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ENTWICKLUNGSPROGRAMME UND KONZEPTE • HEFT 3 RAUMPLANUNG Landesentwicklungs- Gesamtüberarbeitung 2003 programm Salzburger

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Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gesamtüberarbeitung 2003 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Der Entstehungsprozess des Landes- entwicklungsprogramms ist auf der In- ternet-Homepage der Abteilung Raum- planung dokumentiert: http://www.salzburg.gv.at/raumplanung Auf dieser Seite stehen auch das Pro- gramm, die Planungsberichte, die Stel- lungnahmen und sonstige Dokumente zur Verfügung.

Impressum: Verleger: Amt der Salzburger Landesregierung Herausgeber: Hofrat Ing. Dr. Friedrich MAIR, Leiter der Abteilung 7 (Raumplanung) Bearbeitet durch die Arbeitsgruppe Fortschreibung Landesentwicklungsprogramm: Ladislaus BARKOCZI, Christoph BRAUMANN, Franz DOLLINGER (Federführung), Winfried GINZINGER, Hubert HATTINGER, Christl JUNGWIRTH, Manfred NEISSL (Nov. 2001 bis April 2002), Claudia SCHÖNEGGER (bis 2001), Irene SCHMIDT (Nov. 2001 bis April 2002), Richard SCHOSSLEITNER (Nov. 2001 bis April 2002) und Michael STOCK. Kartographie: Fachreferent 7/02 alle: Postfach 527, A-5010 Gestaltung und Satz: Fachreferent 7/02 Umschlag: Hausgrafik Land Salzburg Druck: Offset 5020, Bayernstraße 465, 5072 Siezenheim

ISBN 3-901343-63-6 (gebundene Fassung), 1. Auflage: 1.000 ISBN 3-901343-64-4 (Loseblatt-Sammlung), 1. Auflage: 300

Fotonachweis: Bild 1, 2 und 9 Franz Dollinger (privat), Bild 3 bis 8 und 10 bis 12, Songild Tichy im Auftrag des Landes Salzburg, Fachreferent 7/02.

II Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Geleitwort Als im Jahre 1994 das Landesentwicklungsprogramm erstellt wurde, stand das Land Salzburg knapp vor dem Beitritt zur Europäischen Union. In dieser Zeit hatte es mit schwerwiegenden raumordnungspoliti- schen Herausforderungen zu kämpfen. Als Beispiele dafür sind ein überhitzter Bodenmarkt, der Mangel an verfügbarem Bauland und die kaum lösbaren Nut- zungskonflikte insbesondere zwischen Gewerbe und Wohnen noch in guter Erinnerung. Die Hauptaufgabe des ersten landesweit geltenden Entwicklungsprogramms, war daher damals, die zen- tralen Ziele des am 1. März 1993 in Kraft getretenen neuen Raumordnungsgesetzes mit Leben zu erfüllen. Dabei war das LEP 1994 insbesondere bei der Anwendung der neu geschaffenen bo- denpolitischen Instrumente im Zuge der Anpassung der Räumlichen Entwicklungskon- zepte und Flächenwidmungspläne von Bedeutung. Der damit verbundene Kraftakt von Land und Gemeinden führte zu bemerkenswerten Erfolgen: So konnten die meisten Gemeinden durch eine verantwortungsvolle Rück- widmung nicht verfügbarer Baulandreserven Handlungsspielräume zurückgewinnen und dem haushälterischen Umgang mit den knappen Bodenressourcen den Weg be- reiten. Mit dem weitgehenden Abschluss dieses Anpassungsprozesses und mit der immer stärker werdenden internationalen Verflechtung änderten sich jedoch die Planungsvor- aussetzungen so sehr, dass eine grundlegende Überarbeitung des Landesentwick- lungsprogramms geboten erschien. Die Funktion des grenzüberschreitenden Ver- flechtungsraums der Landeshauptstadt Salzburg muss auch durch die Einführung notwendiger Anpassungen im Landesentwicklungsprogramm aufbereitet werden, um die hohe Standortqualität unseres Landes in einer bald auf 25 Staaten erweiterten Eu- ropäischen Union weiterhin zu gewährleisten. Auch durch das Inkrafttreten der Protokolle der Alpenkonvention, die für ein fast voll- ständig im Alpenraum liegendes Land von großer Bedeutung sind, ergaben sich not- wendige Anpassungen, die somit eine Stärkung der interregionalen Kooperationen zur Folge haben werden. Als Landeshauptmann von Salzburg hoffe ich, dass das neu überarbeitete Landesent- wicklungsprogramm als Grundlage einer nachhaltigen Raumentwicklung verstanden und angenommen wird.

Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger Landeshauptmann von Salzburg

III Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

IV Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Vorwort Kürzer, einfacher und lesbarer. Das war die Vorgabe für die Überarbeitung des Landes- entwicklungsprogrammes, das in einem mehrjährigen Prozess überarbeitet und auf die wesentlichen und notwendigen Rege- lungen zurückgeführt wurde. Das Ergebnis liegt nun vor. Zahlreiche Vorschläge von Planungsbetei- ligten wurden diskutiert und nach Möglich- keit eingearbeitet. Neben vielen inhaltlichen Verbesserungen, Änderungen und notwen- digen Anpassungen wurde bei der Ge- samtüberarbeitung vor allem auf eine ver- besserte Nachvollziehbarkeit der einzelnen Festlegungen geachtet und die Lesbarkeit des Programms entscheidend verbessert. Das Landesentwicklungsprogramm konzentriert sich auf die durch die Raumordnung umsetzbaren Ziele und Maßnahmen. Im Arbeitsüberkommen der Landesregierung ist der Auftrag festgehalten, zu starre Festlegungen offener zu formulieren. Die unbedingt notwendigen Regelungen zur Absicherung unseres Wirtschaftsstandortes sind noch verstärkt worden. Naturgemäß konnten nicht alle Wünsche, die im Zuge der Erstellung an das Rau- mordnungsressort herangetragen wurden berücksichtigt werden, da es Aufgabe des Landes ist, notwendige landesplanerische Festlegungen manchmal auch gegen Einze- linteressen abzusichern, wenn es das Gesamtwohl des Landes erfordert. Um notwendige Ausgleichsmaßnahmen auf regionaler Ebene durchführen zu können, bedarf es einer verstärkten Partnerschaft zwischen den kleineren und größeren Ge- meinden, die auf dieser Ebene vorangetrieben werden muss. Dafür wurden bereits im Landesentwicklungsprogramm von 1994 die ersten Weichen gestellt und mit dem neu überarbeiteten Landesentwicklungsprogramm soll dieser erfolgreiche Weg konsequent weiterentwickelt werden. Dabei setzt das neue Programm stärker auf freiwillige - auch grenzüberschreitende – Kooperationen. Als ressortzuständiges Regierungsmitglied ist es mir ein besonderes Anliegen, dass das Landesentwicklungsprogramm entsprechend dem Auftrag des Gesetzgebers zu einer verbesserten Koordination zwischen den verschiedenen politischen Bereichen führt und der erfolgreiche Wirtschaftsstandort Salzburg weiterentwickelt werden kann.

Wolfgang Eisl Landeshauptmann-Stellvertreter

V Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

VI Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Inhalt: Seite:

Salzburger Landesentwicklungsprogramm 1

1. Grundsätze und Leitlinien zur Landesentwicklung 3

2. Landesstruktur 7

2.1. Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 7 2.1.1. Salzburger Zentralraum 7 2.1.2. Ländlicher Raum 9 2.1.3. Weitergehende Festlegungen zur Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 9 2.2. Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen 10 2.3. Zentralörtliche Struktur - Planungsziele 13

3. Planungsregionen und Regionalverbände 18

4. Grenzüberschreitende Raumplanung 20

5. Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwicklung der Landesstruktur 22

A. Definitionen 22

B. Siedlungswesen 24 B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien 24 B.2. Bebauung und Historische Zentren 25

C. Landschaftsschutz und -entwicklung (Naturraum, Freiraum und Landschaft) 26 C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung 26 C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft 27

VII Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Inhalt: Seite:

D. Wirtschaft 28 D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung 28 D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft 30 D.3. Land- und Forstwirtschaft 31 D.4. Rohstoffgewinnung 32 D.5. Versorgungsinfrastruktur 33

E. Infrastruktur 34 E.1. Technische Infrastruktur 34 E.2. Soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Kultur, Soziales) 35 E.3. Verkehrsinfrastruktur 36

Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms 37

A Änderungsbegründung 37

B. Rechtliche Grundlagen für das Landesentwicklungspro- gramm und die Sachprogramme 38 1. Grundlegende Aussagen des ROG 1998 38 2. Rechtskräftige Sachprogramme als Ergänzung zum Landesentwicklungsprogramm 40 3. Richtlinien zur Beurteilung von Planungen und Maßnahmen im Land Salzburg auf Grundlage eines Regierungsbeschlusses 40

C. Bundes- und europarechtliche Vorgaben und Empfehlungen 42

D. Völkerrechtliche Verpflichtungen 44

VIII Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm 47

1. Trends der räumlichen Entwicklung in Europa, Österreich und Salzburg 48 1.1. Bevölkerungsentwicklung 48 1.2. Änderung von gesellschaftlichen Werthaltungen und Wertesyste- men 49 1.3. Wirtschaftliche Tendenzen 50 1.4. Die Informationsgesellschaft, der gesellschaftliche Wandel und die Folgen für die Raumstruktur 51 1.5. Rückzug des Staates auf seine Kernaufgaben 53 1.6. Anpassung der Raumplanungsinstrumente 54 1.7. Flexibilisierung des Arbeitsmarkts 54 1.8. Entwicklungstendenzen in der Siedlungsstruktur 55 1.9. Gewinn und Verlust an Mobilität 57 1.10. Umweltrelevante Entwicklungen 58

2. Erläuterung zu den Grundsätzen, Zielen und Maßnahmen 60

Zu 1. Grundsätze und Leitlinien der Landesentwicklung 60

Zu 2. Landesstruktur 66 Zu 2.1. Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 66 Zu 2.2. Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen 74 Zu 2.3. Zentralörtliche Struktur – Planungsziele 77

Zu 3. Planungsregionen und Regionalverbände 90

Zu 4. Grenzüberschreitende Raumplanung 94

Zu 5. Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwicklung der Landesstruktur 99 Zu B. Siedlungswesen 99 Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien 99 Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren 105

IX Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu C. Landschaftsschutz und -entwicklung (Naturraum, Freiraum und Landschaft 111 Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung 114 Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft 121

Zu D. Wirtschaft 127 Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung 127 Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft 135 Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft 142 Zu D.4. Rohstoffgewinnung 145 Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur 149

Zu E. Infrastruktur 153 Zu E.1. Technische Infrastruktur 153 Zu E.2. Soziale Infrastruktur 157 Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur 160

Anhang 165

1. Glossar 165 2. Begründung der Abgrenzung von Strukturtypen 173 3. Begründung der Einstufung Zentraler Orte 183 4. Die Großlandschaften des Landes Salzburg 186 5. Touristisch strukturierte Gemeinden 201 6. Tabellen 206 7. Karten 237 8. Literaturverzeichnis 245 9. Derzeit in Geltung stehende Gesetze, Verordnungen und Konzepte 252 10. Die Veröffentlichungen der Abteilung Raumplanung 253

X Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

KARTEN Karte 1: Großraumstruktur und Zentrale Orte 16-17 Karte 2: Planungsregionen und konstituierte Regionalverbände 19 Karte 3: Grenzüberschreitende Kooperationen 21 Karte 4: Verflechtungsbereich Zentralraum 63 Karte 5: Regionaler Planungsverband Südostoberbayern 64 Karte 6: Zentralregion Salzburg 65 Karte 7: Raumstruktur Land Salzburg 70 Karte 8: Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen 75 Karte 9: Zentrale Gemeinden im Land Salzburg 86 Karte 10: Regionalverbände nach der Regionalverbandsverordnung 91 Karte 11: Vorschlag zur Neukonstituierung von Regionalverbänden 93 Karte 12: Die Großlandschaften im Land Salzburg 112 Karte 13: Naturschutzrechtlich geschützte Gebiete 113 Karte 14: Touristisch geprägte Gemeinden 136 Karte K1: Einwohner je Quadratkilomenter Dauersiedlungsraum 2001 237 Karte K2: Bevölkerungszuwachs 1981 - 2001 238 Karte K3: Unselbständig Beschäftigte Juli 1999 239 Karte K4: Durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen je Privathaushalte) 2001 240 Karte K5: Zentrale Orte im Land Salzburg 1991 241 Karte K6: Zentrale Orte im Land Salzburg 2001 242 Karte K7: Übernachtungen pro Einwohner Durchschnitt 1991 - 2000 243 Karte K8: Übernachtungen pro Einwohner 2000/2001 244

XI Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabellen: Tab. 1: Die Hierarchie Zentraler Orte in Österreich nach Bobek & Fesl 78 Tab. 2: Einstufung Zentraler Orte nach Bobek & Fesl und LEP Salzburg 79 Tab. 3: Orientierungswerte für Bevölkerungszahlen in Zentralen Orten und ihren Verflechtungsbereichen 80 Tab. 4: Stufenspezifische Mindestausstattung Zentraler Orte 81 Tab. 5: Zentrale Gemeinden im Land Salzburg 83 Tab. 6: Einstufung Zentraler Orte nach LEP Salzburg und LEP Bayern 89 Tab. T1: Indikator 1: Einwohnerdichte pro Quadratkilometer Dauersiedlungsraum (DSR) 206 Tab. T2: Indikator 2: Bevölkerungsveränderung 1981 bis 2001 Indikator 3: Einwohner 15. Mai 2001 (VZ 2001) 209 Tab. T3: Indikator 4: Unselbständig Beschäftigte pro Einwohner 2001 212 Tab. T4 Indikator 5: Durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen je Privathaushalte 2001) 215 Tab. T5: Indikator 6: Zentralörtliche Rangz iffer der Gesamtgemeinde 2001 218 Tab. T6: Repräsentative Dienste - Dienstekatalog 2001 221 Tab. T7: Zentrale Orte im Land Salzburg 227 Tab. T8: Nächtigungszahlen, Übernachtungen pro Einwohner und durchschnittliche Übernachtungen pro Einwohner zu ausgewählten Zeitpunkten 233

Abbildungen: Abb. 1: Der Alpenraum nach der Alpenkonvention 45 Abb. 2: Raumstruktur des Freistaates Bayern 68 Abb. 3: Raumstruktur des Landes Oberösterreich 69

XII Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 30. September 2003 zur Verbindlicherklärung des Landesentwicklungsprogramms

Auf Grund der §§ 6, 7 und 11 des Salzburger Raumordnungsgesetzes 1998 – ROG 1998, LGBl.Nr. 44, in der geltenden Fassung wird verordnet:

§ 1 (1) Das von der Landesregierung gemäß § 6 Abs. 3 und 4 ROG 1998 überarbeitete Landesentwicklungsprogramm wird für verbindlich erklärt. (2) Das Landesentwicklungsprogramm gilt für das gesamte Land. (3) Das Landesentwicklungsprogramm ist bei der mit den Angelegenheiten der Raumordnung befassten Abteilung des Amtes der Landesregierung, bei allen Be- zirkshauptmannschaften und allen Gemeinden während der für den Parteienver- kehr bestimmten Amtsstunden (§ 13 Abs 5 AVG) zur allgemeinen Einsichtnahme bereitzuhalten. § 2 Das Landesentwicklungsprogramm enthält die Grundsätze und Leitlinien der Lan- desplanung. Diese sind darin wie folgt gegliedert: 1. Grundsätze und Leitlinien zur Landesentwicklung: 2. Landesstruktur: 2.1. Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 2.1.1. Salzburger Zentralraum 2.1.2. Ländlicher Raum 2.1.3. Weitergehende Festlegungen zur Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 2.2. Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen 2.2. Zentralörtliche Struktur - Planungsziele 3. Planungsregionen und Regionalverbände 4. Grenzüberschreitende Raumplanung 5. Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwicklung der Landesstruktur: A. Definitionen B. Siedlungswesen B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien B.2. Bebauung und Historische Zentren C. Landschaftsschutz und -entwicklung (Naturraum, Freiraum und Landschaft) C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft D. Wirtschaft D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung

XIII Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft D.3. Land- und Forstwirtschaft D.4. Rohstoffgewinnung D.5. Versorgungsinfrastruktur E. Infrastruktur E.1. Technische Infrastruktur E.2. Soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Kultur, Soziales) E.3. Verkehrsinfrastruktur

§ 3 (1) Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen des Landes, insbesondere In- vestitionen und Förderungsmaßnahmen, sowie raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen der Gemeinden dürfen unbeschadet weitergehender gesetzlicher Be- stimmungen nur im Einklang mit den verbindlichen Festlegungen des Landesent- wicklungsprogramms gesetzt werden.

(2) Diese Festlegungen sind weiter zu beachten: 1. bei der Ausarbeitung von Regionalprogrammen durch die Regionalverbände als grundsätzliche Zielvorstellungen des Landes (§ 9 Abs 6 ROG 1998); 2. in der örtlichen Raumplanung der Gemeinde (§ 12 ROG 1998), insbesondere bei der Aufstellung und Änderung der Flächenwidmungspläne (§§ 15 Abs 2, 22 Abs 2 lit a ROG 1998).

§ 4 (1) Diese Verordnung tritt mit 1. November 2003 in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 4. Juli 1994, LGBl Nr 80/1994, zur Verbindlicherklärung des Landesentwicklungspro- gramms in der Fassung LGBl. Nr. 29/2000 außer Kraft. (3) Die Flächenwidmungspläne der Gemeinden sind bei Widerspruch zu den ver- bindlichen Festlegungen des Landesentwicklungsprogramms auf Grund des § 23 Abs. 1 und 2 ROG 1998 innerhalb von drei Jahren nach Inkrafttreten dieser Ver- ordnung anzupassen.

XIV Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Salzburger Landesentwicklungsprogramm

1 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

2 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

1. Grundsätze und Leitlinien der Landesentwicklung (1) Aufgrund der aktuellen Herausforderungen für die Salzburger Raument- wicklungspolitik werden im Landesentwicklungsprogramm entsprechend § 7 ROG 1998 Leitbilder für eine wünschenswerte Landesentwicklung formuliert. Zur Verwirklichung dieser Ziele werden in den folgenden Kapiteln konkrete Ziele und Maßnahmen vorgegeben.

(2) Die Landesentwicklung hat die Raumordnungsziele und -grundsätze gemäß § 2 ROG 1998 zu berücksichtigen und orientiert sich insbesondere an folgen- den Leitbildern:

S Flächensparende und nachhaltige Raumnutzung; S Am Öffentlichen Verkehr orientierte Siedlungsentwicklung in den dichter besiedelten Gebieten des Landes; S Dezentrale Konzentration (Gestreute Schwerpunktbildung); S Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Funktionsvielfalt; S Erhalt und gezielte Steigerung der Wirtschaftskraft; S Multifunktionale und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft; S Nachhaltige und zeitgemäße Berücksichtigung des Umwelt- und Natur- schutzes S Schutz und Pflege von Kulturgut bzw. Baukultur; S Erhaltung und Entwicklung einer regionalen Identität und Zusammenarbeit.

Diese Leitbilder werden unter Bezug auf die Strategie des Gender Main- streamings mit der allgemeinen Zielsetzung zur Erreichung von Chancengleich- heit zwischen Frauen und Männern ergänzt.

(3) Das Leitbild der flächensparenden und nachhaltigen Raumnutzung zielt im Sinne der Natur- und Umweltbewahrung auf eine sparsame, schonende und maßvolle Nutzung von Grund und Boden ab. Neben der grundsätzlichen Berücksichtigung bereits vorhandener Infrastruktureinrichtungen erfordert dies vor allem beim Wohnbau und in der Siedlungsentwicklung die Anwendung flä- chensparender Bebauungsstrukturen und besonderer Bauweisen. Damit wird gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit neuer Infrastrukturmaßnahmen gefördert. Durch die flächensparende und nachhaltige Raumnutzung wird außerdem eher ermöglicht, dass vielfältige Handlungsspielräume für heute noch nicht absehba- re Entwicklungen offen bleiben.

3 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Mit diesem Leitbild verbunden ist der Raumordnungsgrundsatz der kompakten Siedlungsentwicklung gem. § 2 Abs. 2 Ziff. 2 ROG 1998, der vor allem eine Entwicklung in der Ortsstruktur nach innen und eine kompakte Ergänzung nach außen bezweckt. Damit verbunden ist vorrangig die Erreichbarkeit durch Ein- richtungen des Öffentlichen Verkehrs sowie generell das Erfordernis einer größtmöglichen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Ausbau der Techni- schen und Sozialen Infrastruktur. Weiters soll mit diesem Leitbild bewirkt werden, dass bei der Besiedlung keine Gebiete beansprucht werden, die von ihrer Lage und Beschaffenheit her Natur- raumgefahren ausgesetzt sind. Dadurch sollen einerseits Beeinträchtigungen der Wohnbevölkerung bei Katastrophen und andererseits unnötige öffentliche und private Investitionen vermieden werden.

(4) Das Leitbild der am Öffentlichen Verkehr orientierten Siedlungsent- wicklung in den dichter besiedelten Gebieten des Landes bezieht sich auf den Ausbau von Siedlungsschwerpunkten entlang der Einrichtungen leistungsfähi- ger Öffentlicher Verkehrsmittel an den Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen unter Beachtung der Erfordernisse des Umweltschutzes. Dies gilt auch umge- kehrt, so dass in Gebieten mit unzureichender Erschließung die Einrichtung neuer oder der Ausbau bestehender öffentlicher Verkehrsmittel zu forcieren ist. Wesentliches Ziel dieses Leitbildes ist die Verlagerung vom motorisierten Indi- vidualverkehr auf den Öffentlichen Verkehr und den nicht motorisierten Indivi- dualverkehr, wo es wirtschaftlich vertretbar und für die Bürger zumutbar ist.

(5) Mit dem Leitbild der Dezentralen Konzentration wird das Ziel der schwerpunktmäßigen Verdichtung des Siedlungsraumes auf der Grundlage ei- ner ausgewogenen abgestuften Gliederung und Aufteilung von Zentralitätsfunk- tionen im gesamten Land auf regional festgelegte "Zentrale Orte" angestrebt. Diese räumlichen Schwerpunktbildungen sollen im Zusammenhang mit der Struktur von Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen insbesondere zu einer Entlastung des Zentralraumes, aber auch zu einer besseren und attraktiveren Versorgung der ländlichen Gemeindegebiete führen. Die regionale Versor- gungsleistung dieser Zentralen Orte muss durch ausreichende Kapazität beste- hender oder kurzfristig ausbaubarer öffentlicher Verkehrsverbindungen gege- ben sein.

(6) Das Leitbild zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Funktionsviel- falt bezweckt, dass im Rahmen einer umfassenden regionalen und örtlichen Raumplanung eine verträgliche Funktionsdurchmischung für die Entwicklung der Städte, Märkte und Dörfer gefördert wird und nur bei einander ausschlie- ßenden Funktionen eine Trennung und ausgesonderte Anordnung erfolgt.

4 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(7) Das Leitbild des Erhaltes und der gezielten Steigerung der Wirt- schaftskraft bezieht sich auf das Wirtschaftsleitbild des Landes Salzburg. Da- bei setzt das Land Salzburg in der Arbeitsmarktpolitik auf aktive Instrumente der Standort-, Struktur- und Regionalpolitik und verfolgt dabei in Bedachtnahme auf seine natürlichen Ressourcen und Möglichkeiten die Politik einer selektiven und auf qualitative Elemente bedachten Wachstumsstrategie und zeitgemäßen Weiterentwicklung. Insbesondere in der Entwicklung der Region mit ihren Teil- regionen soll auf diese Instrumente zurückgegriffen werden.

(8) Das Leitbild einer multifunktionalen und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft zielt auf die Bewahrung und Entfaltung der ländlichen Funkti- onsvielfalt gegenüber den zahlreichen urbanen Funktionen ab. Damit ist insbe- sondere die Sicherung der Existenz der vielen bäuerlichen Familienbetriebe durch die Bewirtschaftung des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes allein oder in Verbindung mit Erwerbskombinationen gemeint. Insbesondere die Er- haltung, Pflege und Gestaltung der naturnah strukturierten Kulturlandschaft ist in erster Linie durch bäuerliche Familienbetriebe gewährleistet. Vor allem geht es dabei um die Stabilisierung des geoökologischen Gleichgewichtszustandes. Damit werden gleichzeitig die Interessen einer sparsamen und kompakten Baulandabgrenzung in der Orts- und Siedlungsentwicklung unterstützt.

(9) Das Leitbild einer nachhaltigen und zeitgemäßen Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes dient der Sicherung der vorhandenen Natur- raumpotentiale und einem sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Natur sowie dem Schutz und der Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen und er- haltenswerter Naturgegebenheiten (insbesondere Lebensraum- und Arten- schutz). Damit kommt insbesondere dem Umwelt-, Natur-, Boden- und Land- schaftsschutz sowie der Landschaftspflege unter Berücksichtigung der Klima- schutzziele besondere Bedeutung zu. Diese Bedeutung hebt das Land Salz- burg durch landesweite gesetzliche und vertragliche Naturschutzmaßnahmen sowie durch Ausweisung naturschutzrechtlicher Festlegungen, zu denen insbe- sondere der Nationalpark Hohe Tauern und andere Europaschutzgebiete zäh- len, hervor. Aus diesem Leitbild folgt auch die Notwendigkeit einer umfassen- den Beachtung der Prinzipien des ökologisch orientierten Planens und Bauens sowie eine den einzelnen Naturräumen entsprechende grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Im weiteren soll durch dieses Leitbild bezweckt werden, dass im Rahmen der Regionalen und Örtlichen Raumplanung eine Berücksichtigung der wesentli- chen Interessen des Natur- und Umweltschutzes bei der Abwägung zwischen konkurrierenden Nutzungsansprüchen erfolgt.

5 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(10) Das Leitbild des Schutzes und der Pflege von Kulturgut bzw. Baukul- tur dient der Sicherung erhaltenswerter Einzelobjekte und Ensembles des bau- kulturellen Erbes und der qualitätsvollen Einbindung neuer baulicher Gestaltun- gen in das Orts- und Landschaftsbild. Damit ist insbesondere auch die Erhal- tung und Belebung der historischen Ortszentren sowie eine dauerhafte Siche- rung der erhaltenswerten Bausubstanz durch ausreichende Schutz- und Pfle- gemaßnahmen und verträgliche Nutzungen verbunden. Weiters sind solche Flächen und Bereiche, die wegen der Baugestaltung für die Gestaltqualität im Orts- und Landschaftsbild besonders wichtig sind, entsprechend zu berücksich- tigen.

(11) Das Leitbild der Erhaltung und Entwicklung einer regionalen Identität und Zusammenarbeit soll die Grundlage für eine Regionalisierung der überört- lichen Raumplanung bilden sowie eine Verbesserung der interkommunalen Zu- sammenarbeit ermöglichen. Dieses Leitbild zielt auf eine Mobilisierung regio- naler Ressourcen, Kreativitätspotentiale und Wirtschaftskreisläufe ab. Es dient in der Unterstützung bewusst erlebter regionaler Eigenständigkeit, der Erhal- tung bzw. Wiederherstellung einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur und eines sozialen Gemeinwesens.

6 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

2. Landesstruktur

2.1. Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur (12) Das Land Salzburg lässt sich in zwei großräumige Funktionsbereiche glie- dern, die als Salzburger Zentralraum und als Ländlicher Raum bezeichnet wer- den. Diese Funktionsbereiche sind durch unterschiedliche raumstrukturelle Problemlagen gekennzeichnet. Die Funktionsbereiche stehen durch ein System von räumlichen Verflechtungen miteinander in Beziehung.

2.1.1. Salzburger Zentralraum (13) Zum Salzburger Zentralraum gehören folgende Gemeinden:

Land Salzburg: Landeshauptstadt Salzburg

Bezirk Hallein:

Adnet, Golling, Hallein, Krispl, Kuchl, Oberalm, Puch bei Hallein, Sankt Koloman, Scheffau, Vigaun

Bezirk Salzburg-Umgebung: Anif, Anthering, Bergheim, Berndorf, Bürmoos, Dorfbeuern, Ebenau, Elixhausen, Elsbethen, Eugendorf, Faistenau, Fuschl, Göming, Grödig, Großgmain, Hallwang, Henndorf, Hintersee, Hof, Köstendorf, Koppl, Lamprechtshausen, Mattsee, Neumarkt, Nussdorf, Oberndorf, Obert- rum, Plainfeld, Sankt Georgen, Sankt Gilgen, Schleedorf, Seeham, Seekirchen, Straßwalchen, Strobl, Thalgau, Wals-Siezenheim

(14) Daneben gehören folgende Gemeinden im Land Oberösterreich und im Freistaat Bayern funktionell zum Verflechtungsbereich des Salzburger Zentral- raumes:1

1 unverbindlich entsprechend ROG 1998, § 6 Abs. 2 letzter Satz.

7 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Land Oberösterreich:2 Bezirk : Auerbach, , Feldkirchen, Franking, , Gilgenberg a. W., Haigermoos, , , Kirchberg bei , , Lochen, Mattighofen, , , , , , , Pfaffs- tätt, Pischelsdorf a. E., St. Georgen/Fillmanss, St. Johann a. W., St. Pantaleon, , .

Bezirk Vöcklabruck: Innerschwand, , , , Sankt Lorenz, , Unter- ach am Attersee, Weißenkirchen im Attergau, .

Freistaat Bayern:3 Landkreis Berchtesgadener Land: Ainring, Anger, Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Freilassing, Laufen, Marktschellenberg, Piding, Saaldorf-Surheim und Teisendorf. Landkreis Traunstein: Fridolfing, Kirchanschöring, Petting und Tittmoning.

Stadt- und Umlandbereiche (15) Innerhalb des Zentralraums besteht folgender Stadt- und Umlandbereich:

Stadt- und Umlandbereich Salzburg: Kernstädte Salzburg und Hallein Umlandgemeinden: Anif, Bergheim, Elsbethen, Grödig, Hallwang, Koppl, Oberalm, Puch bei Hallein, Wals-Siezenheim. Umlandgemeinden im Freistaat Bayern:4 Ainring, Freilassing, Piding

2 Vorbehaltlich einer Übereinkunft mit dem Land Oberösterreich 3 Nachrichtliche Wiedergabe der Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bayern. Gesamtfort- schreibung 2003, Anhang 1, unverbindlich entsprechend ROG 1998, § 6 Abs. 2 letzter Satz und der Ziele des Regionalplans für eine nachhaltige Entwicklung der Region Südostoberbayern vom 5.12.2001, Ziel A 2.3.1. Dabei gelten die Gemeinden, Ainring, Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Freilassing, Laufen, Piding und Saaldorf-Surheim als Verdichtungsraum Salzburg (An- hang I zu A II 1.2 des LEP Bayern) und die Gemeinden Anger, Fridolfing, Petting, Kirchanschö- ring, Teisendorf und Tittmoning als Ergänzungsbereich zum Stadt- und Umlandbereich Salz- burg nach dem außer Kraft getretenen LEP Bayern 1994. Dieser ehemalige Stadt- und Um- landbereich Salzburg entspricht dem Verdichtungsraum Salzburg nach dem LEP Bayern 2003. 4 Nachrichtliche Wiedergabe der Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bayern. Gesamtfort- schreibung 2003, Anhang 2, unverbindlich entsprechend ROG 1998, § 6 Abs. 2 letzter Satz.

8 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

2.1.2. Ländlicher Raum (16) Zum Ländlichen Raum gehören folgende Gemeinden:

Bezirk Hallein: Abtenau, Annaberg-Lungötz, Russbach

Bezirk St. Johann im Pongau: Altenmarkt, Bad Hofgastein, Badgastein, Bischofshofen, Dorfgastein, Eben, Filzmoos, Flachau, Forstau, Goldegg, Großarl, Hüttau, Hüttschlag, Kleinarl, Mühlbach, Pfarrwerfen, , Sankt Johann im Pongau, Sankt Martin/Tg., Sankt Veit im Pongau, Schwarzach, Untertauern, Wagrain, Werfen, Werfenweng

Bezirk : Göriach, , , , , , Sankt Andrä im Lungau, Sankt Margarethen im Lungau, Sankt Michael im Lungau, Tamsweg, , , , Weißpriach,

Bezirk : Bramberg, Bruck an der Glocknerstraße, Dienten, Fusch, Hollersbach, , , Lend, , , , , , Neukirchen, , , , Saalbach-Hinterglemm, , , , , , , , Wald, Weißbach bei Lofer, Zell am See

Stadt- und Umlandbereiche (17) Im Ländlichen Raum bestehen folgende Stadt- und Umlandbereiche im ländlichen Raum:

Stadt- und Umlandbereich Zell am See: Kernstädte Zell am See und Saalfelden, Umlandgemeinden Maishofen und Bruck an der Groß- glocknerstraße Stadt- und Umlandbereich St. Johann: Kernstädte St. Johann im Pongau und Bischofshofen, Umlandgemeinden Schwarzach, St. Veit im Pongau und Pfarrwerfen.

2.1.3. Weitergehende Festlegungen zur Siedlungs- und Wirtschafts- struktur (18) Weitergehende Festlegungen zur Raumstrukturierung und von darauf be- zogenen Zielen und Maßnahmen können im Rahmen von Sachprogrammen nach § 8 ROG 1998 oder Regionalprogrammen nach § 9 ROG 1998 erfolgen.

9 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

2.2. Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen

(19) Hauptverkehrsachsen dienen zur günstigen Verkehrsaufschließung zwi- schen den Zentralen Orten. Es sind die Hauptverbindungsrouten innerhalb des Landes und zu Zentralen Orten der benachbarten Länder und Staaten. Haupt- verkehrsachsen beschreiben die Routen des nationalen und internationalen Verkehrssystems.

Hauptverkehrsachsen sind: a) die Hauptverkehrsachse A1 von der Bundesgrenze Walserberg in der Gemeinde Wals-Siezenheim über die Stadt Salzburg und die Gemeinden Hallwang, Eugendorf und Thalgau ins benachbarte Land Oberösterreich; b) die Hauptverkehrsachse A10 von der Bundesgrenze Walserberg in der Gemeinde Wals-Siezenheim über die Stadt Salzburg und die Gemeinden Grödig, Puch bei Hallein, Oberalm, Hallein, Kuchl, Golling, Werfen, Pfarr- werfen, Bischofshofen, Hüttau, Eben, Flachau, Zederhaus und St. Michael im Lungau ins benachbarte Land Kärnten; c) die Hauptverkehrsachse B1 von der Staatsgrenze in der Gemeinde Wals- Siezenheim über die Stadt Salzburg und die Gemeinden Hallwang, Eu- gendorf, Henndorf, Neumarkt und Straßwalchen ins benachbarte Land Oberösterreich; d) die Hauptverkehrsachse B95 / B 96 von St. Michael im Lungau über die Gemeinden St. Margarethen, Unternberg und Tamsweg bzw. über Ra- mingstein ins benachbarte Land Steiermark; e) die Hauptverkehrsachse B99 / B320 von Bischofshofen über die Ge- meinden Hüttau, Eben, Altenmarkt, Radstadt, Untertauern, Tweng, Mau- terndorf, St. Margarethen, St. Michael im Lungau und den Katschberg ins benachbarte Land Kärnten und von Radstadt abzweigend als B320 ins be- nachbarte Land Steiermark; f) die Hauptverkehrsachse B156 von der Stadt Salzburg über die Gemein- den Bergheim, Anthering, Nussdorf am Haunsberg, Göming, Oberndorf und Lamprechtshausen in das benachbarte Land Oberösterreich; g) die Hauptverkehrsachse B158 von der Stadt Salzburg über die Gemein- den Koppl, Hof bei Salzburg, Fuschl, St. Gilgen und Strobl ins benachbarte Land Oberösterreich; h) die Hauptverkehrsachse B159 von der Gemeinde Anif über Hallein, Bad Vigaun, Kuchl, Golling, Werfen, Pfarrwerfen nach Bischofshofen;

10 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm i) die Hauptverkehrsachse Felbertauernstraße / B161 vom benachbarten Land Tirol über den Felbertauern in die Marktgemeinde Mittersill und über den Pass Thurn in das benachbarte Land Tirol j) die Hauptverkehrsachse B162 / B166 von der Marktgemeinde Golling über die Gemeinden Scheffau am Tennengebirge, Abtenau, Russbach und den Pass Gschütt ins benachbarte Oberösterreich bzw. von Abtenau über Annaberg und St. Martin am Tennengebirge nach Hüttau. k) die Hauptverkehrsachse B164 von der Stadtgemeinde Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig, Dienten, Maria Alm, Saalfelden am Steinernen Meer, Leogang und den Pass Grieben ins benachbarte Land Tirol; l) die Hauptverkehrsachse B161 / B 165 / B 168 von Zell am See über die Gemeinden Piesendorf, Niedernsill, Uttendorf, Stuhlfelden. Mittersill, Hol- lersbach, , Neukirchen am Wildkogel und Wald bzw. Krimml über den Gerlos-Pass in das benachbarte Land Tirol; m) die Hauptverkehrsachse B167 von der Gemeinde Lend über Dorfgastein, Bad Hofgastein und Badgastein und die Tauernschleuse ins benachbarte Land Kärnten; n) die Hauptverkehrsachse B178 vom Pass Strub über die Marktgemeinde Lofer und die Gemeinde Unken zum Steinpass und weiter als Transitver- bindung zur Gemeinde Wals-Siezenheim in die Stadt Salzburg. o) die Hauptverkehrsachse B311 von Bischofshofen über St. Johann im Pongau, St. Veit im Pongau, Schwarzach im Pongau, Lend, Taxenbach, Bruck an der Glocknerstraße, Zell am See, Maishofen, Saalfelden am Steinernen Meer, Weißbach bei Lofer und St. Martin bis nach Lofer; p) die Großglocknerhochalpenstraße von der Marktgemeinde Bruck an der Glocknerstraße und Fusch an der Glocknerstraße über das Hochtor ins benachbarte Land Kärnten; q) die Westbahnstrecke zwischen Freilassing über die Stadt Salzburg, Hall- wang, Elixhausen, Seekirchen, Köstendorf, Neumarkt und Straßwalchen ins benachbarte Land Oberösterreich; r) die Westbahnstrecke zwischen der Stadt Salzburg über die Gemeinden Elsbethen, Puch bei Hallein, Oberalm, Hallein, Bad Vigaun, Kuchl, Golling, Werfen, Pfarrwerfen, Bischofshofen, St. Veit, Schwarzach, Lend, Taxen- bach, Bruck an der Glocknerstraße, Zell am See, Maishofen, Saalfelden am Steinernen Meer und Leogang ins benachbarte Land Tirol; s) die Tauernbahnstrecke zwischen Schwarzach im Pongau über die Ge- meinden Dorfgastein, Bad Hofgastein und Badgastein ins benachbarte Land Kärnten;

11 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 t) die Bahnstrecke zwischen Bischofshofen über die Gemeinden Hüttau, Eben, Altenmarkt und Radstadt ins benachbarte Land Steiermark. (20) Entwicklungsachsen dienen zur Ordnung von verdichteten Sied- lungsbereichen im Zentralraum mit dem Ziel, die zukünftige Bautätigkeit an den Einrichtungen des Öffentlichen Verkehrs zu konzentrieren. Die Entwick- lungsachsen sollen durch leistungsfähige Verkehrseinrichtungen erschlossen werden.

Bei folgenden Entwicklungsachsen soll insbesondere der schienengebundene Nahverkehr ausgebaut werden: a) Entwicklungsachse Nord-Ost im Bereich der bestehenden Westbahn, ausgehend von der Stadt Salzburg über die Gemeinden Elixhausen, Hall- wang, Eugendorf, Seekirchen, Köstendorf, Neumarkt und Straßwalchen; b) Entwicklungsachse Nord im Bereich entlang der Salzburger Lokalbahn von der Stadt Salzburg über die Gemeinden Bergheim, Anthering, Nuss- dorf, Oberndorf, bis Lamprechtshausen und Bürmoos; c) Entwicklungsachse West von Salzburg nach Freilassing; d) Entwicklungsachse Süd ausgehend von der Stadt Salzburg über die Gemeinden Elsbethen, Puch, Oberalm, Hallein, Kuchl, Golling. Bei folgender Entwicklungsachse soll der Öffentliche Personennahverkehr auf der Straße ausgebaut werden: a) Entwicklungsachse Ost von Salzburg über Koppl, Hof, Fuschl, St. Gilgen nach Strobl mit weiterer Entwicklungstendenz in den angrenzenden ober- österreichischen Raum.

(21) In den Regionalprogrammen können bedeutsame Entwicklungsachsen von regionaler Bedeutung festgelegt werden. Sie sollen entlang bestehender oder geplanter, leistungsfähiger Verkehrsverbindungen verlaufen und so zur Vernetzung der Siedlungsschwerpunkte beitragen.

12 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

2.3. Zentralörtliche Struktur - Planungsziele (22) Zur Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen ist eine möglichst gut erreichbare Versorgungsinfrastruktur einzurichten. Ziel ist eine Minimierung der Abhängigkeit vom Individualverkehr und eine Maximierung der Erreichbarkeit von Gütern und Dienstleistungen für alle Bevölkerungsgruppen. Die folgende zentralörtliche Gliederung stellt daher keine Bestandsaussage dar, sondern soll die angestrebte zentralörtliche Funktion der jeweiligen Ge- meinde festlegen. Dabei gilt die Regel, dass Zentrale Orte der höheren Stufen Aufgaben der Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen der niedrigeren Stufen einbeziehen.

Entwicklungsziele im Bereich der zentralörtlichen Struktur

(23) Der Zentrale Ort der Stufe A dient zur Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des spezialisierten, höheren Bedarfs. Seine Be- deutung für das Land Salzburg, für sein Einzugsgebiet im oberösterreichischen und bayerischen Grenzraum, für die Republik Österreich und den europäischen Raum soll gesichert werden.

Als einziger Zentraler Ort der Stufe A gilt Salzburg.

(24) Zentrale Orte der Stufe A* dienen zur Versorgung der Bevölkerung von mehreren Planungsregionen mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfes und teilweise auch des höheren Bedarfs. Im Zentralraum ergänzt ein Zentraler Ort dieser Stufe die oberzentrale Funktion der Landeshauptstadt und im Ländlichen Raum erfüllt er als leistungsfähiges Zentrum der Versorgung und des Arbeitsmarktes eine bedeutende Funktion zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung. Als Zentrale Orte der Stufe A* gelten folgende Gemeinden:

Hallein Tamsweg sowie in Funktionsteilung folgende Gemeinden: Bischofshofen und St. Johann im Pongau Saalfelden am Steinernen Meer und Zell am See

13 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(25) Zentrale Orte der Stufe B dienen über eine Planungsregion hinausge- hend zur Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des ge- hobenen Bedarfes. Als Zentrale Orte der Stufe B gelten folgende Gemeinden:

Oberndorf bei Salzburg (in Funktionsteilung mit Laufen an der Salzach)5 Mittersill sowie in Funktionsteilung folgende Gemeinden: Neumarkt am Wallersee, Seekirchen am Wallersee und Straß- walchen

(26) Zentrale Orte der Stufe C dienen zur Versorgung der Bevölkerung einer Planungsregion mit Gütern und Diensten des höheren Grundbedarfes. In Pla- nungsregionen, die über keinen Zentralen Ort der Stufe C verfügen, können Orte der Stufe D diese Aufgabe übernehmen.

Als Zentrale Orte der Stufe C gelten folgende Gemeinden: Abtenau Lofer sowie in Funktionsteilung folgende Gemeinden: Golling und Kuchl Altenmarkt im Pongau und Radstadt Badgastein und Bad Hofgastein

5 vgl. die Feststellung im Anhang 10 in der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms Bayern, nach der Laufen an der Salzach als Mögliches Mittelzentrum ausgewiesen wurde (zum Vergleich der Einstufung siehe die tabellarische Übersicht in Tabelle 6 und die Erläuterungen zum Absatz 25), unverbindlich entsprechend ROG 1998, § 6 Abs. 2 letzter Satz.

14 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(27) Zentrale Orte der Stufe D dienen der Versorgung der Bevölkerung von Teilen einer Planungsregion mit Gütern und Diensten des qualifizierten Grund- bedarfs.

Als Zentrale Orte der Stufe D gelten folgende Gemeinden: Bürmoos Hof bei Salzburg Mattsee St. Gilgen Thalgau Schwarzach im Pongau Wagrain Werfen Neukirchen am Großvenediger Taxenbach sowie in Funktionsteilung folgende Gemeinden: Mauterndorf und St. Michael im Lungau

Zentralörtliche Standortbereiche (28) Zentralörtliche Standortbereiche sind Bereiche im Anschluss an Zentrale Orte der Stufe A und A* , welche siedlungsstrukturell, funktionell und verkehrs- mäßig mit dem Zentralen Ort eng verflochten sind und überörtliche Funktionen erfüllen. Diese können in Sachprogrammen festgelegt werden.

15 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

16 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

17 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

3. Planungsregionen und Regionalverbände (29) Zur gemeinsamen Lösung gemeindeübergreifender Probleme, zur Vernet- zung der Raumstrukturen und zur Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität sollen die Gemeinden an den Aufgaben der Landesplanung durch eine aktive Regionalplanung beteiligt werden.

(30) Das Land Salzburg wird in Planungsregionen untergliedert:

1. Planungsregion 1 (Flachgau-Nord): Bürmoos, Dorfbeuern, Göming, Nussdorf am Haunsberg, Oberndorf bei Salzburg, Lamprechtshausen, St. Georgen b. Salzburg; 2. Planungsregion 2 (Salzburger-Seengebiet): Berndorf bei Salzburg, Henndorf am Wal- lersee, Köstendorf, Mattsee, Neumarkt am Wallersee, Obertrum am See, Schleedorf, See- ham, Seekirchen am Wallersee, Straßwalchen; 3. Planungsregion 3 (Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden): Salzburg; Anif, Grö- dig, Großgmain; Anthering, Bergheim, Elixhausen, Elsbethen, Eugendorf, Hallwang, Wals- Siezenheim; 4. Planungsregion 4 (Osterhorngruppe): Ebenau, Faistenau, Fuschl am See, Hintersee, Hof bei Salzburg, Koppl, Plainfeld, St.Gilgen, Strobl Thalgau, ; 5. Planungsregion 5 (Salzach-Tennengau): Adnet, Golling an der Salzach, Hallein, Krispl, Kuchl, Oberalm, Puch bei Hallein, St.Koloman, Scheffau am Tennengebirge, Vigaun; 6. Planungsregion 6 (Abtenauer Becken): Abtenau, Annaberg/Lungötz, Rußbach am Pass Gschütt; 7. Planungsregion 7 (Unterer Salzach-Pongau): Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig, Pfarrwerfen, Werfen, Werfenweng; 8. Planungsregion 8 (Enns-Pongau): Altenmarkt im Pongau, Eben im Pongau, Filzmoos, Flachau, Forstau, Hüttau, Kleinarl, Radstadt, St. Martin am Tennengebirge, Wagrain, Un- tertauern; 9. Planungsregion 9 (Oberer Salzach-Pongau): Goldegg, Großarl, Hüttschlag, St. Johann im Pongau, St.Veit im Pongau, Schwarzach im Pongau; 10. Planungsregion 10 (Gasteinertal): Badgastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein; 11. Planungsregion 11 (Lungau): Göriach, Lessach, Mariapfarr, Mauterndorf, Muhr, Ra- mingstein, St. Andrä im Lungau, St. Margarethen im Lungau, St. Michael im Lungau, Tamsweg, Thomatal, Tweng, Unternberg, Weißpriach, Zederhaus; 12. Planungsregion 12 (Unteres Saalachtal): Lofer, St.Martin bei Lofer, Unken, Weißbach bei Lofer 13. Planungsregion 13 (Oberes Saalachtal): Leogang, Maishofen, Maria Alm am Steinernen Meer, Saalbach-Hinterglemm, Saalfelden am Steinernen Meer, Viehhofen; 14. Planungsregion 14 (Oberpinzgau): Bramberg am Wildkogel, Hollersbach, Krimml, Mitter- sill, Neukirchen am Großvenediger, Niedernsill, Stuhlfelden, Uttendorf, ; 15. Planungsregion 15 (Zeller Becken): Bruck a. d. Glocknerstraße, Fusch a. d. Glockner- straße, Kaprun, Piesendorf, Zell am See; 16. Planungsregion 16 (Unterpinzgau): Dienten am Hochkönig, Lend, Rauris, Taxenbach;

(31) Auf der Grundlage dieser Untergliederung sind gemäß § 9 Abs. 1 ROG 1998 Regionalverbände zu bilden. Diesen obliegt die Regionalplanung gemäß § 9 Abs. 2 ROG 1998. Die Bildung eines Regionalverbandes kann sich auch auf zwei oder mehrere Planungsregionen erstrecken.

18 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

19 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

4. Grenzüberschreitende Raumplanung

(32) Da Raumplanung und Raumentwicklung in einem gemeinsamen Ver- flechtungsraum nicht an der Landes- bzw. Staatsgrenze aufhören können, ist es Aufgabe der Gebietskörperschaften geeignete Formen grenzüberschreitender Kooperation zu entwickeln. Dabei sollen bei Bedarf insbesondere mit den Nachbarländern und -staaten abgestimmte Lösungen für raumbedeutsame Pla- nungen und Maßnahmen und weitergehende Festlegungen zur nachhaltigen Raumentwicklung angestrebt werden.

(33) Derzeit bestehen folgende grenzüberschreitende Kooperationen mit Auf- gaben der Raum- und Regionalentwicklung:

1. Raumordnungsvereinbarung Oberösterreich – Salzburg; 2. Raumordnungsvereinbarung Lungau – – Nockgebiet; 3. EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land – Traunstein; 4. Nationalpark Hohe Tauern.

(34) Die gegenseitige Abstimmung erfolgt im Rahmen von Regionalkonferen- zen und Facharbeitsgruppen. Durch die Regionalkonferenz des Lungau-Murau- Nockgebiets wurde im Jahre 1980 ein Aktionsprogramm angenommen, das im Jahre 1983 fortgeschrieben wurde und als Basis für die grenzüberschreitende Abstimmung dient.6 In der EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traun- stein ist das im Jahr 2000 angenommene Entwicklungskonzept Basis für die Umsetzung gemeinsamer Kooperationsprojekte.7

6 Aktionsprogramm 1980 für das Lungau-Murau-Nockgebiet und Fortschreibung 1983. Hrsg. von der Regionalkonferenz der Länder Salzburg, Steiermark und Kärnten. O.O. Juli 1983. 7 Entwicklungskonzept für die EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein. Teil 1: Strukturuntersuchung und Problemanalyse. Teil 2: Ziele - Maßnahmen - Projekte. November 2000 siehe auch: Mehr Zusammenarbeit wagen. Kurzfassung des EuRegio Entwicklungskonzeptes. Hrsg. von der EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein. Salzburg 2001.

20 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

21 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

5. Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwicklung der Landesstruktur

Bei der Zusammenstellung der Ziele wurden nur jene in die Liste aufgenom- men, zu deren Erfüllung aufgrund vorhandener Kompetenz bzw. Einwirkungs- möglichkeit Raumordnungsmaßnahmen formuliert werden können.

A. Definitionen

Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung: Zur Sicherung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten für die gewerbliche Wirtschaft sollen größere zusammenhängende Flächen mit hervorragender infrastruktureller Auf- schließung als Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung erhalten bleiben. Die überörtliche Bedeutung hängt dabei nicht nur von der beanspruchten Fläche, sondern auch von der jeweiligen Branche ab. Eine solche Bedeutung ist jedenfalls anzuneh- men, wenn ein solcher Standort eine zusammenhängende Fläche ab circa 8 ha auf- weist. Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen: Raumbedeutsam sind Planungen und Maßnahmen, für deren Verwirklichung Grund und Boden in größerem Umfang benötigt oder durch welche die räumliche Entwicklung eines Gebietes und seiner Strukturen maßgeblich beeinflusst wird. Siedlungsgrenze: In einem Sachprogramm, Regionalprogramm oder Räumlichen Entwicklungskonzept festgelegte Begrenzung künftiger Baulandwidmungen. Siedlungsgrenzen in Sachpro- grammen oder Regionalprogrammen müssen überörtlich begründet sein (Siedlungs- grenze mit überörtlicher Bedeutung), während Siedlungsgrenzen in Räumlichen Ent- wicklungskonzepten auch nach örtlichen Kriterien festgelegt werden können (Sied- lungsgrenze mit örtlicher Bedeutung). Vorsorgefläche: Fläche, die in einem Sachprogramm oder einem Regionalprogramm zur Flächensiche- rung für bestimmte überörtliche Flächennutzungsfunktionen ausgewiesen wird. Sie schließt in der Regel konkurrierende Nutzungen aus oder es ist eine Interessens- abwägung durchzuführen, bei der ein besonderes öffentliches Interesse für eine ande- re Nutzung gegeben ist. Solche Vorsorgeflächen können z.B. für Ökologie, Landwirt- schaft, Industrie, Gewerbe oder Rohstoffabbau festgelegt werden. Vorrangfläche: Vorrangflächen haben den Charakter von Zielen der Raumordnung und Landespla- nung. Es hat eine Abwägung zwischen verschiedenen, an einen Raum gestellten Nut- zungsansprüchen stattgefunden und es ist kein weiterer Abwägungsspielraum gege- ben. Es sind nur solche Nutzungen in Vorrangflächen zuzulassen, die der Zweckbe- stimmung der jeweiligen Vorrangfunktion bzw. Vorrangfunktionen nicht entgegenste- hen (z. B. landwirtschaftliche Vorrangflächen, Vorrangflächen für die landschaftsge- bundene Erholungsnutzung, ökologische Vorrangflächen).

22 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Landschafts- und Grüngürtel: Großräumig raumumschließendes System vegetationsbestimmter Freiräume mit deut- lichem räumlich-funktionalem Zusammenhang (Grünraumsystem) im Umland und in- nerhalb von größeren Siedlungsräumen. Grünzug: Lineare Grünraumsysteme mit einer Breite ab circa 30 m (z.B. flussbegleitende Vege- tationsflächen, Lagerwiese, Sportplatz, Parks, Kleingärten). Grünverbindung: Lineare Grünraumsysteme mit einer Breite bis circa 30 m (z.B. Heckenstruktur, Allee, Allee inkl. Radweg, Baumzeile) ÖV-Einzugsbereich: Unter ÖV-Einzugsbereich werden in diesem Programm jene Flächen im Nahbereich von Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs (Bahnhaltestellen und Bushaltestellen) ver- standen, die von der Wohnbevölkerung zu Fuß erreichbar sind. Als Größenordnung gilt dafür eine Entfernung von ca. 500 m in der Ebene bei Bushaltestellen und ca. 1.000 Meter bei Bahnhaltestellen. Öffentlicher Verkehr: Als Öffentlichen Verkehr (ÖV) im Sinne der nachstehenden Regelungen werden Ein- richtungen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verstanden, die zumindest in den Hauptverkehrszeiten eine für den Pendlerverkehr und während der restlichen Zeiten eine für den Versorgungs- und Ausflugsverkehr ausreichende Bedienungsqua- lität aufweisen. Als gleichwertig gelten ÖV-Systeme mit geringer Angebotsdichte, wel- che durch spezielle Ortssysteme (Anrufsammeltaxis, City-Bus-Netze) ergänzt werden, wenn die Angebote möglichst durch eine Bestellung der beteiligten Gemeinden – auch im Rahmen eines Regionalverbandes – dauerhaft sichergestellt werden.

Verwendete Abkürzungen:

REK Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde FWP Flächenwidmungsplan BPL Bebauungsplan ROG 1998 Raumordnungsgesetz 1998 NSchG 1999 Salzburger Naturschutzgesetz 1999 ÖV Öffentlicher Verkehr ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

23 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

B. Siedlungswesen

B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien

Ziele: (1) Erhaltung bzw. Schaffung kompakter Siedlungen mit klar definierten Grenzen zum Außenraum und haushälterische Nutzung von Grund und Boden. (2) Konzentration der Siedlungsentwicklung an geeigneten Standorten möglichst im Bereich leistungsfähiger ÖV-Systeme. (3) Sicherstellung der Verfügbarkeit geeigneter Baulandflächen in ausreichendem Umfang. (4) Schutz der Bevölkerung vor Umweltschäden, -gefährdungen und -belastungen. (5) Vermeidung von Nutzungskonflikten.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Der Baulandbedarf ist unter Berücksichtigung Gemeinde REK der regionalen Stellung und der Änderungen in der Größenstruktur der Haushalte abzuschätzen. (2) Geeignete Flächen für den förderbaren Wohn- Gemeinde Privatrechtliche bau sollen bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Vereinbarungen u. Vorbehaltsflächen gem. ROG 1998

(3) Im Rahmen der funktionellen Gliederung des Gemeinde REK Gemeindegebietes sind die Siedlungs- und Ent- wicklungsschwerpunkte festzulegen. (4) Ökologische Planungskriterien sollen insbe- Regionalverband Regionalprogramm sondere im Siedlungswesen berücksichtigt wer- Gemeinde Bebauungsplanung den. REK, FWP (5) Die künftige Siedlungsentwicklung soll vorran- Gemeinde REK, FWP gig im Anschluss an bereits bestehende geeig- nete Siedlungen erfolgen. (6) Außerhalb des ÖV-Einzugsbereichs soll eine Gemeinde REK, FWP Baulandwidmung nur mit besonderer Begründung und nur dann erfolgen, wenn die notwendige Inf- rastruktur (Wasserversorgung, Abwasserentsor- gung, Energieversorgung u.dgl.) vorhanden ist. (7) Wohngebiete im Einflussbereich von Emissi- Land Richtlinie onsquellen - insbesondere Lärm - sollen nur dann Gemeinde Immissionsschutz ausgewiesen werden, wenn durch entsprechende REK, FWP Schutzmaßnahmen die Einhaltung von Grenz- werten gesichert ist und keine geeigneteren Flä- chen verfügbar sind.

24 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

B.2. Bebauung und Historische Zentren Ziele: (1) Sicherstellung einer geordneten Siedlungsentwicklung unter Bedachtnahme auf einen sparsamen Umgang mit Bauland und gezielte Verdichtung in den Ortszent- ren und Siedlungsschwerpunkten. (2) Erhöhung der Funktionsvielfalt von Ortszentren und Siedlungsschwerpunkten. (3) Sicherung erhaltenswerter Bau- und Siedlungsstrukturen sowie von erhaltenswer- ten Kulturgütern. (4) Erhaltenswerte historische Stadt- und Ortszentren sollen in ihrem Bestand ge- schützt und maßvoll weiterentwickelt werden.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Vorhandene Bebauungspotenziale im ge- Gemeinde Bebauungsplanung schlossenen Siedlungsgebiet sollen durch Festle- REK, FWP gung entsprechender Bebauungsbedingungen unter Berücksichtigung bestehender Siedlungs- strukturen besser genutzt werden. (2) Im Einzugsbereich eines leistungsfähigen und Gemeinde REK attraktiven Öffentlichen Verkehrsmittels sollen Bebauungsplanung verdichtete Siedlungsgebiete vorgesehen werden. (3) Zur Sicherung einer harmonischen Siedlungs- Gemeinde REK, FWP entwicklung sollen Aufschließungszonen auf Er- weiterungsflächen festgelegt werden. (4) Zur Erhöhung der Funktionsvielfalt soll in Zent- Gemeinde REK, rumsbereichen eine Festlegung von Nutzungs- Bebauungsplanung anteilen erfolgen. (5) Zur Reaktivierung und Wiederbelebung von Land Regionalprogramm Ortszentren soll die wirtschaftliche und soziale Regionalverband REK, FWP, BPL Funktionsvielfalt gefördert werden. Gemeinde (6) Erhaltenswürdiger Siedlungsbestand soll vor- Land Wohnbauförderung dringlich und unter Berücksichtigung des Bedarfs Gemeinde REK, BPL für Wohnraum saniert und adaptiert werden. (7) Richtlinien für die koordinierte Reaktivierung Land Richtlinien historischer Zentren und zur Bewahrung von Kul- Gemeinde turgütern sollen unter Berücksichtigung von Orts- bildpflege und Ensemblegestaltung erarbeitet werden. (8) Die archäologisch, ökologisch oder wegen der Gemeinde REK, FWP, BPL Baugestaltung besonders wichtigen Bereiche sollen im Flächenwidmungsplan kenntlich ge- macht und wenn notwendig durch weiterführende Maßnahmen (z.B. im Rahmen von Bebauungs- plänen) gesichert werden.

25 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

C. Landschaftsschutz und -entwicklung (Naturraum, Freiraum und Landschaft)

C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung

Ziele: (1) Sicherung von erhaltenswerten Grün- und Freiraumstrukturen. (2) Sicherung ertragreicher und Erhaltung geschlossener landwirtschaftlicher Fluren. (3) Sicherung von Flächen (Lebensräumen) mit hohem ökologischen und/oder land- schaftsästhetischen Wert und Entwicklung von lebenswerten Räumen mit hoher Biodiversität.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Zur Siedlungs- und Freiraumordnung sind Land Sachprogramm Siedlungsgrenzen mit überörtlicher und örtlicher Regionalverband Regionalprogramm Bedeutung festzulegen. Gemeinde REK,FWP (2) Raumstrukturell bedeutsame überörtliche und Land Sachprogramm örtliche Landschafts- und Grüngürtel sowie Grün- Regionalverband Regionalprogramm züge und Grünverbindungen sind zu sichern. Gemeinde REK, FWP, BPL (3) In Stadt- und Umlandgebieten sollen größere Sachprogramm Regionalprogramm Freiflächen (Landschafts- und Grüngürtel) gesi- Regionalverband REK, FWP, chert und von Versiegelung freigehalten werden. Gemeinde Landschaftsplanung (4) Klar definierte Siedlungsränder sollen unter Gemeinde REK, FWP, BPL Berücksichtigung der landschaftlichen Einbindung geschaffen werden. (5) Freiflächen in Siedlungsbereichen zur Förde- Land REK, FWP,BPL rung der Wohnqualität sollen unter Bedachtnahme Gemeinde Privatwirtschaftliche auf die Gestaltung des Wohnumfeldes (Gestal- Maßnahmen tung von öffentlichen und privaten Grünflächen) gesichert und aufgewertet werden. (6) Durch die Festlegung von Vorrang- oder Vor- Land Sachprogramm sorgeflächen sollen Flächen für Regionalverband Regionalprogramm S den Biotopschutz und –verbund, Gemeinde REK, FWP S die Erholung, S die Wasserwirtschaft S und den Immissionsschutz gesichert werden. (7) Bei der Festlegung von Erholungsnutzungsflä- Land Sachprogramm chen sollen Qualitätskriterien, insbesondere der Gemeinde REK, FWP Immissionsschutz, berücksichtigt werden. Richtlinien (8) Im Alpengebiet nach der Alpenkonvention, Land Sachprogramm BGBl. Nr. 477/1995, in der Fassung BGBl. III Nr. Regionalverband Regionalprogramm 30/1999 sind Gebiete festzulegen, in denen auf Gemeinde REK touristische Erschließung verzichtet wird.

26 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft

Ziele: (1) Absicherung des Dauersiedlungsraumes vor Naturgefahren unter Berücksichti- gung des Aspekts der Nachhaltigkeit. (2) Freihaltung der Abflussräume und Gewässernahbereiche von Nutzungen, die den Abfluss und die ökologische Funktionsfähigkeit von Gewässern beeinträchtigen. (3) Sicherung des Potentials von nutzbaren Trinkwasservorkommen und Erhaltung der Reinheit der Gewässer.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Die durch Naturgefahren (z.B. Berg- und Fels- Regionalverband Regionalprogramm sturz, Hochwasser, Schnee- und Eislawinen, Mu- Gemeinde REK, FWP ren und Rutschungen) bedrohten Bereiche sind Gefahrenzonen- von solchen Nutzungen freizuhalten, die eine pläne weitere Erhöhung des Schadenspotentials nach sich ziehen würden. (2) Hochwasserabfluss- und -rückhalteräume Bund, Land Schutzwasser- sollen als Vorrang- oder Vorsorgeflächen erhalten Regionalverband wirtschaftliche und gesichert werden. Gemeinde Grundsatzkonzepte Wasserwirtschaftl. Rahmenpläne, Förderungen Regionalprogramm REK, FWP (3) Ein nachhaltiges Oberflächenwassermanage- Regionalverband Regionalprogramm ment soll im Rahmen der Siedlungsentwicklung Gemeinde REK, FWP, BPL umgesetzt werden. Wildbach- und La- Gefahrenzonen- winenverbauung pläne (4) In Trinkwasserhoffnungsgebieten soll insbe- Bund, Land Förderungen, sondere die Freihaltung von Nutzungen mit Kon- Regionalverband Studien fliktpotential berücksichtigt werden. Gemeinde Regionalprogramm REK, FWP (5) Flächen für Schutzmaßnahmen bei und Re- Regionalverband Regionalprogramm naturierung von Fließgewässern sollen unter Be- Gemeinde REK, FWP achtung der ökologischen und landschaftsgestal- terischen Funktionen der Gewässer gesichert werden.

