Das Offizielle Magazin Der MIT BW
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Nr. 8 | Oktober 2017 | 33. Jahrgang | E 5529 Stimme des Mittelstandes in Baden-Württemberg Das offizielle Magazin der MIT BW Nachlese zur Bundestagswahl » Seite 4 MIT Bund Bundesmittelstandstag Nürnberg 2017 » Seite 18 www.mit-bw.de BADEN-WÜRTTEMBERG Inhalt 3 Vorwort und Seehofer Schwerpunkt Gesetzesnews 4 Bundestagswahl 2017 – irgendwie 23 Datenschutz-Grundverordnung – doch keine Überraschung. die Uhr tickt! 5 Digitalisierung ist eine Chance für Felix Schreiner MdB Baden-Württemberg Wirtschaft Digitalisierung ist eine Chance für 6 Gesundheitspolitik zwischen not- 24 Fahrverbote oder Diesel-Tod? Baden-Württemberg wendiger Regulierung und Stärkung 29 Lapp verstärkt Engagement in der » Seite 5 der Rahmenbedingungen für die Ausbildung Gesundheitswirtschaft 30 Die Wüste lebt 7 Innovationsförderung für einen erfolgreichen Mittelstand L andespolitik 8 Unsere Stimmen im Bundestag 31 71. Landesparteitag der CDU Baden-Württemberg in Reutlingen Aus den Kreisen & Bezirken 33 MIT vor Ort 12 Sommer zauber in Stuttgart 14 Mittelstand durch vernünftige Landespolitik Steuerpolitik entlasten! 34 CDU-Landtagsfraktion - Bericht von der Herbstklausur MIT Baden-Württemberg 36 Duale Ausbildung 15 Ansprechpartner Karin Maag MdB Öffentlichkeitsarbeit 37 Marktplatz Gesundheitspolitik 17 Die MIT Baden-Württemberg 38 Termine/Impressum » Seite 6 trauert um Gottfried Ruprecht 39 Mitglied werden MIT Bund 18 Bundesmittelstandstag mit Merkel Dr. Stefan Kaufmann MdB Innovationsförderung für einen erfolgreichen Mittelstand » Seite 7 LÖSUNGEN FÜR IHRE POSITIONIERAUFGABEN ELGO_AZ Kalender2018_181x63mm.indd 1 27.09.17 11:07 2 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Daniel Hackenjos die Bundestagswahl 2017 ist gelaufen. Tag nach der Wahl natürlich noch nicht Und wieder einmal bewahrheitete sich, abschließend und seriös durchgeführt wie bei den letzten großen Wahlen schon werden. Dass die Flüchtlingskrise dabei CDU endgültig entscheiden müssen, wel- üblich, dass die Umfragen im Vorfeld der aber immer noch in den Köpfen der Wäh- chen Weg sie geht. Auch eine Volkspar- Wahl stark vom Ergebnis differieren. In ler steckte, liegt meines Erachtens auf tei kann keine eierlegende Wollmilchsau diesem Fall zu Ungunsten der Unions- der Hand. 89 Prozent der Abwanderer abgeben, die es jedem recht macht. Nicht parteien. Je größer die Hoffnung war, die von CDU-Wählern zur Afd sagen, dass alle Wähler der AfD sind Rechtsradikale, Wahl als stärkste Partei mit 40+ zu ge- Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik sondern haben schlicht und einfach das winnen, umso größer ist nun die Ernüch- die Sorgen der Menschen vernachlässigt. Vertrauen in die CDU verloren. Dieses terung, dass die Union aus CDU/CSU ge- Ob die Afd die geeignete Partei ist, um Vertrauen muss daher wiedergewonnen rade einmal auf 33 Prozent kommt. sich diesen Sorgen anzunehmen, darf werden. Darüber sind sich die meisten Wahl gewonnen aber trotzdem kein Sieg bezweifelt werden, spielt aber keine Rol- Beobachter einig. Auch deshalb wird die le. Fakt ist, dass diese Wähler der CDU CDU nun nicht mehr um die Personal- Wahlziele von Union erreicht den Rücken kehren. Und es wird