Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Demokratie will gelernt sein gelernt will Demokratie 2018 Geschäftsbericht Vorwort

„2018 – Demokratie will gelernt sein.“

Demokratie ist kein Geschenk, und Politische Bildung ist notwendiger denn je. Denn es verschiebt sich nämlich gerade was im Staate Deutschland. Nicht nur bei uns; der Ausblick für die Demokratie auf dem gesamten Globus ist schon seit einiger Zeit auf „negativ“ gestellt. Russland: Experiment Demokratie gescheitert. Ukraine: instabil und im Kriegszustand. Türkei: Militärputsch abgewendet, eine Diktatur ist etabliert. Ägypten nach dem Arabischen Frühling: Diktatur geblie- ben. Naher Osten und Nordafrika: eine Kette von gescheiterten Staaten. Süd- afrika: von Korruption fast zerfressen. Indien: dasselbe. Philippinen: ein demo- kratisch gewählter Diktator entscheidet tagtäglich über Leben und Tod, niemand stoppt ihn. ailand: Militärdiktatur. Brasilien: am wirtschaftlichen und politischen Abgrund. Venezuela: im Chaos versunken. Mexiko: von Kriminalität durchsetzt. Die USA: Regiert von einem Präsidenten, für den stän- diges Lügen ein legitimes Mittel der Kommunikation ist. China: stabil, aber in der Einparteien-Diktatur. Po- len und Ungarn: autokratisch regiert, Pressefreiheit weitgehend zerschlagen, Unabhängigkeit der Justiz prak- tisch nicht mehr vorhanden. Italien: Populisten und Nationalisten an der Macht. Großbritannien: raus aus der Europäischen Union mit ungewissem Ausgang. In den genannten Ländern allein lebt etwa die Hälfte der Welt- bevölkerung. In der Gesamtschau ist das alles andere als eine beruhigende Zustandsbeschreibung. Dazu kom- men noch die vielen weiteren Länder, in denen ständige Armut herrscht. Man darf sich nichts vormachen: Der Nationalismus ist weltweit dramatisch auf dem Vormarsch; die Demo- kratie ist in Gefahr – ohne Fragezeichen. Ja, sie ist es. Ich kenne etliche dumme Sätze, die auch von intelligenten Personen ab und an zitiert werden. Einer davon lau- tet: „Geschichte wiederholt sich nicht“. Ja, woher wollen wir das denn wissen? Kein Mensch kann das behaup- ten, weil keiner die Zukunft kennt. Es könnte sehr wohl sein, dass sich Geschichte wiederholt. Zumindest läuten bei mir die Alarmglocken: Linke und rechte Populisten und auch Radikale und Extremisten arbeiten zusammen, um die Demokratie zu zerstören. Nationalisten bestärken sich über alle Ländergrenzen hin- weg darin, wichtige transnationale Institutionen zu bekämpfen und zu schwächen. Sie tarnen sich, wie das Na- tionalisten schon immer getan haben, als „Patrioten“ und Wahrer der Werte des christlichen Abendlandes; mit dem Christentum haben sie rein gar nichts am Hut. Sie biegen die Wahrheit bis es quietscht, Stichwort „alterna- tive Fakten“. Die demokratischen Parteien laufen den emen der Nationalisten hinterher. Das alles läuft gerade ab. Und das alles ist in der Geschichte schon abgelaufen. Hatten wir schon, und danach kam noch einiges dazu: Kaum war die Demokratie besiegt, haben die neu an die Machtgekommenen ihre vormaligen Bündnispartner zu Feinden erkoren und deren Spitzen eingesperrt. Die Nationalisten aller Seiten wandten sich plötzlich gegeneinander und führten Kriege; logisch, wenn jedes Land für sich immer „zuerst“ und vor allen anderen kommt. „Die da oben“ waren in ihren Führerbunkern gut ge- schützt, das angeblich so „geliebte Volk“ wurde auf den Schlachtfeldern verheizt: erschossen, vergast, abgesto- chen, verbrannt, weggemetzelt. Manche nennen das jetzt einen „Vogelschiss“ der Geschichte. Wir müssen es endlich wieder in die Köpfe der Menschen hinein bekommen, was Nationalismus und Diktatur bedeuten: Sie bedeuten Krieg und Zerstörung, Armut und Elend. Das ist für mich die zentrale Herausforderung der politischen Bildung in den kommenden Jahren. Natürlich nicht, indem wir den Men- schen ständig Angst machen; das tun andere schon zur Genüge. Sondern indem wir ihnen die Vorzüge der Demokratie, der Menschenrechte, des friedlichen Miteinanders, des Kompromisses und der Rechtsstaat- lichkeit vermitteln. Das ist und bleibt die Kernaufgabe der politischen Bildung.

Lothar Frick Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg INHALT

Inhalt

1. Schlaglichter 1.1 Organisatorische Veränderungen ...... 4 1.2 Ausgewählte Veranstaltungen ...... 7

2. Schwerpunkte 2.1 Bundestagswahl 2017 ...... 12 2.2 Präsidentschaftswahl in Frankreich ...... 16

3. Demokratie stärken 3.1 Stabstelle „Demokratie stärken!“ ...... 18 3.2 Projekt „Läuft bei Dir! Werte. Wissen. Weiterkommen.“ ...... 20 3.3 Team meX ...... 22 3.4 Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe ...... 24

4. Arbeitsfelder 4.1 Schülerwettbewerb des Landtags ...... 26 4.2 Freiwilliges Ökologisches Jahr ...... 30 4.3 Gedenkstättenarbeit ...... 34 4.4 Servicestelle Friedensbildung ...... 38

5. Themen 5.1 Baden-Württemberg ...... 42 5.2 Integration ...... 46 5.3 Medienpädagogik ...... 48 5.4 Europa und Internationales ...... 50 5.5 Bildungsreisen ...... 54

6. Adressaten 6.1 Politische Grundbildung ...... 56 6.2 Menschen in prekären Lebenslagen ...... 58 6.3 Kinder und Jugendliche ...... 60 6.4 Schule und kommunale Jugendbeteiligung ...... 62 6.5 Schülerinnen und Schüler...... 64 6.6 Frauen ...... 68

7. Gedrucktes und Digitales 7.1 Publikationen ...... 77 7.2 Internet ...... 78 7.3 Soziale Netzwerke ...... 82 7.4 E-Learning ...... 84

8. Tagungszentrum „Haus auf der Alb ...... 88

9. Kommunikation, Marketing und Vertrieb ...... 92

LpB-Organigramm (S. 5), Der Beutelsbacher Konsens (S. 25 ), So erreichen Sie uns (S. 41) Bekanntmachung des Landtagspräsidenten (S. 98) INHALT UND IMPRESSUM

ANHANG (ab Seite 100) 1. Zahl der Veranstaltungen 2013 bis 2017 2. Zahl der Teilnehmenden 2013 bis 2017 3. Teilnehmende nach Veranstaltungsarten 2017 4. Veranstaltungen nach Arten 2017 5. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2017 6. Veranstaltungen nach Themen 2017 7. Veranstaltungen nach Dauer 2017 8. Veranstaltungen nach Geschlecht und Arten 2017 9. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2013 bis 2017 10. Erlöse nach Einnahmearten 2013 bis 2017 11. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2017 12. Produktorientierte Kennzahlen 2012 bis 2017 13. Personalstruktur zum 1.1.2018 14. Mitglieder des Kuratoriums 15. Weitere Gremien der Landeszentrale • Beirat Reihe DEUTSCHLAND & EUROPA • Redaktion Zeitschrift POLITIK & UNTERRICHT • Förderbeirat Gedenkstättenarbeit • Beirat Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung • Beirat des Projekts der Baden-Württemberg Stiftung .„Mit Zivilcourage gegen Extremismus“ • Beirat / Steuerungsgruppe der Servicestelle Friedensbildung • Mitgliedschaft in externen Gremien 16. Partnerinnen und Partner (Auswahl) 17. Adressen der Zentralen für politische Bildung

Geschäftsbericht 2018

Herausgegeben von der Direktor Lothar Frick Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Redaktion: Werner Fichter Layout/Satz: Klaudia Saupe Lautenschlagerstraße 20, 70173 Telefon 07 11/16 40 99-0, Fax -77 Bilder: LpB, soweit nicht anders angegeben E-Mail: [email protected] Internet: www.lpb-bw.de September 2018 1.KAPITELTHEMA SCHLAGLICHTER

1.1 Organisatorische Veränderungen

Ankommen – Eingangsbereich der LpB in der Lautenschlagerstraße: Foto: LpB Beständig ist nur der Wandel Im letzten Geschäftsbericht stand: „Alles neu: Kuratorium, Standort, Erscheinungsbild: Neben den neuen politischen Rahmenbedingungen durch das Ergebnis der Landtagswahl vom 13. März 2016 stand für die Stuttgarter Dienststellen der LpB im September 2016 ein Umzug an – von der Staf- flenbergstraße bzw. der Paulinenstraße in die Lautenschlagerstraße nahe dem Hauptbahnhof. (…) 2016/2017 wurde zudem Schritt für Schritt ein neues Erscheinungsbild eingeführt.“ Mit dem Ablauf bisheriger Projekte (z.B. „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“) und dem Einrichten neuer Projekte (z.B. „Aktionsprogramm Demokratie“) fand der Wandel im Be- richtsjahr seine Fortsetzung. Hinzu kamen personelle Veränderungen, die strukturelle Anpassungen zur Folge hatten.

Personelle Veränderungen lung 2 „Haus auf der Alb“. Er übernahm auch und strukturelle Anpassungen die Leitung des FB „Gesellschaft und Politik“. Seinen bisherigen FB „Politik & Unterricht“ hat Im Juni 2017 und Januar 2018 wurden die langjäh- zum 1. Mai 2018 Robby Geyer von der Außen- rigen Mitarbeiter Wolfgang Hesse (Fachbereich/FB stelle Heidelberg übernommen. „Internationale Politik und Friedenssicherung“ so- 3. Der FB „Servicestelle Friedensbildung“ wurde wie FB „Integration und Migration“) und Dr. Mar- zum 1. Januar 2018 vom Haushaltsgesetzgeber kus Hug (Abteilungsleiter „Haus auf der Alb“ und verstetigt und ab 1. Februar 2018 in die Abtei- FB „Gesellschaft und Politik“) in den Ruhestand lung 2 „Haus auf der Alb“ integriert. Der bis- verabschiedet. Diese personellen Veränderungen herige FB „Internationale Politik und Friedens- hatten strukturelle Anpassungen zur Folge: sicherung“ wurde in den FB „Europa – Einheit 1. Das Tagungszentrum „Haus auf der Alb“ wurde und Vielfalt“ eingegliedert. Der FB „Europa – zum 1. Februar 2018 in die Abteilung 1 „Zen- Einheit und Vielfalt“ wurde umbenannt in „Eu- traler Service“ integriert. Zuständiger Abtei- ropa und Internationales“. lungsleiter ist Kai-Uwe Hecht. Im Zuge der or- 4. Die LpB hat zudem zwei neue Fachbereiche ein- ganisatorischen Anbindung des Tagungszen- gerichtet, für die der Haushaltsgesetzgeber ab trums an die Abteilung 1 wurde die Leitung des 2018 dauerhaft Geld und Stellen zur Verfügung Tagungszentrums an Nina Deiß (50%) und Ju- stellt: den Fachbereich „Social Media“ und den lia Telegin (100%) als „Doppelspitze“ übertra- Fachbereich „Politische Tage Nordwürttem- gen. berg“. 2. Mit Wirkung vom 1. Februar 2018 wurde Prof. 5. Seit 1. September 2017 beschäftigt die LpB zwei Dr. Reinhold Weber Nachfolger von Dr. Mar- FSJlerinnen, die am Empfang und im Shop am kus Hug als Leiter der neu strukturierten Abtei- Hauptsitz in Stuttgart hilfreiche Arbeit leisten.

4 ORGANIGRAMM DER LPB Stand: September 2018

Stand: 01.09.2018 ORGANIGRAMM DER LPB

Landtag von Baden-Württemberg Kuratorium

Stabsstelle Kommunikation und Marketing Direktor Sonderfunktionen: Werner Fichter (Leitung) Lothar Frick Personalratsvorsitzender: Torsten Böhm Daniel Henrich Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen: Gertraude Hermann Stellvertretender Direktor Dr. Iris Häuser Karl-Ulrich Templ Schwerbehindertenbeauftragter des Arbeitgebers: Stabsstelle „Demokratie stärken“ Büro des Direktors Kai-Uwe Hecht Sabina Wilhelm Extremismusprävention Beauftrage für Chancengleichheit: Stefanie Hofer Hella Helfrich Felix Steinbrenner (Leitung) Behördlicher Datenschutzbeauftragte: Elena Lauk Tamara Mürter Aktionsprogramm Demokratie Sicherheitsbeauftragte: Wigand Begemann (Stuttgart), Stefanie Beck Stabsstelle Projekt Erstwählerkampagne Torsten Böhm (Heidelberg), Erika Höhne (Freiburg), Stefanie Hofer, Matthias Kathan Harald Seidel (Bad Urach) „Wählen ab 16“ zur Kommunalwahl 2019 Anja Grandke, Susanne Kluson Thomas Franke Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbe- Team meX Vatan Ukaj handlungsgesetz: Frau Sabrina Gogel Daniel Can Jana Ilg Yagmur Koreli

Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Zentraler Service Haus auf der Alb Demokratisches Engagement Medien u. Methoden Kai-Uwe Hecht (Abteilungsleiter) (Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach) Sibylle Thelen (Abteilungsleiterin) Karl-Ulrich Templ (Abteilungsleiter) Haushalt und Controlling Prof. Dr. Reinhold Weber Gedenkstättenarbeit Gudrun Gebauer Digitale Medien (Abteilungsleiter) Sibylle Thelen Karl-Ulrich Templ Sabah Akman Andreas Schulz Rebecca Beiter, Susanne Kluson Gesellschaft u. Politik und Erika Riegg Wolfgang Herterich, Jennifer Krug, Landeskundliche Schriftenreihe Irene Rüber Jeanette Reusch-Mlynárik (Bad N.N. Prof. Dr. Reinhold Weber Christina Schneider Urach) Personal Christine Kuntzsch Gordana Schumann Klaudia Saupe Sabina Gogel Schule u. Bildung Barbara Bollinger Sabah Akman Robert Feil Schülerwettbewerb Patricia Niehaus-Burkhardt Claudia Bayraktar des Landtags Red. Bürger & Staat u. Didaktische Organisation/Innerer Dienst Integration u. Migration Monika Greiner Reihe Tamara Mürter Robert Feil Stefanie Thiele Prof. Siegfried Frech Wigand Begemann Monika Selmeci Claudia Kornau Barbara Bollinger Jennifer Krug, Christine Kuntzsch Irene Rüber Red. Deutschland & Europa N.N. Europa – Einheit u. Vielfalt Freiwilliges Jürgen Kalb Information und Kommunikation Thomas Schinkel Ökologisches Jahr Verena Richter-Demel Wolfgang Herterich N.N. Steffen Vogel Red. Politik & Unterricht Siegfried Kloske (Bad Urach) Claudia Bayraktar Max Kemmner Robby Geyer Klaudia Saupe Christine Kuntzsch Lea Oldenburg Sylvia Rösch Servicestelle Friedensbildung Stefan Paller Tagungszentum Claudia Möller Michael van den Eycken Red. Unterrichtsmedien Haus auf der Alb Sonja Danner Maria Ochedowski Michael Lebisch (Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach) Barbara Bollinger Nina Deiß und Julia Telegin (Leitung) Frauen u. Politik Beate Dörr E-Learning Haus- u. Belegungsmanagement Sabine Keitel Sabine Keitel Nina Deiß Gordana Schumann Sylvia Rösch Julia Telegin Social Media Alexandra Przirembel Jugend u. Politik Bianca Braun Empfang Angelika Barth Kata Kottra Christian Römhild Christiane Franz N.N. Karin Schüle Johannes Ulbrich Martina Siegel-Ginzinger Claudia Kornau Regionale Arbeit Haustechnik Politische Landeskunde Ralf Kicinski Dr. Iris Häuser Außenstelle Freiburg Harald Seidel Verena Richter-Demel (Bertoldstraße 55, 79098 Freiburg) Hauswirtschaft Prof. Dr. Michael Wehner Aylin Krohmer Thomas Waldvogel Manuela Kinzelmann Erika Höhne Teilbereich Küche Birgit Schäfer-Ruh Walttraud Hölz Jetesa Golla Außenstelle Heidelberg Elma Corovic (Plöck 22, 69117 Heidelberg) Ingrid Kabelitz Robby Geyer Heide Massier-Boßler Stefan Artmann Regine Schnitzer Torsten Böhm Irmtraud Steudle Politische Tage für Schüler*innen, Teilbereich Reinigung Veranstaltungen für Schulbereich Pinbangon Büchler Regierungsbezirk Stuttgart Cornelia Hartmann Krystyna Lenart Thomas Franke Belkize Lugoli Elena Lauk Lena Schnizler Regierungsbezirk Tübingen Nadja Schönfeld NN Rebecca Tietz Teilbereich Ausbildung NN Michael Klaß

5 1. SCHLAGLICHTER

In den Ruhestand verabschiedet (v. l.): Dr. Markus Hug und Wolfgang Hesse.

Letzte Abteilungsleitersitzung mit Dr. Markus Hug am 23. Januar 2018 (v. l.): Lothar Frick (Direktor), Sibylle Thelen (Abteilungsleiterin 3), Karl-Ulrich Templ (Stellvertretender Direktor, Abteilungslei- ter 4), Kai-Uwe Hecht (Abteilungsleiter 1), Dr. Markus Hug (Abteilungsleiter 2), Sa- bina Wilhelm (Referentin des Direktors), Werner Fichter (Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Marketing).

Bauliche Veränderungen

1. In der Außenstelle Heidelberg erwartet die Gäste seit Dezem- ber 2017 ein neuer Shop und ein größerer Seminarraum. Beide sind barrierefrei über die Straße „Plöck“ zugänglich. Damit ist die LpB jetzt im Straßenbild besser erkennbar, sodass sich inzwischen schon viele „Neulinge“ in die Au- ßenstelle „verirrt“ haben. Panoramabild Shop Heidelberg

2. Die Außenstelle Freiburg arbeitet an der Umsetzung des neuen Cor- porate Designs bei der Gestaltung der Räume und des Foyers. Weiter wurden Sicherheitsvorgaben hin- sichtlich Brandschutz und Ret- tungswegen umgesetzt Die neue „Lounge“ ist fertiggestellt und kann für Seminare belegt werden. 3. Das unter Denkmalschutz ste- hende Haus auf der Alb wird seit Jahren schrittweise saniert und re- noviert. Neu gestaltetes Gartengeschoss im Tagungszentrum. Foto: Gerd Jütten

6 1.SCHLAGLICHTER

Neu an den Gymnasien – der Gemeinschaftskundepreis der Landeszentrale

Ein Preis für die Klassenbesten im dung verliehen. 123 Abiturienten Wahlkernfach Gemeinschaftskun- und Abiturientinnen konnten die Ur- de bei der Abi-Feier? Gab es bisher kunde und das dazu gehörige Buch nicht. Eigentlich ein Unding. Das erstmals in Empfang nehmen. Aber haben wir geändert, mit Unterstüt- nicht nur gute Noten geben den Aus- GEMEINSCHAFTSKUNDE-PREIS

In Anerkennung für herausragende Leistungen im zung des Kultusministeriums und schlag – gefragt ist auch persönliches Fach Gemeinschaftskunde erhält

Vorname Name des Schüler/Schülerin der Schulverwaltungen in den Re- Engagement in Politik und Gesell- Name der Schule Ort

den Gemeinschaftskundepreis der Landeszentrale für gierungspräsidien. Seit diesem Jahr schaft. Das wird von fast allen Preis- politische Bildung Baden-Württemberg. wird der Gemeinschaftskundepreis trägerinnen und Preisträgern deutlich Stuttgart, 1. Juni 2018 der Landeszentrale für politische Bil- übererfüllt. Tolle junge Leute! Lothar Frick, Direktor

1.2 Ausgewählte Veranstaltungen

Tagungsmappen der LpB. Foto: LpB

Vielfältige Themen und Adressaten Die Landeszentrale hat im Berichtsjahr 2017 über 1.200 Veranstaltungen mit mehr als 60.000 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Der vorliegende Geschäftsbericht gewährt Einblicke in die Vielfalt von Themen und Adressaten. Im folgenden Kapitel finden sich herausragende Beispiele für Veranstaltungsformate, Kooperationspartner und Akteure.

Jahreskonferenz der Zentralen: „Demokratie in schwierigen Zeiten“

Einmal im Jahr tre en sich Kol- renz“ jeweils am Hauptsitz einer der Krüger, konnten am 6./7. Novem- leginnen und Kollegen aus den Einrichtungen statt. Nach 2009 war ber 2017 rund 100 Fachleute in den Landeszentralen und der Bundes- die LpB Baden-Württemberg erneut neuen Räumen in Stuttgart begrü- zentrale für politische Bildung zum Gastgeberin des einstmals „Koordi- ßen. Alle 16 Landeszentralen waren Informationsaustausch und um He- nierungskonferenz“ genannten Tref- vertreten, und auch die Bundeszen- rausforderungen und Perspekti- fens. LpB-Direktor Lothar Frick trale war mit mehreren Kolleginnen ven ihrer Arbeit zu besprechen. Im und der Präsident der Bundeszen- und Kollegen vor Ort. Wechsel  ndet diese „Jahreskonfe- trale für politische Bildung, omas

7 1. SCHLAGLICHTER

• Podiumsdiskussion der Flüchtlingspolitik, zu meistern. Die Workshops im Einzelnen: „Populisten contra Journalismus, po- Den Berichten aus der kommunalen • Integration von türkeistämmigen litische Bildung und Wissenschaft – Praxis folgte unter der Moderation Menschen in Deutschland was tun?“, so der Titel der Podiums- von Maria Wetzel, Redakteurin von • „Wie ticken Rußlanddeutsche?“ diskussion zum Auftakt. Zu den ak- Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter • Friedensbildung in Schule und tuellen Schlag- und Reizworten von Nachrichten, ein reger Austausch, bei Zivilgesellschaft der „Lügenpresse“, den „Polit-Ozie- dem u. a. die Bedeutung von gemein- • Die Online-Instrumente „Debat- ren“ oder den „alternativen Fakten“ schaftsstiftenden Erfahrungen vor O-Meter“ und „Kandidat-O-Mat“ sprachen Rainer Pörtner, Ressortchef Ort unterstrichen wurde. in der politischen Bildung Politik von Stuttgarter Zeitung und • Empfang • Inklusive politische Bildung Stuttgarter Nachrichten, die Leite- • Planspiele in der politischen Nach dem abendlichen Empfang rin der Brandenburgischen Landes- Bildung zentrale für politische Bildung, Dr. durch Landtagsdirektor Berthold Martina Weyrauch, sowie Prof. Dr. Frieß im Landtag von Baden-Württ- • Abschluss Frank Brettschneider, Kommunikati- emberg konnte das dort vor wenigen Den abschließenden Mittagsimbiss onswissenschaftler an der Universität Monaten erönete Besucher- und nutzten viele Kolleginnen und Kol- Hohenheim. Sibylle elen von der Medienzentrum besichtigt werden. legen zum informellen Austausch, LpB moderierte die Veranstaltung. • Workshops auch über manche esen, die im Verlauf der beiden Tage geäußert • Talkrunde Der zweite Tag stand im Zeichen von wurden. Dass die Zeiten für die De- In der anschließenden Talkrun- 6 Workshops. In kleinen Runden, mokratie schwieriger geworden sind, de diskutierten und von einem Experten-Duo moderiert, darüber war man sich einig. Verza- Richard Arnold, Oberbürgermeister erfolgten Bestandsaufnahmen zu ak- gen muss die politische Bildung des- der Städte Tübingen und Schwäbisch tuellen emen. Es konnten Beispiele halb nicht - ganz im Gegenteil, sie Gmünd, wie Kommunen Impulse guter Praxis vorgestellt oder Ansätze hat genügend zu tun. geben können, um gegenwärtige He- zum besseren Zugang zu bestimmten rausforderungen, beispielsweise in Zielgruppen diskutiert werden.

Kommunen als Impulsgeber? Richard Arnold (Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd), Moderatorin Maria Wetzel (Redakteu- rin Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Boris Palmer (Oberbürgermeister der Stadt Tübingen) und LpB-Direktor Lothar Frick (von links)

8 1. SCHLAGLICHTER

Jugendlandtag 2017: „Was uns bewegt – darauf kommt es an“

Jugendlandtag 2017

Rund 125 Jugendliche aus ganz Ba- Landtags von Baden-Württemberg sten Tages waren alle fünf Vorsit- den-Württemberg sind in den Land- in Zusammenarbeit mit dem Lan- zenden der Landtagsfraktionen und tag gekommen und haben die Gele- desjugendring Baden-Württemberg Regierungsmitglieder mit dabei. Am genheit genutzt, „ihre“ Anliegen in e. V., dem Ring politischer Jugend zweiten Tag konnten die Delegier- den Mittelpunkt zu rücken: „Was und der Landeszentrale für poli- ten u. a. die jugendpolitische Debat- uns bewegt - darauf kommt es an“, tische Bildung (LpB). te im Landtag live mitverfolgen. Mit so das Motto des Jugendlandtags In Workshops zu den emen Bil- der Unterzeichnung des Abschluss- von 7. bis 8. November 2017. Die dung, Mobilität, Migration, Um- kommuniqués endete das Treen, jungen Frauen und Männer wur- welt und Nachhaltigkeit oder „Zu- nicht aber der initiierte Prozess. Das den als Delegierte nach Stuttgart kunft der Demokratie“ erarbeiteten Kommuniqué regelt die weitere Zu- entsandt: aus 23 regionalen Jugend- die Jugendlichen ihre Positionen sammenarbeit mit den Kooperati- konferenzen in verschiedenen Stadt- und Wünsche, zunächst unterei- onspartnern verbindlich. So wird und Landkreisen, bei denen sich ins- nander, dann in Gesprächen und im Herbst 2018 unter dem Titel „Ju- gesamt bereits über 2.000 Teilneh- Diskussionen mit Abgeordneten. gend hakt nach“ eine Veranstaltung merinnen und Teilnehmer engagiert In einem Interview standen die ju- folgen. Die Jugendlichen kommen hatten. Der Jugendlandtag fand gendpolitischen Sprecher der Frakti- dann erneut nach Stuttgart, um zu 2017 zum fünften Mal statt und ist onen Rede und Antwort, bei einem erfahren, was aus ihren Ideen gewor- eine gemeinsame Veranstaltung des „SpitzenVesper“ am Abend des er- den ist.

9 1. SCHLAGLICHTER

„WERTSACHEN – was uns zusammenhält“

Die von Landtagspräsidentin Muh- terem Aras initiierte und vom Land- tag Baden-Württemberg in Koope- ration mit der LpB durchgeführte Gesprächsreihe „WERTSACHEN“ hat im Jahr 2017 in Mannheim und Oenburg Station gemacht. Im Rahmen der Reihe, die das Grund- gesetz und unsere Grundwerte auf vielseitig besetzten Podien thema- tisiert, ging es am 10. Juli 2017 im Jugendkulturzentrum FORUM in Mannheim um Artikel 3 des Grund- gesetzes, der unter anderem garan- tiert, dass niemand wegen seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Her- Gesprächsreihe WERTSACHEN am 10. Juli 2017 in Mannheim (v. l. n. r.): Moderatorin Sil- ke Gmeiner (SWR), Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Kabarettist Fatih Çevikkollu, kunft benachteiligt werden darf. An Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Jagoda Marinić und Cacau, Integrationsbe- geschichtsträchtigem Ort ging es auftragter des Deutschen Fußball-Bundes. Foto: Landtag Baden-Württemberg am 18. Oktober 2017 in der Erin- nerungsstätte Salmen in Oenburg um Artikel 5 des Grundgesetzes, der das Recht auf freie Meinungsäuße- Auf weiteren Stationen in Ravens- zentrale Grundrechte wie Religions- rung sowie die Freiheit von Presse burg (6. Februar 2018) und Sin- freiheit und das Recht auf Bildung. und Kunst garantiert. gen (17. Oktober 2018) geht es um

„Eiskalt serviert!“ „Eiskalt serviert!“ lautete das Mot- to eines sich über acht Sommera- bende erstreckenden Parteienchecks zur Bundestagswahl 2017 auf der Dachterrasse der LpB in Stuttg- art – immer mittwochs um 18 Uhr. Kurz und prägnant wurden von der Tübinger Politologin eresa King die Positionen der Parteien zu den wichtigsten Politikbereichen vorge- stellt. Der Eintritt war frei, für Er- frischungen war gesorgt, der Besuch war gut.

Besucher der Veranstaltung „Eiskalt serviert!“ auf der Dachterrasse der LpB in Stuttgart.

10 1. SCHLAGLICHTER

„Politisches am Donnerstag“ tischer Wandel in der Türkei“. Be- kannte Referenten waren Prof. Dr. Donnerstag, 14.09.2017Das | 19:00 Format Uhr „20/40 – Politisches am Wahlkämpfe: Personen, Programme Frank Brettschneider (Universität und Kommunikation.Donnerstag“ wird seit März 2017 Die Bundestagswahl 2017 im Fokus Hohenheim), der ehemalige Bundes- In mo der nen Wahlkämp fen vonwird nichts der dem Zu fallAußenstelle Heidelberg, der über las sen. Ein sys te ma ti sches Wahlkampf mana ge- ment ver sucht Wäh lerIn nenin ter es sen zu iden ti  zie- und Landtagsabgeordnete Oswald ren, The men geschickt zu setVolkshochschule zen und die Mas sen me- Heidelberg, dem di en für die ei ge nen Zwe cke zu nut zen. Ne ben ei ner Metzger, der Karikaturist Klaus Ana ly se ak tu el ler Stra te gi enBildungszentrum im Wahl kampf steht die Heidelberg des Bil- Bun des tags wahl 2017 im Fo kus: Mit wel chen Per so- Frisch verwählt! Stuttmann, Prof. Dr. Matthias Jopp nen und The men ha ben sichdungswerks die Par tei en in Stel lung der ErzdiözesePolitische Karikatur im Vorfeld Freiburg der Bundestags- ge bracht und wel che Chan cen kön nen sie sich da mit wahlen von Klaus Stuttmann (Institut für Europäische Politik, bei der na hen den Bun des tagsund wahl aus derrech nen? Evangelischen14.09. – 03.10.2017, Erwachsenen- Er öff nung am 14.09., 18:00 Uhr Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim / Par allel zu un se rer Ver an stal tung „Wahlkämp fe“ und Klaus Stuttmann, politischer Karikaturist, Berlin un mit tel bar vor der Bun des tags wahl zei gen wir ei ne Berlin) und Sezer İdil Göğüş (Hes- Donnerstag, 14.09.2017, 19:00und Uhr FamilienbildungAus s tel lung Heidelberg mit Zeich nun gen des auch an- in Hei del berg vhs, Saal / 6,00 € (ermäßigt geboten.4,00 €), Karten an der durch sei ne re gel mä ßi gen Ver öff ent li chun gen in der sische Stiftung für Friedens- und Abendkasse Rhein-Neckar-Zei tung bes tens bekann ten Ka ri ka tu ris- © kasto / Fotolia ten Klaus Stuttmann. Kon iktforschung). Es begann mit1949 in Frankdem furt ge bo ren, wuchs Klausema Stutt mann in Stutt gart auf und stu dier te in Tü bin gen und Ber lin „RechtspopulismusKunst gein schich te.Europa“ 1976 schloss er dasund Stu di um mit 2018 wird die Reihe „20/40“ fort- dem Ma gis ter ab und kon zen trier te sich seit dem auf die prak ti sche Ar beit als Ka ri ka tu rist, Lay ou ter, Il lus- gesetzt. Die emen lauten: „Russ- den Referenten tra torBernard und Pla katma cher. SeitSchmid 1990 ar bei tet er aus- Veranstalter dieser Vortragsreihe schließ lich als ta ges po li ti scher Ka ri ka tu rist und er hielt (Rechtsanwalt undfür sei neJournalist, Zeich nun gen zahl rei cheParis) Aus zeich nun gen. land“, „Abrüstung“, „Lobbyismus“ Die Aus s tel lung wird am 14.09.2017 um 18:00 Uhr in und „Macht der Medien“. Als Refe- Volkshochschule und Prof. Dr. FrankAn we sen heit Deckervon Klaus Stutt mann (Uni- er öff net. Heidelberg e.V. versität Bonn). Dievhs, Foynächsten er 1.OG emen renten konnten u.a. Benjamin Bid- Informationen unter: waren: „BürgerbeteiligungLandeszentrale für in EvangelischeEuro- der (Spiegel-Redakteur und Autor politische Bildung, Erwachsenenbildung Außenstelle Heidelberg Heidelberg des Buches „Generation Putin“) und pa“, „Wandel des Tel:deutschen 06221/60780 Parteien-Tel: 06221/475380 Evangelische Erwachsenenbildung Bildungszentrum Volkshochschule Bildungszentrum Heidelberg Sascha Hach (Mitglied bei ICAN Heidelberg systems“, „BundestagswahlHeidelberg Heidelberg2017“ und „GesellschaftlicherTel: 06221/89840 undTel: 06221/911-34poli- Deutschland) gewonnen werden.

40 Jahre Beutelsbacher Konsens

Beutelsbacher Konsens 1977-2017: Zwischen diesen beiden Büchern liegen 40 Jahre

11 2.KAPITELTHEMA SCHWERPUNKTE

2.1 Bundestagswahl 2017

Infostand zur Bundestagswahl in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis)

Wahltag: 24. September 2017 Weil der Wahltermin kurz nach dem Ende der sechswöchigen Schulferien lag, war die Zeitspanne für Aktivitäten der Landeszentrale knapp bemessen. Dennoch wurde ein umfangreiches Programm ge- boten, das die Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedliche Weise ansprach und am politischen Ge- schehen teilhaben ließ. Jung und Alt konnten in das Vorwahlgeschehen eintauchen – traditionell bei Podiumsdiskussionen und Seminaren, alternativ im Wahltaxi oder mit dem Internet-Wahl-Instrument „Kandidat-O-Mat“.

