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Geschäftsbericht der freien demokratischen partei

2009 – 2011

www.fdp.de Vorwort Geschäftsbericht

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Parteifreundinnen, liebe Parteifreunde,

WIR sind für Sie da.

Rund 250 Tage im Jahr stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle Ihnen für Ihre Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung: Täglich von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends.

Der Auftrag des vorangegangenen Bundesparteitages in Köln (24. April bis 25. April 2010) an den neuen Generalsekretär , bis zum Bundes- parteitag 2012 ein neues Grundsatzprogramm zu erstellen, stellt auch an Ihre Bundesgeschäftsstelle erhebliche Anforderungen. Dazu kommt, dass auch von der Bundesgeschäftsstelle erwartet wird, die Arbeit der FDP-geführten Ministerien zu begleiten.

Wir sind für Sie da, auch in der Programmdiskussion. Und deshalb haben wir in der Bundesgeschäftsstelle im Juni des letzten Jahres eine neue Abteilung instal- liert: die Abteilung Politische Planung, Programm und Analyse (PPA). Diese Abteilung verantwortet in erster Linie die inhaltliche Begleitung der Erarbeitung des neuen Grundsatzprogramms, betreut die Programm- kommission und die 11 eingerichteten Programmfo- ren. Auch in der Abteilung Dialog und Kampagnen wird das Motto „Wir sind für Sie da“ groß geschrieben. Neben Wir möchten in eine breite Diskussion des Grund- der Erarbeitung von Argumenten und Flugblättern zu satzprogramms in den Gliederungen vor Ort, mit den aktuellen politischen Themen steht die Planung von Landes- und Bundesfachausschüssen aber auch mit Kampagnen ebenso wie der Bürgerdialog, insbeson- der gesamten Bevölkerung eintreten. Dazu halten die dere auch via Internet, im Mittelpunkt der 9-köpfigen fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Abteilung Abteilung. Allein seit September 2009 wurden durch eine Vielzahl von Anregungen für Veranstaltungen vor diese Abteilung ca. 6.000 Briefe und E- Mails beant- Ort, aber auch Tipps, wie Sie mit den Bürgerinnen wortet. und Bürgern ins Gespräch kommen, z. B. Bürgerhefte, bereit. Darüber hinaus können Sie hier umfassende Auch wenn die Abteilung Presse- und Öffentlichkeits- Analysen von Wahlergebnissen und Einschätzungen arbeit sich schwerpunktmäßig mit der Vorbereitung der politischen Mitbewerber und Synopsen von Wahl- von Interviews, Namensartikeln und TV-Auftritten programmen erfragen. unserer Spitzenpolitiker befasst, können Sie hier gern Musterpresseerklärungen zu wichtigen Themen wir weiter. Nicht nur bei der Besuchergruppenbetreu- und praxistaugliche Anregungen für Ihre Presse- und ung, sondern auch beim Gespräch mit interessierten Öffentlichkeitsarbeit erfragen, egal ob es um Pres- Bürgerinnen und Bürgern auf dem Bürgersteig, bei der sekonferenzen, Statements oder Wahlkampfauftritte Beantwortung von täglich ca. 100 Telefonaten sowie geht. Wird sind für Sie da. 300 Mails und Briefen gilt auch für die Freiheitskämp- ferinnen und Freiheitskämpfer im MMZ: Dieses Motto setzt sich fort bis in die Abteilung Wir sind für Sie da. Das gilt auch für den Liberalen Organisation und Finanzen. Hier werden nicht nur Parteiservice und unsere Dienstleister. Bundesparteitage und weitere Veranstaltungen der Bundespartei vorbereitet. Hier werden auch die Wahl- Damit wir weiter für Sie da sein und unser Angebot kampfauftritte unserer Spitzenpolitiker vorbereitet stets weiterentwickeln können, benötigen wir Sie: Ihre und begleitet. Allein knapp 100 Wahlkampfveranstal- Anregungen, Ihre Kritik, Ihre Hinweise. tungen organisierte die Abteilung im Berichtszeit- Wir schätzen Ihre große Einsatzbereitschaft und Ihr raum. Wir sind für Sie da. Und darum vermitteln wir ehrenamtliches Engagement sehr. Wir möchten Ihre gern auch Mitglieder unseres Präsidiums und Bun- Erfahrungen aufnehmen, um die Arbeit für alle noch desvorstands für Ihre Veranstaltungen. Die Nachfrage nutzbringender zu gestalten. Schreiben Sie uns, rufen ist groß und sollte der erste angefragte Termin nicht Sie uns an, besuchen Sie uns: Wir sind für Sie da! gleich passen, finden sich Alternativlösungen. Gern können Sie sich jederzeit Anregungen für Ihre Ver- anstaltungen vor Ort in dieser Abteilung holen. Aber Gabriele Renatus auch bei Fragen rund um die Mitgliedschaft können Sie uns jederzeit kontaktieren.

Unterstützt werden alle Abteilungen des Hauses durch fleißige und hochmotivierte Mitarbeiter, Helferinnen und Helfer in unserem MitMachZentrum (MMZ). Die guten Erfahrungen, die wir während des Bundestags- wahlkampfes mit dieser Anlaufstelle für freiwillige Unterstützer unserer Partei gesammelt haben, führen FDP-Bundesgeschäftsführerin Inhaltsverzeichnis

I. Tätigkeit der Bundespartei...... 6 1. Bundesparteitage ...... 6 2. Präsidium und Bundesvorstand...... 7 3. Bundessatzungsausschuss ...... 8 4. Wahlprüfungsausschuss ...... 9 5. Bundesschiedsgericht...... 9 6. Haushalts- und Finanzkommission...... 9 7. Kommunalpolitischer Beirat...... 10 8. Veranstaltungen ...... 11 9. Sitzung der Hauptgeschäftsführer...... 12 10. Internationale Liberale Organisationen...... 13 10.1. Liberale Internationale...... 13 10.2. ELDR...... 15 10.3. ALDE...... 16 11. Internet...... 17 12. FDP-Landesverband LV Net...... 21 13. FDP-Bürgerfonds...... 21 14. Im Dialog zum Erfolg – Die Kampagne zur Bundestagswahl 2009 ...... 22 15. Mentoring-Programm der FDP...... 24 16. Liberaler Parteiservice (LiPS)...... 24

II. Programmarbeit...... 26 1. Bundesfachausschuss Internationale Politik...... 26 2. Bundesfachausschuss Wirtschaft und Arbeit...... 27 3. Bundesfachausschuss Finanzen und Steuern...... 28 4. Bundesfachausschuss Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ...... 29 5. Bundesfachausschuss Soziales...... 30 6. Bundesfachausschuss Gesundheit...... 31 7. Bundesfachausschuss Innen und Recht...... 32 8. Bundesfachausschuss Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie...... 33 9. Bundesfachausschuss Umwelt...... 34 10. Bundesfachausschuss Stadtentwicklung und Wohnungswesen ...... 35 11. Bundesfachausschuss Kultur...... 36 12. Bundesfachausschuss Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ...... 37 13. Bundesfachausschuss Verkehrspolitik...... 39 14. Kommission Internet und Medien...... 39 15. Sportkommission...... 40 16. Kommission Freiheit und Ethik...... 41 17. Transatlantisches Forum...... 42 18. Grundsatzprogrammdebatte „Chancen für morgen“ ...... 43

III. Liberales Vorfeld...... 45 1. Bundesverband Junge Liberale...... 45 2. Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand...... 46 3. Bundesvereinigung Liberale Frauen...... 47 4. Bundesverband Liberale Senioren...... 48 5. Bundesverband Liberale Hochschulgruppen ...... 49

IV: Bundesgeschäftsstelle...... 51 1. Abteilung Politische Planung, Programm und Analyse (PPA)...... 51 2. Abteilung Dialog und Kampagnen (DuK)...... 52 3. Abteilung Organisation und Finanzen...... 55 4. Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit...... 56 5. MitMachZentrum (MMZ)...... 57 6. Galerie im Thomas-Dehler-Haus ...... 58

V. Statistik...... 60 1. Mitgliederentwicklung im Berichtszeitraum...... 60 2. Wahlergebnisse im Berichtszeitraum...... 60 3. Mandatsträger der FDP...... 61 4. Organisationsplan der FDP-Bundesgeschäftsstelle ...... 62

6 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

I. Tätigkeit der Bundespartei

Mehrin hat die Liberalen auf die heiße Phase des Wahl- 1. Bundesparteitage kampfes eingestimmt.

Im Berichtszeitraum fanden zwei Ordentliche Bundes- 20. September 2009 parteitage statt. Zur Verabschiedung des Wahlaufrufes außerordentlicher Bundesparteitag zur Bundestagswahl 2009 und zur Bestätigung des Koali­ tionsvertrages gab es zudem zwei außerordentliche Bun- Die Liberalen haben am letzten Wochenende vor der desparteitage. Wahl zum einen außerordentlichen Parteitag in der Metropolis-Halle im Filmpark Babelsberg veran- 15. bis 17. Mai 2009 staltet. Mit ihrem Wahlaufruf werben die Liberalen in der 60. Ord. Bundesparteitag in Hannover entscheidenden Wahlkampfphase um die Stimmen der Wähler. Damit der Wechsel gelingt und ein Neuanfang Die Liberalen haben sich vom 15. bis 17. Mai zum 60. für Deutschland eingeläutet werden kann. Ordentlichen Bundesparteitag in der Messe Hannover getroffen. Bei dem dreitägigen Parteitag standen turnus- 25. Oktober 2009 gemäß die Wahlen zum Präsidium und Bundesvorstand außerordentlicher Bundesparteitag an. Die 662 Delegierten erwartete vor allem die Debatte des Wahlprogramms zur Bundestagswahl im Septem- Die Liberalen haben am 25. Oktober 2009 im Hangar 2 ber 2009. Ein weiterer Schwerpunkt war die Europawahl des Berliner Flughafens Tempelhof dem Koalitionsver- am 7. Juni 2009. FDP-Spitzenkandidatin Silvana Koch- trag „Mit Mut zur Zukunft – Für unser Land“ zwischen CDU, CSU und FDP zugestimmt.

Delegierte auf dem außerordentlichen Parteitag in . 7

24. bis 25. April 2010 61. Ord. Bundesparteitag in Köln

Nach zwei Tagen Beratung auf dem 61. Ordentlichen Bundesparteitag in Köln vom 24. bis 25. April 2010 kön- nen die Liberalen eine Bilanz vorweisen, die sich sehen lassen kann. Die 662 Delegierten haben eine Reihe von Reformprojekten beschlossen, die nach Ansicht des mit fulminanten 95 Prozent gewählten FDP-Generalse- kretärs Christian Lindner belegen: „Die FDP ist in ihrer Regierungsverantwortung angekommen.“

Christian Ahrendt, Hartfrid Wolff und Gisela Piltz im Gespräch.

2. Präsidium und Mitglieder des Bundesvorstandes sind: Bundesvorstand Alexander Alvaro Insgesamt trat das Präsidium zu 62 Sitzungen zusam- men. Das Präsidium tagt in aller Regel jeden Montag im Präsidiumszimmer des Thomas-Dehler-Hauses. Der Hans-Artur Bauckhage Bundesvorstand trat zu 22 Sitzungen ebenfalls im Regel- fall im Thomas-Dehler-Haus zusammen. Jorgo Chatzimarkakis Dem Präsidium gehören an: Miriam Gruß Ehrenvorsitzender Patrick Döring seit 24. April 2010 Hans-Dietrich Genscher Ehrenvorsitzender Angela Freimuth Otto Lambsdorff Ehrenvorsitzender, Jörg-Uwe Hahn † am 5. Dezember 2009 Bundesvorsitzender Walter Hirche Rainer Brüderle stellv. Bundesvorsitzender stellv. Bundesvorsitzender Gerry Kley stellv. Bundesvorsitzende Bundesschatzmeister Heinz Lanfermann Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Beisitzerin Christian Lindner bis 23. April 2010 dann gewählt zum Generalsekretär Birgit Homburger Beisitzerin Michael Link seit 24. April 2010 Philipp Rösler Beisitzer Markus Löning Generalsekretär bis Oktober 2009 Horst Meierhofer Christian Lindner Generalsekretär Gesine Meißner Heinrich Kolb Vertreter der Bundestagsfraktion Jan Mücke Silvana Koch-Mehrin Vertreterin der Europafraktion Hans-Joachim Otto Hans-Jürgen Beerfeltz Bundesgeschäftsführer Gisela Piltz bis 10. November 2009 Alexander Pokorny Gabriele Renatus Bundesgeschäftsführerin Rolf Salo seit November 2009 Jörg van Essen Erster Parl. Geschäftsführer Carl-Ludwig Thiele bis 23. April 2010 Vorsitzender der Friedrich- Johannes Vogel Naumann-Stiftung für die Freiheit 8 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

3. bundessatzungs- ausschuss

Vorsitzender: Thomas Taeglichsbeck

Der Bundessatzungsausschuss hat im Berichtszeitraum sechsmal getagt.

Nach der Bundessatzung (§ 23) gehört es zu den Aufgaben des Bundessatzungsausschusses, den

Patrick Döring, Philipp Rösler, Johannes Vogel und Ulrike Flach Bundesvorstand, das Bundesschiedsgericht, die am Rande des Bundesvorstandes. Vorstände der Landesverbände, die Landesschieds- gerichte oder Landessatzungsausschüsse auf Hartfrid Wolff Anforderung gutachtlich über Rechtsfragen, wie Holger Zastrow eine Bestimmung der Bundes- oder Landessatzung auszulegen oder die Vereinbarkeit von Regelungen der Landessatzungen mit der Bundessatzung ist, Ständige Gäste: zu beraten. Hier hatte sich der Bundessatzungs- ausschuss u. a. mit Ergebnissen der Arbeitsgruppe Bertold Bahner 02. Juni 2009–31. August 2009 „Parteireform“ beschäftigt und zu Fragen einer Mit- Rolf Berndt wirkung und einer Mitentscheidung der Parteimit- Lasse Becker seit 23. April 2010 glieder Stellung zu nehmen. Doris Buchholz seit 27. Juni 2010 Nils Droste 02. Juni 2009–14. Dezember 2009 Weiterhin hatte der Bundessatzungsausschuss auch Jörg van Essen die Frage zu klären, wie mit Mitgliedern umzuge- Ulrike Flach hen ist, die ihrer Beitragspflicht nicht nachkommen. Manuel Höferlin seit 23. April 2010 Ebenso gab es die Notwendigkeit, verschiedene wahl- Kristina Kämpfer seit 07. Februar 2011 rechtliche Fragen zu klären. Dabei ging es sowohl um innerparteiliche Vorschriften (z. B. die Bedeutung von Johannes Knewitz 02. Juni 2009–07. Februar 2011 Neinstimmen und Stimmenthaltungen) wie auch um Jan Krawitz seit 23. April 2010 die Beachtung von wahlgesetzlichen Vorschriften bei Alexander Graf Lambsdorff der Aufstellung von Wahlkreiskandidaten und Lan- Oliver Lucsic seit 07. Februar 2011 deslisten zu öffentlichen Wahlen (z. B. Stimmrecht seit 23. April 2010 in einer Mitgliederversammlung nach den Wahlge- Detlev Parr seit 31. August 2009 setzen oder die Gewährleistung des Grundsatzes der Maja Pfister 02. Juni 2009–23. April 2010 geheimen Wahl). Olaf Prüßmann Thomas Schotten Schließlich hat der Bundessatzungsausschuss wie- der Stellungnahmen zu Anträgen auf Änderung der Mike Senftleben 02. Juni 2009–27. Juni 2010 Bundessatzung abgegeben, die zur Beratung auf den Christine Schulze-Grotkopp 14. Dezember 2009 bis 23. April 2010 Bundesparteitagen gestellt worden waren. Dabei ging es u. a. um Parteiordnungsmaßnahmen, das In der Bundesvorstandssitzung am Rede- und Stimmrecht von Vorfeldorganisationen 26. November 2009 wurden die oder die Frage der Behandlung von Anträgen auf stellvertretenden Ministerpräsidenten Parteitagen. Jörg Bode Heiner Garg Stellvertretender Vorsitzender des Bundessatzungs- Ulrich Goll ausschusses ist Bodo Chemnitz. Sven Morlock kooptiert. 9

je ein Verfahren aus den Landesverbänden Hamburg, 4. Wahlprüfungs- Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. ausschuss Da die vierjährige Amtszeit des Bundesschiedsgerichts Vorsitzende: Corinna Werwigk-Hertneck am 31. Dezember 2009 endete, wurden auf dem Bun- desparteitag in Hannover als Mitglieder des Bundes- Der Wahlprüfungsausschuss prüft gemäß § 12 Absatz schiedsgerichts für die Amtszeit vom 01. Januar 2010 3 der Bundessatzung die Ordnungsmäßigkeit der Ein- bis 31. Dezember 2013 gewählt: Dr. Peter Lindemann berufung des Bundesparteitages. Weiter prüft er vor (Präsident), Dr. Gerhard Wolf (Stellvertreter), Wolf-Dieter Beginn des Parteitages die Zahl und Stimmberechtigung Keller, Dr. Paul Becker und Karin Hannappel als Beisitzer. der Delegierten der Landesverbände anhand der Proto- Zu stellvertretenden Beisitzern wurden gewählt: Bern- kolle über die Wahlen der Delegierten und der geprüften hard Nüsch, Michael Reichelt, Horst Vetter, Helmut Sei- Unterlagen über die Mitgliederzahlen. pel, Dr. Rudolf Brosig, Rolf Hermann Löhr, Dr. Arnold Castringius und Hinrich Budelmann. Der Wahlprüfungsausschuss hat diese Prüfung vor dem 60. Ordentlichen Bundesparteitag in Hannover, dem 61. Gegenstand der Verfahren vor dem Bundesschiedsge- Ordentlichen Bundesparteitag in Köln und dem außeror- richt waren Parteiordnungsmaßnahmen, der Ausschluss dentlichen Bundesparteitag in Potsdam sowie vor dem von Parteimitgliedern, die Aufnahme von Mitgliedern, außerordentlichen Bundesparteitag in Berlin vorgenom- Anfechtungen von innerparteilichen Wahlen und von men und keine Beanstandungen festgestellt. Wahlen von Kandidaten zu öffentlichen Wahlen sowie Anfechtung und Verpflichtung betreffend Rechen- Weitere Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses: schaftsberichte.

Wolfgang Bodeit Mitglied In einem Verfahren wegen Wahlanfechtung ging es im Bodo Chemnitz Mitglied Zusammenhang mit der Aufnahme von Mitgliedern durch Ernst Eggers Mitglied den zuständigen Kreisverband um die in der Landes- Ulrike Flach Mitglied satzung vorgesehenen Beteiligungsrechte des Ortsvor- standes. Bei diesem Beschluss wurde im Hinblick auf die Stellvertretendes Mitglied grundsätzliche Bedeutung auch die Veröffentlichung in Roland Eibold Stellvertretendes Mitglied der Mitgliederzeitschrift „elde“ angeordnet. Heinz Lanfermann Stellvertretendes Mitglied Michael Reichelt Stellvertretendes Mitglied Matthias A. Starke Stellvertretendes Mitglied † am 27. März 2010 6. haushalts- und Finanzkommission 5. bundesschiedsgericht Vorsitzender: Dr. Hermann Otto Solms Präsident: Dr. Peter Lindemann Gemäß § 2 der Finanz- und Beitragsordnung des Bun- Das Bundesschiedsgericht ist nach der Schiedsge- desverbandes wählt der Bundesvorstand für die Dauer richtsordnung (§ 10) u. a. zuständig für Beschwerden seiner Amtszeit eine Haushalts- und Finanzkommis- gegen Entscheidungen der Landesschiedsgerichte, die sion. Sie besteht aus mindestens fünf und höchstens Anfechtung von Wahlen durch Organe der Bundespar- elf Mitgliedern. Der Bundesschatzmeister ist Mitglied tei oder Streitigkeiten der Bundespartei mit einzelnen kraft Amtes und zugleich Vorsitzender dieser Kommis- Mitgliedern. sion. Mitglieder waren Dr. Hermann Otto Solms, Rai- ner Brüderle (bis Herbst 2009), Patrick Döring, Paul Im Berichtszeitraum waren zwölf Verfahren anhängig, Friedhoff, Dr. Klaus von Lindeiner und Otto Fricke. Die bei denen es ausnahmslos um Beschwerden gegen Haushalts- und Finanzkommission tagte im Berichts- Entscheidungen der Landesschiedsgerichte ging. Drei zeitraum zweimal. Bevor der Haushalt der Bundespar- Beschwerdeverfahren kamen aus dem Landesverband tei vom Bundesvorstand beschlossen werden kann, Nordrhein-Westfalen, je zwei Verfahren aus den Lan- bedarf es der Zustimmung der Haushalts- und Finanz- desverbänden Berlin, Niedersachsen und Sachsen, kommission. 10 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

hat sich die Bundes-VLK mit der Finanzlage der Kom- 7. kommunalpolitischer munen, der Neuorganisation im SGB II und dem Thema Beirat Kinderbetreuung auseinandergesetzt. Durch das große Engagement der ehemaligen kommunalpolitischen Spre- Vorsitzender: Mark Ella cherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gisela Piltz, hat sich eine intensive Zusammenarbeit mit der Fraktion in 2009 war ein Jahr der Veränderungen, auch innerhalb den letzten Jahren entwickelt. So hat die VLK beispiels- der Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker. Der lang- weise ihren kommunalen Sachverstand im Rahmen der jährige VLK-Bundesvorsitzende Werner Becker-Blonigen Arbeitsgruppe „Arbeit und Soziales“ zur Neuorganisation trat zur Wiederwahl nicht mehr an und wurde zum im SGB II unter Leitung des sozialpolitischen Sprechers Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger als VLK- der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, einbringen Bundesvorsitzender ist der Wetzlarer Oberbürgermeister können. Darüber hinaus ist die VLK mit einem Vertre- Wolfram Dette. Zu seinen drei Stellvertretern wurden die ter an der Sitzung der AG Kommunalpolitik der FDP- Ettlinger Oberbürgermeisterin Gabriela Büssemaker, der Bundestagsfraktion vertreten. Wesentliche VLK-Forde- nordrhein-westfälische VLK-Landesvorsitzende Jochen rungen zur Neuorganisation im SGB II konnten ebenfalls Dürrmann und der mecklenburgische Landtagsabgeord- durch einen Antrag zum Bundesparteitag in Köln in die nete Gino Leonhardt gewählt. Auch in der Besetzung Beschlussfassung eingebracht werden. des Vorstandes des Kommunalpolitischen Beirats gab es Änderungen. Neuer Vorsitzender ist der Bremer Die Bundesdelegiertenversammlungen fanden turnusge- VLK-Landesvorsitzende Mark Ella. An seine Seite wur- mäß am 9./10. Oktober 2009 in Berlin und am 17./18. den Judith Pirscher und Gero Riedel als Stellvertreter September 2010 in Essen statt. Im Hinblick auf die gewählt. anstehenden Koalitionsverhandlungen 2009 haben die Delegierten „Kommunalpolitische Kernforderungen zu Das Jahr 2010 war von einer Reihe von Aktivitäten des den Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und FDP“ VLK-Bundesvorstandes geprägt. In besonderer Weise beschlossen, damit kommunalpolitische Interessen

Bundesdelegiertenversammlung der VLK in Essen. 11 stärker Beachtung in der künftigen christlich-liberalen Regierung finden.

In der Frühjahrsklausur am 20./21. März 2010 in Pots- dam bekräftigten die liberalen Kommunalpolitiker ihre Forderung nach Berücksichtigung der Ausgabenseite der Kommunalfinanzen in der von der Bundesregierung eingerichteten Kommission zur Reform der Gemeinde- finanzen.

Darüber hinaus tagten der VLK-Bundesvorstand sowie der Kommunalpolitische Beirat mehrfach in Berlin, in Potsdam, in Essen und in Plauen. Dabei befasste sich Gute Stimmung beim Tag für Arbeit in Berlin. der Bundesvorstand auch mit der Vorbereitung und Auswertung von Kommunalwahlen, der Entwicklung der 6. Januar 2010 Landesvereinigungen sowie der Zukunft der kommunal- Dreikönigstreffen in Stuttgart politischen Zeitschrift „das rathaus“. 4. Februar 2010 100 Tage FDP in Regierungsverantwortung in Berlin

8. Veranstaltungen 17. Februar 2010 Politischer Aschermittwoch in Straubing Im Berichtszeitraum fanden neben den Bundesparteitagen folgende größere Veranstaltungen der Bundespartei statt: 26. Februar 2010 Verleihung des Bürgerinnenpreises 26. Mai 2009 „Liberta 2009“ in Berlin Verbraucherschutz-Kongress in Berlin 10. März 2010 19. September 2009 Symposium zum Thema Sozialstaat in Berlin Empfang anlässlich des 90. Geburtstages von Walter Scheel 1.Mai 2010 Liberaler 1. Mai und bundesweites 9. bis 10. Oktober 2009 Neumitgliedertreffen in Berlin VLK-Bundesdelegiertenversammlung in Berlin 11. bis 12. Juni 2010 24. November 2009 Council in Berlin Journalisten-Advent in Berlin 12. September 2010 Regionalkonferenz in Siegburg

17. bis 18. September 2010 VLK-Bundesdelegiertenversammlung in Essen

19. September 2010 Regionalkonferenz in Ulm

30. September 2010 Regionalkonferenz in Schwerin

2. Oktober 2010 Freiheitskongress, Auftakt

Standesgemäß fuhr Walter Scheel mit seiner Frau zum Geburtstagsempfang. zur Grundsatzprogrammdebatte in Berlin 12 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

8. Oktober 2010 8. April 2011 Regionalkonferenz in Halle Empfang anlässlich des 60. Geburtstages von Hans-Jürgen Beerfeltz in Berlin 24. Oktober 2010 bundesweite Kreisvorsitzendenkonferenz in Berlin 2. Mai 2011 2. Liberaler Salon in Berlin 10. November 2010 Verleihung des Bürgerinnenpreises „Liberta 2010“ in Berlin 9. sitzung der 24. November 2010 Hauptgeschäftsführer Empfang anlässlich des 70. Geburtstages von Dr. Hermann Otto Solms Im Berichtszeitraum fanden insgesamt zehn Sitzungen 30. November 2010 mit den Hauptgeschäftsführerinnen und -führern aller Journalisten-Advent in Berlin Landesverbände sowie drei virtuelle Sitzungen statt.

