alpinweltalpinwelt3/2011 Mitgliederzeitschrift der Sektionen München & Oberland www.alpenverein-muenchen-oberland.de Das Bergmagazin für München und Oberland

KLASSISCHES BERGSTEIGEN

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EDITORIAL

ZEITLOS KLASSISCH

Nein, diese Ausgabe ist kein Heft speziell für die Kniebundhosen- und Rot-weiß-karierte-Hemden-Fraktion! Auch nicht für Nostalgiker, die der guten alten Zeit nachtrauern und meinen, früher sei eben alles besser gewesen. Und schon gar nicht holen wir die altvorderen Heroen mit ihrem Hanfstrick und den Nagelschuhen aus der Gruft und feiern mit ihnen alpinistische Urständ.

„Klassisches Bergsteigen“ ist kein historisches Thema! Foto: Jutta Schlick Foto: „Klassisch“ bedeutet unter anderem erstklassig, genauer gesagt: harmonisch, maßvoll, vollendet. Wenn das nicht auf Berge zutrifft! Und etwas Klassisches schaffen oder einer klassischen Beschäftigung nachgehen gilt als mustergültig, vorbildhaft, überragend. Ist es das nicht genau, das ganz natürliche Steigen auf Berge? Und nicht sinnloses Tun, wie mancher meint?

„Klassische Bergsteiger“ und/oder Kletterer sind wir also zumindest ein bisschen alle, die wir das Gebirge, die Felsen, die Landschaft und die Natur lieben, einfach nur mal so auf einen Berg steigen, weil er da ist, mit Händen und Füßen die Erde und die Steine spüren und bis in jede Faser unseres Körpers die tiefe Zufriedenheit empfinden, die man denen, die unten bleiben, so schwer erklären kann ...

„Klassisches Bergsteigen“ ist nicht einfach nur eine sportliche Betätigung, es ist ganz- heitlich, elementar, Lebenseinstellung. Und: Es ist so aktuell wie eh und je – eben zeitlos!

Ich wünsche Ihnen/Euch gerade jetzt in der „klassischen“ Jahreszeit viele „erstklassige“ Bergerlebnisse!

Ihr/Euer Wenn Sie mehr wollen! Foto: Bernd Ritschel Foto: Frank Martin Siefarth, Chefredakteur [email protected] Die DAV-Plus-Mitgliedschaft

■ 26 eigene Selbstversorgerhütten Impressum Redaktion: Anzeigenmarketing: ■ Ermäßigungen in Hütten und Kletteranlagen Joachim Burghardt -jb, Jutta Schlick -js, MediaAgentur Doris Tegethoff alpinwelt Catherine Wirth -cw (Sektionsgeschehen Am Kirchenhölzl 14, 82166 Gräfelfing ■ Versicherungsschutz weltweit bis 25.000 € Das Bergmagazin für München und Oberland München), Barbara Huber -hu (Sektions- Tel. 089/74 68 99 06, Fax 089/72 95 97 78 Mitgliederzeitschrift der Sektionen München geschehen Oberland) [email protected] ■ 3.000 Kurse & Touren pro Jahr und Oberland Anzeigenpreisliste Nr. 12 (ab 01.01.2011) www.alpinwelt.de Jugendredaktion: ■ Familien-, Kinder- und Jugendprogramm Florian Bayer, Anja Wenzel Konzeption, Gestaltung, Produktion: Inhaber und Herausgeber: Agentur Brauer GmbH, München ■ Top-Beratung in 3 Servicestellen Redaktionsbeirat: Sektion München des Deutschen Alpenvereins e.V. Florian Bayer, Peter Dill, Harry Dobner, Dr. Ines Kartografie: Bayerstraße 21, 80335 München ■ Verleih von Ausrüstung, Büchern & Führern Gnettner -ig, Herbert Konnerth -hk, Andi Mohr, Rolle Kartografie, Holzkirchen Tel. 089/55 17 00-0, Fax 089/55 17 00-99 Reinolf Reisinger, Anja Wenzel ■ [email protected] Litho: und viele weitere Vorteile ... und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Teipel & Partner, München Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins e.V. Monika Arzberger, Franziska Baumann, Dr. Ines Druck und Verlag: Tal 42, 80331 München Gnettner, Horst Höfler, Hermann Huber, Susanne Mayr Miesbach GmbH, Miesbach Tel. 089/29 07 09-0, Fax 089/29 07 09-515 Menhorn, Thomas Otto, Reinolf Reisinger, Nils Informationen zur Mitgliedschaft und Auflage: 102.000 [email protected] Schützenberger, Manfred Sturm, Prof. Dr. Michael Anmeldung auf den Seiten 84/85 www.alpenverein-muenchen-oberland.de Suda Erscheinungsweise: Viermal jährlich plus 1 Veranstaltungsprogramm- oder im Internet – dav-plus.de Chefredakteur (verantwortlich): Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser, Sondernummer pro Jahr. Frank Martin Siefarth -fms nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nach- Die Bezugsgebühr ist für Mitglieder der Sektionen Redaktionsbüro Siefarth druck nur mit Genehmigung der Sektionen Mün- München und Oberland im Mitgliedsbeitrag Herzogstraße 88, 80796 München chen und Oberland gestattet. Für Richtigkeit und enthalten. Tel. 089/45 24 97 35, Fax 089/45 24 97 34 Vollständigkeit aller Angaben wird keine Gewähr Tel. 089/55 17 00-0 [email protected] übernommen. Heft 4/2011 erscheint am 21.11.2011 oder 089/29 07 09-0 Redaktionsschluss: 30.09.2011

Mehr Infos: alpenverein-muenchen-oberland.de KLASSISCHES Titelbild: Bergsteiger am Gipfelgrat des Großvenedigers BERGSTEIGEN Foto: Rainer Hönle

alpinwelt 4/2011 mit dem Schwerpunkt-Thema „Schnee –das Winterheft“ erscheint am 21.11.2011 Redaktionsschluss: 30.09.2011 Alpen ohne Bergwald ...... sind wie eine Suppe ohne Salz BITTE BEACHTEN ! Im Jahr der Wälder gilt es, die Bedeutung des Die Servicestelle am Hauptbahnhof Bergwaldes in Erinnerung zu rufen. Die Wälder ist am 4. und 5.10., die Servicestelle in schützen nicht nur vor Lawinen, sondern sind Gilching vom 2. bis 5.10. wegen einer auch ein wichtiger Teil des Landschaftsbildes. Betriebsfortbildung nicht geöffnet. Seite 26 BITTE BEACHTEN !

Alpenvereins-Servicestellen der Sektionen München & Oberland

Servicestelle Hauptbahnhof (Sektion München) (U-/S-Bahn, Tram, Bus Hauptbahnhof) Bayerstraße 21/V, Aufgang 2, 80335 München Tel. 089/55 17 00-0, Fax 089/55 17 00-99 Kinder & Jugend [email protected] ● beim Bouldern in Fontainebleau Öffnungszeiten auch ● nochmal beim Bouldern in Fontainebleau Mo–Fr 8–19 Uhr Samstag ● Sa 8–17 Uhr geöffnet beim Nachtklettern in den Dolomiten ● beim Zaubertrankbrauen am Walchensee

Servicestelle im Globetrotter (Sektion Oberland) Seite 38 (S-Bahn Isartor, U-Bahn Marienplatz) Isartorplatz 8–10, 80331 München Tel. 089/29 07 09-0, Fax 089/29 07 09-515 [email protected] Öffnungszeiten Mo 8–20 Uhr auch Di–Do 10–20 Uhr Samstag Fr 8–20 Uhr geöffnet Sa 10–20 Uhr Mo + Fr vor 10 Uhr Nebeneingang Frauenstraße

Servicestelle Gilching (Sektion München) im DAV Kletter- und Boulderzentrum Gilching (S 8, Station Gilching-Argelsried) Alpine Highlights Frühlingstraße 18, 82205 Gilching Tel. 089/55 17 00-680, Fax 089/55 17 00-689 Namhafte Alpinisten berichten im Winterhalb- [email protected] jahr wieder von ihren Unternehmungen. Kein tägl. 14–22 Uhr auch Sonntag Geringerer als Dean Potter macht den Auftakt, Samstag/Sonntag/Feiertag 9–22 Uhr geöffnet (Kletterbetrieb bis 23 Uhr) es folgen Bernd Ritschel, Iris Kürschner u. v. m. alpenverein-muenchen-oberland.de Seite 44

4 alpinwelt 3/2011 ,&(%5($.(5 :,17(5  $%62)257 (5+b/7/,&+

Watzmann-Ostwand Fels, so weit das Auge reicht: Die Durchstei- gung der höchsten Wand der Ostalpen ist rein klettertechnisch nicht besonders schwer. Aber sie ist lang, fordert den ganzen Bergsteiger – und bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Seite 48 

Berühmte Berge, klassische Routen 7 &&+++$$$)))7 ,,'''(((111666& 66(((11 Sie sind in aller Bergsteigermunde: berühmte Berge und /(,'(16&+$)7//(((, 55$$$8886666 )h5'5$866(1))hhh55''5 klassische Routen, die in die Alpingeschichte eingegangen sind. Manche „magischen Linien“ scheinen dafür prädesti- Draußen klettern ist anders niert zu sein, zum Klassiker zu werden – andere wiederum Von der Halle an den Fels: Die Kampagne '(876&+/$1'6 bleiben über Jahrzehnte hinweg Geheimtipps. Was macht des Deutschen Alpenvereins soll Hallenklette- einen „Klassiker“ eigentlich aus, wie wird er ein solcher? rern den Schritt zum Naturfels erleichtern. Das Seite 8 ist zu begrüßen, wirft aber zugleich Fragen auf. *5g667( Unterwegs auf bergigen Pfaden Seite 54 Auch mit 81 Jahren ist Hermann Huber, Münchner Bergstei- $86:$+/ ger-Urgestein und über Jahrzehnte die prägende Persön- THEMA: Klassisches Bergsteigen 6 lichkeit eines Bergsportausrüsters, alpinistisch noch aktiv. Natur & Umwelt 26 Er berichtet von abenteuerlichen Berg- und Klettererlebnis- Tourentipps 30 EHL%(5*=(,7 sen weltweit und erzählt von der lebenslangen Leiden- Kinder & Jugend 38 schaft, die einen klassischen Bergsteiger ausmacht. Alpine Highlights 44 Seite 14 Bergwärts unterwegs 48 München & Oberland 56 -(7=7$8&+)h5.,'6 Der rätselhafte II. Grad Gruppenportrait 64 Leichte Kletterei oder äußerst schwieriges Wandern? Mit Jahresbericht 2010 Sektion Oberland 66 Seil oder ohne? Genusskraxeln im festen Fels oder haar- Jahresbericht 2010 Sektion München 72 sträubende, vereiste Steilrinnen? Der II. Schwierigkeitsgrad RUBRIKEN steht par excellence für das klassische Bergsteigen zwischen Wandern und Alpinklettern. Typische IIer-Routen verlangen Impressum Seite 3 · Naturrätsel Seite 28 · Erfahrung und Können – und bieten grandiose Erlebnisse. Medien Seite 52 · Forum Seite 54 · Seite 20 Unsere Partner Seite 86 · Produkte & Markt Seite 88 · Kleinan zeigen Seite 90

  BBergzeitergzeit OOutdoorutdoor: AAmm EisweiherEisweiher 2 • 8370383703 Gmund-MoosrainGmund-Moosrain Bergzeit Online: www.bergzeit.dewww.bergzeit.de

Bergsteigen Klassisches Lebensideal verbundenbleibt. wer aufDauerdemBergimweitestenSinneals eine Zeitlang„bergsportlich“tätigist,sondern wer nurextremeTouren unternimmtodernur Ein BergsteigeristmeinesErachtensnicht, Anderl Heckmair

Foto: Joachim Burghardt Text & Fotos: Horst Höfler Berühmte Berge, elegante Routen –

Bergtouren-Klassiker: der Nuaracher Höhenweg in den Loferer Steinbergen KLASSISCHES BERGSTEIGEN

Klassiker des Alpinismus

Sie sind in aller Berg- Kletter-Klassiker schlechthin: die steigermunde: klassi- Totenkirchl- Westwand im sche Routen in allen Wilden Kaiser möglichen Spielfor- men des Alpinismus. Wie werden sie zu solchen, was macht einen Klassiker aus?

enn du mich fragst, was eine klassische Tour ausmacht, „Lärcheck-Ost“ hätte es – quasi durch Wiederentdeckung in den würde ich sagen: ihre landschaftliche Schönheit und An- 1970er-Jahren – fast zum Klassiker geschafft, aber sie steht abgele- W mut (Wandern), ihre Felsqualität und elegante Routen- gen, Zu- und Abstieg sind lang, der Vorbau ist etwas brüchig – ein führung (Klettern), ihre festen, kleinen Tritte (Klettersteig), die Qua- Schönheitsfehler. lität ihrer Abfahrten (Skitour), die „Himmelsleitern“ ihrer Sogar „Wander-Klassiker“ gibt es. Etwa den gipfelreichen „Nuara- Firnschneiden (Hochtour) und so fort. cher Höhenweg“ in den Loferer Stein- Tourenklassiker beschränken sich Schönheit, Linienführung und Alpingeschichte bergen – dieser allerdings sehr an- demnach durchaus nicht aufs Felsklet- spruchsvoll und mit Drahtseil- tern, wenngleich bei dieser Spielart des machen Klassiker zu dem, was sie sind versicherungen – oder den „Pinzgauer Bergsports am häufigsten von „klassi- Spaziergang“ in den Kitzbüheler Alpen. schen Routen“ gesprochen wird. Natürlich: Die alte Zettenkaiser- Das sind besonders lohnende, durchaus anstrengende und lange, Ostwandführe gilt als Idealtour des IV. Schwierigkeitsgrades; auch aussichtsreiche Wege, die man einmal beschritten haben sollte. die Dülferrouten an Totenkirchl-Westwand (V+/A1) und Fleisch- Oder man spricht von „Weitwander-Klassikern“ wie etwa bei der bank-Ostwand (V+) sind „klassisch“, wobei hier dann auch noch vom Wolfratshausener Ludwig Graßler kreierten Etappentour die Durchsteigungsgeschichten, die Historien der Touren eine Rolle „Vom Marienplatz zum Markusplatz“. Sein Prachtband darüber spielen. Nicht so die „Dülfer“ an der Kleine-Halt-Nordwestwand wurde ein Renner und erfuhr trotz hohem Ladenpreis etliche oder der Lärcheck-Ostwand. Unspektakulär die erste, vom Routen- Auflagen. Oder die Routen der „Via alpina“! Dann haben wir „Ski- verlauf her nicht ideal – wiewohl jedoch die „Plattendirettissima“ touren-Klassiker“ wie die altehrwürdige Rotwandreibn in an der gleichen Wand das Zeug zum Klassiker hätte. Na ja, die den Schlierseer Bergen oder die immer seltener ausgeführte 3

alpinwelt 3/2011 9 KLASSISCHES BERGSTEIGEN

Originalstrecke der „Haute Route“ in der Mont-Blanc-Gruppe und den Walliser Alpen mit dem gefürchteten Anstieg zum Plateau du Couloir unterm Grand Combin. Der Biancograt zum Piz Bernina, der Weißhorn-Nordgrat und auch der Weißmies-Nordgrat fallen in die Kategorie „Hochtouren-Klassiker“, und es liegt auf der Hand, dass auch die Mountainbiker ihre „Klassik-Trails“ haben, wie etwa die von Andi Heckmair ausgetüftelte Transalpfahrt Oberstdorf–Riva. Die „Klettersteigler“ schwärmen von der Via fer- rata Cesco Tomaselli an der Südlichen Fanisspitze, der Via ferrata Bolver-Lugli am Cimon della Pala oder der Via ferrata Ernesto Che Guevara am Monte Casale in den Gardaseebergen (Hüsler sei Dank). Gerade bei den Klettersteigen sind es nicht die Extrem-Ei- senwege, die zu „Klassikern“ werden; zu gesucht, zu gekünstelt, zu spektakulär, zu sehr übertriebene Attraktion, zu sehr Krampf! Die

Sensation um jeden Preis wird nicht angenommen vom „Kletter- Rainer Hönle Foto: steigvolk“. Der „Jubiläumsgrat“ von der Zug- zur Alpspitze hinge- „Hochtouren-Himmelsleiter“ am Gipfelgrat des Großvenedigers gen gilt als immergrüner Klassiker, und das dürfte auch in 100 Jahren noch so sein. Klassische Eisanstiege tauen einem dank Klimaerwärmung buch- stäblich unter den Bergschuhen weg. Eine Nordwestwand am Großen Wiesbachhorn, eine Fuscherkarkopf-Nordwand, Pallavi- cinirinne etc. – Wo sind sie geblieben? Machbar allenfalls noch im Frühjahr (Mai), gelten sie auch da nicht mehr als sicher, wie der Tod zweier junger Bergsteiger in der Ortler-Nordwand 2006 zeig- te: Christoph Zembsch (Sohn von „Watzmannkönig“ Heinz

Nicht nur beim Wandern und Klettern, sogar beim Bouldern gibt es schon Klassiker

Zembsch) und Benjamin H. riss eine Eislawine aus ihren jungen Leben. Gefrorene Wasserfälle? Ja, da könnten einige zu Klassikern werden, z. B. die Jochberg-Nordwand. Kaum zu glauben, dass auch von „Boulder-Klassikern“ gesprochen wird – dies betrifft et- wa „Midnight Lightning“ im Yosemite-Valley nahe „Camp IV“, ei- ne Kreation von , der seit seinem Absturz bei einem Free-Solo-Gang ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden weilt. Nun gibt es auch Klassiker, die zu solchen von eifrigen Schreibern „hochgepuscht“ wurden. Nehmen wir die Scheffauer-Nordwand im Wilden Kaiser mit ihren drei Hauptrouten „Ostler“, „Leuchs“ Klettersteig-Klassiker: die Via Michielli-Strobel an der Punta Fiames und Direkte Nordwand („Kadner“). Klassisch ist nur die „Ostler“ geworden und zwar deshalb, weil sie zu „Walter-Pause-Ehren“ Zwischenhaken präparierte Routen wie etwa (zum Leidwesen von kam, dessen „Hunderter-Reihe“ und insbesondere die Bände „Im Erstdurchsteiger Michel Darbellay) die „Dalle de l’Amône“ (6a obli- schweren Fels“ sowie „Im extremen Fels“ ihrerseits zu Tourenvor- gat) zu „Klassikern“ (in diesem Fall des Mont-Blanc-Gebiets). Als schlagsbücher-Klassikern avancierten. Einige Messnerrouten fal- sie noch nicht eingebohrt war und sich Gaston Rébuffat darin der- len heutzutage ins Genre „gefürchtete Klassiker“. Zu diesen gehö- art verstiegen hatte, dass er fast den gesamten Tag benötigte, um ren auch die ehemals gefragten und bei mutigen Extremen heil herauszukommen, ging sie zwar in die „100 Idealrouten am hochgeschätzten Laliderer-Nordwand-Durchstiegen wie die Mont Blanc“ ein, aber zum „Klassiker“ ist sie dadurch nicht gewor- „Krebs-Schmid“, die Rebitsch-Nordverschneidung, die „Dibona- den. Oder denken wir an den so hochgelobten Kopftörlgrat auf die Mayer“, die „Auckenthaler“ oder die „Direkte Nordwand“ (Re- Ellmauer Halt (IV-, Wilder Kaiser). Die Kletterei ist alles andere als bitsch). Sie sind mittlerweile out, da den meisten zu gefährlich. schön, Griffe und Tritte sind abgespeckt, es lässt sich schwer ein Wer von den heutigen (Hallen-)Jungkletterern kann noch Haken schöner Rhythmus an dieser Grattour finden. Aber sie wurde zum schlagen, Schlingen, Klemmkeile und Klemmgeräte legen? Wer „Klassiker“. Dabei sind Hintere-Goinger-Halt-Nordgrat (III, ver- kann sich auch an brüchigem, splittrigem Fels noch sicher be- mutlich wegen seiner Kürze) oder Totenkirchl-Südostgrat (IV+/V-, wegen? Deshalb werden nunmehr auch mit fixen Stand- und vermutlich wegen des allemal komplizierten Zustiegs; es sei denn,

10 alpinwelt 3/2011 Eigentlich ein Klassi- ker, kam aber nie in Mode: der Gruben- karpfeiler, der die Lalidererwände öst- lich begrenzt

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der Kletterhalle. Die Fangemeinde einer Tour wächst stetig, und das gerade in Zeiten moderner Internet-Tourenportale gar nicht mal so langsam. Wendenstöcke, Salbitschijen, der relativ neue Klettersteig auf die Sulzfluh oder jener auf den Berchtesgadener Hochthron; der „Pidinger“ genau wie der „Wilder-Kaiser-Steig“ oder der „Adlerweg“. Dann folgt die Phase der Überfrequentie-

Alpine Klassiker werden nur deshalb zu solchen, weil wir Menschen ihnen besondere Bedeutung zumessen

rung, die Invasion der Massen. Und manchmal verebbt das Inter- esse wieder, und die einstmalige Muss-Route fällt in Dornröschen- schlaf. Das ist der Lauf der Dinge. Halt, über ganz andere „Klassiker“ – aber sie sind auch welche – haben wir noch kein Wort verloren: über klassische Berghütten.

Auf den Spuren von Hans Fiechtl und Hans Dülfer

Wer alpinhistorisch beschlagen ist, denkt bei ersterem Namen

sogleich an den „Fiechtl-Tarif“. Der Zillertaler Führer war näm- Herbert KonnerthFoto: lich nicht nur für seine Kletterkunst, sondern auch für seine Die noch hölzerne vorletzte und die letzte (seit 1962) Jubiläumsgrathütte. Kürzlich wurde eine neue, von der Firma Hanwag geschenkte Biwakschachtel Trunksucht und seinen „Frauenkonsum“ berühmt-berüchtigt. am Jubiläumsgrat installiert, siehe Seite 60. Gerne nahm er Damen mit ins Steilgemäuer, wenn sie vorher oder danach mit ihm schliefen („Saubär“; ist das die feine Art?). Die „Dülfer“ an der Lärcheck-Ostwand im Wilden Kaiser Musterbeispiel ist die Oberreintalhütte, eine klassische Kletterer- ist im Grunde eine reine Fiechtlroute, weil der „Hannes“ an je- hütte, die Wanderer an schönen Wochenenden besser meiden nem 12. Oktober 1912 alles vorausstieg. Hans Dülfer, der fein- sollten. Oder die Cabane des Vignettes, eine klassische Skihütte sinnige „Preuße“ (gebürtig in Barmen), gedachte dies seinem auf der „Haute Route“. Die Franz-Senn-Hütte und das Taschach- Freund als Ausgleich dafür zu, dass er ihm am 15. Juni des glei- haus sind klassische Ausbildungsstützpunkte. Die Biwakschach- chen Jahres zusammen mit Werner Schaarschmidt die Fleisch- teln am Jubiläumsgrat, in der Watzmann-Ostwand oder auf dem bank-Ostwand eigentlich ziemlich frech „weggeschnappt“ hat- großen Band unterhalb des Montasch-Gipfelaufbaus (Julische Al- te – nach Fiechtls Erfolg versprechendem Versuch. Wer die pen) dürfen als klassische Schutzrefugien gelten. Klassisch ist Originalroute der klassischen Lärcheck-Ost klettert, findet auch der Aljažev stolp, das Türmchen auf dem Triglavgipfel, das durchaus noch Haken der Erstbegeher. Und zugleich eine sehr bei Gewittern als Faradayscher Käfig dient. Und auch die Wolken- schöne, eher gemiedene Kletterei an einer der höheren Wände häuser sind nicht anders als klassisch zu nennen: das Münchner im Kaiser, fast 700 Wandmeter mit Schwierigkeiten bis in den Haus auf der , das Zittelhaus auf dem Rauriser Sonn- oberen V. Grad. Man kann sich gut vorstellen, wie der Zillertaler blick, das Matrashaus auf dem Hochkönig und so weiter ... Starführer, womöglich die (bereits erkaltete) Pfeife im Mund, Noch eine Binsenweisheit: „Klassisch“ werden Hütten, Wander-, hintergrund hier hochgespreizt ist. Denn wenn du nicht spreizen kannst, Kletter-, Klettersteigrouten und Mountainbike-Trails, Hoch-, Ski- hast du in dieser Route keine Chance. Fiechtl sah sich dazumal noch in Höchstform, touren und Gefrorene Wasserfälle nicht von selber, sondern nur erst aus dem Ersten Weltkrieg brachte er seine Malaria und seine legendären „Alkohol- durch die Bedeutung, die wir zerbrechlichen Menschen ihnen zu- Abstürze“ nach Hause. messen. Denn sonst würden sie nur ein Haufen Steine, Eisen, Eine andere Fiechtlroute ist die alte Roßkopf-Südwand im Rofan (V-) aus dem Jahr Schnee usw. bleiben. Das habe ich dem Sinn nach jetzt zwar bei 1908, eine hundsgemein brüchige Führe, in der ich 1984 noch die vom „Hanse“ ge- einem meiner Jugendidole, aus Bergamo geklaut, schlagenen Gardinennägel vorfand. Ich bin später nochmals dort hochgestiegen, um aber er wird’s mir schon nicht übel nehmen. Hoffe ich.7 mir eine dieser „Trophäen“ zu sichern. Die Haken waren weg. Vermutlich hat sie sich ei- Tourentipps: ab Seite 30 ner der „locals“ herausgeholt – womöglich deshalb, weil ich leichtsinnigerweise mal über diesen für mich anrührend wertvollen Fund geschrieben hatte. Fiechtl war sich der Unzulänglichkeit seiner ersten Haken natürlich bewusst und tüftelte an einem Stift mit geschlossener Öse herum, den ihm Meister Mühlbacher aus Münster denn auch schmiedete. Diesen „Fiechtlhaken“ gibt es heute noch und er steht als Initialzündung Horst Höfler (62), Mitglied der Sektionen München & für eine Felstechnik, auf die selbst heutzutage nicht vollends verzichtet werden kann. Oberland, ist Bergsport-Journalist und langjähriger alpinwelt-Autor.

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Text & Fotos: Hermann Huber Unterwegs auf bergigen Pfaden – ei

14 alpinwelt 3/2011 KLASSISCHES BERGSTEIGEN n Leben lang

einahe wäre alle Berg-Herrlichkeit schon früh zu Ende gewe- sen. Als ich dreizehnjährig während des Bombenkriegs B1943/44 am Hochstaufen mit lederbesohlten Halbschuhen im weglosen Steilgelände unterwegs war: Plötzlich rast die Berg- wand vor mir in die Höhe – Absturz. In höchster Not bin ich auf kleinem Absatz, stark beschädigt, aber doch noch zum Halten ge- kommen. Der Boden zu Aufwärts-Ambitionen wurde bei Berg- wanderungen mit meinem Vater gelegt, mit fünf Jahren auf den Hirschberg und bald danach Anstrengenderes – und in folgenden Zeiten intensiviert durch Saatgut aus der Feder Leo Maduschkas wie „Junger Mensch im Gebirg“ oder Hans Ertls „Bergvagabun- den“. Klassisches ist für mich eine Art Nach überlebtem Krieg waren zwar die Berge nie vergessen, doch gegenüber akuten Alltagsproblemen einfach weit weg. Zu sehen Gegenstück zu kurzlebigen Moden, waren sie für uns immerhin von der Ludwigshöhe südlich von Grünwald; an klaren Tagen reicht der Blick von dort bis in die Stu- etwas Dauerhaftes und als wertvoll baier Alpen zu Lisenser Fernerkogel und Längentaler Weißenkogel – versperrtes Traumland, auch durch die geschlossene Grenze zwi- Empfundenes mit Eigencharakter schen Bayern und Österreich. Unsere Energie war im Nahbereich und Tradition. „Lebenslänglich gebunden durch die Sorge um Heizmaterial für den Winter (ein noch stehendes Bäumchen im Perlacher Forst wurde unserer Fami- Alpin“ hatte Walter Pause mal als lie zugeteilt) und um Basisnahrung, vor allem Kartoffeln. Diese und Gelberüben begleiteten uns als Proviant bei den wenigen, aber Buchtitel – und Ähnliches ist mir

ungeplant, aber einem natürlichen „Seit 64 Jahren bin ich nun in Buchenhain daheim, Gefühl folgend einfach so passiert, habe Generationen kommen und gehen sehen“ wofür ich, alle Hürden und Gefah- glücklich erlebten Bergwanderungen der Nachkriegsjahre. Dann ren mit eingeschlossen, sehr dank- der erste Familien-Bergurlaub in Berchtesgaden 1947: Ein Kistl Kartoffeln wird vorab per Bahnfracht Richtung Ramsau geschickt. bar bin. Wie unsere gute Mama völlig untrainiert die 2100 Höhenmeter auf den Watzmann geschafft hat, weiß ich nicht – mit Begeisterung halt; nach allem, was war, bei altklassischem Berggefühl. Dort in der Ramsau treff ich den Mann, der wichtig wird für das weitere Leben in Richtung Berge: Gustl Walter, Bergwachtmann aus Fürth. „Komm doch zu uns in die Fränkische Schweiz!“ Da al- so häng ich meine ersten Karabiner ein, nicht im Gebirg’ – unüb- lich damals für Münchner Kletterneulinge. Im Winter vorher ent- decken wir, Bruder Fred und ich, den Klettergarten bei Buchenhain im Isartal: Eine Grundlage für Klettertechnik und Kraft wird erar- beitet, auch bei niedrigen Temperaturen. Seit 64 Jahren bin ich nun dort daheim, habe Generationen, Stil- und Denkrichtungen kommen und gehen sehen, den Einsatz von Manchonfilz-Sohlen, Gummisohlen aller Profile und Härten, von weichen, dann steifen Hermann Huber mit zwei einheimischen Kletterern in Südkorea, 1982 und seit den 70er-Jahren wieder weichen Klettersohlen, zeitweise Barfuß-Kraxler wie im erst viel später erlebten Elbsandstein. 3

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Ausrüstung gab es nicht zu kaufen, der alte Vorkriegsschrott war lebensgefährlich – aber glücklich schien der, der davon hatte. Doch riss 1947 am Problemwandl der Riffelkopf-Ostwand das hanfene Doppelseil, und Dieter Nusselt von unserer Jungmannschaft stürz- te in den Tod – kein Einzelfall. Weit zurück all das, doch prägend. Auch kleine Touren sind was, wenn sie mit einem viel zu kleinen Kinderradl ohne Schaltung er- kämpft werden. Als ich mal allein nach dem Dülferriss an den Ru- chenköpfen heimradle, gilt es noch, einen Kettenriss zu flicken und zweimal die maroden Reifen. Die D-Mark-Währungsreform verän- dert das Land und unsere Bergsteigerei: Echtes Geld nun, doch wer hat schon davon? Wünsche, Sehnsüchte – und Vorbilder wie An- derl Heckmair, Rudl Peters, dem wir in Buchenhain leibhaftig be- gegnen, wie auch Altmeister „Rambo“, Otto Herzog. Und da öffnet sich das Tor ins dauerhaft große Abenteuer: Per „Ju- gendpflegefahrt“ der Bahn mit Sektions-Zuschuss (den „Alpenver- ein“ gibt es offiziell noch gar nicht wieder) oder per Autostop geht’s nach Garmisch und von dort den langen Weg ins Allerheiligste: ins Oberreintal. Der legendäre Fischer Franzä regiert hier in der Exklu- sivwelt der Kletterer. Sofort spür ich es ganz heiß: Genau hier und das ist es, unsere äußere und innere Heimat wird es sein und blei- ben! Hermann Buhl und Kuno Rainer, über die Wangscharte aus der gekommen, treffen wir hier, sowie die Jungstars Dieter Cu- krowski und Martl Schließler. An einem Regensonntag wird nicht geklettert, doch Martls visionäre Aussage hab ich mir gemerkt: Bei viel VI und VI+-Gerede, angeblich „das Schwerste, was es gibt“, meint er, erst 20-jährig, relativierend: „Da werdet ihr schauen, was im Klettern noch kommt, wenn erst mal trainiert wird wie bei Zir- kusartisten.“ Vor gut 60 Jahren ein klarer Blick ins Heute!

„Da werdet ihr schauen, was im Klettern noch kommt, wenn erst mal trainiert wird wie bei Zirkusartisten“

Eingesperrt innerhalb Bayerns Grenzen, radl- und bahnabhängig, verbringen wir unsere freizeitkargen Bergtage im oder im Berchtesgadener Land. Die Reiteralm-Südabstürze haben schon was Dolomitenhaftes, die Direkte Mühlsturzkante von Hinterstoi- ßer und Kurz einen nebelhaft-hohen Nimbus. Endlich wollen wir auch ins Kletterparadies Wilder Kaiser. Unter kundiger Führung von Hermann Köllensperger, dem besten Münchner Kletterer, schleichen wir nachts zu zwölft ins Gelobte Land. Menschenleer der ganze Kaiser. Auf Anhieb, wenn auch a bissl knapp, gelingen ein paar Ur-Klassiker. Neues Land in neuem Licht – und davon wird es noch sehr viel geben. Rasant verläuft bald die Entwicklung Richtung Freiheit, wenn auch unsere erste Venediger-Skitour noch illegal mit den langen Eschenhölzern am Buckl über den Steilhang zur Alten Hechtsee- straße eingefädelt werden muss. Natürlich wissen wir, wo die ganz echten Touren in irgendwie erreichbarem Umkreis zu finden sind: IV+! Neuer Wettersturz und ein ausbrechender Block, wasserinten- im Karwendel, an den Lalidererwänden und deren Umfeld. Kurz siv und dichtgrau die unbekannte Spindlerschlucht – Abstieg, nach einer VI+-Tour im Wetterstein schinden wir uns mit dem Radl knapp dem nasskalten Biwak entronnnen, eine wichtige Lektion von Lenggries in Richtung Falkenhütte. Endlich soll die „Schmid- gelernt. 1951 mit Italien-Visum in die Dolomiten, was will da ein Krebs“ was werden. Wird’s nicht, Regen die ganze Nacht, kurzer Münchner Kletterer? Drei Zinnen und Civetta natürlich; Arco oder Aufriss am Mittag. Gehen wir schnell die Herzogkante, ist ja nur Finale sind noch lange kein Thema.

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route (III+) wird ignoriert, eine Plattenverschneidung rechts davon wird wohl auch gehen. Nach deren Ende hänge ich dann stunden- lang in vereister Wandzone zwischen „auffekemma“ und „obefoin“ in einer Länge, die Tage am 6. Januar sind kurz und kalt, ein paar Finger erfroren, und die „Schober“ in weiter Ferne. Ein andermal klettern wir am 13. Dezember trockenen Fußes durch die Toten- kirchl-Westwand und sitzen mittags hemdärmlig am Kirchl-Gipfel, fast allein im ganzen Kaiser. Winterliche Grate, für uns meist im heimischen Wetterstein, bieten intensives Erleben, nicht zu knappe Schinderei und gute Einstimmung auf die Westalpen oder gar für Expeditionsmäßiges, eventuell später. Festgefügte Tourenziele stehen im Brennpunkt des Interesses, do- minieren Gedanken- und Gefühlswelt, vor allem in jüngeren Jah- ren. Das und das und noch viel mehr, als in einem arbeitsreichen Leben überhaupt möglich, will man kennenlernen. Allein an einem Mit 1 PS unterwegs am Falzarego- schwierigem Berg unterwegs zu sein, bietet wohl die größte Erleb- pass in den Dolomiten, 1951 nisdichte. Doch gemeinsam mit einem guten Gefährten begangene Durchquerungen, Nordwände, winterliche Grate – die ganze Bandbreite des klassischen Bergsteigens Hermann Huber an der „Schleierkante“ im Kletter- Pfade können weit über das Ego hinaus den Tag und das Leben be- garten Buchenhain, 1965/66 reichern. Dies umso mehr in späteren Jahren. Heute ist für mich ein konkretes Ziel zwar der äußere Rahmen, aber Landschaft, Stim- mung, der enge Austausch oder ein Harmonieklang mit dem Freund das Wesentliche. Da wären wir bei den Gefährten, ein A bissl a Schmarrn muaß aa sei: „Halsschlingen- buchfüllendes Thema. Ein Hans Lettenberger, Fels in der Brandung, sicherung“ am Einstieg in ohne den ich vieles kaum bewältigt hätte, Heinz Claus, Sepp die Micheluzzi-Route am Gschwendtner, Otto Wiedemann, Berni Schmied im Arbeitsteam Piz Ciavazes, 1977 und gemeinsam am Seil – eine tolle Sache! Jetzt immer weniger werdende Jugend- und Bergfreunde begleiteten mich durch die frühen Intensiv-Jahre, der Pauli, Fredi, Much, Heinz und Helmut Bei den Dani in Neuguinea, 1974 („Kekse“), Anstifter diverser Erstbegehungen und dann durch lange Jahrzehnte, Günther, Rudi, Horst, Herbert, Fritz, auch auf Expedi- tion, Bruno, Konrad, Gottfried, Reinhold, Dietmar, Heinz Witt- mann, Herwig, Sigi, Dieter, Konni, Pit und unser Künstler Eichinger Sepp. Mit Manfred gemeinsam suchten wir viele Klassiker auf (z. B. Pauses „100 Extreme“), zum Teil im grenzwertigen Wochenendbe- reich langer Fahrten. Da ist viel gemeinsam Erlebtes seit den 80er- Jahren mit dem Engl Hans, dem Reiter Toni und im Lauf der letzten Jahrzehnte mit meinen Freunden aus dem Isarwinkel, meiner zwei- ten Heimat, den kraftstrotzenden Ureinwohnern auf urbayrischer Erde, den Elbek/Jaud-Brüdern. Hans, Sepp, Anderl sowie Peter. Unsere Gemeinschaft aber ist noch größer, Freunde, ich bitte um Verzeihung, alle seid ihr hier mit eingeschlossen! Ein frühes Schlüsselerlebnis, das für uns arme Schlucker 1955 ei- gentlich unmöglich war, aber durch Beharrlichkeit und Glück Wirklichkeit wurde: mit dem Schiff nach Südamerika, um Sechs- tausender erstersteigen zu dürfen. Unsere Ayudantes Pedro und Guillermo wurden dabei zu Freunden und Partnern, die uns bis zu Wer in den 50er-Jahren als Alpinist gelten will, sollte eigentlich schwierigen Gipfeln wie den Huandoy begleiteten. 1968 machten auch schwierige Routen im Winter vorweisen können. Da die wir eine schottisch-bayerische Grönland-Expedition mit Graham „Schober“ am Unteren Turm noch keine Winterbegehung hat, fas- Tiso & Co.; eine russisch-bayerische Altai-Fahrt mit Vadim Veiko sen wir sie ins Auge. Doch wie auf die Schnelle bei Tiefschnee ins (H. Magerer: „Freiwillig nach Sibirien“) fand statt, mit Blicken Oberreintal und zurück gelangen? Als Aufwärmübung wird es die in fremde Gegebenheiten und Urlandschaften, und wir staunten, „lächerlich leichte“ Alpspitz-Nordwand. Die sommerliche Normal- was unsere Russen an Ausrüstung selbst gebastelt haben. 3

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Klassisches Bergsteigen am Mount Foraker in Alaska, 1978 Bei der „1. Bergradlbefahrung“ der Kampenwandhütte, 1984

Die Steinzeit-„Menschenfresser“ in Neuguinea haben uns ver- schont, wir haben sie als liebenswerte Naturburschen erlebt, in ei- nem tropischen Gebirgsurland mit Eisgipfeln in der Südsee. Dann wieder Erlebnisse in der Heimat: Bei einer frühen MTB-Karwendel- Reibn im Dezember 1984 traf ich nur einen einzigen Menschen – einen Jager, der seinen Hund suchte. Neuland durfte ich auch im Beruf betreten, Dinge entwickeln fürs klassische Bergsteigen wie verstellbare Steigeisen, die es noch nicht gab, leichte Hohlprofil-Karabiner, dies und das. Ich war be- geistert, diese Sachen weltweit verkaufen zu können, vieles ist ent- standen – auch persönliche Beziehungen zu bekannten Kletterern und daraus gemeinsame Touren: u. a. mit Yvon Chouinard, dem Black-Diamond- und Patagonia-Schöpfer; Royal Robbins, den Lo- we-Brothers, Peter Boardman, Pat Littlejohn und Alex McIntyre, mit dem ich meine spannendste Winter-/Mixed-Tour am Ben Nevis Herbstwanderung und Treff mit langjährigen Bergkameraden, 2010

Bergsteigen weltweit mit guten Freunden – haben wir gemeinsam erlebt. In ihrer Jugend hat sie einen wilden und immer wieder zurück in die geliebten Hausberge Kletterunfall überlebt, von dem ich heute noch nicht ganz verstehe, wie das letztlich gutgehen konnte – mit einer ganzen Kompanie erlebt habe. In Korea führten wir mit Sepp Gschwendtner 1984 die Schutzengel halt! Ihr Bewusstsein für Gefahr wurde dabei wohl ge- Rotpunkt-Idee ein, die von den ebenso talentierten wie kühnen schärft, was ihr das Leben mit uns nicht gerade einfacher machte, einheimischen Kletterern sofort begeistert in die Praxis umgesetzt mein tiefster Dank für alles gehört ihr. wurde. Die dunklere Seite unserer Bergsteigerei steht hier nicht im Fokus. Gelegentlich eine Vollmond-Nacht auf einsamem Gipfel, sommers Licht und Schatten, wo tritt dieser Gegensatz markanter zutage als oder winters, ist immer wieder was für ein altmodisches Romanti- am Berg? Unterm Strich wüsste ich nicht, was mir noch Besseres ker-Gemüt. Mit dem eigenen Sohn Wolfgang, der das Bergsteigen hätte passieren können als die enge, lebensdurchdringende Verbin- beim Hochgebirgszug in Mittenwald gelernt hat, im steilen Fels dung mit der Bergsteigerei. Mein Dank einem gütigen Geschick unterwegs zu sein, war stets ein Highlight. Beklemmender als sonst und allen Weggefährten für alles, was war und noch ist – auf den allerdings mein Gefühl, wenn er grad voraus irgendwo droben bergigen Pfaden des Klassischen und alles sonstigen Schönen. 7 hing – bei nicht so toller Sicherung. Er und die Freunde seiner Ge- neration haben Klassisches und Modernes im Bergsport fast wie von selbst zur Synthese verbinden gelernt. Auch ich sehe da kein „entweder – oder“, sondern eine Entwicklungslinie, in der sich fast Hermann Huber (81) ist seit seiner Jugend Mitglied bei den Sektionen München & Oberland und war Leiter der alles mit allem verbinden lässt. Hochtouristengruppe München. Er machte Salewa zu ei- Meine gute, beste Lebensgefährtin Fanny war selbst immer begeis- ner Bergsportfirma mit weltweiter Bedeutung und hat tert dabei, bis sie in ihrer Mutter-Verantwortung neue Prioritäten dabei vom Lehrbuben bis zum Häuptling praktisch alle setzte. Mont Blanc, Watzmann-Ostwand, Ski-Viertausender etc. Stufen durchlaufen. Alpinistisch ist er immer noch aktiv.

