Heinrich Zschokke und Heinrich Remigius Sauerländer, zwei Häupter der "Aarauer Partei" : ein Beitrag zu den kommenden Jubiläen von 1798 und 1848

Autor(en): Sauerländer, Heinz

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Aarauer Neujahrsblätter

Band (Jahr): 70 (1996)

PDF erstellt am: 05.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-558855

Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber.

Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.

Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch

http://www.e-periodica.ch Heinz Sauerländer Heinrich Zschokke und Heinrich Remigius Sauerländer, zwei Häupter der «Aarauer Partei»

Ein Beitrag zu den kommenden Jubiläen von 1798 und 1848

gruppe. Den Rest des Jahres verwendete er zur Vorbereitung auf den Besuch der Universität Frankfurt an der Oder, wo er sich im April 1790 immatrikulierte. Er stu- dierte Theologie und Philosophie. Im März 1792 erhielt er das Diplom als Dok- tor und Magister der Philosophie und der freien Künste und bestand in Küstrin das Examen in den theologischen Wissen- Schäften. Nach einem Aufenthalt in Mag- deburg hielt er vom Oktober 1792 bis Mai 1795 an der Universität Frankfurt an der Oder Vorlesungen als Privatdozent über Gegenstände der Theologie und der Phi- losophie und widmete sich der Schriftstel- lerei, in der er sich seit seiner Schulzeit schon versucht hatte. Im Mai 1795 begab sich Zschokke auf eine Bildungsreise nach Berlin, Leipzig, Bay- reuth, Nürnberg, Stuttgart und betrat am 3. September die Schweiz in Schaffhausen. Er gelangte über St. Gallen, Appenzell, Toggenburg, Einsiedeln, und Zug nach Zürich, wo er sich drei Monate auf- hielt und Bekanntschaft mit Zürcher Per- Zschokkes Stationen sönlichkeiten machte. auf dem Wege zur Helvetik Mitte Dezember 1795 reiste er nach , blieb dort bis im März 1796, um dann nach Johann Heinrich Zschokke ', am 22. März Paris aufzubrechen. Dort weilte er ein 1771 in geboren, erlebte dort Vierteljahr. Nach Bern zurückgekehrt, nach dem frühen Tod seiner Eltern eine wollte er seinen ursprünglichen Plan, Ita- etwas turbulente Jugendzeit. Im Januar lien zu bereisen und Rom aufzusuchen, 1788 verließ er Magdeburg, war ein Jahr ausführen. Er wanderte über Luzern und Hauslehrer in Schwerin und danach bis im Schwyz ins Urserental, machte einen Ab- Herbst 1789 unterwegs mit einer Theater- Stecher auf die Gotthardpaßhöhe und ging

4 I Hemrirfi Zscftokfe (1771-1845) 2 Hewric/i Remi^/«5 Stf»er/

über die Oberalp nach Chur, das er Mitte gesprochen wurde. Am 4. Dezember be- August 1796 erreichte. schlössen die Bündner, eine Summe von Der Politiker Johann Baptista von Tschar- 100 Dukaten auf den Kopf Zschokkes zu ner (1751—1835) und der Schulmann aus Magdeburg Johann Peter Nesemann (1720-1802) veranlaßten Zschokke an- fangs Dezember 1796, die Leitung des Se- minars Reichenau zu übernehmen, einer privaten Erziehungsanstalt, in der im Sin- ne aufklärerischen Gedankengutes unter- richtet wurde. Zschokkes weiter geübte Schriftstellerci wandte sich in den Bünd- ner Jahren besonders volkserzieherischen und politischen Aufgaben zu. Am 21. März 1798 wurde ihm das bündnensche Landesbürgerrecht geschenkt. Im Mai 1798 kam es wegen politischen Unruhen zur Auflösung des Reichenauer Seminars. Zschokke stellte sich aufdie Sei- te der «Patrioten», d.h. der Befürworter eines Anschlusses Bündens an die Helve- tik. Deren Gegner, die Altgesinnten, die Hilfe bei Österreich suchten, votierten in einer Volksabstimmung am 1. August 1798 die Helvetik. Die «Patrioten» gegen ±1, ii. wurden verfolgt. So floh Zschokke am 9. August auf einem Rheinfloß nach Ra- gaz, wo sich die Flüchtlinge sammelten. Von ihnen wurde er zusammen mit setzen, sein Bild an den Galgen zu heften Tscharner zu den helvetischen Behörden und ihm das «erschlichene Bündner Bür- nach und Luzern abgeordnet. gerrecht» zu entziehen. Am 9. April 1799 Zschokke erreichte beim Großen Rat und widerrief die provisorische Landesregie- Senat der Helvetischen Republik, daß den rung Graubündens diesen Beschluß. Bündner «Patrioten» am 28V29. August Zschokke erhielt am 6. Oktober 1801 das 1798 das schweizerische Bürgerrecht zu- Gemeindebürgerrecht von Malans.

s Zschokke im Dienste der Helvetik 26. Mai 1800 hatte er in gleicher Stellung den französischen General Moncey mit Die führenden Männer der Helvetik wur- dessen Truppen über den Gotthard zu be- den durch das Auftreten Zschokkes für die gleiten mit der Aufgabe, das durch Bür- bündnerischen Emigranten auf ihn auf- gerkrieg heimgesuchte Tessin zu befrie- merksam. Am 2. November 1798 stellte den. Am 12. September 1800 wurde ihm ihn der helvetische Minister der Künste das Amt eines Regierungsstatthalters im und Wissenschaften, Philipp Albert Stap- Kanton übertragen, um die in der fer (1766—1840), als Chef des «bureau d'es- Landschaft ausgebrochenen Unruhen zu prit public» an mit dem Auftrag, zu versu- beschwichtigen. Am 11. November 1801 chen, die Landesbevölkerung zugunsten trat er freiwillig von diesem Amte zurück. der neuen Ordnung zu gewinnen. Zschokke hatte in drei Jahren durch den Zschokke gab am 8. November 1798 De« Einsatz aller seiner Kräfte und mit diplo- ati/ric/ü/^e« u>oMeffa/tre«en ScWeizer Bo- matischem Geschick «Ausserordentliches ten heraus, ein wöchentlich erscheinendes für seine Wahlheimat» -' geleistet. Daß ihm Volksblatt, das besonders vom einfachen dies als Dreißigjährigem, im Ausland Ge- Volk gelesen wurde und «das den Gegnern borenem gelang, ist wohl den damaligen der Revolution in der Schweiz Kopfzer- besonderen politischen Verhältnissen, brechen macht»Z Nachdem er 1799 mit dem ständigen Kampf zwischen Föderali- anderen Aufgaben betraut wurde, erschien sten und Unitariern und dem gegenseiti- die Zeitung, wahrscheinlich vom Natio- gen Mißtrauen der Alten Orte zuzuschrei- naldrucker Heinrich Gessner (1768-1813) ben. redigiert, immer noch mit einzelnen Arti- kein von Zschokke versehen, bis im De- zember 1800. Erst 1804 erschien der Auf Schloß Biberstein Sc/iice/zer Bote wieder unter der Redaktion von Zschokke. Nachdem Zschokke den Winter 1801/ Am 14. Mai 1799 wurde Zschokke Statt- 1802 in literarischen Kreisen in Bern ver- halter für den Distrikt Stans, der sich durch lebt hatte, beabsichtigte er, sich endgültig den Aufstand der Bevölkerung gegen die von der Politik zurückzuziehen. «Er sehnt Franzosen in einem trostlosen Zustand be- sich recht sehr nach jener Abgeschieden- fand. Als Regierungskommissar im Kan- heit vom Weltgetümmel, die ihn einst in ton Waldstätten vom November 1799 bis Reichenau beglückt hatte.» Er möchte Ende Februar 1800 wirkte er als erfolgrei- sich im niederlassen, «wo er unbe- eher Vermittler und Organisator. Am kannt wohnen und dem wilden, aber

6 3 7ïte/seife i>on Nr. 2 des Schweizer Boten www November i79#, ^edrwe/ef 1« der Lwaremer Nn/iomd- 6«e/îdrwe/eere» 6ei Grimer imd Gessner ('Boning, S. 19^

N.° 2.

