Europa Hat Gewählt Am Abend Des 25
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Ausg. Nr. 131 • 2. Juni 2014 Unparteiisches, unabhängiges Monats- magazin speziell für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt in vier verschiedenen pdf-Formaten http://www.oesterreichjournal.at Europa hat gewählt Am Abend des 25. Mai war die Wahl zum Europäischen Parlament abgeschlossen. In Österreich hat die ÖVP mit 27,0 % Platz eins gehalten, es folgen die SPÖ mit 24,1 %, die FPÖ mit 19,7 %, die Grünen mit 14,5 % und die NEOS mit 8,1 %. Das BZÖ verfehlte den Wiedereinzug, die Liste Martin war nicht mehr angetreten. Foto: Europäisches Parlament - Informationsbüro in Österreich / APA-Fotoservice Juhasz Die SpitzenkandidatInnen im Europa-Haus in Wien (v.l.): Ulrike Lunacek (EU-Abgeordnete Die Grünen), Othmar Karas (EU-Abge- ordneter ÖVP), Harald Vilimsky (NR-Abgeordneter FPÖ), Angelika Mlinar (NR-Abgeordnete NEOS) und Eugen Freund (SPÖ) ach der Europawahl 2014 wird das men sechs Europa-Abgeordnete, die mit Ab- der kleineren Mitgliedsstaaten relativ „bes- NEuropäische Parlament 751 Abgeord- stand meisten Europa-Abgeordneten kom- ser“ im EU-Parlament vertreten sind als die nete zählen – diese Zahl ist durch den Ver- men aus Deutschland, nämlich 96, dem Bevölkerungen der größeren. Dieses Prinzip trag von Lissabon festgelegt. Diese 751 Eu- bevölkerungsreichsten EU-Mitgliedsstaat. ist in einer parlamentarischen Demokratie ropa-Abgeordneten vertreten über 500 Mil- Österreich ist mit 18 Europa-Abgeordneten nichts Ungewöhnliches: Im deutschen Bun- lionen BürgerInnen aus 28 Staaten. Die Be- im EU-Parlament vertreten. desrat beispielsweise sind die kleineren völkerungsgröße der einzelnen Mitglieds- Es gilt bei der Sitzverteilung nach Län- Bundesländer auch „relativ besser“ vertreten staaten bestimmt die Anzahl der Abgeord- dern das Prinzip der „degressiven Proportio- als die größeren… neten; aus den „kleinsten“ EU-Staaten kom- nalität“. Das bedeutet, daß die Bevölkerung Lesen Sie weiter auf der Seite 3 ¾ Sie sehen hier die Variante A4 mit 72 dpi und geringer Qualität von Bildern und Grafiken ÖSTERREICH JOURNAL NR. 131 / 02. 06. 2014 2 Die Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe befassen wir uns ausführlich mit dem Ergebnis der Wahl zum Europäischen Parlament, deren Ausgang – nicht nur in Österreich – vielfach von innenpolitischen Themen beeinflußt war. Nur rund ein Fünftel der befragten WählerInnen fühlt sich über die EU allgemein »gut informiert«. Solange wir in unseren Nachrichten- sendungen täglich minutiös über irgendwelche (bedauernswerte und zu verurteilende!) Anschläge irgendwo auf der Welt mehr erfahren als über Berichtenswertes aus den anderen 27 EU-Mitgliedsstaaten, Auslandsreise des Bundespräsidenten S 12 wird sich das wohl nicht wesentlich ändern… Liebe Grüße aus Wien Michael Mössmer Der Inhalt der Ausgabe 131 Bundespräsident besuchte Österreichs Bundesländer lassen Albanien und Montenegro 12 Konjunkturschwäche hinter sich 87 Technologieministerin Bures Steigende Zuversicht im in Indonesien und Myanmar 15 Euro-Raum … 89 »Fest der Freude« am Heldenplatz S 26 Europa-Forum Wachau 2014 19 Wintersaison 2013/14 90 Europatag im Burgenland 22 Verbindung Ostbahn - Kaiser-Maximilian-Preis 2014 24 Flughafenschnellbahn 92 Fest der Freude 26 Bevölkerungszahl stieg 2013 94 Ausstellung »Die Gerechten.