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Text & Fotos: Thomas Otto Der rätselhafte II. Grad Klassische „leichte“ Felstouren in den Nordalpen

Die Nordalpen zwischen den Allgäuer Alpen Der Westgrat der Ruchenköpfe, im Westen und den Berchtesgadenern im ein leichter Münchner Osten sind mit ihren unzähligen Anstiegen im Kletterklassiker II. Schwierigkeitsgrad eine gigantische Spiel- wiese für „Abenteuerbergsteiger“. Doch was muss man sich unter Zweier-Touren eigentlich vorstellen, und was sollte man wissen, um an solchen Touren Spaß zu haben?

nterwegs im II. Grad – was bedeutet das? Man denkt an ren und eine erhöhte Gefahr abzustürzen, weil sie oft ausgesetzt richtig lange, anstrengende und hochalpine Touren vom al- sind, aber meist seilfrei begangen werden. Wanderer und Kletter- U ten Schlag wie etwa die Überschreitung des Hochseilers am steiggeher kommen nur selten in Kontakt mit dem II. Grad, für Hochkönigstock oder den steilen Aufstieg auf den Waxenstein im Kletterer fällt er unter den meist wenig beachteten Zustieg durch Wetterstein. Aber auch andere tolle Nordalpentouren, die mittels die Schrofen bis zum Wandfuß. Wege im II. Grad führen durch Seilbahn erheblich verkürzt werden können, schmücken sich mit meist ungesichertes, alpines Felsgelände mit selten richtig gutem, dem II. Grad: Mit der Nordkettenbahn ist der Südgrat der Vorderen meistens mäßigem, manchmal brüchigem Fels. Eben klassisches Brandjochspitze über Innsbruck schnell erreicht, die Taubenstein- Bergsteigen. Das verlangt nach grundlegenden Kletterkenntnissen, bahn rückt den Ruchenköpfe-Westgrat ein gutes Stück näher, und alpiner Erfahrung, sicherem Tritt, Schwindelfreiheit und einer sta- die Kanzelwandbahn aus dem Kleinen Walsertal macht die Über- bilen Psyche. schreitung von der Hammerspitze zum Schüsser zu einer genuss- Du hast stundenlang griffigen, festen Fels unter den Fingern, reichen Tagesunternehmung. Darum geht es: „ideologiefreies“ steigst wie in einem magischen Bewegungsfluss kontinuierlich hö- Bergsteigen unter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, und her und bist dabei frei und souverän wie selten am Berg, weil du wenn keine da ist, muss man eben vier Stunden bis zum Einstieg dich im Einklang bewegst und das ganze Sicherungsgerödel zu wandern oder durch ein langes, einsames Karwendeltal radeln. Hause blieb. Erlebnisse, die diesem Idealbild nahe kommen, bieten Nordalpen-Bergtouren im II. Grad spielen sich zwischen diesen IIer-Touren immer wieder. Aber es gibt auch eine Kehrseite mit al- Gegensätzen ab. pinen Gefahren und mentalen Schwächen. Klassische „leichte“ Was sind das eigentlich für Touren und was braucht man, um sie zu Felsanstiege sind viel wetterabhängiger als viele Wander- und begehen? Das Wichtigste vielleicht: Respekt vor dem II. Grad und selbst manche Klettertouren. Aus einer kurzen Mehrseillängen- vor ungesichertem Alpingelände. IIer-Touren sind ein etwas route kann man sich meist rasch durch Abseilen zum Wandfuß heikles Nischenthema, das leicht falsch aufgefasst wird. Sie bieten zurückziehen. Wenn man dagegen bei Schlechtwetter über einen neben alpinem Vergnügen auch das ganze Bündel alpiner Gefah- IIer-Grat absteigen muss, kann das ganz schön heikel werden. 3

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Schrofenkletterei im Regen, bei dichtem Nebel oder bei Föhnsturm führt schnell zu haarsträubenden Situationen; Altschnee vom letz- ten Winter kann eine Begehung genauso unmöglich machen wie eine vereiste Nordflanke an einem sonnigen Oktobertag. Deshalb ist bei diesen Touren Erfahrung und Besonnenheit oft wichtiger als besonderes Geschick im Klettern. Man kann von Kalkfels im II. Grad keine Wunder erwarten. Es geht mitunter ziemlich rustikal und manchmal auch brüchig zu. Darauf sollte man sich einstellen, um sich dann hin und wieder freudig überraschen zu lassen – etwa im Wilden Kaiser am Lärcheck aus dem Nördlichen Griesschartl, im Wetterstein am oberen Ostgrat des Gras und Geröll: Alpines Gelände am Einstieg zum Ruchenkopf-Westgrat Hohen Gaif oder am Westgrat der Schönfeldspitze im Steinernen Meer. Nie sollte man dem Fels blind vertrauen, sondern öfter mal

Der II. Grad – ein Definitionsproblem

Definition des II. Grades in neuen Alpenvereinsführern: „Beim II. UIAA-Schwierigkeitsgrad beginnt die eigentliche Fels- kletterei, die Hände sind nicht nur zur Unterstützung des Gleich- gewichts, sondern bereits zur Fortbewegung erforderlich! Dabei sind die Grundlagen der ‚Drei-Punkte-Haltung‘ bereits zu beach- ten. Für geübte Bergsteiger sind die Kletterstellen meist noch oh- ne Seilsicherung zu begehen.“ Die neueren Wander-Schwierigkeitsskalen des Schweizer Alpen- clubs und der Alpenvereinsführer (erstmals im AV-Führer Berch- tesgadener Alpen, 19. Aufl.) subsumieren so gut wie alle Touren des II. Grades unter den höchsten Grad T6 bzw. W6, der „äußerst schwierige / schwarze alpine Anstiege“ bezeichnet, während der II. Grad laut der traditionellen UIAA-Skala nur „mäßige (Kletter-) Kleiner Mensch in wilder Umgebung: Kletterei am Hochkalter Schwierigkeiten“ verheißt. Diese unklaren und meist sehr knap- pen Definitionen lassen noch nicht viele Rückschlüsse auf die tat- mittels Dagegenklopfen die Festigkeit prüfen. Mit der nötigen sächlichen Anforderungen einer konkreten Tour zu. Vorsicht kann diese Kletterei unglaublich Spaß machen und sehr In der Realität zeigt sich, dass mit „II“ bewertete Routen sehr beglückend sein. Die Touren vermitteln eben mit dem Steigen im unterschiedliche Anforderungen an den Bergsteiger stellen und Fels ein ursprüngliches bergsteigerisches Erlebnis. Auch andere ein breites Schwierigkeitsspektrum abdecken. Denn über die tat- alpine Spielformen sind reizvoll, können aber oft nicht mit dieser sächliche Schwierigkeit einer solchen Tour entscheiden meist genialen Einfachheit punkten. nicht die bloßen technischen Kletterschwierigkeiten, sondern

hintergrund vielfältige objektive Faktoren wie Sicherungsmöglichkeiten, Län- ge und Exponiertheit der Route, Brüchigkeit und Abgegriffenheit Klassisches Bergsteigen: „Dann muss man eben des Gesteins, steile Grashänge, Altschnee usw. Dazu kommen sub- vier Stunden bis zum Einstieg wandern ...“ jektive Faktoren wie Erfahrung, Können, Fitness und psychische Stärke, die darüber entscheiden, ob man über eine ausgesetzte Felspassage spielerisch hinwegturnt oder sie als haarsträubend empfindet. In der Halle einen „Siebener“ klettern zu können, Das bedeutet aber auch Anspannung, Respekt, manchmal Ner- bedeutet längst noch nicht, dass eine Zweierroute im Gebirge zum Selbstläufer wird. venvibrieren bis zum Gipfel. Im Steilgelände und sogar auf einem Von der kurzen, heiteren Genusskraxelei bis zur zermürbenden Nervenprobe in hochal- Grat ist es ohne Markierungen oft auch gar nicht so einfach, sich pinen, brüchigen Steilrinnen – hinter dem rätselhaften II. Grad verbirgt sich die ganze zu orientieren. Bandbreite des klassischen Bergsteigens. Wie kann man sich auf solche Touren vorbereiten? Zum Beispiel mit leichten Felsklettertouren am Seil (Hintere Goinger Halt Nord- Literatur zum Thema: grat) und mit einfachen Felstouren, bei denen man schon mal ● Alpenvereinsjahrbuch BERG 2009, S. 100–107, Dennis Cramer: Hand an den Fels legen kann (Speckkarspitze Südwestgrat). Rich- Vergessener zweiter Grad. Ein Plädoyer zur Wiederentdeckung leichterer Kletterrouten. tige IIer-Anstiege mit abgegriffenem Fels erlebt man auf den Nor- ● Panorama 5/2009, S. 18, Andi Dick: Bergsteigen unter Echt- malwegen von Blankenstein und Geiselstein. Auch der Hoch- Bedingungen. kranz-Ostgrat ist ein schöner „Kennenlern-IIer“. Der Südgrat des ● Thomas Otto: Münchner Bergtouren. 45 Felstouren im II. Grad Kleinen Barmsteins, die Berchtesgadener Rinne des Großen Rot- zwischen Salzburg und Oberstdorf. Erscheint in Kürze bei Rother. ofenturms und der Westgrat der Ruchenköpfe sind zwar mit je- weils nur ein paar Seillängen ziemlich kurze Touren, aber schon sehr anspruchsvoll.

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Ein Paradies für Lieb- haber steiler Felstouren: der Wilde Kaiser

Zahlreiche Faktoren wie steiler Schnee oder Eis können die Schwierigkeit einer Typische Begleiterscheinung einer IIer-Tour: ein steiler, rutschiger Zustieg IIer-Tour erhöhen

Es gibt IIer, die fast jeder seilfrei geht, und andere IIer, in denen Südflanke der Sonnenspitze, am Hüttengrat des Aggensteins sowie man oft Seilschaften sieht. Doch wo ist Sichern ratsam und sinn- am Normalweg von Ruchenköpfen und Geiselstein. voll? Letztlich liegt die Entscheidung bei einem selbst und beruht In Buchform – und damit aufbereitet durch das Qualitätsmanage- auf der persönlichen Einschätzung. Flexibel bleiben ist wichtig: ment eines Alpinverlags – gab es lange keine Publikation zu den Das Sichern kann spontan und situativ in einzelnen Passagen nö- Nordalpentouren im II. Grad. Enthusiasten griffen deshalb oft 3 tig sein, aber andererseits möchte man natürlich auch nicht stän- dig das Seil aus- und einpacken. In manchen Steilflanken löst die

Wer eine IIer-Route begehen möchte, sollte alpin erfahren und gut trainiert sein

ERLEBNISURLAUB IM SCHÖNSTEN TALABSCHLUSS NORDTIROLS Benutzung eines Seils Steinschlag aus, wie zum Beispiel am Klei- Praxmar ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Familien und Naturliebhaber genießen abwechslungsreiche Urlaubstage inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse. nen Waxenstein in der Nordwestflanke zum Mannl. Oft trifft man Genießen Sie die Ruhe und die Kraft der Tiroler Alpen. auf ausgesetztes IIer-Gelände mit mäßiger Felsqualität, in dem Familien-Wander-Highlight Ihr Vorteilspreis: nichts zur Sicherung vorbereitet ist. Dann wiederum begegnet man buchbar vom 01. September bis 30. Oktober 2011 • Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr gratis 5 ÜN ab € 225,- p.P. im DZ „Standard“ inkl. HP regelmäßig alten, zum Teil rostigen Schlaghaken – z. B. am Hoher- • Inkl. Wanderkarte, Leih-Wanderstöcken • Inkl. Jause und Marschtee 5 ÜN ab € 150,- p.P. im App. ohne Verpflegung Gaif-Ostgrat oder dem Schönfeldspitze-Westgrat. Einige IIer-Tou- • Inkl. Angelkarte, ... Details auf www.praxmar.at ren bieten ausnahmsweise sogar gebohrte Standplätze und können bei Bedarf von Stand zu Stand durchgesichert werden, etwa an der TELEFON +43 (0)5236 212 • [email protected] • WWW.PRAXMAR.AT

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auf die Bücher von Walter Pause aus den 1960er-Jahren zurück wie etwa „Im leichten Fels“ und „Im Kalkfels der Alpen“. Außerdem findet man IIer-Touren natürlich in den Gebiets-Alpenvereinsfüh- rern des Bergverlags Rother. Ausschließlich dem „IIer“ widmet sich eine aktuelle Neuerscheinung mit dem Titel „Münchner Bergtou- ren: 46 Felstouren im II. Grad zwischen Salzburg und Oberstdorf“, mit GPS-Tracks, erscheint in Kürze bei Rother.

IIer-Routen können sich noch im Urzustand befinden, aber auch mit modernen Bohrhaken ausgestattet sein

Hinter den nüchternen Routenbeschreibungen verbergen sich oft intensive Gefühle: Du bist ständig, manchmal über Stunden unge- sichert – bleib konzentriert! – ja, der Anstieg passt, du bewegst dich gut, keine Unsicherheit aufkommen lassen, zwischendurch das Wetter checken, bleib kontrolliert, jetzt sollte es doch endlich mal einfacher werden, du bekommst nichts geschenkt – und dann springt dir spontan das Lachen ins Gesicht, wenn schließlich doch das Gipfelkreuz auftaucht! Danach kommt vielleicht die große Entspannung, weil ein Wanderweg zurück ins Tal führt. Aber oft

Fast schon eine magische Linie: der direkte Schönfeldspitze-Westgrat Ernst Platz und sein 12-Apostel-Grat

Der 12-Apostel-Grat in den Ammergauer Alpen verbindet den Pil- gerschrofen mit dem Säuling. Er bietet exponierte Kletterei mit Blick auf die Füssener Seen und die Königsschlösser. Der Grat wur- de 1904 vom Bergmaler, Zeichner und Alpinisten Ernst Platz erst- begangen und ist auch heute noch eine Abenteuertour: Bis auf kleine Metallplättchen mit den Apostelnamen, die auf den Fels- köpfen verteilt sind, ist der Grat im Urzustand geblieben, so wie Platz ihn vorfand. Kletterfertigkeit, Orientierungssinn, Kenntnisse im Abseilen und auch im Einrichten von Abseilstellen sind hier gefragt. Wird an den betreffenden drei Stellen abgeseilt, geht die Kletterei nicht über II hinaus, andernfalls ist bis zum IV. Grad abzuklettern. Gut neun Stunden sollte man für die Tour veranschlagen. Auch für uns war die Begehung ein Abenteuer. Ende Oktober 2009 waren wir Hier lieber mit Seil: am Zettenkaiser-Westgrat historie allein am Grat. In der steilen Abstiegsrinne zur Scharte vor dem Schlussanstieg lag schon Schnee, und die Säulingwiese erreich- ist da auch kein Weg, sofort ist die Anspannung wieder da – oder ten wir erst mit dem letzten Tageslicht. Dann mit Stirnlampen hinunter zum Säuling- sie ging gar nicht erst weg, die Gipfelbrotzeit wollte nicht wirklich haus und in tiefster Nacht zurück ins Tal. schmecken –, wieder Zweifel an der Wegfindung, eine Schrofen- Der 12-Apostel-Grat ist bis heute ein Geheimtipp – viel unbekannter als sein Erstbe- geher. 1867 in Karlsruhe geboren, kam Ernst Platz 1890 nach München, um seinen flanke oder steiler Schutt, kein Mensch weit und breit … und dann Traum zu leben, die Arbeit als Künstler und den Bergsport miteinander zu verbinden. doch endlich zurück im vertrauten Terrain, und das Gefühl, etwas In den Alpen gelang ihm 1895 die erste führerlose Durchsteigung der Watzmann- Besonderes, Tiefergehendes am Berg erlebt und durchgestanden zu Ostwand. 1898 bestieg er den Kilimandscharo, 1903 und 1911 nahm er an zwei haben. Und all das, obwohl es „nur“ ein IIer war ... 7 Kaukasusexpeditionen teil. Tourentipps: ab Seite 30 Doch während seine Bergmalerei zwar gekonnt, aber eher genrehaft-akademisch und gewerblich wirkt, überzeugt Platz auch heute noch mit seinen genau beobachteten und detailreichen Bergsteigerstudien, etwa zum Rissklettern, Plattenklettern und Ab- seilen. Auf der Website www.ernst-platz.de sind Bilder aus allen Schaffensbereichen zu sehen, darunter auch die eindrucksvolle Zeichnung „Am Brett, Abstieg von der Zug- Thomas Otto (47), arbeitet seit 1999 als Redakteur und spitze, um 1900“ und eine schöne Karikatur zum Mauerhakenstreit von 1911: „Aber freier Journalist für IT- und für Bergsportthemen in meine Herren Menschen! Das ist entschieden unlauterer Wettbewerb!“ München. Er ist Bergsteiger, Kletterer von Halle bis alpin und Fachübungsleiter Alpinklettern für die Sektionen München & Oberland.

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Bayern ohne Berge ist wie München ohne Wiesn

Text: Michael Suda und Monika Arzberger Foto: Thorsten Thorsten Naeser Foto: Alpen ohne Bergwald sind wie ein Berg

twas mehr als ein Zehntel des Waldes in Bayern stockt in den konstruktionen suchen, und beim Bergwald werden wir fündig. E Bayerischen Alpen. Von diesen ca. 250 000 ha Bergwald sind In einer Online-Umfrage im Februar/März 2011 haben wir 181 bay- 150 000 ha, also knapp zwei Drittel Schutzwald kraft Gesetz. erische Landtagsabgeordnete gebeten, zu folgenden Fragen Stel- Wald also, dem besondere Fähigkeiten zugemessen und an den be- lung zu nehmen: Was assoziieren Sie mit Bergwald in Bayern? sondere gesellschaftliche Anforderungen gestellt werden: Er schützt Ergänzen Sie „Die Alpen ohne Bergwald …“ Ergänzen Sie „Bayern vor Muren und Lawinen, Steinschlag und Überschwemmungen, er ohne die Alpen …“ 21 Prozent der Abgeordneten haben geantwor- ermöglicht das Leben in den Tälern und den Transit über die Pässe. tet. Bayern ohne Alpen ... wäre nicht Bayern und würde viel von In der öffentlichen Wahrnehmung verschmilzt der „Schutzwald“ seiner Schönheit und Einzigartigkeit verlieren, so der eindeutige mit dem „Bergwald“. Bergwälder sind die „wichtigsten Wälder Bay- Tenor der Politiker. Und das sind zwei zentrale Bestimmungen, die erns“, meint Christian Sebald in der SZ, sie schützen uns und daher wir auch in den Naturschutzgesetzen finden. müssen sie geschützt werden. Eine Formel, die im gesamten Alpen- Das Bild, das die bayerischen Landtagsabgeordneten vom Berg- raum gilt. Diese Pauschalierung bildet um die Bergwälder einen oft wald vor Augen haben, spiegelt sich in den Antworten auf die bei- unüberwindlichen „Schutzwall“ gegen andere Interessen an diesen den anderen Fragen. 57 Prozent ergänzen das Satzfragment „Die Wäldern. Und dazu gehört nicht nur der materielle Nutzen, sondern Alpen ohne Bergwald …“ mit „nicht vorstellbar“, „unschön“ oder auch die ästhetische Faszination dieser Wälder. zeichnen das Bild einer tristen, verödeten Landschaft. Ein Viertel 2009 gab der Bayerische Rundfunk eine Repräsentativbefragung in beschreibt einen Raum, der größeren Gefahren ausgesetzt ist. Auftrag, um herauszufinden, was die bayerische Bevölkerung mit 20 Prozent ergänzen den Satz mit einem Vergleich, wie z.B. „Suppe Bayern assoziiert. „Berge“ gefolgt von „Landschaft“ waren die ohne Salz“, „Schwimmbad ohne Wasser“ oder „Bergschuh ohne meistgenannten Begriffe. Dieses Siebtel Bayerns, das nur knapp 6 Schuhband“. Das zentrale erste Element ist ohne das zweite nutz- Prozent des gesamten Alpenbogens ausmacht, bietet den Men- los. Innerhalb der Assoziationen zum Begriff Bergwald überwiegen schen seit Jahrtausenden eine natürliche Lebensgrundlage: Die die Beschreibungen zur Naturschönheit und Erholung gefolgt von bayerischen Alpen waren und sind Wirtschaftsraum, Naturraum, den Schutzaspekten des Bergwalds. In den Antworten wird deut- Lebensraum und Heimat. Die Berge prägen somit Bayern und sind lich, dass auch heute noch gilt, was 1969 im bayerischen Alpen- in der gesellschaftlichen Wahrnehmung ein ästhetisches, wertvol- plan beschrieben wurde: Die bayerisch-alpine Kulturlandschaft ist les Landschaftselement, das des Schutzes bedarf. Das Problem be- nicht nur schön, sondern durch Naturereignisse in besonderem steht darin, dass sich diese Ästhetik ökonomischen oder ökologi- Maße bedroht. Und der probate Schutz dagegen wird von vielen schen, also „rationalen“ Überlegungen grundsätzlich entzieht. Zur Abgeordneten im gleichen Atemzug genannt: Schöne Bergwälder Erhaltung dieses „Wertes“ müssen wir also nach rationalen Hilfs- und hervorragende Schutzwälder!

26 alpinwelt 3/2011 UMWELT

nikation über Bergwälder (und vor allem Alpen ohne Bergwald ist wie … die der Alpen) durchgesetzt hat. Die Vor- stellung, dass die Bergwälder Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen vor Kata- strophen bewahren, liefert ein rationales Argument, diese Wälder zu erhalten und zu gestalten und schützt somit die mit ihnen verbundene ästhetische Faszination. Dieses rationale Bollwerk sollte jedoch nicht als Totschlagargument verwendet werden, wenn andere Interessengruppen ihren An- teil am Bergwald fordern. Das Schuhband im Bergschuh wird erst dann wahrgenommen, wenn es reißt, wenn es uns nicht mehr sicher im Schuh hält und die Tour gänzlich vermasselt. Im Jahr der Wälder wäre dem Bergwald zu wünschen, dass er aus seiner funktionalen Zweckbe- stimmung erlöst wird, und wir ihn in seiner Schönheit, Vielfalt und Einzigartigkeit er- kennen und darüber hinaus froh sind, dass wir ihn haben. 7 Foto: Frank Martin Frank SiefarthFoto:

* Ein ausführlicher Beitrag zum Thema mit detaillierter Quellenangabe erscheint im Jahrbuch 2011 des Vereins zum Schutz der Bergwelt e.V. schuh ohne Schuhband* – www.vzsb.de Prof. Dr. Michael Suda ist Leiter des Lehrstuhls für Wald und Umweltpo- Diese Sichtweise entwickelte sich bereits im 18. Jahrhundert, als litik der TU München und 1. Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Überschwemmungs- und Lawinenkatastrophen in den Alpen auf Bergwelt. Seine wissenschaftlichen Arbeiten greifen seit 25 Jahren im- mer wieder das Phänomen der Bergwälder und ihre gesellschaftliche Waldrodungen im Gebirge zurückgeführt wurden. Fortan wurden Wertschätzung auf. die Gebirgswälder im gesamten Alpenraum unter besonderen Monika Arzberger ist Assistentin am Lehrstuhl für Wald- und Umwelt- Schutz gestellt. Etabliert hat sich dabei die Formel: „Wir schützen politik. Sie ist Spezialistin für partizipative Prozesse und beschäftigt sich den Schutzwald, weil er uns schützt“, und diese offenbart eine Bi- wissenschaftlich mit der politischen Relevanz der Bergwälder. Sie ist polarität des Schutzwaldbegriffs, die sich in der gesamten Kommu- 2. Vorsitzende des Vereins für Nachhaltigkeit.

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Jetzt, im Sommer zwischen Juni und August, steht unsere heutige Pflanze in Und das gibt es diesmal zu gewinnen: voller Blüte. Hoch aufgerichtet kann sie bis zu 150 cm hoch werden und ver- Hauptpreis: Zwei hochwertige Trekking-Bildbände strömt einen intensiven, aufdringlichen Geruch. Die Blüte ist eine auffällige, Diese beiden brandneuen endständige Rispe, die über 50 cm lang werden kann. Ihre Farben changieren großformatigen Bücher zwischen weiß-gelblich und grünlich. lassen jedes Trekkerherz Der Laie kann sie auch im nichtblühenden Zustand gut vom Gelben Enzian höher schlagen. Die unterscheiden, wenn er auf die Blätter achtet. Die Blätter des Gelben Enzian „Traumtreks Europa“ aus sind gegenständig angeordnet, bei unserer gesuchten Blume stehen sie wech- dem Bergverlag Rother selständig. Auf Almwiesen und Hochstaudenfluren ist sie zu finden, meist auf beschreiben und bebil- feuchten, stickstoffreichen und etwas kalkhaltigen Böden, überall in Mittel- dern ausführlich 25 und Südeuropa. Dass sie auf Almwiesen steht, macht sie dem Weidevieh ge- Traumtouren – echte fährlich, das sie allerdings meidet. Denn sie ist hochgiftig für Tiere, die dann Klassiker, aber auch unter Durchfällen, Koliken, verlangsamter Atmung und Lähmung leiden. weniger bekannte Routen – in ganz Europa, von Grönland bis Griechenland und von Spanien bis in die Türkei. Auch im Heu bleiben die Giftstoffe enthalten und so ist es auch schon zu töd- In „Trekking-Traumziele“ aus lich verlaufenden Vergiftungen bei Pferden, Rindern und Schafen gekommen. dem AS Verlag erzählt der Aben- Auch für den Menschen ist sie giftig. Trotzdem wird sie zu Heilzwecken verwen- teurer Michael Vogeley in span- det. Ihre Alkaloide wirken betäubend und blutdrucksenkend. In der Homöopa- nenden und hintergründigen thie findet der Wurzelextrakt Anwendung bei Darmerkrankungen, Brechdurch- Texten und mit faszinierenden fall, Kreislaufschwäche, Asthma und Bronchitis. Die Pflanze wird auch bei Bildern von 26 „Trekking-Perlen“ Psychosen eingesetzt. Die Veterinärmedizin verwendet die Droge äußerlich als auf allen Kontinenten dieser Läusemittel und setzt sie bei Krätze ein, außerdem als Brechmittel und bei Erde – meist unbekannt und Muskelerkrankungen. abseits ausgetretener Pfade. www.rother.de, www.as-verlag.ch Wie heißt die gesuchte Pflanze? Schicken Sie die Lösung (auch den lateinischen Namen) bis spätestens 30. Sep- 2. und 3. Preis: Je ein Erste-Hilfe-Set tember 2011 (Poststempel) wie immer an eine der beiden Servicestellen oder 4. und 5. Preis: Je ein Brotzeit-Set „So schmecken die direkt an die [email protected] (Absender nicht vergessen!). Berge“ für 2 Personen Viel Spaß und viel Erfolg! 6. und 7. Preis: Je ein DAV-Baumwoll-Schlafsack Ines Gnettner 8. bis 10. Preis: Je eine Trinkflasche von »Nalgene«

Auflösung des letzten Rätsels aus Heft 2/2011 Und das sind die Gewinner:

Das Tier des letzten Rätsels war Hauptpreis (Ein Rucksack „Rock 35 + 10“ von »Vaude«): die Blauflügel-Prachtlibelle (lat. Suzanne Küpper, München Calopteryx virgo). Einige Rätsel- 2. und 3. Preis (Je eine Stirnlampe von »Black Diamond«): freunde hatten auf die Blau- Christina Kokott, Gaimersheim; Anita Deubler, Dachau grüne Mosaikjungfer ge- 4. und 5. Preis (Je ein T-Shirt aus der DAV-Kollektion): tippt. Diese hat allerdings Sven Meißner, Dachau; Ulrike Konrad, Eichenau gelbe Streifen, die Weib- 6. bis 8. Preis (Je eine „Swiss Card“ von »Victorinox«): chen eher grünliche Flecken. Angelika Maas, Neuried; Daniel Berz, Sigmaringendorf; Die Blauflügel-Prachtlibelle stellt Wolfram Guhl, Ismaning eine von etwa 20 heute bekannten Arten 9. und 10. Preis (Je ein Führer „Bergtouren mit Bus der Gattung Calopteryx dar, sie sind für den Laien und Bahn“): Daniel Stirnweis, Taufkirchen; Walter Hoch- schwer auseinanderzuhalten. Von Fachleuten kirch, Flacht werden sie überwiegend nach ihrem Vorkom- men unterschieden. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit den Preisen! Zeichnung: www.bildarchiv.kleinert.de Zeichnung:

28 alpinwelt 3/2011 Geschenkabo

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ab München 2,5 Std. Sehr frei mit wenig Eisen Bus &Bahn Bahn bis Saalfelden, Bus bis Maria Alm Durch die Südwestwand des Selbhorns, 2654 m Talort Maria Alm, 802 m Stellen bis zum III. Grad, weder Klettersteig noch reine Alpinkletterroute – Schwierigkeit* Bergtour/Alpinklettern (bis III) Kondition groß auf anspruchsvollen Anstiegen wie diesem ist der ganze Bergsteiger gefordert. Anforderung zwei kurze Drahtseilpassagen und einige Ausgangspunkt: Parkplatz Rohrmoos im Krallerwinkl Bohrhaken; der seilfreie Rest erfordert Klet- terkönnen, Erfahrung und Schwindelfreiheit bei Maria Alm, 900 m Ausrüstung Alpinkletterausrüstung Einkehr:Lechneralm, 1261 m Dauer 10 Std. Karte/Führer: AV-Karte 10/1 „Steinernes Meer“ Höhendifferenz jl 1320 Hm 1:25 000; Otto, Münchner Bergtouren (Rother) Weg:Vom Parkplatz erst auf der Straße, dann auf einem Waldsteig zur Lechneralm und weiter auf dem Pfad hin- auf zum Braggstein, 1827 m. Weiter zu einer Wegver- zweigung, 2024 m, links in Richtung Luegscharte und unter der Selbhorn-Südwand links queren, bis man zu die Felsstufen, I bis II, auf rote Punkte und Steinmandln einer auffallenden, plattigen, halbrunden Wandnische achten! Dann kommt ein Quergang auf einem Schutt- mit Bank hinaufsteigen kann, 2220 m; Einstieg. band, gefolgt von einem Felsdurchschlupf. Nun schön Von der Bank geht es rechts um die Ecke, bis sich links ei- am Grat, durch eine Schuttrinne und einen kurzen Kamin ne Rampe öffnet. Die Rampe etwa 50 m hinauf, II, rote und in wenigen Minuten am Grat zum Südgipfel, 2643 Punkte. Danach durch eine Rinne, I bis II, auf einen Ab- m. Über den Kamm zum Hauptgipfel, 2654 m. satz. Nun auf einem Band ausgesetzt nach rechts, Abstieg:Vom Hauptgipfel zurück zum Kamm und ent- schließlich am linken Rand einer breiten Rinne nach lang der Markierung (Stelle I) hinunter zur Luegscharte, oben, II, Stellen III. Weiter geht es nach rechts über die 2451 m. Hier weist ein Schild zurück zum Braggstein. „Keilpromenade“, einen ausgesetzten Quergang am Unter der Selbhorn-Südwestwand vorbei (wobei steile, Drahtseil, zum steilen „Herzogkamin“ mit Steighilfen. schuttüberflossene Schrofen abgeklettert werden müs- alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Thomas Otto Otto Thomas & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt,

Weiter schlängelt sich der Anstieg unübersichtlich durch sen) und über den Braggstein wieder nach Maria Alm. ©

alpinwelt-Ausrüstungsliste: www.ausruestung.alpinprogramm.de

ab München 1–1,5 Std. Bus & Bahn Bahn bis Garmisch-Partenkirchen, Zugspitz- Die Hammertour von Hammersbach bahn bis Hammersbach Der Normalweg aus dem Höllental auf den Großen Waxenstein, 2276 m Talort Hammersbach, 760 m Schwierigkeit* Bergtour (II) Die Besteigung des Waxensteins führt sehr exponiert über steile Grasschrofen und Kondition groß glatte Felsstufen – ein gutes Beispiel für einen richtig schweren „Zweier“ Anforderung Große Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Orientierung auf dem „Schafsteig“ anspruchs- Ausgangspunkt: Hammersbach, 760 m Abstieg: An- voll. Einkehr/Übernachtung:Höllentalangerhütte, 1387 m. genehmer, Ausrüstung kompl. Bergwanderausrüstung, Helm Bew. Ende Mai bis Mitte Oktober, Tel. 0163/55 42 274 als auf der Dauer 10 Std. – www.hoellentalangerhuette.de Aufstiegsrou- Höhendifferenz jl 1550 Hm Karte/Führer: AV-Karte 4/2 „Wetterstein Mitte“ te wieder ab- 1:25 000; Otto, Münchner Bergtouren (Rother) zusteigen, ist es, sich am Weg: Von Hammersbach zum Eingang der Höllental- unteren Ende klamm, 1004 m, durch die Klamm (Gebühr) und weiter der Waxen- Bergtour KlettertourBergtour zur Höllentalangerhütte, 1387 m. Wir gehen über die steinrinne im Brücke bei der Hütte und dann nordwestl. über das Abstiegssinn Schotterfeld zu einem schon von der Hütte sichtbaren nach rechts Wasserfall. Hier beginnt bei einem roten „W“ der Steig, zu wenden der diagonal nordöstl. den Hang ansteigend quert, rot und auf ei- markiert. nem Steig Der Steig ist gleich zu Beginn am ausgesetztesten. Nach („Schafsteig“) mit nur geringem Höhenverlust südwestl. etwa 30 Min. wendet er sich nach links in Richtung eines bis zum Talabschluss Richtung Riffel-Scharte zu gehen frei stehenden Baumes und führt dann über Pfadspuren, (1 Stunde länger als der Direktabstieg; vgl. AV-Karte). kurze Kletterstellen und Geröll hinauf zur Waxenstein- Dieser alpine Pfad verläuft landschaftlich sehr reizvoll an rinne, 2030 m. Die Felsrinne steigen wir über kurze plat- den steilen Hangwiesen. Nach etwa 1:30 Std. ab der Rin- tige Absätze, II, hinauf. Bei 2170 m endet die Rinne; es ne stoßen wir auf den Wanderweg, der hinunter zur Höl-

alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Thomas Otto Thomas & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt, geht nach rechts über Grasschrofen entlang blassroter lentalangerhütte und weiter talauswärts führt. © Markierungen zum Gipfel, 2276 m.

30 alpinwelt 3/2011 + tourentipps + + + tourentipps + + + tourentipps

ab München 1,5 Std. Bus & Bahn Bahn nach Klais Eisenweg auf einen Wettersteinklassiker Talort Klais, 933 m Über Schachen und Meilerhütte auf die Partenkirchner Dreitorspitze (2634 m) Schwierigkeit* MTB-Tour mittelschwer, Klettersteig leicht Kondition groß Die Partenkirchner Dreitorspitze, eine der markantesten Berggestalten im Wetterstein, Anforderung MTB-Auffahrt teils steil und holprig. Trittsi- wurde bereits 1885 mit einem Weg erschlossen und ist bis heute eine reizvolle Bergtour. cherheit und Schwindelfreiheit erforderlich Ausrüstung MTB mit Helm, Wanderausrüstung, evtl. Ausgangspunkt: Wanderparkplatz beim Schloss Klettersteigset & Helm Elmau, 1006 m, Zufahrt auf Mautstraße von Klais Dauer Bike 2,5–3 Std., Hike 5 Std. Stützpunkte: Schachenhaus, 1866 m. Bew. Juni bis Höhendifferenz jlBike 860 Hm auf 17 km, Hike 900 Hm Oktober, Tel. 08821/29 96 – www.schachenhaus.de; Meilerhütte, 2366 m. Bew. Juni bis Oktober, Tel. 0171/522 78 97 – www.meilerhuette.de Karte: AV-Karte 4/3 „Wetterstein – Mieminger Gebirge“, Östl. Blatt 1:25 000 Weg: Von Elmau rollt man auf einer Forststraße talein- wärts, verlässt bald den Bachlauf und steigt steiler an. drahtseilgesichert unter den Felsen entlang und leitet Man folgt der Beschilderung in Richtung Schachen, pas- hinab zum Leutascher Platt. Anschließend zieht er über siert bei der Wettersteinalm ein Gatter und hält sich Geröll zum Einstieg des Klettersteigs hinauf, den ein rechts bergauf. In Kehren zieht nun der Schachenweg Felsblock mit Farbmarkierung kennzeichnet. Mit Hilfe hinauf und leitet zum Schachenhaus, wo man das Rad von Eisenbügeln überwindet man eine steile Felspassa- abstellt. ge und folgt dann den Seilsicherungen bergauf. Schließ- Anschließend wandert man südlich über den Rücken lich quert man nach links und erreicht die Grathöhe. Dort bergauf und gelangt auf einem Serpentinenweg auf das nach rechts und in einigen Serpentinen zum Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze. grasige Frauenalpl. Noch einmal steil über Geröll anstei- Mountainbike-/Klettersteigtour gend geht es zur Meilerhütte, wo der Hermann-von- Tipp: Es lohnt sich, auf der Meilerhütte mit ihrer fan- Barth-Weg beginnt. Er führt zu den Abstürzen des Bay- tastischen Aussicht zu übernachten. Evtl. bleibt auch alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Franziska Baumann Franziska & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt,

© erländerturms, quert etwas ausgesetzt, aber noch Zeit für einen Besuch des Schachenschlosses. tourentipps + + + tourentipps + + + tourentipps + +

Klassisches Bergsteigen vom Feinsten ab München 2 Std. Die Überschreitung der Watzmannfrau, 2307 m Bus & Bahn Bahn bis Berchtesgaden, Bus 843 bis Kramerlehen Die anspruchsvolle Überschreitung der Watzmannfrau bietet phantastische Tiefblicke, Talort Oberschönau, 640 m viele kurze Kletterstellen und ein wildes, alpines Ambiente, das seinesgleichen sucht. Schwierigkeit* Bergtour (II) Kondition groß Anforderung Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orien- Ausgangspunkt: Parkplatz Hammerstiel, 760 m überquert eine Fahrstraße und zieht dann steil und rut- tierungssinn erforderlich schig zum Mooslahnerkopf (1815 m) empor, dessen Gip- Stützpunkt: Kührointalm, 1409 m. Bew. Mai bis Ok- Ausrüstung komplette Bergwanderausrüstung tober, Tel. 0171/35 33 36 94 – www.kuehroint.com fel einen herrlichen Blick auf die Königsseer Berge bie- Dauer 8–10 Std. Karte/Führer: UK 25-1 „Nationalpark Berchtesgaden“ tet. Nun folgt man dem Gratverlauf nach Westen, wobei Höhendifferenz jl1600 Hm 1:25 000; AV-Führer Berchtesgadener Alpen, 19. oder Pfadspuren und kleine Steinmänner den Weg weisen. Hinweis: Diese Tour lässt sich auch in entgegenge- 20. Aufl. (Rother) Schon nach wenigen Minuten muss ein Felsabbruch setzter Richtung begehen; laut AV-Führer Weg: Zu Beginn spaziert man auf der Fahrstraße von rechts absteigend umgangen werden; es folgt grobes ist dann die Orientierung am Ostgrat der Hammerstiel zur Schapbachalm und hinauf zur Küh- Blockgelände. Das erste größere Felsmassiv am Grat Watzmannfrau etwas einfacher. rointalm; im oberen Teil bietet zweimal ein Wanderweg wird links umgangen, danach hält man sich rechts des die Möglichkeit zum Abkürzen. Nahe der südwestlichs- Grates (eine Stelle II). Schlüsselstelle ist das „Fensterl“, ten Hütte des Kühroint-Almgeländes führt südlich ein der schon vom Tal aus gut sichtbare markanteste Grat- unbezeichneter Pfad über die Wiesen in den Wald; er einschnitt: Man steigt bis in die kleine Scharte vor der letzten Erhebung (siehe Bild) hinauf, die senkrecht ins Bergtour Fensterl abbricht, um dann auf der Südseite steil abzu- steigen und die Scharte zu durchqueren. Die folgenden Gratpfeiler werden unschwierig rechts umgangen; in freier Wegwahl gelangt man nun durch die Ostflanke und/oder den oberen Ostgrat zum Gipfel der Watzmann- frau. Abstieg: Entlang schwacher gelber Markierungen steigt man auf dem Normalweg die steile Nordflanke hinab und überwindet dabei kletternd ein paar Felsstufen (I– II). Schließlich verengt sich die Flanke zum Grat; Schlüs- selstelle ist der direkt zu überkletternde „Gendarm“ (ca. 1820 m, II, sehr ausgesetzt, Bohrhaken vorhanden). An- schließend geht es über Waldpfade wieder zurück nach

Kühroint und hinaus nach Hammerstiel. Joachim Burghardt & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt, © * alpinwelt-Schwierigkeitsbewertungen: www.schwierigkeitsbewertung.alpinprogramm.de

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ab München 5 Std. Bus & Bahn sehr kompliziert und zeitaufwendig Ein großer Klettersteig-Klassiker Talort Cortina d’Ampezzo, 1211 m Die „Via ferrata Cesco Tomaselli“ Schwierigkeit* Klettersteig schwer Kondition mittel Noch Mitte der 1970er-Jahre zählte der „Tomaselli“ zu den schwersten Vie ferrate in den Ausrüstung kompl. Klettersteigausrüstung + Helm Dolomiten. Heute ist er ein echter, immergrüner „Klassiker“ für Fans von Eisenwegen. Dauer 5 Std. Höhendifferenz jl1130 Hm Ausgangspunkt: Falzáregopass, 2105 m über ihn zum Einkehr: unterwegs keine Gipfel der Süd- Karten/Führer: freytag&berndt WKS 10 „Sextener Do- lichen Fanis- lomiten – Cortina“; Höfler/Werner, Dolomiten, Brenta, spitze, 2980 m, Gardaseeberge – 90 Klettersteige (Rother) 1–1,5 Std. Weg:Vom Ristorante Falzárego nördlich, dann nordöst- Vom Gipfel kurz lich (Skipiste) der Markierung 402 in die Travenanzes- auf der An- scharte, 2507 m, folgen. Nun in N-Richtung der Markie- stiegsroute zu- rung 20B nach. Über einen kleinen Sattel und bald rück, dann links nordwestlich aufwärts in die Große Fanesscharte (For- den Stahlseilen cella Grande) zwischen Großem Lagazuoi und Südlicher folgend in die Klettersteig Fanisspitze. An ihrer Westseite auf einer Kriegsgalerie NO-Flanke hin- zum Bivacco „Della Chiesa“, 2652 m, 1,5–2 Std. unter. Nach ei- ner kurzen, ausgesetzten Rechtsquerung (im Abstiegs- Das erste Stahlseil führt sehr steil empor. Es folgt eine sinn) erreicht man ein schmales Schartl. Rechts äußerst luftige Querung nach links (Schlüsselstelle), senkrecht abwärts (schwierigste Stelle), dann – nach ei- dann steigt man um eine Ecke und klettert anstrengend ner flacheren Passage – durch einen steilen Kamin hin- links hinauf zu Schrofen. Über sie auf ein breites Band, ab. Rechts zu einem Band, das nach links auf den Fanis- das nach rechts zu einem großen Absatz leitet. Von dort sattel, 2730 m, führt. Von dort östlich über Schuttreise gerade aufwärts bald steiler zu einem Geröllplatz. Hier abwärts, zuletzt nach rechts und unterhalb der Wände setzt ein Kamin an. Anstrengend in diesen und steil em-

alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Horst Höfler & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt, wieder auf den Steig 20B.

