Die Böhmetal-Kleinbahn Das Konzept und die Umsetzung Die Böhmetal-Kleinbahn hat ein Museumskonzept aufgrund der Vorgaben des Deutschen Museumsbundes – bei denen die Gesellschaft Mitglied ist – erarbeitet, dass jeder Interessierte in der Homepage www.klbg-ggmbh.de/museumskonzept.html einsehen und herunterladen kann. Dabei wurde auf die örtlichen Gegebenheiten ebenso Rücksicht genommen, wie auf historische Belange. Der Frage, wie hätte eine Landwirtschaftsbahn ausgesehen, wenn sie um 1890 zwischen und Böhme gebaut worden wäre, ist dabei besonderer Raum gewidmet worden. Mit den Originalfahrzeugen und Nachbauten möchten wir einen authentischen Kleinbahnbetrieb in allen ihren Facetten darstellen – vom Bummelzug mit Gütertransport über den Express mit Postbeförderung, einem Güterzug bis hin zum Lumpensammler mit Boot- und Radbeförderung. Auch landwirtschaftliche Gerätschaften aus der Zeit der Kleinbahnen wurde gesammelt und soll ausgestellt werden. Im Eisenbahnerwohnhaus ist eine kleine Bibliothek eingerichtet. Wie zu Zeiten des Kleinbahnbetriebes laufen Hühner, Kaninchen, Gänse und anderes Kleinvieh auf dem Hof herum. Im denkmalgeschützten Original-Wellblechbahnhof können Bahnsteigkarten sowie Espressgutkarten und Fahrkarten erworben werden. Unsere Gäste sollen einen erholsamen, entschleunigten Urlaubstag erleben! .

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Lok 4 stammt von der Norddeutschen Affinerie in Hamburg- Veddel. Sie kam 1974 nach Holm-Seppensen, um dort die Personenzüge zu ziehen. Bei der MPSB waren solche Loks nach dem Krieg im Einsatz. Sie befindet sich in Aufarbeitung

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Lok 18 stammt aus Argentinien von einer Zuckerfabrik. Oren- stein & Koppel hatten sie für die Heeresfeldbahn entwickelt. 2018 konnten wir die Lok mit ZILE-Mitteln erwerben. Auch die MPSB hatte zwei im Einsatz. Sie wird z.Zt. aufgearbeitet

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Lok Kö 401 („Hermann Löns“) stammt aus Wissel/Rhein, wo sie mit mehreren Schwestermaschinen Kies transporierte. Sie war die letzte Entwicklung von Deutz für 600 bis 1000 mm Schmalspur. Von Spoorijzer wurden nur 2 Stück in Lizenz gebaut. Eine ging nach Schweden, die 6001 2017 über die Museumsbahn in Waldheim/Sachsen im Tausch zu uns, wo sie eine Hauptuntersuchung bekam.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Lok Kö 408 („Erika“) stammt von der Kiesbahn Segraner Berg in Schleswig-Holstein. Dieser Loktyp wurde nicht nur auf Autobahnbaustellen und bei der Heeresfeldbahn im 2.Weltkrieg sondern auch bei Anschluss- oder Kleinbahnen eingesetzt.. Auf der legendären Mecklenburg-Pommersche Schmalspur- bahn AG hatte die Deutsche Reichsbahn eine solche Lok eingesetzt. Sie hatte die Nummer Kö 0408.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Lok Kö 409 („Willem“) lief bei der Kiesbahn Segraner Berg bei Gudow. Auf der Insel Spiekeroog steht eine Lok des Typs vor einem Personenzug. 2009 kam sie von der Britzer Parkbahn. Den Namen erhielt sie vom „Zorger-“ und „Wallücker Willem“

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Personenwagen 202 wurde 1970 von der Dampfkleinbahn Mühlenstroth in Gütersloh zweiachsig gebaut. Über Wörme und Wietzendorf fand er den Weg zu uns. Das vierachsige Fahr- gestell stammt von der Heeresfeldbahn aus dem 1.Weltkrieg