« 31 Schönbrunn: Neue Eisbärenwelt 95 Studiengruppe aus Toronto auf jüdischen Spuren 32 725 Jahre Stadt Radstadt 97 »Verdrängte Jahre« 33 Das älteste Hallenbad Wiens in Betrieb feiert 100. Geburtstag 97 Akrotiri auf Santorin 35 Wiener Wohnbau in Berlin 37 Spatenstich für die längste Hängeseilbrücke der Welt 98 »Plattform Kultur Mitteleuropa« 38 Trauer um Karlheinz Böhm S 99 ÖMV: Partnerschaft mit Venedig 39 Trauer um Karlheinz Böhm 99 Feel the taste auf Austria 48 Stadt und Land Salzburg ehrten Helmut Mödlhammer 101 Weltbund-Tagung – Auslands- österreichertreffen 2014 49 Großes Goldes Ehrenzeichen Gedenken an den für Peter Rapp 102 Ersten Weltkrieg 51 Interreligiöse Dialogplattform 103 Soziale Militarisierung – Teil 5: Trialog-Forum in Graz 104 Von Prof. Christa Hämmerle. 53 45. Retzer Weinwoche 105 Medien und der Krieg 1914-1918 60 Quantentrio bleibt sich in Krieg. Trauma. Kunst. 61 der Ferne treu 106 Augustus und Karl der Große im KHM S 111 Propaganda und Wirklichkeit. 63 Das Licht braucht mehr Baß 107 Nationalrat beschließt Budget für 2014 und 2015 65 Weltkongreß Musiktherapie an der IMC FH Krems 108 Starke Regionen. Unsere Zukunft! Landeshauptleute-Konferenz 68 Geomagnetischer Teils des -------------- Conrad Observatoriums eröffnet 109 »Burgenland Journal« Augustus und Karl der Große Phasing Out-Programm 2007-2013 71 im Kunsthistorischen Museum 111 Der Süden ist auf der Überholspur 73 100 Meisterzeichnungen aus Gesamtverkehrsstrategie »Neu« 74 der Sammlung Leopold 114 Straßenbau in Eisenstadt 75 Körperbilder – Podobe telesa im Bergsomer Niederöstereich S 129 Oberwart: Buntes Programm Werner Berg Museum Bleiberg 118 zum Stadtjubiläum 76 Salzkammergut Festwochen Nestroys »Der Zerrissene« bei Gmunden 2014 121 Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich den Schloß-Spielen in Kobersdorf 80 Das finstere Tal Journal Verlag; Postadresse: A-1130 Wien, Dr. Scho- ber-Str. 8/1. Für den Inhalt verantwortlicher Her- 26. Internationale Haydntage 81 beim »Deutschen Filmpreis« 123 ausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer; Lek- Seefestspiele Mörbisch: Anatevka 83 Serie »Österreicher in Hollywood« torat: Maria Krapfenbauer. jede Art der Veröffentli- -------------- von Rudolf Ulrich. Diesmal: die chung bei Quellenangabe ausdrücklich erlaubt. Fotos auf der Seite 2: HBF / Peter Lechner; BKA / Andy Franz Fischler bei LH Kompatscher 84 Schauspielerin Lenore Aubert 127 Wenzel; Menschen für Menschen; KHM, Mostviertel Analyse der Folgen der Bergsommer Niederösterreich Tourismus / weinfranz.at Finanzmarktregulierung 85 startet in die dritte Saison 129 In Zusammenarbeit mit dem Auslandsösterreicher-Weltbund und »Rot-Weiss-Rot« – http://www.weltbund.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 131 / 02. 06. 