Zweitausendneun

Jahresbericht Jahresbericht 2009 Inhalt

Einleitung Studiengänge Kooperationen Executive Education Anhang

Wachstum der Neue Die dritte Wer nicht fragt, Neue Partner Lernen nach Media School Herausforderungen – Dimension – bleibt dumm im weltweiten dem Studium - 86 - kompetente das Kino Die Abend- und Kamingespräche Netzwerk Gespräch mit an der Hamburg Media School Prof. Dr. Armin Rott Veranstaltungen 2009 Prof. Dr. Insa Sjurts und Nils Grannemann Antworten von morgen - 33 - über die Notwendigkeit, - 88 - im Gespräch zur Internationalisierungs- am Ball zu bleiben Vorwort der Das Filmstudium produziert 3-D strategie der Hamburg Media School Geschäftsführung - 70 - Der Alumni-Verein - 12 - - 58 - - 6 - Erfolg durch - 89 - Teamwork Wer im Netz Ein König an Ich sehe was, Medienpreis und Jahresfest 2009 Förderer Internationale Begeisterung aktiv ist, - 90 - der Kamera herrschte bei Random House was du nicht siehst und Stifter in London sollte wissen, Michael Ballhaus lehrt Blicke Die chinesischen und deutschen Praxisprojekte - 36 - Die Partnerunternehmen der - 16 - Medienbotschafter öffnen Augen warum - 92 - Hamburg Media School und Türen für mehr Verständnis - 8 - zwischen den Ländern Das Online Marketing Camp Doppelkopf der Hamburg Media School Dozentinnen und Dozenten Aufenthaltsorte - 63 - bei den bietet Profiwissen in vier Tagen - 94 - Fruchtbare Gewonnene Preise und - 74 - Nominierungen führen die Journalisten Der Norden Daten und Fakten Verbindungen Abschlussfilme auf viele nationale - 96 - und internationale Leinwände Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel Gemeinsam ist es viel besser als allein. ist offensiv und Bildungspartner - 22 - und Jakob Augstein sprechen über Fünf neue Förderunternehmen und die Zukunft der Zeitung mutig, im Süden „Young Professionals Circle“ – Kontakt und Impressum noch mehr Engagement - 40 - Eine exklusive Verbindung, von der - 97 - - 9 - Ausbildung in wird gejammert alle Seiten profitieren Sylvia Egli von Matt, - 75 - Zeiten der Krise Fachfreunde die Direktorin vom MAZ aus Luzern, spricht über den Journalismus Fragen an Dr. Eckart Bollmann, fürs Studium in Europa Mitglied der Geschäftsführung Karrierewege der Bauer Media Group Mentoren haben Ratschläge, - 66 - - 26 - Kontakte und Praktikumsplätze - 44 - Hausbesuche bei sieben Zeig mir Leben im Absolventen dein Profil Funkloch – Wo sie arbeiten, was sie antreibt und ich sag dir, und was sie sich arbeiten fürs für die Zukunft wünschen wer du bist Fernsehen - 78 - Was die Forschung über Facebook & Co. Ein Filmprojekt der Journalisten wissen möchte in Kooperation mit dem NDR - 30 - - 53 -

- 4 - - 5 - Jahresbericht 2009 Neue Herausforderungen – kompetente Antworten

Neue Herausforderungen – kompetente Antworten

Die Medienbranche durchlebt derzeit einen reich qualifiziert. In Kombination mit Pra- nachwuchs. Und auch der Start des ersten Wandel, wie es ihn zuvor kaum gegeben hat: xisprojekten und Praktika schaffen wir die Online Marketing Camps im letzten Herbst Etablierte Medienunternehmen dringen in notwendige Sensibilität und das Wissen für war so erfolgreich, dass wir das Seminar im neue Medienteilmärkte vor, Telekommunikati- den Umgang mit heutigen und zukünftigen März wiederholen. Zukünftig werden wir ein onskonzerne werden zu Contentproduzenten, Herausforderungen in der Medienbranche. noch größeres Spektrum persönlicher, maß- Nutzer gestalten ihr Medienangebot selbst. Zur Vorbereitung unserer Studieren- geschneiderter Seminare und Führungspro- Das hat Auswirkungen für alle den auf ihre beruflichen Aufgaben gehört gramme anbieten und die Hamburg Media Akteure: Für die Medienunternehmen, weil dabei auch der Ausbau unseres internationa- School als Partner im Bereich Executive sie neue, aussichtsreiche Geschäftsmodelle len Netzwerkes. Im Fokus stehen hier derzeit Education weiter profilieren. formulieren müssen. Für die Rezipienten, die China und Indien. Unsere Studierenden sollen Die Veränderungen in der Medien- vor der Herausforderung stehen, sich in ei- die Besonderheiten dieser zukunftsrelevanten landschaft konnten wir in unserer Förderer- nem zunehmend unübersichtlichen Dschun- Märkte frühzeitig kennen lernen. Wir freuen struktur abbilden. Zu den Partnern der HMS gel der Medienangebote zu orientieren. Und uns daher sehr, dass wir mit der Filmhoch- gehören nun auch Unternehmen aus Konver- für Management und Mitarbeiter in Medien- schule Roopkala Kendro einen idealen Partner genzbranchen. Wir freuen uns sehr, die Astra unternehmen, die durch die entstandene für den Studiengang Film gefunden haben und Deutschland GmbH, die Deutsche Telekom Crossmedialität mit ganz neuen Anforderun- eine Kooperationsvereinbarung mit dem Insti- AG sowie die dpa als neue Förderer begrüßen gen konfrontiert sind. tute of Management in Shillong unterzeichnen zu können. Und auch bei den klassischen Me- In einer Wissensgesellschaft verlan- konnten, von der angehende Medienmanager dienunternehmen konnten wir mit dem ZEIT gen diese Veränderungen nach Reflexion. profitieren. Sehr erfreulich ist auch der Aus- Verlag und Sat.1 Norddeutschland unseren Herausforderungen müssen erkannt und bau der Zusammenarbeit mit der Jiao Tong Förderkreis weiter verstärken. Der VFF, Part- verstanden und neue Rahmenbedingungen University in Shanghai. Seit drei Jahren läuft ner seit 2007, danken wir für die großzügige analysiert und in Kompetenzprofile transfe- der Studierenden-Austausch mit der chinesi- Erhöhung ihres Engagements. riert werden. Von der Hamburg Media School schen Hochschule, der mittlerweile bis in die Die Hamburg Media School wird auf fordert dieser Wandel, unsere Studiengänge Forschung hineinreicht. diesem Weg und in dieser Dynamik auch 2010 konsequent und systematisch auf die neuen In Zeiten der Veränderung wie weiter gehen. Wir arbeiten konzentriert und Herausforderungen auszurichten. Denn wir diesen müssen auch Medienpraktiker neue konsequent an der Umsetzung unserer Ziele. setzen auf eine fundierte konzeptionelle Aus- Kompetenzen erwerben, um als Manager Dabei möchten wir unsere Partner intensiv bildung, die die Realität der Medien abbildet. erfolgreich zu sein. Auf diese Bedürfnisse einbinden. Die Möglichkeiten einer Zusam- Erst das Verständnis zentraler Zusammen- reagiert die Hamburg Media School mit menarbeit mit uns sind vielfältig. hänge und Mechanismen im Medienbereich dem Bereich Executive Education. Seit fünf schafft das nötige, zeitunabhängige Kompe- Jahren veranstalten wir mit Gruner + Jahr Ich freue mich auf gemeinsame Projekte, Be- tenzprofil, das junge Menschen nach ihrem das Stern Management Training. Gemeinsam gegnungen und Gespräche mit Ihnen in 2010. Studienabschluss an der HMS für verant- mit der WAZ Mediengruppe starteten wir im Lassen Sie uns in Bewegung bleiben! wortungsvolle Aufgaben und Positionen im vergangenen Jahr den „Young Professionals Redaktions- wie auch im Managementbe- Circle“, ein Programm für den Führungs- Insa Sjurts

- 6 - - 7 - Jahresbericht 2009 Förderer und Partner

Jean Pierre Crapet, Dr. Rainer Esser, Leiter Content Strategy & Cooperation Deutsche Telekom Malte von Trotha, Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführer Zeitverlag Gerd Bucerius dpa Deutsche Presse-Agentur „Die Deutsche Telekom ist Partner der Medien- „In gemeinsamen Projekten mit der Hamburg industrie. Wir freuen uns sehr, Förderer der „Die Hamburg Media School bietet ein breit Media School konnten wir und von der aus- Hamburg Media School zu sein und sind ge- gefächertes Ausbildungsangebot. Es spiegelt gezeichneten Qualität der Masterprogramme spannt auf die Zusammenarbeit mit kreativen die Zukunft der Medienbranche wider. Wir überzeugen und investieren deshalb gerne in und engagierten Studenten.“ wollen diesen Ansatz mit Know-How aus un- die Zukunft hochkarätiger Journalisten und serer Unternehmensgruppe und finanziellem Medienmanager.“ Engagement unterstützen.“

Prof. Dr. Johannes Kreile, Geschäftsführer VFF

„Die Hamburg Media School ist ein hervor- Michael Grahl, Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer Sat.1 Norddeutschland ragendes Beispiel für Public Private Partner- Geschäftsführer Astra Deutschland ship. Die VFF, die Rechte und Ansprüche „Sat.1 Nord engagiert sich an der Hamburg von Produzenten und Sendern nach dem „Astra überträgt europaweit mehr als 2.500 Media School vor allem aus journalistischer Urhebergesetz vertritt, unterstützt mit Fernseh- und Radiokanäle. Als Partner der Me- Leidenschaft. Wir wollen den Nachwuchs Mitteln des Förderfonds die Ausbildung dienindustrie unterstützen wir die Hamburg innovativ fördern, die Bedeutung regionaler junger Menschen in der Film- und Medi- Media School, weil sie mit einem hochprofessi- Information unterstreichen und den Medien- enwirtschaft. Neben der institutionellen onellen und praxisorientierten Konzept jungen standort Norddeutschland mit seinem Schwer- Förderung gewährt die VFF den Studenten Menschen beste Perspektiven für den Einstieg punkt Hamburg unterstützen.“ auch Stipendien.“ in eine faszinierende Branche bietet.“

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Studiengänge

Den Luftzug einer hin- und herschwingenden sprich Bilder, die verschiedene Bedeutungen Die dritte Schaukel spüren oder die Feuchtigkeit von haben. So erscheint beispielsweise im ersten Wassertropfen. In der Wirklichkeit ist das Teil ein Mädchen hinter einer Glastür, auf die nichts Besonderes, im Film bislang unmöglich. Wasser prasselt, so dass man den Eindruck Dimension – Das ändert sich gerade. Grund dafür bekommt, es würde regnen. Im zweiten ist die neue Technik für dreidimensionale Fil- Teil zeigt eine andere Kameraeinstellung das Kino me. Nun kann man eben solche Alltagsszenen allerdings, dass es nicht regnet und der Vater in dem vierminütigen Film „morgen“ erleben. des Kindes mit einem Wasserschlauch auf Produziert wurde der Film von den Filmstu- die Tür spritzt, um mit ihm zu spielen. „Uns von morgen dierenden Moritz Anton, Katrin Habermann war es ganz wichtig mit dem Film nichts zu und Max Zähle. Entstanden ist „morgen“ bewerten, sondern eine Momentaufnahme zu durch eine Kooperation mit dem Süddeut- zeigen“, erklärt Regisseur Max Zähle. Die Zukunft des Kinos ist dreidimensional. schen Verlag, der die Hamburg Media School Mit diesem inhaltlichen Konzept knüp- Die 3-D-Technik wurde verbessert und beauftragte, einen zweiteiligen Kurzfilm zum fen die drei Filmstudierenden an die themati- ermöglicht dem Publikum, Filme nicht nur zu Thema „Krise als Chance“ zu drehen. Das schen Fortschritte der 3-D-Filme an. , betrachten, sondern zu erleben. Die Hamburg Thema inspirierte die Studierenden, sich den in der es überwiegend Animationsfilme für Media School hat diesen Trend erkannt und Herausforderungen der neuen 3-D-Technik zu Kinder gab, ist vorbei. In Hollywood beschäf- als erste deutsche Hochschule einen stellen. „Wir wollten den Aufbruch nicht nur tigen sich derzeit immer mehr Regisseure mit Real-3-D-Film produziert. Katharina Finke inhaltlich, sondern auch medial zeigen“, sagt Real-3-D-Filmen, darunter Größen wie Steven studiert Journalismus und sprach mit dem Katrin Habermann, die Produzentin des Films. Spielberg und James Cameron, deren 3-D-Epos Filmteam, das den Film „morgen“ konzipiert Damit haben die Studierenden einen Avatar alles andere ist als ein Kinderfilm. und produziert hat. Trend erkannt, der sich derzeit in der Film- branche abzeichnet: 3-D als mögliches Kino Das Publikum will überwältigt werden der Zukunft. Es ist nicht das erste Mal, dass Bei solchen Projekten geht es aber nicht nur 3-D als Chance gesehen wird: In den 50er- um Kunst, sondern auch um das Geschäft. Für Jahren gab es einen regelrechten Boom von 3-D-Filme müssen die Kinos entsprechend dreidimensionalen Filmen. Genauso schnell ausgestattet sein. Bislang waren das die we- wie der Erfolg gekommen war, flachte er auch nigsten. Doch die Zahl nimmt rapide zu. Gab wieder ab. Der Aufwand war groß und das es in Deutschland Anfang des Jahres noch 30 Kinoerlebnis nicht beeindruckend genug. 3-D-fähige Kinosäle, so sind es laut Branchen- Seitdem galt 3-D eher als Gimmick. Schätzungen derzeit schon 135. Die Kinobe- Heute soll das anders sein. Die Technik treiber erhoffen sich durch die Umstellung wurde weiterentwickelt und anstatt der Rot- Mehreinnahmen durch erhöhte Eintrittsgelder, Grün-Brillen verwendet man entweder stereo- so wie Cinemaxx-Vorstandschef Christian skopische, so genannte Shutterbrillen, oder das Gisy, für den 3-D „ein Wachstumstreiber“ ist. Polarisationsverfahren mit Digitalprojektoren. Das weiß auch die Studierende Kat- Die machen die Kinobilder wesentlich schärfer rin Habermann: „3-D-Filme erzeugen mehr und farbintensiver. Das Publikum soll so das Aufmerksamkeit und lassen sich daher bes- Gefühl bekommen, wirklich dabei zu sein. ser vermarkten.“ Fachleute beschreiben 3-D auch als natürliche Weiterentwicklung des Das Erlebnis-Kino Überwältigungskinos, dessen Ziel es ist, das „Emotionen erzeugen“ ist auch das Ziel vom Publikum vollkommen durch das Filmerleb- vierminütigen „morgen“. Sie sollen in dem nis zu vereinnahmen. „Heutzutage wollen Kurzfilm durch Kontraste erzeugt werden: Im die Kinogänger nicht nur eine Geschichte ersten Teil sind negative Bilder, wie verlasse- erzählt bekommen, sondern etwas erleben“, ne Straßen und geschlossene Geschäfte, zu so Habermann. Die immer schneller wer- sehen, die im zweiten Teil in positive Bilder, denden Sehgewohnheiten unterstützt 3-D wie belebte Straßen und geöffnete Geschäfte, allerdings nicht. Im Gegenteil: 3-D verlang- umgewandelt werden. Dafür hat das Film- samt sogar. „Je schneller der Schnitt, desto Konzipiert und produziert wurde „morgen“ von Max team „optische Teekesselchen“ verwendet, weniger funktioniert 3-D, weil das Auge » Zähle, Katrin Habermann und Moritz Anton (v.l.).

- 12 - Die dritte Dimension – das Kino von morgen

Zeit braucht, sich auf das neue Bild einzustel- Ist 3-D die Zukunft des Films? len“, erklärt die 26-Jährige. Doch was bedeutet 3-D eigentlich für die Filmindustrie? Werden wir in einigen Jahren Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen bald alle nur noch 3-D-Filme erleben und Der Unterschied zwischen 2-D und 3-D ist ist 3-D auch ohne Brillen denkbar? Profes- nicht nur für den Zuschauer sichtbar, son- sor Richard Reitinger bejaht beides. Er leitet dern auch für die Filmemacher. „Man muss zusammen mit Hubertus Meyer-Burckhardt den Film ganz anders planen“, sagt Moritz das Filmstudium an der HMS und hat die Anton, der bei „morgen“ hinter der Kamera erste Produktion eines 3-D-Real-Films an stand. Beziehungsweise hinter den Kame- einer deutschen Hochschule betreut. „Allen ras. Da 3-D-Filme immer noch nach dem Filmern macht es Spaß, das Unmögliche Stereoskopie-Prinzip funktionieren, braucht möglich zu machen“, sagt er und lächelt. man zwei Kameras. Die nehmen zwei Filme Das Kino sei dem Fernsehen in punc- auf, die bei der Projektion auf der Leinwand to 3-D aber nicht voraus. „Es gibt jetzt schon oder bei 3-D-Brillen im Gehirn zu einer sehr verblüffende 3-D-Flachbildschirme räumlichen Wahrnehmung zusammenge- und womöglich wird es als Erstes brillen- führt werden. „Für den Dreh eines 3-D-Films freies 3-D Home Entertainment geben“, sagt muss der Abstand der Kameras und der er. Die Technik sei nicht der entscheidende Bildpunkte exakt bestimmt werden“, erklärt Unterschied zwischen Film und Fernsehen, Anton. Diese Vorkehrungen schränken den sondern die Dramaturgie. „Das Kino muss Dreh enorm ein. „Schauspieler können sich die großen, mythischen Emotionen wecken, Regisseur Max Zähle setzte bei „morgen“ auf Kontraste. nur innerhalb dieses Fensters bewegen und das Fernsehen eher die für den Hausgebrauch, man kann nicht spontan reagieren.“ dazu unterhalten und informieren“, sagt Die Apparatur, mit der ausgemessen Professor Reitinger, der seit über 20 Jahren in und gefilmt wird, ist so unhandlich, dass An- beiden Bereichen arbeitet. ton sie „Vogelhaus“ taufte. Nicht nur sperrig, Mit 3-D sei es ähnlich wie bei der sondern auch teuer ist die 3-D-Ausstattung. Einführung des Ton- und Farbfilms. Am Bei der Finanzierung wurde das Filmteam Anfang würden die meisten Filmemacher die vom Süddeutschen Verlag unterstützt. Effekte in den Vordergrund stellen und alles Außerdem holte sich das Team die Chroma ausreizen. „Da fliegen einem erst mal blutige Film- und TV-GmbH, die auf 3-D-Technik Körperteile um die Ohren“, sagt Professor spezialisiert ist, mit ins Boot. Reitinger. Die Zuschauer würden sich aber Für alle Beteiligten war es eine ganz schnell daran gewöhnen. Dann würde man neue Erfahrung. „Wir haben Ideen gesam- von den vordergründigen Effekten wegkom- melt und aus dem Potpourri das ausgewählt, men und überlegen, wie Räumlichkeit so ein- was in 3-D funktioniert“, sagt der Regie- gesetzt werden kann, dass sie die Bildsprache Studierende Zähle. Besonders interessant des Films weiter bereichert. « seien die Bilder, bei denen etwas durch das „optische Fenster“ ragt. „Zum Beispiel ein Tor Katharina Finke studiert im zweiten Jahr das nach vorne hin geöffnet wird und dem Journalismus an der HMS. Die 25-Jährige liebt Zuschauer quasi entgegenkommt“, sagt Zähle, Auslandsreisen und absolvierte zunächst das „der technische Aufwand war halb so wild Studium „International Business Manage- und ich habe Lust auf mehr.“ Auch Katrin Ha- ment with Tourism“ in Heidelberg, das sie mit bermann ist sich der hohen Kosten bewusst, einer Bachelorarbeit über Reisejournalismus dennoch hat es ihr sehr gut gefallen, sich mit erfolgreich abschließen konnte. Erste praktische dem 3-D-Filmprojekt auf Pioniergebiet zu Erfahrungen im Journalismus sammelte sie bei begeben. Kritisch ist der Kamera-Studierende der Süddeutschen Zeitung. Mittlerweile schreibt Anton. Er hofft, dass sich die 3-D-Technik sie verschiedene Reisethemen für Merian und Die technische Ausstattung für eine 3-D-Produktion verbessert, damit das Drehen einfacher wird stern.de und kann so ihre Leidenschaft für ist unhandlich und extrem kostspielig. und die Effekthascherei verschwindet. Sprache und ihr Fernweh wunderbar verbinden.

- 15 - Studiengänge

Michael Ballhaus ist einer der ganz großen Aus dieser Liebe zur Fotografie entstand dann des deutschen und internationalen Films. Der Breaking eine Verbindung zum Regisseur Max Ophüls, renommierte Kameramann und Bildregis- den meine Eltern noch aus kannten. seur, geboren 1935 in Berlin, hat über achtzig Er drehte gerade in München den Film „Lola Kinofilme gedreht, sechzehn davon mit Rainer the rules Montès“, und ich hatte die große Chance, bei Werner Fassbinder, viele weitere mit be- den Dreharbeiten zuzusehen. rühmten Hollywood-Regisseuren wie Martin Das war mein Schlüsselerlebnis. Scorsese und Francis Ford Coppola. Heute Interview mit dem Kameramann Plötzlich war da die Verbindung von Theater lebt Ballhaus nach langjährigem Aufenthalt Michael Ballhaus über seine berufliche und Bildermachen, nur dass sich hier die in Los Angeles wieder in seiner Geburtsstadt Laufbahn und seine Anliegen als Lehrender Bilder bewegten. Sehr bewundert habe ich Berlin, von wo aus er seine Lehrtätigkeit an an der Hamburg Media School. Christian Matras, den genialen französischen der Hamburg Media School aufgenommen Kameramann. Obwohl er kein Wort Deutsch hat. Seit dem Wintersemester 2009/2010 be- sprach und der Oberbeleuchter wiederum kein treut er gemeinsam mit Achim Poulheim die Wort Französisch, haben sie sich wunderbar Fachbereichsleitung Kamera. verstanden. Von da an stand für mich fest: Das möchte ich machen. Es war nur noch die Sie stammen aus einer Theaterfamilie. Wie hat Frage, wie kommt man dahin? Sie das geprägt? Michael Ballhaus Ich bin im Theater groß Was war dann Ihr nächster Schritt? geworden. Meine Eltern gründeten 1947, ich Ballhaus Ich bin als Erstes in München zu war damals zwölf Jahre alt, ein Privattheater personen und zum anderen dieser ständige einem Kameramann gegangen und habe bei in Franken. Sitz des Theaters war ein altes Kontakt mit dem Theater. Allein „Die schmut- ihm um eine Assistenz angefragt. Er empfahl Schloss, das in keinem sehr guten Zustand zigen Hände“ von Sartre habe ich zwölfmal mir, zunächst eine Fotolehre zu machen. Die war, aber die Miete war günstig. gesehen – mein Vater spielte die Hauptrolle. habe ich in Würzburg absolviert, verkürzt auf Es gab einen großen Raum, den wir zwei Jahre aufgrund meines Abiturs. zum Theatersaal gemacht haben, und Platz Hat sich diese frühe Begegnung mit dem Theater Ich hatte einen sehr netten Chef. An für zwölf Schauspieler. So bin ich also in einer auch auf Ihren späteren Werdegang ausgewirkt? meinem ersten Tag als Stift schickte er mich Großfamilie aufgewachsen, was für einen Ballhaus Ja, ich habe sehr früh angefangen zu mit einer Rollei in die Kirche, um Fotos von jungen Menschen phantastisch ist. Man saß fotografieren, zunächst mit einer einfachen einem Brautpaar zu machen. Dabei blieb es immer gemeinsam mit zehn, zwölf Leuten an Agfa Box. Später bekam ich von meinen Eltern dann mehr oder weniger. Ich habe nicht sehr einem Tisch und führte wunderbare Gesprä- eine bessere Kamera. Ich fing an, die Bühnen- viel Zeit in der Dunkelkammer verbracht, che. Das ist ein ungeheurer Einfluss: Zum fotos zu machen und regelmäßig die Schau- musste auch nicht fegen oder anheizen, son- Ein Close-up ist für den Kameramann und Bildregisseur Michael Ballhaus einen das Großwerden mit mehreren Bezugs- spieler und Schauspielerinnen zu fotografieren. dern durfte ganz viel fotografieren. » der Höhepunkt eines Films – zu viele davon verderben die Spannung.