Set* aufctcfjitije uni) moulerfafirme

Sottfeçung fiber Stmbten. ten /..bag; bie Sfreubeit von Sunbten vet_ Set jaerfammette 25unbwtag. 311 loreu gebe. — Sinige wittbeir jerfchlagetr 3li*n5 war faff o »0« lOneu nub aiibre iit Sefaitgenfcbaft gefegt/ anbre do-" <6rei» îlnÇângeïti be u. SteferVunbd* ben unb verfrocheu- geh in bie SSSàlber ; ait» tag alfo an, unfer Sireftorinm bre jogeu mit 58eiü unb Stint in ber Stacht baff ftcf) Viiübten nidjt mit tier 6cf)wetj über bie Verge,/ nm fiel) su und in_ bie vereinigen motte. S«t> roatllj'm noçb iticbt «Schweis ju dùcbten. SBebflagen war über genug»/, foiibern nur gans: fret» Nantie su aß; reidje Sente tunrbeit arm; tvoblbûbenbe' befummelt /febaffte. er We fdjbneii ©efebe Vaitern- mußten £and nnb-fwf mit. bem »im- i794Wieter ab/ woWrcefrbte ft'tei)* Slùçfeiiflitfebii. belt bed Vtinbtncrvolf» geffcberbwac ; — Von allen gutgejlnntcn ©emeinben hielt jg etr fcl)itfte fogar fcatj ©efeg ab »ei» fieb VHalrtiio am aßerldngffen. Sa nun (bed 4>cr Bebngericbteitbunb vorgetragen ber jfrtegsrath gern bie Vffretd)iffbeir6cl» ba» fjatte / baft fid) feilt 2\ict)terimb> (Be* baten inb Simb sieben wollte/ »ab feçgeber folle mit ùtelb beftecbeit laf malb bad- Volf freplteb nidjt fo wagte,/ fen — Uni) tun bad SOtaas voll 4« ma» fo gieng manbarauf Ivb; bie brave ; ©e» cben y feijte er einen Kriegseutb eiir, fem meinbe ^TTaltans su entwaffnen. ïOîan er allef;@ewrtlt übergab; Siefer.Âriegè Ivette ben ebrwiirbigen Vorgebet ber @e» ratbfwabttiu lauter, (Solid. mit» bereit meinbe/Warnend Sorter./ inb §rei)e / treuen "Stenern, befegt. - unb nabrn ißn bmterliffig gefangen mib - SadVolC btlbete fteß iioef) immer ein/ fbleppte ibn. nad) Cfur / wo btr arme baff basfatle» ju feinem SSoblergelm gcrei» 23oner nvdj febmaebtet nnb feine Siebe dje ; maticber ebclicbe Viann aber/ bem fût bie Schwerer, hart-büffeu muff! — bie- Singen «ufgiengen fdjüttelte ben Stopf Sibet/-bu ebler dotier/ fei; ruhig. Ser baju Zag ber Vergeltung wirb aud) für bieb cobalb ber Äriegdratf) eingefegt war, fvmmcrt/ unb- ©ott lebt med) gieiig bie Verfolgung ber wbtfdjaffneu Sarauf nradjte. man bem braven VHrt* Sente an / tvelclje ebmalb bie Vereinigung Irtnfert) ben îtutrag / bteffiaffèii absule* mit ber Schweis Vietze», uub nieljtivoll» gen/, unb man gab ifjueu babS£l)tetv

7 4 Sf/f/oß Bi&ersfem

fruchtlosen Gezänke politischer Faktionen Staate gehörende, seit 1798 leerstehende fern stehen könnte»/ So wanderte er auf Schloß Biberstein aufmerksam. Zschokke Umwegen im März 1802 zusammen mit mietete sich dort ein. Meyer und dessen (1777-1811) und Gattin verhalfen ihm zu einer wohnlichen Ludwig Wieland, dem Sohne von Chri- Einrichtung. Dort widmete er sich wissen- stoph Martin Wieland (1733—1813), nach schaftlichen Studien und literarischen Ar- Aarau. Er suchte dort den Unternehmer beiten. Er erlebte hautnah den aargaui- und helvetischen Senator Johann Rudolf sehen Stecklikrieg* und entzog sich im Meyer Vater (1739—1813) auf, den er Herbst 1802 zusammen mit Johann Sa- während seiner Tätigkeit für die helveti- muel Gruner, Berginspektor und Berg- sehe Regierung kennen und schätzen ge- werksdirektor der Helvetischen Republik lernt hatte. Dieser machte ihn auf das dem (1766—1824), den Unruhen durch eine

8 Wanderung durch den Schwarzwald. Am Sendungen in die Waldstätte und in das 24. August 1804 schenkte Ueken Zschok- schweizerische Italien, auf die allgemeine ke das Ortsbürgerrecht, und er wurde dar- Vernachlässigung des Forstwesens in der auf ins Kantonsbürgerrecht aufgenom- Schweiz aufmerksam gemacht Wieder- men. holte Alpenreisen, Walduntersuchungen Am 25. Februar 1805 heiratete er Nanny und botanische Beschäftigungen brachten (1785-1858), die Tochter des Kirchberger mich aber ganz unversehens in Ruf eines Pfarrers Jakob Nüsperli (1756-1835). Die- erfahrnen Forstmannes...» Zschokke ver- se hatte am 14. September 1802 im Steck- tiefte sich in die umfangreiche Literatur likrieg besonderen Mut und Geistesgegen- über das Forstwesen und verfaßte 1804 in- wart bewiesen, indem sie furchtlos zu den nert erstaunlich kurzer Zeit das Buch Die Aufständischen hinausging, die ihren Va- Und schon nach zweiJahren ter, den «Patrioten», mit Flinten, Mistga- erschien von ihm das umfangreiche po- beln und Zaunstecken bedrohen wollten. puläre Lehrwerk in zwei Bänden Der Nach Bewirtung mit Käse und reichlich ScWeizemcke Gefetirtrs/orVer das er auch Wein soll der Haufe abgezogen sein, ohne unentgeltlich den Ortsvorstehern verteilen größeren Schaden anzurichten''. In der ließ. Folge verwaltete sie geschickt in ihrer Ehe Am 31. August 1804 ernannte die Regie- das sich ausdehnende Hauswesen, schenk- rung des Kantons Aargau Zschokke zum te ihrem Gatten dreizehn Kinder und ließ Mitglied des aargauischen Forst- und diesen klugerweise unbehelligt sich seinen Bergamtes. Er amtete bis Ende Juni 1829 politischen, schriftstellerischen und wis- als Oberforst- und Bergwerksinspektor. senschaftlichen Arbeiten widmen. Maßgeblich beteiligte er sich an der Schaf- fung der aargauischen Forstordnung von 1805. Wie aus Zschokkes Briefwechsel mit Zschokke, der Forstmann' dem Konstanzer Generalvikar Ignaz Hein- rieh von Wessenberg (1774—1860) hervor- Gruner war es, der Zschokke bewog, sich geht, hatte sich Zschokke bis Ende der mit der Forstwirtschaft auseinanderzuset- dreißiger Jahre immer wieder mit dem zen. Er selbst schrieb darüber^: «Theils Forstwesen befaßt". Lust, einsam in grünen Bergwäldern um- Eine Tafel am Alpenzeiger enthält den herzustreifen; theils der Anblick von Text: «Heinrich Zschokke, 1771—1848, Mißhandlung und Verwüstung derselben, dem großen Forstpionier unseres Landes. hatte mich schon sehr früh bei Bereisun- Der Schweizerische Forstverein und die gen der Alpen, mehr noch während der Stadt Aarau 1973.»

9 5 Zsrfcofekes Besitzungen l

Zschokkes Ansiedlung in Aarau Gottlieb Samuel Irnhof das Haus Nr. 450 (Kataster 1805), 644 (1829)", heute Nr. Am 1. Oktober 1807 kaufte Zschokke von 18 in der Vorstadt auf dem Rain, mit Höf-

STADTBACH A=cn ZIEGELRAIN

Ziegelhütte ,Haus Georg Siebenmann

Garten JohJak.

Ziegelgarten der Stadt

Zschokkes

Garten

SCHACHEN

10 6 Ram Nr. 2# 7 Tite/ des ICd«/^erfra^5 wm /. Oktober 2^07 a-u^/- 5c/ze« Gotf/ieb Stfmwe/ Jw/10/" rir/r/ Zsc/zokke befreßewd H^ws Nr. 2# 0m Ram 0 OeZJ

Nüsperli von Biberstein nach Aarau er- folgt ist. Diese bewohnte das Haus bis zum Umzug in die «Blumenhalde», deren Grundstein- legung am 25. April 1817 erfolgte und in der am 10. August 1818 die Familie zum ersten Mal die Nacht verbrachte R Das Haus am Rain wurde am 28. April 1825 von Zschokke an Heinrich Frey-Hag- nauer (1785—1840) verkaufte.

Ii und Garten R Gottlieb Samuel Imhof hatte dieses am 22. Juni 1807 von Anna Magdalena Imhof-Hunziker, dessen Sohn Bernhard Jakob Imhof und den Tochter- männern Pfarrer Jakob Nüsperli-lmhof und Samuel Htinerwadel-Imhof erwor- benR Nüsperli war der Schwiegervater Zschokkes. Es scheint deshalb nahelie- gend, daß der Verkauf vom Juni 1807 vorsorglich im Hinblick auf die Über- Siedlung der jungen Familie Zschokke- 8 Tife/ rfe5 Kdw/t>ertra£s com 17. December f £f 0 awisc/je« H/ero«/mM5 HdfWtfwer-Meyer befreiend Zie^e/- £drte« f/lOeZ)

Die Firma Zschokke hatte am 1. April 1810 mit den Zschokke-Öhlhafen & Comp. Lohgerber-Meistern Johannes Ohlhafen und Johannes Rychner einen «Societäts- Zschokke erwarb am 17. Dezember 1810 Contract» abgeschlossen, um unter der von Hieronimus Hagnauer-Meyer (1735— Firma Zschokke-Öhlhafen & Comp, eine 1816) zusätzlich den Ziegelgarten mit Leder-Manufaktur und Lederhandlung zu Haus Nr. 474 (Kataster 1805), 672 betreiben'L Er selbst wollte sich in der (1829)'" im Schachen samt Scheune und Unternehmung um das «Schwellen und Schopf Nr. 471 (1805), 667 (1829) am Gärben der Häute, der Führung des Ziegelrain R Besitzer dieses Grundstückes Hauptbuches, des Journals und der Corre- waren 1824 Rudolf Siebenmann, alt Post- spondentz» kümmern. Er trennte sich in einnehmcr, und 1825 Samuel Aeschbach, der Folge von den beiden Mitinhabern zum Rößli ' laut «Erklärung und Vergleich» vom 22. März 1816'L In einem Nachtrag im Kataster 1805'^ ist auf dem Gelände des Ziegelgartens unter Nr. 306, 668 (1829) «Ein neu gebautes Ge- werbegebäude» aufgeführt. Es ist anzuneh- men, daß dieses von Zschokke-Öhlhafen & Comp. 1811 errichtet worden ist. Zschokke suchte sich mit der Beteiligung an Zschokke-Öhlhafen & Comp, und dem Kauf des Ziegelgartens ein weiteres Standbein in Aarau zu sichern. Ist er noch nicht restlos davon überzeugt, sich mit sei- ner journalistischen und schriftstelleri- sehen Arbeit ein genügendes Einkommen für seine sich vergrößernde Familie zu ver- schaffen? Hegt er noch Zweifel darüber, mit den in Aarau übernommenen Aufga- ben sein Lebensziel zu erreichen? Darauf weist der nachfolgende Passus des «Societäts-Contractes» hin: «Wer aber ein- zeln austretten will von der Societät zahlt derselben sechshundert Schweizerfranken