Titel Aufl age

Faltblatt „Angebote der LpB“ 25.000

Wahlpostkarten (100er-Sets) 1.200

MACH´S KLAR: • Vierseiter Bundestagswahl 2017 33.000 • Info-Poster A2 3.600 • Info-Poster A3 3.600 Angebote Einfach wählen gehen! Leichte Sprache 27.000 zur Bundestagswahl am 24. September 2017

Leitfaden für Assistenzkräfte 3.600 in der Behindertenarbeit

Bundestagswahl 2017, 6.000 B&S Heft 2/3-2017

12 BUNDESTAGSWAHL 2017

Fotomarathon

Im Mai 2017 fand der zweite Frei- burger Fotomarathon statt. Dies- mal galt es, das ema „Wahlen“ in Szene zu setzen. Die Teilnehmenden hatten vier Stunden Zeit, um zehn Fotos zu vorgegebenen Zitaten zu „schießen“ – technisch perfekt auf- genommen und kreativ ins Bild ge- setzt. Ausgelobt waren attraktive Preise von einschlägigen Firmen der Fotobranche. Aus den besten Fotos wurde eine Ausstellung im Freibur- ger Einkaufszentrum Schwarzwald City zusammengestellt. Der bekann- te Stuttgarter Fotograf Andreas Lan- gen hielt dazu einen Vortrag mit dem Titel „Wie Politik in Szene ge- setzt wird: Das Projekt ‚On Demo- cracy‘“. Foto aus dem Freiburger Fotomarathon zum Zitat „Der Wähler gibt seine Stimme ab - und ist anschließend sprachlos“ von Willy Meurer, deutsch-kanadischer Aphoristiker und Publizist. Fußball-Trainer mit politischem Profil

Eine bemerkenswerte Podiumsdis- litik ausgesprochen hatte. Er posi- der Albert-Ludwigs-Universität Frei- kussion fand im Juli 2017 an der Al- tionierte sich erneut gegen jegliche burg, der Badischen Zeitung sowie bert-Ludwigs-Universität Freiburg Fremdenfeindlichkeit. einer Jugendredaktion entwickelt statt. Über das ema „Reichstags- und 20.000 Mal genutzt. Für den wahlen 1932 – Bundestagswahlen Kandidat-O-Mat Anfang eine ermutigende Zahl. 2017. Vor 85 Jahren: Hitler in Frei- burg“ diskutierten Christian Streich Ähnlich wie beim bekannten (Trainer des Fußballbundesligisten Wahl-O-Mat die Parteien, Sport-Club Freiburg), Dr. Heinrich wurden für den „Kandidat-O- Schwendemann (Historisches Semi- Mat“ die Direktkandidaten der nar der Universität Freiburg), Dr. Wahlkreise 281 (Freiburg) und omas Schnabel (Leiter des Hauses 282 (Lörrach/Müllheim) ge- der Geschichte Baden-Württem- beten, ihre Meinung zu vorge- berg), Dr. (Ober- gebenen politischen Aussagen bürgermeister der Stadt Freiburg i. abzugeben, damit die Wähler Br.) und Dr. Michael Wehner (Lei- vergleichen konnten, mit wem ter der LpB-Außenstelle Freiburg). sie inhaltlich übereinstimmen Die zentrale Frage war, ob sich Ge- oder nicht. Die Schwerpunkte schichte wiederholen kann. Mit gro- lagen bei Wahlkreis spezi- ßer Spannung erwartete der voll- schen emen. Dieses auf die besetzte Saal den wohl politischs- Bundestagswahl zugeschnitte- ten Trainer der Fußball-Bundesliga, ne Internetangebot wurde von Christian Streich, der sich schon bei der Landeszentrale in Zusam- früheren Veranstaltungen der LpB menarbeit mit dem Seminar für eine humanitäre Flüchtlingspo- für wissenschaftliche Politik

13 2. SCHWERPUNKTE

Wahltaxi

Wer seine Direktkandidaten im Wahlkreis ganz nah und persönlich kennenlernen wollte, bekam (eben- falls in Freiburg und Lörrach) in einem „Wahltaxi“ exklusive Infor- mationsmöglichkeiten. An drei Ta- gen konnten mutige Bürgerinnen und Bürger kostenfrei ein Taxi nut- zen und sich während der Fahrt mit einem ihrer Wahlkreiskandidaten austauschen. Zusätzlich wurden weitere Gratis-Taxifahrten angebo- ten, bei denen man mit LpB-Mit- arbeitenden politisieren konnte. Die Fahrzeuge für die Aktion stellte ein Freiburger Autohaus zur Verfügung. Das LpB-Wahltaxi in Freiburg und Lörrach.

Public Viewing

Für einen speziellen Abend verwan- delte sich im September 2017 ein Saal des CinemaxX in Freiburg in eine Wahlkampfarena. Hier konn- ten die Zuschauer das TV-Duell von und live verfolgen. Begleitet wurde das Spektakel vor Ort von Catharina Vögele (Universität Hohenheim), Gerd Mielke (Universität Mainz), omas Hauser (Herausgeber der Badischen Zeitung) und Michael Wehner (Leiter der LpB-Außenstel- le Freiburg). Sie diskutierten über Wahlkampf- und Medienstrategien, Einer der Posts auf Facebook: Wahlcountdown bewerteten die Aussagen der Spit- zenkandidaten und beantworteten Publikumsfragen. Über das zum des Wahlcountdowns gesammelt, • am 19. Juli 2017 eine Diskussion fünften Mal ausgerichtete Event be- sodass sie am 24. September gut in- in Mannheim mit dem Johann- richteten sogar die ARD-Tagesthe- formiert zur Wahl gehen konnten. Sebastian-Bach-Gymnasium, der men und das ZDF-heute-journal. Carl-Benz-Schule und der Stadt Podiumsdiskussionen Mannheim, Wahlcountdown Mit Partnereinrichtungen führte die • am 20. September 2017 in Hei- Auf Facebook konnte man bei der Außenstelle Heidelberg verschie- delberg mit dem Jugendgemeinde- LpB in den Wochen vor der Wahl dene Podiumsdiskussionen zur Wahl rat, dem Stadtjugendring und der täglich eine neue Infoseite entde- durch: Rhein-Neckar-Zeitung. cken. Neugierige durften sich über • am 4. Juli 2017 eine Veran- • Weitere Diskussionsrunden gab Bemerkenswertes, Ausgefallenes, staltung mit dem Hospital- es in Neuenstadt am Kocher, in Exotisches und Kurioses freuen. Je hof Stuttgart und dem Staatli- Brackenheim und in Herrenberg. näher die Wahl rückte, umso mehr chen Lehrerseminar Stuttgart, Die Zielgruppe waren jeweils Erst- Faktenwissen hatten die Besucher und Jungwähler.

14 BUNDESTAGSWAHL 2017

Debat-O-Meter

Im Zuge der Bundestagswahl erhielt das altbewährte Format Podiums- diskussion auch neue Facetten. So wurden Diskussionen im Wahlkreis Freiburg durch die von der Univer- sität Freiburg konzipierte App „De- bat-O-Meter“ unterstützt, mit der Besucher das Geschehen auf dem Podium live bewerten konnten.

Info-Stände

Mit Info- und Aktionsständen zur Bundestagswahl war die Landes- Am Rande der Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in Heidelberg, zentrale im ganzen Land präsent. Foto SJR Heidelberg Dabei kam meistens der „Wahl-O- Mat zum Aufkleben“ zum Einsatz, so beispielsweise beim Weinheimer den die Plakate im Heidelberger Se- nalisten und Politikwissenschaft- Herbst in Zusammenarbeit mit der niorenheim Augustinum zu sehen lern war auch für Unterhaltung ge- Lokalzeitung Weinheimer Nach- sein. sorgt: Schüler des Freiburger Rot- richten. Viele Standbesucher hat- Wahlparty teck-Gymnasiums führten einen ten aus der Zeitung von der Prä- im SWR-Studio Freiburg Film vor und eine Poetry-Slamerin senz der LpB erfahren und die Re- sorgte gekonnt für wortpoetische dakteure konnten am Stand O-Töne Am Wahlabend des 24. September Unterhaltung. Highlight des Abends für ihre Berichterstattung einholen. 2017 luden die Landeszentrale, der waren Interviews mit den Freibur- Gemeinsam mit der Abendakademie SWR und die Badische Zeitung zur ger Direktkandidaten Matern von Mannheim und dem Zentrum für Wahlparty in die SWR-Studios ein. Marschall (CDU), Kerstin Andre- Inklusion Weinheim führte die LpB Dort wurden die Wahlergebnisse ae (Bündnis 90/Die Grünen), Julien in beiden Städten Veranstaltungen analysiert und diskutiert – von den Bender (SPD), Adrian Hurle (FDP), zur Wahlvorbereitung in leichter einen gefeiert und von anderen be- Volker Kempf (AfD) und Tobias Sprache durch. klagt. Neben Interviews mit Jour- P  ü g e r ( L i n k e ) . Partnerveranstaltungen Für pädagogische Mitarbeiterinnen DU HAST DIE WAHL. und Mitarbeiter des Internationalen Bundes (IB Süd e.V.) führte die Au- ALLES IST MÖGLICH. ßenstelle Heidelberg im April 2017 GEH’ WÄHLEN! ein Seminar zum ema Bundes- tagswahl durch. Die zweimal jähr- Am 24. September 2017 lich statt ndenden Fortbildungen ist Bundestagswahl. werden 2018 mit anderen emen fortgesetzt. Die Zeit von Juni bis November 2017 nutzten die Volkshochschule Calw und das Stadtarchiv in Mün- singen zur Präsentation unserer Aus- stellung „Die ‚Deutsche Frage‘ im Spiegel der bundesdeutschen Wahl- kämpfe 1949 bis 1990“. 2018 wer- LpB-Postkarte zur Bundestagswahl 2017 (Seite 59: weitere Werbepostkarten und Karikaturen der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten)

15 2.KAPITELTHEMA SCHWERPUNKTE

2.2 Präsidentschaftswahl in Frankreich

l‘élection présidentielle 2017. Foto: picture alliance / MAXPPP, Fotograf: Lionel Vadam

Macron oder Le Pen Im Frühjahr 2017 wählten unsere Nachbarn einen neuen Staatpräsidenten. Schon allein wegen der Nähe zum Elsass stand die französische Präsidentschaftswahl in den badischen Landestei- len weit oben auf der Agenda. Mehrere Angebote ermöglichten es interessierten Bürgerinnen und Bürgern, sich über die politische Lage und die Wahl in Frankreich zu informieren.

Social-Media und Online-Dossier

Die Social-Media-Plattformen der LpB stimmten auf die Wahl-Ent- scheidung ein. Ab dem 25. Tag vor dem entscheidenden Wahlgang gab es täglich Informationen zu den fran- zösischen Parteien, dem Wahlsystem und den wichtigsten Wahlkampfthe- men. Nach dem ersten Wahlgang am 23. April 2017, der noch keine Ent- scheidung brachte, gab es eine Podi- umsdiskussion mit Einschätzungen und Prognosen für den zweiten Ur- nengang am 7. Mai 2017. In einem ausführlichen Internet- Dossier wurde alle wichtigen e- men rund um die Präsidentschafts- wahl in Frankreich behandelt. (www.lpb-bw.de/praesidentschafts- wahl_frank2017.html)

16 PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL IN FRANKREICH

Zweisprachiges Angebot für Schulen

Die Außenstelle Heidelberg konzi- tre Culturel Français, dem Seminar präsidenten. Traditionell gab es am pierte ein zweisprachiges Angebot für Wissenschaftliche Politik und Tag darauf in der Außenstelle Frei- für Schulen, das sowohl im Franzö- dem Frankreich-Zentrum der Uni- burg ein Frühstück. Bei Kaee und sisch- als auch im Gemeinschafts- versität zu einer Wahlparty ins SWR Croissants wurde über die Ereignisse kundeunterricht zum Einsatz kam. Studio ein. Dort wurde das Warten der vergangenen Nacht diskutiert auf die Hochrechnungen und Ana- und ein Blick in die Zukunft gewor- Wahlparty in Bleu-Blanc-Rouge lysen mit Informationen, Musik und fen. Kulinarischem verkürzt. Am Ende Am Tag der Entscheidung lud die des Tages hatte Frankreich mit dem Außenstelle Freiburg zusammen mit noch nicht einmal 40-jährigen Em- der Badischen Zeitung, dem Cen- manuel Macron einen neuen Staats-

Wahlparty Frankreich-Wahl 2017

17 KAPITELTHEMA3. DEMOKRATIE STÄRKEN

3.1 Stabsstelle „Demokratie stärken!“

Bündelung von Maßnahmen Zur Bündelung von Maßnahmen zur Extremismusprävention hat die Landeszentrale die Stabsstelle „Demokratie stärken“ eingerichtet. Sie ist Ansprech- und Kooperationspartnerin für staatliche und zi- vilgesellschaftliche Einrichtungen, dient als Vernetzungsstelle rund um das Thema Rechtsextremis- mus- und Islamismusprävention und steht für diesbezügliche Medienanfragen zur Verfügung.

Vernetzung so genannten Mitte der Gesellschaft in den Blick Außerdem vertritt die Stabsstelle die LpB im „Lan- nehmen. Gut funktionierende Sicherheitsapparate desnetzwerk für Menschenrechte und Demokratie- sind wichtig, aber nicht ausreichend, da sich Orien- entwicklung – gegen Rechtsextremismus und Men- tierungen nicht verbieten lassen.“ schenfeindlichkeit“, dem größten fachlichen Forum Beratung und Förderung von Akteuren in diesem emenfeld. 2017 fanden die Sitzungen des Netzwerks in den Räumlich- Im Rahmen des Förderprogramms „Lokal vernet- keiten der LpB statt. Aufgrund eines Landtagsbe- zen – demokratisch handeln“ konnten 2017 insge- schlusses wurde das Landesprogramm „Demokratie samt 16 Projekte gefördert werden. Ihr gemeinsames stärken“ im Rahmen der Haushaltsaufstellung des Ziel ist die Bekämpfung von gruppenbezogener Landes mit Stellen und Sachmitteln verstetigt. Menschenfeindlichkeit und Demokratieentwick- lung. Dabei binden die Projekte alle wesentlichen Zielsetzung Akteure in ihrem Gemeinwesen ein und versuchen, In der Stabsstelle ist das Landesprogramm „Demo- eine langfristige Perspektive über das Projektende kratie stärken. Baden Württemberg gegen Men- hinaus zu entwickeln. schenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“ ange- Auf die Ausschreibung Anfang 2017 hin hatten sich siedelt. Es arbeitet gegen Rechtsextremismus, Anti- 37 Projekte beworben, von denen eine Jury aus Mit- semitismus und Rassismus; insbesondere engagiert gliedern des „Landesnetzwerks für Menschenrech- es sich für die Unterstützung tragfähiger Netzwerke te und Demokratieentwicklung – gegen Rechtsex- und zivilgesellschaftlicher Strukturen in diesem Be- tremismus und Menschenfeindlichkeit“ neun Pro- reich. jekte zur Förderung ausgewählt hat. Die Projekte werden von der Vernetzungs- und Anlaufstelle zur Konzeption Bekämpfung von Rassismus, Rechtsextremismus Die Konzeption folgt den Vorschlägen von Prof. Dr. und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit be- Kurt Möller (Hochschule Esslingen), dessen Grund- treut und beraten. Diese ist bei der Landesarbeits- annahme lautet: „Die Bearbeitung von Rechtsextre- gemeinschaft Oene Jugendbildung Baden-Württ- mismus, religiös legitimierten Ablehnungsmustern emberg e.V. (LAGO) angesiedelt. Der Landtag von und anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit ist Baden-Württemberg hat für den Doppelhaushalt eine gesellschaftliche Daueraufgabe. Die Bearbei- 2018/2019 erneut Mittel zur Projektförderung be- tung der Phänomene muss auch Erwachsene in der reitgestellt.

18 STABSSTELLE DEMOKRATIE STÄRKEN

Im Doppelhaushalt 2018/2019 hat der Haushaltsgesetzgeber darüber hi- naus erstmalig Mittel zur Förderung einer Personalstelle beim Kolping- Bildungswerk im Haushalt der LpB etatisiert. Das Kolping-Bildungswerk koordiniert das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Baden-Württemberg. Der „Aktionsfonds REFLEX“ fördert niedrigschwellig vorrangig ehrenamt- liche Strukturen im Land bei ihrer Arbeit gegen menschenverachtende Einstellungen und pauschalisieren- de Abwertungen. Dabei sind einma- lige nanzielle Hilfen von bis zu 500 Felix Steinbrenner (Bildmitte), Leiter der Stabsstelle „Demokratie stärken!“ bei der Fach- tagung „Grenzenloser Salafismus – Grenzenlose Prävention?“ Euro möglich. Die Fördermöglich- keit wird 2018 beibehalten. • „Grenzenloser Salasmus – Gren- muskritik“: Diese 2017 erschienene Veranstaltungen zenlose Prävention? Radikalisie- Dokumentation bietet grundle- rung, politische Bildung und inter- gende Beiträge zu Konzepten gegen Folgende Fachtagungen wurden 2017 nationale Ansätze der Prävention“ Gruppenbezogene Menschenfeind- durchgeführt: in Mannheim (zusammen mit der lichkeit (GMF) und Rassismuskri- • „Umgang mit Gruppenbezogener Bundeszentrale für politische Bil- tik. Menschenfeindlichkeit in der Aus- dung). • „Jugendliche im Fokus salas- und Fortbildung pädagogischer • Von Oktober 2017 bis Februar tischer Propaganda“ (Teilband 2.1): Fachkräfte in Baden-Württem- 2018 fand an der Pädagogischen Diese Handreichung ist Teil 2 einer berg“ an der Hochschule Esslingen, Hochschule Karlsruhe die 13 dreibändigen Publikationsreihe. Im • „Respekt und Vielfalt“ in Met- Abende umfassende gemeinsame Band 1 stehen Basisartikel, mit de- zingen zusammen mit der Mobilen Ringvorlesung „Alte Deutsche, nen sich Lehrkräfte mit der e- Jugendarbeit Metzingen, Neue Deutsche. Einheimisch sein matik schulischer Prävention von • „‘Now we´re talking!‘ – Empower- im Einwanderungsland?“ statt. menschenabwertenden und antide- ment und Umgang mit Rassismu- • Das Veranstaltungskonzept „Ex- mokratischen Haltungen vertraut serfahrungen in Jugendkulturpro- tremismus erkennen – demokra- machen können. Im Band 2.1 gilt jekten“ in Stuttgart, tisch handeln“ wurde 2017 erfolg- es, die gewonnenen Erkenntnisse in die pädagogische Praxis umzu- • „Umgang mit Reichsbürgern“ mit reich mit Dozierenden von Volks- setzen. Die Beiträge reichen von der Verwaltungsschule des Ge- hochschulen, Vertrauensleuten Beispielen aus der Schul- und Un- meindetags Baden-Württemberg in Gewerkschaften und Soldaten terrichtspraxis über pädagogische und dem Landesamt für Verfas- der Bundeswehr erprobt, sodass es Handlungsempfehlungen für kon- sungsschutz Baden-Württemberg, 2018 in das reguläre Angebot des Fachbereichs „Team meX. Mit Zi- krete Situationen bis hin zu fach- • „Jugendarbeit in radikalen Zeiten vilcourage gegen Extremismus“ spezischen Unterrichtseinheiten – Jugendliche stärken – Abwer- übernommen werden konnte. und Materialien. Teilband 2.2 liegt tungen begegnen“ im Jugendkul- noch nicht vor. Er soll fachspezi- turzentrum „forum“ Mannheim, Veröffentlichungen sche Unterrichtsmodule und eine • „Erscheinungsformen des Antizi- Übersicht über bereits vorliegende Die Stabsstelle „Demokratie stärken“ ganismus“ in Zusammenarbeit mit Materialien enthalten. Die Reihe war im Berichtszeitraum an der Kon- dem LpB-Fachbereich „Gedenk- entstand in Kooperation mit dem zeption und Erstellung folgender Pu- stätten“ und der LpB-Redaktion Landesinstitut für Schulentwick- blikationen beteiligt: Bürger & Staat sowie dem Landes- lung (LS) und dem Ministerium verband Deutscher Sinti und Roma • „Gruppenbezogene Menschen- für Kultus, Jugend und Sport Ba- Baden-Württemberg in Bad Urach, feindlichkeit (GMF) und Rassis- den-Württemberg.

19 3. DEMOKRATIE STÄRKEN

3.2 Projekt „Läuft bei Dir!“

Schülerinnen und Schüler eines Einstiegsqualifizierungsjahrs bei einer erlebnispädagogischen Methode.

Auf der Schwelle von der Schule zum Beruf Das Projekt „Läuft bei Dir!“ für Jugendliche auf der Schwelle von der Schule zum Beruf ist ein Projekt der Baden-Württemberg Stiftung. Es wird seit dem 1. August 2017 von der Landeszen- trale für politische Bildung in Kooperation mit der Stiftung Weltethos (Tübingen) bearbeitet und ist auf drei Jahre angelegt. Die Projektleitung liegt in der LpB bei Stefanie Beck, Stefanie Hofer ist Referentin im Aktionsprogramm Demokratie. Anja Grandke und Susanne Kluson sind für die Sachbearbeitung zuständig.

Themen Folgende emen prägen die Lebensphase der Zielgruppe: das erste Gehalt, die erste eigene Wohnung, die erste Steu- ererklärung, die erste Bewerbung, Vorgesetzte, Krankmel- dungen usw. Die vielfältigen „ersten Male“, die der Ein- tritt ins Berufsleben für Jugendliche mit sich bringt, sollen im Aktionsprogramm Demokratie für politische Bildung nutzbar gemacht werden.

Zugänge und Zielgruppen

Mit dem Projekt sollen neue Ansätze werteorientierter De- mokratiebildung getestet, vielfältige Methoden genutzt und neue Lernmaterialien entwickelt werden. Zudem Logo des Projekts „Läuft bei dir!“ gilt es, Zugänge zu Zielgruppen zu nden, die bisher mit den Angeboten politischer Bildung nicht oder nur einge- schränkt erreicht wurden.

20 PROJEKT „LÄUFT BEI DIR!“

Projektziele Teilprojekte

Zu den Projektzielen gehört es, Diese Ziele sollen in zwei Teilpro- Jugendliche jekten angestrebt werden: • auf ihrem Weg zu mündigen Mit- • Das erste Teilprojekt besteht in gliedern der Gesellschaft zu be- der Entwicklung und Umsetzung gleiten, wertorientierter Bausteine und • zu befähigen, mit einer demokra- Formate zur Demokratiebildung tischen Grundhaltung in gesell- für Jugendliche. schaftliche Auseinandersetzungen • Im zweiten Teilprojekt, das im zu gehen, Sommer 2018 beginnt, werden • auf emotionaler Ebene demokra- „Brücken-Menschen“ qualiziert, tische Grundprinzipien zu erfah- die Zugänge zu sozial benachtei- ren, ligten und chancenarmen Jugend- lichen haben. Diese „Brücken- • Verständnis und Empathie für die Menschen“ sollen mit einem me- Situation anderer Menschen zu thodischen Instrumentarium aus- entwickeln, gestattet werden, das ihnen die • kompetent mit Medien umzuge- politische Bildungsarbeit mit ihrer hen. Zielgruppe erleichtert.

Im Rahmen des Trainingsprogramms „Läuft bei Dir“ gestalten die Teilnehmenden einen eigenen Quadratmeter im öffentlichen Raum.

21 KAPITELTHEMA3. DEMOKRATIE STÄRKEN

3.3 Team meX

Mitglieder von Team meX bei einer Schulung in Bad Urach. Mit Zivilcourage gegen Extremismus Team meX möchte mit seiner Arbeit einen Betrag dazu leisten, dass junge Menschen über die Funk- tion und die Wirkung von Vorurteilen und extremem Denken aufgeklärt werden. Ziel ist die Sensibi- lisierung für die Gefahren, die von extremistischen Parolen und den Propagandainstrumenten der Szenen ausgehen. Dazu gehört die Vermittlung demokratischer Werte ebenso wie die Förderung von politischen und sozialen Handlungskompetenzen für eine zivilcouragierte Haltung.

Personelle Neubesetzung Mitarbeiterqualifizierung

Das Team meX war 2017 von einer personellen Im Frühjahr 2017 wurden 15 neue freie Mitarbei- Neubesetzung gekennzeichnet. Daniel Can und tende in das Netzwerk „Team meX“ aufgenommen Yağmur Koreli haben zum Jahresende 2017 die und qualiziert, um der weiterhin großen Nach- Leitungs- bzw. Assistentenfunktion von Stefanie frage nach Vorträgen und Seminaren zur Extre- Beck und Viet Hoang übernommen. mismusprävention entsprechen zu können. Als freie Mitarbeitende sind aktuell etwa 40 Personen aktiv. Sie führen landesweit die Veranstaltungen für Team meX durch.

22 TEAM MEX

Team meX Fortbildung in Bad Urach.

Nachfrage bleibt hoch Kooperationen

Die Nachfrage nach Formaten der Team meX beteiligte sich weiter am spräche“ weitergeführt. Die Reihe Extremismusprävention war 2017 Präventionsprojekt „Achtung?!“, das soll Fachkräften der schulischen und unverändert hoch. Insgesamt gab außerschulischen Bildungsarbeit die es 300 Veranstaltungen in den Be- Möglichkeit geben, sich über Fra- reichen Rechtsextremismus, islamis- gen der Prävention auszutauschen. tischer Extremismus, gruppenbe- 2017 referierten der Medienpädago- zogene Menschenfeindlichkeit und ge Aytekin Celik zum ema „De- Radikalisierungsprävention. Neben mokratie lernen mit Star Wars“, die der hohen Veranstaltungsnachfrage Historikerin Anna Laiß zur „Iden- konnte Team meX auch einen stei- titären Bewegung“ und der Antise- genden Beratungsbedarf für päda- mitismusforscher Günter Jikeli über gogische Fachkräfte verzeichnen. „Antisemitismus unter Muslimen in Im Auf und Ab der Anfragen spie- Deutschland und Europa“. gelten sich aktuelle Ereignisse wider wie Übergrie auf Flüchtlingsun- terkünfte oder ähnliche Vorkomm- nisse. Die terroristischen Aktivi- vom Polizeipräsidium Ludwigsburg täten des sogenannten „Islamischen durchgeführt und von einem Prä- Staates“ und die Sorge um die mög- ventionsnetzwerk auf lokaler Ebene liche Radikalisierung von Jugend- getragen wird. In Zusammenarbeit lichen hatten einen hohen Bedarf an mit dem Evangelischen Bildungs- Information und Orientierung im zentrum Hospitalhof und der Fach- Bereich Salasmus und Islamismus und Beratungsstelle Inside Out wur- zur Folge. den die „Stuttgarter Präventionsge-

23 3. DEMOKRATIE STÄRKEN

3.4 Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe

Symbolbild des Projekts. Foto: pixabay.com, bücherwurm_65, CC0 Erfolgreiches Engagement beendet Das Land Baden-Württemberg stellt seit März 2015 mit dem Programm „Flüchtlingshilfe durch Bür- gerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe bereit. Bis September 2017 war die Landes- zentrale dabei aktiv und erfolgreich eingebunden.

Maßnahmen

Folgende Maßnahmen wurden im Fach- bereich „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“ in Zusammen- arbeit mit dem Ministerium für Sozi- ales und Integration Baden-Württemberg konzipiert, koordiniert, gefördert und umgesetzt: 1. Aktionsfonds „Quali ziert. Engagiert.“, 2. Train-the-Trainer-Maßnahmen, 3. Infoangebote, 4. Regionalkonferenzen, 5. Kommunale Flüchtlingsdialoge, 6. Workshoptage „Integration“. Die Zuständigkeit der Landeszentrale für diesen Bereich endete im September 2017 und liegt nunmehr beim Ministerium für Train-the-Trainer-Maßnahme zu Gender & Flucht. Soziales und Integration Baden-Württemberg. Referentin Ulrike Kammerer, Leiterin des Projekts.

24 DER BEUTELSBACHER KONSENS

Grundsätze unserer Arbeit Der Beutelsbacher Konsens

l. Überwältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch im- mer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der – rundum akzeptierten – Zielvorstel- lung von der Mündigkeit des Schülers.

2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muß, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind.

Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine politische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entge- genstehende andere Ansichten kommen zum Zuge.

3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefun- dene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusam- menhang gelegentlich – etwa gegen Herman Giesecke und Rolf Schmiederer – erhobene Vorwurf einer „Rückkehr zur Formalität“, um die eigenen Inhalte nicht korrigieren zu müs- sen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem Minimalkonsens geht.

Hans-Georg Wehling in: Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.) „Das Konsensproblem in der politischen Bildung“, Stuttgart 1977 (S.179f)

25 4. ARBEITSFELDER

4.1 Schülerwettbewerb des Landtags

Bildausschnitt aus einem Ausschreibungsplakat zum 60. Schülerwettbewerb des Landtags

„Lieber Schülerwettbewerb, 60 Jahre, das sieht man Dir nicht an!“ Anlässlich des 60. Schülerwettbewerbs haben sich viele Ehemalige gemeldet. Die frühere Förder- preisträgerin Meyra Coban schrieb: „Lieber Schülerwettbewerb! 60 Jahre, das sieht man Dir nicht an! Mit Deinen Themen sprichst Du Jugendliche jedes Jahr aufs Neue an und auch Deine Seminare und Studienreisen lassen keine Altersschwäche erkennen. Im Gegenteil, sie haben mich jedes Mal ange- regt, mich kritisch mit meiner politischen Umwelt auseinanderzusetzen. (…) Du hast mich ermutigt, als mündige Bürgerin selbstbewusst von meinem Mitspracherecht Gebrauch zu machen.“

Rückschau und Ausblick

Gerd Teßmer, ehemaliger Beiratsvorsitzender: Dr. Tilman Bechthold-Hengelhaupt, Lehrer: „Als richtig erwies sich die Idee, außer Sach- „An vielen Orten der Welt wird heute die Idee preisen und Landtagsbesuchen auch Studien- einer freien und demokratischen Republik an- fahrten für die Gewinner anzubieten. Die vor- gegrien. Da bekommt der Schülerwettbewerb bildlich vorbereiteten Studienreisen zu Stätten des Landtags eine immer wichtigere Bedeutung. von historisch und politisch relevanter Bedeu- Es ist unverzichtbar, dass junge Menschen die tung prägten diese 60 Jahre. Ich denke da an Gelegenheit bekommen, sich über den Wert des Begegnungen und Gedankenaustausche mit freien Wortes, der Demokratie, der Menschen- ausländischen Jugendlichen, an gut vorbereite- rechte Gedanken zu machen. In diesem Sinne te Exkursionen zu verschiedene Gedenkstätten, wünsche ich dem Schülerwettbewerb weiterhin wo die Preisträger wohl keine intensivere Art eine starke Unterstützung aus der Politik, auch des Kennenlernens und Begreifens und der kri- in nanzieller Hinsicht. (…) Besonders wertvoll tischen Auseinandersetzung mit der Geschich- ist es, dass die pädagogische Idee der Dieren- te des eigenen Landes (…) hätten erfahren kön- zierung hier schon immer praktisch umgesetzt nen.“ wurde, indem jede Schülerin und jeder Schü- ler gemäß ihrer bzw. seiner Vorkenntnisse und Kompetenzen eine faire Chance bekommt.

26 SCHÜLERWETTBEWERB DES LANDTAGS

Neue Anreize eine wichtige Rolle. Mit dem Schi Reisen öffnet die Augen (2): Graz ging es rheinabwärts bis nach Kö- Die Reise der Erstpreisträger aus Mit dem 60. Schülerwettbewerb nigswinter. Dort stand der Besuch Gymnasien, Real- und Beruichen wurden zahlreiche Neuerungen ein- des Erlebnisaquariums „Sea Life“ Schulen, führte nach Graz in Ös- geführt, um Anreize zum Mitma- auf dem Programm. Fachkundig terreich. Begleitet wurde die Reise- chen zu schaen: wurden den Schülern angesichts von gruppe von den beiden Landtagsab- 1. Das äußere Erscheinungsbild Klimawandel und Plastikverschmut- geordneten und Beiratsmitgliedern wurde aufgefrischt. zung die Gefahren für Flüsse und Andrea Bogner-Unden und Norbert Meere vor Augen geführt. 2. Die Homepage wurde neu gestal- Beck (Vorsitzender). Graz und sei- tet. Auf eine Zeitreise besonderer Art ne Vororte wurden zusammen mit ging es im Neandertal-Museum 3. Für technisch Interessierte wurde einheimischen jungen Menschen er- Mettmann. Auf den Spuren der ein neues Aufgabenformat einge- kundet. Ob in der Altstadt oder auf Menschheitsgeschichte wurde in der führt. dem Schlossberg, im Schloss Eggen- Steinzeitwerkstatt eißig gebastelt, berg oder im Gestüt Pieper, es wur- 4. Das Teilnahmealter wurde auf geschnitzt und gelernt, wie vor vie- den immer wieder neue Perspektiven 13 Jahre heruntergesetzt. len tausend Jahren die Menschen ih- auf Graz und die Steiermark prä- 5. Zum 60. Geburtstag erhielten ren Alltag bewältigten. sentiert und aktuelle Fragen disku- alle Schulen ein Geschenk für die Schulbibliothek; die Lehrkräf- te erhielten neben einem Sach- geschenk die Chance, eine Reise nach Budapest zu gewinnen. 6. Schulsekretariate, die den Wett- bewerb vor Ort unterstützten, er- hielten einen Buchgutschein. 7. Zum ersten Mal bekamen alle, die keinen ersten, zweiten oder dritten Preis erhielten, einen at- traktiven Trostpreis.

Reisen öffnet die Augen (1): Bonn Bonn ist eine der ältesten Städte in Deutschland; von 1949 bis 1991 war sie die Hauptstadt der Bundesrepu- blik. Kein Wunder, dass die Schüler aus den Sonder- und Förderschulen bei der diesjährigen Preisträgerreise in die Vergangenheit von Bonn ein- getaucht sind. Dabei stand die Be- deutung des Rheins von der Römer- zeit bis heute besonders im Blick- punkt. Eine Flaschenpost, die ge- meinsam verfasst und auf die Reise Richtung Nordsee geschickt wurde, stand symbolisch für diese Sichtwei- se. Die Welt auf, in und unter dem Wasser spielte im Verlauf der Reise In der Werkstatt kommen steinzeitliche Bohrer zum Einsatz

27 27 4. ARBEITSFELDER

• Bundestagswahl: Ein anderes Se- minar widmete sich der Bundes- tagswahl. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Wahl erö- nete Prof. Dr. Frank Brettschnei- der (Universität Hohenheim) den Jugendlichen Einblicke in Wahl- kampfstrategien und nahm mit ih- nen Wahlplakate unter die Lupe. Bei einem abendlichen Planspiel konnte das neue Wissen rund um die emen politische Kommuni- kation und Verhandlungsgeschick praktisch umgesetzt werden.

Kunsthaus Graz (Bildmitte) tiert: Mit seiner außergewöhnlichen • Fake News: Gezielten Falschmel- Architektur war das Kunsthaus dungen auf die Spur gekommen „Friendly Alien“ ein besonderer Hö- sind Schülerinnen und Schüler hepunkt, ebenso der Ausug nach beim Tagesseminar „Fake News – al, wo Arnold Schwarzeneggers Manipulieren statt informieren?“. Geburtshaus steht, und wo man die Referentinnen waren unter an- beeindruckende Pfarrkirche bewun- derem Dr. Katrin Schlör von der dern kann, deren heutige künstle- Medienakademie Baden-Württ- rische Gestaltung durch den Univer- emberg e.V. und Swantje Dake, Beschäftigung mit dem Wahl-O-Mat salkünstler Ernst Fuchs (1930-2015) Leiterin der Digital Unit bei der erfolgte. Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Abschließender Höhepunkt war der Nachrichten. Besuch im Landtag des Bundes- landes Steiermark auf Einladung der steirischen Landtagspräsidentin Dr. Bettina Vollath. Im historischen Ple- narsaal erfuhren die Jugendlichen, was die Bürger in der Steiermark po- litisch umtreibt und wie in Graz re- giert wird.

