Der Kinematograph (August 1931)
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DAS AITESIE IILM FACH BUTT lii VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 5. Jahrgang Berlin, den 1. August 1931 Nummer 175 Heros Huyras Ein offener Brief Wir haben vorgestern, ob man Vorauszchlungen 'chon damit man uns nicht durch umfangreiche Neu¬ orwirft, daß wir es an der engagements 'itigen Objektivität fehlen retten will. äßen, die oifiziöse Nachricht Drittens: Interessant er die Übernahme des erosfilm-Verleih in Leipzig zu welchem Prozentsatz durch den zweiten Vorsitzen¬ cie einzelnen Leihverträge den des Reichsverbandes durchschnittlich! getätigt wer¬ Deutscher Lichtspieltheater. den. insbesondere, ob Herrn Huyras, in der Form gebracht, wie sie unser Leip¬ unter fünfunddreißig ziger Korrespondent dem Prozent „Kinemalograph“ übermit¬ vermietet wird und ob in telte. diesem billigen Leihpreis das Wir gehen sicher nicht so sehnsüchtig herbeige¬ fehl, wenn wir annehmen, wünschte Beiprogramm nun daß diese Mitteilungen sozu¬ in so vorbildlichem Maß sagen offiziös ge wesen sind, eingeschlossen so daß wir uns zweifellos er¬ ist, daß hier einmal ein lauben dürfen, im Anschluß Theaterbesitzerverleih vor¬ an diese Bekanntmachangen bildlich wirken könnte. ein paar ganz konkrete Fragen Unsere Neugierde erstreckt an die Heros oder Herrn sich dann viertens wei¬ Huyras zu richten, deren Be¬ ter auf die Tatsache, oh die antwortung zweifellos zur Zusammenarbeit mit der Ge¬ Klärung der Situation ganz nossenschaft der mitteldeut¬ ■ heblich beitragen wird. schen Lichlspieitheaterbesit- * zer außerdem in Theaterbesitzern gemacht Wir fragen das nicht, weil einer zwangsweisen Ver¬ Erstens: Die Firma worden sind? uns diese Abmachungen von pflichtung Huyras — um eine Wendung Zweitens: Erfolgt diese seiten der Heros nicht ge¬ >m offiziösen Kommunique zur Abnahme aller Heros¬ Erfüllung der bereits bezahl¬ fallen, sondern wir wünschen zu übernehmen — über- filme besteht. ten Verträge nur einmal an einem prak¬ nimmt also die Abwicklung Wir interessieren uns für ohne Verpflichtung zum tischen Beispiel festzustellcn. diesen Umstand, weil ja der bereits bestehenden Abschluß der neuen Pro¬ ob nicht hier in einem Spe¬ Mitteldeutschland sehr stark Verträge duktion zialfall ein Führer des am D. L. S. interessiert ist, mit den Firmen Hegewald oder ist derjenige, der Er¬ Reichsverbandes bei dieser Organisation Ab¬ und Silva. füllung dieses allen Vertra¬ blinde Abschlüsse nahmeverpflichtungen hat Werden bei dieser Liefe¬ ges, für den er vorausbezahlt und durch Verpflichtungen für eine Produktion wünscht, rung alle Vorauszahlungen hat, erreichen will, die man auf der anderen bei beiden Institutionen restlos und ohne Vorbehalt gezwungen, Seite immer so gründlich sozusagen für den freien angerechnet, die auf die alten eine größere Neuproduktion und energisch bekämpft. Verleiher kaum noch in Frage Hegewald-Filme von den abzunehmen? käme. m„Kinematograph>> — billig und erfolgreich In der offiziösen Verlaut¬ sich schon eine Möglich eit barung wird dann darauf Bühne und Film verständigen sich dazu gibt — die Leihprc: hingewiesen, daß alle Schritte Gestern nachmittag traten zum ersten Male die Beauf¬ noch mehr zu senken, in