lange diskussion umhin kommen. Wenn Sie es Gewiss, die Wahlziele der Union wurden dauern, sie wieder zurückzugewinnen. clever macht, wird es eben gerade keine erreicht: Sie ist die stärkste Partei im Ob dies unter Angela Merkel überhaupt Palastrevolution, sondern ein Übergang, Land, es kann keine Regierung ohne sie möglich ist? in dem sich hoffentlich wiederspiegelt, gebildet werden, und schließlich wurde dass den Führerinnen und Führern dieses die Rot-Rot-Grüne Koalition verhindert. Der Tag nach der Wahl Landes, das wichtigste, nämlich dieses Gerade letzteres Wahlergebnis ist nicht Die CDU hat den Wählerauftrag bekom- Land, mehr bedeutet, als ihre eigenen zu unterschätzen und der einzige große men, die nächste Regierung zu bilden. In Befindlichkeiten. Trost nach dieser Wahl. Rot-Rot-Grün welcher Koalition dies geschieht, lässt Es bleibt abzuwarten, wie sich die CDU hätte den Niedergang für dieses Land be- sich noch nicht sagen, im Moment deu- in den kommenden vier Jahren schlagen deutet, und somit, ja, ist dies tatsächlich tet aber alles auf Jamaika hin. Auch wenn wird. Die MIT wird auf jeden Fall bereit ein Wahlerfolg. beide Koalitionspartner in dieser Kons- sein, hierfür alles zu tun, dass Deutsch- Ein Erfolg ist mit Sicherheit auch, dass alle tellation vor Kraft strotzen, die FDP ist land erfolgreich bleibt. Kandidaten aus Baden-Württemberg ihr deutlich wieder in den Bundestag einge- Direktmandat trotz auch hier erheblicher zogen, und die Grünen haben allen Vor- Stimmeneinbrüche gewonnen haben. hersagen zum Trotz noch einmal um 0,5 Prozentpunkte zulegen können, so kann Wahl gewonnen aber trotzdem kein Sieg diese Koalition dennoch gut aufgestellt Nichtsdestotrotz kann das Ergebnis nicht werden, wenn sich die CDU, im Gegen- darüber hinwegtäuschen, dass beim satz zu den letzten Koalitionsverhand- Wähler bezüglich der Union was im Ar- lungen, gut vorbereitet. Es darf auf kei- Ihr gen liegt. 8,6 Prozentpunkte weniger als nen Fall wieder geschehen, dass die CDU Daniel Hackenjos 2013 ist ein deutlicher Denkzettel des mangels Vorbereitung oder sonstiger De- Wählers. Über zwei Millionen Wähler fizite ihre Werte so fahrlässig verkauft, wandern zur AfD und zur FDP ab. Die ge- bürokratische Monster etabliert oder naue Analyse dieser Wählerwanderung ihre Wirtschaftskompetenz schlicht und und letztendlich die vollumfänglichen einfach nicht nutzt, wie in den letzten Gründe für den Vertrauensentzug der Koalitionsverhandlungen mit der SPD. Wähler gegenüber der Union kann einen In der nächsten Legislatur wird sich die Ausgabe 8-2017 3 Schwerpunkt Bundestagswahl 2017 – irgendwie doch keine Überraschung. Nun also doch, die großen Parteien sind Wahlentscheidend war jedoch ein an- abgestraft worden, egal ob CDU oder deres Thema: die Flüchtlingskrise, das SPD, sogar die CSU ist in ihrer Festung Gefühl nicht gehört zu werden, während Bayern kalt erwischt worden. „die da in Berlin“ über die Köpfe der Leu- Da hat es der Union nichts genützt, dass te hinweg regieren. Ein Gefühl, dass im sie nach Anfangsschwierigkeiten den Osten noch stärker ausgeprägt ist als Johannes Krug Persönlichkeitswettbewerb um die Kanz- im Westen. Die Union traf es mit voller lerschaft zwischen Angela Merkel und Wucht. Zweistellige Verluste