Seminare als Zusatzangebot

Die Arbeit des LpB-Fachbereichs „Schülerwettbewerb“ umfasst nicht nur den eigentlichen Wettbewerb, sondern auch begleitende Veran- Schülerin und staltungen wie Seminare für die am Schüler beim Verfassen einer Wettbewerb teilnehmenden Schüle- Fake News mit rinnen und Schüler und deren Lehr- Hilfe einer App kräfte:

28 SCHÜLERWETTBEWERB DES LANDTAGS

organisation PETA, der Internet- plattform „Foodsharing“ und das religiöse Leben einer Jüdin ken- nen. Auf Exkursionen nach Pfor- zheim (Ausstellung „Rom 312“) und Bad Liebenzell (Sophi Park) wurden weitere Eindrücke gesam- melt und anschließend in einem Multikultiart-Workshop mit Pro- s aus Musik, Kunst, eater und Akrobatik zu künstlerisch-philo- sophischen Werken verarbeitet.

Inspiration und Information

„Der gestrige Tag war wieder einmal voller Inspirationen Exkursion im Bärlochkar und Informationen, die meine Unterrichtsqualität verbes- • Nachhaltigkeit stand im Mittel- • Inklusion: Zum Seminar „Das sern. Der Mix aus praktischen punkt des Seminars „Nur noch ist mir wichtig – Ideen und Wer- Übungen und Theorievorträgen kurz die Welt retten?“ Zukunfts- te“ waren Schüler aus Sonder- und war ausgewogen und zeigte relevante Fragen rund um Ernäh- Förderschulen, aus Gymnasien mir neue Zugänge zu diesen rung, Konsum und Naturschutz und beruichen Schulen eingela- Themen auf. Die Fortbildungen standen auf dem Programm. Wie den. Gäste, denen Religion, Frie- der LpB – im Speziellen die politisch ist mein Einkaufszettel? den, nachhaltiges Leben und Tier- des Schülerwettbewerbs – Katharina Ebinger vom BUND liebe wichtig sind, stellten sich und sind im besonders hohem Maß Baden-Württemberg erläuterte ihr Alltagsleben vor und erklärten, ansprechend gestaltet.“ verschiedene Nachhaltigkeitsstra- wie sie zu ihren Werten gefun- (Torsten Sitzmann, Künzelsau) tegien und erarbeitete gemein- den haben. So lernten die Jugend- sam mit den Jugendlichen, wie ein lichen die Arbeit der Tierschutz- nachhaltiges Leben gestaltet wer- den kann. Zum Seminar gehörte auch eine Exkursion ins „Urwal- derlebnis Bärlochkar“ bei Enzklö- sterle (Kreis Calw). • Frieden und Sicherheit: Vor wel- chen Herausforderungen steht die internationale Friedens- und Si- cherheitspolitik? Welche Rolle spielen derzeit militärische und zi- vile Koniktlösungen – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Drohgebärden zwischen den USA und Nordkorea? Antworten auf diese Fragen erarbeiteten engagier- te Jugendliche beim Tagesseminar „Zwischen Dialog und Abschre- ckung“ gemeinsam mit Fachleu- ten. Drei Pinguine bei der Probe

29 4. ARBEITSFELDER

4.2 Freiwilliges Ökologisches Jahr

Der FÖJ-Jahrgang 2016/2017 beim Abschlussseminar in Rot an der Rot

Erste Erfahrungen in der Arbeitswelt Seit über einem Vierteljahrhundert ist die LpB Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Baden-Württemberg. In dieser Zeit ermöglichte sie über 2.000 jungen Menschen ein freiwilliges Jahr für die Umwelt. Das FÖJ richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren, unabhängig von Schulabschluss und Vorqualifikation. Seit September 2017 sind unter der Obhut der LpB wieder 110 FÖJler überall in Baden-Württemberg im Einsatz. Sie suchen eine sinnvolle Tätigkeit nach der Schul- zeit, berufliche Orientierung sowie Einblicke und erste Erfahrungen in der Arbeitswelt. Für die mei- sten ist es zudem der erste Schritt hinaus aus dem vertrauten Umfeld, verbunden mit der Erfahrung von Eigenverantwortung und Selbstorganisation in einem geschützten Rahmen. Träger des FÖJ in Baden-Württemberg sind neben der Landeszentrale folgende Einrichtungen: Freiwilligendienste Di- özese Rottenburg-Stuttgart gGmbH, Diakonisches Werk Württemberg und IB Freiwilligendienste Tü- bingen.

Nachfrage übersteigt Angebot

Aktuell gibt es in Baden-Württemberg bei vier nicht angepasst. Im Gegenteil, sie wurden in den Trägern insgesamt 240 vom Land geförderte FÖJ- vergangenen Jahren sogar gekürzt und bürden da- Plätze. Damit hat der zum 25-jährigen Jubiläum mit den Einsatzstellen zusätzliche nanzielle La- angeregte Ausbau einen erfreulichen Fortschritt sten auf. erreicht. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl liegt Die Landeszentrale wird sich mit den anderen Trä- Baden-Württemberg im Ländervergleich mit der gern des FÖJ in Baden-Württemberg weiter für Zahl seiner FÖJ-Plätze trotzdem nur im hinteren den Erhalt und den Ausbau des FÖJ einsetzen. Mittelfeld, und nach wie vor übersteigt die Zahl Gemeinsam sollen Fürsprecher des FÖJ gestär- der Bewerberinnen und Bewerber das Platzange- kt und die Vernetzung mit Entscheidungsträgern bot bei weitem. So haben sich 2017 über 600 Inte- ausgebaut werden. Fortgeführt wird auch die Zer- ressierte bei der LpB auf 110 FÖJ-Plätze beworben. tizierung durch die Agentur für Qualität in Frei- willigendiensten (QUIFD), deren „Qualitätssiegel Finanzen und Zukunftssicherung Freiwilligendienste“ wir seit 2007 führen. Zunehmend stoßen wir an Grenzen der nanzi- Wochenseminare ellen Ausstattung. Die Kosten für die Seminare (Unterbringung, Verpegung, Fahrt-, Personal- Zentrale Aufgabe der LpB im Fachbereich FÖJ ist und andere Fixkosten) steigen kontinuierlich, aber die Begleitung der FÖJ-Teilnehmenden auf vier die Fördersätze wurden seit mehr als 15 Jahren Wochenseminaren und mit Besuchen bei den Ein-

30 FREIWILLIGES ÖKOLOGISCHES JAHR

satzstellen. In der Seminarkonzepti- möglicht Austausch und Diskussion. Schwarzwald, (3) thematische Stre- on wird großer Wert auf Partizipa- In Kooperation mit dem LpB-Fach- ckenwanderungen im Nationalpark tion gelegt. So werden die Teilneh- bereich „E-Learning“ wird seit 2016 Nordschwarzwald oder (4) im Nati- menden intensiv in die Gestaltung als zusätzliches freiwilliges Ange- onalpark Bayerischer Wald oder (5) der Veranstaltungen einbezogen. bot zwischen den Seminaren II und eine Seminarwoche im Biosphären- Das inhaltliche Prol der Seminare III der E-Learning-Kurs „Ethisch gebiet Schwäbische Alb. Erstmals I bis III orientiert sich an Fragen leben“ angeboten, was bei erfolg- angeboten wurde (6) ein Seminar von Wirtschaft, Politik und Ökolo- reicher Teilnahme mit einem Zer- über „Nachhaltiges Zusammenleben gie. Das Einführungsseminar legt tikat bescheinigt wird. Der Onli- am Beispiel von Schloss Tempelhof“ gemeinsame Grundlagen, die Se- nekurs ermöglicht es, dass sich die (Kreßberg, Kreis Schwäbisch Hall). minare II und III werden von den FÖJ-Teilnehmenden auch gruppen- Auf Schloss Tempelhof leben heißt, Teilnehmenden vorbereitet. Die übergreifend kennenlernen und aus- konventionelle Lebensformen hinter emen werden durch Exkursionen tauschen. sich zu lassen und in einer Gemein- und praktische Beispiele vertieft schaft zu leben, die verstärkt auf das und veranschaulicht. Die Seminare Seminar IV nach Wahl Miteinander achtet, Wert auf einen III haben sich als Projektseminare ökologischen Lebensstil legt und etabliert. Unter dem ema „Land- In der Seminarwoche IV konn- sich weitgehend selbst versorgt. Im wirtschaft und Welternährung“ be- te 2017 wieder wahlweise eine von Zentrum der Seminarwoche stand schäftigen sich die Teilnehmenden sechs Veranstaltungen besucht wer- die Frage, ob die hier praktizierte in Kleingruppen mit Teilaspekten den: (1) eine Streckenradtour ent- Lebensform eine Lösung für unsere des emas. Die abschließende Zu- lang der ehemaligen innerdeut- Zukunftsfragen bietet. sammenführung der Ergebnisse er- schen Grenze, (2) ein Bauprojekt im

Praktisch im Einsatz: FÖJ-Teilnehmende beim Wahlseminar am Schloss Tempelhof. Foto: LpB, FÖJ

31 31 4. ARBEITSFELDER

Krönender Abschluss

Fünftes und letztes Seminar ist stets die gemeinsame Abschlussveran- staltung mit allen 110 FÖJ-Teilneh- menden. Dieser besondere Rahmen bietet Raum und Zeit für Austausch und Reexion. Höhepunkt war 2017 die Exklusivvorführung des preisgekrönten Dokumentarlms „Nicht ohne uns!“, bei dem sich Si- grid Klausmann und Walter Sitt- ler als Regisseurin bzw. Produzent des Films den Fragen der Teilneh- menden stellten. Sie erläuterten ihre Motivation für das Filmprojekt, das „199 kleine Helden“ aus allen Län- dern der Welt porträtiert und mach- ten den FÖJlern Mut, sich auch wei- terhin gemeinnützig zu engagieren.

Breit vernetzt

• Förderverein Ökologische Frei- willigendienste e.V. (FÖF) Die LpB ist Gründungs- und Vor- standsmitglied im bundesweiten FÖJ-Dachverband Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. Filmgespräch zum Dokumentarfilm „Nicht ohne uns!“, mit der Regisseurin Sigrid Klaus- (FÖF). Er vertritt 52 FÖJ-Träger mit mann und dem Produzenten (und Schauspieler) Walter Sittler. Fotos: LpB, FÖJ etwa 2.800 FÖJ-Plätzen und zusätz- lich über die beim FÖF angesiedel- te Zentralstelle etwa 600 Plätze im cherinnen und Sprecher sind landes- shops und Treen der vier FÖJ- Ökologischen Bundesfreiwilligen- und bundesweit organisiert, vertreten Träger in Baden-Württemberg dienst (ÖBFD). Ziele des FÖF sind die Interessen der Teilnehmenden auf untereinander und mit dem zu- die Unterstützung von Freiwilligen Landes- und Bundesebene und orga- ständigen Ministerium für Um- und Trägern, die Förderung des Er- nisieren eigene Veranstaltungen, um welt, Klima und Energiewirt- fahrungsaustauschs, die Bündelung für das FÖJ zu werben oder sich für schaft Baden-Württemberg. ihrer politischen Interessen und eine Umweltthemen zu engagieren. Dem Austausch und der Vernet- gemeinsame Öentlichkeitsarbeit zung mit den über 80 FÖJ-Ein- • zur Stärkung der ökologischen Frei- Denkwerkstätten, Workshops, satzstellen dient die jährliche Ein- willigendienste. Treffen und Konferenzen satzstellenkonferenz. Zu den e- Die FÖJ-Denkwerkstatt hat sich als men gehörten 2017 ein Anti-Bias- • FÖJ-Sprecherinnen und Sprecher Austauschforum für Träger, Ein- Workshop und die Frage nach dem Ebenfalls der Vernetzung im FÖJ satzstellen und Teilnehmende eta- Bildungsverständnis und den Bil- dient die inzwischen auch für den bliert. Zuletzt stand hier das e- dungsmöglichkeiten an den Ein- Bundesfreiwilligendienst übernom- ma „Bildung für nachhaltige Ent- satzstellen. mene Struktur der Vertretung der wicklung im FÖJ“ auf der Agenda. FÖJ-Teilnehmenden. Die FÖJ-Spre- Daneben gibt es regelmäßige Work-

32 FREIWILLIGES ÖKOLOGISCHES JAHR

Dank fürs Engagement

Als Dank für Ihr Engagement wur- de für die FÖJ-Teilnehmenden auch vom Umweltministerium eine Ver- anstaltung im Landtag durchge- führt. Staatssekretär Dr. André Bau- mann überreichte allen ein Zerti- kat für ihren Einsatz für die Zivil- gesellschaft. Die Veranstaltung soll 2018 wieder stattnden.

Übergabe der FÖJ-Zertifikate im Landtag durch Umweltstaatssekretär Dr. André Bau- mann (Mitte) und Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk (rechts) an FÖJ-Sprecherinnen und Sprecher. Foto: Jan Potente

FÖJ im Landtag: Gruppenfoto mit Staatssekretär Dr. André Baumann und Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk und FÖJ-Teilneh- menden. Foto: Jan Potente

33 4. ARBEITSFELDER Entwicklung der Fördermittel 4.3 Gedenkstättenarbeit Entwicklung der Gedenkstättenförderung 1.200.000 €

1.000.000 €

800.000 €

600.000 €

400.000 €

200.000 €

0 € 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Entwicklung der Fördermittel für Gedenkstätten 2011 bis 2018

Vernetzt im Land und in Europa Unterschiedliche Formen von Vernetzung sorgen für innovative Impulse in der baden-württem- bergischen Gedenkstättenarbeit. Wie gelingt eine gelebte europäische Erinnerungskultur? Welche Schwerpunkte setzen die Gedenkstättenverbünde im Land? Wo gibt es zeitgemäße Anknüpfungs- punkte für die historisch-politische Bildungsarbeit? Die erneute Aufstockung der Landesfördermittel erweitert die Spielräume auch bei der Zusammenarbeit.

Europäisches Kulturerbe-Siegel rium sowie das Europäische Zentrum des depor- tierten Widerstandskämpfers (CERD) am Haupt- Die Gedenkstätten lager Natzweiler-Struthof im Elsass beteiligt. Sei- am Ort des ehema- tens des Landes Baden-Württemberg waren neben ligen Konzentrati- dem Wirtschaftsministerium der ehrenamtlich onslagers Natzwei- getragene Verbund der Gedenkstätten im ehema- ler-Struthof und an ligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. (VGKN), das den zwölf Standorten Landesamt für Denkmalp ege und die Landeszen- ehemaliger Außenla- trale für politische Bildung beteiligt. ger in Baden-Württ- emberg sind mit dem Deutsch-französische Zusammenarbeit Europäischen Kul- turerbe-Siegel der EU Das CERD und der Gedenkstättenverbund ausgezeichnet worden. Erstmals geht damit das VGKN wollen die historischen Zusammenhän- Label an ein transnationales Netzwerk der Erin- ge sichtbar machen: Zum Hauptlager Natzweiler- nerung. Eine international besetzte Jury hatte die Struthof im annektierten Elsass gehörten im Zwei- Bewerbung, die unter französischer Federführung ten Weltkrieg mehr als fünfzig Außenlager bei- und mit baden-württembergischer Beteiligung er- derseits des Rheins. Auch nach der Evakuierung arbeitet worden war, ausgewählt. Auf französischer des Hauptlagers im September 1944 bestand der Seite waren das Kultur- und Verteidigungsministe- KZ-Komplex auf rechtsrheinischer Seite fort. Ins-

34 GEDENKSTÄTTENARBEITKAPITELTHEMA

gesamt 52.000 Häftlinge aus etwa schen Künstlern, die Impressionen tungsspielraum nutzt der Verbund dreißig Ländern Europas durchlie- von Lagerorten verarbeiten. Unter unter anderem dazu, Grundlagen- fen die Natzweiler-Lager, die für ein der Überschrift „Brüderlichkeit/Fra- forschung zur Zwangsarisierung in Menschheitsverbrechen von europä- ternité“ werden ihre Werke im Jahr Württemberg und Hohenzollern ischer Tragweite stehen. Ziel ist es, des Europäischen Kulturerbes 2018 zu leisten: In Kooperation mit dem auch diese Dimension zu beleuch- gezeigt. Landesarchiv Baden-Württemberg ten. Auf deutscher Seite wird die Auch die Gedenkstättenmitarbei- werden die Ergebnisse zu einer Aus- Arbeit nicht nur vom Land Baden- tenden selbst richten den Blick nach stellung über die Ausplünderung der Württemberg, sondern nun auch Europa: Eine Fortbildungsexkursi- jüdischen Bürgerinnen und Bürger vom Bund unterstützt. on für Ehrenamtliche am 19. Okto- in der NS-Diktatur verarbeitet. Un- ber 2017 führte in das Europavier- terstützt von der LpB bereitet der Pläne des Verbunds der tel nach Straßburg. Das Programm Verbund zugleich eine Publikation Gedenkstätten im KZ-Komplex wurde gemeinsam mit dem Europe vor, die zum achtzigsten Jahrestag Natzweiler Direct Informationszentrum Stuttg- der Pogromnacht des 9. November art und dem LpB-Fachbereich „Eur- 1938 vorliegen soll. Der VGKN hat Anja König als opa und Internationales“ angeboten. Koordinatorin eingestellt. Sie soll Landes- und bundesweite mehrsprachigen Angeboten an den Forschung zur Zwangsarisierung Vernetzung jeweiligen Orten voran helfen, ei- nen gemeinsamen Onlineauftritt Vernetzung bereichert – dies zeigt Das Netzwerk der Gedenkstätten im erarbeiten sowie Bildungsangebote seit seiner Gründung im Jahr 2010 Land wird dichter. In den vergan- für Lehrkräfte entwickeln. Ange- der Gedenkstättenverbund Gäu genen Jahren sind neue Mitglieder strebt wird zudem eine Häftlings- Neckar Alb e.V. (GNA). Seit 2017 zur Landesarbeitsgemeinschaft der datenbank. Einige Projekte sind be- wird der südwürttembergische Ver- Gedenkstätten und Gedenkstätten- reits gestartet, so etwa die Koope- bund auch institutionell vom Land initiativen in Baden-Württemberg ration mit französischen und deut- gefördert. Den verlässlichen Gestal- (LAGG) hinzugestoßen. Der Zu-

Exkursion: Lieu d´Europe Straßburg

35 4. ARBEITSFELDER

sammenschluss umfasst mehr als siebzig Vereine und Initiativen. Da- runter ist auch der Lernort Zivilcou- rage & Widerstand Kislau (LZW), der nun neben der Gedenkstätte Grafeneck und dem Dokumenta- tionszentrum Oberer Kuhberg KZ Gedenkstätte Ulm (DZOK) in die institutionelle Förderung aufgenom- men worden ist. Das LZW befasst sich mit dem frühen KZ Kislau in Baden und dem regionalen Wider- stand. LZW und DZOK schlagen Brücken zur Vernetzung auch jen- seits der Landesgrenzen.

Fachtagung „Gedenkstätten an Justizvollzugsanstalt Kislau, Ort des frühen KZ Kislau in Baden. Foto Jörg Winter-LZW Orten früher Konzentrationslager“ fer ebenso wie an Erinnerungsstät- Gemeinsam mit der Bundeszentrale Gesellschaft daraus gelernt…“ am ten der Demokratiegeschichte, der für politische Bildung, der Stiftung 13./14. November 2017. Eine zwei- authentische Ort und das Vermächt- Topographie des Terrors in Berlin tägige Veranstaltung zu Erschei- nis der Zeitzeugen? Die Tagung und der LpB wird die Fachtagung nungsformen des Antiziganismus unter dem Titel „Gespaltene Erin- „Gedenkstätten an Orten früher wurde gemeinsam mit dem Verband nerung?“, zu der die LpB gemein- Konzentrationslager“ für den 24. bis Deutscher Sinti und Roma, Landes- sam mit der Stiftung Bundespräsi- 26. September 2018 in Bad Urach verband Baden-Württemberg durch- dent- eodor-Heuss-Haus und der geplant. Dabei sollen Forschungs- geführt. In Kooperation mit dem LAGG am 21./22. März 2018 nach ergebnisse zur Lagergeschichte, ak- Fachbereich „Social Media“ wurden Bad Urach einlud, ermöglichte einen tuelle Vermittlungskonzepte sowie ein LpB-Internetdossier und Filme produktiven Austausch. denkmalpegerische Herausforde- für die Sozialen Medien zum ema rungen diskutiert werden. Auch erstellt. hier protieren die Gedenkstätten Kooperationen innerhalb der LpB im Land von der Expertise des Lan- Jugend- und Vermittlungsarbeit desamts für Denkmalpege, das die Auch der Fachbereich „Gedenkstät- Stätten mit NS-Bezug in den Blick tenarbeit“ nutzt Gelegenheiten zur Wie bereits im Vorjahr arbeiten die genommen hat. Zusammenarbeit mit anderen Fach- Fachbereiche „Politische Tage“ und bereichen im eigenen Haus. Ge- „Gedenkstättenarbeit“ eng zusam- meinsam mit dem Herausgeber der men. Gemeinsam haben sie das pä- Tagung „Gespaltene Erinnerung?“ Schriftenreihe zur politischen Lan- dagogische Angebot erweitert, das deskunde Baden-Württembergs Mit seinen zahlreichen Erinnerungs- sich an Schulen in Südwürttemberg wurde an dem neuen LpB-Band stätten zur Demokratiegeschich- richtet. Neben einer niedrigschwel- „Mut bewiesen. Widerstandsbiogra- te ist Baden-Württemberg eine Art ligen Vorbereitung, die Jugendliche phien im Südwesten“ gearbeitet. Epizentrum „des Erinnerns an de- in ihrer Lebenswelt abholt, und dem mokratische Bewegungen und Per- Mit der Redaktion Bürger & Staat anschließenden Gedenkstättenbe- sönlichkeiten“ in Deutschland. Auf und der Stabstelle „Demokratie stär- such ist nun auch der Fachbereich welche Weise stehen diese Erinne- ken“ konnte die Reihe der Fachta- „Team meX“ mit einem aktuellen rungsstätten mit dem dichten Netz- gungen zu Facetten der gruppen- Workshop-Angebot dabei. werk der Gedenkstätten in Verbin- bezogenen Menschenfeindlichkeit Ferner konnte das Fortbildungsan- dung? Welche Rolle spielen hier wie fortgesetzt werden – unter dem Ti- gebot für Jugend- und Vermittlungs- dort, an Gedenkstätten für NS-Op- tel: „Nichts oder fast nichts hat die arbeit ausgeweitet werden. So wid-

36 GEDENKSTÄTTENARBEIT

mete sich die Fortbildung „Wie ge- berg) und seinem Team. Die Pu- Euro im Jahr angesetzt. Zum ande- stalte ich eine Führung für Jugend- blikation zeichnet die NS-Macht- ren wird das Budget für Fördermit- liche?“ am 18. März 2017 der Frage, übernahme im Spannungsfeld von tel für die mehr als siebzig ehren- wie das meist gebuchte Vermitt- Landes- und Reichspolitik nach. amtlichen Gedenkstätten im Land lungsformat an Gedenkstätten neue auf 451.800 Euro im Jahr 2018 2017 Impulse erhalten kann. Zugleich 11– MATERIALIEN (485.800 Euro 2019) angehoben. wurde die Zusammenarbeit mit dem Die Förderinstrumente sind weiter LAGG-Arbeitskreis für Jugend- und ausdi erenziert worden. Neben der Arbeitsheft Lese- und Vermittlungsarbeit vertieft. klassischen Projektförderung ermög- licht die Basisförderung eine verläss- Publikationen liche Festbetragsförderung für eh- renamtliche Gedenkstätten.

• Zum Jahresende 2017 konnte der Baden 1933 Leitfaden „Erinnern – Erfahren Die nationalsozialistische Machtübernahme im Spannungsfeld von Landes- und Reichspolitik Bildungsreisen

– Erlernen. Pädagogische Ansät- und Erinnerungskultur ze und Konzepte für Jugend- und Vermittlungsarbeit an Gedenk- Der Fachbereich „Gedenkstättenar- stätten“ verö entlicht werden. Er beit“ bietet auch Bildungsreisen an.

stellt grundsätzliche Erkenntnisse www.lpb-bw.de Die jährliche Exkursion nach Polen zur Jugend- und Vermittlungsar- an die Gedenkstätte Auschwitz stößt beit an Gedenkstätten vor, erläu- auf beachtliche Resonanz. Zum tert didaktische Methoden und klassischen Angebot zählte 2017 präsentiert erprobte Einzelbei- Steigende auch die Israelreise, die über ver- spiele aus der praktischen Arbeit Gedenkstättenförderung schiedene Stationen nach Jerusalem an baden-württembergischen Ge- führte. Wichtiges Ziel dort: die Ge- Alle genannten Aktivitäten führen denkstätte Yad Vashem. 2017 LEITFADEN Akteure aus Zivilgesellschaft, Poli- tik und Institutionen, aus Bildungs- einrichtungen und Wissenschaft in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammen. Ihr breites, pluralisti- sches und weithin vernetztes Enga- gement trägt dazu bei, dass sich Er- Erinnern – Erfahren – Erlernen innerungskultur immer wieder aufs Pädagogische Ansätze und Konzepte für Jugend- und Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten Neue gesellschaftlich verankert. Die deutlichen Aufstockungen der Ge- denkstättenförderung des Landes in den vergangenen Jahren haben die- sem Prozess eine beachtliche Dyna- mik verliehen. Der Doppelhaushalt 2018/2019 setzt denkstätten. diesen Ausbau mit weiteren Mitte- • Das Lese- und Arbeitsheft „Ba- lerhöhungen fort. Zum einen wird den 1933“ in der Reihe Materi- die institutionelle Förderung für alien wurde Ende 2017 vorgelegt. die Gedenkstätte Grafeneck, für das Es entstand in enger Zusammen- Dokumentationszentrum Oberer arbeit mit Professor Dr. Frank Kuhberg und für den Lernort Zivil- Engehausen (Universität Heidel- courage & Widerstand bei 140.000

37 4. ARBEITSFELDER

4.4 Servicestelle Friedensbildung

Qualifizierungswochenende im Haus auf der Alb vom 13. bis 15. Oktober 2017 „Die Jugend ist zur Friedensliebe zu erziehen!“ Nach Artikel 12 der Landesverfassung von Baden-Württemberg ist es eine Aufgabe von Erziehung und Unterricht „Die Jugend (…) zur Friedensliebe (…) zu erziehen“. Was heißt das und wie kann die- ses Erziehungsziel in den Schulen gelingen? Seit August 2015 unterstützt die Servicestelle Friedens- bildung Lehrkräfte darin, diesen Auftrag zu erfüllen und Friedensbildung in den Schulen zu stärken. Dazu wurden im Jahr 2017 Materialien publiziert, Veranstaltungen angeboten und Beratungsge- spräche geführt. Für 2018 sind ein Ausbau dieser Aktivitäten sowie die Entwicklung weiterer Lern- medien geplant, insbesondere zu dem Themenschwerpunkt „1918 – 2018. Verführung zu Krieg, Ge- walt und Hass oder Bildung für den Frieden?!“

Angebote für Lehrkräfte und Schüler zu sehen. Schulklassen aus drei Schulen und Re- gierungsbezirken verbrachten in dieser Zeit zwei Kernaufgabe der Servicestelle ist es, Lehrkräfte bei bis drei Tage vor Ort und beschäftigten sich im der Umsetzung von Friedensbildung im Unterricht Rahmen eines friedenspädagogischen Seminar- zu unterstützen. Im Jahr 2017 wurde je eine mehr- programms mit ziviler Koniktbearbeitung. Auch tägige Fortbildung an der Landesakademie für Lehrkräfte nutzten das Angebot zur Fortbildung. Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Aktiv unterstützt wurden die Veranstaltungen in Bad Wildbad und auf der Comburg in Schwä- durch freie Mitarbeitende der Servicestelle. bisch Hall durchgeführt. Hinzu kamen Angebote im Rahmen von Lehrkräftefortbildungen der Re- gierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe. Für „Team Friedensbildung“ Religionslehrkräfte war die Servicestelle zu Ver- Zur Durchführung von Veranstaltungen für Schü- anstaltungen von dem Pädagogisch eologischen lerinnen und Schüler und zur Unterstützung wei- Zentrum Stuttgart (ptz) und dem Religionspäda- terer Veranstaltungsformate bildet die Servicestel- gogischen Institut Karlsruhe (RPI) eingeladen. le junge Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Vom 2. bis 21. Mai 2017 war die Ausstellung nach dem Peer-Learning-Ansatz aus. Zur Quali- “Peace Counts – Die Erfolge der Friedensma- zierung der jungen Erwachsenen wurden im Früh- cher” im LpB-Tagungszentrum Haus auf der Alb jahr 2017 zwei eintägige Workshops angeboten zu

38 FRIEDENSBILDUNG

Methoden der Friedensbildung und Öffentlichkeitsarbeit zeit ist ihre Verstetigung für die Jah- zur Re exion der eigenen Haltung re 2018 und folgende nun gesichert. als politische Bildnerin und poli- Die Angebote der Servicestelle Frie- Die Zusammenarbeit der drei Trä- tischer Bildner (BETZAVTA). Im densbildung für Lehrkräfte, Schü- ger (LpB, Berghof Foundation und Herbst 2017 fand erstmalig ein LpB- lerinnen und Schüler sind über die Ministerium für Kultus, Jugend fachbereichsübergreifendes Quali- Internetseite www.friedensbildung- und Sport) mit den 17 Unterzeich-  zierungswochenende im Haus auf bw.de zugänglich. Unter der Rubrik nern der „Gemeinsamen Erklärung der Alb statt. „Aktuelles“ lassen sich dort auch zur Stärkung der Friedensbildung in laufend ausgewählte Aktivitäten den baden-württembergischen Schu- Unterrichtsmedien len“ hat sich bewährt und soll und Lernsettings auch künftig (institutionali- Friedensbildung AKTUELL – 03/2017 – Neue Bildungspläne 2016 - Da steckt Frieden drin! siert in Steuerungsgruppe und Friedensbildung 03·2017 Beirat) weitergeführt werden. Im Laufe des Jahres 2017 Servicestelle AKTUELL Friedensbildung wurden neue Unterrichtsme- www.friedensbildung-bw.de Baden-Württemberg Die Servicestelle wird bun- dien konzipiert und Lernset- desweit bereits als „Baden- tings auf der Basis bestehen- Württemberger Modell“ Neue Bildungspläne 2016 - der Materialien weiterentwi- Da steckt Frieden drin ! wahrgenommen. Eine In- ckelt. Das Format „Friedens- Willkommen zur dritten Ausgabe von Friedensbildung AKTUELL! Mehrmals jährlich gibt Ihnen dieses Periodikum Hinwei- itiative der Evangelischen se und Anregungen zur Friedensbildung an Schulen. Dabei werden aktuelle Diskussionen aufgegriffen und mit bewährten bildung AKTUELL“ ist eine friedenspädagogischen Methoden kombiniert. Zusätzlich finden Sie auf Seite vier Informationen zu Angeboten der 2015 eingerichteten Servicestelle Friedensbildung. Landeskirche in Württem-

4-seitige Handreichung für „Der Bildungsplan 2016 ist angelegt auf vernetztes und Menschheit. Im Artikel 12 Abs. 1 der Landesverfassung berg strebt darüber hinaus nachhaltiges Lernen insbesondere in den Feldern Demo- von Baden-Württemberg heißt es, „Die Jugend ist […] zur kratieerziehung, Friedensbildung und kulturelle Bildung“ Friedensliebe […] zu erziehen“. Dem Lernort Schule kommt Lehrkräfte, die als Newslet- (Pant 2016)1. Weiter heißt es in der Einführung zu den dabei eine zentrale Rolle zu, denn Bildung ist ein Instrument gemeinsam mit der Service- Bildungsplänen der allgemein bildenden Schulen in Ba- zur Friedenswahrung (vgl. Jäger 2016)1. In den Leitperspek- den-Württemberg: „Dazu gehört die Sensibilisierung von tiven Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Bildung ter mehrmals jährlich digital Kindern und Jugendlichen für den Schutz der Menschen- für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) und Medi- stelle eine Europäische Ver- rechte und die Wahrung von Frieden und Sicherheit. Dabei enbildung (MB) findet sich dieser Auftrag in Begriffen und kann Friedensbildung nicht nur eine Frage der gedank- Inhalten für den Unterricht in allen Schularten als fächer- verschickt wird. Darin wer- lich-argumentativen Auseinandersetzung mit Unterrichts- übergreifende Querschnittsaufgabe konkretisiert.. netzung an. Hierzu fand im gegenständen sein, sondern hängt auch von der erlebten Wie lässt sich Friedensbildung im Unterricht umsetzen? Kultur der Konfliktlösung im schulischen Alltag ab“ (ebd.). den aktuelle friedens- und Krieg, Konflikt und Gewalt sind zentrale Themen der Der aktuelle Newsletter gibt darauf in zweifacher Weise März 2017 eine Sondierungs- Friedensbildung, immer verbunden mit dem multidimen- Antwort. Auf der folgenden Seite wird das friedensbildne- sionalen Nachdenken darüber, was Frieden bedeutet. Die rische Potential der Fächer Sport, Gemeinschaftskunde, sicherheitspolitische emen Servicestelle Friedensbildung unterstützt die Schulen des Physik, Geographie und Englisch exemplarisch für verschie- reise nach Brüssel statt, u. a. Landes darin, Friedensbildung im Unterricht umzusetzen. dene Klassenstufen und Schularten herausgearbeitet. Dies Dies geschieht u. a. durch Entwicklung und Bereitstellung geschieht durch die Verknüpfung der jeweils formulierten aufgegri en, didaktisch auf- dafür geeigneter Unterrichtsmedien und Lernsettings. prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen mit einer der mit einem Besuch in der Ver- drei Dimensionen von Friedensbildung. Darauf aufbauend Wo beginnt Friedensbildung? finden Sie auf Seite drei konkrete Unterrichtsvorschläge bereitet und mit Ansätzen Als Lehrer*innen sind Sie im Schulalltag häufig mit unter- zum Download. Diese reichen von der Diskussion von tretung des Landes Baden- schiedlichen Formen von (Un-)Frieden konfrontiert. Sei es Frieden durch Fußball im Fach Sport an der Grundschule bis in Bezug auf Gruppendynamiken im Klassenzimmer oder zur Auseinandersetzung mit Gewalt im zwischenmenschli- der zivilen Kon iktbearbei- bei der Umsetzung von Themen aus den Bildungsplänen. chen Miteinander im Fach Englisch. Die Beispiele verbinden Württemberg bei der Euro- Friedensbildung beginnt auf der individuellen Ebene. Sie ist Bildungsplaninhalte mit friedensbildnerischen Methoden eine Frage der persönlichen Haltung und Friedensfähigkeit und geben Ihnen praktisch-didaktische Anregungen, Frieden tung und neuesten Erkennt- und schlägt den Bogen zu Frieden als globales Thema der in Schule und Unterricht weiterzudenken. päischen Union.

nissen aus der Friedens- und Nächste Ausgabe ABO 1 Diese und weitere Quellen und Literaturhinweise finden Sie auf der Kon iktforschung verknüpft. Website der Servicestelle Friedensbildung unter „Was ist Friedens- Friedensbildung bildung?“. Darüber hinaus erhalten Sie dort vom Landesinstitut für AKTUELL Schulentwicklung Antwort auf die Frage „Gibt es eine Stärkung der Ausblicke und Planungen Jede Ausgabe beinhaltet Ma- Friedensbildung in den Bildungsplänen von 2016?“ Thema: Kriegs- u. Hasspropaganda terialien und Hinweise zur • In den Jahren 2018 und fol- fächer- und schulartübergrei- gende gilt es, die Angebote fenden Umsetzung im Un- Newsletter Friedensbildung AKTUELL der Servicestelle auszubauen, terricht. Im Jahr 2017 wur- zu vertiefen und zu fokus- den drei Ausgaben an über sieren und dies systematisch tausend Abonnentinnen und Abon- der Servicestelle verfolgen. Die Bil- entlang der neuen Bildungspläne nenten verschickt. dungsmesse „didacta“, die im Febru- für allgemeinbildende Schulen. Grundlage der Material- und Lern- ar 2017 in Stuttgart stattfand, wur- Hierzu ist eine Publikation zu den setting-Entwicklung sind die gel- de ebenfalls genutzt, um wichtige Untersuchungsergebnissen der Bil- tenden Bildungspläne aller Schular- Zielgruppen zu tre en, zu beraten dungsplananalyse gemeinsam mit ten und -fächer. Dazu wurden 2017 und Materialien anzubieten. der Universität Tübingen und der in einem ersten Schritt gemeinsam Berghof Foundation geplant. mit Studierenden der Universität • Konkrete Workshop- und Bil- Verstetigung der Arbeit Tübingen die Bildungspläne für all- dungsangebote für Schülerinnen gemeinbildende Gymnasien anhand Die Servicestelle wurde im August und Schüler werden weiterhin von sieben Fächern systematisch auf 2015 bei der LpB eingerichtet. Nach angeboten. Ein besonderer the- ihr friedensbildnerisches Potential zweimaliger befristeter Vertragslauf- matischer Schwerpunkt für 2018 hin analysiert.

