Rheinland-Pfalz regional

Rheinland-Pfalz regional: Eifelkreis -Prüm

Von Simone Emmerichs

Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der kreisfreien Städte und Land- kreise in Rheinland-Pfalz wird von strukturellen Rahmenbedingungen geprägt. In der Aufsatzreihe „Rheinland-Pfalz regional“ werden die zwölf kreisfreien Städte und die 24 Landkreise jeweils einer regionalstatis- tischen Analyse unterzogen. Als Basis dienen standortrelevante Daten und Indikatoren aus den Bereichen Bevölkerung, Wirtschaft, Wohnen, Tourismus und Arbeitsmarkt.

Vom 27. bis 29. Mai 2011 findet in Prüm der 28. Rheinland-Pfalz-Tag statt. Unter dem Motto „Prüm feiert – feiern Sie mit!“ lädt die Stadt Besucher zum diesjährigen Landesfest ein. Prüm ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Norden des Eifelkreises Bitburg- Prüm. Aus diesem Anlass wird der Kreis in dieser Ausgabe der Reihe „Rheinland-Pfalz regional“ vorgestellt.

Bitburg + Prüm = Eifelkreis Bitburg-Prüm Teil des heutigen Kreises hatte das Herzog- tum Luxemburg größere Besitzungen, die Archäologische Das heutige Kreisgebiet hat eine lange Funde deuten nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1713 auf lange Geschichte: Jungsteinzeitliche Siedlungs- an die österreichische Linie des Hauses Siedlungs- spuren finden sich im Süden des Kreises geschichte hin und in der Prümer Kalkmulde. In der Bronze- Habsburg fielen. Der Kurfürst von Trier und Eisenzeit konzentrierten sich keltische besaß im Vergleich dazu zunächst nur Wohngebiete auf die Gegend von Bitburg geringe Herrschaftsrechte. und das Plateau von , während Nach dem Wiener Kongress entstanden Zusammen- der Norden zunehmend in den Einfluss- und legung der 1816 die beiden preußischen Landkreise Siedlungsbereich germanischer Stämme Kreise Bitburg Bitburg und Prüm, die dem damaligen und Prüm im geriet. In der Römerzeit trat erstmals eine Jahr 1970 geordnete Verwaltung in Erscheinung, als Regierungsbezirk Trier der Rheinprovinz an- das heutige Kreisgebiet Teil der Provinz Bel- gehörten. Durch Zusammenlegung dieser gica Prima mit Trier als Hauptstadt wurde. beiden Landkreise im Rahmen der kom- Im Mittelalter gelang es der Benediktinerab- munalen Gebietsreform 1970 entstand der tei Prüm im Kerngebiet ein größeres unab- Landkreis Bitburg-Prüm in seinen heutigen hängiges Territorium zu bilden. Im südlichen Gebietsgrenzen.

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Zum 1. Januar 2007 trat die Umbenennung des Landkreises Bitburg-Prüm in „Eifelkreis G 1 Bevölkerung 1990–2009 Bitburg-Prüm“ in Kraft. Damit wurde dem Wunsch nach einem gebiets- und land-  "" schaftsbezogenen Kreisnamen Rechnung getragen. "!

"% Knapp 94 400 Menschen leben im Eifelkreis Bitburg-Prüm "$ "# Größte Fläche – Mit einer Fläche von 1626 Quadratkilometer geringste " Bevölkerungs- ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm der flächen-     dichte mäßig größte Kreis in Rheinland-Pfalz. Er   ! umfasst 8,2 Prozent des rheinland-pfäl- zischen Gebietes. Ende 2009 lebten rund   # $ % !#$%! 94 400 Menschen im Kreis; das waren 2,4 Prozent der rheinland-pfälzischen Bevölke- auf Wanderungsgewinne zurückzuführen rung. Die Bevölkerungsdichte ist mit 58 Ein- sind. Danach stagnierte die Entwicklung wohnern je Quadratkilometer die geringste weitgehend. Der vorläufige Höchststand aller Verwaltungsbezirke. der Bevölkerungszahl wurde im Jahr 2000 mit 96470 Einwohnern erreicht. Seitdem ist Zum Eifelkreis Bitburg-Prüm gehören 235 die Bevölkerungszahl des Kreises tendenziell Gemeinden. Die einzige verbandsfreie Ge- rückläufig. meinde und zugleich größte Stadt ist Bit- burg. Hier leben mit 12800 Menschen fast Die Wanderungsbilanz des Eifelkreises, in der Wanderungs- bilanz in den 14 Prozent der Bevölkerung des Eifelkreises. die Zu- und Fortzüge verbucht sind, weist letzten beiden Zweitgrößte Stadt ist Prüm, die Ausrichterin bis zum Ende der 80er-Jahre überwiegend Jahren negativ des diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tages. Mit Defizite aus. In der Zeit um die deutsche knapp 5300 Einwohnern ist Prüm jedoch nur Wiedervereinigung bis Mitte der 90er-Jahre etwa halb so groß wie Bitburg. Als weitere konnte der Kreis starke Wanderungsgewinne größere Gemeinde ist Speicher mit 3130 Ein- erzielen. Auch in den folgenden Jahren wur- wohnern zu nennen. Mit nur elf Einwohnern den zwar größtenteils noch mehr Zu- als ist Ammeldingen an der die kleinste Fortzüge registriert, jedoch in deutlich gerin- Gemeinde des Kreises und die zweitkleinste gerem Ausmaß. In den letzten zwei Jahren des Landes (kleinste Gemeinde: Dierfeld im war die Bilanz negativ. Im Jahr 2009 belief Kreis Bernkastel-Wittlich mit acht Einwoh- sich das Minus auf 174 Menschen. Den 3 019 nern). Fortzügen über die Kreisgrenze standen nur 2 845 Zuzüge über die Kreisgrenze gegen- Unterdurch- Die Bevölkerungszahl im Eifelkreis Bitburg- schnittliches über. Bevölkerungs- Prüm nahm in den vergangenen Jahrzehnten wachstum insgesamt nur unterdurchschnittlich zu. Der Bevölkerungsrückgang in den letzten Negative Bilanz der natürlichen Lediglich Ende der 80er- bis Mitte der 90er- zehn Jahren ist in erster Linie auf die nega- Bevölkerungs- Jahre konnte der Kreis deutliche Bevölke- tive Bilanz der natürlichen Bevölkerungsbe- bewegung rungszuwächse verzeichnen, die größtenteils wegung zurückzuführen. Anfang der 70er-

