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Verordnung nen vernässten Sumpfbiotopen, Nieder- und Übergangsmooren, Moor-, Bruch- und Sumpfwäldern sowie Nassgrünland. über das Naturschutzgebiet „Ochsenweide, Im „Kernbereich Ochsenweide“ findet man hochgradig gefährdete Schafhauser Wald und Feuchtwiesen bei “ Arten wie Sumpf-Weichorchis (Hammarbya paludosa) und Mitt- in den Gemeinden Dunum, , und lerer Wasserschlauch (Utricularia intermedia). Das Gebiet weist ein Vorkommen des Moorfrosches (Rana ar- sowie der Stadt Esens valis) und des Teichmolchs (Lissotriton vulgaris) auf. Außerdem in der Samtgemeinde Esens, Landkreis , kommen u. a. die folgenden Libellen und Heuschreckenarten vor: vom 17.12.2018 Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), Späte Adonislibelle (Ceri- agrion tenellum), Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchel- Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 1, 22 Abs. 1 und 2, 23, 26 und 32 Abs. 2 lum), Kleine Binsenjungfer (Lestes virens), Schwarze Heidelibelle und 3 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.7.2009 (BGBl. I S. (Sympetrum danae), Kurzflügelige Schwertschrecke(Conocepha - 2542), zuletzt geändert durch Gesetz vom 15.9.2017 (BGBl. I S. 3434), lus dorsalis) und Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera bra- i. V. m. den §§ 14, 15, 16 Abs. 1, 19, 23, 32 Abs. 1 Nds. Ausführungs- chyptera) sowie unter den Vogelarten der Raubwürger (Lanius gesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom 19.2.2010 excubitor) und das Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) in den (Nds. GVBl. S. 104) sowie § 9 Abs. 4 Nds. Jagdgesetz (NJagdG) vom Randbereichen. 16.3.2001 (Nds. GVBl. S. 100), zuletzt geändert durch Gesetz vom b) „Schafhauser Wald“ (großflächiges Waldgebiet) 08.06.2016, Nds. GVBl. S. 114), wird verordnet: Nördlich der Moorbereiche erstreckt sich der „Schafhauser Wald“ § 1 (Staatswald) u. a. mit alten, bodensauren Buchen- und Eichenwäl- Naturschutzgebiet dern sowie Hainsimsen-Buchenwälder auf Mineralboden (Pseu- (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird zum dogley-Podsole, Gley-Podsole) und Moorwäldern auf Moorböden Naturschutzgebiet (NSG) „Ochsenweide, Schafhauser Wald und im Übergangsbereich zur Ochsenweide und punktuell auch im Feuchtwiesen bei Esens“ erklärt. Es umfasst auch das ehemalige westlichen Kernbereich der Ochsenweide und im Waldbereich. NSG 109 „Ochsenweide“ sowie Teile der Landschaftsschutzgebiete Der größte Teil des Waldes stockt auf mineralischem Untergrund (LSG) 18 „Benser Tief“ und 19 „Leegmoor“. (Podsol, Pseudogley-Podsol). Nadelholzbestände findet man ins- (2) Das NSG liegt in der naturräumlichen Einheit „Ostfriesisch-Olden- besondere außerhalb der als FFH-Gebiet gemeldeten Teilbereiche. burgische Geest“ und wird den naturräumlichen Untereinheiten Zu den Amphibien des Waldbestandes gehört der Teichmolch „Esenser Geest“ und „Holtgast-Dunumer-Niederung“ zugeordnet. Es (Lissotriton vulgaris). Zu den Vogelarten des Waldes zählen u. erstreckt sich über die Gemeinden Moorweg, Holtgast, Stedesdorf a. Sperber (Accipiter nisus) und Wendehals (Jynx torquilla). Im und Dunum sowie der Stadt Esens in der Samtgemeinde Esens in nördlichen Randbereich des Schafhauser Waldes befindet sich einem Abstand von ca. 0,6 bis ca. 1,8 Kilometer südlich der Stadt eine alte Bunkeranlage, die ein Winterquartier für Wasserfleder- maus (Myotis daubentonii), Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Esens. und Braunes Langohr (Plecotus auritus) darstellt. Der Schafhau- (3) Die Lage des NSG ist aus der mitveröffentlichten Übersichtskarte im ser Wald mit seinen Habitatbaumbeständen hat auch eine besonde- Maßstab 1:20.000 (Anlage 1) zu entnehmen, die Grenze des NSG re Bedeutung für Fledermausarten, die Baumhöhlen und Spalten ergibt sich aus den maßgeblichen und mitveröffentlichten Karten im als Quartier bevorzugen wie z. B. der Große Abendsegler (Nycta- Maßstab 1:5.000 (9 Detailkarten, Anlage 2). Sie verläuft auf der In- lus noctula) sowie die Große und Kleine Bartfledermaus (Myotis nenseite des dort dargestellten grauen Rasterbandes. Die Karten sind brandtii und Myotis mystacinus). Bestandteil dieser Verordnung. Sie können von jedermann während c) „Feuchtwiesen bei Esens“ (kultivierte, ehemalige Moorgebiete der Dienststunden bei den Gemeinden