Kunstbericht 2007

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Kunstbericht 2007 Kunstbericht Kunstbericht 2007 Bericht über die Kunstförderung des Bundes Struktur der Ausgaben Förderungen im Detail Service Glossar zur Kunstförderung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Kunstsektion, 1010 Wien, Minoritenplatz 5 Redaktion Herbert Hofreither, Robert Stocker Cover Christina Brandauer, Wien Grafische Gestaltung, Satz, Herstellung Peter Sachartschenko Inhalt Vorwort Seite 5 I Struktur der Ausgaben Seite 7 II Förderungen im Detail Seite 41 III Service Seite 87 IV Glossar zur Kunstförderung Seite 159 V Register Seite 189 5 Vorwort Der vorliegende Kunstbericht 2007 trägt eine neue Handschrift. Seit 1. März 2007 liegt die Verantwortung für Unterricht, Kunst und Kultur in einem Ministerium. Das eröffnet die doppelte Chance, den Wirkungsbereich von Kunst zu erweitern – sei es durch Verbesserung der Kunstförderung in Richtung Vermittlung, sei es, der Kunst im Bereich der Schulen einen prominenten Stellenwert einzuräumen. Im ersten Jahr meiner Tätigkeit als Ministerin habe ich eine Reihe von einander ergänzenden Zielen verfolgt, deren Erreichung sich zum Teil bereits im vorliegenden Kunstbericht widerspiegelt. Die Förderung der Kunst als Ausdruck unserer Kultur, als kreative Trägerin der österreichischen Identität und als Quelle menschlicher Lebensfreude ist mir ein besonderes Anliegen. Hier erinnere ich an Vincent van Gogh, der sagte: „Ich kenne noch keine bessere Definiti- on für das Wort Kunst als diese: Kunst – das ist der Mensch.“ Einer der wesentlichen Schwerpunkte des Jahres 2007 war die Stärkung des Bereichs Kunst- und Kulturvermittlung. Ich habe viele ermutigende Signale aus den Schulen erhalten, die darauf hinwei- sen, dass Lehrerinnen und Lehrer bereit sind, Kunst den Kindern und Jugendlichen näher zu bringen. Ich möchte den Weg zur Kunst verbreitern, allen Kindern die Chance auf Teilhabe an Kunst ermög- lichen und ihr Interesse an Musik, bildender Kunst, Literatur, Film, Architektur, Design und allen anderen Kunstdisziplinen wecken. Kinder und Jugendliche brauchen Methoden, um mit ruhiger Gewissheit nach vorne schreiten zu können. Es ist mir wichtig, dass sie Konzepte der Kreativität, der Freude und des lustvollen Optimis- mus haben, die ihnen helfen, ihr Leben zu gestalten. Ich habe die vorhandenen Impulse aus den Schulen daher gerne aufgegriffen und sie – ebenso wie auch die Kunst- und Kultureinrichtungen – darin bestärkt, gemeinsame Sache im Sinne der Kunstvermittlung zu ma- chen. Wir werden zukünftig die Kunst- und Kulturvermittlung auch bei Förderungen von Projekten und Institutionen berücksichtigen. Mein Ziel ist es, zwischen Schulen und Kunsteinrichtungen Kultur- partnerschaften zu begründen. Die Kunst- und Kulturinstitutionen brauchen höhere Planungs- sicherheit für ihre eigene Tätigkeit, sie haben einen Anspruch auf kontinuierliche Unterstützung durch die Politik. Wir haben daher die Möglichkeit geschaffen, unter bestimmten Voraussetzungen für den Zeitraum 2009/2010 zweijährige Förderungszusagen zu treffen. Das gilt für Kunsteinrichtungen, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie beispielsweise eine ganzjährige Aktivität mit überregionalem Bezug, oder solche, die über einen Zeitraum von zumindest drei Jah- ren erfolgreich tätig waren und vom Bund gefördert wurden. Sie alle können auf diese Weise ihre Projekte für einen längeren Zeitraum aufsetzen und sie in einem rechtlich und finanziell sicheren Rahmen planen. Ein besonderes Anliegen ist es mir, alle Kunsteinrichtungen für Projekte der zeitgenössischen Kunst zu öffnen. Beides – das Bekenntnis zu traditionellen Kunstformen und die Produktion von Neuem – soll gleichwertig nebeneinander stehen. Das Archiv der Vergangenheit widerspiegelt unsere Geschichte, spannt einen Bogen von unseren Vorfahren hin zu uns, gibt uns gemeinsame Identitäten. Kunstbericht 2007 6 Vorwort Das neu Geschaffene trägt unsere eigene produktive Kraft. Es bietet die Chance auf Kontroverse, auf konstruktive Auseinandersetzung, ist Interpretation, mitunter Kontrapunkt der gesellschaftlichen Ent- wicklungen. Das Miteinander von Tradition und Zeitgenössischem schafft eine Kontinuität, erweitert unseren Begriff von Kunst und Kultur als notwendiges Kontinuum. Es hat sich in vielen Gesprächen mit den etablierten Kunsteinrichtungen des Landes gezeigt, dass ich auf Verständnis und Kooperation vertrauen kann, wenn ich dieser Öffnung für das Heutige das Wort rede. Die Unterstützung der Künstlerinnen und Künstler war ein wei- terer Schwerpunkt meiner Tätigkeit im Jahr 2007. In vielen Gesprä- chen mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Berufsgruppe habe ich mich über ihre Bedürfnisse informiert und als Ergebnis erste Maß- nahmen gesetzt. Mit der Novelle zum Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz wurden unter anderem die Bedingungen