- 16 - Studiengänge Breaking the rules

Und doch war Ihnen von Anfang an klar, dass Freund, dem Schauspieler, Regisseur und Ballhaus Das kann man so sagen, ja … Sie zum Film wollten. Was genau hat sie an der Filmproduzent Ulli Lommel, erhielt. Er fragte Arbeit mit bewegten Bildern fasziniert? ganz harmlos, ob ich Lust hätte, mal mit Was ist denn zwischen den beiden Konzepten Ballhaus Zum einen diese besondere Atmo- Fassbinder zu drehen. Ich hatte einige Filme (Low-Budget-Autorenfilm versus Hollywood- sphäre, die an einem Filmset herrscht, die von Fassbinder gesehen und hielt es für eine Produktion) der entscheidende Unterschied, konzentrierte Geschäftigkeit, die Arbeit im spannende Herausforderung. und wozu tendieren Sie selbst? Team, die Tatsache, dass sehr viele Leute an Zwei Tage später begab ich mich zum Ballhaus Ich hatte das große Glück, dass ich einem Strang ziehen. Das hat mich fasziniert. Drehort in Almería und lernte Fassbinder ken- von Low-Budget-Filmen mit Fassbinder nicht Wenn man wie ich in einer Gruppe groß nen. Er war zunächst sehr unfreundlich, weil gleich in eine große Hollywood-Produktion geworden ist, dann hat man natürlich auch ein er mich eigentlich nicht wollte. Sein Wunsch- eingestiegen bin. Die ersten Filme, die ich in besonderes Gespür für so eine Gruppendyna- Kameramann hatte abgesagt. Und er nannte Amerika gemacht habe, waren Low-Budget- mik. Wenn man dann noch das Glück hat, mit mich immer den Fernsehheini, weil ich neun Filme. Die deutsche Produktion mit dem tollen Regisseuren und Schauspielern zusam- Jahre beim Fernsehen gearbeitet hatte, obwohl Regisseur Peter Lilienthal, „Dear Mr. Won- menzuarbeiten, ist es ein Traumberuf. Hinzu ich dort hauptsächlich Spielfilme gedreht hatte. derful“ von 1982, war der Einstieg. Anschlie- kommt, dass man, wenn man im Theater auf- Er gab oft sehr schwierige Einstellungen vor, ßend hat mich dann jemand aus dem Team wächst, einen großen Respekt für den Beruf und man brauchte teils schon ausgesprochen weiterempfohlen. So folgte der erste ameri- des Schauspielers hat. Ich habe mit meinem viel Phantasie, um diese umzusetzen. Aber kanische Film „Baby It’s You“ – auch eine Team immer so gearbeitet, dass allen bewusst da ich mir vorgenommen hatte, dass der Satz Low-Budget-Produktion, unter der Regie von war, dass das Wichtigste, was an einem Film- „das geht nicht“ keinesfalls über meine Lippen John Sayles. Plötzlich öffnete sich dadurch set passiert, vor der Kamera geschieht. kommt, gelang es mir am Ende doch immer. eine Tür nach Amerika. Die Zusammenarbeit mit Fassbinder Gerade mit John Sayles war es eine Sie haben lange mit dem Regisseur Rainer war für mich eine ganz wichtige Schule. Zum große Freude zu arbeiten, da er auf meine Werner Fassbinder zusammengearbeitet. einen, weil wir sehr wenig Geld hatten und Ideen eingegangen ist, und sich gefreut hat, Ballhaus Ja, wir haben gemeinsam sechzehn immer nur das gedreht haben, was wirklich dass alles so schnell ging. Das sprach sich Filme in neun Jahren gedreht. gebraucht wurde. Zum anderen war Fassbinder dann rasch herum. Sechs Wochen nachdem dadurch gezwungen, und hat mich auch ge- ich wieder zurück in Berlin war, klingelte das Wie haben Sie diese Zusammenarbeit erlebt? zwungen, schnell zu sein. Wir haben unseren Telefon und ich erhielt das nächste Angebot. Fassbinder gilt ja einerseits als Erneuerer des dritten gemeinsamen Film „Petra von Kant“, deutschen Kinos, andererseits als notorischer ein Film von etwa zwei Stunden und zehn Damit war Ihr Sprung nach Hollywood besiegelt. Filmarbeiten in der Uferstraße: Ballhaus begutachtet mit Studierenden die gerade gedrehten Aufnahmen. Querulant. Minuten Länge, in nur zehn Tagen gedreht. Ballhaus Nun, der große Sprung war der erste Ballhaus Nun, der Start war ein bisschen rau. Film mit Martin Scorsese, „After Hours“ – Ich drehte gerade einen Dokumentarfilm in Es war dann sicher ein ganz anderes Arbeiten mit „Die Zeit nach Mitternacht“, der 1985 in die Irland, als ich einen Anruf von einem alten einem Hollywood-Regisseur wie Martin Scorsese. Kinos kam. Auch das war ein Glücksfall. »

- 18 - - 19 - Studiengänge Breaking the rules

Michael Ballhaus mit Studierenden der Kamera-Klasse. „Ich habe es gern, wenn Bilder im Kopf bleiben.”

Ich hatte wirklich viel Glück in meinem Leben, die Darsteller ebenso erfasst sind wie deren liegt daran, dass sich die Sehgewohnheiten der aussuchen, ob ich ein Seminar machen möchte doch kann man sie, glaube ich, noch stärker als die Worte eines Menschen. Dann wird es und bin immer zur richtigen Zeit den richti- Umfeld. Sehe ich das richtig? Menschen stark beschleunigt haben. Die Bild- oder nicht. Bisher habe ich dort jedes Jahr ein unterstützen als Studierende, die fünf Jahre erst richtig spannend, wenn die Kamera noch gen Leuten begegnet. Ballhaus Doch, das haben Sie gut beobachtet. sprache wird sehr viel schneller verstanden, drei- bis vierwöchiges Seminar angeboten. An studiert haben und schon sehr festgelegt sind. eine andere Dimension erzählt als nur einen Der erste Film mit Scorsese war ein Es geht tatsächlich um Bewegung, das war ei- und das ist eigentlich der Hauptpunkt. der Filmhochschule in München bin ich seit Dialog wiederzugeben. Low-Budget-Film. Nach „The King of Come- gentlich immer mein Ziel. Das gilt beispiels- Bei Action-Filmen kann man eine vielen Jahren Honorarprofessor. Welche Inhalte wollen Sie der jungen Generati- dy“ mit einem Budget von zwanzig Millionen weise auch für den Film „Death of a Salesman“ Einstellung oft kaum länger als eine Sekunde In Hamburg habe ich schon mal vor et- on vermitteln? Gehen Sie in Ihrem Lehrangebot auch auf die Dollar sollte nun „After Hours“ mit vier („Tod eines Handlungsreisenden“) mit Dustin oder zwei ansehen, weil so schnell geschnitten lichen Jahren, damals noch unter Hark Bohm, Ballhaus Ich lasse mich natürlich sehr auf die neuen Medien ein? Millionen Dollar realisiert werden. Eine Hoffman, wo sich die Kamera sehr bewegt, wird. Aber die jungen Menschen heute gucken unterrichtet. Seit Oktober 2009 kümmere ich Studierenden ein. Ich möchte ja auch von ih- Ballhaus Selbstverständlich. Ich habe jetzt ein ziemliche Herausforderung. Auf der Shot-List wenn die Handlung dramatisch wird. Zur einfach schnell, weil sie am Computer groß mich gemeinsam mit Achim Poulheim, einem nen lernen, wie sie fühlen und denken. Und ich Seminar angeboten, das sich mit den digitalen standen sechshundert Einstellungen, für die Überraschung von Dustin Hoffmann habe geworden sind. Sie freuen sich darüber, wenn sehr lieben Kollegen und guten Kamera- achte sehr darauf, dass ich ihnen nicht etwas Medien beschäftigt, die es aktuell auf dem wir vierzig Nächte hatten. Wir mussten jede ich die Kamera beim Drehen auf die Schulter die Bilder nur so an ihrem Auge vorbeifliegen. mann, um die Ausbildung der Kameraleute aufoktroyiere, was nicht ihres ist. Ich schaue Markt gibt. Die Studierenden sollen die Gele- Nacht sechzehn Einstellungen drehen. Und genommen und bin mit den Schauspielern Ich sehe so einen schnellen Film und weiß im Master-Studiengang Film. Das macht mir sehr genau hin. Und wenn ich etwas entdecke, genheit bekommen, die Medien miteinander zu das haben wir gemacht. Scorsese hat jede von auf dem Set herummarschiert. nach zwei Tagen eigentlich nicht mehr, was ich große Freude, weil das Prinzip des zweijähri- was mir gut gefällt oder was man vielleicht vergleichen, Qualitätskriterien zu prüfen und ihnen bekommen. Für ihn war das eine ganz Mir war es immer wichtig, dass man gesehen habe. Das finde ich schade. Ich habe gen Aufbaustudiums, das hier praktiziert wird, noch besser ausdrücken könnte, versuche ich, die Unterschiede von Digital- und Filmaufnah- neue Erfahrung, denn so hat keiner meiner mit der Bewegung der Kamera auch Emoti- es gern, wenn Bilder im Kopf bleiben. eine wunderbare Alternative zum üblichen es zu verstärken, indem ich Hilfestellung gebe, men zu diskutieren. Da wir in Zukunft sehr Kollegen in Amerika gearbeitet. onen ausdrücken kann – das war eigentlich Betrieb der Filmschulen in Deutschland ist, wo wie man mit der Idee weiterkommen könnte. viel mehr mit digitalen Kameras zu tun haben mein Hauptstilmittel. Dabei sollte jeder Film Es gibt ja auch Filme, deren Bilder derart nach- das Studium fünf Jahre dauert. Ich sage meist: So hätte ich es gemacht, aber werden, möchte ich den Studierenden ein wenig Sie haben als frühe Initialzündung Ihrer anders aussehen. Denn es geht immer um die wirken, dass man darüber die Wirklichkeit mach’s bitte anders. Ich bin dagegen, Regeln die Scheu davor nehmen – denn es kommt sehr Laufbahn Ophüls genannt. Hatte die Arbeit mit Geschichte, und jede Geschichte hat ihren ganz anders wahrnimmt. Welche Vorteile hat die kürzere Studiendauer? aufzustellen. Mein Motto lautet eher „breaking darauf an, in welchem Rahmen und für welche Scorsese für Sie auch besondere Bedeutung? eigenen Stil. Was vielleicht all diese Geschich- Ballhaus Ja, es gibt Filme, die standhalten, Ballhaus Da die Zeit so schnell geworden ist, the rules“ als „keeping the rules“. Nur manch- Art von Aufnahmen diese eingesetzt werden. Ballhaus Natürlich habe ich auch die frühen ten verbindet, ist, dass die Bewegung darin so die dreißig, vierzig, fünfzig Jahre alt sind können sich viele Menschen schlicht nicht mal schimpfe ich ein bisschen, wenn zu viele Filme von Scorsese gesehen, und ich werde wichtig ist. Und da hatte ich eben das Glück, und trotzdem noch immer eine große Kraft mehr leisten, fünf Jahre zu studieren. Ein Close-ups gemacht werden. Welche Fähigkeit sollten Kameraleute unbe- nie vergessen, wie er bei der Berlinale 1981 dass ich mit Regisseuren arbeiten konnte, die haben, weil die darin erzählten Geschichten weiterer wichtiger Aspekt ist es, dass ich die dingt beherrschen? vorn auf der Bühne im Zoopalast stand, um genauso gedacht haben wie ich. einfach so stark sind. Gerade die neorealisti- jungen Menschen im Aufbaustudiengang von Was kritisieren Sie daran? Ballhaus Die Fähigkeit zur Teamarbeit – dass seinen Film „Raging Bull“ vorzustellen. Ich schen Filme aus Italien wie zum Beispiel „Die Anfang bis Ende begleiten kann. Das ist bei Ballhaus Ein Close-up ist aus meiner Sicht man in der Lage ist, mit anderen zu koope- habe damals zu meiner Frau gesagt, mit dem Wie hat sich aus Ihrer Sicht in den letzten Jahr- Fahrraddiebe“ von Vittorio de Sica, ein ganz den anderen Filmschulen nicht der Fall, weil ein Höhepunkt in einem Film. Wenn man rieren und zusammenzuarbeiten. Das ist in möchte ich eines Tages mal einen Film drehen. zehnten der Film verändert? wunderbarer Film von 1948, der noch immer ich da immer nur mit den älteren Semestern nur noch Close-ups macht, gibt es diesen unserem Beruf eine der wichtigsten Fähigkei- Das war so als hätte ich gesagt: Ich möchte auf Ballhaus Natürlich haben sich die Stoffe und Gültigkeit hat, haben so eine Kraft. zu tun habe, deren berufliche Entwicklung Höhepunkt nicht. Der Mensch hat ja auch ten überhaupt. « den Mond fliegen. Zwei Jahre später klingelte auch die Regisseure selbst stark verändert, schon weitgehend abgeschlossen ist. Zwar einen Körper, der eine entsprechende Sprache das Telefon und Scorsese war dran. was sich wiederum auf die filmische Umset- Sie selbst sind heute als Lehrender an Filmhoch- haben die Studierenden, die hier in Hamburg spricht. Wenn man immer nur das Gesicht Das Gespräch mit Michael Ballhaus führte zung ausgewirkt hat. Was sich aber am meis- schulen in Berlin, Hamburg und München tätig. arbeiten, auch Berufserfahrung in verschiede- sieht, kriegt man einen wichtigen Teil dieses die Hamburger Autorin und Kunstkritikerin Wenn ich an Ihre Filme denke, kommt mir ten verändert hat, ist die Tatsache, dass die Ballhaus Aktiv verpflichtet bin ich in Ham- nen Sparten sowie Lebenserfahrung, was beim Menschen einfach nicht mit. Die Körper- Belinda Grace Gardner am 7. Dezember 2009 Bewegung in den Sinn, eine Dynamik, von der Filme sehr viel schneller geworden sind. Das burg und in München. In Berlin kann ich mir Filmemachen ebenfalls sehr wichtig ist. Und sprache sagt manchmal sehr viel mehr aus in der Hamburg Media School.

- 20 - - 21 - Studiengänge Preise und Nominierungen

11th Seoul International Youth Film Festival Naoussa International Film Festival Seit 2007 leitet Prof. Richard Reitinger zusammen Schautag – Siyff Vision Award Best Short Film Sores & Sîrîn – Naoussa Award; Schautag – mit Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt das Filmstudium Festivals an der Hamburg Media School. in Stimulating view Best Script, Benjamin Hessler; Abendlied – Best Acting Award „Alexis Damianos“, 32nd Starz Denver Film Festival und Preise Heinz Krückeberg Land gewinnen – 2009 Spike Lee Student Filmmaker Award 10. Jenaer Kurzfilmfestival cellu l‘art Auszug 2009 Schautag – Internationaler Wettbewerb, VI Festival Internacional de Cortometrajes 1. Platz; Freies Land – Internationaler del Cuso Wettbewerb, 3. Platz Birdland – Second Place International Student Competition 38. Internationales Studentenfilmfestival Off/On Warszawa 6th European Film Week, Sehsüchte 8th International Student and Video Festival Short film competition Sores & Sîrîn – Produzentenpreis, Stephanie of Beijing Film Academy Sores & Sîrîn – 1st Prize Blum; Roentgen – Lobende Erwähnung der „In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich die Roentgen – Audience Award Produzentenpreis-Jury, Jörg Lassak L’Aquila International Film Festival Präsenz der Abschlussfilme unserer Studieren- 41th Bolzano Short Film Festival Schautag – Best international short movie Civis Europas Medienpreis für Integration Schautag – „Die kurze Welle“ Award for und kulturelle Vielfalt den auf nationalen und internationalen Filmfesti- Best Film; Abendlied – Audience Award The 26th Annual Chicago International Sores & Sîrîn – European Young Civis Media vals nahezu verdreifacht. Das hat einen einfachen Children’s Film Festival Prize 2009, Katrin Gebbe (Regie) und Serkal 30. Filmfestival Max Ophüls Preis 2009 Sores & Sîrîn – Adult jury prize, Live action Kus (Drehbuch) Grund: Wir fördern und unterstützen alle sechs Schautag – Bester Kurzfilm short film, first Prize 19. Deutscher Kamerapreis 2009 Teams gleichermaßen bei ihren Abschlussfilmen, Babelsberger Medienpreis 2009 14th International Family Film Festival Schautag – Nominiert in der Kategorie „Kurz- Freies Land – Förderpreis für den besten Land gewinnen – Best Foreign Drama Short film“, Carol Burandt von Kameke, Kamera; so dass auch sechs qualitativ hochwertige und Absolventenfilm (Spielfilm) Film Schautag – Bester Schnitt Kurzfilm, Silke Olthoff herausragende Filme entstehen. Festival du film cinéma d‘ici et d‘ailleurs Rome International Film Festival Einen Schritt weiter – Prix du jeune public 2009 Land gewinnen – Best International Euganea Film Festival 2009 Diese treten dann mit dem Abschluss Narrative Short Sores & Sîrîn – Best International Short Movie 19. Bamberger Kurzfilmtage des Studiums die Reise auf verschiedene Festivals Dunkelrot – Gewinner Jurypreis der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Kurzfilmpreis 2009 Nominierungen Studio Hamburg Medienzentrale Dunkelrot Nachwuchspreis 2009 an und bieten den Studierenden so die Chan- Sores & Sîrîn – Serkal Kus nominiert in der 6th Sedicicorto International Film Festival Forlì DeadCenter Film Festival Kategorie „Bestes Drehbuch“; Anker werfen – ce, Preise zu gewinnen, sich einen Namen zu Sores & Sîrîn – Best Film Clap-Audiance Award Land gewinnen – Best Narrative Short Florian Öller nominiert in der Kategorie „Bestes Drehbuch“; Roentgen – Nominiert in machen und neue Kontakte zu knüpfen. Selbst- Tatort Eifel Krimifestival Studio Hamburg Nachwuchspreis 2009 der Kategorie „Bester Kurzfilm“; Freies Land – Schautag – 1. Platz Kurzfilm-Wettbewerb; Abendlied – Bester Kurzfilm Nominiert in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ verständlich profitiert auch die Hamburg Media Ein Abend außer Haus – 2. Platz Kurzfilm- School davon: Sie wird in der Außenwahrneh- Wettbewerb First Steps Award 2009 3rd Middle East International Film Festival Sores & Sîrîn – Nominiert in der Kategorie Schautag – Black Pearl Award for Best Student mung verstärkt als Hochschule anerkannt, die 6th Miskolc Cinefest „Bester Kurzfilm“; Roentgen – Nominiert in Short, Third Prize Schautag – Best Short Film, Prize of Cultural der Kategorie „Bester Kurzfilm“; Schautag – eine intensive und erfolgreiche Ausbildung für Ministry in Hungary, Prize of Hungarian Nominiert für den Sonderpreis „Drehbuch“, 39th Roshd International Film Festival Television Benjamin Hessler Abendlied – Golden Statue of the Festival junge, begabte Filmschaffende anbietet.“

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Studiengänge Zeig, dass du es kannst

Zeig, dass du es kannst

Die Reformierung der Studiengänge durch Einführung des Bachelor-Abschlusses sieht Dr. Eckart Bollmann in einem kritischen Licht. Die Gefahr sei groß, dass junge Menschen ihre Ausbildung in der Kürze der Zeit zu einseitig ausrichten. Doch gerade der Blick über den fachlichen Tellerrand sei wichtig, um als Persönlichkeit von möglichen Arbeitgebern wahrgenommen zu werden. Seit 1992 ist Bollmann für die Bauer Media Group tätig. Vor zwei Jahren wurde er zum stellvertretenden Mitglied der Geschäftsleitung berufen, und seit 2009 ist er Mitglied der Geschäftsleitung.

Ihm ist es wichtig, die Persönlichkeit eines Menschen zu erkennen: Dr. Eckart Bollmann von der Bauer Media Group.