im Osten, dem von Sigmar Gabriel aus dem euro- aber auch in Bayern und Baden-Würt- papolitischen Altenteil gezauberten Mar- temberg. Somit war die Bundestagswahl Deutschland ist zum europäischen Nor- tin Schulz haushoch gewonnen hat. Nicht auch eine Protestwahl gegen die Kanzle- malfall geworden. Wie in Österreich oder nur stellte letzterer keine glaubwürdige rin und ihr Flüchtlingspolitik. Da half es Dänemark mobilisieren rechtspopulisti- Alternative dar, sondern die Bundeskanz- der CDU nicht, dass sie die Bekämpfung sche Parteien den Protest gegen eine als lerin gilt in Zeiten internationaler Krisen der illegalen Einwanderung im Wahl- verknöchert empfundene Politik, ohne und angesichts von Politikern wie Trump kampf thematisierte, denn viele Wäh- gangbare Alternativen präsentieren zu oder Erdogan zu Recht als ruhender Pol ler haben nur darf gewartet, denen „da müssen. Die AfD kann sich zur Zeit nur Europas. oben“ einen Denkzettel zu verpassen. selbst erledigen, aber auch das ist ihr zu- Die Sozialdemokraten haben aber nicht Und trotzdem ist die arg gerupfte Angela zutrauen. nur wegen ihres glücklosen Spitzenkan- Merkel als Kanzlerin alternativlos – und Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass in einer didaten verloren. Ihr Liebäugeln mit den die AfD hat ihr ureigenes Ziel nicht er- Jamaikakoalition aus CDU/CSU, FDP und Linken hat sie einmal mehr Stimmen ge- reicht. Vielmehr hat ihr Auftreten und das Grünen die drängenden Probleme ange- kostet. Ihre Verluste an die von zeitwei- hemmungslose Einsammeln möglichst packt werden und auch Wirtschaftsrefor- sen Existenzängsten geplagten Grünen vieler Wähler am rechten Rand Deutsch- men in Angriff zu nehmen. Darauf neben fallen da schon nicht mehr ins Gewicht. land polarisiert. Auf einen AfD-Anhänger der FDP hinzuwirken, wird Aufgabe unse- Vor allem aber hat die SPD auf das fal- kommen heute drei erbitterte Gegner. rer MIT-Vertreter in der Unionsfraktion sche Thema gesetzt: soziale Gerechtig- Von der liberal-konservativen Professo- sein. Dann sieht es nächstes Mal wieder keit in Zeiten von Wirtschaftswachstum renpartei des Jahres 2013 ist 2017 nur besser aus! und annähernder Vollbeschäftigung ist das Namensschild geblieben. für die meisten Deutschen schlicht reali- Ach ja, auch die alte Politweisheit, dass Johannes Krug, MIT Karlsruhe, tätsfremd. Somit ist der Gang der SPD in es rechts von CDU/CSU keine erfolgrei- [email protected], die Opposition alternativlos. che Partei geben darf, hat sich erledigt. www.mit-karlsruhe.de Hier geht es zur www.mit-bw.de 4 Schwerpunkt Felix Schreiner MdB Digitalisierung ist eine Chance für Baden-Württemberg Mit der Bundestagswahl 2017 hatten die wird es nicht leichter, diese elementaren Bürgerinnen und Bürger Deutschlands auch Teile einer erfolgreichen Wirtschaftspoli- die Entscheidung über die Wirtschaftspolitik tik aufrechtzuerhalten. Zum einen sind die in unserem Land. In den Grundzügen ging es globalen Herausforderungen zu nennen. In um eine Entscheidung zwischen einer stär- einer globalisierten Welt wird eine erfolgrei- ker links orientierten Politik und der Politik che Wirtschaftspolitik Deutschlands nicht Felix Schreiner MdB der CDU-geführten Bundesregierungen. ohne die Europäische Union