12 Schadloshaltung. Dem Aßoßic Heinrich in Brillanten schenkte. Später übersandte Zschokke ist zwar gestattet, wenn sich je ihm Königin Karoline einen Brillantring der Fall ereignen sollte, einen auswärtigen mit ihrem Namenszug. Zschokke Ruf anzunehmen und dennoch ABoBié zu schreibt «Manchen Winterabend er- bleiben, aber ist verpflichtet, dann an sei- götzten wir uns mit Erbauung von Luft- ner Stelle einen brauchbaren Mann in der schlossern, und entwarfen und verwarfen Manufaktur zu unterhalten, den die So- Grund- und Aufrisse zu einer niedlichen cietät anstellt, und einen der ABoBié voll- Villa. Aber die Hoffnung, sie in der Wirk- komen in Stand zu setzen, die Gerberey lichkeit je zu erblicken, versagten die be- nach Grundsätzen fort zu setzen und zu schränkten Vermögenskräfte. Da über- führen.» raschte mich ein kleiner Goldregen. Zweimal hatte Zschokke einen auswärti- Einige Geldsummen, schon seit den gen Ruf erhalten. Durch die Vermittlung Revolutionsjahren verloren geschätzt, von Karl Viktor von Bonstetten (1745— gingen ein; sogar der von meiner Basler 1832) lädt Mme Germaine de Staël in Regierungsstatthalterschaft rückständige Coppet (1766—1817) im August 1803 ihn Gehalt, bei nunmehriger Liquidation der ein, ihr Reisegesellschafter zu werden V helvetischen Staatsschuld, ward endlich Im September 1815, nachdem der erste ausgezahlt. Sogleich macht' ich mich an's Band seiner Ba/emc/te« Gesc/ncfzten er- Werk. Ring und Dose der könglichen Ge- schienen war, trug ihm in München Mini- ber bewahrt' ich zu deren Andenken; aber ster Georg Friedrich Freiherr von Zentner die Edelsteine verwandelt' ich, ohne che- (1752—1835) die Stelle eines residierenden mischen Prozeß, in Kalksteine.» Damit Mitgliedes der Münchner Akademie an meint er den Bau der «Blumenhalde». Beide Offerten lehnte er ab. Die veränderten Vermögensverhältnisse veranlaßten Zschokke, sich, wie beschrie- ben, aus der Firma Zschokke-Öhlhafen & Die «Blumenhalde» Comp, zurückzuziehen.

Mit seinem Verleger Sauerländer reiste Zschokke im August 1815 über den Arl- Heinrich Remigius Sauerländer" berg nach Wien und hielt sich im Sep- Frankfurt am Main — Basel — Aarau tember in München auf, wo ihm König Maximilian Joseph als Anerkennung für Am 13. Dezember 1776 erblickte Sauer- die Abfassung von Baiemc/ie G«c/»c/ifen länder am Barfüßergäßchen in Frankfurt eine goldene Dose mit seinem Namenszug am Main als fünftes von dreizehn Kindern

13 9 Die «B/wmew/idDe»

••..'-.a

iJWU) ICgCTÖWWB3B WWtW Kr» im« n*ti"

« •VÉ?$ der Christiana Sophia (1752—1816) und des war er Gehilfe bei Buchhändler Friedrich Johann Christian Sauerländer-Schepper Esslinger am Roßmarkt. (1747—1805) das Licht der Welt. Er be- In der Frankfurter Zeit fanden sich junge suchte bis zu seinem vierzehnten Alters- Buchhändler und andere Gleichaltrige, jähr die Frankfurter Schulen und absol- unter ihnen auch Clemens Brentano vierte für drei Jahre eine Buchdrucker- (1778—1842)^, oft freundschaftlich zusam- lehre in der Offizin seines Vaters. Von men, eine der Grundlagen zu den später 1794 bis zum 30. September 1796 folgte engen Beziehungen Sauerländers zum ge- eine Lehre bei Buchhändler Johann Gott- samten deutschen Buchhandel. lob Pech am Frankfurter Kleinen Korn- Während Sauerländers Stellung bei Esslin- markt, wo er danach als Handlungsdicner gcr oder nach seinem dortigen Weggang verblieb. Vom April 1797 bis im Mai 1801 muß er sich, nach Aufzeichnungen in sei-

14 io Hdws LdMjm?emw5ta^ Nr. P/ioto a?. i#&> (Fi'T, Granirtiicfe, GefcàWe)

nem Nekrolog, in Paris aufgehalten haben, Sammlung von Aarau beschlossen, jedem wo er sich von den dortigen politischen Käufer eines Grundstückes an der 1798 und geistigen Ideen tiefbeeindrucken ließ. wegen der Wahl zur helvetischen Haupt- 1802 war er in Stellung bei Buchhändler Stadt geplanten Laurenzenvorstadt das und Buchdrucker Samuel Flick (1772— Bürgerrecht zu übertragen, wenn dieser 1833) bei der Schifflände in Basel und die Fertigstellung des darauf stehenden wurde dessen Teilhaber mit 750 Louis Gebäudes garantierte^. Nach Kataster d'or einbezahltem Kapital. 1805 ist das Haus Nr. 61 das letzte gegen Am 5. Juli 1803 heiratete Sauerländer in Gelterkinden Maria Ryhiner (1775—1846). Diese stammt aus einer alten Basler Fami- lie. Aus dem Verlobungsvertrag vom 5. Mai 1803 ist ersichtlich, daß Sauerländer sich innert kurzer Zeit als versierter Be- rufsmann und verläßlicher Partner in Basel ausgezeichnet hatte und dort namhafte Freunde ihm Unterstützung gewährten. Die Gattin Maria erwies sich in der Folge als liebwerte Gemahlin und tüchtige Hausmutter. Die Familie übersiedelte im Oktober 1806 nach Aarau.

Das Aarauer Bürgerrecht haftete am Hause

Am 29. April 1807 erwarb Sauerländer in Aarau das Haus Laurenzenvorstadt Nr. 61 von Franz Georg Hofmann. Dieser (von Burweiler bei Landau), bei der Eröffnung am 6. Januar 1802 Vorsteher der Kantons- schule Aarau, war am 24. August 1804 durch öffentliche Steigerung erster Besit- zcr dieser Liegenschaft geworden. Am 20. November 1803 hatte die Gemeindevcr-

15 Osten, das voll ausgebaut ist. Hofmann Schulkamerad von der Gemeindeschule wurde durch den Kauf von 1804 Aarauer bis zum Gymnasium Felix Hoffmann sei- Bürger. Er verließ 1805 die Kantonsschu- ne Bilder, zeichnete die Illustrationen so le und zog nach Yverdon zu Pestalozzi, so manches Buches, das im Verlag Sauerlän- daß Sauerländer das Haus im Oktober der erschien, bearbeitete die Stöcke zu 1806 mietweise übernehmen konnte. Er seinen Holzschnitten, schuf Hand- erwarb am 10. April 1807 durch den Kauf lithographien und Entwürfe für Glasschei- desselben das bisher von Hofmann innege- ben^s. Ihn löste für einige Jahre mein habte und am 28. März 1807 aufgegebene Argover-Kamerad Anton Krättli, der Bürgerrecht. Schriftsteller und Redaktor, ab 26. Promi- Die Liegenschaft blieb im Besitze der Fa- nenter Nachfolger für die Zeit von 1968 milie Sauerländer und deren Nachkom- bis 1972 war dessen Freund Hermann Bur- men (u.a. Olivier Zschokke-Sauerländer gerR Eine Materialienschau zu seinen [1826-1898]) bis zum Verkauf am 3. Fe- Romanen Sc/nhew, Die fewwst/ic/îe Matter bruar 1899. Heinrich Remigius Sauerlän- und Brenner beherbergte anfangs 1995 das der übersiedelte am 20. Mai 1837 in die Forum Schloßplatz. von ihm 1833 bis 1835 erbauten Gebäude Wie glücklich bin ich darüber, daß sich Laurenzenvorstadt Nr. 89, dem heutigen über Jahrzehnte ein Hauch vom Geist von «Haus Sauerländer». damals mit dem kulturellen Schaffen mei- Daß Zschokke und Sauerländer sich im ner Freunde in diesem «Tusculum» bis in Jahre 1807 in Aarau niederließen, ist kein meine Zeit hinein erhalten hat. Zufall. Die 1804 begonnene und in der Folge sich schnell ausdehnende Zusam- menarbeit veranlaßte beide, auch örtlich Unternehmerisches Aarau näher zusammenzurücken. Obschon sich die Aarauer vor 1798 in ihren Freiheiten beeinträchtigt fühlten, Nac/isc/tn/t entwickelte sich in der Stadt seit Mitte Zum 1807 von Sauerländer, meinem Ur- des 18. Jahrhunderts neben dem Gewerbe Urgroßvater, erworbenen Haus Lauren- eine erfolgreiche Textilindustrie^. Deren zenvorstadt Nr. 61 gehörte ein bis zum Kaufleute und Fabrikanten waren die damaligen offenen Stadtbach abfallendes Hauptinitianten der Aarauer Revolution Stück Gartenland, an dessen unterstem der «Patrioten» gegen Bern von 1798. Sie Rand noch heute ein Gartenhäuschen waren Verfechter der aufklärerischen und steht. Darin malte von 1935 bis 1955 mein politischen Ziele der «Aarauer Partei»/®