In der EMBA-Broschüre der Hamburg Media entscheidend sind in Ihren Augen heutzutage steht, unabhängig davon zu bewerten. Meine erste Chefredakteur, für den ich damals Wirtschaftswissenschaften oder Jura, die nicht Absolventen hingegen zu kurz kommen. School habe ich ein Statement von Ihnen solche akademischen Zusatzqualifikationen? Erfahrungen gehen dahin, dass eine solide gearbeitet habe, sagte mir: „Wenn du Jour- verkehrt sein können, kommt eine große Zahl Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? gelesen. Sie sagen dort: „Um junge Talente zu Bollmann Jede Form der akademischen Ausbildung von Vorteil ist, doch letztlich nalist werden willst, dann studiere alles, nur fachbezogener Ausbildungen in Frage. Bollmann Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich halten, muss man sie fördern.“ Wie sieht das Ausbildung und auch der Zusatzqualifika- kommt es aber darauf an, die jeweilige Auf- nicht Journalismus!“ In gewisser Weise hat Meine berufliche Erfahrung hat mir meine Ausbildung vor vielen Jahren abge- in der Praxis der Bauer Media Group aus? tion verbessert grundsätzlich die Chancen, gabe zu lösen. Mit anderen Worten: „Du bist er sicherlich Recht, auch wenn heute die aber auch gezeigt, dass auch eine gänzlich schlossen habe. Angefangen von der Schulre- eine interessante Aufgabe in einem Un- jetzt hier, dies ist deine Aufgabe, zeig, dass du medienbezogenen Studienangebote deutlich fachfremde Ausbildung zum Ziel führen kann. form in Hamburg bis hin zur Umstellung der Dr. Eckart Bollmann Neben der Hamburg ternehmen zu bekommen und Karriere zu es kannst.“ Wichtiger Faktor ist dabei stets, besser sind als damals. Aber wie ich zuvor Bei mir waren zwei Assistenten tätig, der eine akademischen Ausbildung mit Bachelor halte Media School arbeitet die Bauer Media machen. Christian Siebert ist da ein gutes dass es gelingt, aus einzelnen Mitarbeitern schon angedeutet habe, es gibt viele Wege, mit einer Ausbildung zum Wirtschaftsingeni- ich die Veränderungen in der Ausbildung für Group auch mit der Nordakademie zusam- Beispiel: Ihm hat der EMBA einen weiteren ein schlagkräftiges Team zu formen. Hier in die Medienbranche einzusteigen, und es eur und der andere war ursprünglich Schiff- nachteilig. Sicherlich ist es von Vorteil, dass men. Darüber hinaus bieten wir im Haus Schritt auf der Karriereleiter gebracht. Die muss der Einzelne hineinpassen. hängt auch davon ab, in welchem Bereich der fahrtskaufmann. Beide haben bemerkenswerte Schule und Ausbildung schneller abgeschlos- diverse Weiterbildungsmöglichkeiten an. akademische Ausbildung ist aber nicht das Medien man tätig sein möchte. Karrieren gemacht. sen werden können, als dies früher möglich Unseren „Nachwuchs“ beobachten und för- alleinige Entscheidungskriterium für eine Nach wie vor hat die Medienwelt eine große Wenn das Ziel Film oder Fernsehen war. Absolventen, die erst im Alter von 30 dern wir besonders. erfolgreiche Karriere. Anziehungskraft auf junge Menschen. Was ist, dann ist eine andere Ausbildung hilfreich, Die Ausbildungswege und Studieninhalte ha- Jahren ins Berufsleben starten, haben gegen- Ich hoffe, dass die meisten Unterneh- raten Sie ihnen, damit der Einstieg in die als wenn jemand in der Verlagsbranche im ben sich in den letzten Jahren stark verändert. über ihren Mitbewerbern aus anderen Län- Ihr ehemaliger Assistent Christian Siebert hat men und Vorgesetzten auch in der Lage sind, Medien gelingt? Bereich Anzeigen oder Vertrieb tätig sein Die Einführung des Bachelors hat zur Konse- dern zweifellos Nachteile. Aber mit den aktu- auf seine akademische Ausbildung noch einen die Bewerbungsmappe oder die Personal- Bollmann Ich hatte gerade mit dem Studium möchte – um nur zwei Beispiele unter vielen quenz, dass viele Studierende in kurzer Zeit ellen Veränderungen sinkt die Notwendigkeit, Master gesetzt und dafür das EMBA-Programm unterlagen mit vielen Zeugnissen zur Seite begonnen und arbeitete als freiberuflicher herauszugreifen. Neben grundsätzlichen ihr Studium absolvieren. Die Entwicklung von sich selbstständig und eigenverantwortlich zu der Hamburg Media School durchlaufen. Wie zu legen und die Person, die da vor ihnen Journalist, um mir Geld zu verdienen. Der akademischen Ausbildungen in den Bereichen sozialer Kompetenz könnte bei diesen jungen verhalten und auch Möglichkeiten »

- 26 - - 27 - Studiengänge Zeig, dass du es kannst

Sein Erfolgsrezept lautet: strukturiertes Arbeiten und ein gutes Zeitmanagement. Christian Siebert glaubt an die Macht der Zielgruppe. zu nutzen, über den Tellerrand hinauszu- stark gemacht für das Austauschprogramm Kollegen zeigen deutlich, dass das Zeitschrif- Der EMBA als Sprungbrett konvergenz und Verschiebungen im Nutzungs- schauen. Wenn ich auf meine Ausbildungszeit mit der Jiao Tong University in Shanghai. Die tenmachen und insbesondere das Verkaufen, verhalten um eine Sache: die Bedürfnisse der zurückblicke, dann sind im Nachhinein für Studierenden sollen den chinesischen Markt der Vertrieb, schwierig ist. Die schrittweise Nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann Zielgruppe unabhängig vom Medium passend mich – unabhängig von dem Abschluss – zwei kennen lernen, weil er für die Zukunft sehr re- Öffnung des Marktes, wie wir sie in den bei der Bauer Media Group und dem Studium zu bedienen.“ Im Anschluss an das EMBA- Ergebnisse wichtig: Ich habe gelernt, struk- levant ist. Was zeichnet diesen Markt aus und letzten Jahren erlebt haben, eröffnet aber der Betriebswirtschaftslehre entschied sich der Programm ging der gebürtige Hamburger als turiert zu arbeiten, um in der vorgegebenen welche Hoffnungen setzt man als Unternehmer mittelfristig nicht nur für die Printmedien 30-Jährige für das berufsbegleitende Studium Geschäftsführer nach Bratislava, wo er zwei Zeit erfolgreich sein zu können. Und ich habe in diesen Markt? große Chancen. an der HMS. „Ich wollte zum einen andere Me- Jahre blieb und verantwortlich war für ein gelernt, dass es viele interessante Fächer gibt, Bollmann Es freut mich, dass ich aufgrund dien intensiv kennenlernen, insbesondere die Team aus 75 Kollegen. Auch die internationale bei denen es sich gelohnt hat, auch mal hier unserer langjährigen Kontakte in China helfen Wenn Sie an Ihre eigene Ausbildung denken: Bereiche Internet und TV. Und zum anderen Erfahrung zeigte ihm, dass die Wünsche der oder da im Laufe eines Semesters mehr oder konnte, die Hamburg Media School mit der Was war der schönste Moment, an den Sie sich wollte ich ‚mein‘ Medium Print aus einem Konsumenten an erster Stelle stehen. „Es war weniger regelmäßig reinzuschauen, um doch Jiao Tong Universität in Kontakt zu bringen. erinnern? anderen Blickwinkel sehen“, schildert Siebert interessant zu erkennen, dass die Bedürfnisse das ein oder andere Interessante mitzuneh- Ausgangspunkt war ein Gespräch mit Profes- Bollmann Ich weiß nicht, welche Party ich seine Motivation, an dem Programm der HMS in Teilen Europas sehr ähnlich scheinen, le- men. Ich habe große Sorge, dass bei den sor Insa Sjurts vor einigen Jahren. jetzt beschreiben soll … Das, was ich aus teilzunehmen. Das habe funktioniert. Neben diglich die Art und Weise der Befriedigung ist heutigen Ausbildungswegen diese Punkte Von außen betrachtet hat der chi- meiner Ausbildung mitgenommen habe und der theoretischen und praktischen Auseinan- ‚Local Business‘.“ Zurück in Deutschland über- deutlich zu kurz kommen. nesische Markt vor allem eine große Zahl was auch heute noch zu den wichtigsten Punk- dersetzung mit verschiedenen Medien war für nahm Siebert die Position der Stabsstelle der an Menschen und damit an Leserinnen ten gehört, sind in erster Linie menschliche ihn der Austausch mit den Kollegen aus ande- Konzernleitung in Hamburg und seit Januar Die Bauer Media Group unterstützt die Ham- und Lesern. Aber die Erfahrungen nicht Aspekte: Freunde, Kontakte zu ehemaligen ren Medienhäusern besonders spannend und 2009 ist er Geschäftsführer einer Gesellschaft burg Media School als Förderer und hat sich nur unseres Hauses, sondern auch vieler Kommilitonen. « effektiv: „Letztlich geht es bei aller Medien- der Yvonne Bauer Redaktions KG. «

- 28 - - 29 - Studiengänge Das Leben im Netz

„Stellen Sie sich vor, Sie würden einer völlig Wozu dann Privatsphäre? Das Leben im Netz: fremden Person in der U-Bahn begegnen. Doch welchen Preis bezahlen die Nutzer für Was wären sie bereit, dieser Person über sich die Vorzüge des Social Webs? Steht einem zu erzählen?“, so beginnt die Medienpsy- Zuwachs an sozialen Ressourcen ein Verlust Privatheit und Selbstoffenbarung chologin Wiebke Maaß ihren Vortrag in der von Privatsphäre gegenüber? „Die Nutzer des „Nacht des Wissen 2009“. Viele Besucher sind Social Webs sehen sich einem Spagat zwischen in der Generation Social Web an diesem Herbstabend in die Hamburg Me- ihrem Bedürfnis nach sozialem Anschluss und dia School gekommen, um im „Profil-Check“ Austausch auf der einen und dem Bedürfnis einen kritischen Blick auf ihre Onlineprofile nach persönlichem Rückzugsraum auf der Rund 26 Millionen Deutsche nutzen Social Networks wie Facebook, StudiVZ oder Xing und geben auf ihren Profilseiten teils und die darin preisgegebenen privaten Infor- anderen Seite ausgesetzt“, so Leonard Rei- intime Einblicke in ihr Privatleben. Das Team um Prof. Trepte setzte sich 2006, gefördert von der Stiftung „Wertvolle Zukunft – mationen zu werfen. necke, Medienpsychologe an der Hamburg Stiftung für ethisches Handeln“, mit dem Bedürfnis der Nutzer nach Privatsphäre im Social Web auseinander. Darauf aufbauend Die Verunsicherung bei vielen Inter- Media School. Aus psychologischer Perspek- konnten sie 2008 und 2009 zwei weitere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekte einwerben. netnutzern ist groß: Was dürfen andere Nutzer tive ist Privatsphäre eine wichtige Ressource, über mich erfahren? Wer kann auf meine die Schutz vor sozialen Anfeindungen und Daten im Internet zugreifen und welche Mög- Gelegenheit zu Selbstreflexion bietet und das lichkeiten habe ich, um meine Privatsphäre im psychologische Wohlbefinden fördert. Netz zu schützen? Die Konsequenzen der weitreichenden Selbstoffenbarung im Social Web sind bisher Die neue Rolle der Nutzer im Netz nur schwer absehbar. „Es fehlen belastbare wis- Mit dem wachsenden Erfolg des Web 2.0, des senschaftliche Ergebnisse, die Aufschluss über „Mitmach-Netzes“, hat sich die Rolle von In- die längerfristige Wirkung der Nutzung des ternetnutzern dramatisch gewandelt. Mittels Web 2.0 geben könnten“, so Professor Trepte. Weblogs, persönlichen Profilen in Social Net- Deshalb fokussieren wir in unserer Forschung works oder Videoplattformen wie YouTube genau diese Frage, nämlich ob die Nutzung sehen sich selbst Menschen mit geringem von Social Media in erster Linie mit einem technischem Know-how in die Lage versetzt, Verlust von persönlichem Rückzugsraum ein- ihr Leben, ihre Ideen, ihre Wünsche und hergeht oder aber die positiven Wirkungen der Träume einem Millionenpublikum zugäng- Selbstoffenbarung im Netz überwiegen. lich zu machen. Gerade Einblicke ins Private, den eigenen Alltag und den eigenen Freun- Forschungsschwerpunkt an der HMS deskreis machen den Hauptteil der Inhalte Im April 2009 startet die weltweit erste wissen- des Social Webs aus, das von der Bereitschaft schaftliche Längsschnittstudie zur Nutzung seiner Nutzer lebt, sich anderen mitzuteilen. von Social Networking Sites. Gefördert durch „Private Informationen sind der Treibstoff des die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Web 2.0“, bestätigt Sabine Trepte, Junior- und unter der Leitung von Frau Professor professorin für Medienpsychologie an der Trepte werden im Projekt „Sozialisation im Hamburg Media School. Social Web“ rund 1000 Nutzerinnen und Das Social Web trifft offensichtlich Nutzer von sozialen Online-Netzwerken über den Nerv der Zeit. Allein das soziale Netzwerk einen Zeitraum von zwei Jahren begleitet und Facebook hat heute weltweit 300 Millionen zu ihren Erfahrungen befragt. Professor Trepte Nutzer. Erste wissenschaftliche Studien zur Bedeutung dieses Projekts: „Wir freuen uns belegen das positive Potenzial, das mit der sehr, dass es uns mit Hilfe der Deutschen For- Nutzung von Social Networks verbunden sein schungsgemeinschaft nun erstmals möglich ist, kann: Nutzer halten den Kontakt zu Familie, die Wirkung des Social Web im Zeitverlauf zu Freunden und Bekannten, tauschen sich aus, untersuchen.“ Die so gesammelten Daten sollen finden Gleichgesinnte im Netz. Das Social Aufschluss darüber geben, wie die User mit den Web ist eine Bühne, auf der das eigene Selbst Chancen und Risiken des Social Webs umge- zum Ausdruck gebracht werden kann, und es hen und wie sich längerfristig ihre Einstellung Das Forschungsteam der HMS: Wiebke Maaß, Leonard Reinecke und Prof. Dr. Sabine Trepte (v.l.). bietet Raum für Identitätsarbeit und das Spiel zu Privatheit und Privatsphäre entwickelt. In mit dem eigenen Rollenverständnis. Zusammenarbeit mit der Bundesprüfstelle »

- 30 - - 31 - Studiengänge Auf ein gutes Gespräch

für jugendgefährdende Medien (BPjM) werden die Ergebnisse der Studie aufbereitetet und der Auf ein Öffentlichkeit in Form von Handlungsempfeh- lungen zum Umgang mit privaten Daten im Internet zugänglich gemacht. gutes Ein globales Forschungsfeld Gespräch Social Communitys wie Facebook oder My­ Space überschreiten Länder- und Kulturgren- zen und haben eine weltweite Nutzerschaft. Hochrangige nationale und internationale Ein umfassendes Bild des globalen Phänomens Gäste aus Praxis und Wissenschaft besuchen Social Web lässt sich somit nur durch grenz- in loser Abfolge die Hamburg Media School. überschreitende Forschungsbemühungen Sie gewähren den Studierenden der Fachbe- realisieren. Vor diesem Hintergrund bewillig- reiche Journalismus und Medienmanagement te die Deutsche Forschungsgemeinschaft im im Rahmen der dafür institutionalisierten Ines Pohl, taz Harald Ehren, Fischer Appelt Kommunikation Oktober 2009 das dritte Projekt im von Prof. Abend- und Kamingespräche Einblicke in Dr. Sabine Trepte und Dipl.-Psych. Leonard aktuelle Themen und Entwicklungen in der Reinecke aufgesetzten Forschungsprogramm: Medienbranche. Außerdem bieten diese die Gründung eines internationalen For- Zusammentreffen mit Medienmanagern aus schungsnetzwerks, dem „Young Scholars´ verschiedenen Bereichen, Wissenschaftlern, Network on Privacy and Web 2.0“. Prof. Dr. Sabine Trepte Chefredakteuren und Journalisten zahlrei- Fünfzehn renommierte Wissenschaft- cher Redaktionen den jungen Menschen die lerinnen und Wissenschaftler wurden weltweit Möglichkeit, den jeweiligen Karriereweg des ausgewählt, um gemeinsam die Forschung zur Gastes kennenzulernen. Die Studierenden Privatsphäre im Internet voranzutreiben. Die können in einem kleinen Kreis direkt Fragen Mitglieder des Netzwerks stammen von der zum persönlichen Lebenslauf stellen und University of Amsterdam, der City University Chancen und Risiken des jeweiligen Berufs- of Hong Kong, der University of Bath, der Publikationen des Forscherteams feldes diskutieren. Harvard University, der Michigan State Uni- Von den Studierenden werden diese Behr, K.-M. & Trepte, S. (2009). versity, der Universität Hamburg, dem Hans- Bezahltes Blogging. Ein medienethischer Leitfaden Veranstaltungen mit großer Begeisterung auf- Bredow-Institut Hamburg, der Universität der zur Kennzeichnung von Werbung und PR in Weblogs. genommen. Sie bereiten sich intensiv auf die Künste Berlin, der Universität Hohenheim, der In S. Trepte, U. Hasebrink & H. Schramm, H. (Hrsg.). einzelnen Gespräche vor und übernehmen Regina McCombs, Poynter Institut, Carsten Nillies, Hansenet Universität Mainz und der Universität Duis- Rezeptions- und Wirkungsforschung: Ein Überblick zur am Abend selbst im Team die Moderation. « St. Petersburg, USA Anwendung ihrer Modelle und Denkweisen (S. 226-252). burg-Essen. Das erste Zusammentreffen des München: Fischer Verlag. Netzwerks wird im März 2010 in der Hamburg Media School stattfinden. Für das Forscher- Reinecke, L., & Trepte, S. (2008). Privatsphäre 2.0: Konzepte von Privatheit, Intimsphäre team ist die erneute Förderung durch die DFG und Werten im Umgang mit „user-generated-content“. eine besondere Auszeichnung: „Ich freue mich In A. Zerfaß, M. Welker & J. Schmidt (Eds.), Kommunikati- sehr, dass die DFG uns mit dieser Bewilligung on, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Band 1: ein weiteres Mal das Vertrauen signalisiert, zu Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum (S. 205-228). diesem Thema nennenswerte Erkenntnisse Köln: Herbert von Halem Verlag. beizusteuern“, sagt Frau Prof. Trepte. Im Rahmen des Netzwerkprojekts Trepte, S., & Reinecke, L. (2009). werden bisherige Theorien und Befunde zu Sozialisation im Social Web: Eine Forschungsagenda zu den Wirkungen des Web 2.0. Privatsphäre im Internet aufgegriffen und in Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, international und interkulturell vergleichender 11(1), 33-37. Forschung überprüft. In einer groß angelegten Trepte, S., Reinecke, L., & Behr, K.-M. (2008). internationalen Studie werden Nutzer des Qualitätserwartungen und ethischer Anspruch bei Web 2.0 über ihren Umgang mit persönlichen der Lektüre von Blogs und von Tageszeitungen. Daten im Internet befragt. « Publizistik, 53, 509-534. Michael Pohl, RTL Nord Ingo Klinge, Bauer Verlagsgruppe

- 32 - - 33 - Studiengänge Auf ein gutes Gespräch

Adrian Schimpf, Gruner + Jahr Maria Grasz, Spiegel TV Prof. Jon Ebinger, Prof. Dr. Ernst Elitz, Deutschlandradio Katharina Klink, dpa Dr. Bernd Kundrun, Gruner + Jahr George Washington University

Achim Twardy, Gruner + Jahr Werner Klatten, Constantin Medien Christian Hasselbring, Gruner + Jahr Dr. Christian Zabel, Deutsche Telekom Arne Bergmann, Axel Springer Bernhard Stumpf, Deutsche Bank

Jörg Taubitz, Ströer Dr. Philipp Plog, Field Fisher Waterhouse Brigitte Rolofs, Spiegel Verlag Florian Nehm, Axel Springer Dr. Marius Schneider, Axel Springer Dr. Corinna Lüthje, Universität Hamburg

- 34 - - 35 - Studiengänge Von der Alster an die Themse

Von der Alster an die Themse

Im zweiten Jahr Medienmanagement arbeiten die Studierenden an Praxisprojekten aus den „Die Praxisprojekte bieten den Studierenden der Bereichen Print, Neue Medien und Film und TV. Sie entwickeln Lösungen für strategische und HMS die große Chance, während ihres Studiums operative Themen und erleben dabei den beruflichen Alltag eines Medienmanagers. Eine Aufgabe führte nach London, wo Lea Bauer, Ulrike Kunkel, John Strauch und Sören Ziems mit zwei Studierenden konkrete Fragestellungen aus der Medienpraxis der London School of Economics ihre Kompetenz und Kreativität unter Beweis stellten. zu bearbeiten. Für ihre Arbeit erhalten sie direk- tes Feedback von den Praktikern und machen so unmittelbare Arbeitserfahrungen unter den Be- dingungen ihres späteren Berufs.

London im April. Sonne statt Regen. Aber Studierenden verstärkte. Nach einem Kick-off- Üben wird schnell klar, dass einige Passagen Auch für die Partnerunternehmen erweist den drei Hamburger Studierenden ist nicht Gespräch bei Random House in London war gummigleich sind. Viel zu komplex, da geht nach Sightseeing, obwohl der Blick auf das klar, welche Themen im Zentrum stehen. Der das Publikum nicht mit. Das Team entscheidet sich diese Zusammenarbeit als Gewinn: Oftmals London Eye und die Houses of Parliament Verlag wünschte sich einen Überblick über sich für eine Live-Performance, um die zentra- perfekt ist. Sie stehen im achten Stock des technologische Entwicklungen im Mobile- le Botschaft am Beispiel zu demonstrieren. Die stammen die Projektthemen aus Bereichen, für Verlagsgebäudes von Random House, im Markt, Konsumentenverhalten und Bedürf- Idee: eine Art Reise durch die Entwicklung des Boardroom, und kurz davor, die finale Prä- nisse sollten analysiert und verschiedene E-Books. Für jedes der entwickelten Szenarien deren Bearbeitung im Alltagsgeschäft keine Zeit sentation ihrer Projektergebnisse zu starten. Vertriebsmodelle für mobile E-Books evaluiert zeigen sie, wie sich Random Houses Bestseller und kein Personal zur Verfügung steht, obwohl Drei Monate intensiver Arbeit in einem inter- werden. Auf Basis der analysierten Markt- Eragon mit zunehmend besseren technischen nationalen Projektteam liegen hinter ihnen. trends und Treiber sollte das Projektteam Voraussetzungen verändert und sich zu einem die Themenfelder sehr wichtig und zukunftsträch- Die Aufregung ist deutlich spürbar. Zukunftsszenarien für das mobile E-Reading multimedialen Erlebnis entwickelt. entwickeln. Darauf aufbauend galt es, Empfeh- Der Plan geht auf und ihr Mut wird tig sind. So beinhalten die Fragestellungen häufig Auftakt der Kooperation mit der London lungen für die Strategie von Random House belohnt: Die Anspannung im Boardroom bei School of Economics für die nächsten drei Jahre abzugeben. Random House löst sich. Die Präsentation ein enormes wirtschaftliches Potenzial, wenn es Im Januar kam der Auftrag, die Entwicklung „Unser nüchterner Teamraum ver- kommt gut an und die Live-Demonstration des elektronischen Lesens auf mobilen End- wandelte sich in einen bunten Arbeitstem- bringt Leben in das Thema. beispielsweise um die Evaluation neuer Geschäfts- geräten zu untersuchen. Random House, eine pel“, erinnert sich Ulrike Kunkel, „überall Tochter der Bertelsmann AG, ging es dabei hingen PostIts von unseren Brainstormings Entspannung im Hyde Park felder geht oder um eine systematische Aufarbei- nicht um Lesegeräte wie den Sony Reader oder und wilde Scribbles für Chart-Ideen.“ Alle Bei einem anschließenden Picknick auf der Amazons Kindle. Vielmehr interessierte den Erkenntnisse aus Gruppeninterview, Online- Wiese genießt das Team die erlebte Aner- tung firmeninterner Prozesse. Hier können die Verlag, welche Rolle das Mobiltelefon in der Befragung, Analyse-Ergebnissen, Zukunfts- kennung und lässt das Projekt noch einmal Entwicklung des E-Book-Markts einnimmt. szenarien und Empfehlungen sollten in eine Revue passieren: Die Digitalisierung von Seit fünf Jahren koordiniert und betreut Benjamin Arbeiten der Studierenden einen wertvollen An- Im klassischen Verlagsgeschäft Präsentation. Dafür hatten sie eine Stunde Büchern bewegt die Verlagswelt international Benedict die Praxisprojekte für den Studiengang Medienmanagement der HMS. kannte sich das Team durch Ulrike Kunkel Zeit, mehr war nicht drin. und stellt Buchverleger vor Herausforderun- stoß geben, und zu unserer großen Freude werden als studierte Verlagswirtschaftlerin gut aus. gen, die andere Medienteilbranchen bereits Nun sollten die Studierenden mehr über das Präsentationen sind Geschichten durchlaufen haben. Neben dem fachlichen die Projektergebnisse von den Partnern immer als digitale Geschäft mit dem ältesten Medium Als Team beraten sie, was sie wollen und was Wissen haben die jungen Nachwuchsmanager überaus hilfreich und wegweisend eingeschätzt. der Welt erfahren und hatten dabei die Chan- die Key-Learnings sind. Die Ergebnisse so vor allem gelernt, ein internationales Team ce, in einem internationalen Projektteam zu aggregiert wie möglich und dabei nachvoll- zu koordinieren, und erfahren, wie man In dieser Form erweisen sich die Praxisprojekte arbeiten. Denn das Praxisprojekt war zugleich ziehbar aufbereiten – das ist vereinbartes als Team ein Ziel erreicht. Die Arbeit ist bei der Auftakt einer Kooperation zwischen der Ziel. Mit der fertigen Präsentation in der Random House so gut angekommen, dass als überzeugende Form praxisnaher Ausbildung, Hamburg Media School und der London Hand kündigt sich die letzte Arbeitsphase des die Studierende Ulrike Kunkel ihre Master- School of Economics, die das Team mit zwei Teams an: Wer sagt was, wann und wie? Beim Arbeit in London machen konnte. « von der alle Seiten profitieren können.“

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Studiengänge Klicken oder blättern?