© por zur Schlusswand. Links ausgesetzt auf den Grat und

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ab München 4 Std. Seen-Hopping hoch über Meran Bus & Bahn Bahn nach Meran, Bus nach Vellau Über die Hochgangscharte (2441 m) zu den Spronser Seen Talort Algund, 354 m Die neun Spronser Seen, jeder mit eigener Form und Farbe, sind die größte hochalpine Schwierigkeit* Bergwanderung mittelschwer Kondition mittel Seengruppe Südtirols und eines der lohnendsten Ziele im Naturpark Texelgruppe. Anforderung Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Ausgangspunkt: Bergstation des Gondellifts Vellau, lang. Bei einer Verzweigung könnte man links den bei- erforderlich Ausrüstung komplette Bergwanderausrüstung 1500 m, Parkplatz an der Talstation den Milchseen einen Besuch abstatten. Rechts gelangt Dauer 6,5 Std. man zum Langsee und kurz darauf zum Grünsee (Mark. Stützpunkte: Hochganghaus, 1839 m. Bew. Anfang Höhendifferenz jl 1040 Hm Juni bis Ende Oktober, Tel. 0039/0473/44 33 10 22). Nachdem man dessen Abfluss überquert hat, steigt – www.hochganghaus.it; Oberkaser, 2131 m. Bew. An- man rechts zum Oberkaser (2131 m) ab und hält sich fang Juni bis Ende Oktober, Tel. 0039/0473/92 34 88 nach der Alm erneut rechts (Mark. 25). Der Steig führt an Karte/Führer: Tabacco-Karte Nr. 011 „Meran u. Umge- Kaser und Pfitscher Lacke vorbei zur Pfitscher Scharte bung“ 1:25 000; Baumann, Rund um Meran (Kompass) und kurz hinab in einen Almkessel mit großen Fels- blöcken. Dort beginnt rechts der Anstieg zur Taufen- Weg: Nach der Auffahrt mit dem Korblift wandert man scharte (2230 m). Anschließend geht es noch einmal in in wenigen Minuten zur Leiteralm. Dort trifft man auf vielen Kehren steil hinab zum Meraner Höhenweg und den Meraner Höhenweg (Mark. 24) und folgt ihm links links zur Bergstation. bergauf über die bewaldeten Südhänge zum Hochgang- haus. Bei der Hütte zweigt man rechts auf Weg Nr. 7 ab und steigt steil nach Nordwesten an. Der Steig leitet kurz in eine schotterige Rinne und in Kehren über ausgesetz- te Stellen (Drahtseilsicherungen) zur Hochgangscharte hinauf, wo man auf den Langsee, den größten der Spronser Seen, blickt. Als Gipfelabstecher bietet sich die Spronser Rötelspitze an (2625 m, östl. über Blockwerk und Geröll zum Gipfel, 45 Min.). Der Weiterweg führt alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Franziska Baumann Franziska & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt,

links in einem weiten Bogen oberhalb des Langsees ent- ©

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ab München 3,5 Std. Bus & Bahn Bahn nach Zell am See; nach der Tour mit Bus Klassisch unterwegs auf einem Panoramapfad zum Bhf Kitzbühel Der „Pinzgauer Spaziergang“ zwischen Zell am See und Kitzbühel Talort Zell am See, 757 m Schwierigkeit* Bergwanderung leicht Dieser Weg gehört den Kühen und Pferden. Er wird wenig begangen, nur im Bereich Kondition groß der Bochumer Hütte kommt man ins Laute. Eine Wandertour der Superlative! Ausrüstung komplette Bergwanderausrüstung Dauer 16 Std. an zwei Tagen Ausgangspunkt: Schmittenhöhe, 1965 m, erreichbar Höhendifferenz jlweit über 1000 Hm mit der Seilbahn von Zell am See Stützpunkte: Bürglhütte, 1699 m. Bew. Anf. Juni bis Anf. Okt., Tel. 0043/(0)6522/45 28 – www.almgast- haus.de/buerglhuette; Bochumer Hütte, 1430 m. Bew. Anf. Mai bis Ende Okt., Tel. 0043/(0)664/415 05 75 – www.bochumerhuette.eu Karten: AV-Karte 34/2 „Kitzbüheler Alpen, östliches Blatt“ 1:25 000 Weg: Von der Schmittenhöhe folgt man den Wegwei- sern unmissverständlich zur Pinzgauer Hütte (1700 m),

Bergwanderung Bergwanderung Bergwanderung und wandert in der Folge technisch vollkommen pro- blemlos immer in Westrichtung über das Rohrertörl ehemals bedeutenden Bergbaugebiets steht; die Hütte (1918 m), die Klammscharte (1993 m), das Sommertor war früher eine „Knappen-Unterkunft“. Bequem wan- (1939 m) und die Murnauer Scharte (1959 m) zur Bürgl- dert man hinaus zum Wohnhaus „Hechenmoos“ und zur hütte (1699 m). Busstation. Anderntags geht es wieder zurück aufwärts in die Mur- Tipp: Bei entsprechender Kondition und genügend Zei- nauer Scharte (1959 m), östlich um den Geißstein he- treserven kann bei dieser ausgedehnten Tour eine Reihe rum, durchs stille Stefflkar mit seinen Murmeltieren und von Gipfeln „mitgenommen“ werden: Oberer Gernko- in die Schusterscharte (1985 m). Weiter zum „Tor“ (1938 gel, Zirmkogel, Geißstein, Gamshag u. a. m. – siehe AV- Karte. Der Geißstein wird auf der Homepage der Bürgl- alpinwelt, Ausgabe 3/2011,Text & Foto: Horst Höfler & Foto: 3/2011,Text Ausgabe alpinwelt, m) zwischen Gamshag und Tristkogel und jenseits hin- © unter zur Bochumer Hütte (1430 m), die inmitten eines hüte als höchster Grasberg Europas bezeichnet.

34 alpinwelt 3/2011 MAM Inspirationen für Outdoor und Reise im Herbst:

Der Globetrotter Herbst-/Winterkatalog 2011/12: NEU Über 200 Seiten voller Ideen für Herbst und Winter. Jetzt gratis in der Filiale München.

23.09.2011 11.10.2011 Europapremiere Bikebergsteiger – von „All I can“ Vortrag mit Umweltkritischer Freeride-Movie Harald Philipp von Sherpa Productions – ein Mit dem Mountainbike ins Hoch- Skifilm der besonderen Art! gebirge – von Zermatt bis zu den Ort: CinemaxX am Isartor Dolomiten. Beginn: 22 Uhr Kostenbeitrag VVK: € 12,- € Kostenbeitrag VVK: 12,- AK: € 15,- € € (DAV-Mitglieder: 10,-), AK: 14,- Beginn: 19 Uhr teryx ' Kartenvorkauf bei Globetrotter an der Mit freundlicher Unterstützung der Kasse oder unter www.outdoor-ticket.net Arc'teryx Sonderfläche Trailer unter www.4-seasons.TV/All-I-Can Arc Foto: Harald Philipp Foto:

05.11.2011 03.12.2011 Orientierungs-Work- Swix – Wachsseminar shop – Schwerpunkt Lernen Sie Ihre Ski selbst zu prä - GPS für Einsteiger parieren und machen Sie sie fit für den Winter. Lernen Sie die Grundlagen zur Orientierung mit Karte, Kompass Ort: Globetrotter-Filiale München, und GPS. das Seminar ist kostenfrei Beginn: 11 Uhr und 16 Uhr Dauer: ca. 7 Std. (zzgl. Mittagspause) Kostenbeitrag: € 69,- Goldkunden: € 62,- Weitere Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender. Foto: Marco Plass Foto: nurtantio.com Foto:

Weitere Infos und Termine auf www.globetrotter.de/muenchen.

Geschäftsstelle Reisepraxis

Isartorplatz 8-10, 80331 München Montag-Samstag: 10:00 bis 20:00 Uhr Telefon: 089 / 444 555 7-0, [email protected] tourentipps + + + tourentipps + + + tourentipps

Traumtour unter der Zugspitze ab München 1,5 Std. Bus & Bahn Bahn nach Garmisch-Partenkirchen Mit dem Mountainbike zur Reintalangerhütte, 1369 m Talort Garmisch-Partenkirchen, 708 m Nach einer steilen Auffahrt zur Partnachalm geht’s zur Bockhütte und mit tollen Ausblicken Schwierigkeit* MTB-Tour mittelschwer auf die gewaltige -Nordwand weiter zur Reintalangerhütte. Kondition groß Ausrüstung lange, anspruchsvolle Tour durch alpines Ge- lände mit steilen Auf- und Abfahrten. Vor al- Ausgangspunkt: Parkplatz am Olympia-Skistadion, lem im Frühjahr Lawinengefahr aus den Süd- 708 m hängen des Blassengrats beachten! Stützpunkte: Partnachalm, 990 m. Ganzj. bew. (Do. Dauer MTB, Helm, evtl. Protektoren geschl.), Tel. 08821/26 15 – www.partnachalm.de; Dauer 4 Std. Bockhütte, 1052 m, bew. Juni bis Sept.; Reintalangerhütte, Höhendifferenz jl1050 Hm 1369 m. Bew. Anf. Juni bis Mitte Okt., 08821/708 97 43 – www.reintalangerhuette.de Karte: AV-Karte BY8 „Wettersteingebirge, Zugspitze“ 1:25 000 Weg:Vom Parkplatz am Olympia-Skistadion zunächst auf der Asphaltstraße in Richtung Partnachklamm, nach der Brücke beim E-Werk rechts auf den Schotterweg in ter. Der Weg mündet in eine Forststraße, dort rechts wei- Richtung Partnachalm/Kochelberg/Hausberg/Reintal ter. Etwas weiter an einem Wegedreieck bleibt man ge- und links steil bergauf zur Partnachalm. Man folgt dem radeaus in Richtung Bockhütte/Reintal und fährt an der Weg an der Alm vorbei und hält sich an einer Gabelung Umschlaghütte vorbei auf den weiterführenden Pfad. rechts in Richtung Bockhütte/Kreuzeck. Der Weg mün- Ab hier gibt es kaum noch Abzweigungen. Man folgt det nach einer Forstwegabfahrt in eine große Forststra- dem Weg immer taleinwärts in Richtung Reintalanger- ße; hier muss man rechts in Richtung Laubhütte/Kreuz- hütte, bis man erst die neu erbaute Bockhütte und nach eck/Bockhütte/Stuiben abbiegen. Nach ca. 200 m folgt weiteren 5,5 km schließlich die Reintalangerhütte er- eine Hütte mit Brunnen, an der Gabelung unmittelbar reicht. Auf demselben Weg fährt man schließlich wieder danach geht es links in Richtung Reintal/Bockhütte wei- zurück. München DAV-Sektion Susanne Menhorn, Foto: Text: 3/2011, Ausgabe alpinwelt, © * alpinwelt-Schwierigkeitsbewertungen: www.schwierigkeitsbewertung.alpinprogramm.de

ab München 3,5–4 Std. Bus & Bahn Bahn nach Kitzbühel, Bus über Matrei nach Der schönste Gipfel weit und breit Prägraten/Ströden Die Rötspitze überm Umbaltal in der Venedigergruppe, 3496 m Talort Hinterbichl, 1329 m, im inneren Virgental Schwierigkeit* Hochtour mittelschwer bis schwer Der wenig bekannte „Traumberg“ schlechthin mit Firnstrecken und Klettern bis knapp III Kondition groß und einer anspruchsvollen, faszinierenden Gratlinie – eine richtig „klassische“ Route. Ausrüstung komplette Hochtourenausrüstung Dauer 15 Std. Ausgangspunkt: Ströden (Streden), 1403 m, im jl Höhendifferenz 2100 Hm innersten Virgental (großer Parkplatz) Einkehr: Pebellalm, 1520 m; Clarahütte, 2036 m, bew. Anf. Juli bis Ende Sept., Tel. 0043/(0)664/975 88 93 Karten/Führer: AV-Karte 36 „Venedigergruppe“ 1:25 000; End/Peterka, AV-Führer Venedigergruppe (Rother) Weg: Von Ströden zunächst durchs Umbaltal zur Clara- hütte aufsteigen und weiter auf nicht zu verfehlender

Hochtour Mountainbiketour Route zur unbewirtschafteten Kleinen Philipp-Reuter- Grat, dann wieder direkt auf ihm mit schöner, leichter Hütte, 2677 m (8 Schlafplätze, Schlüssel vom Wirt der Kletterei auf eine Schulter. Über Firn auf die Untere Röt- Clarahütte). Nun auf Steigspuren südlich zu Moränen- spitze, 3290 m (kann auch auf Schneehang westlich um- rücken und rechts über Gras, Geröll und Blöcke auf mä- gangen werden). Auf waagrechten, verwechteten ßig steiles Schneefeld (wenn vorhanden), das zum NNO- Kamm (Spalten), dann links unterhalb der Schneide des Grat der Rötspitze hinaufzieht. Man erreicht ihn knapp danach ansetzenden, scharfen Firngrats zu weiterem, vor P. 3093 und folgt dem teils mäßig schwierigen Fels- steilem Felsaufschwung. An seinem Fuß nach links que- grat. Bald zu größerem, steilem Felsaufbau. Den ein- ren und an der Ostseite aufwärts (kurzes Kaminstück II). fachsten Möglichkeiten nach (II) zu 12 m hohem Auf- Über Schrofen und einen weiteren Firngrat zum Gipfel- schwung. Entweder links durch Verschneidung oder aufschwung. Direkt am Grat teils glatt und ausgesetzt rechts in Riss (III-) aufwärts und über flacheres Gelände empor und zum höchsten Punkt (3,5 bis 4 Std. ab Kleiner

alpinwelt, Ausgabe 3/2011, Text & Foto: Horst Höfler & Foto: Text 3/2011, Ausgabe alpinwelt, zu Firngrat. Darauf erneut über (leichten) Fels links vom Philipp-Reuter-Hütte). Abstieg auf gleicher Route. ©

36 alpinwelt 3/2011 DAV CITY-SHOP

München Hauptbahnhof Bayerstraße 21 in unserer Servicestelle ALPINE KARTEN IM CITY-SHOP Exklusiv für DAV-Mitglieder: AV-Karten 5,95 € das komplette Sortiment AV-Karten auf DVD 79,00 € des DAV im Barverkauf Karten Bayer. Landesvermessungsamt 6,60 € 15 Öffnungszeiten Tabacco-Karten 7,50 € Mo –Fr 8–19 Uhr Schweizer Landeskarten ab 9,20 € Sa 8–17 Uhr

13 14 1 Die DAV-Kollektion! Frisch, pfiffig, funktionell 1 Funktionsshirt Damen 34,80 € 9 Softshelljacke Damen 69,80 € 2 Funktionsshirt Herren 34,80 € 10 Softshelljacke Herren 69,80 € 3 Rollkragenshirt Damen 22,80 € 11 T-Shirt Damen 17,80 € 12 4 Langarmshirt Herren 19,80 € 12 T-Shirt Herren 17,80 € 5 Fleecejacke Damen 39,80 € 13 Klettershirt Damen 17,80 € 2 6 Fleecejacke Herren 39,80 € 14 Klettershirt Herren 17,80 € 7 Kurzarm-Funktionsshirt Damen 39,80 € 15 Sommer-Cap 9,80 € 8 Kurzarm-Funktionsshirt Herren 39,80 € 11

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SATMAP active10 Satelliten- DAV-TASCHEN IM CITY-SHOP Navigationsgerät inkl. 35 Alpen- 20 vereinskarten auf SD-Karte 399,00 € 16 Tagesrucksack 29,80 € ALPINE LITERATUR IM CITY-SHOP 17 Geldbörse 9,80 € NEU! AV-Karten Bay. Alpen 5,95 € 18 Kulturtasche 15,80 € Die „Münchner“ Berghütten 6,00 € 19 Reisetasche 34,80 € div. Führer und Lehrbücher ab 10,95 € 20 Umhängetasche 29,80 € 16 18

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19 DAV Summit Club Reisetasche 140 Liter 69,95 € 38 alpinwelt 3/2011 KINDER & JUGEND FO OST oder vertriebsich dieZeitanderweitig. pause brauchte, machteeinkleinesNickerchen hatte, machteBrotzeit,wereine Verschnauf- die dannalleschaffenwollten. Wer Hunger schwierigen Boulderninnäherer Umgebung, begannen wirmitderSuche nachmöglichst platz. Sobaldwirunsniedergelassen hatten, auf derSuchenacheinemgeeignetenLager- liefen wirlosindenWald von Fontainebleau mit jederMengeProviantundsechsCrashpads nun ging’sendlichlos.Zuzehntundbepackt Wir warenschonalleganzaufgeregt,denn großen silbernenKisteeinüppigesFrühstück. deten, zaubertendieErwachsenenausunserer ckungsreise. WährendwirdasGeländeerkun- Am nächstenTag ging’serstmal aufEntde- todmüde indieBetten. schon längstzuspät,undwirfielennurnoch Blois-le-Rois. FürweitereErkundungenwares Nacht unserZiel,dieWohnwagensiedlung in ten wirnach10 StundenFahrtmitteninder Rätsel-Lösen relativschnell.Endlicherreich- verging mitMusikhören,Witze-Erzählenund Pads musstenallein fahren.DielangeFahrt Ostereier –imBus;nurFabiunddieCrash- reichlichen Gepäck–darunterjedeMenge nach Bleau.Wirfuhrenalleinkl.unserem Planung endlichloszumOster-Trainingslager land) ging’sam18.April2011 nachlanger kampfkader 3derSektionenMünchen&Ober- Flo, Thomas,Spiri,KathiundRomy(Wett- Zusammen mitNils,Fabi,Steffi,Silja,Flound N EREIER TA INE Kommen undErzählen warauchschön. wir schafftenauchdas,unddas Nach-Hause- fahren warallesanderealsverlockend, doch antreten. DieAussichtaufzehn StundenAuto- ten wirmitgroßemBedauern dieHeimreise neun Tagen Bouldernvonfrühbisspät muss- nez“ (6c+)vonallengeflashtwurde.Nach kam es,dassinCancheauxMerciersdie„Le denn FabihatteamZielOstereierversteckt.So der zuschaffen,nochhöheralsgewöhnlich, Am OstersonntagwarderAnreiz,einenBoul- dungsprogramm zogleiderdenKürzeren. das KletternVorrang, unddaskulturelleBil- und jedenTag wiederdieSonneschien,hatte Doch daesderWettergott gutmitunsmeinte tag einundgeheninsSchlossFontainebleau.“ Abend hießes:„MorgenlegenwireinenRuhe- vergingen dieTage wieimFlug,undjeden quassel undGekichergingmunterweiter. So hatten, warmitnichtenRuhe,denndasGe- konnten. AuchwennsieunsendlichimBett teilten undunsdieErwachsenennichtfinden gut, weilwirunsaufderganzenAnlagever- neun istBettgehzeit,dochdasklapptenichtso steinsuchen ausklingen.Offiziellhießes,halb Abend nochmitVersteckspielen oderFeuer- Essen zukümmern;danachließenwirden Zurück beidenWohnwägen hießes,sichums ten wirjedeMengeSpaß. Durcheinander endenließ.AufalleFällehat- passte unddasRodeoineinemPads-Kids- BL dem StapeleinenkleinenSchubsver- meist einen„freundlichen“Helfer, der glücklich geschaffthatten,gabes koordiniert stattfinden.Wenn wir’s muss dasRaufklettern/-springengut sehr wackelige Angelegenheitist, ne dasserumfällt.DadasGanzeeine lichst vieleaufdemStapelsitzen,oh- andergestapelt. Zielistes,dassmög- Crashpads derGrößenachüberein- beginnend mitdemkleinsten,die ein Crashpad-Rodeo:Dabeiwerden, eines erfolgreichenKlettertagesgabes Wohnwägen antreten.ZumAbschluss mussten wirdenRückwegzu viel zufrühfürunserenGeschmack So gingderTag schnellvorbei,und IN E A Text: RomyFuchs U KINDER & JUGEND MANTLE, LEISTEN, WALROSSTECHNIK

Die Jungmannschaft Oberland in Fontainebleau

Schuhen sowie die Absprungeigenschaf- ten der Crashpads zu testen. Es ist mal wieder so weit: Die Finger sind Nach gelungenem Boulder-Auftakt durchgeklettert, definitiv. Aber der eine geht musste auf der schönsten Sandfläche des noch, der Boulder muss noch sein. Auch Waldes gleich das erste Frisbee-Match wenn ich die nächsten Tage büßen muss und her: Ultimate und Bouldern sind in Bleau auf der Heimfahrt das Lenkrad nicht mehr untrennbar verbunden. Die kommenden halten kann. Wobei, genug klebriges Pof (= Tage verliefen ähnlich sportlich: die Chalk-Ersatz) wäre dran an den Händen. Sei’s Boulder in Éléphant und 95.2 sowie Bas drum, dieser eine Boulder geht schon noch, Cuvier, Rocher Canon und J.A. Martin wir sind ja nur alle zwei Jahre hier. wurden in Angriff genommen. Jede Wo, fragt ihr? Natürlich im besten Boulderge- Boulderart war dabei, aber Sloper und biet der Welt … „Juma in Fontainebleau“ hieß Leisten dominierten, wie auch viele es dieses Jahr wieder an Pfingsten. Dabei lief Mantle auf den meist grifflosen Blöcken. vieles wie immer; wir genossen die Tage mit Bleau-typisch bewährte sich in solchen einem Mix aus Bouldern, Frisbee, Kochen, Fällen die Walrosstechnik, wa(h)lweise Ratschen, Beachen und gemütlichem Chillen. in Ganzkörper-, Stomach- oder Busen- Auch der traditionelle Besuch beim Decathlon variante. am Ruhetag durfte natürlich nicht fehlen. Am Die Jungs schafften in der Woche einen Tag darauf zeigten sich viele Boulderfreunde 6b-Boulder (Bas Cuvier: Les Bretelles) in grell-grünem oder grell-gelbem Outfit, wo- und die Mädels immerhin zwei 5bs (Élé- durch man sie schon aus weiter Ferne erkannte. Kleiner Nachteil: phant: La Sans Goulotte und La Prise occulte). Neben den Französische Mücken scheinen sehr darauf zu stehen. schwierigen Einzelbouldern war auch der gelbe Parcours in 13 Leute waren wir, eine lustige Mischung im Alter von 18 bis 28, Rocher Canon nicht zu verachten: 48 Boulder in Folge sind eine alte Freunde und neue Bekanntschaften. Über Nacht machten wir nette und schweißtreibende Betätigung. Die Abende wurden in uns auf, um die lange Strecke ins benachbarte Frankreich hinter gemütlicher Runde oder mit einer Partie Beachen verbracht. Fast uns zu bringen. Da alles glatt ging, waren wir pünktlich zum unbemerkt sind dabei 168 französische Löschzwerge verdunstet. Frühstück am altbewährten Campingplatz La Musardière mitten Als Resümee steht fest: Bleau ist und bleibt unser liebster Boul- im Forêt des Trois-Pignons. Nachdem unser Lagerplatz einge- derspot, und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, richtet war, ging es gleich zu Fuß zum traditionellen Starterge- dass wir davon berichten. biet: der „Cul de Chien“ wartete mit viel Sonne und Sand auf uns. Text: Carla Bräunig Er lud dazu ein, die Reibungseigenschaften von Händen und Fotos: Steffi Bayer, Christian Schlett, Lisa Hemmer

alpinwelt 3/2011 39 DAS KLETTERMÄRCHEN

DER GLEIMBER

abzuziehen, funktionierte es unglücklicherweise schon wieder nicht. Wir rüttelten und zogen wie die Verrückten, bis es stockdunkel wurde. Doch es war nichts zu machen. Als wir dann gegen zehn Uhr endlich in der Hütte ankamen und mit einem leckeren Essen unsere Energiereserven wieder auffüllen konnten, kam dreien von uns auf einmal eine spontane, wage- mutige Idee: Wir könnten doch die eine Mehrseillän- gentour, die wir schon in- und auswendig kannten, auch in der Nacht im Dun- keln ausprobieren. So mar- schierten wir energiespru- Es waren einmal zwei uner- delnd und verrückt in der fahrene Jugendleiter, die sich Früh um vier Uhr los. Wir dazu entschlossen, eine Ju- werden nie vergessen, wie gendgruppe zu gründen. die Sonne langsam aufging Nach ein paar Monaten stand und es auf dem Plateau vom schließlich fest: Wir sind 12 Torre Lucy immer wärmer Kids mit zwei richtig tollen wurde. Es war der schönste Jugendleitern – die Gleimber! Ausblick, den wir auf einem Berichten wollen wir euch Berg jemals hatten. Wir wa- nun von einer ganz besonde- ren so fasziniert und berührt, ren Tour. Es ging in die Dolo- und all dies machte diese äu- miten, genauer gesagt zu den ßerst kurze Nacht mehr als Cinque Torri und zum Sella- wett. Glücklich und be- joch. Wir sind so viel geboul- rauscht kamen wir zur Hütte dert und geklettert, dass sich unsere Finger nach zurück. Da war gerade Frühstück angesagt, und den sechs Tagen wie unbewegliche Elefantenfüße wir hauten rein wie die Scheunendrescher. Doch im Gipskarton anfühlten und sich erst einmal er- leider gab es immer noch das Problem mit den bei- holen mussten. Trotzdem waren die Dolomiten den Halbseilen, die auf dem Torre Grande hingen. auch noch Monate später unser absolutes Lieb- So zogen zwei von uns in der Früh noch einmal lingsthema. Vor allem auch unsere legendären los. Und diesmal kehrten die beiden endgültig mit Nacht- und Nebelaktionen: allen Seilen zurück. So konnte unsere phantasti- Nach einem grandiosen, 150 Meter langen Absei- sche Laune einfach durch nichts mehr getrübt len am vorletzten Tag blieb das Seil beim Abziehen werden. Außer vielleicht dadurch, dass uns klar auf einmal hängen, und wir hatten nicht die ge- wurde, dass wir am Nachmittag schon wieder auf ringste Chance, es von unten wieder loszubekom- dem Weg nach Hause sein würden. Leider! men. Um acht Uhr abends begannen wir zu viert Seitdem haben wir noch viele weitere verrückte sehr entschlossen und aufgeregt, noch einmal die und erlebnisreiche Gleimbertouren gemacht. Ob Mehrseillängenroute zu bestreiten. Bis wir oben im Winter in Obertauern oder im Sommer in Fon- waren, war es schon dämmrig, doch die Stimmung tainebleau, im Wilden Kaiser und in Arco, jede konnte einfach nicht besser sein. Der Sonnen- Tour hat ihre eigene kleine Geschichte. Und auch untergang war wahnsinnig schön. Unsere Laune dieses Jahr heißt es wieder: Sachen packen und ab

KINDER & JUGEND erreichte ihren absoluten Höhepunkt, als wir das geht’s in die Dolomiten! Seil endlich befreit hatten. Jedenfalls für kurze Text: Sabrina Keller Zeit. Denn als wir versuchten, die beiden Halbseile Fotos: Sybille Fischer, Michi Wolf

40 alpinwelt 3/2011 KINDER & JUGEND

GALLIER AM 133 WALCHENSEE

Vom 1. bis zum 3. Juli 2011 waren 133 Kinder und Jugendliche aus 17 verschiedenen Ju- gendgruppen am Walchensee, um die berühm- te Sonnwendfeier zu begehen. Diese vom Bezirk Mün- chen organisierte Feier findet jedes Jahr an einem an- deren Ort und unter einem anderen Motto statt. In die- sem Jahr stand das Fest unter dem viel- versprechenden und spannenden Thema „Asterix am Walchensee“. Wie immer reisten die meisten Jugend- gruppen am Frei- tagabend an, um bei einem gemütlichen Grillabend die Woche ausklingen zu las- sen und um sich auf das noch unbe- kannte Spiel am nächsten Tag zu freuen. Am nächsten Morgen, nach einem reichhaltigen Frühstück, wurde das Spiel endlich erklärt. Hier sprach Mira- culix: „Helft mir, mein Zaubertrank ist leer, Zutaten habe ich auch keine mehr! seinen Trank gebraut hatte, konnten die Kin- Ich habe vergessen, wo ich die Bestand- der auf das Römerlager stürmen, wo vier teile finde, und meine Schatzkarten ha- Römer die Süßigkeiten versteckt hatten. be ich in Stücke gerissen. Ihr müsst mir Nachdem alle Kinder ihre Leckereien ver- helfen.“ nascht hatten, stand eigentlich die berüchtigte Ziel war es also, durch verschiedene Wasserschlacht an. Doch diesmal fiel sie wort- Aufgabenstellungen Schatzkartenstü- wörtlich ins Wasser, denn es kam ein schöner cke zu erspielen. Diese sollten die ver- Regenschauer. Anstatt der Wasserschlacht wa- schiedenen Gruppen am Schluss zu ihren Zaubertrankzutaten, ren viele im See baden. Den Abend ließen wir mit dem üblichen wie beispielsweise „eingelegtes Dinobaby“ und „Sonnenstaub“ Sonnwendfeuer ausklingen. Trotz nassem Holz hat das Feuer führen, um sich letztendlich, vom Zaubertrank gestärkt, gegen sehr gut gebrannt, und alle konnten ihre nassen Socken, Schuhe, die starken Römer zu stellen. Hosen etc. wieder trocknen. Der Sonntag stand nach dem Die 33 Jugendleiter, die mit dabei waren, haben den Kindern die gemeinsamen Aufräumen allen Gruppen wie üblich zur freien Aufgaben gestellt. Gelöst werden mussten unter anderem fol- Verfügung. gende Probleme: Hieroglyphen entziffern, Majestix durch die An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Organisa- Gegend tragen, das Piratenschiff versenken, Formationen bilden tionsteam bedanken. Das Team beginnt meistens schon im Janu- und viele mehr. ar mit seiner Arbeit, um ein Wochenende so unverwechselbar zu Insgesamt gab es 13 Gruppen und 15 Stationen, weswegen die machen. Kinder und Jugendlichen schon einige Zeit gebraucht haben, bis Text: Florian Bayer sie ihre Schatzkarten beisammen hatten. Nachdem Miraculix Fotos: Jonas Schmid

alpinwelt 3/2011 41 42 alpinwelt 3/2011 KINDER & JUGEND D ● ● Politik 2011: höchster Berg: Durchschnittshöhe Beliebteste Sportart: Beliebteste Jahreszeit: Durchschnittsalter: untereinander, oderin anderen Bereichen mitderServicestelle Verbesserung derArbeitsbedingungen derJugendleiter, seiesinKommunikation weitere Vertiefung derZusammenarbeit Oberland mitderSektion AS 27 Jahre Klettern NEUE Da hat wohl knappder Winter gewonnen Geliebte Aktivitäten: Lieblingsjahreszeit gruppe Germering Ehemalige Jugendgruppe: Alter: Name: Zuständigkeitsbereich inderJugend: Höchster Berg: Klettern, Jugendgruppeleiten (isjaehklar) Geliebte Aktivitäten: ansonstenliegt Schnee), Spätsommer Lieblingsjahreszeit: Ehemalige Jugendgruppe Alter: Spitzname Name: Zuständigkeitsbereich inderJugend: Höchster Berg: Klettern, , Kajaken Fortbildungen, X-ListeFortbildungen, Zuständigkeitsbereich inderJugend glückt! nochnicht ge- Bezwingen Expedition gescheitert, Höchster Berg: beides zusammen Geliebte Aktivitäten: Lieblingsjahreszeit: Ehemalige Jugendgruppe: Alter: Name: 3686,6 m 43 23 22 Anja Wenzel Lukas Fuchs Yvonne Koch : Lulu El Teide (auf Teneriffa, 3718mhoch) Strahlhorn (Schweiz, 4190mhoch) Mount ChaosinmeinemZimmer: : Sommer Sektion München Sektion Winter (vorausgesetzt, es Winter natürlich Schlauchbootfahren, Skitouren, Freeriden, Eis undFels, ambesten JUGENDRE : JugendO Kirchliche Jugend- Jugend M : Aus- und Chefin Anwärter Alles, was sichumsGelddreht (Finanzen) Zuständigkeitsbereich inderJugend: hoch) Höchster Berg: Snowboarden Geliebte Aktivitäten: Lieblingsjahreszeit Ehemalige Jugendgruppe: Alter: Spitzname: Name : DanielaMayr 20 Dani Piz Boè (Italien, 3152m Piz Boè : Herbst Klettern, Skitour, Jugend Q KINDER & JUGEND FERENTEN-TEAM

Sektion Oberland

Name: Fabian Ballweg Spitzname: Fabi Alter: 19 Ehemalige Jugendgruppe:Jugend X Lieblingsjahreszeit: Winter Geliebte Aktivitäten: Skitour Höchster Berg: Cotopaxi (Ecuador, 5897 m hoch) Zuständigkeitsbereich in der Jugend: Big Boss oder Depp für alles, je nachdem, wie man es sieht Name: Benno Blaschke Alter:23 Name: Florian Bayer Ehemalige Jugendgruppe:Jugendgruppe Spitzname:Flo der Bezirksgruppe Esslingen (Sektion Schwa- Alter: 19 ben) Ehemalige Jugendgruppe:Jugend Alpha Lieblingsjahreszeit: Winter Lieblingsjahreszeit:Winter, Winter, Winter! Geliebte Aktivitäten: Skitouren, Bergsteigen, Geliebte Aktivitäten: Skifahren, Klettern, Moun- Radeln tainbiken Höchster Berg: Cotopaxi (Ecuador, 5897 m Höchster Berg:Iliniza Norte (Ecuador, 5126 m hoch) hoch) Zuständigkeitsbereich in der Jugend:alpinwelt Zuständigkeitsbereich in der Jugend: Ver- und soziale Projekte waltung der Jugendleiterlisten, Webauftritt

Name:Korbinian Ballweg Spitzname:Bini Alter: 24 Ehemalige Jugendgruppe:Jugend 1 SEK Lieblingsjahreszeit:egal – Hauptsache, es liegt Schnee Geliebte Aktivitäten:Je steiler, desto geiler Höchster Berg: Cotopaxi (Ecuador, 5897 m hoch) Zuständigkeitsbereich in der Jugend: Verantwortlich für die Beiratsvertretung und die Name: Yo Wiebel Zusammenarbeit mit JDAV Bezirk München Spitzname: Yo Alter:32 (ganz schön alt …) Durchschnittsalter: 23,4 Jahre Ehemalige Jugendgruppe: Jungmann- schaft; Bergauf–boardab Beliebteste Jahreszeit: Winter Lieblingsjahreszeit:Winter (mit viel Powder) Beliebteste Sportart: alles, was mit Ski zu tun hat Geliebte Aktivitäten: Ski-/Snowboardtou- Durchschnittshöhe höchster Berg: 5742,8 m ren, Klettern, Radeln, Segeln Politik 2011: Höchster Berg: Cotopaxi (Ecuador, 5897 m ● Die ehrenamtliche Arbeit mit der Schule besser kombinieren (gerade in G8-Zeiten) hoch) ●Jeder Jugendleiter soll, soweit er kann und will, die Möglichkeit haben, sich ju- Zuständigkeitsbereich in der Jugend: gendpolitisch zu engagieren, andererseits soll es auch ohne Probleme möglich sein, Jugendleiterschulungen gute Jugendarbeit zu leisten, ohne sich um die Verwaltung zu kümmern.

alpinwelt 3/2011 43 ALPINE HIGHLIGHTS

6 Top-Vorträge im Kulturzentrum Gasteig

BEGINN: jeweils 19.30 Uhr VORVERKAUF: Alle Vorverkaufsstellen der München Ticket GmbH, www.muenchenticket.de und im DAV Kletter- und Boulderzentrum Gilching Telefonische Kartenbestellung nur unter 089/54 8181 81

Veranstalter: Sektion München des DAV e.V. alpine-highlights.de mit freundlicher Unterstützung von Dean Potter 7. November 2011 The Aerialist Viele kennen Dean Potter aus dem Film „Am Limit“ mit den „Huberbuam“. Er betreibt drei unterschiedliche Bergsport- disziplinen auf Höchstniveau: Aufsehen erregende Felskletter- solos, ungesicherte Highline-Begehungen über tiefen Canyons und spektakuläre Basejumps von himmelhohen Felswänden. In seinem Multimedia-Vortrag erzählt er von seinem Weg, den Traum vom Fliegen für sich zu verwirk- lichen. Wegen seines riskanten Tuns ist er umstritten – unumstritten ist jedenfalls seine tiefe Beziehung zur Natur.

Bernd Ritschel 12. Dezember 2011 Dolomiten Cross 2010 Unter dem Motto „Spaß statt Speed“ überschritt der bekannte Profifotograf Bernd Ritschel mit drei Freunden die Dolomiten in ihrer gesamten Nord-Süd-Ausdehnung und bewältigte dabei 205 Kilometer und 17.000 Höhenmeter in 12 Tagen. In seinem Vortrag zeichnet er diese abenteuerliche Tour nach und zeigt erstklassige Bilder von Dolomitengipfeln, Höhen- wegen, Klettersteigen und Kletterrouten – und er berichtet von den vielen Schwierigkeiten, Freuden und Überraschun- gen, die ein solches Unternehmen begleiten.

Iris Kürschner/Dieter Haas 18. Januar 2012 Grande Traversata delle Alpi Eine einzigartige Weitwanderung führt von den Gletschern am nördlichsten Punkt des Piemont 1000 Kilometer weit und über 65.000 Höhenmeter bis zu den Palmenhainen am Strand von Ventimiglia. Iris Kürschner und Dieter Haas durchstreifen in ihrer Bilderreise unvergessliche Landschaften, begegnen Gastgebern, die einen wie Freunde empfangen, und machen einem die piemontesische Kultur mit ihrer köstlichen Küche schmackhaft – am liebsten würde man gleich seine Wander- schuhe schnüren und den Rucksack schultern! k... und im Februar geht es weiter mit:

Ueli Steck, Walter Treibel, Hans Kammerlander Bernd Ritschel Foto: Die kostenlosen Vorträge der Sektionen Münche Alle Vorträge im Augustinerkeller, Arnulfstraße 52 · Beginn 19.30 Uhr · Ei

Wieso ausgerechnet Klettern?!? La Réunion – mitten im Indischen Ozean Dienstag, 18. Oktober 2011 Eberhard „Erbse“ Köpf Dienstag, 22. November 2001 Dr. Uwe Oeh

Dies ist ein „kabarettistisches Erbsen(er)zählen Die „Diagonale der Verrückten“ wird der Weg ge- über eine sinnlose Sache“. Ein ungewöhnlicher nannt, der quer über die zerklüftete Tropeninsel Klettervortrag des bekannten Karikaturisten führt (was jedoch daher kommt, dass Bergläufer „Erbse“. Mit der Gitarre begleitete, cartoonistische sie als Ziel auserkoren haben). Zwei Wochen kann Schlaglichter gilt es ebenso zu bewältigen wie das man sich auf dieser Route schon Zeit lassen, die immergrüne Thema Schwierigkeitsgrade – nicht Natureindrücke sind grandios. Vom Kokospalmen- bierernst, sondern praxisnah und mit Augenzwin- strand bis zum höchsten Berg der Insel, dem 3017 kern. Kein guter Klettervortrag kommt ohne gute Meter hohen des Neiges, wechseln sich die Kletterfotos aus. Deshalb wird die „Galerie der Klima- und Vegetationszonen laufend ab. Ein besten Profibilder ... und natürlich die „Galerie der Highlight sind auch die schwer zugänglichen peinlichsten Amateurfotos“ gezeigt ... Talkessel im Inselinnern – nur zu Fuß erreichbar.

Mein Leben als Abenteurer Königstouren in den Alpen Dienstag, 1. November 2011Schorsch Kirner Dienstag, 29. November 2011 Michael Pröttel

Kirner hat „höchste Weihen“ bekommen: Reinhold Was ist eigentlich eine Königstour? Diese und an- Messner ist der Meinung, dass es einen solchen dere Fragen versucht der Bergsteiger, Alpinjourna- Menschen nur alle 100 Jahre einmal gibt. 50 Jahre list und Fotograf Michael Pröttel mit eindrucksvol- Expeditionstätigkeit, ausgezeichnet mit dem len Bildern zu klären. Michael ist ein guter Alpinist, „Bundesverdienstkreuz am Bande“ – und so bo- er hat was drauf, und entsprechend groß ist seine denständig! Mit seinem Jubiläumsvortrag führt Tourenausbeute. Wir sehen Klassiker wie Bianco- uns „der Schorsch“ in alle Welt, ja, bis in die ent- grat, Großglockner oder König Ortler, aber auch ferntesten Winkel derselben, die niemand besser viele unbekannte „Schmankerl“, die im Tourenbuch kennengelernt hat als er. Seine Dokumentationen eines ambitionierten Bergsteigers nicht fehlen sind unwiederbringlich, denn Geschäfte- dürfen. Ein Vortrag für die „Allrounder“ unter den macher zerstören vieles von Kirners heiler Erde ... Alpinisten!