27 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

D. Wirtschaft

D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung

Ziele: (1) Vordringliche Entwicklung von Betriebsstandorten dort, wo dies aufgrund der an- gestrebten wirtschafts- und raumstrukturellen Ziele des Landes besonders not- wendig ist. (2) Sicherung und Entwicklung von Betriebsstandorten mit überörtlicher Bedeutung an dafür geeigneten Standorten unter Berücksichtigung des Bedarfs. (3) Verstärkung der regionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit insbe- sondere von Gemeinden bei der Standortentwicklung. (4) Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Gewerbe- und Industriebe- trieben durch Sicherung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung Land Sachprogramm sollen bevorzugt an solchen Standorten ausge- Regionalverband Regionalprogramm wiesen werden, die auf Grund nachvollziehbarer Gemeinde REK, FWP Beurteilungen als geeignete Standorte erkannt werden. Dabei müssen die standortspezifischen Gegebenheiten Eingang in die Beurteilung finden. (2) Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Land Sachprogramm Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, Gemeinde REK, FWP, BPL ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Vorausset- zungen in den Planungen sicherzustellen. (3) Notwendige Erweiterungsflächen für Industrie Gemeinde REK, FWP und Gewerbe sind zur Verhinderung von Konflik- ten mit anderen Nutzungen zu sichern. (4) Bei funktionaler Eignung von Betriebsstand- Gemeinde REK, BPL orten soll eine entsprechende dichtere Bebauung vorgesehen werden. (5) Eine Entwicklung von Betriebsstandorten mit Land Sachprogramm überörtlicher Bedeutung bzw. die Schaffung grö- Regionalverband Regionalprogramm ßerer Arbeitsplatzkonzentrationen soll insbeson- Gemeinde REK, FWP dere dort erfolgen, wo dies entsprechend dem wirtschaftlichen Bedarf zu einer Verbesserung der regionalen Entwicklung dient. (6) Standortentscheidungen sollen durch eine Land Privatwirtschaftliche vorausschauende Liegenschaftspolitik unter Be- Gemeinde Maßnahmen rücksichtigung einer sinnvollen Anordnung und Baulandsicherungs- REK, FWP Abgrenzung der Grundflächen optimiert werden. gesellschaft (7) Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung Land Sachprogramm sollen in regionaler Abstimmung ausgewiesen Regionalverband Regionalprogramm werden. Gemeinde REK, FWP

28 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(8) Zum Ausgleich von Kosten und Nutzen über- Land Privatwirtschaftliche örtlicher Einrichtungen sowie Betriebsstandorten Regionalverband Maßnahmen mit überörtlicher Bedeutung sollen privatrechtliche Gemeinde Kooperationen verwirklicht werden. (9) Bei der Baulandbedarfsberechnung können Land Sachprogramm Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung auf Regionalverband Regionalprogramm Grund von nachvollziehbaren Voraussetzungen Gemeinde REK, FWP und Begründungen Berücksichtigung finden.

29 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft

Ziele: (1) Die raumverträgliche Anpassung der Infrastruktur soll durch Maßnahmen der Raumplanung unterstützt werden. (2) Die Qualitätsverbesserung im Tourismus soll im Rahmen der Standortentwicklung unterstützt werden. (3) Die Sicherung der zeitgemäßen Weiterentwicklung von Tourismuseinrichtungen und -betrieben soll gewährleistet werden. (4) Die Erreichbarkeit der Tourismusregionen soll insbesondere im Öffentlichen Per- sonenverkehr verbessert werden.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Neuansiedlung von Beherbergungsgroß- Regionalverband Regionalprogramm betrieben, und größeren Tourismus- und Freizeit- Gemeinde REK, FWP einrichtungen soll bevorzugt an infrastrukturell gut aufgeschlossenen Standorten in regionaler Ab- stimmung erfolgen. (2) Flächen für Freizeiteinrichtungen sollen unter Gemeinde REK, FWP, Bedachtnahme auf eine Minimierung der Belas- Bebauungsplan tungen durch den Verkehr ausgewiesen werden. (3) Die Raumverträglichkeit größerer Projekte der Land Sachprogramm Freizeitinfrastruktur, insbesondere Projekte zur Regionalverband Richtlinien wesentlichen Erweiterung von Skigebieten und Gemeinde Regionalprogramm zur Errichtung von großflächigen Golfanlagen soll REK, FWP, BPL geprüft werden. (4) An besonders geeigneten Standorten können Land Sachprogramm Vorrang- oder Vorsorgeflächen für Tourismus- Regionalverband Regionalprogramm und Freizeiteinrichtungen festgelegt werden. Gemeinde REK

30 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

D.3. Land- und Forstwirtschaft

Ziele: (1) Erhaltung einer multifunktionalen und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft. (2) Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion zur Erhal- tung eines hohen Eigenversorgungsgrades des Landes.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Durch die Festlegung von Vorrang- oder Vor- Land Sachprogramm sorgeflächen sollen die für die Landwirtschaft Regionalverband Regionalprogramm besonders geeigneten Flächen in ihrem Bestand Gemeinde REK, FWP gesichert werden. (2) Maßnahmen, die eine erhöhte Wertschöpfung Land REK, FWP aus der Veredelung und Vermarktung land- und Gemeinde § 24 ROG 1998 forstwirtschaftlicher Produkte ermöglichen (z.B. Freihaltung entsprechender Infrastrukturflächen) sollen gefördert werden. (3) Der landwirtschaftliche Zu- und Nebenerwerb Gemeinde REK soll zur Sicherung des Bestandes und der Ent- FWP wicklungsmöglichkeiten bäuerlicher Betriebe be- rücksichtigt werden.

31 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

D.4. Rohstoffgewinnung:

Ziele: (1) Sicherstellung der Versorgung mit mineralischen Rohstoffen. (2) Vermeidung von Nutzungskonflikten bei der Gewinnung und Verarbeitung minera- lischer Rohstoffe.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Geeignete Flächen für die Gewinnung mine- Regionalverband Regionalprogramm ralischer Rohstoffe sollen von Nutzungen frei- Gemeinde REK gehalten werden, die einem Abbau entgegenste- FWP hen könnten. (2) Für eine raumverträgliche Nachnutzung von Regionalverband Regionalprogramm Abbaugebieten soll vorgesorgt werden. Gemeinde REK (3) Nutzungskonflikte beim Abbau von minerali- Land Regionalprogramm schen Rohstoffen sollen durch Berücksichtigung Regionalverbände MinroG- von Gemeinden Stellungnahmen S Flächenreserven für die künftige Siedlungs- Projektwerber REK, FWP entwicklung; S hochwertigen Produktionsflächen für die Landwirtschaft sowie von Flächen mit wichti- ger Funktion für die Forstwirtschaft; S Landschaftsräumen mit Bedeutung für Natur- haushalt, Tourismus sowie Erholung; S Flächen mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz; S Landschaftsbild und Ortsbild in Hinblick auf, ästhetische, kulturelle und historische Funkti- onen; vermieden werden.

32 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

D.5. Versorgungsinfrastruktur

Ziele: (1) Sicherstellung einer möglichst gleichwertigen Versorgung der Bevölkerung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr. (2) Sicherstellung der angestrebten zentralörtlichen Strukturen bei der Entwicklung und Veränderung der Versorgungsstrukturen.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Errichtung und Erweiterung von Versor- Land Standortverordnung gungseinrichtungen soll an der Versorgungsfunk- Gemeinden für Handels- tion der Standortgemeinde gemessen werden. großbetriebe Sachprogramm Richtlinien REK, FWP (2) Die Bedeutung von Stadt- und Ortskernberei- Land Standortverordnung chen als Schwerpunkte für die Versorgung der Gemeinden für Handelsgroß- Bevölkerung soll erhalten werden. betriebe Sachprogramm Richtlinien REK, FWP (3) Die Nutzung von Stadt- und Ortskernbereichen Land Standortverordnung für die Versorgung der Bevölkerung soll durch Gemeinden für Handelsgroß- eine möglichst vielfältige Angebotsstruktur sicher- betriebe gestellt und gestärkt werden. REK, FWP (4) Zentralörtliche Standortbereiche gemäß Kapi- Land Sachprogramm tel 2.3 können hinsichtlich ihrer Versorgungsfunk- Standortverordnung tion nur Standorten außerhalb des Orts- und für Handelsgroß- Stadtkernbereiches im jeweiligen Zentralen Ort betriebe der Stufe A oder A* gleichgestellt werden. (5) Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Land Standortverordnung Gütern des täglichen Bedarfes, insbesondere mit Gemeinden für Handelsgroß- Lebens- und Genussmitteln, soll besondere Be- betriebe rücksichtigung finden. REK, FWP

33 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

E. Infrastruktur

E.1. Technische Infrastruktur

Ziele: (1) Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung beim Ausbau der technischen Infra- struktur. (2) Reduktion des Energieverbrauchs durch Raumordnungsmaßnahmen. (3) Beiträge zur Aktivierung von Stoffkreislaufsystemen. (4) Sicherstellung von Standorten für alternative Energieformen.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Eine bessere Abstimmung von Energie- und Land REK, FWP, BPL, Siedlungsplanung soll durch Ausschöpfung der Regionalverband Wohnbauförderung Möglichkeiten energiesparender Bau- und Sied- Gemeinden lungsformen angestrebt werden. Dabei sind ins- besondere die Nutzungsmöglichkeiten heimischer erneuerbarer Energieformen zu berücksichtigen. (2) Durch flächensparende und verdichtete Sied- Bund; Land Verkehrsplanung lungsentwicklung und den Ausbau des Öffentli- Regionalverband Förderungen chen Verkehrs sowie durch Lenkungsmaßnahmen Gemeinde Regionalprogramm im Individualverkehr soll der Bedarf an fossiler REK, FWP, BPL Energie gesenkt werden. (3) Die Standortfestlegungen von Entsorgungsein- Bund, Land, Verkehrsplanung richtungen sollen an eine günstige Lage im örtli- Regionalverband Regionalprogramm chen und überörtlichen Verkehrswegenetz ge- Gemeinde REK, FWP, BPL bunden werden. Bei spezialisierten Entsorgungseinrichtungen mit großem Einzugsbereich soll möglichst für eine schienenverkehrsmäßige Erschließung vorgesorgt werden. (4) Für die Errichtung der technischen Infrastruk- Land Förderungen tur, insbesondere für Anlagen der Wasserkraft, Regionalverband Regionalprogramm alternativer Energieformen, Wasserver- und - Gemeinde REK, FWP, BPL entsorgung, sollen geeignete Flächen sicherge- stellt werden.

34 Gesamtüberarbeitung 2003 Salzburger Landesentwicklungsprogramm

E.2. Soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Kultur, Soziales)

Ziele: (1) Berücksichtigung der absehbaren Veränderungen der demographischen Struktu- ren bei Planungsmaßnahmen. (2) Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz bei Standortentscheidungen der sozialen Infrastruktur.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Für soziale Einrichtungen soll in gemeinde- Regionalverband Regionalprogramm übergreifender Abstimmung eine vorausschauen- Gemeinde REK, FWP de und vorbeugende Flächensicherung betrieben Privatwirtschaftliche werden. Maßnahmen (2) Die Errichtung von Einrichtungen der sozialen Bund Förderungen Infrastruktur mit überörtlicher Bedeutung soll an Land Regionalprogramm der angestrebten zentralörtlichen Struktur des Regionalverband REK, FWP Landes orientiert werden. Gemeinde (3) Die Neuansiedlung von größeren Einrichtun- Bund Sachprogramm gen der sozialen Infrastruktur soll bevorzugt an Land Regionalprogramm Standorten mit leistungsfähiger und attraktiver Regionalverband REK, FWP ÖV-Anbindung erfolgen. Gemeinde

35 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

E.3. Verkehrsinfrastruktur

Ziele: (1) Verringerung von Verkehrsbelastungen. (2) Unterstützung leistungsfähiger und attraktiver ÖV-Systeme insbesondere im Be- reich der Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen. (3) Sicherung leistungsfähiger Verkehrswege.

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Entwicklung der Siedlungsstruktur und die Bund Sachprogramm Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur soll durch Land Regionalprogramm Kooperation der beteiligten Behörden besser auf- Regionalverband REK einander abgestimmt werden. Gemeinde (2) Park+Ride-Flächen im Bereich ausgewählter Land Regionalprogramm, Haltestellen des ÖV sollen gesichert werden. Regionalverband REK, FWP Gemeinde (3) Korridore und Trassen für den Ausbau der Bund, Land, Sachprogramm höherrangigen Verkehrsinfrastruktur sind von Regionalverbände, Regionalprogramm Verbauung freizuhalten, um entsprechenden Ent- Gemeinden REK, RWP wicklungsspielräume zu sichern. (4) Umfahrungsstraßen sind von Wohnbebauun- Regionalverbände, Regionalprogramm gen und sonstigen schutzwürdigen Nutzungen Gemeinden REK, RWP freizuhalten.

36 Gesamtüberarbeitung 2003 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms

Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms

A. Änderungsbegründung

Im Arbeitsübereinkommen der Salzburger Landesregierung ist betreffend die Entwicklungsprogramme festgehalten: „Textliche Überarbeitung der Programme (LEP, Sachprogramme, regionale Entwicklungsprogramme) mit dem Ziel ihrer Vereinfachung.“ (S. 52) Diese Festlegung ist im Rahmen des gesamten Übereinkommens der Salzbur- ger Landesregierung für die laufende Legislaturperiode zu interpretieren.

Aufgrund der Evaluation des Landesentwicklungsprogramms durch eine Ar- beitsgruppe der Abteilung Raumplanung sowie der Feststellungen im Raum- ordnungsbericht 2001 war eine grundlegende Überarbeitung der Ziele und Maßnahmen des Landesentwicklungsprogramms notwendig. Dabei wurde die vernetzte Struktur des LEP 1994 zu Gunsten einer sektoralen Maßnahmenglie- derung verändert. Dadurch konnten Redundanzen abgebaut und eine klarere Struktur der verbindlichen Festlegungen des LEP 2003 erreicht werden. Zusätzlich wurden zur nachvollziehbaren Begründung der einzelnen Festlegun- gen ausführliche Erläuterungen erarbeitet. In diese Erläuterungen wurden auch erläuternde Texte aus dem verbindlichen Teil verschoben, um den Text noch stärker zu straffen.

37 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms Gesamtüberarbeitung 2003

B. Rechtliche Grundlagen für das Landesentwicklungsprogramm und die Sachprogramme

1. Grundlegende Aussagen des ROG 1998 Rechtsgrundlage für das Landesentwicklungsprogramm sind die §§ 6 und 7 des Salzburger Raumordnungsgesetzes 1998 (ROG 1998, LGBl. Nr. 44/1998, i.d.F. LGBl. Nr. 82/2001). Im § 7 gibt der Gesetzgeber den Rahmen vor:

Landesentwicklungsprogramm § 7 Das Landesentwicklungsprogramm hat die Grundsätze und Leitlinien der Landesplanung festzulegen. Dabei sind insbe- sondere die zentralen Orte und die Entwicklungs- und Haupt- verkehrsachsen zu bestimmen, grundlegende Aussagen über die Siedlungsstrukturen und -dichten zu treffen und das Land in Planungsregionen zu gliedern.

Das Landesentwicklungsprogramm dient der Konkretisierung der Raumord- nungsziele und -grundsätze in Bezug auf die Landesplanung und hat jedenfalls die im zweiten Satz erwähnten Inhalte aufzuweisen. Sie haben nicht die Funkti- on einer bloßen Festschreibung bestehender Tatsachen; durch sie soll auf die zukünftigen Entwicklungen Einfluss genommen werden. In diesem Sinn liegt besonders die Bestimmung von Entwicklungsachsen (aus Erläuterungen zum ROG 1998). Es ist die Aufgabe dieses Landesentwicklungsprogrammes, die Vorgaben des Gesetzgebers zu konkretisieren und Umsetzungsmaßnahmen für die Regional- planung und Örtliche Raumplanung auszuformulieren. Die Grundsätze und Leitlinien werden daher im Sinne raumordnerischer Leitbil- der dargelegt (Kapitel 1). Damit werden die raumrelevanten Zielvorstellungen für eine wünschenswerte Landesentwicklung vorgegeben. Darauf beziehen sich auch die Aussagen zur angestrebten Landesstruktur (Ka- pitel 2) und zur Regionalplanung (Kapitel 3 und 4), zu deren Ordnung und Ent- wicklung verbindliche Ziele und Maßnahmen formuliert werden (Kapitel 5).

38 Gesamtüberarbeitung 2003 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms

Durch das ROG 1998 hat der Gesetzgeber darüber hinaus die Vernetzung der raumbezogenen Planungen und Maßnahmen des Landes beabsichtigt. Diese Vernetzung soll entsprechend dem Auftrag gemäß § 8 Abs. 2 ROG 1998 durch die Ausarbeitung von Sachprogrammen erreicht werden, die das Landesent- wicklungsprogramm ergänzen.

Sachprogramme § 8 (1) Sachprogramme sind ergänzende Teile des Landesent- wicklungsprogrammes, die Vorgaben für die Regionalpro- gramme und die örtliche Raumplanung auf bestimmten raum- bezogenen Sachbereichen beinhalten. Die Vorgaben können in Form von Leitlinien, aber auch in der Festlegung von Richt- und Grenzwerten in bezug auf raumbezogene Entwicklungsziele getroffen werden. (2) Umfassende Planungsarbeiten auf den verschiedenen Ge- bieten der Landesverwaltung sollen, soweit sie raumbezogene Inhalte aufweisen, in Sachprogramme einfließen.

In den Erläuterungen zum ROG 1998 ist festgehalten, dass in Ergänzung des Landesentwicklungsprogrammes zu einzelnen Sachbereichen Leitlinien ge- schaffen werden können, die bei den regionalen und örtlichen Planungen zu beachten sind (vgl. § 22 Abs. 2 lit. a). Als Beispiele für Sachprogramme seien solche zu den Komplexen Zweitwohnsitze, Einkaufszentren und Nahverkehr für einen Teilraum oder betreffend den Schotterabbau genannt. Zu § 8 Abs. 2 ROG 1998 hat der Gesetzgeber festgehalten, dass mit dieser Bestimmung zum Ausdruck kommt, dass gesamtkonzeptive Planungen, die von den einzelnen Abteilungen des Amtes der Landesregierung erarbeitet werden, möglichst auch in Sachprogrammen nach dem Raumordnungsgesetz ihren Niederschlag finden, wenn und soweit sie für die Raumordnung bedeutsam sind. Ziel der Einarbeitungspflicht ist es, eine Vernetzung der sich auf den Raum auswirkenden Landespolitik zu erreichen. Die Wirkung eines solchen Sachprogrammes kommt den darin enthaltenen Planungen erst mit Erlassung der notwendigen Verordnung durch die Landesregierung zu.

39 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms Gesamtüberarbeitung 2003

2. Rechtskräftige Sachprogramme als Ergänzung zum Landesentwick- lungsprogramm a) Sachprogramm „Siedlungsentwicklung und Betriebsstandorte im Salzburger Zentralraum“, verbindlich erklärt durch LGBl. Nr. 124/1995; b) Sachprogramm für die Errichtung von Golfanlagen im Bundesland Salzburg, verbindlich erklärt durch LGBl. Nr. 90/1998.

3. Richtlinien zur Beurteilung von Planungen und Maßnahmen im Land Salzburg auf der Grundlage eines Regierungsbeschlusses a) Richtlinie Schierschließung im Bundesland Salzburg, Beschluss der Salz- burger Landesregierung vom 2.2.1995; b) Richtlinie über Anforderungen und Vorgangsweise bei Raumordnungsver- fahren sowie Bauvorhaben in immissionsbelasteten Gebieten, Beschluss der Salzburger Landesregierung vom 17.1.2003

Im Salzburger Landesentwicklungsprogramm 1994 waren folgende Empfehlun- gen zur Ausarbeitung von Sachprogrammen im Sinne des § 6 Abs. 2 letzter Satz ROG enthalten (LEP 1994, S. 73f). Dabei wurde als „dringender Hand- lungsbedarf aufgrund aktueller Raumordnungsprobleme“ die Erarbeitung fol- gender Sachprogramme vorgeschlagen: S Wohn- und Betriebsstandorte für den Salzburger Zentralraum S Landschafts- und Grüngürtel für den Salzburger Ballungsraum S Rohstoffsicherung S Versorgungsinfrastruktur S Überörtliche Siedlungsgrenzen, Landschafts- und Freiraumnutzung S Golfplätze und -anlagen Dieser Auftrag der Landesregierung kann im Wesentlichen als umgesetzt an- gesehen werden: a) durch Verbindlicherklärung des Sachprogrammes „Sied- lungsentwicklung und Betriebsstandorte im Salzburger Zentralraum“, b) durch Verbindlicherklärung des Regionalprogramms „Salzburg Stadt und Umge- bungsgemeinden“, in welchem der Landschafts- und Grüngürtel festgelegt wur- de, c) hinfällig durch Inkrafttreten anderer gesetzlicher Grundlagen auf der Bundesebene (Mineralrohstoffgesetz 1999), d) durch Inkrafttreten der Rege- lung über die Standortverordnung für Handelsgroßbetriebe in Verbindung mit den Maßnahmen im vorliegenden Entwurf des Landesentwicklungsprogramms,

40 Gesamtüberarbeitung 2003 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms e) durch die Verbindlicherklärung von Regionalprogrammen, in denen diese Sachverhalte konkreter und bürgernäher umgesetzt werden können, f) durch Verbindlicherklärung des Sachprogramms für die Errichtung von Golfanlagen im Land Salzburg. In Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen der Landesverwaltung wurde die Ausarbeitung folgender Sachprogramme vorgeschlagen (LEP 1994, S. 73f): S Forst- und Jagdwesen (Landeskonzept zur Verbesserung der Schutzfunkti- on des Waldes, wildökologische Raumplanung) S Historische Zentren S Fremdenverkehr und Tourismus S Natur und Umwelt: Biotopkartierung/Naturraumpotentialerhebung S Natur und Umwelt: Renaturierung und Restrukturierung S Landwirtschaftliche Vorrangzonen - Kulturlandfunktionskartierung S Bodenschutz S Förderkonzept für den Nationalpark Hohe Tauern S Förderungsprogramm für den Ländlichen Raum (z.B. Regionalwirtschaftli- ches Konzept Lungau) S Sport-, Freizeit- und Naherholungsanlagen S Verkehr (Öffentlicher Verkehr, motorisierter Individualverkehr und ruhender Verkehr, Park+Ride-Konzept) in Anlehnung an das Salzburger Landesver- kehrskonzept S Soziale und kulturelle Infrastruktur S Energie S Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Abfall S Lärmkataster

Aufgrund der Feststellungen des Gesetzgebers in den Erläuterungen zum ROG 1998 ist klargestellt, dass es nicht allein Aufgabe der Abteilung Raumplanung ist, derartige Sachprogramme zu erarbeiten. Von den zuständigen Dienststellen des Landes wurde bisher noch kein Sachprogramm nach § 8 Abs. 2 ROG 1998 durch die Vorlage entsprechender Unterlagen angeregt.

41 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms Gesamtüberarbeitung 2003

C. Bundes- und europarechtliche Vorgaben und Empfehlungen

Direkte bundesrechtliche Verpflichtungen zur Berücksichtigung im Landesent- wicklungsprogramm bestehen nicht. Eine indirekte Wirkung besteht im Rahmen von Projektgenehmigungen bei bestimmten Materien, eine Empfehlung im Sin- ne einer Selbstbindung stellt das Österreichische Raumentwicklungskonzept 2001 dar. Europarechtliche Verpflichtungen mit Auswirkungen auf Festlegun- gen des Landesentwicklungsprogramms lassen sich aus verschiedenen Richt- linien des Rates ableiten, deren gesetzliche Umsetzung sowohl auf bundes- und landesrechtlicher Ebene zu erfolgen hat. Für die Ausarbeitung des Lan- desentwicklungsprogramms waren folgende Instrumente daher zu berücksich- tigen: 1. Österreichisches Raumentwicklungskonzept 2001. Hrsg. von der Österrei- chischen Raumordnungskonferenz. Wien 2002 (= ÖROK-Schriftenreihe, Bd. 163), 188 S. 2. Europäisches Raumentwicklungskonzept. Auf dem Wege zu einer räumlich ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung der Europäischen Union. An- genommen beim Informellen Rat der für Raumordnung zuständigen Minister in Potsdam, Mai 1999. Hrsg. von der Europäischen Kommission. Luxem- burg 1999, 93 S. 3. Österreichs Zukunft Nachhaltig Gestalten. Die österreichische Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung 2002. Wien, 123 S. 4. Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto-Ziels. Klimastrategie 2008/2012, vom Ministerrat angenommen am 18. Juni 2002. Wien, 109 S. 5. Österreichische Biodiversitätsstrategie (unter Bezug auf das völkerrechtliche Übereinkommen über die biologische Vielfalt, BGBl. Nr. 213/1995). 6. Nationaler Umweltplan Österreich. Hrsg. von der österreichischen Bundes- regierung. Wien 1995, 324 S. 7. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000, BGBl.Nr. 697/1993 zuletzt ge- ändert durch BGBl. I Nr. 50/2002. 8. Hochleistungsstreckengesetz, BGBl.Nr. 135/1989 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 81/1999 9. Bundesstraßengesetz 1971, BGBl.Nr. 286/1971 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 50/2002 10. Forstgesetz 1975, BGBl. Nr. 440/1975 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2002 11. Mineralrohstoffgesetz, BGBl. I Nr. 38/1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 21/2002

42 Gesamtüberarbeitung 2003 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms

12. Abfallwirtschaftsgesetz 2002, BGBl. I Nr. 102/2002 13. Richtlinie 96/82/EG des Rates zur Beherrschung der Gefahren bei schwe- ren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso II-Richtlinie) 14. Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräu- me sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) 15. Richtlinie 79/409/EWG des Rates über die Erhaltung der wildlebenden Vo- gelarten (Vogelschutz-Richtlinie) 16. Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Wasserrahmen-Richtlinie) 17. Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme (SUP- Richtlinie) 18. Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm (Umgebungslärmrichtlinie)

Verpflichtende und empfohlene Ziele und Maßnahmen dieser Instrumente wa- ren bei der Ausarbeitung des Landesentwicklungsprogramms fachlich zu be- rücksichtigen. Wo dies notwendig war, ist in den Erläuterungen darauf Bezug genommen.

43 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms Gesamtüberarbeitung 2003

D. Völkerrechtliche Verpflichtungen

Auf Grund internationaler Verpflichtungen ergibt sich die Forderung zur Imple- mentierung der Grundsätze der Nachhaltigen Entwicklung in das Landesent- wicklungsprogramm. Die wesentlichen international verbindlichen Rahmenvor- gaben sind folgende: 1. Übereinkommen über Feuchtgebiete insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel von internationaler Bedeutung (Ramsar Konvention), BGBl. Nr. 225/1983, in der Fassung BGBl. Nr. 283/1993 2. Die Biodiversitätskonvention im Rahmen des United Nation Environmental Program) 3. Das Schlussdokument der UN-Konferenz von Rio de Janeira 1992 (u.a. „Agenda 21“) 4. Die internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz (Kyoto-Protokoll) 5. Die Alpenkonvention mit ihren Durchführungsprotokollen.

Die Alpenkonvention - eine Rahmenkonvention mit Durchfüh- rungsprotokollen

Mit Inkrafttreten der Durchführungsprotokolle der Alpenkonvention am 18.12.2002 ergeben sich Anpassungsnotwendigkeiten in manchen Bereichen, die in der Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms bereits zu be- rücksichtigen sind. Dies wird bei den Erläuterungen zu den jeweiligen Zielen und Maßnahmen zum Ausdruck gebracht. Zu berücksichtigen sind die Rege- lungen der Rahmenkonvention und der Durchführungsprotokolle:

Die Rahmenkonvention

Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention), BGBl. Nr. 477/1995, in der Fassung BGBl. III Nr. 70/1998, 18/1999, 33/1999.

44 Gesamtüberarbeitung 2003 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms

Abb. 1: Der Alpenraum nach der Alpenkonvention

45 Begründung zur Überarbeitung des Landesentwicklungsprogramms Gesamtüberarbeitung 2003

Die Durchführungsprotokolle der Alpenkonvention

1. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Tou- rismus (Protokoll „Tourismus“), BGBl. III Nr. 230/2002 2. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Berglandwirtschaft (Protokoll „Berglandwirtschaft“), BGBl. III Nr. 231/2002 3. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Raumplanung und nachhaltige Entwicklung (Protokoll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“), BGBl. III Nr. 232/2002 4. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Bergwald (Protokoll „Bergwald“), BGBl. III Nr. 233/2002 5. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Ver- kehr (Protokoll „Verkehr“), BGBl. III Nr. 234/2002 6. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Bo- denschutz (Protokoll „Bodenschutz“), BGBl. III Nr. 235/2002 7. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Na- turschutz und Landschaftspflege (Protokoll „Naturschutz und Land- schaftspflege“), BGBl. III Nr. 236/2002 8. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 im Bereich Ener- gie (Protokoll „Energie“), BGBl. III Nr. 237/2002 9. Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention von 1991 über die Beile- gung von Streitigkeiten, BGBl. III Nr. 238/2002

Der Geltungsbereich der Alpenkonvention umfasst das Alpengebiet entspre- chend der Anlage zur Konvention (Abb. 1). Im Land Salzburg gilt die Alpenkon- vention im gesamten Land mit Ausnahme folgender Gemeinden im Bezirk Salzburg-Umgebung: Anthering, Bergheim, Berndorf bei Salzburg, Bürmoos, Dorfbeuern, Elixhausen, Göming, Köstendorf, Lamprechtshausen, Mattsee, Nussdorf am Haunsberg, Oberndorf bei Salzburg, Obertrum am See, St. Geor- gen bei Salzburg, Schleedorf, Seeham, Straßwalchen und Seekirchen am Wallersee.

46 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

47 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

1. TRENDS DER RÄUMLICHEN ENTWICKLUNG IN EUROPA, ÖSTERREICH UND SALZBURG

Das Europäischen Raumentwicklungskonzept (EUREK 1999) formuliert die zentralen Herausforderungen einer europäischen Raumentwicklungspolitik auf- grund der Bedingungen und Trends der Raumentwicklung in der Europäischen Union. Diese Trends sind im Bereich der Republik Österreich im allgemeinen und im Bereich des Landes Salzburg in spezieller Form wirksam (vgl. EUREK 1999, S. 61ff, Österreichisches Raumentwicklungskonzept 2001, Kap. 1.1):

1.1. Bevölkerungsentwicklung

Ziele und Maßnahmen: B1 Z1-3, M1 Bedeutung der Verweise: B1 ist das Kürzel zum Kapitel B. Siedlungswesen, Unterkapitel 1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien und bezieht sich auf die Ziele Nr. 1 bis 3 sowie auf die Maßnahme 1. Die Europäische Union wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren vor allem durch drei Trends in der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst: a) Von einem Bevölkerungsrückgang vor allem verursacht durch ein sehr geringes natürliches Bevölkerungswachstum mit einer erheblichen rückläufi- gen Tendenz, die nur durch internationale und interregionale Wanderungs- bewegungen ausgeglichen wird. b) Dabei sind die Wanderungsbewegungen innerhalb der EU durch Sprach- barrieren und immer noch vorhandenen administrativen Hindernissen im Vergleich zu anderen globalen Großräumen sehr gering und beschränken sich weitgehend auf Wanderungsbewegungen innerhalb der Mitgliedsstaa- ten. Innerhalb der Mitgliedsstaaten kommt es dabei jedoch zu bedeutenden Bevölkerungsverschiebungen. Dies trifft auch auf Österreich zu. Hier kam es seit den letzten Jahrzehnten großräumig gesehen zu einer Wanderungsbe- wegung zugunsten der westlichen Bundesländer. Die internationale Zuwan- derung beschränkt sich im wesentlichen auf die städtischen Gebiete, womit die vorhandenen verstädterten Siedlungsstrukturen weiter verstärkt werden. c) Ungeachtet der Zuwanderung von überwiegend jungen Leuten wird das Durchschnittsalter der EU-Bevölkerung weiter steigen und die Zusam- mensetzung der Bevölkerung und ihre Präferenzen hinsichtlich Standort und Art der Wohnungen werden sich ändern (vgl. EUREK 1999, S. 62). Diese drei Trends der Bevölkerungsentwicklung führen insgesamt zur Überla- gerung verschiedener räumlicher Auswirkungen:

48 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tendenziell führen die gesellschaftlichen Veränderungen zu kleineren Haus- halten und zu wachsender Nachfrage nach Wohnraum, vor allem in verstädter- ten Gebieten. Neben der zunehmenden Überalterung stellt daher die Redukti- on der durchschnittlichen Haushaltsgröße den maßgeblichen Faktor dar. Auf der einen Seite sinkt die Anzahl der Haushaltsangehörigen aufgrund ver- schiedenster gesellschaftlicher Faktoren (Überalterung, Scheidungen, Ände- rung der Lebensstile), was insbesondere in urbanen Räumen zu einer massiven Erhöhung der Anteile an Singlehaushalte und Kleinfamilien führt, auf der ande- ren Seite steigen auch die durchschnittlichen Bedürfnisse der Haushalte, was sich ebenfalls in einer Erhöhung des Flächenbedarfs für Wohnen aber auch im Entstehen anderer Wohnformen ausdrückt.

1.2. Änderung von gesellschaftlichen Werthaltungen und Wer- tesystemen

Ziele und Maßnahmen: B2 M5,6 / E2 Z1 M1,2, 3 Mit dem steigenden Wohlstand der Gesamtbevölkerung hat ein Rückbau des sozialen Wohlfahrtsstaates eingesetzt, die in einer Desintegration bestimmter sozialer Gruppen münden kann.1 Dies kann in der Folge zu einem Verlust an innergesellschaftlichem Ausgleich führen und die Entstehung sozialer Dispari- täten und das Entstehen von benachteiligten Stadtvierteln fördern, wie sie in den mitteleuropäischen Staaten bisher noch unbekannt waren. Neben der sozi- alen Ausgrenzung kann für Teile der Bevölkerung auch die räumliche Ausgren- zung zu einem Problem der Zukunft werden. Davon sind insbesondere gesell- schaftliche Gruppen betroffen, denen entscheidende Ressourcen fehlen oder nicht in einem ihren Lebensumständen entsprechenden Ausmaß zugänglich sind: Arme und von Armut bedrohte Menschen, Ausländerinnen und Ausländer und Menschen mit physischen, mentalen und sozialen Mobilitätsbeschränkun- gen.2 Die steigende Mobilität der gesamten Gesellschaft führt dabei zu einer Ausdehnung der täglichen Interaktionsräume.

1 vgl. LICHTENBERGER 1998b

2 vgl. HOLZINGER 2000, S. 20

49 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

1.3. Wirtschaftliche Tendenzen

Ziele und Maßnahmen: D 1 Z 1,3 M5,6 Die demographischen Trends stellen auch eine große Herausforderung für die regionale Wirtschaftsentwicklung und somit für die europäische Konkurrenzfä- higkeit dar. Dabei ist für eine nachhaltige Entwicklung eine Politik erforderlich, welche die Wettbewerbsfähigkeit fördert und die wirtschaftliche und soziale In- tegration unterstützt (vgl. EUREK 1999, S. 63). Die Regionen Europas brauchen wettbewerbsfähige Firmen, um Arbeitsplätze zu schaffen, die so wichtig für in- dividuelle Lebenschancen sind, und um das Steueraufkommen zu erwirtschaf- ten, das für öffentliche Dienstleistungen notwendig ist. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Regionen muss daher gestärkt werden, indem die Regionen in die Lage versetzt werden, ihr langfristiges Po- tential nachhaltiger Entwicklung zu erreichen. Eine Politik, die auf die Schaffung einer diversifizierten Wirtschaftsstruktur in den Regionen zielt, stellt einen guten Ausgangspunkt für eine ausgeglichenere Verteilung von Arbeitsplätzen dar und besitzt damit großen Einfluss auf Siedlungsstrukturen und Wanderungsbewe- gungen (vgl. EUREK 1999, S. 66). Eine stärkere internationale Verflechtung der Akteure bewirkt aber auch eine Liberalisierung des Arbeitskräfteaustauschs und erhöht die Mobilität von hoch- qualifizierten Arbeitskräften. Dadurch werden qualitative Standortmerkmale wie z.B. Lebenshaltungskosten, Image der Region, Erholungsmöglichkeiten, kultu- relle Angebote und berufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten in ihrer Bedeutung weiter steigen und im Wettbewerb der Standorte um hoch- qualifizierte Arbeitskräfte an Bedeutung gewinnen. Dies hängt mit der Konkur- renz zwischen Wirtschaftsregionen um die mobilen Produktionsfaktoren zu- sammen.3 Im Einklang mit den Globalisierungstendenzen bzw. durch sie beschleunigt steigt die Konkurrenz von Regionen untereinander. Aufgrund flexibler Standort- entscheidungen können weltweit agierende Akteure und ihre Standortentwickler lokale und regionale Gebietkörperschaften gegeneinander ausspielen und da- durch Raumstrukturen verursachen, die eine negative Ökobilanz aufweisen und für die Gebietskörperschaften hohe Kosten bewirken. Der Salzburger Zentralraum ist durch eine anhaltende Wirtschaftsdynamik ge- kennzeichnet, deren Weiterentwicklung jedoch von den Möglichkeiten der ge- meinsamen Positionierung abhängig ist. Die an und für sich günstigen Aus- gangsbedingungen beruhen auf der überdurchschnittlichen Standortattraktivität des Großraumes München-Salzburg innerhalb Europas, das Netz an ausbaufä-

3 vgl. STRAUBHAAR 1996, zit. nach WEICHHART 2000b, S. 57

50 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm higen regionalen Zentren mit dem Oberzentrum Salzburg, hohe Investitionen in die technische Infrastruktur und den Ausbildungsbereich, eine besonders at- traktive Landschaft, das große kulturelle Erbe und viele Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten der Staatsgrenze bieten zudem die Chance, die Osterweiterung der Europäischen Union zur besseren Positionierung im Wettbewerb der euro- päischen Regionen nützen zu können. Dagegen wird der Ländliche Raum zum Teil einseitig durch die Tourismuswirtschaft dominiert sowie durch einen ge- bietsweise relativ hohen Anteil der Landwirtschaft geprägt. Problematisch sind auch Gebiete mit stagnierender industrieller und gewerblicher Entwicklung. Die- se Situation ist durch Ungleichheiten des Arbeitsmarktes zwischen Zentralraum und Ländlichem Raum und durch starke saisonale Schwankungen des Arbeits- platzangebotes durch die erhebliche Fremdenverkehrsorientierung der Ge- birgsgaue gekennzeichnet. Aufgrund der Konzentrationstendenzen der globalen und europäischen Wirt- schaft ist eine Verstärkung der Gegensätze zwischen dem Ländlichen Raum und den bevorzugten Ballungsräumen zu erwarten. Dabei ist von der Notwen- digkeit einer neuen Partnerschaft zwischen Stadtregionen und ländlichen Re- gionen auszugehen (vgl. Europäisches Raumentwicklungskonzept 1999). Um die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes als solchen erhalten zu können, wer- den bedeutende Anstrengungen zur Verbesserung der Kooperation zwischen den Gemeinden insbesondere im Zentralraum notwendig sein.

1.4. Die Informationsgesellschaft, der gesellschaftliche Wan- del und die Folgen für die Raumstruktur

Ziele und Maßnahmen: D2 Z1 M1,2 / D3 Z1 M3 / D5 Z1 M3 / E1 Z2 M2 / E3 Z1,2 M1,3 Neue Informationstechnologien bewirken den Abbau von physischen Barrieren und eröffnen die Möglichkeit des globalen Informationsaustausches. Sie ermög- lichen aber auch die Kooperation und Vernetzung aufgrund gemeinsamer Inte- ressen (z.B. Bildung von Netzwerken zwischen Städten, Regionen etc.) und dadurch die Verbesserung der Ausgangssituation im internationalen Wettbe- werb (z.B. Informationsnetzwerke, organisatorische Netzwerke und Vermark- tungsnetzwerke)4

4 vgl. PRIBILLA 1998; - „Koopkurrenz“ - dieses Kunstwort aus Kooperation und Konkurrenz drückt einen zu beobachtenden Trend einer neuen Form von Zusammenarbeit zwischen Markt- konkurrenten aus, z.B. in Form gemeinsamer Werbestrategien für eine bestimmte Klasse an Produkten - vgl. z.B. LANG 1997

51 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Es entstehen neue Sichtweisen der Welt, die schließlich auch ihre räumlichen Ausprägungen haben werden.5 Bei bestimmten Bevölkerungsgruppen werden Beruf und Freizeitgestaltung immer stärker ineinander übergehen, was auf Grund der Belastungsgrenzen des Verkehrssystems zu einer entsprechenden räumlichen Organisation führen wird. In der privaten Lebenssphäre wird das Wohnen stärker zwischen den gesellschaftlichen Gruppen differenziert sein. Durch die völlig anderen mikroökonomischen Regeln der New Economy und ihrer viel lockeren Arbeitskräftebindung sind Auswirkungen auf die Raumstruk- tur zu erwarten. Dies wird Auswirkungen auf die Fristigkeit der Wohnstandort- wahl haben und somit in der Folge auf die Dauer der Wohnnutzung von Immo- bilien und Mietobjekten und die räumliche und zeitliche Mobilität von Arbeits- kräften verändern. Im Zusammenhang mit der flächenhaften Ausbreitung städtischer Nutzungen zeigt sich eine räumliche Spezialisierung von Dienstleistungsangeboten. Dies führt in der Folge zu einer verstädterten Landschaft zwischen den alten histori- schen Stadtkernen und der offenen Landschaft. Diese verstädterten Gebiete im suburbanen Raum sind zu einem polyzentrischen, weitflächigen Siedlungssys- tem geworden.6 Aufgrund von Flexibilisierung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen erfolgt nunmehr eine räumliche Restrukturierung der Stadtre- gionen: die Stadt wird gegenwärtig „von innen nach außen (ge)kehrt“ (SOJA 1993)7 und die neuen Stadtregionen sind zunehmend dezentral organisiert. Diese Raumstruktur einer in der Landschaft aufgelösten Stadt wird gelegentlich auch als „Urban Sprawl“8, als „Zwischenstadt“9 oder als „Kulturlandschaft des American Way of Life“ bezeichnet.10 . Diese neuen Raumstrukturen entstehen nicht nach dem Muster der klassischen Verlagerung städtischer Funktionen ins Umland (Suburbanisierung), sondern aufgrund flexibler Neuansiedlung speziali- sierter Dienste an Standorten mit guter Verkehrs- und Infrastrukturanbindung. Die Stadtregionen verändern sich und zerfallen in spezialisierte Standorte mit fragmentarischen Charakter und in ein Geflecht unterschiedlich bewerteter Standorte.11 Diese neuen Standorte sind untereinander durch leistungsfähige Infrastruktureinrichtungen (Autobahnen, S-Bahnen und Telekommunikations-

5 vgl. KNOCH 2001, S. 348, SCHRENK 1999, S. 5f, KEUL 2000, DALLHAMMER 2000

6 vgl. LICHTENBERGER 1998, S. 47

7 zit. nach BURDACK & HERFERT 1998, S. 28

8 vgl. LICHTENBERGER 1998, S. 27

9 vgl. SIEVERTS 2001

10 vgl. HOLZNER 1990, zit. nach BURDACK & HERFERT 1998, S. 29 11 Im Zusammenhang mit dem Prozess der Gentrifizierung, einem mehrphasigen Prozess, bei dem durch die Sanierung innerstädtischer Wohngebiete diese Wohngebiete für Menschen mit höherem Einkommen attraktiver werden (vgl. dazu BORST 1990, S. 255-258, BURDACK & HERFERT (1998, S. 27f), KRÄTKE (1990, S. 35)

52 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm netze) verbunden und die nur mehr schlecht angebundenen Zwischenräume werden zur neuen Peripherie.12

1.5. Rückzug des Staates auf seine Kernaufgaben

Ziele und Maßnahmen: D1 Z3 M8 / D5 Z1,2 M1-3 / E2 Z1,2 M1-3 Im Bereich der staatlichen Verwaltung sind auch in Österreich zwei gegenläufi- ge Trends zu beobachten: auf der einen wandeln sich die staatlichen Behörden in Dienstleistungseinrichtungen, auf der anderen Seite zieht sich der Staat von der Finanzierung und vor allem der Verwaltung der Wohlfahrtssysteme zurück, die immer stärker privaten Initiativen und Vereinigungen überlassen werden. Damit verliert die öffentliche Hand indirekt Steuerungsmöglichkeiten zur Stand- ortwahl, sofern nicht mit Instrumenten der Regionalplanung und -entwicklung ein Ausgleich erfolgt.13 Im Bereich der sozialen Dienste für Kinder, Jugendliche und deren Erziehungs- berechtigten besteht ein starkes Stadt - Land Gefälle. Vor allem bedingt durch den Suburbanisierungsprozess im Zentralraum und die wirtschaftsstrukturellen Probleme im Ländlichen Raum, bleibt die Ansiedlung von Bildungseinrichtun- gen hinter dem Bedarf zurück. Standortentscheidungen werden meist aufgrund spezifischer Interessenlagen durchgeführt und weniger aufgrund sachlicher Be- darfsanalysen. Als die wesentlichen Mängel gelten: keine Bedarfsdeckung für Einrichtungen zur Betreuung und Integration Behinderter, zur psychosozialen Versorgung und Beratung; kaum hochwertige soziale Dienstleistungen außerhalb der Stadt Salzburg. Dies führt zur Sogwirkung und Konzentration sozialer Probleme im Zentralraum.

12 Vgl. dazu BURDACK & HERFERT 1998, S. 27f; KRÄTKE 1990, S. 35

13 vgl. dazu WEICHHART 2000b, S. 127-133

53 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

1.6. Anpassung der Raumplanungsinstrumente

Ziele und Maßnahmen: D1 Z3 M7,8/ D 4 Z2 M3 / E1 Z1 M1,3 / E2 Z1 M1 Raumordnung ist wesensgemäß eine zielorientierte Regelung, die zur Steue- rung von komplexen Raumsystemen eingerichtet wurde. In komplexen Syste- men ist dieses die Selbststeuerungsfähigkeit optimierende Prinzip notwendig, da nur auf diese Weise notwendige Flexibilität der Entscheidungen erhalten, entscheidende Grenzen jedoch durch die Festlegung verbindlicher Maßnahmen durchgesetzt werden können. Unter Einbindung von Gemeinden, Ländern, Bundesministerien, Interessens- vertretungen und anderen Betroffenen müssen daher Organisationsstrukturen und Instrumente gefunden bzw. erhalten werden, die einen sachgerechten Ausgleich der Interessen unterschiedlicher Akteure ermöglichen. Instrumente zur Kooperation zwischen den Gebietskörperschaften müssen teilweise neu- entwickelt oder zumindest weiterentwickelt werden (z.B. im Rahmen der hierar- chieübergreifenden grenzüberschreitenden Raumentwicklungskooperationen unter Einbindung von Nationalstaat, Ländern und Gemeinden). Vorhandene Kooperationsansätze müssen geschärft und in neue Verantwortungsbereiche (z.B. staatsgrenzüberschreitende Verantwortung) weiterentwickelt werden. Eine besondere Herausforderung stellt in diesem Zusammenhang die staatsgren- zenüberschreitende Erforschung der raumwirksamen Faktoren dar, um auf die maßgeblichen Trends der Raumentwicklung rascher reagieren zu können.

1.7. Flexibilisierung des Arbeitsmarkts

Ziele und Maßnahmen: D1 Z1,2,3 M1,5 / D2 Z1 M2 / D5 Z1,2 M1-5 /E1 Z1 M1 / E2 Z1,2 M1,2 / E3 Z1 M1 Auch in der Arbeitsmarktpolitik sind tiefgreifende Strukturänderungen zu er- warten. Die Entstehung privater Arbeitsvermittlungen und der Verlust der Macht der Interessensvertretungen stehen am Anfang einer Entwicklung, die eine Än- derung der Arbeitskräftemobilität als direkte und eine Änderung der Standorte als indirekte Folge haben wird.14

14 Vgl. ALBRECHT (1998): Soziale Auswirkungen der Deregulierung in Westeuropa. In dieser Arbeit finden sich empirische Belege für die Auswirkungen der Deregulierung auf die Einkom- mensdisparitäten, die Entstehung atypischer Beschäftigungsformen und die Arbeitskräftemobi-

54 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Die Flexibilisierungstendenzen der Arbeitszeiten können im Einklang mit den Änderungen im Freizeitverhalten sehr weitgehende Einflüsse auf die Organisa- tion der Raumstruktur haben. Dabei kann es sich sowohl um neue Chancen zur Wiederbelebung der Stadt- und Ortszentren handeln, als auch um die bedenkli- che Entwicklung neuer Standorte in und an der Peripherie der Stadtregionen. Die räumliche Spezialisierung der Handels- und Dienstleistungsanbieter erfolgt vor allem im Umland der Groß- und Mittelstädte. Es entstehen spezialisierte Standorte der Dienstleistungsgesellschaft (z.B. Standorte die sich auf Grund der Agglomerationsvorteile auf eine bestimmte Klasse an Fachmärkten oder Dienstleistungsbetrieben spezialisieren).15 Einkaufen wird in breiten Kreisen der Bevölkerung immer mehr eine Frage der Freizeitgestaltung.16 Immer mehr Menschen verbinden den wöchentlichen Großeinkauf mit Freizeitaktivitäten, vom Kinobesuch, dem Besuch eines Fit- ness-Studios bis zur Diskothek: Einkaufen und Erholung begegnen sich und haben dadurch auch eine weitere Verstärkung des schon jetzt erkennbaren Trends zur Folg.17

1.8. Entwicklungstendenzen in der Siedlungsstruktur

Ziele und Maßnahmen: B1 Z1,3 M6 / B2 Z1,3,4 M1,3,8 / C1 Z1 M1-4 /E1 Z1 M1-3 Die gesellschaftlichen Trends der letzten Jahrzehnte führten zu einer Ausufe- rung der Siedlungsentwicklung, zu steigendem Verbrauch von Grün- und Frei- raumflächen und zu starkem Umwidmungsdruck auf das Grünland. Nach der Zuspitzung dieses Trends in den Achtziger Jahren wurde mit dem Beschluss des Raumordnungsgesetzes von 1992 und den von ihm abgeleiteten überörtli- chen Entwicklungsprogrammen eine Gegensteuerung eingeleitet, deren Erfolge in der Mobilisierung bisher nicht verfügbaren Baulandes sichtbar wurden. Die Rücknahme der übermäßigen Baulandreserven in vielen Gemeinden des Lan-

lität. Wertvolle Hinweise für diese Zusammenhänge gibt auch die klassische Arbeit von PIORE & SABEL (1989): Das Ende der Massenproduktion. Studie über die Requalifizierung der Arbeit und die Rückkehr der Ökonomie in die Gesellschaft.

15 vgl. dazu: RICHTER 1998

16 vgl. dazu: HAHN (2001, S. 19): „Der Erlebniseinkauf gewinnt auch in Europa immer mehr an Bedeutung. Trendsetter sind allerdings die USA. Mit Schlagworten wie Retailtainment, Shop- pertainment, Edutainment, Diner- oder Eatertainment werden hier seit Jahren Kunden gewor- ben. Bevorzugter Standort des Erlebniseinkaufs sind Urban Entertainment Centers in integrier- ten und nicht-integrierten Lagen.“.

17 vgl. dazu „Einkaufen als Erlebnis“ bei STOISSER 2000

55 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 des Salzburg hat neue Handlungsspielräume verschafft und trotz der bereits vorbelasteten Raumstrukturen eine Trendwende in der Raumordnungspolitik bewirkt. 18 Durch die Mobilisierung des Baulandes aufgrund der im ROG 1992 eingeführ- ten Vertragsraumordnung und durch die Wohnbauinitiative der Salzburger Lan- desregierung in den Jahren 1994 bis 1999 kam es zu einer weitgehenden Ent- lastung am Wohnungsmarkt. Der beschrittene Weg der Subjektförderung im Bereich der Wohnbauförderung unterstützte die Angebotsinitiativen und hat sich daher grundsätzlich bewährt. Auch die Bevorzugung hochrangiger Zentraler Orte der Stufen B nach LEP 1994 in der Wohnbauförderungs- Durchführungsverordnung hat die gewünschte Wirkung erzielt und damit eine Entlastung der öffentlichen Haushalte bewirken können. Es bestehen jedoch noch Defizite im Bereich der Standortspolitik für künftige Wohngebiete, insbesondere kam es trotz der Gegensteuerungsversuche mit dem LEP 1994 und dem Sachprogramm „Siedlungsentwicklung und Betriebs- standorte im Salzburger Zentralraum“ zu einem Teilrückzug des Öffentlichen Verkehrs aus der Fläche und zu Rationalisierungseffekten bei bestehenden ÖV- Linien. In der künftigen Wohnbaupolitik wäre daher eine Anreizpolitik zur Förde- rung von Siedlungsbereichen mit günstiger bzw. günstig herstellbarer Anbin- dung an den Öffentlichen Verkehr, insbesondere den schienengebundenen Nahverkehr, wünschenswert. Nicht nur in den Ballungszentren sondern auch im Ländlichen Raum ist die er- haltenswerte historische Bausubstanz durch den wirtschaftlichen Druck in ihrem Bestand gefährdet. Dabei stellen insbesondere Trendentwicklungen des Mas- sentourismus eine Bedrohung des siedlungsstrukturellen und bauhistorischen Erbes dar. Gewachsene dörfliche Strukturen vor allem im Stadt-Umland- Bereich werden durch eine an den Individualverkehr angepasste Versorgungs- und Erholungsinfrastruktur völlig überprägt. Diese Tendenzen bewirken neben dem Verlust an erhaltenswerter Baustruktur in den Umlandgemeinden eine Entleerung der traditionellen Orts-, Markt- und Stadtkerne. Eine weitere Ver- stärkung dieses Trends ist zu befürchten. Besonders in den Gebirgstälern drückt sich die mangelnde Verfügbarkeit an Baulandflächen in einer Zersiedelung der freien Landschaft aus. Die damit ein- hergehende Auflösung der gewachsenen Siedlungsstruktur sowie die zuneh- mende Nichtbeachtung naturräumlicher Begrenzungen (z.B. die Erweiterung von Siedlungen innerhalb von Retentionsflächen bzw. unterhalb bewaldeter Hänge mit unzureichender Schutzwirkung) und die dadurch verursachte Ge- fährdung von Objekten durch Überschwemmungen, Vermurungen, Rutschun-

18 vgl. Salzburger Raumordnungsbericht 2001, S. 69f

56 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm gen und andere Massenbewegungen sind Folgen eines in den letzten Jahr- zehnten verloren gegangenen Problembewusstseins.

1.9. Gewinn und Verlust an Mobilität

Ziele und Maßnahmen: B 1 Z1,2 M5,6 / B2 Z2 M4,5 / D 1 Z2 M1 / D2 Z1 M2 / D5 Z1 M3,4 / E1 Z1 M1,2 / E3 Z1,2 M1-4 Steigende räumliche Mobilität verursacht ein Ansteigen der Verkehrströme und dadurch auf der einen Seite Konflikte zwischen den Nutzern der Verkehrsinfra- struktur als auch solche zwischen den Verkehrsteilnehmern und der Wohnbe- völkerung. Die Herstellung von Kostenwahrheit im Verkehr und im Siedlungswesen wäre für eine dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtete Raumentwicklungspolitik notwendig. Steuerliche Lösungsvorschläge dazu gibt es. Diese können aber von der Raumplanung nicht beeinflusst werden und sind vor allem auch hin- sichtlich ihrer sozialverträglichen Wirksamkeit zu hinterfragen. Vor allem im Ländlichem Raum verursachen die schlechte Versorgung mit Öf- fentlichen Verkehrsmitteln hoher Bedienungsqualität und die in die Fläche aus- ufernde Siedlungsstruktur eine Abhängigkeit vom Motorisierten Individualver- kehr (MIV). Diese Situation führt bereits heute zu einer erheblichen Beeinträch- tigung der Lebensqualität sowie der betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingun- gen für die Versorgungsinfrastruktur. Einzelne Gemeinden im Land Salzburg sind bereits derzeit ohne eigene Nahversorgungseinrichtung. Unter vorstellba- ren energetischen Versorgungsengpässen könnte diese Entwicklung für die betroffene Bevölkerung sogar existenzgefährdend werden. Durch den aufgrund der Liberalisierungstendenzen im Öffentlichen Verkehr stattfindenden Rückzugs des Öffentlichen Verkehrs aus der Fläche ist für Teilbereiche des Landes diese Situation derzeit bereits in greifbare Nähe gerückt. Die Pendlerströme zwischen den Umlandgemeinden und der Landeshauptstadt können durch den Öffentlichen Verkehr in seiner bestehenden Form nur in Teil- bereichen zufrieden stellend bewältigt werden. Obwohl es seit Realisierung des Verkehrsverbundes und der Bestellung von Verkehrsdiensten bei den Österrei- chischen Bundesbahnen zu einer bedeutenden qualitativen Verbesserung und Taktverdichtung des ÖV-Angebotes im Land Salzburg kam (Projekt NAVIS), ist eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Erschließung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln für die Gesamtbevölkerung wegen der dispersen Siedlungs- strukturen nicht finanzierbar. Die zunehmende Konzentration der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes auf Großstrukturen des Einzelhandels ver-

57 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 stärkt darüber hinaus den Motorisierten Individualverkehr. Sowohl das Anstei- gen der Belastungen durch den Motorisierten Individualverkehr als auch durch den Güterfernverkehr und den Freizeit- und Urlaubsverkehr führt zu Konflikten mit den Betroffenen. Deshalb ist die Konzentration der Siedlungsentwicklung auf geeignete Standorte zu forcieren.

1.10. Umweltrelevante Entwicklungen

Ziele und Maßnahmen: B 1 Z4 M7 / B2 Z1 M8 / C1 Z1,2,3 M1-9 / C2 Z1-3, M1-4/ D1 Z2 M1,9 / D2 Z1,2 M1-5 / D3 Z1,2 M2,3 / D4 Z2 M2,3 / E1 Z1 M1 Ein behutsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Schutz der Umweltmedien (Luft, Wasser, Boden) vor Schadstoffeinträgen sind wichtige Ziele, die nur in internationaler, weltweiter Zusammenarbeit erreicht werden können. Das EUREK geht dabei davon aus, dass eine moderne, effektive und die Ressourcen schonende Raumentwicklung dafür einen Beitrag leisten kann (EUREK 1999, S. 67). Folgende Trends umweltrelevanter Entwicklungen sind dabei zu beachten: a) Die Reichhaltigkeit und Verschiedenartigkeit der Landschaften bildet nicht nur ein entscheidendes Merkmal der EU, sondern stellt auch eine bedeu- tende wirtschaftliche Ressource dar (vgl. Landschaft als Grundlage für touri- stische Nutzung). b) Der steigende Wasserverbrauch und die Nachfrage nach Trink- und Brauchwasser stellt eine große zukünftige umweltpolitische Herausforde- rung dar, wobei insbesondere in der Landwirtschaft ein rasches Ansteigen des Verbrauches festzustellen ist (vgl. EUREK 1999, S. 68). Dabei sind in Zukunft vor allem die Verfügbarkeit qualitativ hochwertigen Trinkwassers und der Grad der Wasserverschmutzung die zentralen Herausforderungen. c) Der Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr, der Verlust von hoch- wertigem Ackerland, die Zerstörung von Biotopen und die Zersplitterung der Ökosysteme sind die großen Probleme der Raumplanungspolitik in Europa und auch in Österreich. Dabei sind speziell in den Gebirgsländern weitere Einschränkungen in der Nutzung des Freiraumes für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung durch die Gefährdung durch naturräumliche Prozesse zu berücksichtigen. Die Beeinträchtigung der Lebensräume (Luft, Boden, Wasser) durch die Abfall- stoffe unserer Gesellschaft hat die Grenzen der Belastbarkeit der Ökosysteme in vielen Gebieten der Erde bereits erreicht. Insbesondere die große Bedeutung

58 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm des Vorrates und der Qualität von Trinkwasser wird in verschiedenen Doku- menten bereits als Problem für die europäische Raumentwicklung hervorgeho- ben. Dies wird im Zusammenhang mit den Trends der klimatischen Verände- rungen (Climatic Change) zu einem großen Erschließungsdruck auf die Gebiete mit einem Überangebot an weitgehend unbeeinträchtigen Wasserressourcen wie z.B. Österreich führen. Ausgehend von 1990 sind die Treibhausgase in Salzburg um ca. 15% ange- stiegen. Die bisher gesetzten Maßnahmen (wobei sich die Umsetzung der meisten dieser Maßnahmen nicht aus der notwendigen Kyoto-Zielerreichung begründeten) zeigen Dämpfungseffekte. Allerdings wurde bzgl. der Emissions- entwicklung noch keine Trendumkehr erreicht, obschon die gesetzten Maß- nahmen auch hinkünftig dämpfend wirken werden. Zur Trendumkehr und Errei- chung des Kyoto-Zieles sind über die bislang gesetzten Maßnahmen hinaus neue Maßnahmen und Instrumente erforderlich. Der Verbrauch von „Flächenressourcen“ (im Sinne einer Versiegelung der Flä- chen durch Verbauung und Verkehrserschließung mit der damit bedingten Ver- änderung im ökologischen Haushalt) und die Vergeudung wertvoller Standorte für nicht standortgerechte Nutzungen rauben Entscheidungsspielräume und vernichten Lebensräume. Der Wert einer Landschaft als Lebens- und Freiraum steht dabei im Gegensatz zum Druck städtischer und touristischer Entwick- lungsmöglichkeiten. Aufgrund des bereits geringen Anteiles natürlicher und naturnaher Lebensräu- me verstärken sich die Nutzungskonflikte zwischen verschiedenen naturbewah- renden und naturverbrauchenden Ansprüchen auch im Ländlichen Raum. Durch den landwirtschaftlichen Strukturwandel, der sich in den letzten Jahr- zehnten vollzogen hat und dessen Ende noch nicht abzusehen ist, entstehen Probleme vielfältiger Natur. Nicht nur Intensivierungsmaßnahmen in der Land- wirtschaft, sondern auch Extensivierungsmaßnahmen, die sich z.B. durch die Abnahme von Vollerwerbsbetrieben und im almwirtschaftlichen Strukturwandel äußern, können nachteilige Auswirkungen nach sich ziehen. Das Land Salzburg gehört im Alpenraum zu den Gebieten mit der intensivsten schitechnischen Er- schließung. In manchen Teilgebieten des Landes sind die Belastungsgrenzen des Landschaftshaushaltes bereits überschritten. Aufgrund der hohen Nachfra- ge bleibt der Erschließungsdruck jedoch nicht nur auf die geringer erschlosse- nen Regionen bestehen. Gesellschaftliche Trends des Massentourismus (z.B. Städtetourismus, Aktivtourismus und Modesportarten) werden daher auch in Zukunft eine erhebliche Belastung der Kultur- und Naturlandschaft verursachen.

59 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

2. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN GRUNDSÄTZEN, LEIT- LINIEN, ZIELEN UND MASSNAHMEN

Zu 1. Grundsätze und Leitlinien der Landesentwicklung

Die Leitlinien der Landesentwicklung müssen sich aufgrund des final- determinierten Charakters von Raumordnungsplänen (vgl. Erkenntnis des Ver- fassungsgerichtshofes VfSlg 8280/1978) von den Zielen und Grundsätzen des Raumordnungsgesetzes 1998 ableiten lassen (vgl. § 2 Abs. 2 ROG 1998): 1. haushälterische Nutzung von Grund und Boden, insbesondere der sparsa- me Umgang mit Bauland; 2. Vorrang für die Siedlungsentwicklung nach innen; 3. Vermeidung von Zersiedelung; 4. verstärkte Berücksichtigung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologi- scher und ökonomischer Ansprüche an den Raum, Unterstützung des Na- tur- und Landschaftsschutzes; 5. sparsame Verwendung von Energie und vermehrter Einsatz heimischer er- neuerbarer Energieträger; 6. Entwicklung der Raumstruktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbildung; 7. Orientierung der Siedlungsentwicklung an den Einrichtungen des öffentli- chen Verkehrs und sonstigen Infrastruktureinrichtungen unter Beachtung größtmöglicher Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen; 8. Ordnung eines Teilraumes des Landes in Abstimmung mit der Ordnung des gesamten Landesgebietes und mit der seiner Nachbarräume; 9. Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität; 10. aktive Bodenpolitik der Gemeinden; 11. Vorrang der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen. Das Leitbild einer flächensparenden und nachhaltigen Raumnutzung ist den ROG-Grundsätzen einer haushälterischen Nutzung von Grund und Boden, insbesondere der sparsame Umgang mit Bauland, dem Vorrang für die Sied- lungsentwicklung nach innen und der Vermeidung von Zersiedelung verpflich- tet. Aber auch der sparsame Umgang mit den Ressourcen wird durch dieses Leitbild unterstützt (Grundsätze 4, 5 und 10). Besondere Beachtung gilt dem Grundsatz nach der an den Öffentlichen Ver- kehr orientierten Siedlungsentwicklung (vgl. § 2 Abs. 2 Z. 7 ROG 1998), der durch das Leitbild einer am Öffentlichen Verkehr orientierten Siedlungs- entwicklung in den dichter besiedelten Gebieten des Landes zum Ausdruck kommt. Mit dieser Formulierung soll dem Auftrag des Gesetzgebers entspro- chen werden, der eine Beachtung der Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen verlangt. Eine solche lässt sich nur in den dichter besiedelten Landesteilen kon-

60 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm sequent realisieren. Als grundsätzliches Ziel steht die Orientierung der Sied- lungsentwicklung an den Einrichtungen des Öffentlichen Verkehrs gemäß § 2 Abs. 2 Z. 7 ROG 1998 landesweit in Geltung, dies kann jedoch nicht soweit ge- hen, dass in Landesgebieten ohne leistungsfähigen und attraktiven Öffentlichen Verkehr überhaupt keine Siedlungsentwicklung mehr möglich ist. Der Auftrag des Gesetzgebers ist daher im Sinne einer vorrangigen Berücksichtigung von Standorten im Einzugsbereich des ÖV gegenüber Standorten ohne ÖV- Anschluss zur Vermeidung einer Zersiedelung des ländlichen Raums zu inter- pretieren. Das Leitbild der Dezentralen Konzentration soll im Sinne der Raumord- nungsgrundsätze nach § 2 Abs. 2 Z. 3, 6, 7, 8 und 11 die Bemühungen der Öf- fentlichen Hand nach einer dem Nachhaltigkeitsbegriff verpflichteten Siedlungs- politik durch eine ausgewogene Verteilung von Dienstleistungs- und Versor- gungseinrichtungen unterstützen. Mit dem Leitbild der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Funktionsviel- falt sollen dem Trend der räumlichen Spezialisierung und der dadurch mit ver- ursachten Suburbanisierung von Dienstleistungseinrichtungen entgegengewirkt werden. Dies setzt unter anderem auch die Entwicklung einer regionalen Iden- tität voraus, da nur bei Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Lebensraum der Vorrang der öffentlichen Interessen vor den Einzelinteressen durchsetzbar ist (vgl. § 2 Abs. 2 Z 9 und 11). Das Leitbild des Erhaltes und der gezielten Steigerung der Wirtschafts- kraft berücksichtigt die im Wirtschaftsleitbild des Landes festgestellten bestim- menden Trends für die nächsten Jahre und versucht, die Wirtschaftspolitik des Landes bei der Gegensteuerung zu unterstützen. Es ist in Zukunft nur mit ei- nem moderaten wirtschaftlichem Wachstum zu rechnen, auf dem Salzburger Arbeitsmarkt kommt es im österreichischen Vergleich kaum zu Entspannung, der Wirtschaftsstandort wird sich immer stärker im internationalen Standort- wettbewerb befinden. Um die Chancen bei der wirtschaftlichen Globalisierung nützen zu können, müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen in der Raumentwicklungspolitik gesetzt werden, nämlich die Verfügbarkeit von Stand- ortfaktoren in marktgerechter Qualität: die Sicherung und Verfügbarkeit preis- günstiger Grundstücke für die Wirtschaft, die Forcierung heimischer erneuerba- rer Energiequellen, die Optimierung und Vernetzung der Verkehrs- und Kom- munikationsinfrastruktur. Das Leitbild der multifunktionalen und nachhaltigen Land- und Forstwirt- schaft dokumentiert die Anstrengungen des Landes Salzburg, die auf Quali- tätsprodukte orientierte landwirtschaftliche Produktion und damit die alpine Kulturlandschaft zu erhalten. Zur Sicherung der landwirtschaftlichen Produkti- onsflächen müssen bedeutende Anstrengungen zur Vermeidung der Zersiede- lung durch eine aktive Bodenpolitik der Gemeinden forciert werden (vgl. Rau- mordnungsgrundsätze 3 und 10). Eine Sicherung der multifunktionalen und

61 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 nachhaltigen Land- und Fortwirtschaft kann auch durch den Einsatz heimischer erneuerbarer Energieträger und durch die Entwicklung und Erhaltung der regio- nalen Identität unterstützt werden (Raumordnungsgrundsätze 4 und 9). Mit dem Leitbild einer nachhaltigen und zeitgemäßen Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes wird die Priorität des Grundsatzes 4 zum Ausdruck gebracht. Es ist dabei davon auszugehen, dass im Abwägungsfall den Zielen von Umweltpolitik und Naturschutz entsprechend den völkerrechtli- chen und europapolitischen Verpflichtungen die Priorität einzuräumen ist. Be- sondere Bedeutung kommt dabei der Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und der Klimaschutzziele zu. Nur unter der Voraussetzung, dass auf Grund der im- pulsgebenden Wirkung des Salzburger Landesentwicklungsprogramms auch Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung in Salzburg eingeleitet und um- gesetzt werden, kann es gelingen, zukünftige Belastungseffekte zu minimieren und einen allgemein positiven Gesamteffekt für die langfristige Umweltqualität in der Region herbeizuführen. Mit dem Leitbild des Schutzes und der Pflege von Kulturgut bzw. Baukul- tur sollen die Schutzaspekte der Raumordnungsgrundsätze 1, 2, 4 und 9 aus- konkretisiert werden. Als Kulturgut gilt dabei nicht nur der Erhalt von einzelnen Kulturdenkmälern, sondern die Kulturlandschaft als Ganzes (siehe dazu auch die Ziele des EUREK). Durch das Leitbild der Erhaltung und Entwicklung einer regionalen Identi- tät und Zusammenarbeit sollen die Forderungen der Raumordnungsgrundsät- ze 8, 9 und 11 zur Verbesserung der Kooperation zwischen den Gemeinden untereinander, aber auch zwischen den Gemeinden und dem Land unterstützt und näher auskonkretisiert werden. Diese Leitbilder werden unter Bezug auf den Landtagsbeschluss vom 20. März 2002, in welchem die Landesregierung verpflichtet wird, bei der Erlassung von Verordnungen den Gesichtspunkt des „Gender Mainstreaming” zu berücksichti- gen, durch die Zielsetzung zur Herstellung von Chancengleichheit unter Be- rücksichtigung unterschiedlicher Ausgangsbedingungen und Lebenssitu- ationen von gesellschaftlichen Gruppen ergänzt. Dabei soll in Anlehnung an die Feststellungen im Europäischen Raumentwicklungskonzept 1999 und im Österreichischen Raumentwicklungskonzept 2001 eine sozial ausgewogene und geschlechtsspezifisch differenzierte Landesentwicklung im Sinne der Chancengleichheit von Regionen und gesellschaftlichen Gruppen ermöglicht werden. Es sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, innerhalb denen Männer und Frauen in den Regionen des Landes die Möglichkeit haben: a) zu Erwerbstätigkeit, die ihre ökonomische Unabhängigkeit sichert; b) zur Betreuung von Kindern und des Haushalts; c) zur Teilnahme an politischen, gesellschaftlichen und sozialen Aktivitäten.