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Eifelkreis Bitburg-Prüm

Verwaltungsstruktur und Bevölkerung

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm besteht aus der verbandsfreien Stadt Bit- burg sowie den sieben Verbandsgemeinden (mit 43 Ortsge- meinden), Bitburg-Land (51), (17), (21), (49), Prüm (44) und Speicher (9). Der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist Teil der Planungsregion Trier.

Mit einer Fläche von 1626 Quadratkilometern ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm flächen- mäßig der mit Abstand größte Kreis des Landes Rheinland-Pfalz. Hier leben rund 94 400 Menschen, das entspricht einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 58 Einwohnern je Quadratkilometer. Damit ist Bitburg-Prüm gleichzeitig der Kreis mit der geringsten Siedlungsdichte. Durchschnittlich leben in Rheinland-Pfalz auf jedem Quadratkilometer 202 Einwohner.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Geografische Lage und Flächennutzung

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm liegt im äußersten Westen von Rheinland-Pfalz. Im Nord- osten grenzt er an den Landkreis Vulkaneifel, im Osten an Bernkastel-Wittlich und im Südosten an Trier-Saarburg. Nachbar im Südwesten ist das Großherzogtum Luxemburg, im Nordwesten Belgien. Das Kreisgebiet reicht von der Schneifel im Norden – mit dem Schwarzen Mann als höchster Erhebung des Kreises (698 Meter) – über den Schieferge- birgssockel des Isleks bis in die weiträumigen Hügellandschaften des Bitburger Gutlandes im Süden. Im Norden und Osten hat der Eifelkreis Bitburg-Prüm Anteil an der Kalkeifel und der Kyllburger Waldeifel. Das Bitburger Gutland ragt von Südwesten in die Ferschweiler Hochfläche hinein, das Kerngebiet des Naturparks Südeifel. Im Südosten durchfließt die Kyll das Kreisgebiet.

Die Bodenfläche von 1 626 Quadratkilometern wird zu 54 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 36 Prozent sind bewaldet und zehn Prozent dienen als Siedlungs- und Verkehrs- fläche.

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Jahre fiel diese Bilanz im Eifelkreis noch (19,4 Prozent). Der Bevölkerungsanteil der positiv aus, es wurden also mehr Geburten Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen als Sterbefälle registriert. Seitdem weist die 20 und 65 Jahren erhöhte sich in diesem Gegenüberstellung von Geburten und Ster- Zeitraum um 0,5 Prozentpunkte, während er befällen überwiegend Defizite aus. Lediglich im Landesmittel um 1,2 Prozentpunkte sank. in den 90er-Jahren konnte ein Anstieg der Zuletzt lag dieser Anteil im Eifelkreis bei 58,7 Geborenenzahlen und zeitweise ein positiver Prozent (Rheinland-Pfalz: 59,9 Prozent). Der Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewe- Bevölkerungsanteil der älteren Menschen gung registriert werden. Im Durchschnitt über 65 Jahren stieg in den letzten zehn der letzten vier Jahrzehnte lag die Zahl der Jahren im Eifelkreis um 2,5 Prozentpunkte; jährlichen Sterbefälle um 110 höher als die im Landesdurchschnitt war der Anstieg Zahl der Geburten; im Mittel der letzten etwas höher (+3,6 Prozentpunkte). Im Jahr zehn Jahre sogar um 231. Im Jahr 2009 belief 2009 lag der Anteil der älteren Menschen sich das Minus auf 277. Den 767 Geburten im Eifelkreis Bitburg-Prüm bei 20,6 Prozent standen 1044 Sterbefälle gegenüber. (Rheinland-Pfalz: 20,7 Prozent).

Zweithöchste Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat eine im Der Jugendquotient setzt die Zahl der unter Überdurch- schnittlicher Geburtenrate in 20-Jährigen ins Verhältnis zu den Menschen Rheinland-Pfalz Vergleich zu den anderen Verwaltungsbe- Jugendquotient zirken des Landes überdurchschnittliche im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Geburtenrate. Diese bezieht die Zahl der Jahren. Er gilt als Anhaltspunkt für die Auf- Geborenen auf 1 000 Frauen im gebärfä- wendungen der Gesellschaft für Erziehung higen Alter zwischen 15 und 45 Jahren. Im und Bildung der Kinder und Jugendlichen. Eifelkreis belief sich die Geburtenrate im Jahr Im Jahr 2009 wurden im Eifelkreis Bitburg- 2009 auf 1479 Kinder je 1000 Frauen. Dies Prüm je 100 Personen im erwerbsfähigen war der zweithöchste Wert aller rheinland- Alter 35 junge Menschen unter 20 Jahren pfälzischen Verwaltungsbezirke; er wurde gezählt (Rheinland-Pfalz: 32,5). nur durch Pirmasens übertroffen (1521 Kin- Der Altenquotient setzt die Bevölkerung der je 1000 Frauen). Im Landesdurchschnitt im Alter von 65 Jahren und mehr ins Ver- lag die Geburtenrate bei 1 339 Kindern je hältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen 1000 Frauen. Alter. Er dient als Kennzahl zur Beschreibung Anteil der Die altersstrukturelle Entwicklung im Eifel- von Aufwendungen für Transfers und Infra- unter 20-Jäh- struktureinrichtungen für ältere Menschen, rigen höher kreis verlief in den vergangenen Jahren etwas als im Landes- abweichend von der Landesentwicklung: In die im Wesentlichen durch die erwerbsfä- durchschnitt den letzten zehn Jahren ist der Anteil der hige Bevölkerung finanziert werden müssen. jungen Bevölkerung unter 20 Jahren an der Im Eifelkreis Bitburg-Prüm kamen 2009 auf Gesamtbevölkerung im Kreis mit –3 Pro- 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 35 zentpunkten etwas stärker gesunken als im Menschen im Alter ab 65 Jahren (Rheinland- Pfalz: 34,5). Land insgesamt (–2,4 Prozentpunkte). Den- noch lag dieser Anteil im Jahr 2009 mit 20,7 Nach der mittleren Variante der zweiten 2050: Bevölke- Prozent noch über dem Landesdurchschnitt rungsrückgang regionalisierten Bevölkerungsvorausbe- um rund rechnung des Statistischen Landesamtes1 16 Prozent 1 Vgl. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz 2050 – Zweite regio- erwartet nalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2006). Bad Ems 2007. könnte die Bevölkerungszahl des Eifelkreises