Streifzug durch die Südalpen Pakistan Mittwoch, 9. November 2011 Hans Steinbichler Montag, 5. Dezember 2011 Michael Beek

Steinbichler, das „Urgestein“ im Alpenvereins- Faszinierende Menschen, gewaltige Natur und Vortragswesen, erzählt vom Mont Ventoux, vom Jahrhunderte alte Kulturen. Seit 30 Jahren bereist Monviso und den Punta Tre u.a.m. Dann geht’s ins Michael Beek den Karakorum, und er hat das Land Tessin: herrliche Gipfel und Flusslandschaften; die der 8000er in atemberaubenden Momenten erlebt. Bergamasker Alpen mit dem Felsenreich der Grigne Mit seiner Foto-Film-Show relativiert er Klischees. – Kalk und Urgestein nebeneinander. Judikarien, Beek berichtet über spektakuläre Trecks: Es geht Monte Baldo und Gardasee sind weitere „Statio- über den Gondokhoropass, über den Baltoro zum nen“; auch die Texelgruppe und die Dolomiten. K2 und auch zum Nanga Parbat, der umrundet Zuletzt bildet der Karnische Hauptkamm mit Hoch- wird. Kein ganz leichtes Unterfangen! Beek ist von weißstein und Hoher Warte noch einmal einen Pakistan, seiner Kultur und von der Liebenswürdig- Höhepunkt. keit der Menschen dort fasziniert. n und Oberland Die kostenlosen Vorträge im DAV Kletter- und Boulderzentrum Gilching nlass um 18.00 Uhr (Vortragsraum im 1. Stock) Frühlingstraße 18, 82205 Gilching, Beginn 19.30 Uhr Trans Alp – mit dem Mountainbike von München nach Nizza Unser Patagonien Dienstag, 10. Januar 2012 Christian Myrzik im DAV Kletterzentrum Gilching: 20. Oktober 2011Maria & Wolfgang Rosenwirth

Eine der größten Herausforderungen, denen sich Patagonien, Traumland im Süden Chiles und „Mensch und Maschine“ stellen können! Die fast Argentiniens. Endlose Steppe, riesige Gletscher 3000 Kilometer lange Route durch fünf Alpenländer und sturmumtoste Gipfel prägen die Vorstellungen von München bis nach Nizza. Dabei wird der Alpen- der Bergsteiger. Wer von der Calafatebeere gekos- hauptkamm mehrfach gequert, und so fehlt denn tet hat, kehrt immer wieder zurück – so will es die auch keine der namhaften Berggruppen: Dachstein, Legende. Für die Vortragenden ist was Wahres Hohe Tauern, Dolomiten, Berner und Walliser Alpen, dran: Sie waren bereits dreimal dort, haben insge- Mont-Blanc-Gruppe. Über 80.000 Höhenmeter samt ein Vierteljahr in Patagonien verbracht und weist das Messgerät zuletzt aus. Dieser lange Weg berichten nun von einer Tour über das Inlandeis, führt zweifelsohne zur Erkenntnis, dass große Unternehmungen im Nationalpark Torres del Paine Abenteuer auch „vor der Haustür“ zu erleben sind. und von der unberührten Peninsula Magellanes.

Benediktenwand – Berg mit 1000 Gesichtern In Fels und Eis – ein alpines Jahr Dienstag, 24. Januar 2012 Gottfried Allgäuer im DAV Kletterzentrum Gilching: 17. November 2011 Franz Mösbauer

Wer kennt sie nicht, die „Benewand“ – die schon Am Ende ist am Anfang. Wie viele Köpfe haben sich sehr früh erstiegen worden sein soll – mit der über diese These schon Gedanken gemacht? Tutzinger Hütte und ihrem urigen Wirt? Wanderer, Scheinbar bleibt das Bergsteigen – in diesem Fall Mountainbiker und Kletterer zieht es dorthin. Klettern und Eisklettern in den Alpen – ein ewiger Familien ebenso wie Gruppen und Alleingänger. Hürdenlauf. Je mehr Hürden genommen werden, Viele kommen immer wieder. Gottfried Allgäuer desto mehr eröffnen sich einem. Sie sind wohl da, zeigt seinen Lieblingsberg in seiner ganzen Vielfalt damit man sie alle nimmt. Angefangen vom Mikro- und Schönheit. Aufnahmen zu allen Tages- und kosmos einer Boulderstelle bis zum Makrokosmos Jahreszeiten, seltene historische Bilder und Tier- einer der großen Nordwände, hart wie gefrorenes fotos dürften auch Kennern unserer heimischen Eis eines Eisfalls oder weich wie frischer Pulver auf Berge neue Eindrücke vermitteln. einer Skitour. Eine steile, spannende Reise.

Im Februar 2012 geht es weiter mit den Vorträgen im Augustinerkeller : ● Andreas Holle ● Tom Bergsteiner ● und weitere ... Die Watzmann-Ostwand in ihrer vollen Größe 48 alpinwelt 3/2011 BERGWÄRTS UNTERWEGS

Der untere Wandteil endet mit der Querung ins gewaltige Schuttkar

Plattenkletterei in der Schlüssel- passage des Berchtesgadener Wegs

ir schlendern am Ufer des Königssees entlang und ge- ter, gute Kondition, ein auf das Allernotwendigste reduzierter W nießen die ungewohnte Stille in Sankt Bartholomä. Rucksack und mit Wolfgang ein erfahrener Begleiter, der die Wand Dunkelheit legt sich über den See, längst sind alle Aus- von acht Begehungen kennt. Um 4:45 Uhr klingelt der erste We- flügler wieder nach Hause gefahren. Nur im Ostwandlager, einer cker, alle sind wach. Es geht los. Verschlafenes Herumgeräume im kleinen Holzhütte am Waldrand, rumort es. Eine Handvoll Aspi- Schein der Stirnlampe, letzte Vorbereitungen, eine hastig gegesse- ranten für die Watzmann-Ostwand ist da; ein Alleingänger und ne Banane, Dehnübungen. Wie bin ich froh, dass all die Planungen, mehrere Zweiergrüppchen beziehen ihre Lager und treffen Vorbe- das Training, das Warten auf die optimalen Verhältnisse nun end- reitungen für die große Tour am nächsten Morgen. Immer wieder lich in Bewegung münden, in tatsächliches Unterwegssein am wandern unsere Blicke hinauf in die schon von der Nacht ver- Berg! schluckte Wand. Ein, zwei winzige Lichter blinken auf – da biwa- Der einstündige, dunkle Anmarsch durchs Eisbachtal zum Wand- kiert jemand. Wir sind ungeduldig und würden am liebsten jetzt fuß ist schnell vorüber, die Sterne verblassen, ein großartiger Berg- sofort aufbrechen. tag kündigt sich an. Bei der Eiskapelle, jenem riesigen hohlen Alt- Seit meiner Kindheit habe ich immer wieder vom Schiff aus ehr- schneekegel, den die Lawinen nähren, legen wir Helm und Gurt an. furchtsvoll ins graue Gemäuer ge- Ein Pfad führt steil in latschen- schaut und dem Mann mit dem Nicht die technischen Schwierigkeiten, sondern die durchsetztes Schrofengelände hin- Mikrofon gelauscht, der zwischen auf, durchquert Grasflanken und zwei derben Scherzen die aktuelle schieren Dimensionen der Wand ringen einem Respekt ab Felsrinnen. Die angesammelte An- Zahl der Todesopfer verkündete. spannung wird jetzt direkt in kine- Über hundert sind es mittlerweile, doppelt so viel wie in der Eiger- tische Energie umgewandelt und lässt den Kopf frei werden. Noch Nordwand. Und das bei einer technisch überwiegend einfachen bleibt es beim anspruchsvollen Gehgelände, die Hände kommen Wand, die auf der leichtesten Route, dem „Berchtesgadener Weg“, nur selten zum Einsatz. Als uns die ersten Sonnenstrahlen treffen, nur stellenweise den III. Grad aufweist. Worin liegt das Geheimnis betreten wir gerade das Schuttkar, wo der untere, grasige Wandteil der Ostwand, was macht sie so anspruchsvoll? Es sind die schieren endet. Schon über 700 Höhenmeter haben wir überwunden, doch Dimensionen, die 2100 Höhenmeter Aufstieg, der ebenso lange Ab- erst über uns wird es richtig ernst: Nur abweisendes, senkrecht wir- stieg; es sind Wetterstürze, Steinschlag, Orientierungsprobleme, Er- kendes Felsgemäuer ist zu sehen. Wie kommt man da hindurch? schöpfung, Unachtsamkeit im ausgesetzten Gehgelände, die schon Ein kleines Rinnsal gurgelt durchs Schuttkar, wir erfrischen uns manch einem zum Verhängnis wurden. Jahrelang überlegte ich und trinken einen Schluck. Wenig oberhalb endet der Pfad an den voller Respekt und Selbstzweifel, ob es irgendwann mal was wer- Felsen, jetzt heißt es klettern. Fest und kompakt ist das Gestein, ei- den würde mit mir und der Wand. Ich hatte den Watzmann bereits ne Sicherung noch nicht nötig. Über Felsgelände im I. und II. Grad umrundet, mehrfach bestiegen, die Überschreitung in beiden Rich- gewinnen wir verblüffend schnell an Höhe; fast wie auf einer Leiter tungen und auf Zeit durchgeführt, auf allen drei Gipfeln Nächte gelangen wir zum ersten Sporn, queren hinüber zum zweiten. verbracht – aber die Ostwand fehlte einfach. Schon jetzt ist die Umgebung an Großartigkeit kaum zu über- Nun soll es gelingen. Kein Massenandrang, bestes Septemberwet- treffen; die Dimensionen der Wand lassen sich nur erahnen, 3

alpinwelt 3/2011 49 BERGWÄRTS UNTERWEGS

Blick in die Südwand der Watzmannkinder Oberhalb der Gipfelschlucht beginnt einer der schönsten Routenabschnitte

überfordern das in der horizontalen Welt so zuverlässige Einschät- wir wieder auf, denn noch sind es 730 Höhenmeter bis zum Gipfel. zungsvermögen der Sinne. Wolfgang klettert durch die Schlüssel- In einem Labyrinth aus glatten Rinnen muss ein günstiger Weg ge- seillänge, die mit glattem Fels im III. Grad aufwartet, und sichert funden werden, immer wieder kommt die Reibungskraft der Sohlen mich mit dem Seil nach. Königliche Ruhe beherrscht diesen Mor- zum Einsatz. Wir gehen seilfrei, turnen spielerisch höher zu einem gen, tief unter uns steht noch Nebel auf dem kalten See, rund um Gratabsatz, von wo aus sich ein gewaltiger Tiefblick nach St. Bar- uns steile, hohe Wandfluchten und tholomä eröffnet. Eine der schöns- sonst nur Himmel, Tiefe, Raum, An Größe und landschaftlicher Schönheit ten Passagen der Ostwand liegt Licht ... Plötzlich pfeift es kurz, ein nun vor uns: Genussvoll geht es kleiner Stein saust an meinem Kopf ist die Watzmann-Ostwand kaum zu übertreffen auf dem breiten Gratrücken nach vorbei und erinnert an die objekti- oben, mit leichten Kraxelstellen, ven Gefahren dieser Wand, die sich nie vollständig kontrollieren hier aber ohne Ausgesetztheit und Gefahr – das ist wirklich Berg- lassen. steigen in Idealform! Und dann stehen wir auch schon vor der Es folgt die „Rampe“ mit zahlreichen Kletterstellen zwischen I und orangefarbenen Biwakschachtel, die sich auf 2380 m Höhe unter III, mehrmals kommt kurz das Sicherungsseil zum Einsatz, dann einen dunklen Felspfeiler duckt. Weit und breit ist kein Mensch zu queren wir in die Gipfelschlucht hinaus. Fünfeinhalb Stunden sind sehen, nur atemberaubende, unermessliche Felswelten und Ab- wir seit dem Aufbruch unterwegs, wir dürfen uns eine Pause gön- gründe rings um uns. Noch einmal rasten wir kurz, schreiben ins nen. In einer kleinen Gumpe steht Wasser für uns bereit – ein will- Biwakschachtelbuch. Schon jetzt mag das Grinsen nicht mehr aus kommenes Geschenk und eine Sorge weniger. Doch bald brechen unseren Gesichtern weichen – die Freude über unser Tun ist riesig,

HÖCHSTE WAND DER OSTALPEN

In der gewaltigen Watzmann-Ostwand wurde viel Alpingeschichte geschrieben

Geschichte der noch immer aktiv ist und schon rund 375 Begehun- bis zum Gipfel ca. 7–9 Stunden, Voraussetzung sind Erstmals wurde die Watzmann-Ostwand am 6. Juni gen auf dem Konto hat. Kurios: Hermann Buhl stieg in stabiles Schönwetter, erstklassige Kondition, Tritt- 1881 von Johann Grill („Kederbacher“) und Otto einer Winternacht 1953 solo durch den „Salzburger sicherheit und gutes Orientierungsvermögen. Der Schück durchstiegen, und zwar auf dem „Kederbacher- Weg“ (V), Albert Hirschbichler rannte 1988 in nur 2:10 Bergführertarif für die Tour beträgt derzeit 450 €. weg“ (IV, Eisfeld) mit heute unüblichem Ausstieg zur Std. durch den „Berchtesgadener Weg“. Literatur Watzmann-Mittelspitze. Die 2. Begehung gelang 1885 Berchtesgadener Weg Johann Punz („Preissei“) und Ludwig Purtscheller. Franz Rasp, GebietsführerWatzmann-Ostwand. Weitere frühe Begehungen erfolgten durch Gottfried Die meistbegangene und einfachste Route, der Bergverlag Rother, München, 3. Aufl. 2007 Merzbacher, Ernst Platz und Georg Leuchs. Viele tödli- „Berchtesgadener Weg“, wurde erst 1947 durch Zufall Hellmut Schöner,Zweitausend Meter Fels.Verlag che Unfälle, besonders der „schwarze Tag der Ost- entdeckt. Sie umfasst Gehgelände und abwechslungs- „Das Bergland-Buch“ Salzburg 1943 reiche Kletterstellen vom I. bis III. Schwierigkeitsgrad. wand“ im Juni 1922, machten die Wand auch unter Horst Höfler, Heinz Zembsch (Hrsg.), Watzmann. Schlüsselpassage ist die „Platte“ in der Wasserfall- Nichtalpinisten bekannt. In den letzten 50 Jahren Mythos und wilder Berg. AS Verlag, Zürich 2001 prägten vor allem zwei Bergführer die Besteigungsge- wand (III auf 80 m), schwierigste Einzelstelle das Wolfgang Pusch, Watzmann.Bergverlag Rother, schichte: Franz Rasp, der am 1. Januar 1988 bei seiner Schlusswandl unterm Gipfel (eine Stelle ca. IV, alterna- München 2010 tipps & infos 295. Begehung tödlich abstürzte, und Heinz Zembsch, tiv III+/A0). Eine Begehung dauert von St. Bartholomä

50 alpinwelt 3/2011 Die Biwakschachtel hat schon vielen Bergsteigern das Leben gerettet Watzmann-Mittelspitze, Kinder und Watzmannfrau, gesehen von knapp unterhalb des Ausstiegs

das Klettern und Steigen genussvoll, keinerlei Nervosität oder gar Als Krönung der Tour überschreiten wir nun noch den langen Angst zu spüren, alles läuft wie am Schnürchen. Watzmanngrat, der uns nach der ständigen Ausgesetztheit in der Wir klettern die Ausstiegsrisse hinauf, Trittsicherheit und innerer Ostwand ungewohnt einfach vorkommt. Unsere Sinne sind trotz Auftrieb lassen uns auch kurze Dreierstellen seilfrei überbrücken, der Ermüdung immer noch auf permanente Absturzgefahr einge- zuletzt wird es brüchig und sandig, schließlich sorgen ein paar Eis- stellt, der Körper an die stundenlange Fortbewegung in heiklem reste für alpine Würze. Das senkrechte Schlusswandl ist kein ernstes Gelände gewöhnt. Trotzdem ist am Hocheck die Erleichterung Hindernis mehr, das Ende kommt auf einmal ganz schnell, plötzlich groß, jetzt kann nicht mehr viel passieren. Es folgen 700 Höhenme- ter Abstieg zum Watzmannhaus, eine kühle Mass auf der Terrasse, Ein Endpunkt ist erreicht, eine Linie vervollständigt – noch einmal 1300 Höhenmeter bis ins Tal, glühende Füße im eis- kalten Bach, leuchtende Bilder abends beim Einschlafen und noch doch auch das bedeutet nur wieder neuen Aufbruch Tage danach die wunderbare Genugtuung, einen kleinen oder gro- ßen Traum verwirklicht zu haben. 7 treten wir auf den Grat hinaus ... Dann stehen wir nach insgesamt 7:45 Std. ab St. Bartholomä auf der Watzmann-Südspitze, schauen Joachim Burghardt (29) ist »alpinwelt«-Redakteur und hinunter zu den winzigen Schiffen auf dem Königssee und hinüber hat zwei Bücher zum Thema „Vergessene Pfade“ veröf- ins Steinerne Meer. Ein Endpunkt ist erreicht, eine Linie vervollstän- fentlicht. Nicht erst seit der Ostwand-Durchsteigung ist digt, doch auch das bedeutet nur wieder neuen Aufbruch: Zurück der Watzmann sein Lieblingsberg. ins Tal und gesund nach Hause heißen die nächsten Ziele ... – www.bergfotos.de

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„Mein Basecamp ist in München“ Foto: go-images.com / H. Zak DER GIPFEL AN GUTER AUSRÜSTUNG | IMPLERSTR. ECKE GAISSACHER | 81371 MÜNCHEN-SENDLING | TELEFON 089 76 47 59 | PARKPLÄTZE VOR DEM HAUS | WWW.BASECAMP.DE Medien

Alpine Bildbände und Literatur Bernd Ritschel, Der andere Horizont.Kraft und Inspiration aus den Bergen. Bergfotos und literarische Zitate. 48 S., durchgehend Daniel Anker, Marco Volken, Weisshorn. farbig bebildert. Tyrolia 2011. 9,95 € –www.tyrolia-verlag.at Der Diamant des Wallis. 176 S., zahlr. Abb. AS Verlag 2011. 32 € – www.as-verlag.ch

Ursula Bauer, Jürg Frischknecht, Schüttelbrot und Wasserwosser. Wege und Geschichten zwischen Ortler und Meran. Wandern im Vinsch- gau. 360 S., zahlr. Abb. Rotpunktverlag 2011. 33 € – www.rotpunktverlag.ch

bücher Graham Bowley, Kein Weg zurück.Leben und Sterben am K2. 320 S., einige Farbabb. Piper 2011. 19,95 € – www.malik.de Auguste Lechner, Dolomiten Sagenbuch. 304 S., zahlr. Farbillustra- tionen. Tyrolia 2011. 24,95 €– www.tyrolia-verlag.at Michael Vogeley, Trekking-Traumziele.Abenteuertouren auf allen Kontinenten. 208 S., zahlr. Abb. AS Verlag 2011. 36,50 € – www.as-verlag.ch

Wanderführer Franziska Baumann, Wandern am Wasser.Bayerische Alpen. Bergseen, Schluchten, Wildbäche. 50 Touren zwischen Füssen und Berchtesgaden. 216 S., zahlr. Abb. u. Kartenskizzen. Rother 2011. 14,90 € – www.rother.de Darek Wylezol, Traumtreks Europa.Die schönsten Trekkingtouren zwischen Polarkreis und Mittelmeer. 224 S., zahlr. Abb. u. Kartenskizzen. Rother 2011. 49,90 € – www.rother.de Simon Auer, Stefan Rosenboom, Wanderungen für alle Jah- reszeitenin den Bayerischen Hausbergen. 144 S., zahlr. Abb. Jon Mathieu, Die dritte Dimension.Eine vergleichende Geschichte u. Kartenskizzen; Tourenkarten auf CD. Südwest Verlag 2011. der Berge in der Neuzeit. 242 S., einige Abb. Schwabe Verlag 2011. 16,99 €– www.randomhouse.de 40,60 € –www.schwabe.ch

Werner Bätzing, Grande Traversata delle Alpi. Der große Weitwander- Peter Brunnert, Mit alles und scharf. 192 S., einige sw-Abb. Panico 2011. weg durch die Alpen des Piemont. Teil 2: Der Süden. 304 S., zahlr. Abb. 10 € –www.panico.de u. Kartenskizzen. Rotpunktverlag, 6. aktual. Aufl. 2011. 24 € – www.rotpunktverlag.ch

Christoph Willumeit, Wie man Kletterer wird. Reportagen von einem, der rein zufällig den Berg rufen hörte. 192 S., einige sw-Abb. Panico 2011.10 € Eduard und Sigrid Soeffker, Erlebniswandern mit Kindern – Münch- –www.panico.de ner Umland.30 Wanderungen und Ausflüge. 184 S., zahlr. Abb. u. Skiz- zen. Rother 2011. 14,90 € –www.rother.de

Ivo Rabanser, Reinhold Messners Kletterfavoriten. Auf den Spuren der Bergsteigerlegende in den Dolomiten. 190 S., zahlr. Abb. Bruckmann 2011. 24,95 € –www.bruckmann.de Kletter- und Boulderführer Toni Lamprecht, Kochel. Klettern und Bouldern am Kochelsee. 352 S., zahlr. Abb. u. Kartenskizzen. Panico, 3. überarb. Aufl. 2011. 29,80 €– www.panico.de

52 alpinwelt 3/2011 Medien

Doris & Thomas Neumayr, München rockt! Kletterfelsen, -gärten und -anlagen rund um München. 192 S., zahlr. Abb. u. Skizzen. Panico 2011. 19,80 € –www.panico.de

Ulrich & Harald Röker, Franken 1. Nördlicher Frankenjura. 704 S., zahlr. Abb. u. Routenskizzen. Gebro-Verlag, 2. überarb. Aufl. 2011. 32 € – www.gebro-verlag.de gelesen Florian Wenter, Alpen en bloc 2.Bouldern im östlichen Teil der Alpen. 384 S., zahlr. Abb. u. Skizzen. Panico 2011. 29,80 € Klassische Abenteuer weltweit – www.panico.de Wer angesichts des Titels dieses Buchs befürchtet, der bekannte Mediziner und Berg- steiger Oswald Oelz präsentiere hier ein sensationslüsternes Extrembergsteiger- Heldenepos, irrt sich. Stattdessen zeigt sich dem Leser, je länger er dem Autor auf Weitere Führer seiner Erinnerungsreise durch Kontinente und Jahrzehnte folgt, das Bild eines trotz Michael Reimer,Biken durch die Jahreszeiten.Oberbayern. aller Erfolge bescheidenen Arztes und Kletterers, der von klassischen Reise- und Berg- 160 S., zahlr. Abb., Kartenskizzen u. heraustrennbare Tourenkar- abenteuern mit Kameraden wie Precht, Eisendle, Bösch, Messner und Fankhauser ten. Frischluft Edition 2011. 19,90 € – www.frischluftedition.de berichtet. Bhutan, Bali, Sokotra, Oman – Oelz hat wahrlich mehr als die Seven Sum- mits gesehen, die er als Dritter komplett „sammelte“. Die kurzen Texte und die vielen, oft großartigen Fotografien zeugen von der enormen Neugier und Abenteuerlust, aber auch von der Gelassenheit und Lebenskunst des 68-jährigen Menschenfreunds, Uwe-Carsten Fiebig,Münchner Hausberge. 80 Faltpanora- den der Tod von mehr als zwei Dutzend Freunden am Berg und vieler Patienten in der men jeweils im Format 155 x 15 cm, in der Sammelbox. Klinik begleitet hat. Auch Kontroverses kommt unverblümt zur Sprache, so etwa Oelz’ Edition Panorama 2011. 48 €– www.editionpanorama.com Faszination für das Heliskiing oder seine Bereitschaft zur Sterbehilfe. Bei allen nach- denklichen, teils berührenden Episoden dieses Erinnerungsbildbands bleiben jedoch Selbstironie und Humor nie auf der Strecke. Und es fließt viel Wein in diesem Buch, viel guter Rotwein ... jb Lehrbücher Oswald Oelz, Orte, die ich lebte, bevor ich starb. 240 S., 325 Farbabb. AS Verlag Heinz Zak, Slackline.Das Praxisbuch. 160 S., zahlr. Abb. BLV 2011. 2011. 36,50 €– www.as-verlag.ch 16,95 € – www.blv.de Klassische Kletterer-Episoden Wer angesichts des Titels (und Titelbilds) dieses Buchs befürchtet, der fränkische Kaba- rettist „Georch“ Koeniger präsentiere sich hier als Möchtegern-Huber, irrt sich. Statt- Alexander Huber, Nicholas Mailänder, Der Weg nach drau- dessen zeigt sich dem Leser, je länger er den Schilderungen der traumatischen Erleb- ßen. Aus der Halle ins Gebirge. Ein Kletterlehrbuch. 192 S., nisse des Autors folgt, dass ein aus der norddeutschen Tiefebene (genauer: zahlr. Farbabb. Berg & Tal Verlag 2011. 22,90 € Münsterländischen Tieflandsbucht) Zuagroaster sei- – www.bergundtal-verlag.de ne Metamorphose zum Kletterer und Bergsteiger wahrscheinlich nur komödiantisch bewältigen kann. Die Episoden zeugen von der sprichwörtlichen west- fälischen Sturheit des Autors: So übersteht er die ers- ten Kletter-Fiaskos in der Fränkischen nur wegen der schönen Augen von Petra, scheut kein „Problem“, um endlich auf ihrem Crashpad zu landen, nimmt den Outdoor-Wissen.Alles über Reisen, Wandern, Abenteuer. Vollrausch für eine durchgeschlafene Hüttennacht in 160 S., zahlr. Abb. u. Skizzen. Pietsch 2011. 24,90 € – www.paul-pietsch-verlage.de Kauf, erträgt Kletter-Paare in der Nachbarroute, zel- tet auf dem Campingplatz in Arco und besucht sogar die Mitgliederversammlung seiner Alpenvereinssek- tion. Bei aller Ironie bleibt jedoch die Ernsthaftigkeit Marc Brodesser, Mountainbike Fahrtechnik. Mit Experten- des klassischen Bergsteigerdaseins nie auf der Strecke. Und es fließt viel Bier in diesem Tipps von Marcus Klausmann. 128 S., zahlr. Abb. BLV 2011. Buch … fms 16,95 € – www.blv.de Georg Koeniger, Cliffhänger. Kletter-Comedy für Schwindelfreie. 288 S. Piper 2011. 9,99 €– www.malik.de

alpinwelt 3/2011 53 Forum

Im »Forum« werden persönliche Meinungen, Standpunkte, Kritiken, Erfahrungsberichte, Diskussionsbeiträge veröffentlicht. Hier kommen Sie zu Wort! Draußen klettern ist anders standpunkt

Gerade als ich auch heuer wieder die Frust-, aber auch Lustphase bei den ersten Klettereien lichst ausschließlich an Bohrhaken, selbst neben riesigen Sanduhren und anderen natür- im Freien in Nassereith und in den Tannheimern hinter mir hatte, Frust, der sich immer neu lichen Sicherungsmöglichkeiten. Das logische Ergebnis dieser Entwicklung ist das Plaisir- einstellt, weil sich das vermutete Niveau der Kletterhalle keineswegs mit dem deckt, was klettern, bei dem möglichst alles, was die Berge so an Störendem bieten können, ausge- man am Fels zustandebringt, lese ich von der Kampagne des DAV „Von der Halle an den Fels – schaltet wird, mit Ausnahme der rein klettertechnischen Schwierigkeit. draußen ist anders“. „Ziel der Aktion ist es, Indoorkletterer, die die ersten Schritte in den Klet- Dass Plaisirklettern ein enormes Vergnügen sein kann, weiß jeder, der erlebt hat, wie man tergarten machen, für das Thema zu sensibilisieren und zum Besuch eines speziellen Fels- sich hier beim angstfreien Klettern austoben kann. Aber damit geht es mir wie bei der Nach- kletterkurses zu animieren.“ richt, dass wieder ein Stück Autobahn eröffnet worden ist: Einerseits ist da die Freude, dass Obwohl der Sinn und die Notwendigkeit dieser Aktion sofort einleuchten, da sie auf die Be- man rascher vorankommt, und andererseits das Unbehagen, dass wieder ein Stück Natur dürfnisse einer offensichtlich großen Anzahl von Kletterhallennutzern eingeht, die nicht in verschwunden ist. der Halle hängen bleiben wollen, sondern im Gebirge eine andere Erlebnisdimension su- Mich packt die Erinnerung an unsere Träume, die wir als Mitglieder diverser Jungmannschaf- chen, als die Halle sie bieten kann, stellte sich bei mir ein diffuses Unbehagen ein. Sicher ten geträumt hatten. Da hatte der erste eine IVer-Tour in den Vorbergen gemacht, ein ande- klettern im Gebirge, klar. Im Gebirge? Nein, es geht um den Schritt ins Freie, was mehr oder rer stand auf dem ersten Dreitausender. Wir phantasierten uns in die Fleischbank-Ostwand, weniger bedeutet: in den Klettergarten. Dort wird sich nun im Wesentlichen wiederholen, in die Schüsselkar-Südwand, in die Ortler-Nordwand hinein, lasen die Heldengeschichten, was in der Halle zentral war, nämlich die Bewältigung subjektiv möglichst großer Schwierig- hatten viel Angst und oft Glück – und dann war es so weit: Wir konnten unsere Träume erfül- keiten unter Bedingungen, die das Risiko so gering wie irgend möglich halten sollen. len. Auffällig ist, dass sich die Inhalte der Aktion mit dem decken, was die guten alten Kletterkur- Was kann der Alpenverein tun, um möglichst vielen Mitgliedern dieses Hineinwachsen in die se, wie sie seit Jahrzehnten in den Sektionen des DAV angeboten werden, vermittelt haben: alpine Dimension zu ermöglichen? Wie können aus Kursmitgliedern Freunde im Verein wer- Selbstsicherung, Sicherung, Seilkommandos, Abseilen, Ablassen, Standplatzbau, Rückzug, den? Wie wäre es, wenn der DAV den Felsneulingen etwas anderes mitgäbe als die Empfeh- explizit erweitert um Umweltbelange. Wobei die Ausbilder früher oft noch Jahre nach dem lung, durch Buchung eines Kurses plaisirfähig zu werden? Warum fördern wir nicht das Prin- Kurs mit den ehemaligen Kursteilnehmern vertraut und öfter auch auf Tour waren. Was hat zip der Gemeinschaftstouren anstelle der geführten Touren, warum hofieren wir nicht die sich da geändert? Gruppen im Verein, die sich um Ausbildung bemühen anstelle des Verweises auf kommer- Geändert hat sich, dass die Mehrzahl der Kletterneulinge im Fels mit einem Selbstbewusst- zielle Angebote? Jetzt träume ich schon wieder ... sein antritt, das von der bisher in der Halle bewältigten Schwierigkeit herrührt. Neu ist, dass Rolf Reisinger die Griffe und vor allem die Tritte nun nicht mehr markiert sind und somit eindeutig zum Ge- brauch einladen, sondern gesehen, gespürt, auf Reibung ausgereizt, auf Haltbarkeit geprüft werden müssen, dass Felsstrukturen wie Verschneidungen, Kamine, Platten, Risse „gelesen“ Informationen zur aktuellen DAV-Kampagne unter werden müssen. Für die Teilnehmer an den konventionellen Kletterkursen war das zentraler www.alpenverein.de/draussen-ist-anders Inhalt ihrer Ausbildung. Der DAV hofft nun, die Neulinge zum Besuch eines speziellen Felskletterkurses animieren zu können. Da der Klettergarten immer mehr zum Abbild der Kletterhalle im Freien wird, wer- den deren Prinzipien nach draußen übertragen: So erfolgt die Sicherung zum Beispiel mög-

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Leser-Zuschriften

rin gelegentlich mitteilen, wie sehr wir ihre Schreibweise Großartig schätzen. Auch der Text „Koskulak“: danke! („Panorama“ kam Die aktuelle Ausgabe ist wieder großartig und macht viel einen Tag vor „alpinwelt“. Wie immer: noch schneller, noch Spaß beim Lesen. Mein persönlicher Favorit ist der Hunde- überhängender, noch geiler!) Danke für Ihren Mut, die reisenapf bei „Alleskönner für jede Tour“! Bitte weiter so und Hauptströmung in Ihrem Geschäft nicht total mitzumachen! herzlichen Dank. Hans und Gretl Aufleger Michael Lange

Ein Geschenk des Himmels Kreativ und übersichtlich Heft 1/2011 Normalerweise bin ich viel zu faul, um mich zu irgendwel- Wertes Redaktionsteam der alpinwelt, nicht jedes Heft kann In den letzten paar Tagen probier- chen Artikeln zu äußern, aber dieses Mal war die Internet- ein Knaller sein, aber die genannte Ausgabe mit den 1001 ten wir (ganze Familie) drei von Ih- adresse www.geoportail.fr wirklich ein Geschenk des Him- Tipps hat mich auch als langjährigen Bergsteiger absolut nen in alpinwelt 1/2011 beschrie- mels (bzw. der Redaktion). Sie kam gerade rechtzeitig, um begeistert. Sehr kreatives Heft und sehr übersichtlich aufge- bene Wanderungen aus. Am ersten mir bei der Planung meiner Runde Vercors – Cevennen – baut. Und bei den Tipps kann wirklich jeder noch dazulernen. Tag „Gemütliche Rundwanderung Écrins super Dienste zu leisten. Besser als jede Karte – vor Gratulation! zur Aueralm“ (S. 40), dann „Durch allem, wenn man sich einmal eingearbeitet hat, denn man Axel Feder die Wolfsschlucht auf den Schilden- kann sehr schnell den Maßstab wechseln, ohne quadratme-

diskussion stein“ (S. 40) und abschließend terweise Karten zu öffnen. Ein paar der sündhaft teuren „Über die Rauheckalm auf den IGN-Karten habe ich natürlich trotzdem gekauft (aber erst Pfiffig und witzig Hirschberg“ (S. 38). Die Touren gefielen allen gut, und ich fin- nachher), aber vieles auch nur ausgedruckt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem wirklich sehr gut gelun- de die Kurzbeschreibungen sehr einladend und ausreichend Wenn man erst einmal Stichworte hat, z. B. die Gegend genen Artikel! Normalerweise überfliege ich Ihre Zeitung informativ. Besonders positiv ist, dass die Vorschläge schon Cevennen und den Ort Florac, dann findet man bei IGN unter nur, weil die meisten Artikel ziemlich langweilig geschrieben zeitig im Frühjahr erfolgten und somit unsere Ferienplanung der Adresse http://loisirs.ign.fr/recherche.do?type=produit sind. Aber dieser Artikel ist ein Meisterstück! Pfiffig und wit- gut funktionierte. Wir hatten mit Wetter, Unterkunft und Ver- alle verfügbaren Karten mit Beschreibung. zig geschrieben und doch sehr informativ! Ich habe zum ers- pflegung Glück und somit einen schönen Kurzurlaub. Danke ten Mal das Heft an bergbegeisterte Kollegen weitergegeben für die Tipps. und alle waren von diesem Artikel gleichermaßen begeistert. Richard Fischer Mehr und weiter so! Stephanus Leibl

Heft 2/2011 In Heft 2/2011 steht im Bericht Heiß erwartet „Kost und Logis“ auf Seite 22 un- Ein großes Lob für die Arbeit. Die Zeitschrift alpinwelt gehört ter dem Stichwort „Speis und zu den immer „heiß erwarteten“ Heften. Trank“, dass Kaffee als Wasser- Und jetzt möchte ich die Liste noch um eine weitere Schweiz- Ulrich Seibold räuber fungiert und nur bei Adresse ergänzen: gleichzeitigem hohem Wasser- http://map.wanderland.ch – sehr gut und mit vielen interes- konsum genossen werden soll. santen Overlays (dazu noch http://www.linker.ch/plz/post- Das ist ein alter Irrtum. Bei einer leitzahlen_stu.htm, da häufig die Postleitzahlen hilfreich Hier wäre noch Platz für Ihre Menge von bis zu vier Tassen pro sind). Also nochmals vielen Dank! Meinung gewesen ... Tag wirkt Kaffee, wenn man eine Bilanz über 24 Stunden be- Monika Geffcken Schreiben Sie uns: Lob oder Kritik, trachtet, nicht entwässernd, besonders bei regelmäßigem Freude oder Ärger, Konsum. Kaffee muss also auch als Teil der normalen Flüssig- Anm. d. Red.: Vielen Dank für das Lob und den Hinweis – die gute oder schlechte Erfahrungen, keitszufuhr betrachtet werden. von Ihnen empfohlene Internetseite http://map.wander- Erlebnisse oder Fragen Gunther Warnecke land.ch bietet tatsächlich eine sehr benutzerfreundliche und [email protected] kostenlose Onlineversion der Schweizer Landeskarten. Wir haben die Adresse in unsere Alpinen Links mit aufgenommen Bergwärts unterwegs und freuen uns jederzeit über weitere Hinweise und Anregun- Ich will meinen Dank ausdrücken, dass in Ihrem Heft noch gen. Unsere komplette Linksammlung für Bergsteiger finden Platz ist für persönlich gefärbte Berichte von Bergen, wo es Sie unter www.alpine-links.de. schön war. Diesmal (Heft 2) ganz prima: der Bergell-Text von Franziska Baumann ab S. 52. Vielleicht können Sie der Auto-

alpinwelt 3/2011 55 München & Oberland

Wer war Prof. Dr. med. Karl Maria Herrligkoffer?

Karl Herrligkoffer wurde am 13. Juni 1916 in Schweinfurt geboren. Er studierte Medizin und entwickelte sich nach dem Tod seines Halbbru- ders Willy Merkl 1934 zum bedeutendsten Organisator und Leiter von Himalaja-Expedi- tionen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit seinem Namen sind verbunden: die Erstbesteigung des Nanga Parbat 1953, die Erstdurchsteigung der Diamirflanke am Nanga Parbat 1962, die Erstbegehung der Rupalflanke am selben Berg 1970, die erste Ersteigung des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff durch einen Deutschen 1978 sowie die Erstbegehung der K2-Südostwand 1986. Dr. Herrligkoffer sah sich als Wahrer des Ver- mächtnisses seines Halbbruders Willy Merkl, der 1934 die Deutsche Nanga-Parbat-Expedi- tion geleitet hatte und dort mit drei weiteren deutschen Bergsteigern und sechs Sherpas ge- storben war. Um das Werk Willy Merkls zu vollenden, organisierte der junge Münchner Arzt 1953 eine Expedition zum Nanga Parbat,

dem sogenannten „Schicksalsberg der Deut- Deutsches Institut für Auslandsforschung Fotos: schen“. Das zu diesem Zweck gegründete Deut- Peter Scholz, „Jungmanne“ der DAV-Sektion Oberland, am Gipfel des Nanga Parbat nach der sche Institut für Auslandsforschung spielte in Durchsteigung der Rupalwand bei der Siegi-Löw-Gedächtnisexpedition, 1970 den folgenden Jahrzehnten bei der Förderung des Expeditionsbergsteigens in Deutschland ei- der Unternehmungen, die Zusammenstellung deutschen und die österreichischen Alpinisten ne zentrale Rolle. der Mannschaft sowie um die Expeditionslogis- ihre Chance bekamen – und sie nutzten. Dies wurde nicht zuletzt durch den sensationel- tik. Rund zehn Jahre später, 1961 und 1962, wagte len Erfolg der Nanga-Parbat-Expedition 1953 Auch bei der Verwertung der Expeditionsergeb- sich Herrligkoffer als Erster an eine große Acht- ermöglicht, bei welcher der Tiroler Hermann nisse bewies sich Herrligkoffer als Meister. Sein tausender-Wand: Die Diamirflanke am Nanga Buhl in einem legendären Alleingang den Gipfel Umgang mit den Medien war von Beginn an Parbat. 1970 leitete Herrligkoffer die inzwi- erreichte. In der deutschen Bevölkerung wurde ausgesprochen professionell. Er veröffentlichte schen legendäre Expedition zur Rupalflanke des dieser Triumph mit ähnlicher Begeisterung auf- Bücher, die zum Teil zu Bestsellern wurden, und Nanga Parbat, bei der Reinhold Messner mit genommen wie ein Jahr später drehte Filme, die er selbst schnitt seinem Bruder Günther den Gipfel erreichte. der Sieg Deutschlands bei der und vertonte. Vor allem zeigte Beim Abstieg kam Günther Messner bekannter- Fußball-Weltmeisterschaft. Bei- Herrligkoffer aber wiederholt ein maßen ums Leben. de Ereignisse spielten eine wich- sicheres Gespür für die anstehen- Als 1978 Hans Engl als Mitglied einer Herrlig- tige Rolle für die Stärkung des den bergsteigerischen Probleme – koffer-Expedition auf dem Gipfel des Mount kollektiven Selbstbewusstseins gepaart mit einem ausgeprägten Everest stand, ohne Flaschensauerstoff benutzt in Deutschland und Österreich Sinn für das Machbare. Immer zu haben, waren ihm nur Reinhold Messner und nach dem verlorenen Krieg. wieder erwies er sich als der rich- Peter Habeler – knapp! – zuvorgekommen. Engl Getragen von seiner immensen tige Mann zur rechten Zeit. sah sich aber nicht in Konkurrenz zu seinen Ti- Popularität, organisierte Herrlig- Als Herrligkoffer 1953 mit einer roler Bergfreunden; für ihn kam die Benutzung koffer in den folgenden Jahren deutsch-österreichischen Mann- eines Sauerstoffgeräts einfach nicht infrage. mehr als 30 Expeditionen, davon acht zum schaft den Nanga Parbat anging, war als einzi- Auch die letzte von Herrligkoffer geleitete Ex- Nanga Parbat. Er war selbst kein extremer Alpi- ger Achttausender nur die Annapurna bereits pedition zu einem Achttausender wurde zum nist und stand nie auf einem Achttausender. erstiegen. Lediglich Franzosen, Schweizer und epochalen Erfolg: die Erstbesteigung der äu- Danach hatte er allerdings auch nie gestrebt. Engländer waren damals in den Bergen der ßerst schwierigen Südwand des K2 durch die Vielmehr kümmerte sich das Organisationsta- Welt aktiv. Der Initiative des Münchner Expedi- Polen Jerzy Kukuczka und Tadeusz Piotrowsky lent mit großem Geschick um die Finanzierung tionsmannes ist es zu verdanken, dass auch die im Jahr 1986.