Moorweg, Holtgast, Stedes- östlich der Landesstraße 8) dorf und Dunum, der Samtgemeinde Esens, der Stadt Esens sowie bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund un- Auf entwässerten und teilweise abgetorften Moorböden liegen ausgedehnte Grünländereien mit unterschiedlicher Bodenfeuchte, entgeltlich eingesehen werden. eingestreute Borstgrasrasen sowie Pfeifengraswiesen, Röhricht- (4) Das NSG umfasst das Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Gebiet Nr. 177 parzellen und einzelne Gehölzparzellen mit Weiden-Sumpfge­ „Ochsenweide, Schafhauser Wald und Feuchtwiesen bei Esens“ (EU- büschen und kleinflächigen Laubwäldern. Hier findet man ge- Code DE 2311-331) gemäß der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtli- fährdete Pflanzenarten wie die Englische Kratzdistel (Cirsium nie) des Rates vom 21.5.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebens- dissectum). Der Bereich stellt einen Lebensraum für Kurzflügelige räume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) und Braunfleck-Perl- L 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zuletzt geändert durch Richtlinie mutterfalter (Boloria selene) sowie für den Grasfrosch (Rana 2013/17/EU des Rates vom 13.5.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193). temporaria) dar. Die Flächen liegen innerhalb der traditionellen In der Übersichts- sowie in den Detailkarten ist die Teilfläche des Offenlandschaft „Holtgast-Dunumer Niederung“. Zu den Brutvo- NSG, die im FFH-Gebiet liegt und der Umsetzung der FFH-Richtli- gelarten dieses Bereichs gehören Offenlandbrüter wie Kiebitz(Va - nie dient, gesondert gekennzeichnet. nellus vanellus), Bekassine (Gallinago gallinago), Wiesenpieper (5) Das NSG hat eine Gesamtgröße von ca. 296 ha. Darin enthalten sind (Anthus pratensis) und Feldlerche (Alauda arvensis). Zu den Gast- die gem. der FFH-Richtlinie der EU gemeldeten Bereiche mit einer vogelarten gehören u a. Großer Brachvogel (Numenius arquata), Größe von insgesamt ca. 214 ha. Kampfläufer (Philomachus pugnax) sowie Wiesenweihe (Circus (6) Das NSG besteht aus den folgenden Teilgebieten: pygargus). Der Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) brütet in Röhrichtbeständen der Gräben. a) „Ochsenweide“ (Hochmoor, Hochmoorrenaturierungsstadien, § 2 Randbereiche mit Übergangs- und Niedermoor sowie Wiederver- nässungsbereichen) Schutzzweck Der größere Teil des „Kernbereichs Ochsenweide“ liegt östlich (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maßgabe der §§ 23 des Benser Tiefs (Gewässer 2. Ordnung) und ist geprägt durch re- Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG i. V. m. § 16 NAGBNatSchG die Er- naturierte Hochmoorareale mit Moorheiden, Sümpfen, „lebendes haltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensstätten, Bio- Hochmoor“ sowie renaturierungsfähige Hoch- und Übergangs- topen und Lebensgemeinschaften nachfolgend näher bestimmter wild moore. Im Süden wird er durch das „Benser Tief“ begrenzt, das lebender, schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten, und der Schutz dann in nördliche Richtung weiterverläuft und den kleineren von Natur und Landschaft aus besonderen wissenschaftlichen, natur- Teil des Kernbereichs abtrennt. Dieser Bereich ist geprägt durch geschichtlichen und landeskundlichen Gründen sowie wegen ihrer kleinflächige Pfeifengraswiesen, Moorwälder und Röhrichte so- Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt und hervorragenden Schön- heit. wie großflächige Sumpfwälder mit Birke als Hauptbaumart und Weiden-Sumpfgebüsche. Westlich davon grenzen streifenförmige Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere Flurstücke mit Grünland sowie Röhrichtparzellen an. Hier gehen 1. die Erhaltung, Pflege und Entwicklung sowie die Sicherung der die Böden in Niedermoor und schließlich in Organomoormar- Wiedervernässung der Bereiche mit lebendem Hochmoor sowie schen über (Kompensationsflächenpool „Lange Werde“ mit exten- verschiedener Hoch- und Übergangsmoorbiotopen, siver Grünlandbewirtschaftung und Sukzessionsflächen mit Röh- 2. die Pflege und Entwicklung sowie die Optimierung des Wasser- richt). Östlich des „Kernbereichs Ochsenweide“ befindet sich der haushaltes für eine Wiedervernässung noch renaturierungsfähiger, Kompensationsflächenpool „Neue Ochsenweide“ mit verschiede- degradierter Hochmoorbiotope,

