Von Garmisch-Partenkirchen Ins Inntal(1-2011)
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Touren-Tipp Alpin Von Garmisch-Partenkirchen ins Inntal Eine unübliche Hüttentour auf einsamen Wegen durch Wetterstein und Karwendel Von Käthe Kura Sozusagen am Fuß der Zugspitze beginnt diese Hüttentour, deren Startpunkt man von Berlin über Nacht mit dem Nacht- zug nach München erreichen kann. Hier steigen wir um in einen Regionalzug, der uns nach Garmisch-Partenkirchen bringt, wo wir um ca. 10.00 Uhr ankommen und mit der Tour beginnen können. Es emp- fiehlt sich aber, noch mit der Zugspitz- bahn oder einem Linienbus bis Hammers- bach zu fahren. In Hammersbach suchen wir uns für eine Nacht ein Zimmer und lassen unse- ren Rucksack dort, um völlig unbeschwert Das Schachenhaus, Foto: K. Kura den Tag zur Akklimatisation und zum Ein- laufen zu nutzen. Eine Wanderung auf dem im Wechsel, z. T. auch größere verharschte Kleinen Ahornboden. Ab hier gehen wir Höhenweg um den Eibsee eignet sich dafür Schneefelder, je nach Jahreszeit. Ein Weg- bis zur Falkenhütte auf der Via Alpina und und bietet zudem herrliche Ausblicke zur stück, das volle Aufmerksamkeit erfordert. dem E4. Die Hütte wird hauptsächlich von Zugspitze. Auch ein Bad im Eibsee ist je Teleskopstöcke leisten hier gute Dienste. Kletterern genutzt, die hier meist mehrere nach Jahreszeit und Wetter möglich. An der Partenkirchner Dreitorspitze sind Tage verbringen. Am Abend kann man den Am nächsten Morgen geht es mit der ers- Kletterer unterwegs. Gegenüber am Hang Seilschaften in den Laliderer Wänden noch ten Kreuzeck-Bahn gleich auf 1.651 m zum stehen viele Gemsen. Später geht es auf beim Klettern zuschauen. Kreuzeck-Haus des DAV (eher ein Großho- schmalem Pfad mit recht rutschigem Am nächsten Tag geht es weiter auf dem tel als eine Hütte). Wir sparen uns mit der Untergrund und großen Steinstufen durch E4 über das Splißjoch (1.773 m) und später Bergbahn den Aufstieg auf dem Weg K2, dichte Latschen weiter ins Bergleintal. Ein durch den Großen Ahornboden (1.203 m) der eine breite befestigte Forststraße ist. anstrengender Tag, der im Leutaschtal in zum Lamsenjochhaus (1.953 m). Heide- Überhaupt ist hier alles auf Winterbetrieb Unterkirchen endet. kraut, stengelloser Enzian mit erstaunlich eingestellt und wirkt im Sommer lang- Der nächste Tag beginnt mit der Fahrt langen Stengeln und kurz vor der Hütte weilig, öde und staubig. An der Bergsta- mit dem Linienbus nach Mittenwald. Vom noch Murmeltiere. Das Lamsenjochhaus ist tion aber führen Wegweiser zu den recht Bahnhof nach Norden kommen wir zur eine große Luxushütte, die alles per Jeep gut markierten echten Bergwegen Rich- Dammkarstraße, auf der wir nach Osten geliefert bekommt und Scharen von Tages- tung Stuibenhütte/Bockhütte nach Süden, gehend die Bahngleise und die Isar über- gästen aus drei Tälern bewirtet Doch auch später nach Südosten. Ab hier lässt auch queren. Noch unter der B2 hindurch und hier kehrt am späten Nachmittag Ruhe ein. der Touristenrummel nach und man ist al- wir sind am Anfang des Ochsenbodensteigs Zimmerlager für mich allein mit Blick zum leine in herrlicher Natur. Gleich hinter der zur Hochlandhütte (1.830 m, siehe Pano- Schafjöchel und wirklich guter Filterkaffee Bockhütte, die man gegen Mittag erreicht, rama April 2010, Hüttenporträt). Sie liegt zum Frühstück. überquert man die Partnach und geht jetzt unterhalb der Karwendelspitzen mit herr- Von nun an geht es bergab weiter auf der aufwärts durch das romantische und ein- lichem Ausblick auf den Wörner und runter Via Alpina über einen bequemen Jeepweg same Reintal, von dem im spitzen Winkel ins Isar-Tal. Eine sehr kleine, aber gepflegte zur Stallenhütte. Eine eigenartige Land- nach Norden, den Bach überschreitend, der Hütte. Im Lager musste man mit dem Kopf schaft. An den Hängen werden die Bäume Weg zum Schachen (1.866 m) und unserem zum Gang liegen, so niedrig ist es. vom Verwitterungsgestein überrollt, erstickt Nachtquartier in den Schachenhäusern ab- Der Aufstieg am nächsten Morgen zum und als kahle Stämme stehengelassen. Es zweigt. Diese liegen etwas unterhalb vom Wörnersattel ist unschwierig, dahinter geht sieht gespenstisch aus. Vom Stallental und Schloss, wurden einst als Wirtschaftsräume es durchs Wörnerkar und hinunter zur Fe- der Via Alpina nach links kommt ein Weg und Bedienstetenunterkünfte gebaut und reineralm/ Krinner-Kofler-Hütte (1.394 m). unterhalb St.Georgenberg, der dann weiter werden heute als private Berghütte be- Jetzt weiter auf der ungeteerten Forst- durch die Wolfsschlucht und nach Stans trieben. Eine Führung durch das Schloss straße vor der Hütte rechts. Der Weg durch führt, wo wir die Bahnlinie aus Innsbruck sollte man sich keinesfalls entgehen las- den Stiftswald ist sehr schön und wirklich erreichen. Hier enden acht erlebnisreiche sen, denn das ist einer der Höhepunkte der einsam. Die angegebenen 4 Std. nach Hin- Wandertage durch kontrastreiche Land- Tour: Ein orientalisches Märchenreich auf terriß sind ohne lange Pause realistisch. schaften zwischen intakter und zerstörter einem Felssporn, das äußerlich ein schlich- Übernachten kann man hier in einem Café. Natur mit vielen schönen Bergpanoramen. tes Holzhaus ist. Wovon der Ort wohl lebt? Zurzeit gibt es Übrigens: Von Stans kann man bequem Am kommenden Morgen geht es gleich keine Gäste, auch hier ist wohl der Winter mit der Bahn nach Jenbach und weiter ins aufwärts zur Meilerhütte. Sie liegt wie ein die Saison. Einen Blick in die kleine Kirche Zillertal fahren, um den Urlaub hier mit Adlerhorst auf 2.372 m mitten im Sattel zu werfen, sollte man nicht versäumen. einem Besuch unserer Hütten zu krönen! mit Aussicht nach allen Seiten, wenn das Am nächsten Morgen geht es das Riß- Wetter mitspielt. Der Abstieg ins Leutasch- bach-Tal aufwärts bis zum Johannesbach, Info tal beginnt recht harmlos, dann kommen hier beginnt der Aufstieg zur Falkenhütte Karten: Kompass-Wanderkarten 1:50.000 aber Schneereste, Firnfelder und Rollsteine (1.848 m), am Talschluss kommen wir zum K6 Wetterstein und K26 Karwendel Berliner Bergsteiger 01/2011 13.