56 alpinwelt 3/2011 München & Oberland alpenverein-aktuell.de

3 Ab 1. September können Nichtmitglieder die Plus-Mitgliedschaft bei den Sektionen München & Oberland für das laufende Jahr 2011 zum halben Preis beantragen. Die Person Karl Herrligkoffer war nicht unum- - www.dav-mitgliedschaft.de stritten. Sein 1953 an Hermann Buhl ergange- ner „Rückzugsbefehl“ am Nanga Parbat wurde 3 Die Programm-Teams der Alpenvereinssektionen München & Oberland haben neben den in Fachkreisen infrage gestellt. Die 1970 auf zahlreichen Outdoor-Möglichkeiten wieder ein zusätzliches Indoor-Veranstaltungs- Herrligkoffers Anweisung hin abgefeuerte rote programm mit interessanten Vorträgen und Workshops zusammengestellt. Signalrakete, welche Reinhold Messner veran- – www.alpinprogramm.de lasste, im Alleingang zum Gipfelsturm anzu- setzen, führte zu Konflikten, die heute noch 3 Mitglieder können sich noch bis zum 23. September für Plätze auf den Selbstversorgerhüt- nicht beigelegt sind. Auch bezüglich Herrlig- ten der Sektion München in den Weihnachtsferien (27.12.11 bis 08.01.12) vormerken las- koffers Führungsstil am Berg gehen die Mei- sen. Melden sich mehr Mitglieder an, als Plätze frei sind, werden diese ab 23.09. ausgelost. nungen der Expeditionsteilnehmer auseinan- Buchungsformulare gibt es in der Servicestelle am Hbf und im Internet unter der. Sie alle mussten ihm per Expeditionsver- www.huettenbuchen.de trag die alleinige Verwertung aller Ergebnisse 3 Wegen der großen Nachfrage bietet das DAV Kletter- und Boulderzentrum Gilching ab des Unternehmens überlassen. Vermeintliche Oktober 2011 immer sonntags zwischen 11 und 17 Uhr eine Kinderbetreuung an. Die Eltern Verstöße gegen diese Vereinbarung wusste können ungestört klettern, während die Kinder unter Aufsicht von erfahrenen Kinderbetreu- Herrligkoffer rigoros zu unterbinden. Dies ern und -betreuerinnen spielen. Weitere Infos in der Servicestelle der Sektion München in führte 1953 zu einem langwierigen und erbit- Gilching, Tel. 089/55 17 00 680. tert geführten Rechtsstreit mit Hermann Buhl und Hans Ertl sowie 1970 zu einem Prozess 3 Vom 5. bis 7. Oktober 2011 tritt Georg Koeniger wieder mit seinem Kletter- und Bergekaba- mit Reinhold Messner. Beide Verfahren und rett „Mach zu“ im Münchner Theater „Drehleier“ auf. Eine Lesung aus seinem neuen Buch die Streitigkeiten, welche sie begleiteten, „Cliffhänger“ findet am 11. Oktober in der Stadtbibliothek Rosenheim statt. zählen zu den unerfreulichen Kapiteln des – www.georgkoeniger.de Expeditionsbergsteigens im deutschsprachi- gen Raum. 3 Mit dem Blatt BY 6 "Ammergebirge West" ist eine weitere neue Alpenvereinskarte aus der Von den Expeditionsverträgen profitierte an- Reihe "Bayerische Alpen" verfügbar. Die Karte BY 16 "Mangfallgebirge Ost" erscheint in kor- dererseits das Archiv des Deutschen Instituts rigierter Neuauflage. für Auslandsforschung. Hier sammelte sich über die Jahrzehnte ein kostbarer Fundus an 3 Vom 19. bis 23. Oktober 2011 findet das 9. Internationale Bergfilmfestival Tegernsee statt. Schrift- und Bilddokumenten. Auf diesen In- Mit täglich bis zu 30 verschiedenen Filmen in sechs Vorführsälen ist wieder ein umfangrei- formationen gründeten nicht zuletzt die Erfol- ches Programm geboten. – www.bergfilm-festival-tegernsee.de ge nachfolgender Unternehmungen. 3 Maria Hoffmann, Fachübungsleiterin bei den Sektionen Oberland & München, stand am Herrligkoffer war einer der ersten Expeditions- 21. Mai auf dem Gipfel des Mount Everest und hat damit alle Seven Summits bestiegen. leiter, der sich bei der Auswahl seiner Mann- Mehr darüber in der nächsten »alpinwelt«. schaften nicht von nationalen Gesichtspunk- ten leiten ließ: Englische, italienische, 3 Alpines Museum: Die Sonderausstellung „Abgründe“ mit Cartoons von Erbse, Sebastian schweizerische und polnische Spitzenbergstei- Schrank und Georg Sojer läuft noch bis zum 23. Oktober. Eine Führung durch die Ausstellung ger erhielten gleichermaßen eine Chance, ihr mit Kurator Beat Gugger findet am 27. August um 14 Uhr statt. Kinder und Jugendliche von überragendes Können an einem Achttausender 10 bis 15 Jahren haben am 9. September die Gelegenheit, an einem Workshop zum Comic- zu erproben wie Österreicher und Deutsche. zeichnen teilzunehmen. Für nicht wenige von ihnen bedeutete dies den Noch bis zum 23. Oktober läuft die Studioausstellung „Münchner Bergsteigermaler und Einstieg in eine erfolgreiche Laufbahn als Hö- Münchner Hausberge“. henbergsteiger. Auch für Reinhold Messner. Unter dem Titel „Mit alles und scharf – Berg und Wahn“ erzählt Peter Brunnert am 28. Zwischen 1988 und 1991 organisierte Herrlig- September um 19 Uhr Geschichten über seine ganz persönlichen Pleiten, Pech und Pannen. koffer vier weitere Expeditionen zum Nanga Michael Pause gibt am 12. Oktober um 19 Uhr eine Vorschau auf das Bergfilmfestival Tegern- Parbat, die er jedoch aus Gesundheitsgründen see: „Berg – Satire – Film“. – www.alpines-museum.de am Berg nicht leiten konnte. Am 9. September 1991, vor 20 Jahren, starb der 75-jährige Karl 3 Die preisgekrönte Ausstellung "Berge, eine unverständliche Leidenschaft" im Alpenverein- Maria Herrligkoffer in München an Herzver- Museum Innsbruck läuft noch bis 2012. - www.oeav.at/leidenschaft sagen. Manfred Sturm 3 Letzte Meldung: Zwei Mitglieder der Mountainbikegruppe „M97“ haben das legendäre BC Bike Race in Kanada in ihrer Altersklasse gewonnen. –www.m-97.de kAktuell

alpinwelt 3/2011 57 München & Oberland

Ehrenmitgliedschaft für Konrad Ott unich Auf der Mitgliederversammlung am 4. Mai 2011 hat. Konrad hat die Kultur der Sektion Oberland MMountains (Bericht auf Seite 66) wurde der langjährige über mehrere Jahrzehnte mitgeprägt. ALPINTAG 2011 Geschäftsführer der Sektion Oberland, Konrad Lieber Konrad, Du hast einmal gesagt, dass Du Ott, nach dem Ende seiner beruflichen Lauf- hier in der Sektion Oberland einen der schönsten Nach dem Erfolg des „Alpintags“ im letzten bahn unter großem Beifall zum Ehrenmitglied und interessantesten Jobs dieser Welt gehabt Jahr gibt es nun am Sonntag, den 20. No- ernannt. hast. Du hast vieles bewirkt bei Oberland und vember den „Munich Mountains“ Alpintag Zunächst ein paar Fakten zu auch bei unserem Dachverband, also letztendlich 2011. Das Programm steht unter dem be- Konrads beruflichem Werde- im gesamten Alpenverein. Darunter auch vieles, währten Motto „Zuschauen – Ausprobieren gang: Ursprünglich hat er Post- was sich andere später auf ihre eigenen Fahnen – Mitmachen“. beamter gelernt, aber der Alpen- geschrieben haben. Dein Vorbild ist sicher auch Das im Vorjahr so stark nachgefragte Vor- verein wurde zu seiner Berufung. ein Grund dafür, warum bei Oberland seit Jahr- tragsprogramm wird in diesem Jahr weiter 1976 wechselte er nach sechs zehnten demokratische Entscheidungsprozesse ausgebaut. Mit dem architektonischen Jahren in der Geschäftsstelle des Tradition haben und nach wie vor überzeugt und Highlight der BMW Welt, dem Doppelkegel, DAV zur aufstrebenden Sektion erfolgreich praktiziert werden. kommt ein weiterer Vortragsraum hinzu, Oberland und blieb ihr bis zu sei- Auf jeden Fall haben wir von Dir gelernt, dass es sodass noch mehr Besucher einen der vie- nem Rentenbeginn Anfang 2010 eine menschliche Stärke ist, sich gelegentlich len Fach- und Reisevorträge rund um die treu. Konrad hat also fast seine ganze Berufs- etwas zurückzunehmen und auch mal die an- Berge erleben können. Highlights des Tages laufbahn in der Sektion Oberland verbracht und deren „machen zu lassen“. Dass Du das kannst, ist damit ein lebendes Lexikon unserer Vereins- hast Du die letzten Jahre überzeugend bewie- geschichte. Als Geschäftsführer hat er über sen. Wir haben es ebenso sehr geschätzt, dass Jahrzehnte unseren Verein modernisiert und Du uns über all die Jahre ein wertvoller und kri- vorangebracht. Zum Glück hat aber Konrad tischer Diskussionspartner warst, ohne uns be- über den damaligen Konkurrenzkampf mit der ständig zu belehren, wie es denn nun richtig Sektion München hinaus weitergedacht und geht oder zumindest früher gemacht wurde. hatte wohl als Allererster die Vision der heute Wir können nur vermuten, dass es nicht immer erfolgreichen Kooperation mit den Münchnern. einfach war, uns Antworten, aber keine schlau- Durch seinen beispiellosen Einsatz für die Sek- en Ratschläge zu geben, zumal Du doch den tion mit Tausenden von Überstunden war er „Laden“ in seiner jetzigen Form aufgebaut hast. entscheidend dafür verantwortlich, dass die Während Deiner Zeit als Geschäftsführer der Sektion während seiner Amtszeit die Mitglie- Sektion Oberland hast Du eine ganze Ära ge- derzahlen mehr als verdreifachen konnte. Mit prägt. Wir alle bedanken uns für die gemeinsa- seinem klarem Blick für das Machbare, seiner me Zeit mit Dir, für alles, was Du in all diesen riesigen Erfahrung und vielen eigenen Ideen Jahren für Oberland geleistet hast. Wir wün- Koch Edu Foto: war und bleibt er für den Verein ein unersetz- schen Dir weiterhin viel Spaß im wohlverdien- werden sicherlich die Vorträge der Berg- licher objektiver Berater. ten Ruhestand, vor allem aber Gesundheit, und steiger-Prominenz, die auch in diesem Jahr Konrad hat sich in seinem Beruf über das norma- hoffen, dass Du noch möglichst lange als Eh- zu Gast ist. So werden unter anderem Tho- le Maß hinaus stark engagiert, es wurde für ihn renmitglied bei den Aktivitäten Deiner Sektion mas Huber und Robert Jasper in spannen- zu einer Berufung. Dies geschah letztendlich Oberland dabei bist! den Bild- und Filmberichten von ihren Ex- auch auf Kosten seiner Gesundheit, und wir sind Dr. Walter Treibel peditionen erzählen. froh, dass er schwere Krankheiten überstanden 1. Vorsitzender der Sektion Oberland Für alle, die lieber mit dem Mountainbike als zu Fuß unterwegs sind, ist ebenfalls ei- niges geboten – von MTB-Vorträgen über + + + Großer Alpin-Flohmarkt + + + Reparaturkurse bis zu Fahrtechnik-Trai- nings im Olympiapark ist alles dabei. Kinder Für Alpenvereins-Mitglieder der Sektionen München & Oberland und Jugendliche kommen beim betreuten Samstag, 26. November 2011 Schnupperklettern am Kletterturm auf ihre von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr Kosten, und auch zum Wandern mit Kin- dern gibt es Tipps und Vorträge. Feierwerk e.V., Hansastraße 39–41, 81373 München Bergtouren, Wandern, Klettern, Skitouren, (Bus 131 + 132 „Hansapark“, U4, U5, S7 „Heimeranplatz“) ❄ ❄ Mountainbike – zu all diesen Themen gibt es viele praktische Tipps und Tricks von den Profis, und auch die Aussteller haben sich ● Bitte eigene Standausrüstung (Tisch etc.) mitbringen! Es ist keine Ausstattung vorhanden. für das abwechslungsreiche Aktivitätenpro- ● Einlass für Verkäufer: 7.30 Uhr gramm im Foyer wieder einiges einfallen ● Gute Witterung vorausgesetzt, bietet der neue Flohmarktort auch Verkaufsflächen im Außenbereich. lassen. Und all das selbstverständlich wie- ● der bei kostenlosem Eintritt! Einzelheiten zur Organisation ab Ende Oktober unter www.alpinflohmarkt.de und in den Servicestellen www.munich-mountains.de

58 alpinwelt 3/2011 Entdecken Sie BERGSTEIGER von seiner neuen Seite!

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Sechs bayerische Bouldermeister

Die Ergebnisse im Einzelnen: Weibliche Jugend C: 1. Isabell Adolph (Wettkampfkader 2) 3. Louisa Brumma (Wettkampfkader 2) Männliche Jugend C: 1. Florian Mahler (Wettkampfkader 2) 4. Luca Habelt (Wettkampfkader 2) 6. Jakob Nibler (Wettkampfkader 2) 7. Anton Hofstetter (Sichtungskader) Weibliche Jugend B: 3. Pema Sherpa (Wettkampfkader 2/Stützpunkttraining, Bayernkader) 8. Sophia Schnelzer (Wettkampfkader 2/Stützpunkttraining, Bayern- kader)

Foto: Michael Kasch Foto: Männliche Jugend B: In der weltgrößten Kletter- und Organisations- und Helferteam 1. Alexander Averdunk (Wettkampfkader 2) Boulderanlage in München-Thal- von München & Oberland garan- Weibliche Jugend A: kirchen ging im April die Bayeri- tierte ein professionelles und zu- 1. Sarah Schützenberger (Wettkampfkader 1/Stützpunkttraining, sche Jugendbouldermeisterschaft gleich lockeres Ambiente. Mit Bayernkader) über die Bühne. Trotz Osterferien sehr gelungenen Bouldern wurde starteten über 100 jugendliche bei den Teilnehmern in Qualifika- Männliche Jugend A: Klettertalente, um die Bayeri- tion und Finale die volle Band- 1. Samuel Adolph (Wettkampfkader 1/Stützpunkttraining, Bayern- schen Meister in insgesamt vier breite des Kletterkönnens abge- kader) Altersklassen (jeweils männlich fragt. 2. Christoph Hanke (Wettkampfkader 1/Stützpunkttraining, Jugend- und weiblich) zu ermitteln. Veran- Viele Favoriten stellte das Kletter- nationalkader) staltet wurde die Bayerische Ju- team München & Oberland: sechs Junioren: gendbouldermeisterschaft vom (von acht) Bayerische Meister, ei- 1. Simon Lang Kletterfachverband Bayern des nen Vizemeister, zwei dritte Plätze DAV. Ausrichter war die DAV-Sek- und insgesamt 11 von 46 Finalis- Großzügige Sponsoren unterstützten die Bayerischen Jugendboulder- tion Oberland mit Unterstützung ten – diese Ergebnisse stellen dem meisterschaften, allen voran Basecamp, Tenaya und Snap. Weiterhin der DAV-Sektion München und Kletterteam München & Oberland leisteten wertvolle Unterstützung: des DAV Kletter- und Boulderzen- ein hervorragendes Zeugnis aus. Directalpin, Black Diamond, Marmot, dein Klettershop, alpidex. trums München. Das eingespielte Nils Schützenberger

Deutschland-Tournee endet auf dem Jubiläumsgrat

Die „Tournee“ der neuen Jubiläumsgrat-Biwak- schachtel ist beendet. Seit letztem Sommer war die signalrote Blechdose durch ganz Deutsch- land getourt, wo sie tausende Menschen be- staunen konnten. Auf ihrer Reise ist sie auch in eher berghüttenfremdes Gebiet gelangt, näm- lich über Dresden und Berlin bis nach Hamburg, wo sich mancher Betrachter gefragt haben mag, ob es sich dabei um einen Prototyp aus dem Schiffs- oder U-Boot-Bau handeln könnte. Nach der 90-Jahr-Geburtstagsfeier des Berg- schusters Hanwag im Juli wurde die „Jubi- läums-Schachtel“ nun zum Aufbau am Jubi- läumsgrat als Geschenk an die Sektion München übergeben. Bei Drucklegung wartete sie noch im Tal auf gutes Wetter, um dann vom Helikopter an ihren Bestimmungsort geflogen zu werden. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt in »alpinwelt« 4/11. Foto: Hanwag Foto:

60 alpinwelt 3/2011 %CORKPI CWHWPUGTG#TV

Sporthaus des Südens. München & Oberland

560 Kletterer auf dem Oberlandcup 2011

Der Oberlandcup, der von den DAV-Sektionen ner beständig kühlenden Brise in der großen, München & Oberland veranstaltet wird, setzt auf freiem Feld gelegenen Außenanlage wäh- sich aus drei Wettkämpfen zusammen: dem rend der 2. Gilchinger Meisterschaft. 150 Teil- CLIMB FREE auf der Messe „f.re.e“, der Gilchin- nehmer genossen es bei Outdoorwetter à la ger Meisterschaft und der Münchner Stadt- carte, an 40 Bouldern, 5 Routen und insgesamt meisterschaft. Insgesamt 560 Kletterer von 6 Stationen ihr Bestes zu geben. Eine Besonder- ganz jung bis fast wieder jung nahmen daran heit der Gilchinger Meisterschaft ist die Tren-

teil. Das Sporthaus Schuster unterstützt den nung der Wertung in einen Oberlandcup- Nick Stand Fotos: Oberlandcup seit vielen Jahren sehr großzügig. Tagessieger und einen Gilchinger Meister. Jahren, High-Jump-Contest und Klimmzug- Gilchinger Meister kann nur werden, wer eine wettbewerb. Dazu kommen: Slacklinen, Bier- CLIMB FREE auf höchstem Niveau bestimmte Anzahl Besuche im Gilchinger Klet- kastenklettern und Tarzanleiterhangeln für die Im dritten Jahr wartete der CLIMB FREE mit terzentrum aufweist und damit zur regionalen Kinder. Ein ausgeklügeltes Auswertungssystem höchstem Niveau auf. Es handelt sich um einen Kletterszene zählt. Ein Schwerpunkt waren die garantiert sportlich faire Ergebnisse, sodass Boulderwettkampf an den offiziellen Wänden Kinderaufgaben mit Tarzanschwingen, Hangel- tatsächlich die Tagesbesten im Finale gegen- der Deutschen Meisterschaft auf der Messe zapfen, Tischbouldern und Slacklinen. Erwach- einander antreten – ein Grund, warum seit vie- f.re.e. Der CLIMB FREE erfreute sich auch im sene und Jugendliche zeigten Muckis im len Jahren etliche Teilnehmer aus verschiede- dritten Jahr größter Beliebtheit, da er dem Klimmzug- und High-Jump-Contest. Letzteren nen bayerischen Regionen zur Münchner Nachwuchs die Möglichkeit gibt, auf der regio- gewann Simon Lang (Wettkampfkader 1) zum Stadtmeisterschaft pilgern. Zugleich ist die nalen (= etwas leichteren Ebene) echte Wett- Erstaunen der Zuschauer mit Straßenschuhen. Stadtmeisterschaft die Abschlussveranstaltung kampfluft zu schnuppern. Der CLIMB FREE war Romy Fuchs (Wettkampfkader 3) gewann bei des Oberlandcups. Hier werden die Sieger der am zweiten Tag auch wieder der Austragungs- den Mädchen die Gilchinger Meisterschaft. Oberlandcupserie gekrönt. Gleich vorweg: Bis ort der offiziellen Bayerischen Bouldermeister- Alex Averdunk (Wettkampfkader 2) siegte auf eine Ausnahme (männliche Jugend) gewan- schaften der Erwachsenen. Hier war großer souverän bei der männlichen Jugend. Bei den nen die Sieger der Münchner Meisterschaft Klettersport angesagt. Joanna „Jojo“ Melle Damen gewann Geli Lorenz (Trainer C bei auch zugleich den Oberlandcup. Romy Fuchs wurde Tagessiegerin beim CLIMB FREE/Ober- München & Oberland) klar. Thomas Franze bewies ihr außergewöhnliches Talent und setz- landcup. Monika Retschy vom Wettkampfkader (Freising), der schon den CLIMB FREE/Ober- te sich bei den Mädels durch. Florian Mahler 19+ des Kletterteams München & Oberland landcup gewonnen hatte, bestätigte seine (Wettkampfkader 2) ist die genannte Ausnah- wurde zum 5. Mal in Folge Bayerische Meiste- Favoritenrolle. Unterstützt wird die Gilchinger me: Er gewann in der Gesamtwertung des rin (bis 2008 bei der Jugend). Meisterschaft von Mammut. Oberlandcups. Der Titel des Münchner Meisters ging jedoch an Paul Siebenkäß, der zu den star- 2. Gilchinger Meisterschaft 9. Münchner Stadtmeisterschaft ken Erlangern zählt, die sich mit den Münchner Schüttelfrostanfälle und klamme Hände be- 260 Kletterer starteten auf der Münchner und Oberländer Kletterern auf dem Oberland- stimmten das Klima auf der 1. Gilchinger Meis- Stadtmeisterschaft. Die Münchner Stadtmeis- cup schon seit Jahren einen freundschaftlichen terschaft im Frühjahr 2010. Die Bedingungen in terschaft ist die älteste und zugleich größte Wettstreit liefern. Katrin Lindemann aus Haus- diesem Jahr waren dafür der gerechte Aus- Veranstaltung ihrer Art in Deutschland. 2 Rou- ham schaffte es als erste Teilnehmerin über- gleich – mit strahlendem Sonnenschein und ei- ten, 50 Boulder, 4 Wertungsklassen von 7 bis 77 haupt auf einer Münchner Stadtmeisterschaft den Hattrick zu knacken: Sie siegte bei den Da- men 40+. Bei den Herren 40+ gewann Martin Baumer mit einer hervorragenden Leistung. Ganz klar ging der Wettkampf der Erwachsenen aus: Hier siegte „Jojo“ Melle ebenso souverän wie Thomas Franze. Toni Lamprecht, der „Stier von Kochel“, machte den Schluss und servierte am späten Abend multimediale Einblicke in sein Leben als Highendkletterer an den Bergen und Wänden der Welt. Spendable Sponsoren steu- erten zur Münchner Meisterschaft/Oberland- cup Preise im Wert von 5000 € bei. Vielen Dank an das Sporthaus Schuster und die Münchner ISPO! Außerdem zeigten sich sehr großzügig: Edelrid, Tenaya, Directalpine, Nograd, Core, North Face, Anlo, Lizard, Gore und Chaskee. 2012 geht die Münchner Stadtmeisterschaft in ihr zehntes Jahr. München & Oberland kann dann bereits mit Stolz auf eine kleine Tradition der regionalen Wettkämpfe zurückblicken. Nils Schützenberger

62 alpinwelt 3/2011 München & Oberland

Teneriffa – für Wanderer und Bergsteiger

Neue DAV-Summit-Club-Angebote unter Bergsteiger und Inselkenner. Der Parque Nacio- dem Vulkanriesen Teide nal de Las Canades del Teide ist immer ein Highlight. Der DAV Summit Club ist seit Jahrzehnten auf Im Rahmen der „Wander-Highlights zwischen Teneriffa zuhause: Klassiker und Neutouren Strand und Teide-Gipfel“ entdeckt man auf stil- prägen 2011 das zur Sommerverlängerung per- len Pfaden Dörfer und Städtchen, die der klassi- fekte neue, doppelte Angebot auf der Kanaren- sche Strandurlauber nie und nimmer findet. Insel unter dem Vulkanriesen Teide (3718 m): Je Man wohnt in täglich wechselnden Unterkünf- eines gibt es für genussvolle Wanderer und für ten, damit die Anfahrt zu den Wanderungen kurz bleibt. Genussvoll sind die Abendessen in typischen Insel-Restaurants. Hier eine kleine Bar, dort eine botanische Seltenheit, hier ein ar- chitektonisches Inseljuwel, dort eine kanarische Köstlichkeit. Und wer mag, kann dem Teide auch aufs Dach steigen – mit Hilfe der Seilbahn. Wer Teneriffa kennt und es bergsteigerisch an- Termine: Das Teneriffa-Wanderprogramm be- spruchsvoller und „alpiner“ mag, der bucht das ginnt am 29. Oktober und 19. November, das „Insel-Trekking auf dem GR 131“: An diesem Bergsteiger-Programm startet am 1. Oktober bekannten Fernwanderweg orientiert sich das und 5. November 2011. Die Preise für jeweils Routing, ein anspruchsvolles, konditionell for- acht Tage (ohne Flug) liegen bei 1075 € für die derndes Programm. Übernachtet wird in drei Wanderer bzw. 895 € für die Trekker. (Preisvor- verschiedenen, gut ausgewählten Hotels und – teil für DAV-Mitglieder 1 x pro Jahr 30 €). als besondere Zugabe – im Rahmen des Auf- Infos und Buchung beim DAV Summit Club in stiegs zu Fuß einmal auf einer Berghütte unter- München, Telefon 089/642 40 132 halb des Teide-Gipfels. – www.dav-summit-club.de

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Text: Susanne Menhorn

M97 bei einer Gruppenausfahrt am Reschensee Foto: Silvia Müller Foto: 1100 Mitglieder können nicht irren

as Thema Mountainbiken wird bei der Sektion München, wochabend um 18.30 Uhr beim After-Work-Biken, kurz AWB. Im speziell bei M97, der Mountainbikeabteilung der Sektion, Sommer wie im Winter. Manchmal im Münchner Norden, dem- D großgeschrieben. Die Gruppe gibt es seit 1997; sie wurde nächst im Westen, immer aber auch im Süden: Start ist am Tierpark, als erste Mountainbikegruppe überhaupt innerhalb des Alpenver- auf der Südostseite der Thalkirchner Brücke. Und da kann es schon eins in München gegründet – daher das „M“. Heute ist M97 „die mal sein, dass ein paar mehr kommen, wenn das Wetter passt. Aber größte Untergruppe der Sektion München“, so Gruppenleiter Wolf- dann sind fast immer auch einige der insgesamt 24 MTB-Guides vor gang Trautenberg. Ort. Die Isartrails sind halt doch immer noch das wichtigste Hausge- M97 ist Treffpunkt und Plattform in einem. Herzstück ist das Fo- biet der Münchner Mountainbiker, auch der M97er. rum im Internet (m97.de). Hier verabreden sich die Mitglieder, egal Als der „Bombenkrater“, der bis dahin stets geduldete BMX-Par- ob zum After-Work-Biken oder zur Wochenendtour, egal ob zum cours unterhalb der Grünwalder Brücke, vor zwei Jahren über Fahrtechnik-, Reparatur- oder Lampenbau-Workshop, zum ambi- Nacht geschlossen wurde, haben sich die M97-Mitglieder auf die tionierten 24-Stunden-Rennen oder zur gemütlichen Gruppenaus- Hinterbeine gestellt und zusammen mit der Deutschen Initiative fahrt. Das Forum gibt es länger als Facebook, und es funktioniert Mountainbike, kurz DIMB, vor dem Rathaus demonstriert. Seither mindestens genauso gut. Um die offiziellen Veranstaltungen ein- setzt sich die Stadt München deutlich mehr ein für den Bau von zusehen, die Ausfahrten, die Themen beim nächsten Get-together, Dirtparks. Und wenn jetzt einige Naturschutzverbände eine Total- dem monatlichen Treffen in der IG Feuerwache im Westend, wo es sperre der Isartrails fordern, setzen die Sektionen München & schon mal Filmpremieren, Buchvorstellungen oder Vorträge von Oberland und ihre Mountainbiker auf intelligente Wegeplanung MTB-Stars wie Hans Jörg Rey und Stefan Herrmann oder den von und -pflege sowie Besucherlenkung, um tragfähige Kompromiss- Andrea Lutzenberger über die Seidenstraße im Herbst zu erleben lösungen zwischen Erholungsnutzung und Naturschutz zu finden. gibt, muss man sich noch nicht einmal anmelden. Nur für den Die M97er sind allerdings nicht nur Nutzer, sie kümmern sich auch Bikechat, wo sich die Leute austauschen und Mitteilungen posten, um ihr liebstes Kind, die Trails, die Natur, überhaupt um die Um- ist eine Anmeldung nötig. welt. Nach gemeinsamen Trailbauarbeiten und Müllräumaktionen Geradelt wird aber immer noch offline. Zum Beispiel jeden Mitt- in den vergangenen Jahren findet das große Ramadama im Isartal

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am 15. Oktober erstmalig in Eigenregie statt. Auch als Helfer sind sie unter- wegs, z. B. bei großen Radver- anstaltungen wie dem City- Bike-Marathon im April, wo Frank Noe 19 Helfer auf ein- mal zusammengetrommelt hat. Im M97-Rennteam ist Sil- via Müller, die 24-Stunden- Spezialistin, ein wichtiger Ak- Foto: Silvia Müller Foto: Ein M97-Guide in Aktion am Bindelweg tivposten (siehe Interview). Acht Mal angetreten, sieben 24-Stunden-Seriensiegerin Silvia Müller (Mitte) Mal gewonnen – und das eine Mal, bei dem sie als Solofahre- rin um Mitternacht abbrechen musste, ist ihr heute noch peinlich. Und das nächste M97-Trikot, die dritte Edition mittlerweile, ist samt Windjacke auch schon bald in der Servicestelle er- hältlich. Darüber wurde im Internet abgestimmt. 1100 Mitglieder können sich eben nicht irren. Foto: Wolfgang Trautenberg Wolfgang Foto: 20=749/0 6,7?09-=@990= Info & Kontakt: www.m97.de ;]ZQT-P]R^_PTRP]TY Treff: letzter Dienstag im Monat, 20:00 Uhr in der IG Feuerwache, Ganghoferstr. 41 ;,>>4:9 A long, long race ...

alpinwelt: Kannst du dich an dein erstes After-Work-Biken erinnern? Silvia Müller: Das war 2003, vier Wochen vor Ostern. Ich bin ja schon in den Augsburger Wäldern auch im Winter über die gefrorenen Feldwege gefahren. Aber ich weiß nur noch, dass sie wahnsinnig schnell gefah- ren sind. Auf dem Rückweg – es war schon dunkel, und ich hatte noch kein gescheites Licht – habe ich im- mer nur gedacht, dass ich unbedingt am Licht vor mir dranbleiben muss.

alpinwelt: Und warum M97, die Sektion München? Silvia Müller:Ich wollte immer in die Berge, unabhängig sein, wollte wissen, wie man sich dort verhält. Also habe ich ein paar Hochtouren- und Spaltenbergungskurse belegt. Dann gab es da die traditionelle M97-Gruppenausfahrt an den Gardasee, wo ich vorher noch nie war. Das war sehr schön. Ja, und dann habe ich Wolfgang (Trautenberg, d. Red.) kennengelernt. So bin ich bei M97 und dem Mountainbiken hängen geblieben.

alpinwelt: Du bist mit ihm die Transalp Challenge gefahren, später auf 24-Stunden-Rennen umgestiegen. Als Solofahrerin hast du bis auf ein Rennen alles gewonnen, drei Mal in München, vier Mal in Finale. Was macht den Reiz aus? >[PN_]Z,.#>7 interview »1060 Gramm Silvia Müller: Bei Marathons fährt man hauptsächlich auf Forstwegen, beim 24-Stunden-Rennen in Fina- » Deuter Aircomfort- le Ligure die ganze Zeit auf tollen, flowigen Trails, technisch sehr anspruchsvoll. Außerdem herrscht dort eine super Atmosphäre. Rundum-Belüftung 2006 bin ich zum ersten Mal in einem Viererteam gestartet, habe den Ingo Ebeling gesehen und gedacht, das könnte ich auch www.deuter.com mal probieren. Beim ersten Mal ging es dann gleich überraschend gut. Aber es stimmt, was mir eine Frau damals gesagt hat, Tel. +49 / 821 / 4987-327 Offi zieller Ausrüster des „it is a long, long race“. Verbands der Deutschen Berg- und Skiführer Jahresbericht 2010 Sektion Oberland

Mitgliederversammlung 2011 Von Andreas Mohr (Geschäftsführer)

Dieses Mal sollte es eine ganz nor- Gestalten! Sie trugen ihren Sieg mit male Mitgliederversammlung wer- Fassung und entließen unseren Vor- den: Keine Hüttenprobleme, keine sitzenden umgehend wieder ans ernsthaften Personalien, keine Mikrofon zurück. Schulden und auch sonst nichts Außergewöhnliches am Horizont. Die Versammlung Entsprechend fanden sich auch „nur“ Zunächst gedachten die Anwesen- 133 stimmberechtigte Mitglieder im den der Verstorbenen der Sektion. Augustinerkeller ein. Wer allerdings Mit Alois Vogl und Anni Groß verlor wirklich geglaubt hatte, dass die Ver- die Sektion zwei ihrer Ehrenmitglie- sammlung auch nur einen Augen- der; diese Auszeichnung wird nur blick langweilig werden könnte, hat- ganz wenigen und äußerst verdien- te sich geirrt. ten Menschen zuteil. Aber auch mit Einstimmig ernannte die Versammlung den ehemaligen Geschäftsführer Konrad Ott zum Ehren- unserem Rechnungsprüfer Michael mitglied. Die Entführung des Ersten Gernbeck und mit Franz Stachl ver- Vorsitzenden schieden im Berichtsjahr Mitglieder, im Sinne von ökologischer Nachhal- Hauptversammlungen des DAV ein, Denn direkt nach der Eröffnung der die sich über Jahrzehnte in verschie- tigkeit zu setzen, wenn er sich aktiv arbeitet in Arbeitskreisen ebenso wie Versammlung durch den Ersten Vor- densten Funktionen und Ämtern zum in die Gestaltung mit einbringt. Ganz in informelleren Gremien mit und ist sitzenden Dr. Walter Treibel stürmten Wohle der Sektion Oberland einge- in diesem Sinne hat sich der Vorstand kritischer Begleiter des DAV-Bundes- dunkel vermummte Gestalten die setzt haben. nach einer intensiven Diskussion mit verbandes, ohne jedoch die Solidar- Bühne, griffen sich den Sektionschef Nach dieser traurigen Pflicht folgte Fachleuten aus der Bewerbergesell- gemeinschaft DAV als solche in Frage mitten in seiner Rede und ver- der bebilderte Tätigkeitsbericht des schaft, dem DAV, dem Verein zum zu stellen. schleppten ihn nach draußen. Nur Vorstandes, vorgetragen durch den Schutz der Bergwelt (als Unterstüt- Im Anschluss daran berichteten Uli dem selbstlosen Einsatz unseres Ju- Ersten Vorsitzenden. zer und Begleiter zurückgetreten) Eberhardt aus dem Veranstaltungs- gendreferenten ist es zu verdanken, und der JDAV sowie der eigenen Na- bereich und Horst Ernst von den Hüt- dass sich die autonomen Bergsteiger Olympia 2018 … turschutzabteilung (AGUSSO) kon- ten und Wegen der Sektion. Volker auf ein Rätsel einließen und im Nachdem ein Eilantrag eines Mit- sequent dafür entschieden, sich aktiv Strothe stellte der Versammlung als Gegenzug die Freilassung unseres glieds vorlag, erläuterte Reiner einzubringen und die Position des Schatzmeister den Jahresabschluss Vorsitzenden anboten – allerdings Knäusl als Rechtsreferent im Vor- DAV zu stützen. Im Rahmen der fol- 2010 (siehe Seite 69) vor, und die nur, wenn der Vorstand sie im Tau- stand und intensiver Kenner der genden intensiven, offenen und fai- Rechnungsprüfer beantragten nach ziehen besiegen würde. Die durchaus Olympiabewerbung 2018 die Hinter- ren Diskussion über diese Haltung ihrem wie immer kritischen Bericht kritischen Fragen der Kidnapper zu gründe, die zur Position des Deut- der Sektion Oberland zu Olympia die Entlastung des Vorstands. Diese Olympia 2018, zu den Preisen der schen Alpenvereins und der Sektio- 2018 und die Position des Alpenver- erfolgte einstimmig – ein Vertrau- Kletteranlage Thalkirchen und zum nen München und Oberland geführt eins dazu, geriet es fast zur Nebensa- ensbeweis der Mitglieder an den am- Naturschutz im Allgemeinen waren haben. Auf das Wesentliche redu- che, dass ein Eilantrag zur Mitglie- tierenden Vorstand. fachkundig, schnell und ebenso ziert (eine ausführliche Stellungnah- derversammlung satzungsgemäß falsch durch die Anwesenden beant- me ist in »alpinwelt« 1/2011 bzw. im nicht zulässig und eine Abstimmung Großer Dank wortet. Denn wer konnte beispiels- Internet nachzulesen) sind weder der darüber folglich nicht möglich ist. Dann wurde es still im Saal, als Dr. weise erahnen, dass der Erste Vorsit- DAV noch die beiden Sektionen aus- Walter Treibel Konrad Ott ans Pult zende zwar schon auf allen höchsten drücklich für die Olympischen Win- … und Grundsätzliches bat. Es war höchste Zeit für die Sek- Bergen aller sieben Kontinente war, terspiele 2018, sondern sehen sich Unmittelbar anschließend an diese tion, sich auch formal bei ihrem aber den Wilden Freiger noch nie- als kritische Begleiter auf dem Weg hochinteressante Debatte wurde langjährigen Geschäftsführer Konrad mals betreten hat. Beim Tauziehen der Bewerbung und ggf. der Umset- noch hinterfragt, ob und in welcher Ott zu bedanken. Und der Vorsitzen- wurde es dann wirklich eng für die zung. Realistisch betrachtet, kann Weise sich die Sektion denn in die de tat das ausführlich, freundschaft- autonomen Bergvagabunden – hat- der Alpenverein durch eine konse- politische Diskussionskultur und lich und persönlich ergriffen. Hatte ten sie die Tat- oder besser Zugkraft quente Ablehnung der Spiele und Meinungsbildung beim Deutschen doch Konrad Ott die Geschicke „sei- der gesamten Vorstandschaft – ohne eine ebenso konsequente Verweige- Alpenverein einbringt. Neben direk- ner“ Sektion Oberland über Jahr- Dr. Treibel, dafür aber verstärkt durch rung jeglicher Mitarbeit im Vorfeld ten Kontakten zu Präsidiums- und zehnte hinweg entscheidend geprägt die Masse des Geschäftsführers – zwar ein Zeichen setzen. Die Spiele Geschäftsleitungsmitgliedern bringt und seine Fußspuren bis weit in die doch gewaltig unterschätzt! Nur ein aufhalten wird er aber nicht können. Oberland regelmäßig Anträge – z.B. Zukunft hinterlassen – von der Ko- am Boden liegendes Kabel verhin- Allerdings wird es ihm wiederum nur zu Datenschutz, Stimmverteilung operation mit unserer Schwestersek- derte die Schmach der vermummten möglich sein, gewisse „Duftmarken“ und Satzungsänderungen – in tion München bis hin zur EDV-ge-

66 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion Oberland stützten Mitgliederverwaltung, vom Schon wieder Zahlen Jahresbericht 2010 Grundstein unseres heutigen Ausbil- In bewährter Weise beschränkte sich dungs- und Tourenwesens bis hin Schatzmeister Volker Strothe bei der zum Erhalt von Haunleiten. Eine be- Vorstellung des Haushaltsvoran- Ein wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte eindruckende Leistung einer beson- schlags auf die signifikanten Abwei- Von Andreas Mohr (Geschäftsführer) deren Persönlichkeit! Am Ende seiner chungen der aktuellen Prognose im und Dr. Walter Treibel (1. Vorsitzender) Laudatio schlug Dr. Walter Treibel Vergleich zu den bisherigen Jahres- der Versammlung vor, Konrad Ott zahlen (siehe Seite 71). Die Ver- zum Ehrenmitglied der Sektion Ober- sammlung billigte das als Tischvorla- Das Jahr 2010 war für die Sektion land zu ernennen. Mit ihrem ein- ge vorliegende Zahlenwerk Oberland ein erfolgreiches und gu- stimmigen Beschluss bezeugten die einstimmig. Jetzt wäre eigentlich ein tes Jahr - und wahrscheinlich eines Anwesenden dem ehemaligen Ge- guter Zeitpunkt gewesen, die Ver- der wichtigsten! Erfolgreich und sammlung zu schließen. wichtig, weil wir einige für uns ebenso gewaltige wie zukunftswei- Noch eine unverhoffte sende Projekte umsetzen konnten Ehrung und trotzdem alles weiterlief wie Doch zunächst trat Horst Ernst noch bisher – manches sogar besser! einmal ans Rednerpult und ergriff das Wort. Er wies darauf hin, dass Dr. Was lief wie immer? Starker Auftritt: München & Oberland präsen- Walter Treibel am 8. Mai 2001, also Gemeinsam mit unserer Partner- tieren sich auf der „f.re.e“ vor genau zehn Jahren, in einer sektion München haben wir uns durchaus als turbulent zu bezeich- anlässlich diverser Messen und Ver- Schuster-Aktivtagen, den Bike Days nenden Mitgliederversammlung an anstaltungen in und um München und vielen anderen Veranstaltun- Seit 10 Jahren engagierter Erster Vorsitzen- gleicher Stelle zum Ersten Vorsitzen- präsentiert. So waren wir auf den gen. Wir haben gemeinsam wieder der: Dr. Walter Treibel den der Sektion Oberland gewählt Messen „f.re.e“ und „Die66“ (bitte das Veranstaltungsleiter-Sympo- schäftsführer die Anerkennung und wurde. Diese zehn Jahre waren für deutsch aussprechen!), bei den sium durchgeführt und die Stadt- den großen Dank der Sektion Ober- die Sektion Oberland eine spannen- land. de, aber auch äußerst erfolgreiche Doch auch andere verdiente Mit- Zeit, und Walter Treibel hatte maß- Mitgliederentwicklung 2006–2010 ohne Plus-Mitglieder mit Plus-Mitgliedern streiter der Sektion Oberland schie- geblich Anteil daran. Es galt, viele 130.000 den zur Mitgliederversammlung aus Klippen zu umschiffen und Hinder- 125.540 dem Beirat aus: Franz Michler gab nisse aus dem Weg zu räumen. So 125.000 die Kloaschaualm ab, die er in den wurden Baustellen auf Hütten eben- 120.000 letzten Jahren fast im Alleingang so wie der Haushalt der Sektion sa- 118.703 115.000 zum Kleinod ausgebaut hatte, Mi- niert, die Kooperation mit der Sek- chael Schöke das Arbeitsgebiet Kar- tion München intensiviert, selbige 110.000 111.760 wendel und Karl Bauernfeind die Se- mit dem DAV wieder eingeführt, aber 105.000 98.004 104.284 niorengruppe. Ihnen allen sei im auch Themen wie die Prager Hütten 100.000 Namen von Oberland gedankt! Was aufgegriffen, angepackt und einer wäre die Sektion ohne ihre ehren- Lösung zugeführt – wenn auch 70.000 67.972 amtlichen Helfer und Mitarbeiter in manchmal länger und schmerzhafter 65.000 den verschiedensten Positionen mit als erwartet. Hierfür und für sein En- 61.953 65.094 59.000 unterschiedlichsten Aufgaben? Ver- gagement während all der Jahre be- 60.000 56.165 gelt‘s Gott! dankte sich Horst Ernst beim „Chef“ 55.000 2006 2007 2008 2009 2010 Mit Ilse Distler für die Seniorenabtei- im Namen des Beirats und des Vor- lung, Hermann Sauerer für „das Kar- stands der Sektion, was die Ver- Mitgliederzuwachsentwicklung wendel“ und Martin Graßl für die sammlung mit großem Applaus quit- 2005–2010 ohne Plus-Mitglieder mit Plus-Mitgliedern Kloaschaualm wurden würdige tierte. 20 % Nachfolger gewählt, ebenso, wie Fa- So ging eine „ganz normale“ Ver- 15 % bian Ballweg als Nachfolger für die sammlung zu Ende. Vielleicht nicht 8,9 % aus beruflichen Gründen leider aus- komplett so geplant, dafür aber auch 10 % 6,4% 7,2 % 6,2 % 5,8 % geschiedene, aber weiterhin sehr en- nicht so alltäglich wie erwartet – es 5 % 8,5 % gagierte Sybille Fischer von der Ver- war eigentlich nie langweilig! 5,1% 5,0 % 5,0% 4,4 % sammlung als Jugendreferent im 0 % 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 Vorstand bestätigt wurde.