6. Januar 2011 Im Einzelnen: Dreikönigstreffen in Stuttgart 22. bis 23. Juli 2009, Dresden; 4. September 2009, Düs- seldorf; 17. September 2009, virtuelle Sitzung; 11. bis 12. 7. Februar 2011 November 2009, Berlin; 15. Dezember 2009, Berlin; 4. Empfang anlässlich der 65-jährigen FDP-Mitgliedschaft bis 5. Februar 2010, ; 15. April 2010, virtuelle Sit- von Hans-Dietrich Genscher in Halle zung; 18. bis 19. Mai 2010, Berlin; 29. Juni 2010, virtuelle Sitzung; 22. bis 24. September 2010, Fleesensee; 28. 9. März 2011 bis 29. Oktober 2010, Berlin; 12. Dezember 2010, Berlin Politischer Aschermittwoch in Straubing und 24. bis 25. Februar 2011, Bonn.

15. März 2011 Die von der Bundesgeschäftsführerin der FDP, Gabriele 1. Liberaler Salon in Berlin Renatus, geleitete Runde setzt sich aus den Hauptge-

Verleihung des Bürgerinnenpreises „Liberta 2010“ in Berlin. 13 schäftsführer und Hauptgeschäftsführerinnen der 16 heit (FNF), das National Democratic Institute aus den Landesverbände, dem Bundesgeschäftsführer der Jun- USA und die Neue Zürcher Zeitung zu nennen sind. gen Liberalen und weiteren Vertretern aus dem liberalen Damit ist die LI der wichtigste Thinktank für liberale Umfeld zusammen. Aufgabe dieser Runde ist es, die ein- Werte und internationale Politik geworden. zelnen Aktivitäten und Maßnahmen der Verbände abzu- stimmen und zu koordinieren, den Informationsfluss zu Dass die liberale Sache politischen Erfolg hat, zeigen befördern und eine weitere Professionalisierung in allen zahlreiche Regierungsbeteiligungen liberaler Parteien: Bereichen zu erreichen. Allein in Europa stellen sie in Dänemark, Estland, Finn- land und Holland den Premierminister, in Deutschland, Wahlen stehen oft im Zentrum der Beratungen. Egal, Großbritannien und Schweden den stellvertretenden ob eine Bundestagswahl, eine Landtagswahl oder Regierungschef, auf den Philippinen und im Senegal Kommunalwahlen anstehen, die Runde der Hauptge- den Staatspräsidenten. Diese liberalen Politiker wie schäftsführer versteht sich als Gemeinschaft, die in die Organe der LI – der Kongress sowie das Präsidium jeder Wahlkampfsituation eine Herausforderung sieht (Bureau) und Exekutivkomitee – stehen für die welt- und diese gemeinsam meistern will. Nur so konnte in weite (Zusammen-)Arbeit der Liberalen für mehr Frei- der Vergangenheit auf Erfahrungswerte zurückgegriffen heit des Einzelnen, Menschenwürde und Toleranz, für werden, wurden Ressourcen genutzt und das Budget einen demokratischen Rechtsstaat, fairen Wettbewerb verantwortungsvoll eingesetzt. Auch hier gilt, wie an vie- und Chancengleichheit, für freien Handel und soziale len anderen Stellen: Gemeinsam sind wir stark. Marktwirtschaft, für eine zukunftsfähige Umwelt und internationale Solidarität. Dieses Motto gilt natürlich auch insbesondere für die Zusammenarbeit mit den Dienstleistern. Die Hauptge- Jährlich zeichnet die LI besonders engagierte Persönlich- schäftsführer sind stets im engen Austausch auch mit keiten, die einen herausragenden Beitrag für die Men- dem liberal Verlag, der Universum Online und vielen schenrechte und die politische Freiheit geleistet haben, anderen, um beispielsweise Synergien für die Internet­ mit ihrem International Prize for Freedom aus. Im Jahr auftritte oder Wahlkampagnen zu nutzen. Auch wenn 2009 erhielt der langjährige britische Parlamentarier es um die Produktion von neuen Werbemitteln geht, ist Lord Eric Avebury diese hohe Auszeichnung für seinen diese Runde mit von der Partie. So wurde das Baukas­ unermüdlichen Einsatz zum Schutz und zur Verteidigung tensystem für die einfache und schnelle Erstellung von der Menschenrechte in vielen Ländern dieser Erde. Am Flyern etc. für Kreisverbände in diesem Kreise beraten 7. Dezember 2010 wurde die tapfere, im englischen Exil und getestet. Besprochen wurden ebenso neue Rah- lebende iranische Juristin und Menschenrechtsaktivis­ menverträge, beispielsweise mit der GEMA und der tin Schirin Ebadi, die 2003 als erste muslimische Frau Künstlersozialkasse. Auch hier gilt: Alle profitieren vom den Friedensnobelpreis erhielt, für ihren beispielhaften erreichten Ergebnis. Einsatz, Demokratie und Menschenrechte in ihrem Hei- matland zu fördern, ausgezeichnet. Die Verleihung des Friedenspreises macht zudem deutlich, welche thema- tischen Schwerpunkte durch die LI im Berichtszeitraum 10. Internationale Liberale gesetzt wurden: Stärkung und Umsetzung von Men- Organisationen schenrechten, Ausbau von Demokratien und internatio- nale Konfliktlösung.

10.1. Liberale Internationale 2009 musste die liberale Weltgemeinschaft Abschied von zwei ihrer prominentesten und herausragendsten 1947 in der traditionsreichen englischen Universitäts- Mitglieder nehmen: dem ehemaligen Präsidenten (1991– stadt Oxford gegründet, organisieren sich die liberalen 1994) und Ehrenpräsidenten der LI, Otto Graf Lambs- Parteien aus der ganzen Welt in der Liberalen Internati- dorff, und ihrem Patron, Lord Ralf Dahrendorf. Bei aller onalen (LI), die sich seitdem zum größten internationa- Unterschiedlichkeit zeichneten sich die beiden Verstor- len liberalen Netzwerk entwickelt hat. Der LI gehören benen durch ihre tiefen liberalen Überzeugungen, ihren mittlerweile bereits 67 liberale Mitglieds-, 26 Parteien rastlosen Einsatz für die Idee des Liberalismus, bei dem mit Beobachterstatus und ein LI-unmittelbares Mitglied sie es nie an der Achtung gegenüber Andersdenkenden sowie fünf regionale Mitgliedernetzwerke und sieben missen ließen, und ihren großen persönlichen Charme weitere liberale Kooperationspartner an, bei denen aus. Beide haben tiefe Spuren in der (gesellschafts-)poli- zuvorderst die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei- tischen Auseinandersetzung der letzten 50 Jahre hinter- 14 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Briefung vor Beginn der Tagung des Exekutivkomitees der LI in Berlin.

lassen, und ihr Vermächtnis spornt die Liberalen heute alten Bibliothek im antiken Alexandria angeknüpft wird, und zukünftige Generationen weiter an. Auf Antrag der teilnahmen. Vor seiner Herbstsitzung im südafrika- Deutschen Gruppe der LI (DGLI) beschloss das Exeku- nischen Kapstadt tagte das Exekutivkomitee am 11./12. tivkomitee der LI auf seiner Sitzung am 11. Juni 2010 in Juni 2010 auf Einladung der FDP und der DGLI in Berlin. Berlin einstimmig, diese beiden großen Liberalen in die Bei seinem Zusammentreffen mit der LI-Führung brachte „Hall of Freedom“ auf dem Jungfraujoch aufzunehmen. Guido Westerwelle nicht nur seine Wertschätzung für die Die auf 3.600 m Höhe in den Gletscher geschlagene Arbeit von Liberal International zum Ausdruck, sondern „Hall of Freedom“, direkt zugänglich von der Bergstation versicherte die LI seiner tatkräftigen Unterstützung. Im der Jungfraujochbahn, ist eine einzigartige Gedenkstätte Rahmen des sehr interessanten, vielseitigen Programms für bedeutende liberale Persönlichkeiten aus aller Welt, trafen die mehr als 120 Delegierten auch mit Christian die sich beispielhaft für die Freiheit eingesetzt haben. Lindner, Philipp Rösler, Werner Hoyer und dem neuen Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Mar- Im Berichtszeitraum fand im Herbst 2009 der 56. LI- kus Löning, zusammen. Am zweiten Tag lud die Friedrich- Kongress in Kairo statt. Nach drei Amtszeiten konnte Naumann-Stiftung für die Freiheit alle internationalen der nordirische Friedenspolitiker Lord John Alderdice Gäste zum öffentlichen Walter-Scheel-Kolloquium ein, nicht wieder für das Präsidentenamt kandidieren. Als eine Premiere für eine neue Veranstaltungsreihe, die zu Nachfolge wurde der bisherige 1. Vizepräsident, Hans Ehren des früheren Bundespräsidenten, Außenministers van Baalen (VVD), einmütig an die Spitze der LI gewählt. und ersten Bundesminis­ters für wirtschaftliche Zusam- Der Kongress, der mehrere Hundert liberale Führungs- menarbeit durchgeführt wird. Zum Thema „Fragile Staaten persönlichkeiten und Denker in der ägyptischen Haupt- als Herausforderung für die Außen- und die Entwicklungs- stadt versammelte, behandelte sehr engagiert mit dem politik weltweit“ nahmen prominente Redner aus Afrika, Schwerpunkthema „Bildung und Erziehung im/fürs Asien, Europa und Lateinamerika dezidiert Stellung und 21. Jahrhundert“ eine der prioritären Herausforderungen diskutierten – teilweise kontrovers – mit einem großen, für die Gesellschaft weltweit. Diese Diskussion hat die kenntnisreichen Auditorium. DGLI in diesem Jahr wieder aufgenommen und fortge- führt, indem sie nach „Menschenrecht Wasser – Wasser Die Delegierten der FDP zur Liberalen Internationalen als Konfliktstoff im Nahen und Mittleren Osten“ (2010) beteiligten sich im Berichtszeitraum intensiv an den Akti- ihren Liberal International Day 2011, der zum sechsten vitäten der LI und setzten wichtige Impulse bei deren Mal mit prominenten Gästen aus dem In- und Ausland Arbeit. Dr. Wolfgang Gerhardt gehört als Vizepräsident in Berlin stattfand und wieder mehr als 250 Teilnehmer dem Bureau seit 2002 an und bestimmt als Mitglied des anzog, dem Thema „Menschenrecht Bildung“ widmete. geschäftsführenden Präsidiums so die Geschicke des internationalen Netzwerkes der LI mit. Dabei wird er sei- Das Exekutivkomitee der LI traf sich 2009 im kanadischen tens der DGLI durch ihren Präsidenten Patrick Meinhardt Vancouver und zur Vorbereitung des Kongresses in Ale- und Generalsekretär Manfred R. Eisenbach tatkräftig xandria, wo die Delegierten u. a. an einer eindrucksvollen unterstützt. Der nächste (57.) LI-Kongress findet kurz Führung durch die neue Bibliothek, mit der an die große nach dem Bundesparteitag in Rostock statt und beschäf- geistesgeschichtliche Tradition der untergegangenen tigt sich vom 16. bis 19. Juni 2011 in der philippinischen 15

Hauptstadt Manila mit dem globalen Thema „Menschen- Liberalen den Ministerpräsidenten, in der aktuellen rechte und Handel“. Einzelheiten des Tagungsprogramms Europäischen Kommission sind wir mit acht Kommis- wie auch alle auf Kongressen und Tagungen des Exeku- saren vertreten. Zurzeit sind 18 liberale Parteien an 14 tivkomitees verabschiedeten Resolutionen können über europäischen Regierungen beteiligt. Aus dieser Zahl wird www.liberal-international.org abgerufen werden. deutlich, dass es in einigen Ländern mehrere liberale Parteien gibt.

10.2. ELDR Im letzten Jahr hat die ELDR mit der Sitzung ihres Rates in Rom und der Tagung des Kongresses in Helsinki wichtige Die ELDR ist die europäische liberale Partei, unter deren inhaltliche Impulse für die Arbeit der liberalen Fraktion im Dach sich die FDP mit 55 anderen liberalen Parteien aus Europäischen Parlament gesetzt. Dabei haben die Finanz- fast allen Ländern Europas, ob EU-Mitglieder oder nicht, krise, der demografische Wandel in der Gesellschaft und zusammengeschlossen hat. Sie verbindet der Einsatz für die Situation des Euro eine zentrale Rolle gespielt. die Freiheit der Bürger, im Bereich bürgerlicher Rechte und gesellschaftlicher Teilhabe genauso wie in der Wirt- Gleichzeitig findet hier ein intensiver Austausch zwi- schaftspolitik. schen Fachpolitikern und Mitgliedern der verschiedenen Parlamente statt. In den letzten Jahren hat sich der Wert 1976 als loser Verband zur Vorbereitung der ersten der ELDR als Netzwerk zwischen nationalen Politikern Direktwahlen zum Europäischen Parlament gegründet, derselben politischen Familie deutlich erhöht. Wohl nir- ist die ELDR seit 1993 eine echte transnationale Partei. gendwo kann man so schnell und intensiv Einblick in die 72 Mitglieder der ALDE-Gruppe des Europäischen Par- politischen Sichtweisen unserer europäischen Partner lamentes kommen aus ELDR-Mitgliedsparteien, übrigens erhalten wie im direkten Gespräch mit politisch Gleich- mit einem Frauenanteil von 43 Prozent. gesinnten.

In Finnland, Estland, Dänemark und den Niederlanden Die ELDR wird auch in den nächsten Jahren ihre poli- sowie in der Autonomen Region Katalonien stellen wir tischen Kernpunkte weiter vorantreiben: Demokratie,

Die Mitglieder der FDP im Europäischen Parlament. 16 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte schützen; für und Alexander Alvaro ist stellvertretender Vorsitzender eine faire, freie und offene Gesellschaft in Europa strei- des Haushaltsausschusses. Dr. Jorgo Chatzimarkakis ten; für mehr Generationengerechtigkeit einstehen; den ist Koordinator der Liberalen im Haushaltskontrollaus- Wohlstand in Europa steigern, nachhaltige Entwicklung schuss, Gesine Meißner im Transportausschuss, Jürgen und Frieden weltweit fördern, die EU-Erweiterung und Creutzmann im Binnenmarktausschuss, Britta Reimers Vertiefung voranbringen und Transparenz und Demokra- ist stellvertretende Koordinatorin im Agrarausschuss. tie in der EU verbessern. Mit dem Vertrag von Lissabon verhandelt das Europäische Die Parteien der ELDR sind die politische Familie der FDP Parlament als gleichberechtigter Partner in den Verhand- in Europa. Wir können stolz auf das sein, was wir in den lungen mit dem Europäischen Rat und der Kommission letzten Jahren geschafft haben. Aber Europa braucht wei- in fast allen Bereichen der Gesetzgebung. Dieser Verant- terhin starke Liberale, die gut und eng miteinander arbeiten. wortung stellen sich die Abgeordneten der ALDE und der FDP im EP: Für die Stabilisierung des Euro brauchen die Der nächste ELDR Council findet auf Einladung der FDP Mitgliedstaaten der EU eine solide Finanzpolitik, Staats- am 20./21. Mai 2011 in Dresden statt. Der diesjäh- schulden müssen reduziert und die Wirtschafts- und rige ELDR-Kongress wird vom 23. bis 25. November in Finanzpolitik stärker koordiniert werden. Eine europä- Palermo durchgeführt. ische Außenpolitik aus einem Guss kann es nur mit einem starken Europäischen Auswärtigen Dienst geben. Die 10.3. ALDE Abwehr terroristischer Gefahr ist wichtig, dennoch muss auch die Freiheit und Privatsphäre der Bürger verteidigt Die Fraktion „Allianz der Liberalen und Demokraten für werden. Damit der Europäische Wohlstand weiter wächst, Europa“ (ALDE) ist mit aktuell 85 Mitgliedern drittstärks­te ist die Vollendung des Binnenmarktes nötig, genauso wie Kraft im Europäischen Parlament, seit 2009 unter dem die Reform des EU-Haushalts: mehr Geld für Forschung Vorsitz von Guy Verhofstadt. Die FDP stellt mit zwölf und Entwicklung statt Konservierung der Vergangenheit. Abgeordneten unter dem Vorsitz von Dr. Silvana Koch- Dazu gehört auch eine Umweltpolitik, die Schutz und Nut- Mehrin eine der beiden stärksten Delegationen. Die zung der Natur nicht gegeneinander ausspielt. deutschen Liberalen haben wichtige Aufgaben über- nommen: Dr. Silvana Koch-Mehrin amtiert seit 2009 als Die FDP im Europäischen Parlament setzt sich dafür ein, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Alexan- dass Europa nicht stehen bleibt. Die Schaffung einer der Graf Lambsdorff als Erster Stellvertretender Vorsit- immer engeren Union der Völker Europas muss weiterge- zender der ALDE-Fraktion. Dr. Wolf Klinz leitet den Son- führt werden, damit wir in einem vereinten Europa dem derausschuss zur Wirtschafts-, Finanz- und Sozialkrise Frieden in der Welt dienen können. 17

anstaltungsform, das beste Direct Mailing, die beste 11. Int er net Neumitgliederwerbeaktion, den besten Infostand, das Foto vom besten Wahlkampfstand, Straßennamen für 11.1. Wahlkampf im Internet den Markt der Möglichkeiten, den meistbelasteten Mit- telständler sowie Viralspots. Es ist das beste Ergebnis in der Geschichte der FDP – 14,6 Prozent der Wähler gaben bei der Bundestags- Alle Hinweise und Wettbewerbe waren in der wahl 2009 den Freien Demokraten ihre Stimme. MitMachArena wiederzufinden. Die war schon im Januar Damit wurde sogar das Rekordergebnis aus dem Jahr 2009 gestartet. Bis zum Ende des Wahlkampfes fanden 1961 getoppt, als die Liberalen 12,8 Prozent erreich- sich dort 45.366 Unterstützer ein. Damit setzte sich die ten. Durch das hervorragende Abschneiden der FDP FDP an die Spitze: Keine andere Partei konnte in einem bei der Bundestagswahl ist der Regierungswechsel eigenen Netzwerk mehr Supporter sammeln. ermöglicht worden. Bei der FDP-Kampagne 2009 ging es vor allem darum, mit den Bürgern in einen Dialog In der eigenen Wahlkampfplattform bündelten die Libe- einzutreten. ralen im Wahlkampf ihre interaktiven Dialogangebote und alle weiteren wichtigen Wahlkampftools. Außerdem fanden sich in der MitMachArena übersichtlich und auf 11.2. MitMachArena einen Blick alle Werbemittel, Argumentationshilfen, Flug- blattvordrucke, die TV- und Hörfunk-Spots und vieles Feedback war uns wichtig. Wir ließen nicht nur das mehr rund um den Wahlkampf. Exklusive Videobot- Deutschlandprogramm online diskutieren und die wich- schaften von Dirk Niebel und Guido Westerwelle, die tigsten Forderungen für den Koalitionsvertrag – wir den registrierten Unterstützern einen ganz speziellen suchten in Online-Wettbewerben die Gesichter und Einblick in den Wahlkampf gaben, waren ein weiterer Slogans für unsere Werbemittel, Freiheitslieder, den Erfolgsgarant für die MitMachArena. Trucknamen und Truckveranstaltungen, die beste Ver- 18 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Die Bedeutung des Internets als eine der tragenden kreises bei Google finden. Über dem „organischen“ Säulen im dialogorientierten Wahlkampf der FDP lässt Suchergebnis erschien ein spezifischer Link zur jewei- sich an den Zahlen ablesen: Die MitMachArena hatte ligen Landezone des Direktkandidaten. im Mai 226.000 Besucher und im September dann über 500.000. Die Zugriffszahlen bei my.fdp.de stiegen von 600.000 auf 700.000. Dort sendeten sich 14.000 aktive 11.4. FDP-Bürgerfonds – Nutzer allein im Monat September über 15.000 Nach- Von Obama lernen richten. Ein weiterer Beleg für den Erfolg der Strategie, dass sich die Unterstützer vernetzen und die Kampagne selbst weitertragen. Der FDP-Bürgerfonds verknüpfte die Offline- mit der Online-Akquise. Denn auch bei der Spendenakquise setzt die FDP aufs Internet. Über den Dialog können wir nicht 11.3. Soziale Netzwerke nur Spender erreichen, sondern auch eine klare Beziehung zur Partei herstellen. So wurden unter fdp-buergerfonds.de Aber auch in den großen, bereits bestehenden sozialen unter anderem auch Kampagnen und Aktionen der FDP in Netzwerken war die FDP erfolgreich aktiv. Gerade stu- den Mittelpunkt gerückt, um den Menschen zu signalisie- diVZ entpuppte sich mit seinen über zehn Mio. registrier- ren: Auch eine kleine Spende hilft, um am Politikwechsel ten Usern in der Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen mitzuwirken. Anhand einer Spendenuhr konnte jeder able- als ideale Plattform, um gerade die so wichtigen Jung- sen, wie viel er zum Erfolg beigetragen hat. und Erstwähler anzusprechen. Mit insgesamt weit über 580.000 Zugriffen auf die Profile von Guido Westerwelle Die Unterstützung eines speziellen Zwecks wurde in und der FDP belegten sowohl der Spitzenkandidat als vielen Fällen vor allem durch Kleinspenden zur bedeut- auch die Partei den zweiten bzw. ersten Platz im Ranking. samen Kraft. Mit den Mitteln konnten etwa Flyer, „Solms-Bierdeckel“ und Plakate gedruckt und Anzeigen Neben den Aktivitäten in den sozialen Netzwerken war geschaltet werden. Der FDP-Bürgerfonds hatte zudem die FDP aber auch in anderen Bereichen des Onlinewahl- allen Internet-Spendern die Möglichkeit gegeben, im kampfes Vorreiter. So wurden bspw. auf live.fdp.de die Spendenparlament unter den verschiedenen Optionen wichtigsten Wahlkampfveranstaltungen sowie die Par- einen Favoriten auszuwählen, für den die gemeinsam teitage per Live-Stream ins Netz und damit in die ganze erzielten Mittel verwendet werden. Diese wiederum Welt übertragen. Die FDP war aber auch bei Google aktiv votierten dafür, am Wahl-Wochenende zwölf ganzsei- und äußerst erfolgreich. Mit ihrer AdWords-Kampagne tige Zeitungsanzeigen mit prominenten Unterstützern (FDP+PLZ) hat die FDP bewiesen, wie man auf intelli- zu schalten. gente Art und Weise eine Verknüpfung zwischen dem Online- und dem Offline-Wahlkampf herstellen kann. Bei der Initiative „Spenden Parlament 09“ ging es dem FDP-Bürgerfonds um Transparenz und um die Das Ziel dieser Kampagne war es, durch die gezielte Ver- demokratische Beteiligung an der Finanzierung des netzung aller Push-Maßnahmen (z. B. Kandidaten-Plakat) Wahlkampfes. Die Spenden, die über das Parlament mit einer regional-spe- eingingen, flossen zifischen Landezone in ein gemeinsames über die Suchfunktion Wahlkampf-Budget. bei Google eine hohe Das galt auch für die Relevanz für den Nut- Kleinstspenden der zer zu schaffen. Durch Aktion www.jeder- die Eingabe „FDP“ in pixel-zaehlt.de. Wer Kombination mit der spendete, konnte per Eingabe einer „Post- Spenden-SMS mitge- leitzahl“ (z. B. FDP + stalten und illustrie- 10117) konnte man ren, wie Deutschland den jeweiligen FDP- es besser kann. Mit Direktkandidaten des jeder Drei-Euro- entsprechenden Post- Spenden-SMS wan- leitzahlengebiets bzw. delte sich ein Pixel des zugehörigen Wahl- des Bildes vom sozi- 19 alistischen Schreckensszenario in Deutschland, das es besser kann. Das Abstimmen über die Verwen- dung der gewonnenen Mittel folgte der liberalen Grundausrichtung des Wahlkampfes: Die FDP setzt auf den Wahlkampf von unten und den direkten Dialog mit dem Bürger.

11.5. Portal Liberal – Offener Dialog im Internet

Das Superwahljahr 2009 hielt für die Liberalen einige Höhepunkte bereit. Anfang August 2009 sind die Liberalen mit ihrem völlig neuartigen Informationsangebot ans Netz gegangen: Das Portal und Twitter ein weiterer Baustein für die Verbreitung Liberal wurde von einer Zugangsplattform zu einem liberaler Inhalte im Social Web. Beteiligungsformat ausgebaut. Aktualität und Bürgerbe- teiligung stehen dabei im Mittelpunkt. Das neue Portal Liberal wurde vom Universum Verlag und der Universum Online AG konzipiert und umgesetzt. Das liberale Nachrichtenportal sucht damit unter Die Internet-Redaktion der Liberalen wird von der Uni- Deutschlands Parteien seinesgleichen. Nicht nur Kon- versum Kommunikation und Medien AG in Berlin betrie- zept und Design sind neu, sondern auch die Mischung ben. der schon aus dem US-Wahlkampf bekannten Online- Ideen. Der Reiz des Portals besteht darin, dass es das Dialog- und Informationsangebot vereint. Es stößt so die 11.6. Liberale Handschrift der Tür zu einer neuen Form politischer Kommunikation auf: Koalitionsvereinbarung – dem Gespräch mit dem Bürger. Informieren, motivieren, Wir halten Wort mobilisieren lautet die Devise.