3 9 39 4. ARBEITSFELDER

wird dabei sein: „1918 – 2018. • Bestehende Kontakte zu Schulen ema „Europäische Kriege als Verführung zu Krieg, Gewalt und sollen in den kommenden Jahren Analysefolie gegenwärtiger und Hass oder Bildung für den Frie- vertieft werden, indem diese als zukünftiger gewalttätiger Ausei- den?!“ „Modellschulen“ gezielt mit Ange- nandersetzungen und erfolgsver- • Um Angebote für Schulen auch in boten auf allen Ebenen des schu- sprechender Friedensstrategien?“ der Fläche Baden-Württembergs lischen Lebens prozessbezogen be- und (2) Im September 2018 eine machen zu können, bedarf es eines gleitet werden. Tagung zum ema „BNE, Glo- festen Stammes an freien Mitar- • Für April und November 2018 bales Lernen und Friedensbil- beitenden. Hierzu ist im Frühjahr sind weitere Lehrkräftefortbil- dung“. 2018 ein Qualizierungswochen- dungen an den Staatlichen Akade- • In Kooperation und am Standort ende zu „Methoden der Friedens- mien Comburg sowie im Juli 2018 der Evangelischen Akademie Bad bildung“ im Haus auf der Alb ge- in Bad Wildbad geplant. Im eige- Boll ist die Servicestelle an einer plant, sowie ein weiteres fachbe- nen Tagungszentrum Haus auf der Tagung der Reihe „Gewaltpräven- reichsübergreifendes Wochenende Alb werden zwei Fachtagungen tion“ unter dem Titel „Zusammen- zu „Methoden der politischen Bil- stattnden: (1) im November in wachsen in einer pluralen Gesell- dung“ im Herbst 2018. Kooperation mit dem Fachbereich schaft. Impulse – Konzepte – Ver- „Europa und Internationales“ zum netzung“ im Juni 2018 beteiligt.

Arbeiten mit der Ausstellung „Peace Counts“ im Haus auf der Alb im Mai 2017

40 SO ERREICHEN SIE UNS TELEFONISCH

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Tagungszentrum Haus auf der Alb Lautenschagerstraße 20, 70173 Stuttgart Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach Fax 0711/164099-77, Service -66 Fax 07125/152-100 LpB-Shop: Mo. bis Do.: 9.00 bis 12.00 + 13.00 bis 15.30 Uhr, LpB-Shop: Mo bis Fr 8–12 Uhr, 13–16.30 Uhr Fr.: 9.00 bis 12.00 Uhr www.hausaufderalb.de [email protected] / www.lpb-bw.de

Telefon Stuttgart ...... 0711/16 40 99-0 Telefon Bad Urach ...... 07125/152-0

Direktor: Lothar Frick ...... -60 Abteilung Haus auf der Alb Büro des Direktors: Sabina Wilhelm ...... -62 Abteilungsleiter/Gesellschaft und Politik/ Stellvertretender Direktor: Karl-Ulrich Templ ……………...... -40 Schriften zur politischen Landeskunde Stabsstelle Kommunikation und Marketing Baden-Württembergs Leiter: Werner Fichter ………………………………….…...... -63 Prof. Dr. Reinhold Weber ...... -146 Daniel Henrich ……………….……………..……..… ...... -64 Schule und Bildung/Integration und Migration: Robert Feil, ...... -139 Stabsstelle „Demokratie stärken“ Monika Selmeci ...... -140 Leitung: Felix Steinbrenner...... -81 Europa – Einheit und Vielfalt / Internationale Politik: Team meX: Daniel Can ...... -82 Thomas Schinkel ...... -147 Yagmur Koreli ...... -86 Servicestelle Friedensbildung: Projekt „Läuft bei Dir!“: Stefanie Beck ...... -740 Claudia Möller ...... -135 Stefanie Hofer ...... -741 Matthias Kathan ...... -742

Stabsstelle Projekt Erstwählerkampagne "Wählen ab 16" zur Kommunalwahl 2019 Thomas Franke ...... -83 Vatan Ukaj ...... -717

Abteilung Zentraler Service Abteilungsleiter: Kai-Uwe Hecht.……………………..……...... -10 Organisation/Innerer Dienst: Tamara Mürter ...... -11 Haushalt: Gudrun Gebauer…………...... -12 Personal: Sabina Gogel ...... -17 Information und Kommunikation: Wolfgang Herterich ...... -14 Klaudia Saupe……………………… ...... -49 Siegfried Kloske, Haus auf der Alb...... 07125/152-137 Tagungszentrum Haus auf der Alb Leitung: Nina Deiß/Julia Telegin ...... 07125/152-109

Abteilung Demokratisches Engagement Abteilungsleiterin/Gedenkstättenarbeit: Sibylle Thelen ..... -30 Andreas Schulz ...... -726 Politische Landeskunde: Dr. Iris Häuser…………………...... -20 Jugend und Politik: Angelika Barth ...... -22

Christiane Franz ...... -23 Johannes Ulbrich ...... -702 Schülerwettbewerb des Landtags: Regionale Arbeit Monika Greiner, Stefanie Thiele ...... -25, -26 Politische Tage für Schülerinnen und Schüler, Frauen und Politik: Beate Dörr, Sabine Keitel ...... -29, -32 Veranstaltungen für den Schulbereich, LpB-Shops Freiwilliges Ökologisches Jahr: Steffen Vogel ………...... -35 Max Kemmner ...... -36 Regierungsbezirk Stuttgart Stefan Paller, Lea Oldenburg ...... -37, -34 Thomas Franke ...... -83 Lautenschlagerstraße 20, 70173 Stuttgart

Abteilung Medien und Methoden Außenstelle Freiburg Abteilungsleiter/Digitale Medien: Karl-Ulrich Templ ………. -40 Bertoldstraße 55, 79098 Freiburg, Politik & Unterricht: Robby Geyer ...... -42 Telefon 0761/20773-0, Fax -99 Deutschland & Europa: Jürgen Kalb ...... -43 Leiter: Prof. Dr. Michael Wehner ...... -77 Der Bürger & Staat/Didaktische Reihe: Prof. Siegfried Frech .... -44 Thomas Waldvogel ...... -33 Unterrichtsmedien: Michael Lebisch ...... -47 LpB-Shop: Di und Do 9–17 Uhr Internetredaktion: Wolfgang Herterich ...... 14 Klaudia Saupe, Rebecca Beiter ...... -49, -48 Außenstelle Heidelberg Social Media: Bianca Braun ...... -53 Plöck 22, 69117 Heidelberg, Kata Kottra ...... - 52 Telefon 06221.6078-0, Fax -22 E-Learning: Sabine Keitel…...... -32 Leiter: Robby Geyer ...... -13 Politische Bildung Online: Jeanette Reusch-Mlynárik, Stefan Artmann ...... -14 Haus auf der Alb ...... 07125/152-136 LpB-Shop: Di 9–15 Uhr, Mi und Do 13–17 Uhr

41 5. THEMEN

5.1 Baden-Württemberg

Rathaus Waiblingen

Politik und politische Kultur des Landes verstehen Das Konzept für die politische Landeskunde der Landeszentrale fragt, was die Bürgerinnen und Bür- ger von der Geschichte ihres Landes wissen müssen, um seine aktuelle Stellung, seine Politik und politische Kultur zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit seit der napoleonischen Neuord- nung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals wurden die Grundlagen dafür gelegt, was uns heute prägt: Verwaltung, Parteien, Landesidentität, generell die Prozesse und Merkmale von Demokrati- sierung und Modernisierung.

Heimat Baden-Württemberg 1 denden Gesellschaft hat und welche gemeinsamen Grundwerte wir brauchen, um ein friedliches und Am 25. April 2017, dem 65. Geburtstag von Ba- respektvolles Miteinander zu garantieren. den-Württemberg, diskutierten Landtagspräsi- dentin Muhterem Aras und der Tübinger Kultur- wissenschaftler Prof. Dr. Hermann Bausinger vor Heimat Baden-Württemberg 2 250 Gästen in der Stadtbibliothek Stuttgart über Im Rahmen der Sonderausstellung „Heimat neu die Integrationsgeschichte Baden-Württembergs. denken“ im „Museum im Adler“ in Benningen Dabei ging es um die Tatsache, dass der Südwe- am Neckar hat die LpB drei Veranstaltungsabende sten seit dem Zweiten Weltkrieg für Millionen von durchgeführt. Dabei ging es um die deutschen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945, generell ihre Heimat verlassen mussten, zur neuen Heimat um die Migrationsgeschichte des Landes und zum geworden ist. Die Zugewanderten haben das Land Abschluss der Ausstellung am 21. September 2017 in vielfacher Hinsicht positiv geprägt. Es ging vor 250 Gästen um die Frage „Wie viele Heimaten auch um die Frage, welche Bedeutung der Begri brauchen wir?“ in einer globalisierten sowie immer „Heimat“ heute in einer immer heterogener wer- mobiler und vielfältiger werdenden Gesellschaft.

42 BADEN-WÜRTTEMBERG

Noch bevor im Herbst 2017 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die öffentliche Debatte um den Begriff „Heimat“ angestoßen hat, unterhielten sich am 25. April 2017 Landtagspräsidentin Muhterem Aras und der Doyen der Kulturwissenschaft, der Tübinger Prof. Dr. Hermann Bausinger, mit der Moderatorin Anna Koktsidou (SWR) und dem Moderator Prof. Dr. Reinhold Weber (LpB) über die Bedeutung und die Aktualität des Begriffs.

Landesgeschichtliche Exkursionen

Das Ende des Ersten Weltkrieges Jüdisches Leben am Hochrhein Ein jüdischer Schwabe 1918 erfindet Hollywood Über achthundert Jahre jüdisches Eine Exkursion auf den Spuren des Leben haben am Hochrhein und in Anlässlich seines 150. Geburtstages Jahres 1918 mit dem Ende des Er- der westlichen Bodenseeregion sicht- widmete das Haus der Geschich- sten Weltkrieges und den nachfol- bare Spuren hinterlassen. Die Ex- te Baden-Württemberg 2017 dem genden revolutionären Ereignissen kursion sucht geschichtsträchtige Filmproduzenten Carl Laemmle eine führt 2018 in die Bodenseeregi- Orte auf, erinnert an das Landju- Sonderausstellung und würdigte on und nach Oberschwaben. Bei- dentum am Hochrhein ebenso wie dessen beeindruckende Karriere vom spielhaft erzählen die Orte Fried- an die gefahrvolle Flucht in der Zeit Laufburschen zum Filmmagnaten. richshafen, Ravensburg, Salem und des Nationalsozialismus. Im Mit- Eine Exkursion in Laemmles Ge- von der desolaten Situati- telpunkt der Exkursion stehen die burtsstadt Laupheim (Landkreis Bi- on am Ende des Ersten Weltkriegs, jüdischen Gemeinden entlang des berach) vervollständigte das Lebens- vom politischen Umbruch und von Hochrheins diesseits und jenseits bild eines großen Förderers seiner Reformprojekten. Deutlich wird der Grenze zur Schweiz (z. B. Gai- Heimatstadt, der vielen deutschen eine zerrissene Zeit zwischen Um- lingen). Juden die Auswanderung ermöglich- sturz und Restauration – voller Wi- te und sie vor der Verfolgung durch dersprüche zwischen dem Wunsch die Nationalsozialisten rettete. nach politischem Aufbruch und der Sehnsucht nach der alten Ordnung.

43 5. THEMEN

Carl-Laemmle-Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Bild: HDGBW

Heuss, Reuchlin und Melanchthon Zwei Europäer auf Reisen nur wenige Europäer die Zeit und das Geld hatten, um ausgiebig zu Als Publizist und Politiker trug e- Der erste Bundespräsident eodor reisen, waren Heuss und Le Corbu- odor Heuss wesentlich dazu bei, dass Heuss und der Architekt Le Cor- sier bereits „reisefähig“. Gegen Ho- der deutsche Südwesten das Erbe der busier stehen im Mittelpunkt einer norar schickten sie von unterwegs Dichter und Denker bewahren und Tagesexkursion in der Landeshaupt- Reiseberichte an Zeitschriften. Um schärfen konnte. Nachdem 2017 der stadt Stuttgart. Zu einer Zeit, als sich den beiden zu nähern, bietet Weg durch das „Land der Poeten“ zwischen Neckar und Kocher und durch eine Kulturlandschaft mit be- wegter politischer Geschichte und literarischer Tradition geführt hat- te, erönen sich 2018 bei der Tour zwischen Baden und Württemberg humanistische und literarische Tra- ditionslinien. Ausgehend von Pforz- heim, wo mit Johannes Reuchlin ein Humanist von europäischer Bedeu- tung und Wegbereiter einer Zivilge- sellschaft zu entdecken ist, führt der Weg ins Kloster Maulbronn, einem Ort der Bildung und des Schreibens. Nur wenige Kilometer weiter wur- de in Bretten Reuchlins Großnee Phillip Schwarzerdt (Melanchthon) geboren: Universalgelehrter, heraus- ragende Persönlichkeit der kirch- lichen Reformationsbewegung und Mitstreiter Martin Luthers. Le-Corbusier-Haus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung.

44 BADEN-WÜRTTEMBERG

sich ein Besuch des eodor-Heuss- Hauses auf dem Killesberg und eine Besichtigung des Museums im Haus Le Corbusier in der Weißenhofsied- lung an.

Geschichte der Alltagskultur

Ein Tagesseminar ndet 2018 im Museum der Alltagskultur im ehe- maligen Jagdschloss Waldenbuch statt. Die Sammlung kultureller und technischer Errungenschaften im Schloss der Herzöge von Württ- emberg belegt anschaulich die Ge- schichte des Alltags über zwei Jahr- hunderte hinweg. Zum Seminar ge- hört auch die Erkundung des Schön- buchs, dem ersten Naturpark in Baden-Württemberg. Museum der Alltagskultur, Bild: Jimm1985, Wikimedia Commons

Stadtexkursionen: Esslingen und Waiblingen

2017 führte eine Stadtexkursion ihre „Mitte“ und ihre Identität neu • In Hohenlohe galt der Blick der nach Esslingen. Unter dem Motto deniert und bereitet sich auf Zu- Geschichte der Hexenverfolgung. „Biedermeier – Revolution 1848 – kunftsprojekte wie die Gartenschau • Im Hegau und im Bodenseeraum Gründerjahre“ wurde die Entwick- im Remstal 2019 und die Internati- lag der Fokus auf den historischen lung einer selbstbewussten Bürger-, onale Bauausstellung StadtRegion Zusammenhängen von Reformati- Arbeiter- und Industriestadt im 19. Stuttgart (IBA) 2027 vor. on und dem Aufstand der Bauern. Jahrhundert in den Blick genom- Diese revoltierten 1524 im Hegau men. 500 Jahre Reformation gegen Unterdrückung und Adels- 2018 steht Waiblingen auf dem Pro- herrschaft und stritten für die gramm – unter dem Motto „Histo- Ein thematischer Schwerpunkt der neue Religion. rische Stadt im Spannungsfeld zur landesgeschichtlichen Exkursionen Moderne“. Mit ihren über 50.000 im Jahr 2017 war das Jubiläum „500 Einwohnern bietet die Stadt die Jahre Reformation“: Möglichkeit, Stadtgeschichte und • Im unteren Neckartal waren die Stadtplanung in all ihren Facet- unterschiedlichen Verläufe der Re- ten kennenzulernen und zu erleben formationszeit anschaulich nach- – von der politischen über die So- zuvollziehen; vor allem in Wimp- zial- und Wirtschaftsgeschichte bis fen, wo die Reformation eine gün- hin zur Kultur- und Baugeschichte. stige Aufnahme fand, ließ sich die Im Zuge der mehrfach ausgezeich- Reformationsgeschichte gut er- neten Stadtsanierung hat die Stadt kunden.

45 45 5. THEMEN

5.2 Integration

Willkommensklassen in Berlin. Foto: picture alliance / ZB, Britta Pedersen

Herausforderung Integration Die Integration geflüchteter Menschen ist eine Aufgabe, an der sich auch die politische Bildung be- teiligen muss, denn unter Experten ist unstrittig, dass Sprachkenntnisse alleine nicht reichen, um für ein gedeihliches Miteinander und eine positive Integration fremder Menschen zu sorgen. Wirk- licher Zusammenhalt entsteht erst auf der Basis gemeinsamer Werte und einem konstruktiven Um- gang mit der Vielfalt. Wer Integration in diesem Sinne versteht, investiert in die Zukunft.

Demokratiebildung als Schulfach lernen – Unterrichtsmaterialien für Demokratie- bildung in Vorbereitungsklassen“ ein einschlägiges Als erstes Bundesland hat Baden-Württemberg Lehrwerk. Demokratiebildung als ordentliches Schulfach in Vorbereitungsklassen für ge üchtete Kinder und ert eil un i ll rg Jugendliche eingeführt. Im Auftrag des Kultusmi- nisteriums entwickelte die LpB für das neue Un- terrichtsfach gemeinsam mit einer Gruppe von Ex- pertinnen und Experten ein entsprechendes Curri- culum. Es ist seit dem Schuljahr 2017/18 in Kraft und beinhaltet sechs Bausteine, die die jungen Menschen an Grundrechte und Demokratie, Tole- ranz und Beteiligung heranführen.

Unterrichtsmaterialien „miteinander lernen“

Für eine erfolgreiche Umsetzung des Curriculums benötigen die Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien, iteinner lernen

ertieilung in Vrereitunglen die auf die spezi schen Lernvoraussetzungen und die Heterogenität in den Vorbereitungsklassen ab- Test gestimmt sind. Dies wurde bei mehreren Veran- version staltungen deutlich, die im Zuge der Curriculu- mentwicklung mit Multiplikatorinnen und Mul- tiplikatoren durchgeführt wurden. Gegenwärtig erarbeitet die LpB unter dem Titel „miteinander

46 INTEGRATION

Testversion im Internet mehr Menschen mit mehr als einem „Neben mir sitzt oft ein Syrer …“ Land verbunden, zum Beispiel die Eine Testversion steht seit Novem- „Ich fahre wochentags mit Kinder von Migranten, die sich in ber 2017 online für Lehrinnen und dem Bus von Ravensburg Deutschland genauso zuhause füh- Lehrer zur Verfügung (www.lpb-bw. nach Bad Waldsee, Fahrzeit 35 len, wie in der Heimat ihrer Eltern. de/publikation3325). Für 2018 ist Minuten. Neben mir sitzt oft Oder Deutsche, die in anderen Län- eine gedruckte Ausgabe geplant. Mit ein Syrer, der sich durch Ihr dern studieren und arbeiten, mal altersgemäßen Methoden lernen die „Miteinander leben“ kämpft. hier mal dort leben und Teile ande- Schülerinnen und Schüler an kon- Demnächst steht sein Einbür- rer Kulturen und Lebensweisen für kreten Beispielen, was Demokratie gerungstest an. Für mich ist sich entdeckt haben. ist, welchen Wert die Grundrechte das sehr spannend, mit ihm Wie lebt es sich transnational? Wel- für ein selbstbestimmtes Leben ha- darin zu lesen bzw. vorzulesen che Vorteile und Herausforderungen ben und was Gleichberechtigung und zu erklären.“ ergeben sich daraus? Was erleich- und Toleranz im Alltag bedeuten. tert das „Zweiheimisch“-Sein und Sie entdecken interkulturelle Ge- (Sabine R., Bad Waldsee) warum funktioniert es nicht im- meinsamkeiten bei Regeln und Kon- mer? Über diese Fragen sprechen wir ventionen, lernen richtig zu streiten 2018 in einem o enen Seminar mit und üben Beteiligung im Kleinen Teilnehmenden mit unterschied- ein. deutschen Geschichte vertraut, bringt ihnen Demokratie und Be- lichen biogra schen Hintergründen. Aktualisiert: Kursbuch teiligungsmöglichkeiten „miteinander leben“ näher und liefert Impulse für Diskussionen über die emen Familie, Bil- Robert Feil und Wolfgang Hesse (Hrsg.) Art. 1 GG dung und Integration. miteinander leben Anschauliche Illustrati- ﻛﺮاﻣﺔ اﻹﻧﺴﺎن ﻣﺼﺎﻧﺔ Den menneskelige værdighed er ukrænkelig Unterrichtsmaterial für Orientierungskurse Die Würde des Menschen ist unantastbar onen und eine leicht ver- Human dignity is inviolable Inimväärikus on puutumatu Ihmisarvo on loukkaamaton ständliche Sprache ma- La dignité humaine est inviolable Tá dínit an duine dosháraithe Η ανθρώπινη αξιοπρέπεια είναι απαραβίαστη chen komplexe Zusam- La dignità umana è inviolabile Cilvēka cieņa ir neaizskarama Žmogaus orumas yra neliečiamas menhänge verständlich. Id-dinjità umana hija invjolabbli De menselijke waardigheid is onschendbaar Godność osoby ludzkiej jest nienaruszalna A dignidade do ser hum ano é inviolável Lebensweltbezogene Fäl- Достоинство человека неприкосновенно Människans värdighet är okränkbar Ľudská dôstojnosť je nedotknuteľná le zeigen, wie wir alle von Človekovo dostojanstvo je nedotakljivo

La dignidad humana es inviolable miteinander leben Lidská důstojnost je nedotknutelná Politik betro en sind und İnsan onuru dokunulmazdır Az emberi méltóság sérthetetlen wie sich Bürgerinnen und

eilage: Te B st it „L M e b e Bürger in ö entliche An- n

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n d “ können. Ursprünglich für Migrantinnen und Mi- Foto: alexas-fotos, pixabay.com granten entwickelt, wird das Buch ISBN 978-3-945414-42-2 inzwischen auch von vielen Lehrin- Mit einer Au age von über 80.000 nen und Lehrern im „normalen“ Exemplaren ist das Kursbuch „mit- Unterricht eingesetzt. einander leben. Unterrichtsmateri- al für Orientierungs- und Sprach- „Zweiheimisch“-Sein kurse“ der Bestseller im Programm der Landeszentrale. Es erschien In einem Land aufwachsen, arbei- Ende 2017 in siebter Au age und ten, eine Familie gründen, sein Le- wird bundesweit in Integrations- ben verbringen und sich zuhau- kursen eingesetzt. „miteinander le- se fühlen – das verstehen wir klas- ben“ macht Migrantinnen und Mi- sischerweise unter einer nationalen granten mit den Grundlagen der Identität. Doch heute sind immer

47 Tagungskosten: Tagungsbeitrag/Verpflegung: ,- Euro Studierende ermäßigt: ,- Euro

Anmeldung: Bis . .   unter www.stuttgarter-tage.de. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bitte kom men Sie nicht unangemeldet zur Tagung! Bei Rück tritt von der Anmeldung vom ˆ. . – . .   (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen den Tagungsbeitrag Stuttgarter41. Tage in Rechnung, danach bzw. bei Fern bleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von den Stornokosten. der Medienpädagogik

Rückfragen: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart - Geschäftsstelle - Aufwachsen Gudrun Leidig Im Schellenkönig  mit Medien ˆ  Stuttgart Tel. ˆ / -  Mediensozialisation Fax ˆ / - ˆ E-Mail: [email protected] und -kritik heute

Tagungshaus und Anreise: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart KAPITELTHEMA5. THEMEN Tagungshaus Hohenheim Paracelsusstraße ›, ˆ œ›› Stuttgart 5.3 Medienpädagogik Tel. ˆ / œ   - Fax ˆ / œ   - › E-Mail: [email protected]

Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohen- heim. Ab (Uœ, U, U) bis Möhringen, von dort mit der U bis Plieningen. Bei Anreise mit der S-Bahn (S, S, S) bis Vaihingen, dann Stadt- bahn (U) bis Plieningen. Von der Endstation sind es noch  Meter zur Paracelsusstraße (zunächst weiter in Fahrtrichtung, im Kreisverkehr die Hauptstraße überqueren, dann sofort Grafik aus dem Flyer der 41. Stuttgarter Tage der Medienpädagogik: Aufwachsen mit Medien. rechts). Stuttgarter Tage der Medienpädagogik In der Familie wird der Grundstein für einen kompetenten Medienumgang gelegt. Wie aber können AutofahrerInnen, die über die Autobahn A aus Richtung Ulm Familien im Blick auf die wachsenden Anforderungen der Mediengesellschaft gestärkt werden? Die oder Karlsruhe anreisen: Ausfahrt œ a »Flughafen/Messe« in 41. Stuttgarter Tage der Medienpädagogik am 14. März 2018 beschäftigten sich mit Ansätzen und Praxisbeispielen der Medienbildung und -pädagogik in Familien und fragten, was Eltern für eine ge- Richtung Plie nin gen. Hauptstraße durch Plieningen bis zur lingende Medienerziehung brauchen. Dabei kam auch eine kritische Auseinandersetzung mit neuen Ab zwei gung Universität Hohenheim. Am Kreisverkehr bei der Medienstudien nicht zu kurz. Gaststätte »Wirtshaus Garbe« scharf rechts in die Paracelsus-  . März  straße. Aufwachsen mitStuttgart-Hohenheim Medien In Vorträgen und Workshops wurden die Medien- (PH Ludwigsburg) referierte vor dem Hinter- nutzung von Familien vorgestellt, Problemfelder grund einer Langzeitstudie über die unterschied- herausgearbeitet und Handlungsstrategien disku- liche Weise der Mediennutzung in Familien. In tiert. Am Anfang stand ein Vortrag von Prof. Da- fünf Workshops wurden die emen weiter ver- niel Süss von der Züricher Hochschule für Ange- tieft und aktuelle medienpädagogische Angebote wandte Wissenschaften. Professorin Katrin Schlör vorgestellt.

Prof. Daniel Süss von der Züricher Hochschule Professorin Katrin Schlör von der für Angewandte Wissenschaften Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg

48 MEDIENPÄDAGOGIKKAPITELTHEMA

Zukunft der Bibliotheken Standortbestimmung. Wie müssen Frage stellen, wie ihre Rolle in Zu- Bibliotheksräume gestaltet werden, kunft aussehen soll. Während auf Seit dem Jahr 2000 ist diese Ta- damit Besucher länger verweilen? der Tagung 2017 interne Bedin- gungsreihe ein fester Bestandteil im Wie soll die technische Infrastruk- gungen der Bibliotheken diskutiert Kalender der Landeszentrale für po- tur aussehen? Wie sind die Anfor- wurden, ging der Blick 2018 über litische Bildung. Die Fachtagungen derungen an die Qualizierung des den Tellerrand hinaus. Nicht nur werden gemeinschaftlich von den Personals? Welche Voraussetzungen die Bibliotheken müssen sich ange- vier Fachstellen für das öentliche müssen insgesamt geschaen wer- sichts des digitalen Wandels neu po- Bibliothekswesen bei den Regie- den, damit Bibliotheken auch in sitionieren, sondern auch zahlreiche rungspräsidien Baden-Württemberg der Stadt von morgen die kulturel- andere Einrichtungen. Von deren und der Landeszentrale vorbereitet len Einrichtungen mit der höchsten Überlegungen und Erfahrungen zu und durchgeführt. Nutzerfrequenz bleiben? Die Ta- lernen, stand im Fokus der Tagung gung vom 26. bis 28. Juni 2017 bot 2018. Die Referierenden kamen aus • Bibliotheken weiterdenken ein Forum, um sich über aktuelle den Bereichen Journalismus, Muse- (2017) Entwicklungen zu informieren und um, Architektur und soziokulturelle Rahmenbedingungen für die Zu- Animation. Die digitale Transformation ist in kunft zu formulieren. vollem Gang. Das gesellschaftliche Leben unterliegt gravierenden Ver- • Von anderen lernen (2018) änderungsprozessen. Wollen Biblio- Die Digitalisierung verändert unse- theken nicht nur reagieren, sondern re Gesellschaft und mit ihr die Bi- agieren, bedarf es einer aktuellen bliotheken. Diese müssen sich der

Digitalisierung als Chance und Herausforderung für Bibliotheken: Zahlreiche Menschen sitzen mit ihren Laptops in der Sächsischen Landesbibliothek. Foto: picture alliance, Monika Skolimowska, dpa-Zentralbild, dpa

49 KAPITELTHEMA5. THEMEN

5.4 Europa und Internationales

Ausgelegtes Europa Puzzle am Infostand beim Europa-Aktionstag 2018

Herausforderung EU Mit dem „Weißbuch zur Zukunft Europas“ der EU-Kommission, erschienen im Jahr 2017, und den Vor- stellungen des neu gewählten französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron gibt es Vorschlä- ge, in welche Richtung sich die Europäische Union entwickeln soll. Die Zukunftsdiskussion soll nicht nur in und zwischen den EU-Institutionen bzw. den Regierungen der Mitgliedsländer stattfinden, son- dern auch in der Öffentlichkeit. Dazu möchte die LpB mit ihren Aktivitäten einen Beitrag leisten. Die Zuständigkeit für das Thema „Europa“ liegt in der LpB vor allem beim Fachbereich „Europa und In- ternationales“. Außerdem kümmern sich die Außenstellen Freiburg und Heidelberg und der Fachbe- reich „Politische Tage“ im Rahmen ihrer Arbeit mit Schülerinnen und Schülern besonders um diese Thematik.

Immer im Mai: Europa-Wochen Fortbildung für Lehrkräfte

Auf Einladung der Landesakademie für Fortbil- dung und Personalentwicklung an Schulen in Bad Wildbad führten der Fachbereich Europa und In- ternationales und die Außenstelle Heidelberg eine dreitägige Lehrerfortbildung zum ema „Euro- pa im Wandel“ durch. Zudem fand eine eintägige Lehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem Europe Direct-Zentrum im Regierungspräsidium Karlsruhe statt. Logo der Europawoche 2018. Grafik: Europäische Kommission Grundangebot

Rund um den historischen Europatag am 9. Mai Oene und zielgruppenspezische Seminare bil- ndet jedes Jahr die Europawoche statt. Überall in den das Grundangebot des Fachbereichs „Europa Deutschland gibt es Veranstaltungen rund um das und Internationales“. Auf seiner Agenda stehen ak- ema „Europa“, und die Landeszentrale ist regel- tuelle Fragen deutscher, europäischer und interna- mäßig mit Aktionstagen, Infoständen, Planspielen tionaler Politik. und Seminaren mit von der Partie.

50 EUROPA UND INTERNATIONALES

Zu Besuch in der Europäischen Zentralbank

Eine Tagesfahrt in die Europa- und Bankenstadt Frankfurt am Main fand unter dem Titel „Die Europä- ische Zentralbank – Rolle, Aufga- ben und Herausforderungen“ in Ko- operation mit der Volkshochschule Stuttgart und dem Europe Direct Informationszentrum Stuttgart am 23. März 2017 statt. Die Europä- ische Zentralbank soll einen stabilen Euro garantieren. Die Maßnahmen, die dafür ergrien werden, sind um- stritten – in der Bevölkerung wie auch im Rat selbst, der sich aus Ver- tretern aller 28 EU Mitgliedsstaaten zusammensetzt.