alpinwelt 3/2011 67 Jahresbericht 2010 Sektion Oberland

meisterschaft organisiert. Und haben wir das ganze Jahr über kon- unsere Sport- und Wettkampfklet- sequent fortgeführt, sodass wir Verstorbene Mitglieder terer waren 2010 mit 58 Podest- mittlerweile über ein Service-Team Die Sektion Oberland trauert um 126 Mitglieder, die im Jahr 2010 ver- plätzen bei 87 Finalteilnahmen er- verfügen, auf das wir stolz sein storben sind. neut extrem erfolgreich! können und das die inzwischen Am 05. Dezember verstarb unser langjähriges Ehrenmitglied Frau Anni Unsere bewirtschafteten Hütten deutlich erweiterten Servicezeiten Groß im Alter von 93 Jahren. Anni Groß war 71 Jahre Mitglied in der jagten uns auch 2010 wieder ge- und -anforderungen gut abdecken Sektion Oberland und der Sektion immer treu und engagiert verbunden. kann. Am 30. März erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser langjähri- Zum anderen das Hüttenmanage- ges Ehrenmitglied Herr Alois Vogl im Alter von 96 Jahren verstorben ist. ment: Nachdem wir in den letzten Alois Vogl war 76 Jahre Mitglied der Sektion. Er war von 1954–1960 Jahren mit Thomas Gesell einen er- Leiter der Skiabteilung, von 1975–1989 über nahm er das Amt des Ver- fahrenen Hüttenmanager als freien anstaltungsleiters. 1985 wurde er aufgrund seiner Verdienste zum Eh- Mitarbeiter in unseren Diensten renmitglied ernannt hatten, haben wir uns dafür ent- Am 20. Januar 2010 erreichte uns die traurige Nachricht, dass Herr schieden, diesen Kernbereich der Michael Gernbeck nach schwerer Krankheit verschieden ist. Michael Sektion zukünftig doch wieder Gernbeck war von 2002 bis zu seinem Tod Rechnungsprüfer der Sektion selbst in die Hand zu nehmen und Oberland. haben mit Sabine Albang genau die Am 5. Juli verstarb mit Pater Albert Keller SJ ein bedeutender Jesuit, Hat einen festen Platz im Münchner Sport- Richtige dafür gefunden. Auch als Wissenschaftler und Prediger sowie Freund der Sektion Oberland. kalender: die Kletter-Stadtmeisterschaft sehr erfolgreich hat sich die weitere Am 15. September verschied Herr Hans Jahl. Er war langjähriges waltige Schrecken in Form von Be- Zusammenarbeit mit Rainer Vereinsmitglied und 10 Jahre lang 2. Vorsitzender der ehemaligen hördenbesuchen und der in Folge Schmid als Hüttenarchitekt erwie- Sektion Prag, um die er sich außerordentlich verdient gemacht hat. drohenden Auflagen ein. Es ist sen. Er passt gut ins Team und steht Am 23. Oktober verstarb Irmengard Prinzessin von Bayern, sie war irgendwie jedes Jahr dasselbe hinter unseren Ideen, die er auch 61 Jahre Mitglied der Sektion Oberland. „Spiel“: Einer Behördenbegehung hervorragend umsetzt. Im Februar dieses Jahres erhielten wir die traurige Nachricht, dass am auf einer unserer Hütten geht jede 18. Februar Franz Stachl im Alter von 83 Jahren verschieden ist. Franz Menge Arbeit voraus, die Begehung Und auch im Veranstaltungsbe- Stachl war seit 1951 Mitglied der Sektion. Er war von 1969–1976 Hüt- selbst dauert einige Stunden, und reich hat sich einiges getan. Das tenreferent der Lamsenjochhütte und von 1987–1996 Leiter der Skiab- wenn die Vorarbeit und/oder Bergführerpro- teilung. der Hüttenzustand nach Auf- gramm läuft gut, Wir verlieren mit ihnen Persönlichkeiten, die sich über Jahre und Jahr- fassung der Behördenvertreter die Genuss-Plus- zehnte für das Wohl der Sektion Oberland und damit für unsere Ge- nicht optimal war, kostet die- Touren sind ein meinschaft eingesetzt haben. ser Besuch die Sektion ein Renner und das Wir werden allen unseren verstorbenen Vereinsmitgliedern stets ein eh- Vermögen. 2010 konnten wir im letzten Jahr rendes Gedenken bewahren. letztendlich derartige Besuche erstmalig er- vermeiden und sie für das Fol- schienene Jah- gejahr entsprechend vorberei- resprogramm che Sektionsbereiche abbilden neuen EDV nicht einen Tag soft- ten. Eine gute Ausgangslage! So brachte eine deutliche Kostener- kann, netzwerk- und zukunftsfähig warebedingten Stillstand hatten. Es konnten in enger Abstimmung mit sparnis und kam gut bei unseren ist und den Anforderungen der bei- ruckelte und zuckelte natürlich ei- den Behörden für die Vorderkaiser- Mitgliedern an. den kooperierenden Großsektionen nige Male, und das eine oder ande- feldenhütte, die Lamsenjochhütte Unser Internet-Auftritt verzeich- Rechnung trägt. Doch die Entschei- re Mitglied hat sich vielleicht über und die Falkenhütte Konzepte erar- nete 2010 erstmals mehr als dung allein macht noch keinen Er- die Übersendung relativ inhalts- beitet werden, die einer Begehung 1.000.000 Besuche pro Jahr, was folg aus! Aber auch die Umsetzung und sinnfreier Bestätigungsmails standhalten sollten. Die Oberland- einer nochmaligen Besuchersteige- lief hervorragend, und die beauf- gewundert, aber das sind Vor- hütte ist in Vorbereitung. rung von über 8 Prozent entspricht. tragte Firma „KUMAvision“ attes- kommnisse, die bei einem Soft- Ein Teil der über 2.300 Seiten wurde tierte uns, dass sie noch nie (!) in wareprojekt dieser Größenordnung Was lief besser? umstrukturiert und überarbeitet, ihrer Geschichte Kunden gehabt durchaus normal sind. Sie sollten Zum einen der Mitgliederservice weitere Überarbeitungen stehen hätte, die mit derartiger Konse- zudem inzwischen abgestellt sein. der Sektion Oberland: Nachdem wir an. quenz die Software entwickelt und Mit das Erfreulichste an diesem zum Jahresende 2009 noch von getestet haben. Allein für die gut Projekt ist aber die Tatsache, dass großen v. a. quantitativen Personal- Und was war so wichtig? viermonatige Testphase schlugen wir unseren Kostenrahmen bisher problemen geplagt wurden, konn- Zum einen die Entscheidung, ge- bei beiden Sektionen ca. 70 Mann- gehalten haben – und das ist kei- ten wir bereits zum Jahresanfang meinsam mit unserer Partnersek- monate zu Buche, und dieser guten neswegs selbstverständlich und ein unsere Servicemannschaft erwei- tion München ein EDV-Programm Vorbereitung ist es zu verdanken, absoluter Erfolg, für den wir allen tern und dadurch verjüngen. Dies zu entwickeln, das nahezu sämtli- dass wir nach der Einführung der Beteiligten recht herzlich danken!

68 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion Oberland

eines handelsüblichen Untermiet- det, das ist dann eben dieses „Trotz- Veranstaltungsleiter, ohne die vertrags. Und wenn sich das eine dem lief alles weiter“. Oberland nicht bestehen könnte. oder andere Mal mehr ergeben soll- Dass alles so glatt lief, ist nur dem Neben all diesen Projekten lief ganz te, ist das auch in Ordnung, aber teilweise selbstlosen Einsatz aller selbstverständlich das Sektionsle- nicht vorrangiges Ziel dieser Wohn- an den Projekten Beteiligten zu ver- ben weiter. In unseren Gruppen, gemeinschaft auf hohem Niveau. danken. Ihnen gebührt an dieser Abteilungen, Orts- und Jugend- Vorrangiges Ziel war und ist es ein- Stelle Hochachtung und unser be- gruppen pulsierte der Oberländer- zig und alleine, unseren Mitglie- sonderer Dank! geist! Und auch hierfür haben wir dern Vorteile durch die Nähe zu allen Verantwortlichen zu danken! Globetrotter und die damit auch Und sonst? verbundenen erweiterten Öff- Natürlich hatten wir auch sonst Mammutaufgabe bravourös gemeistert: die nungszeiten der Servicestelle zu viele Projekte am Laufen. Eine Einführung der neuen Sektions-Software schaffen. Pflanzaktion im Winkelkar, eine Und dann war da noch die Sache Nachdem also die grundsätzlichen Umweltwoche mit unserer Partner- mit Globetrotter! Nach einigen Fragen geklärt waren, ging es an die sektion Austria in Wien, unendlich vielversprechenden, weil von konkrete Umsetzung: Servicestelle viele ehrenamtliche Arbeitstouren gegenseitiger Sympathie getrage- einrichten, Infrastruktur schaffen auf unseren Hütten oder zu Einsät- nen Gesprächsrunden war die Idee und Prozesse sowie Abläufe modifi- zen in Wegegebieten und Kletter- einer Alpenvereins-Servicestelle im zieren. Personelle Kapazitäten er- anlagen. Hier wurde beispielsweise neuen Sport-Kaufhaus geboren. Ei- weitern und die Kolleginnen und der Kletterturm in Taufkirchen ge- ner Servicestelle ohne gegenseitige Kollegen entsprechend schulen und neralsaniert, erhöht und die Klet- Abhängigkeiten und weitere Ver- vieles mehr. Und das alles neben ei- terfläche, inklusive einem separa- pflichtungen – weder für Globe- nem Softwareprojekt erfolgreich ten Boulderblock, erweitert. Nicht trotter, noch für die Sektion Ober- anzugehen, das eigentlich alleine zu vergessen der tägliche Einsatz In den Gruppen pulsiert das Sektionsleben, land –, sondern nur auf der Basis schon sämtliche Kapazitäten bin- all unserer Referenten, Helfer und hier die „Bergwachtjugend“

einsergebnis haben würden. Im Geld gespart? Leider nein, denn die Finanzbericht 2010 Haushaltsjahr 2010 haben wir für Finanzmittel, die wir im Haushalts- Von Volker Strothe (Schatzmeister) solche Szenarien fast 1,5 Mio. Euro jahr 2010 nicht ausgegeben haben, berücksichtigt. sind nur zum Teil echte Einsparun- Einer inzwi- ten Jahresergebnissen der Sektion Die Jahresplanung 2010 beinhalte- gen. Oft – v.a. im Baubereich auf schen liebge- Oberland ist auffällig, dass wir im- te daher die negative Annahme, unseren Hütten – handelt es sich wonnenen mer mit relativ konservativen Zah- dass wir auf der Riesenhütte, der dabei um bloße Haushaltsverschie- Tradition fol- len in die Haushaltsplanung ein- Vorderkaiserfeldenhütte und ggf. bungen in die Folgejahre. Ganz ge- gend, darf ich steigen, aber im Vergleich dazu die auch auf der Falken- und der Lam- nau ist das allerdings noch nicht mit den posi- Jahresergebnisse meistens deutlich senjochhütte Maßnahmen zur Er- absehbar, denn zu oft kennen wir tiven finan- besser als die Prognose abschnei- füllung von Behördenauflagen bzw. die Kostentreiber noch nicht, seien ziellen Seiten den. Dies liegt vor allem daran, zur Sicherstellung des Hüttenbe- es die Bausubstanz unserer Hütten des vergangenen Haushaltsjahres dass wir die von uns errechneten triebs hätten umsetzen müssen. In oder noch bevorstehende Behör- 2010 beginnen: Das in der letztjäh- Ausgaben im Rahmen der Planung der Realität mussten wir von den denauflagen. rigen Mitgliederversammlung be- tendenziell nach oben, Einnahmen genannten Maßnahmen im Haus- wusst als Worst-Case-Szenario be- hingegen nach unten korrigieren haltsjahr 2010 nichts umsetzen, Doch nun zu den Zahlen: titelte und mit 1.280.400 € und folglich konsequent den je- während aber alle anderen wirt- Zunächst einmal ist festzustellen, geplante Defizit ist nicht eingetre- weils schlechteren Wert in unsere schaftlichen Parameter mehr oder dass der komplette Bereich Service, ten. Die Sektion Oberland beschloss Haushaltsplanung einbeziehen. weniger gleich geblieben sind. Und also das Ausrüstungslager, die Bü- ihr Haushaltsjahr im Rahmen der Zum anderen scheuen wir aber genau zwischen diesen beiden cherei, das Tourenwesen und all kostenstellenbasierten Liquiditäts- auch nicht davor zurück, dass wir – Werten liegt das heuer dargestellte unsere sonstigen Dienstleistungen übersicht mit einem Überschuss so wie wir es beispielsweise im ver- Delta in Höhe von knapp 1,5 Mio. im Jahresergebnis in Summe rund von 203.156,66 €. Die ursprünglich gangenen Jahr getan haben – Sze- Euro zwischen prognostiziertem 125.000 € besser lagen, als wir geplante Darlehensaufnahme war narien in unserer Haushaltspla- Haushaltsergebnis 2010 und tat- prognostiziert hatten. Dies ist vor damit obsolet. nung berücksichtigen, die eintreten sächlichem Jahresabschluss 2010. allem im Ausbildungs- und Touren- Aber warum so ein Ergebnis? Bei können, aber nicht müssen. Die Es ist also ein Ergebnis solider wesen begründet. Mit 1.142.000 € den Ergebnissen der Hauhaltspla- aber, wenn sie eintreten sollten, er- Planung und nicht falscher wurden deutlich mehr Einnahmen nungen der letzten Jahre mit den hebliche Auswirkungen auf unsere Schätzungen und Annahmen! realisiert – geplant waren 879.000 €. damit korrespondierenden konkre- Haushaltsplanungen und das Ver- Haben wir das nicht verausgabte Dem standen natürlich auch ent-

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sprechend höhere Ausgaben, vor lösen bei den Mitgliedsbeiträgen ta entsteht auch hier dadurch, dass des Wassers und des Brandschutzes allem für Honorare für unsere Ver- steht natürlich auch wieder ein da- wir wie jedes Jahr sehr konservativ sanieren müssen, die Vorderkaiser- anstaltungsleiter gegenüber. mit eng zusammenhängender Ab- die Zuschüsse der öffentlichen feldenhütte vor größeren Sanie- Die Verwaltungskosten wurden im führungsbeitrag an unseren DAV- Hand in unserem Haushaltsvoran- rungen oder vor ihrer Schließung Saldo mit 2.123.300 € veran- Bundesverband entgegen. Der schlag prognostiziert haben. Wir steht und auch die Falkenhütte so- schlagt, im Ergebnis schlugen sie Mehrerlös an Mitgliedsbeiträgen sind auch hier der Meinung, dass es wie die Lamsenjochhütte behörd- sich jedoch im Saldo mit liegt periodenbereinigt im Saldo in Zeiten immer knapper werden- lich wackeln. Aber wir haben Ihnen 2.223.591,83 € nieder. Dies ist zum bei ca. 15.000 €. Obwohl wir bei der öffentlicher Finanzmittel sinn- auch mitgeteilt, dass diese Annah- einen darauf zurückzuführen, dass der Öffentlichkeitsarbeit 40.000 €, voller ist, den Voranschlag mit we- men nur dann gelten würden, wenn im vergangenen Jahr im Bereich bei den großen Veranstaltungen niger öffentlichen Mitteln zu sich alles gegen uns verschwören der Personalkosten fast 200.000 € nochmals 54.000 € aufgrund von kalkulieren und sich dann im Jah- würde. Und wir haben Ihnen dabei mehr als im Voranschlag veraus- Absagen bzw. deutlichen Einspa- resabschluss eher positiv überra- erläutert, dass es unserem Vor- gabt wurden, was in erster Linie rungen bei der Durchführung ge- schen zu lassen. An dieser Stelle sichtsprinzip entspricht, auch sol- dem EDV-Projekt und auch dem spart haben, bleibt nach Berück- auch ein herzliches Dankeschön che Szenarien im Haushalt der Sek- Vorlauf für die Erweiterung der sichtigung der nicht abziehbaren an alle unsere Gruppen und Ab- tion Oberland zu berücksichtigen. Öffnungszeiten unserer neuen Ser- Vorsteuer für Ausgaben in den teilungen für die Haushaltsdiszi- Das Ergebnis dieser Überlegungen vicestelle geschuldet war. Erfreu- ideellen Vereinsbereichen „nur“ plin. war ein entsprechendes Investi- lich hingegen ist die Tatsache, dass noch ein Plus von 130.000 € übrig. Lassen Sie mich nun zum Bereich tionsvolumen in Höhe von 1,46 unser EDV-Etat, in dem sich so- In Summe haben wir im gesamten der Investitionen auf unseren Mio. €. Dank guter Gespräche mit wohl der laufende Betrieb des Re- operativen Bereich gegenüber dem Hütten und Wegen kommen, der Behörden, guter Vorbereitung un- chenzentrums für die Sektionen Haushaltsvoranschlag gut 150.000 in der Regel ja wenig positiv ist. serer Projekte durch die Service- München und Oberland, als auch € gespart, wobei die Einnahmen 2010 hatten wir eines der seltenen stelle und unsere Hüttenarchitek- das neue EDV-Projekt befindet, mit um 357.000 €, die Ausgaben um Jahre, in dem die erhaltenen Zu- ten und auch mit ein wenig Glück 614.000 € sogar leicht unter dem gut 200.000 € über den jeweiligen schüsse die getätigten Ausgaben mussten wir im vergangenen Jahr geplanten Ansatz befand. Für ein Voranschlägen für das Jahr 2010 ohne Berücksichtigung der Tilgung nur 342.000 € für Bauaufwand un- Projekt dieser Größenordnung so- gelegen haben. überschritten haben. Wir haben al- serer Hütten in die Hand nehmen. wie dafür, dass es sich hierbei um Lassen Sie uns nun zum ideellen so im vergangenen Jahr durch un- In Summe wurde aus einem ur- unsere Kernkompetenzen handelt, Bereich unseres Vereins kommen, sere Bautätigkeit 500.000 € „ver- sprünglich negativ geplanten Er- ist das eine hervorragende Leis- also den Bereich der Kletteranla- dient“. So zumindest hat es den gebnis in Höhe von 882.000 € aus tung. Hierfür verdienen alle Betei- gen, der Hütten und Wege und un- Anschein. Bei genauerer Betrach- baulichen Tätigkeiten ein Über- ligten und auch die maßgeblich serer Gruppen und Abteilungen. tung hat dieser Überschuss seine schuss in Höhe von 502.000 €. am Projekt beteiligte Sektion Unsere Hütten brachten in Summe Grundlage in unseren Bautätigkei- Dieser verminderte Mittelabfluss München unseren Dank. Im Be- 71.000 € weniger Überschuss aus ten der letzten Jahre und beruht v.a. im Hüttenbereich hat wiede- reich der Neuanschaffungen und dem operativen Betrieb ein als ge- auf Zuschüssen, die aus diesen rum den positiven Effekt, dass wir der Ausstattung für die Service- plant. Das stellt aber bei diesem so- baulich zumeist schon abgeschlos- im Jahr 2010 keine Darlehen auf- stelle konnten weitere 65.000 € genannten Sommer des Jahres senen Projekten der jüngeren Ver- nehmen mussten und uns dadurch eingespart werden. 2010 ein absolut akzeptables Er- gangenheit stammen. So haben Zinsen ersparen konnten. Alles in Bei den Vereinsaufgaben gilt es zu- gebnis dar. Hier ist zu beachten, uns beispielsweise die Energie- und allem kommen wir zu dem vorher nächst einmal, das positive Ergeb- dass darin 10.000 € für die Sanie- Wasserversorgungsanlage sowie bereits bekanntgegebenen Ergeb- nis unserer vorweihnachtlichen rung des Kletterturms Taufkirchen die Abwasserreinigungsanlage auf nis, dass wir das Haushaltsjahr Fundraising-Aktion zu nennen, die enthalten sind. der Stüdlhütte in den vergangenen 2010 mit einem negativen Saldo die Sektion Oberland 16.000 € ge- Erfreulich wie jedes Jahr ist die Jahren knapp 1,5 Mio. € gekostet. von MINUS 1,28 Mio. € geplant kostet hat. Diesen standen allein im Tatsache, dass die Abteilungen und Und außerdem haben wir in Sum- hatten, letztendlich sich jedoch ein letzten Haushaltsjahr in Summe Gruppen erheblich weniger Sek- me mehr Zuschüsse erhalten, als positiver Saldo von PLUS rund 82.000 € Spendenerlöse tionsmittel benötigten als im An- wir in unserem konservativen Re- 203.156,65 € ergeben hat. Dies be- gegenüber, 50.000 € davon allein satz geplant. Dies liegt zum einen chenansatz erwartet haben. deutet, dass wir im Vergleich zum durch diese Aktion. An dieser Stelle daran, dass unsere Abteilungen Auf der anderen Seite haben wir Voranschlag gut 1.483 Mio. € we- möchten wir es keinesfalls versäu- und Gruppen sehr gut und sparsam auch viel weniger investiert, als wir niger ausgegeben haben als ur- men, uns im Namen der Sektion mit ihrem Geld umgehen. Zum an- es letztes Jahr in unserem Jahres- sprünglich geplant. Oberland recht herzlich bei Ihnen deren liegt es daran, dass wir auch etat prognostiziert haben. Bei der Bilanziell standen einem Umlauf- für diese großzügige Unterstüt- im Berichtsjahr wieder öffentliche letzten Mitgliederversammlung vermögen in Höhe von zung der Sektion zu bedanken. Mittel der Kommunen und des Lan- hatten wir davon gesprochen, dass 1.326.220,41 €, das sich im We- Der positive Effekt des Mitglieder- des Bayern in Höhe von 47.000 € wir im ungünstigsten Fall – also sentlichen aus einem Bankgutha- wachstums schlägt sich ebenfalls für unsere Gruppen und Abteilun- dem „worst case“ – die Riesenhütte ben von 782.015,62 € und Forde- in den Zahlen nieder. Den Mehrer- gen erhalten haben. Das große Del- zumindest im Bereich der Energie, rungen gegenüber Dritten in Höhe

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von fast 198.550,76 € zusammen- nis in Höhe eines geplanten PLUS ten, werden Sie sehen, dass wir in bereits erläuterten Leasing unserer setzt, Verbindlichkeiten in Höhe von 26.900 € erleichtert die Vor- den nächsten Jahren zu deren Software. Rein rechnerisch ergeben von fast 1,5 Mio. € (genau stellung der konkreten Planungen Unterhalt Investitionen jenseits der sich also Verwaltungsausgaben von 1.496.431,36 €) gegenüber. und Zahlen des Haushaltsvoran- 10 Mio. € tätigen müssen. Das ist knapp 2 Mio. €, was einer saldier- 764.994,56 € sind langfristige Ver- schlages 2011 doch erheblich: eine Größenordnung, die selbst mit ten Einsparung im Verwaltungsbe- bindlichkeiten gegenüber unserer Im Bereich der Verwaltung und des Zuschüssen durch die öffentliche reich von 226.000 € im Vergleich Hausbank und dem DAV für Hüt- Service werden wir das EDV-Pro- Hand und DAV-Mitteln ohne Hin- zum Vorjahr entspricht. teninvestitionen. Rund 173.000 € jekt vom ursprünglichen Kauf auf zunahme von Fremdmitteln – also Im Vereinsbereich kalkulieren wir haben wir 2010 für Leistungen er- Leasing umstellen. Das hat zur Fol- Darlehensaufnahmen – für die Sek- durch die heuer greifende, in 2009 halten, die wir erst 2011 erbringen ge, dass wir einerseits die bisheri- tion Oberland nicht finanzierbar von der Mitgliederversammlung werden, und ca. 465.000 € sind gen, über die Jahre aufgelaufenen ist. Und dafür müssen wir unsere beschlossene Beitragserhöhung Verbindlichkeiten aus Lieferungen investiven Aufwendungen des Pro- Liquidität schon jetzt planen und und einen moderaten Mitglieder- und Leistungen, also unbezahlte jekts – also die Entwicklungskosten unsere Kreditwürdigkeit bereits zuwachs mit 3,7 Mio. € Beitrags- Rechnungen bzw. Einbehalte aus und die eigentlichen Software- heute vorausschauend sichern. einnahmen. Diesen stehen 1,2 Mio. Bautätigkeiten. Das steuerliche re- lizenzkosten – in Höhe von ca. Die gemeinsam mit der Sektion € Abführungsbeiträge an den DAV levante Ergebnis der Gewinn- und 700.000 € an eine Leasingfirma München seit März nochmals er- entgegen. Seit diesem Jahr ist die Verlustrechnung wies für das verkaufen. Im Anschluss daran weiterten Öffnungszeiten unserer offizielle Nomenklatur für den Ab- Haushaltsjahr 2010 einen Über- werden wir von dieser Leasingfirma Servicestellen – für die Sektion führungsbeitrag übrigens „Ver- schuss von 242.840,50 € aus. Wie unsere eigene Software „zurück- Oberland die Servicestelle im bandsbeitrag“. jedes Jahr wurde eine Überlei- mieten“. Das verschafft uns freie Globetrotter – schlagen im Perso- Unsere Hütten und Wege werden tungsrechnung, die die Differenz Liquidität – also Geldmittel – und nalbereich mit einer Kostensteige- im Tagesgeschäft nach Abzug der zwischen steuerlichem und Vereins- einen langsameren Mittelabfluss rung von 150.000 € zu Buche. Für Darlehenstilgungen und Zinsen ca. ergebnis plausibilisiert, zusammen über fünf Jahre. Das Leasing hat EDV, Geschäftsausstattung und 115.000 € erwirtschaften, im In- mit unserer Steuerkanzlei erstellt. daneben den positiven Effekt, dass Mieten müssen wir 1,8 Mio. € in vestitionsbereich aber in Summe sich, im Gegensatz zu einer Darle- den Haushalt 2011 einplanen. Dar- 678.000 € kosten. Die dafür kalku- Haushaltsvoranschlag 2011 hensaufnahme in gleicher Höhe in enthalten sind ca. 150.000 € für lierten Zuschüsse liegen bei etwa Den Etat für das Haushaltsjahr und zu ähnlichen finanziellen Rah- die einmalige Ausstattung unserer 180.000 €. 2011 können wir relativ kurz ab- menbedingungen, unsere Bonität neuen Servicestelle im Globetrot- Als Ergebnis unserer Planungen für handeln, indem ich Ihnen die Be- bei Banken nicht verschlechtert. ter. Es stehen somit im Verwal- das Haushaltsjahr 2011 lässt sich sonderheiten und diejenigen Punk- Aber warum das Ganze? Wenn Sie tungsbereich Ausgaben in Höhe festhalten, dass wir mit einer Über- te benenne, die im Vergleich zu den unsere Hütten und unsere mit die- von 2.775 Mio. € Einnahmen in deckung über alle Bereiche der bisherigen Haushalten deutlich ab- sen im Zusammenhang stehende Höhe von 777.000 € gegenüber. Sektion Oberland in Höhe von weichen. Alleine das Gesamtergeb- Aufgabenliste realistisch betrach- Letztere resultieren v.a. aus dem 26.900 € rechnen.

Ergebnis Etat 31.12.2010 2011 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

Summe Service 1.142.040,84 € -894.154,22 € 247.886,62 € 1.142.000,00 € -807.000,00 € 335.000,00 € Summe Verwaltungskosten 77.162,99 € -2.300.754,82 € -2.223.591,83 € 777.200,00 € -2.775.000,00 € -1.997.800,00 € Summe Vereinsaufgaben 3.309.606,07 € -1.653.786,63 € 1.655.819,44 € 4.021.000,00 € -1.823,600,00 € 2.197.400,00 € Summe Operativer Bereich 4.528.809,90 € -4.848.695,67 € 319.885,77 € 5.940.200,00 € -5.405.600,00 € 534.600,00 €

Summe ideeller Bereich 1.013.715,78 € -1.014.786,97 € -1.071,19 € 958.000,00 € -955.900,00 € 2.100,00 € Summe investiver Bereich 844.885,20 € -342.168,70 € 502.716,50 € 180.500,00 € -678.800,00 € -498.300,00 € Summe finanzieller Bereich 21.397,11 € 21.397,11 € 15.000,00 € -26.500,00 € 11.500,00 € Summe über alle Bereiche 6.408.807,99 € -6.205.651,34 € 203.156,65 € 7.093.700,00 € -7.066.800,00 € 26.900,00 €

Rücklagenauflösung/-bildung - € - €

Vereinsergebnis 203.156,65 € 26.900,00 €

alpinwelt 3/2011 71 Jahresbericht 2010 Sektion München

Mitgliederabend 2011

Am 18. April lud die Sektion Mün- schlechten Wet- chen zu ihrem Mitgliederabend 2011 ter des Sommers ein, der mit der 65. ordentlichen 2010. Auf der Mitgliederversammlung auch die Knorrhütte findet Ehrung der Jubilare und langjähri- zum Saisonbe- gen Mitarbeiter vorsah. 223 Mitglie- ginn 2011 ein der folgten der Einladung. Der Vor- Pächterwechsel sitzende Günther Manstorfer statt. Die Liste begrüßte die vielen Jubilare mit dem der Selbstversor- Dank für ihre langjährige Treue. Mu- gerhütten wurde sikalisch umrahmt von der „Sunn- gleich um zwei seit’n Tanzlmusik“, nahmen 1 Mit- Objekte ver- glied mit 75-jähriger, 4 Mitglieder mehrt, die Wild- mit 70-jähriger und 25 mit 60-jähri- feldalm und das ger Mitgliedschaft die Ehrung per- DAV-Haus Spit- sönlich entgegen. Anwesende 50-, zingsee. Letzteres 40- und 25-jährige Jubilare wurden mit Bewartung, d.h. vorrangig gründete Manstorfer die befürwor- zende Günther Manstorfer und die namentlich genannt und gewürdigt, Selbstversorgung, auf Wunsch aber tende Stellungnahme der Sektion stellvertretenden Vorsitzenden Ge- soweit im Sektionsleben bekannt. auch Bewirtung. Vielfältige Erleb- München zur Mitarbeit des DAV bei rold Brodmann, Peter Dill, Martina Für ihren langjährigen Einsatz er- nisse wurden wieder aus den Grup- der Bewerbung für Olympia 2018. Renner und Hans Weninger. Neu in hielten Franz Holz, Johann Kreilinger pen gezeigt. Das Veranstaltungspro- Für die Finanzen konnte Schatzmeis- den Vorstand gewählt wurde die Ju- und Wolfgang Rosenwirth ein Eh- gramm wurde stark angenommen ter Hans Weninger einen positiven gendreferentin Anja Wenzel. renzeichen. Günther Bachschmid, und dementsprechend ausgeweitet, Abschluss vermelden. Wegen zurück- Der Haushaltsplan für 2011 wurde Dr. Ehrentraud Bayer, Klaus Keller, ab 2011 erscheint es als Ganzjahres- gestellter Maßnahmen, aber auch mit rund 9,2 Mio. € einstimmig ge- Jörg Kniprath, Gerhard Krauß, Gün- programm und erleichtert damit die sparsamer Haushaltsführung konnte nehmigt. Er sieht neben den dem ter Steudel und Dr. Wilfried Studeny Disposition der Mitglieder. Weiter die geplante Auflösung von Rückla- Vorjahr ähnlichen Ansätzen für den wurden herzlich aus ihren bisheri- wurde über die Personalveränderun- gen geringer gehalten werden. Dies Geschäftsbetrieb und die Gruppen gen Ämtern verabschiedet. gen in der Servicestelle berichtet, wurde von den Rechnungsprüfern Planungskosten für die Höllentalan- Anschließend gedachte die Ver- aber auch über die Vortragsreihen, bestätigt und mit einstimmiger Ent- gerhütte sowie größere Investitio- sammlung der 164 im letzten Jahr über Einzelereignisse wie die lastung der Vorstandschaft von der nen vor allem auf der Reintalanger- verstorbenen Mitglieder, darunter Münchner Stadtmeisterschaft im Versammlung anerkannt. und der Knorrhütte, dem Taschach- wieder sechs in den Bergen Verun- Klettern, mehrere Messestände und Für den Zeitraum 2011 bis 2014 wa- und dem Heinrich-Schwaiger-Haus glückte. Aktionstage und insbesondere den ren der Vorstand und alle Referen- und der Probstalm vor. In seinem Jahresbericht schilderte 1. Münchner Alpintag in der BMW- tenposten, die Rechnungsprüfer und Der Vorstand dankt allen Teilneh- Manstorfer mit Lichtbildern das Ver- Welt. Unsere Mitgliederzahl stieg der Ehrenrat neu zu wählen. Die Ver- mern für das vorgetragene Vertrau- einsjahr 2010. Er berichtete über die von rund 119.000 im Vorjahr um 7 % sammlung sprach sich ohne Gegen- en und insbesondere auch den regen Planungen und Baumaßnahmen auf und hat jetzt zusammen mit gut stimmen für die Kandidaten der Vor- und großzügigen Spendern für ihre unseren Hütten. Die Betriebsergeb- 58.000 Plus-Mitgliedern fast schlagsliste aus. Für den Vorstand Unterstützung. nisse litten leider unter dem 127.000 erreicht. Abschließend be- wiedergewählt wurden der Vorsit- Peter Dill

Jahresbericht 2010

Liebe Mitglieder! Selbstversorgerhütten angesichts rungen an uns! Und das neben nicht mit zunehmender Größe immer bes- unserer Mitgliederzahl immer noch weniger wichtigen Aspekten wie ser. So gesehen hilft uns vor allem Diesmal darf ich Ihnen über ein Ver- unter dem Durchschnitt des DAV, der Vereinbarkeit von Natur- und Um- auch die Zusammenarbeit mit der einsjahr berichten, das wahrschein- für 900 000 Mitglieder 302 allge- weltschutz, Jugend-, Kinder- und Partnersektion Oberland weiter. Den lich auch in der Chronik Bedeutung mein zugängliche Hütten bereithält. Familienarbeit, Sozialverträglichkeit mit diesem Jahresbericht gewährten erhält: Die Sektion hat drei weitere Andererseits können wir mit dem und nicht zuletzt die Ethik des Berg- Einblick in die Vielfältigkeit des Sek- Hütten bzw. Häuser! War dies denn Betrieb vieler Hütten die Professio- steigens selbst in einer immer mehr tionslebens mögen Sie deshalb bitte notwendig?, wird mancher fragen. nalität erreichen, die für eine zu- konsum- und freizeitorientierten unter dem Blickwinkel „Bei Wahrung Ich denke ja, denn einerseits liegen kunftsweisende Hüttenpolitik not- Gesellschaft. Auch hier sind die der Traditionen zukunftsfähig blei- wir mit jetzt 9 DAV-Häusern und 13 wendig ist. Dies stellt hohe Anforde- Chancen, etwas bewegen zu können, ben!“ werten. Ihr Peter Dill