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Aufbau der Bevölkerung 2009 Langfristig deutliches Wirtschafts- G 2 nach Alter und Geschlecht wachstum

Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Landkreis trägt   "%%%%    2,1 Prozent   Wert aller Waren und Dienstleistungen, zur rheinland- !  "%% "#%# die innerhalb eines Jahres in einer Region pfälzischen Wertschöpfung erstellt worden sind – abzüglich der bei der #% "#"# bei Produktion verbrauchten Güter. Es ist somit $% "#&# ein wichtiges Maß für die gesamtwirtschaft- +% "#'# liche Leistungsfähigkeit einer Region. Im *% "#(# Eifelkreis Bitburg-Prüm wurde im Jahr 2008 )% "#)# ein nominales Inlandsprodukt von 2,21 Mil- (% "#*# liarden Euro erwirtschaftet. Das waren 2,1

'% "#+# Prozent des gesamten Bruttoinlandspro- dukts von Rheinland-Pfalz. Aktuellere Daten &% "#$# liegen nicht vor, da die Regionalisierung der "% "### Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen

&%% ")% "%% )% % )% "%% ")% &%% eine Vielzahl an statistischen Basisinfor-

         mationen erfordert, die erst mit einer Zeit- verzögerung von etwa zwei Jahren zur Ver- bis 2050 um knapp 16 Prozent sinken und fügung stehen. damit etwas stärker als im Landesdurch- Im Jahr 2008 stieg das nominale Brutto- Überdurch- schnitt (–15 Prozent). schnittliches inlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr Wirtschafts- im Eifelkreis Bitburg-Prüm um 1,9 Prozent wachstum im Die altersstrukturellen Verschiebungen wer- langfristigen (Rheinland-Pfalz: +2,2 Prozent). Im Jahr den dazu führen, dass sich der Anteil der Vergleich zuvor wurde für den Kreis mit +7,1 Prozent älteren Bevölkerung weiter erhöht, wäh- der höchste Zuwachs der letzten zehn Jahre rend der Anteil der jungen Menschen bzw. registriert. Gegenüber 1998 ist die Wirt- der Personen im erwerbsfähigen Alter sinkt. schaftsleistung im Eifelkreis um insgesamt Die Zahl der jungen Menschen unter 20 Jah- 29 Prozent gestiegen; das Wachstum in die- ren wird sich der Vorausberechnung zufolge sem Zeitraum lag damit deutlich über dem im Eifelkreis mit –37 Prozent etwas stärker Landesdurchschnitt von knapp 23 Prozent. verringern als im Landesdurchschnitt (–34 Prozent). Die Zahl der Personen im erwerbs- Der Zuwachs im Jahr 2008 gegenüber dem fähigen Alter dürfte im Kreis um 25,5 Pro- Vorjahr wurde sowohl von den Dienst- zent sinken (Rheinland-Pfalz: –26 Prozent). leistungsbereichen (Bruttowertschöpfung: Für die ältere Bevölkerung wird ein etwas +2,1 Prozent) als auch vom produzierenden schwächerer Anstieg als im Landesdurch- Gewerbe (Bruttowertschöpfung: +2 Prozent) schnitt erwartet. Unter den Annahmen der getragen. mittleren Variante wird sich die Zahl der Wird das Bruttoinlandsprodukt auf die Zahl Arbeitsproduk- tivität nähert Menschen im Alter ab 65 Jahren bis 2050 der Erwerbstätigen bezogen, die es erwirt- sich Landes- um 35 Prozent erhöhen (Rheinland-Pfalz: schaftet haben, ergibt sich ein Maß für die durchschnitt an +38 Prozent). Arbeitsproduktivität. Im Jahr 2008 erbrachte

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T 1 Ausgewählte Kennzahlen für den Eifelkreis Bitburg-Prüm im Kreis- und Landesvergleich

Eifelkreis Landkreise Merkmal Jahr Einheit Rheinland-Pfalz Bitburg-Prüm zusammen

Bevölkerung 2009 Anzahl 94 394 2 991 345 4 012 675 Veränderung 2000–2009 % -2,1 -1,2 -0,5 2006–2050 % -15,6 -14,9 -14,9 Bevölkerungsdichte1 2009 Einwohner je km² 58 159 202 Anteil an der Gesamtbevölkerung unter 20-Jährige 2009 % 20,7 20,0 19,4 20- bis 65-Jährige 2009 % 58,7 59,2 59,9 65-Jährige und Ältere 2009 % 20,6 20,8 20,7 Jugendquotient (unter 20-Jährige 2009 je 100 Personen 35,3 33,8 32,5 bezogen auf 20- bis 65-Jährige) Altenquotient (65-Jährige und Ältere 2009 je 100 Personen 35,1 35,2 34,5 bezogen auf 20- bis 65-Jährige) Natürlicher Saldo 2009 Anzahl -277 -10 695 -13 022 Wanderungssaldo 2009 Anzahl -174 -5 501 -2 813