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 53 – 3. die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der unterschiedlichen, nabel (Hydrocotyle vulgaris), Schilf (Phragmites australis) naturnahen tot- und altholzreichen Waldlebensräume als na- und Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea). Die für Moorwäl- turnahe und strukturreiche, möglichst großflächige und unzer- der charakteristischen Tier- und Pflanzenarten kommen in sta- schnittene Bestände der verschiedenen Lebensraumtypen ein- bilen Populationen vor. Vereinzelte Moorwald-Bestände sind schließlich der Optimierung der Standortbedingungen sowie auch westlich des Benser Tiefs, im Schafhauser Wald und im ihrer strukturreichen, natürlich aufgebauter Waldinnen- und östlichen Teil der Feuchtwiesen bei Esens vorhanden. Es ist Waldaußenränder, ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Altholz, Höhlenbäu- 4. die langfristige Umwandlung nicht standortheimischer Waldbe- men und sonstigen lebenden Habitatbäumen sowie von star- stände bzw. nicht standortheimischer Teile von Beständen in die kem liegenden und starkem stehenden Totholz vorhanden. auf den jeweiligen Standort natürlich vorkommende Waldgesell- 2. sowie der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richtlinie) schaft, a) 6410 „Pfeifengraswiesen“ 5. die Erhaltung, Pflege und weitere Entwicklung insbesondere der als arten- und strukturreiche, überwiegend gehölzfreie, „bo- Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen, densaure“ Pfeifengraswiese in enger und funktionaler räum- 6. die Erhaltung, Entwicklung und Pflege von Bereichen mit Er- licher Verzahnung mit extensiv genutzten Feuchtwiesen gänzungs-, Puffer- und Vernetzungsfunktionen durch die Einbe- sowie Flächen mit dem Lebensraumtyp „Artenreiche Borst- ziehung von Flächen außerhalb des FFH-Gebiets, grasrasen“ (6230), einschließlich ihrer charakteristischen Ar- 7. den Schutz und die Förderung der Lebensraumqualitäten insbe- ten, insbesondere Englische Kratzdistel (Cirsium dissectum), sondere für den Moorfrosch (Rana arvalis) sowie für alle ande- Grünliche-Gelbsegge (Carex demissa), Hirsensegge (Carex ren naturraumtypischen Tierarten, panicea), Sumpfblutauge (Potentilla palustris), Dreizahn 8. die Erhaltung und Förderung der besonderen naturraumtypi- (Danthonia decumbens), Schmalblättriges Wollgras (Eriopho- schen Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Gebietes sowie seiner rum angustifolium), Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocoty- Ruhe und Ungestörtheit, le vulgaris), Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus), Kopfige Hainsimse (Luzula congesta), Pfeifengras (Molinia caerulea), 9. der Qualität, Leistungsfähigkeit sowie Regeneration der abioti- Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) und Blutwurz (Po- schen Schutzgüter Boden, Grundwasser, Klima und Luft. tentilla erecta). Der für einen dauerhaften Bestand des Lebens- (2) Die Fläche des NSG gemäß § 1 Abs. 4 umfasst einen Teil des ko- raumtyps notwendige Wasserhaushalt ermöglicht das Vorkom- härenten europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“; die men charakteristischer Arten in beständigen Populationen. Unterschutzstellung des NSG „Ochsenweide, Schafhauser Wald und b) 7120 „Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore“ Feuchtwiesen bei Esens“ trägt dazu bei, den günstigen Erhaltungszu- als östlich und nördlich des Benser Tiefs im zentralen Bereich stand der maßgeblichen Lebensraumtypen und Arten im FFH-Gebiet der Moor-Renaturierungsflächen großflächig vorkommen- „Ochsenweide, Schafhauser Wald und Feuchtwiesen bei Esens“ ins- der Lebensraumtyp der Hochmoore. Durch die nachhaltige gesamt zu erhalten oder wiederherzustellen (§ 32 Abs. 2 sowie § 7 Wiedervernässung haben sich Bult-Schlenken-Komplexe mit Abs. 1 Nr. 9 und Nr. 10 BNatSchG). einem charakteristischen Artenspektrum ähnlich des Lebens- (3) Erhaltungsziele des FFH-Gebietes im NSG sind die Erhaltung und raumtyps „Lebende Hochmoore“ (7110) entwickelt. Die Vor- Wiederherstellung günstiger Erhaltungszustände kommen der charakteristischen Arten sind stabilisiert. Die 1. insbesondere der prioritären Lebensraumtypen (Anhang I Bedingungen, dass sich weitere hochmoortypische Arten ein- FFH-Richtlinie) finden, sind optimiert. a) 6230 „Artenreiche Borstgrasrasen“ c) 7140 „Übergangs- und Schwingrasenmoore“ als arten- und strukturreicher, überwiegend gehölzfreier Borst- als torfmoosreiche, mit Gagelbüschen durchsetzte Bestände in grasrasen in enger und funktionaler räumlicher Verzahnung enger Verzahnung mit Wollgras-Torfmoosrasen insbesondere mit extensiv genutzten Feuchtwiesen und Flächen mit dem in nördlichen und südlichen Randbereichen der Moor-Rena- Lebensraumtyp „Pfeifengraswiesen“ (Molinion caeruleae) turierungsflächen östlich und nördlich des Benser Tiefs, ein- (6410), einschließlich ihrer charakteristischen Arten, insbe- schließlich ihrer charakteristischen Arten wie Gagelstrauch sondere Hasensegge (Carex leporina), Hirsensegge (Carex (Myrica gale), Sumpfblutauge (Potentilla palustris), Gewöhn- panicea), Pillensegge (Carex pilulifera), Schafschwingel (Fes- licher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), Fieberklee (Meny- tuca filiformis), Dreizahn (Danthonia decumbens), Kopfige anthes trifoliata), Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und Hainsimse (Luzula congesta), Teufelsabbiss (Succisa praten- Schnabelsegge (Carex rostrata) und versch. Torfmoosarten sis), Blutwurz (Potentilla erecta), Kriechweide (Salix repens) (Sphagnum spec.). Zu den dort vorkommenden gefährdeten und Hunds-Veilchen (Viola canina). Der für einen dauerhaften Arten gehören Sumpf-Weichorchis (Hammarbya paludosa), Bestand des Lebensraumtyps notwendige Wasserhaushalt ist Faden-Segge (Carex lasiocarpa), Moorlilie (Narthecium os- stabil und die charakteristischen Arten kommen in stabilen sifragum) und Mittlerer Wasserschlauch (Utricularia inter- Populationen vor. media). Der Wasserhaushalt ermöglicht einen dauerhaften Be- b) 7110 „Lebende Hochmoore“ stand dieses Lebensraumtyps und die charakteristischen Arten innerhalb der Moor-Renaturierungsflächen östlich und nörd- kommen in stabilen Populationen vor. lich des Benser Tiefs vorkommender Lebensraumtyp mit gut d) 7150 „Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften“ ausgeprägtem Bult-Schlenken-Komplex und einem hohem als kleinflächiges Moorstadium mit Schnabelried-Vegetation, Anteil hochmoortypischer Arten. Dazu gehören insbesondere eingebettet in andere nährstoffarme Gesellschaften innerhalb versch. Torfmoosarten (Sphagnum spec.), Rundblättriger Son- der Moor-Renaturierungsflächen östlich und nördlich des Ben- nentau (Drosera rotundifolia), Glockenheide (Erica tetralix), ser Tiefs, einschließlich ihrer charakteristischen Arten, insbe- Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Schmalblättriges Wollgras sondere Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), Rundblätt- (Eriophorum angustifolium), Mittlerer Wasserschlauch (Utri- riger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Mittlerer Sonnentau cularia intermedia) Sumpf-Weichorchis (Hammarbya paludo- (Drosera intermedia) und Schmalblättriges Wollgras (Erio- sa) und Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba). Der Was- phorum angustifolium). Durch einen dauerhaft ausreichenden serhaushalt reicht für eine dauerhafte Hochmoorrenaturierung Wasserhaushalt wird der Fortbestand dieses Lebensraumtyps notwendige aus und die charakteristischen Tier- und Pflanzen- gesichert und die charakteristischen Arten kommen in stabilen arten weisen stabile Populationen auf. Populationen vor. c) 91D0 „Moorwälder“ e) 9110 „Hainsimsen-Buchenwälder“ als überwiegend in den Randbereichen der Moor-Renaturie- als im Schafhauser Wald vorkommender, auf mäßig mit Nähr- rungsflächen östlich und nördlich des Benser Tiefs vorkom- stoffen versorgten, grundfrischen bis staufeuchten Mineralbö- mender Lebensraumtyp mit Moorbirke (Betula pubescens), den stockende eichenreiche Ausprägung des Lebensraumtyps vereinzelt Stieleiche (Quercus robur), Faulbaum (Frangula mit einem dominierenden Buchenanteil. Als kennzeichnende alnus), Strauchweiden (Salix spec.) und Eberesche (Sorbus Arten kommen neben Rotbuche (Fagus sylvatica) und Hainbu- aucuparia). Typische Arten der Krautschicht sind versch. che (Carpinus betulus) auch Stieleiche (Quercus robur) sowie Torfmoosarten (Sphagnum spec.), Schmalblättriges Wollgras Straucharten wie Ilex (Ilex aquifolium) vor. Die Bestände wei- (Eriophorum angustifolium), Schnabelsegge (Carex rostrata), sen eine lebensraumtypische Krautschicht mit Arten wie Breit- Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Gewöhnlicher Wasser- blättriger Wurmfarn (Dryopteris dilatata), Dorniger Wurm-