dieser Angelegenheit tragter des Verbandes der Berliner Bühnenleiter und Ver¬ als Umsatztantiemen in ei er im Einverständnis mit dem treter dis Verbandes der Filmindustriellen zu einer Be- Genossenschaft zu the- u Reichsverband sprechur g in den Räumen der Spitzenorganisation der deut¬ schen Filmindustrie zusammen. rieren. getan worden sind und daß Ein offizielles Kommunique Ober diese interessante und Wir wollen auch ni ht ähnliche Abmachungen mit anscheinend außerordentlich fruchtbare Aussprache wird näher untersuchen, wel te anderen deutschen Bezirken erst im Laufe des Sonnabend vormittags ausgegeben. Schlußfolgerungen sich in Wie aber der ..Kinematograph" von gut informierter Seite folgen sollen. zug auf die Lebenskraft Wir nehmen diese Tat¬ hört, hat man eine ganze Reihe von Problemen erörtert, die übe; die Frage der Gagcnregelung hinausgehen und die einzelnen Unterverbändt sache so hin. wie sie von schon sehr bald erneut gemeinsam besprochen werden, sich selbst heraus ergel r Herrn Huyras der Öffent¬ nachden sie von den Theaterdirektoren und den Filmfabri¬ müssen, wenn man sich üb r kanten 'unächst in den in Frage kommenden Verbänden lichkeit übergeben wurde, legt, daß sie und dürfen in dieser Rede¬ einzeln diskutiert worden sind. Unser Gewährsmann betont, daß sich auf beiden Seiten nicht nur über die Spio wendung wohl nicht mehr ganz deutlich der Wille zur Zusammenarbeit gezeigt habe abgabe, und nicht weniger ver¬ und daß diese Sitzung sicherlich den Anfang zu einem er¬ muten, daß man den alten sprießlichen Zusammenwirken zwischen Film und Bühne sondern jetzt noch über 1 - Traum von der Reichsfilm¬ darstelle. sondere Geschäfte finanzi- rt gesellschaft auf diesem Um¬ werden müssen. weg zur Wirklichkeit machen Das sind alles Dinge, i aktuell geworden sind oder abschließen will, also auf will. zu gegebener Zeit einmal . ★ die von ihr selbst als wesent¬ einem Bestellschein, der in Diskussion gestellt werd lich und wchtig für das neue seiner endgültigen Form müssen. Wir wollen n r Dieses Thema aber ist in Unternehmen in den Vorder¬ überhaupt noch nicht fest¬ heute auf diese Argumet > diesem Zusammenhang we¬ grund gerückt wurden. steht. hinweisen, damit uns nb niger interessant als die ★ später der Vorwurf geraa. Frage, ob denn die Heros Wir bitten freundlichst. Man kann nicht damit wird, wir äußerten uns p< überhaupt in der Lage ist, diesen Artikel nicht irgend¬ kommen, daß Herr Huyras ja festum. alle mit der Firma Hege¬ wie oder irgendwo * als zweiter Vorsitzender des wald getätigten Verträge mit einer Handbewegung überhaupt zu erfüllen. Reichsverbandes den leiten¬ Als damals das Deutsc abtun zu wollen. Wir stellen diese Frage den Herren der Heros diesen Lichtspiel-Svndikat unter Es ist uns außerordentlich Bestellschein schon zugängig weil man in Berlin davon viel günstigeren Auspizk 1 ernst mit unseren Anfragen, gemacht hätte. spricht, daß eine immerhin viel stärker kapitalisiert u . und wir wünschen eine recht Schließlich bestimmt ja erhebliche Menge Par viel weitgehender unterstüt 1 ausfüh-liche Antwort, die wir nicht Hegewald-Masse, selbstverständlich gern ver¬ gegründet wurde, stellte m r rämlich zehn Tonfilme, v on öffentlichen, weil ja im Hin¬ ein einzelner den durchaus