Evang.-Luth. Pfarramt Prien Am Chiemsee
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GEMEINDEBRIEF Evang.-Luth. Gemeinde Prien Juni – Sept. 2019 Wohin geht die Reise? E D I T O R I A L Inhaltsverzeichnis Liebe Leserin, lieber Leser, Seite 3 Editorial Seite 4 + 5 Geistliches Wort der Titel unserer aktuellen Ausgabe Und dann darf ich Sie sowohl zu Seite 5 - 7 Thema ist doppeldeutig. Vordergründig unserem Gemeindefest am 14. Juli Seite 8 Konfirmation 2019 / Einladung Konfi-Kurs 2019/20 rückt natürlich mit dem nahenden einladen und zu einem besonderen Seite 9 Regions-Gottesdienst Herreninsel und Gemeindefest Sommer auch der Jahresurlaub musikalischen Leckerbissen: dem 1. Seite 10 Vorstellung Urlauberseelsorger / Aufruf Sozialstation näher und da muss man nicht viele Priener Gospeltag im September. Seite 11 Kampenwandgottesdienst und Sommerandachten Kilometer fahren, um Erholung zu Da kann jede und jeder mitmachen, Seite 12 + 13 Jugend EJ BAP finden und besondere Schätze zu die oder der Freude am Singen und Seite 14 Kinderzeltlager in Königsdorf entdecken. an Gospelmusik hat. Wir haben das Seite 15 Gospeltag Hintergründig klingt das Thema große Glück, einen sehr bekannten Seite 16 + 17 Konzerte meiner Lebensreise im Titel an, der Künstler für die Leitung dieses Seite 18 Kindergottesdienst Weg meiner Entwicklung, mein Tages gewonnen zu haben. Das Seite 19 - 22 Gottesdienstanzeiger Glaubensweg. Das eine hat mit dem wird ein Erlebnis und ein Ohren- Seite 23 + 24 Gruppen und Kreise anderen durchaus etwas zu tun. Sie schmaus. Seite 25 Klinikseelsorge werden es im Lesen entdecken Im Namen des Redaktionsteams Seite 26 Taizéandacht können. wünsche ich Ihnen einen erfüllten Seite 27 Rückblick Männer – Einkehrtage Zum Thema Urlaub passt auch die und gesegneten Sommer. Seite 28 + 29 Kindergarten Marquette Vorstellung unseres diesjährigen Ihr Seite 30 Passionsfestspiele Oberammergau 2020 Urlauberpfarrers, der vom 29. Juli Pfr. Karl-Friedrich Wackerbarth Seite 31 Rückblick Gemeindeleben bis 18. August unser Gast sein wird. Seite 32 + 33 Bericht von der Landessynode Seite 34 Kleidercontainer Diakonie / Frühjahressammlung Diakonie Seite 35 Freud und Leid Seite 36 Wir sind für Sie da Impressum Dieser Gemeindebrief erscheint in 2500 Exemplaren und wird kostenlos zugestellt. Redaktionsschluss für den neuen Gemeindebrief: 18. August 2019 Redaktionsteam: Pfr. K.-F. Wackerbarth (V.i.S.d.P.), C. Hoop, D. Kraus, C. Körner, M. Hoff, G. Fischer 2 3 G E I S T L I C H E S W O R T G E I S T L I C H E S W O R T Initiative wieder finden können und Deshalb braucht es Pausen, Besin- Sechs Tage sollst Du arbeiten… eingeklinkt. nungzeiten, in denen ich wieder zu mir und zu Gott komme. Angebote finden Sie unter: Wir kennen das Gebot, das so außer- zelebriert, als gäbe es nichts Wichti- Wir heute sind mit solchen Pausen tourismus.bayern-evangelisch.de gewöhnlich ist in der kulturellen Ent- geres. Es gibt Menschen, die hangeln überreich beschenkt. Es ist gut, wenn wicklung der Menschheit und uns den sich von Wochenende zu Wochen- oder unter: wir sie nutzen und anderen, die noch Sonntag geschenkt hat. Weltweit wird ende, von Urlaub zu Urlaub. Das www.bayern.by/erlebnisse/stade- suchen, eine Orientierung geben. Als der Sonntag begangen, ganz gleich eigentliche Leben, so hat