Wie gewohnt präsentiert Portal Liberal journalistisch auf- Die Bürgerinnen und Bürger haben den Freien Demo- bereitete Informationen aus der liberalen Politik. Themen kraten bei der Bundestagswahl viel Vertrauen geschenkt. und Stil der Berichterstattung, Serviceangebote, aber Mit dem schwarz-gelben Koalitionsvertrag dokumentiert auch die Gelegenheit, offen und kritisch an der Mei- die FDP, dass sie diesem Vertrauen gerecht werden will. nungsbildung einer Partei teilzuhaben, unterstreichen Seit Ende Oktober 2009 regiert die christlich-liberale einmal mehr die Vorreiterrolle der Liberalen im Internet. Koalition in Deutschland. Und der Politikwechsel wird greifbar – die Weichen sind gestellt. So vernetzt die FDP als erste Partei in Deutschland ihre Internet-Seiten mit Facebook, dem weltweit größten Unter wirhaltenwort.fdp.de präsentiert die FDP ihre Social Network, und unterstreicht die Bereitschaft zum Fortschritte bei der Umsetzung des Koalitionsver- offenen Dialog mit den Menschen. Facebook-Nutzer trages in einer Übersicht. Und dieses Angebot wird können mit „Facebook Connect“ alle Artikel auf www. weiterentwickelt. Dabei soll berücksichtigt werden, fdp.de kommentieren oder Artikel mit ihren Kontakten dass mobile Anwendungen und Websites als Kanal teilen. „User Generated Content“ ist für die Liberalen für die Interaktion mit dem Besucher zunehmend an eben keine Worthülse, sondern Schwerpunkt der gesam- Bedeutung gewinnen: Mit einem Zeitstrahl werden auf ten Kampagne im Superwahljahr 2009. Das neue Por- anschauliche und interaktive Weise die Fortschritte tal bietet noch mehr Möglichkeiten, sich einzubringen. dargestellt. So ist die Vernetzung der liberalen Community mit den großen Sozialen Netzwerken Myspace, studiVZ, Flickr 20 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

11.7. Chancen für morgen – 11.9. FDP stellt sich im Netz neu auf Eine Einladung zur Beteiligung Für Mitte 2011 ist der Relaunch des Parteiauftritts Durch die großen Erfolge der FDP bei der Bundestags- ge­plant. Ziel: Das inhaltliche Profil der FDP einer mög- wahl 2009 sind die Liberalen Regierungspartei und die lichst breiten Öffentlichkeit aktuell, informativ und dabei Kraft der Freiheit für ganz Deutschland geworden. Mit authentisch und glaubwürdig näherzubringen. Denn: Die der Programm-Debatte will die FDP das Signal set- Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bundes- zen, dass sie als liberale Bürger- und Programmpartei tagswahl 2013 sind beträchtlich. Nicht nur politisch, son- ein starkes Mandat für die Gestaltung der Zukunft dern auch technologisch. Der nächste Wahlkampf wird verdient hat. Der Freiheitskongress am 2. Oktober sich noch stärker auf das Internet stützen. 2010 war der öffentlichkeitswirksame Auftakt zur Debatte, gleichzeitig startete der Internet-Auftritt Um das verloren gegangene Vertrauen der Wähler in chancen-fuer-morgen.de. Denn: Die Grundsatzpro- die FDP zurückzugewinnen, steht der Relaunch des gramm-Debatte lebt von der breiten Beteiligung, von Parteiauftritts im Zeichen der Kampagnenfähigkeit und den Ideen und dem Engagement der Mitglieder und des Dialogs: Der neue Internetauftritt wird zum Kom- Freunde der FDP. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich munikations- und Informationsknotenpunkt der FDP als Orts- oder Kreisverband oder einzelnes Mitglied in im Internet. Dem Nutzer werden in einer einfachen, die Debatte einzubringen und diese mit zu gestalten. klaren und akzentuierten Sprache die Inhalte der FDP Alle Elemente der Grundsatzprogramm-Debatte wer- vermittelt. Durch die Integration von Dialog- und Betei- den im Internet auf der Seite chancen-fuer-morgen.de ligungsangeboten wird die Vernetzung und Bindung abgebildet. Sie finden dort die grundlegenden Doku- der Mitglieder gefördert. Durch die Verknüpfung der mente und Themen der Grundsatzprogramm-Debatte, Inhalte mit dem Social Web wird das Fundament für das Diskussionsforum, eine vollständige Dokumenta- eine erhöhte Aufmerksamkeit und die schnelle Wei- tion des Freiheitskongresses vom 2. Oktober 2010 terverbreitung der Themen gelegt – und Transparenz sowie aktuelle Terminhinweise. geschaffen.

11.8. Homepagebaukästen 11.10. Bundesparteitage live auf allen Kanälen Das Angebot der FDP an Mandatsträger und Unter- gliederungen, sich im Corporate Design der FDP einen eigenen Webauftritt einzurichten, wurde weiterentwi- Das Internet ist für die Liberalen längst nicht mehr nur ckelt. Unter fdp-homepage.de stehen alle Informatio- ein Instrument, sondern vielmehr zu einer Philosophie nen zu den Angeboten bereit. Für die Gliederungen ist geworden. Mittlerweile Standard ist daher auch die Live- es dadurch möglich, Artikel vom Portal Liberal, Argu- Berichterstattung von den Bundesparteitagen auf allen mente der Bundespartei oder Pressemitteilungen der Kanälen. Allen voran live.fdp.de. Dort kann jeder, der FDP-Bundestagsfraktion automatisch in die Website zu nicht vor Ort ist, fast jede Facette des Parteitags erle- integrieren und so den Auftritt mit geringem Aufwand ben – neben der Berichterstattung auf parteitag.fdp.de. aktuell zu halten. Daneben wurde das neue Sende-Format „FDP in 100 Sekunden“ eingeführt. So entsteht ein facettenreiches Das Angebot wird von zehn Landesverbänden, über Bild des Parteitags abseits der Reden und Anträge. 500 Gliederungen und 36 kommunalen Mandatsträ- Neben der offiziellen Berichterstattung gibt es auch für gern genutzt. Zurzeit werden in Kooperation mit sieben Blogger und Twitterer ein Forum. Mit dem Ergebnis, dass Landesverbänden zudem Länderplattformen betrieben, neben der großen Politik auf der Bühne auch die kleine die das Content Sharing (Artikel, Termine etc.) zwischen Politik auf den Delegiertenbänken, in der Presse-Lou- den einzelnen Auftritten erlauben. Dieses erfolgreiche nge und in vielen Parteitagsbetrachtungen transportiert Modell soll weiter fortgeführt werden – auf der Plattform wurde. Eine noch stärker ausgeprägte Parteitagsverdich- Bayern wurden beispielsweise seit März 2010 insgesamt tung ist dann den Twitterern zu verdanken, die auch von 61 Test-Accounts angelegt, von denen 22 bereits online den Abendveranstaltungen berichten. Und nicht zuletzt gegangen sind. Hier zeigt sich einmal mehr: Das Inter- gibt es auch viele Fotos zeitnah bei Flickr zu bestaunen. netangebot der Liberalen geht nicht nur in die Tiefe, es Unter flickr.com/photos/liberale findet man alle Fotos ist auch weit verzweigt. rund um die Liberalen. 21

12. FDP-Landesverband eine Möglichkeit, es den Menschen zu erleichtern, sich mit ihren Ideen einzubringen und dadurch die Chance zu lV Net erhalten, demokratische Entscheidungen zu beeinflus- sen. Der US-amerikanische Wahlkampf hat eindrucksvoll Vorsitz: Manuel Höferlin die Möglichkeiten der neuen Medien in der politischen Kommunikation aufgezeigt. Der FDP LV Net als virtueller Auch in den vergangenen beiden Jahren hat sich der Verband ist ein Praxisbeispiel für E-Demokratie. Mitgliederzuwachs des FDP LV Net fortgesetzt. Mit fast 600 Mitgliedern ist der FDP LV Net weiter gewachsen. Seit Mitte 2010 ist der Verband in der Lage, konventionelle Im April 2010 wurde der Vorstand neu gewählt. Der Bun- Parteitage vollständig digital im Netz abzubilden und die destagsabgeordnete Manuel Höferlin ist seitdem Vorsit- eigenen Versammlungen exakt in dieser Form abzuhalten. zender des FDP LV Net, Maja Pfister ist zur Wiederwahl Anträge werden nacheinander in erster, zweiter und dritter nicht mehr angetreten. Alle anderen Vorstandsmitglieder Lesung behandelt. Über die Anträge kann mithilfe eines wurden im Amt bestätigt. Tools geheim abgestimmt werden, sogar Geschäftsord- nungsanträge sind möglich. Bei der Wahl des Vorstands Mit Anträgen zu Kinderbetreuungskosten und Ganztags- findet zwingend eine geheime Abstimmung statt. schulen, zum Jugendmedienschutzstaatsvertrag und dem Leitantrag „Politik in der und für die Informations- In der zweiten Hälfte des Jahres 2010 wurde eine Social- gesellschaft“ hat sich der FDP LV Net auf den letzten Network-Kampagne mit einer eigenen facebook-Seite Parteitagen mit einer breit gefächerten Programmatik und einem Twitter-Account geplant, die ab 2011 zum Tra- befasst. Im ständigen Forum des FDP LV Net debattie- gen kommen soll. Damit wird die Online-Kommunikation ren Liberale im In- und Ausland über aktuelle politische mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter vorangebracht. Entwicklungen. Die Beschlüsse sind auf der Website des Verbandes unter lvnet.fdp.de zu finden.

Neben bundesunmittelbaren FDP-Mitgliedern und FDP- 13. FDP-Bürgerfonds Mitgliedern im Ausland engagieren sich FDP-Mitglieder im Internet-Landesverband, die sich aufgrund von Famili- Leitung: Hermann Otto Solms enphase, beruflicher Mobilität, ungewöhnlichen Arbeits- zeiten oder anderen persönlichen Gründen orts- und Der Bürgerfonds ist ein großes Netzwerk aus Wirtschaft, zeit­unabhängig an der Parteiarbeit beteiligen wollen und Kultur und Politik mit dem Ziel der Unterstützung libe- es sonst nicht könnten. Neue Medien für mehr Bürgerbe- raler Politik. Er konnte den Bundestagswahlkampf 2009 teiligung zu nutzen kann kein Selbstzweck sein, sondern aktiv unterstützen, denn kein erfolgreicher Wahlkampf ohne die nötigen Mittel.

Am 30. April 2009 wurde beim traditionellen bundesweiten Fundraising Dinner in Berlin der Startschuss zur Fundraising-Offensive im Superwahljahr 2009 gegeben. Zahl- reiche weitere Dinner waren sehr erfolg- reich für die Spendensammlung. Aber auch die Internet- und Multiplikatoren-Kampagne stand im Mittelpunkt der Arbeit des Bürger- fonds. So konnten die Spender bereits ab drei Euro pro SMS ein Schreckensbild des grauen Staatssozialismus mit Hammer und Sichel und Lafontaine Pixel für Pixel in blau- gelbe Freiheit verwandeln.

Im September 2010 gab es ein Spendertref- fen in Berlin. Bei diesem Treffen gewann die „Stabübergabe“ der alten Vorsitzenden Maja Pfister an den neuen Vorsitzenden Manuel Höferlin beim Bundesparteitag im Mai 2010, im Hintergrund Stephan Schulz von der Universum AG, rechts Parteiführung interessante Einschätzungen der Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff. und nützliche Anregungen aus dem Kreis 22 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

zer beschlossen, diese Veranstaltungsform auch in den kommenden Jahren beizubehalten.

14. Im Dialog zum Erfolg – Die Kampagnen zur bundestagswahl 2009

Das entscheidende Element der Kampagnen zur erfolg- reichen Bundestagswahl 2009 war der Dialog. Anstatt nur einseitig Informationen und Botschaften zu senden, Fundraising Dinner in Berlin: Dr. Christiane Solms, Dr. Hermann Otto Solms und Sky du Mont. stand die möglichst weitgehende Einbindung der Men- schen im Mittelpunkt. Unter dem Claim „Deutschland wichtiger Förderer der liberalen Sache durch positive kann es besser“ suchte die FDP den Dialog mit Bürgern, wie auch negative Kritik. Interessenten und Mitgliedern und schuf mit der „Mit- MachArena“ einen virtuellen Raum im Internet für den Anfang Oktober 2010 fand das bundesweite Fundraising gezielten Austausch von Anliegen mit Blick auch auf das Dinner zum ersten Mal im Herbst statt. Ca. 150 Teilneh- Wahlprogramm der Liberalen. Hans-Jürgen Beerfeltz, mer folgten dem Aufruf der Unterstützer. Am Abend bot als Bundesgeschäftsführer zu dieser Zeit hauptverant- sich die Gelegenheit, bei vielen interessanten Gesprä- wortlich für den Wahlkampf der Partei, hatte frühzeitig chen über die aktuelle Politik neue Kontakte zu knüpfen erkannt, dass „immer weniger Menschen den Botschaf- und bestehende zu vertiefen. Es war wieder ein sehr ten vertrauen, die einseitig über die Massenmedien wie erfolgreiches Treffen und somit haben die Unterstüt- das Fernsehen oder die Zeitung vermittelt werden. Die

Der Dialog mit den Bürgern ist ein entscheidendes Element im Wahlkampf. 23

Leute wollen selbst etwas zur öffentlichen Debatte beitragen.“

Der „Dialogwahlkampf“ funktionierte neben der hauseigenen Inter- netplattform „MitMach Arena“ über die sozialen Netzwerke im Internet wie facebook, studiVZ, meinVZ oder Xing. Auch per E-Mail, SMS, Telefon, persönlich im FDP-Info- point oder ganz klassisch per Brief wurde mit den Menschen kommuniziert.

„Keine Partei kann Dialog Das MitMachZentrum war erste Anlaufstelle für den Wahlkampfdialog. besser als unsere FDP“, sagte Beerfeltz. Weil die Liberalen für mehr Freiheit des Resonanz bestätigte die Planungen: Es war richtig, Einzelnen stünden, müsse man sich gerade auch im auch wieder auf die großen Plätze zu gehen. Wahlkampf mehr um die Wünsche und Ideen des Ein- zelnen kümmern. Sowohl bei der Tour als auch von den Untergliede- rungen vor Ort wurden zahlreiche Werbemittel einge- Diese breite, dabei aber individuelle Kommunikation setzt, die von den Kreativteams der Partei in Zusam- erforderte auch große personelle Ressourcen. Deshalb menarbeit mit dem liberal Verlag entwickelt worden galt es, neben den hauptamtlichen Mitarbeitern der Par- waren. Insgesamt wurden für den Bundestagswahl- tei auch ehrenamtliche Wahlkämpfer in die Kampagne kampf 97 verschiedene Werbemittel angeboten, die einzubinden. Bereits am 1. Mai 2009, also noch vor der auch bei den Untergliederungen sehr gut ankamen: Europawahl, nahm das MitMachZentrum der FDP-Bun- Insgesamt wurden 1.312 Bestellungen verzeichnet. despartei seine Arbeit auf. Mit zunächst jeweils zehn und Mittels des „Print- und Dialogmanagementsystems“ später mit bis zu 16 Freiheitskämpfern bildete das Mit- konnten sich die Nutzer selbst das benötigte Werbema- MachZentrum die erste Anlaufstelle für den Wahlkampf- terial personalisieren und als Datei downloaden bzw. dialog. Während des Wahlkampfes wurden allein hier direkt in den Druck geben. Auch die Bereitstellung der über 5.000 schriftliche und telefonische Bürgeranfragen Kampagnenelemente im Internet erwies sich als sehr prompt beantwortet. Diese Strategie mündete zunächst vorteilhaft und verhalf der Kampagne zur Verbreitung in diversen Testauszeichnungen, bei denen die FDP mit in allen Untergliederungen. Durch derartige Maßnah- Blick auf Servicequalität und Bürgerdialog mehrfach als men wirkte der Auftritt der Partei so professionell und Testsieger hervorging, und trug schließlich ihren Teil zum geschlossen einheitlich wie nie zuvor. Neben 170.000 hervorragenden Abschneiden bei der Bundestagswahl Plakaten in den Größen DIN A0 und A1 kamen 3.600 bei. Flankiert wurde dieser Kommunikationseinsatz mobile Großflächen, 5.400 kommerzielle Großflächen, durch mehrere zielgruppenspezifische Direct Mailings Litfaßsäulen, Superposter und dergleichen, 120.000 an insgesamt über 285.000 Empfänger und gekrönt vom Kleinwerbemittel und 1.350.000 Flug- und Faltblät- Versand von fünf Millionen Abschlusspostkarten. ter zum Einsatz. Daneben wurden ein Fernseh- und ein Hörfunkspot sowie mehrere Webclips entwickelt. Von den ehrenamtlichen Freiheitskämpfern eben- Sie griffen den zentralen Claim „Deutschland kann es falls unterstützt wurde die „Westerwelle-Tour“, die besser“ auf und zeichneten das optimistische, liberale vom 24. August 2009 bis zum Wahltag mit insgesamt Weltbild nach. 34 Großveranstaltungen, davon 18 auf offenen Plät- zen, durch ganz Deutschland führte. Von Flensburg Hauptverantwortlich für die Gesamtkonzeption des hoch im Norden über Freiburg tief im Süden, Köln im Bundestagswahlkampfes 2009 zeichneten Hans-Jürgen Westen bis hin zu Cottbus weit im Osten hat Guido Beerfeltz (Bundesgeschäftsführer und Wahlkampflei- Westerwelle Marktplätze und Säle gefüllt. Die gute ter), Martin Biesel (Büroleiter des Bundesvorsitzenden), 24 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Die Mitglieder des Mentoring-Programms 2010 während des Bundesparteitages in Köln.

alle Abteilungsleiter der Bundesgeschäftsstelle sowie ralen in Hamburg wieder in die Hamburger Bürgerschaft Christian Renatus (Wahlkampfkoordinator), Torsten zurückgeführt hat. Grau, Thomas Diener und Thomas Scheffer und Hei- drun Tampe. Beratend wirkten Helmut Andreas Hartwig Trotz aller Bemühungen und erster Mentoring-Erfolge ist (Kreativ-Koordination), Egbert Deekeling, Martin Huber, der Frauenanteil in der FDP nach wie vor unbefriedigend. Jürgen Knauss, Willi Schalk sowie die Agenturen Reins Deshalb bestätigt der Bundesvorstand am 7. Februar Classen, Avantgarde, Agency, Alexander Mackat, Euro 2011 seine bereits beschlossene Zielsetzung, in der FDP RSCG, WE DO Communications und WeigertPirouzWolf einen Anteil von 30 Prozent Frauen in Mitgliedschaft und als Kampagnenverbund mit. unter den Funktions- und Mandatsträgern zu erreichen, so wie es im Präsidium mit 30 Prozent und im Fraktions- 15. Mentoring-Programm vorstand mit 45 Prozent bereits erreicht ist. der FDP Vor diesem Hintergrund wird das Mentoring-Programm der FDP fortgesetzt und bleibt so lange auf Frauen konzen- triert, bis der Anteil weiblicher Mandats- und Funktions- Die FDP will attraktiver für Frauen werden. Deshalb träger sowie weiblicher Mitglieder zufriedenstellend ist. wurden die laufenden frauenspezifischen Maßnah- Die Bundesgeschäftsstelle wird das Mentoring-Programm men optimiert und weiterentwickelt. Auf Initiative der auf Basis der durchgeführten Evaluation und gewonnenen Arbeitsgruppe „Frauen“ unter der Leitung von Cornelia Erfahrungswerte konzeptionell weiterentwickeln. Pieper führt die FDP seit 2008 jährlich das Mentoring- Programm „Top-Nachwuchs-Talent“ durch. Es dient der Qualifikation für Schlüsselpositionen in Behörden, Mini- 16. Liberaler Parteiservice sterien und auf der politischen Entscheidungsebene. (LiPS) In der dreijährigen Mentoring-Pilotphase, die am 31. Dezember 2010 endete, wurden zunächst nur Frauen Der Liberale Parteiservice (LiPS) ist der innerpartei- in das Programm aufgenommen. Insgesamt wurden 90 liche Dienstleister, der seit seiner Gründung 1999 die Frauen gefördert. Darunter haben sieben Frauen erfolg- Dienstleistungsfähigkeit der Partei durch größere Koo- reich für das Europaparlament und für einzelne Landtage peration zwischen den Landesverbänden, durch Verla- kandidiert und zum ersten Mal ein politisches Mandat gerung von organisatorischen Aufgaben und Schaffung in ihrer beruflichen Laufbahn übernommen. Dazu zählt eines gemeinsamen Angebots für zentrale Aufgaben auch , die als Spitzenkandidatin die Libe- stärkt. 25

gen beim Liberalen Parteiservice zur Bearbeitung ein- Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Buchhaltung reichen. Je nach Größe des Verbandes haben die Lan- und Rechenschaftslegung für die Untergliederungen. desschatzmeister Buchhaltungsintervalle beschlossen, LiPS bearbeitet zudem die Buchhaltung der meisten um einen steten Beleg- und Bearbeitungsfluss in den Landesverbände und ist hauptverantwortlich für die Buchungszentren Bonn und Berlin zu ermöglichen und Erstellung des konsolidierten Rechenschaftsberichts Bearbeitungsstaus zum Jahresbeginn wegen der Erstel- der Bundespartei und der Landesverbände. Die Kosten lung der Rechenschaftsberichte zu vermeiden. der gemeinsamen Aufgaben von LiPS werden je zur Hälfte von der Bundespartei und den Landesverbänden Mit Einführung der zentralen Verbuchung wurde den durch Vorwegabzug aus der auf Beitrags- und Spenden- Untergliederungen zudem ermöglicht, die Auswer- aufkommen errechneten staatlichen Teilfinanzierung tungen ihrer Buchhaltung online über das Funktions- getragen. träger-Portal einzusehen. Zudem haben sie Zugriff auf ihre Mitgliederdaten und können hier Änderungen vor- Die Budgethoheit liegt in den Händen der Konferenz des nehmen und Interessenten verwalten. Das System wird Bundes- und der Landesschatzmeister, die über den zunehmend von mehr Gliederungen genutzt und wird jährlichen Haushalt und die mittelfristige Finanzplanung gemeinsam mit den Nutzern weiterentwickelt. Zurzeit von LiPS entscheidet. Zusätzliche Dienstleistungen, die wird die originalersetzende Digitalisierung der Belege von den Gliederungen über die gemeinsamen Projekte vorbereitet. hinaus in Anspruch genommen werden, sind nach dem Kostendeckungsprinzip direkt den betreffenden Gliede- Traditionell unterstützt der Liberale Parteiservice auch rungen in Rechnung zu stellen. die wahlkampfführenden Landesverbände, die nicht parlamentarisch vertreten sind, in den Fällen, in denen Darüber hinaus ist der Liberale Parteiservice sowohl für dort ausreichende Ressourcen für Personaleinsatz nicht Organisationsdienstleistungen als auch für die Beratung zur Verfügung stehen. Im Erfolgsfall bei Wiedereinzug von Satzungs- und Schiedsgerichtsfragen zuständig. ins jeweilige Parlament fließen die so von der Solidar- LiPS führt auch die Geschäftsstelle des Bundessat- gemeinschaft aufgebrachten Mittel in die „Kampagnen- zungsausschusses und des Bundesschiedsgerichtes. kasse“ von LiPS zurück und stehen für kommende Akti- vitäten zur Verfügung. Mitglieder des LiPS-Beirates sind die Hauptgeschäfts- führer der Landesverbände. Vorsitzende des Beirates Ein Erfolgsmodell ist auch die innerparteiliche Liquidi- ist die Bundesgeschäftsführerin. Für das operative tätshilfe zwischen den einzelnen Gliederungen unter Geschäft ist der geschäftsführende Koordinator, Steuerung durch LiPS. Gliederungen mit Bankguthaben der von den Mitgliedern des Beirates gewählt wird, stützen hierunter solche mit Liquiditätsengpässen. Auf zuständig. Er vertritt LiPS nach außen und koordiniert diese Weise werden der Gesamtpartei erhebliche Kre- die Gesamtarbeit. ditkosten erspart.

Um den erheblich verschärften Anforderungen des Par- teiengesetzes gerecht zu werden, hat der Bundesschatz- meister gemäß § 14 (2) der Finanz- und Beitragsordnung aufgrund des Beschlusses der Landesschatzmeisterkon- ferenz vom 21. März 2003 zur einheitlichen Gestaltung des Rechnungswesens im Sinne des Parteiengesetzes verbindliche Richtlinien herausgegeben. Die Einführung einer einheitlichen Software für die gesamte Partei und die Vorgabe an die Gliederungen, ihre Buchhaltung und Rechenschaftslegung durch den Liberalen Parteiservice in zentralen Buchungszentren bearbeiten zu lassen, sind hier die zentralen Punkte.