6 Ii Fe/ix Ho/fmd««, zmwi Haws Nr. 6i d« der Lmirenzerworstadl

Aarau war vom 3. Mai bis 30. September alterlichen Mauerring hinaus. Die städti- 1798 helvetische Hauptstadt und seit dem sehe Wirtschaft, besonders die Textilbran- 22. März 1798 Hauptort des Aargaus, dem che, nahm Aufschwung, dies verstärkt Teil, der von Bern abgetrennt wurde. Die- nach der Aufhebung der durch Frankreich ses blieb auch nach Media- nach 1803 errichteten Handelssperren. In tionsakte von 1803 Hauptstadt des Kan- Hammer, Mühlematt, Telli und an der tons, in dem Berner Aargau mit dem Bachstraße entstanden imposante Fabrik- Fricktal, dem Freiamt und der Grafschaft bauten. Baden vereint sind. Bedeutende Unternehmenwaren die Das vormals bernische Munizipalstädt- Meyersche^' Seidenbandweberei im alten chen, das 1798 nur 2300 Einwohner zähl- Kloster an der Golattenmattgasse und hin- te, wuchs bald kräftig über seinen mittel- ter dem «Feerhause» (später Kantons-

17 12 BßfgerniefcterJo/wttttes Hereof ww fi77j—m<5 Gallerie berühmter Schweizer der Neuzeit, i, ßat/en

schülerhaus und Kantonspolizeikomman- berg^ (später Jenny & Weigel), die Tuch- do), die Herosésche'^ Indiennedruckerei fabrik Guyer^ im Weyer, die Seidenwe- und Färberei im Hammer (später Hegnau- berei Hagnauer neben der unteren Müh- er und Fretz), die Feersche" Seidenfabrik, le und die Seidenbandweberei von Nachfolger der Meyer in den Heroséschen Hotze"*' am Freihofweg (später Täfelifa- Gebäuden im Hammer und hinter dem brik). «Feerhause», die Hunzikersche^ Baum- Die von den erfolgreichen Unternehmern Wollweberei und -Färberei in der Mühle- erwirtschafteten Werte trugen dazu bei, matt (später Wolfram-Werke), die Her- die politischen, kulturellen und erzieheri- sehen Ziele der «Aarauer Partei» zu för- dem.

Aarau, «Bethlehem der Helvetik» und «Arsenal des Jakobinismus»

«Die Jahre von 1803 bis 1852 waren für Aarau die bedeutendsten seiner Geschieh- te. Eine sicher einmalige Konstellation rückte die Stadt ins Rampenlicht der na- tionalen und internationalen Öffentlich- keit und verlieh ihr eine vorher und nach- her unerreichte Geschichtswirksamkeit... Entscheidend wurde, daß sich das zur Hochburg des Zeit- geistes aufschwang. Hier fielen politische Entscheidungen, die das Schicksal der Eidgenossenschaft in hohem Maße mitbe- zogsche^ Baumwollspinnerei und mecha- stimmten; hier strömten viele Persönlich- nische Weberei an der Bachstraße (später keiten zusammen, die in der freiheitlich- Wyser) und in Suhr, die Freyschen^ me- demokratischen Bewegung des In- und chanische Weberei (später Chocolatfabrik) Auslandes eine wichtige Rolle spielten.»^ und Vitriolfabriken in der Telli, die Roth- «Die kulturellen Leistungen, mit denen pletzsche" Wolldruckerei und -Färberei sich Aaraus urbane Gemeinschaft in der im Weyer und deren Nachfolger Mühl- ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor-

18 13 Car/ Ludwig vom Ha//cr /éc?— / cS'54), aus Gallerie berühmter Schweizer der Neuzeit, Band 2, Brtdew 1S71

tat, begründeten das internationale Anse- abscheuliche Kantonsschule, durch Kaien- hen des aargauischen Hauptortes. Aus dem der und populäre Zeitungen, die mit sata- aufgeschlossenen , das nischer Perfidie und Geschicklichkeit von vielen Persönlichkeiten vorübergehendes dem berüchtigten Zschokke redigiert Asyl oder dauernden Wirkungskreis ver- werden.» schaffte, wurde ein Experimentallabor für die verschiedensten Geisteshaltungen und Zeitströmungen. »*" Der Aargau, und damit Aarau, hatten mit der Gründung des liberalen Bundesstaates von 1848 und mit der gesicherten Stellung Aaraus als Kantonshauptstadt ihre Ziele er- reicht. Damit war Aaraus große Zeit vor- bei. Wechlin+4 schrieb über Zschokke und Sauerländer: «Durch sie wurde der Aargau Mittelpunkt liberaler Presseerzeugnisse, durch sie zum größten Teil Aarau ein Zentrum, an welchem sich eine Zeitlang hervorragende Persönlichkeiten verschie- denster Art trafen, sich gegenseitig beein- flußten und befruchteten. Von diesem Geisteszentrum aus gingen denn auch die Strahlen in die verschiedensten Teile der Schweiz, ja sogar der umliegenden Länder, Und weiter 1825: «Die Häupter des Aar- so daß zu gewissen Epochen die Augen der gaus sind Herzog von EffingenR Kulturwelt nach dem Aargau gerichtet Schmiel**'', Zschokke, ein unermüdlicher waren.» Zeitungsschreiber für die revolutionäre Der Berner «Restaurator» Carl Ludwig Sache, der in Bezug auf die Fruchtbarkeit von Haller (1768—1854) äußerte sich 1824 seiner Feder, die Mannigfaltigkeit der For- in einer Denkschrift an das französische men und Arten, die Gewandtheit und Per- Ministerium des Äußeren wie folgt R «Das fidie des Stils vielleicht Voltaire (1694— Volk des Aargaus ist im allgemeinen gut, 1778) nichts nachgibt. Im Gefolge dieser trotz den unglaublichen Anstrengungen Häupter kommen DolderR Tanner**®, seit 25 Jahren, es zu verderben durch eine Sauerländer, ein Frankfurter von Geburt,

19 dessen Druckerei ein wahres Arsenal des mes treiben, jeder nach seiner Weise; wie Jakobinismus ist und täglich neue Bücher, sie oft aus Verzweiflung Hochzeit machen Broschüren und Zeitungen in révolu- oder sich einander mit christlicher Liebe tionärem Sinn produziert, dann das Gefol- totschlagen; wie sie Frieden schließen, um ge von Literaten, das sich um diesen einen frischen Pfahl vom Zaun zu reißen, großen Industriellen gruppiert, die Profes- oder einander um des heben Friedens wil- soren der Kantonsschule...» len den Krieg machen. Und ihr werdet daraus sehen, daß die Menschen noch ebenso große Narren sind wie zu Zeiten Der Sc/tM>ei2er Bote tritt wieder an des Königs Salomo...» Mit dem in solchem Tone beim Volk an- Mit seiner ersten Nummer vom 4. Januar kommenden, erfolgreichen ScWei'zer Bo- 1804 erschien in Aarau von neuem, von ten begründete Zschokke seinen Ruf als Zschokke redigiert, Der Schweizer Bote. einer der erfolgreichsten und befähigtsten Zschokke, sich dem ihm geschenkten Volksaufklärer. Er als geistiger Führer der Bürgerrecht verpflichtet fühlend, möchte «Aarauer Partei» trug mit seinem Bote« damit zur Volkserziehung und zur Stär- auch maßgeblich bei zur Erhaltung des kung des Nationalbewußtseins seinen Bei- Aargaus im Kampfe gegen das bernische trag leisten. Das zuerst einmal, später drei- Patriziat, das bei Beginn der «Restaura- mal wöchentlich herauskommende Blatt tion» die 1798 verlorenen Gebiete Waadt begann in volkstümlicher Sprache, als und Aargau zurückzugewinnen versuchte. treuherziger Plauderer seine Reise mit den Er erwies sich aber auch als unermüdlicher Sätzen Kämpfer für die Pressefreiheit. «Da bin ich wieder, und bin kein anderer, Wer hat Zschokke veranlaßt, den Sctoei- als ich selbst, will sagen: der alte, veritable, zer Boten von Aarau aus Wiederaufleben zu aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer lassen? Bote, mit dem ihr manchesmal gelacht Es ist Johann Rudolf Meyer Vater3', er- und geweint habt in bösen Zeiten. — Nun folgreicher Unternehmer, ehemaliger stecken alle die Köpfe zusammen und se- Senator in der Helvetik, Förderer der Fir- hen mich mit großen Augen an und fra- mengründer Franz Ulrich Bally (1748— gen: Was will der Schweizer Bote? — Seid 1810), Urs Peter Bally (1783-1849) undja- still und hört mich an: Die Winterabende kob Kern (1790—1867), Erneuerer des sind lang, und die Sommerabende noch Rebbaus am Hungerberg, maßgeblicher länger. Da erzähl' ich euch denn, was die Stifter der Kantonsschule, Schöpfer eines Menschen in der Welt Kluges und Dum- Reliefs und eines Atlas der Schweiz in 16

20 14 Tife/seife wn Nr. i des Schweizer Boten wm 4. JflKwar jSo^, .gedrwrkf bei F/icfe m /4arau

N°. r.

£5et aufnötige tmt> n>o^ïetfaÇrrte <6 n> ci 5 c t - SS 0 f t.

OTOwog) ben 4tm Remter i8°4.

rum Bift bu fo lange ftllf gewefen • nnb nicht i* ber ötbnung su unb gefemmen; ba wir bi# VParunt bet ©cfcroeiàer&ote fiel) roieöer gern fafcet: " " .