man den zeiten/ Gemeinde in einer Urlaubsregion in welcher Kultur. Ein freier Tag pro Eindruck, findet in der Freizeit statt. Der Urlaub übernimmt heute die haben wir seit Jahren die Türen ge- Woche – das scheint uns selbst- Und in dieser freien Zeit muss ich Funktion des Sonntags. Er bringt öffnet als Gemeinde auf Zeit. In verständlich. In unserer Gesellschaft den Belastungen des Arbeitstages mich runter, bringt mich zu mir selber. unseren Kirchen, mit unserem Laby- sogar zwei freie Tage, das berühmte entfliehen, muss Leben nachholen. Und über die Frage, was denn nun rinth, den Gottesdiensten und den Wochenende. Der Freizeitstress ist für manche wirklich wichtig ist im Leben, wenn Andachten auf den Schären schaffen Dass das freie Wochenende noch gar nicht weniger hoch als der Arbeits- weder Arbeit noch exzessive Freizeit wir Raum für Selbstfindung und nicht so alt ist, nämlich gerade mal 50 stress. Auf der Suche nach dem, was meine Sehnsucht nach erfülltem Gottesbegegnung. Das besonders Jahre, wird leicht vergessen. Nicht wirklich wichtig ist, nach erfülltem Leben stillen, bringt er mich hoffent- Schöne dabei: Wir, die hier wohnen, anders ist es beim Thema Urlaub. Leben ist die Menschheit von einem lich wieder zu Gott. Und damit müssen noch nicht mal weit reisen. Tourismus gibt es seit circa 100 Extrem ins andere verfallen. Das Rad schließt sich der Kreis zum Sonn- Es gibt so viele Orte in unserer Jahren. Das Freizeit – Thema ist also dreht sich immer schneller, obwohl tagsgebot: die Anforderungen des Umgebung, die in der Stille und ein neuzeitliches. Denn beim Sonn- uns bewusst ist, dass Bremsen Lebens sind so hoch, dass sie mich Beschaulichkeit Kraft geben. Das ist tags Gebot geht es ja nicht primär um angesagt wäre. leicht von Gott und den Grundlagen eine Entdeckungsreise wert. Freizeit, sondern um eine Besin- meines Lebens wegbringen. Karl-Friedrich Wackerbarth nungszeit: in der Hinwendung zu Gott Der bayerische Tourismus hat den Pfarrer am siebten Tag sollte über-dacht und Trend erkannt und sich das Motto geklärt werden, was wirklich wichtig gegeben: „Stade Zeiten“. Wir kennen ist in meinem Leben. den Begriff aus dem Advent. Hier Halt an, wo läufst Du hin…. wird er auf die Urlaubszeit über- Arbeit ist wichtig, weil sie Broterwerb Die Zeile aus dem berühmten uns, warum wir keine Ruhe mehr tragen. Urlaubszeit als Zeit, zur Ruhe ist und (hoffentlich) dem Wohl aller cherubinischen Wandersmann von finden. zu kommen und zu sich selber zu Menschen dient. Aber Arbeit darf Angelus Silesius trifft das Grund- finden. Dieses touristische Angebot Ich glaube, wir nutzen die heutigen nicht das Wichtigste sein, sagt das problem unserer unruhigen Zeit. Wir boomt. Hotels werben damit, dass es Möglichkeiten, um vor uns selber da- Gebot. sind mobil wie noch nie zuvor in der bei ihnen kein WLAN gibt und der von zu laufen: vor dem eigenen Was dann? Was ist das Wichtigste? Menschheitsgeschichte. Heute in Handyempfang bewusst gestört, Schmerz zurückliegender Ereignisse, Berlin, morgen in New York und Die Freizeit – so habe ich heute den beziehungsweise unterbunden wird. vor der Trauer verpasster Lebens- Urlaub in Neuseeland. Dabei immer Eindruck. Orte der Stille werden beworben, möglichkeiten, vor dem Leid, das online. Dauernd im Außen, heute Der Feierabend, das