 EUR bis 10 m³/h: 30,44 EUR bis 15 m³/h: 45,66 EUR bis 40 m³/h: 121,76 EUR bis 50 m³/h: 152,20 EUR bis 60 m³/h: 182,64 EUR bis 80 m³/h: 243,52 EUR bis 100 m³/h: 304,40 EUR 4

(3) Abgabe von Wasser über Hydranten:

Der SWAZ stellt für die vorübergehende Inanspruchnahme der zentralen öffentlichen Wasserversorgungsanlage auf Antrag Standrohre zum Anschluss an Hydranten zur Verfügung. Eine vorübergehende Inanspruchnahme ist insbesondere gegeben bei der Durchführung von Baumaßnahmen, bei kulturellen Veranstaltungen sowie Mes- sen und Märkten.

Für die Bereitstellung der vorübergehenden Wasserversorgung nach Satz 1 wird eine Bereitstellungsgebühr erhoben. Die Bereitstellungsgebühr für Standrohrwasserzähler beträgt im Bereich der Wasserversorgungsanlage Spremberg einschließlich der ge- setzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % als Mindestpauschale 20,00 EUR für bis zu 10 Tage. Darüber hinaus beträgt die Bereitstellungsgebühr einschließlich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % ab dem 11. Tag weitere 2,00 EUR pro Tag. Die Bereitstellungsgebühr für Standrohrwasserzähler beträgt im Bereich der Wasserversorgungsanlage Döbern-Land 5,36 EUR pro Tag, zuzüglich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 %.

Vor der Ausleihe eines Standrohres ist eine zinslose Kaution in Höhe von 500,00 EUR beim SWAZ zu hinterlegen. Eine – auch nur vorübergehende – Weitergabe des Standrohres an Dritte ist dem Ausleiher nicht gestattet. Wird ein Standrohr dennoch weitergegeben, ist der SWAZ berechtigt, das Standrohr sofort einzuziehen.

Die Verbrauchsgebühr für Standrohre beträgt im Bereich der Wasserversorgungsan- lage Spremberg einschließlich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 % für jeden vollen m³ Wasser 1,59 EUR. Die Verbrauchsgebühr für Standrohre be- trägt im Bereich der Wasserversorgungsanlage Döbern-Land für jeden vollen m³ Wasser 1,37 EUR zuzüglich der gesetzlich bestimmten Umsatzsteuer von derzeit 7 %. Eine Grundgebühr nach Abs. 2 entfällt in diesem Fall.

Mehraufwendungen werden nach tatsächlichen Kosten abgerechnet. Für Wasser- entnahmen in Brandfällen erfolgt eine Sonderregelung. Im Übrigen gilt § 25 Abs. 4 und 5 TWS.

(4) Sicherheiten können dem Einlieferer der Empfangsbestätigung ohne Prüfung der Empfangsberechtigung durch den SWAZ zurückgegeben werden.“

§ 5 Entstehung und Beendigung der Gebührenpflicht

(1) Die Gebührenpflicht entsteht, sobald das Grundstück an die öffentliche Wasser- versorgungsanlage angeschlossen ist oder dem Grundstück Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgungsanlage zugeführt wird. Für Grundstücke, die bereits an der öffentlichen Wasserversorgungsanlage angeschlossen sind, entsteht die Ge- bührenpflicht mit Inkrafttreten dieser Satzung.

(2) Die Gebührenpflicht endet, sobald der Hausanschluss beseitigt wird und die Zu- führung von Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgungsanlage auf Dauer endet.

§ 6 Gebührenpflichtige 5

(1) Gebührenpflichtig ist, wer zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme der öffentlichen Wasserversorgungsanlage Eigentümer des Grundstücks ist, dem Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgungsanlage zugeführt wird.

(2) Ist das Grundstück mit einem Erbbaurecht belastet, so tritt an die Stelle des Ei- gentümers der Erbbauberechtigte. Besteht für das Grundstück ein Nutzungsrecht, so tritt der Nutzer an die Stelle des Eigentümers. Nutzer sind die in § 9 des Sachen- rechtsbereinigungsgesetzes vom 21. September 1994 (BGBl. I S. 2457) genannten natürlichen oder juristischen Personen des privaten und des öffentlichen Rechts.

(3) Gebührenpflichtig ist auch derjenige, der tatsächlich Wasser aus der öffentlichen Wasserversorgungsanlage entnimmt.

(4) Mehrere Gebührenpflichtige für dieselbe Schuld haften als Gesamtschuldner.