Teilnehmende mit Kooperationspartnerin Frau Dr. Woite-Wehle (Europe Direct Informationszentrum Stuttgart) in Straßburg. Foto: European Union 2017

kreich und Polen näher kennen. Hö- Mai 2017 der Frage mit Vorträgen, hepunkt des Programms war eine Diskussionen und Gruppenarbeiten Tagesfahrt zum Europäischen Parla- auf den Grund. ment in Straßburg. Terrorismus-Gefahr Russlands Rückkehr auf die weltpolitische Bühne Spätestens mit den Terroranschlä- gen von und Brüssel, Ans- Russland hat in den vergangenen bach und Berlin im Jahr 2016 ist der Jahren ein Comeback auf der welt- dschihadistische Terrorismus in Eu- politischen Bühne erfahren. Aber ropa und in Deutschland angekom- welche Rolle spielt das russische Rie- men. Innere Sicherheit bestimmt senreich in diesem Stück? wieder die politische Diskussion. Frankfurt a. M., Europäische Zentralbank. Russlands Engagement im Syrien- Häug wird Terrorismus mit nach Foto: Linda Karlsson, pixelio.de krieg, die Aneignung der Krim und Deutschland gekommenen Flücht- der daraus entstandene Krieg in der lingen in Verbindung gebracht. Was Europa entdecken Ostukraine zeigen einen neu erst- ist dran, was ist alarmistisch? Mit arkten „Russischen Bären“, der sich dem Seminar „Terrorismus – Glo- Im unmittelbaren persönlichen selbst in der Rolle des handelnden bale Entwicklungen und die Situ- Kontakt mit anderen Menschen Hauptdarstellers sieht. Überwun- ation in Deutschland und Europa“ können Vorurteile mit der Realität den geglaubte Bedrohungsszenarien vom 12. bis 14. Mai 2017 wollten verglichen und Fragen der persön- werden dadurch momentan alleror- wir zur Versachlichung der Debat- lichen Einordnung und Identität ge- ten wiederbelebt. Manche Beobach- te beitragen und fragten u.a.: Un- stellt und geprüft werden. Im Wo- ter bemühten bereits das Bild eines ter welchen Bedingungen entstehen chenseminar „Wir sind Europa! Un- neuen „Kalten Krieges“. Studieren- terroristische Gruppierungen? Wel- sere Rechte als europäische Jugend- de des Leibniz-Kollegs Tübingen che Weltregionen sind am stärksten liche“ vom 26. bis 31. März 2017 in gingen im Haus auf der Alb im Se- betroen? Welche Akteure können Bad Urach lernten sich Schülerinnen minar „Russlands Rückkehr auf die mit dem Überbegri des ‚transnati- und Schüler aus Deutschland, Fran- weltpolitische Bühne“ vom 5. bis 7. onalen Terrorismus‘ bezeichnet wer-

51 5. THEMEN

Minister Guido Wolf am LpB-Stand / Europaaktionstag 2017. Foto: Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg den? Muss für einen höheren Grad Brücken bauen für Europa lassen, wenn keine oder nur wenig an Sicherheit Freiheit eingeschränkt gemeinsame Sprachkenntnisse vor- werden? Unter dem Titel „Brücken bauen für handen sind. Sie sind wichtige In- Europa“ fand vom 24. bis 28. Juli strumente zur Sensibilisierung für 2017 in Bad Urach ein Qualizie- Kapitalismus 2.0 – die kulturelle Vielfalt in den euro- rungsworkshop des Projekts „Open anders, besser? päischen Ländern. Doors for Danube Countries for All“ Kapitalismus steht für Wachstum statt. Die Teilnehmenden aus zivil- Brexit und die Folgen und Fortschritt. Kritiker sehen ihn gesellschaftlichen Einrichtungen dagegen als Auslöser von Ungleich- von Donauländern kamen aus den Das Seminar „Der Brexit und die heit, Umweltbelastung und Res- Bereichen Bildung, Kultur, Soziales Folgen“ vom 10. bis 12. November sourcenverknappung. Das Seminar und Umwelt. Mitveranstalter waren 2017 fragte, wie ein britischer EU- „Kapitalismus 2.0 – anders, besser?“ die Ulmer Einrichtungen Institut für Austritt Irland verändern wird. Es vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 galt virtuelles und reales Lernen in der war der erste Teil eines Kombinati- den modernen Formen des Kapita- Erwachsenenbildung (ILEU), Zen- onsangebots, das 2018 mit einer po- lismus und seiner Alternativen. Es trum für Allgemeine Wissenschaft- litischen Bildungsreise nach Irland befasste sich mit dem Zusammen- liche Weiterbildung“ (ZAWiW) und eine Vertiefung ndet. Rund 1,3 hang von Kapitalismus und Wachs- Danube-Networkers for Europe Millionen Iren und Nordiren haben tum, erläuterte die Entwicklungen (DANET). Im Workshop wurden im Juni 2016 gegen einen EU-Aus- und Entgleisungen des zeitgenös- pädagogische Methoden erprobt, die tritt des Vereinten Königreichs ge- sischen Finanzkapitalismus und auch dann Kommunikation in Gang stimmt. Welche Folgen könnte ein stellte alternative Überlegungen an. bringen und Gemeinschaft erleben Brexit für die Ökonomien und So-

52 EUROPA UND INTERNATIONALES

zialstrukturen der grünen Insel ha- (Stuttgarter Zeitung). Die Diskussi- 10. Dezember 2017 auf den Grund. ben? Was bedeutet das Ausscheiden on fand im Rahmen der Reihe „So- Die Veranstaltung wurde in Koope- Großbritanniens aus der EU für die ziales Europa im Gespräch“ statt, ration mit der Gesellschaft zur För- innerirische Grenze und das Ver- veranstaltet vom Europe Direct In- derung der grenzüberschreitenden hältnis der beiden Irlands zueinan- formationszentrum Stuttgart, vom Zusammenarbeit (Neuhausen am der? Katholischen Bildungswerk Stuttg- Rheinfall, Schweiz) angeboten. art und der Landeszentrale. Wo schlägt das Herz Europas? Populisten verstehen!? „Wo schlägt das Herz Europas? Auf der Suche nach einem europäischen In nahezu allen europäischen Staa- Narrativ“ lautete der Titel einer Vor- ten gewinnen populistische und eu- trags- und Diskussionsveranstaltung ropaskeptische Parteien an Einuss. am 27. November 2017 in Stuttg- Was auf den ersten Blick eindeutig art. An der Suche nach einer sinn- erscheint, wird bei näherer Betrach- stiftende Erzählung, die Werte und tung schwammig. Wo fängt Populis- Emotionen transportiert (Narrativ), mus an und wann endet freie Mei- beteiligten sich auf dem Podium nungsäußerung? Wie viel Populis- Prof. Dr. Gabriele Abels (Universi- mus verträgt eine demokratische tät Tübingen), Prof. Dr. Ton Nijhu- Gesellschaft? Diesen Fragen gingen is (Universität Amsterdam), Evelyne wir im Rahmen der Wochenend- Gebhardt (MdEP), Annette Rueß veranstaltung „Renaissance des Po- (Sprecherin Pulse of Europe Stuttg- pulismus in Europa. Schleichendes art), Moderator war Dr. Knut Krohn Gift für die Demokratie?“ vom 8. bis

Veranstaltung „Wo schlägt das Herz Europas?“ Von links: Prof. Dr. Gabriele Abels, Jean Monnet-Professur für deutsche und europä- ische Politik, Universität Tübingen, Institut für Politikwissenschaften, Prof. Dr. Ton Nijhuis, Direktor des Duitsland Instituuts der Univer- sität Amsterdam, Annette Rueß, Sprecherin von Pulse of Europe Stuttgart undTilman Kugler, Katholisches Bildungswerk Stuttgart (am Pult). Foto: EZBW Stuttgart

53 5. THEMEN

5.5 Bildungsreisen

Parlamentspalast in Bukarest (Rumänien) Lernen an Originalschauplätzen Politische Bildungsreisen und Exkursionen führen zu Schauplätzen, über die in Seminaren nur ge- redet wird. Sie verschaffen Eindrücke und Erfahrungen von nachhaltiger Wirkung. Auf dem Pro- gramm der Landeszentrale stehen jährlich nur wenige Reisen. Manche sind offen ausgeschrieben, andere auf spezifische Teilnehmerkreise beschränkt. Alle Programme stehen unter dem Vorrang des Politischen, sind zeitlich und inhaltlich „dicht gepackt“ und anspruchsvoll.

Bildungsreisen 2017 Bildungsreisen 2018 Die Ziele der Bildungsreisen im Jahr 2017 waren Die Ziele der Bildungsreisen im Jahr 2018 waren (in Klammer: Dauer): und sind (in Klammer: Dauer): Gedenkstätte Grafeneck im Landkreis Reutlingen Ravensburg: Europa und der 30-jährige Krieg (1 (1 Tag), Bundesverfassungsgericht Karlsruhe (1 Tag), Sizilien (8 Tage), Hartmannsweilerkopf El- Tag), drei Mal Europäisches Parlament Straßburg sass (1 Tag), 2x Bundesverfassungsgericht Karlsru- (je 1 Tag), Bundeshauptstadt Berlin (4 Tage), Isra- he (je 1 Tag, ein Termin wurde vom BVerfG ab- el (9 Tage), Rumänien und Moldawien (10 Tage), gesagt), 2x Europäisches Parlament Straßburg (1 Oswiecim/Auschwitz (Polen) (5 Tage), Lenin in Tag), Trier und Luxemburg: Auf den Spuren von Zürich (1 Tag). Zwei Reisen mussten storniert Karl Marx (3 Tage), Serbien und Montenegro (9 werden: Spanien (9 Tage) mangels Anmeldungen Tage), Polen: Oswiecim/Auschwitz und Krakau (5 und Bundesverfassungsgericht Karlsruhe (1 Tag) Tage), Irland und der Brexit (7 Tage). wegen Terminabsage seitens des Gerichts.

54 BILDUNGSREISEN

Rumänien und Moldawien ren in Moldawien hat die Reisegrup- schen Botschaft in Bukarest und in pe viele Einblicke in die Vergangen- einem Gespräch mit einer Vertrete- Bespielhaft sei hier der Verlauf einer heit des Landes erhalten – vor allem rin der Konrad-Adenauer-Stiftung Reise kurz beschrieben: Die zehntä- auch über die schrecklichen Ereig- (Auslandsbüro Rumänien und Mol- gige Bildungsreise nach Rumänien nisse im Zweiten Weltkrieg. dawien) interessante Details. und Moldawien vom 14. bis 24. Juni Eine Studentin, die unsere Grup- In Siebenbürgen, der Heimat des 2017 fand eine große Nachfrage. pe durch die Hauptstadt Chișinău derzeitigen Staatspräsidenten Klaus Von über 50 Interessierten konnten führte, berichtete oen über aktuelle Johannis, traf die Besuchergruppe in nur 25 Personen per Losentscheid Probleme ihres Landes. So würden Sibiu (Hermannstadt) Weggefähr- teilnehmen. Armut, Abwanderung und Korrup- ten aus dessen kommunalpolitischer • Moldawien tion den Alltag der Menschen be- Zeit. Sie brachten ihm eine hohe stimmen. Weitere Gespräche, unter Wertschätzung entgegen, gleichzeitig Die Republik Moldau/ Moldawien anderem in der deutschen Botschaft, erfuhren wir von großen Sorgen über ist ein kleines Land zwischen Rumä- bestätigten ihre Aussage. die aktuellen politischen Entwick- nien und der Ukraine. Flächenmä- • Rumänien lungen in Bukarest. Gespräche mit ßig etwas kleiner als Baden-Württ- der Chefredakteurin des deutschen emberg hat Moldawien mit 3,2 Mio. Die politischen Verhältnisse in Ru- Wochenblatts „Hermannstädter Zei- Einwohnern weniger als ein Drittel mänien boten ebenfalls reichlich tung“ und dem Vorsitzenden des De- der Einwohner von Baden-Württ- Gesprächssto. Rumänien ist seit mokratischen Forums der Deutschen emberg. Von den Bessarabiendeut- zehn Jahren EU-Mitglied, aber von in Rumänien (DFDR) rundeten die schen, über die wir beim Vorberei- Rechtsstaatlichkeit und Korrupti- vielfältigen Erfahrungen und Ein- tungsseminar der Reise erfuhren, bis onsbekämpfung noch weit entfernt. drücke dieser Reise ab. zu den 200-jährigen deutschen Spu- Hier erfuhr die Gruppe in der Deut-

Vor der Deutschen Botschaft in Chișinău (Moldawien)

Das Rathaus von Sibiu-Hermannstadt (Rumänien)

55 55 6. ADRESSATEN

6.1 Politische Grundbildung

Landesbeirat für Alphabetisierung und Grundbildung am Gründungstag (22. 11. 2017) Vorne Mitte: Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, hinter ihr in der 4. Reihe: Karl-Ulrich Templ (LpB), vorne links: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Foto: Kultusministerium

Alphabetisierung und Grundbildung Am 22. November 2017 hat die Landeszentrale zusammen mit 22 Partnern eine Verpflichtungserklä- rung zur Alphabetisierung und Grundbildung in Baden-Württemberg unterschrieben. Damit arbeitet sie zukünftig im Landesbeirat für Alphabetisierung und Grundbildung mit. Das Land Baden-Württem- berg und seine im Landesbeirat zusammengeschlossenen Partner unterstreichen mit dieser Verein- barung ihr Ziel, den funktionalen Analphabetismus in Baden-Württemberg spürbar abzubauen und das Grundbildungsniveau auszubauen.

Aktivitäten intensivieren und koordinieren bewusst ausfüllen können. Politische Bildung stärkt die Orientierungskompetenz und vermit- Dazu sollen die Aktivitäten in allen relevanten telt Grundwissen, Fachwissen und Funktionswis- Bereichen durch gemeinsame Anstrengungen der sen sowie die Fähigkeit zur kritischen Distanz und Partner intensiviert und durch den Landesbei- Urteilsvermögen. Diese Ziele politischer Bildung rat koordiniert werden. Ein gemeinsam zu erstel- können auch als die zentralen Ansatzpunkte für lendes Arbeitsprogramm soll die Ziele und Hand- Angebote der politischen Grundbildung angese- lungsfelder für das Land und die beteiligten Part- hen werden. ner in unterschiedlichen Schritten in den kom- menden Jahren konkretisieren. Informationsmaterialien

Ziel: Politische Grundbildung Zu politischen emen stehen noch immer nur unzureichende Informationsmaterialien für Er- Ziel politischer Bildung ist es, allen Bürgerinnen wachsene mit geringer Sprach- und Lesekompe- und Bürgern Kompetenzen zu vermitteln, damit tenz zur Verfügung. Die Materialien, die vom sie ihre Bürgerrolle als gleichgestellte Mitglieder Sprachniveau her nutzbar wären, sind oft für an- in einer Demokratie verantwortungs- und selbst- dere Zielgruppen wie Kinder, Jugendliche oder

56 POLITISCHE GRUNDBILDUNG

auch Behinderte oder Zugewanderte System, deutlich seltener aber zu ak- wie mobile Jugendarbeit, Arbeits- erstellt worden. Erwachsene Bürge- tuellen politischen Fragen, die die losenberatungen und -projekte der rinnen und Bürger reagieren darauf Zielgruppen in besonderer Weise Jobcenter, Gewerkschaften und Kir- häug mit Abwehr. Zudem sind die betreen (z.B. Wohnen, Arbeit, Ge- chen oder Familienberatungsstellen. Materialien oft auch inhaltlich pro- sundheit, Erziehung und Bildung). blematisch, zum Beispiel weil selten Auch didaktische Handreichungen unterschiedliche Positionen präsen- und Qualizierungsangebote für LpB und politische Grundbildung tiert werden oder vereinfachte Dar- Kursleitende in der Grundbildung Die Landeszentrale für politische stellungen komplexer Zusammen- und für politische Bildnerinnen und Bildung sieht ihre Hauptaufgaben hänge erfolgen und damit eine pro- Bildner stehen nicht ausreichend zur im Bereich der politischen Grund- blematische Reduktion der Inhalte Verfügung. bildung in der einhergeht. • Vernetzung und Unterstützung Zielgruppen der verschiedenen Träger poli- Anregungen und Anstöße tischer Bildung, Wichtige Zielgruppen sind in die- • Entwicklung und Bereitstellung Auch die Form der Darstellung ist sem Zusammenhang Menschen in von didaktischen Handreichungen oft für die Zielgruppe Erwachsene prekären Lebenssituationen (Wohn- und Unterrichtsmaterialien zur nicht angemessen. Es werden zwar sitzlose, Langzeitarbeitslose) und Durchführung von Angeboten der Informationen geliefert und Wis- die Gruppe der sozial benachteili- politischen Bildung mit Erwachse- sen vermittelt; was fehlt, ist die An- gten und chancenarmen Jugend- nen mit geringer Sprach- und Le- regung zur eigenen Urteilsbildung lichen. Erreichbar sind sie über die sekompetenz, und Anstöße zur politischen Ak- hauptamtlichen und ehrenamtlichen tivierung und zum eigenen politi- Strukturen und Institutionen, die • Qualizierung von Kursleitern schen Handeln. Überwiegend exi- sozial benachteiligte und chancen- und Kursleiterinnen stieren Materialien zum politischen arme Menschen ohnehin nutzen, • Erprobung von Modellprojekten.

Mitglieder im Landesbeirat für Alphabetisierung und Grundbildung (Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport)

1. Ministerium für Kultus, Jugend 11. Ernst Klett-Verlag (Gründungs- 20. Landeszentrale für politische und Sport mitglied des Bundesverbandes Bildung Baden-Württemberg 2. Ministerium für Ländlicher Alphabetisierung) 21. Landkreistag Raum und Verbraucherschutz 12. Gemeindetag Baden-Württemberg 3. Ministerium für Soziales und Baden-Württemberg 22. Liga der freien Wohlfahrts- Integration 13. Internationaler Bund (IB) pege in Baden-Württemberg 4. Ministerium für Wirtschaft, Baden-Württemberg 23. Pädagogische Hochschule Arbeit und Wohnungsbau 14. Kolping-Bildungswerk Weingarten 5. Ministerium für Wissenschaft, Württemberg e. V. 24. Regionaldirektion Forschung und Kunst 15. LAG Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg der 6. Arbeitsgemeinschaft Ländliche Baden-Württemberg Bundesagentur für Arbeit Erwachsenenbildung (ALEB) 16. Landesfamilienrat 25. Selbsthilfegruppe Alphabetisie- 7. Baden-Württembergischer Baden-Würt-temberg rung Ludwigshafen-Mannheim Handwerkstag 17. Landessportverband (SaLuMa) e. V. 8. Baden-Württembergischer Baden-Württemberg 26. Städtetag Baden-Württemberg Industrie- und Handelskam- 18. Landesverband Baden- 27. Südwestrundfunk mertag Württemberg im Deutschen Bi- 28. Technische Akademie für 9. Bildungswerk der Baden- bliotheksverband e. V. Beruiche Bildung Schwäbisch Württembergischen Wirtschaft 19. Landesvereinigung Baden- Gmünd) 10. DGB-Bildungswerk Baden- Württembergischer Arbeitgeber- Württemberg e. V. verbände

57 6. ADRESSATEN

6.2 Menschen in prekären Lebenslagen

Finanzielle Probleme in der Familie. Foto: Lakov Filimonov, 123RF Landesweites Netzwerk Gemeinsam mit der Landesarmutskonferenz hat die Landeszentrale ein landesweites Netzwerk zur politischen Bildung für und mit Menschen in prekären Lebenssituationen gegründet. In diesem Netz- werk arbeiten Selbsthilfeorganisationen, Organisationen der sozialen Arbeit, Bildungseinrichtungen, Ministerien, Gewerkschaften und politische Stiftungen zusammen. Ein Fachtag soll dazu am 17. Okto- ber 2018 stattfinden. Bei einem Hearing mit Vertretern von Einrichtungen der politischen Bildung am 23. März 2018 in Karlsruhe wurden gemeinsame Ideen und Vorschläge zum Thema politische Bildung diskutiert und entwickelt.

Zentrale Themen Bildung, der sozialen Arbeit und Selbsthilfeorgani- sationen besser zusammenarbeiten können. Dazu gehört ein gemeinsames Grundverständnis zu zentralen emen wie • Bildung/politische Bildung Maßnahmen und Lebenslage Armut, • Ehrenamt/Zivilgesellschaft und Finanzierung, Das Netzwerk will sich folgende Maßnahmen vor- • Macht der gesellschaftlichen Eliten, nehmen: • Rolle, Funktion und Status der • Unterstützung von Aktiven/Hauptamtlichen in Amen in der Gesellschaft, Selbsthilfeorganisationen im Hinblick auf didak- • Auseinanderdriften der Gesellschaft. tisch-methodische Hilfen, • Erstellung von Informationsmaterial, Ziel des Fachtages • Zugang zu den Bildungsmaßnahmen der Landes- zentrale, Ziel des Fachtages am 17. Oktober 2018 sollen (a) • Zusammenarbeit bei aufsuchender politischer Bil- die Erarbeitung einer Grundsatzerklärung sowie (b) dung, Empfehlungen für einen verbesserten Zugang zur • Zugang der Landeszentrale zu gesellschaftlichen politischen Bildung für und mit Menschen in pre- Randgruppen, kären Lebenssituationen sein. In Workshops gilt es • Vernetzung im Rahmen von inklusiver politischer zu diskutieren, wie Einrichtungen der politischen Bildung.

58 BUNDESTAGSWAHL 2017 - MATERIALIEN

Postkarten zur Bundestagswahl 2017 und Karikaturen der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten

DU HAST DIE WAHL. ALLES IST MÖGLICH. GEH’ WÄHLEN!

Am 24. September 2017 ist Bundestagswahl.

DU HAST DIE WAHL. ALLES IST MÖGLICH. GEH’ WÄHLEN!

Am 24. September 2017 ist Bundestagswahl.

DU HAST DIE WAHL. Am 24. September 2017 ALLES IST MÖGLICH. ist Bundestagswahl. GEH’ WÄHLEN!

Von oben links: , (Die Linke) / (FDP) / Joachim Herr- mann (CSU) / Angela Merkel (CDU) / Martin Schulz (SPD) / Cem Özdemir, Katrin Göring-Eckardt (Grüne) / , (AfD). Karikaturen: LUFF

59 KAPITELTHEMA6. ADRESSATEN

6.3 Kinder und Jugendliche

Zeichnung von Martina Peao, freie Mitarbeiterin der LpB Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung Politische Bildung für und mit Kindern und Jugendlichen setzt vorzugsweise in deren Nahbereich an, also auf der kommunalen Ebene. Dort können sie am sinnfälligsten erfahren, was es für den eigenen Alltag bedeutet, wenn man sich in öffentliche Angelegenheiten („res publica“) einmischt. Eine gelungene Beteiligungskultur macht eine Gemeinde für alle Generationen attraktiver und le- bendiger. So profitieren alle davon, wenn die kommunale Politik den Interessen der Kinder und Jugendlichen Gewicht verleiht.

Anfänge

1985 wurde in Weingarten (Landkreis Ravens- Kommunen gibt, die Kinder und Jugendliche in burg) der erste Jugendgemeinderat Deutschlands anderer Weise an kommunalpolitischen Fragen be- gegründet, 1987 wurde in Filderstadt (Kreis Ess- teiligen: 2012 waren dies 300 Städte und Gemein- lingen) der erste Jugendgemeinderat in Urwahl den, 2015 247 Kommunen. Die eigentliche Zahl gewählt. Vorbilder waren die französischen „con- dürfte deutlich darüber liegen, da die Umfrage nur seils des jeunes“ und das Jugendparlament im bel- diejenigen erfasst, die freiwillig daran teilnehmen. gischen Waremme (Region Wallonien). Die Ju- Die Erhebung wird 2018 erneut durchgeführt. gendvertretungen in Weingarten und Filderstadt Abgesehen von repräsentativ-parlamentarischen existieren bis heute. Das ist durchaus nicht selbst- Formen der Jugendbeteiligung in Form eines Ju- verständlich, denn diese Einrichtung unterliegt in gendgemeinderats, Kinder- oder Jugend(bei)rats besonderem Maße „generativen“ Schwankungen. gibt es verschiedene o ene oder projektbezogene Seit Mitte der 1990er Jahre erhebt die Landeszen- Beteiligungsformen. O ene Formen sind bei- trale, wie viele Jugendgemeinderäte es im Land spielsweise Jugendforen, Jugendhearings, Kinder- gibt. 1996 waren es 43, 2002 stolze 88, seit 2008 und Jugendsprechstunden. Anlassbezogene For- pendelt ihre Zahl zwischen 78 und 88. men sind etwa die Mitgestaltung eines Stadtfestes, die Planung eines Skater Parks, der Umbau des Formen kommunaler Jugendbeteiligung Jugendhauses/Kindergartens oder eine Kleider- Erhebungen zu anderen Formen der kommunalen tauschaktion. Jugendbeteiligung haben ergeben, dass es viele

60 KINDER UNDKAPITELTHEMA JUGENDLICHE

Gesetzliche Vorgaben nebenamtlich mit Jugendlichen zu Ab März 2018 gibt es zusätzlich „Be- und deren Umsetzung tun haben und helfen, ein Netzwerk ratungspakete für Kommunen“. Das zur gegenseitigen Hilfe und Unter- sind auf einzelne konkrete Kommu- Ende des Jahres 2015 hat der Landtag stützung aufzubauen. nen gemünzte Unterstützungsange- von Baden-Württemberg in der Ge- bote. Sie setzen sich zusammen aus meindeordnung den § 41a Gemeinde- Veranstaltungen Modulen für Akteure aus Politik und ordnung eingefügt. Zur Beteiligung und Teilnehmende Verwaltung, Jugendreferenten und von Kindern und Jugendlichen in der -referentinnen sowie Jugendliche und Kommune heißt es dort: Die Workshop-Reihe „Beteiligungs- Dings“ wurde im Februar 2016 ge- bestehen neben einer Auftaktveran- „Die Gemeinde soll Kinder und startet. 2016 und 2017 umfasste sie staltung aus Beratung und Fortbil- muss Jugendliche bei Pla- 20 Veranstaltungen an 20 verschie- dung. nungen und Vorhaben, die ihre denen Orten im ganzen Land. 2016 Weitere Angebote Interessen berühren, in ange- verzeichnete sie 179 Teilnehmende messener Weise beteiligen. aus 115 Kommunen und Landkrei- Neben der Workshop-Reihe und Dafür sind von der Gemeinde sen, 2017 waren es 206 Teilneh- dem Beratungspaket bietet der Fach- geeignete Beteiligungsverfah- mende aus 130 Kommunen und bereich Jugend und Politik weitere ren zu entwickeln.“ Landkreisen. Möglichkeiten für Jugendliche und Akteurinnen und Akteure in den Ge- Themen Die Kommunen können bzw. müssen meinden, um sich der Kinder- und selbst nach geeigneten Verfahren su- emen der Workshop-Reihe „Be- Jugendbeteiligung fachgerecht wid- chen. Manche stehen dabei ganz am teiligungs-Dings“ waren beispiels- men zu können: Anfang, andere sind fortgeschritten weise: Ländlicher Raum, digitale Be- • Einführungsseminare in die Kom- und haben schon Erfahrungen ge- teiligung, Stadtplanung, heterogene munalpolitik für Jugendliche (etwa sammelt. Die einen sind mittendrin Gruppen, Jugendliche mit musli- 20 pro Jahr), in der Jugendpartizipation, andere misch-migrantischem Hintergrund, • Rhetorik, Moderation, Öff entlich- be nden sich gerade in einer „Ru- Kinderbeteiligung, Vernetzung mit keitsarbeit für Jugendliche (2 bis 3 hephase“ und wieder andere müssen Schulen oder Bildungsbenachteiligte pro Jahr), erst mal einen Einstieg  nden. Kin- und Unterrepräsentierte – jeweils un- • Vernetzungstreff en für hauptamt- der und Jugendliche an kommunal- ter dem Aspekt der Kinder- und Ju- liche Jugendgemeinderat-Betreue- politischen Entscheidungen zu betei- gendpartizipation. rinnen und Betreuer (2 pro Jahr), ligen, erfordert einiges an Aufwand: • Kinderplanspiel „Eine neue Straße neben Personal und Budget ist es vor Beratungspaket für Kommunen für Felddorf“ (ab der 3. Klasse), allem wichtig, eine Form zu  nden, • Kommunalpolitisches Planspiel die zu den örtlichen Möglichkeiten „Stuttingen“ (ab 14 Jahren), passt. • Statistiken, Erhebungen und Um- fragen zur kommunalen Kinder- Die LpB hilft und Jugendbeteiligung, mit „Beteiligungs-Dings“ • Broschüre „Leitfaden Jugendge- Der LpB-Fachbereich Jugend und meinderäte in Baden-Württem- Politik hat eine Workshop-Reihe un- berg“, ter dem Motto „Beteiligungs-Dings“ • Broschüre „Leitfaden Kommunale ins Leben gerufen. Sie läuft über ei- Jugendbeteiligung“ (in Arbeit). nen Zeitraum von drei Jahren (2016 Personal im Fachbereich bis 2019) und bietet Kommunen die Möglichkeit, Ideen und Anregungen • 1 Fachreferentin (volle Stelle) Beteiligungs-Dings auszutauschen und gemeinsam zu • 1 Sachbearbeiterin (50%-Stelle) Beratungspaket überlegen, wie Kinder- und Jugend- • 1 Mitarbeiterin (ab 1. März 2018 Kommunale Kinder- und für 1 Jahr 100%-Stelle, davon beteiligung auf den Weg gebracht Jugendbeteiligung in Baden- und weiterentwickelt werden kann. Württemberg 25%-Stelle Sachbearbeitung) Für (Ober-)Bürgermeister*innen, • 15 bis 20 freie Mitarbeitende Die Workshops richten sich an alle, Gemeinderat, Verwaltung und andere Akteur*innen aus Kommune und Landkreis die in den Gemeinden haupt- oder • zahlreiche wechselnde Praktikan- tinnen und Praktikanten.

61 6. ADRESSATEN

6.4 Schule und kommunale Jugendbeteiligung

Schule und Kommune, Gestaltung LpB, K. Saupe, Grafik-u. Bildelemente: pixabay.com, CC0 Modellprojekt 2018 hat die Landeszentrale in Südbaden das Modellprojekt „Schule und kommunale Jugendbetei- ligung“ gestartet. Es ist ein auf die Schule bezogenes Konzept kommunaler Jugendbeteiligung. Die Einführung einer verbindlichen Jugendbeteiligung und des kommunalen Wahlrechts ab 16 Jahren sowie der neue Bildungsplan sind gute Voraussetzungen für eine bessere Vernetzung der politischen Bildung in der Schule und der kommunalen Jugendbeteiligung. Durch die konkrete Verbindung mit der praktischen Kommunalpolitik ist Jugendbeteiligung nicht nur ein Thema im Gemeinschaftskundeunterricht, sondern kann real erfahren werden und zu einem le- bensweltbezogenen politischen Interesse führen.

Bildungsplan und Kommunalpolitik verzahnen

Mit der Änderung der Gemeindeordnung Ende lermitverantwortung (SMV), der Jugendarbeit 2015 wurde die Kinder- und Jugendbeteiligung und der Kommunalpolitik. Jährlich stattndende auf kommunaler Ebene gesetzlich verankert, und kommunalpolitische Aktionstage an Schulen sol- mit dem neuen Bildungsplan Gemeinschaftskun- len dafür die Grundlage bilden. Sie ermöglichen de 2016 wurde der Kommunalpolitik im Bildungs- eine handlungsorientierte Önung des Unterrichts plan der achten Klasse ein größerer Stellenwert und eine enge Zusammenarbeit der Partner vor eingeräumt. Ort: Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülervertre- Ziel des Projektes, das ab dem Schuljahr 2018/2019 tungen, Schulsozialarbeitende, Gemeinderätinnen landesweit umgesetzt werden soll, ist der Aufbau und Gemeinderäte, Bürgermeisterinnen und Bür- nachhaltiger Verbindungen zwischen dem Ge- germeister, kommunale Bildungsträger und Ju- meinschaftskundeunterricht, der Arbeit der Schü- gendverbände.

62 SCHULE UND KOMMUNALE JUGENDBETEILIGUNG

Entwicklungsschritte Modellkommunen

Folgende Entwicklungsschritte sind Das Pilotprojekt wird in folgenden Jungwählerinnen und Jungwählern in dem Modellprojekt vorgesehen: Kommunen in Südbaden modellhaft zu. Die geplante Erstwähler/-innen- • Modelle für eine Zusammenar- erprobt: , Ettenheim, kampagne der Landeszentrale kann beit von SMV und Gemeinde (Be- Gundelngen und Waldkirch. Pro- auf diesem Projekt aufbauen und teiligungs- und Arbeitsformate in jektpartner sind neben den Kommu- gleichzeitig einen Beitrag zu seiner Schulen und Gemeinde, zwischen nen die Schulen, das Regierungsprä- nachhaltigen Wirkung liefern. den beteiligten Schulen sowie zwi- sidium Freiburg und die Staatlichen schen Schulen und Gemeinde), Schulämter Freiburg und Oenburg. Projektbeauftragter der Landeszen- • Modelle für die Integration kom- trale ist Udo Wenzl, freiberuicher munaler emen in den Fachun- Kommunalberater für Kinder-, Ju- terricht unter Einbindung der An- gend- und Bürgerbeteiligung. gebote der LpB und von Prakti- kern und Praktikerinnen aus der Das Pilotprojekt soll bis zum Schul- Gemeinde, jahr 2018/19 die Voraussetzungen für eine landesweite Umsetzung • Fortbildungen für Lehrende und der Grundidee liefern. Eine beson- SMV-Mitarbeitenden, dere Bedeutung kommt dabei der • Handreichungen für Schulen und Kommunalwahl im Jahr 2019 und Kommunen, der Wahlbeteiligung von Erst- und • Materialien für den Gemein- schaftskundeunterricht.

Die Auftaktveranstaltung im Januar 2018 „Schule und kommunale Jugendbeteiligung“ in Gundelfingen (Kreis Breisgau-Hochschwarz- wald) visualisierte wesentliche Inhalte des Nachmittages. Grafik: Klaus Gehrmann, Graphic Recording, Freiburg, http://klausgehrmann.net

63 6. ADRESSATEN

6.5 Schülerinnen und Schüler

In große Schuhe muss man erst hinein wachsen. Planspiel im Mannheimer Ratssaal

Politische Tage Bei den sogenannten „Politischen Tagen“ können sich die Schülerinnen und Schüler über den regu- lären Unterricht hinaus altersgemäß mit politischen Fragen auseinandersetzen, soziales Interagieren einüben und politische Zusammenhänge verstehen. Außerdem dienen die Veranstaltungen dazu, me- thodische Kompetenzen zu erwerben. Die Außenstellen in Freiburg und Heidelberg sowie der Fach- bereich „Politische Tage“ bieten Planspiele und Aktionstage für weiterführende Schulen zu den The- menfeldern Demokratie, Europa, Flüchtlingspolitik, Globalisierung, Nachhaltigkeit und Kommunalpo- litik an. Für die Grundschulen gibt es spezielle spielerische Formate.