Der Liberale Parteiservice erstellt und versendet für alle Mitglieder und Spender die Zuwendungsbestätigungen. Um diese ausstellen zu können, ist es erforderlich, dass alle Orts- und Kreisverbände ihre Buchhaltungsunterla- Der Liberale Parteiservice ist regelmäßig auf den Bundesparteitagen vertreten. 26 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

II. Programmarbeit

Löning (Europapolitik). Die Unterausschüsse haben 1. bundesfachausschuss zusätzlich separate Sitzungen durchgeführt. Regelmä- internationale Politik ßiger Bestandteil der Sitzungen des Bundesfachaus- schusses war die Teilnahme und Berichterstattung der Vorsitz: Joachim Spatz Mitglieder des AK I (Internationale Politik) der FDP-Bun- destagsfraktion sowie der Vertreter der FDP im Europä- Im Laufe des Berichtszeitraumes fand ein Wechsel im ischen Parlament. Vorsitz des BFA Internationale Politik statt. Nachdem Hellmut Königshaus das Amt des Wehrbeauftragten Die Schwerpunkte der ersten Sitzung des BFA im Februar des Deutschen Bundestages übernommen hatte, wurde 2010 bildeten neben der Konstituierung und der Klärung Jo­achim Spatz vom Bundesvorstand mit der Leitung des technischer Verfahrensabläufe die Berichte des Bundes- BFA Internationale Politik beauftragt. ministers des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, und des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenar- Der Bundesfachausschuss tagte in den Jahren 2009 beit und Entwicklung, Dirk Niebel, sowie der Mitglieder bis 2011 insgesamt dreimal. Vorsitzende der Unteraus- des AK I. schüsse sind gegenwärtig Christoph Schnurr (Sicher- heit), Harald Leibrecht (Entwicklungszusammenarbeit), Die zweite Sitzung im Oktober 2010 war von der Alexander Graf Lambsdorff (Außenpolitik) und Markus Berichterstattung zum Thema „Ein Jahr liberale Regie-

Herzlicher Empfang für den Bundesaußenminister Guido Westerwelle auf dem Tahrir-Platz in Kairo während seines Ägypten-Besuches. 27

Der BFA Wirtschaft und Arbeit begrüßt die klare Haltung des Bundeswirtschaftsministers zur Opel-Rettung. rungsverantwortung in der deutschen Außenpolitik“ schüsse/Arbeitsgruppen: „Wettbewerb und Ordnungs- geprägt. Dazu informierten aus Reihen der Bundesre- politik, einschließlich Energiepolitik“ (Leitung: Klaus Bün- gierung neben dem Bundesminister des Auswärtigen ger), „Globalisierung“ (Karl-Heinz Paqué), „Wirtschaft auch Staatsminister Dr. Werner Hoyer sowie die Par- und Ethik“ (Gerhard Dieterle) sowie „Arbeitsmarkt und lamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium Arbeitsrecht“ (Berthold Bahner). Stellvertretende Vorsit- für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zende des BFA sind Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Dr. Jan Gudrun Kopp. Zudem wurden Anträge zu den Themen B. Rittaler und Volker Thiel. „Nabucco“ und „Iran“ beraten sowie ein Positionspapier „Deutsche Sicherheitspolitik in einer multipolaren, glo- Zu den festen Bestandteilen der Sitzungen gehörten balisierten Welt“ verabschiedet. die „Aktuellen Stunden“ mit, je nach Abkömmlichkeit, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, dem Par- Das Datum der dritten Sitzung des BFA (15. und 16. April lamentarischen Staatssekretär Ernst Burgbacher und/ 2011) lag terminlich hinter dem redaktionellen Ende des oder Vertretern der Bundestagsfraktion (Claudia Bögel, Geschäftsberichts. Aus diesem Grund konnten seine Klaus Breil, ). Dabei wurde der Ausschuss Ergebnisse keine Berücksichtigung im Beitrag des BFA frühzeitig über die jeweils in Berlin anstehenden The- zum Geschäftsbricht 2009–2011 finden. men informiert, so in der Herbstsitzung 2009 über die Koalitionsverhandlungen, später über die Vorhaben des Wirtschaftsministeriums und der Fraktion. In den stets offenen, zuweilen kritischen Diskussionen konnten auch 2. Bundesfachausschuss die Mitglieder des BFA deutlich machen, wie die fachlich Wirtschaft und Arbeit interessierte Parteibasis über die Überlegungen und Ent- scheidungen der Führungsspitze denkt.

Vorsitz: Dr. Klaus von Lindeiner In zwei Gastvorträgen mit externen Fachleuten ging es um die „Reform der Bundesanstalt für Arbeit“ und die Im Berichtszeitraum kam der Bundesfachausschuss Wirt- „Sicherstellung strategischer Rohstoffe“. Zum letztge- schaft und Arbeit zu fünf Plenarsitzungen zusammen, nannten Thema hat der Ausschuss zum 61. Ord. Bun- viermal im Traditionshotel in Fulda-Künzell, einmal war desparteitag in Köln einen Antrag gestellt. der BFA zu Gast beim bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil und der FDP-Landtagsfraktion in München. Beispiele für weitere behandelte Themen: Für und Wider Zwischen den Plenarsitzungen trafen sich die Unteraus- des „Wachstumsbeschleunigungsgesetzes“, Regulierung 28 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

der Finanzmärkte, Folgen und Lösungs- möglichkeiten der Euro-Krise, Unter- nehmensgründungen, Privatisierung der Berufsgenossenschaften und soge- nannte Mikrofinanzierungen.

Über konkrete und aktuelle Einzelthe- men hinaus versteht sich der Aus- schuss traditionell als „Hüter“ der liberalen Ordnungspolitik. Seine dies- bezüglichen Grundsatzpapiere wurden von den Bundesparteitagen stets mit überwältigender Mehrheit verabschie- det. Und die klare marktwirtschaft- liche Haltung Rainer Brüderles und der Fraktion zur „Opel-Rettung“ und zum Thema „ACS/Hochtief“ macht Mut. Der BFA Finanzen und Steuern erarbeitete FDP-Alternativen zur Grundsteuerreform. Von solchen Ausnahmen abgesehen aber beobach- Vorsitz: Dr. Birgit Reinemund, AG Energiebesteuerung, ten wir mit Sorge, dass infolge der gottlob inzwischen Vorsitz Karsten Lege und AG Ehe- und familienbezogene abklingenden Finanzkrise die überwiegende Mehrheit Leistungen, Vorsitz: Dr. Birgit Reinemund. der Medien und viele Politiker bis hin zu Teilen der Unionsparteien das Heil in mehr staatlichem Dirigis- Neben der Begleitung der aktuellen steuer- und finanz- mus sehen. rechtlichen Gesetzgebung waren die Schwerpunkte der Arbeit des BFA: Unsere Hoffnung setzen wir auf das derzeit zu erarbei- tende neue Grundsatzprogramm. Es muss klare und Erarbeitung einer FDP-Alternative zu den Vorschlä- offensive marktwirtschaftliche Signale aussenden. In gen der Länder zur Grundsteuerreform, Mitwirkung dieser Zielsetzung erwarten wir, dass unser Angebot zu bei dem Antrag zur Einkommensteuerstrukturreform aktiver Mitarbeit angenommen wird. für den Bundesparteitag 2010, insbesondere dem Teil der Unternehmensbesteuerung, Vorbereitung und Beschluss eines Antrages zur Gemeindefinanz- reform, Entwicklung eines Reformkonzeptes zur 3. Bundesfachausschuss Steuervereinfachung für die Bürgerinnen und Bürger, finanzen und Steuern Beschluss eines Antrages zum Föderalismus in der Bundesrepublik. Darüber hinaus wurde der Komplex der Umsatzbesteuerung thematisiert. Die Diskussion Vorsitz: Dr. Volker Wissing hierzu soll unter Berücksichtigung der Ergebnisse der eingesetzten Kommission im 2. Halbjahr 2011 weiter Der BFA Finanzen und Steuern hat sich am 5. und 6. vertieft werden. Außerdem wurden die Entwicklungen März 2010 in Berlin konstituiert. Zu den Stellvertretern im Bezug auf die Euro-Stabilisierung in allen Sitzungen des Vorsitzenden wurden Matthias Lefarth und Hermann des BFA diskutiert. Rind gewählt. Unsere Arbeit erfolgte in ständigem engem Kontakt Der BFA begründete folgende Arbeitsgruppen: mit der Bundestagsfraktion. Davon zeugt die regel- AG Steuerverfahrensrecht/Steuervereinfachung, Vor- mäßige Teilnahme der Bundestagsabgeordneten Dr. sitz: Matthias Lefarth, AG Umsatzsteuer, Vorsitz: Her- Birgit Reinemund, Dr. Hermann Otto Solms, Frank mann Rind, AG Kapitalmarkt, Vorsitz: Frank Schäffler, AG Schäffler, Björn Sänger und Dr. Daniel Volk an den Verbrauchssteuern, Vorsitz: Siegfried Pick, AG Födera- Sitzungen. Wir haben in dieser Amtsperiode drei Sit- lismus/Finanzausgleich, Vorsitz: Horst-Jürgen Lahmann, zungen mit jeweils 50–60 Teilnehmern einschließ- AG Öffentliche Haushalte, Vorsitz: Dr. Birgit Reinemund. lich Gästen abgehalten. Die vorbereitenden Arbeiten Im Laufe des Berichtzeitraumes sind darüber hinaus haben in zahlreichen Sitzungen der Arbeitsgruppen noch drei weitere Arbeitsgruppen begründet worden, um stattgefunden. aktuelle Entwicklungen aufzugreifen: AG Grundsteuern, 29

4. Bundesfachausschuss Ein weiteres Thema war die Diskussion um die Grüne Gentechnik auf nationaler und europäischer Ebene. Der Ernährung, Bundesfachausschuss hat bei seiner Sitzung in Barleben einen Versuchsanbau in Üplingen besichtigt und die Pro- landwirtschaft und bleme um Zulassung, Kennzeichnung und Grenzwerte Verbraucherschutz von gentechnisch veränderten Organismen umfassend beraten. Ein weiteres Agrarthema sind die Gespräche über eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Vorsitz: Dr. Christel Happach-Kasan Insbesondere Änderungen bei der Fotovoltaik und der Förderung von Biogasanlagen wurden im Bundesfach- Der Bundesfachausschuss Ernährung, Landwirtschaft und ausschuss besprochen. Verbraucherschutz traf sich im Berichtszeitraum zu drei Sitzungen: 5./6. März 2010 in Bielefeld, 3./4. September Der BFA hat sich ebenso mit der Frage von Lebensmit- 2010 in Barleben und 4./5. März 2011 in Groß-Umstadt. telkennzeichnung und Lebensmittelsicherheit befasst. Dabei wurden in Bielefeld die Dr. Oetker-Werke, in Bar- Es wurde ein Antrag verabschiedet, der sich für eine leben der Schaugarten der BioTechFarm GmbH auf dem verständliche und informative Nährwertkennzeichnung Stiftungsgut Üplingen und in Groß-Umstadt das Testzen- anhand des 1+4-Modells einsetzt und die Lebensmit- trum Technik & Betriebsmittel der Deutschen Landwirt- telampel ablehnt. schafts-Gesellschaft (DLG) besichtigt. Auf der letzten Sitzung wurden die Ereignisse um Dio- Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des Bundesfach- xinfälle in Futter- und Lebensmitteln besprochen und ausschusses war bei allen Sitzungen die beginnenden mögliche rechtliche Auswirkungen beraten. Außerdem Verhandlungen über die Zukunft der gemeinsamen euro- hat der Ausschuss einen Antrag über die Verwendung päischen Agrarpolitik (GAP) nach 2013. Hier stellt sich der Restmittel der Absatzförderungsfonds beschlos- die Frage, wie das Einkommen und die Wettbewerbsfä- sen, der zum Bundesparteitag in Rostock vorliegt. Die higkeit der deutschen Landwirte gesichert, Bürokratie Bundestagsfraktion hat diesen Beschluss bereits in den abgebaut und die neuen EU-Mitgliedsstaaten angemes- laufenden Beratungen umgesetzt. sen beteiligt werden können. Der Bundesfachausschuss hat hierzu nach der Sitzung in Bielefeld einen Antrag Ein wichtiger Schwerpunkt lag auf dem Themengebiet für den Bundesparteitag in Köln eingereicht. Ein wei- Verbraucherschutz. Der Bundesfachausschuss unter- terer Beschluss wurde zum Fischartenschutz mit dem stützt die Arbeit der Bundestagsfraktion und unserer Ziel gefasst, ein europaweites Management für den Kor- Ministerien für einen effizienten, wirkungsvollen Schutz moran voranzubringen und weiteren Maßnahmen zum unserer Verbraucherinnen und Verbraucher. Dabei wur- Schutz der aquatischen Biodiversität. den Verbraucherrechte bei Reisen, Bank- und Telefon- gebühren ebenso behandelt wie ein gesundheitlicher Verbrau- cherschutz. Alle Bürger sind von Regelungen zum Verbrau- cherschutz betroffen. Die FDP kann als Bürgerrechtspartei in diesem Themenbereich künftig mehr Zustimmung erwerben, wenn sie ihr Engagement auf diesen Bereich ausweitet.

Der BFA Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz hat durch seine engagierte Arbeit entscheidend dazu bei- getragen, die fachliche Arbeit der Bundestagsfraktion und der

Uwe Schrader, ehrenamtlicher Beirat der Firma Biotech Farm, begutachtet in Üplingen in einem Schaugarten für Partei insgesamt zu verbessern. gentechnisch veränderte Nutzpflanzen die Blüten einer gentechnisch veränderten Speisekartoffel. Er hat Anteil daran, dass das 30 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

unternehmerische, marktorientierte liberale Agrarprofil Der Bundesfachausschuss Soziales konstituierte sich am geschärft wurde und zunehmende Akzeptanz gefunden 7. Februar 2010 in Berlin. Stellvertretende Vorsitzende hat. Für die besonderen Herausforderungen der Agrar- des BFA sind Ralf Grabow und Anja Koop. Es folgten fünf wirtschaft und des Verbraucherschutzes hat er gute weitere Sitzungen am 17. April 2010, am 10. Juli 2010, am Antworten entwickelt. 20./21. November 2010 (Klausurtagung in Hannover), am 12. Februar 2011 und am 17. April 2011. Tagungsort war – mit Ausnahme der Klausurtagung – Berlin.

5. Bundesfachausschuss Themenspezifische Arbeitsgruppen bereiteten zwischen Soziales den BFA-Sitzungen die inhaltliche Arbeit vor. Es tagten die AG Behindertenpolitik, die AG Diversity, die AG Integration, die AG Rehabilitation sowie die AG Pflege Vorsitzender: und Heimrecht. Hinzu kam eine AG Arbeitsmarktpolitik gemeinsam mit dem BFA Wirtschaft und Arbeit. Der Bundesfachausschuss Soziales betreut die Poli- tikfelder der Ministerien für Arbeit und Soziales (ohne Mehrere Mitglieder des BFA Soziales sind Mitglieder Arbeitsmarkt) sowie für Familie, Senioren, Frauen und der Programmkommission. Michael Kauch leitet das Jugend. Im Mittelpunkt standen im Berichtszeitraum Programmforum „Zukunft der Sozialen Verantwortung“. die Diskussion um die Lehren der Finanzkrise für die private Altersvorsorge, die Männer- und Jungenpolitik Im Berichtszeitraum bildeten folgende Themenbereiche sowie die Förderung von Freiwilligendiensten nach Aus- den Schwerpunkt der BFA-Arbeit: setzung des Zivildienstes. Hinzu kam die Begleitung der Private Vorsorge und Finanzkrise: Analyse der Aus- verschiedenen Hartz-IV-Reformen aus sozialpolitischer wirkungen der Finanzkrise auf die Rentabilität privater Sicht – mit entsprechenden Hinweisen an die Bundes- Vorsorge in Deutschland, Lehren aus der Finanzkrise tagsfraktion. Außerdem befasste sich der BFA intensiv hinsichtlich Aufsicht und Verbraucherschutz bei Alters- mit einer Politik der Vielfalt (Diversity) in Bezug auf inner- vorsorgeprodukten, Diskussion der Ausrichtung auf parteiliche Aspekte. Kapitaldeckung im Rahmen der liberalen Sozialpolitik. 31

Politik für Vielfalt: Diversity-Management in der FDP und Einbindung unterschiedlicher gesell- schaftlicher Gruppen für Parteiarbeit und Wähler­ ansprache, Förderung von Toleranz und Respekt in der Gesellschaft, Nutzung der Diversity-Konzepte aus der Wirtschaft für eine aktive Gleichstellungs- politik.

Männer- und Jungenpolitik: Die Rolle von Jun- gen und Männern in einer sich wandelnden Gesellschaft, Abbau von Benachteiligungen von Männern und Jungen, Einbindung einer aktiven Männer- und Jungenpolitik in die Gleichstellungs- politik. Vorsitzende selbst hat an zwei Gesprächsrunden mit Bürgerschaftliches Engagement: Konkrete Vorschläge zu dem FDP-Generalsekretär Christian Lindner teilge- einem liberalen Ausbau bürgerschaftlichen Engagements. nommen. Neugestaltung der Freiwilligendienste, Öffnung der Mög- lichkeit bürgerschaftlichen Engagements für weitere Ziel- Im Schwerpunkt wurden folgende gesundheits- und gruppen, insbesondere Ältere und Migranten, inklusive sozialpolitische Themen bearbeitet und teilweise zur zielgruppenorientierter Ansprache und Bedingungen. Beschlussfassung und Antragsformulierung gebracht:

Hartz-IV-Reformen: Auswirkungen auf andere Sozialleis­ Diskussion/Umsetzung des Koalitionsvertrages im tungen, Schritte zum Bürgergeld-Konzept, Organisati- Bereich Gesundheitspolitik und Pflege, Systemwechsel onsreform, Kinderleistungen bei Hartz-IV. in der Gesundheitspolitik, Entwurf eines Gesetzes zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung Der BFA Soziales legt dem Bundesparteitag zwei Anträge der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzie- zur Jungenpolitik und zum Diversity-Management inner- rungsgesetz – GKV-FinG), Reformansätze der FDP zur halb der FDP vor. Pflegeversicherung, Pflegeweiterentwicklungsgesetz, Pflegestützpunkte und Pflegeberatung, Pflegebedürftig- keitsbegriff, Arzneimittelneuordnungsgesetz, ärztlicher Nachwuchs; Medizinische Versorgungszentren; Versor- 6. bundesfachausschuss gung im ländlichen Bereich. Gesundheit Anlässlich der Neukonstituierung im März 2010 wurden drei Arbeitsgruppen zu den Themen Versorgungsstrukturen Vorsitz: Prof. Dr. Elisabeth Pott (Vorsitzender: Prof. Dr. Ralf-Uwe Peter), Gesundheitsberufe in der Zukunft (Vorsitzende: Prof. Dr. Elisabeth Pott) und Die Sitzungen des BFA Gesundheitspolitik fanden am Pflege (Vorsitzender: Heiner Schülke) eingesetzt. 6./7. November 2009, 19./20. März 2010 (Neukonsti- tution), 2. Oktober 2010 (Sitzung mit Bundesgesund- Die Beratung der vom 60. und 61. Bundesparteitag der heitsminister Dr. Philipp Rösler), 12./13. November FDP an den Bundesfachausschuss Gesundheitspoli- 2010 und am 1./2. April 2011 statt. Stellvertretende tik überwiesenen Anträge hat zu folgendem Ergebnis Vorsitzende des BFA sind Florian Rentsch (bis 20. geführt: März 2010), Prof. Dr. Ralf-Uwe Peter und Dirk Heinrich Heuer (beide ab 20. März 2010). Die Mitglieder des Antrag 12 (60. BPT) „Für ein zukunftsfähiges Gesund- BFA haben sich in vielfältiger Weise an Kommissionen, heitswesen – Fehlentwicklungen korrigieren“, Landes- Tagungen und Kongressen der Partei oder Fraktion verband Baden-Württemberg: Der BFA schlägt vor, beteiligt. Der Bundesfachausschuss Gesundheitspo- diesen Antrag unter der bestehenden Beschlusslage als litik hat seine Positionen in das Wahlprogramm der erledigt zu sehen. FDP zur Bundestagswahl 2009 eingebracht. In Vor- bereitung und Begleitung der Koalitionsverhandlungen Antrag 10 (60. BPT) „Weiterentwicklung der Geriatrie hat der BFA an Beratungen teilgenommen. Die BFA- und einer effizienteren Vermeidung von Pflegebedürf- 32 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

tigkeit (SGB XI)“, Kreisverbände Nürnberg, Erlangen und und auch auf europäischer Ebene aufzugreifen, aus libe- Fürth: Der Antrag erfordert nach Auffassung des BFA raler Sicht zu diskutieren und zu Beschlüssen zu führen. eine weitergehende Beratung in der bei der konstituie- Diese fanden auch Eingang in verschiedenen Anträgen renden Sitzung eingerichteten AG Pflege, die sich umfas- zu den Bundesparteitagen. Außerdem konnten auch län- send mit dem Thema befasst. Dieser Antrag wurde in der derübergreifende Fragestellungen innerparteilich geklärt Sitzung am 1./2. April 2011 weiter beraten. werden. Beispielhaft sei aufgeführt:

Antrag 13 (60. BPT) „Datenschutz im Gesundheitswe- Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes sen“, Landesverband Baden-Württemberg: Der BFA hat für Menschenrechte in Straßburg vom 3. Dezember beschlossen, zu diesem Antrag weitere Expertise von 2009 wurde die Bundesregierung Deutschlands auf- Fachleuten einzubeziehen. Der Antrag wurde auf der gefordert, das gemeinsame Sorgerecht beider Eltern Sitzung am 1./2. April 2011 erneut behandelt. auch für Kinder nicht miteinander verheirateter Eltern als Regelfall zuzulassen. Der BFA empfahl die gesetz- Antrag 15 (61. BPT) „Medizinische Versorgungszentren liche Klarstellung, dass es grundsätzlich dem Wohle aller (MVZ) des Landesverbandes Hamburg: Dieser Antrag Kinder entspricht, wenn das gemeinsame Sorgerecht wurde in der Sitzung des BFA am 1./2. April 2011 beraten. beider Eltern als gesetzlicher Regelfall ausgestaltet wird. Nur bei Meinungsverschiedenheiten der Eltern sollten die Familiengerichte individuelle Sorgerechtsentschei- 7. bundesfachausschuss dungen treffen müssen. innen und Recht Der BFA Innen und Recht lehnte den Ankauf von rechts- widrig erlangten Datenträger mit Steuerdaten einhellig ab. Staatliche Stellen dürfen in einem Rechtsstaat nicht Vorsitz: Corinna Werwigk-Hertneck selbst zu rechtswidrigen Mitteln greifen; ein staatlicher Notstand ist nicht ersichtlich. Der BFA Innen und Recht tagte am 4./5. Dezember 2009 und 26./23. März 2010 in Berlin, vom 18. bis 20. Novem- Außerdem beschloss der BFA, dass neben den nati- ber 2010 in Brüssel und am 11./12. Februar 2011 wieder onalen Vertragsrechtsordnungen auch ein neues in Berlin; geplant ist die nächste Herbstsitzung am 2./3. EU-Vertragsrecht geschaffen werden muss, welches Dezember 2011 in Berlin. Der BFA organisiert sich in ver- für die Vertragsparteien frei wählbar ist. Durch den schiedenen Arbeitsgruppen: Arbeitsrecht, Europa, Innere Wegfall der Grenzen in Europa schließen immer mehr Sicherheit, Integration, Internet und Medien, Internatio- Bürger und Unternehmen „grenzüberschreitende“ Ver- nale Zusammenarbeit und Wirtschaftsrecht. Stellvertre- träge. Damit sind beträchtliche rechtliche Probleme tende Vorsitzende des BFA sind Dr. Matthias Schulenberg verbunden. Seit Anfang 2008 existiert ein Entwurf und Dr. Oliver Liersch. für einen gemeinsamen Referenzrahmen des Europä- ischen Vertragsrechtes, der in jahrelanger intensiver Der BFA Innen und Recht hat seine intensive juristische Forschungsarbeit unter starker Beteiligung deutscher Facharbeit regelmäßig in Frühjahrs- und Herbstsit- Wissenschaftler erstellt worden war. Der BFA Innen und zungen fortgesetzt. Ziel war und ist es, die aktuellen Recht fordert, die politischen Bestrebungen zur Ausar- rechts- und innenpolitischen Themen auf Bundesebene beitung eines optionalen Instrumentes nachdrücklich zu unterstützen.