(5) Beim Wechsel des Gebührenpflichtigen geht die Gebührenpflicht mit dem Zeit- punkt der Rechtsnachfolge auf den neuen Verpflichteten über. Wenn der bisherige Pflichtige die Mitteilung über den Wechsel versäumt, so haftet er für die Gebühren, die in dem Zeitraum bis zum Eingang der Mitteilung beim SWAZ anfallen, neben dem neuen Pflichtigen.

§ 7 Erhebungszeitraum, Entstehung der Gebührenschuld

(1) Erhebungszeitraum für die in § 2 genannten Gebühren ist das jeweilige Kalender- jahr.

(2) Erhebungszeitraum für die in § 4 Abs. 3 genannten Gebühren und Pauschalen ist der Bereitstellungszeitraum, wie er sich aus dem Vertrag für die Benutzung eines Standrohrwasserzählers ergibt. Erfolgt die vorübergehende Inanspruchnahme der öffentlichen Wasserversorgungsanlage über den sich aus dem Vertrag ergebenden Bereitstellungszeitraum hinaus, werden die in § 4 Abs. 3 genannten Gebühren und Pauschalen auch für diesen Zeitraum erhoben.

(3) Die Gebührenschuld entsteht mit Ablauf des Erhebungszeitraums. Endet das Be- nutzungsverhältnis vor Ablauf des Erhebungszeitraums, entsteht die Gebühren- schuld am Ende des Benutzungsverhältnisses. Bei Wechsel des Gebührenpflichtigen vor Ablauf des Erhebungszeitraums entsteht die Gebührenschuld mit diesem Zeit- punkt. Entsteht die Gebührenpflicht erstmals im Erhebungszeitraum, so gilt der Zeit- raum von der Entstehung der Gebührenpflicht bis zum Ablauf des Kalenderjahres als Erhebungszeitraum.

§ 8 Veranlagung, Fälligkeit

(1) Die Gebühren werden nach Entstehen der Gebührenschuld durch einen Gebüh- renbescheid festgesetzt und sind zwei Wochen nach Bekanntgabe des Bescheides fällig.

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(2) Auf die nach Ablauf des Erhebungszeitraumes zu erwartende Gebührenschuld sind Vorauszahlungen (Abschlagszahlungen) in Abhängigkeit von der Jahresabrech- nung des Vorjahres zu leisten. Fehlt eine solche Vorjahresabrechnung, so setzt der SWAZ die Höhe der Zahlungen unter Schätzung der Gesamtentnahme fest.

(3) Abschlagszahlungen werden mit dem Gebührenbescheid nach Abs. 1 festgesetzt und sind jeweils in Höhe eines Sechstels der zu erwartenden Gebührenschuld fällig am 15. Februar, 15. April, 15. Juni, 15. August, 15. Oktober und 15. Dezember des jeweiligen Jahres. Fehlen Vorjahresdaten, kann der SWAZ den voraussichtlichen Verbrauch schätzen.

(4) Entsteht die Gebührenpflicht erstmals im Laufe eines Kalenderjahres, kann der SWAZ die Abschlagszahlungen, abweichend von Abs. 3, durch gesonderten Be- scheid festsetzen. Dabei wird die Wassermenge, welche für die Vorauszahlungen in Ansatz zu bringen ist, geschätzt. Die Vorauszahlungsbeträge sind innerhalb des nächsten Erhebungszeitraums zu den angegebenen Zeitpunkten solange zu zahlen, wie der neue Bescheid noch nicht erteilt ist.

Vorauszahlungen können bei Änderung des Verbrauchsverhaltens, bei Änderung der Anzahl der gemeldeten Personen oder der Aufnahme eines Wasser verbrauchenden Gewerbes auf dem Grundstück sowie auf begründeten Antrag des Gebührenpflichti- gen zum Zwecke der Anpassung an den tatsächlichen oder vermutlich künftigen Jah- resverbrauch geändert werden.

(5) Geht der Gebührenbescheid dem Gebührenpflichtigen erst nach einem der ge- nannten Fälligkeitstage zu, so ist die Gebührenschuld für den oder die vorangegan- genen Fälligkeitstage innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntgabe des Beschei- des zu entrichten.

§ 9 Auskunfts- und Duldungspflichten

(1) Die Gebührenpflichtigen sowie ihre Vertreter und Beauftragten haben dem SWAZ und dessen Beauftragten jede Auskunft zu erteilen, die für die Festsetzung und Er- hebung der Gebühren nach dieser Satzung erforderlich ist, sowie die zum Nachweis erforderlichen Unterlagen zur Einsichtnahme zu überlassen.