Sa Sin left-wieber,- utib Bin tein anberer, 3eber> fehrte ,• sanfte un* preblgtet. Samt clutch fet.bft, wmfagen : ter alte, oeritrt» tarnen" bie Sramofen nnb lärmten ; bann, tarnen ble> aufrichtige ' unt> tooljlerffthrne bie Äaiferlieh'en nnb lärmten, bann tarnen bie d)tuei5erbote/-mit bem .ifjr manchcbmabl Stufen nnb lärmten. Stiemanb wuftte/ wa# geiad)t uni geweint habt in ben bôfen 3eiten< man wollte y nnb wohin ich tarn; gabi einen 6t) ißt teilt anberer.bet, "wie es- wci)l ge> £>aget non (Stoffen unb ftJnfen.- Ba bacbrildj, fdtebn (ft, meinen Äittcl angesogen meine ber ÄIngfte fchweigt, unb wartet bab Setter jfappe'.nufgefejtunb meinen 23anberftab ge« ab. Bas heb- idj getban. - nommen unb bann gefagt bist : nun Bin id)- — „2lber, ®d)wetserbote/ weldje Äorar« audjber ©chweisevbote.—Seitm beljaubt' idj be trägft bu heuer/ benn grnn; roth unb gelb' "»trailer erft> baft td> fein anbeten bin; als trf> ftni nicht mehr SRobe ?~" fel&fl in fttefhec Jintnjort : 3cb trag auf meinem frith Slunfteefen alle bie Äopfe jufammen, unb iiemijehn Äofatben, wie einen SHofenfrans; fefjtt rntctj mit großen Singen an nnb. fragen : fattn ftd) jeber feine liebfte- ansfndjen, unb für » tüae roiUbet ©dnoeiserbote?" îDlan» bie anbertt bab Singe jubräefen; tmb ftarbeit (bet trieft mir wobt sum frennbliiben SBitt* ftnb briuny mehr alb ber Siegenbogen feitbera

ïommen bie £anb ,— mancher aber waefeit er erfchaffeit worbeit/ anfsnweifen hatte. : mit.beut itopf, nnb fprtdjt t' est iß nicht : Unb ba man. nun enblldj wieber feinet 28egi me&t/ œiefonftt — nnb ntaneber bafft mofjl in ^rieben wanbetn fann / -tret' ich meine» gar bie Sauft / um mir einen unfanften Bruder Sotenblenft wieber an/ unb wer mich beßettt, ju jubem tomm'id) wie fonft, alle SBodje-einmahV

®eib (tili nnb hört mich an fo laug unb breit 1 "Wie blefesmahl. geben.\25o« altat wa> SBinterabenbe ftnb ttnb bie * Bingen, 0cbw!ij

Blättern sowie einer Sammlung von [36 «Vater Meyer» stand an führender Stelle, Schweizer Trachtenbildern". Aarau aus seiner wirtschaftlichen und po- litischen Abhängigkeit und Beengtheit von Bern herauszureißen. Er, durch ge- schickte Geschäftstätigkeit zu Reichtum gelangt, benützte diesen im Sinne des Zeitgeistes für kulturelle, politische und gemeinnützige Unternehmen. Zschokke und Sauerländer verdankten es ihm, daß sie 1807 in Aarau heimisch wurden und sich da frei entfalten konnten.

Flick und Sauerländer, Drucker und Verleger des Hofen

Für Herstellung und Vertrieb des Sc/zwLer Boten in Aarau konnte der Basler Drucker und Buchhändler Samuel Flick (1772- 1833) gewonnen werden, der schon im Februar 1803 einen Heimatschein in Aar- au deponierte. Von Zschokke und Hof- mann, dem ersten Besitzer des Hauses Laurenzenvorstadt Nr. 61, waren vor 1805 bei Flick in Basel Bücher erschienen". Evers, 1 804 bis 1817 Rektor der Kantons- Damit müssen diese Flicks Associé Sauer- schule, begann seine Biographie von Later länder schon früh kennen gelernt haben. Jo/ia«n Rudolf Meyer mit dem Zitat «Es Mit Flick zusammen leitete dieser die Aar- ist — nach dem Urteil des Schweizerischen auer Druckerei im gemieteten Haus Halde Geschichtsschreibers — " in der Eidgenos- Nr. 12". Obschon er seinen Wohnsitz in senschaft kein Ort, dem nicht irgend eine Basel bis Herbst 1806 behielt, war er, wie Anstalt oder That oder ein großer Mann aus den Akten ersichtlich ist, monatelang zu besonderer Zierde diente.» Besser kön- von dort abwesend: er hielt sich in Aarau nen Meyers Person und dessen Wirken auf. Als gelernter Buchdrucker sorgte er für nicht umschrieben werden. eine fachmännische Leitung der Aarauer

22 16 Bwjgerfrrief HeinnV/i Remigius Sm/er/âWer ww Mw'ttc/itW/ett fom 24. Fe&rwar (Ftf/4, Hewn'c/i Remigius Sdwer/âWerj

«U,27»«« / VS„ /".Th^Vb" —/7- ^,,X777:dj> X. /. - /#?#" 5^U^«U. -SD;^..^ »ÄiC, """ -^5-" J^'--77j? 7~>

" 07 7 w, > 7 -^<&%?>

,i- V-5«^ /-,^-Ä-txC_ ^ZU > •/7r,7f "tr ; ^^grxn^>"75~ 7.. 1.7'«.^ izr-v"---- / —— 7^' ,*7 7-7'-/ ~z7JL i"/-i7p7/ z2" / 7^- 7>: ,.,^'ä 7 9/

Druckerei und gewann damit das Vertrauen 24. Februar 1806 Bürger von Münchwilen von Zschokke und seiner Umgebung. im Fricktal und, wie beschrieben, 1807 Am 20. Dezember 1805 schrieb Sauerlän- von Aarau. Sauerländers Bemühungen um der an den Aargauischen Regierungsrat, er Aufnahme als Aargauer zeigen, daß er sich hege den Wunsch, sich im Aargau nieder- schon früh zum Ziel gesetzt hatte, das Aar- zulassen, um das Flicksche Unternehmen auer Druck- und Verlagsunternehmen in Aarau fortzuführen. Am 3. Februar 1806 selbständig zu übernehmen, was ihm, nach erhielt er die Bewilligung zum Ankauf des harten Auseinandersetzungen mit Flick, aargauischen Bürgerrechtes und wurde am auf den 1. August 1807 endlich gelang.

23 J 17 • Seiïe der ßrosc/iwre Reise auf den Jungfrau- Gletscher und Ersteigung seines Gipfels, /4drat< i#ü

Große Pläne sehen Stollen»,''' war maßgeblich beteiligt von Johann Rudolf Meyer Sohn am Aufbau des Aarauer Druck- und Verlagsunternehmens. Nicht nur «Vater Meyer», sondern auch Er hatte die Absicht, auf eigene Kosten ein Johann Rudolf Meyer Sohn'', der erste großangelegtes und umfassendes Werk Sy- Bezwinger derJungfrau" und Bauherr des stemcit/sc/ie Darstellung aller Er/alzrMwgen in von Johann Daniel Osterrieth (1768— der Nafwrle/ire in 20 Bänden" herauszuge- 1839), dem Planer der Laurenzenvorstadt, ben. Junge Gelehrte: Schmidt, genannt entworfenen und von 1794 bis 1797 er- Phiseldeck", Karl Albrecht Kielmann", richteten «Feerhauses» und der «Meyer- Lichtenstein''° und Bartels'", unter der Aufsicht von Zschokke, arbeiteten in Bi- berstein daran''-. Satz und Druck des umfangreichen Wer- kes übergab Meyer am 25. Juli 1805 der Aarauer Druckerei von Flick auf Grund einer detaillierten Offerte vom 30. Januar 1805, die Sauerländers Unterschrift trägt. Das Papier lieferte Meyer selbst. Die vorhandene Einrichtung der Drucke- rei des Sc/iroeizer Bote«, vermutlich aus Material der Basler Offizin Flicks herstam- mend, reichte für diesen bedeutenden Auftrag nicht aus. Meyer hatte einen Teil der in Bern aufgelösten «Helvetischen Na- tionaldruckerei» erworben und verkaufte diesen an Flick und Sauerländer gleichzei- tig mit dem Herstellungsauftrag. Die «Nationaldruckerei» war u.a. aus den Ein- richtungen gebildet worden, die der fran- zösische General Schauenburg im Mai 1798 in der Druckerei des Benediktiner- Stiftes Einsiedeln, dem «Zentrum der Ge- genrevolution», konfisziert hatte und über Zürich, Aarau und Luzern nach Bern ge- langt waren.

24 18 Tite/ w« Systematische Darstellung aller Erfahrungen..., Erster /Draw i&?7 (Ver/dgs6i6//of/te/e «Hwws Swwer/wWer»,)

SYSTEMATISCHE DARSTELLUNG

A L L E 11 ERFAHRUNGEN

UBER ALLGEMEINER VERBREITETE POTENZEN VON LUDWIG von SCHMIDT, genannt PHISELDECK DBA ABZNBIKUNDB DOCTOR, DBB KORRESPO NOIR ENDEN GESELLSCHAFT SCHWEIZER- Äeztb und wunparztb zu Zürich, drr naturforschknden Gesellschaft DASELBST, UND PER HURZOGL. MINERALOGISCHEN SOCIBTAT ZU JENA EHRENMIT- GLIED, UND DER LBTZTBRN ORD5NTLICHRR AUSWART IG RR ASSESSOR.

ERSTER BAND MIT BILF KUPPERTAFELN.