Weitere Beschlüsse ergingen u. a. zur Einführung des islamischen Religionsunterrichtes, zu Änderungen bei der Europäischen Ermittlungsanordnung, zur Zustän- digkeitskonzentration bei den Insolvenzgerichten, zur Abschaffung des Vorbeschäftigungsverbotes bei Abschluss befristeter Arbeitsverträge und zur Eindäm- mung bestimmter Auswüchse des Abmahnwesens im Urheber-, Wettbewerbs-, Marken- und Äußerungsrecht. Der Ausschuss beriet und begleitete darüber hinaus über eine Vielzahl aktueller Gesetzesvorhaben und tagesak- tueller rechtspolitischer Entwicklungen. 33

sich unabhängig von der Sitzungsfolge des Hauptgremi- 8. bundesfachausschuss ums zusammen, um sich mit den drängenden Fragen und bildung, Wissenschaft, Herausforderungen der jeweiligen Themenfelder zu befas- sen und Anträge zu beraten. Der BFA arbeitet intensiv mit forschung und den Bildungs- und Forschungspolitikern der Bundestags- Technologie fraktion Sylvia Canel, Prof. Dr.-Ing. , Dr. Peter Röhlinger und Heiner Kamp, mit Dr. Jorgo Chatzi- markakis als Vertreter der ALDE-Fraktion, mit Dr. Wolfram Vorsitz: Patrick Meinhardt Kreisel und Volker Adams als Referenten der Bundestags- fraktion, den Jungen Liberalen, den Liberalen Senioren, den Als neuer Vorsitzender des Bundesfachausschusses Liberalen Frauen, der Liberalen Hochschulgruppe, der Aus- wurde der Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt am landsgruppe Europa und der Friedrich-Naumann-Stiftung 14. Dezember 2009 vom Bundesvorstand berufen. Der für die Freiheit zusammen. BFA Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie hat sich am 26. März 2010 neu konstituiert und wählte als Folgende Beschlüsse wurden u. a. im Berichtszeit- stellvertretende Vorsitzende Dr. Tim Stuchtey und Mieke raum gefasst: Senftleben sowie zehn von den Landesverbänden vorge- schlagene Sachverständige als weitere Mitglieder. Der „Frühkindliche Bildung“ vom 12. Februar 2011, „Reform Bundesfachausschuss hat somit 65 Mitglieder. Seit der des Bologna-Prozesses“ vom 12. November 2010, Konstituierung hat der BFA an drei Wochenenden getagt. „Unterstützung des Nationalen Stipendienprogramms“ Die Arbeitsweise wurde neu strukturiert. Künftig werden vom 2. Oktober 2010 und „Vielfalt der Förderwege bei dreimal jährlich jeweils zweitägige Sitzungen abgehalten. der Studienfinanzierung“ vom 2. Oktober 2010. Bei der Konstituierung wurden folgende vier Unteraus- schüsse gegründet: Die vom Bundesparteitag überwiesenen Anträge wur- den im Rahmen des BFA-Hauptausschusses beraten und Schule und frühkindliche Bildung (Vorsitz: Mieke Senftle- zur vertiefenden Auseinandersetzung in die Unteraus- ben, stellv. Vorsitz: Christiane Brunk), Hochschule (Vorsitz: schüsse überwiesen. Prof. Dr. Peter Henning, stellv. Vorsitz: Dr. Christiane Gaeth- gens), Forschung, Technologie und Innovation (Vorsitz: Dr. Die BFA-Sitzungen bieten den Mitgliedern die Gelegen- Thoralf Gebel, stellv. Vorsitz: Almuth von Below-Neufeldt) heit zu einem intensiven Austausch über bildungs- und und Berufliche Bildung und Weiterbildung (Vorsitz: Prof. Dr. forschungspolitische Entwicklungen und Neuerungen Dennis Dietrich, stellv. Vorsitz: Finn Brandt). Diese finden auf Ebene der Europäischen Union (liberale Gruppe im

Ein Arbeitsschwerpunkt des BFA Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie ist die frühkindliche Bildung. 34 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

EU-Parlament), der FDP-Bundestagsfraktion, der FDP- Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich der Bun- Landtagsfraktionen und -Landesverbände sowie der desfachausschuss Bildung, Wissenschaft, Forschung jeweiligen Landesfachausschüsse. und Technologie ambitionierte Ziele gesteckt und ein beachtliches Arbeitspensum auferlegt hat. Der BFA hat Schwerpunkt der bisherigen Themensetzung war die einen wirklich guten inneren Zusammenhalt entwickelt. Frage des Zusammenwirkens von Bund und Ländern Die nächste Sitzung des BFA findet am 1. und 2. Juli im Bildungsbereich. Unter dem Vorzeichen „Schluss- 2011 stat t. folgerungen aus der Föderalismusdebatte“ wurden die rechtlichen, politischen und verwaltungstech- nischen Rahmenbedingungen umfassend darge- stellt und der Entwicklungsprozess unter besonde- 9. bundesfachausschuss rer Beachtung der Föderalismusreform eingehend Umwelt betrachtet. Unter Einbeziehung von Positionierungen der Landtagsfraktionen und der Bundestagsfraktion wurde die Zukunft des Bildungsföderalismus inten- Vorsitz: Horst Meierhofer siv erörtert und in ausgesprochen sachlicher Weise kontrovers diskutiert. Der Bundesfachausschuss Umwelt hat im Berichtszeit- raum viermal getagt. Die konstituierende Sitzung hat Der BFA begrüßt, dass die Bundespartei die Initia- am 22./23. Januar 2010 in Berlin stattgefunden. Drei tive des BFA aufgegriffen hat und einen Leitantrag weitere Sitzungen wurden am 4./5. Juni 2010 in Brüssel zur Bildungspolitik für den Bundesparteitag 2011 in sowie am 8./9. Oktober 2010 in Berlin ausgerichtet. Die Rostock ausarbeitet. Der BFA stellte zur Vorbereitung letzte Sitzung fand am 1./2. April 2011 in Berlin statt. des Leitantrags sämtliche Positionierungen der Land- tagsfraktionen und Bundestagsfraktion zur Zukunft Stellvertretende Vorsitzende sind Hartmut Stiller und des Bildungsföderalismus zur Verfügung. Darüber Claus-Peter Appel. Der BFA hat auf seiner konstituie- hinaus wird der Antrag „Frühkindliche Bildung“ dem renden Sitzung beschlossen, Arbeitsgruppen einzuset- Bundesvorstand zugeleitet, damit er Eingang in den zen, die sich jeweils mit dem gleichen Thema befassen, Leitantrag finden kann.

Der BFA Umwelt thematisierte das Energiekonzept und die Integration der erneuerbaren Energien. 35 dieses aber aus verschiedenen fachlichen Blickwinkeln BFA beschloss, in den kommenden Sitzungen neben beleuchten: Wirtschaft, Recht, Naturwissenschaften. der inhaltlichen Arbeit an einem konkreten Thema immer auch die wissenschaftliche und allgemeinere Neben der Konstituierung des Bundesfachausschusses Perspektive des Grundsatzprogramms in den Vorder- waren bei der Sitzung am 22./23. Januar 2010 in Ber- grund zu rücken. lin das zentrale Thema die Koalitionsverhandlungen zum Bereich Umwelt und Landwirtschaft. Ebenso wurde das Des Weiteren thematisierte der BFA mit Berthold Goeke, Energiekonzept thematisiert, dessen Entwurf im Koali­ Unterabteilungsleiter für erneuerbare Energien im Bun- tionsvertrag vereinbart wurde, sowie die Reduktion der desumweltministerium, das Energiekonzept und pla- Vergütung für Fotovoltaik, wozu die FDP-Bundestagsfrak- nungs- und naturschutzrechtliche Hemmnisse bei der tion eine eigene Expertenanhörung durchführen wollte. Netzintegration. Ebenfalls zum Thema Netzausbau und Integration der erneuerbaren Energien war Stephan Koh- Weitere Themen waren u. a. die aktuellen Entwick- ler, Geschäftsführer der „dena“, eingeladen. Der BFA lungen rund um die Schachtanlage Asse und die dort beschäftigte sich intensiv mit einem Energiekonzept der eingelagerten radioaktiven Abfällen sowie Biodiversität, Zukunft aus Umweltsicht. worüber berichtete. Der Europaab- geordnete Holger Krahmer gab einen kurzen Überblick In der Sitzung am 1./2. April 2011 in Berlin lag ein über die den Umweltbereich betreffenden geplanten Schwerpunkt auf dem Thema Ressourceneffektivität und europäischen Gesetzgebungsverfahren. Ressourcenschonung. Dazu erläuterten mehrere Refe- renten ihre Sicht der Dinge. Wie auch schon in der vor- Bei der Sitzung am 4./5. Juni 2010 in Brüssel befasste herigen Sitzung wurde erneut das Grundsatzprogramm sich der BFA mit den kommenden Arbeits- und Legislativ- thematisiert. programmen der Europäischen Kommission. Hierzu gab es diverse Vorträge und Fachdiskussionen mit verschie- denen Akteuren auf europäischer Ebene: Rainer Steffens aus der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei 10. Bundesfachausschuss der EU berichtete über den Stand der IVU-Richtlinie und stadtentwicklung und der Bodenschutzrichtlinie und gab einen Überblick über die deutsche Positionsfindung im Umweltrat, die Biozid- Wohnungswesen Verordnung und das Verbot bzw. den Ersatz bestimmter chemischer Stoffe in Elektronikgeräten und den Emis- Vorsitz: Sebastian Körber sionshandel. Generaldirektor Karl-Friedrich Falkenberg von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Der Bundesfachausschuss Stadtentwicklung und Woh- Kommission thematisierte die verschiedenen „Jahres- nungswesen konstituierte sich auf seiner Sitzung vom themen“ und die Umsetzungspläne (2010 Biodiversität, 16. und 17. April 2010 in Bamberg. Auf Vorschlag des 2011 Ressourceneffizienz, 2012 Wasser) der Kommis- Vorsitzenden Sebastian Körber wurden Wolfgang E. Züll sion. und Torsten Hilbrich zu Stellvertretern gewählt sowie wei- tere Experten und Sachverständige durch den Ausschuss In den Berichten der Abgeordneten wurde die Laufzeit- benannt. Der Bundesfachausschuss setzt des Weiteren verlängerung der Atomkraftwerke, die AG Energie der die Unterausschüsse „Stadtentwicklung“, „Umwelt und Bundestagsfraktion sowie die CCS-Umsetzungsfrist Energie“, „Finanzen“ und „Recht, Denkmalschutz, HOAI“ Ende 2010 thematisiert. Zum Punkt Laufzeitverlänge- ein. Der Ausschuss tagte außerdem am 27. und 28. rung erarbeitete der BFA einen Beschluss, der an Bun- August 2010 in Hamburg, am 26. und 27. November in desvorstand, Präsidium und Bundestagsfraktion ver- Berlin und am 11. und 12. Februar in Mannheim. sandt wurde. Zu den Schwerpunkten der Arbeit des Bundesfachaus- Mit dem Hintergrund der Mitwirkung des BFA Umwelt schusses auf seiner ersten Sitzung gehörten die aktuellen und Raumordnung am Grundsatzprogramm im Bereich stadtentwicklungs- und wohnungspolitischen Herausfor- Umwelt fand am 8./9. Oktober 2010 in Berlin eine derungen. Dabei wurde vor allem das Thema demogra- Diskussion mit Professor Christian Calliess, Mitglied fischer Wandel diskutiert: Die Alterung der Gesellschaft im Sachverständigenrat für Umweltfragen, über eine und das Spannungsfeld zwischen wachsenden urbanen sinnvolle Umweltprogrammatik unter besonderer Regionen und der Abwanderung aus dem ländlichen Raum Berücksichtigung rechtlicher Grundsätze statt. Der bestimmten die Diskussion und wurden am Beispiel Ober- 36 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Konsequenzen für die Stadtent- wicklungspolitik, Planfeststel- lungsverfahren sowie die Frage nach verbesserter Bürgerbeteili- gung. Der Ausschuss beschloss, die Themen in der kommenden Sitzung fachlich zu vertiefen und eine Beschlussfassung zu beraten.

In der ersten Sitzung im Jahr 2011 befassten sich die Mitglie- der des Bundesfachausschus- ses mit generationengerechtem Bauen. Der Vorsitzende Körber stellte dazu ein Arbeitspapier vor: Es bestand Einigkeit darü- ber, dass generationengerechtes Bauen ein zentraler Aspekt in der Diskussion um Alterung der franken deutlich gemacht. Im weiteren Verlauf wurden Gesellschaft darstellt. Es wurde beschlossen, einen die Themen energieeffizientes Bauen und Sanieren, Miet- Antrag für den Bundesparteitag zu erarbeiten. recht und Mietnomaden, Wohnungsbau, Denkmalschutz, Lärmschutz und Grundsteuer erörtert. Als weiteren Tages- ordnungspunkt behandelte der Bundesfachausschuss die Frage „Was ist liberale Baupolitik?“. Die Teilnehmer 11. Bundesfachausschuss erzielten Einigkeit, dass im Bereich des generationenge- Kultur rechten und energieeffizienten Bauens und Sanierens aus liberaler Sicht vor allem auf staatliche Anreize statt verord- nete Zwangsmaßnahmen gesetzt werden muss. Vorsitz: Dr. Rupert Graf Strachwitz

Die Sitzung in Hamburg war zunächst durch die Dis- Der Bundesfachausschuss Kultur wurde 2010 vom Bun- kussion über den „Deckel A7“ geprägt: Der Architekt desvorstand neu eingesetzt. Zum Vorsitzenden wurde Sven Dethlefs stellte ein Projekt zur Überbauung der Dr. Rupert Graf Strachwitz berufen. Die erste Sitzung Bundesautobahn A7 vor, bei dem der „Deckel“ über fand am 2./3. Juli 2010 in Berlin statt, weitere Sitzungen der Autobahn neben der Begrünung zusätzlich mit folgten am 3./4. Dezember 2010 in Berlin und am 18./19. Wohnbebauung ergänzt werden soll. Im Mittelpunkt Februar 2011 in Gummersbach. Leider benannten nicht der weiteren Sitzung stand dann der Bundeshaus- alle Landesverbände Mitglieder, sodass der BFA nicht halt, insbesondere die zukünftige Mittelausstattung vollständig besetzt war. der Programme der energetischen Sanierung und der Städtebauförderung. Der Vorsitzende Körber erläu- Alle Sitzungen des BFA standen im Zeichen spannender terte die kommende Mittelausstattung der Haushalts- kulturpolitischer Debatten. Wurden bei der ersten Sit- posten. Nach der Diskussion beschloss der Bundes- zung zunächst Schwerpunkte identifiziert, konnten zwei fachausschuss, wie die von Kürzungen betroffenen davon bei den folgenden Sitzungen intensiv bearbeitet Programme als bewährtes Instrument mit finanziell und zu Beschlüssen geführt werden: ausreichenden Mitteln sinnvoll weiterentwickelt und verstetigt werden sollen. Es wurde deutlich, dass die Chance, der Partei ein neues Grundsatzprogramm zu geben, genutzt werden sollte, In der letzten Sitzung des Ausschuss 2010 war aus um kulturpolitische Akzente zu setzen. Das offene Ver- aktuellem Anlass „Stuttgart 21“ der Beratungsschwer- fahren der Erarbeitung des Grundsatzprogramms bot punkt. Der Bundesfachausschuss diskutierte die hierfür hervorragende Möglichkeiten. Es wurde verein- aktuellen Ergebnisse der laufenden Schlichtung zum bart, dass sich der BFA zweifach einbringen sollte. In Bahnprojekt in Stuttgart und vertiefte Teilaspekte und einem ersten Schritt wurde unter Zugrundelegung eines 37 sehr weiten Kulturbegriffs ein Positionspapier zur „Kultur deutig kulturpolitische Position vertreten müsse, die der Gesellschaft“ erarbeitet und in den Arbeitsprozess insbesondere den Anliegen der Kulturschaffenden eingespeist. Hierzu fand am 4. Dezember eine erste aus- Rechnung zu tragen habe. In diesem Sinn formulierte führliche Diskussion statt. Aus dieser wurde ein Entwurf die Arbeitsgruppe einen Antrag an den Bundespartei- erstellt, der am 18./19. Februar intensiv diskutiert und tag, der am 19. Februar vom BFA nochmals diskutiert, schließlich einstimmig verabschiedet und anschließend dann einstimmig beschlossen und dem Bundesvor- der Programmkommission übersandt wurde. stand übermittelt wurde.

Der BFA hält es demnach für unabdingbar, dass das neue Grundsatzprogramm unter der Leitidee der libe- ralen Bürgergesellschaft von einer Neubestimmung des 12. Bundesfachausschuss Verhältnisses zwischen Bürger und Staat und einem kirchen, Religions- Bekenntnis zu drei Arenen gesellschaftlichen Handelns (Zivilgesellschaft, Markt und Staat) geprägt sein muss. und Weltanschauungs- In einem zweiten Schritt soll 2011 ein im engeren Sinn kulturpolitischer Beitrag zum Grundsatzprogramm erar- gemeinschaften beitet und beschlossen werden. Vorsitz: Pfarrer/Dipl.-Volkswirt Dieter Kleinmann Beginnend mit der Sitzung am 3. Dezember 2010 und wesentlich vorbereitet von einer Arbeitsgruppe des Im Bundesfachausschuss für Kirchen, Religions- und BFA, wurde eine kulturpolitische Position zum Urhe- Weltanschauungsgemeinschaften – früher Kommission berrecht erarbeitet. Hierzu wurden Sachverständige für Kirchen und Religionsgemeinschaften – sind Mitglie- des Deutschen Kulturrates, der VG-Wort und einer der der Partei christlichen, jüdischen und muslimischen Produktionsgesellschaft gehört. Den Teilnehmern Glaubens sowie Persönlichkeiten, die anderen Religi- war bewusst, dass es zu dieser Thematik innerhalb onsgemeinschaften bzw. Kirchen angehören, vertreten. einer liberalen Partei unterschiedliche Standpunkte Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Stefan geben könnte. Es bestand jedoch im Ergebnis Kon- Ruppert, kirchenpolitischer Sprecher der FDP-Bundes- sens darüber, dass der BFA Kultur hierzu eine ein- tagsfraktion, gewählt.

Der BFA Kultur hatte einen Schwerpunkt seiner Arbeit im Urheberrecht. 38 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

BFA sieht dabei die FDP als Integrationspartei besonders in die Pflicht genommen, ent- sprechende Wege und Mög- lichkeiten aufzuzeigen, wie der Dialog mit muslimischen Orga- nisationen, aber auch mit den einzelnen Moscheegemein- den verbessert werden kann. Eine weitere Tagung soll im Frühjahr 2012 folgen. Danach werden dem Bundesvorstand entsprechende Vorschläge unterbreitet.

Einrichtung von Lehrstüh- len für Islamische Studien/ Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler im Gespräch mit Vertretern des Malteser-Hilfsdienstes. Gründung von Beiräten für die Festlegung der konfes- Die Schwerpunkte der Arbeit des BFA waren: sionellen Inhalte: Am Freitag, den 27. August 2010, II. Ökumenischer Kirchentag in München: Der Bundes- fand in Münster/Westfalen im Exzellenzcluster fachausschuss war auf dem Kirchentag vom 12. bis 16. „Religion und Politik“ eine außerordentliche Sitzung Mai 2010 in München mit einem Stand auf der „Agora“ des Bundesfachausschusses statt. Die Professoren unter der Bezeichnung „Liberale Perspektiven“ vertre- Dr. Bülent Ucar, Professor für Islamische Religions- ten. Beteiligt waren außerdem die Liberalen Senioren, pädagogik (IRP) an der Universität Osnabrück, und die Liberalen Frauen, die Jungen Liberalen und der Libe- Dr. Janbernd Oebbecke, Professor an der Universität rale Mittelstand. Münster, sowie Mounir Azzaoui referierten über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Einrichtung Deutsche Evangelische Kirchentage in Bremen und von Lehrstühlen für Islamische Studien an deutschen Dresden: Vom 20. bis 24. Mai 2009 fand in Bremen der Universitäten und die Gründung von entsprechenden 32. DEKT statt. Wie in den Jahren zuvor war die FDP Beiräten für die Festlegung der konfessionellen Inhalte. dort – unter der Federführung der damaligen Kommis- Grundsätzlich wurde von allen Referenten die Einrich- sion für Kirchen und Religionsgemeinschaften – mit tung solcher Lehrstühle an den Universitäten in Tübin- einem Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vertre- gen, Münster/W. und Osnabrück begrüßt, gleichzeitig ten. In Vorbereitung ist die Teilnahme am 33. DEKT vom jedoch auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die 1. bis 5. Juni 2011 in Dresden. mit der Besetzung solcher Lehrstühle insbesondere hinsichtlich der konfessionellen Festlegung verbun- Islamtagung an der Evangelischen Akademie Bad Boll den sind. Während ein Referent vor allem hervorhob, vom 19. bis 21. März 2010: Zusammen mit der Ev. die konfessionelle Frage durch Beiräte entscheiden Akademie Bad Boll veranstaltete der BFA eine Tagung zu lassen, die allein von den vier großen islamischen vom 19. bis 21. März 2010 zum Thema „Muslime in der Gruppen (Islamrat, Zentralrat etc.) besetzt sein sol- Demokratie“. Dabei ging es vor allem um die Einbindung len, plädierte ein anderer Referent für eine stärkere muslimischer Gemeinschaften in die deutsche Staats- Einbindung der Moscheegemeinden in diese Beiräte. ordnung, die Erwartungen von Muslimen an die deut- Sehr kontrovers haben die Mitglieder des BFA diese sche Gesellschaft und um die wachsende Islamphobie in Frage erneut auf ihrer Sitzung am 12. November 2010 Deutschland. Als Fazit dieser Tagung kann festgehalten in Berlin diskutiert, insbesondere auch die dazu abge- werden, dass die Integration von Muslimen in unsere gebene Empfehlung des Wissenschaftsrates. Auf Kri- Gesellschaft durchaus Fortschritte gemacht hat – vor tik stieß dabei vor allem der Vorschlag, die Beiräte allem durch Vereine und Freundeskreise. Insbeson- zur Besetzung von Lehrstühlen für Islamische Studien dere aber die interkulturelle Auseinandersetzung, die neben Vertretern der großen muslimischen Organi- Verbindung zu den Moscheegemeinden und deren Ein- sationen mit muslimischen Männern und Frauen des bindung in die Gesellschaft, aber auch in die deutsche öffentlichen Lebens durch die Universitäten besetzen Staatsordnung lassen noch sehr zu wünschen übrig. Der zu lassen. Hierin sah der BFA einen Verstoß gegen die 39

Neutralitätspflicht des Staates. Vorgeschlagen wurde Schwerpunkte der Beratungen waren dabei der öffent- stattdessen, die Mitglieder solcher Beiräte durch die liche Personennahverkehr, private Eisenbahnen und die sogenannte „Schura-Konzeption“ zu bestellen. Eine Infrastrukturentwicklung und -finanzierung. Diese Sach­ solche Schura sollte von jedem Bundesland gesondert themen wurden durch Sachstandsberichte aus Länder- gebildet werden. In ihr kann jede Moscheegemeinde, sicht, den Parlamenten und durch Praktiker ergänzt. die als eingetragener Verein beim Amtsgericht regis- triert ist, Mitglied werden. Diese Vereine bestimmen Der Bundesfachausschuss Verkehr hat für den dann die Delegierten für die Mitgliederversammlung 61. Ord. Bundesparteitag in Köln (24./25. April 2010) der Schura, die ihrerseits einen Vorsitzenden und den Antrag „Erfolgreiche Privatisierungen im Verkehrs- den Vorstand wählt. Somit ist gewährleistet, dass bereich fortsetzen“ eingebracht und die Positionspa- für die jeweilige Landesregierung ein Gesprächspart- piere „Güterverkehr und Logistik“ sowie „Bahnpolitik“ ner zur Verfügung steht und der gewählte Vorstand, beschlossen. In Arbeit ist ein Positionspapier zum nunmehr breit legitimiert, die Mitglieder der entspre- Thema „Infrastruktur“. chenden Beiräte wählen kann. Die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung für den Bundesvorstand erfolgt – nach Fertigstellung dieses Berichts – auf der nächsten Sitzung des BFA am 8. April. 14. Kommission Internet und Medien

13. Bundesfachausschuss Vorsitz: Hans-Joachim Otto Verkehr Die Kommission für Internet und Medien vereint hoch- rangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden Vorsitz: und Wissenschaft zur Diskussion über aktuelle medi- enpolitisch relevante Themen. Dabei ist sie bestrebt, Der Bundesfachausschuss Verkehr hat in dem die jeweiligen Problemkomplexe pragmatisch zu analy- Berichtszeitraum vier Sitzungen abgehalten: 12./13. sieren und Lösungsvorschläge für die politische Praxis März 2010 in München, 25./26. Juni 2010 in Erfurt, herauszuarbeiten. Sie unterstützt dabei die politische 8./9. Oktober 2010 in Berlin und 18./19. März 2011 Willensbildung der FDP zu allen bedeutsamen medien- in Hannover. und internetpolitischen Fragen.

