Informationen Aus Österreich
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH Redaktionsschluss:3. Jänner 2011 Nr. 01/11 INNENPOLITIK Bundeskanzler Faymann: 2011 “Jahr der Reformen” Budget 2011 im Parlament beschlossen Rechnungshof-Einkommensbericht: Frauen im Nachteil Sozialausgaben in Krise gestiegen EUROPA INTERNATIONAL Emir von Katar zu Besuch in Österreich Österreichs Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat zu Ende Rückführungsabkommen Russland-Österreich beschlossen Spindelegger zu Wahlen in Weißrussland Asyl für christliche Irak-Flüchtlinge WIRTSCHAFT Österreich behält höchste Kreditwürdigkeit Wifo und IHS erwarten stabiles Wachstum für 2011/12 Nächtigungsrekord im November Handel mit Weihnachtsrekord Export profitiert vom Boom in China KULTUR MEDIEN WISSENSCHAFT Bruno-Kreisky-Preise für das politische Buch 2010 an Taylor und Mommsen Festakt in der Hofburg: Verleihung des Österreichischen Kunstpreises 2010 Große Feiern in Österreich zu Franz Liszts 200. Geburtstag Liszt baut auch Brücken von Wien zur EU-Ratspräsidentschaft Ungarns Österreichisches Museum für Volkskunde: Heilige in Europa Novomatic-Forum: Der sagenumwobene Goldschatz der Inka Wien Museum: Die Ernst Jandl Show SPORTPOLITIK Sportminister Darabos gab Auskunft über Aufstockung des Sportbudgets Sabrina Filzmoser und Benjamin Karl erhielten „Military Sports Award 2010“ Traditionelle Weihnachtsfeier im Haus des Sports war wieder bestens besucht IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bundeskanzleramt, Bundespressedienst. A-1014 Wien, Ballhausplatz 1. Redaktion: Dr. Franz Putz, Tel. ++43/1/53115-2579, Fax ++43/1/53115-4274, e-mail: [email protected]; Versand: Abteilung VII/3, Irene Bucher, Tel. ++43/1/53115-2958, Fax ++43/1/53109-2958, e-mail: [email protected]; http://www.bundeskanzleramt.at; Auszugsweiser Abdruck des Textes gestattet. Herausgegeben vom Bundespressedienst-Wien. Redaktionsschluss: 3. Jänner 2011 Nr. 01/11- 2 Innenpolitik INNENPOLITIK Bundes-Defizit von 2,6 % des BIP, das ge- samtstaatliche Defizit (inklusive Ländern und Bundeskanzler Faymann: 2011 “Jahr Gemeinden) beträgt 3,2 %. der Reformen” Geplant sind Einsparungen von rund 1,4 Mrd. Die Herausforderungen der Wirtschaftskrise Euro sowie neue Steuern in Höhe von rund habe man gut bewältigt, Österreich sei zum 1,2 Mrd. Euro (Sparpaket insgesamt 2,6 Mrd. Musterland der Europäischen Union und mit Euro). Die größten Reduktionen gibt es bei den der EU-weit geringsten Arbeitslosigkeit zu Familienförderungen (Familienbeihilfe) und einem Vorbild geworden, bilanzierte Bundes- im Sozialbudget (Pflegegeld). Etwa zwei Drit- kanzler Werner Faymann (SPÖ) über das Jahr tel der Mehreinnahmen bedingt der wirtschaft- 2010. Er sei „stolz auf dieses Land“, so Fay- liche Aufschwung, ein Drittel kommt durch mann Ende Dezember in einem Interview mit neue Steuern, u.a. Bankenabgabe (500 Mio. einer österreichischen Tageszeitung, wenn- Euro), höhere Mineralölsteuer (417 Mio. Euro) gleich einige entscheidende Punkte noch zu und Tabaksteuer (100 Mio. Euro). erledigen seien: Bildungsreform, Pflegefonds, Gesundheits- und Steuerreform, Heeresreform. Rechnungshof-Einkommensbericht: Das Budget 2011 bezeichnete der Bundeskanz- Frauen im Nachteil ler als „Meilenstein“, weil es eine Richtungs- Laut jüngstem Einkommensbericht des Rech- änderung vorgebe –„ weg vom Sozialabbau hin nungshofes für die Jahre 2008 und 2009 kamen zu Banken- und Spekulationssteuern, also zu Frauen im Vergleich der Vollzeitbeschäftigten vermögensbezogenen Steuern“. Zentrale Auf- lediglich auf 81 % des männlichen Einkom- gaben im Bildungsbereich seien die Schulre- mens. Auf alle Beschäftigungsverhältnisse form (2011), der Ausbau von „Neuer Mittel- umgelegt, betrug das mittlere Einkommen der schule“ (gemeinsame Schule für alle 10- bis Frauen 2009 nur 60 % des mittleren Män- 14-Jährigen) und Ganztagsschule sowie die nereinkommens. Grund dafür ist, dass Teil- Umsetzung des neuen Lehrerdienstrechts. zeitbeschäftigung in Österreich vor allem Konkret bedeute dies 80.000 neue Ganztags- Frauensache ist. 87 % aller Teilzeitbeschäftig- schulplätze ab nächstem Jahr, womit die Zahl ten sind weiblich. von 120.000 auf 200.000 Ganztagsschüler Am geringsten ist der Einkommensunterschied ansteige. Die erforderlichen 80 Mio. Euro im zwischen den Geschlechtern im öffentlichen Jahr seien im Budget enthalten. Ein weiteres Dienst. Bei Vollzeitdienstverhältnissen gibt es Ziel sei die Aufhebung der 10-Prozent- praktisch gar keine Differenz, im Teilzeitbe- Beschränkung für den Schulversuch „Neue reich erreichen Frauen 93 % des Medianwertes Mittelschule“ bis zum kommenden Sommer. der Männer. Frauenministerin Gabriele Hei- Die zusätzlichen Kosten von 50 Mio. Euro nisch-Hosek sieht für Frauen dennoch „Licht kämen ins nächste Budget, erklärte Faymann. am Ende des Tunnels“. So gebe es bei den Studiengebühren werde es in dieser Legisla- Vollzeitbeschäftigten von 2007 auf 2009 eine turperiode keine geben. „leichte Trendumkehr“ von drei Prozentpunk- Eine große Steuerreform sei für 2013 geplant, ten. Einer der Gründe ist laut Heinisch-Hosek, so der Aufschwung anhalte. Vor allem mittlere dass in den letzten Jahren in Kinderbetreuung Einkommen sollten mit Schwerpunkt investiert wurde. Sie fordert daher eine Ver- Lohnsteuer um 3 Mrd. Euro entlastet werden – längerung der Bundesförderung in Höhe von unter der Devise: mehr Steuergerechtigkeit. 15 Mio. Euro für den Ausbau von Betreuungs- Kämpfen werde er zudem für EU- plätzen. Die Einkommensunterschiede in der Spekulationssteuern, die Finanztransaktions- Privatwirtschaft sollen mit der geplanten Ge- steuer und eine Änderung der Gruppenbesteue- haltsoffenlegung entschärft werden. rung, versicherte Faymann. Sozialausgaben in Krise gestiegen Budget 2011 im Parlament beschlossen Laut Sozialbericht 2009-10 sind die Sozialaus- Nationalrat und Bundesrat, die beiden Kam- gaben 2009 krisenbedingt auf 30,7 % der wirt- mern des Parlaments, haben am 22. bzw. schaftlichen Wertschöpfung gestiegen (2008: 23. Dezember das Budget 2011 der Bundesre- 28,3 %). Für 2010 rechnet Sozialminister Ru- gierung abgesegnet. Für die Vorlage votierten dolf Hundstorfer wieder mit einem Rückgang die Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP. Damit der Sozialquote. Insgesamt sind die Sozialaus- kann das Bundesfinanzgesetz Anfang Jänner in gaben von 48,9 Mrd. Euro im Jahr 1995 um Kraft treten. Der neue Haushaltsplan sieht 58 % auf 77,3 Mrd. Euro 2008 gestiegen. Ausgaben von 70,1 