62 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

63 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

64 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

65 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu 2. Landesstruktur Zu 2.1. Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur

Zu Absatz 13 bis 18: Das Land Salzburg ist in zwei großräumige Funktionsbereiche gegliedert (Zen- tralraum und Ländlicher Raum). Der grenzüberschreitende Salzburger Zentral- raum ist ein Verflechtungsbereich mit zahlreichen täglichen Interaktionen und lässt sich daher aufgrund der Verflechtungsbeziehungen abgrenzen. Der Zentralraum besteht daher aus Teilräumen im Land Salzburg, im Land Oberösterreich und im Freistaat Bayern (vgl. Karte 4). Im Freistaat Bayern bil- den die kreisfreie Stadt Rosenheim und die fünf Landkreise Altötting, Berchtes- gadener Land, Traunstein, Mühldorf am Inn und Rosenheim den regionalen Planungsverband 18 Südostoberbayern (vgl. Karte 5). Mit diesem Raum beste- hen teilweise auch aus historischer Sicht enge funktionelle und soziokulturelle Verflechtungen. Die Abgrenzung dieses Verflechtungsraums kann nur aufgrund vorhandener Arbeiten versucht werden. Folgende Untersuchungen dienten als Grundlage zur Bestimmung des Verflechtungsraums:

BISCHOFER et al. (1996) untersuchten den Verflechtungsraum der Stadt Salz- burg mit ihrem Umland und identifizierten im „Ballungsraum Salzburg-Stadt“ drei verschiedene Zentralregionen (vgl. Karte 6). Als engerer Zentralraum wird der Bereich der Stadt Salzburg und die unmittelbar angrenzenden Gemeinden verstanden, der weiter gefasste Zentralraum 2 umfasst den Zentralraum 1 und den Bereich bis Hallein im Süden, Thalgau im Ost und Seekirchen bzw. Anthe- ring im Nordosten und Norden, während die Zentralregion 3 weite Teile des Flach- und Tennengaus mit umfasst. Eine grenzüberschreitende Analyse er- folgte in dieser Bearbeitung allerdings nicht. Weitere Hinweise auf die Abgrenzung des Zentralraums in Bayern und Ober- österreich konnten den Arbeiten von WEICHHART (1996), DALZIO (1997) und der Strukturanalyse des Entwicklungskonzepts der EuRegio Salzburg- Berchtesgadener Land - Traunstein entnommen werden (DALZIO 2000). Auf- grund der darin enthaltenen Aussagen zu Zentralitätsverflechtungen auf der mittleren und oberen Stufe (siehe WEICHHART 1996: Karte 4: Der Bereich der Stadt Salzburg auf der Mittleren Stufe, Karte 5: Bereichsabgrenzung für die Stadt Salzburg auf der Landeshauptstadtstufe, Karte 7: Bereichsabgrenzung für die Stadt Salzburg auf der Landeshauptstadtstufe unter EU-Bedingungen) und den bei DALZIO (1997) dargestellten funktionalen Verflechtungsbeziehungen lässt sich ein Bereich identifizieren, der wahrscheinlich zur Nodalregion zu rechnen ist:

66 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm a) Im Land Salzburg die Landeshauptstadt Salzburg, der gesamte politische Bezirk Salzburg-Umgebung und der Teil des politischen Bezirkes Hallein, der zum Salzach-Tennengau gerechnet wird. b) Im Land Oberösterreich der geschlossene Gürtel jener Gemeinden, die dem Bereich der Stadt Salzburg auf der Mittleren Stufe nach WEICHHART (1996, S. 106) zugerechnet werden können. Dabei wird ein Index der stufenspezifi- schen Inanspruchnahme auf der mittleren Stufen > 10 % als Basis der Ab- grenzung zu Grunde gelegt. c) Im Freistaat Bayern jedenfalls die Gemeinden die nach dem Landesent- wicklungsprogramm Bayern zum Verdichtungsraum Salzburg und diejenigen die nach dem Regionalplan Südostoberbayern zum Ergänzungsbereich zum Stadt- und Umlandbereich im Ländlichen Raum Salzburg gerechnet werden. Ob - wie öfters vermutet wird19 - weitere Gemeinden aus den beiden Land- kreisen Berchtesgadener Land und Traunstein zur Nodalregion zu rechnen sind, müsste durch detaillierte Erhebungen erst nachgewiesen werden. Das Gebiet ist im Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP Bayern 2003)20 zum Teil als Verdichtungsraum festgelegt. Zu diesem Verdichtungsraum gehö- ren vom Landkreis Berchtesgadener Land die Gemeinden Ainring, Bad Rei- chenhall, Bayerisch Gmain, Freilassing, Laufen, Piding und Saaldorf-Surheim. Es ist aber auch Teil der Planungsregion 18 Südostoberbayern, in deren Re- gionalplan ein regionaler Ergänzungsbereich zu dem im mittlerweile außer Kraft getretenen Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP Bayern 1994)21 darge- stellten Stadt- und Umlandbereich im Ländlichen Raum festgelegt ist, dem die Gemeinden Anger, Fridolfing, Kirchanschöring, Marktschellenberg, Petting, Tei- sendorf und Tittmoning angehören (vgl. Abb. 2). Die restlichen Gemeinden der beiden Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein sind nach den baye- rischen Planungsinstrumenten als allgemeiner Ländlicher Raum, als ländlicher Teilraum, dessen Entwicklung nachhaltig gestärkt werden soll oder als Alpen- gebiet ausgewiesen.

19 vgl. Stellungnahme der Landeshauptstadt Salzburg 20 Verordnung der Bayerischen Staatsregierung vom 12. März 2003 über das Landesentwick- lungsprogramm Bayern. 21 Verordnung der Bayerischen Staatsregierung vom 25. Januar 1994 über das Landesent- wicklungsprogramm Bayern.

67 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Abb. 2: Gebietskategorien nach dem LEP Bayern 2003

Quelle: Landesentwicklungsprogramm Bayern, Gesamtfortschreibung 2003, Strukturkarte Anhang 12

Im Landesraumordnungsprogramm Oberösterreich22 sind die Gebiete der Nodalregion als Ländlicher Raum bzw. es sind die vier Gemeinden Mattighofen, Lochen, Pfaffstätt und Jeging als Verdichtungsgebiete im Ländlichen Raum festgelegt (vgl. Abb. 3). Um eine grenzüberschreitende Abstimmung mit den benachbarten Ländern zu erleichtern, wird im Landesentwicklungsprogramm eine Anknüpfung an die Festlegungen im Landesentwicklungsprogramm Bayern und im Raumord- nungsprogramm Oberösterreich versucht. Dabei hat sich die Einführung der Gebietskategorie „Stadt- und Umlandbereiche“ als möglicher Anknüpfungspunkt herausgestellt, mit dem im Sinne der Stellungnahme der Landeshauptstadt Salzburg der grenzüberschreitende Verdichtungsraum einer koordinierten Raumplanungsstrategie zugänglich gemacht werden kann. Im Zentralraum lässt sich nach dieser Systematik ein Stadt- und Umlandbereich auch nach dem empirischen Befund ausmachen (siehe dazu auch die Erläute- rungen zu Absatz 18), der als Stadt- und Umlandbereich Salzburg bezeichnet wird. Dieser Stadt- und Umlandbereich besteht aus dem Verdichtungskern aus den Städten Salzburg und Hallein sowie der Gemeinde Wals-Siezenheim und

22 Landesgesetzblatt für Oberösterreich Nr. 72/1998

68 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm den benachbarten urbanisierten Gemeinden sowie den Verdichtungsgemeinden Hallwang, Koppl und Puch bei Hallein, die mit dem urbanisierten Kern sied- lungsstrukturell und funktionell eng verflochten sind.

Abb. 3: Raumstruktur des Landes Oberösterreich

Im Ländlichen Raum lassen sich auf Grund der Verstädterungsindikatoren zwei Verflechtungsbereiche feststellen, bei denen erhebliche Funktionsver- flechtungen zwischen den Kerngemeinden und den unmittelbaren Umlandge- meinden bestehen. Dabei handelt es sich um den Stadt- und Umlandbereich St. Johann mit den beiden Kerngemeinden Bischofshofen und St. Johann im Pon- gau und den siedlungsstrukturell verflochtenen Umlandgemeinden Pfarrwerfen, St. Veit und Schwarzach sowie den Stadt- und Umlandbereich Zell am See mit den Kerngemeinden Saalfelden und Zell am See und den Umlandgemeinden Maishofen und Bruck an der Glocknerstraße (siehe auch Erläuterungen zu Ab- satz 18).

69 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

70 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu Absatz 18: Im Landesentwicklungsprogramm vom 4. Juli 1994 bestand eine detailliertere Festlegung von Gebietskategorien. Dabei war das Gebiet des Landes Salzburg im Zentralraum in Ballungskerngemeinden, Ballungsrandgemeinden, Verdich- tungsgemeinden, ländlich strukturierte Gemeinden des Zentralraums bzw. im Ländlichen Raum in Verdichtungsgemeinden, touristisch geprägte Gemeinden und ländlich strukturierte Gemeinden differenziert.23 Diese Untergliederung ist in der Überarbeitung des Landesentwicklungspro- gramms nicht mehr notwendig, weil sich daran keine Festlegungen mehr knüp- fen. Damit jedoch weiterhin eine Differenzierung nach Gebietskategorien mög- lich ist, wird nachstehend eine Beschreibung der Gebietskategorien im Land Salzburg angeschlossen, die als Basis für die Festlegung von Raumstrukturty- pen im Rahmen eines Sachprogramms oder eines Regionalprogramms ver- wendet werden kann. Dabei werden verstädterte Gemeinden (Ballungskerngemeinden), Gemeinden mit Verstädterungstendenzen, Gemeinden mit Verdichtungsansätzen (Verdich- tungsgemeinden) und ländlich strukturierte Gemeinden unterschieden (vgl. Karte 7). Die Setzung von auf diese Gebietskategorien bezogenen Maßnahmen kann über den Weg eines das LEP ergänzenden Sachprogramms oder über ein Regionalprogramm erfolgen.

Die verstädterten Gemeinden umfassen innerhalb des Zentralen Siedlungs- kernes des Zentralraums und in den Gebirgsgauen das Gebiet mit der größten Dichte an Bevölkerung, Wirtschaft und Infrastruktur. Sie sind durch städtische Struktur und die sehr dichte Besiedlung geprägt. In diesen Gemeinden befindet sich darüber hinaus eine hohe Konzentration an Betrieben der produzierenden Industrie sowie an Großformen der Freizeit und Dienstleistungsindustrie. Sie sind als Kerngemeinden städtischer Agglomerationen Bestandteil von Stadt- und Umlandbereichen, in denen vielfältige interkommunale Verflechtungen be- stehen. Verstädterte Gemeinden sind: Landeshauptstadt Salzburg Hallein im Bezirk Hallein Oberndorf24 und Wals-Siezenheim im Bezirk Salzburg-Umgebung

23 vgl. Salzburger Landesentwicklungsprogramm 1994, S. 18 24 Bei Oberndorf kommt diese Einstufung vor allem auf Grund der geringen Gemeindegröße zu Stande.

71 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Bischofshofen und St. Johann im Bezirk St. Johann im Pongau Saalfelden und Zell am See im Bezirk Zell am See.

Gemeinden mit Verstädterungstendenzen sind sowohl durch offenere Sied- lungsformen als auch durch verstädterte Zonen entlang von Verkehrsträgern charakterisiert. Diese Gemeinden sind auch durch vielfältige Suburbanisie- rungserscheinungen gekennzeichnet und haben bestimmte oberzentrale Teil- funktionen des räumlich-funktionellen Systems bereits übernommen. Auf den vorhandenen Freiräumen in diesen Gemeinden lastet ein besonders großer Druck, da die Nähe zu den Verdichtungskernen bzw. hochrangigen Verkehr- strägern ein günstiges Investitionsklima für die Wirtschaft, eine starke Nachfra- ge nach Wohnstandorten und einen großen Bedarf an Naherholungsgelegen- heiten schafft. In diesen Gemeinden haben sich durch den Suburbanisierungs- prozess und durch die Ansiedlung hochrangiger zentralörtlicher Einrichtungen bereits städtische Strukturen herausgebildet. In Nachbarschaft zu den verstäd- terten Gemeinden sind sie Teil grenzüberschreitender Stadt- und Umlandberei- che. Folgende Gemeinden sind Gemeinden mit Verstädterungstendenzen: Oberalm im Bezirk Hallein Anif, Bergheim, Bürmoos, Elsbethen, Grödig, Neumarkt und Seekirchen im Bezirk Salzburg-Umgebung Bad Hofgastein, Badgastein und Schwarzach im Bezirk St. Johann im Pongau

Als Verdichtungsgemeinden des Zentralraums sind jene Gemeinden inner- halb des Zentralraumes bezeichnet, die aufgrund jüngerer Entwicklungen in ihren Zentralen Orten bereits Teilfunktionen des Ballungsraumes übernehmen. Häufig sind hier Suburbanisierungserscheinungen zu beobachten. Teilweise sind die Gemeinden durch touristische Funktionen und Naherholungsfunktionen mitgeprägt. Dieser Raum ist durch eine disperse Siedlungsstruktur und eine weitgehende Abhängigkeit vom Individualverkehr gekennzeichnet und weist eine bedeutende Konzentration der Bevölkerung und der Wirtschaft auf. Es be- steht eine enge Mobilitätsverflechtung mit den Verdichtungskernen. In den Verdichtungsgemeinden des ländlichen Raums haben sich in Teilen der Gemeinde städtische Strukturen entwickelt. Diese Gemeinden weisen in diesen Gebieten eine starke Konzentration an Bevölkerung, Infrastruktur und Wirtschaft auf, haben jedoch auch Gemeindegebiete mit ländlicher Struktur. Sie sind bevorzugte Standorte von Bildungs- und Kultureinrichtungen. Sie haben

72 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm eine ähnliche Siedlungs- und Sozialstruktur wie die Verdichtungsgemeinden des Zentralraumes. Die Verdichtungsgemeinden sind: Abtenau, Adnet, Golling, Kuchl, Puch bei Hallein im Bezirk Hallein Anthering, Elixhausen, Eugendorf, Großgmain, Hallwang, Henndorf, Hof, Koppl, Lamprechtshausen, Mattsee, Obertrum, St. Georgen, St. Gilgen, Straßwalchen, Strobl und Thalgau im Bezirk Salzburg-Umgebung Altenmarkt, Radstadt, Schwarzach und Werfen im Bezirk St. Johann im Pongau St. Michael und Tamsweg im Bezirk Tamsweg Bruck, Lend, Leogang, Lofer, Maishofen, Mittersill, Neukirchen, Piesendorf und Uttendorf im Bezirk Zell am See

Die Ländlich strukturierten Gemeinden umfassen Gemeinden mit teilweise stark agrarisch geprägter Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur. Sie haben eine geringe Bevölkerungskonzentration und sind nur schwach mit höherrangi- ger Infrastruktur ausgestattet, teilweise besteht aber eine starke Ausrichtung auf die Tourismuswirtschaft und eine Verflechtung mit den Verdichtungsgemeinden. Je nach Angebot an Arbeitsplätzen ist eine Verflechtung mit den stärker urbani- sierten Gemeinden festzustellen. Die ländlich strukturierten Gemeinden umfassen alle Gemeinden, die nicht zu den Ballungskerngemeinden, urbanisierten Gemeinden oder Verdich- tungsgemeinden gehören.

73 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu 2.2. Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen Die Vernetzung zwischen den verschieden strukturierten Teilräumen und inner- halb dieser Teilräume zwischen den Gemeinden erfolgt über Hauptverkehrs- und Entwicklungsachsen. Dabei ist zu unterscheiden, dass es sich bei den Ver- kehrsachsen um eine Bestandsbeschreibung, bei den Entwicklungsachsen um eine Ordnungsvorstellung handelt. Durch das Inkrafttreten des Protokolls Ver- kehr der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 234 am 18. Dezember 2002 gilt ein Ver- zicht für den Bau neuer hochrangiger Straßen für den alpenquerenden Verkehr, auch für den inneralpinen Verkehr wäre der Neubau hochrangiger Straßen nur dann möglich, wenn sie zum Zeitpunkt der Annahme des Verkehrsprotokolls (31.10.2000) im Rahmen der Rechtsordnung beschlossen waren oder der Be- darf gesetzlich festgelegt ist. Dies ist mit Ausnahme der zweiten Tunnelröhren auf der A10 nicht der Fall, woraus sich für das Alpengebiet die Beschränkung der Festlegung von Hauptverkehrsachsen auf den Bestand ergibt. Von dieser Beschränkung nicht betroffen ist die von Planungsbeteiligten vorgeschlagene zusätzliche Verkehrsachse nördlich der Stadt Salzburg, die im Zusammenhang mit der im EuRegio Entwicklungskonzept vorgeschlagenen neuen Salzachque- rung zwischen Salzburg und Oberndorf zu sehen ist.

Zu Absatz 19: Zu den Hauptverkehrsachsen im Land Salzburg gehören folgende hochrangige Routen des Straßennetzes (siehe Karte 8): a) Die Autobahnen A1 und A 10 b) Die hochrangigen Straßenverbindungen im Land Salzburg c) Hochrangige Verbindungsrouten zu und innerhalb benachbarter Länder Folgende Eisenbahnstrecken im Land Salzburg gelten als Hauptverkehrsach- sen: a) Die Westbahn zwischen der Landeshauptstadt Salzburg und der Landes- grenze zu Oberösterreich b) Die Westbahn zwischen der Stadt Salzburg und der Landesgrenze zu Tirol (Route über Zell am See) c) Die Bahnstrecke zwischen der Stadt Salzburg und der Landesgrenze zu Bayern (Korridorstrecke nach Innsbruck über Rosenheim) d) Die Tauernbahn zwischen Schwarzach - St. Veit und der Landesgrenze zu Kärnten e) Die Bahnstrecke durch zwischen Bischofshofen und der Landesgrenze zur Steiermark durch das Fritz- und Ennstal.

74 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

75 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu Absatz 20:

Entwicklungsachsen sind ein Raumordnungsinstrument zur Strukturierung der Siedlungsentwicklung in Verdichtungsräumen, entsprechend dem Prinzip der punktuellen Siedlungsverdichtung an geeigneten Standorten entlang hochran- giger Verkehrs- und Infrastrukturachsen. Bei Entwicklungsachsen geht es meist darum, bestehende positive Entwicklungstendenzen bzw. –potentiale in geord- nete Bahnen zu lenken, notwendige Entwicklungsimpulse zu fördern und die Ausuferung der Siedlungsstrukturen in die Fläche einzudämmen. Im Ländlichen Raum ist – nicht zuletzt auf Grund der topographisch meist ohnehin vorgegebe- nen Entwicklungsmöglichkeiten – die Anwendung dieses Instrumentes auf der Ebene des Landesentwicklungsprogramms nicht notwendig.

Zu Absatz 21: Bereits in den auf Basis des LEP 1994 ausgearbeiteten Regionalprogrammen wurde von den Regionalverbänden das Instrument der Entwicklungsachsen in Form der Festlegung von regionalen Entwicklungsachsen angewendet. Dieser gängigen Praxis soll durch die Formulierung in Absatz 21 eine rechtliche Basis gegeben werden, die aber auch einen Ansatzpunkt bieten soll, um auf regionaler Ebene eine Diskussion über die Führung neuer Verkehrsverbindun- gen zu ermöglichen. Diese neuen Verkehrsverbindungen können in den Regio- nalprogrammen aufgenommen werden und gelten damit als Trassen für den höherrangige Verkehrsinfrastruktur. Damit ist die Maßnahme 3 in E.3 Ver- kehrsinfrastruktur für diese Trassen anzuwenden und die Regionalverbände können damit die Freihaltung von Korridoren für die Sicherung dieser Verbin- dungsrouten erreichen. Die Notwendigkeit solcher neuer Verkehrsverbindungen wird in Stellungnahmen von Planungsbeteiligten gesehen. Mehrfach zur Diskussion gestellte neue Trassen sind die Verbindung von einer neuen Salzachbrücke zwischen Salz- burg und Oberndorf zur Hauptverkehrsachse A1 und die Realisierung einer neuen Anbindung der Zentralen Orte im nordöstlichen Flachgau. Bei diesen neuen Trassen sind jedoch die Einschränkungen durch die Alpenkonvention zu beachten.

76 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu 2.3. Zentralörtliche Struktur - Planungsziele Die bestehende zentralörtliche Struktur, die sich unter den herrschenden wirt- schaftlichen Bedingungen herausgebildet hat, stellt den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung in der Zukunft dar. Mit den in diesem Landesentwicklungs- programm gesetzten Maßnahmen soll die angestrebte zentralörtliche Struktur erreicht werden. Festlegungen quantitativer Art, wie die ausreichende Anzahl bestimmter Ein- richtungen, können durch dieses Landesentwicklungsprogramm nicht getroffen werden. Sie bleiben den jeweiligen Sach- und Regionalprogrammen vorbehal- ten bzw. sind eine Aufgabe des eigenen Wirkungsbereiches der Gemeinden. Die zentralörtliche Gliederung im Landesentwicklungsprogramm ist eine lan- desplanerische Zielaussage, die langfristig erreicht werden soll. Eine solche Zielaussage kann die bestehende zentralörtliche Struktur jedoch nicht vollstän- dig ignorieren, kann jedoch auch nicht einfach die bestehende Entwicklung fort- schreiben. Es kann daher nicht sein, dass alleine die faktische Entwicklung für die rangmäßige Einstufung Zentraler Orte maßgeblich ist, da es legitim ist, lan- desplanerische Ziele entgegen einer problematischen Trendentwicklung zu for- cieren. Im Salzburger Raumordnungsgesetz wird bezüglich der zentralörtlichen Struk- tur und der Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen das Ziel einer möglichst gleichwertigen Versorgung aller Landesteile verfolgt. Die- ses Ziel bezieht sich auf den Raumordnungsgrundsatz der Dezentralen Kon- zentration. Im Zuge der Entwicklung der Siedlungsstruktur und der allgemeinen Mobilität ist jedoch wie in anderen Regionen auch bereits seit längerem ein ver- stärkter Prozess der Konzentration von Verkaufsflächen in großflächigen Han- delsbetrieben zu verzeichnen, die in erster Linie an für den motorisierten Indivi- dualverkehr schnell erreichbaren Standorten angesiedelt werden. Dieser Kon- zentrationsprozess hat auch nachweisbare Verschiebungen in der Zentralitäts- struktur des Landes Salzburg zur Folge. Um diese Verschiebungen nachzuwei- sen, wurde aufbauend auf der Zentralitätserhebung 1991 (WEICHHART 1996) eine Neuerhebung für das Jahr 2001 in Auftrag gegeben (AINZ 2001, siehe Kurzdarstellung im Anhang). Zum Verständnis der Einstufung Zentraler Orte ist folgendes anzumerken: Ein zentraler Ort ist Bestandteil eines zentralörtlichen Systems, das aus zentralen Orten als Agglomerationen zentraler Dienste und aus zugeordneten Verflech- tungsbereichen besteht (vgl. BOBEK & FESL 1978, S. 1). Dabei werden in Öster- reich auf Grund der empirischen Erhebung durch BOBEK & FESL zehn Rangstu- fen an zentralen Orten unterschieden (vgl. Tabelle 1).

77 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Tabelle 1: Die Hierarchie zentraler Orte in Österreich nach BOBEK & FESL

Stufe Bezeichnung des zentralen Ortes Rang 10 Bundeshauptstadt Rang 9 Landeshauptstadt, sehr gut bis gut ausgestattet Rang 8 Landeshauptstadt, schwach ausgestattet Rang 7 Viertelshauptstadt Rang 6 Sehr gut ausgestatteter zentraler Ort der Mittleren Stufe vom Typ „Be- zirkshauptort Rang 5 Mäßig ausgestatteter zentraler Ort der Mittleren Stufe vom Typ „Be- zirkshauptort Rang 4 Schwach ausgestatteter zentraler Ort der Mittleren Stufe vom Typ „Be- zirkshauptort Rang 3 Sehr gut ausgestatteter zentraler Ort der Unteren Stufe Rang 2 Mäßig ausgestatteter zentraler Ort der Unteren Stufe Rang 1 Schwach ausgestatteter zentraler Ort der Unteren Stufe Quelle: BOBEK & FESL (1975)

Die Theorie der Zentralen Orte geht davon aus, dass die Zentralität eines Ortes proportional mit der Anzahl zentralörtlicher Dienste steigt, wobei jedoch für die Einstufung zwischen zentralörtlichen Diensten mit hoher, mittlerer, niedriger und sehr niedriger Zentralität zu unterscheiden ist. Am zentralsten sind die Dienste, die im Untersuchungsgebiet (dem Land Salzburg) nur in einem einzigen Ort vorkommen (z.B. die Finanzlandesdirektion, das Landestheater etc.), am we- nigsten zentral sind jene Dienste die am häufigsten vorkommen (2001 ist das der Dienst „Transporte“). Die zweite wesentliche Rahmenbedingung ist, dass zentrale Orte nicht identisch mit Gemeinden sind. Dies ist insbesondere für die Problematik im zentralörtlichen Verflechtungsbereich zu höherrangigen Zentralen Orten von Bedeutung, da die Auslagerung höherrangiger zentralörtli- cher Funktionen in Nachbargemeinden („Flächenspende“) nicht als Aufwertung der zentralörtlichen Funktion der Nachbargemeinde miss interpretiert werden darf. Es gibt im Land Salzburg auf Grund der Erhebung 2001 205 zentrale Orte, wobei es sowohl Gemeinden gibt, die auf Grund ihrer Siedlungsstruktur nur ei- nen einzigen zentralen Ort besitzen und solche, die mehrere zentrale Orte in ihrem Gemeindegebiet haben. Unter Berücksichtigung dieser Ausgangsvoraussetzungen wird zur Übertragung der empirischen Erhebungen auf die Zielaussagen im Landesentwicklungs- programm folgende Korrelation zwischen der Systematik bei BOBEK & FESL vor- gegeben:

78 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle 2: Einstufung Zentraler Orte nach BOBEK & FESL und LEP Salzburg FESL & Bezeichnung Stufe Definition BOBEK Salzburg Rang 9 Landeshauptstadt, sehr gut Der Zentrale Ort der Stufe A dient zur bis gut ausgestattet Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des spezialisierten, A höheren Bedarfs. Seine Bedeutung für das Bundesland Salzburg, für die Repu- blik Österreich und den europäischen Raum soll gesichert werden. Rang 8 Landeshauptstadt, schwach ausgestattet Rang 7 Viertelshauptstadt A* Zentrale Orte der Stufe A* dienen zur Versorgung der Bevölkerung von mehren Planungsregionen mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedar- fes. Im Zentralraum ergänzt ein Zentraler Ort dieser Stufe die oberzentrale Funktion der Landeshauptstadt und im Ländlichen Raum erfüllt er als leistungsfähiges Zent- rum der Versorgung und des Arbeits- marktes eine bedeutende Funktion zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Verbesserung der Versorgung der Bevöl- kerung Rang 6 Sehr gut ausgestatteter zent- Zentrale Orte der Stufe B dienen über raler Ort der Mittleren Stufe B eine Planungsregion hinausgehend zur vom Typ „Bezirkshauptort“ Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfes. Rang 5 Mäßig ausgestatteter zentra- ler Ort der Mittleren Stufe vom Typ „Bezirkshauptort“ Rang 4 Schwach ausgestatteter zent- C Zentrale Orte der Stufe C dienen zur raler Ort der Mittleren Stufe Versorgung der Bevölkerung einer Pla- vom Typ „Bezirkshauptort“ nungsregion mit Gütern und Diensten des höheren Grundbedarfes.

Rang 3 Sehr gut ausgestatteter zent- raler Ort der Unteren Stufe D Zentrale Orte der Stufe D dienen der Rang 2 Mäßig ausgestatteter zentra- Versorgung der Bevölkerung von Teilen einer Planungsregion mit Gütern und ler Ort der Unteren Stufe Diensten des qualifizierten Grundbedarfs Rang 1 Schwach ausgestatteter zent- raler Ort der Unteren Stufe

Wenn man diese Systematik mit der Diensteausstattung in bestehenden Zent- ralen Orten vergleicht, dann lassen sich stufenspezifische Mindestausstattun- gen Zentraler Orte ableiten, die als charakteristisches Potential für die Einstu- fungsmöglichkeit zu interpretieren sind (Tab. 3). Folgende Feststellungen und Empfehlungen zur Anwendung des Zentrale-Orte- Konzepts (ZOK) in der Raumplanung wurden durch die Akademie für Raumfor- schung und Landesplanung veröffentlicht (vgl. BLOTEVOGEL 2002). Sie sind in der Anwendung im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms von direkter Relevanz. BLOTEVOGEL et al. Stellen dabei fest, dass „die Ausrichtung der Raum- und Siedlungsstruktur am ZOK kein Selbstzweck (ist), sondern durch

79 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 den Beitrag begründet (ist), den das ZOK zur „nachhaltigen Entwicklung“ der Raum- und Siedlungsstruktur zu leisten vermag. Als „Organisationsmittel“ kann das ZOK zur nachhaltigen Entwicklung auf den Handlungsfeldern Siedlungs- struktur, Versorgung, Verkehr und gewerbliche Wirtschaft beitragen. (...)“ (ebda, S.XVII). Für die Größenordnung von Kernstädten (Zentralen Orten) und ihrem Umland werden bei BLOTEVOGEL et al. folgende Orientierungswerte angegeben:

Tabelle 3: Orientierungswerte für Bevölkerungszahlen in Zentralen Orten und ihren Verflechtungsbereichen:

Zentralitätsstufe Mindesteinwohnerzahl im Zentralen Mindesteinwohnerzahl im Verflech- Ort tungsbereich

Angaben in Vom Arbeitskreis Angaben in Vom Arbeitskreis Raumordnungs- empfohlene Raumordnungs- empfohlene programmen und Richtgröße programmen und Richtgröße Plänen der Län- Plänen der Län- der (von... bis...) der (von... bis...)

Metropolregion keine keine keine keine

Oberzentrum 100.000 100.000 250.000-500.000 500.000

Mittelzentrum 7.000-20.000 10.000 20.000-40.000 30.000

Grundzentrum 1.000 – 5.000 2.000 3.500 – 15.000 5.000

Insbesondere für die Verdichtungsräume bedarf nach BLOTEVOGEL et al. (2002) das ZOK einer erheblichen Weiterentwicklung: „Bedeutsam wird es hier auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Auf der großräumigen Ebene rückt die höchst- rangige Stufe der Metropolregionen als Standortcluster hochwertiger Infra- struktur und international bedeutsamer Steuerungs- und Dienstleistungsfunktio- nen in den Vordergrund des Interesses. Auf der intraregionalen Ebene dient das ZOK vorrangig der Koordination und Ordnung der Siedlungs- und Zentren- entwicklung. Die unabhängig von den kommunalen Grenzen existierenden Zentrensysteme entsprechen immer weniger dem klassischen Zentrale-Orte- Modell, sondern sind zunehmend arbeitsteilig-komplementär mit vielfach über- lappenden Einzugsbereichen ausgebildet. In diese Zentrensysteme sind auch die neuen Einzelhandelsbetriebe an nichtintegrierten, meist suburbanen Stand- orten planerisch mit einzubeziehen.“ (ebda, S. XXXVII).

80 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle 4: Stufenspezifische Mindestausstattung Zentraler Orte

Zentralitätsstufe A A* B C D

Dienste OST > 50 > 10 einzelne Dienste MST > 50 > 25 > 10 > 10 > 1 Dienste UST > 50 > 50 > 50 > 50 > 30 Branchenmix im Einzelhandel 14 14 11 bis 13 9 bis 11 3 bis 9 (0-14) Behörden und Gerichte > 10 > 5 vorhanden vorhanden vorhanden Kulturelle Einrichtungen > 10 vorhanden vorhanden vorhanden Bettenführende Krankenanstalten Zentralkrankenanstalten vorhanden Standard- und Schwerpunkt- vorhanden vorhanden krankenanstalten Sonderkrankenanstalten, Gene- > 5 vorhanden eventuell sungsheime, Pflegeanstalten für chronisch Kranke, Entbindungs- heime/Gebäranstalten, Sanato- rien Selbständige Krankenanstalten (nicht bettenführend) Ambulatiorium, Tagesklinik, > 10 mehrere vorhanden 0 Sehschule Sonstige Gesundheitseinrichtungen Allgemeinmediziner > 100 > 10 mehrere mehrere > 1 Fachärzte > 100 > 10 mehrere mehrere vorhanden Hebamme, Apotheke, Rettungs- > 10 > 5 mehrere mehrere vorhanden und Notfallsystem Soziale Einrichtungen > 25 > 10 mehrere mehrere vorhanden Bildungseinrichtungen Universität vorhanden Allgemeinbildende Pflichtschu- > 25 > 5 mehrere mehrere vorhanden len Allgemeinbildende höhere > 10 vorhanden vorhanden Schulen Berufsbildende Pflichtschulen > 5 vorhanden vorhanden (Berufsschule) Berufsbildende mittlere und > 25 vorhanden vorhanden höhere Schulen Fachhochschulen vorhanden eventuell Landwirtschaftliche Schulen eventuell eventuell Salzburger Musikschulwerk, > 10 mehrere vorhanden vorhanden vorhanden VHS, Erwachsenenbildung Bibliothek > 10 mehrere vorhanden vorhanden vorhanden Sonstige Dienste > 50 > 25 vorhanden vorhanden Öffentliche Einrichtungen > 10 > 5 mehrere mehrere Kirchen und staatlich anerkannte Religionseinrichtungen Katholische Kirchen > 10 mehrere mehrere vorhanden vorhanden Evangelische Kirchen mehrere vorhanden Sonstige mehrere eventuell Gewerbliche Betriebe > 1000 > 100 > 50 > 50 > 30

81 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Bauten des Tourismus > 50 > 10 > 10 Versammlungs- und Vergnü- > 100 > 50 > 20 > 10 mehrere gungsstätten Verkehrsinfrastruktur Bahnhof Fernverkehr vorhanden vorhanden Bahnhof Regionalverkehr vorhanden vorhanden Bahnhaltestelle Busbahnhof vorhanden vorhanden eventuell Stadt- und Ortsverkehr vorhanden vorhanden eventuell

Ein Zentraler Ort der jeweiligen Stufe soll die Mindestausstattung entweder be- reits haben oder in naher Zukunft erfüllen können, damit er seine Aufgaben zur Versorgung der Bevölkerung in seinem Verflechtungsbereich erfüllen kann. Diese Mindestausstattung wurde für die Klassifikation für zentrale Orte im Land Salzburg angewandt (siehe Tabelle T6, Anhang). Da es zur Festlegung der Maßnahmen im Landesentwicklungsprogramm je- doch notwendig ist, den Bezug zur Gebietskörperschaft Gemeinde herzustellen, wurden die Zentralen Orte in jeder Gemeinde zusammengefasst und es wurde die Zentralität jeder Gemeinde nach der Katalogmethode bestimmt („Zentrale Gemeinden, siehe Tabelle 5 und Karte 9). Diese Zusammenfassung (Tabelle 4) zeigt im Vergleich zur Entwicklungsdynamik der Zentralen Orte (Karte 9), dass die Zentralitätsgewinne vieler Gemeinden im Zusammenhang mit den Auslage- rungen ober- bis mittelzentraler Dienste aus der Landeshauptstadt zu sehen ist und daher die Entwicklung neuer Regelungen zur Beurteilung der Auswirkun- gen grenzüberschreitender Standorte notwendig ist. Dazu wurde die Raumka- tegorie der Stadt- und Umlandbereiche in das Landesentwicklungsprogramm eingeführt.

82 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle 5: Zentrale Gemeinden im Land Salzburg

(1) Rang (2) Gemeindekennziffer (3) Gemeinde (4) SUMME UUST (Anzahl der Dienste Unterste Stufe) (5) SUMME UST (Anzahl der Dienste Untere Stufe) (6) Summe MST (Anzahl der Dienste Mittlere Stufe) (7) SUMME OST (Anzahl der Dienste Obere Stufe) (8) RANGZIFFER GESAMT (9) Rang der Gemeinde

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) 1 50101 Salzburg 23 87 61 79 250 9 2 50205 Hallein 23 85 51 15 174 8 3 50628 Zell am See 23 82 41 14 160 8 4 50619 Saalfelden a. Steinernen Meer 23 84 38 3 148 7 5 50418 St. Johann i. Pongau 23 79 30 9 141 7 6 50404 Bischofshofen 23 75 31 4 133 6 7 50510 Tamsweg 23 73 27 8 131 6 8 50339 Seekirchen a. Wallersee 23 75 17 1 116 5 9 50613 Mittersill 23 72 17 0 112 5 10 50338 Wals-Siezenheim 23 60 25 3 111 5 11 50326 Oberndorf 23 71 17 0 111 5 12 50324 Neumarkt a. Wallersee 23 63 13 1 100 4 13 50417 Radstadt 23 62 12 3 100 4 14 50402 Bad Hofgastein 23 63 13 0 99 4 15 50403 Badgastein 23 62 10 0 95 4 16 50401 Altenmarkt i. Pongau 23 64 6 1 94 4 17 50335 Straßwalchen 23 55 11 0 89 4 18 50201 Abtenau 23 56 8 0 87 4 19 50421 Schwarzach i. Pongau 23 52 8 2 85 4 20 50207 Kuchl 23 55 6 1 85 4 21 50330 St. Gilgen 23 57 3 0 83 3 22 50204 Golling a. d. Salzach 23 56 4 0 83 3 23 50337 Thalgau 23 51 4 0 78 3 24 50314 Grödig 23 47 5 2 77 3 25 50303 Bergheim 23 40 9 4 76 3 26 50310 Eugendorf 23 43 9 0 75 3 27 50301 Anif 23 39 9 1 72 3 28 50323 Mattsee 23 46 3 0 72 3 29 50606 Kaprun 22 47 2 0 71 3 30 50602 Bruck a. d. Großglocknerstraße 23 41 6 0 70 3 31 50614 Neukirchen a. Großvenediger 22 46 1 1 70 3 32 50610 Lofer 23 40 6 0 69 3 33 50309 Elsbethen 23 34 10 1 68 3 34 50319 Hof b. Salzburg 22 39 6 0 67 3 35 50208 Oberalm 23 38 5 0 66 3

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36 50327 Obertrum 22 40 4 0 66 3 37 50509 St. Michael i. Lungau 23 40 2 0 65 3 38 50317 Henndorf a. Wallersee 23 36 6 0 65 3 39 50336 Strobl 23 38 3 0 64 2 40 50618 Saalbach-Hinterglemm 23 37 3 1 64 2 41 50305 Bürmoos 22 32 5 2 61 2 42 50322 Lamprechtshausen 20 30 8 1 59 2 43 50316 Hallwang 21 32 2 2 57 2 44 50209 Puch b. Hallein 23 29 4 0 56 2 45 50411 Großarl 22 33 1 0 56 2 46 50423 Wagrain 23 32 0 0 55 2 47 50424 Werfen 19 35 0 1 55 2 48 50503 Mariapfarr 22 29 3 0 54 2 49 50611 Maishofen 20 32 2 0 54 2 50 50601 Bramberg a. Wildkogel 23 30 1 0 54 2 51 50308 Elixhausen 23 26 4 0 53 2 52 50622 Taxenbach 22 31 0 0 53 2 53 50624 Uttendorf 21 27 2 1 51 2 54 50609 Leogang 22 27 2 0 51 2 55 50504 Mauterndorf 21 25 1 0 47 2 56 50406 Eben i. Pongau 20 25 2 0 47 2 57 50315 Großgmain 22 20 4 0 46 2 58 50617 Rauris 21 24 0 0 45 2 59 50405 Dorfgastein 22 20 2 0 44 1 60 50612 Maria Alm a. Steinernen Meer 21 21 1 0 43 1 61 50616 Piesendorf 22 20 0 0 42 1 62 50320 Köstendorf 20 20 2 0 42 1 63 50311 Faistenau 21 20 0 0 41 1 64 50420 St. Veit i. Pongau 20 19 1 0 40 1 65 50321 Koppl 21 18 0 0 39 1 66 50202 Adnet 19 19 0 0 38 1 67 50312 Fuschl a. See 18 16 3 0 37 1 68 50623 Unken 21 15 1 0 37 1 69 50408 Flachau 21 16 0 0 37 1 70 50203 Annaberg-Lungötz 18 18 0 0 36 1 71 50302 Anthering 19 17 0 0 36 1 72 50415 Mühlbach a. Hochkönig 19 17 0 0 36 1 73 50416 Pfarrwerfen 19 17 0 0 36 1 74 50615 Niedersill 21 14 0 0 35 1 75 50307 Ebenau 18 15 1 0 34 1 76 50304 Berndorf b. Salzburg 20 11 3 0 34 1 77 50621 Stuhlfelden 20 13 1 0 34 1 78 50607 Krimml 18 16 0 0 34 1 79 50332 Seeham 20 11 2 0 33 1 80 50412 Hüttau 19 13 1 0 33 1 81 50325 Nußdorf a. Haunsberg 18 13 1 0 32 1 82 50407 Filzmoos 19 12 0 0 31 1

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83 50419 St. Martin a. Tennengebirge 17 13 0 0 30 1 84 50306 Dorfbeuern 18 10 1 0 29 A* 85 50213 Vigaun 15921271 86 50410 Goldegg 1583026A* 87 50626 Wald i. Pinzgau 16 10 0 0 26 A* 88 50605 Hollersbach i. Pinzgau 1790026A* 89 50329 St. Georgen b. Sbg. 15 11 0 0 26 A* 90 50422 Untertauern 14 11 0 0 25 A* 91 50210 Rußbach a. Paß Gschütt 1860024A* 92 50212 Scheffau a. Tennengebirge 1291022A* 93 50608 Lend 11 10 0 0 21 A* 94 50414 Kleinarl 1560021A* 95 50506 Ramingstein 1470021A* 96 50515 Zederhaus 1550020A* 97 50328 Plainfeld 1532020A* 98 50620 St. Martin b. Lofer 1361020A* 99 50211 St. Koloman 1360019A* 100 50603 Dienten a. Hochkönig 1431018A* 101 50425 Werfenweng 1080018A* 102 50508 St. Margarethen i. Lungau 1042016A 103 50331 Schleedorf 1131015A 104 50513 Unternberg 1040014A 105 50627 Weißbach b. Lofer 1210013A 106 50625 Viehhofen 1030013A 107 50409 Forstau 1030013A 108 50206 Krispl 1040014A 109 50604 Fusch a. d. Großglocknerstraße 1110012A 110 50413 Hüttschlag 1100011A 111 50505 Muhr 1000010A 112 50318 Hintersee 90009B 113 50502 Lessach 43007B 114 50313 Göming 24006C 115 50514 Weißpriach 51006B 116 50501 Göriach 31004C 117 50511 Thomathal 30003C 118 50512 Tweng 21003C 119 50507 St. Andrä i. Lungau 12003C

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Zu Absatz 23: Die oberzentrale Funktion der Stadt Salzburg für das Land und für Nachbarge- biete ist unstrittig. Dies wird auch in den Planungsinstrumenten des Freistaates Bayern so anerkannt (vgl. Landesentwicklungsprogramm Bayern, Regionalplan Südostoberbayern).

Zu Absatz 24: Bei Zentralen Orten der Stufe A* handelt es sich um sehr gut ausgestattete Zentrale Orte , die als voll ausgestattete Mittelzentren auch bereits Teildienste der oberen Stufe anbieten. In der bayerischen Landesplanung ist dies als eine Zwischenstufe („Mögliches Oberzentrum“) verankert, welche zum Beispiel für die Kreisstadt Traunstein gilt. Es wird dabei festgestellt, dass die Übernahme oberzentraler Funktionen die benachbarten Oberzentren (Rosenheim und Salz- burg) nicht beeinträchtigen darf. Diese Zwischenstufe ist daher als gezielter Entwicklungsimpuls im Sinne der Dezentralen Konzentration zu werten. Im Land Salzburg erreichen die Stadtgemeinden Hallein und Zell am See in der Gemeindezusammenfassung (Tabelle 5) die zentralörtliche Ausstattung einer solchen Zwischenstufe. Daher ist festzustellen, dass im Land Salzburg die Stadtgemeinde Hallein als Nebenzentrum der Stadt Salzburg im Zentralraum und die Städte St. Johann und Bischofshofen sowie Zell am See und Saalfelden diese Funktion jeweils gemeinsam in einer Aufgabenteilung zwischen Verwal- tungs- , Schul-, Industrie- und Dienstleistungszentren erfüllen. Im politischen Bezirk Tamsweg wird diese Aufgabe durch den Bezirkshauptort Marktgemeinde Tamsweg erfüllt, dies ist als eine gezielte Aufwertung aus landespolitischen In- teressen zu sehen, um die Regionalwirtschaft dieses peripher liegenden Lan- desteils zu stärken. Zentrale Orte der Stufe A* können wie der Zentrale Ort der Stufe A einen eigenen Stadt- und Umlandbereich aufweisen, der durch eine intensive siedlungsstrukturelle und funktionelle Verflechtung zwischen den Kern- und den Umlandgemeinden geprägt ist.

Zu Absatz 25: Zentrale Orten der Stufe B sind gut bis sehr gut ausgestattete Mittelzentren und erfüllen im Ländlichen Raum vielfältige Versorgungsaufgaben. Im Salzburger Zentralraum sind in den letzten Jahrzehnten einige zentrale Orte der mittleren Stufe (Oberndorf, Seekirchen, Neumarkt am Wallersee und Straßwalchen) in ihrer Funktionalität so gewachsen, dass diese Orte jeweils Teilbereiche mehre- rer Planungsregionen mit Diensten der mittleren Stufe versorgen. Oberndorf bei Salzburg erfüllt diese Funktion in Funktionsteilung mit dem als „Mögliches Mittelzentrum“ eingestuften bayerischen zentralen Ort Laufen an der Salzach, die Stadtgemeinden Neumarkt und Seekirchen sowie die Marktge-

87 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 meinde Straßwalchen erfüllen diese Funktion gemeinsam entlang der Entwick- lungsachse Nordost. Im ländlichen Raum wird diese Aufgabe von der Marktgemeinde Mittersill im Oberpinzgau wahrgenommen. Auch bei dieser Gemeinde liegt die Stärkung der zentralörtlichen Funktion im landespolitischen Interesse, um den verkehrsgeo- graphisch abseits gelegenen Landesteil in seiner regionalwirtschaftlichen Posi- tion zu stärken.

Zu Absatz 26: Bei Zentralen Orten der Stufe C handelt es sich um Orte, die auf Grund ihrer überörtlichen Versorgungsfunktion Teile eines mittelzentralen Versorgungsbe- reiches selbst versorgen können. Diese Aufgabe wird von den Gemeinden Ab- tenau und Lofer vollständig wahrgenommen, während die Gemeinden Golling und Kuchl, Altenmarkt und Radstadt sowie Badgastein und Bad Hofgastein die- se in Funktionsteilung übernehmen. Bei Lofer handelt es sich um einen geziel- ten Entwicklungsimpuls, der diese peripher gelegene Gemeinde in der Stand- ortsicherung unterstützen soll. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine Planungsregion über keinen selbst- ständigen Zentralen Ort der Stufe C verfügt, für diesen Fall ist bestimmt, dass die in dieser Region befindlichen Zentren der Stufe D diese Aufgabe gemein- sam übernehmen können. Dies ist beispielsweise in der Planungsregion Oster- horngruppe der Fall, wo die drei Zentralen Orte der Stufe D (Hof, St. Gilgen und Thalgau) diese Aufgabenteilung wahrnehmen. Eine Aufstufung einer oder auch von zweien dieser Gemeinden zu einem Zentralen Ort der Stufe C war auf Grund der Erhebungen zur Entwicklungsdynamik (vgl. Tabelle 5) nicht nach- weisbar.

Zu Absatz 27: Noch überörtliche Funktion erfüllen Zentrale Orte der Stufe D, wobei diese Ge- meinden jedoch nicht ganze Planungsregionen selbstständig versorgen. Wenn im Sinne des Absatz 26 in einer Planungsregion mehrere Zentrale Orte der Stufe D die Aufgaben eines Zentralen Ortes der Stufe C gemeinsam überneh- men, können im Rahmen der Regionalplanung nähere Bestimmungen dazu getroffen werden. Diese Möglichkeit hat das Ziel, im Sinne des Subsidiaritäts- prinzips den Regionalverbänden die Möglichkeit zu geben, auf die Entwicklung der zentralörtlichen Struktur Einfluss ausüben zu können.

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Zu Absatz 28: Um die Möglichkeit zu eröffnen, zentralörtliche Standortbereiche in der Nach- barschaft hochrangiger Zentraler Orte an siedlungsstrukturell, funktionelle und infrastrukturell mit dem Zentralen Ort eng verflochtenen, gut erschlossenen und raumplanerisch gut geeigneten Gebieten festzulegen zu können, wurde eine Bestimmung aufgenommen, nach der auch die Gemeindegrenzen übergreifen- de Standortbereiche möglich sein sollen. Diese Bestimmung ist aber an strenge Beurteilungsmaßstäbe zu knüpfen und kann nur durch das Land selbst im Rahmen der Ausarbeitung eines Sachprogramms erfolgen.

Tabelle 6: Einstufung Zentraler Orte nach LEP-Salzburg und LEP-Bayern Stufe Definition Stufe Definition Salzburg Bayern Der Zentrale Ort der Stufe A dient zur Oberzentren ermöglichen die Versor- Versorgung der Bevölkerung mit Gütern gung der Bevölkerung mit Gütern und und Dienstleistungen des spezialisierten, Dienstleistungen in allen auch speziali- A höheren Bedarfs. Seine Bedeutung für Oberzentrum sierten und seltener in Anspruch genom- das Bundesland Salzburg, für die Repu- menen - Bereichen des wirtschaftlichen, blik Österreich und den europäischen sozialen und kulturellen Lebens (speziali- Raum soll gesichert werden. sierter, höherer Bedarf). Zentrale Orte der Stufe A* dienen zur Mögliches Mögliche Oberzentren nehmen über die Versorgung der Bevölkerung mehrerer Oberzentrum mittelzentralen Versorgungsfunktionen Planungsregionen mit Gütern und hinaus in wesentlichen Teilbereichen A* Dienstleistungen des gehobenen Bedar- Aufgaben der spezialisierten, höheren fes und teilweise auch des höheren Be- Bedarfsdeckung wahr. Sie erfüllen als darfs. leistungsfähige Zentren der Versorgung und des Arbeitsmarkts eine bedeutende Funktion zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Verbesserung der Ver- sorgung der Bevölkerung. Mittelzentren haben im Vergleich mit den B Zentrale Orte der Stufe B dienen zur Mittelzent- zentralen Orten niedrigerer Stufen ein in Versorgung der Bevölkerung von Teilbe- Quantität und Qualität gesteigertes An- reichen mehrerer Planungsregionen im rum gebot an Gütern und Dienstleistungen auf Zentralraum mit Gütern und Diensten des wirtschaftlichem, sozialem und kulturel- gehobenen Bedarfes lem Gebiet (gehobener Bedarf) bereitzu- stellen. Mögliche Mittelzentren erfüllen für die Mögliches Bevölkerung ihrer Nahbereiche in vollem Umfang die Versorgungsfunktionen von Mittelzent- Unterzentren. Sie nehmen darüber hin- rum aus in Teilbereichen die Funktionen von Mittelzentren wahr. Unterzent- Unterzentren haben wie Kleinzentren die C Zentrale Orte der Stufe C dienen zur rum Aufgabe, die Einrichtungen zur Deckung Versorgung der Bevölkerung einer Pla- des Grundbedarfs in wirtschaftlicher, nungsregion mit Gütern und Diensten des sozialer und kultureller Hinsicht für die höheren Grundbedarfes. Bevölkerung ihres Verflechtungsberei- ches in zumutbarer Entfernung bereitzu- stellen Kleinzentren haben die Aufgabe, die D Zentrale Orte der Stufe D dienen der Kleinzentrum überörtlichen, häufig in Anspruch ge- Versorgung der Bevölkerung von Teilen nommenen Versorgungseinrichtungen einer Planungsregion mit Gütern und zur Deckung des Grundbedarfs der Be- Diensten des qualifizierten Grundbedarfs völkerung in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht bereitzustellen

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Zu 3. Planungsregionen und Regionalverbände

Zu Absatz 29: Die Regionalplanung ist in der Planungshierarchie zwischen der sich auf das ganze Landesgebiet bzw. auf Landesteile beziehenden Landesplanung mit dem Landesentwicklungsprogramm und den Sachprogrammen einerseits und der sich auf die Gemeinde beziehenden örtlichen Raumplanung (REK, FWP, Be- bauungsplan) andererseits angesiedelt. Die eigenständigen und eigenverant- wortlichen Regionalverbände bilden eine neue Planungsebene und besitzen mit der Erstellung von Regionalprogrammen ein bedeutendes Planungsinstrument zur Umsetzung regionaler Ziele. Die Aufgaben der Regionalverbände sind von den gesetzlichen Möglichkeiten her sehr vielfältig. Die Regionalverbände sind Träger öffentlicher Belange und damit an der Aufstellung und Abstimmung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen zu beteiligen. Sie wirken durch Planungsvorschläge und Stellung- nahmen bei der Aufstellung der Entwicklungsprogramme des Landes und auf dem Gebiet der örtlichen Raumplanung (REK, FWP, Bebauungsplan) mit. Durch Vereinbarung ist auch die Übernahme von Aufgaben des eigenen Wir- kungsbereiches des verbandsangehörigen Gemeinden möglich. Als zentrale Aufgabe der Regionalverbände bestimmt das Salzburger Raumordnungsgesetz 1998 jedoch die Ausarbeitung, Überprüfung und Änderung des Regionalpro- gramms. Das Regionalprogramm legt die anzustrebende räumliche Ordnung und Entwicklung einer Region in Form von verbindlichen Zielen und Maßnah- men fest.

Zu Absatz 30: Nach dem Raumordnungsgesetz ist es eine der ausdrücklich festgelegten Auf- gaben des Landesentwicklungsprogramms, das Land in Planungsregionen zu gliedern. Die hier wiedergegebene Gliederung des Landes in 16 Planungsregi- onen besteht bereits seit dem ersten Landesentwicklungsprogramm, das am 4. Juli 1994 verbindlich erklärt wurde. Zu Regionen wurden darin nach Anhörung der Gemeinden Gebiete zusammengefasst, die strukturell und funktional zu- sammengehören und entsprechend den Erfordernissen der Raumordnung als Einheit entwickelt werden sollen, wobei auch die "Identifikation" der Gemeinden mit einer bestimmten Region berücksichtigt wurde. Diese Untergliederung des Landes in Planungsregionen soll auch in Zukunft beibehalten werden, da sich zum Beispiel die Landesstatistik auf diese Gliede- rung bezieht und daher eine Konstanz der Abgrenzung aus Vergleichbarkeits- gründen wichtig ist.

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Zu Absatz 31: Die Abgrenzung der Planungsregionen hat sich in einigen Fällen jedoch als zu eng erwiesen. Nach einer Änderung des Landesentwicklungsprogramms im Jahr 1999 ist es nun auch möglich, dass mehrere Planungsregionen einen ge- meinsamen Verband gründen (z.B. Tennengau, Pongau). Grundsätzlich können daher größere Verbände gegründet werden, bei denen es sich aber weiterhin um "Pflichtverbände" entsprechend dem Gemeindeverbändegesetz handelt. Diesen Pflichtverbänden können auch andere Aufgaben übertragen werden (z.B. die regionale Organisation des Öffentlichen Personennahverkehrs). Mit Stand vom 31.12.2001 bestehen folgende Regionalverbände (Regional- verband-Verordnung LGBl. Nr. 81/1994, i.d.F. LGBl. Nr. 122/2000): Regionalverband Flachgau-Nord: Planungsregion 1. Regionalverband Salzburger Seengebiet: Planungsregion 2. Regionalverband Salzburg-Stadt und Umgebungsgemeinden: Planungsre- gion 3. Regionalverband Osterhorngruppe: Planungsregion 4. Regionalverband Tennengau: Planungsregionen 5 und 6. Regionalverband Pongau: Planungsregionen 7, 8, 9 und 10. Regionalverband Lungau: Planungsregion 11. Regionalverband Unteres Saalachtal: Planungsregion 12. Regionalverband Oberes Saalachtal: Planungsregion 13. Regionalverband Oberpinzgau: Planungsregion 14. Regionalverband Zeller Becken: Planungsregion 15. Regionalverband Unterpinzgau: Planungsregion 16. Die Regionalverbände werden werden mit dem Inkrafttreten einer Verbandssat- zung sowie der Wahl von Verbandsorganen handlungsfähig. Aus landesplanerischen Interessen ist die Schaffung größerer Regionalverbän- de zweckmäßig und soll vom Land unterstützt werden. Dabei sollte eine Orien- tierung der Regionalverbände an den politischen Bezirken angestrebt werden, um Synergieeffekte mit den für diese Verwaltungssprengel bestehenden Ver- waltungsstrukturen nutzen zu können. Im Zentralraum wäre überdies eine Zu- sammenfassung zu einem für den gesamten Zentralraum verantwortlichen grenzüberschreitenden Regionalverband sinnvoll, dies setzt jedoch vertragliche Vereinbarungen mit den benachbarten Ländern voraus und ist kurzfristig nicht zu realisieren (vgl. Karten 4, 10 und 11).

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Zu 4. Grenzüberschreitende Raumplanung

Zu Absatz 32: Wie insbesondere die Darstellung in Karte 4 zeigt, bestehen funktionelle und wirtschaftliche Verflechtungen nicht nur zwischen den Gemeinden und Regio- nen des Landes Salzburg sondern es bestehen auch vielfältige grenzüber- schreitende Beziehungen. Solche Verflechtungen bestehen jedoch nicht nur zwischen den Gemeinden des Zentralraums, sondern auch zwischen einzelnen Gemeinden des ländlichen Raums mit ländlich strukturierten Gemeinden in Nachbarländern, sowie auch zwischen Tourismusregionen des Landes Salz- burg mit benachbarten Tourismusregionen insbesondere in Bayern und in Tirol. Da hier eine erhebliche Dynamik besteht, war es nicht sinnvoll, ähnlich wie bei den Regionalverbänden das gesamte Land hinsichtlich der grenzüberschreiten- den Kooperationen mit Nachbarländern konkret zu untergliedern, jedoch kann auf bereits bestehende räumliche Kooperationen Bezug genommen werden.

Zu Absatz 33: Derzeit bestehen vier grenzüberschreitende raumbezogene Kooperationen zwi- schen dem Land Salzburg und Nachbarländern, die zum Teil auf Staatsverträ- gen nach Artikel 15a B-VG 1929 beruhen, während die EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein als privatrechtlicher Verein organisiert ist.

Zusammenarbeit Oberösterreich – Salzburg in der Raumordnung: Im Jahr 1978 wurde eine Vereinbarung nach Art. 15a B-VG zwischen Oberös- terreich und Salzburg, über die Zusammenarbeit in Angelegenheiten der Raumordnung im gemeinsamen Grenzgebiet, geschlossen, unter anderem in der Absicht, für das Grenzgebiet einen möglichst zweckmäßigen und ökonomi- schen Einsatz öffentlicher Mittel sicherzustellen (Raumordnungsvereinbarung Oberösterreich-Salzburg, LGBl.Nr.86/1978). Das gemeinsame Grenzgebiet umfasst: Land Salzburg: Bezirk Salzburg-Umgebung: Anif, Anthering, Bergheim, Berndorf bei Salzburg, Bürmoos, Dorfbeuern, Ebenau, Elixhausen, Elsbethen, Eugendorf, Fuschl, Göming, Grödig, Großgmain, Hallwang, Henndorf am Wallersee, Hof, Koppl, Köstendorf, Lamprechtshausen, Mattsee, Neumarkt am Wallersee, Nußdorf am Haunsberg, Oberndorf, Obertrum am See, Plainfeld, Salzburg, Schleedorf, Seeham, Seekir- chen, Straßwalchen, St. Georgen bei Salzburg, Thalgau, Wals-Siezenheim.

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Bezirk Hallein: Abtenau, Annaberg und Rußbach

Land Oberösterreich: Bezirk Braunau am Inn: Altheim, Aspach, Auerbach, Braunau am Inn, Burgkirchen, Eggelsberg, Feldkirchen bei Mattig- hofen, Franking, Geretsberg, , Haigermoos, Handenberg, Helpfau- Uttendorf, Hochburg-Ach, Höhnhart, Jeging, Kirchberg bei Mattighofen, Lengau, Lochen, Maria Schmolln, Mattighofen, , Mining, Moosbach, Moosdorf, Munderfing, Neukirchen an der Enknach, Ostermiething, Palting, Perwang am Grabensee, Pfaffstätt, Pischelsdorf am En- gelbach, , Roßbach, Schalchen, , St. Georgen am Fill- mannsbach, St. Johann am Walde, St. Pantaleon, St. Peter am Hart, St. Radegund, St. Veit im Innkreis, Tarsdorf, , Überackern, Wenig im Innkreis. Bezirk Vöcklabruck: Attersee, Berg, , , Innerschwand, Mondsee, Nußdorf, Oberhofen am Irr- see, , Pfaffing, Pöndorf, St. Georgen,St. Lorenz, , Straß im Attergau, Tiefgraben, , Vöcklamarkt, Weißenkirchen, Zell am Moos. Bezirk Gmunden: Bad Goisern, Bad Ischl, Gosau, Hallstatt, Obertraun, St. Wolfgang.

Lungau – Murau – Nockgebiet: Ebenfalls 1978 wurde eine Zusammenarbeit zwischen Kärnten, Salzburg und Steiermark in Angelegenheiten der Raumordnung vereinbart. Diese Vereinba- rung auf Grundlage des Artikel 15a B-VG 1929 beruht auf der Tatsache, dass das Lungau - Murau - Nockgebiet nach der bestehenden Wirtschafts- und Sozi- alstruktur und den natürlichen Gegebenheiten des Berggebietes einen Raum mit weitgehend einheitlichen raumordnungsmäßigen Voraussetzungen darstellt. Dieser Raum erscheint insbesondere in wirtschaftspolitischer und sozialpoliti- scher Hinsicht entwicklungsfähig und förderungswürdig, wobei eine Zusam- menarbeit innerhalb der Region eine Stärkung der regionalwirtschafltichen Po- sition bewirken kann.