72 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion München

Mitgliederversammlung nabrück, in der es galt, die durch den nen k Sektion München) geschehen. Gebieten künftig professionelle Kräf- 2010 Rücktritt des Präsidenten Prof. Dr. Eine Aktualisierung war zwingend te zum Einsatz kommen. Dieser Weg Zum Mitgliederabend am Röhle entstandenen Wirren wieder geboten und ist als „AGENDA 2015“ kann effektiv nur zusammen mit 03.05.2010 waren 182 Mitglieder im in konstruktive Bahnen zu führen. in »alpinwelt« 4/2010 und im Inter- dem Kooperationspartner Oberland Augustinerkeller versammelt. Den Insbesondere die Klausurtagung net veröffentlicht. Aus dieser Agenda beschritten werden. In den gemein- Jahresbericht trug der Vorsitzende diente dazu, Ziele für die Zukunft der besonders hervorzuheben sind die samen Sitzungen wurden nun die Günther Manstorfer wieder als Sektion zu formulieren und daraus Bekenntnisse zur Intensivierung der ersten Weichen zur Umsetzung ge- Lichtbildervortrag über das Vereins- Leitlinien für die Vereinspolitik abzu- Umwelt- und Naturschutzarbeit so- stellt. In diesem Zusammenhang leben im abgelaufenen Jahr vor – wie leiten. Dies war zuletzt 2004 mit den wie der Öffentlichkeitsarbeit, wobei wurden dann auch zwei Positionspa- im Vorjahr als Bindeglied zwischen „10 Wegweisern in die Zukunft“ beide Bereiche eng miteinander ver- piere erstellt: Zum einen über unsere den Ehrungen und den formalen Ta- (siehe »alpinwelt« 1/2005 sowie un- zahnt sein müssen. Wie bereits im Stellung als Bergsteigerverband in gesordnungspunkten der Mitglieder- sere Homepage unter k Die Sektio- Vorjahr angedeutet, sollen in beiden den Spannungsfeldern sowohl zwi- versammlung, um sowohl den jünge- schen Tradition und Moderne als Mitgliederentwicklung 2006 – 2010 ren als auch den älteren Mitgliedern auch zwischen Naturnutzung und und Jubilaren die vielfältigen Akti- Stand 31.12. 2006 2007 2008 2009 2010 Naturschutz. Zum zweiten über un- vitäten der Sektion anschaulich zu sere Stellung zur Olympiabewerbung A-Mitglieder 27.465 28.930 30.471 31.765 33.159 machen. Besondere Erwähnung fand von München, unter der Vorgabe, das 10-jährige Jubiläum der Koope- B-Mitglieder 13.974 14.642 14.027 16.358 17.049 dass der DAV-Dachverband an der ration mit der Sektion Oberland. C-Mitglieder 43.419* 47.966* 51.566* 55.722* 59.287* Vorbereitung der Bewerbungsunter- Nach dem Bericht des Schatzmeis- Junioren 3.889 4.234 3.232 3.458 3.610 lagen beteiligt war und diese einge- ters über einen positiven Haushalts- reicht sind. Beide Stellungnahmen Jugendliche/Kinder 10.012 11.012 11.819 12.663 13.533 abschluss und nach der Entlastung sind in »alpinwelt« 1/2011 abge- Gesamt 98.759 106.244 111.115 119.966 126.638 des Vorstands wurden ein Referent druckt und auf der Homepage einge- und ein Rechnungsprüfer nachge- * davon Plus-Mitglieder: 42.585 47.058 50.600 54.716 58.265 stellt. wählt. Der Haushalt 2010 wurde mit Mitgliederentwicklung Weitaus handfester ist über unseren einem Volumen von rd. 11,5 Mio. € 2006–2010 ohne Plus-Mitglieder mit Plus-Mitgliedern Hüttenzuwachs zu berichten. Ta- 130.000 beschlossen. Hier ist noch einmal die 126.638 schachhaus und Wildfeldalm wur- 2009 nicht mehr erfolgte Übernah- 125.000 den ja bereits im Jahresbericht 2009 me des Taschachhauses von der Sek- 120.000 angekündigt. Dazu kam aber nun tion Frankfurt inbegriffen, aber auch 119.966 noch das DAV-Haus Spitzingsee, das 115.000 111.115 die Erneuerung unserer EDV-Soft- 110.000 ware. Weiterhin wurde eine An- 106.244 passung der Mitgliedsbeiträge ab 105.000 Verstorbene Mitglieder 2011 beschlossen. Ein Bericht über 100.000 Im Jahr 2010 sind 164 Sektions- 98.759 die Mitgliederversammlung war 95.000 mitglieder verstorben. bereits in »alpinwelt« 3/2010 abge- 70.000 druckt. 65.250 In den Bergen sind tödlich ver- 65.000 68.373 60.515 unglückt: 59.186 Aus der Arbeit des Vorstands 60.000 Christian Huber, Tourenführer der 56.174 Zur Bewältigung der Aufgaben der 55.000 Sektion, am 30.01.2010, verun- Vereinspolitik, im Bereich des Mit- 2006 2007 2008 2009 2010 glückt in den Dolomiten; gliederservice, im Hüttensektor und Claudia Hedler am 11.02.2010, in der internen Organisation fanden Mitgliederzuwachsentwicklung verunglückt in Graubünden; 2005–2010 ohne Plus-Mitglieder mit Plus-Mitgliedern elf Vorstandssitzungen, ein Klausur- Lorenz Hainer, am 10.07.2010, 20 % Wochenende und zwei gemeinsame verunglückt am Watzmann; Sitzungen mit dem Vorstand der Sek- 15 % Hans-Jörg Stiller am 08.08.2010, tion Oberland statt. 8,0 % verunglückt im Trentino; 10 % 7,6% Außerdem dienten vier Treffen mit 5,0 % 5,6 % Stefan Sühn am 29.10.2010, ver- 4,6 % Arbeitskreisen der großen DAV-Sek- 5 % 7,8% unglückt bei Oberammergau; 5,4 % 4,8 % tionen sowie die Teilnahme an den 4,3 % 2,2% Klaus Dinkel, Ort und Tag des 0 % Sitzungen des Münchner Ortsaus- 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 Bergunfalls nicht bekannt schusses und des Südbayerischen Jubilare 2010 Sektionentages der Meinungsfin- Wir werden unseren Verstorbenen 25 40 50 60 70 75 Jahre Mitglied dung vor allem für die Vorbereitung ein ehrendes Andenken bewahren. der DAV-Hauptversammlung in Os- 362 178 304 79 21 8 Mitglieder

alpinwelt 3/2011 73 Jahresbericht 2010 Sektion München

mit seiner Bewirtschaftungsform als träge für die unmittelbaren Bedürf- lich jährlich eine Spendenwerbeak- ihre Großzügigkeit herzlichst ge- Selbstversorgerhaus mit externer nisse der Mitglieder einzusetzen. Ge- tion durch, deren Ergebnis dem all- dankt. Bewartung eine Besonderheit, ggf. rade mit dem DAV-Haus Spitzingsee gemeinen Hüttentopf zugute ein Pilotprojekt darstellt. Während könnte der Bedarf auch für unter- kommt. Die Sektionen München und Maßnahmen für unsere davon auszugehen ist, dass sich das schiedliche Interessen und trotz der Oberland haben jedoch, wie berich- Mitglieder/Servicestelle Taschachhaus inklusive der Finanzie- steigenden Mitgliederzahl für länge- tet, wegen noch ungelöster Daten- (hauptamtlich) rungskosten weitgehend selbst trägt, re Zeit gedeckt sein. schutzfragen ihre Mitgliederdaten In der Servicestelle am Hauptbahn- bedürfen die Selbstversorgerhütten In diesem Zusammenhang sollen beim DAV nicht freigegeben und da- hof in München wurden die Öff- regelmäßig jährlicher Zuschüsse. Der auch die der Sektion zugegangenen her auch 2010 wieder eine eigene nungszeiten erweitert. Seit 01.04. ist Vorstand sieht hier eine ganz we- Spenden angesprochen werden. Der Aktion durchgeführt. An dieser Stelle sie am Montag, Donnerstag und Frei- sentliche Möglichkeit, Mitgliedsbei- DAV-Dachverband führt ja bekannt- sei allen Spendern und Gönnern für tag von 8:00–19:00 Uhr geöffnet, insgesamt 6 Stunden mehr pro Zusammensetzung des Vorstands Woche. Die Inanspruchnahme der Serviceleistungen hat sich in 2010 Funktion Name Delegierte Geschäftsbereiche zwar stabilisiert, der Arbeitsaufwand Vorsitzender Günther Manstorfer Vertretung nach außen, war jedoch stark geprägt durch die Ansprechpartner für DAV, Umstellung der EDV-Anlage auf Na- Servicestelle, Veranstaltungsprogramm vision-Software (MS Dynamics NAV). Vertreter des Vorsitzenden Peter Dill Hütten, Schriftführung, In Zusammenarbeit mit der Firma Redaktionsbeirat »alpinwelt« KUMAvision war hierzu ganzjährig Stellvertr. Vorsitzender Hans Weninger Schatzmeister ein Vorbereitungs-, Test- und Schu- lungsteam abgestellt, bis die Anlage Stellvertr. Vorsitzende Martina Renner Ansprechpartnerin für Gruppen Anfang Oktober (weitgehend pro- Stellvertr. Vorsitzender Gerold Brodmann Kletteranlage Gilching blemlos) in Betrieb gehen konnte. Stellvertr. Vorsitzender Michael Turobin-Ort* Jugendreferent Der Aufwand für Öffnungszeiten und Jörg Kniprath ** EDV spiegelt sich in zusätzlichem * bis 22.07.2010 Personalbedarf wider. So gab es fol- ** ab 22.07.2010 vom Vorstand als Jugendreferent zum Stellvertr. Vorsitzenden bestellt gende Veränderungen bei den Mitar- Geschäftsleitung (hauptamtlich) beitern: Hinzugekommen sind Tina Hemmer (im Service, seit 1.11.) und Geschäftsführer Harald Dobner Björn Baldvinsson (im Service, seit Mitarbeiter in den Servicestellen 34 (inkl. 9 Teilzeitkräfte, 3 Azubis, 1 Aushilfe und 1 FSJ), 1.12.). Ausgeschieden ist Maxi Haus entspricht 25,94 Vollzeitstellen (ohne Azubi u. FSJ) am 30.09. nach Abschluss seiner Kriechbaumhof 3 (Hausmeisterdienste) Ausbildung. Dafür haben zwei neue Auszubildende begonnen: Matthias Haus Hammer 5 (Hausmeisterdienste) Held und Peter Hierl. Eine Änderung FREIBERUFLICHE MITARBEIT: gab es in der Serviceleitung: Im Sep- Betriebsführung Pachthütten Thomas Gesell tember übernahm Beate Fischer, die Baumaßnahmen Pachthütten Stephan Zehl vorher die Servicestelle Gilching lei- Veranstaltungsprogramm Andreas Geiß (Kinder- u.Jugendprogramm), 793 Veranstaltungsleiter tete, die Servicestelle Hauptbahnhof Redaktion »alpinwelt« und Internet Redaktionsbüro Siefarth (Chefredakteur: Frank Martin Siefarth) von Patricia Ebenberger. Nachfolger in Gilching ist Sebastian Haas. Der Warenverkauf im DAV City- Referate (ehrenamtlich geführt)* Shop erfreute sich wieder regen Zu- Natur- und Umweltschutz/Wegegebiete 4 Referenten spruchs. Erwähnt werden soll, dass Selbstversorgerhütten/Kriechbaumhof 13 Referenten, davon 2 in Personalunion die DAV-Winterkollektion 2010/2011 Abteilungen/Gruppen 17 Referenten, 17 Korreferenten und 31 Gruppenleiter, nun wieder farbenfrohere Artikel insgesamt 238 Betreuer anbietet. Verkaufsschlager der Schulsport 7 Referenten, 1 Korreferent, insgesamt 12 Betreuer Eigenprodukte sind nach wie vor die Vorträge Wolfgang Rosenwirth Hüttenschlappen sowie unser Hüt- Rechnungsprüfer Theo Gerritzen, Winfried Kahlich tenführer „Die Münchner Berghüt- Ehrenrat Dr. Richard Gebhard, Dr. Gangolf Scholz ten“, insbesondere aber die neuen (in 2010 keine Einschaltung notwendig) Hüttenschlafsäcke mit dem „Mün- chen & Oberland“-Logo. Jüngere * Referenten sind von der Mitgliederversammlung gewählt Mitglieder schätzen die selbst gehä-

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Das Jahr 2010 unserer Servicestellen in Zahlen sen und den Anrainern und Grund- München Gilching Summe Vergleich zum Vorjahr stückseignern, wobei die Jungmann- schaft der Sektion die alpintechnisch Persönliche Besuche von Mitgliedern 50.386 17.200 67.586 69.757 - 3,1 % anspruchsvolle Bergung des Mülls Alpine Beratungen 8.279 635 8.914 9.059 - 1,6 % übernahm. Außerdem war die Sek- verliehene Medien 13.808 13.808 15.075 - 8,4 % Leihbücherei tion zu Stellungnahmen im Rahmen Neuanschaffungen 789 789 1.279 - 38,3 % der alpinen Raumordnung aufgefor- Buchungen 8.135 14.097 22.232 24.145 - 7,9 % dert, u.a. zu einer Intensivierung des Veranstaltungsprogramm Buchungsänderungen/Storno 5.584 5.584 6.882 - 18,9 % Skibetriebs auf dem Zugspitzplatt. Beratungen 25.442 7.971 33.413 34.522 - 3,2 % Der Referent konnte die Sektion bei Buchungen/Umbuchungen 2.044 23 2.067 1.956 + 5,7 % der jährlichen Tagung der Natur- Selbstversorgerhütten Übernachtungen 24.451 24.451 24.472 - 0,1 % schutzreferenten in Garmisch-Par- Beratungen 9.792 321 10.113 9.826 + 2,9 % tenkirchen, bei der Alpinismusta- Neuaufnahmen 4.588 2.856 7.444 7.193 + 3,5 % gung in Bad Boll zu Fragestellungen bezüglich der Auswirkung des Klima- Mitgliederverwaltung Änderungen 69.846 69.846 31.775 + 119,8 % wandels auf die Arbeit des DAV und Beratungen 16.772 4.226 20.998 21.341 - 1,6 % bei einem Naturschutztreffen in Lau- enstein in Niedersachsen vertreten. Im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit kelten Mützen und Stirnbänder einer chern (1 Tag); 5. bayerische Senio- München und Oberland wurde ab wurde innerhalb unseres Veranstal- für uns engagierten jungen Erziehe- ren-Tage „Die 66“ (3 Tage); DAV-Ak- Juni 2010 die Agentur Burckhardt PR tungsprogramms wieder gemeinsam rin. Im Landkartenbereich sind die tivtage im Sporthaus Schuster (6 Ta- beauftragt. Regelmäßige Pressemel- mit dem Verein zum Schutz der Berg- Neuerscheinungen für die Bayeri- ge); DAV-Bike Days in Haus Hammer, dungen und Kontakte zu Pressever- welt eine Exkursion zur Eiskapelle am schen Alpen besonders begehrt. 160 Teilnehmer (2 Tage); DAV- tretern, z.B. anlässlich einer Kletter- Watzmann organisiert. Letztere gibt es natürlich auch im Hauptversammlung Osnabrück mit steigtour speziell für diesen Kreis Am Herzen liegt uns der Vertrieb des Verleih von Ausrüstung, Büchern Info-Stand zu den Hütten-Kassen sowie Einladungen zum Alpintag und 2010 vom Verein zum Schutz der und Karten, ebenso wie die jeweils (1 Tag); Alpin-Flohmarkt im Feier- zum Leitersymposium in Benedikt- Bergwelt herausgegebenen „Almbu- neuesten AV-Karten und Bücher. Die werk München (1 Tag). beuern, sollen die Wahrnehmung des ches“ (Almen und Alpen, von Alfred damit auszusondernden älteren Die Mitgliederzeitschrift »alpin- Alpenvereins in der Öffentlichkeit Ringler). Es zeigt die landschaftspfle- Exemplare können von den Mitglie- welt« erschien in vier Ausgaben. Heft vergrößern. gerischen Aspekte der Almwirt- dern in der Servicestelle am Haupt- 1 war als Jubiläumsausgabe dem 10- schaft, deren Bedeutung und zu- bahnhof günstig erworben werden. jährigen Bestehen der Kooperation Natur- und Umweltschutz/ künftige Notwendigkeit für den Im Ausrüstungsverleih wurden die mit der Sektion Oberland gewidmet. Wege Erhalt der gewohnten Gebirgsland- bisherigen ABS-Rucksäcke gegen Das erhöhte Anzeigenvolumen er- schaft auf. Das Buch kann in der Ser- Snowpulse-Rucksäcke ausgetauscht möglichte eine Erweiterung der »al- Natur- und Umweltschutz vicestelle erworben werben und sei und neue Lawinensonden von Orto- pinwelt« um acht Seiten, u. a. für ei- Auch 2010 konnte die Sektion wieder allen Naturliebhabern zum tieferen vox angeschafft sowie die Bestände ne Rubrik „Forum“, mit der ein durch praktische Maßnahmen in un- Verständnis der ökologischen Zu- an Schneeschuhen, Lawinenschau- kritisches Diskussionsforum der Mit- seren Arbeits- und Wegegebieten sammenhänge empfohlen. feln und LVS-Geräten aufgestockt. glieder geschaffen werden soll. Die und durch Stellungnahmen des Re- Bei letzteren führen wir jetzt aus- Anzeigenkooperationen mit Sport ferenten zu umweltrelevanten Pro- Wegenetz schließlich 3-Antennengeräte. Im Schuster und den Zeitschriften jekten im Alpenraum dem Natur- Unsere Wegegebiete wurden um Kletterzentrum Gilching wurde der »Bergsteiger«, »Climb«, »ALPIN« und und Umweltschutz dienen. Be- zwei Bereiche erweitert: Mit dem Er- Bestand an Helmen und Klettersteig- »allmountain« bzw. »Berglust« wur- sonders erwähnt werden sollen die werb des Taschachhauses wurde sets vergrößert. den fortgeführt. Weiterführung und Bewährungspro- auch das Wegegebiet im Taschachtal Bei öffentlichen Veranstaltungen Das Internet-Portal wurde weiter be des Projekts „Skibergsteigen um- von der Sektion Frankfurt übernom- trat die Sektion München wieder zu- ausgebaut und umfasst inzwischen weltfreundlich“, eine Demonstration men. Die Betreuung des Hüttenzu- sammen mit der Sektion Oberland ca. 2.300 Seiten. Die Besuchszahlen mit Mountain Wilderness und ande- stiegs sowie der weitgehend hochal- auf: Messe „f.re.e“ u.a. mit zwei stiegen um 8 % und überschritten ren Naturschutzverbänden gegen ei- pinen Steiganlagen übernimmt der Boulder-Wettkämpfen (5 Tage); erstmalig die Millionengrenze pro ne Skigebietserweiterung am Ried- Pächter des Taschachhauses. Die Be- Sportfestival Königsplatz (1 Tag); Jahr. Pro Monat waren es zwischen berger Horn im Allgäu, eine stellung eines Wegereferenten ist Olympiapark-Festival mit Betreuung rund 75.000 und 115.000 Besucher. Umweltbaustelle im Probstalmkessel nicht erforderlich. Die Wege im von 2 Klettertürmen (3 Tage); Der monatliche Sektions-Newsletter und eine Müll-Altlastensanierung Watzmanngebiet lagen bisher im Münchner Stadtmeisterschaft in wird an über 6.500 Abonnenten ver- auf der Kotalm im Brauneckgebiet. Arbeitsbereich der Sektion Berchtes- Thalkirchen; Alpintag München in schickt. Letztere erfolgte zusammen mit dem gaden, werden aber von der Natio- der BMW-Welt mit 15 000 Besu- Für die Pressearbeit der Sektionen Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshau- nalparkverwaltung betreut. Da Letz-

alpinwelt 3/2011 75 Jahresbericht 2010 Sektion München

teres auch so bleiben soll, konnte Bewirtschaftete Hütten, Kletteranlage dem Wunsch der Sektion Berchtes- Hütte bzw. Kletteranlage Pächter Übernach- Schlaf- Öffnungs- Auslastung gaden nachgekommen werden, im tungen plätze tage in % * Umfeld unseres Watzmannhauses Albert-Link-Hütte Ute Werner/Uwe Gruber 6.461 65 303 32,8 auch die formale Wegegebietszu- Heinrich-Schwaiger-Haus nicht verpachtet 0 80 wegen Bauarbeiten geschlossen ständigkeit zu übernehmen. An- Höllentalangerhütte Thomas Auer 5.709 80 138 51,7 sprechpartner für dortige Wegege- bietsfragen ist jetzt der Pächter des Knorrhütte Jörg Pfeifer 5.112 112 102 44,7 Watzmannhauses. Münchner Haus Hansjörg Barth 1.438 36 148 27,0 Die drei ehrenamtlich tätigen Wege- Reintalangerhütte Simon Neumann 7.296 105 151 46,0 referenten kontrollierten wieder Schönfeldhütte Ute Werner/Uwe Gruber 4.198 34 309 40,0 regelmäßig die Wegenetze ihrer Ar- Taschachhaus Christoph Eder/Barbara Klingseis 6.883 157 103 42,6 beitsgebiete, erneuerten Beschilde- Watzmannhaus Bruno und Annette Verst 8.275 212 143 27,3 rungen und Markierungen und führ- Gesamt: 9 9 45.372** 881 - - - 37,7 ten Wegereparaturen aus. Im (2009: 43.439) (2009: 35,9) Probstalmkessel wurde die Aus- Kletteranlage Gilching Betriebsbesorger: Eintritte: - - - 364 Durchschnitt je Tag: Orgasport 86.065 236 gleichsflächenpflege weitergeführt, (2009: 82.833) (2009: 226) wonach durch regelmäßiges Mähen * Übernachtungen geteilt durch Plätze der Öffnungstage ** Vergleich zu 2009 nur bedingt möglich, da das Taschachhaus hinzugekommen ist; Übernachtungen 2010 ohne dieses: 38.469 und Beseitigung des Mähguts über- düngte Flächen der ehemaligen Einnahmen Ausgaben (in €) (ohne Kriechbaumhof, insoweit ungleich Kuchendiagramm der „Finanzen“) Probstalm ausgemagert werden sol- len. Während einer einwöchigen 200.000 Alle Hütten Einnahmen Ausgaben Übernachtungen Umweltbaustelle wurden zur (o. Kletteranlage) inkl. Vorsteuererstattung

Feuchtflächenpflege Sumpfbrücken 175.000 2010 3.686.829 3.664.049 45.372 194.424 899.042 eingebaut und Erosionsschäden am 10-Jahres-Mittel 1.331.799 1.354.490 42.015 868.543 2.268.878 2.047.287 Feichteck-Weg durch Einbau von 150.000 Stufen und Wasserausleiten besei- 153.155

tigt. Außerdem wurde die „gelbe“ 149.658 125.000 188.409 351.437 270.597 157.823 347.176 Beschilderung vorbereitet. Im Spit- 140.837 zinggebiet konnte die „gelbe“ Be- 124.225 100.000 123.319 schilderung abgeschlossen werden. 122.033 Im Wetterstein wurden bei einer Ar- beitstour der auf der Tiroler Seite 75.000 durch eine Mure beschädigte Gat- terlweg sowie die Seilsicherungen 50.000 74.446 am Gatterl repariert. Außerdem wur- 58.768

de der Hubschrauberlandeplatz an 25.000 46.026 40.281 der Knorrhütte erhöht und vergrö- ßert.

Knorrhütte (5.112 Ü) Taschachhaus (6.883 Ü) H.-Schwaiger-Haus (0 Ü) Münchner Haus (1.438 Ü) Schönfeldhütte (4.198 Ü) Watzmannhaus (8.275 Ü) Albert-Link-Hütte (6.461 Ü) Reintalangerhütte (7.296 Ü) Höllentalangerhütte (5.709 Ü) Referate Natur- und Umweltschutz/Wege (ehrenamtlich) Kletteranlage Gilching (86.065 E) Aufgabengebiet Referent Einsatztage Einsatztage Bewirtschaftete Hütten, Besonders getroffen hat es unsere Referenten Helfer Kletteranlage höher gelegenen Hütten, die mit Natur- und Umweltschutz Georg Kaiser 23 – Wintereinbrüchen im Hochsommer Wegegebiet Wegelänge Das Hüttenjahr 2010 stand vor allem und wochenlangen Kälteperioden zu Probstalmkessel 5 km Manfred Oberhauser 10 16 im Zeichen des schlechten Wetters. kämpfen hatten. Spitzing/Taubenstein 26 km Dieter Laub 4 4 Nach sieben Jahren stetigen Wachs- Positiv zu berichten ist über einen Taschachhaus 29 km – * – – tums bei den Übernachtungszahlen verbesserten Internetauftritt unserer Watzmann 39 km – ** – – mussten wir daher 2010 mit rund Hütten. Und ganz erfreulich ist die Wetterstein 51 km Dr. Konrad Kirch 9 21 15 % weniger Übernachtungsgästen stetig rückläufige Anzahl substan- * Das Wegegebiet betreut unser Pächter des Taschachhauses. Aufwandszahlen liegen nicht vor. auskommen als im Rekordjahr 2009. zieller Beschwerden. ** Die erforderlichen Arbeiten im Wegegebiet besorgt dankenswerterweise die Nationalparkverwaltung

76 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion München

Albert-Link-Hütte und Mess-Einrichtung zur langfristigen Watzmannhaus verband wird die Kletteranlage sehr Schönfeldhütte Beobachtung der Bauteilverformun- Die Materialseilbahn-Bergstation geschätzt, nicht zuletzt wegen des Beide Hütten konnten unter Pächter gen eingebaut. wurde neu verschindelt. Die geplante gut ausgestatteten Seminarraums Gruber trotz des schlechten Sommers Reintalangerhütte Vernetzung der Brandmelder konnte für Ausbildungen zum Kletterbetreu- nochmals ihre Übernachtungszahlen Mit dem neuen und früheren Mit- aber noch nicht verwirklicht werden er. Auf 6 Veranstaltungen ausgewei- steigern; die im Vorjahr noch knapp Pächter Simon Neumann war ein rei- und steht nun 2011 an. tet wurde das Vortragsprogramm verfehlte Marke von 4000 auf der bungsloser Pächterwechsel gewähr- Kletteranlage Gilching rund ums Klettern, daneben gab es Schönfeldhütte wurde weit über- leistet. Der Besuch des Hauses litt Die Beliebtheit der Halle zeigt sich in auch einen medizinischen Vortrag schritten. Zur Albert-Link-Hütte aber sehr unter den Schlechtwetter- einer nochmals vierprozentigen Stei- zur Akupunktur. musste die Zufahrtsstraße saniert perioden. Für die Hütte gibt es ähnli- gerung der Besucherzahlen. Dies for- Im März dieses Jahres schied der bis- werden. Im Mai konnte ein Kinder- che Behördenauflagen wie auf der dert aber auch immer wieder quali- herige Betriebsleiter von Orgasport, spielplatz eingeweiht werden. Seit Knorrhütte. Einvernehmlich konnte tative Verbesserungen. In diesem Felix Felle aus. Die Leitung wurde von Dezember steht auch ein neues LVS- deren Umsetzung aber weitgehend Sinne konnten zahlreiche Anregun- seinem langjährigen Stellvertreter Testfeld der Sektion für die praxisnahe auf 2011 verschoben werden. Eine gen von Besuchern aufgenommen Dominic Berger übernommen. Lawinen-Ausbildung zur Verfügung. neue UV-Entkeimungsanlage für das und in Zusammenarbeit mit Orga- Heinrich-Schwaiger-Haus Trinkwasser wurde bereits 2010 ein- sport umgesetzt werden. So wurde Das Haus blieb wegen Bauarbeiten gebaut. z.B. das Bistroangebot bzgl. Speisen Unbewirtschaftete 2010 geschlossen. U.a. wegen des und Getränke erweitert. Und nach Selbstversorgerhütten schlechten Wetters konnten diese wie vor muss höchster Wert auf ei- aber noch nicht fertiggestellt wer- nen abwechslungsreichen und regel- Das alte EDV-Buchungssystem für den. Das Haus wird daher auch 2011 mäßigen Routenbau gelegt werden. die Selbstversorgerhütten, das im- geschlossen bleiben. Die speziell für den Kursbetrieb frei- mer öfter an seine Grenzen stieß, Höllentalangerhütte gehaltenen Routen haben sich be- wurde im Oktober im Rahmen der Der neue Pächter Thomas Auer konn- währt. Dies führte, auch wenn die großen EDV-Umstellung abgelöst. te sich erfolgreich einarbeiten und Halle in Stoßzeiten sehr voll war, zu Damit ist das Arbeiten erheblich er- trotz Schlechtwetter eine sehr be- keiner wesentlichen Einschränkung leichtert, und es bleibt mehr Zeit für achtliche Umsatz- und Übernach- des Hallenbetriebs, aber zu großer den zunehmenden Bedarf an persön- tungszahlensteigerung erzielen. Der- Zufriedenheit bei den Übungsleitern lichen Beratungen hinsichtlich Eig- weilen wurde die Detailplanung für und Kursteilnehmern. Der Boulder- nung für Kinder, Lage, Tourenmög- den Ersatzbau weitergeführt. Vor- Taschachhaus bereich ist nach wie vor ein Besu- lichkeiten etc. aussichtlich kann damit 2013 der Das Haus wurde der Sektion Mün- chermagnet. Dementsprechend wur- Als mittlerweile sehr hilfreich und Bau begonnen werden. chen am 19. Juni 2010 in einer Feier- de er durch speziell geschraubte von den Mitgliedern geschätzt er- Knorrhütte stunde übergeben. Das erste Jahr der Boulderparcours ergänzt. Mit ver- weisen sich hierbei die im Vorjahr er- Mit Ablauf 2010 wurde das Pacht- Bewirtschaftung durch die Sektion besserter Beleuchtung der Boul- stellten Filme (Hüttenportraits, Tipps verhältnis mit Jörg Pfeifer beendet. München ging dann erfolgverspre- derarena kann dort bis spät in die und Tricks), die als DVD jeder Bu- Als neue Pächter wurden Thomas chend über die Bühne, wenn auch Nacht gebouldert werden. Für unsere chung mitgegeben werden. Damit Knestl und Judith Hindelang gewon- nicht ohne Überraschungen: Die erst kleinen Besucher wurde ein Kinder- werden zwei Ziele gleichzeitig er- nen. Der Versuch der Frühjahrsöff- vor drei Jahren angelegte Wasser- spielplatz, die Gilching-Hütte, er- reicht: Neuen Interessenten wird nung wurde 2010 nicht fortgesetzt; quelle versiegte von einem Tag auf baut, und die neu angeschaffte Lust auf einen Besuch und somit auf die Bewirtschaftungszeit sowie der den anderen. Nur dank großem En- Slackline fordert Groß und Klein, das eine Mitgliedschaft in unserer Sek- Umsatz und die Übernachtungszah- gagement der Pächter Christoph Gleichgewicht zu trainieren. tion gemacht, und die Hüttenbesu- len gingen drastisch zurück. Unab- Eder und Barbara Klingseis und der Das Kletterzentrum Gilching hat sich cher lernen die Spielregeln für den hängig davon waren aufgrund von Hilfsbereitschaft der Behörden bei den umliegenden Schulen eta- Aufenthalt kennen. Behördenauflagen aufwendige Sa- konnte der Hüttenbetrieb weiterge- bliert, häufig finden Schnupperver- Die seit Sommer 2009 angebotene nierungen im Küchenbereich, im Sa- führt und eine Ersatzquelle erschlos- anstaltungen an den Vormittagen Selbstversorgerhütte „Gamssteiner nitärbereich, für den Brandschutz, sen werden. Die Ertragsbilanz des statt. Durch großzügige Spenden Nestl“ musste wegen Unstimmigkei- für ein Bad des Pächters und für die Hauses war allerdings witterungsbe- wurden im Februar und November ten mit dem Eigentümer leider Wasserzisterne zu bewältigen. dingt nur zufriedenstellend. Und wie jeweils ein Aktionstag für Kinder der wieder aufgegeben werden. Zur Er- Münchner Haus schnell dort oben der Winter einkeh- Gilchinger Hauptschule, des Sonder- weiterung unseres Selbstversorger- Im Haus aufgetretene Risse erwiesen ren kann, erfuhr auch der Vorstand pädagogischen Förderzentrums Ger- hütten-Angebots wurden jedoch sich einem Gutachten der TU Mün- der Sektion, als er nach dem Aufstieg mering und der Schule für Lernförde- zwei weitere Objekte im Spitzingge- chen zufolge als Alterungsschäden zur Übergabefeierlichkeit bei herrli- rung sowie für zwei Münchner biet angepachtet, an der Straße vom und glücklicherweise nicht als Folge chem Sommerwetter am nächsten Waisenhäuser (St. Josefsheim und Spitzingsattel zum Kurvenlift das auftauender Permafrostschichten. Tag durch 50 cm Neuschnee ins Tal Adelgundenheim) organisiert und DAV-Haus Spitzingsee mit 91 Sicherheitshalber wurde aber eine spuren musste. durchgeführt. Auch vom DAV-Dach- Schlafplätzen und am Rotwandweg

alpinwelt 3/2011 77 Jahresbericht 2010 Sektion München

Unbewirtschaftete Selbstversorgerhütten der Sektion München die Wildfeldalm mit 14 Plätzen. Die- Hütte Refe rent Einsatztage Einsatztage Übernach- Sc hlaf- Öffnungs- Auslastung se München nahen Stützpunkte sol- Referent Helfer tungen p lätze t age in % * len vor allem Familien mit Kindern Alplhaus Anton Hirschauer 18 24 857 16 365 14,7 und Jugendlichen einen preiswerten Dr.-Erich-Berger-Hütte Hans Kreilinger 36 22 1.730 22 365 21,5 Aufenthalt bieten. Gumpertsbergerhütte Rudi Sc hermer 92 35 1.258 16 312 25,2 Insgesamt wurde der Bereich Selbst- Haus und Hütte Hammer Anton Hirschauer 55 25 9.608 73 365 36,1 versorgerhütten 2010 (ohne die EDV- Kampenwa ndhütte Siegfried Pimpi 24 120 1.701 22 303 25,5 Umlage und die Erstinvestitionen für Probstalm Henning Strunk 1 1 2 1.316 25 365 14,4 DAV-Haus Spitzingsee und die Wild- Rauhalmhütte Oskar Meerkötter 22 23 487 16 232 13,1 feldalm) mit ca. 260.000 Euro bezu- So nnleitnerhütte Michael Hagsbacher 69 77 1.364 15 347 26,2 schusst. DAV-Haus Spitzingsee ---*** - - 568 91 29 21,5 Trögelhütte Klaus Kellner 95 95 2.523 30 365 23,0 Alplhaus Waxensteinhütte Reinhard Stöckle 1 0 4 2 390 6 180 36,1 Das altersschwache Dach konnte Wildfeldalm Anton Hirschauer 32 39 255 14 70 26,0 nochmals abgedichtet werden. So Winklmooshütte Jörg Storch, Jörg Storch j. 85 102 2.962 30 365 27,1 kann die Dacherneuerung zusam- Kriechbaumhof Franz Theuerkorn 3 0 - - 365 - men mit der in den nächsten Jahren Gesamt: 14 13 542 616 25.019 376 - - - 25,8 ** fälligen Generalsanierung erfolgen. (2009: 24.472) (2009: 26,2) Dr.-Erich-Berger-Hütte * Übernachtungen geteilt durch Plätze der Öffnungstage, ** Vergleich zu 2009 nur bedingt möglich, da zwei neue Objekte hinzugekommen sind; Die Zugangsprobleme sind nach wie Übernachtungen 2010 ohne diese: 24.196 *** Betriebsbesorgung durch Hendrik und Bianca Gruber vor nicht gelöst. Der Bau der Kläran- Einnahmen Ausgaben (in €) lage muss weiter zurückgestellt blei- (ohne Fahrenbergkapelle, insoweit ungleich Kuchendiagramm der „Finanzen“) ben. 65.000 Gumpertsbergerhütte Alle Hütten Einnahmen Ausgaben Übernachtungen Zur Entlastung der Komposttoilette (o. Kriechbaumhof) (inkl. 110.240 € 69.767 162.068 wurde die Anzahl der Schlaflager von 60.000 Umlage EDV-Projekt) 2010 230.088 810.444 25.019 20 auf 16 Plätze reduziert. Damit 10-Jahres-Mittel 218.171 438.999 26.212 konnten aber endlich auch neue, jetzt 55.000 normalbreite Schlaflager eingebaut

werden. Vom 1.2. bis 25.3. war 50.000 243.932

die Hütte wegen Wassermangels ge- 51.179 sperrt. 45.000 Haus und Hütte Hammer 47.556 Die Sanierungsmaßnahmen für den 40.000 45.360 Südflügel mussten zurückgestellt werden, da die grundbuchrecht- 35.000 lichen Änderungen mit diversen 36.452 35.753 Nachbarn noch nicht erledigt wer- 30.000 den konnten. Kampenwandhütte 25.000 28.000 Die Messung der Quellschüttung ei- 27.670 25.651 26.197 nes neuen Quellsammlers brachte 25.514 20.000 nicht das gewünschte Ergebnis. 22.404 21.875 Nächster Schritt werden daher Ver- 20.182 15.000 handlungen mit der Kampenwand- 18.314 17.074 bahn bezüglich Sanierung des dort

10.000 14.880 8.594

bestehenden Anschlusses sein. Das 13.429 12.442 12.412 6.270 10.770 auf der Kampenwandhütte schon 10.701 4.533 traditionelle „Wochenende der eh- 5.000 4.229 renamtlichen Tätigkeit“ wurde wie- der zu diversen Arbeiten auf der Hüt- te genutzt. Auch 2010 war wieder Kriechbaumhof eine Wintersperre der Hütte vom Alplhaus (857 Ü) Wildfeldalm (255 Ü) 22. 2.–26.4. notwendig. Rauhalmhütte (487 Ü) Trögelhütte (2.523 Ü) Waxensteinhütte (390 Ü) Probstalmhütte (1.316 Ü) Sonnleitnerhütte (1.364 Ü) Winklmooshütte (2.962 Ü) Dr. -E.-Berger-Hütte (1.730 Ü) Kampenwandhütte (1.701 Ü) DAV-Haus Spitzingsee (568 Ü) GumpertsbergerhütteHaus & (1.258Hütte Hammer(9.608 Ü) Ü)

78 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion München

Probstalm Warmwasserboilern ausgestattet. dungen absolvieren sowie an Veran- Jugend Auf der Probstalm ist die Wasserqua- Um auch in den beiden 6er-Lagern staltungen der Erste-Hilfe-Offensive, Die „Jugend Alpha“ hat ihre Alters- lität unzureichend und kann mit normalbreite Betten zu erhalten, am Krisenmanagement und am Lei- grenze erreicht und verabschiedete vertretbarem Aufwand auch nicht musste die Anzahl der Schlafplätze tersymposium teilnehmen. Zur Dar- sich mit einer Abschlusstour mit hergestellt werden. Nach Behörden- von 30 auf 28 reduziert werden. stellung der Gruppen nach außen, Bahn und Fahrrad nach Tunesien. Die auflagen darf dieses Wasser nicht Wildfeldalm aber auch zur Kommunikation inner- Lücke schließt seit Herbst eine neue mehr zu Zapfstellen in der Hütte ge- Die Wildfeldalm wurde vier Wochen halb stehen den Gruppen eigene Sei- „Jugend Gamma“ (Jahrgang 2001– leitet werden. 2011 wird daher vor lang im Herbst von ehrenamtlichen ten innerhalb des Internet-Portals 2000), womit die Jugendabteilung der Hütte ein mit „Kein Trinkwasser“ Helfern der Sektion umgebaut und der Sektion zur Verfügung. weiterhin 10 Gruppen umfasst. gekennzeichneter Brunnentrog in- eingerichtet: mit 10 Betten im gro- Für Interessenten an einer Gruppen- Seniorengruppe stalliert. ßen und einem Doppelstockbett im gründung, Gruppenleitung oder Mit- Die Seniorengruppe führt mit 270 Sonnleitnerhütte kleinen Schlafraum sowie 4 zusätz- arbeit in einer bestehenden Gruppe Touren und über 4.700 Teilnehmer- Der Hausanschluss an den gemeind- lichen Sitzgelegenheiten im Aufent- bieten wir in größeren Abständen tagen weiterhin die Aktivitätenliste lichen Abwasserkanal wurde noch haltsraum (Tisch und zwei Sitzbänke Info-Abende an. an. Aber auch außerhalb des Gebir- nicht erstellt. sowie fünf Regale wurden vor Ort ges sind die Senioren stark vertreten: DAV-Haus Spitzingsee geschreinert). Für die Beleuchtung AM-Nord jeweils 109 Teilnehmer bei den mo- Umbau und Einrichtung des Hauses wurde eine Solaranlage installiert Die Gruppe konnte 2010 ihr 50-jähri- natlichen Treffs, 100 beim Frühjahrs- wurden im Herbst von unserem Hüt- und auf die vorhandene generator- ges Bestehen feiern, das schon lange singen und 130 beim Adventssingen; tenarchitekten Stephan Zehl und un- gespeiste 230V-Anlage adaptiert. vor dem Beitritt zur Sektion München 60 Mitglieder wanderten gemeinsam serem Hüttenspezialisten Thomas Mühevolle Kleinarbeit war die An- als Betriebssportgruppe der Firma nach Andechs. Gesell geplant und fertiggestellt. Mit passung der sechs historischen Siemens in deren Apparatewerk SAG (Sportarbeitsgemeinschaft 91 Schlafplätzen ging am 3. Dezem- Schlösser. Im Stall wurden zwei Not- München-Nord (AM-Nord) begann. Schule – Verein) ber der größte Selbstversorgerstütz- ausgänge geschaffen. Nach Versor- Bergliederstammtisch Schon traditionell richtete das Luit- punkt der Sektion München in Be- gung mit ausreichend Brennholz Die erst im Vorjahr gegründete Grup- pold-Gymnasium wieder das Münch- trieb. In einmaliger Lage über dem konnte die Hütte dann am 17. Ok- pe konnte sich zusammenfinden und ner Bezirksfinale, das Bayerische Lan- Spitzingsee dient er im Winter als tober den Betrieb aufnehmen. Sie er- absolvierte als Höhepunkt des Berg- desfinale und auch den ISPO perfekter Stützpunkt für Alpin-Ski- freute sich sofort großer Beliebtheit jahres die 6-tägige erste Etappe ei- Schülercup Bouldern aus und nahm fahrer, Skitouren- und Schneeschuh- und ist jetzt bereits weit im Voraus ner „Musikalischen Alpenüberque- natürlich daran teil. Und auch das geher, Langläufer usw. Doch auch im ausgebucht. rung“. Gymnasium Moosach beteiligte sich Sommer ist das Angebot für die Mit- Winklmooshütte Berg und Zwerg wieder am Regionalentscheid. glieder breit gefächert. Ein Nebenge- Die Hütte wurde mit einer neuen Diese neu gegründete Gruppe unter Neben den Sportkletteraktivitäten bäude des Hauses mit ca. 20 Lagern Holzlege und einer neuen Arbeits- der Leitung von Hans und Heike sollen diesmal aber auch zwei Moun- soll nächstes Jahr ausgebaut werden. platte in der Küche ausgestattet. Schwarzmüller richtet sich an berg- tainbike-SAGs, an der Hauptschule Besonderheit ist, dass wir für das Kriechbaumhof erfahrene Eltern mit Kindern (bevor- Wittelsbacherstraße und am Adam- Haus als Art „Herbergseltern“ Hen- Für die Nutzung durch die Jugend- zugt) im Vorschulalter. Der Gedanke Gymnasium, erwähnt werden. Letz- drik (Sohn des Pächters der Albert- gruppen trug die Sektion München ist, dass mehrere Familien gemein- tere schafften sogar eine 8-tägige Link-Hütte) und Bianca Gruber ge- ein Defizit von gut 2.000 €. sam ins Gebirge fahren. Abwechselnd Transalp von Ehrwald zum Gardasee. winnen konnten, die nicht nur für kann dann der eine Teil der Mann- einen reibungslosen und erholsamen schaft kindgerechte Unternehmun- Aufenthalt im Haus sorgen werden. Abteilungen & Gruppen gen und der andere Teil derweilen Vorträge Selbstversorgung hat zwar Vorrang, schärfere Bergtouren machen. aber wer möchte, kann sich von Hen- Um Sektionsmitgliedern die Mög- Familiengruppe In den Winterhalbjahren 2009/2010 drik und Bianca auch gastronomisch lichkeit zu geben, sich auch in der Neuer Leiter der Familiengruppe ist und 2010/2011 wurden die Vortrags- versorgen lassen – seien es komplet- Großsektion in persönlichen Grup- Thomas Esmyol. reihen „Alpine Highlights“ im Ga- te Abendessen oder auch nur frische pengemeinschaften entsprechend Gruppe Gilching steig und „Kostenlose Mitglieder- Semmeln zum Frühstück. ihren Neigungen einzufinden, wer- Der Gruppenleitung lag ein mög- vorträge“ im Augustinerkeller Trögelhütte den diese Gruppen ausdrücklich ge- lichst vielseitiges Programm am fortgesetzt. Beide Reihen wurden Die Rekultivierungsmaßnahmen im fördert, und zwar sowohl finanziell Herzen, was nach dem Weggang der gemeinsam von den Sektionen Mün- Baufeld für die WM 2011 wurden als auch durch Entlastung von Ver- Wochentagswanderer wieder zu ei- chen und Oberland getragen. Außer- rechtzeitig vor dem Winter abge- waltungsarbeiten und Buchhaltung, nem erfreulichen Zuwachs der Mit- dem bot unsere Sektion auch im schlossen. Die Hütte befindet sich durch Versand der Gruppenprogram- glieder in allen Altersklassen führte. Kletterzentrum Gilching wieder ko- jetzt wieder in einem ansprechenden me und Alpine Beratung sowie durch Auch im reichhaltigen Gilchinger stenlose Mitgliedervorträge an. Fol- Umfeld. logistische Unterstützung in der Vereinsleben hat die Gruppe Gil- gender Bericht betrifft die zeitlichen Auf der Hütte selbst wurden die Gründungsphase. ching des Alpenvereins einen festen Anteile der Vortragsreihen in 2010. Waschräume erneuert und mit Die Betreuer können die FÜL-Ausbil- Platz.