Klicken oder blättern?

Für viele gehört sie heute noch auf den Frühstückstisch wie Brot, Marmelade und heißer Kaffee: die Tageszeitung. Doch sinkende Auflagenzahlen, ausbleibende Umsätze und ein zurückgehendes Interesse der Leserschaft am Printjournalismus lassen die Zukunft in einem düsteren Licht erscheinen. Die heutige Generation konzentriert sich mehr und mehr auf das Internet. Ist ein Ende des Printjournalismus schon in Sicht? Welche Konsequenzen würde der Wegfall von Tageszeitungen für die Kommunikationswissenschaft haben? Anna-Lena Krampe ist Studierende im ersten Jahr Journalismus und sprach mit Jakob Augstein und Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel über Partizipation, Verantwortung und Machtverhältnisse der neuen User-Generation.

Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel Jakob Augstein

Herr Augstein, wie schätzen Sie den aktuellen den. Auch wenn sie Auflagen verliert, hat das im Netz mehr zu bieten? Ich habe da keine Es haben sich ja schon sehr kluge Leute sehr ist vorstrukturiert. Sie enthält alle wichtigen könnte für die Leute so langweilig sein, wie Auflagenrückgang im Bereich der Tageszeitun- an der Rentabilität offensichtlich noch nicht Antwort. Im Gegensatz zur stiftungseigenen geirrt. Ich erinnere an die Hypothesen, die Informationen des Tages, und so habe ich das für die MTV-Fernsehgeneration eine Folge gen ein? Ist das Ende des Print schon in Sicht? gekratzt. Generell dürfen Regionalzeitungen FAZ hat sie außerdem das Handicap, dass 1943 vom IBM-Vorstand Thomas Watson Gefühl, ich bin ein Allwissender, auch wenn Flipper. Wenn Sie das Internet gewohnt sind, Jakob Augstein Ich glaube nicht, dass das Ende vor allem nicht den Fehler machen, auf Qua- ihre Eigentümer eine hohe Rendite erwar- aufgestellt wurden: Fünf Computer sollten ich sie nur in der Hand habe. und es gewohnt sind zu twittern und über des Printjournalismus in Sicht ist. Der Print- lität zu verzichten. Dann glaube ich, dass sie ten. Angesichts wegbrechender Leser- und ausreichen, um die Daten auf dem gesamten Facebook neue Informationen zu bekommen, journalismus ist hier und wird bleiben. Das eine Zukunft haben. Wofür ich aber wirklich Anzeigenmärkte kann man sich dann schon Globus zu verwalten (lacht). Sollte sich der Augstein Vielleicht aber werden diese Vorteile dann kommt Ihnen die Tageszeitung wie gilt aber nicht für alle Teilnehmer. Wir werden ernste Probleme sehe, ist die überregionale die Frage stellen: Welche Zukunft hat so Wegfall der Zeitungen dennoch bewahrheiten, der Zeitung den künftigen Generationen von ein veraltetes Medium vor. Die Zeitungen sicherlich einige liebgewonnene Objekte im Qualitätspresse. eine Zeitung in zehn, fünfzehn Jahren. Aber müssen wir uns umstellen: Das Kommuni- Mediennutzern gar nicht mehr gerecht, weil haben vor allem eine Chance: Wenn die Texte Laufe der nächsten Jahre verlieren, insbeson- natürlich kennt niemand die Antwort. kationsmedium Zeitung spricht eine ganze sie eine ganz andere Art und Weise haben, so überragend klug sind, dass sie den Leser dere im Bereich der Tageszeitungen. Das sind düstere Aussichten für die Süddeut- Reihe von Sinnen an. Nicht nur die visuellen, mit Informationen umzugehen. Es könnte an einem Punkt packen, an dem er gepackt sche Zeitung & Co. Frau Rucktäschel, was würde es für die Kom- sondern auch die haptischen, akustische und sein, dass zukünftige Nutzer die Tageszeitung werden will, dann sind sie gut und erfüllen Welche Tageszeitungen sind aus Ihrer Sicht Augstein Ich glaube wirklich, dass eine Zei- munikationswissenschaft bedeuten, falls die olfaktorische Reize. Ich kann die Zeitung an- buchstäblich für etwas extrem Flaches halten, die Erwartungen. Damit steigt der Anspruch konkret betroffen? tung wie die Süddeutsche Probleme bekom- Tagezeitung als Medium wegfällt? fassen, rascheln hören und sie riecht in einer und das gerade aus den Gründen, die Sie ge- an die Qualität natürlich dramatisch. Augstein Also ich glaube, dass die Bild-Zei- men wird. Wie soll sie das Dilemma lösen, Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel Ich kann ganz bestimmt Art und Weise. Außerdem hat nannt haben. Sie gibt zwar alles tagesakutell tung uns erhalten bleiben wird. Sie ist sehr gut dass im Netz nicht viel verdient wird, aber die diese düsteren Prognosen, vor allem für die die Zeitung auch einen Bequemlichkeitsas- auf einer Seite wieder, aber eben auch nicht Rucktäschel Nehmen wir aber wirklich an, darin, Netz und Print miteinander zu verbin- Leute von ihr zunehmend erwarten werden, überregionale Presse, nicht unterschreiben. pekt: Ich nehme das Blatt, und die ganze Welt mehr. Die Übersichtlichkeit, die Sie loben, dass nur noch das Internet die Menschen »

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Inwiefern muss sich dann auch die Kom- Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel ist seit Oktober 2009 munikationswissenschaft auf neue Modelle wissenschaftliche Leiterin des Studiengangs Journalismus. „Die Zeitung enthält alle Zuvor war sie seit 1988 als Universitätsprofessorin am umstellen? Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation Rucktäschel Die alten Kommunikationsmo- der Universität der Künste Berlin tätig. Hier konzipierte wichtigen Informationen des delle sind ja schon längst obsolet. Das ein- und gründete sie im Jahr 2000 auch den Aufbaustudien- dimensionale „Stimulus-Response-Modell“ gang „Kulturjournalismus“. Neben ihren Tätigkeiten im wisschenschaftlichen Tages, und so habe ich das wurde im Laufe der Wissenschaftsgeschichte Bereich arbeitete Rucktäschel auch an zahlreichen immer wieder neu geschrieben, bis hin zu wissenschaftlichen Sendungen für BR und MDR/ARD ganz neuen komplexen Kommunikations- und war als Beraterin für nationale und internationale Institutionen tätig. Gefühl, ich bin ein Allwissen- modellen. Eines davon ist der „Nutzen- und Annamaria Rucktäschel wurde 1945 in Heidelberg Gratifikationsansatz“. Der Rezipient wird in geboren. Nach ihrem Studium der Kommunikationswis- der, auch wenn ich sie nur Zeiten des Internets ganz intensiv mit ein- senschaft, Germanistik, Politischen Wissenschaft und bezogen. Er entscheidet nach seinen eigenen Geschichte promovierte sie im Jahr 1969 zum Dr. phil. an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bedürfnissen und Interessenlagen, welches in der Hand habe.“ Angebot er aus den Medien auswählt. Das erfordert aber eben auch einen sehr intelli- Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel genten Nutzer. In Zukunft werden auch diese Modelle sicher neu zu definieren sein.

Was bedeutet die Umstellung für die Zukunft anspricht, dann würde das ebenfalls zu ande- ternet ein labiles Medium. Der Rezipient muss des Journalismus? ren Problemen führen. Es untermauert dann die Strukturierung selbst vornehmen, eine Augstein Es ist eine grundlegende Umwäl- Jakob Augstein leitet seit Oktober 2009 das Innovation zum Beispiel die Wissenskluft-Hypothese, große Herausforderung. Es wird in Zukunft zung. Einerseits. Andererseits sollten wir Lab Print an der Hamburg Media School, ein Think-Tank, in dem sich die Studierenden mit innovativen Modellen nach der die gebildeten Schichten Zugriff noch weniger deutlich werden, aus welchen aber nicht vergessen, dass die Aufgabe der zur Zukunft des Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus auf die Informationen aus dem Internet Komponenten sich unser Weltbild für einen Journalisten immer die gleiche bleibt: Kon- auseinandersetzen. In den letzten Jahren beschäftigte haben und die bildungsfernen im Nachteil Tag rekrutiert. Diese Selektionskriterien sind trolle auszuüben. sich Augstein vor allem mit der Entwicklung neuer sind. Außerdem erfordert das Internet einen noch nicht ausreichend erforscht. Medienformate und dem Launch des neuartigen publi- zistischen Angebots „der Freitag“, dessen Verleger und wirklich aktiven, kompetenten Nutzer, der Wie meinen Sie das konkret? Herausgeber er ist. die Regularien kennt. Augstein Das stimmt. All die Informatio- Augstein Nach meinem Anspruch haben Augstein wurde 1967 in Hamburg geboren und stu- nen sind ja im Internet verstreut und stehen Journalisten eine gesellschaftliche Funktion dierte Politik in Berlin und Paris. Nach einem Volontariat arbeitete er für die Süddeutsche Zeitung und war ab Wie kann die Umstellung des Print-Journalis- unkommentiert nebeneinander. Im Netz ist zu erfüllen. Natürlich sollen sie unterhalten 1999 Chef der Berlin-Seite. mus aussehen? Dass er nicht so bleiben kann, einfach alles drin. Alle Klugheit der Welt und und informieren. Aber sie sollen vor allem Seit 2005 arbeitete er als Autor im Parlamentsbüro der scheint gewiss. aller Schwachsinn der Welt. Schauen wir mal, für eine Kontrolle von Macht und Herrschaft Wochenzeitung „Die Zeit“ und ist Vertreter der Familien- Augstein Ich bin natürlich im Herzen ein dass wir da irgendwie Ordnung hineinkriegen. sorgen. Die Frage ist nur, wie diese Kontrolle anteile in der Gesellschafterversammlung - Verlagsgruppe. Tageszeitungsjournalist und finde nichts in Zukunft ausgeübt wird. Es sind freilich schöner als Tageszeitungen. Wir müssen uns Rucktäschel Und vor allem kritische Nutzer auch Szenerien vorstellbar, in denen genau aber wirklich überlegen, wie wir die Tages- kreieren! das eben nicht mehr Aufgabe der Journalis- zeitung retten können. Ich kenne die Lösung ten, sondern der Öffentlichkeit selbst ist. Das auch nicht. Aber ich glaube, Partizipation Können Sie, Frau Rucktäschel, aus kommunika- bleibt abzuwarten. « wird sehr, sehr wichtig. Man muss den Leuten tionswissenschaftlicher Sicht Prognosen machen, klarmachen: „Das ist euer Produkt, ihr macht wie schnell sich das Internet entwickeln und Anna-Lena Krampe studierte Philosophie und mit, ihr seid gefordert und wir nehmen euch eventuell zur Gefahr für Tageszeitungen wird? Anglistik in Münster und befasste sich in ihrer ernst.“ Das funktioniert über das Internet sehr Rucktäschel Beim Aufkommen des Radios und Bachelor-Arbeit mit der politischen Philosophie gut. Wir beim Freitag machen das in einem des Fernsehens wurde auch schon das Ende Thomas Hobbes. Erste journalistische Erfah- sehr kleinen Maßstab. Man muss aber darauf der Zeitung prognostiziert. Deshalb bin ich der rungen im Bereich Online und Print sammelte achten, die Zeitung nicht zu einem gedruckten Meinung, dass man da sehr vorsichtig sein soll- sie bereits während der Schulzeit. Durch freie Internet werden zu lassen. te mit konkreten Zahlen. Ich denke, dass die Mitarbeiten und Praktika – unter anderem bei Zeitung auf jeden Fall weiter existieren wird, der dpa Deutsche Presse-Agentur – erweiterte Rucktäschel Eine aktive Feedback-Kultur ist wenn auch vielleicht nicht in der Dominanz sie ihre Kenntnisse und lernte verschiedene auf jeden Fall wichtig. Trotzdem bleibt das In- und der Ausführlichkeit, die sie heute hat. journalistische Bereiche kennen.

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Mentoren haben gute Ratschläge, viele Kontakte und manchmal auch einen Praktikumsplatz.

Ilka Stiegler, Masterklasse Journalismus 2011 Sascha Pforten, Redaktionsleiter, Sat.1 Norddeutschland, Landesstudio Hamburg Jenny Bauer, Masterklasse Journalismus 2010 Anne Meyer-Minnemann, Chefreporterin Gala Katharina Hamberger, Masterklasse Journalismus 2010 Verena Herb, Landeskorrespondentin Deutschlandradio, Studio Hamburg Julian Schmidli, Masterklasse Journalismus 2011 Marina Friedt, Vorsitzende DJV Hamburg und Freie Journalistin Studiengänge Angst vor Antennen – eine Reise unter Strom

Eine Göttin für jeden Impulse vom Nachwuchs. Kontakte und Know- Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsschwächen sind nur einige der Symptome, how gegen Neugier und Offenheit.“ Und zu unter denen elektrosensible Menschen leiden. Mittlerweile sind es rund fünf Millionen Bundesbürger, Es war die wohlgesinnte Pallas Athene, die in guter Letzt: „Praktika im realen Arbeitsalltag die sich von den Strahlen, die von den rund 65.000 Sendemasten in Deutschland ausgehen, der Gestalt des Mentors Telemach, dem Sohn gegen die Bereitschaft, sich voll zu engagieren.“ in ihrem Alltag beeinträchtigt fühlen. Wissenschaftlich nachgewiesen sind Ursache und Folge bisher nicht. des Odysseus, erschien und ihm mit Ratschlä- Auch Marina Friedt betreut zum zwei- Das macht das Thema Elektrosensibilität für Journalisten besonders spannend und schwierig zugleich. gen zur Seite stand. Das Prinzip ist schon sehr ten Mal einen Studierenden der HMS. Die freie Genau richtig für eine Gruppe von engagierten Studierenden aus dem zweiten Jahr. alt, aber der Nutzen einer solchen Partner- Journalistin und DJV-Vorsitzende ist Mentorin Sie machten das Thema zum Inhalt eines Filmprojektes, das die Hamburg Media School schaft zwischen jung und alt, zwischen uner- von Julian Schmidli, einem Studierenden aus gemeinsam mit dem Produzenten und ehemaligen NDR-Redakteur Hans-Jürgen Börner fahren und erfahren noch immer so wertvoll der Schweiz. Friedt möchte „vor allem Mut ver- ins Leben rief. Kooperationspartner war der NDR. wie bei Homer beschrieben. Seit der Grün- mitteln: Wir alle haben jung angefangen und dung des Mentoring-Programms im Studien- Fehler gemacht. Ein Redakteur hat zu mir mal gang Journalismus vor zwei Jahren profitierten gesagt: Ein Fehler ist kein Fehler, sondern in die Studierenden von dem fachlichen Wissen diesem Fall die falsche Lösung.“ Sie möchte Ju- und den beruflichen Erfahrungen etablier- lian zeigen, dass viele Wege zum Erfolg führen. Angst vor Antennen – ter Journalisten. Sie nutzen die Chance, sich Ein journalistisches Vorbild hat der Schweizer während ihres Studiums regelmäßig mit ihnen in dem griechischen Reisenden Herodot gefun- zu treffen und auszutauschen. den. Und von seiner Mentorin erhofft er sich eine Reise unter Strom „Ich wurde durch meine Mentorin „wertvolle Tipps aus ihrer praktischen Eigener- nochmals darin bestärkt, zum Radio zu fahrung, eine Ansprechpartnerin in verzwick- gehen. Sie hat mir gezeigt, wie ihr Berufs- ten Lagen und eine extreme, kritische Stimme alltag aussieht und welche Möglichkeiten und zu meinen journalistischen Produkten.“ Aussichten es für mich gibt“, erzählt Katharina Jenny Bauer trifft sich immer dann mit Hamberger. Die 25-Jährige studiert im zweiten ihrer Mentorin, wenn konkrete Fragen oder Jahr und steht seit Beginn ihres Studiums in schwierige Entscheidungen anstehen: „Sie hat Kontakt mit Verena Herb, der Landeskorres- mir sehr zur Seite gestanden als ich mich vom pondentin vom Deutschlandradio in Hamburg. Radiojournalismus Richtung Print und TV Ihr Rat betont auch die menschliche Seite des Berufs: „Ich möchte Katharina mitgeben, dass das „Man-selbst Sein“ in diesem Beruf zum Wenn auch Sie Mentorin oder Mentor Erfolg führt: Vermischt mit einer gehörigen Portion Neugier auf Menschen, Wissensdurst werden möchten, wenden Sie sich bitte an für Themen und einer Prise Charme ist die Freude am Journalisten-Dasein garantiert.“ Marte von Have per Telefon unter Sascha Pforten arbeitet als Redaktions- leiter des Landesstudios von Sat.1 und betreut +49 40 413468-38 oder per E-Mail unter bereits zum zweiten Mal einen Studierenden. [email protected]. Sein Ziel ist es, Hilfestellungen zu geben. „Ich versuche Fragen zu beantworten und den ein oder anderen größeren Stein auf dem Weg umorientiert habe. Später gab sie mir Tipps, nach vorne aus dem Weg zu räumen.“ Passen- wie ich den Einstieg in die freie Arbeit schaffen derweise erhofft sich Alina Stiegler genau das kann.“ Besonders gut findet Jenny, dass ihre von ihrem Mentor. Die gebürtige Berlinerin Mentorin sie zunächst dabei unterstützt, selbst möchte Journalistin werden, weil dieser Beruf Lösungen für ihre Probleme zu finden. „Im Fall ihren „Wissensdrang auf der einen Seite und der Fälle kann ich mich aber darauf verlassen, das Mitteilungsbedürfnis auf der anderen Seite“ dass sie mir mit Kontakten weiterhilft.“ Und verbindet. Für den Fernsehjournalist Pforten ist davon hat Anne Meyer-Minnemann, Chefre- das Mentoring mehr als praktische Berufshilfe. porterin der Gala, viele. Ihr Rat an die junge Es ist „wie vieles im Leben, ein Geben und Neh- Nachwuchsjournalistin könnte nicht klarer aus- men, ein Tausch von Leistungen: Erfahrungen fallen: „Jede Silbe bring dich einen Millimeter und Tipps vom alten Hasen gegen frische weiter. Deshalb: schreibe, schreibe, schreibe.“ « Elektrosensible Menschen werden oftmals zu Außenseitern, weil sie nur eingeschränkt am normalen Alltag teilnehmen können.

- 52 - - 53 - Studiengänge Angst vor Antennen – eine Reise unter Strom

Die abgeschirmte Küche ist der Zufluchtsort von Eva Weber aus München. Hier schläft sie auch, weil in ihrem Schlafzimmer die Strahlen zu stark sind. Im Schwarzwald hat Ulrich Weiner ein Funkloch gefunden. Dort lebt er in einem Wohnwagen – in der Angst vor dem nächsten Sendemast.

Mit einem kleinen Zeitungsartikel fing alles tatkräftig. Denn schon die ersten Recherche- mit dem er von Funkloch zu Funkloch pen- Neuschnee. Die Studierenden hatten 3000 erwartungsgemäß sachlich verliefen, waren der den Zuschauer informiert, aufklärt und an: In wenigen Sätzen schilderte der Artikel schritte zeigten die Herausforderungen des delt. Nur so kann er ein möglichst beschwer- Euro Budget, zwei HDTV-Kameras samt die Tage mit den Betroffenen oftmals emoti- das Thema spannend aufbereitet? Auch an das Leben von Frau Z., die ihr Haus nur noch Themas unmittelbar: Bei der Frage nach Elek- defreies Leben führen. Seinen Aufenthaltsort Stativen und Mikrofonen, einen Lichtkoffer onal aufgeladen und wenig vorhersehbar. An dieser Stelle konnten die fünf die profes- in einem Strahlenschutzanzug verlässt, weil trosensibilität prallen wirtschaftliche, politi- hält er geheim, nachdem ein Funkmast sein und unzählige Aufnahmetapes. Die Aufgaben dieser Stelle zeigten die Studierenden, wie sionelle Hilfe von dem ehemaligen NDR- die elektromagnetischen Funkwellen bei ihr sche und persönliche Interessen aufeinander. Leben an dem ehemaligen Lieblingsort un- verteilten sie täglich neu: Jeder aus dem Team professionell sie bereits als Journalisten ar- Redakteur Hans-Jürgen Börner in Anspruch starke körperliche Beschwerden hervorrufen. Und es existieren keine wissenschaftlichen möglich gemacht hat. fuhr mal die Kamera, führte Regie oder mach- beiten. Sie versuchten sich in die Lage der Be- nehmen. Bei der letzten Wegstrecke leitete sie Das Foto zeigte sie in einem weißen Vorgarten Studien mit eindeutigen Ergebnissen. Die Die Kontaktaufnahme mit Ulrich te Aufnahmeleitung. troffenen hineinzuversetzen und ihren Kampf außerdem ihr Ziel, für den Norddeutschen irgendwo im Allgäu. Ein Mondmensch in Studierenden mussten zunächst herausfinden, Weiner zeigte eine weitere Besonderheit gegen den unsichtbaren Feind nachzuvoll- Rundfunk (NDR) einen sendefähigen Film Baden-Württemberg? War Frau Z. wirklich auf welcher Seite ihre Gesprächspartner und des Themas für Journalisten: Denn wer an Technische Herausforderungen ziehen. Zugleich mussten sie die Wucht der zu produzieren. Ihr Einsatz und Engagement krank oder bloß eine Verrückte? Informanten standen, und ob ihre Aussagen Elektrosensibilität leidet, besitzt weder ein Die Elektrosensibilität der Protagonisten Aussagen ihrer Interviewpartner gut steuern. wurden belohnt: Im Herbst 2009 zeigte der Die Geschichte ihrer Krankheit überhaupt glaubwürdig waren. Mobiltelefon noch einen Internetanschluss. erforderte auch ein Umdenken beim Dreh Die Betroffenen hatten einen immensen Re- NDR unter dem Titel „Wenn das Telefon landete im Frühjahr 2008 ganz oben auf der Nur in dringenden Fällen verlässt der ehe- selbst. Bei den Gesprächsaufzeichnungen debedarf und hofften durch das Gespräch mit krank macht“ das Ergebnis des Studienpro- „Ideen-Wand“ im Redaktionsraum der Jour- Versteckt im Schwarzwald malige Unternehmer sein Funkloch – seltene konnten die Studierenden keine Funkstre- den Nachwuchsjournalisten, die Öffentlich- jekts und ihren ersten eigenen Film. nalisten und bewegte die fünf Studierenden Wenige Wochen später standen die fünf Momente, in denen das Filmteam mit ihm cken verwenden, weil ihre Protagonisten keit für ihre Belange aufzurütteln. Trotz des späten Ausstrahlungster- Stefan Heinrich, Beatrice von Mirbach, Mirja Studierenden vor einem ihrer Hauptprotago- telefonieren konnte und die akribisch genau sofort mit Krankheitssymptomen wie Zurück in Hamburg hatten sie mins um 00:30 Uhr schaffte der Film Pape, Carolin Stihler und Annabel von Gem- nisten an einem geheimen Ort im verschnei- geplant werden mussten. Hautausschlag reagierten. Der Ton musste umfangreiche praktische Erfahrungen im 4,6 Prozent Marktanteil. Er erreichte die ver- mingen dazu, das Thema Elektrosensibilität ten Schwarzwald: Ulrich Weiner, ehemals Insgesamt befragten die Studierenden auf ganz herkömmlichem Wege „geangelt“ Bereich Fernsehjournalismus gemacht und schiedenen Meinungslager zum Thema Elekt- für ein praxisnahes Filmprojekt genau unter Unternehmer, hatte seinen Job und festen 13 Gesprächspartner, ihr Drehgebiet erstreckte werden. Auch inhaltlich standen die fünf rund 40 Tapes im Gepäck. Die nächste rosensibilität, die den Film als Grundlage die Lupe zu nehmen. Dabei unterstützte sie Wohnsitz schon vor Jahren aufgegeben müs- sich von Nordfriesland bis in die Schweiz mit immer wieder vor neuen Herausforderungen: Aufgabe wartete schon: Wie macht man aus oder Ausgangspunkt für weitere Diskussio- der erfahrene Journalist Hans-Jürgen Börner sen. Seitdem lebt er in einem Wohnwagen, Witterungsbedingungen von Dauerregen bis Während die Dreharbeiten mit den Experten einem riesigen Berg Drehmaterial einen Film, nen in verschiedenen Internetforen nehmen. «

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Kooperationen

Kontakte sind Chancen für die Zukunft

Im Herbst unterschrieb die Hamburg Media School eine Kooperationsvereinbarung mit der Filmhochschule Roopkala Kendro in Kalkutta. Mit diesem Schritt erweiterte die HMS ihr bestehendes internationales Netzwerk um einen Partner in einem weiteren Medienmarkt der Zukunft, nämlich in Indien. Langfristig sollen weitere internationale Partner hinzukommen und die bewährten Kooperationen mit den Hochschulen in Shanghai, London, Jönköping und Luzern ergänzen.