Verfügbares Einkommen 2008 EUR je Einwohner 18 127 18 807 18 509 Dezember je 100 unter SGB-II-Quote2 3,3 x 7,3 2010 65-Jährige

Bruttoinlandsprodukt 2008 Mill. EUR 2 207 64 642 106 371 Veränderung 2007–2008 % 1,9 2,8 2,2 Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen 2008 EUR 55 639 55 764 57 267

Erwerbstätige am Arbeitsort 2008 1 000 39,7 1 159,2 1 857,5 je 1 000 Arbeitsplatzdichte3 2008 417 384 460 Einwohner Sozialversicherungspflichtig 2010 Anzahl 25 166 726 960 1 217 744 Beschäftigte Arbeitslosenquote4 März 2011 % 3,4 x 5,7 Arbeitslosenquote (15 bis unter 25 Jahre) März 2011 % 2,8 x 5,1 Arbeitslosenquote (55 bis unter 65 Jahre) März 2011 % 4,2 x 6,9

1 Gebietsstand 31.12.2009. – 2 Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II im November bezogen auf die Bevölkerung im Alter unter 65 Jahren zum 31.12.2009 – 3 Je 1 000 Einwohner der Durchschnittsbevölkerung. – 4 Zahl der Arbeitslosen bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen.

jeder im Eifelkreis arbeitende Erwerbstätige Die Arbeitsproduktivität ist in den verschie- Wirtschafts- struktur ein Bruttoinlandsprodukt von 55640 Euro. denen Wirtschaftssektoren unterschiedlich beeinflusst Der Wert entsprach damit in etwa dem hoch. So ist sie in den Dienstleistungsbe- Produktivität Durchschnitt der Landkreise (55760 Euro je reichen niedriger als im produzierenden Erwerbstätigen), lag aber unter dem Landes- Gewerbe, da dort die Kapitalausstattung der mittel (57 270 Euro je Erwerbstätigen). Arbeitsplätze höher ist. Zudem ist der Anteil Im langfristigen Vergleich ist der Pro-Kopf- der Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten in Wert in Bitburg-Prüm um gut 15 Prozent den Dienstleistungsbereichen deutlich höher gestiegen, im Landesmittel um zwölf Pro- als im produzierenden Gewerbe. Durch diese zent. Im Jahr 1998 lag die Arbeitsproduk- Einflussfaktoren fällt die Arbeitsproduktivi- tivität im Kreis noch um 5,6 Prozent unter tät in Regionen mit einem vergleichsweise dem Landesdurchschnitt, 2008 betrug der hohen Dienstleistungsanteil tendenziell Abstand nur noch 2,8 Prozent. niedriger aus als in Regionen mit einem

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G 3 Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen 1998–2008

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hohen Industrieanteil. Im Eifelkreis Bitburg- Die Struktur des Dienstleistungssektors hat Unternehmens- nahe Dienst- Prüm werden rund 59 Prozent der Wert- sich im Laufe der letzten zehn Jahre verän- leistungen schöpfung in den Dienstleistungsbereichen dert. Während der Anteil der konsumnahen immer stärker gefragt erwirtschaftet, im Landesdurchschnitt liegt Dienstleistungen, die vor allem von pri- der Anteil deutlich höher (66 Prozent). vaten Haushalten in Anspruch genommen werden, geringer wird, steigt die Nachfrage Um auch den Umfang der erbrachten Arbeit nach unternehmensbezogenen Dienstleis- zu berücksichtigen, kann die Stundenpro- tungen. Diese Entwicklung lässt sich auch duktivität – d.h. die Wirtschaftsleistung je im Eifelkreis Bitburg-Prüm beobachten: Den geleisteter Arbeitsstunde – berechnet wer- den. Mit 39,01 Euro je geleisteter Arbeits- stärksten Zuwachs bei den Dienstleistern stunde lag dieser Indikator im Eifelkreis hatte der Bereich „Finanzierung, Vermie- unter dem Landesdurchschnitt (40,80 Euro tung und Unternehmensdienstleister“ mit je Stunde). +36 Prozent gegenüber 1998 (Rheinland- Pfalz: +38 Prozent). Im Jahr 2008 hatte Anteil der Im Jahr 2008 wurden in Eifelkreis Bitburg- dieser Bereich einen Anteil von 23 Prozent Dienstleis- tungsbereiche Prüm insgesamt 1 176 Millionen Euro in an der gesamten Wertschöpfung des Kreises geringer als den Dienstleistungsbereichen erwirtschaf- (Rheinland-Pfalz: 25 Prozent). im Land tet, das waren 26 Prozent mehr als 1998 (Rheinland-Pfalz: +24 Prozent). Da die Wert- Mit einem Plus von 20 Prozent gegenüber schöpfung im produzierenden Gewerbe im 1998 konnten die öffentlichen und privaten gleichen Zeitraum jedoch deutlich stärker Dienstleister im Kreis ebenfalls ein deut- gestiegen ist (+39 Prozent), sinkt der Anteil liches Wachstum verzeichnen (Rheinland- der Dienstleistungsbereiche leicht (–1 Pro- Pfalz: +18 Prozent). Der Bereich trug 2008 zentpunkt gegenüber 1998). rund 22 Prozent zur Wirtschaftsleistung

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G 4 Bruttowertschöpfung 2008 nach Wirtschaftsbereichen