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 54 – farn (Dryopteris carthusiana), Frauenhaarmoos (Polytrichum 9. Brachflächen in eine andere Nutzungsart umzuwandeln; ausge- commune), Sauerklee (Oxalis acetosella), Drahtschmiele (De- nommen sind Flächen, die während der Laufzeit eines öffentli- schampsia flexuosa), und Efeu (Hedera helix) auf. Im NSG chen Programms aus der Nutzung genommen wurden, soll der Lebensraumtyp mit mehreren natürlichen und natur- 10. nachwachsende Rohstoffe anzubauen, nahen Entwicklungsphasen (Verjüngungsphase, unterwuchs- 11. die Anlage von Wildäckern, arme Optimalphase, Alters- und Zerfallsphase) in einem mo- 12. Grundwasser zu entnehmen, saikartigen Nebeneinander mit ausreichenden Flächenanteilen vorkommen. Charakteristisch sind ein angemessener Anteil an 13. in die bestehenden Verhältnisse im Wasserhaushalt in der Art Altholz sowie starkem liegenden und stehenden Totholz und einzugreifen, dass es zu einer weitergehenden Entwässerung des lebender Habitatbäume. Schutzgebietes oder von Teilflächen kommen kann; die Wasser- entnahme aus oberirdischen Gewässern, ausgenommen für das f) 9190 „Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Speisen von Viehtränken aus Gewässern II. Ordnung und wasser- Stieleiche“ führenden Gewässern III. Ordnung, ist grundsätzlich verboten, als im Schafhauser Wald vorkommender, eichendominierter 14. zu zelten, zu lagern oder Wohnwagen und andere für die Unter- Lebensraumtyp überwiegend mit Eichenaltbeständen auf mä- kunft geeignete Fahrzeuge aufzustellen, ßig bis gut mit Nährstoffen versorgten, grundfrischen bis stau- feuchten Mineralböden. Dominante Baumart ist die Stieleiche 15. offenes Feuer zu entzünden, (Quercus robur), im geringen Umfang treten auch die Buche 16. im NSG und in einer Zone von 500 m Breite um die Außengren- (Fagus sylvatica) und die Moorbirke (Betula pubescens) auf. zen des NSG herum unbemannte Luftfahrzeuge (z. B. Flugmo- Die Krautschicht ist geprägt durch charakteristische Arten wie delle, Drohnen) oder Drachen zu betreiben oder mit bemannten Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Pfeifengras (Moli- Luftfahrzeugen (z. B. Ballonen, Hängegleitern, Gleitschirmen, nia caerulea), Dorniger Wurmfarn (Dryopteris carthusiana), Hubschraubern) zu starten und, abgesehen von Notfallsituatio- Frauenhaarmoos (Polytrichum commune), Adlerfarn (Pteridi- nen, zu landen. Weiterhin ist es bemannten Luftfahrzeugen unter- um aquilinum), Sauerklee (Oxalis acetosella) und Breitblättri- sagt, eine Mindestflughöhe von 150 m über dem NSG zu unter- ger Wurmfarn (Dryopteris dilatata). schreiten; ausgenommen sind Maßnahmen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, der Landwirtschaft (hier zum Überprüfen von Im NSG umfassen die Bestände alle natürlichen oder natur- Flächen direkt vor einer Mahd) und zur Sicherung von Belangen nahen Entwicklungsphasen in mosaikartiger Struktur und mit der nationalen und / oder militärischen Sicherheit sowie der un- ausreichenden Flächenanteilen. Es ist ein überdurchschnittlich eingeschränkten Einsatzfähigkeit der Bundeswehr, hoher Anteil von Altholz, Höhlenbäumen und sonstigen leben- 17. die fischereiliche Nutzung von Gewässern, die nicht den Rege- den Habitatbäumen sowie von starkem liegenden und starkem lungen des Fischereirechts unterliegen, stehenden Totholz vorhanden. 18. Pflanzen und Tiere, insbesondere gebietsfremde oder invasive g) 3160 „Dystrophe Stillgewässer“ Arten, auszubringen oder anzusiedeln, als natürlich entstandene sowie künstlich angelegte nähstoff- 19. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, arme Klein- und Torfstichgewässer im südwestlichen Bereich der Moor-Renaturierungsflächen östlich und nördlich des 20. organisierte Veranstaltungen durchzuführen, ohne mind. 4 Wo- Benser Tiefs sowie im Schafhauser Wald mit div. Torfmoos- chen zuvor die Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde arten (Sphagnum spec.). Alle Kleingewässer bleiben erhalten eingeholt zu haben, und werden vor dem Eintrag von Nährstoffen geschützt. Der 21. die nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen, Wege Schutz und die Entwicklung der Torfstichgewässer werden und Flächen mit Kraftfahrzeugen aller Art zu befahren oder durch die Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in Kraftfahrzeuge aller Art dort abzustellen, den großflächigen Moorbereichen gesichert. Alle charakteris- 22. das Aufsuchen und Setzen von Geocaching-Punkten. tischen Arten kommen in stabilen Populationen vor. Die Ge- (2) Das NSG darf außerhalb der Wege und Straßen nicht betreten oder wässer spielen auch für Amphibien wie den Moorfrosch (Rana auf sonstige Weise aufgesucht werden (§ 16 Abs. 2, Satz 1 NAG- arvalis) sowie für Libellen, wie die Große Moosjungfer (Leu- BNatSchG). Ausgenommen sind gem. § 16 Abs. 2 Satz 2 NAG- corrhinia pectoralis), eine große Rolle. BNatSchG bestehende vertragliche Regelungen mit den Niedersäch- (4) Die Umsetzung der vorgenannten Erhaltungsziele insbesondere sischen Landesforsten zum Befahren von Wegen sowie das Betreten auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie von Pflege- und des Teilgebiets „Schafhauser Wald“ gem. § 23 NWaldLG. Entwicklungsmaßnahmen kann aufbauend auf die nachfolgenden (3) § 23 Abs. 3 und § 33 Abs. 1a BNatSchG bleiben unberührt. Schutzbestimmungen auch durch Angebote des Vertragsnaturschut- § 4 zes unterstützt werden. Freistellungen § 3 (1) Die in den Abs. 2 bis 5 aufgeführten Handlungen oder Nutzungen Verbote sind von den Verboten des § 3 Abs. 1 und 2 freigestellt. (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Handlungen verboten, (2) Freigestellt sind die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des NSG 1. das Betreten und Befahren des Gebietes durch die Eigentümerin oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen oder den Eigentümer und Nutzungsberechtigten sowie deren Be- können. Gleiches gilt für Handlungen außerhalb des NSG, die sich auftragte zur rechtmäßigen Nutzung oder Bewirtschaftung der auf das NSG entsprechend Satz 1 auswirken. Grundstücke, Im NSG werden insbesondere folgende Handlungen untersagt: 2. das Betreten und Befahren des Gebietes 1. bauliche und sonstige Anlagen aller Art zu errichten oder wesent- a) durch Bedienstete der Naturschutzbehörden sowie deren Be- lich zu verändern, auch wenn sie keiner Genehmigung bedürfen, auftragte zur Erfüllung dienstlicher Aufgaben, 2. neue Leitungen aller Art ober- und unterirdisch einschließlich b) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentlicher Stellen Überlandleitungen zu errichten, sowie deren Beauftragte zur Erfüllung der dienstlichen Auf- 3. Hunde frei laufen oder in den Gewässern schwimmen zu lassen, gaben dieser Behörden, solange die Tätigkeiten nicht mit flä- 4. wildlebende Tiere oder die Ruhe der Natur ohne vernünftigen chigen Eingriffen in Vegetation sowie Boden verbunden sind Grund durch Lärm oder auf andere Weise zu stören, (diese bedürfen einer vorherigen Anzeige bei der zuständigen Naturschutzbehörde), 5. Bodenbestandteile aller Art zu entnehmen, c) zur Wahrnehmung von Maßnahmen der Gefahrenabwehr oder 6. das Bodenrelief zu verändern, Verkehrssicherungspflicht. Die Durchführung ist bei der zu- 7. Landschaftselemente wie z. B. Hecken, Feldgehölze, Einzelbäu- ständigen Naturschutzbehörde vier Wochen vor Beginn an- me, Baumreihen, Alleen, naturnahe Gebüsche und Kleingewässer zuzeigen, es sei denn, es handelt sich um eine gegenwärtige sowie naturnah aufgebaute Waldränder zu beeinträchtigen oder erhebliche Gefahr, die ein sofortiges Handeln erfordert. In die- zu beseitigen, sem Fall ist die zuständige Naturschutzbehörde unverzüglich 8. bisher nicht mit Gehölzen bestockte oder nicht zum Wald ge- über die durchgeführten Maßnahmen zu unterrichten, hörende Flächen aufzuforsten, Kurzumtriebsplantagen, Weih- d) zur Durchführung von Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege nachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen anzulegen, und Entwicklung sowie Untersuchung und Kontrolle des Ge-