Private Eisenbahnen – wie hier der InterConnex – standen auf dem Arbeitsplan des BFA Verkehr. 40 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Stellvertretende Vorsitzende sind Antje Karin Pieper mit dem Radio­markt sowie der Arbeit des Programm- und Thomas Nückel. Darüber hinaus wird von den 16 forums Digitale Gesellschaft der FDP-Grundsatzpro- Landesverbänden der FDP, den Jungen Liberalen und grammkommission. der FDP-Auslandsgruppe Europa jeweils ein Vertreter für die Kommission benannt. Die Kommission verfügt Neben den genannten Themen wurden regelmäßig über eine große Anzahl ständiger Gäste und externer Fragestellungen zu neuen Erlösmodellen für Medien, Fachleute aus einschlägigen Branchen. Ferner wird die den politischen Rahmenbedingungen für das Internet- FDP-Kommission für Internet und Medien von neun Zeitalter, dem Jugendmedienschutz, den Rundfunkge- unabhängigen Experten unterstützt. Dies sind Doro- bühren und der internationalen Dimension der Medien- theé Belz, Associate General Counsel, Microsoft EMEA, regulierung besprochen. Marco Bergmann, Director New Business, Aegis Media, Prof. Dr. Oliver Castendyk, Geschäftsführer Entertain- Die Kommission arbeitete effektiv und für ihre Mitglie- ment, Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernse- der attraktiv, was sich auch an der regen Teilnahme an hen, Dr. Hermann Eicher, Justitiar des Südwestrund- den Sitzungen (im Schnitt 60 Teilnehmer) zeigte. Sie funks (SWR), Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des ist ein wichtiges Instrument, um die politische Arbeit Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Prof. der FDP-Fachleute aus den Landesverbänden und der Dr. Hubertus Gersdorf, Juristische Fakultät der Universi- liberalen Mandatsträger in den Ländern, im Bund und tät Rostock, Dr. Hans Hege, Direktor der Medienanstalt in Europa mit den jeweiligen Herausforderungen der Berlin-Brandenburg (MABB), Dr. Wolf Osthaus, Legisla- Teilbranchen rund um Internet und Medien zu verzah- tive Counsel, ebay Europe, und Ulrike Seiler-Kapferer, nen. Ferner werden in der Kommission auch grund- Medusa Medienagentur. sätzliche Fragen zur Zukunft der Medien konstruktiv erörtert. Im Berichtszeitraum wurden drei Sitzungen abgehal- ten. Schwerpunktthemen der ersten Sitzung (in Ber- lin) waren der Datenschutz im digitalen Zeitalter, die Rundfunkordnung sowie die Krise im Medienmarkt. 15. Sportkommission Bei der zweiten Sitzung (in Amsterdam) standen unter anderem der Wandel des Buchmarktes, der Wettbewerb Vorsitz: Detlef Parr im Kabelmarkt und das Thema Netzneutralität auf der Tagesordnung. Die dritte Sitzung (in Berlin) beschäftigte Der Sport hat in Deutschland einen hohen gesell- sich mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes, schaftlichen Stellenwert. Wir sind eine große Sport-

Werbung für Olympia 2018 in Deutschland durch den IOC-Vizepräsidenten Dr. Thomas Bach. 41 nation. Dazu hat auch die FDP entscheidend beige- tragen – angefangen damals beim DSB-Präsidenten 16. Kommission Freiheit Willi Weyer bis heute zum Präsidenten des DOSB und und Ethik Vize-Präsidenten des IOC, Dr. Thomas Bach. Mit Dr. Ingo Wolf stellten wir in NRW einen Sportminister. Vorsitz: Alexander Pokorny Viele Liberale tragen in Vereinen und Verbänden Ver- antwortung. Die Kommission hat insgesamt dreimal getagt. In der konstituierenden Sitzung im Februar 2010 in Potsdam Diese Unterstützung hat auch die Arbeit der Sportkom- wurden zu gleichberechtigten stellvertretenden Vor- mission beflügelt. Es gilt, die sportpolitische Kompe- sitzenden Christine Siegert-Anders (LV Niedersach- tenz der FDP verstärkt nach außen zu tragen. Wir konn- sen) und Thomas Seerig (LV Berlin) gewählt. Inhalt- ten namhafte Referenten, z. B. aus dem Deutschen licher Schwerpunkt der konstituierenden Sitzung war Olympischen Sportbund, den Landessportverbänden, – neben einer Themensammlung und der Erstellung dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen eines Arbeitsprogramms – die Diskussion über Tho- Sporthilfe, gewinnen, den Kontakt zur Sportminister- mas Seerigs Impulsreferat „Über die Freiheit, ein konferenz herstellen und über Sebastian Czaja (Berliner Feind der Freiheit zu sein“ oder: „Wie illiberal sollen Abgeordnetenhaus) Einblick in die Arbeit der Runde Liberale sein?“ der sportpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen nehmen. Lutz Knopek, Obmann im Sportausschuss des Sechs Parteifreundinnen bzw. Parteifreunde sind bis Deutschen Bundestages, berichtete regelmäßig aus der heute als Expertinnen bzw. Experten von der Kommis- Bundestagsfraktion. Die Zusammenarbeit mit der Bun- sion hinzugewählt worden. desgeschäftsstelle klappte vorzüglich. Wir haben uns, jeweils referentengestützt, mit einem Herausragende Themen waren die finanzielle Förde- breiten Spektrum beschäftigt: rung des Sports (Glücksspielstaatsvertrag, Sponso- So befasste sich die Herbstsitzung 2010 in Heidel- ring), der Sportstättenbau (Goldener Plan), die Misere berg mit den Grundlagen liberaler Bildungspolitik des Schwimmunterrichts, die Bewerbung um die Olym- (Eckhard Behrens, Heidelberg: „Der Gerechtigkeitsge- pischen Winterspiele in München 2018, die Bedeutung danke liberaler Bildungspolitik“), mit dem Verhältnis von Sportgroßveranstaltungen und die Initiative Pro- von Liberalen und den Kirchen (Norbert F. Tofall, Bad fisport. Lippspringe/Berlin: „Ist Papst Benedikt XVI. ein Libe- raler?“; , Reutlingen: „Brauchen Liberale Bezüglich des Glücksspielstaatsvertrages besteht die Kirchen? – Brauchen die Kirchen Liberale?“) und Einvernehmen, den Vertrag den Ergebnissen der Eva- mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unter- luation entsprechend aufzukündigen. Es bedarf einer nehmen (Christine Siegert-Anders: „Verantwortliches Neufassung vor allem in Bezug auf die Aufhebung Wirtschaften“). des Werbeverbotes und des Verbotes von Internet- angeboten. Die Sportwetten sollten aus dem Vertrag Der journalistische Ethos (Dr. Marcus Pindur, Berlin: herausgelöst und als Konzessionsmodell eigenständig „Kampf für Meinungsfreiheit oder Gesinnungspolizei geregelt werden. – Journalismus, Mainstream und Dissens in der offe- nen Gesellschaft“) und aktuelle Fragen der Bioethik Aus den Berichten der Landesverbände ergaben sich (Dr. Matthias Bloechle: „Helfen durch Selektion? – Streit- vielfältige Diskussionsthemen, die zu einem geschlos- fall Präimplantationsdiagnostik“) standen im Mittelpunkt senen sportpolitischen Auftreten der FDP bundesweit unserer Wintersitzung 2011 in Potsdam. beitrugen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung richtete sich der Blick vor allem auf die Prominenter Schwerpunkt und ständige Begleiterin aller Wechselbeziehung von Sport und Gesundheit. Die Leis- unserer Tagungen war die Beschäftigung mit dem Thema tungen des Sports für die Prävention wurden besonders Wirtschaft und Ethik, in regelmäßigem Austausch mit herausgestellt. einem Unterausschuss des BFA Wirtschaft und Arbeit. Unsere Überlegungen münden in den Antrag „Verant- Auf der Grundlage sportpolitischer Leitlinien des LV wortliches Wirtschaften in der Sozialen Marktwirt- Niedersachsen erarbeitete die Kommission ein Thesen- schaft“, den die Kommission zum Bundesparteitag 2011 papier für das fortzuschreibende Grundsatzprogramm. in Rostock eingebracht hat. 42 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Gekennzeichnet war unsere Arbeit von einem großen US Department of State; Dr. Thomas Mirow, Präsident Interesse vieler aus Partei und Vorfeldorganisationen, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwick- über ethisch relevante Fragen intensiv und fundiert zu lung; HRH Prinz Majlis El Hassan, Prinz des Haschimi- diskutieren und über tagespolitisch begründete Teller­ tischen Königreichs von Jordanien, und Dr. John Hamre, ränder zu blicken. President CSIS, begrüßen zu dürfen.

Wir schlagen vor, in Zukunft sich noch besser mit Bun- Bisherige Redner waren: Dr. Kim Holmes, ehemaliger desfachausschüssen und anderen Kommissionen sowie Assistant Secretary for International Organizations, nicht zuletzt mit Arbeitskreisen oder Ausschüssen auf US State Department; Bill Drozdiak, Präsident des allen Gliederungsebenen der Partei und der Vorfeldorga- American Council on , New York; Dr. Den- nisationen zu vernetzen: Liberale denken nicht nur gerne nis L. Bark, Senior Fellow, Hoover Institution on War, vor, nach und quer, sondern diskutieren auch gerne gut Stanford University; John R. Bolton, ehemaliger US- und effektiv. Botschafter bei den Vereinten Nationen; Richard C. Holbrooke, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland, ehemaliger US-Botschafter bei den Vereinten Natio- 17. Transatlantisches Forum nen, ehemaliger Präsident der American Academy Ber- lin und ehemaliger US-Sonderbeauftragter für Afgha- Vorsitz: Prof. Dr. Margarita Mathiopoulos nistan und Pakistan; William R. Timken, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland; Frank L. Lavin, ehe- Auf Anregung von Dr. Guido Westerwelle und Dr. Wolf- maliger US-Vize-Handelsminister; Vladimir Kotenev, gang Gerhardt wurde Anfang 2005 das Transatlan- ehemaliger Botschafter der Russischen Föderation tische Forum gegründet. Der Bundesvorstand der FDP in Deutschland und Hauptgeschäftsführer GAZPROM benannte Prof. Dr. Margarita Mathiopoulos, Unterneh- Germania; Serge Schmemann, Pulitzer-Preis-Gewinner, merin und Honorarprofessorin für US-Außenpolitik an op-ed-page-editor International Herald Tribune; Prof. der Universität Potsdam, zur Vorsitzenden des Transat- Dr. Christian Hacke, ehemaliger Direktor des Seminars lantischen Forums. für Politikwissenschaften, Universität Bonn; Thomas Kleine-Brockhoff, Senior Director of Policy Programs, Ziel des Transatlantischen Forums der FDP ist es, den German Marshall Fund; Anders Fogh Rasmussen, Dialog zwischen Europa und den USA zu fördern und NATO-Generalsekretär; Dr. Thomas Mayer, Chefvolks- neue gemeinsame Handlungsspielräume der transat- wirt der Deutschen Bank Gruppe, und Philip D. Murphy, lantischen Partnerschaft auszuloten, die im Zeitalter US-Botschafter in Deutschland. globaler Herausforderungen für die transatlantische Agenda relevant sind. Die Welt von heute mit neuen Pro- Sie sprachen zu folgenden Themen: Dr. Kim Holmes: blemen der internationalen Sicherheit, einer kulturellen „The Reform Process of the United Nations from an und ökonomischen Globalisierung, des Klimawandels American Perspective“; Bill Drozdiak: „Red States – und der zunehmenden Energie- und Wasserknappheit Blue States: The Polarization of American Politics“; Dr. kommt nicht ohne transatlantische Partnerschaft aus, Dennis L. Bark: „Europe and America: Are we dancing in da sich kaum eine strategische Herausforderung ohne the Dark?“; John R. Bolton: „The United States and the Kooperation lösen lässt. United Nations – The Way ahead“; Richard C. Holbrooke: „Europe’s and America’s Role in a New World Order“; In loser Folge diskutieren wir seit Anfang 2005 mit inter- William R. Timken: „The new German-American Agenda“; nationalen Spitzenvertretern aus Politik, Diplomatie, Frank L. Lavin: „The Importance of US-German Econo- Wirtschaft, Wissenschaft und Medien diese Herausfor- mic Relations in a Global Context“; Vladimir Kotenev: derungen. „US-Ballistic Missile Defense aus russischer Sicht“; Panel-Diskussion: Serge Schmemann, Prof. Dr. Chri- Wir freuen uns demnächst u. a. Yukiya Amano, Direc- stian Hacke, Thomas Kleine-Brockhoff: „Welche Erwar- tor General of the International Atomic Energy Agency; tungen haben wir an die Transatlantische Agenda des Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Ame- Technologie; Dominique Strauss-Kahn, Direktor des rika?“; Anders Fogh Rasmussen: „NATO as a guarantor IWF und ehemaliger Finanzminister Frankreichs; Prof. of territorial defense and a provider of global security“; Dr. Anne-Marie Slaughter, Dean of the Woodrow Wil- Dr. Thomas Mayer: „Brauchen wir einen Europäischen son School of Public and International Affairs, Princeton Währungsfonds?“, und Philip D. Murphy: „Why Europe University und ehemaliger Director of Policy Planning, still matters for the United States of America“. 43

Das Transatlantische Forum der FDP erfreut sich 2010 den Beratungsprozess zum neuen FDP-Grund- umfangreicher Unterstützung aus der Wirtschaft. Unter satzprogramm eröffnet. Während ein Wahlprogramm fdp-transatlantischesforum.de können Sie uns im Inter- festlegt, was wir innerhalb der nächsten Legislaturpe- net besuchen. riode machen wollen, soll unser Grundsatzprogramm das liberale Projekt bis 2030 beschreiben.

Die Grundsatzdebatte der FDP unter der Leitung von 18. Grundsatzprogramm- Generalsekretär Christian Lindner verknüpft über ein debatte Dutzend verschiedene Elemente zu einem umfassenden, inhaltlich offenen Beratungsprozess. Die Grundsatz- „Chancen für morgen“ debatte, der größte Beteiligungsprozess einer Partei in Deutschland, beteiligt Experten, Parteigliederungen Vorsitz: Christian Lindner und Vorfeldorganisationen, interessierte Bürger und die Öffentlichkeit. In der Gremienarbeit in der Grundsatzpro- Von ist die Einsicht überliefert: „Es gramm-Kommission und in elf Programmforen arbeiten ist heilsam, sich von Zeit zu Zeit auf die Grundlagen über 150 Freunde der Freiheit, mit oder ohne Parteibuch, zu besinnen, auf denen man steht, zu seinen geisti- als ständige Mitglieder am neuen Grundsatzprogramm. gen Quellen herniederzusteigen, die Voraussetzungen Über weitere Veranstaltungen der Bundespartei wie den seines Handelns von den Wurzeln her, also radikal im Freiheitskongress mit 900 Teilnehmern vom 2. Oktober eigenen Sinne, erneut zu durchdenken.“ In diesem Sinn 2010, den im März 2011 eröffneten Liberalen Salon des nimmt sich die FDP alle zwölf bis 15 Jahre die Zeit, die Generalsekretärs, über Veranstaltungen der Programm- langfristigen Grundlinien liberaler Politik in die Zukunft foren, Regionalkonferenzen, einen Programmparteitag im fortzuschreiben: 1971 mit den Freiburger Thesen, 1985 November 2011, einen Webauftritt zur Diskussion, Infor- mit dem Liberalen Manifest, 1997 mit den Wiesbadener mation und Dokumentation sowie über selbst organisierte Grundsätzen für eine liberale Bürgergesellschaft. Der Beteiligungsformate der Gliederungen wie Deutschland- 60. Bundesparteitag hatte im Mai 2009 – also bereits Salons, Programm-Werkstätten und Bürgerhefte entsteht einige Monate vor der Bundestagswahl im September eine breite Debatte, um die „Weisheit der Vielen“ zu einem 2009 – beschlossen, dass sich die FDP bis zum Bundes- neuen Grundsatzprogramm zu verdichten. parteitag 2012 ein neues Grundsatzprogramm geben soll. Mit der Einsetzung einer Grundsatzprogramm- Der Freiheitskongress am 2. Oktober 2010 war der kommission hat der FDP-Bundesvorstand am 28. Juni öffentliche Auftakt der Debatte zum neuen Grund- satzprogramm der FDP. Gemeinsam mit hoch- karätigen Gästen und Referenten konnten wir wichtige Zukunftsfragen und zentrale Themen- komplexe für die weitere Diskussion identifizieren. Der 2. Oktober 2010 war zugleich der Starttermin für die Online-Diskussion auf der eigens eingerich- teten Website zur Grund- satzprogramm-Debatte: chancen-fuer-morgen.de.

Bereits am 26. August 2010 hatte sich die Grundsatzprogramm- Kommission mit 33 Mit-

Start der Grundsatzprogrammdebatte: Der Freiheitskongress gliedern konstituiert. Die am 2. Oktober 2010 in Berlin. Arbeit der Kommission 44 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Einer der ersten Deutschland-Salons fand in Odenthal statt.

gliedert sich in drei Phasen: Die erste Phase dient der sowohl Mitglieder der Grundsatzprogramm-Kommission Orientierung. Dabei wird die Kommission eine Bestands- und liberale Mandatsträger als auch externe Wissen- aufnahme machen: Welche Probleme müssen wir ange- schaftler und Experten an. Die Programmforen richten hen, welchen Fragen müssen wir uns stellen? Was erwar- in eigener Verantwortung öffentliche Veranstaltungen tet uns im Jahr 2030? In welchen Traditionen stehen wir zu ihrem jeweiligen Themengebiet aus, um die Themen und andere liberale Parteien? Wie können wir unsere öffentlich und mit externem Sachverstand zu diskutie- liberalen Ideale und Werte für die Zukunft neu interpre- ren. Die Programmforen erarbeiten dabei schriftliche tieren? Zugleich wurden in dieser Phase elf Programm- Berichte an die Grundsatzprogramm-Kommission, die foren eingesetzt. In der zweiten Phase seit März 2011 in die Diskussion der Thesen einfließen. fokussiert die Kommission auf wichtige Themen, erar- beitet Thesen für den Programmparteitag im November Parteigliederungen können sich auf vielfältige Weise an 2011. In der dritten Phase, ab Winter 2011/2012, wird der Debatte beteiligen. Das Thomas-Dehler-Haus hat der endgültige Textentwurf des neuen Grundsatzpro- Handreichungen zur Organisation von Deutschland- gramms für den Bundesparteitag 2012 formuliert und Salons und Programm-Werkstätten zur Verfügung in der Partei und der Öffentlichkeit diskutiert. gestellt. Insbesondere die Deutschland-Salons werden zwischen Hamburg im Norden und München im Süden, Die von der Grundsatzprogramm-Kommission einge- dem Bergischen Land im Westen und Berlin im Osten setzten elf Programmforen dienen der fachlichen Ver- regelmäßig durchgeführt. Dabei werden in informeller tiefung und personellen Verbreiterung der Diskussion. Atmosphäre Perspektiven liberaler Politik auf regionaler, Sie arbeiten zu folgenden Themen: 1. Ordnung der nationaler oder globaler Ebene reflektiert. Im Herbst Märkte, 2. Bildungsgesellschaft, 3. Demografie und Inte- 2011 wird es auf Regionalkonferenzen zum unmittel- gration, 4. Digitale Gesellschaft, 5. Zukunft der sozialen baren Austausch zwischen den Parteimitgliedern und Verantwortung, 6. Nachhaltige Weltordnung, 7. Recht der Grundsatzprogramm-Kommission kommen. Zudem Macht Staat, 8. Lebendige Demokratie, 9. Deutschland sind die Gliederungen von der Grundsatzprogramm- in Europa und der Welt, 10. Liberale Fundamente und 11. Kommission zu ausgewählten Fragen um schriftliche Zukunft der Emanzipation. Den Programmforen gehören Stellungnahmen gebeten worden. 45

III. Liberales Vorfeld

den, haben wir so viele Werbemittel wie noch nie verteilt 1. Bundesverband und landauf und landab für unsere Inhalte und die der Junge Liberale FDP geworben. Mit zwei Video-Viralfilmen unterstützten wir im September 2009 unsere Kampagne und erreichten Vorsitz: Lasse Becker mit dem selbstironischen Video „Die reine Wahrheit“ in unserem YouTube-Channel mehr Klicks als die anderen Das Jahr 2009 stand auch bei den Jungen Liberalen mit Jugendorganisationen zusammen (youtube.com/julius). der „Kampagne 09“ ganz im Zeichen der Europa- und Bundestagswahl. Dabei haben die JuLis den größten und Der großartige Wahlerfolg der FDP bei der Bundestagswahl modernsten Wahlkampf ihrer Geschichte auf die Beine am 27. September 2009 war auch ein großer Wahlerfolg gestellt. Statt sich nur hinter Infoständen zu verschan- der JuLis. In deren Zielgruppe erreichte die FDP ihr bestes zen, sind die JuLis überall in Deutschland dahin gegan- Ergebnis – in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen mit gen, wo unsere Zielgruppen anzutreffen sind: auf Messen, 15 Prozent der Stimmen und der 25 bis 34-Jährigen mit 18 LAN-Partys, in Kneipen, am Baggersee, auf Festivals, vor Prozent der Stimmen. Dank des Wahlergebnisses zogen Schulen und, und, und. Dabei haben die JuLis gezielt die 17 JuLis in den Bundestag ein, darunter unser damaliger Unterstützung von über 500 Freiwilligen erhalten, die Bundesvorsitzender Johannes Vogel. nicht Mitglied der JuLis waren, sondern sich für den Libe- ralismus, Generationengerechtigkeit und die Bürgerrechte Auf dem 40. Bundeskongress im Frühjahr 2010 in Bonn einsetzen wollten und uns im Wahlkampf unterstützten. wählten die JuLis einen neuen Vorstand und nach der wahr- Untermauert durch die Promotour quer durch Deutsch- scheinlich spannendsten Kampfkandidatur des letzten Jahr- land mit über 50 Terminen in den Kreis- und Ortsverbän- zehnts Lasse Becker zum Nachfolger von Johannes Vogel

Festakt zum 30. Jahrestag der Jungen Liberalen. 46 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Entwicklung genommen. Seit ihrer Gründung im Jahr als Vorsitzenden. Im Berichtszeitraum beschäftigten sich 2001 weist sie ein kontinuierliches Mitgliederwachs- die Jungen Liberalen mit den Schwerpunktthemen Finanz- tum auf. Es ist aber nicht nur die Zahl der Mitglieder markt und Lebenschancen. Ein weiterer Schwerpunkt des gestiegen, auch die Zahl der Landesverbände hat sich Bundevorstandes war eine verstärk­te innerverbandliche durch die Beitritte der Mittelstandsinitiativen in Sach- Kommunikation. Auf insgesamt sieben Regionalkonfe- sen und Baden-Württemberg erhöht. In Nordrhein- renzen diskutierten die Mitglieder mit dem Vorstand dessen Westfalen und Thüringen sind zudem neue Regional- Arbeitsprogramm und auch die strategische Ausrichtung verbände gegründet worden. Die Bundesvereinigung der FDP. Auch die direkte Kommunikation mit dem Verband Liberaler Mittelstand e. V. hat ihren Sitz in Berlin. Seit wurde erheblich ausgebaut. einem Jahr unterhält sie eine personell besetzte Bun- desgeschäftsstelle. Mit der Finanzkrise und der Diskussion um die Einfüh- rung der Finanztransaktionssteuer rückte vor allem das Die Landes- und Regionalverbände führten zahlreiche Kernthema Ordnungs- und Finanzpolitik in den Fokus, Veranstaltungen durch, darunter Diskussionsrunden zu dem die JuLis ein prominent besetztes Seminar in mit Parlamentariern auf allen Ebenen sowie regelmä- Frankfurt veranstalteten, um Antworten auf die aktuelle ßige politische Salongespräche. Ein Höhepunkt war Diskussion geben zu können. Diese Veranstaltung wurde die Verleihung des Unternehmerpreises „Fokus für im Anschluss als Video allen Mitgliedern im internen Exzellenz“, ein vom Liberalen Mittelstand in Hessen Bereich der Homepage zur Verfügung gestellt. Auf dem jährlich ausgelobter Preis, der vom hessischen Minis­ 41. Bundeskongress im Herbst 2010 wurde der Leitan- ter für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, trag des Bundesverbands zur „Liberalen Ordnung für den Dieter Posch, übergeben worden ist. Nicht zuletzt Finanzmarkt“ verabschiedet. konnte die intensive und erfolgreiche Zusammenar- beit mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei- In Kombination mit dem 41. Bundeskongress feierten die heit fortgesetzt werden. Die Mitglieder des Deutschen JuLis mit über 700 Teilnehmern ihr 30-jähriges Jubiläum Bundestages und die Abgeordneten der Landtage, die in Berlin und blickten gemeinsam mit den ehemaligen Mitglieder des Liberalen Mittelstandes sind, haben Vorsitzenden auf eine bewegte Geschichte zurück. In der dazu beigetragen, das politische Gewicht unseres Ver- zweiten Hälfte seiner Amtszeit 2010/2011 beschäftigte bandes zu steigern. Auf Initiative der Bundestagsab- sich der Bundesvorstand mit dem Thema Lebenschancen, geordneten Dr. Heinrich L. Kolb und Torsten Staffeldt konkret mit den Themenkomplexen Integration, sozialer ist ein „Gesprächskreis Mittelstand“ innerhalb der Aufstieg, Leben im Alter und lebenslangem Lernen. Dazu FDP-Bundestagsfraktion unter dem Vorsitz von Clau- wurde auf dem 42. Bundeskongress in Gütersloh im April dia Bögel eingerichtet worden. ein entsprechender Leitantrag beraten und verabschiedet. Die sachpolitische Beratung des Bundesvorstandes Gerade in Zeiten der Regierungsbeteiligung der FDP findet regelmäßig alle zwei bis drei Monate statt. Im besteht ein erhöhter Erklärungs- und Diskussionsbedarf. Mittelpunkt steht die Erörterung aktueller mittelstands- Deswegen finden regelmäßig Chats mit dem Bundesvor- relevanter Themen. Im Januar 2010 beriet der Vorstand stand statt, zu dem alle Mitglieder eingeladen sind und auf einer Klausurtagung in Berlin über die strategische zahlreich partizipieren. Durch zusätzliche gezielte Mai- Ausrichtung des Verbandes in den kommenden Jahren. lings halten die JuLis ihre Mitglieder regelmäßig zu aktu- Ende des Jahres 2009 fand unter dem Motto „Der ehr- ellen Diskussionen und Themen informiert und laden im bare Kaufmann – Wettbewerbsfaktor für den Mittel- internen Bereich der Homepage und auf Facebook zur stand“ der 5. Deutsche Mittelstandstag in Nürnberg Diskussion ein. statt. Im November 2010 lud die Bundesvereinigung zum 6. Deutschen Mittelstandstag unter dem Leit- thema „Mut zur Veränderung – Mittelstand – DER Arbeitgeber“ nach Berlin ein. Den Gastvortrag hielt der 2. Bundesvereinigung Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister liberaler Mittelstand für Wirtschaft und Technologie und Mittelstandsbeauf- tragte der Bundesregierung, Ernst Burgbacher. Die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Unternehme- Vorsitz: Dr. Heinrich L. Kolb rinnen und Unternehmer nutzten das mit hochkarätigen Gästen aus den Reihen der Bundes- und Europapoli- Die Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand e. V. hat tik und der Wirtschaft besetzte Podium für intensive in den vergangenen zwei Jahren eine deutlich positive Gespräche. 47

Der Liberale Mittelstand auf dem 61. Ord. Bundespareteitag in Köln.