Das Lungau – Murau – Nockgebiet umfasst: Land Salzburg: Bezirk Tamsweg:

Göriach, Lessach, Mariapfarr, Mauterndorf, Muhr, Ramingstein, St. Andrä im Lungau, St. Mar- garethen im Lungau, St. Michael im Lungau, Tamsweg, Thomatal, Tweng, Unternberg, Weiß- priach und Zederhaus.

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Land Steiermark: Bezirk Murau:

Falkendorf, Frojach-Katsch, Krakaudorf, Krakauhintermühlen, Krakauschatten, Laßnitz bei Mu- rau, Murau, Predlitz-Turrach, Ranten, Rinegg, St. Georgen ob Murau, St. Ruprecht ob Murau, Schöder, Stadl an der , Stolzalpe, Triebendorf, Dürnstein in der Steiermark, Kulm an Zirbitz, Mariahof, Mühlen, Neumarkt in der Steiermark, Perchau am Sattel, St. Blasen, St. Lambrecht, St. Lorenzen bei Scheifling, St. Marein bei Neumarkt, Scheifling, Teufenbach, Zeutschach, Nie- derwölz, Oberwölz Stadt, Oberwölz Umgebung, St. Peter am Kammersberg, Schönberg-Lachtal und Winklern bei Oberwölz.

Land Kärnten: Bezirk :

Bad Kleinkrichheim, Gmünd, Krems in Kärnten, Radenthein und Rennweg. Bezirk Feldkirchen:

Albeck, Gnesau und Reichenau Bezirk St. Veit an der Glan

Althofen, Riesach, Gurk, Guttaring, Hüttenberg, Kappel am Krappfeld, Klein St. Paul, Metnitz, Mölbing, Straßburg, Weitensfeld-Flattnitz.

Durch die Regionalkonferenz des Lungau-Murau-Nockgebietes wurde im Jahre 1980 ein Aktionsprogramm angenommen, das im Jahre 1983 fortgeschrieben wurde und als Basis für die grenzüberschreitende Abstimmung dient.25

EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land – Traunstein: Zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Kooperation und zur gemeinsa- men Lösung grenzüberschreitender Probleme wurde nach Beitritt der Republik Österreich zur Europäischen Union im Jahre 1995 die EuRegio „Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein als Arbeitsgemeinschaft eines Salzburger und eines bayerischen Trägervereins gegründet. Diese ist ein freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Gemeinden aus dem Land Salzburg und den bayerischen Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein. Zur Führung der laufenden Geschäfte wurde eine gemeinsame Geschäftsstelle mit Sitz in der Stadt Freilassung (Landkreis Berchtesgadener Land) eingerichtet.

25 Aktionsprogramm 1980 für das Lungau-Murau-Nockgebiet und Fortschreibung 1983. Hrsg. von der Regionalkonferenz der Länder Salzburg, Steiermark und Kärnten. O.O. Juli 1983.

96 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Die EuRegio hat derzeit Mitgliedsgemeinden in Bayern (36), Oberösterreich (1) und Salzburg (55). Weitere Gemeinden aus dem Landkreis Traunstein bzw. aus dem Land Salzburg wurden mittlerweile eingeladen, Mitglied der EuRegio zu werden. Eine erste lose Kooperationsvereinbarung besteht mit den Gemeinden aus dem oberösterreichischen Gerichtsbezirk Wildshut (= Teil der nördlich an- grenzenden Inn-Salzach-Euregio). Folgende Gemeinden sind mit Stand vom 1.1.2003 Mitgliedsgemeinden der EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land Traunstein:

Land Salzburg: Bezirk Salzburg-Umgebung: Anif, Anthering, Bergheim, Berndorf b.S., Bürmoos, Dorfbeuern, Ebenau, Elixhausen, Els- bethen, Eugendorf, Fuschl, Göming, Grödig, Großgmain, Hallwang, Henndorf a.W., Hof, Koppl, Köstendorf, Lamprechtshausen, Mattsee, Neumarkt a. W.s., Nußdorf a. H., Oberndorf, Ober- trum a.S., Plainfeld, Salzburg, Schleedorf, Seeham, Seekirchen, Straßwalchen, St. Georgen bei Salzburg, Thalgau, Wals-Siezenheim. Bezirk Hallein: Adnet, Golling, Hallein, Krispl, Kuchl, Oberalm, Puch, Scheffau am Tennengau, St. Koloman, Vigaun Bezirk St. Johann im Pongau: Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig, Pfarrwerfen, Werfenweng Bezirk Zell am See: Leogang, Lofer, Maria Alm am Steinernen Meer, Saalfelden am Steinernen Meer, Sankt Martin bei Lofer, Unken, Weißbach bei Lofer

Land Oberösterreich: St. Pantaleon.

Freistaat Bayern: Landkreis Berchtesgadener Land: Ainring, Anger, Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Berchtesgaden, Bischofswiesen, Freilas- sing, Laufen, Marktschellenberg, Piding, Ramsau, Saaldorf-Surheim, Schneizlreuth, Schönau a. Königssee, Teisendorf Landkreis Traunstein: Altenmarkt, Bergen, Chieming, Fridolfing, Grabenstätt, Inzell, Kirchanschöring, Palling, Petting, Pittenhart, Ruhpolding, Seeon-Seebruck, Surberg, Tacherting, Taching a. See, Tittmoning, Traunreut, Traunstein, Trostberg, Unterwössen, Waging a. See

97 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Nationalpark Hohe Tauern: Nach der gesetzmäßigen Verankerung des Nationalparks Hohe Tauern in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol ist im Jahr 1994 eine Vereinbarung nach Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den beteiligten Bundesländern in Kraft getreten, da der Nationalpark in gesamtstaatlichem Interesse liegt und einen Beitrag der Republik Österreich zur Erhaltung des Weltnaturerbes dar- stellt. Ziel der Vereinbarung ist es, diesen besonders eindrucksvollen und for- menreichen Teil der österreichischen Alpen in seiner Schönheit und Ursprüng- lichkeit zum Wohle der Bevölkerung und zum Nutzen der Wissenschaft für alle Zukunft zu erhalten (aus der Präambel der Vereinbarung, LGBl. Nr. 95/1994, i.d.F. LGBl. Nr. 110/1994). Der Geltungsbereich dieser Vereinbarung umfasst in den Gemeinden der Nati- onalparkregion jene Gebiete, die zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinba- rung durch landesrechtliche Regelungen zum Nationalpark erklärt waren.

Der Nationalpark Hohe Tauern stellt in seiner Gesamtheit den größten ge- schützten, zusammenhängenden und Länder übergreifenden Natur- und Kultur- raum der Alpen dar. Im Zusammenwirken zwischen Kernzone und der umge- benden Außenzone erfolgt die außergewöhnliche Verbindung des einmaligen Naturraums mit einer herausragenden Kulturlandschaft, deren Erhaltung und nachhaltiger Weiterentwicklung nur auf Grundlage einer Kooperation zwischen den regionalen und überregionalen Akteuren möglich ist.26 Dieses Natur- und Kulturerbe auf Dauer zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln, ist daher eine grenzüberschreitende Herausforderung für die beteiligten Länder in Ko- operation mit dem Bund und der Europäischen Union.27

26 Dokumentation zur Nominierung des Nationalparks Hohe Tauern (Kernzone) Kärnten, Salz- burg und Tirol und der Großglockner Hochalpenstraße für die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO. Salzburg 2001. 27 Europäisches Raumentwicklungskonzept 1999. Auf dem Wege zu einer räumlich ausgewo- genen und nachhaltigen Entwicklung der Europäischen Union. Angenommen beim Informellen Rat der für Raumordnung zuständigen Minister in Potsdam. Hrsg. von der Europäischen Kom- mission. Luxemburg 1999.

98 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu 5. Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwick- lung der Landesstruktur

Im Wesentlichen erfolgt im Vergleich zum LEP 1994 eine Straffung bzw. Struk- turierung der einzelnen Ziele und Maßnahmen. Etliche frühere Formulierungen waren bereits im ROG vorgegeben, daher wurde im Rahmen der Überarbeitung eine doppelte Sicherstellung als nicht erforderlich erachtet und jene bereits normierten Festlegungen gestrichen. Entfernt wurden auch jene zahlreichen Ziele und Maßnahmen, die mit Instrumenten der Raumordnung nicht umsetzbar waren.

Zu B. Siedlungswesen

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien

Bei der Überarbeitung waren die Ziele der am 18. Dezember 2002 in Kraft ge- tretenen Protokolle der Alpenkonvention zu berücksichtigen. Für das Kapitel Siedlungswesen waren dabei die Protokolle „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ und „Bodenschutz“ von direkter Relevanz.

Ziele:

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Ziel 1: Erhaltung bzw. Schaffung kompakter Siedlungen mit klar definierten Grenzen zum Außenraum und haushälterische Nutzung von Grund und Boden. Im Sinne der Grundsätze der haushälterischen Nutzung von Grund und Boden, der Vermeidung von Zersiedelung sowie des Vorrangs für die Siedlungsent- wicklung nach innen soll durch dieses Ziel das Siedlungssystem derart entwik- kelt werden, dass die Bevölkerungsdichte eines Raumes mit der ökologischen Tragfähigkeit im Einklang steht und die natürlichen Lebensgrundlagen in aus- reichender Güte und Menge erhalten werden. Die Schaffung von Siedlungen mit klar definierten Grenzen trägt dazu bei, dass eine Versorgung der Wohn- und Arbeitsbevölkerung im Nahbereich möglich wird. Dieses Ziel entspricht da- her dem Grundsatz der haushälterischen Nutzung von Grund und Boden nach § 2 Abs. 2 Ziff. 1 ROG 1998, der auch nach dem Artikel 2 des Protokolls „Bo- denschutz“ der Alpenkonvention als Grundverpflichtung der Vertragsparteien der Konvention gilt. Darin verpflichteten sich die Vertragsparteien zur Begren- zung der Bodenversiegelung für ein flächensparendes und bodenschonendes

99 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Bauen, wobei insbesondere das Siedlungswachstum nach außen zu begrenzen ist (Artikel 7, Abs. 2 Bodenschutzprotokoll, BGBl. III Nr. 235/2002).

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Ziel 2: Konzentration der Siedlungsentwicklung an geeigneten Standorten möglichst im Bereich lei- stungsfähiger ÖV-Systeme. Besondere Beachtung gilt dem Leitbild der am Öffentlichen Verkehr orientierten Siedlungsentwicklung in den dichter besiedelten Gebieten des Landes. Dieses Leitbild bezieht sich auf den Ausbau von Siedlungsschwerpunkten entlang den Einrichtungen leistungsfähiger Öffentlicher Verkehrsmittel an den Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen unter Beachtung der Erfordernisse des Umwelt- schutzes. Damit soll generell das Erfordernis einer größtmöglichen Wirtschaft- lichkeit und Nachhaltigkeit im Ausbau der Technischen Infrastruktur realisiert werden. Geeignete Standorte im Sinne dieses Zieles sollen so ausgewählt und situiert werden, dass S eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung, S die Sicherung der Nahversorgung, S die Erhaltung vorhandener Sozialeinrichtungen im Nahbereich der Siedlun- gen, die auch zu Fuß erreicht werden können und S die Erhaltung ausreichender Erholungs- und Freizeiteinrichtungen gewährleistet wird. Dafür kommen außerhalb der Stadt- und Umlandbereiche im Sinne des Raumordnungsgrundsatzes der Dezentralen Konzentration vorwie- gend die regionalen und lokalen Zentren in Frage. Mit diesem Ziel wird daher der Verpflichtung im Artikel 9 Abs. 3f des Raumplanungsprotokolls der Alpen- konvention, BGBl. III Nr. 232/2002, entsprochen, nach der die Vertragsparteien in den Plänen und Programmen der Raumplanung die Ausrichtung und Kon- zentration der Siedlungen an den Achsen der Infrastrukturen des Verkehrs zu forcieren haben.

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Ziel 3: Sicherstellung der Verfügbarkeit geeigneter Baulandflächen in ausreichendem Umfang. Gemäß der Grundsätze der aktiven Bodenpolitik der Gemeinden sowie des Vorrangs der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen soll eine voraus- schauende und der demographischen Entwicklung entsprechende Baulandflä- chensicherung betrieben werden. Dabei ist besonders auf die Baulandeignung dieser Flächen Rücksicht zu nehmen und es sollen insbesondere Flächen ver- fügbar gemacht werden, die zu vertretbaren Preisen am Bodenmarkt angeboten werden. Dabei sind jedenfalls aber auch die Folgekosten von Zersiedelung zu

100 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm berücksichtigen, da die öffentliche Hand für die Infrastruktur der Baulandflächen aufkommen muss.

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Ziel 4: Schutz der Bevölke- rung vor Umweltschäden, -gefährdungen und -belastungen. Im Sinne des Grundsatzes der verstärkten Berücksichtigung der Umweltbelan- ge bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum (§ 2 Abs. 2 Ziff. 4 ROG 1998 und Artikel 3 Protokoll Raumplanung und nachhal- tige Entwicklung der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232/2002) wird mit diesem Ziel der Schutz der Bevölkerung vor Gefährdung durch Naturgewalten und Un- glücksfälle außergewöhnlichen Umfanges sowie vor Umweltschäden, - gefährdungen und -belastungen durch richtige Standortwahl auf Dauer genutz- ter Einrichtungen verfolgt. Dadurch sollen einerseits die Gefährdungen der Wohnbevölkerung bei Katastrophen minimiert und andererseits unnötige öffent- liche und private Investitionen für Schutzmaßnahmen vermieden werden.

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Ziel 5: Vermeidung von Nutzungskonflikten. Durch eine aktive, vorausschauende Raumordnungs- und Bodenpolitik können Nutzungskonflikte grundsätzlich minimiert bzw. gänzlich vermieden werden. Dabei soll auf Grundlage des Leitbilds einer nachhaltigen Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes im Rahmen der Regionalen und Örtlichen Raum- planung die Abwägung zwischen konkurrierenden Nutzungsansprüchen so er- folgen, dass zukünftige Konflikte zwischen verschiedenen Nutzungsansprüchen vermieden werden.

Maßnahmen:

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Der Baulandbedarf ist unter Berücksichtigung Gemeinde REK der regionalen Stellung und der Änderungen in der Größenstruktur der Haushalte abzuschätzen. Die zu erwartenden Änderungen in der Haushaltstruktur, insbesondere verur- sacht durch die bei den Trends geschilderten Entwicklungen, wird regional un- terschiedliche Auswirkungen haben. Daher sollen diese regional differenzierten Auswirkungen bei der Abschätzung des Baulandbedarfs für die nächsten 10 Jahre Berücksichtigung finden.

101 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Geeignete Flächen für den förderbaren Wohn- Gemeinde Privatrechtliche bau sollen bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Vereinbarungen u. Vorbehaltsflächen gem. ROG 1998

Die Gemeinden sollen die Errichtung geförderter Wohnungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten insbesondere dahingehend unterstützen, dass hiefür unter der Nutzung der Möglichkeiten des ROG 1998 geeignete Baugrundstücke preis- günstig bereitgestellt werden. Die Errichtung von geförderten Mietwohnungen ist von den Gemeinden im Rahmen ihrer Möglichkeiten dadurch zu unterstüt- zen, dass sie Baugrundstücke preisgünstig für Förderungswerber bereitstellen (z.B. Einräumung des Baurechts an Baugrundstücken gegen Entrichtung eines niedrigen Bauzinses) oder zu den Aufschließungskosten oder Anliegerleistun- gen beitragen (vgl § 3 Salzburger Wohnbauförderungsgesetz 1990, LGBl. Nr. 1/1991, i.d.F. LGBl. Nr. 114/1993).

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Im Rahmen der funktionellen Gliederung des Gemeinde REK Gemeindegebietes sind die Siedlungs- und Ent- wicklungsschwerpunkte festzulegen. Durch die Festlegung funktioneller Strukturen für die Siedlungsentwicklung kann der Zersiedelung entgegengewirkt werden und im Zusammenwirken mit einer aktiven Bodenpolitik der Gemeinden die Siedlungstätigkeit in geordnete Bahnen gelenkt und eine Konzentration des anhaltenden Siedlungsdruckes auf ausgewählte Siedlungs- und Gemeindeschwerpunkte erreicht werden. Bei den Siedlungsentwicklungstendenzen soll unter anderem auch besonders auf das Siedlungsbild bzw. das charakteristische Orts- und Stadtbild Rücksicht genom- men werden. Die Gemeinde soll dabei für eine verträgliche Funktionsdurchmi- schung (Gemeindebedarfseinrichtungen, Infrastruktur, Nahversorgung, woh- nungsnahe Grünflächen etc.) sorgen und dies bei der Ausarbeitung des Sied- lungskonzeptes im Räumlichen Entwicklungskonzept berücksichtigen.

102 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) Ökologische Planungskriterien sollen insbe- Regionalverband Regionalprogramm sondere im Siedlungswesen berücksichtigt wer- Gemeinde Bebauungsplanung den. REK, FWP Durch den Einsatz ökologischer Planungskriterien und entsprechender Bebau- ungsbestimmungen soll verstärkt ein sparsamer und umweltgerechter Einsatz von Roh- bzw. Baustoffen gefördert werden (z.B. verdichtete Bauweisen zur Reduktion der abgestrahlten Abwärme, Ermöglichung der passiven Energienut- zung zur Reduzierung des Energieverbrauchs). Dabei sind die Möglichkeiten der Energieeinsparung und der rationellen Energieverwendung im Sinne des Artikels 5 des Protokolls „Energie“ der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 237/2002 anzuwenden.

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahmen 5:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (5) Die künftige Siedlungsentwicklung soll vorran- Gemeinde REK, FWP gig im Anschluss an bereits bestehende geeig- nete Siedlungen erfolgen. Durch die Maßnahme 5 sollen der Zersiedlung der Landschaft und dem zu- nehmenden Flächenverbrauch durch die Siedlungsentwicklung entgegenge- wirkt werden. Dabei sind Flächen im Anschluss an bereits bestehende Siedlun- gen mit guter Infrastrukturausstattung und mit einer guten Erreichbarkeit im ÖV zu bevorzugen, um die Außenentwicklung der Siedlungen zu begrenzen (vgl. dazu Artikel 9 Absatz 3 des Protokolls Raumplanung und nachhaltige Entwick- lung sowie Artikel 7 Absatz 2 des Protokolls Bodenschutz der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232 und 235/2002).

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 6:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (6) Außerhalb des ÖV-Einzugsbereichs soll eine Gemeinde REK, FWP Baulandwidmung nur mit besonderer Begründung und nur dann erfolgen, wenn die notwendige Inf- rastruktur (Wasserversorgung, Abwasserentsor- gung, Energieversorgung u.dgl.) vorhanden ist. Die Abhängigkeit vom Motorisierten Individualverkehr wird durch verstreute Siedlungstätigkeit (Zersiedelung) noch gefördert. Daher sind aus umweltpoliti-

103 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 schen und wirtschaftlichen Überlegungen Baulandausweisungen mit der Mög- lichkeit einer qualitativ ausreichenden ÖV-Anbindung zu bevorzugen, wobei allerdings auch die entsprechende technische Infrastruktur vorhanden sein muss. Flächen mit guter Infrastrukturausstattung sollen jedoch auch bei fehlen- den ÖV-Anschlüssen für zukünftige Bebauungsmöglichkeiten zugänglich sein, wenn durch eine besondere Begründung nachgewiesen wird, dass die Anbin- dung an den Öffentlichen Verkehr in absehbarer Zeit erfolgen wird oder alterna- tive und gleichwertige Möglichkeiten bestehen (z.B. Sammeltaxi oder ähnliche Dienstleistungen). Als ÖV-Einzugsbereich wird im Sinne der Definition der Nahbereich zu Halte- stellen des Öffentlichen Personennahverkehrs verstanden. Diese Haltestellen müssen eine ausreichende Bedienungsqualität aufweisen und von der Bevölke- rung zu Fuß in zumutbarer Zeit erreicht werden können. Die in der Definition angegebene Richtgröße von 500 m bei Bushaltestellen entspricht dabei unge- fähr einer Gehzeit von 5 bis 7 Minuten, die Richtgröße von 1.000 m bei Bahn- haltestellen ungefähr einer Gehzeit von 10 bis 15 Minuten. Bei der Festlegung der Einzugsbereiche sollen überdies die topographischen Gegebenheiten be- rücksichtigt werden.

Zu B.1. Siedlungsentwicklung und Standortkriterien, Maßnahme 7:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (7) Wohngebiete im Einflussbereich von Emissi- Land Richtlinie onsquellen - insbesondere Lärm - sollen nur dann Gemeinde Immissionsschutz ausgewiesen werden, wenn durch entsprechende REK, FWP Schutzmaßnahmen die Einhaltung von Grenz- werten gesichert ist und keine geeigneteren Flä- chen verfügbar sind. Bei der Neuausweisung von Bauland für Wohnzwecke besteht häufig das Problem, dass die Lärmbelastungen erst nach längerer Wohnnutzung als Be- lastung empfunden werden, bzw. dass auf Grund steigender Lärmbelastungen mit einem Sinken der Wohnqualität gerechnet werden kann. Daher soll insbe- sondere durch die Berücksichtigung der Richtlinie Immissionsschutz in der Raumordnung und der Aktionspläne und der Strategischen Lärmkarten im Sin- ne der Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm eine vorausschauende Baulandausweisung erfolgen.

104 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren

Wie die Entwicklung in den letzten Jahren gezeigt hat, droht generell den Orts- zentren ein Funktions- bzw. Identitätsverlust. Damit verbunden sind auch Pro- bleme der baulichen Gestaltung. Die neu strukturierten Maßnahmen des LEP versuchen dieses Problem deutlicher zusammenzufassen und die notwendigen Maßnahmen zur Hintanhaltung zu präzisieren. Durch die im Protokoll „Raum- planung und nachhaltige Entwicklung“ der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232/2002, festgeschriebene Verpflichtung, in den Programmen der Raumpla- nung Ziele und Maßnahmen zur Erhaltung der charakteristischen Siedlungs- formen aufzunehmen, werden die im überarbeiten Landesentwicklungspro- gramm enthaltenen Aussagen unterstützt. In manchen historischen Zentrumsbereichen von Salzburger Orten ist der all- gemeine Funktionsverlust, der sich beispielsweise in leer stehenden Altbauten manifestiert, zunehmend als strukturelles Problem zu sehen. Zu einer Verbes- serung der Situation - im Spannungsfeld von Kulturgüterschutz und Entwick- lungsproblemen - erforderliche Maßnahmen sind nur durch eine Abstimmung der verschiedenen Maßnahmenträger einerseits sowie der verschiedenen Pla- nungsinstrumente und Förderungsmöglichkeiten andererseits Erfolg verspre- chend.

Ziele:

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Ziel 1: Sicherstellung einer geord- neten Siedlungsentwicklung unter Bedachtnahme auf einen sparsamen Um- gang mit Bauland und gezielte Verdichtung in den Ortszentren und Siedlungs- schwerpunkten. Dies soll einerseits dem Grundsatz des sparsamen Umgangs von Grund und Boden gerecht werden, andererseits sollen dadurch Auslastung und Wirtschaft- lichkeit von ÖV-Systemen verbessert werden. Ein sparsamer Umgang mit Bauland wird auch durch die Bevorzugung von verdichteten Bauformen (Rei- henhaus, Mehrfamilienhaus etc.) erreicht, wie sie nach der Wohnbauförderung Bevorzugung genießen. Die konkrete Ausprägung erhält der Grundsatz des sparsamen Umganges mit Bauland bei der konkreten Widmungsfestlegung unter Bedachtnahme auf die räumlichen Gegebenheiten, insbesondere das Orts- und das Landschaftsbild, und die Siedlungsstruktur der jeweiligen Ge- meinde. Ebenso ist dabei die Ermöglichung der langfristigen Bedarfsdeckung an Bauland zu berücksichtigen. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden steht daher nicht nur im Zusammenhang mit einer geordneten Siedlungsent- wicklung, sondern er trägt damit auch zum Erhalt der charakteristischen Sied-

105 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 lungsformen bei und ist daher als wesentlicher Schritt zur Umsetzung der Pro- tokolle der Alpenkonvention zu sehen. Die wesentlichen Rahmenbedingungen dafür sind im Artikel 9 des Protokolls „Raumplanung und nachhaltige Entwick- lung“, BGBl. III Nr. 232/2002, im Artikel 7 des Protokolls „Bodenschutz“, BGBl. III Nr. 235/2002 und Artikel 7 des Protokolls „Naturschutz und Landschaftspfle- ge“, BGBl. III Nr. 236/2002, enthalten.

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Ziel 2: Erhöhung der Funktions- vielfalt von Ortszentren und Siedlungsschwerpunkten. Mit diesem Ziel wird dem ROG Grundsatz der Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität sowie dem Leitbild der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Funktionsvielfalt entsprochen. Dabei sollen dem Trend der räumlichen Spe- zialisierung und der dadurch mit verursachten Suburbanisierung von Dienstlei- stungseinrichtungen entgegengewirkt werden. Die Mischung der Daseins- grundfunktionen (Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Versorgung, Bildung, Kommuni- kation) sowie unterschiedlicher Siedlungsformen trägt zur Vermeidung einer räumlichen und/oder sozialen Segregation sowie neuer Verkehrsströme und Energie- und Materialflüsse bei. Dies setzt unter anderem auch die Entwicklung einer regionalen Identität voraus, da nur bei Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Lebensraum der Vorrang der öffentlichen Interessen vor den Einzelinter- essen durchsetzbar ist (vgl. § 2 Abs. 2 Z 9 und 11 ROG 1998).

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Ziel 3 und 4: Sicherung erhaltens- werter Bau- und Siedlungsstrukturen sowie von erhaltenswerten Kulturgütern und Erhaltenswerte historische Stadt- und Ortszentren sollen in ihrem Bestand geschützt und maßvoll weiterentwickelt werden. Mit den Zielen 3 und 4 wird das Leitbild des Schutzes und der Pflege von Kul- turgut bzw. Baukultur näher konkretisiert und umgesetzt. Ziel ist, in Umsetzung der Verpflichtung des Protokolls „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ der Alpenkonvention, BGBl. Nr. 232/2002, die Sicherung erhaltenswerter Ein- zelobjekte und Ensembles des baukulturellen Erbes und die qualitätsvolle Ein- bindung neuer baulicher Gestaltungen in das Orts- und Landschaftsbild. Damit ist insbesondere auch die Erhaltung und Belebung der historischen Ortszentren sowie eine dauerhafte Sicherung der erhaltenwerten Bausubstanz durch aus- reichende Schutz- und Pflegemaßnahmen und verträgliche Nutzungen verbun- den. Der Schutz und die Pflege erhaltenswerter Kulturgüter bzw. erhaltenswer- ter Stadt- und Ortsgebiete ist durch Maßnahmen der Dorf- und Stadterneuerung zu unterstützen. Als Kulturgut gilt dabei nicht nur der Erhalt von einzelnen Kul- turdenkmälern, sondern die Kulturlandschaft als Ganzes (siehe dazu auch die Ziele des EUREK).

106 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Maßnahmen:

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Vorhandene Bebauungspotenziale im ge- Gemeinde Bebauungsplanung schlossenen Siedlungsgebiet sollen durch Festle- REK, FWP gung entsprechender Bebauungsbedingungen unter Berücksichtigung bestehender Siedlungs- strukturen besser genutzt werden. Mit dieser Maßnahme soll erreicht werden, dass die bestehenden Möglichkeiten zur Verdichtung innerhalb des geschlossenen Siedlungsgebietes besser aus- genutzt werden. Dazu bestehen Möglichkeiten im Rahmen der Bebauungspla- nung durch die Festsetzung von höheren Bebauungsdichten. Bei diesen Ver- änderungsprozessen soll auf bestehende Bebauung bzw. das charakteristische Stadt- und Ortsbild Rücksicht genommen werden. Um den Erhalt bestehender Siedlungsstrukturen zu gewährleisten, können mit Hilfe der Bebauungsplanung die wichtigsten Bebauungsbedingungen festgelegt werden. Unter anderem: S die Baugrenzlinien und die Situierungsbindungen; S die Bauweise (geschlossene, offene, offen-freistehende, offen-gekuppelte oder besondere); S die Mindest- und Höchstabmessungen der Bauten (Länge, Breite) bzw. die höchstens bebaubare Fläche; S die äußere architektonische Gestaltung (einschließlich Dachform, Dachnei- gung, Dachdeckung, Firstrichtung und Farbgebung). Diese Regelungen gelten als Umsetzung von Verpflichtungen im Artikel 9 Ab- satz 3 des Protokolls Raumplanung und nachhaltige Entwicklung sowie Artikel 7 Absatz 2 des Protokolls Bodenschutz der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232 und 235/2002.

107 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Im Einzugsbereich eines leistungsfähigen und Gemeinde REK attraktiven Öffentlichen Verkehrsmittels sollen Bebauungsplanung verdichtete Siedlungsgebiete vorgesehen werden. Insbesondere bestehende Bebauungsmöglichkeiten im fußläufigen Einzugsbe- reich eines leistungsfähigen Öffentlichen Verkehrsmitteln sollen nicht durch zu lockere Bebauung für die Realisierung der Chance zur Erhöhung des Anteils der Wohnbevölkerung innerhalb dieser Einzugsbereiche ungenutzt bleiben. Da- her ist es notwendig, genau in diesen Gebieten verdichtete Siedlungsgebiete vorzusehen. Damit bestehen für die Gemeinden vielfältige Möglichkeiten durch eine Umorientierung der Siedlungsentwicklung die entscheidenden Rahmenbe- dingungen für eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens zu setzen. Diese Maßnahme ist daher auch als eine Umsetzung der Verpflichtungen im Ver- kehrsprotokoll der Alpenkonvention zu sehen, BGBl. III Nr. 234/2002, Artikel 3, 7, 9 und 10.

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Zur Sicherung einer harmonischen Siedlungs- Gemeinde REK, FWP entwicklung sollen Aufschließungszonen auf Er- weiterungsflächen festgelegt werden. Durch die gezielte Ausweisung von Aufschließungszonen in Erweiterungsflä- chen kann eine bessere und harmonischere Siedlungsentwicklung erreicht wer- den. Der Gemeinde stehen mit diesen Instrument viele Möglichkeiten zur zweckmäßigen Gestaltung von neuen Siedlungsgebieten in Abstimmung mit den infrastrukturellen Erfordernissen zur Verfügung. Bei Umsetzung dieser Maßnahme wird dem im Protokoll Raumplanung und nachhaltige Entwicklung formulierten Auftrag einer angemessenen und haushälterischen Abgrenzung von Siedlungsgebieten entsprochen (Artikel 9, Abs. 3a Raumplanungsprotokoll, BGBl. III Nr. 232/2002).

108 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 4 und 5:

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (4) Zur Erhöhung der Funktionsvielfalt soll in Zent- Gemeinde REK, rumsbereichen eine Festlegung von Nutzungs- Bebauungsplanung anteilen erfolgen. (5) Zur Reaktivierung und Wiederbelebung von Land Regionalprogramm Ortszentren soll die wirtschaftliche und soziale Regionalverband REK, FWP, BPL Funktionsvielfalt gefördert werden. Gemeinde Diese Maßnahmen unterstützen die Erhaltung bzw. Wiederherstellung einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur und eines sozialen Gemeinwesens sowie die Entwicklung einer bewusst erlebten regionalen Eigenständigkeit. Mit dem Instrument des Bebauungsplanes ist die Festlegung von Nutzungsan- teilen umsetzbar. Dabei muss darauf hingewirkt werden, dass eine mit der Wohnfunktion verträgliche Durchmischung von Wohngebieten mit Dienstleis- tungseinrichtungen und Arbeitsplätzen erreicht wird. Es sei jedoch auch klarge- stellt, dass diese Maßnahmen nicht zur Behinderung wirtschaftlicher Maßnah- men und zur einseitigen und sachlich unbegründeten Bevorzugung einer Nut- zungsmöglichkeit gedacht ist. Der Aufsichtsbehörde sind mit dieser Maßnahme keine Sanktionsmöglichkeiten in die Hand gegeben, da diese nur im Rahmen des Räumlichen Entwicklungskonzeptes bzw. in der Bebauungsplanung umge- setzt werden kann. Sie ist daher von den Gemeinden autonom zu vollziehen.

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 6 und 7:

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (6) Erhaltenswürdiger Siedlungsbestand soll vor- Land Wohnbauförderung dringlich und unter Berücksichtigung des Bedarfs Gemeinde REK, BPL für Wohnraum saniert und adaptiert werden. (7) Richtlinien für die koordinierte Reaktivierung Land Richtlinien historischer Zentren und zur Bewahrung von Kul- Gemeinde turgütern sollen unter Berücksichtigung von Orts- bildpflege und Ensemblegestaltung erarbeitet werden. Die sich vielfach gegenseitig verstärkenden negativen Entwicklungstendenzen in Stadt- und Ortskernen erfordern ein aktives Gegensteuern auf der Grundlage von Entwicklungszielen und Richtlinien. Die Entwicklung der Stadt- und Orts- kerne ist entscheidend für die zukünftige Gestaltung unserer Siedlungsstruktur und für die Erhaltung und Wiederherstellung der charakteristischen Bausub- stanz (Artikel 9 Abs. 3h Raumplanungsprotokoll, BGBl. III Nr. 232/2002). Eine Stärkung der Wohnfunktion und Erhaltung des baukulturellen Erbes ist dafür

109 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 ebenso maßgeblich wie ein funktionierender Einzelhandel oder eine nutzer- freundliche, zentrumsverträgliche Verkehrserschließung. Zu beachten ist dabei die Vielzahl von potentiellen „Akteuren“, die möglichst abgestimmt an einem Strang ziehen müssen, damit Revitalisierungsvorhaben nachhaltige Wirkung haben. Maßgeblich ist aber als zentraler Faktor das aktive Handeln der Ge- meinde selbst.

Zu B.2. Bebauung und Historische Zentren, Maßnahme 8:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (8) Die archäologisch, ökologisch oder wegen der Gemeinde REK, FWP, BPL Baugestaltung besonders wichtigen Bereiche sollen im Flächenwidmungsplan kenntlich ge- macht und wenn notwendig durch weiterführende Maßnahmen (z.B. im Rahmen von Bebauungs- plänen) gesichert werden. Die Möglichkeit zur Kennzeichnung solcher Flächen ist bereits im ROG veran- kert. Durch diese Maßnahme soll jedoch erreicht werden, dass die Aufsichtsbe- hörde eine Handhabe hat, diese Kennzeichnung auch durchzusetzen, wenn es sich um bedeutende Bereiche handelt und die betroffene Gemeinde die erfor- derlichen Maßnahmen nicht trifft. Die Erfassung folgender Gegebenheiten ist mit Orientierung auf Ortsgestal- tungsfragen, archäologische Belange und ökologisch wichtige Bereiche von besonderer Bedeutung: S Historische Entwicklung von Siedlung und Kulturlandschaft, S Zonen mit besonderer Bedeutung für das Ortsbild, S und/oder Zonen mit erhaltenswerter Bausubstanz, S Bereiche mit bekannten oder vermuteten archäologischen Bodenfunden und S Bereiche mit besonderer ökologischer Bedeutung. Mit Maßnahmen der Raumordnung - als grundlegender Schritt eine entspre- chende Kenntlichmachung im Flächenwidmungsplan - sind die Grundlagen für weitergehende Sicherungsmaßnahmen zu legen. Der Auftrag zur Anwendung dieser Maßnahmen ergibt sich auch aus dem Pro- tokoll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232, Artikel 9 und aus dem Protokoll „Naturschutz und Landschaftspfle- ge“, BGBl. III Nr. 236/2002, Artikel 7.

110 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu C. Landschaftsschutz und -entwicklung (Natur- raum, Freiraum und Landschaft)

Die Landschaftsstruktur des Landes Salzburg

Das Land Salzburg besteht aus acht Großlandschaften. Diese Großlandschaf- ten sind in ein Mosaik von Kleinlandschaften unterteilt, welche noch eine gewis- se Selbstständigkeit in ihrem landschaftsökologischen Haushalt aufweisen, die jedoch nicht im Rahmen dieser Erläuterungen dargestellt werden können (vgl. Karte 12).

S die Großlandschaft Salzburger Alpenvorland als eine weitgehend von glazialen und flu- vioglazialen Ablagerungen des Salzach- und Traungletschers überprägte Landschaft der Flyschzone und des Alpenvorlandes, die auch einen Teil des Salzburger Beckens umfasst; S die Großlandschaft Salzburger Kalkvoralpen mit ihrem mittelgebirgsartigen Charakter und mit einer vielfältig strukturierten Kultur- und Naturlandschaft, wobei die Osterhorn- Gamsfeld-Gruppe ein weitläufiges, in mehrere Kämme aufgegliedertes Gebirge darstellt; S die Großlandschaft Salzburger Kalkhochalpen mit den verkarsteten Gebirgsstöcken des Steinernen Meeres, des Hochkönigs, des Hagen- und Tennengebirges bis zum Göllmassiv und zum Untersbergplateau; S die Großlandschaft Pinzgauer Schieferzone mit ihren weichen Bergformen, die als „Pinz- gauer Grasberge“ bekannt sind und in der das Zeller- und Saalfeldener Becken als wesent- liche Siedlungsräume eingeschaltet sind; S die Großlandschaft Pongauer Schieferzone mit ebenfalls sanften Hangformen und der Pongauer Weitung und mit dem oberen Ennstal als inneralpiner Siedlungsraum; S die Großlandschaft Nordwestliche Hohe Tauern mit großflächig vergletscherten Berei- chen in der Venediger- und Glocknergruppe; S die etwas geringer vergletscherte Großlandschaft Nordöstliche Hohe Tauern; S und die Großlandschaft Lungauer Becken als inneralpine Beckenlandschaft mit ihrer kleinstrukturierten Kulturlandschaft. Diese acht Naturräume umfassen mit Ausnahme des Lungauer Beckens auch benachbarte Gebiete im Freistaat Bayern, in der italienischen autonomen Pro- vinz Südtirol sowie in den österreichischen Bundesländern Kärnten, Oberöster- reich, Steiermark und Tirol. Für diese Naturräume sollen im Sinne internationaler Konventionen Qualitäts- ziele kooperativ erarbeitet und vereinbart werden. Für das Alpengebiet gemäß der Alpenkonvention sind nach Artikel 6 des Protokolls Naturschutz und Land- schaftspflege Bestandsaufnahmen über die Situation wildlebender Pflanzen- und Tierarten und ihrer Biotope, der Natur- und Kulturlandschaft und ihrer Ein- zelelemente sowie der Landnutzungsprozesse (Anhang I des Naturschutz- und Landschaftspflegeprotokolls, BGBl. III Nr. 236/2002) durchzuführen.

111 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

112 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

113 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsent- wicklung

Im intensiv genutzten Dauersiedlungsraum ist die Erhaltung und der Schutz ausreichend großer Natur- und Freiräume (Landschaften) einschließlich der landwirtschaftlichen Kulturflächen verstärkt wichtig, außerhalb des Dauersied- lungsraums hat auch die Sicherung unerschlossener Gebiete weiterhin eine große Bedeutung. Damit sollen die S ökologische Stabilität des Raumes, S die landschaftlichen Qualitäten (z.B. bäuerliche Kulturlandschaft), S die Funktion als Ressourcenträger und -produzent sowie S die Regenerationsfunktion für die Bevölkerung und den Tourismus gesichert werden. Dabei kommt es nicht nur auf die Erhaltung der Freiräume im quantitativ ausrei- chenden Ausmaß an, sondern zunehmend auf deren Entwicklung, also die ent- sprechende Ausgestaltung und Nutzung (Qualifizierung der Räume).

Ziele:

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Ziel 1: Si- cherung von erhaltenswerten Grün- und Freiraumstrukturen. Dieses Ziel entspricht den Grundsätzen einer flächensparenden und nachhalti- gen Raumnutzung, der verstärkten Berücksichtigung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum sowie der Ordnung eines Teilraumes des Landes in Abstimmung mit der Ordnung des gesamten Landesgebietes und mit der seiner Nachbarräume (§ 2 Abs. 2 ROG 1998 und Protokolle Raumplanung und nachhaltige Entwicklung und Boden- schutz der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 232 und 235/2002). Der physische Raum und die Umwelt stellen die unerlässliche Substanz bzw. den Rahmen für jede menschliche Existenz dar. Freiräume erfüllen dabei eine Reihe von Funktionen für den menschlichen Lebensraum. Sie erbringen mate- rielle Leistungen, wie Reinigung von Wasser und Luft, Entgiftung und Zerset- zung von Abfällen, Erzeugung und Erneuerung von belebtem Boden, Schäd- lingskontrolle durch natürliche Feinde, Aufrechterhaltung von Biodiversität, mil- dernder Einfluss auf Klima, Schutz vor Erosion, Anzeige von Umweltverände- rungen etc. Zudem erfüllen sie eine Reihe immaterielle Leistungen (wie Ge-

114 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm sundheitsvorsorge u.a. durch Stressabbau, Freizeitgestaltung, ästhetische Er- fahrungen usw.). Dieses Potenzial ist schonend und maßvoll zu nutzen. Für zukünftige Nutzun- gen sollen möglichst vielfältige Handlungsspielräume offen gehalten werden. Dazu sind die (auch langfristige) Summenwirkung vieler – im einzelnen viel- leicht unbedenklicher – Nutzungsaktivitäten, Systemkreisläufe und kumulative Schadenswirkungen zu berücksichtigen. Selbsterneuerungsprozesse sollen erhalten und gefördert werden. Deshalb wird auch zukünftig eine der zentralen Aufgaben der Raumplanung sein, gesellschaftspolitisch erforderliche, ressourcenverbrauchende Nutzungen, auf jene Standorte zu lenken, wo sie die geringsten negativen Effekte hervor- rufen. Zum Schutz der Lebensräume kann mit dem Instrumentarium der Land- schafts- und Freiraumplanung eine nachhaltige Durchsetzung wesentlicher In- teressen des Natur-, Gewässer- und Artenschutzes erreicht werden. Dies er- scheint insbesondere durch die Erhebung und Darstellung der Natur- und Landschaftsfunktionen, der Bewertung von Naturpotentialen und mit konkreten Maßnahmen des Gebietsschutzes möglich. Die Freihaltung der Seeufer vor Verbauung, die Renaturierung von Auen und Fließgewässern dient dabei nicht nur den Interessen des Natur- und Gewässerschutzes, sondern ist auch aus Gründen der Erholung und des Tourismus notwendig.

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Ziel 2: Si- cherung ertragreicher und Erhaltung geschlossener landwirtschaftlicher Fluren. Durch dieses Ziel soll der Gesetzesauftrag zur Erhaltung einer lebensfähigen bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft unterstützt werden (§ 2 Abs. 1 Ziff 8 und Protokoll Berglandwirtschaft der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 231/2002). Ins- besondere vor dem Hintergrund der geänderten Nutzungsbedingungen (Rück- zug der Landwirtschaft aus der Fläche, vermehrte Inanspruchnahme für Sied- lungszwecke etc.), ist die Entwicklung der Landwirtschaft in Richtung nachhalti- ger Bewirtschaftung eine wesentliche Aufgabe für die Planung der nächsten Jahre. Dabei geht es letztlich auch darum, eine langfristige Sicherung landwirt- schaftlich nutzbarer Flächen im Sinne einer Krisenvorsorge zu erreichen.

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Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Ziel 3: Si- cherung von Flächen (Lebensräumen) mit hohem ökologischen und/oder land- schaftsästhetischen Wert und Entwicklung von lebenswerten Räumen mit hoher Biodiversität. Mit diesem Ziel soll die Sicherung von Lebensräumen (Habitate) in ausreichen- der Vernetzung und mit möglichst geringer Zerschneidung sichergestellt wer- den. Die Wichtigkeit zur Erhaltung und Entwicklung lebenswerter Räume mit hoher Artenvielfalt ist für die langfristige und dauerhafte Nutzung durch den Menschen von ebenso großer Bedeutung wie die Wahrnehmung des Schutzauftrages für das Naturerbe. Die Sicherung solcher Flächen ist auch ein bedeutender „weicher Standortfak- tor“ für den Wirtschaftsstandort. Dies betrifft allerdings nicht nur die Erholungs- möglichkeiten für die Touristen, sondern auch für die einheimische Bevölke- rung, um damit im Sinne nachhaltiger Lebensstile (HOLZINGER 2002. S. 67) durch die „Wiederentdeckung der Nähe“ eine Alternative zum Fernreisetouris- mus anbieten zu können. Dies ist im Zusammenhang mit den Verpflichtungen im Tourismusprotokoll der Alpenkonvention zu sehen, nach der sich die Ver- tragsparteien verpflichteten, im Alpenraum eine Politik einzuleiten, die ständig und konsequent auf ein qualitativ hochwertiges Tourismusangebot im gesamten Alpenraum abzielt, wobei insbesondere den ökologischen Erfordernissen Rechnung zu tragen ist (Artikel 7 Tourismusprotokoll, BGBl. III Nr. 230/2002).

Maßnahmen:

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Zur Siedlungs- und Freiraumordnung sind Land Sachprogramm Siedlungsgrenzen mit überörtlicher und örtlicher Regionalverband Regionalprogramm Bedeutung festzulegen. Gemeinde REK,FWP Mit dem Instrument überörtlicher und örtlicher Siedlungsgrenzen kann eine dauerhafte Freihaltung wertvoller unverbauter Flächen sichergestellt werden. Diese Siedlungsgrenzen können sowohl auf örtlicher, regionaler und auch über- regionaler Ebene festgelegt werden, wobei jedoch zu beachten ist, dass für ei- ne überörtliche Festlegung auch eine Begründung aus überörtlichem Interesse notwendig ist und dass die Festlegungen der überörtlichen Raumplanung ge- mäß § 6 Abs. 2 letzter Satz ROG 1998 die örtliche Raumplanung nicht im Ein- zelnen vorweg nehmen dürfen. Dies ist entsprechend dem Erkenntnis des Ver- fassungsgerichtshofes vom 5.3.1988, VfSlg 11.633/1988 („Ennsdorf-

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Erkenntnis“) so zu interpretieren, dass es nur dann zulässig ist, die Grenzen exakt („parzellenscharf“) festzulegen, wenn die Lage dieser überörtlich be- gründbar wird.

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnah- me 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Raumstrukturell bedeutsame überörtliche und Land Sachprogramm örtliche Landschafts- und Grüngürtel sowie Grün- Regionalverband Regionalprogramm züge und Grünverbindungen sind zu sichern. Gemeinde REK, FWP, BPL Entsprechend den Möglichkeiten ist die Vernetzung von raumstrukturell bedeut- samen örtlichen und überörtlichen Grün- und Landschaftsräumen herzustellen (wie z.B. Grünverbindungen zum Landschafts- und Grüngürtel im Ballungs- raum, Ausgestaltung von Grünflächen als Teil von Grünkeilen, Begrünung der Siedlungsränder, aber auch die Sicherung wichtiger Grünkorridore zwischen den Lebensräumen der in Salzburg heimischen Wildarten). Dazu sollen die da- für notwendigen Flächen erhoben und identifiziert und mit den bestehenden Instrumenten der Raumplanung vor Verbauung gesichert werden. Wenn dies im Rahmen eines Sachprogramms oder Regionalprogramms erfolgt, sind die Be- stimmungen des § 6 Abs. 2 letzter Satz ROG 1998 zu beachten. Daraus ergibt sich, dass durch diese Festlegung die Planung der Gemeinde nicht im Einzel- nen vorweg genommen werden darf und die notwendigen Festlegungen auch überörtlich begründet sein müssen (siehe auch Erläuterung zu Maßnahme 1). Diese Festlegungen können überdies nur auf sachlicher Grundlage und be- gründeter Abwägung mit anderen Zielen durchgeführt werden.

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnah- me 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) In Stadt- und Umlandgebieten sollen größere Sachprogramm Regionalprogramm Freiflächen (Landschafts- und Grüngürtel) gesi- Regionalverband REK, FWP, chert und von Versiegelung freigehalten werden. Gemeinde Landschaftsplanung Besonders in den starkem Siedlungsdruck ausgesetzten Stadt- und Umlandbe- reichen ist die Erhaltung größerer unverbauter Flächen von großer Bedeutung. Ein Ansatzpunkt dazu wurde durch die Festlegung überörtlicher Grünflächen in den Regionalprogrammen bereits gesetzt. Die dauerhafte Sicherung dieser Freiflächen ist zur Erhaltung zukünftiger Handlungsspielräume notwendig und soll daher durch die Festlegung einer darauf bezogenen Maßnahme gewährlei- stet sein. Bei der Festlegung ist überdies auch zu beachten, dass im Sinne des

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§ 6 Absatz 2 letzter Satz ROG 1998 die Planungen der Gemeinden nicht bereits im Einzelnen vorweg genommen werden dürfen, wenn die Umsetzung im Rah- men eines Sach- oder Regionalprogramms erfolgt. Wenn die wesentlichen Flä- chen in einem Sach- oder Regionalprogramm gesichert werden, ist jedenfalls auch eine Begründung aus überörtlicher Sicht notwendig (siehe auch Erläute- rung zu Maßnahme 1). Insbesondere zwischen den Zentralen Orten und den damit verflochtenen Siedlungsbereichen ist dieser Freihalteauftrag von großer Bedeutung zur Er- haltung der zukünftigen Handlungsmöglichkeiten für heute nicht absehbare Nutzungen.

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnahme 4 und 5:

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (4) Klar definierte Siedlungsränder sollen unter Gemeinde REK, FWP, BPL Berücksichtigung der landschaftlichen Einbindung geschaffen werden. (5) Freiflächen in Siedlungsbereichen zur Förde- Land REK, FWP,BPL rung der Wohnqualität sollen unter Bedachtnahme Gemeinde Privatwirtschaftliche auf die Gestaltung des Wohnumfeldes (Gestal- Maßnahmen tung von öffentlichen und privaten Grünflächen) gesichert und aufgewertet werden. Die Festlegung von klar definierten Siedlungsrändern dient der Schaffung von geschlossenen Siedlungsstrukturen. Dabei soll besonders die Einbeziehung des naturräumlichen Bestandes (insbesondere der Gehölzbestand, die Gewäs- ser und die Geländemorphologie) in der Flächenwidmungs- und Bebauungs- planung berücksichtigt werden. Es wird festgestellt, dass die Erhaltung beste- hender Landschaftsstrukturen vor der Neuschaffung von Landschaftselementen zu gewichten ist. Besonders in verdichteten Siedlungen sind ausreichende Freiraumflächen für die Bevölkerung, die öffentlich zugänglich sein müssen, auszuweisen (z.B. Spielplätze, kleine Parks, Sportflächen). Die Grundlagen für die Umsetzung dieser Festlegung ist im REK (z.B. entsprechende Berechnung, Ziel- und Maß- nahmenformulierung in Bezug auf die räumliche Situierung der Grünräume, bzw. geeignete Festlegungen in den Bebauungsplänen) zu schaffen und in der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung umzusetzen. Dies führt zu einer Steigerung der Lebensqualität für die Wohnbevölkerung.

118 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnah- me 6:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (6) Durch die Festlegung von Vorrang- oder Vor- Land Sachprogramm sorgeflächen sollen Flächen für Regionalverband Regionalprogramm S die Landwirtschaft, Gemeinde REK, FWP S den Biotopschutz und –verbund, S die Erholung, S die Wasserwirtschaft S und den Immissionsschutz gesichert werden. Die Ausweisung von Vorrang- oder Vorsorgeflächen soll auf Grundlage nach- vollziehbarer Bewertungen der Nutzungsansprüche, des Naturraumdargebots und der Landschaftsfunktionen erfolgen, um eine möglichst wirtschaftliche so- wie nachhaltige Nutzung zu gewährleisten. Dabei kann dieselbe Fläche durch- aus auch unterschiedliche Vorrang- oder Vorsorgefunktionen erfüllen (z.B. ökologische Vorrangfläche und Vorrangfläche für die Erholungsnutzung, Schutz vor Luft- und Lärmimmissionen). Eine entsprechende Gewichtung der unter- schiedlichen Vorrang- oder Vorsorgefunktionen ist - ähnlich der forstlichen Raumplanung - im Bedarfsfall zu überlegen.

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnah- me 7:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (7) Bei der Festlegung von Erholungsnutzungsflä- Land Sachprogramm chen sollen Qualitätskriterien, insbesondere der Gemeinde REK, FWP Immissionsschutz, berücksichtigt werden. Richtlinien Neben dem Immissionsschutz (Luft, Lärm) sind weitere mögliche Qualitätskrite- rien: Orientierung an bestehenden und künftigen Siedlungsräumen, Berück- sichtigung der Zugänglichkeit und Erreichbarkeit von Erholungseinrichtungen und Weglängen, Bedachtnahme auf die Unverwechselbarkeit eines Grünraum- systems, etc.. Dabei sei insbesondere auf die Richtlinien zum Immissionsschutz verwiesen.

119 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu C.1. Freiraumordnung, Naturschutz und Landschaftsentwicklung, Maßnah- me 8:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (8) Im Alpengebiet nach der Alpenkonvention, Land Sachprogramm BGBl. Nr. 477/1995, in der Fassung BGBl. III Nr. Regionalverband Regionalprogramm 30/1999 sind Gebiete festzulegen, in denen auf Gemeinde REK touristische Erschließung verzichtet wird. Durch das Inkrafttreten der Protokolle der Alpenkonvention ist die Regelung des Artikel 10 des Protokolls Tourismus in Kraft getreten, mit dem sich die Ver- tragsparteien verpflichten, gemäß ihren Vorschriften und nach ökologischen Gesichtspunkten Gebiete auszuweisen, in denen auf touristische Erschließung verzichtet wird. Diesem Auftrag wird durch die Aufnahme dieser Maßnahme nachgekommen, nach der auf regionaler und örtlicher Ebene eine Umsetzung in den Instrumenten der Raumplanung erfolgen muss. Die eigentliche Umset- zung wird dabei insbesondere in den Regionalprogrammen und in den Räumli- chen Entwicklungskonzepten zu erfolgen haben. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dies landesweit über ein Sachprogramm nach § 8 Abs. 2 ROG 1998 in Kooperation mit den mitbeteiligten Fachdienststellen umzusetzen.

120 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft

Ziele dieser LEP-Maßnahmen ist eine verstärkte Berücksichtigung einer nach- haltigen Ordnung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse: S Sicherung der Wasserressourcen, damit diese auch für künftige Generatio- nen dauerhaft nutzbar bleiben, S Schutz des Menschen und seines Lebensraumes vor Bedrohungen durch Wasser, S Gewährleistung einer regional möglichst ausgeglichenen Wasserbilanz und S Sicherung einer weitgehend natürlichen Beschaffenheit der Gewässer. Die ausreichende Versorgung und Bereitstellung von Trink- und Nutzwasser stellt eine unverzichtbare Voraussetzung für jede weitere Entwicklung dar. Der vorsorgenden Wasserwirtschaft im Sinne des bestmöglichen Schutzes des Grund- und Quellwassers vor mengen- und gütemäßigen Beeinträchtigungen soll ein noch deutlicherer Stellenwert eingeräumt werden. Neben den beste- henden nach wasserrechtlichen Bestimmungen bereits geschützten Gebieten, die im Regelfall als „Tabuzonen“ räumlicher Entwicklung zu betrachten sind, stellt insbesondere die Sicherung und Bewahrung sogenannter überregional bedeutsamer und regional beachtenswerter, sicherer und sehr verfolgungswür- diger Trinkwasserreserven eine wesentliche Aufgabe dar. Dies ist insbesondere unter dem Aspekt künftiger Bedarfsentwicklungen zu sehen. Dem vorbeugenden Hocherwasserschutz mit der zentralen Zielsetzung des Er- haltes und allenfalls der Wiederherstellung der erforderlichen Abfluss- und Re- tentionsräume soll eine entsprechende Priorität eingeräumt werden (Flächen- vorsorge für den Hochwasserabfluss- und -rückhalt). Die Erfahrungen abge- laufener Hochwasserereignisse und die theoretische Nachprüfung mit immer leistungsfähigeren mathematischen Abflussmodellierungen zeigen, dass durch sukzessive Ausschaltung der Überflutungsräume in den Einzugsgebieten eine Beschleunigung des Hochwasserwellenablaufes sowie einer Erhöhung der Ab- flussspitze in den Unterläufen der Flüsse verursacht wird (Problemverlagerung). Es sollen daher durch die Steuerung der Siedlungsentwicklung nicht nur un- mittelbare Gefährdungsbereiche berücksichtigt (bereits im LEP 1994 vorgese- hen), sondern auch unverzichtbare bzw. qualifizierte Abfluss- und Rückhalte- räume geschützt werden. Es gilt eine zunehmende Akkumulation von Scha- denspotentialen in derartigen Räumen wirkungsvoll zu verhindern. Weiters sollen die eigentlichen Gewässerverhältnisse sowie die Gewässer - Umlandbeziehungen unter dem Aspekt des Erhaltes und Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit eine deutlichere Beachtung erfahren.

121 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Der Zielsetzung, die mengen- und gütemäßigen Beeinträchtigungen der Ge- wässer so gering wie möglich zu halten, soll unter dem Aspekt der bisherigen Vorsorgemaßnahmen im Bereich der Abwasserentsorgung, entsprechend Rechnung getragen werden. Eine möglichst flächendeckende, dem Stand der Technik entsprechende Ab- wasserentsorgung, ist anzustreben. Aufgrund der vermehrt feststellbaren Oberflächenwasserproblematik im Bereich von Baugebieten wird künftig der Frage der geordneten Beseitigung der Ober- flächenwässer eine wesentlich größere Bedeutung als bisher beizumessen sein Als generelle wasserwirtschaftliche Zielsetzung sollte landesweit gelten, dass für nicht oder nur gering verunreinigte Wässer, die dem Wasserkreislauf ohne weitere technische Reinigungsmaßnahmen übergeben werden können, ein freier Oberflächenabfluss und Infiltration (natürlich oder technisch unterstützt) zu bevorzugen sind. Auf die Erhaltung der Versickerungsfähigkeit von Flächen, insbesondere durch Beschränkung der Bodenversiegelung, soll hingewirkt wer- den. Das „Versickerungsgebot“ ist auch im Hinblick auf die Zielsetzung der Gewähr- leistung einer regional möglichst ausgeglichenen Wasserbilanz zu sehen (För- derung der Grundwasserneubildung). Falls diese Möglichkeit nicht besteht, ist eine Retention des Niederschlages, wie dies etwa dem unbesiedelten Zustand entspräche, anzustreben. Die Oberflächenwasserbeseitigung sollte jedenfalls in Abhängigkeit von der baulichen Ausnutzung und Gestaltung rechtzeitig, spätestens im Rahmen der Bebauungsplanung, im Sinne einer gesamthaften Entwässerungsplanung unter den o.a. Grundsätzen festgelegt werden. Im Bereich der Nutzung des Siedlungsraumes treten landesweit immer wieder Nutzungskonflikte im Bereich der Gewässerabflussräume und Uferzonen zu anderwertigen Nutzungen auf. Es sollte ein vorrangiges und im allgemeinen öffentlichen Interesse gelegenes Ziel sein, den Gewässern jenen Raum zu er- halten bzw. zur Verfügung zu stellen, der für einen gefährdungsfreien Abfluss und für die Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit notwendig ist. Da diesen Räumen eine besondere Bedeutung zukommt, erscheint es sinnvoll, dies in einem eigenen Punkt zu dokumentieren und dies bei allen Raumord- nungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Weitere Nutzungskonflikte ergeben sich aus der Erhaltung und Sicherung der im Land vorhandenen Wasserressourcen. Da eine geordnete und gesicherte Trink- und Nutzwasserversorgung eine absolut lebensnotwendige Grundvor- aussetzung, d.h. ein absolut vorrangiges öffentlichen Interesse für eine geord- nete Entwicklung landesweit darstellt, wird dieser Aufgabe eine eigene Maß- nahme gewidmet.

122 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Ziele:

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Ziel 1: Absiche- rung des Dauersiedlungsraumes vor Naturgefahren unter Berücksichtigung des Aspekts der Nachhaltigkeit. Naturgefahren sind als ganz entscheidende Rahmenbedingungen bei der Pla- nung und beim Ausbau von Siedlungen und Infrastrukturen zu beachten. Im Umgang mit Naturgefahren gilt es sowohl die langjährigen Beobachtungen der Schadenswirkungen aber auch neue Erkenntnisse über die Gefahrenursachen in die Überarbeitungen oder Ergänzungen der Gefahrenzonenpläne einzubrin- gen. Ebenso muss auch in nachhaltiger Weise dem zunehmenden Sicherheits- bedürfnis von Bevölkerung und Touristen durch technische Maßnahmen ent- sprochen werden. Die Raumordnung ist bei ihrer Beurteilung von räumlichen Entwicklungsprozes- sen aufgefordert , durch das Festlegen von Gebieten, in denen auf Grund von Naturgefahren die Errichtung von Bauten und Anlagen soweit wie möglich aus- zuschließen ist, das Entstehen zufälliger Gefährdungspotenziale möglichst zu unterbinden (Artikel 9 Abs. 3c Raumplanungsprotokoll der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 232/2002).

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Ziel 2: Freihaltung der Abflussräume und Gewässernahbereiche von Nutzungen, die den Abfluss und die ökologische Funktionsfähigkeit von Gewässern beeinträchtigen. Dieses Ziel entspricht vorrangig dem Grundsatz einer verstärkten Berücksichti- gung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum (§ 2 Abs. 2 Ziff 4 ROG 1998 und Artikel 3 Raumpla- nungsprotokoll der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 232/2002). In den letzten Jahrzehnten sind auch Gewässer und gewässernahe Bereiche durch Sied- lungsentwicklung, Infrastrukturausbau und landwirtschaftliche Intensivnutzung starken Veränderungen ausgesetzt worden. Durch die Bündelung raumverträg- licher Nutzungen und Funktionen im gewässernahen Bereich wie Erholung, Hochwasserrückhalt, Naturschutz, Grundwassersicherung, extensive Land- und Forstwirtschaft etc. entstehen Räume, die sowohl ökologische als auch erho- lungsfunktionelle und schutzwasserwirtschaftliche Vorteile bieten.

123 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Ziel 3: Sicherung des Potentials von nutzbaren Trinkwasservorkommen und Erhaltung der Rein- heit der Gewässer. Die Beeinträchtigung der Lebensräume durch die Abfallstoffe der Gesellschaft hat in vielen Regionen der Welt – auch in Teilen Europas – die Grenzen der Belastbarkeit der Ökosysteme erreicht. Die räumlichen Disparitäten in der Aus- stattung mit Trinkwasser und der damit nicht korrespondierende Verbrauch können zu einem Problem für die europäische Raumentwicklung werden. Der- artige Veränderungen können zu einem großen Erschließungsdruck auf Ge- biete mit geringeren Umweltbelastungen und einem Überangebot an weitge- hend unbeeinträchtigten Wasserressourcen (wie z.B. Österreich) führen. Da Wasser keine Grenzen kennt, haben die damit verbundenen Probleme aber auch die Nachfrage nach Wasser, jedenfalls regionalen, vielfach transnationa- len Charakter. Um die Trinkwasserreserven sowie die Reinheit der Gewässer im Land Salzburg zu gewährleisten, sollen integrierte Strategien für das Mana- gement von Wasserressourcen entwickelt werden, die u.a. den Schutz von Oberflächen- und Grundwasser, die Kontrolle landwirtschaftlicher Aktivitäten sowie die Abwasserbehandlung einschließen (Artikel 2 Abs. 2e des Überein- kommens zum Schutz der Alpen, BGBl. 477/1995).

Maßnahmen:

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Die durch Naturgefahren (z.B. Berg- und Fels- Regionalverband Regionalprogramm sturz, Hochwasser, Schnee- und Eislawinen, Mu- Gemeinde REK, FWP ren und Rutschungen) bedrohten Bereiche sind Gefahrenzonen- von solchen Nutzungen freizuhalten, die eine pläne weitere Erhöhung des Schadenspotentials nach sich ziehen würden. Um einen Selbstverstärkungseffekt der Gefährdungen auszuschließen, ist es wichtig, in den bedrohten Bereichen Nutzungen auszuschließen, die eine Erhö- hung der Gefährdung in diesen Gebieten oder in davon beeinflussten Gebieten nach sich ziehen würden. Insbesondere betrifft dies die Freihaltung von Reten- tionsräumen vor Bebauung und Versiegelung (siehe auch Maßnahme 2).

124 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Hochwasserabfluss- und -rückhalteräume Bund, Land Schutzwasser- sollen als Vorrang- oder Vorsorgeflächen erhalten Regionalverband wirtschaftliche und gesichert werden. Gemeinde Grundsatzkonzepte Wasserwirtschaftl. Rahmenpläne, Förderungen Regionalprogramm REK, FWP Der Hochwasserschutz verfolgt das Ziel, durch entsprechende Maßnahmen gegebene, gewässernahe Flächennutzungen den natürlichen Hochwasserge- fährdungen anzupassen oder jene, einen ausreichenden Hochwasserschutz erfordernde Lebens-, Siedlungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Erholungsansprü- che unter Berücksichtigung eines zulässigen Restrisikos auf möglichst hoch- wassersichere Standorte zu lenken. Um Nutzungskonflikte und Gefährdungen zu vermeiden, müssen je nach Bedarf Vorrang- oder Vorsorgeflächen für Hochwasserabfluss- und Rückhalteräume ausgewiesen und gesichert werden. Das Instrument der Vorrangfläche soll für die wesentlichen Flächen angewen- det werden. Dabei sind Untersuchungen durch die einzelnen Fachdienststellen notwendig, um konkrete flächenbezogene Festlegungen treffen zu können.

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Ein nachhaltiges Oberflächenwassermanage- Regionalverband Regionalprogramm ment soll im Rahmen der Siedlungsentwicklung Gemeinde REK, FWP, BPL umgesetzt werden. Wildbach- und La- Gefahrenzonen- winenverbauung pläne Durch die enorme Siedlungsausweitung und der damit zusammenhängenden Oberflächenversiegelung durch Verkehrsflächen und Bauten, treten landesweit vermehrt Probleme bei der Oberflächenwasserentsorgung auf. Da nach Mög- lichkeit Oberflächenwässer so rasch als möglich wieder dem natürlichen Was- serkreislauf zugeführt werden sollen, bzw. eine schadlose Ableitung sicherzu- stellen ist, ist unbedingt bei allen relevanten Planungen und Baumaßnahmen ein entsprechendes Oberflächenwassermanagement (generelle Entwässe- rungsplanung) mit einzubeziehen.