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 55 – bietes im Auftrag oder auf Anordnung der zuständigen Natur- g) bedarfsgerechte Düngung mit Mineraldünger, Kalkung nur schutzbehörde oder mit deren vorheriger Zustimmung; diese nach vorheriger Absprache mit der zuständigen Naturschutz- ist mindestens vier Wochen vor Beginn der Maßnahme einzu- behörde, holen, h) keine Ausbringung von Kot aus der Geflügelhaltung, Gülle, e) zur Beseitigung und für das Management von invasiven und/ Jauche, Klärschlamm sowie Gärresten aus Biogasanlagen, oder gebietsfremden Arten im Auftrag der zuständigen Natur- i) eine Mahd ist von innen nach außen oder von einer Seite aus schutzbehörde oder mit deren vorheriger Zustimmung; diese beginnend durchzuführen, ist mindestens vier Wochen vor Beginn der Maßnahme einzu- j) eine Nachtmahd zwischen Sonnenuntergang und Sonnenauf- holen, gang ist nicht zulässig, f) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre sowie Informa- k) keine zusätzlichen Entwässerungsmaßnahmen insbesondere tion und Bildung im Auftrag der zuständigen Naturschutzbe- durch Maßnahmen zur Absenkung des Grundwasserstandes hörde oder mit deren vorheriger Zustimmung; diese ist min- und durch die Neuanlage oder Ausbau von Gräben, Grüppen destens vier Wochen vor Beginn der Maßnahme einzuholen, sowie Drainagen; zulässig bleibt die Unterhaltung und In- g) durch die Niedersächsischen Landesforsten im Rahmen von standsetzung rechtmäßig bestehender Entwässerungseinrich- ihr organisierten Veranstaltungen auf deren Flächen im Rah- tungen, wenn die beabsichtigten Maßnahmen der zuständigen men des gesetzlichen Bildungsauftrages nach § 15 Abs. 4 Nr. 3 Naturschutzbehörde vorher angezeigt wurden und diese zuge- NWaldLG; die zuständige Naturschutzbehörde ist mindestens stimmt hat oder innerhalb von vier Wochen nach der Anzeige eine Woche zuvor zu informieren. nicht tätig geworden ist. 3. die ordnungsgemäße Unterhaltung der bestehenden Wege in der Abweichungen bedürfen der vorherigen Zustimmung der zustän- vorhandenen Breite, mit dem bisherigen Deckschichtmaterial und digen Naturschutzbehörde. Auf Flächen mit bestehenden Kom- soweit dies für die freigestellten Nutzungen erforderlich ist, je- pensationsverpflichtungen bleiben die zum Zeitpunkt des Inkraft- doch ohne Verwendung von Bau- und Ziegelschutt sowie Teer- tretens der Verordnung jeweils festgesetzten Auflagenkataloge und Asphaltaufbrüchen; die Erhaltung des Lichtraumprofils hat unberührt. durch fachgerechten Schnitt zu erfolgen, 2. Auf den als FFH-Gebiet gemeldeten Flächen mit landwirtschaft- 4. die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in Gewäs- licher Bodennutzung sind die folgenden Vorgaben zu beachten: sern zweiter Ordnung und dritter Ordnung sowie sonstigen Ent- a) keine Umwandlung in Acker, auch keine Ackerzwischennut- wässerungsgräben, die nicht dritter Ordnung sind, nach den zung, Grundsätzen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), des Nieder- b) kein Umbruch, sächsischen Wassergesetzes (NWG) und des Bundesnaturschutz- c) keine Grünlanderneuerung, keine Über- und Nachsaaten; un- gesetzes (BNatSchG) unter besonderer Berücksichtigung des bedingt erforderliche Beseitigung von flächigen Schäden der Schutzzwecks und der Erhaltungsziele gemäß § 2 dieser Verord- Grasnarbe (z. B. Wildschäden) ausschließlich im Scheiben- nung sowie unter besonderer Berücksichtigung der artenschutz- oder Schlitzdrillverfahren nur mit für den Lebensraumtyp ty- rechtlichen Belange, pischen Gräsern und Kräutern mit vorheriger Zustimmung der 5. das Befahren des Benser Tiefs als Wasserwander-Gewässer mit zuständigen Naturschutzbehörde, Kanus, Kajaks oder Ruderbooten, außerhalb des Zeitraumes vom d) keine Veränderung des Bodenreliefs insbesondere durch Ver- 01. April bis 15. Juli eines Jahres, füllen von Bodensenken, Bodenmulden und -rinnen und durch 6. die Nutzung und Unterhaltung der bestehenden rechtmäßigen An- Einebnung und Planierung, lagen und Einrichtungen; die Instandsetzung ist zulässig, wenn e) das Mähgut ist grundsätzlich spätestens eine Woche nach der die beabsichtigten Maßnahmen der Naturschutzbehörde mindes- Mahd zu entfernen und einer ordnungsgemäßen Verwendung tens vier Wochen vor Umsetzung angezeigt wurden; bei nicht vor- zuzuführen, hersehbaren, kurzfristig erforderlich werdenden Arbeiten ist die f) keine Anlage von Mieten, Dunglagerplätzen oder Lagerflä- Naturschutzbehörde unverzüglich zu informieren, chen für landwirtschaftliche Produkte, 7. Maßnahmen, zu deren Durchführung eine gesetzliche Verpflich- g) kein Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, tung besteht; die Durchführung ist bei der zuständigen Natur- schutzbehörde mind. eine Woche vor Beginn anzuzeigen, h) Düngung und Kalkung nur nach vorheriger Absprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde, 8. Freigestellt sind alle Maßnahmen entsprechend des mit der zu- ständigen UNB einvernehmlich abgestimmten Fachkonzeptes i) grundsätzlich keine Ausbringung von Kot aus der Geflügel- Kompensationsflächenpool „Neue Ochsenweide Esens“ in der haltung, Jauche, Gülle und Klärschlamm sowie Gärresten aus jeweils gültigen Fassung. Biogasanlagen, (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße natur- und landschaftsverträg- j) eine Mahd ist von innen nach außen oder von einer Seite aus liche landwirtschaftliche Bodennutzung auf den zum Zeitpunkt des beginnend durchzuführen, Inkrafttretens der Verordnung landwirtschaftlich genutzten Parzel- k) eine Nachtmahd zwischen Sonnenuntergang und Sonnenauf- len entsprechend den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis gem. gang ist nicht zulässig, § 5 (2) BNatSchG ausschließlich als Dauergrünland sowie nach den l) keine zusätzlichen Entwässerungsmaßnahmen insbesondere folgenden Vorgaben: durch Maßnahmen zur Absenkung des Grundwasserstandes 1. Außerhalb der als FFH-Gebiet gemeldeten Flächen mit landwirt- und durch die Neuanlage oder den Ausbau von Gräben, Grüp- schaftlicher Bodennutzung sind folgende Vorgaben als „Grund- pen sowie Drainagen; zulässig bleibt die Unterhaltung und In- schutz“ für Grünland zu beachten: standsetzung rechtmäßig bestehender Entwässerungseinrich- tungen, wenn die beabsichtigten Maßnahmen der zuständigen a) keine Umwandlung in Acker, auch keine Ackerzwischennut- Naturschutzbehörde vorher angezeigt wurden und diese zuge- zung, stimmt hat oder innerhalb von vier Wochen nach der Anzeige b) kein Umbruch, nicht tätig geworden ist, c) Grünlanderneuerung nur durch Über- oder Nachsaaten aus- m) Beweidung mit einer geringen Besatzdichte (max. 1 GV/ha) schließlich im Scheiben- oder Schlitzdrillverfahren und nur mit Rindern, Schafen oder Ziegen, mit für den Naturraum typischen Gräsern und Kräutern; in be- n) keine Zufütterung der Weidetiere, gründeten Fällen kann nach vorheriger Rücksprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde davon abgewichen werden, o) Portionsbeweidung nur nach vorheriger Absprache mit der zu- ständigen Naturschutzbehörde, d) keine Veränderung des Bodenreliefs, insbesondere durch Ver- p) bei einer Beweidung ist eine einmalige jährliche Mahd in den füllen von Bodensenken, Bodenmulden und -rinnen und durch Monaten September oder Oktober eines Jahres möglich. Bleibt Einebnung und Planierung, eine Beweidung aus oder handelt es sich um Standorte mit e) keine Anlage von Mieten, Dunglagerplätzen oder Lagerflä- stärkerem Aufwuchs, kann eine Mahd zusätzlich in der ersten chen für landwirtschaftliche Produkte, Juliwoche eines Jahres erfolgen. Das Mähgut ist grundsätzlich f) der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist vorab spätestens eine Woche nach der Mahd zu entfernen und einer mit der zuständigen Naturschutzbehörde abzustimmen, ordnungsgemäßen Verwendung zuzuführen. Mähgut in gerin-