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des Eifelkreises bei (Rheinland-Pfalz: 24 Hier konnte im langfristigen Vergleich das Starkes Wachstum der Prozent). Auch im Dienstleistungsbereich mit Abstand höchste Wachstum verzeich- Industrie „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“ wurde net werden: Gegenüber 1998 hat die Wert- ein überdurchschnittliches Wachstum um schöpfung um 180 Millionen Euro bzw. 48 +20 Prozent gegenüber 1998 registriert Prozent zugenommen. Mit 28 Prozent hatte (Rheinland-Pfalz: +16 Prozent). Auf den das verarbeitende Gewerbe im Jahr 2008 Bereich entfielen 15 Prozent der Wertschöp- den höchsten Anteil an der Wirtschafts- fung (Rheinland-Pfalz: 17 Prozent). leistung des Kreises (Rheinland-Pfalz: 26 Prozent). Von besonderer Bedeutung sind Produzierendes Das produzierende Gewerbe trug im Jahr im Kreis das Ernährungsgewerbe, aber auch Gewerbe kann überdurch- 2008 insgesamt 717 Millionen zur Brutto- der Maschinenbau und die Metallindustrie. schnittliches wertschöpfung des Eifelkreises bei. Im lang- Wachstum Der Anteil des Baugewerbes an der Brutto- verbuchen fristigen Vergleich hat sich die Wertschöp- fung dieses Bereichs mit +39 Prozent stark wertschöpfung liegt im Eifelkreis bei 7,4 erhöht; der Anstieg liegt deutlich über dem Prozent und damit deutlich höher als im rheinland-pfälzischen Durchschnitt (4,7 rheinland-pfälzischen Durchschnitt von 18 Prozent). Prozent. Dadurch konnte das produzierende Gewerbe seinen Anteil an der gesamten Die Landwirtschaft hat im Eifelkreis Bitburg- „Grünes Gold“ – Bruttowertschöpfung gegenüber 1998 um Hopfenanbau Prüm einen vergleichsweise hohen Stel- in der Eifel 2,9 Prozentpunkte auf 36 Prozent erhöhen lenwert. Im Jahr 2008 wurden im Bereich (Rheinland-Pfalz: 32 Prozent). Das Wachs- „Land- und Fortwirtschaft; Fischerei“ 88 tum des produzierenden Gewerbes beruht Millionen Euro erwirtschaftet, das waren vor allem auf der dynamischen Entwicklung 4,4 Prozent der gesamten Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes. des Kreises. Einen größeren Beitrag leistete

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dieser Bereich nur in den Kreisen Alzey- Einkommen (Inländerkonzept) herangezogen Worms und Südliche Weinstraße (5,7 bzw. werden. Diese Kennzahl umfasst sämtliche fünf Prozent der Wertschöpfung). Während Erwerbs- und Vermögenseinkommen der im in diesen beiden Landkreisen der Wein- Eifelkreis Bitburg-Prüm lebenden Personen anbau von großer Bedeutung ist, findet sich zuzüglich der empfangenen Übertragungen im Eifelkreis das einzige Hopfenanbauge- – wie Renten, Arbeitslosengeld, Kindergeld biet in Rheinland-Pfalz. Das „grüne Gold“ usw. – und abzüglich der geleisteten Über- wird bei in der Nähe von Bitburg tragungen, wie insbesondere direkte Steuern angebaut und stellt auch ein Ausflugsziel für und Sozialbeiträge. Das verfügbare Einkom- Touristen dar. men entspricht also dem Einkommen, das den privaten Haushalten im Kreis zufließt Pro-Kopf-Einkommen unter dem und das sie für den Konsum oder die Ver- Landesdurchschnitt mögensbildung verwenden können. Damit Die beschriebenen Kennzahlen zur Einkom- spiegelt es auch die potenzielle Kaufkraft der Verfügbares mensentstehung werden nach dem Inlands- Einkommen als Menschen wider, die in der Region leben. Indikator für konzept abgegrenzt, d. h. sie weisen nach, Wohlstand und was im Landkreis erwirtschaftet worden ist. Insgesamt standen den privaten Haushal- Verfügbares Kaufkraft Einkommen Die Wirtschaftsleistung, die von Berufsaus- ten im Eifelkreis Bitburg-Prüm im Jahr 2008 überdurch- pendlern in anderen Verwaltungsbezirken 1,72 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit schnittlich gestiegen erbracht wurde, ist also nicht berücksichtigt. hatte der Kreis einen Anteil von 2,3 Prozent Die Leistung der Berufseinpendler ist jedoch an dem gesamten verfügbaren Einkommen enthalten. Aufgrund der relativ hohen in Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zum Vor- Pendlerzahl wird die Einkommenssituation jahr ist das verfügbare Einkommen im Eifel- der Einwohner des Eifelkreises durch diese kreis mit +4 Prozent stärker gestiegen als Kennzahlen alleine nur unzureichend abge- im Land insgesamt (Rheinland-Pfalz: +2,7 bildet. Als Maß für die Einkommenssituation Prozent). Im Zeitraum von 1998 bis 2008 lag der Bevölkerung kann daher das verfügbare der Zuwachs in Bitburg-Prüm mit +35 Pro-

G 5 Verfügbares Einkommen 1998–2008

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zent ebenfalls deutlich über dem rheinland- Wohngebäude 2010 nach Anzahl G 6 pfälzischen Durchschnitt (+26 Prozent). der Wohnungen