125 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) In Trinkwasserhoffnungsgebieten soll insbe- Bund, Land Förderungen, sondere die Freihaltung von Nutzungen mit Kon- Regionalverband Studien fliktpotential berücksichtigt werden. Gemeinde Regionalprogramm REK, FWP Der Wasser- und Grundwasserschutz, und dabei besonders die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser, gewinnt auch im Land Salzburg immer mehr an Bedeutung. Das Problemfeld Wasser- haushalt verlangt eine integrative Betrachtung des Landschaftsraumes in Hin- blick auf die Verträglichkeit zwischen Landschaftspotential und den vielfältigen an den Betrachtungsraum gestellten Nutzungsansprüchen. In dem Sinn ist na- hezu jede raumrelevante Maßnahme auf mögliche Wechselwirkungen mit dem örtlichen Wasserhaushalt zu überprüfen, um Nutzungen mit Konfliktpotential zu vermeiden.

Zu C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft, Maßnahme 5:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (5) Flächen für Schutzmaßnahmen bei und Re- Regionalverband Regionalprogramm naturierung von Fließgewässern sollen unter Be- Gemeinde REK, FWP achtung der ökologischen und landschaftsgestal- terischen Funktionen der Gewässer gesichert werden. Dazu gehören dezentrale bzw. flächenhafte Maßnahmen zur Minderung des Oberflächenabflusses, wie etwa die Wiederherstellung von ehemaligen Auen- gebieten, die Reaktivierung der Wasserrückhaltefähigkeit der Landschaft etwa in Form von Geländemulden oder natürlichen Rückhalteräumen, oder die Stei- gerung der Versickerungskapazität im Einzugsgebiet durch Änderung der Bo- dennutzung.

126 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D. Wirtschaft

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung

Ziele:

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Ziel 1 und 2: Vordringliche Entwicklung von Betriebsstandorten dort, wo dies aufgrund der angestrebten wirtschafts- und raumstrukturellen Ziele des Landes besonders notwendig ist und Sicherung und Entwicklung von Betriebsstandorten mit überörtlicher Be- deutung an dafür geeigneten Standorten unter Berücksichtigung des Bedarfs. Wirtschafts- und raumstrukturelle Ziele des Landes sind in Kapitel 2 des Lan- desentwicklungsprogramms in genereller Form sowie auch in darauf aufbauen- den Konzepten, sowie Sach- und Regionalprogrammen im Speziellen enthal- ten. So wurde beispielsweise durch die Ausweisung von Zentralen Orten im Allgemeinen und durch die gezielte Aufstufung bestimmter Gemeinden im Be- sonderen wirtschafts- und raumstrukturelles Ziele zum Ausdruck gebracht, die im landespolitischen Interesse auch durch eine gezielte Betriebsansiedlung in diesen Standorträumen bemerkbar machen sollte. Die bisherige Unterscheidung von regionalem und überregionalem Bedarf hat sich als nicht zielführend erwiesen, da es sich meist nicht um einen unmittelba- ren Bedarf handelt, sondern sich eine Fläche auf Grund ihrer besonderen Standortkriterien oder aufgrund der bestehenden Betriebsstruktur sich für eine großflächige Ausweisung besonders eignet. Der regionale Bedarf wurde meist als Summe des Bedarfes der einzelnen Gemeinden gesehen und ein be- stimmter Teil davon in einer bestimmten Gemeinde dem 10 Jahresbedarf hin- zugerechnet – ohne dass dabei eine andere Gemeinde auf ihren 10 Jahresbe- darf verzichtet hätte. Nunmehr soll es einer Gemeinde möglich sein, aufgrund des vorhandenen Standortpotentiales, wirtschaftsstruktureller Daten u.a. den 10 Jahresbedarf nicht nur aus dem Entwicklungspotenzial der bestehenden Betrie- be heraus hochzurechnen, sondern generelle Ziele zur Standortentwicklung in ihre Berechnungen mit einzubeziehen. Zur Umsetzung sollen dabei auch inter- kommunale Lösungen in Frage kommen können („Interkommunale Gewerbe- gebiete“), wobei dies jedoch immer im jeweiligen regionalen Betrachtungsmaß- stab zu sehen ist. Die Zusammenrechnung des Baulandbedarfs mehrerer Ge- meinden, die nicht im regionalen Verflechtungszusammenhang stehen, lässt sich dabei nicht ableiten und darf daher nicht zur Umgehung zentraler Bestim- mungen des Raumordnungsgesetzes verwendet werden. Neben der Baulandbedarfsberechnung auf Gemeindeebene kann die Sicherung der Flächen für eine bestimmte Nutzung durch § 14 Verträge zielführend sein. Zumindest sollten die Gemeinden im Rahmen von Nutzungsvereinbarungen

127 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 gemäß § 17a Abs. 2 dazu angehalten werden, eine sinnvolle Abgrenzung und Anordnung bzw. Nutzung der Betriebsstandorte sicher zu stellen. Derzeit bestehen für den Salzburger Zentralraum umfassende Erhebungen hin- sichtlich des Standortpotenziales, die v.a. im Zusammenhang mit den Arbeiten zu einem Sachprogramm geleistet wurden. Ein einheitliches landesweites Kriterienmodell, das auf der Bewertung durch Positivkriterien aufbaut, soll künftig den Nachweis der Qualität eines Standortes auch im Vergleich zu anderen Standorten erleichtern. Da das Rechenmodell aber nur auf entsprechenden landesweit verfügbaren und standardisierten Da- ten aufbaut, muss darüber hinaus eine Plausibilitätsprüfung für den konkreten Standort durchgeführt werden bzw. etwaige Änderungen bei den einzelnen Kriterien z.B. zusätzliche Autobahnauffahrten im Rechenmodell nachgeführt werden. Bisher wurde der Möglichkeit für einen Schienenanschluss besondere Bedeu- tung beigemessen. Dieses Standortkriterium sollte künftig im Gesamtkontext der Standortbewertung mitbehandelt werden, nicht aber ein absolutes Aus- schlusskriterium darstellen, da dies v.a. seitens der Wirtschaft als nicht zielfüh- rend erachtet wird. Die unmittelbare Bindung von Standortentscheidungen an das Zentrale Orte Modell des LEP ist ebenso wie die Möglichkeit des Schienenanschlusses in das landesweite Rechenmodell zur Bewertung des Standortpotentiales eingeflossen und muss daher nicht mehr in einer gesonderten Maßnahme angeführt werden. Zusätzlich zu diesen raumstrukturellen Kriterien ist auch eine Berücksichtigung der EU-Strukturfonds bzw. des Wirtschaftsleitbildes zu empfehlen, da erst die sektorübergreifende Betrachtung (und Ausschöpfung von Fördermitteln) eine wirksame Strukturverbesserung ermöglicht.

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Ziel 3: Verstärkung der re- gionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit insbesondere von Ge- meinden bei der Standortentwicklung. Dieses Ziel geht auf die Grundsätze der Ordnung eines Teilraumes des Landes in Abstimmung mit der Ordnung des gesamten Landesgebietes und mit der sei- ner Nachbarräume, der Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität sowie des Vorrangs der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen zurück. Gemeinden sind unabhängig von den Gesichtspunkten funktionaler Zusam- menhänge, der Standorteignung oder der ökonomischen Effizienz zwangsläufig bemüht, Standortentscheidungen zugunsten der eigenen Gemeinde durchzu- setzen. Verbindliche überörtliche Rahmensetzungen, vor allem im Hinblick auf eine überörtliche Abstimmung von örtlichen Festlegungen fehlen meist. Ebenso gibt es so gut wie keine Abstimmung regionaler Förderungsmaßnahmen mit

128 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm den überörtlichen Planungen der Länder. Dies steht im Widerspruch zur volks- wirtschaftlichen Zielsetzung, dass die Zuweisung von Entwicklungs- und För- dermaßnahmen dort erfolgen sollen, wo die Voraussetzungen für eine mög- lichst große Wirkung der eingesetzten Mittel gegeben ist. Allerdings fehlen der- zeit auch die in diesem Zusammenhang erforderlichen Ausgleichsmechanis- men. Um die Ziele einer abgestimmten ökonomischen Raumentwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit einlösen zu können, wird eine stärkere Betonung der über- örtlichen Ebene notwendig sein (vgl. auch Protokoll Raumplanung und nachhal- tige Entwicklung der Alpenkonvention, BGBl. Nr. 232/2002). Zunehmende Be- deutung wird der überörtlichen Raumordnung (Raumplanung) bei der Festle- gung von Standortkriterien und der Standortfindung von Großprojekten zukom- men, deren Auswirkungen über die Gemeindegrenzen hinwegreichen. Indu- strie- und Gewerbeanlagen sollen nur dort zulässig sein, wenn sie mit den Ziel- setzungen, Planungen und anderen Vorgaben zur überörtlichen Raumordnung und Raumentwicklung übereinstimmen. Darüber hinaus bieten die neuen Möglichkeiten in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit seit dem EU-Beitritt zahlreichen, bisher peripher gelegenen Grenzgebieten Österreichs neue Entwicklungschancen. Auch an den bereits enger verflochtenen Grenzregionen mit den westlichen Nachbarstaaten kann die Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu Veränderun- gen der Standortattraktivität führen. Als Region mit besonders hohem Koopera- tionspotenzial wird dabei der Großraum Salzburg – Südost-Bayern angesehen.

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Ziel 4: Stärkung der wirt- schaftlichen Leistungsfähigkeit von Gewerbe- und Industriebetrieben durch Si- cherung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Mit diesem Ziel werden die Grundsätze der aktiven Bodenpolitik der Gemeinden und der Vorrang der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen sowie das Leitbild des Erhaltes und der selektiven Steigerung der Wirtschaftskraft näher ausformuliert. Der Raumordnung kommt bei der spezifischen Standortentwicklung und dem Flächenmanagement sowie bei der Entwicklung qualitativer Standortfaktoren steigende Bedeutung zu. Eine umfassende Raumentwicklungspolitik kann und soll im Zuge der Flächenwidmung jene Standorte sichern, die für großflächige Betriebe und Einrichtungen notwendig und verkehrstechnisch gut erschlossen sind. Weiters sollen durch eine vorausschauende Bodenpolitik entsprechende Erweiterungsflächen gesichert werden, um den Betrieben bei Bedarf ausrei- chende Möglichkeiten zur Expansion zu bieten. Ziel dabei sollte sein, für die Deckung des Flächenbedarfs der Wirtschaft geeignete Flächen vor der Zer- stückelung und Zersiedelung zu bewahren und damit auch Probleme mit Anrai-

129 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 nern möglichst auszuschließen. Dies minimiert Konflikte und erleichtert die An- siedelung neuer Unternehmen.

Maßnahmen:

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung Land Sachprogramm sollen bevorzugt an solchen Standorten ausge- Regionalverband Regionalprogramm wiesen werden, die auf Grund nachvollziehbarer Gemeinde REK, FWP Beurteilungen als geeignete Standorte erkannt werden. Dabei müssen die standortspezifischen Gegebenheiten Eingang in die Beurteilung finden. Maßgebliche Grundlage dafür ist ein landesweites Analysemodell, das sowohl absolute Ausschlusskriterien als auch „Positivkriterien“ beinhaltet, die eine be- stimmte Lagegunst induzieren; dies sind z.B. S Nähe zu Entwicklungsachsen S Nähe zu Autobahn S Nähe zu Autobahnanschluss S Nähe zu Bahninfrastruktur S geringe Beeinträchtigung der umgebenden Flächen S Geländeneigung S raumstrukturelle Eignung der Standortgemeinde. Aufgrund begrenzter Flächenpotentiale und naturräumlicher und verkehrsgeo- graphischer Unterschiede erhält eine interregionale Zusammenarbeit bei über- örtlichen Einrichtungen insgesamt aber bei Betriebsstandorten im Besonderen erhält einen höheren Stellenwert. Eine solche Kooperation soll nicht durch lan- desplanerische Maßnahmen erzwungen werden, Kooperationen auf regionaler Ebene sollen aber im Rahmen der Förderungspolitik des Landes berücksichtigt werden.

130 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Land Sachprogramm Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, Gemeinde REK, FWP, BPL ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Vorausset- zungen in den Planungen sicherzustellen. Besonders bei Vorhandensein mehrerer Betriebe an einem Standort erweist sich ein Bau eines Bahnanschlusses als zweckmäßig. Da heute noch nicht vor- hersehbar ist, ob die Zulieferung im MIV noch auf längere Sicht aufrecht zu er- halten ist, muss daher auf jeden Fall für die Möglichkeit zur Schaffung alternati- ver Zulieferungsmodelle vorgesorgt werden. Dazu soll an größeren Betriebs- standorten, die im Einzugsbereich der Schienenverkehrsinfrastruktur liegen, die dafür notwendigen Flächen zumindest freigehalten werden, um bei späterer Notwendigkeit die Anschlüsse herstellen zu können. Dabei sind Standorte mit der Möglichkeit der Direktanbindung in einen Bahnhof günstiger anzusehen als Standorte mit Einbindung in die Strecke. Die Einbindung in die Strecke verur- sacht nämlich höhere Kosten und beeinträchtigt zusätzlich die Nahverkehrska- pazität an den ohnehin bereits sehr überlasteten Schienensträngen im Zentral- raum.

Zu D1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Notwendige Erweiterungsflächen für Industrie Gemeinde REK, FWP und Gewerbe sind zur Verhinderung von Konflik- ten mit anderen Nutzungen zu sichern. Bei der Ausweisung von Gewerbegebieten muss auf eine mögliche Erweiterung Bedacht genommen werden, um eventuelle Konfliktpotenziale mit angrenzen- den Flächen bzw. Nutzungen zu minimieren. Dies kann durch eine aktive, vor- ausschauende Bodenpolitik der Gemeinde gewährleistet werden (Sicherung von Erweiterungsflächen). Nutzungskonflikte können auch durch eine Kombina- tion von immissions- und emissionsmindernden Maßnahmen vermieden wer- den. Solche Maßnahmen sind als bauliche und planerische Abstimmung (z.B. Abschirmung, Positionierung im Bebauungsplan) durchzuführen.

131 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) Bei funktionaler Eignung von Betriebsstand- Gemeinde REK, BPL orten soll eine entsprechende dichtere Bebauung vorgesehen werden. Ähnlich wie bei der Siedlungsentwicklung soll im Sinne eines haushälterischen Umgangs mit Grund und Boden auch die Bereitstellung von Flächen für Betrie- be durch Verdichtung (Entwicklung nach innen) bestehender Gewerbe- und Industriegebiete bzw. durch die Sanierung und Aktivierung von Gewerbe- und Industriebrachen erfolgen. Auch bei neu ausgewiesenen Betriebsstandorten ist jedoch der Grundsatz des haushälterischen Umgangs mit Grund und Boden zu beachten (§ 2 Abs. 2 Ziff 1 ROG 1998 und Artikel 7 Abs. 1 des Protokolls Bo- denschutz der Alpenkonvention, BGBl Nr. 235/2002).

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 5:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (5) Eine Entwicklung von Betriebsstandorten mit Land Sachprogramm überörtlicher Bedeutung bzw. die Schaffung grö- Regionalverband Regionalprogramm ßerer Arbeitsplatzkonzentrationen soll insbeson- Gemeinde REK, FWP dere dort erfolgen, wo dies zu einer Verbesserung der regionalen Entwicklung dient. Im Sinne des Leitbilds der dezentralen Konzentration sollen Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung vorrangig in den zu fördernden Regionalzentren, Regionalen Nebenzentren und Ergänzungsgemeinden ausgewiesen werden, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitsplätzen und wohnhaft Be- schäftigten zu erreichen. Dies trägt auch dazu bei, den Pendlerverkehr langfris- tig zu reduzieren. Die Schaffung dieser Betriebsstandorte mit überörtlicher Be- deutung kann durch das Setzen entsprechender Rahmenbedingungen in der Raumentwicklungspolitik, nämlich die Verfügbarkeit von Standortfaktoren in marktgerechter Qualität (Sicherung und Verfügbarkeit preisgünstiger Grundstü- cke für die Wirtschaft, die Forcierung heimischer erneuerbarer Energiequellen, die Optimierung und Vernetzung der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruk- tur etc.) unterstützt werden.

132 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 6:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (6) Standortentscheidungen sollen durch eine Land Privatwirtschaftliche vorausschauende Liegenschaftspolitik unter Be- Gemeinde Maßnahmen rücksichtigung einer sinnvollen Anordnung und Baulandsicherungs- REK, FWP Abgrenzung der Grundflächen optimiert werden. gesellschaft Eine aktive Bodenpolitik der Gemeinden durch Vereinbarungen mit den Grund- eigentümern oder Grundstückserwerb ist auch weiterhin ein unverzichtbares Mittel der gesamten Salzburger Raumordnungspolitik. Es geht schließlich um die Erfüllung wichtiger Aufgaben im Bereich der Daseinvorsorge durch Schaf- fung von ausreichendem Flächenangebot für den örtlichen Wohn- und Wirt- schaftsbedarf. Eine vorausschauende Liegenschaftspolitik kann zu einer konfliktfreieren An- ordnung von Wohn- und Betriebsstandorten führen, dabei ist vor allen Dingen der Einsatz privatwirtschaftlicher Maßnahmen der Gemeinden möglich. Die Gemeinden sollen dabei durch das Land über die Baulandsicherungsgesell- schaft Land-Invest unterstützt werden.

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 7:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (7) Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung Land Sachprogramm sollen in regionaler Abstimmung ausgewiesen Regionalverband Regionalprogramm werden. Gemeinde REK, FWP Insbesondere die Ausweisung von Betriebsstandorten mit überörtlicher Bedeu- tung erfordert eine gezielte Flächenvorsorge durch die Gemeinden und soll in Abstimmung mit dem Regionalverband und in Kooperation mit der Baulandsi- cherungsgesellschaft durchgeführt werden. Neben dem Instrument der Ver- tragsraumordnung soll hier auch ein regionales Flächenmobilisierungsmana- gement – mittels Regionalverband – mit verfügbaren Tauschflächen und der Sammlung von Informationen über die Verfügbarkeit von Grundstücken ange- strebt werden.

133 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 8:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (8) Zum Ausgleich von Kosten und Nutzen über- Land Privatwirtschaftliche örtlicher Einrichtungen sowie Betriebsstandorten Regionalverband Maßnahmen mit überörtlicher Bedeutung sollen privatrechtliche Gemeinde Kooperationen verwirklicht werden. Ein zentrales Problem einer weitgehenden regionalen Zusammenarbeit der Gemeinden im Raumordnungs- und Wirtschaftsbereich ist die Frage der Rege- lung eines gerechten Vorteils- und Lastenausgleichs zwischen den einzelnen Gemeinden. Mit der Förderung von privatrechtlichen Kooperationen sollen da- her die wirtschaftspolitischen Chancen in den Regionen verbessert werden, welche im Sinne des Artikels 9 Abs. 1 des Raumplanungsprotokolls der Alpen- konvention, BGBl Nr. 232/2002, die ansässige Bevölkerung mit Erwerbsmög- lichkeiten versorgt, Strukturschwächen vermindert und arbeitsplatzschaffende Erwerbskombinationen unterstützt. Ein genereller regionaler Finanzausgleich z.B. zwischen den zentralen und ländlichen Gemeinden bzw. zwischen Arbeits- platz- und Erholungsgemeinden wird den differenzierten regionalen und lokalen Anforderungen kaum gerecht. Andere Instrumente wie begrenzte oder projekt- bezogene privatwirtschaftliche Verträge sind hier zielgerichteter und effektiver einzusetzen und mit vielen Ausgestaltungsmöglichkeiten zu versehen. Die Po- tentiale des Raumes aber auch die Probleme sind so vielfältig, dass sie am be- sten, nachhaltigsten und gewinnbringendsten für alle von allen gemeinsam zu nutzen und zu lösen sind. Zugleich können solche Kooperationen jedoch nur auf freiwilliger Basis erfolgen und ist nicht mit aufsichtsbehördlichen Mitteln er- zwingbar bzw. durchsetzbar.

Zu D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung, Maßnahme 9:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (9) Bei der Baulandbedarfsberechnung können Land Sachprogramm Betriebsstandorte mit überörtlicher Bedeutung auf Regionalverband Regionalprogramm Grund von nachvollziehbaren Voraussetzungen Gemeinde REK, FWP und Begründungen Berücksichtigung finden. Diese Maßnahme soll eine Handhabe für den Fall anbieten, dass größere ge- werblich nutzbare Gebiete an Standorten verfügbar werden, die für diese Nut- zung gut geeignet sind. Die Ausweisung von Betriebsstandorten mit überörtli- cher Bedeutung soll sich am rechnerischen Baulandbedarf für die Wirtschaft orientieren. Dabei ist eine zusätzliche Baulandausweisung auf Gemeindeebene bei begründeten, nachvollziehbaren, überörtlichen Bedarf möglich.

134 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft

Die Tourismuswirtschaft ist für das Land Salzburg von sehr großer Bedeutung und stellt im Zusammenhang mit den landschaftlichen Qualitäten auch in Zu- kunft ein großes Potential für die Wirtschaft des Landes dar. Es darf auch nicht übersehen werden, dass durch die Tourismuswirtschaft in der inneralpinen Siedlungsgebieten Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden und einer Entleerung der inneralpinen Räume vorgebeugt wird. Nicht übersehen kann man jedoch auch negative Begleiterscheinungen einer ungesteuerten und manchmal auch zu rasch fortschreitenden Erschließung der Räume, welche zu gesellschaftlichen und ökonomischen Problemen für die Gemeinden führen können. Dabei können unterschiedlich stark touristisch geprägte Gemeinden unter- schieden werden (vgl. Karte 14). Insbesondere in Tourismus-A-Gemeinden (Intensiv-Tourismusgemeinden), die durch eine hohe Tourismusintensität gekennzeichnet sind, erfolgt eine Prä- gung des Siedlungsbildes durch touristisch genutzte Bauten und einem Über- wiegen des touristischen Dienstleistungssektors. Zu dieser Gruppe zählen: Filzmoos, Flachau, Kleinarl, Untertauern und Werfenweng im Bezirk St. Johann Tweng im Bezirk Tamsweg Kaprun, Krimml, Maria Alm am Steinernen Meer, Saalbach-Hinterglemm und Wald im Pinzgau im Bezirk Zell am See

Tourismus-B-Gemeinden haben eine über dem Durchschnitt der Gebirgsgaue liegende Tourismusintensität. Die Überprägung durch Bauten und Infrastruktur des Tourismus ist nicht so stark wie bei den Intensiv-Tourismusgemeinden, kann jedoch in Teilgebieten bereits organisatorische Schwierigkeiten nach sich ziehen. Zu dieser Gruppe zählen: Russbach im Bezirk Hallein Fuschl und St. Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung Altenmarkt, Bad Hofgastein, Badgastein, Dorfgastein, Forstau, Großarl, Mühl- bach am Hochkönig, St. Martin am Tennengebirge und Wagrain im Bezirk St. Jo- hann Mauterndorf im Bezirk Tamsweg Dienten, Fusch an der Glocknerstraße, Leogang, Lofer, Rauris, St. Martin bei Lofer, Viehhofen und Zell am See im Pinzgau im Bezirk Zell am See

135 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

136 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tourismus-C-Gemeinden haben eine über dem Landesschnitt liegende Tou- rismusintensität. Es gibt nur eine geringe Überprägung durch Bauten und Infra- struktur des Tourismus. Zu dieser Gruppe zählen: Abtenau und Vigaun im Bezirk Hallein Hintersee und Strobl im Bezirk Salzburg-Umgebung Eben und Radstadt im Bezirk St. Johann Göriach, Mariapfarr, St. Michael im Lungau, Thomatal und Weißpriach im Bezirk Tamsweg Bruck an der Glocknerstraße, Hollersbach, Maishofen, Mittersill, Piesendorf, Un- ken und Uttendorf im Bezirk Zell am See

Ziele:

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ziel 1: Die raumverträgliche Anpas- sung der Infrastruktur soll durch Maßnahmen der Raumplanung unterstützt werden. Die „Tourismus- und Freizeitwirtschaft“ hat sich zu dem zweitwichtigsten Wirt- schaftsfaktor im Land Salzburg entwickelt. Die Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts und die Schönheit und Vielfalt der Landschaft zählen zu den wichtig- sten Grundlagen des Tourismus. Auf ihre Erhaltung muss deshalb bei raumbe- deutsamen Maßnahmen, die auf den Naturhaushalt und die Landschaft einwir- ken, in Tourismusgebieten im besonderem Maße Rücksicht genommen wer- den. Eine günstige Weiterentwicklung des Tourismus setzt voraus, dass die Attraktivität der Tourismusgebiete nicht durch Lärmbelästigungen, Wasserver- mutzungen, Luftverunreinigungen oder Beeinträchtigungen des Landschaftsbil- des, wie sie vor allem bei der Entwicklung des produzierenden Gewerbes und beim Ausbau der Verkehrswege entstehen können, gemindert wird. Um diese zu gewährleisten, haben sich die Vertragsparteien der Alpenkonvention ver- pflichtet, auf eine nachhaltige touristische Erschließung mit einem umweltver- träglichen Tourismus zu achten. Zu diesem Zweck unterstützen sie die Ausar- beitung und Umsetzung von Leitbildern und Entwicklungsprogrammen, die den Zielen des Tourismusprotokolls Rechnung tragen (Artikel 5 Abs. 1 des Proto- kolls Tourismus, BGBl III 230/2002.

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ziel 2: Die Qualitätsverbesserung im Tourismus soll im Rahmen der Standortentwicklung unterstützt werden. Die Wettbewerbsfähigkeit der salzburgerischen Tourismuswirtschaft gegenüber den ausländischen Konkurrenten wird besonders von unterschiedlichen klimati-

137 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 schen Gegebenheiten beeinflusst. Hieraus resultierende Wettbewerbsnachteile Salzburgs gegenüber dem Ausland müssen durch ständige Leistungssteige- rungen der hiesigen mittelständisch geprägten Tourismuswirtschaft ausgegli- chen werden. Die Wettbewerbsfähigkeit muss aber auch gegenüber den ande- ren Bundesländern, mit denen Salzburg in direktem Wettbewerb steht, gestärkt werden. Es soll erreicht werden, dass Gebiete diesseits und jenseits der Landesgrenze ihre jeweiligen Potenziale verstärkt entwickeln und nutzen. Notwendig ist auf jeden Fall eine Abstimmung bei der Planung grenzüberschreitender Einrichtun- gen, wie etwa Wanderwegen. In den grenznahen Gebieten befinden sich zahl- reiche ökologisch wertvolle Lebensräume, die durch Zerschneidung gefährdet werden können. Bei Erschließungsmaßnahmen sind die ökologischen Belange zu berücksichtigen. Vor allem in Gebieten in denen dem Tourismus bereits eine erhebliche wirt- schaftliche Bedeutung zukommt, ist das Schwergewicht künftiger Maßnahmen auf die qualitative Leistungssteigerung zu legen. Gleichzeitig sind auch die Vor- aussetzungen für eine Saisonverlängerung zu verbessern. Dabei sind insbesondere die Bestimmungen zur Entwicklung der Tourismus- Infrastruktur nach dem Protokoll „Tourismus“ der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 230/2002, zu beachten.

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ziel 3: Die Sicherung der zeitgemä- ßen Weiterentwicklung von Tourismuseinrichtungen und -betrieben soll ge- währleistet werden. Unter Beachtung der ökonomischen und ökologischen Erfordernisse haben sich die Signatarstaaten der Alpenkonvention verpflichtet, eine nachhaltige Politik einzuleiten, welche die Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Tourismus im Alpenraum stärkt und damit einen wichtigen Beitrag zur sozioökonomischen Entwicklung des Alpenraums leistet. Dabei sind Maßnahmen zu bevorzugen, welche die Innovation und die Diversifizierung des Angebots fördern (Artikel 6 Abs. 2 des Tourismusprotokolls, BGBl III Nr. 230/2002).

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ziel 4: Die Erreichbarkeit der Touris- musregionen soll insbesondere im Öffentlichen Personenverkehr verbessert werden. Eine wettbewerbsfähige Tourismus- und Freizeitinfrastruktur ist von der Er- reichbarkeit im internationalen Verkehr abhängig. Erhebliche Erreichbarkeitsde- fizite bestehen im Öffentlichen Personenfernverkehr im Vergleich zur Erreich- barkeit im Motorisierten Individualverkehr. Entscheidende Angebotsverbesse- rungen in der Erreichbarkeit im hochrangigen Schienennetz (ICE, EC und IC

138 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Verbindungen) sind daher zur Sicherung der Tourismusstandorte von Bedeu- tung. Beim Ausbau der Infrastruktur sind die Regelungen des Protokolls „Ver- kehr“ der Alpenkonvention, BGBL. III Nr. 234/2002, zu beachten.

Maßnahmen:

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Maßnahme 1 und 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Neuansiedlung von Beherbergungsgroß- Regionalverband Regionalprogramm betrieben, und größeren Tourismus- und Freizeit- Gemeinde REK, FWP einrichtungen soll bevorzugt an infrastrukturell gut aufgeschlossenen Standorten in regionaler Ab- stimmung erfolgen. (2) Flächen für Freizeiteinrichtungen sollen unter Gemeinde REK, FWP, Bedachtnahme auf eine Minimierung der Belas- Bebauungsplan tungen durch den Verkehr ausgewiesen werden. Um die Attraktivität von touristisch genutzten Regionen trotz der verstärkten Konkurrenz anderer Destinationen und eines geänderten Freizeitverhaltens der Gäste zu erhalten, müssen entsprechende Anstrengungen aller im Tourismus Interessierten unternommen werden. Dabei besteht die Gefahr, dass in den Gebieten mit intensiver Erholungsnutzung (Intensivtourismusregionen) und ei- ner auch im Tourismus beobachtbaren Konzentrationstendenz Konflikte mit an- deren Nutzungsformen und Interessen auftreten. Dies gilt insbesondere dort, wo die naturräumlichen Gegebenheiten einen hohen Flächenbedarf für Frei- zeiteinrichtungen (Schipisten, Golfplätze) nicht konfliktfrei zulassen. Touristi- sche „Spezialisierungen“ der Raumstruktur lassen in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht vielschichtige Problementwicklungen wie z.B. hohes Verkehrsaufkommen erwarten. Daher sind in Umsetzung der Verpflichtungen durch das Tourismusprotokoll der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 230/2002 Maßnahmen zur Lenkung der Besucherströme, zur Qualitätsförderung und zur räumlichen Beschränkung des Angebots zu setzen (Kapitel II des Tourismus- protokolls). Große Beherbergungsanlagen können negative Auswirkungen auf die vorhan- dene, vorwiegend mittelständisch strukturierte Fremdenverkehrswirtschaft ha- ben und damit die Entwicklung des Raumes in seiner Gesamtheit nachhaltig berühren. Nach dem Salzburger Raumordnungsgesetz dürfen Beherbergungs- großbetriebe nur in dafür speziell ausgewiesenen Gebieten errichtet werden. Die Ausweisung von Gebieten für Beherbergungsgroßbetriebe ist die Genehmi- gung im Flächenwidmungsplan der Gemeinde ist neben den üblichen Geneh- migungskriteren (z.B. Erfordernis der Baulandeignung) auch dann zu versagen, wenn nachteilige Auswirkungen auf das Landschafts- oder das Ortsbild, die

139 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Verkehrsstruktur, auf die Belastbarkeit der Landschaft, die Sozialstruktur oder die Fremdenverkehrsstruktur zu erwarten sind (§ 22 Abs. 2 lit f ROG 1998 und Artikel 11 des Tourismusprotokolls der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 230/2002). In der Tourismuswirtschaft besteht wie im Handel (Einkaufszentren) ein Trend zu Großformen, nämlich zu gebauten, künstlichen Erlebnis- und Erholungswel- ten, Freizeit- und Themenparks. Bei der Einrichtung von Freizeitparks ist sicherzustellen, dass Standorte gefun- den werden die über eine geeignete Verkehrsanbindung und über die notwen- dige infrastrukturelle Erschließung und Standorteignung verfügen. Dies liegt auch im Interesse der Betreiber von Freizeitparks, da der Umfang des Gäste- potenzials von der guten Erreichbarkeit einer Anlage abhängig ist. Bei der Pla- nung neuer Infrastruktureinrichtungen sind die Regelungen der Protokolle „Tou- rismus“, „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ sowie „Verkehr“ der Al- penkonvention zu beachten (BGBl. III Nr. 230, 232 und 234 /2002)

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Die Raumverträglichkeit größerer Projekte der Land Sachprogramm Freizeitinfrastruktur, insbesondere Projekte zur Regionalverband Richtlinien wesentlichen Erweiterung von Skigebieten und Gemeinde Regionalprogramm zur Errichtung von großflächigen Golfanlagen soll REK, FWP, BPL geprüft werden. Aufgabe der Raumplanung muss es in Zukunft sein, die ökonomischen Not- wendigkeiten in Einklang mit der sensiblen Ökologie des alpinen Raumes zum Schutz des Naturhaushaltes zu bringen (vgl. Artikel 6 des Tourismusprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 230/2002). Die Tourismuswirtschaft als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes Salzburg ist auch in zunehmen- den Maße auf einen intakten Naturraum und ein ansprechendes Landschafts- bild angewiesen. Ökologische Probleme und naturräumliche Erfordernisse müssen daher weiterhin Berücksichtigung bei der Schierschließung finden. Die bisherigen Erfahrungen mit der Arbeitsgruppe „Raumverträglichkeitsprü- fung/Schierschließung“ haben gezeigt, dass eine umfassende Prüfung und Be- urteilung der Projekte notwendig ist, um eine sinnvolle Entwicklung im Schian- lagenbau gewährleisten zu können (Zusammenschluss von Skigebieten und Erneuerungsinvestitionen). Die Erweiterung bzw. der Zusammenschluss von Skigebieten sind in ihrer Wirkung auf Naturraum, Wirtschaft und Infrastruktur einer ganzheitlichen Prüfung (Raumverträglichkeitsprüfung) zu unterziehen (Ar- tikel 12 des Tourismusprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 230/2002).

140 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Als Grundlage für die Errichtung von Golfanlagen können nicht nur golfsport- technische Belange herangezogen werden. Da die Errichtung einer Golfanlage Eingriffe in den Naturraum und die Landschaft bewirkt, erscheint es erforderlich auf die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes besonderes Augenmerk zu richten. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit die Standorte von geplanten Golfanlagen einer abgestimmten Vorprüfung zu unterziehen (Raumverträglich- keitsprüfung). Diese Vorprüfung ist durch die Arbeitsgruppe „Golfanlagen“ des Amtes der Salzburger Landesregierung, bestehend aus Fachleuten der be- rührten Bereiche (insbesondere aus den Fachbereichen Naturschutz, Wasser- wirtschaft, Forst- und Raumplanung) in Abstimmung mit den jeweiligen Ge- meinden und Projektwerbern durchzuführen (Artikel 15 des Tourismusprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 230/2002). Mit Inkrafttreten der Protokolle der Alpenkonvention hat sich das Erfordernis für Verträglichkeitsprüfungen maßgeblich erweitert. Die Vertragsparteien der Kon- vention verpflichteten sich, die notwendigen Voraussetzungen für die Prüfung der direkten und indirekten Auswirkungen öffentlicher und privater Projekte, welche die Natur, die Landschaft, die bauliche Substanz und den Raum we- sentlich und nachhaltig beeinflussen können, zu schaffen. Bei dieser Prüfung wird den Lebensverhältnissen der ansässigen Bevölkerung, insbesondere ihren Belangen im Bereich der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung, Rechnung getragen. Das Ergebnis dieser Prüfung ist bei der Entscheidung über die Genehmigung oder Durchführung der Vorhaben zu berücksichtigen (Artikel 10 des Protokolls Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, BGBl. III Nr. 232/2002).

Zu D.2. Tourismus und Freizeitwirtschaft, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) An besonders geeigneten Standorten können Land Sachprogramm Vorrang- oder Vorsorgeflächen für Tourismus- Regionalverband Regionalprogramm und Freizeiteinrichtungen festgelegt werden. Gemeinde REK Um an besonders geeigneten Standorten auch die Möglichkeit zu eröffnen, die- se für touristische Infrastruktur nutzen zu können, sollen in Umsetzung des Auftrages im Raumplanungsprotokoll der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 232/2002, Artikel 9 Abs. 3b, auch Vorrang- und Vorsorgeflächen für Tourismus- und Freizeiteinrichtungen festgelegt werden können. Dafür gelten die gleichen Abwägungskriterien, wie sie für Vorrang- und Vorsorgeflächen anderer Berei- che festgelegt worden sind.

141 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft

Die gegenüber dem bisherigen LEP gestrichenen Maßnahmen sind nicht mit Maßnahmen der Raumordnung umsetzbar, die Flächensicherung für landwirt- schaftliche Maßnahmen wird ins Kapitel Freiraumstrukturen verschoben. Mög- lichkeiten des landwirtschaftlichen Nebenerwerbs sind bereits im ROG geregelt (§ 24 Abs. 2 und 3 ROG 1998) und benötigen keine LEP-Maßnahmen zur Prä- zisierung. Nach dem Protokoll Berglandwirtschaft der Alpenkonvention, BGBl Nr. 230/2002, haben sich die Vertragsparteien verpflichtet, die Zusammenarbeit zwischen Tourismuswirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Handwerk zu unterstützen. Dabei sollen insbesondere arbeitsplatzschaffende Erwerbskombi- nationen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung unterstützt werden.

Ziele:

Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft, Ziel 1 und 2: Erhaltung einer multifunktiona- len und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft und Stärkung der wirtschaftli- chen Leistungsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe insbesonde- re im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion zur Erhaltung eines hohen Eigenversorgungsgrades des Landes. Mit diesen Zielen wird eine verstärkte Berücksichtung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum sowie die Unterstützung des Natur- und Landschaftsschutzes verfolgt. Weiters wird durch Ziel 1 und 2 das Leitbild einer multifunktionalen und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft konkretisiert. Die Land- und Forstwirtschaft besitzt für die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Regionen eine große Bedeutung, insbesondere bei der flächenhaften Nutzung des Raumes. Die Sicherung der Land- und Forstwirtschaft ist daher eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung insbesondere der ländlichen Regionen, aber auch der Stadt-Umland Bereiche. Damit die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im zunehmend internationalen Konkurrenz- kampf bestehen können, müssen sie sich zu einem multifunktionalen Lei- stungsanbieter weiterentwickeln. Die nachhaltige Produktion von Nahrungsmit- teln und Rohstoffen bleibt zwar weiterhin eine unverzichtbare Aufgabe, diese steht aber nicht mehr alleine im Vordergrund. Die Sicherung des Siedlungsrau- mes und Katastrophenvorsorge, die mitwirkende Betreuung von Infrastrukturen, das Anbieten von höherwertigen Veredelungsprodukten, Dienstleistungen im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft sowie die Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaften bilden das anzustrebende, umfassende Leistungsbündel.

142 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Dies verlangt aber auch neue zielkonforme und wirksame Instrumente der Ab- geltung.

Maßnahmen:

Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Durch die Festlegung von Vorrang- oder Vor- Land Sachprogramm sorgeflächen sollen die für die Landwirtschaft Regionalverband Regionalprogramm besonders geeigneten Flächen in ihrem Bestand Gemeinde REK, FWP gesichert werden. Die Sicherung landwirtschaftlich hochwertiger Flächen ist zur Erhaltung der Lei- stungsfähigkeit der Betriebe von entscheidender Bedeutung. Dafür kann das Instrumentarium der Vorrang- und Vorsorgeflächen eingesetzt werden. Diese gelten als Maßnahmen im Sinne des Artikels 8 des Berglandwirtschaft- Protokolls der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 231/2002, zur Erhaltung der Kul- turlandschaft im Alpenraum.

Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Maßnahmen, die eine erhöhte Wertschöpfung Land REK, FWP aus der Veredelung und Vermarktung land- und Gemeinde § 24 ROG 1998 forstwirtschaftlicher Produkte ermöglichen (z.B. Freihaltung entsprechender Infrastrukturflächen) sollen gefördert werden. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gilt es, Ein- kommensalternativen durch zusätzliche Produktionsstandbeine, insbesondere Direktvermarktung, zu schaffen, um damit die Wertschöpfung in der Land- und Forstwirtschaft zu erhöhen. Dieses Potential wird bisher kaum bzw. nicht gezielt genutzt. Entsprechend gezielte gemeinsame Marketinginitiativen sollten daher initiiert und umgesetzt werden, dafür sind auch EU-Förderungen ansprechbar. S Schaffung und Etablierung einer Regionsmarke bzw. eines Gütesiegels, welches vor allem die Herkunft der Produkte in den Vordergrund stellt S Einrichtung von gemeinsamen Verkaufsstellen für land- und forstwirtschaftli- che Produkte S Ausbau der Direktbelieferung von Gastronomie und Handel

143 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

S Direktbelieferung von Kindergärten, Schulen, Spitälern und Altersheimen mit Produkten aus land- und forstwirtschaftlicher Erzeugung, insbesondere (Bio- ) Milch S Partnerschaften zwischen Konsumenten und Bauern (z.B. Fütterung von Schweinen, Rindern, etc. im Auftrag des Konsumenten, aber auch Schlachtung und Weiterverarbeitung) S Vermietung und Verpachtung von Flächen für Gartengemüseanbau

Zu D.3. Land- und Forstwirtschaft, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Der landwirtschaftliche Zu- und Nebenerwerb Gemeinde REK soll zur Sicherung des Bestandes und der Ent- FWP wicklungsmöglichkeiten bäuerlicher Betriebe be- rücksichtigt werden. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation der Landwirtschaft wesentlich verändert und dieser Strukturwandel wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Raumplanung bestimmt dabei sehr wesentlich die Rahmenbedingungen für zu- künftige Nutzungen von land- und forstwirtschaftlichen Flächen mit. Hauptau- genmerk soll dabei auf die Sicherung der bäuerlichen Betriebe durch den Aus- bau von land- und forstwirtschaftlichen Erwerbskombinationsmöglichkeiten, ins- besondere in Bereichen, die sich gut mit den land- und forstwirtschaftlichen Ar- beitsfeldern verbinden lassen, gelegt werden (z.B. Urlaub am Bauernhof, Schaffung von Erlebnis- und Erholungsangeboten am Bauernhof, forcierte Ein- bindung der Landwirtschaft in die Erbringung von kommunalen Dienstleistun- gen, etc.).

144 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.4. Rohstoffgewinnung

Das MinroG 1999 erkennt Festlegungen der überörtlichen Raumplanung eine maßgebliche Berücksichtigung bei Verfahren für eine Gewinnungsbewilligung, insbesondere für sogenannte grundeigene Mineralrohstoffe (im wesentlichen Massenrohstoffe wie Sand und Kies) zu. Als konkreter Bezug hiezu kommen vor allem die Regionalprogramme in Frage. Allgemeine Grundlagen für die Si- cherung von Vorkommen mineralischer Rohstoffe sah das LEP bereits bisher vor, sie sollen um ein allgemeines Gebot der Vermeidung von Nutzungskon- flikten ergänzt werden.

Ziele:

Zu D.4. Rohstoffgewinnung, Ziel 1: Sicherstellung der Versorgung mit minerali- schen Rohstoffen. Bodenschätze sind eine wesentliche Grundlage jeder industriellen Produktion. Daher ist eine gesicherte Rohstoffversorgung eine unverzichtbare Vorausset- zung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Sicherung der Ar- beitsplätze. Im Hinblick auf die insgesamt begrenzte Rohstoffverfügbarkeit und die Versorgungssicherheit mit eigenen Rohstoffen ist es notwendig, die heimi- schen Bodenschätze entsprechend den rohstoffwirtschaftlichen Erfordernissen zur Sicherung der Rohstoffversorgung heranzuziehen. Die heimischen Bodenschätze bilden wichtige Rohstoffgrundlagen für das Bau- und weiterverarbeitende Gewerbe; sie sind sowohl hinsichtlich der Gewinnung als auch der Weiterverarbeitung Standort bildend. Die Kies- und Sandgewin- nung bildet für die Bauwirtschaft eine wichtige Rohstoffgrundlage, darüber hin- aus ist sie gerade im Hinblick auf den Wohnungs- und Straßenbau von größter volkswirtschaftlicher Bedeutung. Eine durch konkurrierende Belange einge- schränkte Sand- und Kiesgewinnung sowie die dadurch verursachte weitere Verknappung führt insbesondere zu erheblichen Steigerungen der Baupreise. Daher liegt die Sicherung des Abbaus von Rohstoffen im öffentlichen Interesse (gemäß ROG 1998 §2 Abs. 2 Zi. 11).

Zu D.4. Rohstoffgewinnung, Ziel 2: Vermeidung von Nutzungskonflikten bei der Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe. Bei der Abwägung mit konkurrierenden Belangen sind im Hinblick auf die Fest- legung der rohstoffwirtschaftlichen Prioritäten die spezifischen Verhältnisse der Rohstofflagerstätten, ihre Standortgebundenheit sowie ihre Begrenztheit und Knappheit zugrunde zu legen. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass vielfach

145 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 für Einzellagerstätten kaum eine Alternative besteht. Daher scheidet im Allge- meinen in der Praxis das Ausweichen auf eine andere Lagerstätte als Lö- sungsmöglichkeit aus. Der Gesichtspunkt der Knappheit ist bei den minerali- schen Rohstoffen noch entscheidender als bei anderen Wirtschaftsgütern, da diese Rohstoffe natürlich begrenzt und nicht reproduzierbar sind. Den zur Ver- fügung stehenden Lagerstätten sollte gegenüber anderen flächenbeanspru- chenden Maßnahmen, die ihren Abbau verhindern oder erschweren würden, eine Priorität eingeräumt werden, wenn diese in volkswirtschaftlichem Interesse steht. In der Regel wird die Versorgung des Marktes mit Rohstoffen, die Schaf- fung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen oder der Bestande oder die Verbesse- rung der Wirtschaftsstruktur gesichert werden. Angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Flächenansprüche sowie der wach- senden Ansprüche an die Umweltverträglichkeit von Maßnahmen vor allem im Bereich der Verdichtungsräume, in denen der Bedarf an Massenrohstoffen be- sonders hoch ist, sollte ein möglichst flächensparender Abbau angestrebt wer- den. Dazu ist es sinnvoll, den Abbau auf möglichst mächtige Lagerstätten zu konzentrieren und eine vollständige Nutzung der Vorkommen vorzunehmen, soweit nicht andere Belange entgegenstehen. Eine intensive Ausnutzung der Lagerstätten kann grundsätzlich zu einem sparsamen Verbrauch von Ressour- cen und Flächen beitragen. Die Lagerstätten sollten daher möglichst restlos abgebaut werden, sofern dies aus technischer und wirtschaftlicher Sicht ver- tretbar und mit den ökologischen Erfordernissen vereinbar ist. Eine Minderung des Rohstoff- und Flächenverbrauchs kann aber auch erreicht werden durch einem mit den Qualitätsanforderungen des Verwendungszwecks abgestimmten Einsatz der Rohstoffe. Bei geringeren Qualitätsansprüchen kommen als Schüttmaterial auch Gesteinsersatzmaterial und weniger wertvolle Kies- und Sandvorkommen in Betracht.

146 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Maßnahmen:

Zu D.4. Rohstoffgewinnung, Maßnahme 1 und 3:

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Geeignete Flächen für die Gewinnung mine- Regionalverband Regionalprogramm ralischer Rohstoffe sollen von Nutzungen frei- Gemeinde REK, FWP gehalten werden, die einem Abbau entgegenste- hen könnten. (3) Nutzungskonflikte beim Abbau von minerali- Land Regionalprogramm schen Rohstoffen sollen durch Berücksichtigung Regionalverbände MinroG- von Gemeinden Stellungnahmen S Flächenreserven für die künftige Siedlungs- Projektwerber REK, FWP entwicklung; S hochwertigen Produktionsflächen für die Landwirtschaft sowie von Flächen mit wichti- ger Funktion für die Forstwirtschaft; S Landschaftsräumen mit Bedeutung für Natur- haushalt, Tourismus sowie Erholung; S Flächen mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz; S Landschaftsbild und Ortsbild in Hinblick auf, ästhetische, kulturelle und historische Funkti- onen; vermieden werden. Aufgrund der naturräumlichen Differenzierung und damit unterschiedlich gela- gerten Rohstoffvorkommen im Raum ist eine Abstimmung der Nutzung sinnvoll. Seitens der Salzburger Landesregierung wurde dazu bereits eine Grundlagen- erhebung und Lagerstättenbewertung zum Vorkommen von Steinen, Erden und Mineralien durchgeführt. Durch die Vorgabe von Rahmenbedingungen bis hin zur Festlegung der Flächennutzung nimmt die Raumplanung Einfluss auf die Nutzung bzw. den Verbrauch von Ressourcen (Boden, Luft, Wasser, Energie) und ist damit indirekt auch für die Sicherstellung der nachhaltigen Nutzbarkeit mitverantwortlich. Durch die digitale Erfassung der Rohstofflagerstätten („Digitaler Rohstoffkatas- ter“ im SAGIS) ist die Überlagerung von Nutzungen, Nutzungsansprüchen bzw. Schutzfestlegungen darstellbar und dient damit als Basis für die Sicherung und nachhaltige Nutzung.

147 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu D.4. Rohstoffgewinnung, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Für eine raumverträgliche Nachnutzung von Regionalverband Regionalprogramm Abbaugebieten soll vorgesorgt werden. Gemeinde REK Im Sinne einer nachhaltigen Raumplanung sollen beim Abbau von Rohstoffen sowie bei der Rekultivierung von Abbaustätten langfristig ungünstige Auswir- kungen auf Naturhaushalt und Landschaftsbild minimiert werden und für eine raumverträgliche Nachnutzung vorgesorgt werden. Dies bedeutet, dass die Re- kultivierung – Wiederverfüllung oder sonstige Wiedernutzbarmachung, wozu auch die Schaffung ökologischer Ausgleichsflächen gehört – für das Abbauge- biet vorausschauend festgelegt wird. Als Folgefunktion kommt dafür insbeson- dere in Frage: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Biotopentwicklung, Erholung. Bei der Festlegung der Folgefunktion kommt der vor dem Abbau bestehenden Nut- zung eine besondere Bedeutung zu. Die Rekultivierung soll nicht erst nach Abschluss des Abbaus im gesamten Ge- biet durchgeführt werden. Sie soll vielmehr, soweit es die räumlichen, abbau- technischen und betrieblichen Gegebenheiten zulassen, bereits während des Abbaus Zug um Zug auf ausgeschöpften Teilflächen vorgenommen werden. Damit kann erreicht werden, dass die Inanspruchnahme von Flächen auf den abbautechnisch notwendigen Umfang begrenzt wird.

148 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur

Eine wesentliche Aufgabe der Raumordnung im Sinn der „planmäßigen und vorausschauenden Gestaltung“ des Lebensraumes liegt in der Abstimmung zwischen der Siedlungsstruktur und der Versorgung der Bevölkerung mit Ein- richtungen der Daseinsvorsorge - insbesondere auch der Versorgung mit Gü- tern und Dienstleistungen - mit dem Ziel möglichst gleichwertiger Lebensbedin- gungen. Zentrales Anliegen der diesbezüglichen Regelungen sind klare Zielset- zungen und Beurteilungskriterien der Landesplanung zur Entwicklung der Ver- sorgungsinfrastruktur

Ziele:

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Ziel 1: Sicherstellung einer möglichst gleich- wertigen Versorgung der Bevölkerung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr. Dieses Ziel entspricht den Grundsätzen der Orientierung der Siedlungsent- wicklung an den Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs und sonstigen Infra- struktureinrichtungen unter Beachtung größtmöglicher Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen, sowie der Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität. Durch dieses Ziel soll die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnis- sen in ausreichendem Umfang und angemessener Qualität unterstützt werden. Denn der Rückgang der flächigen Versorgungsinfrastruktur kann ohne entspre- chende Begleitmaßnahmen zu einer deutlichen Verringerung der Standortqua- lität vor allem von peripheren ländlichen Regionen führen. Primär werden durch diese Entwicklung jene benachteiligt, die am motorisierten Individualverkehr aus finanziellen oder sonstigen Gründen nicht partizipieren können. Diesen Ten- denzen kann durch die Koordinierung von Versorgungseinrichtungen, Sied- lungsentwicklung und öffentlichem Personennahverkehr entgegengewirkt wer- den. Dies führt dabei nicht nur zu einer Gleichstellung von „motorisierten“ und „nicht motorisierten“ Bevölkerungsgruppen sondern darüber hinaus zu einer Reduktion der Verkehrsbelastung.

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Ziel 2: Sicherstellung der angestrebten zen- tralörtlichen Strukturen bei der Entwicklung und Veränderung der Versorgungs- strukturen. Damit wird den Grundsätzen der Entwicklung der Raumstruktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbildung und der Entwicklung und Er- haltung einer regionalen Identität entsprochen.

149 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

In vielen Gebieten lässt sich die Konzentration von Versorgungseinrichtungen an einigen wenigen zentralen Orten beobachten. Die Folge ist in vielen Fällen ein Niedergang gewachsener ökonomischer und sozialer Strukturen und ein Versorgungsdefizit der Bevölkerung. Die Konzentrationsdynamik bei gleichzeiti- gem Rückzug aus der Fläche ist beim Einzelhandel und dabei wiederum in den Bereichen Textil, Bekleidung und Lebensmittel besonders deutlich zu erkennen. Geschäfte werden geschlossen (Ausdünnung der Zentralen Orte der unteren Stufe) und eine kleinere Anzahl an wenigen Standorten wiedereröffnet. Die Zahl derer, für die diese Entwicklung eine Einschränkung der Lebensqualität eine tendenzielle Desintegration bedeutet, wächst. Die Ausrichtung der Versorgungseinrichtungen gemäß einer polyzentrischen Raumstruktur stellt dabei einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung einer flächi- gen Versorgung dar.

Maßnahmen:

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Errichtung und Erweiterung von Versor- Land Standortverordnung gungseinrichtungen soll an der Versorgungsfunk- Gemeinden für Handels- tion der Standortgemeinde gemessen werden. großbetriebe Sachprogramm Richtlinien REK, FWP Im Salzburger Raumordnungsgesetz wird bezüglich der Versorgung der Bevöl- kerung mit Gütern und Dienstleistungen das Ziel einer möglichst gleichwertigen Versorgung aller Landesteile verfolgt. Im Sinne des Leitbildes der Dezentralen Konzentration wird dabei eine schwerpunktmäßige Verdichtung auf der Grund- lage einer ausgewogenen, abgestuften Gliederung und Aufteilung von Zentrali- tätsfunktionen im gesamten Land auf regional festgelegte „Zentrale Orte“ ange- strebt. Diese räumlichen Schwerpunktbildungen sollen im Zusammenhang mit der Struktur von Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen insbesondere zu ei- ner Entlastung des Zentralraumes, aber auch zu einer besseren und attraktive- ren Versorgung der ländlichen Gemeindegebiete führen. Die regionale Versor- gungsleistung dieser Zentralen Orte muss durch ausreichende Kapazität beste- hender oder kurzfristig ausbaubarer öffentlicher Verkehrsverbindungen gege- ben sein. Die Größe von Versorgungseinrichtungen muss dem System der Zentralen Orte im Land Salzburg entsprechen.

150 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Die Bedeutung von Stadt- und Ortskernberei- Land Standortverordnung chen als Schwerpunkte für die Versorgung der Gemeinden für Handelsgroß- Bevölkerung soll erhalten werden. betriebe Sachprogramm Richtlinien REK, FWP Die Bedeutung der Orts- und Stadtkerne für die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen ist unumstritten. Daher sollen die Möglichkei- ten der Raumplanung zur Sicherung der Standortfunktion der Stadt- und Orts- kerne soweit wie möglich eingesetzt werden.

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Die Nutzung von Stadt- und Ortskernbereichen Land Standortverordnung für die Versorgung der Bevölkerung soll durch Gemeinden für Handelsgroß- eine möglichst vielfältige Angebotsstruktur sicher- betriebe gestellt und gestärkt werden. REK, FWP Im Zuge der Entwicklung der Siedlungsstruktur und der allgemeinen Mobilität ist wie in anderen Regionen auch bereits seit längerem ein verstärkter Prozess der Konzentration von Verkaufsflächen in großflächigen Handelsbetrieben zu ver- zeichnen, die in erster Linie an für den motorisierten Individualverkehr schnell erreichbaren Standorten angesiedelt werden. Dieser Konzentrationsprozess hat auch nachweisbare Verschiebungen in der Zentralitätsstruktur des Landes Salzburg und eine Verschlechterung der Versorgungsfunktion in den Ortskern- bereichen zur Folge. Mit geeigneten Begleitmaßnahmen kann insbesondere die örtliche Raumplanung eine Sicherung und Stärkung der Stadt- und Ortskernbe- reiche sicherstellen.

151 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) Zentralörtliche Standortbereiche gemäß Kapi- Land Sachprogramm tel 2.3 können hinsichtlich ihrer Versorgungsfunk- Standortverordnung tion nur Standorten außerhalb des Orts- und für Handelsgroß- Stadtkernbereiches im jeweiligen Zentralen Ort betriebe der Stufe A oder A* gleichgestellt werden. Zentralörtliche Standortbereiche können in Stadt- und Umlandbereichen auch außerhalb der Kerngemeinden liegen. Solche Standorte müssen jedoch mit der Kerngemeinde strukturell so eng verflochten sein, dass strukturell und funktio- nell keine Trennung erkennbar ist. Solche geeigneten Standorte sollen auch eine ausreichende infrastrukturelle Aufschließung aufweisen und dürfen zu kei- nen Verkehrsüberlastungen führen. Da solche Standorte rechtlich abgesichert werden müssen, ist festgelegt, dass die Ausweisung nur im Rahmen eines Sachprogramms nach § 8 ROG 1998 erfolgen kann. Damit ist auch verfah- rensmäßig eine koordinierbare Vorgangsweise gegeben, die den Planungsbe- teiligten ausreichend Gelegenheit gibt, im Ausarbeitungsverfahren Bedenken gegen die vorgeschlagenen Standorte vorzubringen, die dann fachlich beurteilt werden müssen.

Zu D.5. Versorgungsinfrastruktur, Maßnahme 5:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (5) Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Land Standortverordnung Gütern des täglichen Bedarfes, insbesondere mit Gemeinden für Handelsgroß- Lebens- und Genussmitteln, soll besondere Be- betriebe rücksichtigung finden. REK, FWP Zur Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs ist eine möglichst gut erreichbare Versorgungsinfrastruktur einzurichten mit dem Ziel der Minimierung der Abhängigkeit vom Individualverkehr und einer Maximierung der Erreichbarkeit von Gütern für alle Bevölkerungsgruppen. Flankierend wurde zur Gewährleistung einer hochwertigen Nahversorgung vom Land das Instru- ment „Lebensmittel-Nahversorgungs-Programm 2001-2006“ erstellt. Damit un- terstützt das Land Initiativen und Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Nahversorgung. Ziel ist die Sicherung und Verbesserung der lokalen Ver- sorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs durch Erhaltung/Stärkung der Konkurrenzfähigkeit und durch Neugründung, Ansiedlung oder Übernahme von Lebensmittel-Nahversorgungsbetrieben.

152 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu E. Infrastruktur

Zu E.1. Technische Infrastruktur

Diese Maßnahmen wurden in überarbeiteter Form aus dem Empfehlungsteil des LEP 1994 übernommen, da das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ein intensiveres Zusammenwirken von Raumentwicklungspolitik und Entsorgungs- politik erfordert. Dabei wird jedoch nur auf jene Ziele und Maßnahmen Bezug genommen, bei denen mit Mitteln der Raumplanung wesentliche Unterstüt- zungsarbeit geleistet werden kann. Dabei ist auf die Verpflichtungen im Ener- gieprotokoll der Alpenkonvention, BGBl. III Nr. 237/2002, Rücksicht zu nehmen.

Ziele:

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Ziel 1: Unterstützung einer nachhaltigen Ent- wicklung beim Ausbau der technischen Infrastruktur. Dieses Ziel geht auf die Grundsätze der haushälterischen Nutzung von Grund und Boden sowie der verstärkten Berücksichtigung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum sowie auf die allgemeinen Bestimmungen im Artikel 1 des Energieprotokolls der Alpen- konvention, BGBl. III Nr. 237/2002 zurück. Die gegenwärtige Informationsge- sellschaft benötigt zusätzliche technische Infrastrukturen. Nicht mehr nur Stra- sse und Schiene bilden die ausschließlichen Vernetzungsstrukturen, sondern auch leistungsfähige Kommunikationstechnologien. Deren Ausbau kann zu lo- kalen Konfliktsituationen (z.B. Errichtung von Sendemasten) führen, was sich im Bereich der Raumentwicklungspolitik in einem steigenden Bedürfnis nach neuen gesetzlichen Regelungen ausdrückt.

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Ziel 2 und 4: Reduktion des Energiever- brauchs durch Raumordnungsmaßnahmen und Sicherstellung von Standorten für alternative Energieformen. Durch die Ziele 2 und 4 werden die Grundsätze einer sparsamen Verwendung von Energie und der vermehrte Einsatz heimischer erneuerbarer Energieträger und der Vorrang der öffentlichen Interessen vor Einzelinteressen umgesetzt. Die Ziele und Strategien der Raumordnung und Raumentwicklung werden zu- nehmend auf Fragen der Energieversorgung und Energienutzung eingehen müssen. Dabei sind die Bestimmungen so zu setzen, dass der Energiebedarf möglichst durch umweltfreundliche, erneuerbare Energieformen abgedeckt wird. Für die Gewinnung alternativer Energieformen sind vorausschauend ent- sprechende Flächen zu sichern. Darüber hinaus sollen Energien aus regionalen

153 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Energiekreisläufen gefördert werden, um die Zunahme der Energietransporte, die einen entsprechenden Infrastrukturausbau benötigen (Stromleitungen, Pipe- lines, großräumige Fernwärmenetze), zu minimieren. Weiters soll eine nachhaltige Siedlungsentwicklung versuchen, durch entspre- chende Planung und Gestaltung das Verkehrsaufkommen (und damit den Energieverbrauch) zu begrenzen. Dazu zählt die attraktive Gestaltung sowie die ausreichende Ausstattung des Wohnumfeldes mit Freizeit- und Erholungsein- richtungen, um eine Freizeitgestaltung vor Ort zu ermöglichen und einen zykli- schen Wochenendverkehr zwischen Wohnstandorten und Erholungsgebieten zu minimieren. Auch beim Betrieb der Gebäude sind Formen, Standorte und Materialien zu verwenden, die ein Minimum an Energie verbrauchen, z.B. durch eine verdichtete Bauweise zur Reduktion der abgestrahlten Abwärme oder durch die passive Energienutzung.

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Ziel 3: Beiträge zur Aktivierung von Stoff- kreislaufsystemen. Mit dem Ziel der Aktivierung von Stoffkreislaufsystemen wird den Grundsätzen einer verstärkten Berücksichtigung der Umweltbelange bei der Abwägung öko- logischer und ökonomischer Ansprüche an den Raum, eine sparsame Verwen- dung von Energie und vermehrter Einsatz heimischer erneuerbarer Energieträ- ger entsprochen. Im Zentrum neuer Strategien zur nachhaltigen Ressourcen- nutzung soll nicht der Verzicht auf Ressourcen, sondern die Steigerung der Ef- fizienz der Ressourcennutzung stehen. In diesem Zusammenhang ist aber ge- nauestens darauf zu achten, dass die Effizienzsteigerung nicht zu einer Erhö- hung der Durchsatzmengen führt, sondern – im Sinne einer weiterhin zu stei- gernden Lebensqualität – zur Senkung des Verbrauches auf ein für die Um- weltanforderungen erforderliches Maß beiträgt. Wesentlich ist die Rücksicht- nahme raumordnerischen Handelns auf die lokalen Gegebenheiten und schließlich ein Anpassen in lokale und regionale Energie- und Materialkreisläu- fe.

154 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Maßnahmen:

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Eine bessere Abstimmung von Energie- und Land REK, FWP Siedlungsplanung soll durch Ausschöpfung der Regionalverband BPL, Möglichkeiten energiesparender Bau- und Sied- Gemeinden Wohnbauförderung lungsformen angestrebt werden. Dabei sind ins- besondere die Nutzungsmöglichkeiten heimischer erneuerbarer Energieformen zu berücksichtigen. Die Verringerung der Emissionsbilanz und des Energieverbrauchs ist im Salz- burger Energieleitbild oberstes Ziel. Der sparsame und umweltfreundliche Um- gang mit Energie soll langfristig durch entsprechende planerische und verfah- renstechnische Vorgaben und Maßnahmen in der Siedlungs- und Bebauungs- planung gesichert werden (Artikel 2 Abs. 1 Tourismusprotokoll der Alpenkon- vention, BGBl III Nr. 237/2002). Dies kann zum einen durch entsprechende Siedlungsformen (verdichteter Wohnbau: z.B. Reihenhaus) und zum anderen durch energiesparende Bauformen (Wärmeschutz von Gebäuden, Niedrigener- giehaus, Passivhaus) bzw. durch die Nutzung alternativer Energien (Nutzung betrieblicher Abwärme, Nutzung heimischer erneuerbarer Energiequellen, Re- duktion des Verbrauches fossiler Energieträger, Förderung des Biomassean- teils bzw. der Solarenergie) erreicht werden. Die Nutzung von industrieller Ab- wärme ist mit dem Abwärmenutzungsprojekt bei der Spanplattenfirma Kaindl ein wesentlicher Schritt in diese Richtung, da keine zusätzliche Verbrennung stattfindet und somit eine sogenannte "Nullemission" erreicht wird. Auch euro- paweit ist das Kaindl-Projekt als großer Schritt zur Erreichung des Torontoziels zu sehen. Um darüber hinaus die Möglichkeit der Nutzung heimischer erneuerbarer Ener- gieformen zu gewährleisten, ist in fernwärmehöffigen Gebieten die Infrastruktur für Fernwärmeversorgung vorzusehen. In bestehenden Mischversorgungsge- bieten sind Konzepte zugunsten einer Fernwärmeversorgung zu entwickeln. Insbesondere ist bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen von öffentlichen Gebäuden oder Wohnanlagen die Anbindung an zentrale Heizanlagen auf er- neuerbarer Energieträger zu prüfen (Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden). Im Gebiet des Alpenraums nach der Alpenkonvention ist dabei auch Artikel 6 (Erneuerbare Energieträger) des Energieprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 237/2002 zu berücksichtigen).