A R A U 1 8 0 7. IN COMMISSION BEI HEINRICH REMIGIUS SAUERLÄNDER

25 19 Jnmitar cfo TW/es */er mi^e/osfe« «He/fefisc/ie« Ndfiowd/t/rwckerei », » «Ap,, ' rfe/i Jo/mmm R«do//"Meyer So/w

7- -.r, '

^Jo^~ .^vavvs^

/2/Z/x. 1 X ^,'X «x^/à^f —

/, jsSw«/. X^74-X/y' ^ 7^£c-„'/ -/ /TV>jf ^"<44- *.$2^7v't»"

Außergewöhnlich war, Schäften der Göttinger Georgia-Augusta- was geleistet wurde Universität bei Georg Christoph Lieh- tenberg (1742-1799) und darauf der Berg- Erstaunlich waren Kompetenz, Fachwis- akademie Freiberg in Sachsen bei sen und Betriebsamkeit der an diesem lei- Abraham Gottlob Werner (1750-1817), der abgebrochenen Unternehmen Betei- Schöpfer einer eigenen wissenschaftlichen ligtenc Bibliothek von gegen 40000 Bänden''-', Meyer Sohn, von Oktober 1788 bis Sep- benützte seine Stollen zu eigenen Versu- tember 1789 Student der Naturwissen- chen"+ und betraute Zschokke mit der

26 20 Ersfer Dn/ckort des Schweizer Boten, Hrt/de Nr. i2, Zeic/mwMg rw/ Ro/d/irf Gui^/wrd «1/5; 150 Ja/ire

Leitung des Konzeptes des beschriebenen, umfassenden Lehrwerkes der Naturwis- senschaften. Zschokke übernahm diese Aufgabe zusätz- lieh zu seiner Funktion als Reorganisator der aargauischen Forstwirtschaft. Er war Redaktor des Sc/iimTer Bote« und schloß mit Sauerländer am i. November 1806 ci- nen Vertrag ab zur Iderausgabe der Mrize/- /en /fir die neueste FLe/tfennde, einer wissen- schaftlichen Zeitschrift, wöchentlich erscheinend, die sich 1807 bis 1813 an den gebildeten Leser richtete. Außerdem ließ er bei Sauerländer anonym von 1807 bis anzustellen^ und die erfolgreiche Organi- 1816 Die Stunden der Anduc/it erscheinen, sation der Druckerei des Sc/utte-zer Boten ein populär-theologisches Wochenblatt, und des Meyerschen Lehrwerkes mittels das später, in Bänden zusammengefaßt, in der 1805 zugekauften Einrichtungen. 37 Auflagen herauskam und in sieben Erstaunlich war aber auch die Leistungs- Sprachen übersetzt wurde. 1810 bis 1816 Fähigkeit der Druckerei. Der für Meyers beteiligte er sich außerdem, wie beschrie- Werk angekaufte Teil der «National- ben, an der Fabrikation und am Handel druckerei» war mit gesondert dazu ange- von Leder. stellten Setzern und Druckern allein zur Sauerländer, noch in Basel niedergelassen, Herstellung seines Werkes bestimmt. Es weilte sicher die meiste Zeit in Aarau, lei- gelang mit vier Setzern, drei Pressen und tete Druck und Vertrieb des Sc/uueizer Bo- sechs Druckern, innerhalb eines Jahres 186 toi, beschäftigte sich eingehend mit der Bogen zu 8 Seiten in einer Auflage von Angelegenheit von Meyers Editionsplänen 2600 Exemplaren herzustellen. Für den und erwies sich als ausgewiesener Fach- anspruchsvollen Satz (Antiqua statt der da- mann der Verlags- und Druckbranche. mais üblichen Fraktur), viele Wissenschaft- Belege dafür sind Inhalt und Form der Of- liehe Ausdrücke, Tabellen und Formeln ferte an Meyer vom 30. Januar 1805, die war besonderes Schriftenmaterial anzu- durch seine Beziehungen mit Deutschland schaffen (das Material der gekauften «Na- geförderte Möglichkeit, in kurzer Zeit die tionaldruckerei» war laut Entwurf des benötigte Anzahl von kompetenten Set- Kaufkontraktes vom 25. Juli 1807 abge- zern und Druckern für die große Arbeit nutzt und mußte umgegossen werden).

27 Sauerländers Beziehungen zur bekannten Ausgleich divergierender Interessen, He- Basler Schriftgießerei Haas kamen ihm da- bung des Bildungsniveaus und ungehin- bei zugute; sein Schwiegervater Samuel derten Zugang zu Gewerbe und Wissen- Ryhiner (1751—1787) war ein enger schaff bedacht waren. Zschokke sprach Freund von Vater Wilhelm Haas (1741— und schrieb für seine Zeit, nicht für unse- 1800)^ gewesen. re. Darum ist er heute beinahe vergessen. Aus Mangel an Käufern wurde Meyers Er starb am 27. Juni 1848, «dem Tage, an Unternehmen 1807 aufgegeben wegen dem die Tagsatzung mit 13^2 Stimmen «ungünstigen Zeitumständen»/'? nachdem dem Entwurf der neuen Bundesverfassung vier Bände erschienen waren. zustimmt, dem großen Werk der Verstän- Die 1805 von Flick und Sauerländer ge- digung, dem Fundament der heutigen kaufte «Nationaldruckerei» war nicht Ob- Schweiz»/"-' für das er sich mit seinen poli- jekt des Trennungsvertrages von 1807 tischen Freunden eingesetzt hatte. Sie alle zwischen Flick und Sauerländer und ging hatten darauf hingearbeitet, den Staaten- erst nach Tilgung der ganzen Kaufsumme bund des Bundesvertrages vom 7. August durch Sauerländer im Juni 1808 in dessen 1815 durch einen modernen Bundesstaat endgültigen Besitz über. zu ersetzen. Mit dem Datum vom 12. Februar 1800 erhielt Sauerländer, noch in seiner Ge- Weiter-Wirken und -Werken burtsstadt weilend, von Heinrich Büschler von Zschokke und Sauerländer ^ (1773—1851), einem engen Freund ihrer gemeinsamen Frankfurter Zeit, aus Elber- Zschokkes Wirken als Publizist, Schrift- feld, wo dieser das «Comptoir für Littera- steller und oft auf Vermittlung bedachter tur» leitete, einen Brief, in dem steht: Politiker und seine Beteiligung an allen «Nun bester Freund, ich muß staunen über kulturellen Fragen seiner Wahlheimat tru- deinen Plan — du bist doch immer der alte gen maßgeblich zum Auf- und Ausbau des tiefdenkende Kautz... jetzt nimmst du dir jungen Kantons Aargau bei. Seine oft an- vor, erst noch lange in die Schweiz zu ge- gefochtene Tätigkeit im Dienste der Of- hen, da den Haufen deiner guten Kennt- fentlichkeit durch Periodika und Publika- nisse noch größer zu machen, und dann tionen, die weit über das deutsche mit I Allem gewiß wie wenige unserer Sprachgebiet hinaus ihre Wirksamkeit Collegen I mit Allem versehen ganz aus- entfalteten, zeigten ihn in seiner geistigen gerüstet, dann eine nette Buchhandl, die Haltung als einen der zahlreichen Aufklä- sich fliegend über viele erhebt, so denke rer, die aufWahrung der Menschenwürde, ich es mir, u. so ists, ich kenne dich u. ken-

28 ne deine Kenntnisse als Buchdr. u. Buch- das gemeinsame Ziel der Verbesserung hl. jetz Papp...» der geistigen und materiellen Lage der Wie wahr ist diese Prophezeiung erfüllt breiten Volksschichten, führten zwischen worden. Dank der Meyerschen Initiativen Zschokke und Sauerländer zu einer le- und Zschokkes unermüdlichem Schaffen benslang dauernden Freundschaft. Die entwickelte sich Sauerländers Unterneh- beiden nachfolgenden Abschnitte aus men nach einigen Anfangsschwierigkeiten Briefen Zschokkes an Sauerländer mögen zu einem führenden Druck- und Verlags- dies aufzeigen. haus. Mehrere Periodika erschienen, die «Aarau, 1. Horn. 22 dank der auch während der «Restauration» Die Jungfer Hardmeyer bringt den Sams- recht zurückhaltenden Pressezensur des tag Abend bei mir zu. Es kommen nur die Aargaus über längere oder kürzere Zeit Familie Schmiele und Frey7o. Wir wer- bestanden, Bücher im Sinne der Auf- den die liebe Sängerin gemächliger hören. klärung und Volksbildung kamen dazu. Fehle doch ja nicht mit Frau Sauerländer Neben dem Hauptautor Zschokke wähl- bei uns! Giebt es heiteren Himmel: so geb' ten weitere solche von mehr oder weniger ich Euch noch Sternen-Conzert dazu. — Bedeutung Sauerländer als Verleger. Die Wir erwarten Euch beide um 5 oder 6 Uhr eigene Papierfabrikation im Aarauer Harn- spätestens... mer und in der Benkerklus in Küttigen Von Herzen Dein zerkatarrhter wurde aufgenommen. Sauerländer konnte H Zschokke» bei seinem Ableben am 2. Juni 1847 sei- nen Nachkommen ein gut fundiertes Un- «Aarau 14 Nov. 1826 ternehmen überlassen. Gottes Lohn, mein lieber, guter, zärtlich besorgter Freund, für die zwölf Boten des Heils mit ihrem köstlichen Freudenöhl. Aus der Zusammenarbeit entsteht Ich hoffe, mein Hippocratus-Schmut- eine echte Freundschaft ziger?' wird nichts dagegen einwenden, wenn ich, schon von heut an, täglich ein Was 1804 mit dem Erscheinen des ScWei- Glas des edlen Rheinweines Dir zu Ehren, Boten begonnen hatte, was 1807 mit und mit herzlichen Wünschen für Deine der Niederlassung in Aarau die beiden und Deiner Lieben, Gesundheit, nippe! auch örtlich näher zusammengebracht hat- Meine Kräfte kehren wieder. Ich war ge- te, gegenseitige Achtung, enge Zusam- stern im Kirchenrath; es hat mir die freie menarbeit, Übereinstimmung in der Hai- Luft wohl gethan. Ich will sie izt alle Tage tunS gegenüber dem Mitmenschen und bei schönem Wetter eine halbe oder ganze