„Internationalisierung ist Pflichtprogramm“ – Prof. Dr. Insa Sjurts im Gespräch mit Nils Grannemann.

Der Wandel der Medienbranche geht nicht Auch im Bereich der Forschung sind wir renden optimal auf ihre spätere Tätigkeit ten wissen. Dabei liegt unser Fokus derzeit zu den kulturellen Werten und Normen der spurlos an der Hamburg Media School vorbei. an der HMS auf internationaler Ebene vorzubereiten. Deshalb bauen wir gezielt und insbesondere auf jenen Märkten, die Medien- jeweiligen Gesellschaft. Und dieses Wissen Die Relevanz zeigt sich in veränderten Rah- aktiv. Im Frühjahr 2010 kommen fünfzehn systematisch eine Allianz von Partnerhoch- unternehmen derzeit für sich erschließen. ist später überaus wichtig für Führungskräf- menbedingungen, auf die auch die Hochschule renommierte Wissenschaftlerinnen und schulen im Ausland auf. Dies ist vor allem Asien und das ist immer te. Es kommt nicht nur drauf an, die „Hard reagiert. Wie auch die Medienunternehmen Wissenschaftler aus aller Welt zu uns in die noch Osteuropa. Das sind Märkte, die in der Facts“ zu kennen, man muss auch mit den führt sie ihr Weg ins Ausland. Das Netzwerk Finkenau. Sie sind Mitglied des internatio- Erwartet der Studierende von heute eine sol- Zukunft immer mehr Relevanz haben werden. „Soft Facts“ vertraut sein. an internationalen Partnern wächst seit eini- nalen Forschungsnetzwerks „Young Scholars´ che internationale Vernetzung? Wenn wir diese Märkte frühzeitig berück- gen Jahren kontinuierlich. Welche Koopera- Network on Privacy and Web 2.0“ und wollen Sjurts Ja, das tut er und er tut es zu Recht. sichtigen, stärkt uns das enorm als Hambur- Wie sieht das in der Praxis aus? Im Frühjahr tionen ist die Hamburg Media School bisher gemeinsam hier bei uns die Forschung zur Wie schon gesagt: Internationalisierung ist ger Medienhochschule. 2010 reisen die ersten Film-Studierenden an eingegangen? Privatsphäre im Internet vorantreiben. auch in der Medienbranche Realität, und eine die Roopkala Kendro nach Kalkutta. Wie wer- Prof. Dr. Insa Sjurts Bereits seit drei Jahren sachgerechte und erfolgreiche Hochschul- Das hört sich nicht nach einfachen Kooperati- den sie auf diesen Aufenthalt vorbereitet? kooperieren wir mit der renommierten Die Liste der internationalen Partner soll ausbildung muss dies reflektieren und die onspartnern an. Schließlich sind die kulturellen Nils Grannemann Wir bieten ihnen verschie- Jiao Tong University in Shanghai und der langfristig wachsen. Ist das Pflicht oder Kür? entsprechenden Kompetenzen und Fähig­ Unterschiede vergleichsweise groß. Was muss dene Vorbereitungskurse an. Zum einen ganz Jönköping International Business School in Muss sich eine Hochschule heutzutage welt- keiten schulen. man als Hochschule besonders beachten, damit praktischer Natur, in denen sie erfahren, wie Schweden. Schon im dritten Jahr befindet weit vernetzen, um dem Wettbewerb standzu- der Austausch von Wissen und Bildung in einer sie ihre Reise am besten planen und was sie sich die Zusammenarbeit mit der Robert halten? Wo liegt im Gegenzug der konkrete Wert solchen Konstellation auch funktioniert? im Land besonders beachten müssen. Und Bosch Stiftung im Programm „Medienbot- Sjurts Internationalisierung ist Pflichtpro- für die HMS? Sjurts Zunächst einmal kommt es darauf an, wir ermöglichen den Studierenden vorab schafter China – Deutschland“. Das gilt auch gramm. Wir folgen hier den Medienun- Sjurts Der konkrete Wert für die HMS liegt einen Partner zu finden, der Hochschullehre einen intensiven Einblick in die Vielfältigkeit für unseren Partner in der Schweiz, das ternehmen. Diese haben sich früher ganz darin, noch attraktiver zu werden für unsere genau so versteht, wertschätzt und didak- der indischen Filmlandschaft. Das setzen MAZ in Luzern. Seit drei Jahren besteht mit überwiegend auf den nationalen Markt Studierenden und sie noch besser vorberei- tisch innovativ vermittelt wie wir. Wichtig wir gemeinsam mit dem Hamburger Kino den Schweizern ein erfolgreicher Studieren- konzentriert, weil Medien kulturgebundene ten zu können auf die Märkte der Zukunft. ist außerdem eine gute Vorbereitung der Metropolis um und zeigen dort eine Reihe den-Austausch. Güter sind. Heute sieht man die Dinge anders. Gleichzeitig profitieren unsere Förderunter- Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Unsere von indischen Filmen. Darüber hinaus haben Darüber hinaus haben wir im Me- Man erkennt, dass auch Medienprodukte der nehmen und Partner von dieser Strategie. Aufenthalte in China und Indien stehen wir Ansprechpartner vor Ort, die das Land dienmanagement Kontakt zu der London Internationalisierung zugänglich sind, sich Sie haben Zugriff auf bestausgebil- dabei auch unter dem Aspekt des „Intercul- und die Sprache kennen. Sie unterstützen uns School of Economics aufgenommen und im Ausland verkaufen. Als Hochschule ist es dete Führungsnachwuchskräfte, die genau tural Learning.“ Wir vermitteln nicht nur bei der Suche nach Unterkünften und beim konnten bereits ein Praxisprojekt für Ran- unsere Verpflichtung, genau diese Realität um die aktuellen Herausforderungen in den Kenntnisse über die jeweiligen Medienmärk- Planen von Projekten vor Ort. Mit ihnen dom U.K. gemeinsam umsetzen. in der Lehre abzubilden, um unsere Studie- nationalen und internationalen Medienmärk- te, die Akteure und Produkte, sondern auch können wir uns auf ein großes Detailwissen »

- 58 - - 59 - Kooperationen Kontakte sind Chancen für die Zukunft

„Indien ist ein wichtiger Schritt für die Zu- kunft des Filmstudiums. Die Filmhochschule Roopkala Kendro hat nichts mit Bollywood zu tun. Hier wird eine ganz eigene, anspruchs- volle Filmsprache und -kultur gelehrt. Und die möchten wir unseren Studierenden nahebrin- gen, darauf sollen sie sich einlassen. Wir leben in einer sehr amerikanisierten Film­kultur. Umso wichtiger scheint mir, dass Stu-

Seit Februar 2009 ist Prof. Dr. Insa Sjurts Geschäftsführerin der Hamburg Media School, nachdem sie 2003 zunächst dierende in jungen Jahren andere Filmkulturen akademische Leiterin der MBA-Studiengänge zum Medienmanagement und seit 2008 akademische Direktorin war. kennen lernen, und zwar idealerweise vor Ort. Sie sollen erleben, dass andere Sichtweisen, Ästheti- über das Land, die Märkte und die Kultur Sjurts Und was wichtig ist: Unsere Studieren- Machen wir einen Sprung von Indien nach Es sind keine „One-Shot-Games“, die wir uns ken und Filmsprachen bestehen. Kalkutta ist ein stützen. Ein ebenso wichtiger Punkt ist aber den sollen Kontakte knüpfen. Kontakte sind China. Seit drei Jahren besteht das Austausch- wünschen, sondern verlässliche, konstruktive auch die Nachbereitung der Reise, denn wir Chancen für die Zukunft. Sie sollen lernen, programm mit der Jiao Tong University in und vor allem langfristige Partnerschaften. großes Abenteuer. Aber unsere Studierenden ha- möchten, dass die Studierenden möglichst Türen zu öffnen. Shanghai, einer der ältesten und größten Uni- viel aus ihrer Auslandserfahrung mitnehmen. versitäten in China. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Mit Indien hat sich die HMS bereits einen sehr ben sich alle für einen Beruf entschieden, der mit Wir zeigen ihnen, wie sie ihre gewonnenen Der Kulturunterschied zu dem neuen Partner Sjurts Die Bilanz fällt extrem positiv aus. Die komplementären und spannenden Partner Kontakte nutzen und ein eigenes Netzwerk in Kalkutta ist enorm. Ist das gewollt? Anfangsphase von der Kontaktanbahnung bis gesucht. Warum China? Abenteuer zu tun hat. Wer beim Film arbeiten aufbauen können. Wir möchten ihnen Grannemann Ja, er ist unbedingt gewollt, er zur Vertragsunterzeichnung war zwar sehr Sjurts Uns interessieren die „Emerging Mar- klarmachen, dass sie die Menschen, die sie ist wichtig. Zum europäischen und auch zum aufwändig, aber diese Schwierigkeiten haben kets“, also jene Zielregionen, die für Medien- möchte, sollte offen für das Fremde sein.“ in Indien kennen gelernt haben, auch in der amerikanischen Filmmarkt bestehen viele wir gut gemeistert und mittlerweile hat der unternehmen perspektivisch von besonderem Zukunft ansprechen und in andere Projekte Überschneidungen. Diese Kenntnisse können dritte Jahrgang unserer Studierenden die Interesse sind. Dies gilt für Indien wie auch Seit 2007 leitet Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt einbeziehen können. wir auch gut in Hamburg vermitteln. Was Hochschule in Shanghai besucht. Auch vom für China gleichermaßen. Auf diese Märkte zusammen mit Prof. Richard Reitinger das Filmstudium wir aber nicht vermitteln können, sind die nachfolgenden Jahrgang EMBA wissen wir wollen wir unsere Studierenden vorbereiten, an der Hamburg Media School. Er produzierte zahlreiche Was sollen die Studierenden aus Kalkutta Besonderheiten eines so unterschiedlichen schon jetzt, dass die Begeisterung und Moti- denn damit werden sie sich notwendigerweise preisgekrönte Filme und wurde als erster deutscher mitbringen? Films, wie es der indische ist. Nur durch die vation sehr groß ist, zwei Wochen als Gast an beschäftigen müssen, wenn sie später als Füh- Produzent für den Emmy nominiert. Als Vorsitzender der Geschäftsführung der Polyphon Film- und Fernsehgesell- Grannemann Sie sollen ein besseres Ver- praktische Gegenüberstellung des Bekannten der Jiao Tong Universität zu studieren. rungskräfte im Medienbereich erfolgreich sein schaft verantwortet er Produktionen, die weit über die ständnis für den indischen Film und eine Idee mit dem Fremden können die Studierenden Besonders erfreulich ist, dass die Ko- wollen. Vielleicht ist der chinesische Markt Grenzen Deutschlands hinaus bekannt sind. für die indische Filmsprache mitbringen. Der intensive Erfahrungen machen und viel Neu- operation auch in den Bereich der Forschung derzeit noch nicht der attraktivste Markt. indische Film funktioniert ganz anders als es mitnehmen. hinein verlängert werden konnte. Derzeit Doch Kompetenzen, die man heute erwirbt, der deutsche und der europäische Film. Wenn betreue ich einen chinesischen Doktoranden werden sich in der Zukunft auszahlen. man auf der kreativen Seite nach neuen Ideen Sjurts Partnerschaften und Austausch der Jiao Tong University an meinem Lehrstuhl sucht, reicht es heutzutage nicht mehr, sich in macht dort Sinn, wo die Partner komple- und eine meiner Doktorandinnen arbeitet mit Wie sieht die internationale Zukunft des der nationalen Heimat umzuschauen. Man mentär sind. Schließlich wollen wir einen den chinesischen Kollegen zusammen. Diese Studiengangs Film aus? Wohin gehen die braucht andere, fremde kulturelle Eindrücke, wirklichen Nutzen schaffen. Denn es ist ein Partnerschaft zeigt sehr deutlich, wie wir nächsten Schritte? die man verarbeiten kann. Deshalb sollen die Zeitaufwand und auch eine Kostenfrage für Kooperationen verstehen und leben. Koope- Grannemann Wir arbeiten derzeit an einer Studierenden reisen. Das große „Learning“ die Studierenden – da soll der beste Output rationen, die wir schließen, setzen wir zeitnah Kooperation mit der Filmhochschule in Stock- findet außerhalb des Hörsaals statt. generiert werden. und verantwortungsbewusst um. holm. Und natürlich suchen wir weiterhin »

- 60 - - 61 - Kooperationen Sich kein Bildnis machen – für Aufklärung und Offenheit

„Die Entscheidung der Robert Bosch Stiftung, das Medienbotschafter-Programm gemeinsam

Nils Grannemann hat in Hamburg BWL studiert, in New mit der Hamburg Media School ins Leben zu York eine Summer Film School besucht und anschließend seinen MBA an der Bond University in Australien absol- rufen, ist ein großer Gewinn für den Standort viert. Seit 2007 ist Nils Grannemann wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HMS und betreut den Bereich „Inter- national Programs Representative“. Hamburg. Mit dem deutsch-chinesischen Pionier- projekt unterstreicht die Hansestadt in China ihren Ruf als Tor zur Welt.“

Dr. Steffen Burkhardt, stellvertretender akademischer Leiter des Studiengangs Journalismus

Sich kein Bildnis machen – für Aufklärung und Offenheit nach Partnern, die ebenso ausgefallen sind, schließlich auch, gemeinsame Produktio- dass sie unseren Studierenden einen hohen nen umzusetzen, zum Beispiel mit einem Das Austauschprogramm „Medienbotschafter China-Deutschland“ möchte Journalistinnen und Nutzen bieten. Auch im englischsprachigen indischen Drehbuchautor und einem deut- Journalisten für die Völkerverständigung zwischen China und Deutschland gewinnen. Raum gibt es sehr interessante Partner für uns. schen Regisseur. In diesem Bereich warten Dazu werden jährlich fünfzehn Stipendien an junge chinesische und deutsche Journalisten Und nach wie vor stehen Nord-Süd- zahlreiche spannende Möglichkeiten, neue vergeben. Kooperationspartner sind die Robert Bosch Stiftung und die Hamburg Media School, Kooperationen auf unserer Liste. Diese Märk- und vielleicht ungewöhnliche Kreativkombi- die das Programm nun schon im dritten Jahr gemeinsam erfolgreich umsetzen. te sind für Filmemacher extrem spannend, nationen auszuprobieren. weil sie so wenig zugänglich sind und noch Selbstverständlich ist auch der Aus- schwieriger zu strukturieren sind als der tausch von Dozenten angedacht, denn auch im indische Markt. Aber bevor wir auf weitere Bereich der Forschung ist die Verbindung ein Partner zugehen, gilt es zunächst den neuen weiteres Ziel, das wir intensiv verfolgen. Was zeichnet einen Chinesen aus? Und nis schaffen“, sagt Marc Bermann, der als Chinesische Journalisten in Hamburg Partner, die Roopkala Kendro Filmhochschu- was ist typisch deutsch? Auf beiden Seiten Projektleiter im Bereich Völkerverständigung Zum Auftakt ihrer Zeit in Hamburg durch- le, in unsere Arbeit einzubeziehen. China und Indien sind an Bord. Wie sieht es bestimmen Vorurteile und Klischees die Mei- der Robert Bosch Stiftung den Förderschwer- laufen die chinesischen Stipendiaten einen mit Osteuropa aus? Oder mit anderen Ziellän- nungen über andere Menschen und Länder. punkt China betreut. vierwöchigen Lehrgang im Studiengang Jour- Was bedeutet das konkret? Welche Pläne dern? Wo geht die Reise hin? Die Bilder, die in den Köpfen von Chinesen Drei Monate lang haben junge Journa- nalismus an der Hamburg Media School. Hier gibt es mit der Roopkala Kendro neben dem Sjurts Für uns steht zunächst einmal im und Deutschen entstehen, werden häufig listen aus China und Deutschland die Chance, werden landeskundliche Kenntnisse und die Studierenden-Austausch? Mittelpunkt, die bestehenden Kooperationen durch die Medien geprägt und sind deshalb im jeweils anderen Land zu leben und zu gesamte Bandbreite journalistischer Darstel- Grannemann Der Studierenden-Austausch mit Leben zu füllen. Das ist unsere wich- besonders hartnäckig. arbeiten, Kontakte zu knüpfen und ihr Wissen lungsformen vermittelt. Außerdem machen sie hat verschiedene Facetten. Zum einen gibt tigste Aufgabe in 2010. Dennoch denken wir Um diesem Missstand entgegenzu- über die andere Kultur zu vermehren. Dabei Redaktionsbesuche beim Spiegel, Hamburger es Studierenden-Reisen, bei denen unsere schon über das kommende Jahr hinaus und wirken, gründete die Robert Bosch Stiftung solle, so hofft Bermann, das ein und andere Abendblatt, der Zeit und anderen bekannten Studierenden die Partnerhochschule besu- da ist Osteuropa ein mögliches interessantes in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media Vorurteil begraben werden. Und er formuliert Redaktionen. Anschließend hospitieren sie für chen und Veranstaltungen hören werden. Gebiet. Polen, Ungarn oder auch Russland School das Austauschprogramm „Medienbot- noch ein weiteres Ziel: „Wir wünschen uns, zwei Monate in Zeitungsredaktionen, Radio- Zum anderen können wir uns auch gut sind schon heute strategische Zielgebiete schafter China – Deutschland“, das im Jahr dass die Stipendiaten, wenn sie zurückkehren oder Fernsehsendern. vorstellen, dass Studierende in der Endphase deutscher Medienkonzerne. Das aber werden 2010 bereits zum dritten Mal durchgeführt nach China, auch für unsere deutschen Kolle- „Wir setzen auf den direkten Austausch ihres Studiums, bevor sie ins Berufsleben wir wohl überlegt und im engen Austausch wird. „Das Ziel ist, mehr Wissen voneinander gen zur Verfügung stehen, wenn diese Fragen unter Kollegen“, betont Bermann. „Neben einsteigen, in einer fremden Umgebung an mit unseren Partnern und Förderunterneh- zu haben und Klischees und Missverständnis- haben, Unterstützung in der Recherche oder der Vermittlung von Arbeitstechniken geht es neuen Projekten arbeiten. Vorstellbar wäre men angehen. « se abzubauen. Wir möchten mehr Verständ- eine zusätzliche Quelle benötigen.“ darum, die unterschiedlichen Lebenswelten »

- 62 - - 63 - Kooperationen Sich kein Bildnis machen – für Aufklärung und Offenheit

besser zu verstehen, um mit dieser Erfahrung den beruflichen Erfahrungen und fachlichen meiner zahlreichen offenen Gespräche in Verschiedene Wahrneh- rig, in wenigen Worten zusammenzufassen, aus erster Hand kompetenter über das entspre- Auseinandersetzungen mit deutschen Kol- China, die ohne das Programm nicht denk- wie „die Deutschen“ sind. Aber genauso wenig, chende Gastland berichten zu können.“ legen nahmen die chinesischen Journalisten bar gewesen wären.“ mungen kennen lernen wie es die „Deutschen“ gibt, kann man von Intensive Gespräche und fachliche auf ihrer Rückreise Anfang November auch Die Offenheit der chinesischen den „Chinesen“ sprechen. Es ist nicht fair, Diskussionen hat der Journalist Zhang Chen viele alltägliche Erfahrungen aus Deutschland Kollegen hat auch Falk Hartig, der bei der Abschlussbericht von Dandan Wang, Journalis- wenn es in deutschen Medienberichten vor während seiner achtwöchigen Hospitanz mit in ihr Heimatland: so zum Beispiel, dass staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hos- tin bei der Nachrichtenagentur Xinhua, Peking allem um „die gelben Spione“ geht oder immer beim NDR schätzen gelernt: „Sie haben mir Deutsche gerne Witze erzählen, aber Karaoke pitierte, nachhaltig beeindruckt. „Besonders nur negative Themen wie Umweltverschmut- gezeigt, dass viele Deutsche nur sehr wenig meistens peinlich finden, dass der Herbst in interessant waren für mich die Gespräche mit Die drei Monate in Hamburg waren mein zung oder Menschenrechte erwähnt werden. über China wissen. Ihre Bilder sind oft ober- Hamburg wunderschön ist, aber zu viel Regen Kollegen, in denen es um dieses Spannungs- erster Besuch in Deutschland. Auch nach So entsteht kein umfassendes China-Bild. flächlich und einseitig“, erzählt Zhang, der fällt. Und dass das Kochniveau von Deut- verhältnis von Machbarem und Grenzen meiner Rückkehr ist es schwierig, das Erlebte Chinesen beschweren sich oft, dass seit einigen Jahren für Radio International schen vergleichbar ist mit dem Niveau der ging.“ Durch die eigene Arbeit habe der freie in Worte zu fassen. Ich mag es, dass es in deutsche Medien negativ über China berichten. in Peking arbeitet. Als „Medienbotschafter“ chinesischen Fußballmannschaft. Journalist viel über die Arbeit als Journalist Hamburg so viele große Bäume gibt. Im Som- Und gleichzeitig verstehen die Deutschen nicht, fühlt er sich verpflichtet, den Austausch zwi- in China erfahren und konnte nachvollziehen, mer ist die ganze Stadt grün. Im Herbst gibt warum China auf diese Kritik nicht eingeht und schen chinesischen und deutschen Journalis- Herzlicher Empfang und offene Gespräche „warum chinesische Kollegen so arbeiten, wie es viele Farben und die Blätter der Bäume warum die Chinesen diese Kritik oft persön- ten mit voranzutreiben. Auch die deutschen Stipendiaten, die nach sie es tun. Das muss man nicht immer gut- sind bunt. Solche schönen Bilder habe ich in lich nehmen. Die Gründe dafür sind ziemlich