155 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Durch flächensparende und verdichtete Sied- Bund; Land Verkehrsplanung lungsentwicklung und den Ausbau des Öffentli- Regionalverband Förderungen chen Verkehrs sowie durch Lenkungsmaßnahmen Gemeinde Regionalprogramm im Individualverkehr soll der Bedarf an fossiler REK, FWP, BPL Energie gesenkt werden. Grundsätzlich ist unnötiger Verkehr zu vermeiden. Eine abgestimmte Raumord- nungs- und Verkehrspolitik muss dem Entstehen von Strukturen, die übermäßig viel Verkehr erzeugen, entgegenwirken und eine einseitige Abhängigkeit vom Individualverkehr vermeiden. Dies kann zum einen durch den Ausbau und die Stärkung des ÖV, zum anderen durch die Stärkung des nicht motorisierten Ver- kehrs (Rad) erfolgen. Auch beim MIV kann durch Lenkungsmaßnahmen (Ge- schwindigkeitsbeschränkungen, Verkehrsberuhigung, Rückbau und Schaffung von Busspuren, etc.) der Energieverbrauch reduziert werden (Artikel 3 des Ver- kehrsprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 234/2002).

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Die Standortfestlegungen von Entsorgungsein- Bund, Land, Verkehrsplanung richtungen sollen an eine günstige Lage im örtli- Regionalverband Regionalprogramm chen und überörtlichen Verkehrswegenetz ge- Gemeinde REK, FWP, BPL bunden werden. Bei spezialisierten Entsorgungseinrichtungen mit großem Einzugsbereich soll möglichst für eine schienenverkehrsmäßige Erschließung vorgesorgt werden. Im Sinne der Erhöhung der Nachhaltigkeit, wird es eine Aufgabe der Raumord- nung in den nächsten Jahren sein, bei der Standortsuche für Entsorgungsein- richtungen unterstützend zu assistieren. Die Standortanforderungen betreffen neben dem sehr wesentlichen Aspekt der Erreichbarkeit auch u.a. Fragen der Raum- bzw. Umweltverträglichkeit sowie der Akzeptanz innerhalb der betroffe- nen Bevölkerung. Darüber hinaus bedarf es einer gezielten Verteilung der Standorte im Landesgebiet, damit genügend große Einzugsbereiche entstehen, sodass diese Einrichtungen ein entsprechendes Gebiet entsorgen können. Eine wesentliche Herausforderung wird dabei die Suche nach einem Konsens sein, der die Interessen, des Bundes und des Landes, sowie der Abfallwirtschafts- verbände, der Betreiber der Anlagen sowie der betroffenen Gemeinden und der Bevölkerung umfasst.

156 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Zu E.1. Technische Infrastruktur, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) Für die Errichtung der technischen Infrastruk- Land Förderungen tur, insbesondere für Anlagen der Wasserkraft, Regionalverband Regionalprogramm alternativer Energieformen, Wasserver- und - Gemeinde REK, FWP, BPL entsorgung, sollen geeignete Flächen sicherge- stellt werden. Die Energieversorgung soll in allen Teilen des Landes unter Bedachtnahme auf das Energieleitbild des Landes Salzburg gewährleistet werden: Bedachtnahme auf besondere regionale Angebote und Erfordernisse, Nutzung heimischer er- neuerbarerer Energiequellen, Reduktion des Verbrauches fossiler Energieträ- ger, rationelle Energienutzung durch Kraft-Wärme-Kopplung und Fern- und Nahwärmeversorgung. Dabei sind die Verpflichtungen, die sich aus dem Ener- gieprotokoll der Alpenkonvention ergeben, zu berücksichtigen, insbesonders betrifft dies das Gebot zum Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit der Fließgewässer und der Unversehrtheit der Landschaft durch geeignete Umset- zungsmaßnahmen (Artikel 7 des Energieprotokolls, BGBl. III Nr. 237/2002).

Zu E.2. Soziale Infrastruktur

Ziele:

Zu E.2. Soziale Infrastruktur, Ziel 1: Berücksichtigung der absehbaren Verände- rungen der demographischen Strukturen bei Planungsmaßnahmen. Aufgrund steigender Lebenserwartung und sinkender Geburtenzahlen sowie der Abwanderung von Erwerbstätigen kommt es zu einer Überalterung der Be- völkerung. Diese Entwicklung erfordert erhebliche Anpassungsleistungen von Politik und Gesellschaft, denn alle Institutionen und sozialen Sicherungssyste- me, auf welche die Altersstruktur der Bevölkerung nachhaltigen Einfluss ausübt, sind davon unmittelbar betroffen. Der Abbau von räumlichen Disparitäten im Bereich der sozialen Infrastruktur stellt dabei eine Voraussetzung für soziale Kohäsion, aber auch für die Standortqualität selbst dar. Zwei Bereiche sind we- sentlich: S Die Qualifikation der Erwerbsbevölkerung stellt ein Merkmal der nachindu- striellen Gesellschaft dar. Die Ausstattung einer Region mit Schulen, Uni- versitäten, und Forschungseinrichtungen bildet daher nicht nur eine Schlüs-

157 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

selgröße des regionalwirtschaftlichen Erfolgs, sondern liefert auch einen Beitrag zum räumlichen Ausgleich und zur sozialen Kohäsion. S Mit dem Bedeutungsverlust der Familie als Ort der Vorschulerziehung und der Betreuung älterer und kranker Menschen haben die entsprechenden In- stitutionen (Kinderkrippen, Kindergärten, Krankenhäuser, Alten- und Pflege- heime) Bedeutung gewonnen. In diesem Bereich existieren erhebliche Un- terschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es aber notwendig sein, für eine immer größer werdende Anzahl an älteren Menschen, die gleichzeitig auch immer seltener auf familiäre Hilfe zurückgreifen können, entsprechende Versor- gungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Aber auch für die Kinder im Vorschulalter werden aufgrund der gestiegenen Erwerbstätigkeit von Frauen die Notwendigkeiten steigen, entsprechende familienergänzende Versor- gungseinrichtungen zu unterhalten.

Zu E.2. Soziale Infrastruktur, Ziel 2: Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz bei Standortentscheidungen der sozialen Infrastruktur. Die Raumentwicklungspolitik muss sich den hohen und zunehmenden Versor- gungsbedarf an sozialer Infrastruktur bewusst machen und sich für möglichst dezentrale Versorgungskonzepte einsetzen. Dabei ist es wichtig, Infrastrukturen dezentral zu errichten (gemäß des Grundsatzes der Entwicklung der Raum- struktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbildung) bzw. zu organisieren und mit der polyzentrischen Raumstruktur zu koppeln. Umgekehrt erfordern kostenintensive stationäre Einrichtungen des Gesundheits- und Sozi- alhilfebereiches (Krankenanstalten, Pflegeheime) auch aus Gründen der Qua- litätssicherung eine bestimmte Mindestgröße und damit eine räumliche Kon- zentration. Nach sorgfältiger Bedarfsprüfung (u.a. Abschätzung der Patienten- potenziale) sollen die Standorte dieser Einrichtungen ebenfalls in möglichst de- zentraler räumlicher Anordnung entsprechend dem Modell der dezentralen Konzentration gewählt werden. Bei den sozialen Infrastruktureinrichtungen sind jedoch geeignete Lösungen zu finden, die einerseits dem Ziel einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gerecht wird, andererseits jedoch eine angemessene Qualität der Versorgung und zu- mutbare Erreichbarkeit auch in jenen Bereichen sicher stellen, wo dies unter den Gesichtspunkten der betriebswirtschaftlichen Rentabilität nicht möglich wä- re. Aus räumlicher Sicht betrifft dies v.a. Angebote in dünn besiedelten, peripher gelegenen Gebieten, in denen Einrichtungen in der erforderlichen Mindestgröße nicht ausreichend ausgelastet werden können.

158 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Maßnahmen:

Zu E.2. Soziale Infrastruktur, Maßnahme 1 und 2:

Maßnahmen Maßnahmenträger Instrumente (1) Für soziale Einrichtungen soll in gemeinde- Regionalverband Regionalprogramm übergreifender Abstimmung eine vorausschauen- Gemeinde REK, FWP de und vorbeugende Flächensicherung betrieben Privatwirtschaftliche werden. Maßnahmen (2) Die Errichtung von Einrichtungen der sozialen Bund Förderungen Infrastruktur mit überörtlicher Bedeutung soll an Land Regionalprogramm der angestrebten zentralörtlichen Struktur des Regionalverband REK,FWP Landes orientiert werden. Gemeinde Allgemeine planerische Hauptzielsetzung für die soziale Infrastruktur muss de- ren Anpassung an die Bevölkerungsentwicklung (Tendenz der Überalterung und Reduktion des Anteils erwerbstätiger Personen) und die gesteuerte Bevöl- kerungsverteilung (Stadt-Land-Gefälle im Bereich Bildung und Betreuung) sein. Räumliche Nachteile bei der Inanspruchnahme sozialer Dienstleistungen sollen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt des Präventionsprinzips vermieden werden. Dadurch soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, soziale Pro- blemfelder am Ort ihrer Entstehung zu bearbeiten und einen „Export“ und eine damit einhergehende überproportionale Konzentration sozialer Problemgruppen im Zentralraum bzw. der Landeshauptstadt verhindert werden. Im Sinne einer leichten Erreichbarkeit ist bei der Einrichtung sozialer Dienstleistungen auch auf eine gute Verkehrsanbindung, insbesondere an die öffentlichen Verkehrsmittel, auf die sozial schwächere Schichten besonders angewiesen sind, zu achten. Des weiteren soll durch diese Maßnahmen verhindert werden, dass Einrichtun- gen der sozialen Infrastruktur und der Freizeitinfrastruktur in benachbarten Gemeinden zum Teil mehrfach eingerichtet werden, obwohl der regionale Be- darf bereits durch eine Einrichtung gedeckt werden könnte. Bedingt durch das Fehlen finanzieller Ausgleichsmöglichkeiten und geeigneter Organisations- strukturen werden denkbare Kooperationsmodelle zur funktionalen Aufgaben- teilung zwischen benachbarten Gemeinden jedoch kaum genutzt. Zur Umset- zung und Zielerreichung dieser Maßnahmen wäre die Ausarbeitung von zwei Sachprogrammen zur sozialen und kulturellen Infrastruktur von wesentlicher Bedeutung. Bei der Neuerrichtung von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (z.B. Schu- len inclusive Musikschulen, Krankenhäuser, Betreuungseinrichtungen etc.) ist aus volkswirtschaftlichen Gründen eine Orientierung an den zentralörtlichen Zielen des Landes notwendig. Da dies aber im jeweiligen Einzelfall konkret ge- prüft werden muss und eine starre Bindung an Stufen bestimmter Zentralität meist wirkungslos bleibt, ist im Landesentwicklungsprogramm nun festgelegt,

159 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 dass derartige Einrichtungen mit überörtlicher Bedeutung im Falle einer Neuan- siedlung so situiert werden sollen, dass die zentralörtlichen Ziele des Landes nicht unterlaufen werden.

Zu E.2. Soziale Infrastruktur, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Die Neuansiedlung von größeren Einrichtun- Bund Sachprogramm gen der sozialen Infrastruktur soll bevorzugt an Land Regionalprogramm Standorten mit leistungsfähiger und attraktiver Regionalverband REK,FWP ÖV-Anbindung erfolgen. Gemeinde Die Lebensqualität der Bevölkerung wird sehr wesentlich durch die Möglichkei- ten für die Erreichbarkeit von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur mitbe- stimmt. Durch die Erweiterung und Verdichtung von Siedlungsbereichen sowie die Zunahme der zur Verfügung stehenden Freizeit gewinnen zukunftsorien- tierte verkehrsplanerische Festlegungen an Bedeutung. Um dem immer größer werdenden Verkehrsproblem und der damit einhergehenden Steigerung der Lärm- und Abgasbelastung in den Salzburger Fremdenverkersgebieten Herr zu werden, soll eine bestmögliche Anbindung an den ÖV bzw. eine qualitative Verbesserung erreicht werden.

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur

Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs kam es durch rechtliche und organisatori- sche Maßnahmen zu weitgehenden Änderungen der Voraussetzungen, die sich in den Maßnahmen des Landesentwicklungsprogramms abbilden müssen. Durch die Einführung des Bestellerprinzips im ÖV ist es nicht möglich, verbind- liche Maßnahmen mit der Verpflichtung zur Einrichtung bestimmter Linien in das LEP aufzunehmen, da die Gemeinden bzw. die Regionalverbände dadurch die Möglichkeit haben, selbst sicherzustellen, dass leistungsfähige und attrakti- ve ÖV-Verbindungen vorhanden sind. Dafür soll jedoch die Freihaltung geeig- neter Korridore für den Ausbau vor allem des schienengebundenen Nah- und Fernverkehrs im Rahmen der Regionalplanung und Örtlichen Raumplanung verpflichtend vorgeschrieben werden. Dabei kommt es auch zur Formulierung einer neuen Maßnahme, um den über- aus wichtigen Auftrag nach Freihaltung geeigneter Korridore zum Ausbau der Schiene im Nah- und Fernverkehr rechtskräftig umsetzen zu können. Die maßgebliche Grundlage für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur sind das Landesmobilitätskonzept und die Verpflichtungen, die sich durch das In-

160 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm krafttreten des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr.234/2002, ergeben. Von überregionaler Bedeutung sind überdies der Ausbau der Donauachse für den Schienenverkehr, der unter dem Begriff „Magistrale für Europa“ eine Hochleistungsstrecke zwischen Paris – München – Salzburg – Linz – Wien nach Budapest vorsieht. Die Anbindung der Stadt Salzburg an die Magistrale wird dabei nicht nur vom Land Salzburg, sondern auch von den bayerischen Nachbarregionen unterstützt (z.B. Kreistagsbeschluss im Landkreis Traunstein). Für den Landkreis Traunstein wurde im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens überdies die Wichtigkeit einer neuen Salzachquerung zwischen Salzburg und Oberndorf hervorgehoben. Diese neue Querung ist im Zusammenhang mit ei- ner andiskutierten Nordumfahrung der Stadt Salzburg zu sehen, die als neue Verkehrsachse entsprechend dem Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention nur außerhalb des Alpengebietes realisierbar ist.

Ziele:

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Ziel 1: Verringerung von Verkehrsbelastungen. Vor allem der motorisierte Individualverkehr belastet Mensch und Umwelt mit Lärm und Schadstoffen, gefährdet Leben, Gesundheit und Sachvermögen und mindert die Lebensqualität der Anrainer stark frequentierter Verkehrswege, die überwiegend Betroffene des Verkehrs sind. Die Zunahme der räumlichen Ar- beitsteilung im Rahmen einer postfordistischen Produktionsweise, die Vergrö- ßerung der Distanz zwischen den einzelnen Produktionsstandorten, aber auch zwischen den Wohn- und Arbeitsstandorten der Bevölkerung sowie den Orten der Freizeit und des sich Versorgens erhöhen das Verkehrsaufkommen und die damit entstehenden Belastungen. Grundsätzlich ist daher eine räumliche Ver- teilung der gesellschaftlichen Aktivitäten anzustreben, die zu einer Minimierung des Verkehrsaufkommens beiträgt (Artikel 7 des Verkehrsprotokolls der Alpen- konvention, BGBl III Nr.234/2002).

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Ziel 2: Unterstützung leistungsfähiger und attrak- tiver ÖV-Systeme insbesondere im Bereich der Entwicklungs- und Hauptver- kehrsachsen. Es wird weiterhin ein wichtiges Ziel sein, einen möglichst hohen Anteil des Ver- kehrs mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln abzuwickeln. Dazu gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene generell und möglichst auch auf kürzeren Strecken zu stärken. Neben wettbewerbsfähigen Fahrpreisen und Transportko- sten sind dafür im Personenverkehr kurze Fahr- und Umsteigezeiten, Pünktlich-

161 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 keit und Komfort, im Güterverkehr Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Verfolgbar- keit nötig. Die Erreichbarkeit der nächsten regionalen und überregionalen Zentren trägt zur Aufrechterhaltung der Attraktivität von Wohnstandorten und der Lebensqua- lität bei. Es ist daher Aufgabe der öffentlichen Hand, zumindest eine Grundver- sorgung im öffentlichen Verkehr aufrecht zu erhalten, wobei je nach Nachfrage- dichte die einzelnen Verkehrsträger entsprechend ihren unterschiedlichen Sy- stemvorteilen mit unterschiedlicher Netz- bzw. Angebotsdichte einzusetzen sind. In der Regel wird dieses Angebot auf der Schiene dann erbracht werden, wenn durch eine hinreichende Nutzungsdichte oder Bündelung (im Bereich der Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen) eine wirtschaftliche vertretbare Min- destnachfrage erzielbar ist. In weniger frequentierten Regionen sind dafür eher Busse geeignet. Für jene dispers besiedelten Räume oder Tageszeiten, in de- nen ein reguläres ÖV-Angebot nicht finanzierbar ist, wären allenfalls flexiblere Mischformen in Anlehnung an Rufbus- oder Sammeltaxisysteme einzuführen (Artikel 9 und 10 des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention, BGBl III Nr. 234/2002).

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Ziel 3: Sicherung leistungsfähiger Verkehrswege. Im Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention, BGBl . III Nr. 234/2002, haben sich die Vertragsparteien verpflichtet, zur nachhaltigen Aufrechterhaltung und Ver- besserung der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur sowie der Erholungs- und Freizeitattraktivität des Alpenraums, die Einrichtung und den Ausbau kunden- freundlicher und umweltgerechter öffentlicher Verkehrssysteme zu fördern. Da- bei ist als wesentliche Rahmenbedingung der Verzicht auf den Bau neuer hoch- rangiger Straßen für den alpenquerenden Verkehr zu beachten (Artikel 11 des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention, BGBl. III 234/2002).

Maßnahmen:

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Maßnahme 1:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (1) Die Entwicklung der Siedlungsstruktur und die Bund Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur soll durch Land Sachprogramm Kooperation der beteiligten Behörden besser auf- Regionalverband Regionalprogramm einander abgestimmt werden. Gemeinde REK Die Ausweisung von Siedlungsgebieten soll mit integrierten Verkehrskonzepten im Sinne des Landesmobilitätskonzepts gekoppelt werden, in welchen folgende Fragen geklärt werden:

162 Gesamtüberarbeitung 2003 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

S Lage des Baulandes im Verkehrsnetz, vorhandene Verkehrsträger, S Anbindungen an das Fuß-, Rad-, ÖV- und MIV-Netz, S Auswirkungen auf das mögliche Nachfragepotential S Berücksichtigung der einzelnen Widmungs- und Nutzungsarten S Abstimmung mit ÖPNV-Bestellverband

Weiters wäre es auch denkbar, die Siedlungsentwicklung im Einzugsbereich von ÖV-Systemen durch zusätzliche Anreize bzw. Mittel aus der Wohnbauför- derung zu forcieren. Die Kooperation der beteiligten Behörden soll auch grenzüberschreitend besser aufeinander abgestimmt und weiter ausgebaut werden. Bund (A, D), Land (S, BY, OÖ), Regional(planungs)verband (S, BY, OÖ), Landkreise, Gemeinden (S, BY, OÖ);

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Maßnahme 2:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (2) Park+Ride-Flächen im Bereich ausgewählter Land Haltestellen des ÖV sollen gesichert werden. Regionalverband Regionalprogramm, Gemeinde REK, FWP An Eisenbahn und Bushaltestellen sollen Flächen für Park+Ride-Einrichtungen gesichert werden. Damit soll insbesondere den Arbeitspendlern das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr erleichtert werden. Park+Ride-Anlagen werden besser angenommen, wenn sich für die Pendler Zeit- und Kostenvorteile bei der Benützung dieses Angebotes ergeben. Das ist meist dann der Fall, wenn die P+R-Anlagen nahe bei den Quellgebieten der Pendler liegen. Weiters werden die P+R-Anlagen besser angenommen, wenn eine größere Entfernung zum Zielort vorliegt und es sich um ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrsmittel handelt. Es ist wie bereits erwähnt notwendig, den Pendlerverkehr bereits an der Quelle in das ÖV-System umzulenken, da die P+R-Einrichtungen am Stadt- rand vorrangig für den Tourismusverkehr zur Verfügung stehen sollen bzw. da- durch der Energieverbrauch und die Verkehrs- und Umweltbelastung verstärkt reduziert werden kann. Die Errichtung von P+R-Anlagen entspricht daher den grundsätzlichen Zielen der Vermeidung unnötigen Verkehrs, der Förderung öf- fentlicher Verkehrmittel und der bestmöglichen Nutzung knapper Verkehrsflä- chen.

163 Erläuterungen zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Maßnahme 3:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (3) Korridore und Trassen für den Ausbau der Bund, Land, Sachprogramm höherrangigen Verkehrsinfrastruktur sind von Regionalverbände, Regionalprogramm Verbauung freizuhalten, um entsprechenden Ent- Gemeinden REK, RWP wicklungsspielräume zu sichern.

Für den Aus- und Neubau der höherrangigen Verkehrsinfrastruktur (insbeson- dere die Transeuropäischen Netze) sollen weitestmögliche Optionen zur Reali- sierung offen gehalten werden. Eine dauerhafte Sicherstellung unverbauter Kor- ridore ist für verkehrspolitisch wünschenswerte Entwicklungen erforderlich. Da- mit soll vermieden werden, dass im Verfahren aufgrund nicht realisierbarer Pla- nungen Tatsachen geschaffen werden, welche im nachhinein nicht mehr korri- giert werden können. Dabei steht der Raumordnung nur das Instrument der Flächenfreihaltung zur Verfügung, das über ein Sachprogramm, Regionalpro- gramm und auch die Instrumente der Örtlichen Raumplanung erreicht werden kann.

Zu E.3. Verkehrsinfrastruktur, Maßnahme 4:

Maßnahme Maßnahmenträger Instrumente (4) Umfahrungsstraßen sind von Wohnbebauun- Regionalverbände, Regionalprogramm gen und sonstigen schutzwürdigen Nutzungen Gemeinden REK, RWP freizuhalten.

Neu errichtete Umfahrungen von Siedlungen bzw. von Stadt- und Ortskernen sollen vor heranrückender Verbauung, insbesondere durch Wohnsiedlungen, geschützt werden, um die Investitionen der Öffentlichen Hand nicht Zweck zu entfremden bzw. wiederum zusätzliche Schutzmaßnahmen (Lärmschutz etc.) nach sich zu ziehen.

164 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

ANHANG

1. Glossar

Belastbarkeit, ökologische (ökologische Pufferkapazität): Ausmaß der Fähigkeit eines Systems (Organismus, Population, Ökosystem u.a.), auf Beanspruchungen (z.B. spezifische Raumnutzungen) ohne nachhaltige Schädigungen zu reagieren Belastung, ökologische: Gesamtheit der negativen Einwirkungen auf ein Ökosystem, die dessen Anpassungsvermögen (Fähigkeit zur Adaption) überschreiten. Bepflanzungsplan: Ein Bepflanzungsplan ist ein planlicher und textlicher Maßnahmenkata- log über die Einbringung von Pflanzenmaterial (Pflanzenart, Pflanzzeit, Art des Pflanzmateri- als sowie räumliche Aufteilung der Pflanzen). Bewertung: Beurteilung des Zielerfüllungsgrades eines Sachverhaltes (wertende Beschrei- bung auf Basis eines vorliegenden Zielgerüstes) (<---> Evaluierung) Biotop: Lebensraum einer charakteristisch zusammengesetzten Lebensgemeinschaft (Bio- zönose) mit einer gegenüber seiner Umgebung abgrenzbaren Beschaffenheit. Biotopkartierung: Methoden zur Beschreibung naturräumlicher Gegebenheiten auf Basis einer systematischen Betrachtung der Lebensräume, ihrer relevanten Strukturen sowie der standörtlichen Flora und Fauna. Biotopverbundsystem / Biotopvernetzung: Räumlich vernetztes Systems von Landschaft- selementen und -strukturen mit Bedeutung für die Erhaltung und Förderung spezifischer Le- bensraumfunktionen für Flora und Fauna. Biozönose (= Lebensgemeinschaft):. Die Gemeinschaft der in einem Biotop regelmäßig vorkommenden Lebewesen verschiedener Arten, die untereinander und mit ihrer abiotischen Umwelt in Wechselbeziehungen stehen. Daseinsgrundfunktionen: Die Raumordnung wie auch die Sozialgeographie kennen fol- gende Daseinsgrundfunktionen des Menschen: sich versorgen, sich (weiter)bilden, sich er- holen, sich kulturell betätigen, in Gemeinschaft leben sowie sich durch Wohnen eine Privats- phäre zu erhalten. In der Sozialgeographie verwendete Bezeichnung für eine geographisch relevante Grundfunktion menschlicher Daseinsäußerung. Häufiger wird statt dessen von - Grunddaseinsfunktion gesprochen. (vgl. Wörterbuch der allgemeinen Geographie, 1993, o.S. Bd.1, 7.Auflage) Dauersiedlungsraum: Der Dauersiedlungsraum ist jener Raum der zum ständigen (ganz- jährigen) Lebens- und Wirtschaftsraum des Menschen gehört. Demographie: Bevölkerungswissenschaft. Die Demographie untersucht die wirtschaftlichen und sozialen Bevölkerungsbewegungen. Demographische Trends zeigen z.B. die wirtschaft- liche und soziale Entwicklung der Bevölkerung an (z. B. Verringerung der Haushaltsgröße, ...). Dezentrale Konzentration: Unter dem Begriff der Dezentralen Konzentration versteht man die Verlagerung zentralörtlicher Funktionen vom dominanten Oberzentrum auf untergeord- nete Zentrale Orte. Dadurch kann eine Reduktion des Mobilitätszwanges erreicht werden (z.B. Einrichtung von dezentralen Dienststellen der Landesverwaltung in Regionalen Zen- tren) 165 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Disperse Siedlungsstruktur: Darunter ist eine Siedlungsstruktur zu verstehen, die aufgrund des Fehlens einer koordinierten Planung durch eine Vielzahl von Siedlungsansätzen, hohen Flächenverbrauch, unscharfe Siedlungsränder, unkoordinierte Erschließung und mangelnde Einbindung in das Landschaftsbild gekennzeichnet ist. Dispersion: Gestreute Lage von Siedlungen und Wirtschaftsunternehmen (vgl. Wörterbuch der allgemeinen Geographie, 1993, o.S. Bd. 1, 7.Auflage). Entwicklungsachse: Als Entwicklungsachsen werden mehr oder weniger breite, bandartige Gebietsstreifen längs von bereits vorhandenen oder noch zu schaffenden Verkehrs- und Versorgungsadern (Straße, Schiene, Energieleitung, Wasserstraßen usw. ) bezeichnet. In Entwicklungsachsen sollen infrastrukturelle Einrichtungen nach Möglichkeit gebündelt wer- den, gewerbliche und industrielle Betriebe angesiedelt sowie Wohnungen und Versorgungs- einrichtungen angesiedelt werden (verändert nach MALZ 1974). Erholung: Die zur Erhaltung der Gesundheit erforderliche nervliche Entspannung (Ausru- hen, Lektüre, Spiele, Wandern, Bergsteigen u.ä.); b) die zur längeranhaltenden Wiederher- stellung der bedrohten Gesundheit notwendige Lebensweise in gesunder Umwelt. Erholungsgebiet: Flächen, die für öffentlich zugängliche Gärten und Parkanlagen sowie sonstige für die Gesundheit und Erholung notwendige Grünflächen bestimmt sind (gem. Sbg. ROG § 19 Z. 3) Erholungslandschaft: Dient vorwiegend der langzeitigen Erholung und muss deshalb eine entsprechende Ausdehnung und einen hohen Erholungswert aufweisen (vgl. LOOS 1993). Erholungslandschaft: Ein durch seine landschaftlichen Attraktionen und/oder vorhandenen freizeitbezogenen Infrastruktureinrichtungen für Zwecke der landschaftsgebundenen Erho- lungsnutzung geeigneter bzw. genutzter Raum (<---> Erholungslandschaft, LOOS 1993). Erholungswert: Der Erholungswert eines Gebietes ist das Ausmaß, in dem sich ein Gebiet zur Befriedigung des Erholungsbedürfnisses des Menschen eignet. Er ist gegeben: durch ein Mindestausmaß an verschiedenen Landschaftselementen (Baumbestand, Wiesen, Felder, Gewässer und topografische Gliederung); durch geringe Immissionen (Lärm, Staub, Abga- se), durch leichte Zugänglichkeit (Erreichbarkeit) und ein ausgewogenes Maß an Erschlie- ßungen (Wanderwege und sonstige Einrichtungen) sowie durch die Nutzbarkeit für die All- gemeinheit. Evaluierung: Einordnen eines Sachverhaltes auf einer Mess- oder Schätzskala (sachliche Beschreibung). Fauna: Die Gesamtheit aller Tierarten eines Gebietes. Flora: Die Gesamtheit aller Pflanzenarten eines Gebietes. Flurplanung: Instrument zur Entwicklung und Darstellung landschaftsökologischer Zielset- zungen für die agrarisch geprägte Kulturlandschaft als Grundlage für die Durchführung eines Agrarverfahrens. Freiflächengestaltung: Maßnahmenumsetzung, orientiert an einer vorausgehenden Kon- zeptentwicklung zur Gestaltung meist siedlungsbezogener Freiflächen (Objektplanung) (sie- he auch Freiraumplanung). Freiland - Freifläche / Freiraum: Der landschaftsplanerische Freiraum- bzw. Freiflächenbe- griff lässt sich im Unterschied zur Terminologie der Raumplanung keinesfalls ausschließlich auf jene Flächen beschränken, die unter die Widmungskategorie Grünland fallen. Aus Sicht der Landschaftsplanung sind Freiräume bzw. Freiflächen nicht überbaute Räume, wobei da- durch noch keine Aussage darüber getroffen wird, ob diese vegetationsbestimmt oder - geprägt sind (siehe auch Begriffserläuterungen).

166 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Freiraumplanung: Querschnittorientierte Konzeptentwicklung, die das Bindeglied zwischen Ordnungs- und Entwicklungsplanung einerseits und der Objektplanung andererseits darstellt (siehe auch Freiflächengestaltung). Gefahrenzonenplan: Im Gefahrenzonenplan werden gemäß § 11 des Forstgesetzes 1975 die wildbach- und lawinengefährdeten Bereiche dargestellt, für die eine besondere Art der Bewirtschaftung oder deren Freihaltung für spätere Schutzmaßnahmen erforderlich ist. Gender-Mainstreaming: Gender Mainstreaming ist eine neue Art des strategischen Den- kens, mit der die Gleichstellung von Frauen und Männern in Wirtschaft und Gesellschaft er- reicht werden kann. Konkret geht es darum, dass in allen Politik-, Geschäfts-, Lebensberei- chen und Projekten die Bedürfnisse beider Geschlechter nachhaltig berücksichtigt werden. Wer Gender Mainstreaming als Grundart des Denkens annimmt, stellt sich bei allen Prozes- sen und Abläufen des Lebens die Frage, ob Frauen und Männer gleichermaßen in den Maß- nahmen berücksichtigt sind, die gleichen Chancen und den gleichen Nutzen haben. Das Ziel von Gender Mainstreaming ist im gemeinsamen Miteinander die Chancengleichheit zwi- schen den Geschlechtern zu erreichen (nach Büro für Frauenfragen und Gleichbehandlung 2002, S.4). Geoökologie: Geoökologie ist eine an Umweltproblemen orientierte, interdisziplinäre Natur- wissenschaft. Sie zielt auf das Verständnis der Funktions- und Wirkungsweise der Umwelt, insbesondere um Probleme im Zusammenhang mit der menschlichen Nutzung zu erkennen und zu lösen (vgl. Verband für Geoökologie in Deutschland, http://www.geooekologie.de). Grünbestände: Sämtliche vegetationsbestimmte Flächen und Strukturen im Außenraum (z.B. Waldflächen, Wiesenbereiche, Alleen, Baumzeilen etc.). Grünflächensystem / Grünraumsystem / Grünzone: Großräumiges System vegetations- bestimmter Freiräume mit deutlichem räumlich-funktionalem Zusammenhang (inkl. Wald laut Forstgesetz 1975). Grünkeile: Radiale, sich zentrumsnah verjüngende Teile eines Grünraumsystems im Be- reich größerer Siedlungsräume. Grünkorridor: Grünraumsysteme mit einer Mindestbreite ab circa 500 m zwischen verbau- ten Gebieten, um für größere Säugetierarten Verbindungen zwischen Lebensräumen zu er- halten. Grünordnung: Umfasst alle Maßnahmen der Erhaltung, Neuanlage und Pflege von Grünflä- chen in einem verbauten oder zur Verbauung vorgesehenem Gebiet. Grünordnungsplan: Fachbeitrag der Landschaftsplanung zur örtlichen Raumordnung auf Ebene des Bebauungsplanes. Der Ebene des Landschaftsplanes nachgeordnet, stellt der Grünordnungsplan ein Bindeglied zwischen Planung und Umsetzung dar. Auf Ebene des Bebauungsplanes setzt er umsetzungsorientiert die Zielaussagen des Landschaftsplanes in einem konkreten Baugebiet um. Er liefert verbindliche Kernaussagen für die anschließende Freiraumplanung und sichert so den Übergang von der Ordnungsplanung zur Objektplanung. Grünstreifen: Lineare Vegetationsstruktur an Verkehrstrasse mit beschränkter Raumwirk- samkeit und Nutzbarkeit als Freiraum Hauptverkehrsachse: Hauptverkehrsachsen dienen zur günstigen Verkehrserschließung zwischen den Zentralen Orten. Es sind die Hauptverbindungsrouten innerhalb des Landes und zu Zentralen Orten der benachbarten Länder und Staaten, bzw. die Routen des natio- nalen und internationalen Verkehrssystems. Sie stellen keine Planungsaussagen zur Recht- fertigung von Ausbauvorhaben dieser Verkehrswege dar. Kulturlandschaft: Kulturlandschaft entsteht durch die dauerhafte Beeinflussung der ur- sprünglichen Naturlandschaft durch menschliche Individuen, Gruppen und Gesellschaften im 167 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Rahmen der Ausübung ihrer Grunddaseinsfunktionen. Die Kulturlandschaft erhält ihre Aus- prägung insbesondere durch die Wohnfunktion, durch die Art der wirtschaftlichen Tätigkeit und die Ausbildung des Verkehrsnetzes. Je nach Intensität der menschlichen Nutzung kann zwischen naturnahen und naturfernen Kulturlandschaften unterschieden werden. Landesplanung: Landesplanung bedeutet die raumbezogene, fächerübergreifende, über- örtliche Koordinierungskompetenz eines bestimmten Verwaltungsbereichs auf Landesebene zur Ordnung und Entwicklung des gesamten Staatsgebietes oder seiner Teilräume. (vgl. Handwörterbuch der Raumordnung, 1995, S. 579) Ländlicher Raum: Ländliche Räume sind schwach industrialisiert und gering urbanisiert. Charakteristisch ist die Vorherrschaft von Land- und Forstwirtschaft und Tourismusfunktio- nen, z. T. auch mit Ergänzungsfunktionen für Verdichtungsräume hinsichtlich Erholung, Wasserversorgung, Roh- und Baustofflieferung und des ökologischen Ausgleichs. Landschaft: Unter Landschaft versteht man in der Landschaftsökologie den räumlichen Re- präsentanten des -> Landschaftsökosystems. Der Begriff „Landschaft“ wird allerdings in zahlreichen Bedeutungen verwendet: 1. In Geographie und Raumplanung als erlebtes Land- schaftsbild, 2. In Geographie und in der Landschaftsplanung als äußerliches Erscheinungs- bild eines Erdraumes, also seiner Physiognomie, die mehr oder weniger auf Grund von äu- ßerlichen Merkmalen einheitlich erscheint, 3. In der Geographie als Erdraum in seiner ge- samten „dinglichen Erfüllung“, 4. In der Regionalforschung als Region, die als kultur- oder naturräumliche Einheit oder als Gesamtraum verstanden wird, 5. In der Landschaftsplanung als ein abgrenzbarer, durch Raumeinheiten bestimmter Eigenart charakterisierter Ausschnitt der Erdoberfläche mit allen ihren Bestandteilen, Erscheinungsformen und gestaltenden Ein- griffen durch den Menschen, 6. In der Landschaftsökologie und Geoökologie als landschaftli- ches Ökosystem oder Geoökosystem (Hartmut Leser), das eine funktionale Einheit eines Erdraumausschnittes repräsentiert, 7. In den Biowissenschaften die Umschreibung für die Umwelt tierischer und pflanzlicher Organismen oder deren Lebensgemeinschaften (vgl. Wörterbuch der allgemeinen Geographie, 1993, o.S. Bd. 1, 7.Auflage) Landschaftsachse: Großräumiges lineares Grünraumsystem mit wesentlichen Funktion für die landschaftsräumliche und siedlungsstrukturelle Gliederung. Landschaftsbild: Mental verarbeitete Summe aller sinnlichen Empfindungen der realen Landschaftsgestalt (Bild einer Landschaft) von jedem möglichen Blickpunkt zu Land, zu Wasser und in der Luft (VwGH-Rechtssprechung). Landschaftsbildpflege: Anstrengungen und Maßnahmen zur Erhaltung, Entwicklung bzw. Sanierung eines spezifischen optisch-visuellen Erscheinungsbildes eines bestimmten Land- schaftsteiles. Landschaftsgefüge: Das Beziehungs- und Wirkungsgefüge der Lebewesen untereinander und zu ihrer Umwelt. (Synonym für Naturhaushalt, vgl. §4 Sbg. NSchG) Landschaftsgestaltung: Die eigentliche Umsetzung der Anliegen der Landschaftsplanung, die sich im Idealfall aus der Präzisierung der vorangestellten Konzept- und Maßnahmenent- wicklung ableiten soll Landschaftsinventar: Ist die Darstellung des Bestandes an für den Naturschutz und die Landschaftspflege relevanten Gegebenheiten in einem Gebiet. Landschaftsökologie: Der Fachbereich Landschaftsökologie ist eine Grundlage land- schaftsplanerischer Arbeit und beschäftigt sich sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch maßnahmenorientiert mit dem komplexen Wirkungsgefüge zwischen den Lebens- gemeinschaften (Biozönosen) und ihren Umweltbedingungen. Er wird in verschiedenen bio- und geowissenschaftlichen Disziplinen betrieben. Mit der Förderung der Anwendung der

168 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Landschaftsökologie in Wissenschaft und Technik beschäftigt sich die International Associa- tion for Landscape Ecology (IALE). Landschaftspflege: Umfasst alle Maßnahmen zum Schutz, zur Erhaltung und Gestaltung der Landschaft mit dem Ziel, einen möglichst naturnahen Zustand der Landschaft zu bewah- ren oder zu erreichen. Landschaftspflegedetailplan: Präzisiert die Aussagen eines Landschaftspflegeplanes (----> Landschaftspflegeplan) für begrenzte Gebiete oder spezifische Pflegemaßnahmen (Eigen- def.). In Ausführung der Landschaftspflegepläne können für begrenzte Gebiete oder be- stimmte Pflegemaßnahmen Detailpläne erstellt werden (siehe dazu § 34 Abs. 2 - 5 Sbg. NSchG). Landschaftspflegeplan: Fasst jene Maßnahmen koordinierend zusammen, die im Interesse der Landschaftspflege notwendig sind, besonders jene zur Erhaltung oder zur Herstellung eines harmonischen Landschaftsbildes und zur Gewährleistung gesunder Umweltbedingun- gen im Bereich des menschlichen Arbeits-, Wohn- und Erholungsraumes (LOOS 1993). Be- zweckt im Interesse des Naturschutzes: die Erhaltung oder Verbesserung des Landschafts- bildes, des Naturhaushaltes, der Umweltverhältnisse oder des Wertes der Landschaft für die Erholung der Bevölkerung (...) (siehe dazu § 34 Abs. 1 lit. a - e Sbg. NSchG) Landschaftsplan: Der Landschaftsplan ist ein Planungsinstrument auf Ebene der örtlichen Raumordnung (Gemeindeebene) und dient der detaillierten und umfassenden Entwicklung flächenbezogener Handlungs-alternativen in bezug auf Naturhaushalt, Landschaftsinventar und Landschaftsstruktur sowie die an den Landschaftsraum gestellten Nutzungsansprüche. Landschaftsplanung: Konzept- und Maßnahmenentwicklung zur Erhaltung, Sicherung, Wiederherstellung und Gestaltung der besiedelten und unbesiedelten Landschaft. Landschaftsrahmenplan: Fachbeitrag der Landschaftsplanung zur überörtlichen Raumord- nung. Der Landschaftsrahmenplan dient der vorausschauenden Betrachtung von Land- schaftsräumen auf überörtlicher Ebene (Kleinregion, Gemeindeverband). Er ist als Rahmen- planung den örtlichen Landschaftsplänen voranzustellen und liefert diesen regionale Ent- scheidungsgrundlagen. Landschaftsräumliche Einheiten: Geographisch bzw. naturwissenschaftlich abgrenzbare Landschaftsteilräume mit ähnlichem Wirkungsgefüge ausgewählter Standortfaktoren (Geolo- gie, Klima, Topographie, Vegetationsstrukturen u.a.). In der geographischen Landschaftsfor- schung wurde diesbezüglich ein hierarchisches System landschaftsräumlicher Einheiten entwickelt (Theorie der geographischen Dimensionen). Dabei werden Landschaftseinheiten der topischen Dimension (Geoökotope) von solchen der chorischen Dimension (Geochoren) unterschieden. Geoökotope sind Landschaftseinheiten mit homogenem landschaftsökologi- schem Wirkungsgefüge, Geochoren weisen eine heterogene Struktur auf. Landschaftsschutz: Ist die Summe aller Maßnahmen, die sich auf die Erhaltung der Land- schaft oder ihre organische Entwicklung durch die Abwehr von Eingriffen beziehen, die im- stande sind, eine Landschaft zu beeinträchtigen, zu verunstalten oder zu schädigen; dazu gehören auch die Maßnahmen zum Schutz des Landschaftsbildes vor nachteiligen Eingriffen und zur Sicherung des Naturgenusses. Landschaftsschutzgebiet: Durch Verordnung der Salzburger Landesregierung geschütztes Gebiet außerhalb geschlossener Ortschaften, das eine besondere landschaftliche Schönheit aufweist und/oder als charakteristische Naturlandschaft oder als naturnahe Kulturlandschaft für die Erholung bedeutend ist (§ 16 NSchG 1999 i.d.g.F.). Leitbild: Unter Leitbildern wird in der Raumplanung ein System von allgemeinen Zielvor- stellungen verstanden, die Entwicklungsrichtungen zum Abbau negativer Entwicklungsten- denzen vorgeben. Unter Leitbild wird verstanden, ein entworfener, konzeptionell geprägter 169 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Sollzustand, der als Zielvorgabe bestimmt wird und der als Ziel erreichbar ist (vgl. Handwör- terbuch der Raumordnung, 1995, S. 624). Managementplan: Konkretes Konzept zur Umsetzung von Zielen des Biotopschutzes und der Biotoppflege mit Mitteln der Landschaftspflege und des Naturschutzes unter Berücksich- tigung von landschaftsästhetischen Aspekten (LOOS 1993). Nachhaltigkeit: Eine Vielzahl von Maßnahmen und Lösungsansätzen, die auf die sparsame und dauerhafte Nutzung der Ressourcen (Boden, Raum, Energie, Naturgüter, Landschaft...) derart ausgelegt sind, dass sie als Lebensgrundlage für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Unter nachhaltiger Raumnutzung sind Lösungsansätze zur Mobilisierung nicht verfügbaren Baulandes, Ansätze zur Mehrfachnutzung desselben Raumes bei unter- einander verträglichen Funktionen, Ansätze zur wirtschaftlichen Verwendung von Infrastruk- tureinrichtungen und von Bebauungsstandorten zu verstehen. Unter N. versteht man eine wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Einklang mit der Erhaltung der Umwelt (Natur- haushalt, Landschaftsbild, Erholungswert, Wohlfahrtswirkungen, ...), siehe auch „Nachhalti- ge Entwicklung“) , (vgl. Handwörterbuch der Raumordnung, 1995, S. 659, Nachhaltige Entwicklung: „Nachhaltige Entwicklung“ heißt in Anlehnung an den Brundtland-Report der WCED 1989, dass die jetzt Lebenden mit ihren Lebensgrundlagen so haushalten sollen, dass den kommenden Generationen ihre Lebenschancen vollständig er- halten bleiben. Das „Drei-Säulen-Modell“ der Nachhaltigkeit geht davon aus, dass Ökologie, Wirtschaft und Soziales gleichermaßen berücksichtigt werden müssen, um zu langfristig tragfähigen Lösungen zu kommen. Naherholungsgebiet: Dient vorwiegend der kurzzeitigen Erholung (Entspannung), muss von Siedlungsgebieten aus leicht erreichbar sein und einen angemessenen Erholungswert aufweisen (gem. LOOS 1993) (<---> Erholungslandschaft). Naturhaushalt: Das Beziehungs- und Wirkungsgefüge der Lebewesen untereinander und zu ihrer Umwelt (gem. § 4 Sbg. NSchG, Synonym für Landschaftshaushalt). Naturlandschaft: Weitgehend ursprüngliche, vom Menschen kaum beeinflusste Land- schaften, wie Moore, Auen, Salzsteppen, primäre Steppenreste, Bereiche oberhalb der Waldgrenze (gem. LOOS 1993). Naturräumliche Gefährdungen: Natürliche Gefährdungsbereiche ergeben sich aus der Situation der geologischen, petrologischen und hydrogeologischen Grundlagen sowie der Klimabedingungen. Sie treten insbesondere im alpinen Bereich als Lawinen, Wildbäche, Hochwässer und Massenbewegungen (Muren, Rutschungen) auf Naturschutz: Naturschutz ist die im Interesse der Allgemeinheit wirkende Obsorge zur dau- ernden Erhaltung der Natur als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen, zum Schutze besonderer Teile der Natur vor nachteiliger Veränderung, Zerstörung oder Ausrot- tung, sowie zur Anpassung der lebensnotwendigen wirtschaftlichen und sozialen Entwick- lung an die vorhandenen unvermehrbaren natürlichen Ressourcen (vgl. LOOS 1993). Ökologische Tragfähigkeit: Auf spezifische Nutzungsansprüche bezogene Belastbarkeit eines bestimmten Landschaftsausschnittes in Hinblick auf die Aufrechterhaltung dessen we- sentlicher Lebensraumfunktionen für Flora, Fauna und den Menschen Ortsbild: Ist der innerhalb des bebauten Gebietes entstehende optische Gesamteindruck der Bauten eines Ortes oder Ortsteiles unter Einschluss der bildhaften Wirkung von Grün- anlagen, Parkanlagen, Gewässern, Schlossbergen u. dgl., sowie die Ansicht von einzelnen oder mehreren Bauten innerhalb des bebauten Gebietes und auch der charakteristische Ausblick auf Ausschnitte der umgebenden Landschaft.

170 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Ortsrand: Ist ein schmaler Bereich des Überganges eines verbauten Gebietes zur freien Landschaft. Ortsränder fallen nicht unter den Begriff der geschlossenen Ortschaft. Planungssystem: Bezugssystem der Planungsinstrumente zu- und untereinander. Potentiell natürliche Vegetation: Das Artengefüge, das sich unter den gegenwärtigen Um- weltbedingungen ausbilden würde, wenn der Mensch nicht mehr aktiv interveniert und die Vegetation Zeit fände, sich bis zu ihrem Endzustand (Klimaxgesellschaft) zu entwickeln. Raumordnungsgrundsätze: Grundsätze sind abstrakte Richtlinien materieller Art für die räumliche Entwicklung. Sie enthalten grundlegende Aussagen zu typischen raumordneri- schen Problemen. Als Direktiven für Abwägungsvorgänge sind sie auf weitere Konkretisie- rung hin angelegt und sind noch gegeneinander und untereinander abzuwägen. Raumordnungsziele: Raumordnungsziele sind im Gegensatz zu Raumordnungs- grundsätzen keiner weiteren Abwägung mehr zugänglich (Letztentscheidungen) und ihrem sachlichen Charakter nach räumlich-konkrete Festlegungen. Regionale Identität: Unter Regionaler Identität versteht man die Identifikation der Wohnbe- völkerung mit ihrem Wohnumfeld. Es handelt sich um einen Begriff des verhaltensorientier- ten Ansatzes der Sozialgeographie, durch den viele Probleme der modernen Gesellschaft aufgrund fehlender Regionaler Identitäten der Bewohner erklärt werden können (z.B. die Probleme einer Schlafstadt der Städter im Ländlichen Raum). Rekultivierung: Maßnahmen, die der Wiedereingliederung eines Landschaftsteilraumes in das umgebende Landschaftsgefüge nach Aufgabe der vorherigen Nutzungsform bzw. der Wiedererschließung bestimmter Teilräume für spezifische wirtschaftliche Landschaftsnut- zungen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft u.a.) dienen. Retentionsflächen: Flächen, auf denen ein Teil des Niederschlages nach starken Regen- fällen zurückgehalten wird und dann "dosiert" an die Flüsse und Bäche abgegeben wird. Werden diese Flächen zerstört oder durch Bebauung verringert, kann es zu einem schub- weisen Abfluss des Niederschlags und damit zu Hochwasser kommen. Retentionsflächen sind Überflutungsflächen die Abflussspitzen die im Flusslauf nicht abgeführt werden können aufnehmen und zwischenspeichern. Dadurch wird der Hochwasserwellenablauf gedämpft und somit ein Beitrag zur Verringerung der Schadenswirkung für Unterlieger geleistet. Schutzstreifen: Lineare Grünfläche mit der Funktion der klaren räumlichen Trennung diver- gierender Raumnutzungen sowie als Beitrag zur Hintanhaltung bzw. Minimierung potentieller Nachbarschaftsbelästigungen (z.B. Immissionsschutzstreifen zwischen Siedlungs- und Ge- werbegebiet, Grünstreifen zwischen Erholungsbereich und Verkehrstrasse). Als spezielle Form der Abstandsflächen zu verstehen. Suburbanisierung: Unter Suburbanisierung versteht man die Ausdehnung der Stadt in ihr Umland bzw. die Verlagerung bestimmter städtischer Funktionen in das Stadtumland, ohne dass dafür die nötigen strukturellen Voraussetzungen gegeben sind. Typische Beispiele be- treffen etwa die Auslagerung der Wohnfunktion aus dem Stadtbereich in die Umlandgemein- den, die zu einer hohen Pendelwanderung führt oder die Ansiedlung von Verbrauchermärk- ten in den Stadtumlandgemeinden. Suburbanisierung bedeutet eine nur teilweise Auslage- rung der städtischen Funktionen, sodass sie immer von negativen Erscheinungen begleitet ist (Verkehr, "Schlafstädte", ...). Den Extremfall stellen Stadtkerne ohne Wohnbevölkerung und Stadtumlandbereiche ohne Arbeitsplätze dar. Dekonzentrationsprozess von Agglomera- tionsräumen bzw. Stadtregionen. Verursacht durch den Prozess der Stadt-Rand-Wanderung von Bevölkerung und Wirtschaftsbetrieben, führt die S. zu eine, flächenhaften Wachstum größerer Städte über die Stadtgrenzen hinaus.

171 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Sukzession: Im weiteren Sinn natürliche Vegetationsentwicklung unter bestimmten Stand- ortbedingungen; im engeren Sinn natürliche Vegetationsentwicklung nach Beendigung einer bestimmten Bewirtschaftungsform. Trittsteinbiotop: Trittsteinbiotope sind inselartige Überbrückungselemente in strukturarmen Kulturlandschaftsteilen mit spezifischen ökosystemaren Funktionen. Dabei kann es sich um linienförmige (Hecken, Baumreihen, Böschungen, Raine), flächenhafte (Feldgehölze, Baum- und Gebüschgruppen, Kleingewässer z.B. Tümpel) oder punktförmige (Einzelbäume) Land- schaftselemente handeln. Vertragsnaturschutz: Partnerschaftlich geschlossene privatrechtliche Verträge zwischen Gebietskörperschaften und/oder Grundbesitzern, die die Erhaltung, Pflege, Anlage und Ver- besserung ökologisch wertvoller Flächen durch naturschutzkonformes Wirtschaften zum Ziel haben (vgl. LOOS 1993; Kommentar zum Sbg. NSchG). Wohlfahrtswirkung der Natur: Alle für den Menschen positiven Einflüsse der Natur. Zentraler Ort: Unter Z.O. versteht man im Allgemeinen eine Standortkonzentration (Cluster) von Einrichtungen, die Güter und Dienste für räumlich begrenzte Marktgebiete anbieten und im speziellen Sinn eine Siedlung oder Gemeinde hinsichtlich ihrer Versorgungsfunktion mit Güter und Diensten insbesondere für ihr Umland (vgl. Handwörterbuch der Raumordnung, 1995, S. 1117). Zentralraum: Der Zentralraum ist das Gebiet, von dessen Kern wesentliche Entwick- lungsimpulse für die Gesamtentwicklung des Landes ausgehen und dessen Dynamik die Entwicklung der gesamten Region dominiert. Der Zentralraum mit überwiegend städtischen Lebensbedingungen ist durch eine weitgehende Konzentration der Bevölkerung, der Wirt- schaft, der kulturellen Einrichtungen und der Bildungseinrichtungen gekennzeichnet. Die Ausstrahlung und Anziehungskraft dieses Raumes geht über administrative Grenzen hinaus. Sie führt zu Verflechtungen unterschiedlicher Funktion und Intensität mit benachbarten Räumen. Zersiedelung: Ist eine ohne funktionales Erfordernis und ohne ortsplanerisches Konzept vorgenommene Bebauung außerhalb geschlossener Siedlungen.

172 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

2. Begründung der Abgrenzung von Strukturtypen Zur Abgrenzung der Gebietskategorien wird auf gewichtete Indikatoren Bezug genommen, welche aufgrund ihrer Zusammenhänge mit Verstädterungsprozessen als Anzeiger für Urba- nisierungs- und Suburbanisierungsprozesse angesehen werden können.1 Dabei ist im Ein- zelfall eine kritische Betrachtung notwendig, es kann jedoch mit diesen Indikatoren eine nachvollziehbare Zuordnung erreicht werden. Dabei wird von einer ordinalen Skalierung ausgegangen, nach der jeweils das Ansteigen der einzelnen Werte mit den Verstädterungs- erscheinungen korreliert. Die Schwellwerte wurden in Anlehnung an die Mittelwerte der je- weiligen Messwerte pragmatisch festgelegt (siehe Tabellen im Anhang).

Indikator 1: Einwohnerdichte pro Quadratkilometer Dauersiedlungsraum (DSR) (Stand 15.05.2001):

EW/qkm DSR Ausprägung Größer 750 5 601 bis 750 4 451 bis 600 3 301 bis 450 2 151 bis 300 1 bis 150 0

Um die unterschiedlichen Einflüsse der Gemeindegröße auszublenden, wird der besser die realen Dichteverhältnisse wiederspiegelnde Indikator der Einwohnerdichte je km² Dauer- siedlungsraum verwendet (siehe Tabelle T1, Anhang). Dieser Indikator reicht von Größen- ordnungen zwischen ca. 63 EW /qkm DSR im ländlich strukturierten Lungau bis zu ca. 2.742 EW/qkm DSR in der Stadt Salzburg.

Karte K1 zeigt die regionale Verteilung (siehe Anhang). Dabei kommen neben dem zentralen Verdichtungskern zwischen Salzburg und Hallein auch die städtisch-strukturierten Gemein- den in den anderen Landesteilen deutlich hervor.

1 Es wurde zur leichteren Nachvollziehbarkeit ein sehr einfaches Klassifizierungsmodell eingesetzt, das nur als Schätzverfahren anzusehen ist. 173 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Indikator 2: Bevölkerungsveränderung 1981 bis 2001 in Prozent:

Bevölkerungs- Ausprägung wachstum in % Größer 45 5 35 bis 45 4 25 bis 35 3 15 bis 25 2 10 bis 15 1 bis 10 0

Durch diesen Indikator (siehe Tabelle T2, Anhang) können vor allem die Suburbanisierungs- gemeinden recht gut erkannt werden (zusammen mit dem derzeit leider nicht verfügbaren Auspendlerindikator). Gemeinden mit hoher natürlicher Bevölkerungsbewegung können zur Kontrolle durch den Indikator 5 (Haushaltsgröße) gut ausgefiltert werden.

Karte K2 (siehe Anhang) zeigt die räumliche Verteilung des Bevölkerungszuwachs zwischen 1981-2001.

Indikator 3: Einwohner am 15.05.2001:

EW/qkm DSR Ausprä- gung Größer 15000 5 10.001 bis 15.000 4 7.501 bis 10.000 3 5.001 bis 7.500 2 2.501 bis 5.000 1 bis 2.500 0

Die Gemeindegröße alleine ist zwar noch kein Indikator für Urbanität, jedoch ein guter Er- gänzungsindikator (siehe Tabelle T2, Anhang) im Zusammenhang mit dem Indikator 1. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass ab einer Gemeindegröße von 5.000 Einwoh- nern städtische Strukturen ausgebildet werden. Für diesen Indikator wurde keine Karte er- zeugt.

174 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Indikator 4: Unselbstständig Beschäftigte Januar und Juli 2001 pro Einwohner 15.5.2001 in Prozent (1 Beschäftigter pro 1 Einwohner = 100%):

EW/qkm DSR Ausprägung 80 bis 100 5 60 bis 80 4 40 bis 60 3 20 bis 40 2 10 bis 20 1 bis 10 0

Mit diesem Indikator (siehe Tabelle T3, Anhang) können die fehlenden Daten zur Wirt- schaftsstruktur relativ gut ersetzt werden, da hohe Anteile gewerblich/industrieller Arbeits- plätze eher in verdichteten Gemeinden zu finden sind. Die regionale Verteilung zeigt Karte K3 (Anhang).

Indikator 5: Durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen je Privathaushalte 2001)

Haushaltsgrö- Ausprägung ße < 2,4 5 2,4 - 2,5 4 2,6 - 2,7 3 2,8 - 2,9 2 3,0 - 3,2 1 > 3,2 0

Die Haushaltsgröße sinkt in Gesellschaften mit stärkerer Orientierung an städtischen Le- bensweisen. Dieser Indikator korreliert daher gut mit städtisch-strukturierter Bevölkerung (siehe Karte K4 und Tabelle T4, Anhang).

Indikator 6: Zentralörtliche Rangziffer der Gesamtgemeinde 2001

Rangziffer 2001 Ausprägung > 150 5 100 - 149 4 75 - 99 3 50 - 74 2 25 - 49 1 < 25 0

Die Zahl der Dienstleistungseinrichtungen ist in Gemeinden mit hochrangigen zentralörtli- chen Einrichtungen am höchsten. Dieser Indikator (siehe Tabelle T5, Anhang) hängt aber

175 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 auch sehr stark von der Suburbanisierung von Dienstleistungen und Gewerbe ab, so dass mit diesem auch die neu verstädterten Gemeinden abgeleitet werden können.

Gewichtung der Indikatoren:

Gewichtungsfaktor 1. Rang Indikator 3: Einwohner 2001 6 2. Rang Indikator 6: Rangziffer Gemeinde 2001 5 3. Rang Indikator 1: Einwohner pro Quadratkilometer 4 DSR 4. Rang Indikator 5: Durchschnittliche Haushaltsgröße 3 2001 5. Rang Indikator 4: Unselbstständig Beschäftigte pro EW 2 6. Rang Indikator 2: Bevölkerungsveränderung 1981- 1 2001

Höchste Gewichtung erhält der Indikator 3, da die Größe der Gemeinde in direktem Zusam- menhang mit dichter Besiedelung und städtischen Strukturen steht, zweithöchste Gewich- tung erhält der Indikator 6 auf Grund der Zusammenhänge zwischen zentralörtlichem Rang und städtischer Struktur, es folgt der Indikator 1 auf Grund seiner direkten Beziehung zur Siedlungsdichte, vierthöchste Gewichtung erhält die Haushaltsgröße aufgrund ihrem Zu- sammenhang mit der Ausbildung urbaner Gesellschaftsstrukturen. Es folgt der Indikator 4 aufgrund seiner Beziehung zur Arbeitsplatzdichte und abschließend der Indikator 2 aufgrund der Tatsache, dass hohes Bevölkerungswachstum auch in ländlich strukturierten Gemeinden vorkommen kann und dieser Indikator alleine nicht zur Kennzeichnung urbaner Strukturen ausreicht.

176 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gesamtbewertung nach Politischen Bezirken Die Gesamtbewertung wird in der Folge für jeden politischen Bezirk vorgenommen.

Verstädterungsindikatoren (Maximalwert 105)

Ländlich strukturierte Ge- bis 24 meinden

Gemeinden mit Verdich- 25 - 49 tungsansätzen (Verdich- tungsgemeinden)

Gemeinden mit Verstädte- 50 - 69 rungstendenzen

Verstädterte Gemeinden ab 70

177 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 a) Bezirk Salzburg-Stadt

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Salzburg Stadt 98 5 0 5 4 5 5 b) Bezirk Hallein

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Abtenau 42 1 1 2 2 2 3 Adnet 26 1 3 1 1 2 1 Annaberg- 13010211 Lungötz Golling 51 3 2 1 2 4 3 Hallein 95 5 2 5 3 4 5 Krispl9 030020 Kuchl 45 2 2 2 1 2 3 Oberalm 53 5 3 1 1 4 2 Puch bei Hallein 44 3 5 1 1 3 2 Rußbach 12 1 0 0 1 2 0 Sankt Koloman7 040010 Scheffau8 020020 Vigaun 23 1 1 0 2 3 1

178 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm c) Salzburg-Umgebung

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Anif 53 4 0 1 3 5 2 Anthering 29 1 3 1 1 3 1 Bergheim 56 2 5 1 5 4 3 Berndorf 17 0 4 0 1 2 1 Bürmoos 54 5 5 1 2 3 2 Dorfbeuern 16 0 3 0 1 2 1 Ebenau 22 1 2 0 1 3 1 Elixhausen 40 2 3 1 2 3 2 Elsbethen 51 3 3 2 1 4 2 Eugendorf 48 1 5 2 3 2 3 Faistenau 24 1 4 1 1 1 1 Fuschl 27 2 4 0 2 2 1 Göming 14 0 2 0 3 2 0 Grödig 68 5 2 2 2 5 3 Großgmain 39 3 3 0 2 5 1 Hallwang 43 2 3 1 2 4 2 Henndorf 40 2 5 1 1 3 2 Hintersee 11 1 2 0 1 1 0 Hof 39 2 5 1 2 2 2 Köstendorf 16 0 3 0 1 2 1 Koppl 28 1 5 1 1 2 1 Lamprechts-hau- 29 0 3 1 2 2 2 sen Mattsee 37 1 4 1 2 3 2 Neumarkt 54 1 5 2 2 3 4 Nussdorf14040111 Oberndorf 72 5 4 2 2 4 4 Obertrum 38 1 5 1 2 3 2 Plainfeld 18 1 5 0 0 3 0 Sankt Georgen 27 1 4 1 1 2 1 Sankt Gilgen 47 2 2 1 2 4 3 Schleedorf 12 0 4 0 1 2 0 Seeham 24 1 4 0 1 3 1 Seekirchen 59 1 4 3 2 3 4 Straßwalchen 46 1 3 2 3 2 3 Strobl 40 2 3 1 2 3 2 Thalgau 44 1 3 2 2 2 3 Wals- 80 3 4 4 4 4 4 Siezenheim

179 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 d) Bezirk St. Johann im Pongau

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Altenmarkt 46 2 3 1 4 2 3 Bad Hofgastein 52 2 1 2 2 4 3 Badgastein 66 5 0 2 2 5 3 Bischofshofen 72 3 0 4 2 4 4 Dorfgastein 19 1 2 0 1 2 1 Eben21120221 Filzmoos 14 0 2 0 2 1 1 Flachau 29 1 4 1 2 2 1 Forstau 4 0 2 0 1 0 0 Goldegg16030121 Großarl 26 1 2 1 2 0 2 Hüttau16000131 Hüttschlag0 000000 Kleinarl 8 0 1 0 2 1 0 Mühlbach 25 1 0 0 2 4 1 Pfarrwerfen18110121 Radstadt 42 1 2 1 2 2 4 Sankt Johann 70 2 3 4 3 3 4 Sankt Martin/Tg. 16 0 3 0 1 2 1 Sankt Veit 25 1 2 1 1 2 1 Schwarzach 61 5 0 1 4 4 3 Untertauern 29 0 2 0 5 4 1 Wagrain 29 1 2 1 2 1 2 Werfen 29 0 0 1 2 3 2 Werfenweng 16 1 5 0 2 1 0

180 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm e) Bezirk Tamsweg

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Göriach1 010000 Lessach 0 0 0 0 0 0 0 Mariapfarr 17 0 0 0 2 1 2 Mauterndorf 20 1 1 0 2 2 1 Muhr3 000010 Ramingstein9 000030 Sankt Andrä im 3 000010 Lungau Sankt Margare- 4 020100 then im Lungau Sankt Michael im 31 1 1 1 2 2 2 Lungau Tamsweg 47 1 1 2 2 2 4 Thomatal 0 0 0 0 0 0 0 Tweng 22 0 2 0 4 4 0 Unternberg 4 0 0 0 2 0 0 Weißpriach2 000100 Zederhaus 4 1 0 0 0 0 0

181 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 f) Bezirk Zell am See

Gemeinde Gewichtete Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Indikator Summe 1 2 3 4 5 6

Bramberg 29 1 1 1 1 2 2 Bruck 38 1 2 1 2 4 2 Dienten 10 0 0 0 2 2 0 Fusch 10 0 0 0 2 2 0 Hollersbach 19 1 0 0 2 2 1 Kaprun 45 2 0 1 3 5 2 Krimml24210221 Lend 20 1 0 0 2 4 0 Leogang 31 1 1 1 2 2 2 Lofer 29 1 2 0 2 3 2 Maishofen 36 1 3 1 2 3 2 Maria Alm 17 0 2 0 2 2 1 Mittersill 47 1 1 2 2 2 4 Neukirchen 32 1 2 1 2 2 2 Niedernsill 19 1 2 0 1 2 1 Piesendorf 28 1 3 1 2 2 1 Rauris 17 0 1 1 1 1 1 Saalbach- 43 1 3 1 4 4 2 Hinterglemm Saalfelden 77 2 3 5 2 4 4 Sankt Martin / 13 1 2 0 2 1 0 Lofer Stuhlfelden 15 1 1 0 1 1 1 Taxenbach 21 0 0 1 1 1 2 Unken10000111 Uttendorf 30 1 0 1 2 2 2 Viehhofen 11 1 2 0 1 1 0 Wald 18 1 2 0 2 1 1 Weißbach7 000210 Zell am See 88 5 2 3 4 5 5

182 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

3. Begründung der Einstufung Zentraler Orte

Die Untersuchung hatte das Ziel, folgende hypothetische Annahmen auf ihre Gültigkeit zu überprüfen:

1. Die Konzentration der Standorte für den Einzelhandel hat Auswirkungen auf die zentral- örtliche Struktur.

2. Der Dienstekatalog (siehe Tabelle T6, Anhang) verschiebt sich in der Art, dass die klein- flächigen Dienste des Einzelhandels zentralörtlicher sein werden als bei der Erhebung 1991, weil sie seltener vorkommen.