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 56 – gen Mengen, das bei Maßnahmen der Narbenpflege anfällt, tensivierungs- und Stilllegungsprogramm teilgenommen haben, kann auf den Flächen verbleiben. ist möglich. Die Wiederaufnahme einer Bewirtschaftung ist der Auf Flächen mit bestehenden Kompensationsverpflichtungen zuständigen Naturschutzbehörde vier Wochen zuvor anzuzei- bleiben die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung je- gen. weils festgesetzten Auflagen unberührt. (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft im Wald im Sin- 3. Die Unterhaltung und Instandsetzung bestehender Weidezäune ne des § 5 Abs. 3 BNatSchG und des § 11 NWaldLG einschließlich (ggf. auch Wechsel gegen wolfsichere Zäune) und Viehtränken der Errichtung und Unterhaltung von Zäunen und Gattern und der sowie deren Neuerrichtung in ortsüblicher Weise sind freigestellt. Nutzung und Unterhaltung von sonst erforderlichen Einrichtungen 4. Eine Unterhaltung rechtmäßig bestehender Viehunterstände ist und Anlagen sowie nach folgenden Vorgaben: freigestellt; eine Instandsetzung oder Neuerrichtung bedarf der 1. auf Waldflächen im FFH-Gebiet, die nach dem Ergebnis der Ba- vorherigen Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde. siserfassung keinen FFH-Lebensraumtyp darstellen, Grundsätzlich sind Viehunterstände in ortsüblicher Weise unter a) ohne großflächige Änderung des Wasserhaushalts, Verwendung ortsüblicher Materialien zu errichten. b) der Holzeinschlag und die Pflege mit dauerhafter Markierung 5. Der Einsatz von Hunden zu Zwecken des Viehtriebs und der Hü- und Belassung aller Stammhöhlenbäume, tung von Weidetieren ist erlaubt. 2. auf Waldflächen im FFH-Gebiet mit wertbestimmenden Lebens- 6. Die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von vorübergehend raumtypen gemäß der in den beiden tabellarischen Übersichten nicht genutzten Flächen, die an einem landwirtschaftlichen Ex- dargestellten Einschränkungen:

