The Freiburg Philharmonic Orchestra Since 1993
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Peter I. Tschaikowsky (1840-1893) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 G-dur op. 44 * Piano Concerto No. 2 in G major, Op. 44 Ê I Allegro brillante 21.28 Ë II Andante non troppo 15.10 Ì III Allegro con fuoco 8.30 Dimitri Schostakowitsch (1906-1975) Sinfonie Nr. 9 Es-dur op. 70 Symphony No. 9 in E flat major, Op. 70 Í I Allegro 5.50 Î II Moderato 8.41 Ï III Presto 3.06 Ð IV Largo 3.26 Ñ V Allegretto 7.22 Total CD duration 73.34 *Andreas Boyde, Piano Philharmonisches Orchester der Stadt Freiburg/Freiburg Philharmonic Dirigent/Conductor: Johannes Fritzsch Track 2: Keiko Yoshino-Skiba, Solo-Violine/solo violin Garbis Atmacayan, Solo-Violoncello/solo cello Peter I. Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44 Die Entstehung des Werkes fällt in eine Zeit ausgeprägter schöpferischer Arbeit. Begünstigt durch die materielle Absiche-rung und die ideelle Hilfe seiner Brieffreun-din und Mäzenin Nadeshda von Meck konnte Tschaikowsky in den Jahren 1878 bis 1880 bedeutende Kompositionen ab-schließen: u.a. die Vierte Sinfonie op. 36, die Opern Eugen Onegin und die Jungfrau von Orleans, das Violinkonzert op. 35, die Streicherserenade op. 48 und eben das Zweite Klavierkonzert op. 44. Tschaikowsky begann mit der Komposition auf dem Gut seiner Schwester Alexandra im Oktober des jahres 1879, im November arbeitete er am Finale, anschließend am Andante. Mitte Dezember schrieb er Frau von Meck: "Die Skizze des Konzertes ist beendet, ich bin sehr zufrieden damit, besonders mit dem Andante." Im April des folgenden Jahres machte er sich an die Instrumen-tierung und im August 1880 konnte er seinem Verleger Jurgenson mitteilen, dass er mit den Korrekturen fertig sei. Das Konzert war für Nikolai G. Rubinstein bestimmt, der jedoch unerwartet im März 1881 auf einer Konzertreise starb. Sein Bruder Anton Rubinstein leitete die Urauf-fuhrung im ersten Konzert der Industrie-und Kulturausstellung in Moskau am 18. Mai 1882 mit Sergej Tanejew als Solist. Der ausgedehnte erste Satz des Konzertes folgt der Sonatensatzform, wobei die Glie-derungsabschnitte jeweils durch eine Solo-kadenz deutlich gemacht werden. Das Orchester eröffnet direkt mit dem Haupt-thema, das vom Klavier wiederholt wird. Ein melodisches Seitenthema gewinnt im Verlauf der Durchführung die Oberhand, nachdem das erste Thema erschöpfend behandelt ist. Die große Solokadenz vor der Reprise orientiert sich stilistisch an der Rhapsodik Franz Liszts. Das nachfolgende dreiteilige Andante überrascht mit der Erweiterung zum Tripelkonzert: uber weite Strecken wechselt die melodische Führung zwischen Solovioline, Klavier und Solo-violoncello. Im anschließend tänzerisch dahinjagenden Rondo-Finale, einem der mitreißendsten und brillantesten Konzert-sätze Tschaikowskys ist dann im höchsten Maße pianistische Virtuosität gefordert. Dimitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur op. 70 Sein Dilemma zwischen Programm-Musik und Absoluter Musik, zwischen staatstra-gendem Komponieren und eigengesetz-licher Kunstproduktion löste Dimitri Schostakowitsch in dieser unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges in Leningrad ent-standenen Sinfonie auf besondere Weise. Die Ironie, der Spielwitz, mit dem das fünfsätzige Werk daherkommt, sorgte bei der Uraufführung im November 1945 in Moskau unter der Leitung von Jewgeny Mrawinsky für Irritation. Hatte der Komp-onist doch zuvor eine Neunte Sinfonie für Soli, Chor und Orchester angekündigt, und damit die Erwartungen für ein monu-mentales Bild des "großen Sieges" geweckt. Der erste Satz entspricht in den Proportionen einem Sinfonie-Allegro aus dem 18. Jahrhundert, wenngleich die klassische Direktheit von erfinderischer Orchestrierung begleitet wird. Die Stimmung wechselt zwischen lautem, zuweilen militärischem Stil und ballettartiger Zartheit. Der zweite Satz bildet einen unpathetischen, von solistischen Holz-bläsern getragenen Klagegesang. Der rätselhafte Streicher-walzer löst sich nach verhaltenem Höhepunkt quasi im Verharren der Piccoloflöte auf. Das Scherzo beginnt schwungvoll und virtuos, im Trio werden die Holzbläser von einem Trompetensolo nach der Art spanischer Zirkus- oder Stier-kampfmusik abgelöst. Ein Trauer-marschmotiv des schweren Blechs, gefolgt von einer Rezitativpassage des Solo-Fagotts bildet den kurzen vierten Satz (Largo) und leitet, wie auch schon im Satz zuvor, attacca über zum Finale. Dieses beginnt mit einem ausgedehnten Fagott-Solo und steigert sich zu scherzoartiger Ausgelassenheit, die von unregelmäßigen Rhythmen und bedrohlichen Blechbläsersynkopen nicht wirklich gefährdet werden kann, bevor sich der Satz in eine rasante Coda wirft, die das Stück ziemlich unvermutet be- endet. Schostakowitsch, der seit seiner öffentlichen Brandmarkung ("Chaos statt Musik") in