Planspiele Schüler mit den Inhalten und Positionen der Par- teien sowie mit dem Wahlsystem. Einmal in die Haut von Politikerinnen und Po- litikern schlüpfen, das können Jugendliche bei Planspielen. Die Teams der Landeszentrale ma- Im Freien chen sich mit Rollenbeschreibungen und Länder- Einige Politische Tage fanden auch im Freien statt. kärtchen auf den Weg an die Schulen. Gemein- Im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ führte sam begeben sich die Schülerinnen und Schüler die LpB auf der Landesgartenschau in Bad Herren- auf imaginäre Reisen zu den Vereinten Nationen, alb Doppelstunden zu den emen „Europa“, „Ba- zur Welthandelsorganisation, tauchen ins Euro- den-Württemberg“ sowie zu den emen „Will- päische Parlament ein oder debattieren im Deut- kommenskultur“ und „Globalisierung“ durch. schen . Im ktiven Ort Wahlingen geht es um Kommunalpolitik. Planspiel „Gesetzgebung“

Bundestagswahl 2017 entwickelte die Außenstelle Heidelberg mit der Berliner Agentur „polyspektiv“ ein neues Plan- Die meisten Planspiele fanden 2017 im Vorfeld der spiel, das den Gesetzgebungsprozess im Bundesrat Bundestagswahl statt. Mit ihnen konnte die Arbeit erlebbar macht. Schon seit geraumer Zeit existiert des Bundestages nacherlebt werden. In dem eigens unter dem Namen „Bundestag macht Schule“ ein zur Bundestagswahl konzipierten Workshop „Pla- Planspiel zur Gesetzgebung im Bundestag, das un- kativ“ beschäftigten sich die Schülerinnen und ter dem Namen „Parlamentarische Demokratie

64 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

spielerisch erfahren“ vom Deutschen die Jagd nach alternativen Konsum- ten 2017 einen Weg, Demokratie Bundestag veröentlicht worden ist. möglichkeiten, um Jugendlichen selbst zu gestalten. Als erstes nahm Das neue Planspiel erweitert dessen neue Blicke auf ihren Umgang mit sich eine per Losverfahren ermit- Blick auf den deutschen Föderalis- Essen, Kleidung und Umwelt zu er- telte Versammlung vor, eine Neure- mus, indem es die Rolle des Bun- önen. gelung zum sinnvollen Umgang mit desrates miteinbezieht und somit Smartphones, Tablets und anderen den Blick auf den kompletten Gang Erzählstunden digitalen Endgeräten an der Schule eines Gesetzes önet. Im Mai und zu erarbeiten. Die Schülerinnen und Im Februar 2017 drehten sich die Juli 2017 wurden Testläufe mit dem Schüler diskutierten über Chancen schon traditionellen „Erzählstun- neuen Planspiel durchgeführt. Eine und Risiken digitaler Medien in den“ in Freiburg um Terrorismus Spielrunde im Ratssaal der Stadt der Schule und lernten die rechtli- und Innere Sicherheit. Bei drei Ver- Mannheim hat dabei bestätigt, in chen Rahmenbedingungen kennen. anstaltungen wurden Expertinnen welch hohem Maß ein authentischer Nebenbei erhielten die Lehrkräfte und Experten nach ihren Erfah- und eindrucksstarker Ort zum Lern- Rückmeldungen zum Medienein- rungen im Umgang mit Amokläu- erfolg beiträgt. satz ihrer Schülerinnen und Schüler. fen, Attentaten und Extremismus Anschließend formulierte die Grup- befragt. So berichtete der stellver- pe Vorschläge für einen altersspezi- „Schule goes campus“ tretende ZDF-Chefredakteur und schen Umgang mit Smartphones Leiter der Hauptredaktion Aktu- und Tablets. Dieser Prozess wurde Den Alltag an der Albert-Ludwigs- elles, Elmar eveßen, über islamis- Universität Freiburg konnten Schü- mit drei Workshops in der Schulge- tischen Terror und die Rezepte der meinschaft verbunden und abschlie- lerinnen und Schüler ab der 10. Regierung Trump. Über Heraus- Klasse im Format „Schule goes cam- ßend mit einer Empfehlung für die forderungen für Printmedien durch Entscheidungsgremien (Schulkon- pus“ kennenlernen. Nach einem soziale Medien und „Fake News“ Vorbereitungsworkshop zusammen ferenz und Gesamtlehrerkonferenz) sprach im November 2017 der Chef- abgeschlossen. mit Politikstudierenden standen ins- redakteur der BILD-Zeitung, Juli- gesamt sechs Veranstaltungen in den an Reichelt, mit Schülerinnen und Von Wertheim bis Neckartenzlingen, Hörsälen auf dem Programm. Ex- Schülern am Freiburger Rotteck- von Ellwangen bis Mannheim perten wie die Politikwissenschaft- Gymnasium. ler Oskar Niedermeyer oder or- 2017 hat die Außenstelle Heidelberg sten Faas und Kandidierende für die Selbst Demokratie gestalten in den Regierungsbezirken Karls- Bundestagswahl sprachen über Ver- ruhe und Stuttgart 230 Politische änderungen des politischen Systems 30 Schülerinnen und Schüler und Tage durchgeführt. Dabei war sie an in Deutschland und wagten Progno- vier Lehrkräfte des Graf-Eberhard- Schulorten von Wertheim im Nor- sen für die Zukunft unseres Landes. Gymnasiums Bad Urach beschrit- den Baden-Württembergs bis Neck-

TabApp-Rallyes

Digitale Formen der Bildungsarbeit sind für die Landeszentrale nichts Neues. Neuland wurde dennoch rund um das Freiburger Münster mittels GPS und iPad betreten. In sogenannten „TabApp Rallyes“ wur- den Schülerinnen und Schüler auf einer digitalen Schnitzeljagd durch die Stadt geführt. In drei Rallyes nä- herten sie sich Freiburgs Geschich- te während der beiden Weltkriege und beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Seit dem Schuljahr Die Außenstelle Heiderlberg führte im Juli 2018 in Heilbronn einen politischen Tag „Auf 2017/18 geht es außerdem zusam- die Straße! Revolutionen in Deutschland“ mit einer Schulklasse des Kolping-Bildungs- men mit der Universität Freiburg auf werk durch.

65 6. ADRESSATEN

„Schule trifft Region Stuttgart“: Aktionstag zur Regionalpolitik beim Verband Region Stuttgart. Foto: VRS/F.Kraufmann artenzlingen im Süden des Regie- Fachbereich „Politische Tage“ Jugendbeteiligung und gibt Anstö- rungsbezirks Stuttgart, von Ellwan- ße, dass junge Menschen sich ein- gen auf der Ostalb bis Mannheim Der Fachbereich Politische Tage ist bringen und lokale Netzwerke bil- im äußersten Nordwesten Baden- zuständig für die Schulen im Be- den können. reich des Regierungspräsidiums Tü- Württembergs präsent. Im Schuljahr • „Europa – in Vielfalt geeint“ 2016/17 lag der inhaltliche Schwer- bingen. Er entwickelte im Berichts- punkt auf dem ema „Wahlen“. jahr 2017 neue Formate zu den e- Zum ema „Europa“ wurde für die men „Kommunalpolitik“, „Europa“ Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) das und „Erinnerungsarbeit“: Format „In Vielfalt geeint – Lernort Menschenwürde und Grundrechte • „Schule trifft Rathaus“ Europa“ entwickelt. Mit ihm wer- Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 den auf handlungsorientierter Basis Der kommunalpolitische Aktions- legte die Außenstelle Heidelberg geschichtliche, geographische und tag „Schule trit Rathaus“ wurde den Schwerpunkt auf das e- institutionelle Aspekte der Europä- in mehreren Städten Südwürttem- ma „Menschenwürde und Grund- ischen Union behandelt. bergs durchgeführt und im Schul- rechte“. Neben dem neuen Work- jahr 2017/18 auf Kommunen in • Spuren der Ausgrenzung shop-Format „Menschenwürde & Nordwürttemberg ausgeweitet. Die Co.“ bietet sie für Schulklassen Be- Erstmals fanden in partnerschaft- Besonderheit des Aktionstages liegt suche und Gespräche am Bundes- licher Zusammenarbeit der Fachbe- in der persönlichen Begegnung von verfassungsgericht in Karlsruhe an. reiche „Politische Tage“ und „Ge- Schülerinnen und Schülern mit dem Am 6. November 2017 diskutier- denkstättenarbeit“ in der Gedenk- Stadtoberhaupt. Das Erlebnis der ten Schülerinnen und Schüler des stätte Grafeneck und im Museum Originalität und Authentizität von Werkgymnasiums Heidenheim mit zur Geschichte von Christen und Ort und Person ist die Grundlage dem Vizepräsidenten des Bundes- Juden in Laupheim Politische Tage für ein nachhaltiges Lernerlebnis. verfassungsgerichts, Prof. Dr. Fer- unter dem Motto „Spuren der Aus- Im Gespräch mit einem wichtigen dinand Kirchhof, über die Rolle des grenzung entdecken – historisch- Entscheidungsträger können die Verfassungsgerichts und die Bedeu- politische Bildung vor Ort erleben“ Schülerinnen und Schüler Vorstel- tung der Grundrechte. Weitere Ex- statt, wobei der Exkursionstag in lungen von ihrer „Traumgemeinde“ kursionen sind für 2018 terminiert; eine pädagogische Vor- und Nachbe- äußern. Der Fachbereich Politische sie beinhalten auch Besuche in der reitung eingebettet war. Tage setzt mit diesem Format einen ARD-Rechtsredaktion in Karlsruhe. weiteren Impuls zur kommunalen

66 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

Landesparlament und Bilanz 2016/17 Qualifizierte Mitarbeiterinnen Bundestagswahl und Mitarbeiter Im Schuljahr 2016/17 führte der Außerdem wurden im Fachbereich Fachbereich „Politische Tage“ 154 Ein Team aus qualizierten frei- Politische Tage zwei Planspiele zum Veranstaltungen durch: en Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Landtag von Baden-Württemberg • 80 Politische Tage an weiterführen- tern führt die Politischen Tage an weiter entwickelt, sodass sie 2018 den Schulen Schulen, außerschulischen Lernor- veröentlicht werden können. ten oder in Räumlichkeiten der LpB • 26 Politische Tage an Grundschulen Im letzten Drittel des Schuljahres lag durch. Sie werden in Qualikations- • 17 Politische Tage mit FSJ-Gruppen der Fokus auf der Bundestagswahl, workshops auf ihre Arbeit vorberei- und dem IB Süd zur Bundestags- wozu ein Workshop auf unterschied- tet und stehen im regelmäßigen Er- wahl 2017 lichen Niveaustufen entwickelt wur- fahrungsaustausch um einen hohen de. Zusätzlich wurden mit Koopera- • 10 Infostände Standard zu garantieren. tionspartnern neun Inklusionsveran- • 9 Inklusionsveranstaltungen zur staltungen in verschiedenen Wahl- Bundestagswahl kreisen durchgeführt. Dabei handelte • 8 Seminare mit Pädagogischen es sich um Podiumsdiskussionen mit Seminaren und Hochschulen Kandidierenden zur Bundestags- • 4 Qualizierungsworkshops für wahl und vorgelagerte Workshops für freie Mitarbeitende. Menschen mit Lernschwierigkeiten sowie kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen.

Illustration von Franziska Ruflair, Graphic Record zur Eröffnungsveranstaltung in der Außenstelle Heidelberg im Juli 2018

67 6. ADRESSATEN

6.6 Frauen

Tagung „Antisemitismus-Antifeminismus“ – Gebanntes Publikum. Foto:Gabi Gumbel

Frauen- und geschlechtersensible Vorzeichen Im Fachbereich „Frauen und Politik“ finden sich fast alle LpB-Themen unter frauen- und geschlech- tersensiblen Vorzeichen wieder: Kommunalpolitik, Bundestagswahlen, Rechtspopulismus, Rassis- mus und Antisemitismus, Social Media, Migration, Interkulturalität usw. Dazu kommen Dauerbren- ner wie die Qualifizierung von Bürgerinnen für das (kommunal-)politische Engagement oder die Vernetzung mit Multiplikatorinnen in der Erwachsenenbildung. Wichtig ist auch das Reagieren auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen.

Geschlechtergerechtigkeit und Rechtspopulismus

Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt („Diver- sity“) sind wichtige emen in der politischen Bildung. Dass unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten bunter geworden ist, vielfältige Le- bensformen möglich sind und die Geschlechter- bilder einiges von ihrer Enge verloren haben, hat auch mit demokratischer Bildungsarbeit zu tun. Mit dem Erstarken des Rechtspopulismus gibt es jedoch zunehmend Angrie gegen die Idee der Ge- schlechtergerechtigkeit.

Antisemitismus und Antifeminismus

Eher aus historischer Perspektive, aber dennoch am Puls der Zeit, präsentierte sich die Tagung „Antisemitismus – Antifeminismus. Ausgren- zungsstrategien im 19. und 20. Jahrhundert“ vom 7. bis 9. Juli 2017 im Haus auf der Alb. Zu der mit Vortrag von Susanne Asche zum Thema Antisemitismus.

68 FRAUEN

dem Netzwerk Frauen & Geschich- te Baden-Württemberg organisier- ten Tagung reisten Referierende und Teilnehmende aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Tschechien an. Vorträge und Dis- kussionen machten deutlich, wie eng die menschenverachtenden Ausgren- zungsstrategien Antisemitismus und Antifeminismus miteinander verwo- ben sind.

Bedrohte Vielfalt Angeregt von Multiplikatorinnen aus der Familien- und Erwachse- nenbildung organisierte der Fach- bereich im März 2017 in Stuttgart den Fachtag „‘Gender Trouble‘ und bedrohte Vielfalt – (R)Echte Frauen- Dr. Uta Kletzing (Berlin) referiert bei der Fortbildung für kommunale Frauen- und Gleich- stellungsbeauftragte, Foto: EAF Berlin und Familienbilder im Visier“. Hin- tergrund waren die zunehmenden zepte für (kommunal)politisches dergrund standen, spielte die Ge- Versuche fundamentalistischer Engagement von Frauen. Zum e- schlechterpolitik eine nicht zu un- Kräfte verschiedener Herkunft, der ma „Gleichberechtigte Teilhabe von terschätzende Rolle. Die Parteipro- gesellschaftlichen Vielfalt einfache Frauen und Männern in der Po- gramme setzten unterschiedliche Lösungen entgegenzusetzen, tradi- litik“ referierte die Politikwissen- Akzente bei Chancengleichheit, Ab- tionelle Männer- und Frauenbilder schaftlerin Uta Kletzing aus Berlin, sicherung im Alter, Familienpolitik wieder festzuschreiben und Verunsi- die u.a. für das Forschungsprojekt oder gleicher Bezahlung. Diese Posi- cherung gegenüber anderen Lebens- „Engagiert vor Ort – Wege und Er- tionen deutlich zu machen, war Ziel entwürfen zu schüren. Äußerungen fahrungen von Kommunalpolitike- des Workshops „Das Glück, wählen gegenüber der Vielfalt und Chan- rinnen“ verantwortlich zeichnet. zu dürfen“, der kurz vor der Wahl cengleichheit sowie Diamierung mit sechzig Frauen in prekären Ar- frauenpolitischer Ansätze sind oft beitsverhältnissen stattfand. Bei voller Abwertung und Menschenver- Kommunalwahlen 2019 dieser Zielgruppe ist die Wahlbe- achtung. Der gut besuchte Fachtag Die baden-württembergischen Kom- teiligung besonders niedrig. So galt bot eine Plattform, sich mit popu- munalwahlen 2019 werfen ihre es auch, Gründe herauszuarbeiten, listischen Haltungen auseinander- Schatten voraus. So wurde der E- warum sich das Wählen lohnt. Die zusetzen und argumentatives Hand- Learning-Kurs „Kommun@l Online. Veranstaltung fand zusammen mit werkszeug gegen Vereinfachung und Frauen verändern ihre Stadt“ schon dem Stuttgarter Sozialunternehmen Ausgrenzung zu entwickeln. 2017 aktualisiert, damit er 2018 ZORA gGmbH statt. an den Start gehen kann. Gemein- Frauen entscheiden mit sam mit der Landesarbeitsgemein- Frauen und Social Media schaft der kommunalen Frauen und Angesichts erstarkender rechtspo- Gleichstellungsbeauftragten in Ba- In Archiven nden sich Spuren von pulistischer und antifeministischer den-Württemberg wird er mit Auf- Frauen, die bisher nicht den Weg in Strömungen gilt es, Frauen für de- taktveranstaltungen in mehreren die Öentlichkeit gefunden haben. mokratisches Engagement zu gewin- Orten durchgeführt. Dies zu ändern war Ziel eines Semi- nen. Bei der jährlich im Haus auf nartags im Stuttgarter Stadtarchiv. der Alb stattndenden Fortbildung Interessierte Frauen und Männer für kommunale Frauen- und Gleich- „Das Glück, wählen zu dürfen“ entdeckten frauenpolitische Aktivi- stellungsbeauftragte der Städte und Auch wenn andere emen bei täten von überregionaler Bedeutung Landkreise ging es 2017 um Kon- der Bundestagswahl 2017 im Vor- und stellten diese Informationen mit

69 69 6. ADRESSATEN

Kulturraums war. Hier wirkte Ka- Polizeiseminar zu „Diversity“ Danke tharina Zell (1497-1562), eine wich- für das klasse Wochenende tige Laien-Reformatorin. Obwohl „Frauenthemen“ werden nicht nur im Fachbereich „Frauen und Poli- „Ich möchte noch mal ein sie über wenig formale Bildung tik“ behandelt, sondern beispiels- dickes DANKE sagen für dieses verfügte, verfasste sie theologische weise auch in der Außenstelle Frei- klasse Wochenende mit der Schriften und mischte sich mutig in burg. Im November 2017 hatten die wunderbaren Frauen-Runde. öentliche Auseinandersetzungen Teilnehmer des Führungsforums Es war wieder eine sehr berei- ein. Ihr Haus machte Katharina Zell 2017/18 der Polizei Baden-Württ- chernde Erfahrung.“ zu einer Zuuchtsstätte für Geüch- tete. emberg die Möglichkeit, das Kon- (O-Ton nach dem Medien- Training „Fit in Klartext und Präsenz“)

einem selbst verfassten Eintrag bei Wikipedia ins Netz. Für die meisten war dies die erste aktive Mitwir- kung bei Wikipedia. Einige Teilneh- merinnen arbeiten seitdem weiter aktiv bei Wikipedia mit – nach dem Motto „Wikipedia braucht Frauen“.

Straßburg: Frauen und Reformation

2017 wurde das 500-jährige Jubilä- um der Reformation gefeiert – ein Ereignis, das auch für die Heraus-

Kompetent, freundlich und immer einsatzbereit „Die Reiseleiterinnen waren kompetent, freundlich und immer einsatzbereit. Das Pro- gramm war weise zusammen- gestellt, abwechslungsreich und sehr gut vorbereitet.“ (O-Ton nach der Straßburg- Reise „Frauen(rechte) und Reformation“) bildung einer demokratischen Ge- sellschaft bedeutsam war. Im Herbst 2017 führte die zweitägige Exkur- sion „Frauen(rechte) und Reforma- tion“ nach Straßburg, das im Mit- telalter Zentrum des oberdeutschen Auf Straßburger Frauenspuren mit Irmi Dillenbourg am 16.9.2017

70 FRAUEN

zept „Managing Diversity“ kennen- Ausblick: 100 Jahre Frauenwahlrecht zulernen. Bei dem Seminar ging es um die Verhinderung von Diskri- minierung und Stereotypisierung von Mitgliedern spezischer Grup- pen, z.B. nach Kultur, Ethnie, Nati- on, Geschlecht, Klasse, Schicht oder Generation. Ziel des Konzeptes ist es, Diskriminierungen jeglicher Art zu verhindern bzw. abzubauen. Refe- rent war Prof. Dr. Rudolf Leiprecht von der Universität Oldenburg.

Breites Themenspektrum

Exemplarisch für das breite emen- spektrum bei den Kooperationen des Fachbereichs „Frauen und Poli- tik“ seien hier noch zwei Veranstal- tungen genannt: • Im März 2017 fand in Bad Urach ein Reexionsworkshop für Wis- senschaftlerinnen und Aktive in Logo der Kampagne der Gleichstellungsarbeit zur Fra- ge „Geschlechtergerechtigkeit – quo vadis?“ statt. Es gab lebhafte zum Einsatz im Arbeitsalltag mit- dem Ziel, dieses ema zu prolieren. Diskussionen zwischen Forsche- nehmen. Im zweiten Halbjahr 2018 und vor rinnen unterschiedlicher Fachrich- 2018 feiern in Deutschland die De- allem 2019 sollen landesweit Ver- tungen, die im Verband Baden- mokratie und das Frauenwahlrecht anstaltungen für unterschiedliche Württembergischer Wissenschaft- hundertsten Geburtstag. Im Novem- Zielgruppen stattnden. Die Ideen lerinnen (VBWW) vernetzt sind. ber 1918 wurde das allgemeine, glei- umfassen Formate wie Vorträge, Le- • Im Herbst 2017 richtete sich die che und geheime Wahlrecht einge- sungen, Tagungen, Ausstellungen, 24. Fachkonferenz Frauenbil- führt, im Januar 1919 konnten sich Kunstprojekte, eaterstücke, Film- dung an Multiplikatorinnen in Frauen in Baden und Württemberg abende, Gesprächsrunden, Erzähl- der Erwachsenenbildung. Unter erstmals an politischen Wahlen betei- cafés und Exkursionen. Dabei geht dem Motto „Biograearbeit mit ligen. es nicht nur um das Jubiläum „100 Frauen“ ging es um das Kennen- Auf Initiative der Landeszentrale und Jahre Frauenwahlrecht“; angesichts lernen und Erproben dieses päda- des Netzwerks Frauen & Geschich- antidemokratischer Strömungen im gogischen Ansatzes. Neben e- te Baden-Württemberg fand sich im Land sollen auch allgemeine e- orie-Inputs konnten die aus ganz Jahr 2017 ein Koordinierungskreis men wie der Zustand und der Wert Baden-Württemberg angereisten mit Akteurinnen aus der politischen unserer Demokratie und der Grund- Teilnehmerinnen die Methode Bildung, Landesgeschichte, Frauen- rechte behandelt werden. praktisch erproben und Hinweise politik und Kultur zusammen mit

71 7. GEDRUCKTES UND DIGITALES

7.1 Publikationen

Unsere Spezialität: eigene Veröffentlichungen Mit den „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“ und der „Didaktischen Rei- he“ verfügt die LpB über zwei Buchreihen, die auch über Baden-Württemberg hinaus einen guten Namen haben. Die Landeskundliche Schriftenreihe ist ein im bundesweiten Vergleich einzigartiges Kompendium zur Landeskunde und Landesgeschichte. Die Didaktische Reihe profiliert die LpB als einzige der bundesdeutschen Landeszentralen, die sich intensiv mit der Didaktik der politischen Bildung auseinandersetzt. Einzelne Titel, wie die beiden Bände „Methodentraining“, sind zu Stan- dardwerken der politischen Bildung geworden.

Landeskundliche Reihe Danke für ihr Angebot

• „Ich möchte Ihnen für Ihr wunder- 2017 ERSCHIENEN: bares Angebot danken. Ich bin immer • Mut bewiesen. Widerstandsbiographien wieder begeistert, wie hochwertig aus dem deutschen Südwesten (Band und gut verwendbar all Ihre Materi- 46) alien konzipiert und ausgearbeitet sind. Herausgeber: Angela Borgstedt, Sibylle Thelen (Britta D., Hamburg) und Reinhold Weber Jenseits aller politischen, religiösen oder weltan- • „Auch wenn ich kein Lehrer in Ba- schaulichen Prägungen ist es doch der persönliche den-Württemberg bin, nutze ich ger- Mut der Frauen und Männer, die gegen die nati- ne ihre qualitativ hochwertigen An- onalsozialistische Terrorherrschaft Widerstand gebote. Sie leisten hervorragende geleistet haben, der uns höchsten Respekt abver- Arbeit. (Roland S., Sulzbach/Taunus) langt. Das Buch vereint für den deutschen Süd- westen mehr als vierzig Beiträge über Menschen,

72 PUBLIKATIONEN

die aus unterschiedlichsten Motiven heraus Widerstand geleistet haben. Dabei stehen diejenigen im Mittel- punkt, die noch immer selten oder gar nicht im Fokus der Erinnerungs- kultur des Landes stehen. Durch ihr Handeln haben sie gezeigt, dass es in allen gesellschaftlichen Gruppen und in jeder Phase des „Dritten Rei- ches“ möglich war, sich zu wehren – sofern man den Mut dazu hatte. • Staat und Kirche seit der Reformation (Band 47) Buchpräsentation „Staat und Kirche“ (v. l. n. r.): Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius- Herausgeber: Hubert Wolf, Hans- Bundschuh, Ministerpräsident , Moderatorin Ursula Nusser (SWR), Georg Wehling und Reinhold We- Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Bundesverfassungsrichter Dr. h. c. Wilhelm ber Schluckebier und der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf. Foto: Landtag von BW Einer Landeszentrale für politische bBA18010Cueppers_Aufarbeitung 23.05.18 12:06 Seite 1 Bildung als staatlicher Einrichtung 2018 ERSCHEINEN: steht es wohl an, in einem Jahr, in Späte Aufarbeitung dem als „Lutherjahr“ 500 Jahre Re- • BadenSpäte Aufarbeitung und Württemberg Späte Aufarbeitung 1918/19LSBTTIQ-Lebenswelten (Band 48) formation gefeiert wird, eine Pu- im deutschen Südwesten LSBTTIQ-Lebenswelten Für Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Jahren die im deutschen Südwesten blikation herauszubringen, die das einzigartige Chance ergeben, durch breit angelegte wissenschaft- Herausgeber:liche Aufarbeitungsprojekte sowohlFrank die Lebenswelten Engehausen von lesbischen, Hrsg. von Martin Cüppers und Norman Domeier schwulen, bisexuellen, transsexuellen, trans- und intergeschlecht - Verhältnis von Staat und Kirche lichen sowie queeren Menschen (LSBTTIQ) als auch die gegen sie und gerichtetenReinhold Verfolgungsmechanismen Weber umfassend in den Blick zu nehmen. Dieses Buch präsentiert erste Erträge dieser universitären thematisiert – und zwar aus dem und ehrenamtlich geleisteten Forschungsarbeit. Vermittelt wird damit Diesesein vielschichtiges Buch Bild, das sowohlnimmt die Lebens- und Verfolgungs-die Novem- geschichte von LSBTTIQ im 20. Jahrhundert als auch aktuelle Blickwinkel verschiedener fachwis- berrevolutionEntwicklungen und Fragestellungen von wie die 1918„Ehe für alle“ undaus die landes-

Aufhebung von Unrechtsurteilen berücksichtigt. Aufarbeitung Späte senschaftlicher Fragestellungen. geschichtlicher Perspektive in den

Blick.Die Herausgeber: Die revolutionären Ereignisse PD Dr. Martin Cüppers, geb. 1966, ist wissenschaftlicher Leiter der Forschungs- stelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart. Er forscht zu nationalsozialistischen Buchpräsentationen in BadenVerbrechen und deren Bewältigungsversuchenund Württemberg in der Nachkriegszeit. waren Dr. Norman Domeier, geb. 1979, ist Akademischer Rat am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Sein Forschungsinteresse umfasst die politische Kultur- zweifellosund Mediengeschichte von der europäischen den Moderne, Vorgängen insbesondere das Verhältnis in Ber- von Macht, Sexualität und Öffentlichkeit. (Hrsg.) Cüppers/Domeier Buchvorstellung: Staat und Kir- lin geprägt, aber markante regionale che im Jahr des Reformationsjubi- Sonderentwicklungen gab es den- läums 2017 noch. Im Fokus stehen dabei die Er- Grundgesetz und Landesverfassung wartungen und Befürchtungen der garantieren die Religionsfreiheit und Menschen zwischen Kriegsende, Re- legen den Rahmen für das Verhältnis volution und der Etablierung der er- Für Baden-Württemberg hat sich in von Staat und Kirche fest. Wie aber sten Demokratie in Deutschland. den vergangenen Jahren die einzig- gestaltet sich dieses Verhältnis aktu- Welche Forderungen erhoben diese artige Chance ergeben, durch breit ell? Im Rahmen der Präsentation des Gruppen, mit welchen Angeboten re- angelegte wissenschaftliche Aufar- neuen Bandes „Staat und Kirche seit agierten die neuen politischen Eliten beitungsprojekte sowohl die Lebens- der Reformation“ in der landeskund- darauf? Schließlich: Wie groß war welten von lesbischen, schwulen, bi- lichen Schriftenreihe der LpB wurde die Integrationskraft, die die Revolu- sexuellen, transsexuellen, trans- und am 14. Juli 2017 im wenige Wochen tion in kurzfristiger Perspektive ent- intergeschlechtlichen sowie queeren zuvor erö neten neuen Bürger- und falten konnte? Menschen (LSBTTIQ) als auch die Medienzentrum des Landtags Baden- • Späte Aufarbeitung. LSBT- gegen sie gerichteten Verfolgungsme- Württemberg vor 450 Gästen kontro- TIQ-Lebenswelten im deut- chanismen umfassend in den Blick verse Fragen im Lutherjahr 2017 dis- schen Südwesten (Band 50) zu nehmen. Dieses Buch präsentiert kutiert, die das Verhältnis von Staat erste Erträge dieser universitären und Kirche betre en. Herausgeber: Martin Cüppers und und ehrenamtlich geleisteten For- Norman Domeier schungsarbeit. Vermittelt wird da-

73 73 7. GEDRUCKTES UND DIGITALES

mit ein vielschichtiges Bild, das so- 2018 ERSCHEINEN: mit Sozialisationsprozessen und po- wohl die Lebens- und Verfolgungs- litischem Lernen wird im Rahmen geschichte von LSBTTIQ im 20. • Methodentraining der „Beutelsbacher Gespräche 2018“ Jahrhundert als auch aktuelle Ent- im Politikunterricht angesichts neuer gesellschaftlicher wicklungen und Fragestellungen wie Herausgeber: Sabine Achour, Sieg- Herausforderungen erörtert. die „Ehe für alle“ und die Aufhe- fried Frech, Peter Massing, Veit bung von Unrechtsurteilen berück- Straßner sichtigt. Die Klassiker „Methodentraining Zeitschriften VORSCHAU 2019: für den Politikunterricht I und II“ werden überarbeitet und in einem Mit den Zeitschriften „Bürger & • Todesfabrik KZ Dautmergen Band zusammengefasst. Schwer- Staat“ (seit 1951), „Politik & Unter- Ein Lager des Unterneh- punkte sind: (1) der Zusammenhang richt“ (seit 1975) sowie „Deutsch- mens „Wüste“ (Band 49) zur Kompetenzorientierung im Po- land & Europa“ (seit 1983) verfügt Autor: Andreas Zekorn litikunterricht bzw. zu den anzu- die LpB über Formate mit jeweils strebenden Kompetenzen (Analyse-, eigenständigem Prol und unter- Handlungs-, Urteilskompetenz); (2) schiedlichen Zielgruppen. Sie de- Didaktische Reihe die zentralen didaktischen Anfor- cken den gesamten Bereich schu- derungen an Unterrichtsmethoden, lischen, außerschulischen und uni- 2017 ERSCHIENEN: Sozialformen und Arbeitstechniken; versitären Lernens ab und erlauben es der LpB rasch und zeitnah auf ak- • Der Beutelsbacher Konsens (3) das „Leistungsspektrum“ der tuelle emen zu reagieren und die- Bedeutung, Wirkung, Methoden sowie (4) der Gesichts- se wissenschaftlich bzw. didaktisch Kontroversen punkt des sozialen Lernens (durch und mit Methoden). aufzubereiten. Herausgeber: Siegfried Frech, Dag- Mit allen drei Zeitschriften setzt die • Gefühle, Affekte, mar Richter LpB bundesweit Standards. „Bürger Stimmungen – Emotionen 40 Jahre nach der Formulierung & Staat“ (Regelauage 14.000) gilt im Politikunterricht des Beutelsbacher Konsenses kon- als „die bundesweit einzige zitierfä- zentriert sich der Tagungsband der Herausgeber: Siegfried Frech, hige Zeitschrift mit diesem konzep- „Beutelsbacher Gespräche 2016“ auf Dagmar Richter tionellen Zuschnitt“ (SWR). „Politik mehrere Fragen: (1) Ist der Beutels- Meinen und Fühlen sind modern – & Unterricht“ (Regelauage 20.000) bacher Konsens in die Jahre gekom- in der Politik, in den Medien und sowie „Deutschland & Europa“ (Re- men? (2) Gehört er zur didaktischen seit kurzem in der Politikdidaktik. gelauage 17.000) bewegen sich in Theorie der politischen Bildung? Politische Bildung ist zwar der Rati- einem zusehends ausgedünnten, aber (3) Was ist über die Wirkungen des onalität verpflichtet, ebenso aber auf angesichts der Umbrüche im Bil- Konsenses in der Schulpraxis be- Emotionen angewiesen. Gefühle, dungswesen immer wichtiger wer- kannt? (4) Wie ist es um den Stel- Stimmungen und Affekte beeinflus- denden Markt didaktischer Literatur lenwert des Konsenses in der Hoch- sen Erkenntnis- und Urteilsprozesse mit praxisnahen Lernbeispielen. schulbildung bestellt? (5) Muss oder gleichermaßen. In der politischen Alle drei Zeitschriften unterschei- soll politische Bildung wieder mehr Bildung finden sich schon seit den den sich in Konzeption und thema- Partei ergreifen? (6) Muss der Beu- 1970er Jahren Begriffe wie Interes- tischem Zuschnitt von den Printpro- telsbacher Konsens ergänzt, die se, Betroffenheit, affektive Einstel- dukten der Bundeszentrale für poli- Grenze zwischen Demokratie und lungskomponente oder Handlungs- tische Bildung, nicht zuletzt durch Populismus schärfer definiert wer- motivation bis hin zu Systemver- landesspezische emen. Mit allen den? trauen, die sich unter dem Stichwort drei Zeitschriften erreicht die LpB – „Emotionen“ sammeln lassen. Doch auch wegen der hohen Zugrisrate bleiben sie häufig unpräzise und ihre im Internet sowie wegen des hohen Beziehung zur Rationalität, zur Ver- Multiplikatoreneekts – mehrere nunft und zum Wissen ungeklärt. zehntausend Leserinnen und Leser Ihre Diskussion im Zusammenhang pro Ausgabe.

74 DRUCKERZEUGNISSE

Der Bürger & Staat Politik & Unterricht Deutschland & Europa 1–2018

1/2–2018 75–2018 Zeitschrift für die Praxis der politischen Bildung politischen der Praxis die für Zeitschrift Zeitschrift für Gemeinschaftskunde, Geschichte und Wirtschaft und Geschichte Gemeinschaftskunde, für Zeitschrift

E4542

Antiziganismus Konflikte Herausforderungen Erkennen – verstehen – lösen des Sozialstaats im sozialen Wandel

www.lpb-bw.de www.lpb-bw.de www.lpb-bw.de

i2018_0102_cover.indd u1 08.05.18 11:17 due75_cover.indd 2 10.04.18 10:24

2017 ERSCHIENEN: 2017 ERSCHIENEN: 2017 ERSCHIENEN • Heft 1/2017 • Heft 1/2017 • Heft 73/2017 Rechtspopulismus Jugend im Wandel Die Zukunft der Europäischen Union. • Heft 2-3/2017 • Heft 2/2017 Rückbau oder Vertiefung? Bundestagswahl 2017 Abgehängt? Armut in Deutschland • Heft 74/2017 • Heft 4/2017 Neue Medien und politische Frankreich • Heft 3-4/2017 Meinungsbildung Mit spitzer Feder: Kari- 2018 ERSCHEINEN: katuren zu zehn Themen- feldern 2018 ERSCHEINEN: • Heft 1-2/2018 Antiziganismus • Heft 75/2018 2018 ERSCHEINEN: Herausforderungen des • Heft 3/2018 • Heft 1/2018 Sozialstaats im sozialen Gewalt Konflikte. Erkennen – Wandel verstehen – lösen • Heft 4/2018 • Heft 76/2018 Ressource Wasser • Heft 2/2018 Staatliche Interventionen Demokratie in der Sozialen Marktwirtschaft • Heft 3-4/2018 Diversität

75 7. GEDRUCKTES UND DIGITAGLES

• MACH´S KLAR! 26/2017: Bundestagswahl 2017 (+ Info-Poster A3 und A2) • MACH´S KLAR! 27/2017: Werbung 2.0 – Information oder Abzocke? • MACH´S KLAR! 28/2017: Dein Referat – einfach copy & paste?