3. Es gibt mehr großflächigere Formen des Einzelhandels, deren zentralörtliche Rangrei- hung (vgl. Tabelle T7, Anhang) daher sinken muss.

4. Standorte mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen ziehen andere zentralörtliche Dienste nach. Die Standorte dieser Einrichtungen steigen daher in der Zentralität und beeinflussen benachbarte zentrale Orte.

In Österreich auf Grund der empirischen Erhebung durch BOBEK & FESL zehn Rangstufen an zentralen Orten unterschieden: Die Hierarchie zentraler Orte in Österreich - Neuerhebung 1973

Stufe Bezeichnung des zentralen Ortes Konkrete Orte nach der Er- hebung 1973 (Hauptorte) Rang 10 Bundeshauptstadt Wien Österreich Land Salzburg Rang 9 Landeshauptstadt, sehr gut bis gut aus- Linz Salzburg gestattet Rang 8 Landeshauptstadt, schwach ausgestattet Bregenz Rang 7 Viertelshauptstadt Wels Rang 6 Sehr gut ausgestatteter zentraler Ort der Vöcklabruck Zell am See Mittleren Stufe vom Typ „Bezirkshauptort Rang 5 Mäßig ausgestatteter zentraler Ort der Bad Ischl Hallein Mittleren Stufe vom Typ „Bezirkshauptort Rang 4 Schwach ausgestatteter zentraler Ort der Murau Saalfelden Mittleren Stufe vom Typ „Bezirkshauptort Rang 3 Sehr gut ausgestatteter zentraler Ort der Attnang- Neumarkt Unteren Stufe Puchheim Rang 2 Mäßig ausgestatteter zentraler Ort der St. Georgen im Seekirchen Unteren Stufe Attergau Rang 1 Schwach ausgestatteter zentraler Ort der Attersee Kuchl Unteren Stufe Quelle: BOBEK & FESL (1975) Bereits der einfache Vergleich mit der Entwicklung seit dieser Erhebung weist auf bedeuten- de Verschiebungen in der zentralörtlichen Struktur hin, insbesondere innerhalb von Gemein- den. Dieses Rangstufensystem musste für die Zwecke des Landes Salzburg adaptiert wer- 183 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 den. Dies wurde bei WEICHHART (1996) in Anlehnung an FESL & BOBEK (1978) und STIGLBAUER (1974) durch die Ergänzung der zentralen Orte der „Untersten Stufe“ (Dorf- stufe) durchgeführt.

Die Theorie der Zentralen Orte geht davon aus, dass die Zentralität eines Ortes proportional mit der Anzahl zentralörtlicher Dienste steigt, wobei jedoch für die Einstufung zwischen zent- ralörtlichen Diensten mit hoher, mittlerer, niedriger und sehr niedriger Zentralität zu unter- scheiden ist. Am zentralsten sind die Dienste, die im Untersuchungsgebiet (dem Land Salz- burg) nur in einem einzigen Ort vorkommen (z.B. die Finanzlandesdirektion, das Landesthe- ater etc.), am wenigsten zentral sind jene Dienste die am häufigsten vorkommen (2001 ist das der Dienst „Transporte“). Die zweite wesentliche Rahmenbedingung ist, dass zentrale Orte nicht identisch mit Gemeinden sind. Dies ist insbesondere für die Problematik im zentralörtlichen Verflechtungsbereich zu höherrangigen Zentralen Orten von Bedeutung, da die Auslagerung höherrangiger zentralörtlicher Funktionen in Nachbargemeinden („Flächen- spende“) nicht als Aufwertung der zentralörtlichen Funktion der Nachbargemeinde miss in- terpretiert werden darf. Es gibt im Land Salzburg auf Grund der Erhebung 2001 205 zentrale Orte, wobei es sowohl Gemeinden gibt, die auf Grund ihrer Siedlungsstruktur nur einen ein- zigen zentralen Ort besitzen und solche, die mehrere zentrale Orte in ihrem Gemeindegebiet haben. Damit ein Ortsteil als eigenständiger zentraler Ort gilt, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen vorhanden sein:

1. Es müssen in einer Siedlung zumindest zwei zentralörtliche Funktionen vorkommen, von denen mindestens eine dem Minimalkatalog der repräsentativen Dienste der Untersten Stufe entsprechen muss. Dies sind: Volksschule, Gemischtwarenhandlung, Kindergarten, Pfarramt, Bank oder Sparkasse, Postamt oder Posthilfsstelle, Gemeindeamt, Bäckerei oder Praktischer Arzt. Oder es sind in der Siedlung mindestens 6 zentralörtliche Funktio- nen vorhanden, unabhängig von der Zentralitätsstufe. 2. Als Siedlung ist jede optisch als eigenständig wahrnehmbare Vergesellschaftung von Wohn- und Betriebsstätten anzusehen, die von der nächstgelegenen Siedlung minde- stens etwa 1.000 Meter entfernt ist. Bei relevanten Barrieren (Bahnlinien, stark frequen- tierte Hauptverkehrsstraßen etc.) kann die Minimaldistanz zwischen den Siedlungen auch unterschritten werden. 3. Treten in einer Siedlung Funktionen auf, die für eine beliebige Stufe der Zentralität reprä- sentativ sind, ohne dass die Bedingungen in Absatz 1 erfüllt werden, dann wird die be- treffende Funktion dem jeweils nächst gelegenen zentralen Ort (in der Regel der Ge- meindehauptort) zugerechnet. Unter Berücksichtigung dieser Ausgangsvoraussetzungen und des Dienstekatalogs 2001 wird zur Übertragung der empirischen Erhebungen auf die Zielaussagen im Landesentwick- lungsprogramm folgende Korrelation zwischen der Systematik bei BOBEK & FESL vorgege- ben:

Die Landeshauptstadt Salzburg wurde bei der Erhebung nur im Dienstekatalog berücksich- tigt. Eine aufwändige Erhebung aller vorkommenden Dienste war in diesem Fall nicht not- wendig, da ihr Rang als zentraler Ort der Rangstufe 9 unstrittig ist. 184 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Die wesentlichsten Ergebnisse dieser Untersuchung sind (vgl. Tabellen T6 und T7 im An- hang):

1. Der Dienstekatalog für die für einzelne Zentralitätsstufen repräsentative Dienste musste geringfügig erweitert werden. Der am häufigsten vorkommende Dienst ist im Jahr 2001 das Transportwesen (Vorkommen in 158 zentralen Orten), im Jahr 1991 war es die Ge- mischtwarenhandlung bzw. der kleine Verbrauchermarkt (< 1.000 m²). Die kleineren Dienste der Versorgung (Gemischtwarenhandlung und auch Verbrauchermärkte sind zentralörtlicher als 1991. Die für die mittlere Stufe großflächigeren Einrichtungen des Einzelhandels kommen häufiger vor und sind daher weniger zentralörtlich als 1991 (Mö- belgroßmärkte, Einkaufszentren, Shopping-Centers). Eine Ausnahme sind die Baumärk- te, die seltener geworden sind und daher zentralörtlichere Bedeutung haben. 2. Auch bei den Zentralen Orten selbst kam es zu Rangverschiebungen. Am massivsten fiel die Änderung - wie zu erwarten - beim zentralen Ort Himmelreich-Viehhausen (Wals- Siezenheim) aus. Der zentrale Ort änderte seine Rangreihung von Rang 73 (1991) auf Rang 23 (2001). Dagegen fiel in der gleichen Gemeinde der zentrale Ort Wals von Rang 26 auf Rang 34 zurück. In diesem Zusammenhang ist die Einstufung der Gesamtge- meinde anders zu interpretieren: die Zentralitätsgewinne der Gesamtgemeinde gehen auf der einen Seite zu Lasten des eigenen Gemeindehauptortes , auf der anderen Seite zu Lasten der Innenstadt von Salzburg. Ähnliche Phänomene können in allen Gemeinden festgestellt werden, in denen in Nebenzentren großflächige Handelsbetriebe errichtet wurden. In allen diesen Fällen kam es wie zu erwarten zu einem Rangverlust in den Hauptorten der jeweiligen Gemeinde selbst, wenn auch nicht so massiv wie im Falle der Gemeinde Wals-Siezenheim. Die Änderungen in der Einstufung sind im Vergleich von Karte K5 und K6 (siehe Anhang) ersichtlich. Der Konzentrationsprozess im Einzelhandel hat Verschiebungen der Zentralität zur Folge und bestätigt die Annahmen zu Beginn:

1. Die neuen zentralörtlichen Standorte im Randbereich hochrangiger zentraler Orte (Air- portcenter, ZO Himmelreich-Viehhausen; Europark, ZO Salzburg-Taxach, Fachmarktag- glomeration ZO Kalham-Strass) korrespondieren mit Zentralitätsverlusten in den jeweili- gen Hauptorten (ZO Wals -8, ZO Eugendorf -2). Die Annahmen 1 und 4 können daher als bestätigt gelten. 3. Die kleineren Dienste des Einzelhandels sind zentralörtlicher als bei der Erhebung 1991, sind jedoch immer noch repräsentativ für die Unterste Stufe. 4. Mit Ausnahme der Baumärkte ist der zentralörtliche Rang der großflächigen Dienste des Einzelhandels gesunken. Möglicherweise ist dies im Falle der Baumärkte bereits auf ei- nen Verdrängungswettbewerb zurückzuführen. Die Beispiele neuer zentralörtlicher Standorte der mittleren Stufe im Bereich des Stadtrandes von Salzburg zeigen deutlich auf, dass bei Maßnahmen der Raumordnung gewachsene Zentrale Orte und neue zentrale Orte im Bereich der Hauptverkehrswege des motorisierten Individualverkehrs zu unterscheiden sind.

185 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

4. Die Großlandschaften des Landes Salzburg

Salzburger Alpenvorland (1) Die Großlandschaft „Salzburger Alpenvorland“ besteht aus land- und forstwirtschaftlich bzw. für das Siedlungswesen genutzten Kleinlandschaften, die hauptsächlich durch die eiszeitli- chen Ablagerungen des Salzach- und Traungletschers vorgeprägt wurden und bei denen sich dadurch ein charakteristisches Muster von Landschaftsteilen aus Schotter- und Morä- nenablagerungen mit eingeschalteten Mooren und verlandenden Gewässern unterscheiden lässt. Klimaübersicht für das Salzburger Alpenvorland (Zeitraum 1961-1990) Station Salzburg, Höhe über NN: 435 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -1,6 0,2 4,0 8,4 13,0 16,2 18,0 17,5 14,3 9,2 3,7 -0,5 8,5 Höchstes Tagesmittel [°C]: 28,9 (27.07.1983) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -21,0 (28.12.1962) Mittl. Niederschlag mm 63 59 66 82 129 154 160 153 90 68 74 71 1.169 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 60 25 116,7 (31.07.1977) 135,0 (08.07.1954) Station Mattsee, Höhe über NN: 508 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -1,8 -0,5 3,3 7,9 12,5 15,7 17,6 17,1 13,8 9,0 3,6 -0,3 8,2 Höchstes Tagesmittel [°C]:: 28,9 (25.06.1967) Niederstes Tagesmittel [°C]::-19,5 (08.=1.1985) Mittl. Niederschlag mm 93 88 97 111 146 167 156 150 97 80 93 102 1.380 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 64 34 89,2 (31.07.1977) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52) Eine durchschnittlich zweimonatige Schneebedeckung und das Lokalklima der Seen, die dadurch milderen Winter und kühleren Sommer im Bereich der Seengebiete verlängern die Vegetationsperiode im Vergleich zu anderen Landesteilen. Die Flächennutzung der Groß- landschaft ist vor allem von Siedlungstätigkeit und Landwirtschaft geprägt. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung im Flachgauer Seengebiet steht in Nutzungskonkurrenz zur Siedlungstägigkeit, zur touristischen Nutzung und auch zum Schotterabbau. Die Reste ehe- mals ausgedehnter Moorflächen in Dellen, Muldenbereichen und im Bereich der Vorland- seen wie auch Reste der Auenlandschaften entlang und Salzach sind ökologisch erhaltenswerte Standorte.

186 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 1: Salzburger Alpenvorland, Stadt Salzburg, im Hintergrund das Salzburger Seengebiet zwischen Haunsberg und Wallersee. Aufnahme vom Untersberg, © F.D. 1989

Bild 2: Salzburger Alpenvorland, Bereich Straßwalchen, Blickrichtung Südost zur oberösterreichischen Landesgrenze, © F.D. 1990

187 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Salzburger Kalkvoralpen (2) Die Großlandschaft „Salzburger Kalkvoralpen“ besteht aus Kleinlandschaften, die geolo- gisch, geomorphologisch und landschaftsökologisch zwar ähnliche Standortverhältnisse aufweisen, jedoch durch tief eingeschnittene Täler deutlich voneinander getrennt sind. Hohe Reliefenergie ist daher ein Charakteristikum in diesem Raum. Klimaübersicht für die Salzburger Kalkvoralpen(Zeitraum 1961-1990) Station Hintersee, Höhe über NN: 685 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -2,8 -1,5 1,7 5,9 10,8 13,8 15,8 15,1 11,9 7,2 1,9 -2,0 6,5 Höchstes Tagesmittel [°C]: 26,5 (13.07.1870) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -23,9 (07.01.1985) Mittl. Niederschlag mm 136 115 132 147 180 221 227 202 139 112 135 152 1.898 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: :128 99 147,4 (31.07.1977) 203,5 (12.08.1959) Station Fuschl am See, Höhe über NN: 670 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -1,7 -0,8 2,2 6,3 11,1 14,5 16,2 15,4 12,5 8,2 2,8 -0,6 7,2 Höchstes Tagesmittel [°C]: 26,4 (27.07.1983) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -18,4 (22.01.1963) Mittl. Niederschlag mm 104 95 104 118 148 187 197 177 119 93 107 117 1.566 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 91 126,1 (31.07.1977) 52 152,4 (08.07.1954) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52) Durch seine Lage am äußersten Alpenrand ist das Gebiet dieser Großlandschaft durch aus- geprägt feuchte Witterungsbedingungen gekennzeichnet, die auch sehr hohe Starkregenin- tensitäten bewirken können. Eine kürzere Vegetationsperiode als in der nördlich liegenden Großlandschaft verdeutlicht den Übergang von der unteren zur oberen Buchenstufe. Die im Jahresschnitt deutlich niedrigeren Durchschnittstemperaturen und eine extensivere landwirt- schaftliche Bewirtschaftung weisen der Waldbewirtschaftung eine größere Rolle zu.

Die bewaldeten Hänge im Bereich der Salzburger Kalkvoralpen werden in Form einzelner Rodungsinseln landwirtschaftlich und die Plateaubereiche und Gipfelbereiche almwirtschaft- lich genutzt, während in Tal- und Beckenlandschaften Streusiedlungen vorherrschen.

188 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 3: Kalkvoralpen im Bereich der Postalm, Osterhorngruppe, © FR 7/02 1997

Bild 4: Kalkvoralpen im St. Gilgen und Fuschl, Osterhorngruppe, © FR 7/02 1997

189 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Salzburger Kalkhochalpen (3) Die Großlandschaft „Salzburger Kalkhochalpen“ bildet eine klimatologische und land- schaftsökologische Barriere im Land, welche die atlantisch beeinflussten nördlichen Lan- desteile von den inneralpinen Tal- und Beckenlandschaften trennt.

Diese Großlandschaft ist vorrangig von Landschaftsteilen mit ausgedehnten Karstflächen geprägt, die in der Eiszeit von Lokalgletschern bedeckt waren und deren Abtragungsspuren gemeinsam mit den Karstformen das Landschaftsbild kennzeichnen. Im Bereich der Groß- landschaft bestehen reliefbedingt erhebliche klimageographische Unterschiede zwischen den einzelnen Täler- und Beckenlandschaften. In Nordexposition sind durch die querliegen- den Riegel der Kalkalpenstöcke verstärkte Niederschläge zu beobachten, dagegen sind die Südabhänge bereits durch trockenere und kontinentalere Verhältnisse gekennzeichnet. Die Kleinlandschaft „Tennengauer Salzachweitung“ als Fortsetzung der Kleinlandschaft „Salz- burger Becken“ in die Großlandschaft ist das Hauptsiedlungsgebiet des Tennengaues, wäh- rend im südlichen Teil Streusiedlungen die landwirtschaftlichen Flächen überprägen. Klimaübersicht für die Salzburger Kalkhochalpen (Zeitraum 1961-1990) Station Hallein, Höhe über NN: 450 m

Einh JFMAMJJASOND J .

Mittl. Temperatur °C -1,4 0,3 3,8 8,0 12,4 15,2 16,9 16,3 13,4 8,9 3,6 -0,5 8,1 Höchstes Tagesmittel [°C]: 27,2 /25.06.1967) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -17,6 (28.12.1962) Mittl. Niederschlag mm 87 73 80 94 131 170 185 176 106 80 83 94 1.359 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 67 41 126,0 (31.07.1977) 139,8 (12.08.1959) Station Abtenau, Höhe über NN: 710 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -3,8 -2,0 1,7 6,4 11,4 14,4 16,2 15,6 12,5 7,8 1,6 -3,1 6,6 Höchstes Tagesmittel [°C]: 25,8 (27.07.1983) Niederstes Tagesmittel [°C]: -20,2 (08.01.1985) Mittl. Niederschlag mm 114 87 95 103 140 185 208 196 126 90 97 118 1.559 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 126 84 112,3 (31.07.1977) 151,0 (08.07.1954) Quelle: Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52

190 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 5: Kalkhochalpen im Bereich Hochkönig mit dem vergletscherten Karstplateau (Übergossene Alm) im Vordergrund und dem Tennengebirge im Hintergrund, © FR 7/02 1997

Bild 6: Karstplateau des Tennengebirges, Blickrichtung nach Südost, © FR 7/02 1997 191 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Pinzgauer Schieferzone (4) Die Großlandschaft „Pinzgauer Schieferzone“ umfasst den vor allem durch Grauwacken be- stimmten Bereich zwischen den Kitzbühler Alpen und den Dientener Bergen, der mit sanften Bergrücken und -kuppen eher Mittelgebirgscharakter besitzt und in dem die steileren Hänge vorwiegend forstwirtschaftlich und die mittelsteilen Hänge im Sommer vorwiegend almwirt- schaftlich und im Winter für den Wintersport genutzt werden.

Klimaübersicht für die Pinzgauer Schieferzone (Zeitraum 1961-1990) Station Hütten (Leogangbach), Höhe über NN: 940 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -4,5 -2,6 1,1 5,5 10,7 13,8 15,9 15,3 12,1 7,1 0,8 -3,9 5,9 Höchstes Tagesmittel [°C]: 26,0 (14.08.1966) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -20,3 (16.01.1966) Mittl. Niederschlag mm 108 83 87 84 128 169 179 177 107 79 92 117 1.410 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 125 111.0 (19.07.1981) 116 116,0 (13.12.1918) Station Saalbach, Höhe über NN: 1.010 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -4,6 -3,9 0,1 4,5 9,5 11,9 14,8 14,1 11,0 6,5 0,0 -3,4 5,0 Höchstes Tagesmittel [°C]: 22,7 (11.07.1984) Niederstes Tagesmittel [°C]: -21,4 (07.01.1985) Mittl. Niederschlag mm 100 71 73 79 122 159 182 164 99 71 84 97 1.301 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 138 95 95,2 (18.05.1971) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52) Die klimatisch noch stärker unter dem Einfluss der ozeanisch geprägten Westströmungen stehenden Tal- und Beckenlandschaften der Großlandschaft sind durch feucht-kühlere Be- dingungen gekennzeichnet, welche zusammen mit den hohen Niederschlagsmengen den Schneereichtum des Gebietes bewirken. Im Saalfeldner- und im Zeller Becken wird durch die geschlossene Umrahmung die Bildung von winterlichen Kälteseen begünstigt, wodurch eine klimatische Bevorzugung der Hanglagen bewirkt wird. Neben land- und forstwirtschaftlicher Nutzung findet im Bereich der Großlandschaft vor allem touristische Nutzung durch alpinen Skisport, hauptsächlich im Glemmtal, im Bereich der Schmittenhöhe und in den Dientner Bergen statt.

192 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 7: Das Salzachtal im Oberpinzgau (die Marktgemeinde Mittersill im Vordergrund) trennt die Großlandschaft der Nordwestlichen Hohen Tauern von der nördlich davon liegen- den Großlandschaft der Pinzgauer Schieferzone am rechten Bildrand, © FR 7/02 1997

193 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Pongauer Schieferzone (5) Diese Großlandschaft umfasst neben den Anteilen an der Grauwackenzone auch die große Fläche der Pongauer Weitung, die durch ihre anthropogene Überprägung (Siedlungs- und Verkehrsflächen, Wasserkraftwerke und die großflächigen Skigebiete) physiognomisch her- vortritt. Klimaübersicht für die Pongauer Schieferzone (Zeitraum 1961-1990) Station St. Johann im Pongau, Höhe über NN: 660 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -3,8 -1,5 2,7 7,7 12,6 15,8 17,3 16,5 13,2 8,1 1,9 -2,9 7,3 Höchstes Tagesmittel [°C]: 30,5 (25.06.1967) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -21,5 (24.12.1962) Mittl. Niederschlag mm 72 58 65 72 100 131 154 155 96 64 77 76 1.120 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 100 59 85,5 (20.07.1985) 93,0 (06.07.1929) Station Obertauern, Höhe über NN: 1.740 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -6,5 -6,0 -3,7 -0,2 4,5 8,0 10,3 9,8 7,2 3,2 -2,2 -5,5 1,6 Höchstes Tagesmittel [°C]: 23,0 (27.07.1983) Niederstes Tagesmittel [°C]: -24,7 (12.01.1987) Mittl. Niederschlag mm 97 88 97 107 117 180 194 191 120 74 94 102 1.461 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 226 275 Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52) Durch die abschirmende Wirkung der Kalkstöcke des Tennen- und Hagengebirges wird in der Pongauer Weitung ein deutlich kontinental beeinflusstes Klimaregime bewirkt. Dadurch ergibt sich eine klimatische Begünstigung der über der Talsohle liegenden Bereiche und schneereiche Bedingungen im Bereich der Schieferberge zwischen St. Johann und den Radstädter Tauern, die eine klimatische Wetterscheide zu dem noch kontinentaleren Lun- gauer Becken darstellen.

Neben der intensiven Siedlungstätigkeit in den Beckenbereichen, welche urbanen Charakter aufweisen, sind die Hangbereiche der Schieferberge großflächig durch skitouristische Infra- struktureinrichtungen (Sportwelt Amadeé und Skigebiet Obertauern), die zusammen mit den Siedlungsgebieten und den Stauseen der Mittleren Salzach die weitgehende kulturgeogra- phische Überprägung der Großlandschaft ausmachen.

194 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 8: Die Pongauer Schieferzone im Bereich Schwarzach-St. Veit und St. Johann im Pon- gau in Blickrichtung zu den Nördlichen Kalkhochalpen, © FR 7/02 1997

195 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Nordwestliche Hohe Tauern (6) Die durch das Hochgebirge der Hohen Tauern und die Seitentäler des Oberpinzgaus und durch das Salzachlängstal geprägte Großlandschaft ist hauptsächlich aus Landschaftsteilen aufgebaut, die in der Eiszeit durch die großen Talgletscher angelegt und in der Spät- und Nacheiszeit durch spontane und langsame Abtragungsprozesse (Bergstürze, Hangrutsche, Hankkriechen, Bodenfließen, Erosionsprozesse), Verlandungsvorgänge im Bereich ehemali- ger Zungenbeckenseen mit den damit im Zusammenhang stehenden Sukzessionen und Herausbildung eines kleinräumig differenzierten Landschaftsmosaiks überprägt wurden. Klimaübersicht für die Nordwestlichen Hohen Tauern (Zeitraum 1961-1990) Station Krimml, Höhe über NN: 1.082 m

Einh JFMAMJJASOND J .

Mittl. Temperatur °C -3,2 -1,8 1,6 5,6 10,3 13,2 15,0 14,4 11,6 7,2 1,3 -2,7 6,0 Höchstes Tagesmittel [°C]: 26,2 (11.07.1984) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -21,4 (12.01.1987) Mittl. Niederschlag mm 56 43 62 83 125 148 182 174 101 66 68 59 1.167 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 131 58 169,2 (18.07.1981) Station Mooserboden, Höhe über NN: 2.036 m

Einh JFMAMJJASOND J .

Mittl. Temperatur °C -6,1 -6,0 -4,2 -1,2 3,2 6,3 8,7 8,6 6,6 3,7 -1,6 -4,7 1,1 Höchstes Tagesmittel [°C]: 19,7 (28.07.1983) Niederstes Tagesmittel [°C]: -25,7 (12.01.1987) Mittl. Niederschlag mm 81 65 87 115 160 207 231 232 147 90 94 85 1.594 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 102,0 (09.07.1979) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52) Die kontinentaleren Klimabedingungen der inneralpinen Tal- und Beckenlandschaften sind durch tiefere Jahresdurchschnittstemperaturen und durch trockenere Verhältnisse als in der nördlich liegenden Großlandschaft gekennzeichnet, wobei jedoch die reliefbedingten Unter- schiede sowohl im Temperatur- als auch im Niederschlagsverlauf deutlich zu erkennen sind. Die großflächig vergletscherten Bereiche der Gebirgsgruppen der Westlichen Hohen Tauern und die Trogtäler bilden die Kern- und Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Als Siedlungsraum in der Großlandschaft dient vor allem das Salzachlängstal, erst im Stu- bachtal, Kapruner Tal und Fuscher Tal dringen Siedlungen in die Seitentäler ein. Im Stu- bachtal und im Kapruner Tal werden die Wasserressourcen energiewirtschaftlich genutzt, weshalb diese Täler aus dem Gebiet des Nationalparks zum Großteil ausgespart sind.

196 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 9: Die Venedigergruppe in der Großlandschaft Nordwestliche Hohe Tauern, Fotoaufnahme vom Hochfürlegg in der Granatspitzgruppe, © F.D. 1981

Bild 10: Stubachtal und Glocknergruppe in den Nordwestlichen Hohe Tauern, © FR 7/02 1997

197 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Nordöstliche Hohe Tauern Diese Großlandschaft ist ebenfalls vor allem durch von eiszeitlichen Gletschern geprägten Landschaftsteile gekennzeichnet, während sich die aktuelle Vergletscherung weitgehend auf die Gipfel- und Karbereiche beschränkt. Dies ist vor allem auf die geringere durchschnittliche Höhenlage als in der westlich liegenden Großlandschaft sowie auf die niedrigeren Nieder- schlagssummen zurückzuführen.

Mit der Station Sonnblick steht im Bereich dieser Großlandschaft die höchstgelegene ganz- jährig in Betrieb befindliche Klimastation im Bereich der nivalen Höhenstufe zur Verfügung. Die Siedlungstätigkeit des Menschen erstreckt sich in der Großlandschaft „Östliche Hohe Tauern“ auch auf die Talböden der breiten Seitentäler, von denen das Gasteiner Tal von einer urbanen Siedlungsstruktur geprägt und durch eine entsprechende großflächige Umge- staltung der Talbereiche gekennzeichnet ist, während die Hänge der Schieferhülle sowohl im Gasteiner Tal als auch im Großarler Tal skitouristisch genutzt werden. Im Gasteiner Tal er- reicht die skitouristische Nutzung auch den Talschluss der Naßfelder Ache, während der Talschlüsse des Rauriser Tales und des Großarler Tales zum Nationalpark Hohe Tauern gehören. Der Nationalpark ist in dieser Großlandschaft auf die hinteren Talschlüsse be- schränkt und reicht bis in das obere Murtal, das orographisch bereits zum Lungauer Becken gehört.

Klimaübersicht für die Nordöstlichen Hohen Tauern (Zeitraum 1961-1990) Station Hüttschlag, Höhe über NN: 1.010 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C Höchstes Tagesmittel [°C]: Niedrigstes Tagesmittel [°C]: Mittl. Niederschlag mm 55 43 50 71 93 120 130 132 93 63 75 58 983 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 126 73 85,9 (03.11.1966) Station Sonnblick, Höhe über NN: 3.106 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -12,6 -12,8 -11,3 -8,3 -3,9 -0,7 1,7 1,6 -0,4 -3,3 -8,2 -11,1 -5,8 Höchstes Tagesmittel [°C]: 12,7 (27.07.1983) Niederstes Tagesmittel [°C]: -32,6 (05.03.1971) Mittl. Niederschlag mm 129 110 141 157 157 145 157 160 112 99 131 135 1.633 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 359 536 102,0 (14.05.1962) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52)

198 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Bild 11: Das besiedelte Raurisertal (Hüttwinkltal und Seidlwinkltal mit der Goldberggruppe und der Glocknergruppe im Hintergrund. Grenzbereich zwischen den Nordwestlichen und Nordöstlichen Ho- hen Tauern, © FR 7/02 1997

Bild 12: Das Nassfeld im Gasteinertal ("Sportgastein"), almwirtschaftlich und touristisch genutzte Ge- biete im Randbereich des Nationalparks Hohe Tauern, © FR 7/02 1997

199 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Lungauer Becken Das fast zur Gänze dem Murgebiet angehörende Lungauer Becken ist von den Hohen Tau- ern, den Schladminger Tauern, dem Nockgebiet und den Gurktaler Alpen orographisch um- rahmt. Das Becken selbst ist durch die Tallandschaften der radial in das Murtal mündenden Seitentäler und den bewaldeten Mitterberg gegliedert. Die Großlandschaft besteht aufgrund der sehr kleinräumig differenzierten Gesteins- und Bodenmosaike der Hänge und Talberei- che aus einer Vielzahl kleinstrukturierter Klein- und Landschaftsteile.

Klimaübersicht für das Lungauer Becken (Zeitraum 1961-1990) Station St. Michael im Lungau, Höhe über NN: 1.040 m

Einh JFMAMJJASOND J . Mittl. Temperatur °C -4,4 -2,0 1,7 5,8 10,3 13,3 15,3 14,8 11,9 7,0 1,1 -3,5 5,9 Höchstes Tagesmittel [°C]: 23,7 (10.08.1961) Niedrigstes Tagesmittel [°C]: -21,7 (07.01.1985) Mittl. Niederschlag mm 43 38 42 48 82 106 130 122 86 64 68 52 881 Zahl der Tage mit Schneebede- Größte Schneehöhe [cm]: Max. Niederschlag 24h [mm]: ckung: 111 53 80,4 (18.07.1981) 82,0 (07.06.1944) Quelle: Die Niederschläge, Schneeverhältnisse und Lufttemperaturen in Österreich im Zeitraum 1981-1990. Wien 1994 (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft Nr. 52)

Als der kontinentalste Landesteil von Salzburg ist der Lungau durch große Temperaturge- gensätze gekennzeichnet, die durch die Inversion im abgeschlossenen Becken verursacht wird. Die Jahresniederschlagssummen betragen nur mehr die Hälfte der von den Stationen am Alpennordrand gemessenen Summen, wobei die jahreszeitliche Verteilung ebenso durch ein sommerliches Maximum charakterisiert ist. Die kürzere Vegetationsperiode im Lungau schränkt die landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit ein, wobei jedoch die geländeklimato- logischen Rahmenbedingungen durch den relativen Sonnenreichtum verbessert werden.

Der dünn besiedelte Landesteil steht mit Ausnahme der Marktgemeinde Tamsweg im Ver- gleich zu den anderen Landesteilen nicht unter großem Siedlungsdruck, wobei jedoch Be- einträchtigungen der Natur- und Kulturlandschaften durch die Verkehrsinfrastruktur (insbe- sondere im Zederhaustal) und durch touristische Infrastruktur (Bereich Obertauern und Katschberg) vorhanden sind.

200 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

5. Touristisch strukturierte Gemeinden

Gesamtbewertung nach Politischen Bezirken Die Gesamtbewertung wird in der Folge für jeden politischen Bezirk vorgenommen. Zusätz- lich wird untersucht, ob eine Gemeinde als eine touristisch strukturierte Gemeinde anzuse- hen ist. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass die Überprägung von ländlich struk- turierten Gemeinden früher eintritt als bei Verdichtungs- und urbanisierten Gemeinden. Da- bei liegt zwischen 1991 und 2000 der Landesdurchschnitt bei den Übernachtungen pro Ein- wohner bei 44 Einwohnern, der Schnitt in den touristisch geprägten Gebirgsgauen bei 102 (Pongau) und 109 (Pinzgau). Es wird daher angenommen, dass Gemeinden über dem dop- pelten Durchschnitt der Gebirgsgaue (> 200 Übernachtungen pro EW) als stark touristisch strukturiert anzusehen sind, solche über dem Durchschnitt der Gebirgsgaue als überdurch- schnittlich touristisch geprägt (> 100 Übernachtungen pro EW) und solche über dem Lan- desschnitt liegende als touristisch geprägt (> 50 Übernachtungen pro EW, vgl. Tabelle T8).

a) Bezirk Salzburg-Stadt

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Salzburg Stadt 99 11 b) Bezirk Hallein

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Abtenau 39 52 Adnet 26 6 Annaberg-Lungötz 13 41 Golling 50 28 Hallein 95 5 Krispl 218 Kuchl 48 10 Oberalm 55 1 Puch bei Hallein 40 8 Rußbach 17 102 Sankt Koloman 414 Scheffau 414 Vigaun 22 62

201 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

c) Salzburg-Umgebung

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Anif 51 29 Anthering 29 7 Bergheim 53 8 Berndorf 14 3 Bürmoos 54 0 Dorfbeuern 16 0 Ebenau 19 8 Elixhausen 40 1 Elsbethen 51 3 Eugendorf 46 18 Faistenau 21 32 Fuschl 24 157 Göming 14 0 Grödig 69 9 Großgmain 36 44 Hallwang 40 4 Henndorf 37 8 Hintersee 8 51 Hof 42 23 Köstendorf 10 0 Koppl 25 8 Lamprechtshausen 29 2 Mattsee 34 30 Neumarkt 53 4 Nussdorf 14 1 Oberndorf 72 1 Obertrum 41 7 Plainfeld 15 0 Sankt Georgen 27 2 Sankt Gilgen 41 105 Schleedorf 52 Seeham 21 32 Straßwalchen 46 2 Strobl 37 69 Thalgau 41 8 Wals-Siezenheim 80 11 Seekirchen 56 4

202 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm d) Bezirk St. Johann im Pongau

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Altenmarkt 43 161 Bad Hofgastein 50 172 Badgastein 66 181 Bischofshofen 66 4 Dorfgastein 13 113 Eben 21 71 Filzmoos 18 345 Flachau 23 313 Forstau 4 129 Goldegg 13 48 Großarl 26 111 Hüttau 13 31 Hüttschlag 034 Kleinarl 9 256 Mühlbach 22 169 Pfarrwerfen 12 24 Radstadt 41 88 Sankt Johann 70 42 Sankt Martin/Tg. 13 123 Sankt Veit 22 22 Schwarzach 61 4 Untertauern 23 930 Wagrain 26 193 Werfen 32 17 Werfenweng 13 265

203 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003 e) Bezirk Tamsweg

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Göriach 2 66 Lessach 018 Mariapfarr 12 80 Mauterndorf 16 110 Muhr 014 Ramingstein 219 Sankt Andrä im 042 Lungau Sankt Margare- 644 then im Lungau Sankt Michael im 31 88 Lungau Tamsweg 49 10 Thomatal 0 52 Tweng 7 1024 Unternberg 419 Weißpriach 2 66 Zederhaus 420

204 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm f) Bezirk Zell am See

Gemeinde Summe der Schnitt Übernachtungen Verstädterungsindikatoren pro EW

Bramberg 23 41 Bruck 35 62 Dienten 10 176 Fusch 10 174 Hollersbach 17 53 Kaprun 42 227 Krimml 27 215 Lend 23 35 Leogang 31 119 Lofer 26 136 Maishofen 30 66 Maria Alm 18 296 Mittersill 48 54 Neukirchen 32 132 Niedernsill 16 43 Piesendorf 22 56 Rauris 16 115 Saalbach- 35 678 Hinterglemm Saalfelden 71 19 Sankt Martin / 12 139 Lofer Stuhlfelden 15 30 Taxenbach 21 18 Unken 12 62 Uttendorf 30 61 Viehhofen 7 158 Wald 13 207 Weißbach 4 66 Zell am See 85 141

205 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

6. Tabellen

Tabelle T1:

Indikator 1: Einwohnerdichte pro Quadratkilometer Dauersied- lungsraum (DSR) Gemeinde Dauersiedlungs- Einwohner Dichte EW/qkm Ausprägung raum in Hektar VZ 2001 DSR

Salzburg Stadt 5.261,25 144.817 2752,52 5

Abtenau 3.759,94 5.684 151,17 1 Adnet 1.433,75 3.331 232,33 1 Annaberg-Lungötz 1.739,93 2.300 132,19 0 Golling 735,75 3.915 532,11 3 Hallein 1.438,99 18.444 1281,73 5 Krispl 1.059,23 851 80,34 0 Kuchl 1.923,36 6.442 334,93 2 Oberalm 437,68 3.892 889,23 5 Puch bei Hallein 777,45 4.094 526,59 3 Rußbach 482,51 803 166,42 1 Sankt Koloman 1.450,57 1.501 103,48 0 Scheffau 1.129,98 1.294 114,52 0 Vigaun 782,74 1.893 241,84 1 SUMME 17.151,88 54.444 317,42

Anif 602,35 4.064 674,69 4 Anthering 1.487,38 3.116 209,50 1 Bergheim 1.120,55 4.858 433,54 2 Berndorf 1.164,96 1.586 136,14 0 Bürmoos 364,39 4.423 1213,81 5 Dorfbeuern 1.026,95 1.393 135,64 0 Ebenau 690,25 1.357 196,60 1 Elixhausen 672,39 2.689 399,92 2 Elsbethen 988,93 5.100 515,71 3 Eugendorf 2.382,96 6.138 257,58 1 Faistenau 1.287,51 2.848 221,20 1 Fuschl 427,58 1.339 313,16 2 Göming 603,91 607 100,51 0 Grödig 689,05 6.665 967,27 5 Großgmain 504,00 2.424 480,95 3 Hallwang 841,79 3.510 416,97 2 Henndorf 1.521,86 4.657 306,01 2 Hintersee 289,43 460 158,93 1 Hof 958,55 3.405 355,22 2 Köstendorf 1.734,31 2.459 141,79 0 Koppl 1.202,79 3.046 253,24 1 Lamprechtshausen 2.401,12 3.145 130,98 0 Mattsee 1.183,70 2.860 241,62 1 Neumarkt 2.046,79 5.417 264,66 1 Nussdorf 1.848,06 2.180 117,96 0 Oberndorf 390,95 5.435 1390,20 5 Obertrum 1.772,19 4.219 238,07 1 Plainfeld 393,34 1.135 288,55 1 206 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gemeinde Dauersiedlungs- Einwohner Dichte EW/qkm Ausprägung raum in Hektar VZ 2001 DSR Sankt Georgen 1.723,52 2.730 158,40 1 Sankt Gilgen 1.032,19 3.707 359,14 2 Schleedorf 821,40 885 107,74 0 Seeham 780,95 1.680 215,12 1 Straßwalchen 3.591,29 6.765 188,37 1 Strobl 1.001,11 3.466 346,22 2 Thalgau 2.724,94 5.225 191,75 1 Wals-Siezenheim 1.879,23 11.084 589,82 3 Seekirchen 3.974,62 9.367 235,67 1 SUMME 48.127,29 135.444 281,43

Altenmarkt 929,50 3.506 377,19 2 Bad Hofgastein 1.948,30 6.755 346,71 2 Badgastein 732,32 5.869 801,43 5 Bischofshofen 1.690,56 10.111 598,09 3 Dorfgastein 822,47 1.656 201,34 1 Eben 1.244,41 2.012 161,68 1 Filzmoos 1.073,38 1.360 126,70 0 Flachau 1.530,11 2.635 172,21 1 Forstau 392,54 518 131,96 0 Goldegg 1.547,11 2.221 143,56 0 Großarl 2.040,80 3.642 178,46 1 Hüttau 1.156,47 1.560 134,89 0 Hüttschlag 715,28 983 137,43 0 Kleinarl 768,60 746 97,06 0 Mühlbach 791,74 1.631 206,00 1 Pfarrwerfen 1.209,70 2.180 180,21 1 Radstadt 1.811,66 4.722 260,64 1 Sankt Johann 2.770,06 10.282 371,18 2 Sankt Martin/Tg. 968,09 1.408 145,44 0 Sankt Veit 1.752,37 3.329 189,97 1 Schwarzach 239,41 3.535 1476,55 5 Untertauern 328,06 454 138,39 0 Wagrain 2.037,95 3.128 153,49 1 Werfen 4.430,30 3.094 69,84 0 Werfenweng 499,43 767 153,58 1 SUMME 33.430,62 78.104 233,63

Göriach 595,35 371 62,32 0 Lessach 661,10 580 87,73 0 Mariapfarr 1.543,70 2.238 144,98 0 Mauterndorf 930,70 1.867 200,60 1 Muhr 810,65 632 77,96 0 Ramingstein 1.003,01 1.394 138,98 0 Sankt Andrä im Lun- 505,37 740 146,43 0 gau Sankt Margarethen im 694,55 774 111,44 0 Lungau Sankt Michael im 1.341,42 3.614 269,42 1 Lungau Tamsweg 2.326,52 5.968 256,52 1 Thomatal 367,47 345 93,89 0 Tweng 318,92 313 98,14 0 Unternberg 862,75 993 115,10 0 Weißpriach 362,86 335 92,32 0 Zederhaus 761,19 1.256 165,00 1 SUMME 13.085,56 21420 163,69

207 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Gemeinde Dauersiedlungs- Einwohner Dichte EW/qkm Ausprägung raum in Hektar VZ 2001 DSR Bramberg 1.352,76 3.902 288,45 1 Bruck 1.862,41 4.449 238,88 1 Dienten 1.042,01 802 76,97 0 Fusch 779,21 757 97,15 0 Hollersbach 602,02 1.161 192,85 1 Kaprun 898,38 2.913 324,25 2 Krimml 254,59 887 348,40 2 Lend 896,30 1.607 179,29 1 Leogang 1.929,18 3.040 157,58 1 Lofer 810,26 1.956 241,40 1 Maishofen 1.265,30 3.031 239,55 1 Maria Alm 2.003,72 2.162 107,90 0 Mittersill 2.040,03 5.596 274,31 1 Neukirchen 963,54 2.626 272,54 1 Niedernsill 1.013,59 2.416 238,36 1 Piesendorf 1.631,53 3.490 213,91 1 Rauris 2.461,34 3.126 127,00 0 Saalbach-Hinterglemm 1.974,91 3.034 153,63 1 Saalfelden 3.705,19 15.104 407,64 2 Sankt Martin / Lofer 516,12 1.155 223,79 1 Stuhlfelden 802,90 1.542 192,05 1 Taxenbach 2.303,53 2.923 126,89 0 Unken 1.412,73 1.964 139,02 0 Uttendorf 1.831,87 2.822 154,05 1 Viehhofen 340,38 638 187,44 1 Wald 526,90 1.180 223,95 1 Weißbach 479,02 406 84,76 0 Zell am See 1.246,68 9.669 775,58 5 SUMME 36.946,40 84.358 228,33

LAND-Salzburg 154.003,00 518.587 336,74

208 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle T2:

Indikator 2: Bevölkerungsveränderung 1981 bis 2001

Indikator 3: Einwohner 15. Mai 2001 (VZ 2001)

Gemeinde Einwohner Einwohner Ver- Aus- Einwohner Aus- 1981 VZ 2001 änderung prägung VZ 2001 prägung 1981 - 2001(%)

Salzburg Stadt 139.426 144.817 3,87 0 144.817 5

Abtenau 5.031 5.684 12,98 1 5.684 2 Adnet 2.598 3.331 28,21 3 3.331 1 Annaberg- 2.052 2.300 12,09 1 2.300 0 Lungötz Golling 3.403 3.915 15,05 2 3.915 1 Hallein 15.377 18.444 19,95 2 18.444 5 Krispl 680 851 25,15 3 851 0 Kuchl 5.261 6.442 22,45 2 6.442 2 Oberalm 2.988 3.892 30,25 3 3.892 1 Puch bei Hallein 2.766 4.094 48,01 5 4.094 1 Rußbach 755 803 6,36 0 803 0 Sankt Koloman 1.085 1.501 38,34 4 1.501 0 Scheffau 1.120 1.294 15,54 2 1.294 0 Vigaun 1.699 1.893 11,42 1 1.893 0 SUMME 44.815,00 54.444 21,49 54.444

Anif 3.876 4.064 4,85 0 4.064 1 Anthering 2.408 3.116 29,40 3 3.116 1 Bergheim 3.326 4.858 46,06 5 4.858 1 Berndorf 1.119 1.586 41,73 4 1.586 0 Bürmoos 3.028 4.423 46,07 5 4.423 1 Dorfbeuern 1.050 1.393 32,67 3 1.393 0 Ebenau 1.093 1.357 24,15 2 1.357 0 Elixhausen 2.124 2.689 26,60 3 2.689 1 Elsbethen 4.005 5.100 27,34 3 5.100 2 Eugendorf 3.861 6.138 58,97 5 6.138 2 Faistenau 1.988 2.848 43,26 4 2.848 1 Fuschl 955 1.339 40,21 4 1.339 0 Göming 495 607 22,63 2 607 0 Grödig 5.426 6.665 22,83 2 6.665 2 Großgmain 1.847 2.424 31,24 3 2.424 0 Hallwang 2.701 3.510 29,95 3 3.510 1 Henndorf 2.832 4.657 64,44 5 4.657 1 Hintersee 380 460 21,05 2 460 0 Hof 2.158 3.405 57,78 5 3.405 1 Köstendorf 1.925 2.459 27,74 3 2.459 0 Koppl 1.956 3.046 55,73 5 3.046 1 Lamprechts- 2.403 3.145 30,88 3 3.145 1 hausen Mattsee 2.089 2.860 36,91 4 2.860 1 209 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Gemeinde Einwohner Einwohner Ver- Aus- Einwohner Aus- 1981 VZ 2001 änderung prägung VZ 2001 prägung 1981 - 2001(%) Neumarkt 3.683 5.417 47,08 5 5.417 2 Nussdorf 1.583 2.180 37,71 4 2.180 0 Oberndorf 3.836 5.435 41,68 4 5.435 2 Obertrum 2.573 4.219 63,97 5 4.219 1 Plainfeld 657 1.135 72,75 5 1.135 0 Sankt Georgen 2.011 2.730 35,75 4 2.730 1 Sankt Gilgen 3.054 3.707 21,38 2 3.707 1 Schleedorf 631 885 40,25 4 885 0 Seeham 1.164 1.680 44,33 4 1.680 0 Straßwalchen 5.109 6.765 32,41 3 6.765 2 Strobl 2.748 3.466 26,13 3 3.466 1 Thalgau 4.058 5.225 28,76 3 5.225 2 Wals- 7.766 11.084 42,72 4 11.084 4 Siezenheim Seekirchen 6.815 9.367 37,45 4 9.367 3 SUMME 98.733,00 135.444 37,18 135.444

Altenmarkt 2.747 3.506 27,63 3 3.506 1 Bad Hofgastein 5.951 6.755 13,51 1 6.755 2 Badgastein 5.580 5.869 5,18 0 5.869 2 Bischofshofen 9.501 10.111 6,42 0 10.111 4 Dorfgastein 1.433 1.656 15,56 2 1.656 0 Eben 1.637 2.012 22,91 2 2.012 0 Filzmoos 1.096 1.360 24,09 2 1.360 0 Flachau 1.892 2.635 39,27 4 2.635 1 Forstau 422 518 22,75 2 518 0 Goldegg 1.735 2.221 28,01 3 2.221 0 Großarl 3.043 3.642 19,68 2 3.642 1 Hüttau 1.466 1.560 6,41 0 1.560 0 Hüttschlag 906 983 8,50 0 983 0 Kleinarl 651 746 14,59 1 746 0 Mühlbach 1.652 1.631 -1,27 0 1.631 0 Pfarrwerfen 1.942 2.180 12,26 1 2.180 0 Radstadt 3.980 4.722 18,64 2 4.722 1 Sankt Johann 7.680 10.282 33,88 3 10.282 4 Sankt Mar- 1.090 1.408 29,17 3 1.408 0 tin/Tg. Sankt Veit 2.688 3.329 23,85 2 3.329 1 Schwarzach 3.684 3.535 -4,04 0 3.535 1 Untertauern 372 454 22,04 2 454 0 Wagrain 2.566 3.128 21,90 2 3.128 1 Werfen 3.170 3.094 -2,40 0 3.094 1 Werfenweng 526 767 45,82 5 767 0 SUMME 67.410,00 78.104 15,86 78.104

Göriach 323 371 14,86 1 371 0 Lessach 637 580 -8,95 0 580 0 Mariapfarr 2.237 2.238 0,04 0 2.238 0 Mauterndorf 1.678 1.867 11,26 1 1.867 0 Muhr 747 632 -15,39 0 632 0

210 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gemeinde Einwohner Einwohner Ver- Aus- Einwohner Aus- 1981 VZ 2001 änderung prägung VZ 2001 prägung 1981 - 2001(%) Ramingstein 1.623 1.394 -14,11 0 1.394 0 Sankt Andrä im 704 740 5,11 0 740 0 Lungau Sankt Marga- 626 774 23,64 2 774 0 rethen im Lun- gau Sankt Michael 3.223 3.614 12,13 1 3.614 1 im Lungau Tamsweg 5.207 5.968 14,61 1 5.968 2 Thomatal 374 345 -7,75 0 345 0 Tweng 254 313 23,23 2 313 0 Unternberg 926 993 7,24 0 993 0 Weißpriach 332 335 0,90 0 335 0 Zederhaus 1.215 1.256 3,37 0 1.256 0 SUMME 20.106,00 21420 6,54 21420

Bramberg 3.407 3.902 14,53 1 3.902 1 Bruck 3.747 4.449 18,73 2 4.449 1 Dienten 816 802 -1,72 0 802 0 Fusch 732 757 3,42 0 757 0 Hollersbach 1.067 1.161 8,81 0 1.161 0 Kaprun 2.761 2.913 5,51 0 2.913 1 Krimml 797 887 11,29 1 887 0 Lend 1.846 1.607 -12,95 0 1.607 0 Leogang 2.725 3.040 11,56 1 3.040 1 Lofer 1.690 1.956 15,74 2 1.956 0 Maishofen 2.288 3.031 32,47 3 3.031 1 Maria Alm 1.741 2.162 24,18 2 2.162 0 Mittersill 5.027 5.596 11,32 1 5.596 2 Neukirchen 2.223 2.626 18,13 2 2.626 1 Niedernsill 1.942 2.416 24,41 2 2.416 0 Piesendorf 2.601 3.490 34,18 3 3.490 1 Rauris 2.749 3.126 13,71 1 3.126 1 Saalbach- 2.391 3.034 26,89 3 3.034 1 Hinterglemm Saalfelden 11.420 15.104 32,26 3 15.104 5 Sankt Martin / 991 1.155 16,55 2 1.155 0 Lofer Stuhlfelden 1.352 1.542 14,05 1 1.542 0 Taxenbach 2.983 2.923 -2,01 0 2.923 1 Unken 1.974 1.964 -0,51 0 1.964 0 Uttendorf 2.668 2.822 5,77 0 2.822 1 Viehhofen 537 638 18,81 2 638 0 Wald 977 1.180 20,78 2 1.180 0 Weißbach 422 406 -3,79 0 406 0 Zell am See 7937 9.669 21,82 2 9.669 3 SUMME 71.811,00 84.358 17,47 84.358

LAND- 442.301,00 518.587 17,25 518.587 Salzburg

211 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Tabelle T3:

Anmerkung zu Indikator 4: der Wert „Unselbständig Beschäftigte pro Einwohner (2001)“ ergibt sich aus dem Mittelwert der „Unselbständig Beschäftigten“ im Jänner und Juli durch den Wert „Wohnbevölkerung VZ 2001“ mal 100.

Indikator 4: Unselbständig Beschäftigte pro Einwohner 2001

Gemeinde Wohnbevöl- Unselbst. Unselbst. Unselbst. Ausprägung kerung VZ Beschäftigte Beschäftigte Besch. pro 2001 1/2001 7/2001 EW (2001)

Salzburg Stadt 144.817 86.441 89.072 60,6 4

Abtenau 5.684 1.834 1.893 32,8 2 Adnet 3.331 604 651 18,8 1 Annaberg-Lungötz 2.300 619 603 26,6 2 Golling 3.915 1.080 1.181 28,9 2 Hallein 18.444 7.847 8.234 43,6 3 Krispl 851 75 68 8,4 0 Kuchl 6.442 1.215 1.346 19,9 1 Oberalm 3.892 695 735 18,4 1 Puch bei Hallein 4.094 570 639 14,8 1 Rußbach 803 175 132 19,1 1 Sankt Koloman 1.501 104 122 7,5 0 Scheffau 1.294 102 114 8,3 0 Vigaun 1.893 412 438 22,5 2 SUMME 54.444 15.332 16.156 28,9

Anif 4.064 2.190 2.430 56,8 3 Anthering 3.116 321 342 10,6 1 Bergheim 4.858 4.443 4.801 95,1 5 Berndorf 1.586 185 192 11,9 1 Bürmoos 4.423 1.211 1.301 28,4 2 Dorfbeuern 1.393 182 189 13,3 1 Ebenau 1.357 177 179 13,1 1 Elixhausen 2.689 561 591 21,4 2 Elsbethen 5.100 832 775 15,8 1 Eugendorf 6.138 2.764 2.844 45,7 3 Faistenau 2.848 293 327 10,9 1 Fuschl 1.339 319 522 31,4 2 Göming 607 320 304 51,4 3 Grödig 6.665 2.413 2.717 38,5 2 Großgmain 2.424 497 522 21,0 2 Hallwang 3.510 1.085 1.132 31,6 2 Henndorf 4.657 867 998 20,0 1 Hintersee 460 86 74 17,4 1 Hof 3.405 817 957 26,0 2 Köstendorf 2.459 470 502 19,8 1 Koppl 3.046 355 381 12,1 1 Lamprechtshausen 3.145 974 1.065 32,4 2 Mattsee 2.860 670 768 25,1 2 Neumarkt 5.417 1.716 1.955 33,9 2 Nussdorf 2.180 369 390 17,4 1 Oberndorf 5.435 1.753 1.839 33,0 2

212 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gemeinde Wohnbevöl- Unselbst. Unselbst. Unselbst. Ausprägung kerung VZ Beschäftigte Beschäftigte Besch. pro 2001 1/2001 7/2001 EW (2001) Obertrum 4.219 820 896 20,3 2 Plainfeld 1.135 92 107 8,8 0 Sankt Georgen 2.730 362 383 13,6 1 Sankt Gilgen 3.707 765 1.116 25,4 2 Schleedorf 885 97 100 11,1 1 Seeham 1.680 177 187 10,8 1 Straßwalchen 6.765 2.927 3.035 44,1 3 Strobl 3.466 631 770 20,2 2 Thalgau 5.225 1.788 2.028 36,5 2 Wals-Siezenheim 11.084 8.344 9.193 79,1 4 Seekirchen 9.367 2.043 2.257 23,0 2 SUMME 135.444 43.916 48.169 34,0

Altenmarkt 3.506 2.346 2.262 65,7 4 Bad Hofgastein 6.755 2.542 2.396 36,6 2 Badgastein 5.869 2.187 1.994 35,6 2 Bischofshofen 10.111 3.753 3.817 37,4 2 Dorfgastein 1.656 330 314 19,4 1 Eben 2.012 546 598 28,4 2 Filzmoos 1.360 481 402 32,5 2 Flachau 2.635 1.232 858 39,7 2 Forstau 518 102 94 18,9 1 Goldegg 2.221 217 251 10,5 1 Großarl 3.642 1.023 943 27,0 2 Hüttau 1.560 266 246 16,4 1 Hüttschlag 983 82 86 8,5 0 Kleinarl 746 234 158 26,3 2 Mühlbach 1.631 437 358 24,4 2 Pfarrwerfen 2.180 354 387 17,0 1 Radstadt 4.722 1.753 1.970 39,4 2 Sankt Johann 10.282 4.569 4.647 44,8 3 Sankt Martin/Tg. 1.408 188 172 12,8 1 Sankt Veit 3.329 486 554 15,6 1 Schwarzach 3.535 2.381 2.491 68,9 4 Untertauern 454 890 229 123,2 5 Wagrain 3.128 1.097 930 32,4 2 Werfen 3.094 812 909 27,8 2 Werfenweng 767 195 152 22,6 2 SUMME 78.104 28.503 27.218 35,7

Göriach 371 10 12 3,0 0 Lessach 580 15 15 2,6 0 Mariapfarr 2.238 459 447 20,2 2 Mauterndorf 1.867 668 695 36,5 2 Muhr 632 27 27 4,3 0 Ramingstein 1.394 103 143 8,8 0 Sankt Andrä im Lun- 740 31 43 5,0 0 gau Sankt Margarethen im 774 141 135 17,8 1 Lungau Sankt Michael im 3.614 1.287 1.382 36,9 2 Lungau Tamsweg 5.968 2.185 2.414 38,5 2 Thomatal 345 29 21 7,2 0 Tweng 313 416 67 77,2 4 Unternberg 993 264 261 26,4 2 Weißpriach 335 36 32 10,1 1 213 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Gemeinde Wohnbevöl- Unselbst. Unselbst. Unselbst. Ausprägung kerung VZ Beschäftigte Beschäftigte Besch. pro 2001 1/2001 7/2001 EW (2001) Zederhaus 1.256 83 107 7,6 0 SUMME 21420 5.754 5.801 27,0

Bramberg 3.902 658 843 19,2 1 Bruck 4.449 1.156 1.231 26,8 2 Dienten 802 239 195 27,1 2 Fusch 757 123 202 21,5 2 Hollersbach 1.161 231 472 30,3 2 Kaprun 2.913 1.774 1.709 59,8 3 Krimml 887 281 299 32,7 2 Lend 1.607 393 470 26,9 2 Leogang 3.040 772 638 23,2 2 Lofer 1.956 610 588 30,6 2 Maishofen 3.031 975 1.234 36,4 2 Maria Alm 2.162 811 605 32,7 2 Mittersill 5.596 2.087 2.349 39,6 2 Neukirchen 2.626 672 778 27,6 2 Niedernsill 2.416 248 270 10,7 1 Piesendorf 3.490 863 945 25,9 2 Rauris 3.126 595 607 19,2 1 Saalbach- 3.034 2.839 1.718 75,1 4 Hinterglemm Saalfelden 15.104 4.992 5.325 34,2 2 Sankt Martin / Lofer 1.155 210 265 20,6 2 Stuhlfelden 1.542 162 179 11,1 1 Taxenbach 2.923 338 391 12,5 1 Unken 1.964 376 393 19,6 1 Uttendorf 2.822 772 789 27,7 2 Viehhofen 638 85 93 13,9 1 Wald 1.180 305 226 22,5 2 Weißbach 406 62 104 20,4 2 Zell am See 9.669 6.579 6.736 68,9 4 SUMME 84.358 29.208 29.654 34,9

LAND-Salzburg 518.587 209.154 216.070 41,0

214 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle T4:

Indikator 5: Durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen je Privathaushalte 2001) Gemeinde Personen in Pri- Privathaushalte Durchschnittl. Ausprägung vathaushalten VZ 2001 Haushaltsgröße VZ 2001 VZ 2001

Salzburg Stadt 142.670 70.345 2,0 5

Abtenau 5.618 1.917 2,9 2 Adnet 3.331 1.191 2,8 2 Annaberg-Lungötz 2.300 763 3,0 1 Golling 3.880 1.539 2,5 4 Hallein 18.444 7.733 2,4 4 Krispl 851 291 2,9 2 Kuchl 6.442 2.287 2,8 2 Oberalm 3.760 1.521 2,5 4 Puch bei Hallein 4.094 1.547 2,6 3 Russbach 803 288 2,8 2 Sankt Koloman 1.501 505 3,0 1 Scheffau 1.294 467 2,8 2 Vigaun 1.893 720 2,6 3 SUMME 54.211 20.769 2,6

Anif 4.062 1.779 2,3 5 Anthering 3.116 1.158 2,7 3 Bergheim 4.784 1.883 2,5 4 Berndorf 1.586 541 2,9 2 Bürmoos 4.408 1.674 2,6 3 Dorfbeuern 1.383 469 2,9 2 Ebenau 1.357 505 2,7 3 Elixhausen 2.689 1.014 2,7 3 Elsbethen 5.059 2.110 2,4 4 Eugendorf 6.088 2.170 2,8 2 Faistenau 2.848 955 3,0 1 Fuschl 1.328 475 2,8 2 Göming 607 207 2,9 2 Grödig 6.581 2.871 2,3 5 Großgmain 2.365 1.025 2,3 5 Hallwang 3.510 1.378 2,5 4 Henndorf 4.657 1.739 2,7 3 Hintersee 460 151 3,0 1 Hof 3.350 1.210 2,8 2 Köstendorf 2.414 824 2,9 2 Koppl 3.046 1.085 2,8 2 Lamprechtshausen 3.145 1.099 2,9 2 Mattsee 2.811 1.050 2,7 3 Neumarkt 5.342 2.033 2,6 3 Nussdorf 2.180 717 3,0 1 Oberndorf 5.350 2.118 2,5 4 Obertrum 4.179 1.598 2,6 3 Plainfeld 1.135 425 2,7 3 Sankt Georgen 2.730 945 2,9 2 Sankt Gilgen 3.665 1.465 2,5 4 Schleedorf 885 305 2,9 2 Seeham 1.680 649 2,6 3 215 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Gemeinde Personen in Pri- Privathaushalte Durchschnittl. Ausprägung vathaushalten VZ 2001 Haushaltsgröße VZ 2001 VZ 2001 Straßwalchen 6.711 2.410 2,8 2 Strobl 3.438 1.302 2,6 3 Thalgau 5.225 1.853 2,8 2 Wals-Siezenheim 10.988 4.477 2,5 4 Seekirchen 9.274 3.420 2,7 3 SUMME 134.436 51.089 2,6

Altenmarkt 3.506 1.272 2,8 2 Bad Hofgastein 6.677 2.718 2,5 4 Badgastein 5.169 2.424 2,1 5 Bischofshofen 9.966 4.158 2,4 4 Dorfgastein 1.654 581 2,8 2 Eben 2.012 686 2,9 2 Filzmoos 1.360 455 3,0 1 Flachau 2.635 923 2,9 2 Forstau 518 138 3,8 0 Goldegg 2.204 752 2,9 2 Großarl 3.611 1.072 3,4 0 Hüttau 1.559 583 2,7 3 Hüttschlag 983 293 3,4 0 Kleinarl 746 248 3,0 1 Mühlbach 1.591 631 2,5 4 Pfarrwerfen 2.175 787 2,8 2 Radstadt 4.671 1.698 2,8 2 Sankt Johann 10.144 3.915 2,6 3 Sankt Martin/Tg. 1.408 496 2,8 2 Sankt Veit 3.241 1.176 2,8 2 Schwarzach 3.535 1.431 2,5 4 Untertauern 454 185 2,5 4 Wagrain 3.128 1.060 3,0 1 Werfen 3.058 1.180 2,6 3 Werfenweng 767 251 3,1 1 SUMME 76.772 29.113 2,6

Göriach 371 90 4,1 0 Lessach 580 160 3,6 0 Mariapfarr 2.201 715 3,1 1 Mauterndorf 1.830 640 2,9 2 Muhr 632 203 3,1 1 Ramingstein 1.394 507 2,7 3 Sankt Andrä im Lun- 740 245 3,0 1 gau Sankt Margarethen im 774 237 3,3 0 Lungau Sankt Michael im 3.614 1247 2,9 2 Lungau Tamsweg 5.903 2106 2,8 2 Thomatal 345 95 3,6 0 Tweng 313 126 2,5 4 Unternberg 993 287 3,5 0 Weißpriach 335 95 3,5 0 Zederhaus 1.256 341 3,7 0 SUMME 21281 7094 3,0

Bramberg 3.846 1.320 2,9 2 Bruck 4.447 1.775 2,5 4 Dienten 802 278 2,9 2 216 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gemeinde Personen in Pri- Privathaushalte Durchschnittl. Ausprägung vathaushalten VZ 2001 Haushaltsgröße VZ 2001 VZ 2001 Fusch 757 265 2,9 2 Hollersbach 1161 418 2,8 2 Kaprun 2886 1.267 2,3 5 Krimml 887 302 2,9 2 Lend 1585 635 2,5 4 Leogang 3024 1.061 2,9 2 Lofer 1917 715 2,7 3 Maishofen 3031 1.119 2,7 3 Maria Alm 2162 776 2,8 2 Mittersill 5476 1.950 2,8 2 Neukirchen 2626 893 2,9 2 Niedernsill 2416 823 2,9 2 Piesendorf 3490 1.224 2,9 2 Rauris 3126 1.015 3,1 1 Saalbach-Hinterglemm 3034 1.195 2,5 4 Saalfelden 14942 6.005 2,5 4 Sankt Martin / Lofer 1150 382 3,0 1 Stuhlfelden 1542 503 3,1 1 Taxenbach 2900 929 3,1 1 Unken 1964 648 3,0 1 Uttendorf 2783 1.005 2,8 2 Viehhofen 638 215 3,0 1 Wald 1180 370 3,2 1 Weißbach 406 131 3,1 1 Zell am See 9518 4.103 2,3 5 SUMME 83.696 31.322 2,7

LAND-Salzburg 513.066 209.732 2,4

217 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Tabelle T5:

Indikator 6: Zentralörtliche Rangziffer der Gesamtgemeinde 2001 (nach AINZ 2001) Gemeinde Rangziffer zentralörtlicher Dienste Ausprägung

