KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial
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Bundesministerium für Inneres, Andreas Kranebitter (Hrsg): FORSCHUNG | DOKUMENTATION | INFORMATION KZ-Gedenkstätten und die neuen Gesichter des Rechtsextremismus Jahrbuch 2014 der KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial. Forschung – Dokumentation – Information ISBN 978-3-7003-1923-8 JAHRBUCH MAUTHAUSEN Erscheinungsdatum: 04.05.2015 KZ- GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN | MAUTHAUSEN MEMORIAL JAHRBUCH 2014 2014 In den vergangenen Jahren war ein allgemeiner Anstieg rechtsextremer Straftaten in meh- KZ-Gedenkstätten und die neuen reren österreichischen Städten zu beobachten, der auch vor der KZ-Gedenkstätte Mauthau- sen nicht Halt gemacht hat. Sie wurde im Mai 2014 bereits zum dritten Mal großflächig mit Gesichter des Rechtsextremismus einer neonazistischen Parole beschmiert. Gleichzeitig scheinen sich die ideologischen In- halte der Rechten zu erweitern. Zu kruden Formen des Antisemitismus und altbekannten Revisionismen kommt in den Parolen, mit denen die Mauern der KZ-Gedenkstätte Mauthau- sen beschmiert wurden, ein anti-muslimischer Rassismus. Im „Forschungsteil“ des Jahrbuchs der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 2014 setzen sich Au- torInnen aus verschiedenen Bereichen mit dem Themenkomplex „Rechtsextremismus“ aus- einander. Welche neuen Facetten lassen sich am Beginn des 21. Jahrhunderts ausmachen? Welche Rolle spielen Denkmäler und Gedenkstätten (und insbesondere KZ-Gedenkstätten) in rechtsextremen Ideologien und Praktiken? Wie können KZ-Gedenkstätten schließlich agieren und reagieren? In ihrem Jahrbuch veröffentlicht die KZ-Gedenkstätte Mauthausen neueste Forschungser- gebnisse zum KZ Mauthausen, kommentiert historische Zeitdokumente und informiert über Aktivitäten und Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Das Jahrbuch erscheint seit dem Jahr 2007 und versteht sich als Forum für Organisationen und Personen, die sich mit der Gedenk- stätte Mauthausen als Erinnerungsort, Museum und Friedhof auseinandersetzen. KZ-GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN KZ-GEDENKSTÄTTE | MAUTHAUSEN MEMORIAL REPUBLIK ÖSTERREICH BUNDESMINISTERIUM FÜR INNERES BM.I € 5.00 KZ-GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN MAUTHAUSEN MEMORIAL 2014 KZ-Gedenkstätten und die neuen Gesichter des Rechtsextremismus. KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial 2014 Impressum HERAUSGEBER: Bundesministerium für Inneres MITHERAUSGEBER, REDAKTION: Andreas Kranebitter GESAMTLEITUNG: Barbara Glück WISSENSCHAFTLICHE BETREUUNG: Bertrand Perz AUTORiNNEN: Nina Aichberger, Christian Angerer, Christa Bauer, Ute Bauer-Wassermann, Ines Brachmann, Julian Bruns, Katharina Czachor, Christian Dürr, Robert Eiter, Friedrich Forsthuber, Kathrin Glösel, Gerhard Hörmann, Gregor Holzinger, Matthias Kaltenbrunner, Ralf Lechner, Willi Mernyi, Bernhard Mühleder, Andreas Peham, Florian Penzendorfer, Christine Schindler, Natascha Strobl Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verantwortlich. www.mauthausen-memorial.at LEKTORAT: Martin Wedl LAYOUT/GRAFIK: Grafik-Design Eva Schwingenschlögl DRUCK: Druckerei Jentzsch & Co GmbH ISBN: 978-3-7003-1923-8 VERLAG: Im Vertrieb von new academic press 2015, Wien – www.newacademicpress.at 2 Jahrbuch 2014 Inhalt Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG Geleitwort Seite 7 Vorwort Seite 9 Editorial Seite 10 KAPITEL 01 | FORSCHUNG Christa Bauer/Robert Eiter/Willi Mernyi Gesichter des Rechtsextremismus Seite 17 Andreas Peham Alte Rechte im neuen Kleid Seite 29 Nina Aichberger BesucherInnen-Graffiti und Gedenkorte Seite 41 Julian Bruns/Kathrin Glösel/Natascha Strobl Die Identitären Seite 57 KAPITEL 02 | DOKUMENTATION Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichts für Strafsachen Wien Das Landesgericht für Strafsachen Wien. NS-Zeit – Gedenkstätte – Volksgerichte Seite 71 Gregor Holzinger Das letzte Urteil Seite 73 KAPITEL 03 Seite 3 KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial 2014 4 Jahrbuch 2014 Inhalt KAPITEL 03 | INFORMATION Katharina Czachor Jahresrückblick 2014 Seite 109 Gerhard Hörmann/Florian Penzendorfer BesucherInnenstatistiken 2014 Seite 115 Christa Bauer/Willi Mernyi Wert des Lebens. Gedenk- und Befreiungsfeiern 2014 Seite 118 Ralf Lechner Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Rückblick 2014 Seite 127 Christian Angerer Opfer, Täter, Umfeld. Das pädagogische Konzept und seine Umsetzung Seite 131 Christine Schindler Das Internationale Forum Mauthausen zur Beratung der Bundesministerin für Inneres 2014 Seite 139 Katharina Czachor 6. Dialogforum Mauthausen Seite 141 Ines Brachmann/Bernhard Mühleder Bereichernder Austausch: Das 10. Seminar für freie MitarbeiterInnen an Gedenkstätten Seite 145 Zur Diskussion um die Stollenanlage „Bergkristall“ in St. Georgen an der Gusen. Positionspapier des Bundesministeriums für Inneres Seite 148 Nachruf auf Roman Mytrofanovycˇ Bul'kacˇ Seite 157 Nachruf auf Mario Limentani Seite 158 Nachruf auf Ennio Odino Seite 158 Nachruf auf Othmar Wundsam Seite 159 Kontakt Seite 160 Seite 5 KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial 2014 6 Jahrbuch 2014 Einleitung Geleitwort n Geleitwörtern wie diesem wird oft von der wichtigen Bedeutung des „Niemals wieder!