2018 ERSCHEINEN: Die Redaktion von Politik & Unterricht im Februar 2018 (v.l.): Anja Binder, Prof. Dr. Rein- • MACH´S KLAR! 29/2018: hold Weber, Wibke Renner-Kasper, Holger Meeh, Martin Mai, Angelika Schober-Penz, Ju- dith Ernst-Schmidt, Sylvia Rösch, Inge Zengerle Esst Euch fit – und die Um- welt gleich mit! • MACH´S KLAR! 30/2018: MACH´S KLAR! Fake news – ich mach mir Politik – einfach erklärt die Welt, wie sie mir gefällt! Mit dem Wegfall der verbindlichen und methodische Repertoire mit Ar- Grundschulempfehlung und dem beitsblättern und Explainity-Erklär- 30–2018 Ausbau der Gemeinschaftsschulen Filmen. Die Mach´s-klar-Ausgaben sind viele Klassen, vor allem in Bal- gibt es kostenlos gedruckt (Au age lungsräumen, heterogener gewor- 20.000) und online. Fake News – ich mach mir den. Daraus erwächst die Aufgabe die Welt, wie sie mir gefällt! politische Bildung für alle Schüler 2017 ERSCHIENEN: und Schülerinnen verständlich zu vermitteln. Vor allem auch solche • MACH´S KLAR! 24/2017: Schülerinnen und Schüler sollen er- Du zahlst Opas Rente – reicht werden, die aufgrund prekärer und kriegst selbst mal nix? Bedingungen Gefahr laufen, für • MACH´S KLAR! 25/2017: die Demokratie verloren zu gehen. (Elektro-)Mobilität – 2017 Mester Copyright: Gerhard Ziel ist es, unabhängig vom sozia- wo geht die Reise hin? Bestellungen, Zusatzmaterial, Learning Apps und Videos www.lpb-bw.de/ len Hintergrund, trotz Sprachbarri- machs-klar.html eren und problematischen Familien-

So präsentiert AUFGABE 4 1. Was macht eine gute Präsentation aus? verhältnissen Interesse an Politik zu 28–2017 man richtig Verbinde die Bilder mit den dazugehörigen Texten. 2. Markiere die Tipps, bei denen du am meisten wecken. Das Angebot der RedaktionSchwierigkeiten hast. 3. Übe deinen Vortrag zu Hause vor dem Spiegel „Unterrichtsmedien“ will oderLernende Freunden und Familie. • MACH´S KLAR! 32/2018: und Lehrende gleichermaßen moti- „Digitale Revolution“ und

Checke am Blickkontakt Lass dir Zeit; Stehe selbstbe- Verwende beim Baue kurze Vortag, ob alle mit der Klasse sprich nicht zu wusst an einem präsentieren Kar- Pausen ein, um

Dateien auf dem und dem Lehrer schnell, zu leise Platz, lauf nicht teikärtchen zur deine Argumente 99-47 vieren, auch schwierige emen le- Bedingungsloses Grund- 40 Gestaltung der Original Icons: CC BY Vecteezy.com der Original Icons: Gestaltung USB-Stick sind. halten. oder zu laut. zu viel herum. Unterstützung. wirken zu lassen. Dein Referat – 11-16 einfach copy & paste? bensnah zu vermitteln.Richtig oder AUFGABE 5 einkommen – werden wir falsch? 1. Lies die unten stehenden Aussagen durch. 2. Kreuze jeweils „richtig“ oder „falsch“ an. Mit dem Vierseiter „MACH´S Glaubt nicht alles was überflüssig? im Internet steht! KLAR! – PolitikSchreibe dir Karteikarten zur Unterstützungeinfach bei der Präsentation. erklärt“ Benutze ein fertiges Referat, das du im Internet findest. • MACH´S KLAR! 33/2018: Laufe viel herum, um deine Präsentation interessant zu machen. (seit 2011) verstehtRecherchiere gründlich und erfindees keine die Geschichten; präsentiereRedaktion nur, was stimmt. Impressum: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, LautenschlagerstraßeRedaktion Unterrichtsmedien. 20, 70173 Stuttgart Chefredakteur: Michael Lebisch. Co-Autorinnen: Luisa ErtleFragen und und Patricia Kritik: Werries. [email protected], Grafik: www.auslözer.de Telefon 07 Schaue beim Präsentieren auf den Boden, so kannst du dich besser konzentrieren. Diagnose „Handysucht“ – „Unterrichtsmedien“,Alles, was auf Wikipedia steht, ist immer komplexe die Wahrheit. poli- Wenn jemand am Ende eine Frage hat, ignoriere sie. Gefahr oder Hysterie? Rede laut genug und deutlich; auch in der letzten Reihe muss man dich noch verstehen. tische emenBenutze nichtin zu viele eine animierte Elemente einfache in der Präsentation. Weniger ist mehr.Spra- Sei gut vorbereitet. Übe die Präsentation vorher mehrmals, am besten vor dem Spiegel. che zu übersetzen.Rede schnell, dann hast du es auchZusätzlich schnell hinter dir. wer- Wenn du ins Stocken gerätst und nicht mehr weiterweißt, laufe schreiend davon. den Learning Apps angeboten, die

Didaktische Hinweise: Das Glossar wurde durch Fußnoten ersetzt. Bestellungen, Zusatzmaterial, Die Aufgaben entsprechen den drei Niveaustufen (von einfach bis schwieriger); nicht immer sind alle Niveaustufen möglich. Learning Apps und Videos per Smartphone,Nutzen Sie die vielfältigen MöglichkeitenTablet auf unserer Homepage, wie z. oderB. unsere Learning Apps. Diesedirekt bieten die Möglichkeit, www.lpb-bw.de/ Inhalte des Heftes aufzugreifen und interaktiv online zu vertiefen. machs-klar.html über die Homepage aufrufen werden können. Sie ergänzen das inhaltliche

76 DRUCKERZEUGNISSE

Heftreihen • Jan Claas Behrends u.a. BAUSTEINE und (Hrsg.): 100 Jahre Roter Oktober MATERIALIEN Zur Weltgeschichte der Rus- Im Rahmen dieser jüngeren Publi- sischen Revolution kationsreihen sind 2017 folgende Hefte erschienen: • Manfred G. Schmidt: Das politische System • Baden 1933. Deutschlands Die nationalsozialistische Macht- 3., aktualisierte Auflage übernahme im Spannungsfeld von Landes- und Reichspolitik • Matthias Rohe: (Reihe MATERIALIEN) Der Islam in Deutschland Eine Bestandsaufnahme • Leitfaden Erinnern – Erfahren – Erlernen • Ewald Frie: Pädagogische Ansätze und Kon- Geschichte der Welt zepte (Reihe MATERIALIEN) • Andreas Speit: • Der Beutelsbacher Konsens Reichsbürger und die neuen Die unterschätzte Gefahr Bildungspläne • Ulrich Herbert: (Reihe BAUSTEINE) Das Dritte Reich Ankäufe von Außerdem erschien eine Verlagspublikationen • Volker Happe u.a. (Hrsg.): Neuausgabe der Das Wirtschaftslexikon 3. Auflage • Baden-Württemberg- Über die selbst erstellten Publika- Landkarte tionen hinaus versucht die LpB mit • Stefan Mey: Hrsg. von der LpB und dem dem Ankauf von Verlagsprodukten Darknet Landesamt für Geoinforma- zentrale Politikfelder abzudecken. Waffen, Drogen, tion und Landentwicklung, in Whistleblower zwei Größen - 60 x 70 cm, Physische Kar- 2017 WURDEN ANGEKAUFT: te 1:500.000, Verwaltungs- karte 1:400.000 • Karl-Heinz Meier-Braun/ - 32 x 37,5 cm, Physische und Reinhold Weber (Hrsg.): Verwaltungskarte je 1:1 Mil- Deutschland, lion Einwanderungsland 3., überarbeitete und erwei- terte Auflage • Timothy Snyder: Über Tyrannei Zwanzig Lektionen für den Widerstand

77 7. GEDRUCKTES UND DIGITAGLES

7.2 Internet

Kollage Internetseiten LpB. Grafik: pixabay, mocho, CC0 Public Die LpB im Internet Im Internet hat sich die Landeszentrale 2017 vor allem der Bundestagswahl und der Präsident- schaftswahl in Frankreich gewidmet. 2018 standen und stehen die Präsidentschaftswahl in Russland und „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Fokus; daneben laufen 2018 schon die Vorbereitungen für die Kampagne „Wählen ab 16“ sowie die Kommunal- und die Europawahl 2019 an. Eine weitere Aufga- be ist es, die verbleibenden Portale auf das neue Corporate Design der Landeszentrale umzustellen. Das zählbare Ergebnis für 2017 lautet: 800.000 Besucher und 1,5 Millionen Seitenaufrufe pro Monat.

Über 9 Millionen Besucher

Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher un- Siebenstellige Besucherzahlen konnten mit den serer Portale stieg 2017 im Vergleich zum Vorjahr Portalen lpb-bw.de, politische-bildung.de und um 2 Millionen auf über 9 Millionen. Bei den Sei- bundestagswahl-bw.de erreicht werden. Das ge- tenzugrien konnten wir im Jahresvergleich um 3 meinsame Portal der Zentralen für politische Bil- Millionen auf 18 Millionen zulegen. Die Ursache dung „politische-bildung.de“ verzeichnete – auch der Zuwächse war das enorme Interesse der Men- aufgrund der Bundestagswahl – eine halbe Million schen an der Bundestagswahl im September 2017. User mehr. Erfolgreichster PDF-Download war das P&U- Im Jahresvergleich konnten die meisten Portale Heft 3/4-2005 „Gegen den Strich – Karikaturen auch 2017 zulegen. Im sechsstelligen Besucherbe- zu zehn emen“ mit 38.000 Downloads, gefolgt reich lagen die elf Webangebote buergerimstaat. von 34.000 Downloads „Test-Leben-in-Deutsch- de, ddr-im-unterricht.de, deutschlandundeuropa. land-auf-Lernkarten“ von i-punkt-projekt.de. de, europaimunterricht.de, foej-bw.de, gedenksta- etten-bw.de, grundrechtebel.de, landeskunde-ba- den-wuerttemberg.de, landtagswahl-bw.de, politi- kundunterricht.de und uswahl.lpb-bw.de.

78 INTERNET

Bundestagswahl 2017 3.500.000 3.500.000

3.000.000

2.500.000

Landtagswahl BW 2016 2.000.000 1.674.000

1.500.000 US-Wahl 2016 1.000.000 786.000 2017 500.000 2016

0 MärzFeb.Jan. Okt.Sep.Aug.JuliJuniMaiApril Nov. Dez.

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember GESAMT

2017 580.000 530.000 610.000 490.000 610.000 500.000 460.000 900.000 3.420.000 680.000 580.000 480.000 9.8 Mio.

2016 544.000 974.000 1.674.000 421.000 372.000 371.000 254.000 357.000 451.000 440.000 786.000 456.000 7.1 Mio.

Bundestagswahl 2017

Die Erstellung von Wahlportalen zu Kommunal-, Landtags-, Bundes- tags-, Europa- und US-Wahlen ist eine der Hauptaufgaben der Internet- redaktion. Mit dem im responsiven Design (optimiert für alle Bild- schirmplattformen) komplett über- arbeiteten Portal www.bundestags- wahl-bw.de hat die Landeszentrale so viele Menschen erreicht wie nie zuvor. Allein im Wahlmonat Sep- tember 2017 konnten 2,8 Millionen Besuche und 4,7 Millionen Seiten- aufrufe auf dem Portal gezählt wer- den. Mitte März 2017 ging es online und bot grundlegende Informatio- nen zum Wahlsystem, zum Wahl- war die Nachfrage nach den Zusam- Zeitung-Online haben die Zusam- recht, zu den Parteien sowie den menfassungen der Wahlprogramme. menfassungen unverändert in ihre Spitzenkandidaten. Besonders hoch Sowohl welt.de als auch Stuttgarter- Onlineangebote übernommen.

79 7. GEDRUCKTES UND DIGITALES

Dossiers Zeitschriften online

Die Internet- und Social-Media- Neben den Dossiers, dem Veran- Spitzenreiter in den Downloads war Redaktion hat mit aktuellen und ge- staltungskalender und dem Web- wie schon im vergangenen Jahr die schichtlichen Dossiers 2017 das In- shop stoßen die PDF-Ausgaben der Zeitschrift „Politik & Unterricht“ teresse der Besucherinnen und Be- drei Zeitschriften „Bürger & Staat“, mit 455.000 Downloads, ihr folgten sucher an den Web-Angeboten der „Deutschland & Europa“ und „Poli- „Bürger & Staat“ (148.000) und Landeszentrale weiter erhöhen kön- tik & Unterricht“, der Unterrichts- „Deutschland & Europa“(92.000). nen. handreichung „MACH´S KLAR!“ „MACH´S KLAR!“ kam auf 64.000 Neben den Wahlen bestimmten 2017 sowie die E-Books der Landeszen- Downloads. Recht erfolgreich ist zwei weitere emen die Schlagzei- trale auf ein großes Nutzerinteresse. auch die Möglichkeit, Bücher als E- len: Islamischer Staat und Flücht- Insgesamt wurden 2017 759.000 Pu- Book herunterzuladen. 2017 wur- linge in Deutschland. Obwohl 2017 blikationen heruntergeladen. den 9.000 E-Books im .epub und im die Zahl neu eingetroener Flücht- .mobi-Format heruntergeladen. linge zurückgegangen ist, stieg das Interesse an Hintergrundinformati- Download PDF onen weiter und damit die Zugrie (komplette Hefte) auf unsere Materialien zur Flücht- Politik & Unterricht lingsfrage. Nachdem die Terroror- 455.000 (www.politikundunterricht.de) ganisation „Islamischer Staat“ 2017 (2016: 355.000) weitere Anschläge in Europa verübt Bürger & Staat 148.000 hatte, wurde das das Dossier „Islam- (www.buergerimstaat.de) (2016: 122.000) ischer Staat“ verstärkt nachgefragt. Weitere emen: 65 Jahre Baden- Deutschland & Europa 92.000 Württemberg, Bundespräsidenten- (www.deutschlandundeuropa.de) (2016: 78.000) wahl, 60 Jahre Römische Verträge,

Katalonien und 100 Jahre Oktober- mach´s klar! 64.000 (www.lpb-bw.de/machsklar.html) revolution. (2016: 68.000)

80 INTERNET

LpB-Webportale

• www.lpb-bw.de • www.europaimunterricht.de • www.landtagswahl-bw.de • www.bundestagswahl-bw.de • www.foej-bw.de • www.lpb-freiburg.de • www.buergerbeteiligung. • www.gedenkstaetten-bw.de • www.lpb-heidelberg.de lpb-bw.de • www.degaulle.lpb-bw.de • www.mehr-als-nur-gaeste.de • www.byrnes-rede.lpb-bw.de • www.grundrechtefibel.de • www.osteuropa.lpb-bw.de • www.buergerimstaat.de • www.hausaufderalb.de • www.politikundunterricht.de • www.ddr-im-unterricht.de • www.i-punkt-projekt.de • www.schuelerwettbewerb-bw.de • www.deutschlandundeuropa.de • www.jugendlandtag.de • www.lpb-schuleplus.de • www.donau-online-projekt.de • www.kommunalwahl-bw.de • www.team-mex.de • www.elearning-politik.de • www.landeskunde-baden- • www.uswahl.lpb-bw.de • www.europawahl-bw.de wuerttemberg.de • www.waehlenab16.de 74–2017 2/3–2017 3/4–2017

Zeitschrift für die Praxis der politischen Bildung politischen der Praxis die für Zeitschrift Zeitschrift für Gemeinschaftskunde, Geschichte und Wirtschaft und Geschichte Gemeinschaftskunde, für Zeitschrift

E4542

Bundestagswahl 2017 Die neuen Medien und die Mit spitzer Feder politische Meinungsbildung Karikaturen zu zehn Themenfeldern »Fake News« - ein Produkt der neuen Medien?

www.lpb-bw.de www.lpb-bw.de www.lpb-bw.de

Für alle, die mehr wissen wollen - die Zeitschriften der Landeszentrale für politische Bildung BW • BÜRGER & STAAT – Zeitschrift für Multiplikatoren politischer Bildung, Abonnement: 4 Hefte/Jahr 12.80 Euro, www.buergerimstaat.de • POLITIK & UNTERRICHT – Zeitschrift für die Praxis der politischen Bildung, Abonnement: 4 Hefte/Jahr 14.00 Euro, www.politikundunterricht.de • DEUTSCHLAND & EUROPA – Zeitschrift für Politik, Geschichte, Deutsch, Geografie und Kunst, Abonnement: 2 Hefte/Jahr 6.- Euro, www.deutschlandundeuropa.de

Bestellung oder Download als PDF, kostenlos (ab 500 g zzgl. Versand). Bestellung ausschließlich im Webshop der Landeszentrale: www.lpb-bw.de/zeitschriften.html

81 7. GEDRUCKTES UND DIGITALES

7.3 Soziale Netzwerke

Foto: pixabay, kropekk_pl, CC0 Public Facebook, Twitter, Instagram, YouTube Die Landeszentrale ist auf den Sozialen Netzwerken Facebook, Twitter, YouTube und Instagram prä- sent. Auf diesen Kanälen informieren wir über unsere Veranstaltungen und Publikationen. Darüber hinaus halten wir unsere Follower über aktuelle Themen der politischen Bildung auf dem Laufenden – von „Fake News“ bis „Wahlen“. Besonders beliebt sind unsere Graphiken mit Fakten rund um die po- litische Bildung. Stellenangebote oder prominente Veranstaltungen erreichen auf Facebook an einem Tag bis zu eineinhalbtausend Nutzerinnen und Nutzer.

Wachsende Reichweite

Im Jahr 2017 erreichten wir erneut mehr Menschen auf den Social-Media-Kanälen als im Vorjahr. Im Zeit- raum vom Februar 2017 bis Dezember 2017 konnten wir auf Facebook rund 700 Abonnenten dazu gewin- nen. Auf Twitter folgten uns etwa 300 Menschen mehr. Der Instagram-Kanal erfreute sich ebenfalls 300 zusätzlicher Abonnenten und die YouTube-Follo- wer stiegen um 90 an. Dieses Wachs- tum verlief organisch, ohne dass wir auf einem der Kanäle Werbung für uns ge- schaltet haben. Wir wollen auch künf- tig unsere Reichweiten erhöhen und die Interaktion mit den Nutzerinnen und Nutzern steigern.

Vergleich der Abonnenten- bzw. Followerzah- len im Zeitraum vom Februar bis April 2018

82 SOZIALE NETZWERKE

Bundestagswahl

Zur Bundestagswahl 2017 haben wir im Wahlmonat September verschie- dene Social Media-Strategien ge- fahren und auf allen Kanälen hohe Reichweiten erzielt. So betrieben wir Eigenwerbung auf verschiedenen Plattformen, starteten Info-Serien, zum Beispiel unter dem Motto „Wie wähle ich?“ oder „10 Gründe zu wählen“ oder „Die Parteien in 140 Zeichen“. Erfolgreich waren außer- dem unsere Videos zur Wahl. Er- folgreich getestet haben wir die For- mate der Twitter Moments und Ins- tagram-Stories.

Fachbereich „Social Media“ Instagram – FAQs zur Bundestagswahl

Seit Mai 2018 gibt es in der LpB ei- nen eigenen Fachbereich „Social zum Betrieb der bestehenden Kanä- chen. Fachreferentinnen für Social Media“. Dafür hat das Landespar- le – Angebote in den Bereichen Me- Media sind mit je einer halben Stelle lament dauerhaft Stellen und Mit- dienpolitik und Medienpädagogik Bianca Braun und Kata Kottra; hin- tel zur Verfügung gestellt. Der neue sowie zu aktuellen emen auf dem zu kommt noch eine Assistenz mit Fachbereich soll künftig – zusätzlich Gebiet der Sozialen Medien ma- ebenfalls einer halben Stelle.

Politische Bildung auf Social Media News aus Politik, Landeskunde und der LpB

/lpb.bw.de lpb.bw

@lpbbw /user/lpbbw

83 83 7. GEDRUCKTES UND DIGITAGLES

7.4 E-Learning

Flexibles Lernen E-Learning ist flexibel – sowohl für Nutzerinnen und Nutzer als auch bei der Konzeption der Ange- bote. Je nach Thema und Zielgruppe werden digitale Kursräume umgestaltet, Online-Offline-Phasen verändert und inhaltliche Fragestellungen angepasst. So kann jedes Bildungsangebot auf die spezi- elle Zielgruppe zugeschnitten werden. Dass Themen und Teilnehmende sehr unterschiedlich sind, zeigen die nachfolgenden Beispiele.

Interkulturelle Kompetenzen

Der Kurs „Interkulturelle Kompe- tenzen erwerben“ gehört seit Jahren zu den gefragtesten Angeboten. Er wird im Rahmen der Einführungs- qualizierung des Landes Baden- Württemberg eingesetzt, um die in- terkulturelle Önung der Verwal- tung voranzubringen. Auch die hes- sische Landesverwaltung und 2018 erstmalig Nordrhein-Westfalen füh- ren den Kurs mit Landesbeschäf- tigten durch; ebenso ist die Säch- sische Landeszentrale für politische Teilnehmerinnen an der Auftaktveranstaltung des E-Learning-Kurses Bildung mit im Boot. „Mit Gender Mainstreaming zur Chancengleichheit“

Mit veränderten Fragestellungen und angepassten Studierende mit und ohne Fluchterfahrung ge- Inhalten hat sich der Kurs im Rahmen eines Bud- meinsam mit regulären Studierenden die gestellten dy-Programms in Karlsruhe bewährt. Am Karls- Aufgaben und erwerben zusammen interkulturelle ruher Institut für Technologie (KIT) bearbeiten Kompetenzen.

84 E-LEARNING

Screenshot LpB-Seite Diversity Filme

Vielfältigkeit = Diversity ren ausschließlich für Frauen der Serbien, Bulgarien, Rumänien, Mol- E-Learning-Kurs „Kommun@l On- dawien, der Ukraine und aus Mon- Ganz neu ist der Online-Kurs „Ba- line“ statt. Noch immer ist nicht tenegro beteiligten sich an dem den-Württemberg: fair und verschie- einmal ein Viertel der Gemeinde- vom Kultusministerium geförderten den! Diversity im Land.“ Er ist eine ratsmitglieder im Land weiblichen deutschsprachigen Projekt „Don@u Maßnahme des „Aktionsplans für Geschlechts. Der Kurs wird im Online“, dessen Ergebnisse im Juli Akzeptanz & gleiche Rechte Baden- Stuttgarter Rathaus von der städ- 2018 in Neu-Ulm im Rahmen des Württemberg“ mit dem Ziel, alle tischen Beauftragten für Chancen- Internationalen Donaujugendcamps Beschäftigten der Landesverwaltung gleichheit erönet und soll Frauen von den Jugendlichen vorgestellt zum ema Diversity weiter zu sen- motivieren, sich für ein kommunal- werden. Zum ema „Europa – ein sibilisieren und zu qualizieren. In politisches Mandat zu bewerben. schöner (T-)Raum?“ entstehen (Er- einer Stunde können sich Teilneh- Am Beispiel einer italienischstäm- klär-)Videos, Power-Point-Präsen- mende zu selbst gewählten Zeiten migen Gemeinderätin erfahren die tationen, Reiseführer, Homepages durch den Kursraum klicken und Teilnehmerinnen über einen Zeit- und vieles mehr. Die Ergebnisse Anregungen für ihr Arbeitsumfeld raum von vier Wochen, warum sich werden auf der Internetseite www. übernehmen. Engagement vor Ort lohnt und wie donau-online-projekt.de dokumen- es konkret funktioniert. tiert. Das Fest in Ulm bildet den ab- Ethisch leben schließenden Höhepunkt des mehr- wöchigen Online-Projekts, in dessen Auch der Kurs „Ethisch leben – „Europa – ein schöner (T-)Raum?“ Rahmen jeweils drei Schulklassen Strategien für eine nachhaltige Ge- aus verschiedenen Ländern intensiv sellschaft“ läuft mit unterschied- 29 Schulklassen aus Deutschland, in einem Kursraum zusammenarbei- lichen Zielgruppen. 2018 wird er Tschechien, Slowakei, Ungarn, ten. erstmals mit der Evangelischen Er- Kroatien, Bosnien-Herzegowina, wachsenen- und Familienbildung in Württemberg durchgeführt, Tradi- tion hat dagegen die Teilnahme der Jugendlichen des Freiwilligen Öko- logischen Jahres. Ob mit FÖJ-Jugendlichen, mit ei- ner Gruppe von Referendaren oder mit Studierenden des Karlsruher In- stituts für Technologie (KIT) – die Diskussionen im Kurs drehen sich vor allem darum, wie man seinen ökologischen Fußabdruck persön- lich und politisch verringern kann.

Kommun@l Online – Wir verändern unsere Stadt

Rechtzeitig vor den Kommunal- wahlen 2019 ndet zum einen für alle Interessierten und zum ande- Donau-Online WebTalk mit Moldawien 2018

85 7. GEDRUCKTES UND DIGITAGLES

„Liebe und Verständnis bilden ein Europa der Zukunft“

„Das ist nicht mein erstes EU-Projekt, und ich bin wirklich von dem Kurs begeistert. Technisch lernen meine Schüler nichts Neues, sprachlich einiges. Menschlich – total viel. Das Projekt ‚Europa – ein schöner (T)raum?‘ öffnet viele Türen. (…) Nachdem sich die Leute gegenseitig in ihrer Unterschiedlichkeit verstanden haben und ‚die Fremde‘ auf menschlichen Kommunikationswegen kennengelernt haben, können sie zusam- men sein und ein gemeinsames Bild abgeben. (…) Europa ist nichts – ohne Leute. Leute sind nichts – ohne Liebe. Daraus folgt: Europa ist nichts – ohne Liebe. (…) Liebe und Verständnis bilden ein Europa der Zukunft und wir bahnen die Wege, indem wir den jungen Leuten all die Türen zugänglich machen.“ Tatjana A., Fünftes Gymnasium, Zagreb, Kroatien

„Hallo Europa, hallo Welt!“ Fakten, Fakes, Verschwörung Mit Herz gegen „Hate Speech“

Annes Klasse macht einen Schüler- „Sind denn alle verrückt hier? Ver- austausch: Die Jugendlichen sind schwörungstheorien erkennen“ heißt in verschiedenen Ländern innerhalb ein Projekttag, der sowohl auf ei- und außerhalb Europas unterwegs ner Schulung für Teamerinnen und und berichten im Klassen-Chat von Teamer als auch bei einer Lehrkräf- ihren Erlebnissen. Nach und nach tefortbildung vorgestellt wurde und Ebenfalls medienpädagogisch in registrieren sie, wie sehr ihr Alltag mittlerweile von Schulen gebucht Schulklassen einsetzbar ist der neue in Deutschland von „europäischen wird. Teamerinnen und Teamer der Online-Kurs „Mit Herz gegen Hate Regeln“ geprägt und geschützt wird. LpB kommen in die Schulklasse, Speech!“ Wie alle Schulkurse ist er Sei es das trinkbare Leitungswasser führen in den Online-Kurs ein und oen und direkt mit einem Klick oder die Höhe der Handy-Gebüh- werten ihn am Ende aus. Da das nutzbar. Unterstützendes Materi- ren: Erst im Vergleich mit Nicht- ema besonders im Internet und al ist über das E-Learning-Portal EU-Ländern wird die Bedeutung in den sozialen Netzwerken virulent der LpB abrufbar: www.elearning- der Europäischen Union klar. In ist, lässt es sich auch dort am besten politik.de/mitherzgegenhatespeech. diesem ab 2018 oenen Kursraum nachvollziehen. Auf dem E-Lear- html. können Schülerinnen und Schüler ning-Portal www.elearning-politik. realitätsnahe Handygespräche mit- de/verschwoerungstheorien.html Englischsprachige Kurse verfolgen und per Quiz die erwor- stehen Arbeitsblätter zur Verfügung, über Nachhaltigkeit benen Kenntnisse überprüfen. Für so dass Lehrkräfte den Kurs auch den Einsatz in der Schule wird me- selbständig mit ihrer Klasse durch- Aus dem EU-geförderten Pro- thodisch-didaktisches Begleitmate- führen können. jekt „eSchool4S“ unter Leitung der rial zur Verfügung gestellt. Deutschen Gesellschaft für Inter- nationale Zusammenarbeit (GIZ) sind englischsprachige Kurse rund um das ema Nachhaltigkeit her- vorgegangen, die nach Abschluss des EU-Projekts dem Fachbereich „E-Learning“ der LpB zur Verfü- gung gestellt wurden. Aufgrund der Unterstützung des Kultusministeri- ums können zwei englischsprachige Kurse zu den emen „Sustainabi- lity“ und „Climate Change“ für Fä- cher wie „Global Studies“ oder in

86 ANZEIGEN

zweisprachigem Erdkunde- bzw. Ge- Einsatz der Kurse inhaltlich, me- meinschaftskunde-Unterricht ein- thodisch und technisch (www.elear- gesetzt werden. Auf Wunsch bera- ning-politik.de/eschool4s.html). ten Tutorinnen und Tutoren beim

So präsentiert AUFGABE 4 29–2018 27–2017

30–2018 1. Was macht eine gute Präsentation aus? 28–2017 man richtig Verbinde die Bilder mit den dazugehörigen Texten. 2. Markiere die Tipps, bei denen du am meisten Schwierigkeiten hast. 3. Übe deinen Vortrag zu Hause vor dem Spiegel oder Freunden und Familie.

Checke am Blickkontakt Lass dir Zeit; Stehe selbstbe- Verwende beim Baue kurze Vortag, ob alle mitEsst der Klasse sprich euch nicht zu wusst fit an einem – präsentieren Kar- Pausen ein, um Werbung 2.0 –

Dateien auf dem und dem Lehrer schnell, zu leise Platz, lauf nicht teikärtchen zur deine Argumente 99-47

Fake News – ich mach mir 40 Gestaltung der Original Icons: CC BY Vecteezy.com der Original Icons: Gestaltung USB-Stick sind. undhalten. dieoder zu laut. Umweltzu viel herum. Unterstützung. gleichwirken zu lassen. mit! Dein Referat – Information oder Abzocke? die Welt, wie sie mir gefällt! 11-16 Richtig oder AUFGABE 5 einfach copy & paste? MIT EXKLUSIVEM YOUTUBE-VIDEO! falsch? 1. Lies die unten stehenden Aussagen durch. 2. Kreuze jeweils „richtig“ oder „falsch“ an. Glaubt nicht alles was im Internet steht!

Schreibe dir Karteikarten zur Unterstützung bei der Präsentation.

Benutze ein fertiges Referat, das du im Internet findest.

Laufe viel herum, um deine Präsentation interessant zu machen.

Recherchiere gründlich und erfinde keine Geschichten; präsentiere nur, was stimmt. Impressum: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, LautenschlagerstraßeRedaktion Unterrichtsmedien. 20, 70173 Stuttgart Chefredakteur: Michael Lebisch. Co-Autorinnen: Luisa ErtleFragen und und Patricia Kritik: Werries. [email protected], Grafik: www.auslözer.de Telefon 07 Schaue beim Präsentieren auf den Boden, so kannst du dich besser konzentrieren.

Alles, was auf Wikipedia steht, ist immer die Wahrheit.

Wenn jemand am Ende eine Frage hat, ignoriere sie.

Rede laut genug und deutlich; auch in der letzten Reihe muss man dich noch verstehen.

Benutze nicht zu viele animierte Elemente in der Präsentation. Weniger ist mehr.

Sei gut vorbereitet. Übe die Präsentation vorher mehrmals, am besten vor dem Spiegel.

Rede schnell, dann hast du es auch schnell hinter dir. Copyright Gerhard Mester 2017 Mester Copyright Gerhard

Wenn du 2017 Mester Copyright: Gerhard ins Stocken gerätst und nicht mehr weiterweißt, laufe schreiend davon. Copyright: Gerhard Mester 2017 Mester Copyright: Gerhard

Bestellungen, Zusatzmaterial, Didaktische Hinweise: Bestellungen, Zusatzmaterial, Bestellungen, Zusatzmaterial, Bestellungen, Zusatzmaterial, Learning Apps und Videos Das Glossar wurde durch Fußnoten ersetzt. Learning Apps und Videos Learning Apps und Videos Learning Apps und Videos www.lpb-bw.de/ Die Aufgaben entsprechen den drei Niveaustufen (von einfach bis schwieriger); nicht immer sind alle Niveaustufen möglich. www.lpb-bw.de/ www.lpb-bw.de/ www.lpb-bw.de/ machs-klar.html Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten auf unserer Homepage, wie z. B. unsere Learning Apps. Diese bieten die Möglichkeit, Inhalte des Heftes aufzugreifen und interaktivmachs-klar.html online zu vertiefen. machs-klar.html machs-klar.html

mach’s klar! ist eine Publikation der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Die vierseitige Unterrichtshilfe erklärt politisches Basiswissen und bearbeitet aktuelle politische, gesellschaft- liche und wirtschaftliche Themen. „mach`s klar!“ erklärt Politik in einfacher Sprache, vereinfacht politische Themen und verdeutlicht sie mit vielen Bildern. Online gibt es zu den Heften Zusatzmaterialien, Links, Erklär-Filme und Lern-Apps.

Bestellung oder Download als PDF, kostenlos (ab 500 g zzgl. Versand) Bestellung ausschließlich im Webshop der Landeszentrale für politische Bildung: www.lpb-bw.de/machs-klar.html

87 8. INTERNES

8. Tagungszentrum „Haus auf der Alb“

Ostansicht des Tagungszentrums. Foto: Gerd Jütten „Schauen Sie auf dieses Haus …!“ „Sollte es Tage geben, an denen Ihnen der Sinn unserer Arbeit nicht ganz klar ist, liebe Kolleginnen und Kollegen, dann schauen Sie einfach auf dieses Haus! Hier ist das meiste wie in einem Brennglas gebündelt, was wir als Motivation und Begründung für unsere Arbeit brauchen. In seinen Ritzen woh- nen die Erinnerungen an unsere finsterste Periode der letzten Jahrhunderte – an die Deportierten, Ermordeten und Zerschossenen. Aber auch die Erinnerungen an die besten Hoffnungen und Ideale aus unserer Geschichte – an sozialen Fortschritt, Zivilcourage und Mut. Und manchmal meint man dann im Park zwischen den Buchen noch das Verwehen des Deutschlandliedes zu hören, das 1930 nach der Eröffnungsrede von Dr. Georg Goldstein voller Begeisterung von den Anwesenden ange- stimmt wurde.“ (Dr. Markus Hug, langjähriger Leiter des Hauses auf der Alb, bei seiner Verabschiedung in den Ruhe- stand am 31. Januar 2018)

Alles passt zusammen

Als die Landeszentrale für politische Bildung vor Schnell wurde deutlich, dass hier Gebäude und In- 46 Jahren gegründet wurde, hatte sie für ihre Ver- stitution viel besser zusammen passten als auf der anstaltungen kein eigenes Haus. Im Gründungs- Solitude. In Bad Urach wird das architektonische dokument, der Regierungsbekanntmachung von und historische Potenzial des Hauses in idealer 1972, wurde ihr zwar ein solches in Aussicht ge- Weise für den Bildungsauftrag der Landeszentra- stellt („Akademie Solitude“), aber es blieb ein le nutzbar. Hier pegt und proliert die LpB ein frommer Wunsch. Als die „Solitude“ schließlich Denkmal auf besondere Art. Erstens durch den für einen anderen Zweck, die Künstler-Akade- Charakter und die Inhalte ihrer Arbeit und zwei- mie Schloss Solitude, freigegeben wurde, el die tens durch vielerlei Querbezüge zwischen Gebäude „Ersatzwahl“ auf das „Haus auf der Alb“ in Bad und inhaltlicher Arbeit. Urach.