Seine Kollegin Shunying Guan hospi- China entsandt werden, nehmen zunächst heißen und kann es in manchen Fällen auch China nur im Internet gesehen. kompliziert. Aufgrund der Geschichte, der Dandan Wang tierte zwei Monate bei RTL Nord und lernte an einer einmonatigen Fortbildung teil. Sie nicht, aber man muss es verstehen, um die Leider war das Wetter in Hamburg Kultur und der Mentalität haben Deutsche und dort die tägliche Sendekritik im Rahmen der findet an der Tsinghua-Universität in Peking Zusammenhänge zu verstehen.“ oft nicht sehr schön und ich kann jetzt verste- Chinesen ein anderes Verständnis von ihrem Konferenz kennen: „Die Kritik meiner Kollegen statt. Der Journalist Markus Wanzeck aus In China völlig normal, in Deutsch- hen, warum die Deutschen die Sonne so lieben. Vaterland. Selbst das Wort „Vaterland“ klingt in untereinander oder über die Beiträge anderer Berlin fuhr 2008 als Stipendiat nach China. land undenkbar, dachte die Journalistin Da- Manchmal regnet es in Hamburg zwei Wochen chinesischen Ohren ganz anders als in deutschen. Fernsehsender hat mich sehr beeindruckt. Sie Er konnte eine langsame, aber stete Entwick- niela Meyer, als sie auf ihrem Weg zur Arbeit am Stück, dann ist es oft furchtbar dunkel und Deutsche und Chinesen, Deutschland und China, war zwar manchmal hart und direkt, meistens lung hin zu mehr Pressefreiheit, überhaupt unzähligen Frauen im Schlafanzug begegnete. unangenehm. Als ich in Peking ankam, wollte sind einfach verschieden. jedoch objektiv und pragmatisch – das will zu mehr persönlichen Freiheiten beobachten. Sie gingen spazieren und zwar rückwärts. ich gleich die lachende Sonne umarmen. Sollen die Unterschiede, aus denen oft ich auch in China machen! Auf diese Weise Diese für die chinesische Bevölkerung posi- Das sei gesund und wirke sehr entspannend, Aber natürlich geht es hier nicht auch Missverständnisse entstehen, komplett kann man viele Fehler erkennen und deshalb tive Tendenz gehe in den deutschen Medien wurde ihr erklärt. nur um das Wetter und die Umgebung. Der abgebaut werden? Ich glaube nicht, und ich Fortschritte machen.“ Die junge Journalistin ist neben all den Berichten über Internetzensur Auch die deutschen Journalisten Eindruck von einem fremden Land ist immer hoffe das auch nicht. Wenn alle Menschen seit zwei Jahren bei ICS (International Channel und Inhaftierungen von Dissidenten oft unter, erlangten während ihres Stipendiums nicht mit den Menschen verbunden, die dort leben. gleich wären, würde die Welt uninteressant of Shanghai) als Redakteurin tätig. vermutet der Journalist. nur fachliche Kenntnisse, sondern lernten In diesen drei Monaten bin ich mit ganz ver- und langweilig. Aufgrund der Unterschiede, Warum haben die Deutschen und Für seine Kollegin Sonja Broy ging mit viel über das Land China und seine Men- schiedenen Deutschen in Kontakt gekommen. die oft auch zu Missverständnissen führen, Chinesen oder deutsche Medien und dem Stipendiat und ihrer Reise nach Beijing schen, und der ein oder andere gewöhnte Ich bin Menschen begegnet, die mir gibt es Austausch und Dialog. Und durch chinesische Medien so unterschiedliche ein Kindertraum in Erfüllung. Von März bis sich an die fremde Umgebung oder fühlte sehr herzlich geholfen haben, als ich mich in Diskussionen erhält man ein differenziertes Wahrnehmungen, hat sich Congcong Duan Mai 2009 arbeitete sie bei der Beijing Rund- sich sogar ein Stück weit dort zu Hause. So Hamburg verlaufen hatte. Ich bin Menschen Bild des Fremden. Verständnis oder Ver- gefragt, als sie bei der Onlineredaktion vom schau, der deutschen Onlineredaktion der zum Beispiel Markus Wanzeck, der nach begegnet, die überhaupt keine Ahnung von ständigung bedeutet auch nicht, anderen das Manager-Magazin hospitierte. „Das Stipen- Wochenzeitung Beijing Review. „Dort wurde drei Monaten in der 13-Millionen-Stadt China hatten und mir deswegen komische eigene Wertesystem oder die eigene Meinung dium hat mir eine gute Chance gegeben, eine ich sehr herzlich aufgenommen und vom Peking mit ihrer Hochhausarchitektur, ihren Fragen gestellt haben. Ich habe Menschen aufzuzwingen. Es geht darum, verschiedene Antwort darauf zu finden. Ich habe gelernt, ersten Tag an integriert. Der persönliche Aus- Menschen- und Automassen wieder am getroffen, die in öffentlichen Diskussionen Wahrnehmungen kennen zu lernen. dass die Funktion der Medien in Deutsch- tausch mit meinen Kollegen wird mir in guter Berliner Flughafen Tegel landete und einen sehr spontan für China sprachen. Und ich Deshalb gibt es dieses Programm. land eine andere ist als in China. Da spielen Erinnerung bleiben und der Kontakt sicher Kulturschock erlitt: „Alles so klein, grün, ge- habe natürlich auch in Deutschland Menschen Dank dieses Programms habe ich mehr über verschiedene Dinge ineinander: die andere auch in Zukunft bestehen“, erzählt sie. mütlich, so still, so menschenleer. Man kann getroffen, die sich nur um ihre eigenen Sachen Deutschland und seine Menschen erfahren. Geschichte, die Kultur und natürlich auch das „Auch über heikle Themen wie die nachts die Sterne sehen. Man hört tags die gekümmert haben und sich überhaupt nicht Dank des Programms hat sich mein Blick auf andere politische System – das führt zu sehr Tibet-Frage konnte ich mit meinen Kollegen Vögel zwitschern. Die deutsche Hauptstadt – für China oder uns Chinesen interessierten. Deutschland und die Deutschen verändert unterschiedlichen Wahrnehmungen.“ Neben im kleinen Kreis diskutieren, sicher eines ein Schrebergartenidyll.“ « Alle Menschen sind verschieden. Es ist schwie- und mein Wissen hat sich erweitert. «

- 64 - - 65 - Kooperationen Journalismus-Studierende in Europa fit machen für den Wandel

ich das beim Svenska Dagbladet gesehen. Sie sind nicht nur Direktorin des MAZ, Welches sind die größten Gewinne aus der Journalismus- Die Zeitung fokussiert stark auf Wirtschaft sondern auch Vizepräsidentin der European Zusammenarbeit? und Politik. Aber Wirtschaft wird nicht Journalism Training Association (EJTA). Was Egli von Matt Es gibt sie auf zwei Ebenen. Pri- so sehr abgebildet als Unternehmens- und unternimmt diese Vereinigung, um sicherzu- mär logischerweise für die Studierenden. Sie Studierende in Europa Wirtschaftsberichterstattung. Die Redak- stellen, dass die europäischen Journalismus- lernen zwei nationale Mediensysteme kennen, tion überlegt sich vielmehr, welche Folgen schulen Ausbildungen anbieten, die angehende können sich in zwei Ländern ein dichtes Netz- fit machen bestimmte Mechanismen, Entscheidungen Journalisten auch tatsächlich für die neuen werk knüpfen und erhalten zwei angesehene und Entwicklungen für die Leser – und Herausforderungen rüsten? Abschlüsse – den Master und das MAZ-Dip- besonders auch die Leserinnen – haben. Um Egli von Matt Wir haben vor drei Jahren die lom. Institutionell ergibt die Zusammenarbeit für den Wandel Letztere bemüht man sich besonders, und Tartu-Declaration verabschiedet. Sie definiert einen Reputationsgewinn für beide Schulen, mit ihnen konnte auch die Auflage deutlich zehn Kompetenzbereiche, die wir als unab- weil es beides Benchmark-Schulen sind, die gesteigert werden. dingbar erachten für qualitätsvolle Journa- sich gegenseitig weiterbringen. Interdisziplinär und grenzüberschreitend – Schweizer und deutsche Nachwuchsjournalisten listenausbildungen. Im Moment läuft eine studieren seit dem Wintersemester 2006 gemeinsam an der Hamburg Media School. Diese Rezepte klingen auch hierzulande nicht große europäische Untersuchung dazu. Wir Eigentlich schade, dass von Ersterem – den Diese Kooperation ist ein in Europa einzigartiges Projekt. Neben fundierten redaktionellen ganz neu. Bei den jüngsten Relaunches der befragen Stakeholder – Verleger, Chefredak- Mediensystemen in Deutschland und der Kompetenzen erhalten die Studierenden vom MAZ aus Luzern Einblicke in aktuelle Erkenntnisse großen Tageszeitungen in der Schweiz ist teure, Journalisten – in allen EU-Ländern, wo Schweiz – nur die Schweizer Studierenden der Journalismus- und Medienforschung und profitieren von den exzellenten Kontakten Ähnliches zu beobachten. Wo liegt der Unter- sie in diesen Kompetenzprofilen Prioritäten profitieren können. Warum geht der Austausch der HMS in die Medienwelt. Gemeinsam erklärtes Ziel ist es, die jungen Menschen für den schied, der den Erfolg der skandinavischen setzen. Und wir haben einen Mobilitätskatalog nur in eine Richtung? Wandel und die neuen Anforderungen des europäischen Medienmarktes ideal vorzubereiten. Zeitungen ausmacht? aufgestellt, der Studierenden und Dozierenden Egli von Matt Ich bedaure das auch ein biss- Der Schweizer Journalist Florian Blumer verbrachte während seines Studiums selbst neun Egli von Matt Erstens ist es der Zeitpunkt: Sie einen unbürokratischen, günstigen Aufenthalt chen. Wenn man sieht, wie viele Deutsche in Monate an der HMS. Er sprach mit der Direktorin vom MAZ, Sylvia Egli von Matt. sind uns zwei Jahre voraus. Die Schweiz und an anderen EJTA-Schulen ermöglicht. den Schweizer Arbeitsmarkt drängen, wäre auch Deutschland hinken hier den skandi- die Ausbildung in der Schweiz attraktiv. Wo- navischen Ländern hinterher. Zweitens ist es Wie gut sind die europäischen Journalismus- bei der Austausch ja nun punktuell ausgebaut die Konsequenz, mit welcher die Neuerungen Schulen für die Zukunft gerüstet? wird. So soll für verbindlich erklärt werden, umgesetzt werden. Egli von Matt Die Schulen sind in derselben dass die deutschen Studierenden eine Studien- Situation wie die Unternehmen. Auch die reise in die Schweiz machen. Und im vierten Ich möchte heute mit Ihnen über den europä- immer wieder einen Trend auf, der verfängt. In aller Munde ist heute auch das Konzept Schulen wissen nicht, wohin es wirklich geht. Trimester ist nun schon zum zweiten Mal eine ischen Journalismus sprechen. Vorab meine Setzt sich eine Idee nicht durch, gibt man sie „Newsroom“. Reporter werden je nach Bedarf Auch sie suchen nach einem neuen Profil, das deutsche Studentin am MAZ. Frage: Gibt es ihn überhaupt? auf und sucht einen neuen Weg. in verschiedenen Medien eingesetzt. Heißt Junge fit macht für die Zukunft. Eine zentrale Sylvia Egli von Matt Einen so genannten das für angehende Journalisten, dass sie alles Aufgabe sehe ich darin, angehende Journalis- Hat man als angehender Journalist, der inter- europäischen Journalismus gibt es nicht. Es Im Norden ist man mutiger als hier? können müssen? ten stark zu machen für den Wechsel, trotz national vernetzt, gut ausgebildet und für den gibt jedoch drei Gemeinsamkeiten unter den Egli von Matt Ja. Und es gibt auch mehr Me- Egli von Matt Der Begriff Newsroom hat aller Unsicherheit. Ziel muss sein, dass sie Wandel grundsätzlich gerüstet ist, eine Zukunft Ländern Europas. Erstens ist es die Unsi- dienmacher mit Leidenschaft und Zuversicht. keine eindeutige Definition, er wird für sehr stark, leidenschaftlich und offen sind. Damit in diesem Beruf? cherheit, wohin die Reise geht. Zweitens die Wenn diese Macher Produkte gestalten, sind vieles verwendet. Doch zur Frage: Ich denke sie sich in dieser schwierigen Zeit – und sie Egli von Matt Ja. Wenn die Liste der Kom- Frage: Welche Rollen und Aufgaben sollen diese Produkte oft zukunftsträchtiger als jene, nicht, dass Journalisten alles können müssen. wird kurzfristig kaum einfacher – durchsetzen petenzen um den Begriff „Wissen“ erweitert Journalismus und Medien künftig spielen? die aus Angst entstehen. Aber sie müssen alle Medien und Formate können und nicht die Hoffnung verlieren. wird. Ich bin überzeugt: Junge Menschen, die Und drittens: Wie ist das künftig zu bezahlen? verstehen. Sie müssen multimedial denken Journalisten sein wollen und sich das Rüst- Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen Welche konkreten Erfolgsrezepte haben Sie in können, sie müssen wissen, welche Plattform Das MAZ beschreitet seit drei Jahren neue zeug auf dieser Ebene holen, haben eine große passiert unterschiedlich. Im Norden geht man Skandinavien gefunden? sich für welche Art von Geschichte oder In- Wege, indem es mit der Hamburg Media School Zukunft. Eine schwierige vielleicht. Aber offensiver, optimistischer an die Veränderun- Egli von Matt Es gibt verschiedene Trends. formation am besten eignet. Ebenso wichtig zusammenarbeitet – ein europaweit einzigarti- letztlich eine große. « gen heran, auch innovativer. In der Mitte und Wer ganz stark und wirklich konsequent auf finde ich, dass sie sich trotz des breiten tech- ges Projekt. Wie lautet eine Zwischenbilanz aus im Süden eher ängstlich und jammernd. den lokalen oder sogar hyperlokalen Fokus nischen Wissens eine Unique Selling Proposi- Ihrer Sicht? Florian Blumer studierte in Basel Geschichte, setzt, ist damit recht erfolgreich in Skandinavi- tion aneignen in irgendeinem Bereich – sei es Egli von Matt Ich ziehe eine durchweg positive Englisch und Volkswirtschaft, bevor er sein Stu- Sie haben Redaktionen in Dänemark, Norwe- en. Auf der anderen Seite sind es die mittleren ein Medium oder ein Themenschwerpunkt, Bilanz. Unser gemeinsamer Masterstudien- dium am MAZ in Luzern begann. Erste journa- gen und Schweden besucht. Was machen sie und größeren Zeitungen, die viel investieren in der sie quasi unverzichtbar macht. Die gang ist, zusammen mit der Diplomausbil- listische Erfahrungen sammelte er während der dort anders? Recherche und in optische Gestaltung, gekop- Alleskönner, die von allem ein bisschen was dung am MAZ, die attraktivste Möglichkeit, Studienzeit bei einer Jugendzeitung und dem Egli von Matt Ich habe bewusst innovative Re- pelt mit einer neuen Form von Storytelling. wissen, die wird es brauchen für Breaking sich in der Schweiz zur Journalistin auszubil- Radio. Im Herbst schloss der 35-Jährige seine daktionen besucht – und meine, dass sie sich News. Aber die eigentlichen Fachspezialis- den. Die Studierenden des ersten Jahrgangs journalistische Ausbildung mit dem MAZ- Silvia Egli von Matt, auszeichnen durch mehr Mut zum Experi- Eine neue Form von Storytelling? ten, medial und inhaltlich, die werden noch arbeiten alle in guten Jobs. Und jene, die jetzt Diplom und den Master of Arts in Journalism Direktorin des Medienausbildungszentrums (MAZ) ment, zum Trial-and-Error-System. Sie spüren Egli von Matt Besonders anschaulich habe wichtiger werden als heute. abschließen, scheinen mir fit für die Zukunft. der HMS und Universität Hamburg ab.

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Executive Education Man lernt nie aus

Im Oktober 2009 besuchten rund 40 Teilneh- Geheimwissen zum Hygienefaktor wandelt. mer das erste „Online Marketing Camp“ der Wer da als Unternehmer nicht rechtzeitig Hamburg Media School. Initiiert wurde das mitgeht, fällt zurück. Es ist für ein Unter- Seminar von Philipp Westermeyer, einem nehmen heutzutage sehr schwierig, sich ohne Absolventen des ersten Jahrgangs der HMS. diese spezifischen Maßnahmen zu positi- Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? onieren. Onlinemarketing ist längst schon Prof. Dr. Armin Rott Die Erfahrungen mit Pflichtprogramm für jeden Unternehmer. diesem Projekt waren sehr positiv. Wir konn- Dabei stehen viele noch vor großen Heraus- ten das „Who’s who“ der deutschen Online- forderungen, so dass der Weiterbildungsbe- Branche versammeln. Vor dem Hintergrund darf hier entsprechend groß ist. hat es uns auch nicht überrascht, dass alle Plätze in kürzester Zeit vergeben waren. Das Ein bereits etabliertes Seminar ist das Stern Seminar haben wir in Kooperation mit zwei Management Training, das die HMS seit fünf sehr namhaften Partnern der Branche durch- Jahren in Kooperation mit Gruner + Jahr

Man lernt nie aus

Neben dem laufenden Lehrangebot für die Studierenden hat die Hamburg Media School in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich einzelne Weiterbildungsseminare für verschiedene Medienunternehmen geplant und umgesetzt. Zukünftig soll der Bereich Executive Education verstärkt ausgebaut und neben den individuellen Angeboten soll auch ein offenes Seminarprogramm realisiert werden.

geführt: zum einen Google, von denen das durchführt. Wie ist die Kooperation zustande „Know-how“ kam, was Onlinemarketing im gekommen und was zeichnet sie aus? klassischen Sinne betrifft. Und zum anderen Rott Die Kooperation mit Gruner + Jahr steht digitas, eine auf digitale Medien spezialisierte für eine ganze Kategorie von Weiterbildungs- Agentur, die in den Bereichen soziale Medien maßnahmen, die wir an der Hamburg Media und Bewegtbild im Internet absoluter Experte School anbieten. Und zwar genau gesagt für ist. Kurzum: Wer sich für dieses Seminar den Bereich der maßgeschneiderten Angebo- angemeldet hatte, lernte in vier kompakten te. Das Besondere in der Vergangenheit war, Tagen von den Profis, wie man mit Google, dass wir keine Standardprodukte angeboten YouTube und Facebook Geld verdient. haben, keine offenen Seminare, bei denen man sich einfach einschreiben oder anmelden Das Seminar wird aufgrund der großen konnte. Wir haben stattdessen für unsere Nachfrage bereits im März wiederholt. Soll es Kooperationspartner individuelle Angebote zukünftig ein fester Bestandteil des Weiterbil- konzipiert und durchgeführt. Prof. Dr. Armin Rott ist Leiter des Studiengangs Medienmanagement an der HMS. dungsangebots der HMS werden? Das Stern Management Training Rott Wir planen für das kommende Jahr zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilneh- sogar drei weitere Termine für das „Online merinnen und Teilnehmer nicht aus dem Marketing Camp“. Denn es ist ja momen- eigenen Hause stammen. Es sind vielmehr tan so, dass sich das Onlinemarketing vom Verlagskunden, die wir im Auftrag von »

- 70 - - 71 - Executive Education Man lernt nie aus

Gruner + Jahr in verschiedenen Management- und können nicht so gut auf die besonderen Gibt es Fortbildungsthemen, die derzeit beson- Executive-MBA. Wir arbeiten zum Beispiel mit themen schulen. Das heißt, das Verlagshaus Themen einzelner Unternehmer eingehen. ders gefragt sind? der RTL-Journalistenschule, dem VDZ, der leistet sich mit diesem Seminar eine Maß- Gleichwohl sind einige Interessen sehr Rott Es sind genau diejenigen, die ich gerade Henri-Nannen-Schule, der Miami Ad School nahme zur Kundenbindung, die sich von den übergreifend, zum Beispiel Themen wie das genannt habe und die wir in diesem Jahr und dem Adolf-Grimme-Institut zusammen, üblichen sehr deutlich abhebt: Statt lauter Onlinemarketing. Aber auch andere Themen, als offene Angebote auf den Markt bringen um nur einige zu nennen. Gemeinsam haben Bespaßung und einem vierradgetriebenen Au- die an der Schnittstelle zwischen kreativem wollen. Dort zahlt sich aus, dass wir unsere wir so genannte Kooperationsmodule entwi- torennen in der Wüste gibt es bei uns Bildung, und kaufmännischem Bereich liegen. Dazu Studierenden in den Vollzeit- und Executive- ckelt, die auch als offene Seminare buchbar also harte Arbeit. Das Seminar läuft nach wie zählen Formatentwicklung und Ideenentwick- Studiengängen entsprechend ausbilden. Und sind. Hier setzen wir an und werden das Spekt- vor erfolgreich und die Teilnehmerinnen und lung. Das sind Weiterbildungsthemen, die jene Absolventen zeigen dann, dass man rum der offenen Seminare intensiv ausbauen. Teilnehmer bestätigen unsere Arbeit, wenn sie standardmäßig angefragt werden. Das Gleiche diese Kompetenzen an der Hamburg Media Auf der anderen Seite können wir auch am Ende sagen, sie hätten sehr viel gelernt. gilt für Softskill-Angebote wie Verhandlungs- School besonders gut lernen kann. Wenn es zunehmend die Expertise aus dem Kreis der darum geht, auf der einen Seite in den Medien Ehemaligen nutzen. Sie sind es häufig, die uns konzeptionell zu arbeiten, neue Produkte von aktuellen Weiterbildungsbedürfnissen be- zu entwickeln und Geschäftsmodelle richtig richten oder in Einzelfällen auch als Dozenten einschätzen zu können. Und auf der anderen eingesetzt werden können. « „Onlinemarketing ist längst Seite in der Präsentation dieser Ideen und den Verhandlungen um Budgets gut auszusehen. Prof. Dr. Armin Rott begann seine Tätigkeit an der schon Pflichtprogramm für HMS im Jahr 2003 als akademischer Leiter des Fach- gebiets Medienmanagement und verantwortete die Die einzelnen Seminare der Vergangenheit aus Curriculumsentwicklung und das didaktische Konzept der dem Bereich Executive Education sollen in 2010 Studiengänge Medienmanagement. Von 2005 bis 2008 jeden Unternehmer. zu einem kompletten Angebot zusammenge- hatte er eine Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, setzt werden. Welche konkreten Ziele setzt sich insbesondere Medienökonomie an der Universität Ham- burg inne. Im Anschluss nahm er einen Ruf als Universi- Dabei stehen viele noch vor die HMS mit dem Ausbau des Lehrangebots? tätsprofessor für Medienökonomie und Internationales Rott Das Ziel ist, einerseits erfolgreiche An- Management an der Bauhaus-Universität Weimar an. gebote zu etablieren und regelmäßig anzubie- Dort wird er seinen Lehrverpflichtungen noch bis zum Sommersemester nachkommen, um ab Herbst 2010 großen Herausforderungen, so ten. Onlinemarketing ist ein ideales Beispiel wieder in Hamburg zu lehren. Prof. Dr. Armin Rott hat dafür: als Pilot geplant und im ersten Schritt Anfang des Jahres einen Ruf auf eine Professur für Volks- dass der Weiterbildungsbedarf so erfolgreich, dass wir es nun als Standard wirtschaftslehre der Universität Hamburg angenommen. anbieten können. Andererseits möchten wir das Angebot sowohl der maßgeschneiderten entsprechend groß ist.“ Seminare als auch der offenen Seminare ausbauen. Die Hamburg Media School hat Prof. Dr. Armin Rott sich zum Ziel gesetzt, sich auch im Bereich Executive Education zu positionieren und national zu profilieren. Und wir verfügen Welche anderen Unternehmen haben die Kom- führung, Gesprächsführung und Präsentati- über die entsprechenden Kompetenzen und petenzen der Hamburg Media School bereits in onstechniken. All diese Themen wollen wir das nötige Netzwerk. Anspruch genommen? jetzt auch verstärkt als offene Seminare anbie- Rott Maßgeschneiderte Angebote haben ten, weil die Nachfrage immens ist und es viele Das Thema Praxis ist im laufenden Lehran- wir zum Beispiel schon für das ZDF, Stu- Interessenten für diesen Bereich gibt. gebot ein wichtiges Thema. Dafür hat sich die dio Hamburg und auch den Spiegel Verlag Wer also bestimmte Wissenslücken HMS immer prominente Partner aus der Praxis entwickelt. In der Regel beginnt eine solche im Medienbereich füllen oder seinen themati- gesucht, damit die Studierenden von Anfang an Zusammenarbeit mit den Partnerunterneh- schen Horizont erweitern möchte, kann auch mit der Realität des Medienalltags konfrontiert men, die häufig zu unseren Förderern gehören, als Berufstätiger von der Kompetenz der HMS werden. Welches werden die einschlägigen Part- mit der Bitte, ein spezifisches Bedürfnis in der profitieren. All dies geschieht dann mit den ner für den Bereich Executive Education sein? Aus- oder Weiterbildung zu befriedigen. Ich aus unseren MBA-Programmen bekannten Rott Wir verlassen uns dabei zunächst auf denke, die Hamburg Media School macht das Methoden: interaktive Vermittlung in Klein- die bewährten Partner, mit denen wir in den auch im Vergleich mit anderen Anbietern sehr gruppen, Fallstudien, Übungen und Diskus- letzten fünf Jahren auch schon in unseren Stu- gut. Häufig sind Seminaranbieter ja gezwun- sionen, bei denen auch die Erfahrungen der diengängen erfolgreich zusammengearbeitet gen, ihre Standardprodukte zu platzieren, Seminarteilnehmer einbezogen werden. haben – insbesondere im berufsbegleitenden