29 ^tAt^yiU^. -L^.^;

<»^* /

(9-^5^* 9^* çO«£. ">--^^«AX<-<5^L-w tv—"-«' -tc^c-^.< (JL-Û. j ' ^*<^4-<_^L-t» ^-KUtt« A_l ; y/tf ^-T*--^ -»^-^/' ?^-*_-«»«x«->«-At. ep

—wu-'Ai -U^ j/£

30 2i ßr/e/" Zsc/zo&kes d« Stf«er/dWer i/om j Hormm^ 1&2 (Fiä4, /hiîorenj

Stunde trinken. Diese Nacht schliefich er- sen und Können des anderen, Grundlage quicklichen Schlaf 8 Stunden lang. Das ihrer tiefen, echten Freundschaft. und Dein Rheinfall soll mich stärken! — SchafifrotlV schrieb 1950: «Es lag eine un- Sende mir nun gefälligst, was für den Bo- geheure Spannkraft in dieser Generation, ten rein kömmt, ich will ihn nun wieder eine geistige Kraft, die nie erlahmte, ein besorgen^. Wie gut bist Du! Auch bei geistiger Einsatz, wie ihn unsere Zeit nicht Deinen zahllosen Sorgen und Geschäften mehr aufbringen kann. übernahmst Du noch die Boten-Arbeit Zschokke ist ein typischer Vertreter dieser und so glücklich! Möge jeder Deiner hoff- Generation. Sein Glauben an das verniinf- nungsvollen Söhne nur die Hälfte dessen tige Gute war unerschütterlich. Auch seyn oder werden, was ihr Vater ist und wenn er manchmal alle Ausgänge verstellt leistet: so wird die Schweizerfamilie sah, ungebrochen hielt er den Weg inne, Sauerländer eine der ehrwürdigsten und von dem er glaubte, daß er allein zum Ziel beneidenswertesten... führe. Und dieser Weg war das Vertrauen Lebe wohl, Gott erhalte Dich den lieben auf das Gute im Menschen. Deinen lange und in gesunder Kraft, so Unsere Zeit hat allzu gerne nur ein wie auch Dich mir Lächeln übrig für den Idealismus, den die- Deinem Heinr Zschokke» se Generation feurig begeisterte, für diesen unerschütterlichen Glauben an den Men- sehen und seine Menschlichkeit. Ist dieses Nachdenklich zurückblickend Lächeln wirklich so berechtigt; hat unsere Zeit mit ihrem Skeptizismus, mit ihrer Noch heute erinnern «Blumenhalde» am Geringschätzung des Individuums dem Hungerberg und «Haus Sauerländer» an Menschen mehr Glück gebracht?» der Laurenzenvorstadt Nr. 89 mit ihrer klar gestalteten, kargen, spätklassizistischen Architektur an ihre Bauherren. Aus Kor- Anmerkungen respondenz und Geschäftsbüchern ist er- — sichtlich, wie die beiden Zschokke und 1 Die Texte über Zschokke sind eine Zusammen- Sauerländer - sicher auch sich eingeste- fassung der in den Quellen Selbstschau, Günther, hend, daß keiner ohne Fehler und Schaffroth, Böning, Herzog, Lebensbilder, Hai- Stadt Aa Schwächen ist, ebenso klar ihre gegensei- der und publizierten Materialien. An- merkungen werden nur bei wörtlich zitierten tigen Beziehungen gestalteten. Jeder von Stellen und bei besonderen Quellen angewendet. ihnen betreute souverän sein Fachgebiet 2 Böning, S. 46. und anerkannte ohne Einschränkung Wis- 3 Carl Günther in Lebensbilder.

31 4 Selbstschau, S. 217. 3° Bronner, S. 501; Njbl 1981, S. 37: Walter s AOcZ, Brief Zschokkes aus Basel an Neffen Jo- Zschokke, Die Fabriken am unteren Stadtbach in hann Gottfried Lemme (1769—1831) in Magde- Aarau. burg, 2.10.1802. Siehe auch Selbstschau, S. 3' Johann Rudolf Meyer Vater (1739-1813) und 222. Sohn (1768-183 1?). Nanny, S. 9. 32 StA Aa: Johann Herosé-Ernst, von Speyer zuge- 7 Siehe Hauser, S. 261. wandert, 1763 Aarauer Bürger, Söhne Abraham ^ Selbstschau, S. 225. (1766-1822), Johann (1768-1838), Jakob 177X— 9 Tübingen 1804. 1837), Karl (1774-1855). Basel und Aarau 1806. 33 Argovia, Band 87 (1975), S. 21: Friedrich Feer- " Herzog, S. 62, 93, 141. Häusler (1790-1865), Sohn Carl Feer-Herzog '2 StA AG, Schätzung und Kataster-Anschlag. (1820-1880). '3 AOeZ, Kaufverträge, Gescllschaftsverträge. 34 Robert Oehler, Die oow /Drau, S. 120: '4 CoeSZ. Johann Jakob Hunziker (1758—1819), Neffe Jo- '5 Frey. hann Georg Hunziker-Frey (1774—1850), Sohn '<> StA Aa, Plan Geometer Kiburz von 1829. Hermann Hunziker-Springer (1811—1885). '7 Selbstschau, S. 227. Siehe auch Njbl 1977: 35 Lebensbilder, S. 49 und 285: Bürgermeister Jo- Robert Mächler, Eine Versuchung Heinrich hannes Herzog von Effingen (1773—1840), Sohn Zschokkes. Johann Herzog-Herosc (1790-1870). Aarau 1813. ."> Frey, S. 122: Daniel Frey-Sulzer (1787-1865), '9 Selbstschau, S. 267; Herzog, S. 50. Sohn Friedrich Frey-Herosé (1801-1873), der 49 CoeSZ, spätere Bundesrat. Selbstschau, S. 271. 37 Angaben von Pierre Rothpietz: Johann Heinrich 22 Die Ausführungen über Sauerländer und Flick Rothpletz-Biirki (1766—1833), Söhne (Firma Ge- sind den Quellen FiA, FaA, 150 Jahre und HRS brüder Rothpietz) Johann Heinrich Rothpietz- entnommen. Anmerkungen werden, wie bei Schuster (1790-1830) und Carl Friedrich Roth- Zschokke, nur bei wörtlich zitierten Stellen und pletz-Steiner (1796-1842). bei besonderen Quellen angewendet. 38 StA Aa: August Mühlberg (1800-1881), Vater 23 Siehe Anton Krättli, C/ewie/is Brentano, ßne/ioee/j- von Friedrich Mühlberg (1840-1915), Professor 5e/ m if He/nn'c/i Renn^i»5 Soner/änder, Zürich 1962. an der Kantonsschule. 44 Njbl 1932, S. 26, nach Stadt Aa, S. 436 1802 39 StA Aa: Johann Jacob Guyer (1789-1870). 95 Siehe Werkverzeichnis, in Felix Hojfmiinn, Retro- 4° Frey, S. 141: Rudolf Hieronimus Hagnauer-Frey spefetiVe Hanauer Kumvlmws Harau, 26. Zh/yusi Iiis (1780-1867). 2. Oktaler i977, Aarau 1977. 4' StA Aa: Johann Gottlieb Christian Hotze-Hag- 2<"» Siehe Njbl 1957, S. 39: Mein Tusculum. nauer (1771-1836). 27 Siehe Njbl 1970, S. 3: Ein Ort zum Schreiben. 42 Stadt Aa, S. 431, Edlin, Kapitel Blütezeit. 28 Jörin, S. 7: «Laut «Berner Adres-Handbuch» von 43 Stadt Aa, S. 477, Edlin, Kapitel Kulturmittel- 1794 gab es damals in Aarau neben 4 Indienne- punkt. 3 Seidenfabriken...» 44 Argovia, Band XI (1925), S. 11: H.E. Wechlin, 49 Siehe auch Njbl 1992, S. 142: Martin Pestalozzi, Heinrich Zschokke und Heinrich Remigius 9 X 1 - Streiflichter auf Aarau 1791. Näheres Sauerländer. über die «Aarauer Partei» siehe Stadt Aa, S. 432 45 Halder, S. 328. und 443. 46 StA Aa: Johann Nepomuk von Schmiel (1774-