Auf der Bundesdelegiertenversammlung im Jahr 2009 Die Internetseite liberaler-mittelstand.de wurde im Jahr wurde der geschäftsführende Vorstand bestätigt. Im 2010 neu gestaltet. Sie wird regelmäßig aktualisiert und Jahr 2010 war wesentlicher Bestandteil die program- gibt einen Überblick über die Arbeit und die Aktivitäten matische Arbeit sowie die Präsentation des neuen des Bundesverbandes sowie der einzelnen Landesver- Internetauftrittes. Ein weiterer Höhepunkt war der bände. Besuch und die Gastrede der Vorsitzenden der FDP- Bundestagsfraktion Birgit Homburger. Der 7. Deut- sche Mittelstandstag findet im November 2011 in 3. Bundesvereinigung Stuttgart statt. liberale Frauen Mit der Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen, darunter den Bundes- und Landesparteitagen der FDP Vorsitz: Doris Buchholz sowie den Evangelischen Kirchentagen, hat die Projekt- gruppe Marketing zu mehr Präsenz in der Öffentlichkeit Die Bundesvereinigung LIBERALE FRAUEN e. V. fei- beigetragen und es konnte der Dialog mit den Entschei- erte 2010 in Hamburg ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist dungsträgern in Politik und Wirtschaft fortgesetzt und – nachdem im Mai 2010 in Bremen eine Landesverei- ausgebaut werden. nigung gegründet wurde – in allen Bundesländern ver- treten. Durch die Gründung weiterer Untergliederungen in den Landesvereinigungen konnte die Arbeit auf eine breitere Basis gestellt werden. So wurden in Baden- Württemberg (Baden-Baden/Rastatt), in Bayern (Ingol- 48 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Die Liberalen Frauen auf dem Bundesparteitag in Hannover.

stadt), in Niedersachsen (Langenhagen und Rotenburg/ einigungen waren unter anderem „Gleicher Lohn für Wümme) und in Hessen (Waldhessen und Metropolre- gleiche Arbeit“, Altersarmut von Frauen und das Thema gion Frankfurt am Main) Orts-, Kreis- beziehungsweise Bildung. Bezirksverbände gegründet. Die LIBERALEN FRAUEN erarbeiten zurzeit ein eigenes Die LIBERALEN FRAUEN verzeichneten in den letzten Grundsatzprogramm, das auf der nächsten Mitglieder- beiden Jahren einen regen Zulauf an Neumitgliedern. versammlung endgültig verabschiedet werden soll. Aktuell hat die Bundesvereinigung LIBERALE FRAUEN mehr als 1000 Mitglieder.

Optimiert wurde in den letzten beiden Jahren die 4. bundesverband Öffentlichkeitsarbeit. Inzwischen sind alle Landesver- liberale Senioren einigungen mit einer Webseite im Internet zu erreichen. Das Mitgliedermagazin erscheint in einem neuen Lay- out und einem größeren Umfang. Es wird in gedruck- Vorsitz: Detlef Parr ter Form und als PDF-Version an Mitglieder und Inte- ressentinnen verschickt. In den Landesvereinigungen Der Bundesverband Liberale Senioren (LiS) kümmert Baden-Württem­berg, Rheinland-Pfalz und Saarland gibt sich um ein Politikfeld, das sich die FDP noch nicht ziel- es eigene Ausgaben. strebig genug erschlossen hat. Als kooptiertes Mitglied im FDP-Bundesvorstand wirken die Liberalen Senioren Neben den Bundesmitgliederversammlungen fanden an der Entwicklung einer Politik für ältere Menschen mit. Tagungen in Zusammenarbeit mit dem Förderver- Die Grundlagen für diese Arbeit schafft der LiS-Bundes- ein LIBERALE FRAUEN e. V. statt. Im Jahr 2009 war vorstand in engem Kontakt zu seinen Landesverbänden. das Motto der Jahrestagung „Machen Frauen anders Der Förderverein LiS e. V. verbessert die finanziellen Politik?“. Motto der Tagung 2010 war „Geld gehört in Gestaltungsmöglichkeiten. Frauenhand“. Schwerpunktthemen in den Landesver- 49

Gemessen am Anteil älterer Menschen an der Gesamt- Diskussionen mit dem Schwerpunkt „Kultur“ standen. bevölkerung ist die Mitgliederzahl mit ca. 900 über- Ein Antrag „Alter ist kulturelles Kapital“ ist in Vorberei- schaubar. Dennoch sind die Liberalen Senioren in allen tung (Autoren Dr. Kurt Sütterlin und Berthold Bahner). Bundesfachausschüssen und Kommissionen der Bun- despartei vertreten. Mit Info-Ständen machten wir auf eine Reihe von Ver- anstaltungen innerhalb und außerhalb der FDP auf uns Ein wesentlicher Teil des Engagements gilt der Bun- aufmerksam, z. B. auf dem Ökumenischen Kirchentag in desarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen München. Die Mitgliederinformation erfolgte über den (BAGSO), in der wir die liberale Stimme in folgenden „Seniorenbrief“ (Nora Jordan-Weinberg). Fachkommissionen deutlich hörbar machen: Die LiS freuen sich über die Anerkennung ihrer Arbeit „Aktuelle Fragen der Seniorenpolitik“ (Berthold Bahner, durch Bundespartei und Bundestagsfraktion. Sehr enga- Andreas Sachtleben), „Gesundheit und Pflege“ (Detlef giert unterstützt uns auch die seniorenpolitische Spre- Parr), „Freiwilliges Engagement und gesellschaftliche cherin der Bundestagsfraktion Nicole Bracht-Bendt. Teilhabe“ (Reinhild Sachtleben, Nora Jordan-Weinberg) Die LiS wünschen sich für die Zukunft mehr Mitglieder und Arbeitsgruppe „Neue Medien“ (Andreas Sachtleben). und dadurch gesteigerte Sensibilität für die Belange der älteren Menschen. Ein mitfühlender Liberalismus zeigt Daraus haben sich viele Inhalte unserer Arbeit ergeben, Herz für die größte Altersgruppe in unserer Gesellschaft, die wir nicht nur in den Vorstandssitzungen, sondern vor wenn er wieder mehr Erfolg haben will. allem auf einer Klausurtagung in der Theodor-Heuss- Akademie in Gummersbach vertieft diskutierten und die auch Gegenstand der Beratungen auf unseren Delegier- tenversammlungen waren. 5. bundesverband Liberale Hochschulgruppen Mit den Themen „Beschäftigungsoffensive für ältere Menschen“, „Lebensbegleitendes Lernen – eine gesell- schaftliche Aufgabe“ und „Zum Wohl der Kinder neue Vorsitz: Kristina Kämpfer Wege gehen“ beschäftigten wir den Bundesparteitag in Köln. Der letzte Antrag vor allem stieß auf großes Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG) Interesse. Die Delegierten wählten ihn im Alex-Müller- ist der Dachverband von zurzeit 67 Gruppen liberaler Verfahren auf Platz 3. Studierender an Hochschulen der gesamten Bundes- republik (Stand: 45. BMV im Januar 2011). Zu seinen In Rostock verknüpften wir diese Hauptversammlung mit Hauptaktivitäten zählten die inhaltliche und organisa- einer Jahrestagung, in deren Mittelpunkt Vorträge und torische Unterstützung der Liberalen Hochschulgrup- pen vor Ort, die Organisation von Kongressen und Seminaren zur poli- tischen Bildung, programmatischen Weiterentwicklung und Vernetzung von liberalen Studierenden sowie die Begleitung hochschulpolitischer Entwicklungen durch Pressemittei- lungen und Teilnahme an Sitzungen und Anhörungen politisch relevanter Akteure. In den vergangenen zwei Jahren wurden Kongresse in Dresden, Göttingen, Köln und Mainz ausgerich- tet. Darüber hinaus fanden zahlreiche Seminare statt, welche dem Bundes- verband LHG zum Erarbeiten einer breiten Beschlusslage helfen konnten.

Gerd-Dietrich Tiefensee (Niedersachsen), Margit Baumgarten-Wilbert (Rheinland-Pfalz), Dr. Kurt Sütterlin, Nora Jordan-Weinberg (beide Baden-Württemberg), Detlef Parr (NRW). 50 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Der Vorstand der LHG mit FDP-Generalsekretär Christian Lindner vor den Plakaten der Kampagne „Freiheit neu denken“.

Als liberaler Verband unterhält der LHG enge Bezie- hochschulpolitischen Akteuren der Länder und des hungen zur FDP, um gemeinsame Ziele in Bildungs- und Bundes. Hochschulpolitik voranzubringen. Insbesondere nehmen der Bundesvorsitzende und die Vorstandsmitglieder an In den Jahren 2009 bis 2011 nahmen die Vorstände unter Bundesvorstandssitzungen, Bundesparteitagen und Führung von Johannes Knewitz (2009–2010) und Kristina Bundesausschüssen oder -arbeitskreisen teil. Im Januar Kämpfer (2011) all diese Aufgaben wahr. Eine finanzielle 2011 war der LHG an dem von der FDP-Bundestagsfrak- Konsolidierung konnte im letzten Jahr erfolgreich abge- tion veranstalteten Kongress „Studieren in Deutschland“ schlossen werden. Besonders programmatisch möchte beteiligt und konnte auch dort die Debatte mit wichtigen sich der LHG fortan breiter aufstellen, weshalb im Januar Impulsen bereichern. Im Rahmen der Grundsatzdebatte 2011 die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms versucht der LHG die Debatte im Bereich der Hochschul- beschlossen wurde. Zentrale Themen werden u. a. der politik zu unterstützen, u. a. durch die Teilnahme am Bologna-Prozess, das studentische Leben(sumfeld) und Programmforum Bildung. Kontakte bestehen auch zu die Freiheit von Forschung und Lehre sein. den Jungen Liberalen, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dem Verband Liberaler Akademiker, dem Die Unterstützung der Mitgliedsgruppen stellt im Rah- Verband der Stipendiaten und Altstipendiaten und ande- men des Bologna-Prozesses sowohl für den LHG auf ren liberalen Verbänden. Im Sommer 2010 konnte der Bundesebene als auch die Gruppen vor Ort eine Heraus- LHG mit der Theodor-Heuss-Akademie eine Vereinba- forderung dar, welche in den vergangenen zwei Jahren rung über die zukünftig gemeinsame Ausrichtung von erfolgreich gemeistert wurde. Derzeit sind liberale Stu- Seminaren erzielen. Auch international pflegt der LHG dierende deutschlandweit stark in den studentischen gute Kontakte, vor allem zu der europäischen Jugendor- und akademischen Gremien beteiligt. Die vom Bundes- ganisation LYMEC und dem europäischen liberalen Stu- verband im Januar 2011 gestartete Kampagne „Freiheit dentennetzwerk ELSN. Im Bereich der internationalen neu denken“ soll den Liberalen Hochschulgruppen vor Arbeit ist die starke Verbindung zu der belorussischen Ort helfen, den Liberalismus an den Hochschulen zu Jugendorganisation Civil Forum hervorzuheben. Darü- hinterfragen und im Endeffekt durch diese Diskussion ber hinaus trifft sich der LHG regelmäßig auf nationa- zu stärken. ler Ebene mit anderen studentischen Verbänden sowie 51

IV. Bundesgeschäftsstelle

chancen-fuer-morgen.de zum Grundsatzprogramm und 1. abteilung Politische die Anfragen interessierter Mitglieder. Dazu kommt die Planung, Programm Planung und Umsetzung des „Liberalen Salons“, eines neuen Veranstaltungsformats des Generalsekretärs im und Analyse (PPA) Thomas-Dehler-Haus. Am 15. März fand der erste Libe- rale Salon im Thomas-Dehler-Haus in Berlin statt. Chri- Leiter: N.N. stian Lindner diskutierte mit der Wirtschaftsweisen Prof. Stellv. Leiter: Dr. Dr. Beatrice Weder di Mauro, dem Bundesverfassungs- richter Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio und dem Staatsminister Wie kommt die FDP dahin, wo sie hin will? Das ist die im Auswärtigen Amt, Dr. Werner Hoyer, über das Thema Grundfrage der zum 1. Juni 2010 neu gegründeten Abtei- „Stabilität braucht Subsidiarität – Welche Perspektive hat lung Politische Planung, Programm und Analyse. Ihre Beo- Europa?“. Zum Thema „Bildung in Deutschland – Sozi- bachtungen, Konzepte und inhaltlichen Aufarbeitungen aler Fahrstuhl oder Sackgasse?“ waren am 2. Mai der sind ein Beitrag zur strategischen Steuerung der FDP Pädagoge und Autor Dr. Bernhard Bueb und der Haupt- durch Präsidium und Bundesvorstand. Die erste Aufgabe geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der zunächst drei Mitarbeiter war es, in Absprache mit Dr. Ulrich Schneider, zu Gast. dem Generalsekretär die Ansprüche der Regierungspartei FDP an strategische Steuerung in ein Arbeitsprogramm Darüber hinaus hat die PPA drei zentrale Aufgaben, zu übersetzen. Mittlerweile arbeiten fünf Kollegen an der die sich auch im Namen der Abteilung wiederfinden: Umsetzung von politischer Planung, strategischer Pro- Politische Planung, Analyse und Programm. Politische grammatik und der Analyse des Umfelds der Partei. Planung kann nicht heißen, einfach nur Leitbilder und wünschenswerte Ziele zu identifizieren und in Meilen- Eine frühe und bleibende Querschnittsaufgabe ist dabei steinplänen festzuhalten. Zwar ist die Festlegung strate- die Gestaltung und Organisation der Debatte über ein gischer Ziele und Absichten ein Teil politischer Planung. neues Grundsatzprogramm. Die PPA erarbeitete in den Aber entscheidend ist es, die leitenden Gedanken der ersten Wochen das Konzept für einen fast zweijährigen Strategie unter dem Druck der stets sich verändernden Beratungsprozess, an dem die Parteiführung neben den Verhältnisse fortzubilden und die Umsetzung in Maß- eigenen Gliederungen und Mitgliedern auch externe nahmen voranzutreiben. Es gilt, das große Bild einer Experten, Multiplikatoren und interessierte Bürger betei- schlagkräftigen und erfolgreichen FDP in die kleinen ligt. Dieses Konzept mündete in den Einsetzungsbeschluss Fortschritte des Alltags zu übersetzen und hier eine des Bundesvorstands vom 28. Juni 2010. Seither betreut fachlich konsistente, liberal konsequente strategische die PPA die Umsetzung des organisierten Dialogs. Erster Linie sichtbar zu machen. Dies kann nur in Abstimmung Höhepunkt der Grundsatzdebatte war der von der PPA mit anderen Abteilungen und den liberalen Planern der inhaltlich und personell vorbereitete Freiheitskongress am Ministerien und der Bundestagsfraktion geschehen. Mit 2. Oktober 2010 in Berlin. An der Eröffnungssitzung sowie dieser Absicht wirkt die PPA an regelmäßigen Planungs- vier unterschiedlichen Panels beteiligten sich insgesamt und Koordinierungstreffen mit. 30 externe Persönlichkeiten, unter ihnen Ex-Wirtschafts- minister , der Philosoph Volker Gerhardt Eine wesentliche Voraussetzung erfolgreicher strate- und der Schriftsteller Richard David Precht. Neben der gischer Steuerung ist eine klare Analyse des Umfelds. Grundsatzkommission begleitet die PPA auch die Arbeit Dazu gehört zunächst die Beobachtung der politischen der elf Programmforen, die die Grundsatzkommission Konkurrenz, sowohl der Parteien als auch ausgewähl- beraten. In ihnen wird nach Vorbild von Enquetekommis- ter Politiker. Ziel ist es, die politische Konkurrenz vor- sionen eine fachliche Vertiefung der Debatte geleistet. nehmlich in ihren Schwächen, aber auch ihren Stärken Jedes Programmforum richtet eine öffentliche Veran- zu verstehen. Eine solche Analyse legt das Fundament staltung aus, um Öffentlichkeit für liberale Anliegen zu für eine täglich wehrhafte FDP – und sie geht in die län- schaffen. Daneben verantwortet die PPA die Internetseite gerfristigen Planungen zu Positionierungen der FDP ein. 52 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

antwortung gewählt. Mit dieser Verantwortung ging die Neuaus- richtung der Bundesgeschäfts- stelle einher. Dabei wurde die bisherige Abteilung „Strategie und Kampagnen“ aufgeteilt in die Abteilungen „Politische Planung, Programm und Analyse“ und „Dialog und Kampagnen“. Die Hauptaufmerksamkeit der Abtei- lung „Dialog und Kampagnen“ liegt auf der Kampagnenplanung und deren Umsetzung sowie auf der Zusammenarbeit und dem Dialog mit den Gliederungen vor Ort. Dabei gilt es, die Schwer- Mitarbeiter des Thomas-Dehler-Hauses waren viel gefragte Ansprechpartner auf dem Freiheitskongress in Berlin. punkte liberaler Politik so aufzu- bereiten, dass sie die Menschen Ein zweiter Analyseschwerpunkt ist die Auswertung von direkt ansprechen und eine hohe Zielgruppenwirkung Daten der demografischen Bewegungen im Parteien­ entfalten. system: Wie verändert sich die Wählerschaft, welche Wanderungen gibt es zwischen den Parteien? Die Ana- Die Abteilung erarbeitet Konzepte für Kampagnen, Brie- lyse der Konkurrenz und der Demografie mündet letzt- fings für Werbemittel, entwickelt Ideen und Vorschläge lich im verbesserten Verständnis der Veränderungen für Aktionen vor Ort, liefert Argumentationsmittel und innerhalb des Fünf-Parteien-Systems. Kampagnenleitfäden. Damit greift sie nicht nur Themen der Bundespolitik auf, sondern unterstützt auch die Ein wesentliches Element der strategischen Ausrich- Gliederungen der Partei. Die Erfolge bei der Bundes- tung der FDP ist ihre inhaltliche Positionierung. Darum tagswahl und den Landtagswahlen sind Frucht dieser geht es bei strategischer Programmarbeit: Mit wel- erfolgreichen Arbeit. chen Fakten, Argumenten, Prinzipien und Perspektiven begründen wir unser liberales Politikangebot? Welche Für die Bundestagswahl 2009 entschloss sich die FDP, gesellschaftlichen Probleme sollten wir mit welchen Pri- einen Dialogwahlkampf zu führen, dessen Ausgestaltung oritäten aufgreifen? Wo müssen wir unsere Positionen in der Verantwortung der Abteilung lag. Dabei spielten weiterentwickeln? Und wo finden wir Unterstützung auch die sozialen Netzwerke im Internet wie studiVZ, dafür? Ergebnisse sind Zuarbeiten zu Pressemittei- meinVZ, Facebook und Xing eine wichtige Rolle. Auf der lungen, Reden und Artikeln, Beschlüssen des Präsidi- Internet-Diskussionsplattform „MitMachArena“ konnte ums und des Bundesvorstandes, die inhaltliche Fundie- jeder dort angemeldete Nutzer das Wahlprogramm mit- rung von Kampagnen. Auch für die Programmarbeit gilt, gestalten und abstimmen, welche Themen die Liberalen dass sie selten im stillen Kämmerlein betrieben werden in der künftigen Regierung aufgreifen sollen. Auch per kann, sondern dass sie wesentlich in der Zusammen- E-Mail, SMS und Brief wurde mit den Menschen Kontakt führung des bestehenden programmatischen Dialogs aufgenommen: So konnten beispielsweise mit einem innerhalb der Partei besteht. Direct-Mailing im Rahmen einer Kampagne zur Gesund- heitspolitik über 3.400 Fachärzte erreicht werden. In der letzten Woche vor der Bundestagswahl wurden 2. abteilung Dialog zudem ausgewählte Personen angeschrieben, die über und Kampagnen (DuK) Lifestyle-Typologien als liberal-affin ermittelt wurden. Diese Form gezielter Werbung hat sich als effektiv erwie- sen und wird fortgeführt. Leiter: Thomas Scheffler Der unmittelbare Dialog mit dem Bürger bleibt auch über Bei der Bundestagswahl 2009 hat die FDP mit einem den Wahlerfolg hinaus ein Erfolgsgarant: Im Berichts- überragenden Ergebnis das Vertrauen der Menschen zeitraum hat die Abteilung knapp 6.000 schriftliche in Deutschland erworben und wurde in Regierungsver- Anfragen von interessierten Bürgern beantwortet und 53 damit ganz individuell für die liberalen Ideen und Werte Generalsekretär und dem liberal Verlag wurden und geworben. werden entsprechende Materialien erarbeitet, beispiels- weise die Kampagnen „Wir halten Wort“ und „Gelb statt Auch der wöchentlich erscheinende frei-brief hat sich grün“. bewährt: Schnell und umfassend erhalten Mitglieder und Sympathisanten Argumente, Beschlüsse und Hinweise Im Berichtszeitraum hat die Bundespartei vier Bundes- zur Politik der Bundespartei als E-Mail. Im Berichtszeit- parteitage, vier Regionalkonferenzen und eine Kreisvor- raum wurden 114 Ausgaben verschickt und knapp zwei sitzendenkonferenz abgehalten, die von der Abteilung Drittel der Mitglieder der FDP erreicht. inhaltlich und mit Informationsständen begleitet wurden. Hier konnte die Basis mit den Referenten der Abteilung Zu den Aufgaben gehört auch die Betreuung von Besu- ins Gespräch kommen und ihre Anregungen direkt an chergruppen. In den zwei Jahren des Berichtszeitraumes die Bundesgeschäftsstelle herantragen. Auf Veranstal- wurden rund 5.700 Gäste aus dem In- und Ausland durch tungen des liberalen Vorfelds bot die Abteilung „Dialog das Thomas-Dehler-Haus geführt und konnten Einblicke und Kampagnen“ ebenso die Möglichkeit des persön- in die Arbeit der Parteizentrale gewinnen. lichen Gesprächs und Kontakts.

Daneben kümmert sich die Abteilung auch um die Neu- Zur Verbesserung der Arbeit mit den vielfältigen libe- mitglieder: Sie erhielten ein persönliches Schreiben mit ralen Gliederungen hat die Bundesgeschäftsstelle die AG einem Fragebogen, in dem sie ihre Anregungen an die „Interne Kommunikation“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Bundespartei weitergeben konnten. So weiß die Bun- durch eine besser strukturierte interne Kommunikation despartei noch genauer, welche Themen und Angebote die Schlagkraft der Liberalen zu stärken und die Kom- der Partei vor Ort gefragt sind und welche Themen die munikation mit Mitgliedern, Interessenten und wichtigen Basis bewegen. Multiplikatoren weiter zu verbessern.

Für die Bekanntmachung politischer Forderungen bedarf In der Verantwortung der Abteilung liegt überdies die es nicht nur der Kommunikation mit dem einzelnen Bür- Betreuung der Bundesfachausschüsse und des Mento- ger, sondern auch einer pointierten Vermittlung frei- ring-Programms zur Förderung liberaler Nachwuchsta- heitlicher Werte für liberale Zielgruppen. Die Abteilung lente. Die DuK ist Ansprechpartner für die Vereinigung leistet dies mit der Umsetzung in kampagnentaugliche Liberaler Kommunalpolitiker und inhaltlicher Berater bei Botschaften. Wir machen die Öffentlichkeit auf liberale der Verleihung der „Liberta“, der Auszeichnung für enga- Themen aufmerksam. In enger Abstimmung mit dem gierte liberale Frauen.

Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen Juli 2010 bis April 2011: Thema Gesundheit: Suchmaschinenmarketing-Kampagne (August bis Dezember 2010); Themenwebsite als Landingpage; Zielgrup- penmailing „Gesundheit“ im Wahlkampf Hamburg, Argumentationspapier, FAQ´s und Faktencheck zur „Finan- zierungsreform der GKV“, Argumentationspapier „Warum protestieren die Hausärzte?“.

Thema Energie: Information an Hauptgeschäftsführer und Kreisvorsitzende zur Campact-Aktion „Atomalarm“ (per E-Mail) inkl. Faktencheck, Argumentationspapier, FAQ´s zum Energiekonzept, FAQ´s zum Thema Kernkraft und der Natur- katastrophe in Japan.

Thema Bürgerrechte: Argumentationspapier „Privatsphäre ist Bürgerrecht“, Flugblatt zum Thema „Löschen statt sperren“, Themenweb- site, Begleitung und Unterstützung bei der Vorbereitung der Demo „Freiheit statt Angst“, Portlet zum Download und einbinden auf eigene Website, E-Card-Motive.

Thema „Gelb-statt-Grün“: Suchmaschinenmarketing-Kampagne (Oktober 2010 bis Januar 2011), Themenwebsite als Landingpage, Argu- mentationspapiere, Flugblätter, Flyer, Aufkleber, Plakat und Postkarte „Immer nur dagegen…“, Plakat „Gelb- statt-Grün“. 54 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

maschinenmarketing setzte und dadurch eine sehr hohe Reichweite in der relevanten Zielgruppe erzielte.

Unter dem Slogan „Immer nur dagegen bringt Deutschland nicht voran“ stellte Christian Linder auf der bundesweiten Kreis- vorsitzendenkonferenz im Oktober 2010 eine Kam- pagne vor, die sich mit der Gemeinsam mit der Abteilung Politische Planung, Pro- „Dagegen“-Haltung gerade auch der Grünen beschäftigt gramm und Analyse war die Abteilung für die Logoent- und deutlich macht, dass die FDP die „Dafür“-Partei ist. wicklung der Grundsatzprogrammdebatte verantwortlich Anhand der Themengebiete „Infrastruktur“, „Energie“, sowie für die werbliche Umsetzung und das Einladungs- „Wirtschaft/Wachstum“, „Fortschritt“ und „Freiheit“ management des Freiheitskongresses und der Veranstal- wurden in einem Flyer die Unterscheide zwischen der tungsreihe „Liberaler Salon“. „Dafür-Haltung“ der FDP und der „Dagegen-Haltung“ der Grünen herausgearbeitet. Ergänzend hierzu gibt es Die Abteilung unterstützt aber auch die wahlkampf- ein Postkartenmotiv und einen Aufkleber sowie weitere führenden Landesverbände bei der Erarbeitung von Argumentationspapiere und Flugblätter. Last-Minute-Aktionen bis hin zur Erstellung von Ziel- gruppenbriefen, wie z. B. im Bürgerschaftswahlkampf Das Thema „Gesundheitsreform“ wurde vom Zeitpunkt des in Hamburg, wo spezielle Mailings an Ärzte und Juristen Kabinettsbeschlusses an mit einer Kampagne begleitet. sowie zum Thema „Familie/Bildung“ durch die Mitarbei- Die entsprechende Webseite gesundheitsreform.fdp.de ter der Abteilung erstellt wurden. wurde hierzu mit einer speziell auf das Thema zuge- schnittenen Suchmaschinenkampagne beworben und Mit der Kampagne „Gelb statt grün“ (gelb-statt-gruen.de) bekannt gemacht. Ergänzt wurde das Angebot mit meh- startete die Abteilung eine erste, rein online-basierte Kam- reren Argumentationshilfen, Flugblättern und umfang- pagne, die schwerpunktmäßig auf den Einsatz von Such- reichen Hintergrundinformationen.