2014 3 Die EU-Wahl 2014 Europa steckt noch mitten in der Bewälti- gung der schwersten Wirtschafts- und Fi- nanzkrise, vieles mußte in Frage gestellt wer- den. Die Europawahl war damit auch eine Wahl über den künftigen Kurs der Europäi- schen Union und somit die bislang wichtig- ste Europawahl überhaupt. Die Europawahl erlaubte WählerInnen darüber abzustimmen, wie die Europäische Union gestaltet werden soll und wie die wirt- schaftliche und politische Integration verlau- fen soll. Die Europawahl 2014 war zudem die erste Europawahl nach dem Inkrafttreten des Ver- trages von Lissabon. Dieser hat dem Euro- päischen Parlament deutlich mehr Macht und Einfluß gegeben, es bestimmt über Gesetze mit, die in allen 28 Mitgliedsstaaten gelten und entscheidet über alle internationalen Ab- Jean Claude Juncker mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkl (links im kommen sowie über den Haushalt der Euro- Hintergrund Österreichs EU-Kommissar Johannes Hahn) päischen Union mit. So ist das Europäische Parlament als einzig direkt gewählte Institu- tion der Europäischen Union der Dreh- und Angelpunkt für echte europäische Entschei- dungen. Die Europawahl 2014 wird zudem dar- über entscheiden, wer der Nachfolger von José Manuel Barroso als Präsident der Euro- päischen Kommission wird. Vor der Wahl hatten sechs Parteien KandidatInnen präsen- tiert. Die Parteispitzen hatten sich darauf ver- ständigt, daß aus jener Partei, die als Wahl- sieger hervorgehen würde, auch der neue Kommissionspräsident kommen würde: Jean-Claude Juncker Christdemokraten (EVP) Martin Schulz Sozialdemokraten (SPE) Guy Verhofstadt Foto: European Union, 2014 Liberale (ALDE, EDP) v.l.: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der belgische Premierminister Elio Di Rupo Ska Keller und José Bové Grüne (EGP) Ausgabe war der Stand der Dinge so, daß es eine für die EU-Stimmung gefährliche Aus- Alexis Tsipras breite Unterstützung für Jean-Claude Juncker wirkungen haben würde, es würde ein ein- Linke (EL) und gab. Das war in den vergangenen Tagen nicht deutiges Wahlversprechen gebrochen wer- Peter Sunde und Amelia Andersdotter immer so, denn nach einer offenen Ableh- den.Die ohnehin eher dürftige Wahlbeteili- Piraten (PPEU) nung durch Großbritanniens Premiermini- gung würde bei einer nächsten EU-Wahl wohl ster David Cameron und Ungarns Minister- komplett wegbrechen. Der deutsche Philo- Die Staats- und Regierungschefs werden präsident Viktor Orban kam eine Menge soph und Vater der Frankfurter Schule Jür- zum ersten Mal den Ausgang der Europa- Sand ins europäische Getriebe; die Zustim- gen Habermas meinte in einem Interview mit wahl zu berücksichtigen haben, wenn sie den mung zum im Wahlkampf europaweit ange- der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ so- Kandidaten für dieses Amt bestimmen. Das kündigten Weg, daß erwartungsgemäß Jun- gar: „Wenn diese Runde (EU-Rat aus Staats- neugewählte Europäische Parlament wird cker oder Schulz auf Barroso folgen würden, und Regierungschefs, Anm.) wirklich eine über diesen Kandidaten mitentscheiden: „Es begann zu bröckeln, Deutschlands Bundes- andere Person als einen der beiden Spitzen- wählt den Präsidenten der Europäischen kanzlerin Angela Merkl gab bei einer Presse- kandidaten vorschlagen sollte, würde sie das Kommission“, so steht es wörtlich in Artikel konferenz zu verstehen, es würde keinen Au- europäische Projekt ins Herz treffen.“ Das 14 des Lissabon Vertrages. Die WählerInnen tomatismus geben, das widerspreche gelten- jüngste Geschehen in Brüssel bewertet er als hatten also erstmals einen Einfluß darauf, den EU-Vereinbarungen.