- 72 - - 73 - Executive Education Nachwuchsprogramm für potenzielle Führungskräfte

Wie man mit Google, Nachwuchsprogramm Facebook & Co. erfolgreich ist für potenzielle Führungskräfte Im Herbst letzten Jahres veranstaltete die Hamburg Media School mit den Partnern digitas und Google das erste „Online Marketing Camp“ in den Räumen der Finkenau. Ein erfahrenes Referenten-Team führte mit Kurzvorträgen, In Kooperation mit der WAZ Mediengruppe entwickelte die HMS im Erfahrungsberichten, praktischen Übungen, Workshops und Diskussionen durch vergangenen Jahr Seminarmodule, die ganz auf die individuellen vier spannende Camp-Tage. Aufgrund der großen Nachfrage Bedürfnisse des Unternehmens ausgerichtet sind und von denen Mitarbeiterinnen findet das zweite „Online Marketing Camp“ bereits im März 2010 statt. und Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen profitieren.

Die Relevanz von Onlinemarketing steigt markt heiß gehandelt.“ Nach zwei Jahren als Handel – in den folgenden zwei Tagen wur- Unter dem Namen „Young Professionals Cir- aktive Förderung ihrer Nachwuchskräfte täglich. Viele etablierte Unternehmen aus Me- Analyst und Investment-Manager bei Gruner + den die Themen komplexer. Die Stimmung cle“ rief die WAZ Mediengruppe im Mai 2009 geben kann. „Mit dem Programm Young dien, Handel, Touristik oder Finanzen haben Jahr entschied sich der 30-Jährige für die unter den Teilnehmern war hochkonzentriert ihr neues Nachwuchsprogramm ins Leben. Professional Circle haben wir einen weiteren erfahren, dass das Netz Branchendynamiken Selbstständigkeit und gründete das Online- und entspannt zugleich. Dies lag vor allem an Zielgruppe sind potenzielle Führungskräfte, Meilenstein der Personalentwicklung geschaf- in kurzer Zeit für immer verändern kann. Vermarktungsnetzwerk Adyart. dem persönlichen Kontakt zu den Dozen- die mit ihrer Teilnahme an dem Programm fen, der zeigt, dass unser Haus in die Zukunft Einige von ihnen nutzen diese Kräfte bereits ten, die jederzeit auf individuelle Fragen die Chance wahrnehmen, sich fachlich und investiert und jungen Nachwuchskräften geschickt, andere stehen noch vor großen He- Intensive Arbeitsatmosphäre – gutes Netzwerk eingingen. Auch die Vernetzung unter den persönlich weiterzuqualifizieren. Der erste interessante und spannende Zukunftspers- rausforderungen. An die Stelle von klassischen Rund 40 Teilnehmer nutzen das Angebot und Teilnehmern entwickelte sich schnell: Neben Jahrgang begann im Herbst und der zweite pektiven und Karrieremöglichkeiten bietet“, Werbekampagnen treten Suchmaschinenmar- kamen Anfang Oktober zum ersten „Online Visitenkarten wurden vor allem fachliche Jahrgang folgt im Frühjahr 2010. Geplant ist, sagt Christian Nienhaus, Geschäftsführer des keting, Google-Optimierung, Performance- Marketing Camp“ in die HMS. Sie kamen mit Erfahrungen ausgetauscht. dass rund 45 Teilnehmer das Nachwuchspro- Konzerns. Zu dem Medienunternehmen mit Kampagnen und vieles mehr. Die Liste der Fragen wie zum Beispiel: Wie schafft es meine Trends und Zukunftsentwicklungen gramm bis 2011 durchlaufen haben. Hauptsitz in Essen gehören allein im Printbe- Möglichkeiten ist lang und die Branche wird Firma, bei Suchergebnissen ganz oben zu in der digitalen Vermarktung standen als Exklusiver Bildungspartner ist die reich 28 Tages- und 18 Wochenzeitungen, 177 täglich professioneller und komplexer. Mehr stehen? Wie kontrolliere ich den Erfolg? Wie abschließendes Thema auf dem Programm Hamburg Media School, die in Zusammenar- Publikums- und Fachzeitschriften, 102 Anzei- denn je gilt: Professionelles Onlinemarketing kann ich mit Onlinewerbung Geld verdienen? und wurden von den Experten von digitas aus beit mit der WAZ-Gruppe maßgeschneiderte genblätter und 400 Kundenzeitschriften. « ist nahezu immer die Grundlage für den Diese und viele andere Themen wurden in den New York präsentiert. Und zwar so gut, dass Kurse und Seminare aus den Bereichen Medien- Erfolg im Internet. vier Tagen ausführlich diskutiert. sich die Teilnehmer am späten Abend noch management konzipierte. Auf der Seminarliste Die Hamburg Media School hat mit In den ersten beiden Tagen erhielten eine Zugabe zum Bereich E-Mail-Marketing stehen u. a. folgende Themen: die deutsche und „Die sehr gut organisierten Veranstaltungen dem „Online Marketing Camp“ ein differen- die Teilnehmer einen differenzierten Markt- wünschten und bekamen. Prof. Dr. Armin europäische Medienlandschaft, Projektmanage- ziertes Angebot konzipiert, das auf die Bedürf- überblick und eigneten sich Basiswissen zum Rott freut sich über den Erfolg des Seminars: ment und „Leadership-Skills“. Renommierte der Hamburg Media School zeichnen sich nisse des Marktes reagiert. Kompakt und fun- Suchmaschinenmarketing an. SEO-Berater „Das Camp war als Pilotprojekt geplant. Es hat und erfahrene Dozentinnen und Dozenten der diert vermitteln Branchenprofis und Experten Sven-Ole Peek erklärte die Mechanik der uns erneut gezeigt, dass die HMS auch im Be- Hamburg Media School wie die Professoren an durch eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre in nur vier Tagen essenzielle Themen aus dem Suchmaschinen und wie man sie sich zu reich Executive Education sehr gut aufgestellt der Hochschule der Medien in Stuttgart, Prof. Bereich sowie Tricks und Kniffe, die zukünfti- Nutze machen kann. Einblicke in die Praxis ist. Wir werden diesen Bereich in 2010 noch Dr. Martin Gläser und Prof. Boris Alexander aus. Durch Praxisbezug werden auch komplexe ge Onlinemarketing-Experten benötigen. des Onlinemarketings lieferte auch Thomas intensiver ausbauen und voranbringen.“ Kühnle, der Fachanwalt für Urheber- und Me- Initiator des Projekts ist Philipp Promny, Marketing-Geschäftsführer von Das nächste „Online Marketing dienrecht Dr. Ralph Oliver Graef, die Medien- Sachverhalte plausibel vermittelt, und die Westermeyer, Absolvent des ersten Jahrgangs Gimahhot, einer E-Commerce-Auktionsseite. Camp“ findet vom 24. bis zum 27. März 2010 Beraterin Ulrike Meier, der Medien- und der HMS: „Wir bedienen mit dem Camp ein Er gehört zum Kreis der führenden deutschen an der Hamburg Media School statt. Zwei Kommunikationstrainer Thomas Diekmann Seminarunterlagen ermöglichen stets eine steigendes Bedürfnis nach fachlicher Kompe- Suchmaschinenmarketing-Experten und weitere Termine sind außerdem in Planung. und viele andere gestalten das Programm. weitere Vertiefung der Themen.“ tenz“, sagt er. „Sehr gut ausgebildete Fachleute sein Leitfaden „Grundlagen der Suchmaschi- Informationen, Preise und Anmeldungen Die Hamburg Media School freut sich, und Manager mit fundierten Onlinemarke- nenoptimierung“ gilt längst als Standardwerk. unter www.hamburgmediaschool.com oder dass sie das Unternehmen mit ihrer Expertise ting-Kenntnissen werden auf dem Arbeits- Affiliate Marketing, Web Analytics, Traffic- telefonisch unter +49 40 413468-18. « unterstützen und wichtige Impulse für die Ralf Hascher, Teilnehmer „Young Professionals Circle“, Revision WAZ-Gruppe

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Karrierewege Hausbesuche bei sieben Absolventen

Die Gesprächige Die Schreibende Susanne Böhm, RTL Nord GmbH Camilla John, Axel Springer AG

Fernsehen ist meins, sagt die gebürtige als Journalistin ist es, Politik- und Wirtschafts- auf einer Klassenreise schmiedete. Ein Jahr Ihre Lieblingsthemen sind Menschen – vor rin machte anfangs Praktika in allen Medi- im Wettbewerb mit Online und TV stärken. Sachsen-Anhalterin über sich. Hier hat sie ihre themen so aufzubereiten, dass sich viele Men- zuvor erlebte sie als Kind den Mauerfall und allem prominente Hamburger oder berühmte enbereichen, merkte aber schnell, dass ihre Ihr großes Vorbild ist Mark van Huisseling, Karriere als Praktikantin gestartet und hier schen angesprochen fühlen. Aktuell moderiert wie Westprodukte Einzug in den Osten hielten. Gäste der Stadt. Denn seit ihrem Abschluss an Liebe der Sprache gehört und sie unbedingt Kolumnist bei der Weltwoche, dessen Beob- möchte sie auch nach Volontariat, Bachelor sie die Regionalnachrichten von RTL Nord Werte wie Zusammenhalt und Solidarität der Hamburg Media School schreibt Camilla tagesaktuell arbeiten möchte. Die Zukunft achtungsgabe sie bewundert. Die gebürtige und Master weitermachen. Am liebsten als Mo- und ist glücklich, neben dem beruflichen auch haben sie geprägt und auch die Selbstverständ- John für das Hamburger Abendblatt und leitet der Tageszeitung liegt in ihren Augen in der Baden-Württembergerin ist angekommen in deratorin einer Reisesendung, die sie an span- ein privates Etappenziel realisiert zu haben: in lichkeit, mit der die ostdeutschen Frauen trotz mittlerweile die Gesellschaftskolumne „per- Veränderung: Magazinige Elemente werden ihrem Job und in der Stadt und wünscht sich nende Orte der Welt bringt. Ihr fachliches Ziel Hamburg leben! Ein Plan, den sie mit dreizehn Kindern im Beruf standen. « sönlich“. Die studierte Literaturwissenschaftle- aktuelle Themen bereichern und so die Zeitung zunächst, dass alles so bleibt, wie es ist. «

- 78 - - 79 - Karrierewege Hausbesuche bei sieben Absolventen

Der Sucher Die Macherin Thorsten Scholl, Google Hamburg Andrea Schütte, X Filme Creative Pool GmbH

Guckt man auf seinen Lebenslauf, sieht man einer Analyse des Konflikts zwischen der arbeitet er bei dem Internetriesen als Account- An der Seite von Produzent Stefan Arndt be- um in Marburg, London, Bonn und schließlich sie zum Film wollte, war ihr schon als kleines den begeisterten Handballspieler von einer 68er-Bewegung und dem Axel Springer Verlag Manager. Er fungiert dort als Ansprechpartner treut Andrea Schütte Filmstoffe, die hoffentlich Hamburg, wo sie nach wie vor ihren Lebens- Mädchen klar. Da saß sie nämlich in einem Medienstation zur nächsten springen: von Bild ab. Die anschließenden zwei Jahre an der HMS für Kunden und ist stolz, wenn er ihnen die Be- bald auf der Leinwand zu sehen sein werden. mittelpunkt hat. Auch thematisch ist sie viel Wuppertaler Programmkino und vor ihren Au- zu AOL, im Anschluss TIDE und zwischendrin verbinden sein theoretisches und praktisches rührungsängste mit dem Medium Internet neh- Denn direkt nach ihrem Abschluss an der HMS unterwegs gewesen und hat sowohl BWL und gen lief „Bambi“. Seit diesem Augenblick hat sie zu den Grünen. Auch sein Studium der Sozial- Wissen und bereichern es mit Management- men kann. Obwohl seine Heimat die Region gelang ihr der Einstieg bei der X Filme Creative Anglistik als auch Germanistik sowie Politik- das Kino nicht mehr losgelassen. Und Andrea wissenschaften an der Uni Hamburg schließt kenntnissen. Und sie führen ihn zu seinem Stuttgart ist, liebt er den Blick auf den Hambur- Pool GmbH in Berlin. Eine von vielen Etappen und Medienwissenschaft studiert. Sie lässt sich wusste, dass auch sie Filme machen wollte. Und der 31-Jährige mit einem medienaffinen Thema, „Wunscharbeitgeber“: Google. Mittlerweile ger Hafen und den Fußball von St. Pauli. « in ihrem Leben: Kindheit in Wuppertal, Studi- ungern auf eine Disziplin festlegen, aber dass genau das tut sie jetzt in der Hauptstadt. «

- 80 - - 81 - Karrierewege Hausbesuche bei sieben Absolventen

Die Unzertrennlichen Die Klare Marvin Kren und Benjamin Hessler Katharina Elwert, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Sie sind Herzensbrüder. Zwei, die während des film, 50 Minuten lang, 200.000 Euro Budget. poltert da durch und versucht Qualität abzuge- Ihr Blick auf Dinge ist direkt. Ohne Umschwei- und mittendrin in Themen wie neue Techno- entwicklung bei neuen Träger- und Übertra- Studiums zum Team wurden. Beide begeistern Schnell mussten sie arbeiten, sehr schnell. Ben ben.“ Das ist den beiden schon mit ihrem Ab- fe spricht sie aus, was sie denkt: Journalistisch logien, Erlösmodelle, Wertschöpfungsprozesse. gungstechnologien und glücklich, weil sie sich sich seit ihrer Jugend für Zombiefilme, weil sie schrieb das Drehbuch und Marvin führte Re- schlussfilm „Schautag“ gelungen, der u. a. den hochwertiger Content wird in der Gesellschaft Genau das hat sich die studierte Mediendesi- sehr gut mit den neuen Produkten identifizie- die Idee fasziniert, dass aus Menschen Monster gie. „Ohne das Studium hätte ich diesen Film Max Ophüls Preis gewann. Perspektivisch soll immer eine wichtige Rolle spielen, es komme gnerin gewünscht als sie ihr Master-Studium ren kann. Ein festes Szenario für ihre Zukunft werden. Im Herbst zeigt das ZDF im „Kleinen nicht geschafft“, da ist sich Marvin sicher. Mit es einen zweiten Teil ihres Zombiefilms geben. nicht darauf an, ob es auf Papier gedruckt gele- an der HMS begann. In einem Verlag arbei- hat sie nicht. Ihr ist wichtig, dass sie immer Fernsehspiel“ ihren ersten gemeinsamen Film wenig Zeit umgehen können, genau das hatten Und viele gemeinsam produzierte Filme unter sen wird. Die 27-Jährige ist mittendrin in einer ten. Seit ihrem Studienabschluss ist sie beim Perspektiven hat und mit Begeisterung für ihre seit ihrem Studienabschluss. Es ist ein Zombie- sie im Filmstudium an der HMS gelernt: „Man dem Label „Die Kren-Hessler-Filme“! « spannenden Entwicklungsphase der Medien Zeitverlag beschäftigt im Bereich Geschäfts- Arbeit Projekte nach vorne bringt. «

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Anhang Unternehmenskultur – Mitarbeiter im Bündnis

Unternehmenskultur – Mitarbeiter im Bündnis

Aus sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestand das Gründungsteam der HMS, das im Jahr 2003 in die renovierten Büros der Finkenau zog und den ersten Jahrgang des Studiengangs Medienmanagement begrüßte. Sowohl das HMS-Team als auch die Studierendenzahlen sind seitdem stark gestiegen und werden auch zukünftig weiter wachsen.

Entwicklung der Studiengebühren der HMS

700.000

„Neben der fachlichen Qualifikation legen wir 600.000

großen Wert auf die soziale und emotionale 500.000 Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und 400.000 Mitarbeiter. Wir bieten ihnen ein inspirierendes 300.000 200.000

Arbeitsumfeld mit kreativer Atmosphäre und 100.000 Raum für eigene Ideen.“ 0 2007 2008 HR 2009

Prof. Dr. Insa Sjurts, Geschäftsführerin der Hamburg Media School

An jeden Donnerstagmorgen findet im obers- denn sie unterstützt ihr Team mit flexiblen Annamaria Rucktäschel und Dr. Steffen Burk- Nicht eingerechnet sind die umfangreichen Förderer folgen bereits Anfang 2010. Darüber verbessert werden konnte. Hervorzuheben ten Stockwerk der Finkenau das Meeting der Teilzeitmodellen, von denen auch die fünf hardt. Der Studiengang Film wird gemein- Sachspenden wie zum Beispiel Freianzeigen hinaus hat die HMS im Jahr 2009 den Bereich ist in diesem Zusammenhang ein Investi- Hamburg Media School statt. Hier versammelt wissenschaftlichen Mitarbeiter Gebrauch ma- sam vom Prof. Richard Reitinger und Prof. und zahlreiche Bereitstellungen bei ver- Executive Education mit verschiedenen Semi- tionszuschuss von über 300.000 Euro, den sich das Team und nutzt die wöchentliche chen. Sie arbeiten parallel zu ihrer Tätigkeit Hubertus Meyer-Burckhardt geleitet. Für die schiedenen Filmproduktionen. Diese liegen narangeboten ausgebaut. Dieser Bereich wird die HMS zusammen mit der Hochschule für Stunde zum Informationsaustausch über an der HMS an ihren Promotionen. Bereichsleitung Kamera konnte außerdem der kumuliert bei circa 250.000 Euro p. a. zukünftig weiter wachsen und die Finanzie- bildende Künste (HfbK) akquirieren konnte. aktuelle Projekte und Ergebnisse. Hier werden Insgesamt sind vier Professoren für international bekannte Kameramann Michael Sehr erfreulich entwickeln sich die rung der HMS stärken. Diese Fördermittel investierten die Hoch- neue Projekte, gewonnene Preise und Nomi- die HMS tätig, deren Aufgaben in Lehre und Ballhaus gewonnen werden. Einnahmen aus Studiengebühren: Mit über schulen in umfangreiche Neuanschaffungen nierungen sowie aktuelle Forschungsberichte Forschung durch Kooperationsverträge mit 600.000 Euro sind sie mittlerweile eine der Mit starken Partnern – Drittmittel im Bereich Licht- und Kameratechnik für die aus den Studiengängen Medienmanagement der Universität Hamburg und der Hochschule Solide aufgestellt – Einnahmesituation tragenden Säulen der Finanzierung, die zu- Mit den jährlichen Einnahmen deckt die jeweiligen Filmstudiengänge. Eine Ausbil- und Journalismus vorgestellt und diskutiert. für bildende Künste (HfbK) festgelegt sind. Die Hamburg Media School ist als Public künftig durch steigende Studierendenzahlen HMS die laufenden Kosten für die drei dung auf dem neusten Stand der Technik ist Ob Medienmanagement, Journalismus oder Leiter des Studiengangs Medienmanagement Private Partnership organisiert und finan- noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Studiengänge Medienmanagement, Journa- damit gewährleistet. Film: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Prof. Dr. Armin Rott, der derzeit noch den ziert sich aus öffentlichen Zuwendungen, Auch die Förderstruktur hat sich im vergan- lismus und Film. Bei größeren Investitionen Darüber hinaus gelang es der HMS, aus den Fluren der drei Studiengänge und der Lehrstuhl für Medienmanagement an der privaten Spenden und aus Studiengebüh- genen Jahr sehr positiv entwickelt: Aus ehe- ist die HMS auf Fördermittel angewiesen. In Partner der renommierten Robert Bosch Stif- Verwaltung sitzen zusammen und arbeiten da- Bauhaus Universität in Weimar innehat und ren. Die öffentlichen Zuwendungen fließen mals zehn Unternehmen, die sich zum Verein den Geschäftsjahren 2008 und 2009 wurden tung für das Programm „Medienbotschafter ran, die HMS als Medienhochschule national in diesem Jahr an die Universität Hamburg als institutionelle Förderung an die HMS zur Gründung und Förderung der Hamburg mehrfach Förderanträge positiv beschieden, Deutschland-China“ zu werden. Das Projekt und international weiter zu profilieren. auf eine Professur für Medienökonomie wech- und betragen jährlich 1.400.000 Euro. Die Media School zusammengetan haben, sind so dass durch umfangreiche Neuanschaf- hat ein jährliches Finanzvolumen von über Ein Blick durch die Reihen zeigt, dass seln wird. Im Bereich Journalismus liegt die privaten Spenden beliefen sich in den letzten bis 2009 insgesamt 30 aktive Unterneh- fungen im Bereich Unterrichtstechnik die 150.000 Euro und wird seit 2008 erfolgreich an an der Schule mehrheitlich Frauen arbeiten, Federführung seit Herbst 2009 bei Prof. Dr. Geschäftsjahren auf über 900.000 Euro p. a. men und Institutionen geworden. Weitere Qualität der Lehrbedingungen noch weiter der HMS durchgeführt. «

- 86 - - 87 - Anhang Alumni

Auf Tuchfühlung Einmal HMS, immer HMS

Im vergangenen Jahr initiierte die HMS zwei neue Veranstaltungsreihen mit Gleich mit dem ersten Jahrgang wurde der gemeinnützige Alumni-Verein gegründet, der aktuell dem Ziel, den Förderunternehmen direkt Einblicke in die Arbeit der Studierenden rund 120 Mitglieder aus allen drei Studiengängen hat. Die Ehemaligen möchten den guten Kontakt und zu ermöglichen, einzelne Projekte der Schule kennen zu lernen sowie das freundschaftliche Verhältnis der HMS-Absolventen aus Medienmanagement, Journalismus Ausschau nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu halten. und Film pflegen und die während des Studiums entstandenen Kontakte und Netzwerke nutzbar machen. Außerdem dient der Verein der Förderung der Lehre an der Hamburg Media School.