Unterstützung für aktuelle Themen Zusätzlich wurden erarbeitet: Argumentationspapier „Aussetzung der Wehrpflicht – Ein Erfolg der FDP“, Argumentationspapier zur Novellierung des Telefonkommunikationsgesetzes, FAQ´s zur Mehrwertsteuersenkung auf Hotellerie, Flugblatt und E-Card „Mit Kraft zurück“ (Argumente zu NRW), Unsere Bilanz „Liberale Ministerien“, Brief für liberale Bürgermeister inkl. Muster-Pressemitteilung zu Hartz IV, Betreuung Mentoring-Programm, Vorbereitung und Durchführung der Verleihung des Bürgerinnenpreises „Liberta“.

Zur Wahlkampfunterstützung: Erstellung von Zielgruppenmailings zu den Themen Gesundheit, Bildung, Familie, Innen und Recht für den Wahlkampf in Hamburg, Entwicklung von Last-Minute-Aktionsvorschlägen für die Wahlkämpfe in Hamburg und Sachsen-Anhalt.

Zur Grundsatzprogrammdebatte: Logoentwicklung, werbliche Gestaltung, Erstellung Imagefilm und Einladungsmanagement. Zum Freiheitskongress: Werbliche Vorbereitung und Einladungsmanagement „Liberaler Salon“ inkl. Videodoku- mentation für YouTube, facebook etc.

Außerdem die Projektleitung Re-Launch fdp.de und in der Dialogoffensive: Neumitgliederbefragung und Aus- wertung, Konzeptentwicklung „Bekenner-Kampagne“, Konzeptentwicklung „Bildungskampagne“ und der Mit- gliederbrief April 2011. 55

In enger Zusammenarbeit mit den Internetredakteuren tungen auf Bundes- und Landesebene, Kongressen und betreut die Abteilung die Website der Liberalen. Zukünf- Sonderveranstaltungen. tig wird dabei noch stärker auf den direkten Dialog gesetzt. Gemeinsam mit der Universum Kommunikation Auch die internen Organisationsabläufe der Bundesge- und Medien AG wurde eine Onlinestrategie und ein Kon- schäftsstelle, wie z. B. die gesamte Materialbeschaffung, zept für eine neue Parteiwebseite erarbeitet, die sich die Rechnungsprüfung und Vertragsadministration sowie noch stärker am Nutzungsverhalten der Menschen die Absprachen mit dem Bundespresseamt zur Vorbe- orientiert. Die neue Seite soll alle Anhänger der FDP – reitung von Führungen von Besuchergruppen unserer vom Mitglied über den Interessenten bis zum latenten Abgeordneten durch das Thomas-Dehler-Haus, liegen Sympathisanten – gleichermaßen ansprechen, nach im Verantwortungsbereich der Abteilung. ihren Bedürfnissen informieren, zum Dialog anregen und mobilisieren. Die neue Website wird daher stärker auf Besondere Aufgaben kommen auf die Abteilung in Wahl- Themen, Dialog und Kampagnen fokussiert sein. Dies kampfzeiten, insbesondere bei Bundestags- und Euro- dient der Nutzerfreundlichkeit ebenso wie der klaren pawahlen zu. Vermittlung liberaler Schwerpunktthemen. Durch die Fokussierung auf vier bis sechs Themen können Inhalte Am 17. Mai 2009 startete vom Bundesparteitag in Han- deutlicher als bisher dem Nutzer vorgestellt werden und nover der Freiheitstruck zu insgesamt 29 Stationen im einer thematischen Fragmentierung entgegengewirkt Europawahlkampf. Bis zur Abschlussveranstaltung am 4. werden. Der Nutzer gelangt durch die einfache und Juni in Karlsruhe legte der Truck über 5.000 km zurück. direkte Navigation schneller zu den gewünschten Inhal- 54.000 Einladungen wurden für die Veranstaltungen ten und erhält auf Dossierseiten einen Überblick mit verschickt, 4.500 Ankündigungsplakate aufgestellt. Ins- umfangreichem Informationsangebot. Das verbessert gesamt konnten wir auf den neun Großveranstaltungen seine Dialogmöglichkeiten und erhöht die Kampagnen- bei dieser Tour über 8.000 Besucher begrüßen. Mitar- fähigkeit der Partei und ihrer Gliederungen. Liberale beiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Organisation Argumente und Positionen zu politischen Themen kön- und Finanzen waren bei jeder der Großveranstaltungen nen noch einfacher und schneller gefunden werden. Der vor Ort, unterstützt von überaus engagierten „Freiheits- Internetauftritt bleibt damit als schnelles und aktuelles kämpfern“, die den Truck während der gesamten Zeit Medium für die Information über die Politik der Freien begleiteten, die Veranstaltungen aufbauten, Fotos und Demokraten maßgeblich. ihre Tourberichte von den Veranstaltungen über das Internet verbreiteten.

Bereits am 11. August 2009 ging der Truck wieder auf 3. abteilung Organisation Tour. Diesmal im Bundestagswahlkampf. Wieder wurde und Finanzen der Truck von einem engagierten Team begleitet. Die Veranstaltungen wurden in enger Zusammenarbeit mit

Leiterin: Gabriele Renatus

Service für die Mitglieder wird in unserer Abteilung großgeschrieben. Die enge Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungsumfeld der FDP wie dem Liberalen Parteiservice (LiPS), dem liberal Verlag, der Universum AG und der COMDOK ist deshalb für die neun Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter dieser Abteilung tägliche Praxis.

Die Arbeitsschwerpunkte der Abtei- lung liegen in der organisatorischen Planung und Durchführung von Bun- desparteitagen, Wahlkampfveranstal- Neumitgliedertreffen am 1. Mai 2009 im Thomas-Dehler-Haus. 56 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

dem liberal Verlag geplant und vorbereitet. Bis zum 26. · den Liberal International Council in Berlin, September wurden 38 Großveranstaltungen durchge- · die Regionalkonferenzen in Ulm, Schwerin, Siegburg, führt, jeder Landesverband wurde berücksichtigt. Halle und · die bundesweite Kreisvorsitzendenkonferenz in Berlin, Darüber hinaus betreute die Abteilung Organisation · den Freiheitskongress, und Finanzen im Rahmen des Zentralen Rednereinsa- · die VLK-Delegiertenversammlungen 2009 und 2010, tzes eine Vielzahl von Veranstaltungen von Mitgliedern · den Empfang anlässlich des 90. Geburtstages von Alt- des Präsidiums in den Landtagswahlkämpfen Thürin- bundespräsident Walter Scheel und den 70. Geburts- gen, Saarland, Sachsen, Brandenburg, Schleswig-Hol- tag von Hermann-Otto Solms und stein (alle 2009) und Nordrhein-Westfalen (2010) sowie · die Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch Hamburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und in Straubing 2010 und 2011 Rheinland-Pfalz. sowie die regelmäßigen Sitzungen des Bundesvor- Die Druckerei der Bundesgeschäftsstelle ist ein gern standes, des Präsidiums und der Hauptgeschäftsführer angefragter Dienstleister, insbesondere für Kleinaufträge bzw. des Beirats des Liberalen Parteiservices. für das liberale Vorfeld. Auch die Jungen Liberalen neh- men in Vorbereitung auf ihre Bundeskongresse gern die Leistungen der Druckerei in Anspruch. 4. abteilung Presse- und Die Abteilung war u. a. organisatorisch verantwortlich Öffentlichkeitsarbeit bzw. unterstützend tätig für: · den 60. und 61. Ord. Bundesparteitag in Hannover bzw. Köln, Leiter: Wulf Oehme · die außerordentlichen Bundesparteitage im Septem- ber und Oktober 2009 in Potsdam und Berlin, Die Medien für Themen und Personal der FDP zu interes- · die Verleihung des Bürgerinnen-Preises „Liberta“ sieren und die FDP für Vertreter der Presse zugänglich 2009 und 2010, machen: Diese Doppelfunktion steht im Kern der Aufga- · die bundesweiten Neumitgliedertreffen am 1. Mai ben der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die 2009 und 2010, Leitung der Pressestelle ging im Januar 2010 auf Wulf

FDP-Generalsekretär Christian Lindner während einer Pressekonferenz im Thomas-Dehler-Haus. 57

Mit durchschnittlich 2.000 Meldungen pro Monat in den 23 deutschen Leitmedien liegt die FDP zusammen mit der Union deutlich vor allen ande- ren Parteien. Allein von Januar 2009 bis Dezember 2010 brachten diese Leitmedien 23.926 Aussa- gen von und über Guido Westerwelle (Quelle: Uni Hohenheim).

Neben der externen Kommunikation mit der Presse steht die interne. Hier zeichnet die Pressestelle für die jährlich sechs regulären und die Sonderaus- gaben des Mitgliedermagazins „elde“ sowie den wöchentlich in Zusammenarbeit mit der Fraktion erscheinenden Newsletter verantwortlich. Neu hinzugekommen sind neben unseren bekannten Internetseiten fdp.de und fdp-bundesverband.de Auftritte in den sozialen Netzwerken wie Face- book, studiVZ, Xing, YouTube und Twitter. So kann – früher ein Novum, heute schon Standard – jede Pressekonferenz sowohl bei YouTube als auch auf unserer eigenen Homepage später noch einmal abgerufen werden.

Der „Kieler Kreis“, ein Arbeitstreffen aller Spre- cher der Landesverbände, der Fraktionen sowie der FDP-geführten Ministerien, wurde zur internen Abstimmung wieder aktiviert. Zur Intensivierung Oehme über, nachdem Robert von Rimscha die Leitung und Pflege der Kontakte zur Presse wurden traditionell des Planungsstabes im Auswärtigen Amt übernahm. die Presseabende vor den Bundesparteitagen sowie zu Oehme, seit 20 Jahren stellvertretender Sprecher der Weihnachten der „Journalisten-Advent“ durchgeführt. Partei, ist ein liberales Urgestein und arbeitet seit 1967 für die Liberalen.

Bis zu seinem Wechsel in die freie Wirtschaft am 1. 5. MitMachZentrum (MMZ) April 2011 unterstützte Adib Sisani als stellvertretender Sprecher Wulf Oehme. Im Mai 2010 wechselte Thomas Das MitMachZentrum (MMZ) in der Bundesgeschäfts- Diener als Referent für Neue Medien in die Pressestelle stelle ist Bürgerbüro und Servicestelle zugleich. und betreut weiterhin die liberalen Internetauftritte. Seit September 2010 verstärkt Kathrin Klawitter als Spreche- Den Menschen die Positionen der FDP näherzubringen rin des Generalsekretärs die Abteilung. ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort ebenso wichtig, wie kompetenter Ansprechpartner für die Mit- Neben der strategischen Platzierung und Organisation glieder der FDP zu sein. Damit leistet das MMZ einen von Auftritten des Präsidiums und Bundesvorstandes wichtigen Beitrag zur Unterstützung des ehrenamtlichen im Fernsehen und Hörfunk sowie von Interviews und Engagements und unserer Mitglieder. Egal ob Argumen- Gastbeiträgen in den Printmedien gehören Pressekonfe- tationen für die Arbeit vor Ort, Kampagnenmaterialien, renzen, Statements, Hintergrundgespräche, Redaktions- Autogramme unserer Spitzenpolitiker oder Informatio- besuche sowie die mediale Begleitung von Kampagnen nen über die vielfältigen Möglichkeiten einer FDP-Mit- und Aktionen zum täglichen Geschäft. gliedschaft angefragt werden, im MMZ wird schnell und kompetent geholfen. Im Berichtszeitraum veröffentlichte die Pressestelle 896 Pressemitteilungen und 650 Terminankündigungen Im Durchschnitt beantwortet das Team im MMZ pro Tag sowie betreute 146 TV-Auftritte, 81 Pressekonferenzen 300 Briefe und E-Mails, nimmt ca. 100 Anrufe entgegen und 17 Pressestatements. 58 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

und kommt mit bis zu 20 täglichen Besuchern persönlich Das MMZ leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur und direkt ins Gespräch. Vernetzung der Mitglieder mit Interessenten, sondern führt auch einen aktiven Zielgruppendialog über Briefak- Die Inhalte der Anfragen variieren von tagesaktuellen tionen sowie Aktivitäten im Internet. politischen Ereignissen über konkrete Positionen der FDP, Fragen zu Struktur und Aufbau der Partei bis hin Das MMZ ist Ihr Ansprechpartner für alle inhaltlichen, zu Bitten über Auskünfte für Schulreferate, Hausarbeiten strukturellen und organisatorischen Fragen über die FDP. oder auch Abschlussarbeiten. Eine nicht zu unterschät- Schreiben Sie, rufen Sie uns an oder kommen Sie ein- zende Aufgabe ist die Betreuung der Besuchergruppen fach vorbei. Von Montag bis Freitag, von 8.00 bis 20.00 von FDP-Bundestagsabgeordneten. Ein Rundgang durch Uhr sind wir für Sie da! die Bundesgeschäftsstelle rundet eine Präsentation über Aufbau und Arbeit der Partei ab. 6. Galerie im Darüber hinaus sind die Freiheitskämpfer im MMZ eine Thomas-Dehler-Haus wichtige Stütze für die Referentinnen und Referenten der vier Abteilungen des Thomas-Dehler-Hauses. Ihre Hilfe bei Recherchen, Veranstaltungsvorbereitung und Leiter: Gabriele Renatus -durchführung oder auch bei der Pflege der FDP-Profile in den sozialen Netzwerken im Internet wird stets dan- Ihr Image als kulturfreundliche Partei unterstreicht die kend angenommen. FDP mit wechselnden kleinen Ausstellungen in der Bun- 59 desgeschäftsstelle. Insbesondere junge Künstler nutzen Jahrhunderts keine Tradition in der Portrait- und Land- gern die kostenlosen Ausstellungsflächen und freuen schaftsmalerei. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts entwi- sich über das Feedback der überwiegend in Berlin behei- ckelte sich die georgische weltliche Malerei und griff auf mateten Besucherinnen und Besuchern der Vernissagen die Traditionen der Ikonenmalerei und der Gold- und Sil- oder Finissagen. berschmiedekunst zurück. Die von den beiden Künstlern ausgestellten Werke ließen die tiefe Verbundenheit zu Im Berichtszeitraum zeigte André Pirrwitz, ein in Stras- ihrer Heimat Georgien, zu den Bergen und zum Schwar- bourg lebender und arbeitender deutscher Fotograf, zen Meer, erkennen. interessante „Schattenspiele“. Zu den Neumitgliedertreffen am 1. Mai 2009 und 2010 Marion Agulanza folgte mit ihren, von Aufnahmen von verließ die Galerie ihre Räume in der Bundesgeschäfts- Wettersatelliten und Falschfarbenaufnahmen der Erd- stelle und lud im Atrium unter fachkundiger Anleitung oberfläche, inspirierten Arbeiten in Acryl. Ihre Arbeiten von Kiddy Citny, dem Berliner Mauermaler, alle Besu- verdeutlichten vor allem die Verletzlichkeit unseres Pla- cherinnen und Besucher zum Malen ein. Natürlich waren neten Erde und zeigten die Beweglichkeit des Himmels. zuerst die jüngsten Besucher begeistert, sich mit Kreide, Großes Interesse fand auch die Doppelausstellung Stift oder Farbe auf den großen Leinwänden oder Pap- von Amiran Kuprawa und Petre Bobgiaschwili, zwei in pen verwirklichen zu können. Auch manch Elternteil Georgien geborenen und nun in Deutschland leben- wurde überredet, mitzumachen uns so entstanden far- den Künstler. In Georgien gab es bis zum Ende des 18. benprächtige und interessante Wandfriese.

Der Mauermaler Kiddy Citny gestaltete mit Hilfe der Gäste einen Wandfries im Thomas-Dehler-Haus. 60 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

V. Statistik

1. Mitgliederentwicklung im Berichtszeitraum

Landesverband 31.03.2011 Männer Frauen Frauen in % 31.12.2010 31.12.2009 Baden-Württemberg 7657 5966 1691 22,08% 7902 8.274 Bayern 6076 4722 1354 22,28% 6359 6.764 Berlin 3231 2448 783 24,23% 3326 3.481 Brandenburg 1521 1196 325 21,37% 1564 1.620 Bremen 404 317 87 21,53% 416 454 Hamburg 1330 1077 253 19,02% 1363 1.462 Hessen 6806 5268 1538 22,60% 6934 7.206 Mecklenburg-Vorpommern 1011 821 190 18,79% 1044 1.095 Niedersachsen 6424 4930 1494 23,26% 6576 6.976 Nordrhein-Westfalen 16403 12526 3877 23,64% 16907 17.899 Rheinland-Pfalz 5070 3945 1125 22,19% 5216 5.443 Saarland 1772 1262 510 28,78% 1830 1.826 Sachsen 2558 2042 516 20,17% 2612 2.740 Sachsen-Anhalt 1838 1422 416 22,63% 1919 2.020 Schleswig-Holstein 2442 1827 615 25,18% 2516 2.677 Thüringen 1556 1213 343 22,04% 1614 1.745 Gesamt 66099 50982 15117 22,87% 68098 71.682

2. Wahlergebnisse im Berichtszeitraum (2009 - 2011) Wahl Datum % Europawahl 07.06.2009 11,0 KW Baden-Württemberg 07.06.2009 5,0 KW Mecklenburg-Vorpommern 07.06.2009 8,7 KW Rheinland-Pfalz 07.06.2009 9,0 KW Saarland 07.06.2009 7,2 KW Sachsen 07.06.2009 8,3 LTW Thüringen 30.08.2009 7,6 KW Thüringen 07.06.2009 7,4 LTW Saarland 30.08.2009 9,2 LTW Sachsen 30.08.2009 10,0 Bundestagswahl 27.09.2009 14,6 LTW Brandenburg 27.09.2009 7,2 KW Nordrhein-Westfalen 30.08.2009 9,2 LTW Schleswig-Holstein 27.09.2009 14,9 LTW Nordrhein-Westfalen 09.05.2010 6,7 BW Hamburg 20.02.2011 6,7 LTW Sachsen-Anhalt 20.03.2011 3,8 LTW Baden-Württemberg 27.03.2011 5,3 LTW Rheinland-Pfalz 27.03.2011 4,2 KW Hessen 27.03.2011 3,9 61 ein letzter Wahltag 17.09.2006 28.09.2008 27.03.2011 27.09.2009 13.05.2007 20.02.2011 18.01.2009 27.01.2008 09.05.2010 17.09.2006 27.03.2011 30.08.2009 30.08.2009 20.03.2011 27.09.2009 30.08.2009

in % 0,0 0,0 0,0 33,3 28,6 16,7 13,3 1 2 0 0 0 1 davon weiblich 4 1 4 2 3 3 3 16 Staats- regierung * der Landes- sekretäre in

FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition FDP in Opposition

FDP nicht im Landtag FDP nicht im Landtag 2 3 2 2 2 3 14 in der Landes- Minister regierung*

in % 0,0 0,0 5,0 0,0 0,0 0,0 18,2 31,3 28,6 33,3 15,4 14,3 15,4 14,3 35,7 28,6 18,4 L andtage und andesregierungen 2 0 5 2 0 3 2 1 1 2 0 0 2 0 5 2

davon weiblich 27 7 7 4 9 7 0 5 0 7 11 16 13 20 13 14 Mandate 14 147

Ergebnis in % 5,3 7,2 7,6 8,0 6,0 6,7 9,6 6,7 4,2 8,2 9,2 3,8 7,6 16,2 10,0 14,9

in % 22,2

davon weiblich 4

Staatssekretäre 13 B undes- regierung

Minister 5 9,3 9,8 9,8 in % 18,8 11,5 14,7 10,6 13,2 16,6 14,9 16,6 13,3 11,9 13,3 10,3 16,3 BTW 09 Landes- ergebnis ärz 2011 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 in % 26,7 21,4 50,0 12,5 35,0 20,0 44,4 50,0 50,0 25,8 4 0 0 3 0 1 1 0 1 7 4 0 0 1 2 0

davon weiblich 24 B undestag 2 3 1 2 8 1 5 9 1 4 2 4 2 15 14 20 93 MdB Wahl 2009 14,6 % tichtag: 28. M 28. tichtag: 1 1 1 0 0 0 1 0 0 1 5 davon weiblich Abgeordnete im Europaparlament, Bundestag und in den Landtagen Minister und Staatssekretäre auf Bundes- Landesebene einschl. des einen Ministers (S-H) und der drei StS (Hes, S-H), die auf Vorschlag FDP im Kabinett sind, ohne FDP-Mitglieder zu s ; S (= 41,7%) 252 48 * E uropa 2 1 1 1 2 1 1 1 1 1 12 Wahl 2009 MdEP 11,0 % andatsträger der FDP der andatsträger B undesregierung L andesverband Baden-Württemberg Brandenburg Berlin Bayern Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Niedersachsen Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen S ummen 3. M 3. 62 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

Bundesgeschäftsführerin und Leiterin des Büros des Bundesvorsitzenden Bundesvorsitzender Gabriele Renatus Dr. Guido Westerwelle, MdB Sekr., Verwaltung/Rechnungsprüfung Bettina Bröse Tel. 284958-31/30, 284958-10/11 Fax 284958-12

Gremien Manuela Wolfram Tel. 284958-61 Fax 284958-62

Sekr., Büro des Bundesvorsitzenden Claudia Groß Tel. 284958-15/16 Fax 284958-82

Presse und Öffentlichkeitsarbeit stv. Sprecherin der FDP, stv. Sprecher der FDP Pressereferent Sprecher der FDP Öffentlichkeitsarbeit und Abteilungsleiter stv. Abteilungsleiterin und Zielgruppen-Dialog Wulf Oehme Kathrin Klawitter N.N. Thomas Diener Sekr. Ursula Faets Jeanette Stein Tel. 284958-44 Tel. 284958-48 Tel. 284958-45 Fax 284958-42 Fax 284958-42 Fax 284958-42 Tel. 284958-40/41/43 Fax 284958-42

Politische Planung, Programm und Analyse stv. Abteilungsleiter Referentin Referent Abteilungsleiter N.N. Sekr. Katharina Riemann Dr. Christopher Gohl Katrin Grothe Bernhard Müller Härlin

Tel. 284958-980/981 Tel. 284958-983 Tel. 284958-984 Tel. 284958-391 Fax 284958-982 Fax 284958-982 Fax 284958-982 Fax 284958-982

Dialog und Kampagnen Abteilungsleiter stv. Abteilungsleiter Referentin Referent Thomas Scheffler Sekr. Christina Nitz Dana Räpricht Andreas Pauker Sabine Beyer Dr. Robert Borsch

Tel. 284958-50/51/53 Tel. 284958-59 Tel. 284958-57 Tel. 284958-56 Fax 284958-52 Fax 284958-82 Fax 284958-52 Fax 284958-52

Organisation und Finanzen stv. Abteilungsleiter Bereichsleitung Referent Abteilungsleiterin Veranstaltungen Assistent BGF

Gabriele Renatus Gerhard Wortmann Wolfgang Adryan Jürgen Stindt

Tel. 284958-34 Tel. 284958-35 Tel. 284958-17 Fax 284958-32 Fax 284958-32 Fax 284958-32

Datenschutzbeauftragter Bundesschiedsgericht Liberaler Parteiservice Liberaler Parteiservice Bundessatzungsausschuss (LiPS) (LiPS) Organisations- Finanzdienstleistungen dienstleistungen Dr. Joachim Jacob GF: Christian Graf Dohna Leitung: Johann Henning Leitung: Frauke Sander

Tel. 284958-84 Tel. 284958-84 Tel. 0228-547380 Tel. 284958-78 Fax 28517960 Fax 28517960 Fax 0228-547385 Fax 28517960 63

Generalsekretär Bundesschatzmeister Christian Lindner, MdB Dr. Hermann Otto Solms, MdB

Leiterin des Büros und stv. Leiterin der Abteilung Dialog und Kampagnen Heidrun Tampe Tel. 284958-83

Persönliche Mitarbeiterin Susann Laboga Tel. 284958-81/80 Fax 284958-82

Bevollmächtigter des Bundesschatzmeisters & Controlling

Walter Eschweiler elde Tel. 0228-5368711 Fax 0228-5368717 Roland Kowalke

Tel. 284958-46 Fax 27572880 Thomas-Dehler-Haus Organisationsplan

FDP-Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin Referent Tel. 030 / 284958-0 Tobias Scholl Fax 030 / 284958-22

Tel. 284958-392 Fax 284958-982 www.fdp.de email: [email protected]

Referentin Referentin Sachbearbeitung

Nina Mautner Karin Heinzl Melanie Vötgen

Tel. 284958-58 Tel. 284958-55 Tel. 284958-54 Fax 284958-52 Fax 284958-52 Fax 284958-52

Referentin, Personal Vertragsverwaltung Technik Bürgerfonds David Feyer, Jana Kammer Ute Souayah Sabine Feiertag Andreas Krippel

Tel. 284958-279 Tel. 284958-36 Tel. 284958-90/91 Tel. 284958-70 Fax 284958-94 Fax 284958-32 Fax 284958-92 Fax 284958-32

MitMachZentrum Beauftragter für die Wahlkampf-Koordination Leiter: Richard Boeck Tel:284958-260 Christian Renatus Anne Arnhold, Gregor Jung, Tonja Kuhn, Oliver Kunze, Tel. 284958-75 Anna Palm, Diana Seidel Tel. 284958-0, -20, Fax 27572880 Fax 284958-22 Stand: 1. April 2011 64 Geschäftsbericht der Freien Demokratischen Partei 2009–2011

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Verantwortlich: FDP-Bundesgeschäftsstelle Jürgen Stindt Reinhardtstr. 14 · 10117 Berlin

Telefon 030 / 28 49 58 17 Fax 030 / 28 49 58 32

Internet www.fdp.de E-Mail [email protected]

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