(2) Der SWAZ und dessen Beauftragte können nach vorheriger Anmeldung an Ort und Stelle ermitteln. Die nach Abs. 1 zur Auskunft verpflichteten Personen haben dies zu ermöglichen und im erforderlichen Umfang zu unterstützen. Die Pflichtigen haben den Beauftragten des SWAZ den ungehinderten Zutritt zu den Versorgungs-, Mess- und Zähleinrichtungen zu gestatten, und hierzu insbesondere auch das Betre- ten und Befahren des veranlagten oder zu veranlagenden Grundstücks zu dulden.

§ 10 Anzeigepflichten

(1) Jeder Wechsel der Rechtsverhältnisse am Grundstück – auch ohne Eintragung im Grundbuch – ist dem SWAZ bzw. dessen Beauftragten sowohl vom bisherigen 7

Pflichtigen als auch vom Rechtsnachfolger innerhalb eines Monats schriftlich anzu- zeigen. Kommt der bisherige Pflichtige dieser Verpflichtung nicht, nicht richtig oder nicht fristgerecht nach, haftet er bis zum Eingang der Anzeige des Wechsels beim SWAZ bzw. dessen Beauftragten gesamtschuldnerisch neben dem Rechtsnachfol- ger.

(2) Sind auf dem Grundstück Anlagen vorhanden, die die Berechnung der Gebühren beeinflussen können, so hat der Gebührenpflichtige dies dem SWAZ unverzüglich schriftlich anzuzeigen. Werden solche Anlagen neu errichtet, geändert oder beseitigt, ist dies vom Pflichtigen vor der Inbetriebnahme der Anlage, jedoch nicht später als einen Monat nach Abschluss der Errichtung, Änderung oder Beseitigung dem SWAZ schriftlich anzuzeigen.

(3) Ist zu erwarten, dass sich im Laufe des Kalenderjahres der Wasserverbrauch um mehr als 50 v. H. des Wasserverbrauchs aus dem Vorjahr erhöhen oder ermäßigen wird, so hat der Gebührenpflichtige hiervon dem SWAZ unverzüglich Mitteilung zu machen.

§ 11 Ordnungswidrigkeit

(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 3 Abs. 2 BbgKVerf handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig seinen Auskunfts-, Anzeige- oder Mitteilungspflichten aus § 6 Abs. 4, § 9 oder § 10 dieser Satzung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig nachkommt. Ordnungswidrig handelt ferner, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen

a) § 3 Abs. 1 keinen vom SWAZ zugelassenen Wasserzähler einbaut oder einbauen lässt oder den Wasserzähler nicht vom SWAZ abnehmen lässt,

b) § 3 Abs. 2 den Wasserzähler nicht verplomben lässt oder die Verplombung eines Wasserzählers beschädigt oder unbrauchbar macht,

c) § 9 Abs. 1 die zum Nachweis erforderlichen Unterlagen nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig zur Einsichtnahme zu überlässt,

d) § 9 Abs. 2 Ermittlungen des SWAZ oder dessen Beauftragter nicht ermög- licht oder nicht in dem erforderlichen Umfang unterstützt,

e) § 9 Abs. 2 den Beauftragten des SWAZ den Zutritt nicht gestattet, insbe- sondere das Betreten oder Befahren des Grundstücks nicht ermöglicht oder nicht duldet,

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 10.000,00 EUR geahndet werden. Die Geldbuße soll den wirtschaftlichen Vorteil, der aus der Ordnungswidrig- keit gezogen wurde, übersteigen. Reicht der in Satz 1 genannte Betrag hierzu nicht aus, so kann er überschritten werden.

(3) Für das Verfahren gelten die Vorschriften des Gesetzes über Ordnungswidrigkei- ten (OWiG) in der jeweils geltenden Fassung. Zuständige Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 OWiG ist der Verbandsvorsteher des SWAZ.

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§ 12 Zahlungsverzug

Rückständige Gebühren werden im Verwaltungszwangsverfahren eingezogen. Säumniszuschläge, Aussetzungs- und Stundungszinsen werden nach Maßgabe der Abgabenordnung (AO) erhoben.

§ 13 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt am 01.01.2013 in Kraft.

Spremberg, den 12. Dezember 2012

Bernd Schmied Verbandsvorsteher