18 130 Euro Auf die Zahl der Einwohner bezogen ergibt je Einwohner   &  für Konsum sich im Eifelkreis im Jahr 2008 ein verfüg- und Sparen bares Einkommen in Höhe von 18130 Euro         pro Kopf. Damit lag das Einkommen je Ein-  wohner unter dem Durchschnitt aller Land- kreise (18 810 Euro) und auch unter dem    rheinland-pfälzischen Landesdurchschnitt      $&%  ' #  ( (18510 Euro). Im Vergleich zu 1998 ist das ! &"  $"& Pro-Kopf-Einkommen um 37 Prozent gestie-       gen, das war die höchste Zuwachsrate aller       Verwaltungsbezirke (Rheinland-Pfalz: +25       Prozent). Auch in den angrenzenden Land- kreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich bieten meist mehr Wohnfläche und stehen und Vulkaneifel wurden deutlich überdurch- auf größeren Grundstücksflächen. Je Ein- schnittliche Zuwachsraten registriert. Diese wohner des Eifelkreises stand Ende 2009 Kreise bilden die Grenzregion zum Großher- durchschnittlich eine Wohnfläche von 53,3 zogtum Luxemburg; sie profitieren von der Quadratmetern zur Verfügung (Rheinland- dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung Pfalz: 47,9 Quadratmeter). in Luxemburg. Im Jahr 1998 hatte das Pro- Insgesamt wurden im letzten Jahr im Eifel- Baugeneh- Kopf-Einkommen im Eifelkreis Bitburg-Prüm migungen als kreis 272 neue Wohngebäude genehmigt, den Landesdurchschnitt noch um fast elf Indikator für das waren 6,7 Prozent mehr als im Jahr Nachfrage nach Prozent unterschritten, 2008 waren es nur Wohnraum zuvor (Rheinland-Pfalz: 4,5 Prozent). Auch noch 2,1 Prozent. die Zahl der genehmigten Wohnungen hat Bauen und wohnen im Eifelkreis sich mit +14,5 Prozent überdurchschnitt- lich erhöht (Rheinland-Pfalz: +5,5 Prozent). Höchster Der Eifelkreis Bitburg-Prüm bietet attrak- Bezogen auf 10 000 Einwohner wurden im Anteil an tive Wohnbedingungen: Ende 2009 gab es Einfamilien- Eifelkreis Bitburg-Prüm 42,7 neue Woh- häusern im Eifelkreis Bitburg-Prüm 34240 Wohnge- nungen genehmigt, während landesweit bäude, davon waren fast 79 Prozent Einfami- auf 10000 Einwohner durchschnittlich nur lienhäuser, 16 Prozent Zweifamilienhäuser 19,8 genehmigte Wohnungen kamen. Auch und 4,8 Prozent Mehrfamilienhäuser mit in den angrenzenden Verwaltungsbezirken drei oder mehr Wohnungen. Damit weist Trier-Saarburg (38,5), Trier (34,1) und Bern- der Eifelkreis den höchsten Anteil an Einfa- kastel-Wittlich (29) lagen die Werte weit milienhäusern aller rheinland-pfälzischen über dem Durchschnitt. Verwaltungsbezirke auf, ein ähnlich hoher Wert wurde nur im Nachbarkreis Vulkan- Natur genießen eifel erreicht. Im Landesdurchschnitt lag der Anteil bei 69 Prozent. Das Leben im Ein- Der Tourismus ist im Eifelkreis Bitburg- familienhaus wird vielfach als Ausdruck von Prüm, wie in Rheinland-Pfalz insgesamt, Wohnqualität gesehen; Einfamilienhäuser ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mehr als

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Zu Fuß, mit ein Drittel der Gesamtfläche des Kreises, der dem Rad oder G 7 Gäste und Übernachtungen 2000–2010 hoch zu Ross zur Tourismusregion Eifel/Ahr gehört, ist von die Eifel Wald bedeckt. Schluchten, Täler und Berge entdecken geben der Landschaft ihren besonderen Reiz ''# "   ! und bieten ein eindrucksvolles Naturerleb- nis. Zahlreiche Naturpfade, Wander- und '#% Radwege geben Einheimischen und Gästen die Möglichkeit von der Hektik des Alltags '## zu entspannen. Landschaftlich besonders reizvoll sind beispielsweise die Kyllburger &% Waldeifel, die zum Naturpark Nordeifel gehörende Schneifel sowie im Südwesten &# der Naturpark Südeifel. $% Wonnemonat Mai: Das diesjährige Landesfest findet vom 28. Rheinland- 27. bis 29. Mai in Prüm statt. Die zweit- $# Pfalz-Tag in Prüm größte Stadt des Eifelkreises ist auch als „Abteistadt“ bekannt mit der St. Salvator # (### (##' (##( (##) (##* (##% (##+ (##, (##$ (##& (#'# Basilika – dem Wahrzeichen der Stadt – und     der ehemaligen Benediktinerabtei aus dem           18. Jahrhundert. Das umliegende Prümer Land bietet zahlreiche Möglichkeiten für Rad-, Reit- und Wandertouren. niedriger (23 Prozent). Die meisten auslän- dischen Touristen kamen 2010 aus Belgien Leichter Rück- Im Jahr 2010 kamen fast 298 700 Über- (45 Prozent) und aus den Niederlanden (36 gang der Besucherzahlen nachtungsgäste in den Eifelkreis. Gegenüber Prozent) in den Eifelkreis. dem Vorjahr ist das ein leichter Rückgang Die Übernachtungszahlen lagen 2010 mit Gäste bleiben (–0,1 Prozent). Im Land insgesamt ist die durchschnitt- rund 829600 Übernachtungen um 1,7 Pro- Zahl der Gäste um 2,2 Prozent gestiegen. lich 2,8 Tage zent unter denen des Vorjahres (Rheinland- Auch im langfristigen Vergleich gegenüber Pfalz: +1,3 Prozent). Im Schnitt blieben die dem Jahr 2000 sind die Besucherzahlen im Gäste 2,8 Tage; dies entspricht dem Landes- Eifelkreis Bitburg-Prüm etwas zurückgegan- gen (–0,6 Prozent), während die Entwicklung durchschnitt. Schon seit Jahren ist ein Trend im Land deutlich positiver ausgefallen ist zur Kurzreise zu beobachten. Verglichen mit (Rheinland-Pfalz: +8,8 Prozent). Der bishe- dem Jahr 2000 ist die durchschnittliche Ver- rige Höchststand wurde im Jahr 2008 mit weildauer der Gäste im Eifelkreis um 0,7 Tage 319 500 Gästen erreicht. gesunken (Rheinland-Pfalz: –0,3 Tage).