alpinwelt 3/2011 79 Jahresbericht 2010 Sektion München

Abteilungen und Gruppen Gruppe Referent (Korreferent) Leiter/Betreuer Mitglieder Veranstaltungen Leiter-/ Betreuertage * Teilnehmertage Gruppenleiter Touren* Treffen (bei Touren)* AM-Nord Peter Kmitta (Günter Busse) 10 274 18 10 40 353 Berggenuss 35 plus Martina Renner 11 548 63 12 78 569 Bergliederstammtisch Dr. Heinrich Berger 1 28 7 16 24 208 Berg-Ski-Gruppe Oskar Meerkötter 9 78 40 54 86 277 (Heide Pfannenstein) Berg + Zwerg 1) Hans (u. Heike) Schwarz- 6 80 1 0 4 120 müller 1) (Marc Tiebout) 1) DAV-Club Russland Elena Kalinina 9 110 23 8 150 488 (Igor Iwaschur) FASM Kajakgruppe Günther Bachschmid 12 160 22 30 172 1.010 (Richard Hund) Familiengruppe Dr. Bernhard Bauer 2) 18 450 18 3 119 657 Thomas Esmyol 3) (Stefan Hanus) Fotogruppe Hanns Corell 1 8 3 11 9 11 Gruppe Gilching Günter Steudel 32 670 103 52 379 1.548 (Klaus Keller) Hochtouristengruppe Herbert Konnerth 9 186 130 13 207 857 (Peter Weichinger) Jugendabteilung Michael Turobin-Ort 2) 49 302 221 170 951 3.638 11 Gruppen Jörg Kniprath 3), (Sebastian Otto, Yvonne Koch Daniela Mayr 4)) Jugendleitung 4 0 0 0 0 0 Jugend Alpha Karin Niemann, Flo Engelbrecht 7 15 9 17 48 169 Jugend B Mauno Gerritzen, 1 35 14 16 89 409 Martin Kuhn, Agnes Finkenstein Jugend Delta Sebastian Otto, 2 25 14 24 130 395 Sascha Rothe, Lukas Fuchs Jugend Gamma Florian Schmid, 1 20 2 10 16 46 Martin Dormaier, Corinne Koch Kletterjugend G Anja Wenzel, Christian Wenzel 2 14 22 4 63 315 Jugend Gipfelstürmer Daniela Mayr, 2 33 14 19 88 286 Katharina Werner, Tassilo Hock, Jonas Schmid Jugend Grizzlies Marc Fritzenwenger, 2 12 6 17 39 126 Sven Prinz Jugend KaZwo Matthias Weber, Dominic Vogel 5 37 12 20 116 489 Frederieke Schnabel Jugend Yeti Yasin Abdullahi, 3 20 13 18 146 469 Lisa Schröder, Felix Voigt Jugend V Kevin Galow, 2 33 11 14 67 249 Veronika Specht, Luis Stängl, Magdalena Pulz Jungmannschaft 5) Kathi Rieger, 18 58 104 11 149 685 Frans van der Linden Mountainbikegruppe M97 Wolfgang Trautenberg 22 1092 66 18 210 1.338 (Ellen Kreipe, Nathan Kappel) Naturkundliche Abteilung Dr. Ehrentraud Bayer 5 181 8 0 15 23 (Sabine Weigelt) Seniorengruppe Dr. Wilfried Studeny 18 672 270 15 412 4.732 (Wiltrud Bauernfeind) Schulsportarbeitsgruppen (SAG) 12 168 399 0 240 2.566 Luitpoldgymnasium Willi Kreppenhofer 3 80 240 0 120 1.380 Gymnasium Moosach Gerhard Krauß 6) 2 30 33 0 27 497 Dr. Brigitte König 7) Anni-Braun-Schule Martin Schneider 6) 2 12 22 0 22 132 Hauptschule Klettern: Torsten Bergmühl 2 10 20 0 14 92 Wittelsbacherstr. (Thomas Stallinger) MTB: Manuel Hofer 1 10 16 0 9 51 Arthur-Kutscher-Realschule Mathias Dengler 6) 1 16 32 0 16 192 Adam-Gymnasium 8) MTB: Anette Merkl 1 10 36 0 32 222 Sportklettergruppe Florian Reitze 3 62 55 1 39 350 Boulder- und Klettertreff „Vorsicht Friends!“ Markus Fleischmann 23 139 125 17 154 1.042 Bergsportgruppe (Hans Schwarzmüller) Gesamt 24 + (18) + 31 250 5.208 1.572 430 3.289 19.787 * stundenweise durchgeführte Unternehmungen (z. B. Übungsstunden Kletterhalle) = 1/2 Tag 1) Gruppe im Oktober 2010 gegründet, Referent am 1.12.10 vom Vorstand bestellt 2) bis 22.07.10 Jugendreferent 3) ab 22.07.10 Jugendreferent, vorher Korreferent 4) ab 22.07.10 Korreferentin 5) Stand 2009 6) nur im Schuljahr 2009/10 7) nur im Schuljahr 2010/11 8) SAG bereits seit 2007

80 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion München

Veranstaltungsprogramm Alpine Highlights Art Veranstaltungs- Anzahl der Leitertage Teilnehmertage Im Gasteig gab es sieben Vorträge mit leiter Veranstaltungen hochkarätigen Referenten, und zwar Alpine Ausbildungskurse 292 282 886 5.108 im Frühjahr mit Stephan Siegrist, Alpine Vortragsreihe 8 8 4 76 Bernd Ritschel, Ines Papert, Thomas Kurse Bergwandern/-steigen 24 23 78 421 Huber und Walter Treibel sowie im Klettersteigkurse 19 19 60 347 Herbst mit Luis Stitzinger & Alix von Klettersteigkurse Indoor 18 18 5 23 Melle und Heinz Zak. In fast immer Klettern alpin 39 39 183 816 vollen Sälen konnte so auch 2010 die Eiskurse 26 26 130 735 traditionelle Kultur des Vortragswe- Wasserfalleiskletterkurse 11 11 32 152 Hochtourenkurse (Aufbaukurse) 4 4 22 121 sens beim Alpenverein erfolgreich Skibergsteigen (u.a. mit Snowboard) 37 37 182 1121 fortgesetzt werden. Schneeschuhkurse 11 11 48 346 Kostenlose Mitgliedervorträge Lawinenkurse 14 14 38 268 Im Augustinerkeller konnten 14 Ver- LVS-Trainings 52 45 51 387 anstaltungen angeboten werden. Mit Sonstige Spezialkurse (Spaltenbergung, Orientierung etc.) 29 27 53 295 den abwechselnd von den Sektionen Skischule 80 77 274 1.940 München (M) und Oberland (O) orga- Ski Alpin 55 53 223 1.601 nisierten Vorträgen von Andi Dick (O), Snowboard 0 0 0 0 Edu Koch (O), Werner Eichhorn (O), Dr. Langlauf 25 24 51 339 Ferry Böhme (M), André Schuhmacher Sportklettern 336 273 345 1.999 (O), Hans Steinbichler (M) und Bern- Schnupperkletterkurse 26 26 12 68 hard Zell (M) im Frühjahr sowie Man- Kletterkurse in künstlichen Anlagen 280 218 225 1.465 fred Krüger (O), Franz Mösbauer (M), Sicherheitstrainings 2 2 2 6 Ludwig Thurner (O), Franz Theuerkorn Sportkletterkurse Klettergarten 28 27 106 460 (M), Monika & Reinhold Hanna (O), Kinder-, Jugend- & Juniorenprogramm 483 384 1.259 6.231 Anne & Stephan Mischke (M) und Kinder- /Jugend-/Juniorenkletterkurse 305 258 251 991 Schorsch Kirner (M) im Herbst war ein Kinderklettertrainings 47 33 404 2.210 reichhaltiges Vortragsprogramm für Indoor-Klettersteigkurse 3 3 1 2 jeweils 350 bis 400 Besucher möglich. Kinder-/Jugend-/Juniorenprogramm 106 74 500 2505 Fotografische Schmankerl bot der Skikurse Kinder & Jugendliche 22 16 103 523 Vortrag „Die Welt im Tau“ von Dr. Fer- Familien 61 46 103 1.229 ry Böhme. Hans Steinbichler verstand Klettern mit Kind und Kegel 22 12 11 52 es wieder einmal, mit seinen „Herbst- Familienveranstaltungen 39 34 92 1177 lichen Walliser Höhenwegen“ den Alpine Touren 327 324 885 4.871 Saal zu überfüllen. Erwähnt werden Tages- und Wochenendtouren 205 202 295 1.802 muss aber auch „Am Ende ist der An- Wochenendtouren Tourenbus 14 14 28 182 fang“ von Franz Mösbauer, der sowohl Mehrtagestouren 108 108 562 2.887 in fotografischer wie auch in alpinisti- Kulturelle Wanderungen 0 0 0 0 scher Hinsicht auffiel. „Selten gibt es Tage des Ehrenamts 6 3 22 81 von Amateuren so engagierte Bilder und enthusiastische Worte über nicht Naturkundliche Wanderungen 10 10 10 99 alltägliche Bergerlebnisse vom Was- Fitnesstrainings, Yoga 12 12 44 1.624 serfallklettern bis zu schweren Touren Mountainbike 78 69 127 987 in den Westalpen!“ Als einer der ihren Mountainbiketouren 23 19 72 368 lockte Mösbauer erfreulich viel junges Mountainbikekurse 49 49 44 324 Publikum in den Saal. Im Vortrags- Bike Days 6 1 11 295 raum im Kletterzentrum Gilching gab Gesamt in 2010 1.685 1.480 3.955 24.169 es drei weitere Vorträge mit Heinfried davon Kurse 1.274 1.089 2.863 17.278 Barton (M), Andi Holle (M) und Hans davon Touren 411 391 1.092 6.891 Steinbichler (M). Vergleich 2009 1.499 1.301 3.875 24.185 Weiterhin bleibt es erklärtes Ziel der davon Kurse 1.112 944 2.824 17.177 Vortragsreihen, sie als Plattform für davon Touren 387 357 1.051 7.008 neue Vortragsarten und als Einstieg Änderung in % + 12,4 % Kurse: + 15,4 % + 2,1 % - 0,1 % für Neulinge aus den eigenen Sektio- Touren: + 9,5 % nen anzubieten. Diesbezügliche Inter-

alpinwelt 3/2011 81 Jahresbericht 2010 Sektion München

essenten mögen sich an die Referen- ten das Feedback einmal im Monat. Finanzen ten Wolfgang Rosenwirth (Sektion Die Reiserücktrittsversicherung über München) oder Achim Metzler (Sek- Mondial (ELVIA) hat sich bewährt. tion Oberland) wenden. Seit dem Jahresprogramm 2010/11 H-P ist nun auch eine Abbruchversiche- G F Veranstaltungsprogramm rung inkludiert. Das bedeutet kon- A E kret: Bei Abbruch einer Veranstaltung

Für die Mitglieder nur indirekt erfahr- wird der zeitanteilige Veranstal- D bar, gab es beim Veranstaltungspro- tungspreis (abzüglich Selbstbehalt) Mittelherkunft gramm erhebliche Änderungen im erstattet. internen Ablauf durch die Umstel- Im Sporthaus Schuster fanden weiter C lung auf die neue EDV-Software. Die- die Schnupperklettersteigkurse für se eröffnet jetzt weitere Möglichkei- Erwachsene,- Kinder und Jugendli- ten im Qualitätsmanagement, aber che statt. Sie sind nach wie vor sehr auch effektivere Arbeitsvorgänge bei beliebt, im Gegensatz zu den Kletter- B der Programmplanung und bei der steigkursen im „Mountains & More“- Einnahmen (gerundet) T€ (Eintausend Euro) 3.662 A Verpachtung/DAV-Hütten Abwicklung der Buchungen. Nach Programm, die sich im Sporthaus 3.140 B Mitgliedsbeiträge außen sichtbar wurde dies u. a. da- Schuster nicht durchsetzen konnten. 1.060 C Veranstaltungsprogramm/Touren und Kurse 869 D Kletteranlagen mit, dass für 2011 ein Ganzjahres-ka- Die Bike Days im Haus Hammer in 310 E Verkaufserlöse talog anstelle der bisherigen Halb- Fischbachau am 12./13. Juni 2010 230 F Sektionseigene Selbstversorgerhütten jahresprogramme erstellt werden waren wieder ein Erfolg. 160 Moun- 226 G Leihbücherei und Ausrüstungsverleih 108 H Gruppen und Abteilungen konnte. Dadurch können die Produk- tainbiker haben sich dort eingefun- 75 I Spenden/Schenkungen tionskosten deutlich reduziert wer- den, um an verschiedenen Workshops 69 J Eintrittsgelder/Sponsoren 59 K Pachterlöse Werbung/Internet den, und es wurde dem vielfachen teilzunehmen, u.a. wurden als Alter- 23 L Vereinsveranstaltungen Wunsch nach besserer Planbarkeit native zum Bergzeitfahren ein Yoga- 21 M Sonstiges 10 N Mitgliederservice nachgekommen. Im Zuge dessen und ein Slackline-Workshop angebo- 8 O Umwelt/Naturschutz, Wege wurden die Zahlungsmodalitäten da- ten. Die Kooperation mit dem Frem- 7 P Zinserträge hingehend geändert, dass bei Veran- denverkehrsamt Trentino konnte 711 Auflösung von Rücklagen 10.588 Gesamt staltungen mit einem Preis über 50 € weiter ausgebaut werden. Im Veran- nur noch eine Anzahlung in Höhe von staltungsprogramm werden ver-

20 % (mind. 20 €) fällig ist. Der Rest- mehrt Touren in diese Region ange- J-O I betrag wird 28 Tage vor Veranstal- boten. Der Klettertreff wurde H tungsbeginn fällig. Ebenfalls konnte weitergeführt, allerdings auf 2 Ver- G das Problem der Aktualität der Ver- anstaltungen reduziert. Neu hinzu- A anstaltungsleiter berücksichtigt wer- gekommen ist eine 10er-Karte, die F den. Die Leiternamen werden im neu- vorab gekauft werden kann. Weiter en Katalog nicht mehr abgedruckt, besteht die Möglichkeit, jeden ersten Mittelverwendung E dafür aber tagesaktuell im Internet Freitag im Monat von 17–19 Uhr den veröffentlicht. Dort erfolgt jetzt auch Kletterschein zu erwerben. Aufgrund die Darstellung der freien Plätze mit der großen Nachfrage wurde das An- D einem neuen Layout, so können auch gebot der „Kraxelkids“ weiter ausge- zusätzliche Angebote gut gefunden baut. Eine weitere Trainerin konnte C B werden. Durch Einführung einer gro- gewonnen werden. Bei den „Kraxel- Ausgaben (gerundet) T€ (Eintausend Euro) ßen Warteliste konnte auf die Nach- kids“ erfahren die Kleinen in festen 3.642 A Verpachtung/DAV-Hütten 1.847 B Veranstaltungsprogramm/Touren und Kurse frage für einzelne, stark nachgefragte Gruppen mit je 4 Kindern eine alters- 1.146 C Beitragsabführung an DAV Angebote dahingehend reagiert wer- gerechte Bewegungs- und Entwik- 950 D Kletteranlagen 810 E Sektionseigene Selbstversorgerhütten den, dass von Haus aus gut ausge- klungsförderung. Dieses Angebot hat 587 F Mitgliederservice: Betreuung, Verwaltung, Auskünfte, Versicherung buchte Veranstaltungen ohne große das Zertifikat „Sport pro Gesundheit“ 517 G Leihbibliothek und Ausrüstungsverleih 305 H Wareneinkauf Organisationskosten aufgestockt und und ist ein von manchen Krankenkas- 296 I Gruppen und Abteilungen mit zusätzlichen Leitern entspre- sen anerkanntes Kursangebot. 177 J Mitteilungen/Internet chende Zusatzkurse und -touren an- 101 K Vereinsveranstaltungen 73 L Vorträge geboten wurden. Die Möglichkeit zur Wettkampfkader 66 M Umwelt-/Naturschutz, Wegeunterhalt Online-Bewertung der angebotenen Der gemeinsame Wettkampfkader 45 N Sonstiges 26 O Spenden/Schenkungen Veranstaltungen wird sehr stark ge- der Sektionen München und Ober- 10.588 Gesamt nutzt. Die Veranstaltungsleiter erhal- land bleibt weiter auf Erfolgskurs.

82 alpinwelt 3/2011 Jahresbericht 2010 Sektion München

Sektion München des Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V. Gesamtverein, Bayerstr. 21, 80335 München Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung für das Kalenderjahr 2010* Zusammenfassung der Ergebnisse der Teilbetriebe Deutschland und Österreich in Form einer Konsolidierung

Vereinsbereiche Einnahmen Ausgaben Ergebnisse in € in € Überschuss in € H S Fehlbetrag Ideeller Bereich Mitgliederverwaltung und satzungsmäßige Zweckaufwendungen H 3.168.046,57 S -2.145.493,59 Überschuss H 1.022.552,98 Steuerneutrale Posten (erhaltene Spenden, Schenkungen, steuerlich nicht abziehbare Ausgaben) = Teilbetrieb Deutschland H 102.798,98 S -5.003,97 Überschuss H 97.795,01 = Teilbetrieb Österreich H 412.550,81 S -73.997,91 Überschuss H 338.552,90 Vermögensverwaltung (Kapitalerträge, Hüttenverpachtung,s onstige langfristige Vermietungen) = Teilbetrieb Deutschland H 733.798,67 S - 637.567,19 Überschuss H 96.231,48 = Teilbetrieb Österreich H 30.480,56 S -28.911,32 Überschuss H 1.569,48

Steuerfreie Zweckbetriebe Sport (Tourenwesen und Sportreisen mit Sportunterricht) H 604.147,01 S -1.413.445,88 Fehlbetrag S -809.298,87 Steuerfreie Zweckbetriebe Sport (sonstige sportliche Veranstaltungen) H 539.416,37 S -343.169,64 Überschuss H 196.246,73 Andere steuerfreie Zweckbetriebe (Übernachtungsbereich, Bücherei, Ausrüstungsverleih, Vorträge usw.) = Teilbereich Deutschland H 1.901.393,11 S -2.395.037,06 Fehlbetrag S -493.643,95 = Teilbereich Österreich H 124.144,96 S -220.904,95 Fehlbetrag S -96.759,99 deutsche ertragssteuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe (Verkauf Handelsware, Bekleidung und Schlafsäcke Erlöse aus Werbung in Eigenregie, Kletterhalle Gilching bei Überlassung an Nichtmitglieder) H 374.990,75 S -384.661,68 Fehlbetrag S -9.670,93

H 7.991.767,79 S -7.648.193,19 Vereinsergebnis Jahresüberschuss H 343.574,60 Vermögensübersicht zum 31.12.2010* AKTIVA PASSIVA

Anlagevermögen Vereinsvermögen

1. Grund und Boden € 247.543,00 Teil 1: Rücklagefähige Kapitalanteile nach Gemeinnützigkeitsrecht 2. Gebäudewerte AV-Hütten, Kletteranlagen € 5.751.239,43 12.Freie Rücklagen nach § 58 Nr. 7 a AO € 2.804.876,00 13.Freie Rücklagen nach § 58 Nr. 11 AO € 681.397,35 3. Betriebsvorrichtungen, Hütteneinbauten € 2.025.953,07 € 3.486.273,35 4. Anlagen im Bau € 1.501.073,65 14. Teil 2: Übrige Ergebnisvorträge € 3.469.527,99 5. Fahrzeuge/Transportmittel € 4.414,00 15.Buchmäßiges Eigenkapital Gesamtverein per Stichtag € 6.955.801,34 6. Vereinsausstattung € 695.291,29 7. Immaterielle Wirtschaftsgüter/ € 478,00 Sonderposten mit Rücklagenanteil Software 16.Investitionsfreibetrag Österreich € 5.163,35 € 10.225.992,44 Umlaufvermögen Verbindlichkeiten 17.Langfristige Darlehen € 1.475.565,94 8. Kassenbestände € 11.220,34 18. Langfristige Verbindlichkeiten DAV € 2.154.943,03 9. Bankguthaben € 758.693,57 19. Sonstige Verbindlichkeiten Brauereien € 289.457.23 10. Sonstiges Umlaufvermögen € 49.207,47 20. Sonstige Verbindlichkeiten € 285.237,73 11. Sonstige Forderungen € 121.054,80

€ 940.176,18 € 4.210.367,28

Summe €11.166.168,62 Summe € 11.166.168,62 Erstellt: Steuerberater-Rechtsbeistand Günther Weidlich, Rosenheim * nach steuer- und gemeinnützigkeitsrechtlichen Grundsätzen

alpinwelt 3/2011 83 Mitgliedschaft

* Für Mitglieder, die nach Mitglieder werben – dem 1. September eintreten, ermäßigt sich der und dabei gewinnen! Mitgliedsbeitrag im Beitrittsjahr um 50%! Überzeugen Sie Ihre Freunde und Bekannten von den vielen Vorteilen der Alpenvereins-Plus-Mitgliedschaft bei München & Oberland und holen Sie sich eine der attraktiven Prämien! Mitgliedsbeiträge 2011 Beitrag Treue- Treue- beitrag beitrag Unter diesen attraktiven Prämien* nach 10 Jah- nach 20 Jah- für Einzel- und Plus-Mitgliedschaft ren DAV-A/B- ren DAV-A/B- (Mitgliedschaft gilt kalenderjährlich) Mitglied- Mitglied- können Sie wählen! schaft schaft A-Mitglied 83 /41,50*€ 76 € 70 € Für 2 geworbene Vollmitglied ab vollendetem 25. Lebensjahr Mitgliedschaften B-Mitglied 47 /23,50*€ 43 € 40 € 1 Sport-Schuster- ■ Ehe-/Lebenspartner eines A-Mitglieds bei Gutschein über 20 € identischer Anschrift (und einem Zahlungs- vorgang bei Beitragszahlung) Für 1 geworbene Mitgliedschaft C-Mitglied 47 /23,50*€ ■ Mitglieder, die bereits einer anderen Für 2 geworbene Mitgliedschaften Sektions-T-Shirt Damen/Herren DAV-Sektion als A/B-Mitglied oder Junior Summit-Wash-Center angehören Für 2 geworbene Mitgliedschaften ■ Plus-Mitglieder. Nur für A/B/C-Mitglieder/ 0 € Stirnlampe Für 1 geworbene Mitgliedschaft Junioren/Jugendmitglieder oderKinder in den Sektionen München und Oberland BLACK DIAMOND Cosmo 1 AV-Karte nach Wahl Junior 47 /23,50*€ Mitglieder im Alter vom 18. bis vollendetem 25. Lebensjahr Für 1 geworbene Mitgliedschaft Jugendmitglied 24 /12*€ Für 3 geworbene vom 15. bis vollendetem18. Lebensjahr 3 aktuelle Ausgaben Mitgliedschaften »Bergsteiger« gratis Kinder bis vollendetem 14. Lebensjahr 12 /6*€ Hüttenschlafsack Seide BESONDERE ERMÄSSIGUNGEN ■ Mitgliedschaft ab dem 47 /23,50*€ vollendeten 70. Lebensjahr ■ nach 50-jähriger Mitgliedschaft 30 € ab dem 70. Lebensjahr (auf Antrag) ■ aktive Bergwachtmitglieder 47 /23,50*€ (auf Antrag) ■ Familienbeitrag für die 112 /56*€ ganze Familie (auf Antrag) Papa, Mama und alle Kinder bis zum Für 2 geworbene vollendeten 18. Lebensjahr sind Mitglied Für 3 geworbene (Voraussetzung: Alle Beiträge werden von ei- Mitgliedschaften Mitgliedschaften Für 4 geworbene Mitgliedschaften nem Konto abgebucht) Erste-Hilfe-Apotheke Summit Club Summit Club Reisetasche

Tagesrucksack * Prämien erhalten Sie für die Werbung von Familien-, A-, B-, C- und Junioren-Mitgliedschaften Mitglieder, die nicht am kostengünstigen und arbeitssparenden Lastschriftverfahren teilnehmen, zahlen einen Jahresbeitrag, der um 5 €höher ist als die aufgeführten Tarife! Alle Werber nehmen zusätzlich an der Verlosung von 2 Reisegutscheinen des DAV Summit Clubs im Wert von 500 € teil!

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Ja, ich möchte Alpenvereinsmitglied werden! Den ausgefüllten Antrag bitte an: DAV-Sektion Oberland, Servicestelle im Globetrotter, Tal 42, 80331 München, Fax 089/29 07 09-818 oder: DAV-Sektion München, Servicestelle Hauptbahnhof, Bayerstr. 21, 80335 München, Fax 089/55 17 00-99 oder: DAV-Sektion München, Servicestelle Gilching, Frühlingstr. 18, 82205 Gilching, Fax 089/55 17 00-689

Senden Sie uns bitte die Anmeldung zu, oder – wenn Sie den Ausweis sofort benötigen und gleich mitnehmen möchten – dann kommen Sie einfach in eine unserer Servicestellen. Wenn Sie eine C-Mitgliedschaft beantragen, legen Sie bitte dem Aufnahmeantrag eine Kopie des gültigen Jahresausweises bei. Anmeldung Zusatzanmeldung: Wenn bereits ein Familienangehöriger Mitglied ist, bitte hier den Namen und Mitgliedsnummer angeben: (bitte benutzen Sie bei verschiedenen Adressen separate Aufnahmeanträge) Name Mitgliedsnummer Name Name Partner (falls nicht identisch)

Vorname Vorname

Adresse: Straße, Hausnummer Geburtsdatum

PLZ Ort Telefon dienstlich

Geburtsdatum Beruf

kostenlosen monatlichen Newsletter abonnieren Telefon dienstlich Telefon privat Nachname der Kinder (falls nicht identisch)

Telefon mobil 1. Kind Vorname Geburtsdatum

Beruf 2. Kind Vorname Geburtsdatum

E-Mail-Adresse 3. Kind Vorname Geburtsdatum

Ich habe bereits das Mitgliedschafts-Infopaket erhalten ja nein Ich war/bin Mitglied einer anderen alpinen Vereinigung: nein ja wenn ja, bei von bis

Ich/wir unterstütze(n) die Ziele des DAV, erkenne(n) insbesondere die Satzungen der Sektionen München und Oberland an. Die Mitgliedschaft gilt kalenderjährlich. Ich/wir weiß/wissen, dass im Falle eines späteren Austrittes dieser jeweils zum 30. September schriftlich gegenüber den Sektionen erklärt sein muss, damit er zum Jahresende wirksam wird, und bitte(n) um stets widerruflichen Einzug aller fälligen Beträge und Forderungen für o.g. Person(en) von nachfolgender Bankverbindung. Bei Nichteinlösung entstehende Bankspesen gehen zu meinen/unseren Lasten. Die Mitgliedschaft für Kinder und Jugendliche endet nichtautomatisch mit dem 18. Lebensjahr – auch nicht bei einer bestehenden Familienmitgliedschaft –, sondern ist weiterhin gültig, sofern sie nicht entsprechend o.g. Frist gekündigt wird. Unterschrift Unterschrift Datum Antragsteller Partner Einzugsermächtigung (bei Minderjährigen bitte der/die gesetzliche(n) Vertreter)

K Kontonummer BLZ Geldinstitut

Datum Name und Unterschrift des Kontoinhabers (falls abweichend von den sich anmeldenden Mitgliedern)

Bitte gewünschte Mitgliedschaft ankreuzen. ohne Ich möchte nur in der DAV-Plus-Mitgliedschaft in den Sektionen München und Oberland* Mehrpreis Sektion München Mitglied werden inkl. aller Leistungen der Sektionen München und Oberland ●Drei Servicestellen ●Zugang zu 26 Selbstversorgerhütten●Ausrüs- Ich möchte nur in der tungsverleih ●Alpine Bücherei mit 13.000 Büchern und Karten ●Umfangreiches Veranstaltungs-, Ausbildungs- und Tourenprogramm Sektion Oberland Mitglied werden Ich möchte gleichzeitig Mitglied folgender Orts- oder Untergruppe werden:

Ich wurde geworben von Falls Mitglied bei Sektionen München/Oberland: Mitgliedsnummer

Name Telefon / E-Mail

PLZ Ort Straße

* Die persönlichen Daten vonPlus-Mitgliedern dürfen zu Verwaltungszwecken zwischen den Sektionen München und Oberland ausgetauscht werden. Unsere Partner in München und Umgebung In diesen Geschäften finden Sie die aktuellen Monatsinfos und das Bergmagazin

Lindwurmstr. 203, 80337 München ALPHA BIKES & SPORTS Ossingerstr. 4, 81375 München Tel. 089/77 77 19 Heidemannstr. 25-27, 80939 München Tel. 089/714 36 59 Kirchplatz 8, Oberhaching, Tel. 089/63 89 44 42 Tel. 089/35 06 18 18, Fax 089/35 06 18 19 www.radlkiko.de www.rabe-bike.de

Karlsplatz 5 (Stachus) Kletter- und Bergschuhbesohlung, Orthopädi- Gollierstr. 13, 80339 München 80335 München sche Zurichtungen, Ewald Bauch, Tel. 089/50 42 50, Fax 089/50 83 50 Tel. 089/660 59 71 Schuhmachermeister, Bayerischzeller Str. 2, Fax 089/660 59 72 Mü-Giesing, Tel. & Fax 089/692 83 50

KLETTER-und HOCHTOURENECKE Ihr Bergsportladen seit 1978 Wörther Straße 1 82380 Peißenberg Gaißacher Str. 18, Ecke Implerstraße, Thalkirchnerstr. 145, Ecke Brudermühlstraße Tel. 08803/488 58-48, 81371 München Tel. 089/723 28 60, Fax 089/ 723 28 10 Fax 08803/488 58-71 Sonnenstr. 26, 80331 München Tel. 089/76 47 59, Fax 089/746 06 30 [email protected] Tel. 089/55 15 04-0, Fax -53

Bergfreunde kennen

Alte Allee 28 Pfadergasse 1, 86150 Augsburg Rosental 6, 80331 München, 81245 München/Pasing Tel. 0821/15 27 77, Fax 0821/31 48 97 Tel. 089/26 50 30, Fax 26 37 13 www.bergsporthuette.de Tel. 089/88 07 05

Georg-Reismüller-Str. 5-7, 80999 München-Allach Tel. 089/892 19-0 Fürstenrieder Str. 18, 80687 München-Laim Tel. 089/54 67 67-0 Augustenstraße 6 Kurt-Nuber-Ring 5, Lerchenfeldstr. 11, 80538 München 80333 München www.bittl.de 82256 FFB-Buchenau Tel. 089/22 41 13, Fax 089/22 56 26 Tel. 089/55 22 43-0 Tel. 08141/320 80 www.fahrrad-griesbeck.de www.woerle.de

Oberföhringer Str. 172, 81925 München Tel. 089/54 80 33 55 Kapuzinerplatz 1, 80337 München Sendlinger Str. 6, 80331 München Tal 34, 80331 München www.cycleconcepts.de Tel. 089/74 66 57 55 Tel. 089/21 66-0 Tel. 089/22 80 16 84 Fax 089/74 66 57 54 Fax 089/21 66-14 20

Karlstor, Neuhauser Str. 18 Fäustlestr. 7, 80339 München Rosenstr. 1-5, 80331 München 80331 München Theresienstr. 66, D-80333 München Tel. 089/502 99 00, Fax 089/502 99 10 Tel. 089/237 07-0 Tel. 089/29 02 -30 Tel. 089/28 20 32 www.pro-rad.de Fax 089/237 07-429 Fax 089/29 02-33 00 www.sport-schuster.de

Pucher Str. 7, 82256 Fürstenfeldbruck Bahnhofstr. 22, 82152 Planegg Lochhauser Str. 33, 82178 Puchheim Römerstr. 13, 82205 Gilching Tel. 08141/188 88 Tel. 089/89 02 67 27 Tel. 089/850 15 81 089/859 85 81, 08105/4400 www.sport-becke.de www.daniels-fachsport.de www.intersport-haindl.de

86 alpinwelt 3/2011 »alpinwelt« der Sektionen München und Oberland Unsere Partner

Isar-Center, Daimlerstr. 1, 85521 Ottobrunn, Tel. 089/609 79 23 PEP, Thomas-Dehler-Str., 81737 München, Häberlstr. 23, 80337 München In der Fußgängerzone, Tel. 089/637 14 38 Tel. 089/53 10 47 Egerlandstr. 56, 82538 Geretsried 83646 Bad Tölz OEZ, Riesstr. 59, 80993 München, Tel. 089/140 70 60 Tel. 08171/620 40 Tel. 08041/87 68 www.sport-sperk.de

Bürgermeister-Finsterwalder-Ring 3 82515 Wolfratshausen Weißenburger Str. 44, 81667 München Blutenburgstr. 122 Tel. 08171/781 56, Fax 08171/99 76 84 Tel. 089/448 49 79, Fax 089/447 04 16 Sauerlacherstr. 19, 82515 Wolfratshausen 80634 München, Tel. 089/168 80 88 www.intersport-reiser.de www.velo-muenchen.de Tel. 08171/264 98 [email protected]

Hauptstr. 6, 82319 Starnberg Wangener Weg 9, 82069 Hohenschäftlarn Tel. 0851/167 14 Untere Bahnhofstr. 53a, 82110 Germering Tel. 08178/95 50 12, Fax 08178/95 50 11 Baierplatz 2, 82131 Stockdorf, Tel. 089/89 74 49 49 Tel. 089/89 42 89 00 www.vertikal-shop.de www.radhaus-starnberg.de

Bahnhofstr. 1, 82319 Starnberg Bahnhofstr. 20, 82377 Penzberg Tel. 08151/74 64 30 Tel. 08856/81 10 Am Perlacher Forst 186, 81545 München [email protected] Tel. 089/642 40-0, Fax 089/642 40-100

www.radldiscount.de Aidenbachstr. 116 81379 München Tel. 089/724 23 51 Trappentreustr. 10 80339 München Röntgenstr. 1a, 82152 Martinsried Tel. 089/50 62 85 Tel. 089/856 23 79

Schmuckerweg 3, 81825 München Tel. 089/42 62 21, Fax 089/42 56 07 Carl-v.-Linde-Str. 28, 85716 Unterschleißheim Sendlinger Str. 11, 80331 München Isartorplatz 8–10, 80331 München Tel. 089/310 95 07 Tel. 089/237 07-190 Telefon: 089 / 444 555 7-0 www.alpenkind-muenchen.de www.fahrrad-zimmermann.de www.sport-schuster.de [email protected]

Inserentenverzeichnis Adidas AG www.adidas.com Tel.:+49(0)9132/840 Alpin – das BergMagazin www.alpin.de Tel.:+49(0)89/8931600 Georgenstraße 39, 80799 München Basecamp GmbH www.basecamp.de Tel.:+49(0)89/764759 Tel. 089/271 63 83 BERGANS www.bergans.de Tel.:+49(0)40/325964450 Geöffnet tägl. 9:00–19:00 Uhr Bergzei www.bergzeit.de Tel.:+49(0)8024/902290 Bruckmann Verlag www.bruckmann-verlag.de Tel.:+49(0)89/1306990 Sa 9:00–14:00 Uhr DAV Summit Club www.dav-summit-club.de Tel.:+49(0)89/642400 Deuter Sport GmbH & Co. KG www.deuter.com Tel.:+49(0)821/4987327 Diamir Reisen www.diamir.de Tel.:+49(0)351/312077 Globetrotter www.globetrotter.de Tel.:+49(0)40/67966179 Hanwag www.hanwag.de Tel.:+49(0)81/3993560 Hotel ...mein Neubergerhof **** www.hotel-neubergerhof.at Tel.:+43(0)6453/8381 Wollen auch Sie Partner der Lauche & Maas www.lauche-maas.de Tel.:+49(0)89/880705 Mammut www.mammut.ch Tel.:+41(0)62/7698181 Sektionen Outdoorschuhe München www.outdoor-schuhe-muenchen.de Tel.:+49(0)89/74665755 München & Oberland Chiemgaustr. 142, 81549 München Praxmar www.praxmar.at Tel.:+43(0)5236/212 Tel. 089/68 43 98 RSD Reise Service Deutschland GmbH www.rsd-reisen.de Tel.:+49(0)89/324 9250 werden? Nymphenburgerstr. 24, 80335 München Sporthaus Schuster www.sporthaus-schuster.de Tel.:+49(0)89/237070 Tel. 089/55 17 00-0 089/123 54 44 Urthalerhof www.urthalerhof.de Tel.:+49(0)8856/2003 www.radlmarkt.de

alpinwelt 3/2011 87 Produkte & Markt

Freihändig durch den Regen mit einem neuen Wanderschirm

Ein altes Problem ist endlich gelöst: Die Frage nämlich „Wohin mit dem Schirm?“, wenn man beim Wandern beide Hände für etwas anderes benötigt. Der Rucksackschirm „Swing handsfree“ der Marke EuroSCHIRM (dahinter steht die Ulmer Firma EBERHARD GÖBEL GMBH & CO) lässt sich an jedem handelsüblichen Rucksack mit Hüftgurt einfach befestigen und je nach Windrichtung ausrichten. So bleiben die Hände frei – für Trekkingstöcke, um sich irgendwo festzuhalten, aber auch, um ein Objektiv zu wechseln, das GPS zu bedienen oder die Wanderkarte zu studieren. Besonderer Clou des international patentierten Spezialschirms ist sein Teleskop- Fiberglas-Schaft, der sich bis auf eine Länge von ca. einem Meter stufenlos auszie- hen und mit einer kleinen Drehbewegung in jeder Höhen-Position fixieren lässt. An zwei mitgelieferten drehbaren Halteclips, die mit einem Nylon-Klettband vorne an den Tragegurten des Rucksacks befestigt werden, lässt sich der Schirm je nach Windrichtung links oder rechts positionieren. Auch als schützendes Regen- und Sonnendach für Kleinkinder, die in der Rückentrage „mitwandern“, leistet er so hervorragende Dienste. Dank seines geringen Gewichts von nur 366 g und dem angenehm samtigen Griff aus „handsympathischem“ High-Density-Hartschaum ist der „Swing handsfree“ auch als ganz normaler Wanderschirm ein idealer Begleiter. Mit einem Durchmesser von 114 cm ist er in jedem Fall groß genug, um Wanderer und Rucksack gleichermaßen gut und zuverlässig vor Regen zu schützen. Materialwahl und Verar- beitung werden der besonderen Beanspruchung beim Wandern und den hohen Ansprüchen von Wanderern an ihre Ausrüstung gerecht.

„Swing handsfree“ ist – ebenso wie viele weitere innovative und hochwertige Trekkingschirme – online erhältlich unter www.euroschirm.com oder telefonisch: 0731 14013-0

Mehr Freude beim Wandern –ein neues Online-Portal macht es möglich Für Wanderfreunde, die auch auf gesundheitlichem Niveau hoch hinaus möchten, gibt es ab sofort ein neues Angebot im Netz. Denn wer oft Bergtouren unternimmt, riskiert durch falsche Be- wegungsabläufe häufig Fehlbelastungen und langfristige Beschwerden im gesamten Be- wegungsapparat. Die meisten Bergfreunde unternehmen erst viel zu spät etwas dagegen. Und das hat Konsequenzen: unangenehme bis schmerzhafte (Langzeit-)Folgen wie etwa frühzeitige Ermüdung, Sprunggelenksverletzungen oder Schmerzen durch einen Fersen- sporn etc. Auf dem neuen Gesundheitsportal www.wanderfreude24.de können sich Gipfelstürmer und solche, die es werden möchten, rund ums Wandern ohne gesundheitliches Limit infor- mieren – ganzheitlich und übersichtlich strukturiert. Themen sind zum Beispiel typische Wanderbeschwerden, Methoden zur Erkennung von Beschwerden durch moderne Hightech-Verfahren oder die vielfältigen Lösungsmöglichkeiten für mehr Wohlbefinden, zu denen etwa stützende Aktivbandagen, maßgefertigte Einlagen oder aktivierende Sportstrümpfe zählen. Ergänzend gibt es Trainingsübungen zur gezielten Stärkung der Muskulatur. Wer also in gesundheitlicher Bestform Höhenluft schnuppern möchte, besucht die Website www.wanderfreude24.de. Ins Leben gerufen wurde das Onlineportal von SAMBERGER, dem Münchner Gesundheitspartner für Sport, Prävention und Rehabilitation. Weitere Informationen unter www.samberger24.de

88 alpinwelt 3/2011 Produkte & Markt

In Österreichs Wanderdörfern die Magie des Gehens erleben

Unter dem gemeinsamen Markennamen „Öster- reichs Wanderdörfer“ präsentieren 40 qualitätsge- prüfte Hütten, Betriebe, Wege und Dörfer herausra- gende Naturerlebnisse in der Alpenrepublik. Herzliche Gastgeber, Tradition, Brauchtum und - nicht zu vergessen - die „Schmankalan“ als kulinari- sche Höhepunkte jeder Region sind für die Auszeich- nung von zentraler Bedeutung. Dabei erzählen die Wege in den Wanderdörfern viele unterschiedliche Geschichten: vom Teufelswasser, von Adlern und Hütten an Hochgebirgsseen oder von komischen Gestalten wie dem Golzentipp, dem Bösen Weibele, Königen und Schustern. Ob Glücksplätze für romantische Berührungen oder spektakuläre Bergabenteuer wie die Glocknerrunde – es findet sich für alle Geschmäcker die richtige Tour. Und: Es handelt sich immer um quali- fizierte Vorzeige-Wandererlebnisse, welche von Spezialisten erfasst, bewertet und span- nend aufbereitet wurden. Für das gesicherte Wandervergnügen sorgt die Zusammenarbeit mit der Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Österreich e.V., deren Hauptaugenmerk auf Orientie- rung und Sicherheit in den Bergen und dem Erhalt von Ursprünglichkeit und Natürlichkeit liegt.

14 neue ausgezeichnete Wanderbetriebe im Nationalpark Hohe Tauern Salzburg Als jüngstes Beispiel einer qualitätsgeprüften Wanderbetriebs-Kooperation wurde „Mittersill+“ im Nationalpark Hohe Tauern Salzburg am 26. Juni 2011 im Rahmen des tra- ditionellen Wanderopenings mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet. Attraktive Wanderstartplätze vor den Betrieben bereichern nun in den Gemeinden Mittersill, Hollersbach und Stuhlfelden das Ortsbild und demonstrieren nach außen, dass die Leidenschaft für das Wandern hier nicht nur verkauft, son- dern auch gelebt wird. Die ausgezeichneten Betriebe, die sich aus einer bunten Mischung vom Bio-Bauernhof über kleine, familiär geführte Appartementhäuser und ein Kinderhotel bis hin zum komfortablen Vier-Sterne-Haus zusammenset- zen, bieten ihren Gästen nun umfangreiche Services und eine perfekte Infrastruk- tur rund um das Thema Wandern. Natürlich schnüren auch die Gastgeber selbst ihre Wanderschuhe und zeigen ihren Gästen persönliche Lieblingstouren oder besondere „Staunplätze“ in der traumhaften, geschützten Nationalpark-Land- schaft. Ein reich bebildertes Magazin sowie der Katalog mit vielen übersichtlich aufbe- reiteten Touren und Schwerpunkt auf dem Thema Familie, stellen eine ideale Grundlage für die Vorbereitung auf den kommenden Urlaub dar: 40 traumhafte Tourentipps sind hier ausführlich beschrieben und mit Kartenausschnitten verse- hen zum Erwandern aufbereitet.

Magazin und Katalog können kostenfrei auf www.wanderdoerfer.at bestellt oder unter [email protected] angefordert werden.

Für alle, denen dieses Angebot zu wenig ist, stehen über 1.000 Touren mit detailliertem Kartenmaterial zum Downloaden unter www.wanderdoerfer.at/wanderwege bereit. Infos über fast 800 Hütten in Österreich liefert zudem das Hüttenportal http://huetten.wanderdoerfer.at

alpinwelt 3/2011 89 Kleinanzeigen

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