“ geschrieben. Die Republik I Österreich trägt in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Verantwortung dafür, mit Aufklärung über historische Ereignisse Wissen um die Hintergründe des Nationalsozialismus zu vermitteln. Es geht an Orten wie diesen also vorrangig darum, die Vergangenheit zu thematisieren. In der Gegenwart tauchen Relikte dieser Vergangenheit nicht selten unvermittelt auf – und unfreiwillig wird auch die Ge denkstätte mit ihr konfrontiert. Die rechtsextremen Schmierereien der letzten Jahre sind Beispiele dafür: Die Gedenkstät te hat sich nicht „ausgesucht“, den Rechtsextremismus zu thematisieren – sie muss dies angesichts der zunehmenden rechtsextrem motivierten Straftaten tun. Das vorliegende Jahrbuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sucht mit dem Schwerpunkt KZ-Gedenkstätten und die neuen Gesichter des Rechtsextremismus die Debatte. Zahlreiche AutorInnen diskutieren hier darüber, was das „Neue“ an diesem Rechtsextremismus ist und wie eine Institution wie unsere damit umgehen kann. Die Debatte ist mit diesem Jahrbuch mit Sicherheit nicht abgeschlossen – das Heft ist aber zweifellos ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Besonders hervorheben möchte ich an diesem Jahrbuch auch die gelungene Kooperation mit dem Landesgericht für Strafsachen Wien, dessen Präsident den diesjährigen Dokumentationsteil einleitet. Diese Kooperation zeigt, dass Institu tionen wie das Landesgericht und das Bundesministerium für Inneres an der kritischen Aufarbeitung eines schrecklichen Kapitels der österreichischen Geschichte nicht nur beteiligt sind, sondern diese Aufarbeitung maßgeblich vorantreiben. Es freut mich, dass das Jahrbuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen verstärkt aktuelle Themen aufgreift, die durchaus kontrovers diskutiert werden und kontrovers diskutiert werden müssen – also mit Sicherheit keine „einfachen“ Themen sind. Ich wünsche der Publikation eine große Leserschaft! Johanna Mikl-Leitner Bundesministerin für Inneres Seite 7 KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial 2014 8 Jahrbuch 2014 Einleitung Vorwort Heute ist Gestern und Gestern ist Heute uch im Jahr 2014 waren wir bei unserer Arbeit an der Gedenkstätte nicht nur mit der Vergangenheit konfrontiert, A sondern auch mit der Gegenwart samt ihren komplexen sozio-politischen Zusammenhängen und den damit in Verbindung stehenden gesellschaftlichen Konflikten. Lassen Sie mich Ihnen an dieser Stelle nur eine Besonderheit dieses Orts schildern: Durch jede/n einzelne/n BesucherIn dringt unweigerlich die Realität – das „Hier und Jetzt“ – in die Gedenkstätte ein, und sie alle hinterlassen Spuren, genau so wie die Gedenkstätte Spuren bei ihnen hinterlässt. Das deute ich als positives Signal dafür, dass dieser Ort, der sich gleichermaßen als Lernort, Museum und Friedhof versteht, Resonanzen in den Menschen erzeugt. Leider muss ich in diesem Zusammenhang auch an die rechtsextremen Beschmierungen denken, welche zwei Tage vor den 69. Befreiungsfeiern an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen angebracht wurden. Sie verdeutlichen, dass Gedenkstät ten wiederholt von neonazistischen Gruppierungen als Projektions- und „Werbefläche“ missbraucht werden. Verhindern lässt sich derartiges nicht – es macht aber auch unseren Stellenwert in der Gesellschaft deutlich, und gerade im pädago gischen Bereich der Geschichtsvermittlung sind wir mit diesen komplexen Herausforderungen konfrontiert. Geschichtsvermittlung kann auch über Bewusstseinsbildung geschehen. Die BesucherInnen sollen sich durchaus die Frage stellen: „Was hat das Ganze mit mir und meiner Lebensrealität zu tun?“. Über die Konfrontation mit der eigenen Identität eine differenzierte Reflexion des Gesehenen zu fördern, ist uns ein Anliegen, und wir wollen die BesucherInnen bei diesem Prozess begleiten. Um solch eigenständige Überlegungen noch mehr zu verstärken, entwarf das pädago gische Team dieses Jahr neue Materialien für den Rundgang mit Vor- und Nachgespräch. Mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt KZ-Gedenkstätten und die neuen Gesichter des Rechtsextremismus un seres Jahresbuchs möchten wir auch einen Beitrag zum besseren Verständnis aktueller rechtsextremer, nicht nur an tisemitischer Tendenzen in der heutigen Gesellschaft leisten und unseren Bezug zur Gegenwart betonen. Neben der pädagogischen Arbeit stellten wir uns in den letzten Jahren auch bei der Neugestaltung der Gedenkstätte der kritischen Auseinandersetzung mit dem Spannungsverhältnis von Vergangenheit und Gegenwart.