FFH-Lebensraumtyp

Die Freistellung der auf Sandebenen mit Stieleiche“ 91D0 „Moorwälder“ ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gilt „Hainsimsen-Buchenwälder“ 9110 9190 „Alte bodensaure Eichenwälder

I auf Waldflächen mit wertbestimmenden Lebensraumtypen, soweit

a ein Kahlschlag unterbleibt und die Holzentnahme nur einzelstammweise oder durch Femel- oder x x x Lochhieb vollzogen wird,

b auf befahrungsempfindlichen Standorten und in Altholzbeständen die Feinerschließungslinien x x x einen Mindestabstand der Gassenmitten von 40 Metern zueinander haben,

c eine Befahrung außerhalb von Wegen und Feinerschließungslinien unterbleibt, ausgenommen x x x sind Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjüngung,

d in Altholzbeständen die Holzentnahme und die Pflege in der Zeit vom 1. März bis 31. August nur x x x mit Zustimmung der Naturschutzbehörde erfolgt,

e eine Düngung unterbleibt, x x x

f eine Bodenbearbeitung unterbleibt, wenn diese nicht mindestens einen Monat vorher der Natur- x x x schutzbehörde angezeigt worden ist; ausgenommen ist eine zur Einleitung einer natürlichen Ver- jüngung erforderliche plätzeweise Bodenverwundung,

g eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, wenn diese nicht mindestens einen Monat vorher der Natur- x x x schutzbehörde angezeigt worden ist; Moor- und Flechten-Kiefernwälder sind grundsätzlich von Kalkungsmaßnahmen auszunehmen,

h ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungiziden vollständig unterbleibt und von sonstigen x x x Pflanzenschutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser nicht mindestens zehnWerktage vorher der Naturschutzbehörde angezeigt worden und eine erhebliche Beeinträchtigung i. S. des § 33 Abs. 1 Satz 1 und des § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar belegt ausgeschlossen ist,

i eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn diese nicht mindestens einen Monat vorher der x x x Naturschutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des Einbaus von nicht mehr als 100 kg milieuangepasstem Material pro Quadratmeter,

j ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit Zustimmung der Naturschutzbehörde erfolgt, x x x

k eine Entwässerungsmaßnahme nur mit Zustimmung der Naturschutzbehörde erfolgt, x x

l auf Moorstandorten nur eine dem Erhalt oder der Entwicklung höherwertiger Biotop- oder x Lebensraumtypen dienende Holzentnahme und diese nur mit Zustimmung der Naturschutz- behörde erfolgt.

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 57 – FFH-Lebensraumtyp

Die Freistellung der

ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gilt zusätzlich „Hainsimsen-Buchenwälder“ 9110 9190 „Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Stieleiche“ 91D0 „Moorwälder“

II auf Waldflächen mit wertbestimmenden Lebensraumtypen, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung den Erhaltungszustand „B“ oder „C“ aufweisen, soweit

1 beim Holzeinschlag und bei der Pflege

1a ein Altholzanteil von mindestens 20 % der Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin x x x oder des jeweiligen Eigentümers erhalten bleibt oder entwickelt wird,

1b je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen x x x Eigentümers mindestens drei lebende Altholzbäume dauerhaft als Habitatbäume markiert und bis zum natürlichen Zerfall belassen oder bei Fehlen von Altholzbäumen auf 5 % der Lebensraum- typfläche der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentümers ab der dritten Durch- forstung Teilflächen zur Entwicklung von Habitatbäumen dauerhaft markiert werden (Habitat- baumanwärter); artenschutzrechtliche Regelungen zum Schutz von Horst- und Höhlenbäumen bleiben unberührt,

1c je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentü- x x x mers mindestens zwei Stück stehendes oder liegendes starkes Totholz bis zum natürlichen Zerfall belassen werden,

1d auf mindestens 80 % der Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen x x x Eigentümers lebensraumtypische Baumarten erhalten bleiben oder entwickelt werden,

2 bei künstlicher Verjüngung x x x

2a ausschließlich lebensraumtypische Baumarten und dabei auf mindestens 80 % der Verjüngungs- x x fläche lebensraumtypische Hauptbaumarten angepflanzt oder gesät werden,

2b auf mindestens 90 % der Verjüngungsfläche lebensraumtypische Baumarten angepflanzt oder x gesät werden.

Eine Karte mit der genauen Lage der Lebensraumtypen dieser Verordnung kann bei der Naturschutzbehörde während der Dienststunden unentgeltlich eingesehen werden.

(5) Freigestellt sind Maßnahmen gem. der Darstellungen in der Tabelle 2. Folgende Maßnahmen bedürfen der vorherigen Zustimmung der zu § 4 Abs. 4 Nr. 2, Zeilen Ia bis l, wenn und solange der Zeitpunkt zuständigen Naturschutzbehörde: und die Dauer der Maßnahme sowie die Art der Durchführung durch a) die Anlage von Wildäsungsflächen sowie Futterplätzen; der einen Bewirtschaftungsplan i. S. des § 32 Abs.5 BNatSchG festgelegt Zustimmung zur Fütterung bedarf es nicht, wenn eine Be- sind, der von der Naturschutzbehörde oder mit deren Zustimmung kanntgabe der Notzeit durch den Kreisjägermeister gem. § 32 erstellt worden ist. (1) NJagdG erfolgt ist, (6) Der Erschwernisausgleich nach § 42 Abs. 4 und 5 NAGBNatSchG b) die Errichtung von mit dem Boden fest verbundenen jagdwirt- richtet sich nach den Vorschriften der Erschwernisausgleichsverord- schaftlichen Einrichtungen (wie z. B. Hochsitzen) sowie nung Wald. c) anderen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen in nicht ortsübli- (7) Freigestellt ist cher landschaftsangepasster Art. 1. die ordnungsgemäße fischereiliche Nutzung im Benser Tief unter 3. Nicht freigestellt ist die Ausübung der Jagd mit Totschlagfallen. größtmöglicher Schonung der natürlichen Lebensgemeinschaften Die zuständige Naturschutzbehörde stimmt im Einvernehmen mit der im Gewässer und an seinen Ufern, insbesondere der natürlich vor- zuständigen Jagdbehörde Ausnahmen von diesen Regelungen zu, so- kommenden Wasser- und Schwimmblattvegetation und nach fol- fern diese nicht dem Schutzzweck des § 2 zuwiderlaufen. genden Vorgaben: (9) In den in Absätzen 2 bis 5 sowie 7 genannten Fällen kann eine er- a) Fischbesatzmaßnahmen nach den Grundsätzen des Nds. Fi- forderliche Zustimmung von der Naturschutzbehörde erteilt werden, schereigesetzes und der Binnenfischereiordnung, wenn und soweit keine Beeinträchtigungen oder nachhaltigen Stö- b) ein Anfüttern mit wenigen handgroßen Portionen während der rungen des NSG oder seiner für die Erhaltungsziele oder den Schutz- Ausübung der Angelfischerei ist erlaubt, zweck maßgeblichen Bestandteile zu befürchten sind. Die Erteilung c) keine Einrichtung zusätzlicher fester Angelplätze und keine der Zustimmung kann mit Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Aus- Schaffung neuer Pfade. führungsweise versehen werden. (8) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd mit dem Ein- (10) Weitergehende Vorschriften des § 30 BNatSchG und § 24 NAG- satz von Jagdhunden nach folgenden Vorgaben: BNatSchG sowie die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 1. keine Anlage von Wildäckern und Hegebüschen, BNatSchG bleiben unberührt.