Hoher Anteil Mit etwa 66 Prozent stellen die Gäste aus Auf 100 Einwohner des Eifelkreises kommen Überdurch- ausländischer im Jahr 2010 etwa 317 Gäste. Damit war die schnittliche Gäste dem Inland die größte Besuchergruppe. Gäste- und Rund 34 Prozent der Gäste des Eifelkreises Gästeintensität die siebthöchste unter den Übernachtungs- intensität Bitburg-Prüm kommen aus dem Ausland; 36 rheinland-pfälzischen Verwaltungsbezir- im rheinland-pfälzischen Durchschnitt lag ken und deutlich höher als im Landesdurch- der Anteil ausländischer Touristen deutlich schnitt (197 Gäste je 100 Einwohner). Auch

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hinsichtlich der Übernachtungsintensität resvergleich hat die Zahl der sozialversiche- liegt der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 880 rungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Übernachtungen je 100 Einwohnern deut- im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit +5,4 Pro- lich über dem rheinland-pfälzischen Wert zent jedoch überdurchschnittlich zugelegt (542 Übernachtungen je 100 Einwohner) (Rheinland-Pfalz: +2,2 Prozent). und somit auf Rang fünf im Vergleich aller Verwaltungsbezirke. Wie in anderen Regionen, so hat auch im Eifelkreis die geringfügig entlohnte Be- Positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt schäftigung in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Gegenüber 2003 ist In zehn Jah- Im Jahr 2008 gab es im Eifelkreis Bitburg- ren wurden ein Anstieg um 38 Prozent zu verzeichnen Prüm Arbeitsplätze für 39 700 Menschen. etwa 4 200 (Rheinland-Pfalz: 32 Prozent). Laut Bundes- Arbeitsplätze Das waren etwa 500 bzw. 1,3 Prozent mehr geschaffen agentur für Arbeit gab es Mitte 2010 rund als 2007 (Rheinland-Pfalz: +1,5 Prozent). Im 9260 geringfügig entlohnte Beschäftigte im langfristigen Vergleich gegenüber 1998 sind Kreis. Etwa 70 Prozent von ihnen waren aus- 4200 neue Arbeitsplätze entstanden (+11,7 schließlich geringfügig entlohnt beschäftigt Prozent; Rheinland-Pfalz: +9,4 Prozent). (Rheinland-Pfalz: 68 Prozent). Unterdurch- Die absolute Zahl der Erwerbstätigen ist als schnittliche Zwischen dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und Starke Pendler- Arbeitsplatz- Indikator für die wirtschaftliche Leistungs- verflechtungen den umliegenden Regionen in Rheinland- dichte fähigkeit einer Region wenig aussagekräftig. Deshalb wird häufig die sogenannte Arbeits- Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt es enge platzdichte betrachtet. Sie bezieht die Zahl Verflechtungen der Arbeitsmärkte über soge- der Erwerbstätigen am Arbeitsort auf die nannte Berufspendler. Berufsauspendler sind Einwohnerzahl. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, kamen im 2008 auf 1 000 Einwohner 417 die im Eifelkreis Bitburg-Prüm wohnen, aber Erwerbstätige. Im Durchschnitt der Land- außerhalb des Kreises arbeiten; Berufsein- kreise liegt die Arbeitsplatzdichte bei 384 pendler arbeiten dagegen im Eifelkreis, woh- Erwerbstätigen je 1000 Einwohner (Rhein- nen aber jenseits der Kreisgrenze. land-Pfalz: 460 Erwerbstätige auf 1 000 Im Jahr 2010 pendelten rund 7 360 Beschäf- Auspendler- Einwohner). überschuss tigte aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm aus von 1 370 Beschäftigten Knapp 25 200 Der Großteil der Erwerbstätigen ist sozial- und nur knapp 5 990 Beschäftigte pen- sozialversiche- delten in den Kreis ein. Daraus ergibt sich rungspflichtig versicherungspflichtig beschäftigt (2008 Beschäftigte im Eifelkreis Bitburg-Prüm: 63 Prozent; ein Auspendlerüberschuss von rund 1 370 Rheinland-Pfalz: 65 Prozent). Im Jahr 2010 Beschäftigten. Bezogen auf 100 Beschäf- waren im Eifelkreis rund 25200 Menschen tigte mit Wohnort im Eifelkreis kommen in einem solchen Beschäftigungsverhältnis. 28 Auspendler. Von 100 Beschäftigten mit Zwischen Mitte 2009 und Mitte 2010 ist die Arbeitsort im Kreis sind 24 Berufseinpend- sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ler, haben also ihren Wohnort außerhalb des infolge der Erholung nach der Wirtschafts- Kreisgebietes. Ein Auspendlerüberschuss ist krise zwar um 0,7 Prozent gestiegen, jedoch typisch für ländliche Regionen. So weisen war der Anstieg geringer als in Rheinland- die Landkreise in der Regel eine höhere Aus- Pfalz insgesamt (+1,4 Prozent). Im Zehnjah- pendler- als Einpendlerquote auf.

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Einpendler nach und Auspendler aus dem Inlandskonzept (auch Arbeitsortkonzept) T 2 Eifelkreis Bitburg-Prüm 2010 beruht, können nur Einpendler aus dem Ausland nachgewiesen werden, Auspend- Einpendler1 Auspendler2 Herkunftsgebiet ler in das Ausland nicht. Nach einer Aus- Anteile Anteile Zielgebiet Anzahl Anzahl in % in % wertung des Statistikamtes in Luxemburg