Mrd. Euro und Einnahmen von 62,5 Mrd. Euro vor. Das entspricht einem Redaktionsschluss: 3. Jänner 2011 Nr. 01/11- 3 Europa International EUROPA INTERNATIONAL Rückführungsabkommen Russland- Österreich beschlossen Emir von Katar zu Besuch in Österreich Innenministerin Maria Fekter hat am Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Kha- 16. Dezember im Rahmen ihres Arbeitsbesu- lifa al-Thani, absolvierte vom 30. Dezember ches in Moskau die Rückführung russischer bis 1. Jänner einen offiziellen Besuch in Öster- Asylwerber neu geregelt. Mit Vertretern des reich. Begleitet wurde er von seiner Gemahlin, Föderalen Migrationsdienstes wurden die Scheicha Mozah. Gastgeber waren Bundesprä- Durchführungsbestimmungen für ein entspre- sident Heinz Fischer und seine Frau Margit. chendes Abkommen zwischen Russland und Auf dem Programm standen unter anderem der EU verabschiedet. Dabei wird das Prozede- politische Gespräche sowie ein Treffen mit re für Abschiebungen von Österreich nach dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Ös- Russland und vice versa festgelegt. So werden terreich (WKÖ), Christoph Leitl, und Vertre- etwa jene Flughäfen bestimmt, von bzw. zu tern heimischer Unternehmen. Unterzeichnet denen Abschiebungen stattfinden. Ebenso wurden bilaterale Abkommen zu Doppelbe- werden exakte zeitliche Fristen definiert. steuerung und Luftverkehr. Heuer wurden 36 Personen nach Russland Katar ist einflussreiches Mitglied der Arabi- abgeschoben, 516 kehrten freiwillig zurück. schen Liga, des Golf-Kooperationsrates (GCC) Seit einigen Jahren stellen Asylwerber aus der und der Organisation erdölexportierender Län- Russischen Föderation die größte Gruppe in der (OPEC). 2022 ist das Emirat (im Nordos- der österreichischen Asylstatistik. Bis Oktober ten der arabischen Halbinsel am Persischen 2010 wurden knapp 1.900 Anträge gestellt, in Golf) Austragungsort der Fußball-WM. Katar den Jahren davor waren es wesentlich mehr. verfügt nach Russland und dem Iran über die Stark rückläufig ist die Anerkennungsquote: drittgrößten Gasreserven der Welt. Wurden im Jahr 2006 noch 71 % der Asylan- träge aus Russland positiv entschieden, waren Österreichs Mitgliedschaft im UNO- es 2009 nur 30 %. Sicherheitsrat zu Ende Größte Gruppe der russischen Asylwerber sind Am 31. Dezember endete Österreichs zweijäh- Tschetschenen. Um die Gefährdung einzelner rige Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat, Personengruppen abschätzen zu können, wer- dem mächtigsten Gremium der Vereinten Na- den nun verstärkt Delegationen des Innenmi- tionen. Österreich nutzte in dieser Zeit die nisteriums in die Krisenregion entsandt. Gelegenheit, thematische Akzente zu setzen Mit dem russischen Ínnenminister Rashid Nur- und sich als Vermittler auf dem internationalen galiew verabschiedete Fekter eine Sicherheits- Parkett zu profilieren. Dafür gab es internatio- partnerschaft für ein koordiniertes Vorgehen nale Anerkennung – so würdigte US-Außen- im Kampf gegen Terrorismus. ministerin Hillary Clinton etwa Österreichs Engagement am Westbalkan und die gute Zu- Spindelegger zu Wahlen in Weißruss- sammenarbeit im Sicherheitsrat. land Wichtige Themen im Weltsicherheitsrat waren Es sei bedauerlich, dass die Führung in Minsk während