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 58 – (11) Die im Geltungsbereich der Verordnung liegenden, in verschiedenen § 9 Genehmigungsverfahren festgesetzten Kompensationsflächen und Ordnungswidrigkeiten jeweils dafür einzuhaltenden Kataloge mit Bewirtschaftungsauflagen (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG i. V. m. § bestehen weiterhin. Außerdem gilt das mit der zuständigen UNB ein- 43 Abs. 3 Nr. 1 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder fahrläs- vernehmlich abgestimmte Fachkonzept Kompensationsflächenpool sig gegen die Verbote in § 3 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung verstößt, „Neue Ochsenweide Esens“ in der jeweils gültigen Fassung. Zusätz- ohne dass die Voraussetzungen einer Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis liche Maßnahmen zur weiteren naturraumbezogenen, naturschutz- 7 dieser Verordnung vorliegen oder eine erforderliche Zustimmung fachlichen Aufwertung von Kompensationsflächen und von Flächen erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. Die Ordnungswidrigkeit im Kompensationsflächenpool „Neue Ochsenweide“, die mit der zu- kann nach § 43 Abs. 4 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu ständigen Naturschutzbehörde im Vorfeld abgestimmt wurden, sind 50.000 Euro geahndet werden. ebenfalls freigestellt. (2) Ordnungswidrig im Sinne von § 43 Abs. 3 Nr. 7 NAGBNatSchG (12) Bestehende, rechtmäßige behördliche Genehmigungen, Erlaubnisse handelt, wer entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG i. V. m. § 16 oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unberührt. Abs. 2 NAGBNatSchG und § 3 Abs. 2 dieser Verordnung das NSG § 5 außerhalb der Wege betritt oder auf sonstige Weise aufsucht, ohne Befreiungen dass die Voraussetzungen für eine Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 6 (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann die zuständige Natur- vorliegen oder eine erforderliche Zustimmung erteilt oder eine Be- schutzbehörde nach Maßgabe des § 67 BNatSchG i.V.m. § 41 NAG- freiung gewährt wurde. Die Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 Abs. BNatSchG eine Befreiung gewähren. 4 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten kann ge- werden. währt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prüfung nach § 34 Abs. § 10 1 Satz 1 BNatSchG i.V.m. § 26 NAGBNatSchG als mit dem Schutz- Inkrafttreten zweck dieser Verordnung vereinbar erweisen oder die Voraussetzun- (1) Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung im Amtsblatt gen des § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. für den Landkreis Wittmund in Kraft. § 6 (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung über das NSG „Ochsenweide“, Anordnungsbefugnis vom 14.03.1984 (Amtsblatt für den Reg,-Bez. Weser-Ems Nr. 12 v. Gemäß § 2 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 NAGBNatSchG kann die zuständige 23.3.1984, S. 292) außer Kraft. Naturschutzbehörde auch die Wiederherstellung des bisherigen Zustands (3) Die Verordnungen über das LSG „Benser Tief“ (Amtsblatt für den anordnen, wenn gegen die Verbote des § 3 oder die Zustimmungs-, Ein- Reg. Bez. Weser-Ems Nr. 27 vom 04.07.1980, S. 647) sowie über vernehmensvorbehalte oder Anzeigepflichten dieser Verordnung versto- das LSG „Leegmoor“ (Amtsblatt für den Reg. Bez. Weser-Ems Nr. ßen wurde und Natur oder Landschaft rechtswidrig zerstört, beschädigt 6 vom 01.04.1977, S. 40) werden im Geltungsbereich dieser Verord- oder verändert worden sind. nung aufgehoben. § 7 Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen Hinweis auf die Jahresfrist zur Geltendmachung (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben die Durch- von Verfahrensfehlern führung von folgenden durch die zuständige Naturschutzbehörde an- Eine Verletzung der in § 14 Abs. 1 bis 3 des NAGBNatSchG genannten geordneten oder angekündigten Maßnahmen zu dulden: Verfahrensvorschriften ist unbeachtlich, wenn sie nicht innerhalb eines 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und Wiederher- Jahres nach Verkündung der Rechtsverordnung schriftlich unter Angabe stellung des NSG oder einzelner seiner Bestandteile, des Sachverhalts, der die Verletzung begründen soll, bei der zuständigen 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des NSG und Naturschutzbehörde geltend gemacht wird. seiner Wege sowie zur weiteren Information über das NSG. Wittmund, den 17.12.2018 (2) Zu dulden sind insbesondere Landkreis Wittmund 1. die in einem Managementplan, Maßnahmenblatt oder Pflege- und Der Landrat Entwicklungsplan für das NSG dargestellten Maßnahmen, Heymann 2. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen wie das Entfernen von Neophytenbeständen und die Beseitigung von Ge- hölzanflug in Offenlandbiotopen. (3) Auf den Flächen der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) erfol- gen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf Grundlage des gemäß § 32 Abs. 5 BNatSchG und Ziffer 4.2 des Erlasses „Schutz, Pflege und Entwicklung von Natura 2000-Gebieten im Landeswald“ (Gem. RdErl. D. ML u. d. MU v. 21. 10.2015 - 405-22055-97 100) zwischen NLF und zuständiger Naturschutzbehörde abgestimmten Bewirt- schaftungsplanes. (4) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG bleiben unbe- rührt. § 8 Umsetzung von Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Regelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraum- typen. (2) Die in § 7 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen Maßnah- men dienen darüber hinaus der Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verordnung vorge- sehenen Maßnahmen dienen insbesondere 1. Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen der zuständigen Naturschutzbehörde, 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen des Ver- tragsnaturschutzes, 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 Abs.1 NAGBNatSchG.

– Amtsblatt Landkreis Wittmund / 31. Januar 2019 / Seite 59 –