Insgesamt 5 987 100 7 360 100 (STATEC) haben 6 950 Einwohner des Eifel- darunter kreises ihren Arbeitsplatz im Großherzog- Rheinland-Pfalz 4 339 72,5 5 849 79,5 tum Luxemburg. Vulkaneifel 1 679 28,0 1 057 14,4 Bernkastel-Wittlich 975 16,3 935 12,7 Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil der Niedrigste Trier-Saarburg 848 14,2 676 9,2 Arbeits- Arbeitslosen an allen zivilen Erwerbsper- losenquote Trier 580 9,7 2 690 36,5 des Landes Nordrhein-Westfalen 696 11,6 823 11,2 sonen an. Sie lag im Jahr 2010 im Eifelkreis Bitburg-Prüm bei 3,3 Prozent; das war die 1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2010, die im Eifel- kreis Bitburg-Prüm arbeiten, aber nicht wohnen. – 2 Sozialversicherungs- niedrigste Quote aller rheinland-pfälzischen pflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2010, die im Eifelkreis Bitburg-Prüm wohnen, aber zur Arbeit über die Kreisgrenzen hinaus fahren. Verwaltungsbezirke (Rheinland-Pfalz: 5,7 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Prozent). Auch in den angrenzenden Land- kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel- Wittlich lag die Arbeitslosigkeit auf ähnlich Von den Auspendlern haben 79 Prozent niedrigem Niveau (3,5 bzw. 3,8 Prozent). ihren Arbeitsplatz in anderen Verwaltungs- Nachdem die Arbeitslosigkeit im Jahr 2009 bezirken von Rheinland-Pfalz, elf Prozent im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise arbeiten in Nordrhein-Westfalen. etwas gestiegen war, konnte im vergangenen Mehr als Besonders starke Pendlerverflechtungen gibt Jahr ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte ein Drittel der Auspendler es mit der kreisfreien Stadt Trier; 37 Prozent registriert werden (Rheinland-Pfalz: –0,4 arbeitet in Trier der Auspendler haben dort ihren Arbeits- platz. Rund 14 Prozent der Auspendler G 8 Arbeitslosenquote1 2000–2010 sind im Landkreis Vulkaneifel tätig, 13 Pro- zent in Bernkastel-Wittlich und neun Pro- zent im Kreis Trier-Saarburg. *)  (( Der Großteil der Einpendler (72 Prozent) ( kommt aus dem rheinland-pfälzischen ' ' Umland, zwölf Prozent aus Nordrhein-West-   falen und zwei Prozent aus Hessen. Die meis-  ' ten Beschäftigten (28 Prozent) pendeln aus  dem angrenzenden Landkreis Vulkaneifel + ein, 16 Prozent kommen aus Bernkastel-      !"  & Wittlich, 14 Prozent aus Trier-Saarburg und  zehn Prozent aus der kreisfreien Stadt Trier. % *

Enge Verbin- Die beschriebenen Zahlen beruhen auf der ) dung zum ))) ))* )) )) ))+ )) )) ))' ))( )) )*) Arbeitsmarkt Beschäftigungsstatistik der Bundesagen-   !  %"%# $    Luxemburg tur für Arbeit. Da diese Statistik auf dem

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Prozentpunkte). Auch die aktuellen Monats- der Wert mit 7,3 Prozent mehr als doppelt werte zeigen eine positive Entwicklung: Im so hoch. März 2011 waren im Kreis 3,4 aller zivilen Erwerbspersonen als arbeitslos registriert Fazit (Rheinland-Pfalz: 5,7 Prozent), das sind 0,4 Der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist geprägt Prozentpunkte weniger als im März 2010 durch seine landschaftlich reizvolle Lage (Rheinland-Pfalz: –0,5 Prozentpunkte). im äußersten Westen des Landes. Im Zuge Arbeitslosen- Die strukturelle Analyse der Arbeitslosigkeit fortschreitender Globalisierung und grenz- quoten Jüngerer und Älterer zeigt für den Eifelkreis Bitburg-Prüm sowohl überschreitender Zusammenarbeit hat sich ebenfalls unter bei den jüngeren als auch bei den älteren diese Randlage in eine zentrale Lage im EU- dem Landes- durchschnitt Menschen eine unterdurchschnittliche Raum verwandelt und bietet gute Chancen Arbeitslosenquote. Der Anteil der Arbeits- im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwick- losen bei den 15- bis unter 25-Jährigen lung. Im langfristigen Vergleich ist die Wirt- lag im März 2011 im Kreis bei 2,8 Prozent schaft des Eifelkreises überdurchschnittlich (Rheinland-Pfalz: 5,1 Prozent). Die Arbeits- stark gewachsen. Der Arbeitsmarkt zeigt losenquote bei den 55- bis unter 65-Jährigen ebenfalls ein positives Bild: Der Eifelkreis hat liegt mit 4,2 Prozent ebenfalls deutlich unter die geringste Arbeitslosenquote des Landes. dem Landesmittel (6,9 Prozent). Im Ver- Die hohe Zahl von Auspendlern sowie die gleich der 36 Verwaltungsbezirke war dies rege Bautätigkeit zeigt die Attraktivität des jeweils die niedrigste Quote. Kreises als Wohnort. Die SGB-II-Quote bezieht die Zahl der Emp- fänger (erwerbsfähige und nicht erwerbs- Simone Emmerichs, Diplom-Be- fähige Hilfebedürftige) von Leistungen nach triebswirtin (FH), ist Mitarbeiterin dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) auf 100 im Referat Analysen, Volkswirt- Einwohner im Alter von unter 65 Jahren. schaftliche Gesamtrechnungen, Im Dezember 2010 waren 3,3 Prozent der Veröffentlichungen, Europaange- Einwohner des Eifelkreises unter 65 Jahren legenheiten, Forschungsdatenzen- auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen; trum. im rheinland-pfälzischen Durchschnitt lag

In der Reihe Rheinland-Pfalz regional sind bereits folgende Beiträge in den Statistischen Monatsheften erschienen:

6 6/2007 Landkreis Birkenfeld 6 9/2009 Kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein 6 9/2007 Kreisfreie Stadt Trier 6 5/2010 Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße 6 5/2008 Landkreis Ahrweiler 6 8/2010 Rhein-Hunsrück-Kreis 6 7/2008 Kreisfreie Stadt Mainz 6 2/2011 Kreisfreie Stadt Speyer 6 6/2009 Landkreis Bad Kreuznach 6 3/2011 Kreisfreie Stadt Koblenz Diese Beiträge und unser umfangreiches Datenangebot auf regionaler Ebene finden Sie unter www.statistik.rlp.de/ regionaldaten.

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