richtigen Grün c’er Märkischen vermietet tergrund derHeros eine ganze die Formulierungen, sondern satz auf. daß diese Filr.t- werden soll. die schon Reihe von Problemen schlum¬ der Gesamtvorstand nach genossenschaft und d' r äußerlich ihre Trennung von mern, die öffentlich ange¬ Anhörung der Landesver¬ Reichsverband der Heros dadurch vollzog, schnitten werden müssen, bände. zwei getrennte Dinge daß sie ins Terrahaus über weil sie gerade in diesen Ta¬ Hinzu kommt noch, daß sein müßten. gen. wo man sich um Bedin¬ man ja zunächst den Ver¬ Man sollte diese Frage Man agitierte kurze Zc t gungen streitet und um Pro¬ such machen will — eine Un¬ später mit allen Mitteln d in aller Öffentlichkeit zente handelt, ternehmung, von der wir uns für. daß D.L.S.-Führer nie! t klären. damit nicht der außerordentlich wichtig allerdings nicht viel erhoffen im Vorstand des Hauptve - falsche Eindruck bei den sind. — mit der AdF. bandes sein dürften. Hätte Theaterbesitzern entsteh*, * am liebsten auch die D.L.S - daß sie mit dem neuen He¬ zu einer Verständigung Leute aus den Landesve- ros-Vertrag Vielleicht hat man bei der zu gelangen. bandsvorständen entfernt. alle vorausbezahlten Heros wirklich Welcher Vorteil ist dann Heute stellt sich d» den Stein der Weisen alten Hegewald-Bilder be¬ im Falle einer Verständigung Reichsverband gefunden. Und vielleicht kann für die Reichsverbandsmit¬ kämen. während es sich in aktiv Wirklichkeit dcch nur um man hier gute Ware billiger glieder da? Und was ver¬ einen Teil handelt. liefern, als das andere In¬ spricht man sich hinter eine Bewegung, die < > der jetzigen Zeit viel schwit stitute können. von der Umsatzbeteiligung, riger, komplizierter und ut Wir hätten noch eine Man wird das ja vor allem die der Landesverband Mit¬ sicherer .ist als damals, a- ganze Reihe von Fragen zu an dem Programm der Heros teldeutschland von derHeros Schilling. Weinschenk. Kür¬ stellen, die aber deswegen sehen, das im Augenblick durch Genossenschaft erhält? zel, Stegerwald und die ai - nicht so öffentlich formuliert der Öffentlichkeit noch nicht deren zur Tat schritten. werden sollen, weil man bei bekannt ist. * Damals war man dagege1 all diesen Dingen einwenden Wir wollen heute nicht könnte, es handle sich um Interessant ist übrigens, darüber diskutieren, ob es Geschäft und Reichs¬ privatgeschäftliche Dinge, die daß die Heros bekannt gibt, nicht in solchen Zeitläuften, verband die Öffentlichkeit nichts an¬ daß sie auf dem wo alle Theaterbesitzer bis miteinander zu verknüpfe: gingen. Bestellschein des Reichs¬ zum äußersten zu kämpfen obwohl weitgehender Einflu : Wir haben deshalb unsere verbandes haben, richtiger ist — wenn auf Verwaltung und Produk¬ Neugier auf die Punkte be¬ tion gegeben wurde. Di' schränkt, die durch Gründe möchten wir heut- PARIS" Muse Hotel Nah^Studio Psth* NATAN-RA^ID FILM das Kommunique der Leip¬ Jetzt Komfort-Zimmer sb 30 frs.. mit Bsd sb 50 Irs. Sonderpreise Hr nicht erörtern, obwohl g' - ziger Heros längeren Aul.athslt Tcl,t,,mmAdr...e: MUSOTtl il PARIS (Schluß des Leitartikels vorletzte Seit- ’ ISchluß de» Leitartikel») wenigstens offiziell — ver¬ von praktischen Ergebnissen darüber anregt, wie Führer¬ rade kleine Beobachtungen brannt hätte. Ob man damit viel