Wochenende, Häuser der Stille empfohlen. Auch mich grundlos und unvorbereitet trifft, schon im Morgen. Und wir wundern der Urlaub – all diese Zeiten werden unsere Kirche hat sich in dieser und vor der Sehnsucht nach Sinn und 4 5 G E I S T L I C H E S W O R T T H E M A Erfüllung. Da ist es eine gute Ablen- Angelus Silesius war ein Vertreter der kung, in Bewegung zu sein und sich protestantischen Mystik, der später Mein Lieblingsort in der Region unterhalten zu lassen. zum Katholizismus übergetreten ist. Er Der Verfasser des cherubinischen selber war, wie wir an diesen kleinen Daniela Otterbein, Prien Wandersmannes ist nun kein Zeitge- biografischen Details erkennen kön- Wenn ich an das Meer denke, dann bekomme ich manchmal Fernweh und nosse. Er lebte im 17. Jahrhundert, nen, ein Suchender. Die eigene auch Heimweh. Dann fühle ich mich sehr wohl, wenn ich bei uns hier am kannte weder Internet noch Flugzeuge. Glaubensreise, sie ist spannender als Wasser bin. Das fühlt sich wie Heimat und Ferne auf einmal an. jede Urlaubsreise, ist ein Abenteuer mit Aber erlebte ja auch damals die Suche mir selber, das alle anderen Abenteuer nach erfülltem Leben, die Suche im Hannibal Helal, Gollenshausen Außen, die mich weg bringt von mir in den Schatten stellt. Und das Glück, Ich komme aus der Nähe von Damaskus in Syrien. Ich bin in der Gegend süd- selbst und meinem Inneren: Gott in mir selber finden zu dürfen, ist unbeschreiblich! lich der Hauptstadt aufgewachsen. Bei uns Zuhause ist es sehr bergig, man „halt an, wo läufst du hin, der Himmel sieht direkt auf den Berg Hermon. Deshalb denke ich, wenn ich die Berge im ist in dir; suchst du Gott anderswo, du Karl-Friedrich Wackerbarth Chiemgau sehe, an Zuhause und an meine Mutter. Irgendwann will ich dorthin fehlst ihn für und für… (du fehlst ihn… Pfarrer zurück. bedeutet hier: du verpasst ihn…) Michael Schlander, Rimsting Der cherubinische Wandersmann Ich kenne noch gar nicht so viele Orte in der Gegend hier, weil ich erst vor Was Gott ist, weiß man nicht: Er ist Halt an, wo läufst du hin, der Himmel kurzem aus Augsburg zugezogen bin und an den Wochenenden heim fahre. nicht Licht, nicht Geist, nicht Wahrheit, ist in dir: suchst du Gott anderswo, du Urlaubsgefühle entstehen, wenn ich auf die Fraueninsel fahre. Gut gefallen hat Einheit, Eins, nicht was man Gottheit fehlst ihn für und für. es mir auch am Tinninger See. heißt. Nichts ist, das sich bewegt, du selber Man kann den höchsten Gott mit allen bist das Rad, das aus sich selbsten Christine Dürdoth, Prien Namen nennen, man kann ihm läuft und keine Ruhe hat. Am schönsten ist es am Langbürgener See. Da ist das Wasser ganz klar und wiederum nicht einen zuerkennen. Die Ros´ ist ohn´ Warum, sie blühet, man befindet sich inmitten der Natur. Ich brauche auch keine Bespaßung und Ich bin nicht außer Gott, und Gott nicht weil sie blühet, sie acht´ nicht ihrer keinen Kiosk, nur Natur und schönes Wasser. außer mir, ich bin sein Glanz und Licht, selbst; fragt nicht, ob man sie siehet. und er ist meine Zier. Horst Maierhofer, Prien Soll ich mein letztes End und ersten Gott ist noch mehr in mir, als wenn Anfang finden, so muss ich mich in Ich gehe am liebesten am Gederer, einem unserer Hausberge. Da ist es das ganze Meer in einem kleinen Gott und Gott in mir ergründen.