ständiger Angst lebte, den "Säuberungen" Stalins zum Opfer zu fallen, wurde nicht zuletzt wegen dieser Sinfonie 1948 abermals verdammt und wagte es erst nach Stalins Tod 1953 wieder, eine Sinfonie zu schreiben. Andreas Boyde Andreas Boyde stammt aus Oschatz/Sachsen und studierte in Dresden bei Christa Holzweißig und Amadeus Webersinke sowie in London bei James Gibb. Entscheidend beeinflusste ihn sein Mentor und Förderer Malcolm Frager. Der gefragte Pianist bereist international führende Musikzentren und konzertiert als Solist mit namhaften Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Malaysian Philharmonic Orchestra, dem Prague Radio Orchestra, der Dresdner Philharmonie, den Virtuosi Saxoniae, dem Zürcher Kammerorchester, den Bamberger Symphonikern, dem Hallé Orchestra Manchester, den Dresdner Sinfonikern, dem Bolshoi Symphony Orchestra, den London Mozart Players und dem Berliner Sinfonieorchester. Andreas Boydes breitgefächertes Repertoire umfaßt Schwerpunkte aller Epochen. Er brachte auch zeitgenössische Kompositionen wie Paul Schoenfields Klavierkonzert Four Parables zur europäischen Erstaufführung und das ihm gewidmete Klavierkonzert von John Pickard zur Uraufführung. Der Pianist hat das gesamte Klavierwerk von Johannes Brahms für OehmsClassics in Koproduktion mit dem Westdeutschen Rundfunk auf CD eingespielt. Andreas Boydes Rekonstruktion der Schubert-Variationen von Robert Schumann, die beim Hofmeister Musikverlag erschienen ist, bezeugt sein musikwissenschaftliches Interesse. Erstmals erklang dieses Werk in New York im Rahmen eines SchumannKlavier-abends und findet seither große Beachtung. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehauf-nahmen sowie CD- Veröffentlichungen runden seine pianistische Tätigkeit ab. Andreas Boyde lebt in London. Johannes Fritzsch geboren 1960 in Meißen, ist seit 1993 Generalmusikdirektor der Städtischen Bühnen Freiburg und Chef des Phil-harmonischen Orchesters der Stadt Freiburg. Nach seinem Studium in den Fächern Dirigieren, Klavier und Trompete an der Hochschule für Musik in Dresden war er von 1982 bis 1987 am Opernhaus in Rostock engagiert, anschließend bis 1992 als Kapellmeister an der Staatsoper Dresden und 1992/93 als Erster Kapell- meister am Staatstheater Hannover. Als Gastdirigent arbeitete er an der König-lichen Oper Stockholm (Mozart: Figaros Hochzeit, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, Prokofieff: Cinderella). Im Sommer 1992 gab er sein Debut an der australischen Oper in Sydney mit einer Neuproduktion von Humperdincks Hänsel und Gretel. 1995 dirigierte er an der Opéra de Bastille in Paris eine Balletproduktion mit Werken von Strawinsky und R. Strauss, 1997 eine Neuproduktion des Freischütz an der Kölner Oper. Als Konzertdirigent war er Cast zahlreicher deutscher, französischer und skandinavischer Orchester. Das Philharmonische Orchester der Stadt Freiburg wurde 1867 gegründet und gehört damit zu den ältesten Orchestern Deutschlands. In den ersten jahren seines Bestehens hatten freilich die Aufgaben im Bereich des Musiktheaters Vorrang gegenüber dem Konzertbetrieb. Die Vergrößerung des Orchesters 1910, die Eröffnung des neuen Theaters 1912 und die Arbeit unter der Leitung von Generalmusikdirektoren ab 1924 – hier ist vor allem Franz Konwitschny zu nennen – trugen dazu bei, dass die Konzerte in Freiburg zu bedeutenden eigenständigen kulturellen Veranstal-tungen wurden. Nach 1945 wirkten so bekannte Generalmusikdirektoren in Freiburg wie Hans Gierster, Leopold Hager, Marek Janowski, Adam Fischer, Eberhard Kloke und Donald Runnicles, die das Niveau und den Ruf des Orchesters entscheidend prägten. Das Philharmonische Orchester Freiburg, das auch heute noch sowohl als Opernwie als Sinfonieorchester tätig ist, fühlt sich zwar in seinen Programmen der klassischen und romantischen Musik- tradition verpflichtet, es führt aber seit seinem Bestehen auch immer wieder zeitgenössiche Werke auf. In den letzten jahren schrieben u. a. Wolfgang Rihm, Gyorgy Ligeti, Manfred Trojahn und Wayne Peterson Auftragskompositionen für dieses Orchester. Im Juni 1996 zog das Philharmonische Orchester unter der Leitung von GMD Johannes Fritzsch mit einer Aufführung von Arnold Schönbergs "Gurreliedern" in das Freiburger Konzerthaus ein. Johannes Fritzsch Johannes Fritzsch was born in 1960, in Meissen. He has been music director of the Freiburg Opera and the Freiburg Philharmonic Orchestra since 1993. On completing his studies in conducting, piano and trumpet at the Hochschule für Musik in Dresden he joined the Rostock Opera House from 1982 - 1987. After this he became Kapellmeister at the Staatsoper Dresden until 1992, when he was appointed First Kapellmeister at the Staatstheater Hanover. He was also Guest Conductor at the Royal Opera Stockholm (Mozart – The Marriage of Figaro, Don Giovanni and II Seraglio; Prokofiev – Cinderella).