für Künstlerinnen und Künstler hinsichtlich Kranken- und Unfallversicherung verbessert, weiters die Valorisierung der Einkommensobergrenzen eingeführt und auch sichergestellt, dass Sorge- und Unterhaltspflichten berücksichtigt werden. Es geht mir darum, den Künstlerinnen und Künstlern jene Absicherung zukommen zu lassen, wie sie als gute Praxis österreichi- scher Sozialgesetzgebung für andere Berufsgruppen auch gilt. Ein weiteres Ziel ist darauf ausgerichtet, die Präsenz österrei- chischer Künstlerinnen und Künstler im Ausland zu erhöhen. Hier werden wir gemeinsam mit den Kunsteinrichtungen bestmögliche Rahmenbedingungen für den Auftritt auf der internationalen Bühne schaffen. Ein wichtiges Projekt einer in die Zukunft gerichteten Kunstpo- litik ist die verstärkte Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Hier möchte ich gemeinsam mit jungen Künstlerinnen und Künst- lern nach neuen Formen und Möglichkeiten suchen, um ihren Hand- lungsspielraum zu erweitern und ihre Chancen zu erhöhen. Im Jahr 2007 konnte ich erstmals meiner Vision Ausdruck ver- leihen, Kunst als selbstverständlichen Teil unseres gesellschaftlichen Lebens zu etablieren. Für eine kraftvolle, heutige Identität brauchen wir dieses Bündel an Maßnahmen: würdiges Verwalten und Präsen- tieren des künstlerischen Bestands, Förderung von heutiger Kreation als Ausdruck unseres gesellschaftlichen Seins, Unterstützung der Ko- operation von Kunst- und Kultureinrichtungen mit den Schulen, um Kunst der Jugend zugänglich zu machen, und schließlich Förderung der Künstlerinnen und Künstler in Kooperation mit ihnen selbst. Das Jahr 2007 war ein gutes Jahr für die Kunst. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsektion für ihren Beitrag zu dieser positiven Entwicklung, die sich im vorliegenden Kunstbericht bestens widerspiegelt, und ich danke den österreichi- schen Künstlerinnen und Künstlern für ihre freundliche Zusammen- arbeit, die uns gemeinsam zu guten Ergebnissen geführt hat. Dr. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Kunstbericht 2007 Kunstbericht 2007 7 I Struktur der Ausgaben Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Seite 8 Kunstförderung: männlich, weiblich Seite 10 Die LIKUS-Systematik Seite 12 Die Förderungen der Kunstsektion nach LIKUS-Sparten Seite 15 Kunstbericht 2007 8 Struktur der Ausgaben I.1 Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Mit 1. März 2007 wurde die Kunstsektion des Bundeskanzleramts als Sektion VI in das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eingegliedert. Die politische Verant- wortung für die Förderung der österreichischen Gegenwartskunst liegt bei Bundesministe- rin Dr. Claudia Schmied. Im vorliegenden Bericht, der sich auf die Förderungen des Jahres 2007 bezieht, wird die neue Bezeichnung der Kunstsektion als Sektion VI des BMUKK verwendet. Die ehemalige Abteilung II/7 (EU-Koordinationsstelle, Bundestheater) des BKA befindet sich nunmehr als Abteilung IV/8 in der Kultursektion des BMUKK. Die Bezeichnung der Abteilung II/8 (Regionale Kulturinitiativen) wurde in VI/7 geändert. 2007 machte der Bundesvoranschlag (BVA) insgesamt (Kunstsektion und Abtei- lung IV/8 der Kultursektion sowie Bundestheatergesellschaften) bei Kapitel 13 (Kunst) € 228.351.000 aus. Der Erfolg belief sich auf € 226.670.147. Für die Kunstsektion wurden 2007 anteilig bei Kapitel 13 im BVA € 90.863.000 (€ 88.474.000 exkl. Abteilung IV/8) budgetiert. Der Erfolg der Kunstsektion belief sich auf € 89.767.872 (€ 87.571.327 exkl. Abteilung IV/8). Wie in den vorangegangenen Kunstberichten werden im folgenden Bericht nicht nur Förderungen im Sinne des Bundesfinanzgesetzes und Ankäufe dargestellt, sondern auch Aufwendungen, soweit diese – inhaltlich betrachtet – der Kunstförderung zuzurechnen sind, wie z.B. die Ausgaben für die Salzburger Festspiele, für Eurimages oder für verschie- dene Bundesausstellungen. Auf dieser Basis betrugen die Finanzierungen der Kunstsektion im Jahr 2007 € 88.482.245. Die Differenz zum Gesamterfolg der Kunstsektion in Höhe von € 89.767.872 beträgt € 1.285.627 bzw. 1,4% und besteht aus Aufwendungen, die keine Förderungen im engeren Sinne darstellen. Dies betrifft u.a. Zahlungen für die Instandhaltung von Gebäu- den, für Transporte, für Mieten der Künstlerateliers im In- und Ausland, für freie Dienst- verträge und Dienstgeberbeiträge, für Honorare von Gutachtern, Jurys und Beiräten, für Entgelte von Einzelpersonen, für Eigenpublikationen sowie für Mitgliedsbeiträge. Abteilungsbudgets 2006–2007 in € Mio (gerundet) 2006 2007 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode 8,67 8,40 Musik, darstellende Kunst *)46,64 40,97 Film, Fotografie, Video- und Medienkunst 17,09 20,74 Literatur, Verlagswesen 10,61 11,09 Kulturelle Auslandsangelegenheiten 0,56 0,67 Regionale Kulturinitiativen 4,25 4,47 EU-Kulturangelegenheiten**)
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