Christian Müller Jendrik Timm Jan Bechler

Im Sommer letzten Jahres wählte der und akademischen Problemen sein soll und beantwortet Fragen zum persönlichen Wer- Alumni-Verein einen neuen Vorstand: Mit bei der Vermittlung von Praktika hilft. Damit degang. Diese Veranstaltung ist explizit auch Christian Müller, Jan Bechler und Jendrik die Studienanfänger überhaupt wissen, wer als Informationstermin für Studienbewerber Timm treffen mehrere Generationen der alles im Verein Mitglied ist, wurde ein Face- geöffnet. In der Mitte des Jahres, immer am HMS-Jahrgänge zusammen. Christian Müller book produziert, in dem alle Mitglieder mit 1. Samstag im Juni, organisiert der Verein den ist Absolvent des ersten Jahrgangs und hat ihrem beruflichen Werdegang, ihrer aktu- „HMS Alumni Summit“. In diesem Rahmen sich nach einigen Jahren Berufserfahrung ellen Position und ihren Kompetenzfeldern findet die Vollversammlung des Vereins bei Gruner + Jahr selbstständig gemacht. Jan vorgestellt werden. Besonders wichtig ist dem statt und es werden hochkarätige Vorträge Bechler absolvierte 2006 sein Studium und Vorstand aber, dass sich die Ehemaligen in gehalten. Am Ende des Tages sorgt ein großes arbeitet bei der Radio Marketing Services regelmäßigen Abständen treffen. Zu diesem Grillfest für einen schönen Ausklang. GmbH & Co. KG. Jendrik Timm hat den Zweck organisieren die Ehemaligen unter- Außerdem hat der Verein eine Prakti- Endspurt noch vor sich und wird in diesem schiedliche Veranstaltungen. Eine davon kums- und Master-Thesis-Börse initiiert. Es Unter dem Namen „Studentenfutter“ trafen erklärt Prof. Dr. Insa Sjurts den Zweck des piert und produziert hat. Der Studiengang Herbst seinen Master machen. nennt sich „HMS Crossover“ und ist eine stu- sollen zum einen attraktive, nicht öffentlich sich im Frühjahr alle HMS-Förderer, Alumni Zusammentreffens. An der zweiten Veranstal- Journalismus präsentierte das Filmprojekt Das Trio hat sich zum Ziel gesetzt, die diengangsübergreifende Veranstaltungsreihe, ausgeschriebene Praktikumsstellen exklusiv und aktuelle Studierenden zum gemeinsamen tung, die den Titel „Best of HMS“ trägt und „Elektrosensibilität“, und die Medienmanager verschiedenen Jahrgänge sowie Studiengän- bei der HMS-Alumni zu aktuellen Themen an Studierende der HMS vermittelt werden Frühstück in der Finkenau. „In einem solchen im Herbst stattfand, nahmen neben den För- ließen sich bei ihren Praxisprojekten in die ge noch besser untereinander zu vernetzen. aus der Unternehmenspraxis sprechen und und zum anderen versucht der Verein, aus Rahmen ermöglichen wir unserem Nach- derern auch die Mitglieder des Beirats Film Karten gucken. Abschließend berichtete ein Dafür haben sie ganz konkrete Maßnahmen die im Anschluss auch dem besseren Kennen- dem Kreise der Alumni spannende, exklusi- wuchs, sich den Personalverantwortlichen und Journalismus teil. Präsentiert wurden Alumnus der Medienmanager aus seinem ak- initiiert. So zum Beispiel die Einführung lernen der Studierenden untereinander und ve Themen für Masterarbeiten zu sammeln. verschiedener Medienunternehmen vorzu- Projekte aus den drei Studiengängen. Eröff- tuellen Berufsleben. Zukünftig sollen solche einer HMS-Patenschaft: Jeder Studierende mit den Alumni dienen soll. Kontakt zum Alumni-Verein bekommen Sie stellen, ihre Kompetenzen und Fähig-keiten nend lief der innovative 3-D-Film „morgen“, Veranstaltungsreihen weiter ausgebaut und bekommt mit dem Beginn seines Studiums Bei „Thank God it’s Friday“ geht es über Jan Bechler unter der E-Mail alumni@ zu präsentieren und über Märkte, Unterneh- den ein Team der Filmstudierenden in Koope- die Verbindung zu den Förderern, Beiräten einen Paten aus dem Alumni-Verein an die bewusst sehr locker zu: Jeden dritten Freitag hamburgmediaschool.com oder alternativ men und berufliche Chancen zu diskutieren“, ration mit dem Süddeutschen Verlag konzi- und Alumni weiter intensiviert werden. « Seite gestellt, der Ansprechpartner bei Fragen im Monat kommt ein HMS-Alumnus und [email protected]. «

- 88 - - 89 - Anhang Feierliche Verabschiedung der Absolventen

Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel überreicht Markus Foos, Christine Käppeler freut sich über den dritten Platz für Der zweite Platz des HMS-Medienpreises ging an den Andreas Wolfers, Leiter der Henri-Nannen-Schule, Ausgelassene Feierstimmung herrschte bei den frisch In Feierlaune: Alexander Augustin, Kathrin Heidinger, Absolvent Medienmanagement, den HMS-Medienpreis. ihre Masterarbeit im Studiengang Journalismus. frisch gebackenen Medienmanager Sören Ziems. und Dr. Herlind Gundelach, Wissenschaftssenatorin. verabschiedeten Nachwuchsjournalisten. Werner Eggert und Kolja Hoock von TIDE.

Feierliche Verabschiedung der Absolventen

Insgesamt 47 Absolventen der Studiengänge Medienmanagement und Journalismus bekamen zum Abschluss ihres Studiums im TIDE Studio auf dem Mediencampus Finkenaus die Masterurkunde überreicht. Das Abschlussfest mit rund 350 geladenen Gästen fand in diesem Jahr im Atelier des holländischen Künstlers Marc van den Broek im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort statt. Franziska Markert, Absolventin des ersten Jahrgangs, mit Prof. Dr. Armin Rott und Benjamin Benedict.

Stolz und Erleichterung war allen Absol- ventinnen und Absolventen auf der abendli- chen Abschlussfeier anzusehen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des HMS-Medienpreises. Der erste Preis ging an Markus Foos, der mit seiner Masterarbeit „Von der Medien- zur Nutzerkonvergenz – neue Zielgruppen durch transmedialen Nutzungs- stil und deren Einfluss auf die Nutzung von Bewegtbildangeboten im Internet“ die hochka- rätige Jury überzeugte. Platz zwei belegte der Geschäftsführerin Prof. Dr. Insa Sjurts gratuliert dem stolzen Preisträger des HMS-Medienpreises Markus Foos, Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt mit dem Künstler Absolvent Medienmanagement Sören Ziems Absolvent des Studiengangs Medienmanagement. Marc van den Broek. und Platz drei die Absolventin Journalismus Christine Käppeler. Die Fachjury – bestehend aus Prof. Dr. Volker Lilienthal, Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus am Institut für Jour- nalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg, Karl Dietrich Seikel, Medienkoordinator der Freien und Hansestadt Hamburg, Hans-Jürgen Börner, TV-Produzent und freier Autor, sowie Prof. Dr. Sabine Trepte, Juniorprofessorin für Medienpsychologie an der Universität Hamburg / Hamburg Media Prof. Richard Reitinger mit Kerstin Ramcke, Geschäftsführerin Produktion & Distribution der Studio Hamburg GmbH, School – lobte die hohe Qualität der insgesamt Sandra Baur schloss bereits 2007 ihr Studium ab Prof. Richard Reitinger mit Prof. Dr. Annamaria Nils Grannemann, Prof. Dr. Insa Sjurts und Surya Kumar und Dr. Robin Houcken, Holding-Geschäftsführer der Studio Hamburg GmbH (v. l.). 19 eingereichten Masterarbeiten. « und arbeitet bei der Telekom – hier mit Sören Ziems. Rucktäschel und Hans-Jürgen Börner. Bose (Bose Information Technology).

- 90 - - 91 - Anhang Praxisprojekte

Praxisprojekte Medienmanagement und Journalismus

Eine Auswahl

Medienmanagement n-tv und Marktanalyse und Konzeptentwicklung Stern & stern.de Financial Times Deutschland Axel-Springer-Verlag Relaunch von n-tv mobil. im Bereich Direct-to-DVD-Produktionen. Qualitative Befragung von Politik- und Wirt- Konzept für eine „Lounge for Women“ für den Erarbeitung neuer, crossmedialer Formate für schaftsredakteuren zu Recherchepraktiken. Onlineauftritt der FTD. regionale Werbekunden einer Tageszeitung. ProsiebenSat.1 Group Journalismus Erarbeitung einer Markenstrategie im Bereich Tilburg School of Journalism NDR Fernsehen / Boerner.tv WatchBerlin Bauer Media Group digitales Fernsehen. „Fact Checking“ – Praxisprojekt unter Leitung Konzeption und Produktion einer 30-minüti- Konzept für den Launch des Internetportals. Entwicklung eines Marketingkonzepts für von Theo Dersjant. Darin wurden veröffent- gen Dokumentation zum Thema „Elektrosensi- eine Frauenzeitschrift sowie Konzeption Random House Group lichte Beiträge von namhaften Journalisten bilität“ unter Leitung von Hans-Jürgen Börner. Brigitte Online einer Image-Strategie für drei „Yellow Press“- Entwicklung einer Strategie für mobiles nachträglich auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Konzept und Entwicklung des Relaunches der Magazine. E-Reading. NDR Fernsehen führenden Website für Frauen. The Guardian London Analyse der Sendung „Menschen und Schlag- Bertelsmann RTL Television Konzept und Erstellung eines Blogs mit zeilen“ und deren Probleme. PRINZ Online Digitalisierung in der Buchindustrie: Nutzer Erarbeitung eines Marketingkonzepts für zahlreichen Video-Interviews mit britischen Konzept für den Relaunch des Onlineauftritts und Marktanalyse, Szenario- und Geschäfts- einen Serien-Launch. Journalisten über die Onlinestrategie der Cicero.de des Stadtmagazins. modellentwicklung. britischen Tageszeitung The Guardian. Analyse der Nutzungsgewohnheiten, Wünsche Spiegel-Gruppe und Erwartungen der Website-User. ZEIT Online „Zuender“ Cinecentrum Marktanalyse und Strategieempfehlung für ARD German Television, Konzept für den Relaunch des Jugendportals. Durchführung einer Marktanalyse Kinder- Abonnentenservice und Einzelverkauf im Middle East Bureau Tel Aviv „Grip – Das Motorradmagazin“, Focus TV fernsehen und Entwicklung eines Pressekon- Bereich Distribution sowie Entwicklung eines Erstellung eines Konzeptes für die ARD-Kor- Beobachtung der Münchener Redaktion von Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Radio DSR, zepts für eine TV-Serie. Konzepts für die Planung und Organisation respondentenwelt am Beispiel des Auslands- „Grip – Das Motorad-Magazin“ und Analyse Tamedia und Tele M1 / AZ Medien Gruppe von Managerseminaren. studios Tel Aviv. Das Praxisprojekt wurde in der Sendung „Focus TV“ in der Entwicklungs- Praxisprojekte finden – vermittelt über die Gruner + Jahr Zusammenarbeit mit dem Büro der NDR- redaktion. Schweizer Journalistenschule MAZ – zum Analyse und Optimierung der Onlinepräsenz Studio Hamburg Tagesschau in Hamburg und dem Bayerischen Teil in der Schweiz statt. Zu den Praxis- einer Elternzeitschrift, Entwicklung einer Standortanalyse und Entwicklung eines Mar- Rundfunk in München durchgeführt. Norddeich TV partnern in der Schweiz zählen u. a. das Strategie für die Einführung eines People- ketingkonzeptes im Bereich Spartenkanäle, Analyse der Talkshow „Oliver Geissen Show“ Verlagshaus Tamedia in Zürich mit seinem Magazins in den italienischen Markt sowie Vergleich und Sendeplatzoptimierung ver- NZZ Online / FAZ.net auf der Folie einer Betrachtung der Zielgruppe, Online-Nachrichtenmagazin „facts.ch“, Konzeptentwicklung im Bereich Schulmarke- schiedener Formate. Konzept zur Optimierung von Nachrich- der Zuschauerbindung, der Nutzungsmotive die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) mit ihrer ting für ein bilinguales Magazin. tenzeitungen im Netz. International ver- und -profile sowie der Redaktion. Sonntagsausgabe, der regionale Privatfern- UFA gleichende Untersuchung zur Unabhängigkeit sehsender Tele M1, ein TV-Unternehmen Jahreszeitenverlag Analyse des europäischen Kinomarktes: Markt- und Eigenständigkeit von Printprodukten und stern.de der AZ Medien Gruppe sowie das Schweizer Neukonzeption des Onlineauftritts eines analyse und Markteintrittsstrategien, Channel- Onlineauftritten in der Wahrnehmung der Konzept für die Internetseite zu den Olympi- Radio DSR, ein Unternehmen der SRG SSR Gesundheitsmagazins. und Formatentwicklung im Bereich Mobile-TV User von NZZ Online und FAZ.net. schen Spielen. idée suisse.

- 92 - - 93 - Anhang Dozentinnen und Dozenten

Jens Zimmermann Detlef Löschmann Dr. Stefan Engels Dozentinnen und Dozenten Andre Zoch Udo Ludwig Prof. Dr. Christoph Fasel Dr. Maja Malik Prof. Dr. Michael Gaitanides Journalismus Prof. Dr. Miriam Meckel Thomas Garms Renommierte Lehrkräfte und Privatdozenten aus Wissenschaft und Medienpraxis Jakob Augstein Anne Meyer-Minnemann Prof. Dr. Thomas Hess unterrichten die Studierenden der Hamburg Media School. Matthias Ballmann Daniel Moj Dr. Claudia Höck Prof. Dr. Markus Behmer Tomas Niederberghaus Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Péter Horváth Dirk Benninghoff Arndt Ohler Prof. Dr. Hubertus Gersdorf Jens Bergmann Martin Ordolff Prof. Dr. Martin Gläser Film Christoph Hochhäusler Jens Richter Dr. Michael Beuthner Dr. Hans Paukens Christian Goedecke Sascha Arango Sabine Holtgreve Carsten Rocker Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher Reinhard Pede Dr. Ralph Oliver Graef Reiner Bader Hannes Hubach Dr. Cathy Rohnke Dorothee Bölke Stefan Plöchinger Andreas Grandt Prof. Michael Ballhaus Ralf Husmann Markus Runde Hans-Jürgen Börner Prof. Dr. Horst Pöttker Dr. Lars Hinrichs Frank Betzelt Slawomir Idziak Ottokar Runze André Boße Dr. Manfred Redelfs Prof. Dr. Claudia Höck Andrew Bird Silvia Itscherenska Jan Ruschke Dr. Christine Brinck Gerd Roth Christoph Janetzko Nina Bohlmann Julia Jung Stefan Rüsenberg Ulrike Brödermann Prof. Dr. Armin Rott Prof. Dr. Torsten Keller Hagen Bogdanski Rainer Kaufmann Horst Schäfer Kathrin Buchner Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel Heinz Kirchhoff Matthias Bollinger Nicole Kellerhals Nina Schley Dr. Steffen Burkhardt Hans Ruoff Dr. Rüdiger Klepsch Bard Breien Rainer Klausmann Stefan Schmidt-Hug Ulf Dammann Christian Salwiczek Prof. Dr. Hans Koller Jochen Brunow Prof. Thilo Kleine Franziska Schmidt-Kärner Justus Demmer Prof. Dr. Helmut Scherer Peter Kuhlmann Dr. Barbara Buhl Ann-Kathrin Kramer Susanne Schneider Theo Dersjant Prof. Dr. Christian Schicha Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle Christian Burgdorf Nicolette Krebitz Gregor Schönefelder Dr. Caroline Emcke Hendrik Ruben Schmid Dr. Markus Langenfurth Gloria Burkert Stefan Krohmer Thomas Schreiber Markus Engelhardt Prof. Dr. Dr. Siegfried J. Schmidt Ulrike Martzinek Prof. Dr. Oliver Castendyk Beate Langmaack Babette Schröder Dr. Stefan Engels Matthias Schmolz Wiebke Maaß Thomas Clark Florian Langmaack Prof. Torsten Schulz Stefanie Flamm Inka Schneider Ulrike Meier Nobert Eberlein Florian Leidenberger Melanie Schütze Marina Friedt Jan Siegel Prof. Dr. Jens Müller Orkun Ertener Jutta Lieck-Klenke Sascha Schwingel Susanne Führer Dr. Christian Stöcker Dr. Christian Rauda Arne Feldhusen Maximilian Lips Michael Seresin Prof. Dr. Rüdiger Funiok Jörg Thadeusz Dr. Lars Peters Mareike Fell Angelika Maccarone Michael Souvignier Dr. Thomas Garms Katja Thimm Leonard Reinecke Prof. Dr. Ludwig Fischer Rolf Manzei Ulrich Stein Jochen Gaugele Prof. Dr. Stephan Alexander Weichert Nadja Roder Jens Fischer Dr. habil. Susanne Marschall Manuela Stehr Bettina Gaus Prof. Dr. Siegfried Weischenberg Prof. Dr. Armin Rott Silke Fischer Vessela Martschewski Prof. Peter Steinbach Prof. Dr. Martin Gläser Simone Wendler Frederik von Rumohr Ingo Flies Gordian Maugg Dr. Robert Straßer Dominique Gradenwitz Prof. Dr. Ewald Wessling Prof. Dr. Helmut Scherer Friedemann Fromm Marcus Mende Thomas Stührk Steffen Grimberg Ursula Wienken Prof. Dr. Marc Schomann Dr. Dennis Eick Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt Peter Suschitzky Dr. Ulrike Grübler Oliver Wurm Prof. Dr. Wolfgang Seufert Matthias Glasner Johannes Missall Volker Szezinski Steffen Gurr Matthias Ziemann Prof. Dr. Insa Sjurts Gisela Gondolatsch Dominik Moll Daniela Tolkien Kuno Haberbusch Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke Dr. Axel Grannemann Andrea Nedelmann Ruth Toma Barbara Anna Hamm Medienmanagement Uli Stein Bruno Grass Benedict Neuenfels Michael Töteberg Prof. Dr. Uwe Hasebrink Prof. Dr. Jürgen Althans Dennis Teubner Jochen Grewe Anatol Nitschke Claudia Tronnier Thomas Heun Knut-Olav Banke Dr. Markus Thielbeer Thorsten Grigat Silke Olthoff Gergana Voigt Gabriele Hoberg Prof. Dr. Werner Beba Prof. Dr. Sabine Trepte Nina Grosse Dr. Volker Pantenberg Gerhard von Halem Joachim Holtz Jan Bechler Prof. Dr. Edgar H. Tritschler Birgit Grosskopf Georgij Pestov Harro von Have Kathrin Jansen Benjamin Benedict Prof. Dr. Ebbo Tücking Alain Gsponer Tony Pierce-Roberts Dr. Colin Walker Dr. Jens Jessen Dr. Alexander Benlian Dr. Vural Ünlü Barbara Häbe Nicole Pleuler Verena Weese Stella Jürgensen Christian Blum Veit Vollmer Cornelia Hammelmann Dr. Philipp Plog Christian Weisenborn Leif Kramp Dr. Anke Brack Andreas Walter Nina Haun Achim Poulheim Marc Wenske Dr. Joachim Kronsbein Dr. Steffen Burkhardt Dr. Endress Wanckel Jo Heim Pit Rampelt Kai Wessel PD Dr. Wolfram Lamping Prof. Dr. Wolfgang Büscher Andreas Wolfers Holger Heinßen Ursula Reichwald Dr. Thomas Weymar Christian Leunig Thomas Diekmann Sven Wollner Michael Hjorth Prof. Richard Reitinger Roland Zag Dr. Wiebke Loosen Prof. Dr. Jürgen Deters Dr. Jochen Wünsche

- 94 - - 95 - Anhang Kontakt und Impressum

Daten und Fakten führung, Studio Hamburg (Vorsitz); Prof. Dr.-Ing. habil. Leitung: Univ.-Prof. Dr. Armin Rott), Journalismus (Wis- Kontakt und Impressum Korrektorat KorrekturService Sand Monika Auweter-Kurtz, Präsidentin der Universität senschaftliche Leitung: Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel), Lithografie Vielen Dank an die Alphabeta GmbH, Unternehmen HMS Hamburg Media School GmbH Hamburg (stellv. Vorsitz); Senatorin Dr. Herlind Gunde- Film (Leitung: Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt und Prof. Herausgeber Hamburg Media School www.alphabeta.de Unternehmenssitz Finkenau 35, 22081 Hamburg lach, Wissenschafts- und Forschungssenatorin der Freien Richard Reitinger) Projekt- und Redaktionsleitung Hendrike Schmietendorf Druck v. Stern´sche Druckerei, Lüneburg Geschäftsführung Univ.-Prof. Dr. Insa Sjurts und Hansestadt Hamburg; Andreas Arntzen; Staatsrat Dr. Tochterunternehmen TIDE GmbH, Bürger- und Ausbil- Konzept und Creative Direction Matthias Ballmann Ausgabe März 2010 Gründung 2003 Nikolas Hill, Behörde für Kultur, Sport und Medien; Martin dungskanal und Michael Weber, Buero Matthias Ballmann Auflage 2.000 Gesellschafter 50 % HMS Hamburg Media School Köttering, Präsident der Hochschule für bildende Künste; Unternehmenssitz Finkenau 35, 22081 Hamburg Fotografie Sebastian Isacu (Porträts und Architektur), Erscheinungsweise jährlich Stiftung, 25,2 % Freie und Hansestadt Hamburg, Achim Twardy, Vorstandsmitglied Gruner+ Jahr Hamburg; Geschäftsführung Werner Eggert, Lars Krösche Matthias Ballmann, Jimmy Grassiant, André Poling, Kontakt Hamburg Media School, Finkenau 35, 12,6 % Universität Hamburg, 12,2 % Hochschule für Andreas Wolfers, Leiter Henri-Nannen-Journalistenschule Chefredakteur Werner Eggert Michael Weber, Screenshots vom Fernsehbeitrag „Wenn 22081 Hamburg, Telefon: +49 40 413468-0, Telefax: bildende Künste Internet www.hamburgmediaschool.com Internet www.tidenet.de das Telefon krank macht“, NDR 21.09.2009 +49 40 413468-10, [email protected], Aufsichtsrat Dr. Robin Houcken, Mitglied der Geschäfts- Studienfächer Medienmanagement (wissenschaftliche Stand Februar 2010 Illustration Michael Weber www.hamburgmediaschool.com

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