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Personenwagen 381 wurde von Weyer, Düsseldorf in 600 mm Spur für die Zniner Kleinbahn 1894 abgeliefert. In Hamburg- Finkenwerder hatte man ihn neu aufgebaut. Im erbärmlichen Zustand fanden wir ihn 2000 in Ostrowce/Polen am See auf.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Post- Pack- Personenwagen 611 wurde 1954 als letzte Ent- wicklung von Güterwagen in 600er Spur in Hainowka/Polen als Flachwagen. Umgebaut zum Hochbordwagen wurde er 2018 mit einem bei Kleinbahnen üblichen Aufsatzkasten versehen.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Hochbordwaggons 601 bis 603 wurden 1954 in Hainowka/Polen als letzte Entwicklung von Güterwaggons für drei 600-mm- Bahnen der Staatsbahn PKP gebaut. Unsere Wagen waren in Tarnowka bei einer Papierfabrik im Einsatz.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Hochbordwagen 604 kommt von der Jarotschiner Kreisbahn und war bis 1992 bei der Polnischen Staatsbahn PKP im Einsatz. Er wurde 1903 von der Vereinigten Königs- und Laurahütte in Königshütte/Oberschlesien für 600 mm gebaut. 1997 sollte er verschrottet werden. Zusammen mit dem 621 gelang es, ihn zu erwerben. In Benfeld ist er mit ZILE-Mitteln wieder aufgebaut worden.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Güterwagen 621 kommt von der Jarotschiner Kreisbahn. Er wurde 1903 von der Vereinigten Königs- und Laurahütte in Königshütte/Oberschlesien für 600 mm gebaut. Mit ZILE-Mitteln ist er in wieder neu aufgebaut worden. .

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Fahrzeuge und ihre Herkunft

Hochbordwaggons 631 bis 633 stammen von den Heseper Torfwerken bei Meppen/Ems. Sie wurden für den Torftransport zum Emshafen Meppen und zum Torfkraftwerk Rühle genutzt. Sie befinden sich derzeit in der Aufarbeitung.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Reise mit der Schmalspurbahn in die Böhmeschen Dörfer

Die Reise beginnt am Bahnhof Vorwalsrode. Erst 1911 ging die Strecke bis zum Hauptbahnhof weiter. In unmittelbarer Nähe an der Böhme steht noch heute eine Wassermühle, die eigenen Strom erzeugt. Neben dem historischen Flockenfabriksgebäude standen die Silos der Raiffeisen-Genossenschaft. Wir fahren in südlicher Richtung, unten brodelt die Böhme und nagt am Bahndamm. Dann unter der Autobahn hindurch. Eine kleine Kurve und wir erreichen in die Spargelhöfe. Vor Antritt der Fahrt kann Spargel bestellt werden, der dann dort zum Zug gebracht wird. Wenige hundert Meter weiter ist der Bahnhof Benzen mit seinem Ladegleis. Zum Osterfeuer werden hier Waggons mit Reisig entladen. Unter der Starkstromleitung hindurch führt die Strecke parallel zum Waldweg bis zum Hügelgräberfeld aus der späten Bronzezeit. Von 45 Hügel- gräbern sind noch 25 erhalten geblieben. Am Bahnhof Hollige befindet sich der einzige denkmalgeschützte Wellblechbahnhof in Niedersachsen. Auch viele Gebäude im Dorf stehen unter Denkmalschutz. Ein kleiner Aufenthalt lässt Zeit zum Besuchen. Die Reise geht weiter über die Kreisstraße nach . Hinter der Dorfhaltestelle von wo aus die Bäkschün zu Fuß zu erreichen ist in der es nach Kaffee und Kuchen duftet, fließt der Jordan unter der Bahn hin- durch! Dann erreichen wir den Bahnhof mit seinem Dampflokschuppen. Nur Züge für Fahrrad- und Bootstransporte fahren weiter bis nach Klein Eilstorf.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Strecke mit ihren Besonderheiten

Die Strecke von Vorwalsrode bis Klein Eilstorf. 45 Hügelgräber wurden an der Strecke zwischen Hollige und Benzen gefunden. Eines von den 25 erhalten gebliebenen ist Kulturdenkmal. Der letzte Wellblechbahnhof in Hollige steht unter Denkmalschutz

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Reise mit der Schmalspurbahn in die Böhmeschen Dörfer

Altenboitzen Zentrum mit Bäkschün und Dorfcafé. Die Hühner sind oft auf der Straße selbst Enten queren sie. Die Bahnbrücke über den befindet sich vor dem Bahnhof Altenboitzen. Alte Ansichtskarte von der Bahnhofsgaststätte.

Die Böhmetal-Kleinbahn Die Reise mit der Schmalspurbahn in die Böhmeschen Dörfer

Auch sie dürfen wir nicht vergessen: unser Kleinvieh. Die Zwerghühner laufen über das gesamte Bahnhofsareal und ab und zu kommt auch ein wilder Fasan dazu. „Bahnwärter Thiel“ hatte Federvieh und einen Garten zur Selbstversorgung.

Alle Fotos dieser Präsentation entstammen der Sammlung der BKB oder des Verfassers.