32 1850), kaiserlicher Berufsoffizier, Verwalter der 56 Njbl 1940, S. 3; Njbl (972, S. 53. Familie Effinger von Wildegg (Bezirksamtmann 57 Aarau 1807. und eidgenössischer Oberst-Brigadier). 58 KB AG, Hamberger/Mensel, Das 5;e/e/!rte 47 Lexikon, S. 153: Johann Rudolf Dolder (1753- Tentee/iLwd, Band 15 (1811): Ludwig Wilhelm 1807), Kattunfabrikant in Wildegg, Senator und von Schmidt, genannt Phiseldeck (1781—?). Mitglied des Direktoriums, Landammann der 59 Keine Angaben gefunden. Helvetischen Republik, i. Landammann des <3° KB AG, Neuer Nefero/og der DetitaAen, Jg. 29 Aargaus. (18$ 1): August Gerhard Gottfried Lichtenstein 48 Lexikon, S. 779: Karl Rudolf Tanner (1794- (1780-1851). 1849), Dozent am «Lehrverein», Bezirksschulrat, 61 KB AG, Neue Dentee/ie Biqgrop/jie, Berlin 1953: Oberrichter. Johann Martin Christian Bartels (1769—1836), 49 Halder, S. 1S3. Bartels ist erwähnt in Selbstschau, S. 79, 97, 98, 5» Njbl 1934, S. 14. 231. Nach Jörin, S. 156, war Bartels 1800 Lehrer 5' Ernst August Evers (1779-1823), Kater JoJtann für Mathematik und Naturwissenschaften an der Rwdo/f Meyer, Aarau 1815. Oberstufe der Aarauer Knabenschule. Weniger 52 Gemeint ist damit sicher Johannes von Müller wahrscheinlich: Ernst Daniel August Bartels (1752-1809), der (786-1808 die GescWc/tte (1774 bis nach 1838). ScWeizerisc/ter EtdgenosseMscfia/t verfaßt hat, Leip- <>4 CoeSZ. zig 1805-1808. 63 Fotokopie Katalog der Auktion Schaffhausen » 1801 Zschokke, FiJjfjetten, (803 Zschokke, Se/iat- 183 1 in StA Aa. tien/MgeM, 1805 Hofmann, Üfeer EHtiwVfe/M«? und <">4 Li/irariwm (1993), S. 43, Bettina Falk Falcone, Bi'/dwMg der me«sc/i/ic/ie« Erkewi/wskrä/fe. Verschollen und vergessen. Der Schweizer Lieh- 54 Die Rothgerber Johannes Öhlhafen undjohan- tenbergschüler Johann Rudolf Meyer d.J. nes Rychner, beide Mitbesitzer der am i. April 65 Die damaligen Fachleute waren meistens Gehil- 1810 mit Zschokke zusammen gegründeten Fir- fen deutscher Nationalität. ma Zschokke-Öhlhafen & Comp., sind nach <56 Siehe auch Heinrich Zschokke, Histerise/ie Denk- Steuerregister 1806-1809, StA Aa, im Hause Hai- u/#rd(gfeeiteM der /ie/t>efisc/te« Staafcumu/d/zim^, 3. de Nr. 37 (Kataster 1805), 287 (1829) heute Band, Winterthur 1805, S. 63, und Albert Bruck- Nr. 12, wohnhaft. Nach Kataster 1805 ist Besit- ner, Se/iu>ei>er Ste«ipe/sc/i«eider ««d Sc/iri/i£ie/?er, zer der Häuser Nr. 36 und 37 Johannes Öhlhafen. Münchenstein (943, S. 84. Damit ist belegt, was Coelestine Sauerländer- 67 Siehe auch Njbl 1992, S. 144: Martin Pestalozzi, Zschokke in CoeSZ schreibt, nämlich daß Halde 9 X 1 — Streiflichter auf Aarau, Wein und Kon- Nr. (2 das erste Domizil der Flickschen Unter- tinentalsperre. nehmung ist. Das Zitat in den Familienpapieren 68 Nach Herzog, S. 16, und Schaffroth, S. 7, gibt es Sauerländer: «Bald wurden die Räume der Miet- keine heutigen Anforderungen genügende Ge- wohnung an der Halde zu eng...», weist darauf samtbiographie Zschokkes. Eine solche von Sau- hin, daß Flick und Sauerländer mit der Drucke- erländer fehlt. Drängt sich nicht, im Hinblick auf rci sich dort eingemietet hatten. die Jubiläen 1798 und 1848, eine zusammenfas- 55 Siehe Reise d»/" de« Jim^/raii-G/efsc/ier ««d Ers/ei- sende Arbeit über deren Wirken auf? FiA, bis seines Gip/è/s, con _/o/i. Rm/o/f Meyer und 1880 aufgearbeitet, und FaA, vollständig er- Hieronymus Meyer ans Haran im Hwtjnsimonai (Su schlössen, enthalten, leicht zugänglich, eine unternommen. Aus den Mi5ze//e« /«r die neueste große Zahl wertvoller Dokumente. Gegen 400 We/ffeum/e besonders abgedruckt. Schreiben Zschokkes an Sauerländer und an sei-

33 nen Sohn Carl August (1806—1868) sind vorhan- 71 Lexikon, S. 688: Dr. Johann Heinrich Schmuzi- den. In einem gemeinschaftlichen Forschungs- ger (1776—1830), Bezirksarzt und Militärarzt. projekt Der ßne/iceetae/ fo« Hewric/i Zsc/io/eke an 72 Während Zschokkes Krankheit besorgte Sauer- der Universität Bayreuth (Prof. Dr. Robert Hin- länder die Redaktion des Sc/zwej>er Bote«. derling) und an der Universität Genève (Prof. 73 Schaffroth, S. 118. Dr. Rémy Charbon) werden diese, vom Schwei- 74 Coelestine Sauerländer-Zschokke (1828—1893) zerischen Nationalfonds unterstützt, bearbeitet. ist die Tochter Heinrich Zschokkes und Gattin Schaffroth, S. 198. des Neffen von Heinrich Remigius Sauerländer, 70 Frey, S. 112: Friedrich Frey-Frey (1780-1834), Johann David Sauerländer in Frankfurt am Main Bezirksrichter, Oberamtmann, Oberrichter. - (1824-1896). Schaffroth, S. 81, und Böning, S. 455: Frey setzt sich anfangs 1829 als Gerichtspräsident für Zschokke ein in einem Zensurfall, der diesen Zu danken ist für wertvolle Unterstützung veranlaßt, am 25. Februar 1829 sich von allen sei- und Mitarbeit Tobias Greuter, Bibliothekar nen öffentlichen Amtern zurückzuziehen. im Hause Sauerländer, und Dr. Martin Pe- Nanny, S. 7: Freys Gattin Charlotte ist eine Ju- stalozzi, Stadtarchivar, Aarau. gendfreundin von Nanny Niisperli.

Heinz Sauerländer, geboren 1911, nach der und Oehler übergaben ihm in der Folge die Matur an der Aarauer Kantonsschule im In- Verwaltung und Bearbeitung ihrer eigenen und Ausland beruflich geschult, leitete mit Familienarchive, die mit denjenigen der Fa- seinem Bruder Hans Remigius zusammen milien Sauerländer, Frankfurt am Main und das Unternehmen Sauerländer. Nach seinem Aarau, leihweise im Firmenarchiv deponiert Rücktritt von der Führung der Firma konn- sind. te er sich vermehrt der Aufarbeitung und Das «Archiv Haus Sauerländer», Laurenzen- Einordnung des umfangreichen, zum Teil Vorstadt Nr. 89 (Verlag Sauerländer), steht ungeordneten Archivmaterials des «Hauses wissenschaftlich Interessierten jederzeit zur Sauerländer» widmen. Die Familien Frey Verfügung.

34 Quellen

Abkürzung Archive Aargauisches Staatsarchiv StA AG Aargauische Kantonsbibliothek KB AG Stadtarchiv Aarau StA Aa Privatarchiv Marianne Oehler-Zschokke, Aarau AOeZ Archiv Haus Sauerländer, Aarau: Firmenarchiv Sauerländer FiA Familienarchive Sauerländer FaA

Publikationen Heinrich Zschokke: Eine Se/fcsfsc/taw, Aarau 1842, Selbstschau Nachdruck mit Vorwort von Rémy Charbon, Bern 1977 Carl Günther: Efeinnc/i Zse/zo/tfees Jugend- und Aarau 1918 Günther Paul Schaffroth: Hei«nc/t Zsc/iofefee n/s Po/ififeer und Pu/dizisf Schaffroth urä/irend t/er-Restauration und Regeneration, Aarau 1950 Holger Böning: Heinrie/t Zsc/tokfee und sein au/ric/ifiger und Böning tuo/i/ejä/trener Se/itueRer/>ofe, Bern 1983 Rudolf Herzog und Othmar Pfyl: Der Brie/iuec/zse/ 1806-1848 2rwi.se/1e« Herzog dgnaz Heinric/t non LLessen/erg und Heinrie/i Zsc/io/tfee, Basel 1990 A. Hauser: Heinrich Zschokke und die schweizerische Forstwirtschaft, Hauser in Se/tweRerisc/ze Zeitsc/zri/f/ür Eorsftnesen 5 (1967) Emil Zschokke: Znr En'nnernng an Fran Nanny Zsc/io/tke, geF Ntisyer/i, Nanny Aarau 1859 Otto Mittler/Georg Boner: Biograp/iise/ies Levifeon des Zargans Lexikon 1805-1957, Aarau 1958 Otto Mittler: Le&ens/n/der aus dem Zargan, Aarau 1953 Lebensbilder Franz Xaver Bronner: Der Ranton Zargan, St. Gallen/Bern 1844 Bronner E. Jörin: Der Zargan 1798-1805, Aarau 1929 Jörin Nold Halder: Gesc/zie/tte des Kantons Zargau 1805—1955, Band 1, Haider Aarau 1953 Zrgouia, Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Argovia Alfred Lüthi/Georg Boner/Margareta Edlin/Martin Pestalozzi: Stadt Aa Gesc/n'c/ife der Stadt Xarau, Aarau 1978 Robert Oehler: Die Frey non Zaran, Aarau 1949 Frey Zaraner Nen/n/irs/dätter Njbl Coelestine Sauerländer-ZschokkeN Fami/iene/ironife Sauer/ander, CoeSZ Frankfurt am Main 1886, in FaA Hans und Heinz Sauerländer/Charles Bornet: 150 Jahre HtmderJntJFtg Ja/zre Hans Saner/änder in Zarau, Aarau 1957 Heinz Sauerländer: Heinrie/t Remigius Saner/änder, ßiograp/tisY/ies, HRS Aarau 1993

38