Salzburg Stadt 250 5

Abtenau 87 3 Adnet 38 1 Annaberg-Lungötz 36 1 Golling 83 3 Hallein 174 5 Krispl 14 0 Kuchl 85 3 Oberalm 66 2 Puch bei Hallein 56 2 Rußbach 24 0 Sankt Koloman 19 0 Scheffau 22 0 Vigaun 27 1 SUMME

Anif 72 2 Anthering 36 1 Bergheim 76 3 Berndorf 34 1 Bürmoos 61 2 Dorfbeuern 29 1 Ebenau 34 1 Elixhausen 53 2 Elsbethen 68 2 Eugendorf 75 3 Faistenau 41 1 Fuschl 37 1 Göming 6 0 Grödig 77 3 Großgmain 46 1 Hallwang 57 2 Henndorf 65 2 Hintersee 9 0 Hof 67 2 Köstendorf 42 1 Koppl 39 1 Lamprechtshausen 59 2 Mattsee 72 2 Neumarkt 100 4 Nussdorf 32 1 Oberndorf 111 4 Obertrum 66 2 Plainfeld 20 0 Sankt Georgen 26 1 Sankt Gilgen 83 3 Schleedorf 15 0 Seeham 33 1 Straßwalchen 89 3 Strobl 64 2 218 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Gemeinde Rangziffer zentralörtlicher Dienste Ausprägung Thalgau 78 3 Wals-Siezenheim 111 4 Seekirchen 116 4 SUMME

Altenmarkt 94 3 Bad Hofgastein 99 3 Badgastein 95 3 Bischofshofen 133 4 Dorfgastein 44 1 Eben 47 1 Filzmoos 31 1 Flachau 37 1 Forstau 13 0 Goldegg 26 1 Großarl 56 2 Hüttau 33 1 Hüttschlag 11 0 Kleinarl 21 0 Mühlbach 36 1 Pfarrwerfen 36 1 Radstadt 100 4 Sankt Johann 141 4 Sankt Martin/Tg. 30 1 Sankt Veit 40 1 Schwarzach 85 3 Untertauern 25 1 Wagrain 55 2 Werfen 55 2 Werfenweng 18 0 SUMME

Göriach 4 0 Lessach 7 0 Mariapfarr 54 2 Mauterndorf 47 1 Muhr 10 0 Ramingstein 21 0 Sankt Andrä im Lungau 3 0 Sankt Margarethen im Lungau 16 0 Sankt Michael im Lungau 65 2 Tamsweg 131 4 Thomatal 3 0 Tweng 3 0 Unternberg 14 0 Weißpriach 6 0 Zederhaus 20 0 SUMME

Bramberg 54 2 Bruck 70 2 Dienten 18 0 Fusch 12 0 Hollersbach 26 1 Kaprun 71 2 Krimml 34 1 Lend 21 0 Leogang 51 2 219 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Gemeinde Rangziffer zentralörtlicher Dienste Ausprägung Lofer 69 2 Maishofen 54 2 Maria Alm 43 1 Mittersill 112 4 Neukirchen 70 2 Niedernsill 35 1 Piesendorf 42 1 Rauris 45 1 Saalbach-Hinterglemm 64 2 Saalfelden 148 4 Sankt Martin / Lofer 20 0 Stuhlfelden 34 1 Taxenbach 53 2 Unken 37 1 Uttendorf 51 2 Viehhofen 13 0 Wald 26 1 Weißbach 13 0 Zell am See 160 5

220 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle T6: Repräsentative Dienste (1) Rangnummer 2001 (2) Anzahl ZO mit Diensten (3) Zahl der Orte b. Weichhart 1991 (4) Rangnummer b. Weichhart 1991 (5) Zentraler Ort

(1) (2) (3) (4) (5) UUST 1 158 135 3 Transporte 2 154 153 2 Volksschule + 3 150 164 1 Gemischtwarenhandlung, kleiner Verbrauchermarkt 4 150 108 10 Möbelhandel, Tischlerei 5 143 128 6 Pfarramt/regelm. Sonntagsgottesdienst + 6 142 124 7 Kindergarten + 7 132 129 5 Raika/Volksbank/Sparkasse + 8 126 132 4 Postamt, Posthilfsstelle + 9 119 118 8 Gemeindeamt * 10 114 114 9 Taxi, Mietwagen 11 112 98 13 Cafe 12 111 94 17 Bauunternehmen, Bauleitung 13 111 93 18 Elektrowaren, - installation 14 111 91 19 Wasser- und Gasinstallation, Heizung 15 108 103 11 Bäckerei 16 108 96 15 Autoreparatur 17 105 100 12 Praktischer Arzt + 18 100 96 14 Friseur 19 100 83 22 Tapezierer, Raumausstatter, Böden, Jalousien 20 91 51 40 Massage, Physiotherapie 21 90 96 16 Fleischhauerei 22 88 90 20 Tankstelle 23 87 86 21 Trafik UST 24 80 73 23 Autohandel 25 80 69 25 Sportartikel 26 80 65 28 Schlosserei 27 79 66 26 Textilwaren 28 79 62 31 Maler- und Anstreicher 29 74 62 32 Tennisplatz, Tennishalle 30 73 63 30 Landwirtschaftl. Maschinen, Schmied 31 73 54 38 Blumenhandel 32 72 65 29 Zimmerei 33 71 42 47 EDV-Hard- und Software, Beratung 34 69 54 37 Dentist, Zahnarzt + 35 66 42 50 Drogerie 36 63 31 64 Entsorgung, Müll- u. Altstoffverwertung 37 62 73 24 Gendarmerieposten * 38 62 56 35 Spenglerei, Dachdeckung 39 62 53 39 Altersheim + 40 62 31 65 Immobilien, Liegenschafts- u. Hausverwaltung

221 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) 41 61 44 45 Wirtschaftstreuhänder, Steuerberater 42 60 43 46 Baustoffe 43 60 28 71 Werbeagentur 44 59 39 54 Vertr. v. 4 versch. Versicherungsunterneh- men/Versmakler + 45 59 37 59 Fotograph 46 58 65 27 Schuhhandel 47 58 45 44 Architekt, Ziviltechniker 48 56 46 42 Konditorei, Zuckerbäcker 49 55 54 36 Hauptschule + 50 55 45 43 Reisebüro 51 53 61 33 Schneiderei 52 52 42 48 Glaser 53 51 34 62 Schwimmbad 54 50 50 41 Brennstoffhandel 55 50 38 56 Kosmetik, Parfümerie 56 49 40 51 Bahnhof + 57 49 26 73 Betriebsberatung 58 48 60 34 Lagerhaus 59 48 39 53 Tierarzt 60 47 24 80 Hallenbad, Sauna, Solarium 61 46 39 52 Bierniederlage, Getränkehandel 62 44 37 57 Gold- und Silberwaren, Juwelier 63 44 36 60 Papier- und Schreibwaren 64 43 38 55 Uhrmacher, Handel mit Uhren 65 43 28 72 Tiefbauunternehmen 66 42 15 102 Psychotherapeut, psychologische Beratung 67 41 35 61 Apotheke + 68 38 29 68 Fußpflege 69 38 24 79 Graphikstudio 70 34 29 69 Rauchfangkehrer 71 31 23 82 Fahrräder, Zweiradcenter 72 31 16 101 Fitness-Center 73 30 37 58 Druckerei 74 30 29 66 Diskothek, Tanzclub 75 30 29 70 Hebamme 76 29 33 63 Fotogeräte 77 29 29 67 Farben und Lacke 78 29 26 74 Innenarchitekt 79 29 25 76 Bankfiliale + 80 29 25 77 Beratungsstelle Bausparkasse + 81 29 19 94 Rechtsanwalt 82 28 25 75 Delikatessen, Feinkost 83 28 22 84 Optiker 84 28 20 89 Spielwaren 85 26 25 78 Chemische Reinigung 86 25 22 85 Bestattungen, Überführungen 87 25 20 87 Vertreter v. mindestens 2 Facharzt-Richtungen 88 25 19 91 Zahntechnisches Labor 89 24 22 83 Lederwarenhandel 90 24 20 88 Eisenwaren, Werkzeug 222 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(1) (2) (3) (4) (5) 91 24 17 99 Buchhandel 92 24 14 107 Familienberatung, Mutterberatung 93 24 7 137 Amtsaußenstelle Land, Bund, BH * 94 23 23 81 Haus- und Küchengeräte, Haushaltswaren 95 23 20 86 Wolle, Garne, Kurzwaren, Handarbeiten 96 23 8 128 Vermögensberatung 97 22 19 93 Kinder- u. Babybekleidung, Kinderwagen 98 22 18 98 Wäsche-Fachgeschäft 99 21 - Autobedarf, -zubehör inklusive Reifen 100 20 19 92 Notar + 101 20 15 103 Geometer, Vermessungsbüro 102 19 19 90 Sonderschule + 103 19 18 96 Polytechnische Schule + 104 19 13 110 Antiquitäten 105 19 10 119 Bezirkstelle/Geschäftsstelle Versicherung + 106 18 18 97 Musikschule 107 18 14 106 Großer Verbrauchermarkt, Kaufhaus 108 18 4 176 Technisches Zeichenbüro 109 16 16 100 Bezirksgericht * 110 16 15 104 Videothek 111 16 14 108 Leihwagen 112 16 12 112 Dach- und Landesverbände v. Vereinen etc. MST 113 15 9 124 Bandagist, orthopädisches Material 114 15 9 125 Fahrschule 115 15 5 158 Fachschule + 116 14 13 109 AHS (Oberstufe/Unterstufe) + 117 14 10 118 Vertreter v. mindestens 5 Facharzt-Richtungen + 118 14 7 136 Film- und Videoproduktion 119 14 3 184 Möbelgroßmarkt, Einrichtungshaus 120 13 11 113 Krankenhaus/Sanatorium mit bis zu 4 Abteilungen + 121 13 11 117 Großer Baumarkt 122 13 9 123 Musikinstrumente 123 13 7 141 Filialen von mindestens 4 verschiedenen Banken + 124 13 3 178 Telephonshop, Autotelephonzentrale 125 13 1 204 Detektivunternehmen, Auskunftei 126 13 - Übersetzungsbüro, Dolmetsch 127 12 42 49 Salzburg AG Betriebsstelle + 128 12 14 105 Büromaschinen, Bürobedarf 129 12 7 135 Dekorateur 130 12 7 140 Telekom Bautrupp 131 12 5 161 Schallplatten, CD, MC 132 12 2 187 Tonstudio 133 12 - Schlüsseldienst 134 11 11 114 Obst und Gemüse 135 11 10 120 Regionale Wochenzeitung 136 11 9 121 Volkshochschule, Einrichtungen Erwachsenenbildung 137 11 9 122 Rotes Kreuz, Bezirksstelle + 138 11 8 132 Spezialreinigung 139 11 6 145 LKW-Verkauf/Reperatur 140 11 5 148 Personal-Leasing 223 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) 141 11 2 190 Modeagentur 142 10 13 111 ÖAMTC/ARBÖ-Stelle 143 10 8 127 Fotolabor 144 10 7 139 Außenstelle Gebietskrankenkasse + 145 10 4 163 Zoofachhandel, Tierhandel 146 10 4 172 Vervielfältigungen, Kopien, "Copyshop" 147 9 19 95 Berufsschule + 148 9 11 116 Kino 149 9 5 157 Galerie, Kunsthandel 150 9 4 174 Buchbinder 151 8 9 126 Postautostelle + 152 8 8 131 Bezirksstelle einer Kammer + 153 8 8 133 Kirchenbeitragsstelle + 154 8 8 134 Spezialgeschäft für Hüte 155 8 7 138 Höhere Bundeslehranstalt * 156 8 6 146 Wäscherei 157 8 6 147 Graveur, Stempel 158 8 4 167 Vertreter v. mindestens 10 Facharzt-Richtungen + 159 7 11 115 Nähmaschinenhandel 160 7 8 129 Salzburg AG Betriebsleitung (Gauebene) + 161 7 8 130 Waffen 162 7 6 142 Handelsschule, Handelsakademie + 163 7 5 156 Schreibbüro 164 7 4 170 Fachhandel Medizintechnik 165 7 2 189 Einkaufszentrum 166 7-Party-Service 167 6 6 143 Bezirksleitung einer politischen Partei 168 6 6 144 Zahnambulatorium + 169 6 5 151 Arbeitsmarktservice * 170 6 4 164 Inkassobüro 171 6 4 169 Konsulat, diplomatische Vertretung + 172 6 4 171 Lichtpausanstalt, Reproduktion 173 6 3 179 Spezialgeschäft für Textilien (Übergrößen etc.) OST 174 5 5 149 Finanzamt * 175 5 5 152 Bezirkshauptmannschaft * 176 5 5 153 Bezirkssekretariat Gewerkschaftsbund + 177 5 5 154 Bezirksgendarmeriekommando * 178 5 4 168 Geschäftsstelle Bausparkasse + 179 5 4 173 Gebäudereinigung 180 5 3 177 Bewachung 181 5 3 180 Eislaufplatz/Eislaufhalle 182 5 1 201 Hundestudio 183 4 5 150 Luftverkehrs-Bedarfsunternehmen 184 4 5 155 Bezirksschulrat * 185 4 5 160 Außenstelle Tageszeitung 186 4 4 162 Vermessungsamt * 187 4 4 165 Telekom AG, Regionalleitung 188 4 4 166 HTL/HTBL + 189 4 4 175 Krankenhaus mit 5-9 Abteilungen + 190 4 3 182 Krankenpflegeschule + 191 4 2 196 Konzertagentur 224 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(1) (2) (3) (4) (5) 192 4 2 199 Spezialgeschäft f. Büromöbel 193 3 3 183 Krankenhaus mit 10-19 Abteilungen + 194 3 2 186 Tanzschule 195 3 2 197 Vertreter v. mindestens 13 versch. Facharztrichtun- gen + 196 3 1 225 Markt- und Meinungsforschungsinstitut 197 2 5 159 Reinigungsanstalt, große Wäscherei, Büglerei 198 2 3 181 Fernmeldebetriebsamt * 199 2 2 193 Gebietsleitung Postsparkasse * 200 2 2 194 Kürschner, Pelzwaren 201 2 2 195 Bildungsanstalt f. Kindergärtnerinnen u. Arbeitslehrer + 202 2 1 203 Medizinisches Labor 203 2 1 207 Klavierstimmer 204 2 2 198 Konsularische Vertretung v. mind. 2 Staaten * 205 2 1 255 Shopping-City 206 1 2 185 Partnervermittlung 207 1 2 188 Kongressagentur 208 1 2 191 Eichamt * 209 1 1 200 Landesdirektion/Filialdirektion Versicherung + 210 1 1 202 Lesezirkel 211 1 1 205 Kostüm- und Maskenleihanstalt 212 1 1 206 Arbeitsinspektorat * 213 1 1 208 Pädagogische Akademie + 214 1 1 209 Landessekretariat bzw. -gruppe der Gewerkschaft v. mind. 2 Berufsgruppen + 215 1 1 210 Gebietskrankenkasse + 216 1 1 211 Theater 217 1 1 212 Pfandleihanstalt + 218 1 1 213 Messe + 219 1 1 214 Landesregierung * 220 1 1 215 Landesgericht * 221 1 1 216 Sicherheitsdirektion * 222 1 1 217 Landesgendarmeriekommando * 223 1 1 218 Landesarbeitsamt * 224 1 1 219 Ärztekammer + 225 1 1 220 Handelskammer + 226 1 1 221 Landesexekutive des ÖGB + 227 1 1 222 Landes-Hypothekenanstalt + 228 1 1 223 Landesdirektion der Bausparkasse Wüstenrot + 229 1 1 224 Offsetdruckmaschinen 230 1 1 226 Finanzlandesdirektion * 231 1 1 227 Fernmeldebauamt * 232 1 1 228 Landesinvalidenamt * 233 1 1 229 Rechtsanwaltskammer + 234 1 1 230 Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle + 235 1 1 231 Rundfunk-Landesstudio +

225 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) 236 1 1 232 Tageszeitung 237 1 1 233 Münzenhandel 238 1 1 234 Berghauptmannschaft * 239 1 1 235 Generalkonsulat v. mindestens 2 Staaten * 240 1 1 236 Notariatskammer + 241 1 1 237 Stammhäuser von mindestens 2 Banken + 242 1 1 238 Bundesstaatliche bakteriologisch-serologische Unter- suchungsanstalt + 243 1 1 239 Großkrankenhaus mit mehr als 20 Abteilungen bzw. Institutionen + 244 1 1 240 Orienttepich-Import 245 1 1 242 Bundesgebäudeverwaltung * 246 1 1 243 Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung + 247 1 1 244 Technische, Montanistische, Sozialwissenschaftliche, oder Bildungswissenschaftliche Hochschule (Univer- sität), Hochschule f. Musik und darstellende Kunst +

248 1 1 250 Universität + 249 1 1 251 Internationale kulturelle Veranstaltung + 250 1 1 252 Versandhaus (Stammhaus) 251 1 1 253 Erzbistum * 252 1 1 254 Landesrechenzentrum + 253 0 0 241 Post- und Telegraphendirektion * 254 0 1 245 Kosmetikschule 255 0 0 246 Bundesbahndirektion * 256 0 0 247 Oberlandesgericht * 257 0 0 248 Inspektor für das Vermessungswesen * 258 0 0 249 Ingenieurkammer + 259 0 0 256 Technisches Büro v. mehreren Großunternehmungen

260 0 0 257 Universitätsklinik + 261 0 0 258 Mannequinschule

226 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Tabelle T7: Zentrale Orte im Land Salzburg

(1) Rangreihung 2001 (2) Rangreihung 1991 (3) Gemeindekennziffer (4) Gemeinde (5) Zentraler Ort (neue Zentrale Orte 2001 sind in rot dargestellt) (6) SUMME UUST (7) SUMME UST (8) Summe MST (9) SUMME VHS (10) SUMME LHST (11) RANGZIFFER GESAMT (12) Rang des Zentralen Ortes (13) Rang des Zentralen Ortes bei Weichhart (14) Rangverschiebung

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 1 1 50101 Salzburg 23 89 60 29 49 250 9 90 2 2 50205 Hallein 23 86 47 14 1 171 8 70 3 3 50619 Saalfelden a. Steinernen Meer 23 85 36 3 0 147 7 70

4 5 50418 St. Johann i. Pongau 23 79 30 9 0 141 7 70 5 4 50628 Zell am See 23 70 32 13 0 138 7 70 6 6 50404 Bischofshofen 23 76 30 4 0 133 6 60 7 7 50510 Tamsweg 23 73 27 8 0 131 6 60 8 11 50339 Seekirchen a. Wallersee 23 76 16 1 0 116 5 41

9 10 50326 Oberndorf 23 71 17 0 0 111 5 41 10 8 50613 Mittersill 23 71 16 0 0 110 5 50 11 13 50324 Neumarkt a. Wallersee 23 64 12 1 0 100 4 40

12 12 50417 Radstadt 23 62 11 3 0 99 4 40 13 9 50402 Bad Hofgastein 23 63 11 0 0 97 4 5-1 14 14 50628/1 Zell am See Schüttdorf 22 61 11 1 0 95 4 40 15 17 50401 Altenmarkt i. Pongau 23 64 6 1 0 94 4 40 16 18 50403 Badgastein 23 60 10 0 0 93 4 31 17 21 50335 Straßwalchen 23 56 7 0 0 86 4 31 18 16 50201 Abtenau 23 55 7 0 0 85 4 40 19 15 50421 Schwarzach i. Pongau 23 52 8 2 0 85 4 40

20 19 50207 Kuchl 23 54 6 1 0 84 3 30 21 24 50204 Golling a. d. Salzach 23 56 4 0 0 83 3 30 22 20 50330 St. Gilgen 23 56 2 0 0 81 3 30 23 73 50338/2 Wals-Siezenheim Himmelreich- 19 43 14 1 1 78 3 12 Viehhausen 24 31 50314 Grödig 23 46 4 0 0 73 3 21 25 27 50323 Mattsee 23 46 3 0 0 72 3 21 26 30 50606 Kaprun 22 47 2 0 0 71 3 21 27 36 50614 Neukirchen a. Großvenediger 22 46 1 1 0 70 3 21

227 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 28 25 50610 Lofer 23 42 4 0 0 69 3 30 29 37 50309 Elsbethen 23 35 9 1 0 68 3 21 30 32 50602 Bruck a. d. Großglocknerstraße 23 39 5 0 0 67 3 21

31 23 50337 Thalgau 21 45 1 0 0 67 3 30 32 43 50208 Oberalm 23 39 4 0 0 66 3 21 33 33 50317 Henndorf a. Wallersee 23 37 5 0 0 65 3 21

34 26 50338 Wals-Siezenheim Wals 20 40 5 0 0 65 3 21 35 22 50509 St. Michael i. Lungau 23 39 2 0 0 64 2 3-1 36 42 50327 Obertrum 22 39 3 0 0 64 3 21 37 35 50310 Eugendorf 23 34 6 0 0 63 2 20 38 28 50303 Bergheim 23 35 3 1 0 62 2 20 39 38 50336 Strobl 22 37 3 0 0 62 2 20 40 41 50305 Bürmoos 22 33 4 2 0 61 2 20 41 59 50319 Hof b. Salzburg 22 32 4 0 0 58 2 11 42 51 50322 Lamprechtshausen 20 29 8 1 0 58 2 11 43 29 50618 Saalbach-Hinterglemm Saalbach 23 32 2 0 0 57 2 20

44 47 50411 Großarl 22 32 1 0 0 55 2 11 45 44 50611 Maishofen 20 33 2 0 0 55 2 20 46 39 50423 Wagrain 23 31 0 0 0 54 2 20 47 49 50503 Mariapfarr 22 29 3 0 0 54 2 11 48 62 50209 Puch b. Hallein 22 28 3 0 0 53 2 11 49 57 50308 Elixhausen 23 26 4 0 0 53 2 11 50 34 50424 Werfen 19 33 0 1 0 53 2 20 51 40 50622 Taxenbach 22 30 0 0 0 52 2 20 52 54 50301 Anif 19 27 5 0 0 51 2 11 53 52 50624 Uttendorf 21 27 2 1 0 51 2 11 54 48 50609 Leogang 21 27 1 0 0 49 2 20 55 56 50601 Bramberg a. Wildkogel 20 26 1 0 0 47 2 11

56 53 50406 Eben i. Pongau 20 26 1 0 0 47 2 11 57 45 50504 Mauterndorf 21 25 1 0 0 47 2 20 58 46 50315 Großgmain 22 20 4 0 0 46 2 11 59 63 50405 Dorfgastein 22 20 2 0 0 44 1 10 60 77 50316/1 Hallwang Mayrwies-Esch 13 29 0 2 0 44 2 11 61 78 50338/1 Wals-Siezenheim Siezenheim 16 19 8 0 0 43 2 11 62 66 50320 Köstendorf 20 20 2 0 0 42 1 10 63 50 50616 Piesendorf 22 20 0 0 0 42 1 10 64 58 50612 Maria Alm a. Steinernen Meer 21 20 1 0 0 42 1 10

65 55 50617 Rauris 19 22 0 0 0 41 1 10 66 88 50205/3 Hallein Rif-Taxach 15 23 1 0 0 39 1 10 67 60 50623 Unken 21 15 1 0 0 37 1 10 68 68 50312 Fuschl a. See 18 16 3 0 0 37 1 10 69 67 50302 Anthering 19 17 0 0 0 36 1 10 70 70 50415 Mühlbach a. Hochkönig 19 17 0 0 0 36 1 10

228 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 71 82 50301/1 Anif Niederalm 14 21 1 0 0 36 1 10 72 65 50416 Pfarrwerfen 19 16 0 0 0 35 1 10 73 61 50203 Annaberg-Lungötz Annaberg i. Lam- 17 18 0 0 0 35 1 10 mertal 74 81 50202 Adnet 18 17 0 0 0 35 1 A* 1 75 64 50615 Niedersill 21 14 0 0 0 35 1 10 76 85 50307 Ebenau 18 15 1 0 0 34 1 A* 1 77 74 50618/1 Saalbach-Hinterglemm Hinterglemm 18 15 0 1 0 34 1 10

78 69 50607 Krimml 18 16 0 0 0 34 1 10 79 80 50304 Berndorf b. Salzburg 20 11 3 0 0 34 1 A* 1 80 89 50311 Faistenau 18 15 0 0 0 33 1 A* 1 81 94 50621 Stuhlfelden 19 13 1 0 0 33 1 A* 1 82 75 50332 Seeham 20 11 2 0 0 33 1 A* 1 83 50310/1 Eugendorf Kalham-Straß 13 17 3 0 0 33 1 84 79 50325 Nußdorf a. Haunsberg 18 13 1 0 0 32 1 A* 1

85 76 50419 St. Martin a. Tennengebirge 17 13 0 0 0 30 1 10

86 71 50420 St. Veit i. Pongau 16 14 0 0 0 30 1 10 87 98 50321 Koppl 19 10 0 0 0 29 A* A* 0 88 86 50408 Flachau 17 11 0 0 0 28 A* A* 0 89 104 50213 Vigaun 15921027 1 A* 1 90 72 50407 Filzmoos 16 11 0 0 0 27 A* 1-1 91 96 50605 Hollersbach i. Pinzgau 17900026 A* A* 0

92 87 50628/2 Zell am See Thumersbach 13 12 0 1 0 26 1 10 93 50303/1 Bergheim Kasern 7973026 1 94 136 50314/2 Grödig Fürstenbrunn 15721025 A* B2 95 92 50410 Goldegg 15730025 A* A* 0 96 83 50306 Dorfbeuern Michaelbeuern 16800024 A* A* 0 97 90 50210 Rußbach a. Paß Gschütt 18600024 A* A* 0

98 84 50404/1 Bischofshofen Mitterberghütten 12 11 0 0 0 23 A* 1-1 99 105 50412 Hüttau 14900023 A* A* 0 100 148 50205/2 Hallein Rehhofsiedlung 10 12 1 0 0 23 1 B2 101 114 50212 Scheffau a. Tennengebirge 12910022 A* A0

102 95 50422/1 Untertauern Obertauern 11 11 0 0 0 22 A* 1-1 103 97 50408/1 Flachau Reitdorf-Feuersang 14800022 A* A* 0 104 111 50414 Kleinarl 15600021 A* A0 105 50319/1 Hof b. Salzburg Elsenwang 91020021 1 106 107 50601/1 Bramberg a. Wildkogel Mühlbach i. Pinz- 13800021 A* A1 gau 107 93 50620 St. Martin b. Lofer 13610020 A* A* 0 108 124 50328 Plainfeld 15320020 A* A1 109 99 50506 Ramingstein 13700020 A* A* 0 110 100 50515 Zederhaus 15500020 A* A* 0 111 101 50412/1 Hüttau Sonnberg- 12700019 A* A* 0 Niedernfritz 229 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 112 131 50321/1 Koppl Gruberfeldsiedlung- 10900019 A* A1 Guggenthal 113 127 50403/1 Badgastein Böckstein 11800019 A* A1 114 102 50211 St. Koloman 13600019 A* A* 0 115 119 50425 Werfenweng 10800018 A* A1 116 122 50205/1 Hallein Bad Dürrnberg 8631018 A* A1 117 110 50603 Dienten a. Hochkönig 14310018 A* A1 118 103 50329/1 St. Georgen b. Sbg. Untereching- 13500018 A* A* 0 Obereching 119 167 50316/2 Hallwang Oberesch-Zilling 8810017 A C2 120 135 50508 St. Margarethen i. Lungau 10420016 A B1

121 129 50316 Hallwang 11500016 A A0 122 91 50608 Lend 11500016 A A* -1 123 112 50424/1 Werfen Tenneck 12400016 A A0 124 108 50626 Wald i. Pinzgau 12400016 A A0 125 125 50337/1 Thalgau Unterdorf-Oberdorf 7620015 A A0 126 109 50330/2 St. Gilgen Abersee 12300015 A A0 127 106 50331 Schleedorf 11310015 A A0 128 126 50314/1 Grödig St. Leonhard- 8700015 A A0 Gartenau 129 115 50513 Unternberg 10400014 A A0 130 146 50207/1 Kuchl Kellau 5900014 A B1 131 166 50301/2 Anif Neu-Anif 6431014 A C2 132 139 50338/4 Wals-Siezenheim Walserberg 6520013 A B1 133 121 50409 Forstau 10300013 A A0 134 123 50206 Krispl Gaißau 9400013 A A0 135 172 50420/1 St. Veit i. Pongau Grafenhof 5710013 A C2 136 128 50602/1 Bruck a. d. Großglock- Gries i. Pinzgau10300013 A A0 nerstraße 137 138 50335/2 Straßwalchen Steindorf 7510013 A B1 138 134 50627 Weißbach b. Lofer 12100013 A A0 139 113 50625 Viehhofen 10300013 A A0 140 118 50335/1 Straßwalchen Irrsdorf 9310013 A A0 141 50337/3 Thalgau Enzersberg 5610012 A 142 120 50417/1 Radstadt Mandling 9210012 A A0 143 116 50604 Fusch a. d. Großglocknerstraße 11100012 A A0

144 144 50608/1 Lend Embach 7500012 A B1 145 50619/2 Saalfelden a. Steiner- Bsuch-Letting 5700012 A nen Meer 146 117 50413 Hüttschlag 11000011 A A0 147 164 50209/1 Puch b. Hallein St. Jakob a. Thurn 6410011 A C2 148 151 50202/1 Adnet Waidach 5600011 A B1 149 132 50338/3 Wals-Siezenheim Käferheim 7211011 A A0 150 50402/1 Bad Hofgastein Harbach 5510011 A 151 150 50329/2 St. Georgen b. Sbg. Holzhausen- 7310011 A B1 Seethal 152 143 50203/1 Annaberg-Lungötz Lungötz 11000011 A B1 153 50303/2 Bergheim Siggerwiesen 2620010 C 230 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 154 163 50626/1 Wald i. Pinzgau Vorderkrimml 5500010 A C2 155 50407/1 Filzmoos Neuberg 8200010 A 156 133 50505 Muhr 10000010 A A0 157 153 50617/1 Rauris Wörth-Seidlwinkel 6400010 A B1 158 50310/2 Eugendorf Reitberg 2620010 C 159 145 50327/1 Obertrum Mühlbach 351009B B0 160 175 50201/1 Abtenau Pichl-Voglau 531009B C1 161 130 50318 Hintersee 900009B A-1 162 137 50336/1 Strobl Aigen 540009B B0 163 50613/1 Mittersill Rettenbach 270009C 164 159 50622/1 Taxenbach Högmoos 620008B C1 165 188 50311/2 Faistenau Vordersee 620008B C1 166 152 50509/1 St. Michael i. Lungau Oberweißburg 620008B C1 167 157 50311/1 Faistenau Ramsau 530008B C1 168 154 50416/1 Pfarrwerfen Pöham 530008B B0 169 50510/1 Tamsweg Mörtelsdorf- 322007B Litzelsdorf 170 160 50609/1 Leogang Hütten 610007B C1 171 149 50322/1 Lamprechtshausen Arnsdorf-Holzleiten 520007B B0 172 168 50329 St. Georgen b. Sbg. 340007B C1 173 155 50626/2 Wald i. Pinzgau Königsleiten 340007B B0 174 147 50502 Lessach 430007B B0 175 156 50330/1 St. Gilgen Winkl 331007B C1 176 50411/1 Großarl Au-Schied 520007B 177 185 50619/1 Saalfelden a. Steiner- 331007B C0 nen Meer 178 50306/1 Dorfbeuern Dorfbeuern 331007 B 179 158 50310/4 Eugendorf Schweighofen 330006B C1 180 169 50313 Göming 240006C C0 181 140 50514 Weißpriach 510006B B0 182 141 50616/1 Piesendorf Walchen 510006B B0 183 192 50339/1 Seekirchen a. Waller- Edt-Mödlham 230005C C0 see 184 50410/1 Goldegg Weng 410005C 185 190 50337/2 Thalgau Egg 320005C C0 186 142 50423/1 Wagrain Schwaighof 320005C B-1 187 162 50422 Untertauern 500005C C0 188 161 50612/1 Maria Alm a. Steiner- Hintertal 320005C C0 nen Meer 189 174 50201/2 Abtenau Radochsberg- 400004C C0 Stocker 190 179 50501 Göriach 310004C C0 191 171 50511 Thomathal 300003C C0 192 184 50512 Tweng 210003C C0 193 196 50621/1 Stuhlfelden Pirtendorf 210003C C0 194 186 50622/2 Taxenbach Eschenau- 300003C C0 Hundsdorf 195 165 50310/3 Eugendorf Neuhofen- 210003C C0 Kraiwiesen 196 194 50510/2 Tamsweg Sauerfeld 300003C C0 231 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) 197 181 50509/2 St. Michael i. Lungau Katschberghöhe 120003C C0 198 193 50507 St. Andrä i. Lungau 120003C C0 199 50309/1 Elsbethen Vorderfager 300003C 200 183 50510/3 Tamsweg Seethal 210003C C0 201 180 50506/1 Ramingstein Kendlbruck 300003C C0 202 50206/1 Krispl Krispl 300003 C 203 197 50623/1 Unken Reith 200002C C0 204 195 50617/2 Rauris Bucheben 200002C C0 205 187 50601/2 Bramberg a. Wildkogel Wenns 200002C C0

232 Tabelle T8:

Nächtigungszahlen, Übernachtungen pro Einwohner und durchschnittliche Übernachtungen pro Ein- wohner zu ausgewählten Zeitpunkten Gemeinde Einwohner Einwohner Einwohner Über- Über- Über- Über- Übernacht. Übernacht. Übernacht. Übernacht. Durch- VZ 1991 1.1.2000 VZ 2001 nachtungen nachtungen nachtungen nachtungen pro EW pro EW pro EW pro EW schnitt- 1991/1992 1998/1999 1999/2000 2000/2001 91/92 98/99 99/00 00/01 liche Ü- bernacht. pro EW

Salzburg Stadt 143978 144247 144.817 1742896 1594682 1626452 1.672.389 12,1 11,1 11,3 11,5 11,5

Abtenau 5324 5667 5.684 366259 247216 246097 252.876 68,8 43,6 43,4 44,5 51,9 Adnet 2927 3319 3.331 21278 15365 18201 23.352 7,3 4,6 5,5 7,0 5,8 Annaberg-Lungötz 2176 2262 2.300 123033 77533 73561 68.253 56,5 34,3 32,5 29,7 41,1 Golling 3814 3884 3.915 150344 87298 82375 88.861 39,4 22,5 21,2 22,7 27,7 Hallein 17271 18403 18.444 111994 72706 72107 72.606 6,5 4,0 3,9 3,9 4,8 Krispl 770 832 851 18531 12745 13359 13.352 24,1 15,3 16,1 15,7 18,5 Kuchl 5926 6313 6.442 100433 40253 35464 39.540 16,9 6,4 5,6 6,1 9,6 Oberalm 3546 3834 3.892 4974 4387 3163 2.964 1,4 1,1 0,8 0,8 1,1 Puch bei Hallein 3429 3990 4.094 35531 28435 28515 32.183 10,4 7,1 7,1 7,9 8,2 Russbach 814 794 803 114912 68378 63395 66.991 141,2 86,1 79,8 83,4 102,4 Sankt Koloman 1294 1480 1.501 26946 16094 17155 18.260 20,8 10,9 11,6 12,2 14,4 Scheffau 1257 1284 1.294 28456 13607 12536 11.150 22,6 10,6 9,8 8,6 14,3 Vigaun 1848 1827 1.893 120776 111681 107229 114.025 65,4 61,1 58,7 60,2 61,7 SUMME 50396 53889 54.444 1223467 795698 773157 804.413 24,3 14,8 14,3 14,8 17,8

Anif 4155 4279 4.064 139591 113000 113847 109.771 33,6 26,4 26,6 27,0 28,9 Anthering 2681 3084 3.116 21350 20918 20681 21.340 8,0 6,8 6,7 6,8 7,2 Bergheim 4623 4873 4.858 36385 42172 42839 43.777 7,9 8,7 8,8 9,0 8,4 Berndorf 1310 1565 1.586 2503 4847 5211 5.268 1,9 3,1 3,3 3,3 2,8 Bürmoos 3445 4411 4.423 0 0 0 0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Dorfbeuern 1211 1358 1.393 0 0 0 0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Ebenau 1272 1362 1.357 16884 7523 5960 7.137 13,3 5,5 4,4 5,3 7,7 Elixhausen 2476 2714 2.689 4713 3809 2731 13.994 1,9 1,4 1,0 5,2 1,4 Elsbethen 4744 5192 5.100 15780 13697 10724 11.435 3,3 2,6 2,1 2,2 2,7 Eugendorf 4889 5904 6.138 86244 95213 111909 104.915 17,6 16,1 19,0 17,1 17,6 Faistenau 2392 2860 2.848 111815 72134 66602 63.184 46,7 25,2 23,3 22,2 31,8 Fuschl 1200 1343 1.339 241802 187731 174103 173.301 201,5 139,8 129,6 129,4 157,0 Gemeinde Einwohner Einwohner Einwohner Über- Über- Über- Über- Übernacht. Übernacht. Übernacht. Übernacht. Durch- VZ 1991 1.1.2000 VZ 2001 nachtungen nachtungen nachtungen nachtungen pro EW pro EW pro EW pro EW schnitt- 1991/1992 1998/1999 1999/2000 2000/2001 91/92 98/99 99/00 00/01 liche Ü- bernacht. pro EW Göming 591 603 607 0 0 0 0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Grödig 6071 6824 6.665 65225 49407 51800 49.679 10,7 7,2 7,6 7,5 8,5 Großgmain 2100 2449 2.424 124633 92094 86262 82.428 59,3 37,6 35,2 34,0 44,1 Hallwang 3013 3484 3.510 8022 15503 11970 12.946 2,7 4,4 3,4 3,7 3,5 Henndorf 3923 4644 4.657 53200 45454 8382 7.178 13,6 9,8 1,8 1,5 8,4 Hintersee 400 444 460 30132 18020 16513 18.803 75,3 40,6 37,2 40,9 51,0 Hof 2817 3377 3.405 88113 65926 61904 60.981 31,3 19,5 18,3 17,9 23,0 Köstendorf 2188 2472 2.459 1334 923 860 428 0,6 0,4 0,3 0,2 0,4 Koppl 2525 3014 3.046 37906 15463 13341 10.507 15,0 5,1 4,4 3,4 8,2 Lamprechtshausen 2886 3121 3.145 10096 2199 2272 2.021 3,5 0,7 0,7 0,6 1,6 Mattsee 2550 2833 2.860 99293 77673 65289 58.222 38,9 27,4 23,0 20,4 29,8 Neumarkt 4457 5264 5.417 28548 11239 12562 12.348 6,4 2,1 2,4 2,3 3,6 Nussdorf 1897 2172 2.180 3366 1447 0 0 1,8 0,7 0,0 0,0 0,8 Oberndorf 4786 5330 5.435 6991 1613 2642 1.925 1,5 0,3 0,5 0,4 0,8 Obertrum 3379 4188 4.219 33639 23638 20354 21.944 10,0 5,6 4,9 5,2 6,8 Plainfeld 891 1072 1.135 764 349 0 0 0,9 0,3 0,0 0,0 0,4 Sankt Georgen 2270 2729 2.730 7574 3567 1948 2.136 3,3 1,3 0,7 0,8 1,8 Sankt Gilgen 3382 3690 3.707 488180 323989 302725 359.870 144,3 87,8 82,0 97,1 104,7 Schleedorf 734 850 885 2576 1574 0 0 3,5 1,9 0,0 0,0 1,8 Seeham 1476 1617 1.680 73630 39143 34796 32.107 49,9 24,2 21,5 19,1 31,9 Straßwalchen 5867 6744 6.765 12820 10706 12732 11.582 2,2 1,6 1,9 1,7 1,9 Strobl 3141 3486 3.466 276139 211860 200987 199.240 87,9 60,8 57,7 57,5 68,8 Thalgau 4559 5181 5.225 60229 33415 29222 29.970 13,2 6,4 5,6 5,7 8,4 Wals-Siezenheim 9563 11154 11.084 74842 138857 146450 154.041 7,8 12,4 13,1 13,9 11,1 Seekirchen 8273 9392 9.367 52651 28351 28595 25.134 6,4 3,0 3,0 2,7 4,1 SUMME 118137 135079 135.444 2316970 1773454 1666213 1.707.612 19,6 13,1 12,3 12,6 15,0

Altenmarkt 3046 3439 3.506 545801 535555 510467 503.284 179,2 155,7 148,4 143,5 161,1 Bad Hofgastein 6085 6867 6.755 1315468 1039466 1022704 1.030.020 216,2 151,4 148,9 152,5 172,2 Badgastein 5662 5578 5.869 1100526 969369 976932 1.112.640 194,4 173,8 175,1 189,6 181,1 Bischofshofen 10138 9932 10.111 38770 40989 36048 36.404 3,8 4,1 3,6 3,6 3,9 Dorfgastein 1481 1691 1.656 216262 149321 175076 172.301 146,0 88,3 103,5 104,0 112,6 Eben 1709 1965 2.012 137944 131039 126673 131.432 80,7 66,7 64,5 65,3 70,6 Filzmoos 1137 1381 1.360 465369 440636 424395 435.458 409,3 319,1 307,3 320,2 345,2 Flachau 2210 2641 2.635 795820 768374 758426 765.982 360,1 290,9 287,2 290,7 312,7 Forstau 493 521 518 72613 63619 60914 60.464 147,3 122,1 116,9 116,7 128,8 Gemeinde Einwohner Einwohner Einwohner Über- Über- Über- Über- Übernacht. Übernacht. Übernacht. Übernacht. Durch- VZ 1991 1.1.2000 VZ 2001 nachtungen nachtungen nachtungen nachtungen pro EW pro EW pro EW pro EW schnitt- 1991/1992 1998/1999 1999/2000 2000/2001 91/92 98/99 99/00 00/01 liche Ü- bernacht. pro EW Goldegg 1978 2204 2.221 127221 82505 90264 91.095 64,3 37,4 41,0 41,0 47,6 Großarl 3376 3622 3.642 356525 412771 413892 468.385 105,6 114,0 114,3 128,6 111,3 Hüttau 1498 1544 1.560 50358 49580 43715 52.300 33,6 32,1 28,3 33,5 31,3 Hüttschlag 906 962 983 38850 29959 27680 30.137 42,9 31,1 28,8 30,7 34,3 Kleinarl 724 751 746 194973 190790 183891 183.760 269,3 254,0 244,9 246,3 256,1 Mühlbach 1602 1649 1.631 307126 260949 257254 263.139 191,7 158,2 156,0 161,3 168,7 Pfarrwerfen 2040 2198 2.180 72252 41412 39988 37.672 35,4 18,8 18,2 17,3 24,2 Radstadt 4194 4681 4.722 451496 364590 365932 370.637 107,7 77,9 78,2 78,5 87,9 Sankt Johann 8855 10264 10.282 407179 413694 417645 416.626 46,0 40,3 40,7 40,5 42,3 Sankt Martin/Tg. 1161 1393 1.408 195560 142696 137889 140.371 168,4 102,4 99,0 99,7 123,3 Sankt Veit 3021 3284 3.329 85571 62833 64833 66.976 28,3 19,1 19,7 20,1 22,4 Schwarzach 3489 3560 3.535 17029 11994 16976 20.451 4,9 3,4 4,8 5,8 4,3 Untertauern 417 483 454 412684 439939 429481 438.517 989,6 910,8 889,2 965,9 929,9 Wagrain 2937 3156 3.128 570938 608150 601693 590.679 194,4 192,7 190,7 188,8 192,6 Werfen 3181 3123 3.094 76305 46661 40460 41.127 24,0 14,9 13,0 13,3 17,3 Werfenweng 615 750 767 209060 173109 168469 193.553 339,9 230,8 224,6 252,4 265,1 Obertauern 763192 769214 759.947 SUMME 71955 77639 78.104 8261700 7470000 7391697 8.413.357 114,8 96,2 95,2 107,7 102,1

Göriach 351 375 371 29520 22821 20221 19.584 84,1 60,9 53,9 52,8 66,3 Lessach 603 583 580 11668 10950 9534 10.641 19,3 18,8 16,4 18,3 18,2 Mariapfarr 2290 2238 2.238 195187 176893 170913 167.972 85,2 79,0 76,4 75,1 80,2 Mauterndorf 1663 1844 1.867 243352 176858 161020 171.422 146,3 95,9 87,3 91,8 109,9 Muhr 673 646 632 9355 9738 8962 9.372 13,9 15,1 13,9 14,8 14,3 Ramingstein 1510 1401 1.394 25909 29628 25283 29.255 17,2 21,1 18,0 21,0 18,8 Sankt Andrä im 719 736 740 35789 29973 26015 26.138 49,8 40,7 35,3 35,3 41,9 Lungau Sankt Margarethen 668 767 774 34027 32127 29411 29.779 50,9 41,9 38,3 38,5 43,7 im Lungau Sankt Michael im 3387 3665 3.614 358129 290978 290543 310.411 105,7 79,4 79,3 85,9 88,1 Lungau Tamsweg 5585 5945 5.968 67158 53000 49151 53.324 12,0 8,9 8,3 8,9 9,7 Thomatal 381 351 345 21104 19032 16170 18.409 55,4 54,2 46,1 53,4 51,9 Tweng 268 340 313 300948 323253 339733 321.430 1122,9 950,7 999,2 1026,9 1024,3 Unternberg 955 997 993 22200 17414 15634 15.651 23,2 17,5 15,7 15,8 18,8 Weißpriach 338 334 335 23283 21631 21681 22.107 68,9 64,8 64,9 66,0 66,2 Zederhaus 1231 1249 1.256 29320 23408 21389 21.985 23,8 18,7 17,1 17,5 19,9 Gemeinde Einwohner Einwohner Einwohner Über- Über- Über- Über- Übernacht. Übernacht. Übernacht. Übernacht. Durch- VZ 1991 1.1.2000 VZ 2001 nachtungen nachtungen nachtungen nachtungen pro EW pro EW pro EW pro EW schnitt- 1991/1992 1998/1999 1999/2000 2000/2001 91/92 98/99 99/00 00/01 liche Ü- bernacht. pro EW SUMME 20622 21471 21420 1406949 1237704 1205660 1.227.480 68,2 57,6 56,2 57,3 60,7

Bramberg 3658 3874 3.902 182081 144.174 144.110 151.931 49,8 37,2 37,2 38,9 41,4 Bruck 3926 4314 4.449 330894 226.366 206.034 242.586 84,3 52,5 47,8 54,5 61,5 Dienten 862 807 802 145392 147.362 142.451 147.678 168,7 182,6 176,5 184,1 175,9 Fusch 771 767 757 148425 126.327 125.982 120.978 192,5 164,7 164,3 159,8 173,8 Hollersbach 1164 1175 1.161 81255 53.507 51.047 53.797 69,8 45,5 43,4 46,3 52,9 Kaprun 2901 3011 2.913 753645 641.574 630.074 545.274 259,8 213,1 209,3 187,2 227,4 Krimml 858 911 887 209914 175.733 187.691 189.210 244,7 192,9 206,0 213,3 214,5 Lend 1633 1652 1.607 71263 52.104 51.340 55.091 43,6 31,5 31,1 34,3 35,4 Leogang 3034 3072 3.040 367986 360.947 360.544 360.562 121,3 117,5 117,4 118,6 118,7 Lofer 1855 1964 1.956 309907 241.515 230.127 226.941 167,1 123,0 117,2 116,0 135,7 Maishofen 2543 3068 3.031 239407 154.881 166.915 183.635 94,1 50,5 54,4 60,6 66,3 Maria Alm 1968 2218 2.162 702016 593.458 582.204 594.449 356,7 267,6 262,5 275,0 295,6 Mittersill 5427 5468 5.596 351964 276.045 250.513 237.978 64,9 50,5 45,8 42,5 53,7 Neukirchen 2479 2612 2.626 371944 331.392 311.032 326.369 150,0 126,9 119,1 124,3 132,0 Niedernsill 2085 2384 2.416 124505 83.951 80.904 75.901 59,7 35,2 33,9 31,4 43,0 Piesendorf 2997 3410 3.490 202580 170.121 167.396 152.048 67,6 49,9 49,1 43,6 55,5 Rauris 2957 3121 3.126 422562 328.000 303.363 311.618 142,9 105,1 97,2 99,7 115,1 Saalbach- 2780 3041 3.034 2124348 1.918.363 1.943.363 1.893.057 764,2 630,8 639,1 623,9 678,0 Hinterglemm Saalfelden 12604 14851 15.104 288922 241.000 248.905 264.607 22,9 16,2 16,8 17,5 18,6 Sankt Martin / Lofer 1025 1116 1.155 183939 129.458 133.999 146.217 179,5 116,0 120,1 126,6 138,5 Stuhlfelden 1388 1514 1.542 57983 39.337 32.538 31.150 41,8 26,0 21,5 20,2 29,7 Taxenbach 2966 2933 2.923 66177 51.139 43.963 43.423 22,3 17,4 15,0 14,9 18,2 Unken 1920 1929 1.964 154250 104.384 96.754 90.373 80,3 54,1 50,2 46,0 61,5 Uttendorf 2746 2821 2.822 196342 159.708 152.322 139.048 71,5 56,6 54,0 49,3 60,7 Viehhofen 557 641 638 111161 86.410 89.917 86.093 199,6 134,8 140,3 134,9 158,2 Wald 1022 1195 1.180 221373 247.675 235.476 247.233 216,6 207,3 197,1 209,5 207,0 Weißbach 391 409 406 32917 23.330 23.453 26.753 84,2 57,0 57,3 65,9 66,2 Zell am See 8760 9822 9.669 1472410 1.242.178 1.268.352 1.260.966 168,1 126,5 129,1 130,4 141,2 SUMME 77277 84100 84.358 9925562 8350439 8260769 8.204.966 128,4 99,3 98,2 97,3 108,7

LAND-Salzburg 482365 516425 518.587 24877544 21221977 20923948 51,6 41,1 40,5 44,4 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

237 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

238 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

239 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

240 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

241 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

242 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

243 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

244 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

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248 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

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249 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

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SONDEREGGER, Eva (2000): Demographischer und wirtschaftlicher Strukturwandel - die Entwicklung einer Salzburger Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel von Zell am See 1945 bis Mitte der 70er Jahre. Salzburg: Diplomarbeit Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni- versität Salzburg, 221 S. SPÄTH, Lothar (1998): Europa im Globalisierungsprozess von Wirtschaft und Gesellschaft. - In: Europa im Globalisierungsprozess von Wirtschaft und Gesellschaft. Hrsg. von H. GEBHARDT, G. HEINRITZ und R. WIESSNER im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Geographie. Stuttgart: (= Tagungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen des 51. Deutschen Geographentages in Bonn, 6. - 11. Oktober 1997), S. 29-34 SPANNOWSKY, Willy (1999): Verwirklichung von Raumordnungsplänen durch vertragliche Vereinbarun- gen. Endbericht erarbeitet im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, jetzt: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Bonn: (= Forschungen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, H. 93), 128 S. STOISSER, Doris (2000): Mega-Spaß für alle! Was das Wort „Erlebnis“ verspricht. - In: RAUM. Öster- reichische Zeitschrift für Raumplanung und Regionalpolitik, Nr. 38, S. 23-25 STRAUBHAAR, Thomas (1996): Standortbedingungen im globalen Wettbewerb. - In: R. BISKUP, Hrsg., Globalisierung und Wettbewerb. - Bern, Stuttgart und Wien, S. 217-239 WEICHHART, Peter (1996): Das System der Zentralen Orte in Salzburg und angrenzenden Gebieten Oberösterreichs und Bayerns. Grundlagenstudie für das Sachprogramm „Versorgungsinfra- struktur“. Salzburg: (= SIR- Schriftenreihe, Bd. 16), 265 S. WEICHHART, Peter (1997a): Sozioökonomische Rahmenbedingungen der „Neuen Regionalplanung.“ - In: Mitteilungen und Bereichte des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen, 25. Jg., , S. 9-21. WEICHHART, Peter (1997b): Dorf- und Stadterneuerung - was ist das eigentlich? Kritische und auf- munternde Anmerkungen zu Praxis und Theorie einer Institution. - In: P. HAIDER und P. WEICHHART, Hrsg., 10 Jahre Dorf- und Stadterneuerung im Bundesland Salzburg. - Salzburg, (= SIR-Schriftenreihe Bd. 17), S. 7-18 WEICHHART, Peter (1998): Kann man Räume wirklich nicht küssen? Provokante Anmerkungen zu Raumkonzepten der Geographie. Vortrag am 11.11.1998 im Rahmen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, Zweigstelle Salzburg. WEICHHART, Peter (2000a): Räume kann man nicht küssen (1). - In: P. SCHNEIDEWIND, Hrsg., Pla- nungsfallen. Planungsfälle. Raumplanung und die kognitiven Grundlagen des Planens. Wien (= ÖIR-Forschungsbericht), S. 37-47 WEICHHART, Peter (2000b): Regionalentwicklung im Salzburger Zentralraum. Handlungsstrategien der Stadt Salzburg. Versuch einer regionalwissenschaftlichen und Planungstheoretischen Be- gründung. Endbericht. Salzburg: unveröff. Gutachten im Auftrage der Stadt Salzburg, Magist- ratsabteilung 9, 183 S. WERLEN, Benno (1995): Der Raum der Geographen im „globalen Dorf“. - In: E. HOLZINGER, Hrsg., ÖIR- Frühjahrstagung 1995. Rurbanisierung: Abschied von Stadt und Land. Wien: (= ÖIR- Forschungsbericht), S. 13-20 WERLEN, Benno (1996): Geographie globalisierter Lebenswelten. - In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 21. Jg., H. 2, S. 96-124 WERNER, Klaus und Karin WALCH (1999): Nur noch Spaß! - In: kon.texte. Um- welt.Raum.Kommunikation, Nr. 2, Juli 1999, S. 6-7 ZIBELL, Barbara (1990): Chaos als Ordnungsprinzip im Städtebau. - In: Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Nr. 101, S. 13-22 ZIBELL, Barbara (1995): Chaos als Ordnungsprinzip im Städtebau. Ansätze zu einem neuen Pla- nungsverständnis. Zürich: (= ORL-Berichte, Nr. 99), 171 S.

251 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

9. Derzeit in Geltung stehende Gesetze, Verordnungen und Kon- zepte: Aktionsprogramm 1980 für das Lungau-Murau-Nockgebiet und Fortschreibung 1983. Hrsg. von der Regionalkonferenz der Länder Salzburg, Steiermark und Kärnten. o. O. Juli 193. Bayerisches Landesplanungsgesetz, in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. September 1997, zuletzt geändert durch § 1 des Gesetzes vom 25. April 2000. Entwicklungskonzept für die EuRegio Salzburg-Berchtesgadender Land – Traunstein. Teil 1: Struktu- runtersuchung und Problemanalyse. Teil 2: Ziele – Maßnahmen – Projekte. November 2000 (siehe auch die Kurzfassung „Mehr Zusammenarbeit wagen.“ Kurzfassung des EuRegio Ent- wicklungskonzeptes. Hrsg. vopn der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Salzburg 2001). Entwicklungsplan Die Stadt Salzburg und ihr Umland, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salz- burger Landesregierung vom 26. Jänner 1970, LGBl. Nr. 25/1970, in der Fassung LGBl. Nr. 74/1970, 93/1987 und 125/1995. Entwicklungsplan Pinzgau, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 19. November 1973, LGBl. Nr. 137/1973 Entwicklungsprogramm Pongau, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregie- rung vom 28. April 1986, LGBl. Nr. 48/1986, in der Fassung LGBl. Nr. 68/1991, 41/2001. Entwicklungsplan Wallersee, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 15. Juli 1965, LGBl. Nr. 51/1965 EUREK 1999. Europäisches Raumentwicklungskonzept. Auf dem Wege zu einer räumlich ausgewo- genen und nachhaltigen Entwicklung der Europäischen Union. Angenommen beim Informellen Rat der für Raumordnung zuständigen Minister in Potsdam, Mai 1999. Hrsg. von der Europäi- schen Kommission. Luxemburg 1999, 93 S. Landesentwicklungsprogramm Bayern 2003. Hrsg. vom Bayerischen Staatsministerium für Landes- entwicklung und Umweltfragen. München, http://www.umweltministerium.bayern.de. Landesgesetz vom 6. Oktober 1993 über die Raumordnung im Land Oberösterreich (Oö Raumord- nungsgesetz 1994 - Oö. ROG 1994), LGBl. Nr. 114/1993, in der Fassung LGBl. Nr. 90/2001. ÖREK 2001. Österreichisches Raumentwicklungskonzept 2001. Hrsg. von der Österreichischen Rau- mordnungskonferenz. Wien 2002 (= ÖROK-Schriftenreihe, Bd. 163), 188 S. Regionalplan Südostoberbayern. 2. Fortschreibung. Beschluss der Verbandsversammlung vom 08.12.1999. Verbindlich erklärt durch die Regierung von Oberbayern am 20.09.2000. Regionalprogramm Flachgau-Nord, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregie- rung vom 26. Mai 1998, LGBl. Nr. 59/1998 Regionalprogramm Lungau, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 21. Februar 2000, LGBl. Nr. 60/2000 Regionalprogramm Salzburg-Stadt und Umgebungsgemeinden, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 20. September 1999, LGBl. Nr. 97/1999 Regionalprogramm Tennengau, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 5. Juni 2002, LGBl. Nr. 60/2002 Regionalprogramm Unteres Saalachtal, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landes- regierung vom 26. Juni 2001, LGBl. Nr. 79/2001 Salzburger Naturschutzgesetz 1999, LGBl. Nr. 73/1999, i.d.F. LGBl. Nr. 1/2002 Salzburger Raumordnungsgesetz 1998, LGBl. Nr. 44/1998, i.d.F. LGBl. Nr. 28/2001. Verordnung der oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Oö. Landesraumordnungspro- gramm 1998. LGBl. Nr. 72/1998

252 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

Die Veröffentlichungen der Abteilung Raumplanung:

1. Materialien zur Raumplanung

Sachprogramm „Siedlungsentwicklung und Betriebsstandorte im Salzburger Zentralraum.“ Salzburg 1995 (= Materialien zur Ent- wicklungsplanung, Heft 12), 100 S., ISBN 3-901343-12-1

Haas, Walter: Regionalplanung in Österreich. Entwicklung, Sach- stand und Strategien einer vernachlässigten Ebene der Raumord- nung. Salzburg 1998 (= Materialien zur Raumplanung, Heft 13), 188 S. , ISBN 3-901343-13-X

Revitalisierungsoffensive Altstadt Hallein. Abschlussbericht. o.O. 2000, 16 S. + Materialienanhang.

Standortpotentiale für überregionale Betriebsstandorte im Bun- desland Salzburg. GIS-gestütztes Rechenmodell zur Sicherung ge- eigneter Flächen, erstellt unter Mitarbeit von Erich Dumfarth, Thomas Gaisecker und Alexander Schwap. o.O. o.J. (2000), 28 S.

Kooperation von Gemeinden zur Entwicklung von Wirtschafts- standorten. Projektbericht, bearbeitet von Friedrich Rauch, Klaus Spielmann und Bernd Golas im Auftrag der Bundesländer Oberöster- reich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 2001, 122 S.

253 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

Richtlinie Immissionsschutz in der Raumordnung. Hrsg. von den Referaten 7/03 – Örtliche Raumplanung und 16/02 – Umweltschutz. Salzburg 2003, 32 S.

Hochwasserschutz im Land Salzburg. Ergebnisbericht der fach- übergreifenden Arbeitsgruppe Hochwasserschutz. Salzburg 2003, 28 S. + 7 Kartenbeilagen.

2. Entwicklungsprogramme und Konzepte

Richtlinie Schierschließung. Richtlinien für die Schierschließung im Bundesland Salzburg. Salzburg 1999 (= Entwicklungsprogramme und Konzepte, Heft 1), 10 S.

Sachprogramm Golfanlagen. Errichtung von Golfanlagen im Bun- desland Salzburg. Salzburg 1999 (= Entwicklungsprogramme und Konzepte, Heft 2), 22 S.

Salzburger Landesentwicklungsprogramm. Gesamtüberarbeitung 2003. Salzburg 2003 (= Entwicklungsprogramme und Konzepte, Heft 3), 258 S., ISBN 3-901343-14-8

254 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

3. Regionalplanung

Regionalprogramm Flachgau-Nord. Kurzfassung. Oberndorf 1998 (= Regionalplanung, Heft 1), 17 S. Erstellt 1996-1997, durch die Verbandsversammlung des Regionalverban- des am 20.01.1998 beschlossen, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 26. Mai 1998, mit der das Regionalpro- gramm Flachgau-Nord verbindlich erklärt wird, LGBl. Nr 59/1998.

Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden. Kurzfassung. Salzburg o.J. (= Regionalplanung, Heft 2), 15 S. Erstellt 1997-1998, durch die Verbandsversammlung des Regionalverban- des am 7.09.1998 beschlossen, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 20. September 1999, mit der das Regio- nalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden verbindlich erklärt wird, LGBl. Nr 97/1999.

Regionalprogramm Lungau. Kurzfassung. Mauterndorf o.J. (= Re- gionalplanung, Heft 3), 7 S. Erstellt 1997-1999, durch die Verbandsversammlung des Regionalverban- des am 30.06.1999 beschlossen, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 21. Februar 2000, mit der das Regional- programm Lungau verbindlich erklärt wird, LGBl. Nr 60/2000.

Regionalprogramm Unteres Saalachtal. Kurzfassung. Weißbach o.J. (= Regionalplanung, Heft 4), 7 S. Erstellt 1997-1999, durch die Verbandsversammlung des Regionalverban- des am 21.12.2000 beschlossen, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 26. Juni 2001, mit der das Regionalpro- gramm Unteres Saalachtal verbindlich erklärt wird, LGBl. Nr 79/2001.

Regionalprogramm Tennengau. Kurzfassung. Hallein 2002. (= Re- gionalplanung, Heft 5), 15 S. Erstellt 1998-2001, durch die Verbandsversammlung des Regionalverban- des am 13.11.2001 beschlossen, verbindlich erklärt durch Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 5. Juni 2002, mit der das Regionalpro- gramm Tennengau verbindlich erklärt wird, LGBl. Nr 60/2002.

255 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

4. Salzburger Raumordnungsberichte

Die bisher erstellen Raumordnungsberichte 1981, 1991 und 1996 sind bereits vergriffen. Eine Neuauflage ist nicht vorgesehen.

Europa und Salzburg. Die Raum- und Regionalentwicklung im Land Salzburg und ihre Beziehung zu den EU-Politiken. Ein Beitrag des Landes Salzburg im Rahmen der österreichischen Präsidentschaft der Europäischen Union. Salzburg 1998, 32 S. (in Deutsch und Englisch), ISBN 3-901243-44-X-1. (auf Grund der Aufgaben während der 1. Österreichischen EU- Präsidentschaft anstelle des Raumordnungsberichtes 1998).

Salzburger Raumordnungsbericht 2001. 4. Bericht über den Stand der Raumordnung im Land Salzburg. Salzburg 2002, 80 S., ISBN 3-901343-46-6

5. Salzburger Geographisches Informationssystem SAGIS

Beschreibende Datenschnittstelle für Digitale Flächenwid- mungspläne im Bundesland Salzburg gemäß Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 23. Juni 1998, mit der die Darstellung von Flächenwidmungsplänen geregelt wird (Dar- stellungsverordnung für Flächenwidmungspläne), LGBl. Nr. 82/1998 i.d.F. LGBl. Nr. 63/1999. Salzburg 2001, 33 S. + Farbtafelanhang

Philipp Karin unter Mitarbeit von Reinhild Lengauer und Mi- chaela Rinnerberger: PC ArcView Grundlagen. O.O. o. J., 85 S.

256 Gesamtüberarbeitung 2003 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm

6. Periodika

Raumplanung aktuell. Die Zeitschrift für die Salzburger Raument- wicklung. Salzburg 2003, 30 S. 1. Nummer des Informationsblattes der Abteilung Raumplanung mit Beiträgen zu aktuellen Aufgaben und Projekten der Abteilung Raum- planung. Das erste Heft, erschienen im Februar 2003, beschäftigte sich u.a. mit folgenden Themen: Anpassung der Flächenwidmungspläne, Interkommunale Gewerbegebiete, Umsetzung der Seveso II – Richtlinie in Salzburg, Stand der Örtlichen Raumpla- nung, Stand der Regionalplanung, Gewerbezonen und Betriebsstandortpotentiale, Der Grüngürtel im Salzburger Ballungsraum, Ansiedlung von Handelsgroßbetrieben in Stadt- und Ortskernbereichen, 15 Jahre SAGIS.

7. Loseblatt-Sammlungen und CD-ROMS

Handbuch Raumordnung Salzburg. Loseblatt-Sammlung in bisher 7 Ausgaben. 7., ergänzte Ausgabe 2001. Salzburg 1993 – 2001.

INHALT: 1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis 2. Allgemeiner Teil 3. Rechtliche Grundlagen 4. Planungsgrundlagen 5. Überörtliche Raumplanung 6. Räumliches Entwicklungskonzept 7. Flächenwidmungsplan 8. Bebauungsplan 9. Sonstige Raumordnungsverfahren 10. Anhang

Handbuch Raumordnung Salzburg. CD-Ausgabe. Salzburg 2001.

SAGIS – Multimedia CD http://www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/sagis/ aktu2/mmcd_info.htm

257 Anhang zum Salzburger Landesentwicklungsprogramm Gesamtüberarbeitung 2003

8. Internetlinks

Homepage der Abteilung Raumpla- www.salzburg.gv.at/raumplanung nung des Landes Salzburg Salzburger Geographisches www.salzburg.gv.at/sagis Informationssystem SAGIS

Auf dieser Seite: GIS-Online

http://www.oerok.gv.at Homepage der Österreichischen Raumordnungskonferenz http://www.bka.gv.at/bka/ Österreichisches Bundeskanzleramt regionalpolitik/ Abteilung Regionalpolitik http://www.staedtebund.at/ Homepage des Österreichischen Städtebundes http://www.gemeindebund.at/ Homepage des Österreichischen Gemeindebundes http://www.oir.at/ Österreichisches Institut für Raumplanung

Salzburger Institut für Raumordnung http://www.sir.at/ und Wohnen (SIR)

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Abteilung 7: Raumplanung Michael-Pacher-Straße 36 Postfach 527, 5010 Salzburg Telefon: (0662) 8042-4650 Fax: (0662) 8042-4198 E-mail: [email protected]