88 TAGUNGSZENTRUM „HAUS AUF DER ALB“

Jahrhunderthaus

Das Haus hat alle Epochen des zwanzigsten Jahrhunderts miterlebt und miterlitten. 1929/30 wurde es nach langer und wechselvoller Vor- geschichte als Kaufmannserholungs- heim der Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime (DGK) gebaut. Es ist damit ein Produkt der Weimarer Zeit. Nachweis ist vor allem die spezische Architektur. Die sozialpolitische Idee und mit ihr auch die Vorgeschichte in Bad Urach reichen in die Kaiserzeit zu- rück. Den einfachen Angestellten in Industrie und Gewerbe sollte die Möglichkeit geboten werden, mit ihren Familien zu erschwinglichen Führung durch das HadA mit Bea Dörr, Fachreferentin „Frauen u. Politik“ Preisen Urlaub zu machen. Das war höchst modern gedacht und des- halb wundert es auch nicht, dass der Landeszentrale für politische Bil- Bolz eingeweiht, der im Januar 1945 württembergische König Wilhelm dung Baden-Württemberg. Bezüge als Mann des Widerstands gegen bereits im Jahre 1916 die Grund- zur Arbeit der LpB ergeben sich vor Hitler und sein Regime hingerichtet steinlegung vornahm. Allerdings ha- allem durch die Geschichte der drei- wurde. ben der Erste Weltkrieg und die In- ßiger und vierziger Jahre. Ab 1933 ation zu Beginn der zwanziger Jah- wurde das Haus in die nationalso- Architektur und Bildung re verhindert, dass der Bau realisiert zialistischen Massenorganisationen wurde. integriert und von der Deutschen Das Haus auf der Alb ist ein sel- Arbeitsfront als Ferienhaus für die tenes Beispiel der schlichten, trans- Nutzungsgeschichte „Volksgenossinnen und -genossen“ parenten und funktionalen „Archi- genutzt. tektur der Moderne“. Es wurde vom Mit dem Haus auf der Alb erhote Stuttgarter Architekten Adolf G. sich die Stadt Urach einen Beitrag Nazi-Opfer Schneck entworfen. Er hat den Bau zum damals entstehenden Fremden- gemeinsam mit dem Bauherrn, Dr. verkehrsgewerbe. Allerdings hatte Der Direktor der DGK und Bau- Georg Goldstein, während der Zeit das Gebäude in seiner wechselvollen herr des Hauses auf der Alb, Dr. Ge- der Weimarer Republik realisiert. Geschichte auch noch ganz ande- org Goldstein, wurde wegen seines Seit 1983 steht das Gebäude unter re Funktionen. Es war zwar Ferien- jüdischen Glaubens seines Amtes Denkmalschutz. heim (von 1930 bis 1939 und von enthoben, der Vorstand der Ge- Bildung für die Demokratie ndet 1950 bis in die 1970er Jahre) und sellschaft mit linientreuen Vertre- hier in einem Gebäude statt, das Ferienkolonie für französische Kin- tern besetzt. Das Ehepaar Goldstein durch seinen Baustil eng mit der er- der direkt nach dem Zweiten Welt- wurde 1943 ins KZ eresienstadt sten deutschen Demokratie und de- krieg. Aber es war auch Lazarett und deportiert. Dr. Goldstein wurde ren Untergang verbunden ist. Die Versorgungskrankenhaus für Ge- noch im selben Jahr ermordet, sei- Architektur der Moderne war im sichtsverletzte in der Kriegs- und ne Frau im Oktober 1944, beide im Nationalsozialismus verfemt, das Nachkriegszeit. Es war Tagungs- Vernichtungslager Auschwitz. Sie „Bauhaus“ als Ausbildungsstätte ge- stätte für unterschiedliche Träger waren nicht die einzigen Opfer des schlossen. Viele, die im „Bauhaus“ wie die „Akademie der Transzen- NS-Regimes, die mit der Geschichte in Weimar und Dessau aktiv waren, dentalen Meditation“ in den Siebzi- des Hauses verbunden waren. 1930 haben Deutschland als politische ger- und Achtzigerjahren. Seit 1992 wurde das Haus vom württember- Emigranten verlassen. Am Haus auf ist das Haus Tagungszentrum der gischen Staatspräsidenten Eugen der Alb missel den neuen Macht-

89 8. INTERNES

habern vor allem das Flachdach. Das nur durch längere Schließzeiten te über 60 Prozent als „sehr gut“. Gebäude ducke sich zu Boden wie aufgrund von sommerlichen Reno- Die guten Auslastungswerte lassen das Haus eines Fellachen, sei Aus- vierungsarbeiten. Dies ist umso be- sich einerseits mit der Gästezufrie- druck des sozialistisch-marxistisch merkenswerter als der bundesweite denheit erklären. Eine eigene Erhe- geprägten Allerweltsmenschen. Markt für Tagungsstätten nach Ex- bung belegt, dass sich 2017 über 96 Richtig wäre ein Steildach gewesen, pertenangaben in dieser Zeit Rück- Prozent der Gäste im Haus „wohl“ denn nur dadurch zeige sich der be- gänge zu verzeichnen hatte. oder „sehr wohl“ gefühlt haben. rechtigte Stolz und das Selbstgefühl 2017 lag die Übernachtungszahl mit Verantwortlich für diese erfreulich des freien deutschen Mannes, so Fe- 7.800 (wieder wegen einer Renovie- gute Bewertung sind die Leistun- lix Schuster 1935 im Schwäbischen rungspause) nicht so hoch wie zuvor. gen der Hauswirtschaft (Küche und Heimatbuch. Insgesamt haben 5.800 Gäste an Zimmerservice) sowie des Hausma- Veranstaltungen teilgenommen. nagements. Politische Bildung im eigenen Haus Bettenauslastung Gastbelegungen

Auch wenn ein erklecklicher Teil der Nimmt man die Bettenauslastung Das Haus ist auch bei Gastgrup- Sachmittel der Landeszentrale in die pro Belegungstag als Kennzier, für pen wie Firmen und anderen Ein- Erstellung von Veröentlichungen die es bundesweite Vergleichszahlen richtungen sehr gefragt. So stieg ießt, war ihre Arbeit schon im- für Tagungshäuser gibt, dann hat die Zahl von Gastbelegungen in mer auch sehr veranstaltungsinten- das Haus auf der Alb in den Jahren den vergangenen Jahren von einem siv – auch im Unterschied zu den 2002 bis 2007 Werte zwischen 55 langjährigen Mittel von 30 bis 35 Landeszentralen in den anderen und 61 Prozent zu Buche stehen; in Veranstaltungen auf 50 bis 65 an, Bundesländern. Dennoch war die den Jahren danach durchschnittlich ohne dass eigene Veranstaltungen baden-württembergische Landes- um die 65 bis 75 Prozent. Im Be- dadurch verdrängt worden wären. zentrale zwanzig Jahre ihres Beste- richtsjahr 2017 lag die Bettenausla- Etwa ein Viertel unserer Besucher hens ohne eigene Tagungsstätte. Seit stung an Belegungstagen bei 70 Pro- gehört in die Gruppe der Gastbele- 1992 ist es möglich, etwa 200 der zent. Bundesweit liegt dieser Wert gungen, der Übernachtungsanteil jährlich 1.200 Veranstaltungen im nach einer Erhebung von Krause & liegt zwischen 15 und 20 Prozent. eigenen Haus durchzuführen. Da- Böttcher Bildungsstättenberatung 2017 gab es 61 Gastbelegungen. von protiert die LpB enorm, auch GmbH zwischen 40 und 65 Prozent. wenn neben diesem zentralen Ange- Werte über 55 Prozent gelten laut bot die Dezentralität der Tagungsar- dieser Untersuchung als „gut“, Wer- beit nach wie vor erwünscht ist. Soll doch die LpB möglichst im ganzen Land präsent sein.

Gut belegt und hoch geschätzt

Die Arbeit der Landeszentrale ist der Garant dafür, dass das Haus auf der Alb als Tagungsstätte modern, e- zient und eektiv betrieben wird. Das Haus ist sehr gut ausgelastet. Im Verlauf der neunziger Jahre und zu Beginn des Folgejahrzehnts hat- te es jährlich 8.000 Übernachtungen zu verzeichnen, zusätzlich 2.000 Ta- gesgäste. In den vergangenen Jah- ren ist die Zahl der Übernachtungen deutlich gestiegen, teilweise auf fast 10.000 Übernachtungen, gebremst Neue Betten wurden für das Tagungszentrum angeschaft.

90 TAGUNGSZENTRUM „HAUS AUF DER ALB“

Ausstellung „Die Reichskanzler der Weimarer Republik“

Ausstellungen 2017

Im Jahr 2017 wurden im Haus auf • „Staatspreis Baukultur“ für he- der Alb folgende Ausstellungen prä- rausragende planerische und bau- sentiert: liche Projekte, • „Deutsche aus Russland – Ge- • „Die Reichskanzler der Weimarer schichte und Gegenwart“, Republik“ • „Peace counts“ – Ausstellung aus den Fotoreportagen über “Die Er- folge der Friedensmacher”, Platt- form für Workshops und Vorträge,

Pause auf der HadA-Terrasse

91 9. INTERNES

9. Kommunikation, Marketing und Vertrieb

LpB-Infostand mit Glücksrad auf dem Europa-Tag im Mai 2017

Querschnittsaufgaben Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Produktinformation und -vertrieb sind die zentralen Tätigkeits- felder der Stabsstelle Kommunikation und Marketing. Sie werden in enger Abstimmung mit dem Büro des Direktors und den anderen Organisationseinheiten der Landeszentrale wahrgenommen. Als ex- terner Dienstleister ist die Firma Schuon Logistik GmbH in Haiterbach (Landkreis Calw) mit der Lage- rung und dem Versand der Publikationen betraut.

Pressearbeit

Die Pressearbeit der LpB erfolgt in enger Abstim- • das Internet mit dem Webshop www.lpb-bw.de/ mung zwischen dem Büro des Direktors und der shop und den Social-Media-Kanälen Facebook, Stabsstelle Kommunikation und Marketing. Die Twitter, Instagram und YouTube, Landeszentrale gibt zu jeder neuen Eigenpublika- • die Shops in Stuttgart, Freiburg, Heidelberg und tion und zu besonderen Veranstaltungen Presse- Bad Urach, mitteilungen heraus (2017: 35, 2016: 37, und 2015: • Informationsstände bei Veranstaltungen und 35). Pressekonferenzen gibt es nur zu besonderen Aktionen sowie Anlässen. • das Jahresprogramm „Oenen Seminare und Bildungsreisen“ und der „Geschäftsbericht“. Öffentlichkeitsarbeit

Die Instrumente der Öentlichkeitsarbeit und Informations- und Aktionsstände Produktvermarktung sind: In der Summe kommt die LpB im Jahr auf über • zielgruppenspezische E-Mailings (8 bis 10 hundert Stände. Jeder Büchertisch, jeder Aktions- Mailings pro Monat), stand, jede Lernstation bietet die Möglichkeit, um • der Newsletter „Einblick“ (2017: 4 Ausgaben, auf die Landeszentrale und ihre Angebote auf- 27.000 Abonnenten), merksam zu machen. Die größte derartige Aktion

92 KOMMUNIKATION, MARKETING UND VERTRIEB

• Gespräche mit Politikern in leichter Sprache, Wilhelmsdorf • Heimat neu denken – Wie viele Heimaten brauchen wir?, Benningen am Neckar • Jahrestagung: Herausforderungen für Medienpädagogik und politische Bildung, Leinfelden-Echterdingen • Karlsruher Tagung für Archivpädagogik, Karlsruhe • Markt der Möglichkeiten, Bretten • Öentliche Mittagspause am Tag des Grundgesetzes: Farbe beken- nen für Demokratie und eine oene Gesellschaft, Stuttgart • Regionalkonferenz „Engagiert weiter!“, • Tagung „Die Gefährdung unserer Demokratie durch den Rechtspo- pulismus“, Rottenburg am Neckar

Besuchergruppen

LpB-Redakteur Michael Lebisch am LpB-Stand auf der Bildungsmesse „didacta“ Unterschiedlichste Besuchergrup- pen lassen sich in den Dienststel- len der Landeszentrale über die Ar- war 2017 die Bildungsmesse „didac- Veranstaltungen zu Wahlen beit informieren. Die Gästegruppen ta“ vom 14. bis 18. Februar in Stutt- • Wahl-O-Mat on Tour, diverse in Stuttgart werden in der Regel gart. Orte in Baden-Württemberg von der Stabsstelle Kommunikati- • Wählen ab 18, Stuttgart on und Marketing betreut. 2017 hat Infostände 2017 (Auswahl) • Vor-Wahlsonntag: Fakten, die Stabsstelle – teilweise in Koope- Forschung, Fakes, Stuttgart ration mit anderen Fachbereichen Feste – mehr als zwanzig Führungen ge- • Vote D – Teilhabe von Menschen macht. Zu den Besuchergruppen ge- • Ract! Festival, Tübingen mit Migrationshintergrund an der • Interkulturelles Kinderfest, Bundestagswahl 2017, Tübingen hören Studierende, Referendarinnen Stuttgart und Referendare, Lehrerinnen und • Bürgerfest des Landtags, Stuttgart Lehrer und andere Multiplikato- Kongresse, Tagungen u. a. • Altstadtfest „BEGEGNUNGS- rinnen und Multiplikatoren der po- ecken“, Karlsruhe • Ausstellung: JFK@100: e litischen Bildung. Hin und wieder • Fest der Völkerverständigung Kennedy Presidency and the möchten auch ausländische Delega- 2017, Karlsruhe Kennedy Myth, Stuttgart tionen die Arbeit der LpB kennen- • Das Fest, Karlsruhe • Beteiligungskongress Baden- lernen. • Fest der Vielfalt, Esslingen Württemberg „viel-mehr- gemeinsam“, Esslingen Messen, Schauen • Baden-Württemberg spielt, Publikationsvertrieb Bad Herrenalb • Bildungsmesse „didacta“, Stuttgart Zentral im Blickfeld der Stabsstelle • Vocatium Fachmesse für Ausbil- • Europa-Aktionstag, Stuttgart • Fachtag gegen Rassismus: bendet sich der Vertrieb von Veröf- dung und Studium, Stuttgart fentlichungen. Das Angebot besteht • Landesgartenschau, Bad Herrenalb Fremd – Feind – Freund: Wis- sensWerte in unserer Demo- aus 130 bis 150 Titeln, davon sind • Praxismesse „Forum Zukunft“, drei Viertel selbst erstellte und ein Esslingen kratie, Künzelsau-Gaisbach

93 9. INTERNES

Film-Workshops

Zu einer Spezialität der Stabsstel- le haben sich die Film-Workshops für Schülerinnen und Schüler ent- wickelt, bei denen in einer (Ferien-) Woche fünf- bis siebenminütige Vi- deoclips zu aktuellen politischen emen und zur LpB im Allgemei- nen produziert werden. Bisher liegen ein Image-Film über die Landeszen- trale, ein Video-Clip mit der Auf- forderung „Geh wählen! ein Kurz- lm zum ema „Fake News“ und ein Beitrag über „100 Jahre Frauen- wahlrecht“ vor. Die Filme sind auf dem LpB-YouTube-Kanal zu nden Besuchergruppe aus Japan von der Kyoto Prefectural Assembly (www.youtube.com/user/lpbbw/vi- deos). Viertel angekaufte Verlagsveröent- Sonstige Aktivitäten lichungen. Sie sind etwa je zur Hälf- Veranstaltungen te kostenlos bzw. kostenpichtig. Die Preisspanne reicht von 10 Cent Die Stabsstelle Kommunikation und (BW-Landkarte) bis 20 Euro (Groß- Marketing beteiligt sich im Rahmen Puzzles). ihrer Aufgaben auch an der Organi- Die Versandkosten gehen zu Lasten sation und Durchführung von Ver- der Besteller; frei verschickt wird anstaltungen und der Erstellung nur Kostenloses unter 500 g Sen- von Publikationen. Zu den Veran- dungsgewicht. Drei Viertel der Kun- staltungen gehören beispielsweise den kommen aus Baden-Württem- „American Days“, „Election Nights“, berg, ein Viertel aus anderen Bun- oene Seminare und Partnerveran- desländern und dem Ausland. staltungen, zum Beispiel mit dem Die Publikationen der LpB werden Haus der Geschichte Baden-Württ- direkt vertrieben, also nicht über emberg. Dritte. Buchhandlungen werden zwar beliefert, aber ohne Buchhänd- Publikationen Filmworkshop zum Frauenwahlrecht. lerrabatt. Achtzig Prozent der Pro- dukte gelangen auf dem Versand- Standardpublikationen, die von weg an die Kundschaft, zwanzig der Stabsstelle veröentlicht wer- Prozent über die LpB-Shops in Bad den, sind die Broschüre „Grundge- Urach, Freiburg, Heidelberg und setz und Landesverfassung“ und die Stuttgart und die Informationsstän- „Baden-Württemberg-Landkarte“, de. Die Shops werden vom Sachbe- die gemeinsam mit dem Landtag arbeitungspersonal, von FSJlern und von Baden-Württemberg bzw. dem FSJlerinnen und von Praktikan- Landesamt für Geoinformation und tinnen und Praktikanten betreut; Landentwicklung Baden-Württem- die Önungszeiten variieren je nach berg herausgegeben werden. den örtlichen Gegebenheiten.

94 KOMMUNIKATION, MARKETING UND VERTRIEB

1. Herkunft der Webshop-Kunden 2017 nach Städten

750

600

450

300

150

0

Kln l Berlin Breen eiig Stuttgart reiburg bingen MnchenKonstan Karlsruhe aburg Mannheieidelbergeutlingen annoer eilbronn enburg udwigburg aensburg

2. Herkunft der Webshop-Kunden 2017 nach Ländern

Thüringen chen nhlt Hamburg

chleig ltein

chen Berlin

1% 1% Rheinland Pfalz

1% 2% 2%

Hessen 2%

4% 3%

ieerchen 5%

Baden-Württemberg 56%

Bayern 8%

11%

Nordrhein-Westfalen

95 9. INTERNES

3. Berufsfelder der Webshop-Kunden 2017

Bundeswehr, BGS, Polizei 1% Journalismus Kultur 1% 2%

Rentner /-innen 4% Politik / Verwaltung 7%

Ausbildung 7%

Lehrer Allg.bildende Sonstige chule Funktion 11%

Lehrende eruiche chule Sonstiges in 11% Bildung/Erziehung 22%

96 KOMMUNIKATION, MARKETING UND VERTRIEB

4. Alter der Webshop-Kunden 2017

bis über 66 18 2% 8%

19 - 29 15%

54 - 66 26 % 30 - 41 22%

42 - 53 28%

5. Publikations-Abfluss 2017 - Die Top Sechzehn*

50.000 46.000

40.000

33.000

30.000 27.000

22.500

20.000

11.000

10.000 8.500 6.000 4.000 3.600 3.600 3.600 3.600 3.000 3.000 2.700 2.700

0

rundgeset Machs lar Miniule andeserfassung Machs lar Breit Miniule B

rundrechte ibel D riedensSicherheitsoliti und BundestagswahlBundestagswahl in leichter Srache eben (rientierungsurs)in Deutschland D lchtlinge, sl, redenfeindlicheit Miniule Deutschland

Kursbuch iteinander leben BS Bundestagswahl Machs lar ate Seech Machs lar BInfooster

eitfaden ur Bundestagswahl

fr ssistenrfte id Beharbeit

* In dieser Darstellung sind die kostenlosen Abonnements-Verteiler der Zeitschriften „Der Bürger im Staat“, „Politik und Unterricht“, „Deutschland & Europa“ und der Handreichung „mach´s klar!“ nicht berücksichtigt.

97 BEKANNTMACHUNG

Bekanntmachung des Präsidenten des Landtags von Baden-Württemberg über die Errichtung einer Landeszentrale für politische Bildung am 20. März 2013

§ 1 (1) Die Landeszentrale für politische Bildung ist als nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts beim Landtag eingerichtet. (2) Sie hat ihren Sitz in Stuttgart.

§ 2 (1) Die Landeszentrale hat die Aufgabe, die politische Bildung in Baden-Württemberg auf überparteilicher Grundlage zu fördern und zu vertiefen. Sie dient hierbei der Festigung und Verbreitung des Gedankengutes der freiheitlich-demo- kratischen Ordnung. (2) Zur Erfüllung ihrer Aufgabe hat die Landeszentrale insbesondere - auf die Zusammenarbeit der mit der Förderung der politischen Bildung befassten staatlichen Stellen hinzuwirken, - die Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Träger der politischen Bildung zu fördern, - Tagungen, Lehrgänge und Seminare zu veranstalten, auf denen Themen der politischen Bildung unter Mitwirkung von Politik und Wissenschaft erörtert werden, - die Arbeit der staatlichen und gesellschaftlichen Träger der politischen Bildung durch periodische Publikationen, Bücher und Filme zu unterstützen, - innerhalb ihres Aufgabenbereichs praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln und für die politische Bildung bereitzustellen.

§ 3 (1) Die Landeszentrale gliedert sich in Abteilungen und Außenstellen (§6). (2) Sie unterhält das Haus auf der Alb (§7).

§ 4 (1) Die Überparteilichkeit der Arbeit der Landeszentrale wird durch ein Kuratorium sichergestellt. Die Festlegung der Arbeitsschwerpunkte und die Aufstellung des Haushaltsplans der Landeszentrale erfolgen im Einvernehmen mit dem Kuratorium. Das Kuratorium nimmt den Jahresbericht des Direktors/der Direktorin der Landeszentrale (§5) entgegen und hat das Recht, beim Direktor/bei der Direktorin jederzeit Auskünfte über die laufende Arbeit einzuho- len. (2) Das Kuratorium besteht aus 24 Mitgliedern. (3) Der Präsident / die Präsidentin des Landtags beruft auf Vorschlag des Landtags siebzehn Mitglieder des Landtags und im Einvernehmen mit dem Landtag aus Vorschlagslisten der Träger der politischen Bildungsarbeit sieben sach- verständige Persönlichkeiten jeweils für die Dauer einer Wahlperiode. (4) An den Sitzungen des Kuratoriums nehmen außer seinen Mitgliedern der Direktor/die Direktorin der Landeszen- trale, dessen/deren Stellvertretung sowie Vertretungen der Landtagsverwaltung, des Staatsministeriums, des Kul- tusministeriums und ein Vertreter/eine Vertreterin des Landeskuratoriums für Erwachsenenbildung mit beratender Stimme teil. Darüber hinaus können im Einzelfall weitere Persönlichkeiten zu den Sitzungen mit beratender Stim- me hinzugezogen werden; dabei ist den in den einzelnen Landesteilen bestehenden Belangen Rechnung zu tragen. (5) Die Beschlüsse des Kuratoriums werden mit einfacher Mehrheit gefasst. Das Kuratorium ist beschlussfähig, wenn mindestens dreizehn seiner Mitglieder, und zwar neun Landtagsabgeordnete und vier sachverständige Persönlich- keiten anwesend sind. (6) Das Kuratorium wählt jeweils für eine Amtsperiode einen Vorsitzenden/eine Vorsitzende und einen Stellvertreter/ eine Stellvertreterin. Es gibt sich im Übrigen eine Geschäftsordnung.

98 BEKANNTMACHUNG

§ 5 (1) Die Landeszentrale wird von einem Direktor/einer Direktorin geleitet. Ihm/ihr obliegt auch die Bewirtschaftung der Haushaltsmittel nach Maßgabe der haushaltsrechtlichen Bestimmungen. (2) Der Direktor/die Direktorin der Landeszentrale, der Stellvertreter/die Stellvertreterin sowie die leitenden Mitarbei- ter und Mitarbeiterinnen werden vom Präsidenten/von der Präsidentin des Landtags im Benehmen mit dem Kurato- rium bestellt. (3) Der Direktor/die Direktorin erörtert alle wesentlichen Fragen der Arbeit gemeinsam mit den Fachreferenten und Fachreferentinnen sowie den Leitern und Leiterinnen der Außenstellen; dazu gehören vor allem die Schwerpunkte der Arbeit, der Haushaltsplan und der Jahresbericht. Die Fachreferenten und Fachreferentinnen sowie die Leiter und Leiterinnen der Außenstellen können weitere Gegenstände zur Erörterung vorschlagen. Die Erörterungen sollen in regelmäßigen Abständen stattfinden.

§ 6 (1) Die Außenstellen der Landeszentrale übernehmen regionale Aufgaben. Sie sollen insbesondere mit den Kreisen und Gemeinden sowie mit örtlichen Trägern der politischen Bildung in ihrem Bereich eng zusammenarbeiten.

§ 7 (1) Das „Haus auf der Alb“ dient der fachlichen und pädagogischen Fortbildung der in der politischen Bildung tätigen Personen.

§ 8 (1) Diese Bekanntmachung tritt am 1. Mai 2013 in Kraft. (2) Die Landeszentrale für politische Bildung wird mit Inkrafttreten dieser Bekanntmachung aus dem Geschäfts- bereich des Staatsministeriums zum Landtag überführt. Sie wird nicht Tell der Landtagsverwaltung. (3) Die vor dem Inkrafttreten erfolgten Berufungen von Mitgliedern des Kuratoriums bleiben unberührt.

Der Präsident des Landtags von Baden-Württemberg WOLF

99 STATISTIK

Anhang

1. Zahl der Veranstaltungen 2013 bis 2017

2. Zahl der Teilnehmenden 2013 bis 2017

3. Teilnehmende nach Veranstaltungsarten 2017

4. Veranstaltungen nach Arten 2017

5. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2017

6. Veranstaltungen nach Themen 2017

7. Veranstaltungen nach Dauer 2017

8. Veranstaltungen nach Geschlecht 2017

9. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2013 bis 2017

10. Erlöse nach Einnahmearten 2013 bis 2017

11. Ausgaben 2017

12. Produktorientierte Kennzahlen 2013 bis 2017

13. Personalstruktur zum 1.1.2018

14. Mitglieder des Kuratoriums

15. Weitere Gremien der Landeszentrale

16. Partnerinnen und Partner (Auswahl)

17. Adressen der Zentralen für politische Bildung

100 STATISTIK

1. Zahl der Veranstaltungen 2013 bis 2017*

1.400

1.200

1.000

800

600

400

688 770 809 1.199 1.268 200

0 2013 2014 2015 2016 2017 *) In den o.g. Zahlen sind die Veranstaltungen des Projekts Team meX (Seite 22/23) nicht enthalten: 2013: 222 Veranstaltungen 2014: 232 Veranstaltungen 2015: 220Gesamt Veranstaltungen 2016: 343 Veranstaltungen 2017: 314 Veranstaltungen Ebenso sind für das Jahr 2016 die 1.100 Veranstaltungen aus dem Bereich „Bürgerschaftliches Engage- ment in der Flüchtlingshilfe“ und die Veranstaltungen aus dem Bereich „Friedensbildung“ nicht enthalten.

2. Zahl der Teilnehmenden 2013 bis 2017

80.000

70.000

60.000

50.000

40.000

30.000

20.000 36.660 46.798 40.028 45.842 67.659

10.000

0 2013 2014 2015 2016 2017

Gesamt 101 STATISTIK

3. Teilnehmende nach Veranstaltungsarten 2017

Interne Veranstaltungen(1%) Bildungsreise (1%) E-Learning (1%) Sonstiges (1%) Ausstellung (2%)

Workshop/Modellseminar (3%)

Podiumsdiskussion (8%)

Aktion/Infostand (30%)

Seminar/Tagung (10%)

Vortrag (16%)

Politische Tage (28%)

4. Veranstaltungen nach Arten 2017

Politische Tage 576

Seminar/Tagung 217

Vortrag 171

Workshop/Modellseminar 117

Aktion/Infostand 85

Podiumsdiskussion 24

E-Learning 22

Sonstiges 18

Interne Veranstaltungen 16

Bildungsreise 15

Ausstellung 7

0 100 200 300 400 500 600

102 STATISTIK

5. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2017

Gymnasium 326

Gemischte Gruppen 251

Realschule 95 Berufsschule 77 Sonstige Multiplikatoren 76 Außerschul. Jugendbildung 72 Grundschule 61 Lehrende an Schulen 59 Freiwilligendienst 46

Studierende 45 Werkrealschule 27 Gemeinschaftsschule 23

Lehrende sonst. Bildungseinr. 17 Frauen 16

Menschen mit Behinderung 11

TN mit Migrationshintergrund 10

Bundeswehr 9

Aktive in Vereinen/Initiativen 9 Medien 8

Senioren 8

Förderschule 5

Internationale Teilnehmende 5

Mandatsträger/innen 4

Familien 4

Waldorfschule 2

Hauptschule 1

Lehrende an Hochschulen 1

0 50 100 150 200 250 300 350

103 STATISTIK

6. Veranstaltungen nach Themen 2017

ertie 188 litiche te 181 Europa 157 ntegrtin un igrtin 111 unlliti 74 Frieden und Sicherheit 70 Didaktik und Methodik 62 Landeskunde u. -politik BW 54 Internationale Politik 45 elt un lgie 38 tinliliu 36 lliierung 32 *eien un unitin 27 treiu un elt 1026 Geschichte 23 rgerchtliche nggeent 16 ntige 16 Gedenkstätten 12 leichtellungliti 12 Länderkunde 12 Arbeit und Wirtschaft 9 Ethik und Werte 9 ilungliti 8 ugen 8 Deutsche Einheit 6 Eine Welt 6 eliginen 6 Rhetorik 6 nittrining 5 Rechtsstaat 5 Frauenpolitik 2 Politische Theorie und Philosophie 2 Schule 2 Kultur 1 Soziale Gesellschaft 1

0 50 100 150 200 250 300

* Ohne die Veranstaltungen von Team meX

104 STATISTIK

7. Veranstaltungen nach Dauer 2017

Tages- veranstaltung 13%

Veranstaltungen ohne Zeitangaben 14% Halbtags- veranstaltungen 53%

Mehrtägige Veranstaltungen 20%

8. Veranstaltungen nach Geschlecht und Arten 2017

ffene Partner- Veranstaltungen veranstaltungen 17% Männer 22% 33%

Frauen 67% Eigen- Geschlossene veranstaltungen Veranstaltungen 78% 83%

105 STATISTIK

9. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2013 bis 2017

2.000.000 1.902.630

.1.749.082 1.696.000 1.588.668 1.600.000 1.440.000

1.200.000

852.011 794.000 756.348 800.000 712.797 637.000

400.000

Einnahmen

0 Ausgaben 2013 2014 2015 2016 2017

10. Erlöse nach Einnahmearten 2013 bis 2017

450.000 €

370.000 €

290.000 €

210.000 €

130.000 €

50.000 € 2013 2014 2015 2016 2017

Veröffentlichungen Seminare/Teilnahmebeiträge Studiensreisen Förderbeiträge

106 STATISTIK

11. Ausgaben 2017 11a. Gesamtetat für politische Bildung 2017 (in Mio. EURO)

Gesamtausgaben Personalausgaben Sachausgaben

LpB -Gesamtetat 10,3 100% 4,4 43% 5,9 57%

davon 4,2 2,3 1,9 Kernhaushalt

davon 2,4 1,3 1,1 Sonderbereiche

davon Förder- und 3,7 0,8 2,9 Projektbereiche

11b. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2017

Landesprogramm gegen rechte, rassistische u. antisemitische Gewalt und Opferberatung 248.265 € (2%) Servicestelle Friedensbildung 145.370 € (1%) Projekt der BW-Stiftung Förderung 56.099 € (1%) in der Flüchtlingshilfe 346.037 € (3%)

Förderung politischer Stiftungen u. Bildungswerk 1.120.000 € (11%)

Förderung des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) Kernhaushalt 760.936 € (7%) der Politischen Bildung (incl. TeamMex) 4.226.206 € (41%)

Gedenkstätten- Förderung politischer Stiftungen u. Bildungswerk förderung 1.017.704 € (10%)

Förderung des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) Schülerwettbewerb des Landtags 362.250 € (4%)

Betrieb des Tagungszentrums Verwaltungshaushalt „Haus auf der Alb“ der LpB 859.672 € (8%) 1.169.857 € (11%)

Schülerwettbewerb des Landtags

107

Betrieb des Tagungszentrums Haus auf der Alb

Verwaltungshaushalt (für den ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb) der LpB STATISTIK

12. Produktorientierte Kennzahlen 2013 bis 2017

Pos. Messgrößen / Ist 2013 Ist 2014 Ist 2015 Ist 2016 Ist 2017 Bemerkungen Einheit 1 Kundenzufrieden- 0,75 ....1.) 0,76 ....1.) 0,79 Skala von -1 (schlechtester Wert) heitsindex bis +1 (bester Wert) (Veranstaltungs- evaluation) 2 Deckungsbeitrag 44,2 46,8 53,4 43,8 48,7 Anteil der Einnahmen an den Gesamt- zur Sacharbeit ausgaben für die Sacharbeit (in %) 3 Deckungsbeitrag 55,0 52,7 60 49,5 48,6 Anteil der Teilnehmerbeiträge an den Veranstaltungen Gesamtausgaben für Seminare (in %) 4 Deckungsbeitrag 41,1 44,4 47,5 38,6 54,4 Anteil der Publikationserlöse an den Publikationen Gesamtausgaben für Publikationen (in %) 5 Zahl der 10.508 12.661 8.458 10.636 13.970 Laut Meldung des Vertriebspartners2.) Publikations- bestellungen

6 Kundenzufrieden- 0,9 0,9 0,9 0,8 0,9 Skala von -1 (schlechtester Wert) heitsindex bis +1 (bester Wert) (Freiwilliges Ökolo- gisches Jahr) 7 Teilnehmende am 3.532 3.446 3.039 3.502 3.256 Anzahl der teilnehmenden Schüler Schülerwettbe- und Schülerinnen am Schülerwett-be- werb werb des Landtags

8 Kundenzufrieden- 1,5 1,5 1,5 1,5 1,4 Skala von 1 (bester Wert) heitsindex bis 5 (schlechtester Wert) (Gäste des Tagungszentrums) 9 Auslastungs- 29,6 36,77 34,5 38 35,6 100 % = Vollauslastung von quote des 60 Betten an 365 Tagen Tagungszentrums (Theoretischer Wert) (in %) 10 Zahl der 5.724 5.863 5.705 6.261 5.778 Bei mehreren Übernachtungstagen Gäste im werden Personen nur einmal erfasst Tagungszentrums 11 Ausgaben je 36,5 36,83 40,36 38,4 39,5 1 Übernachtung = 1,5 Teilnehmertage Teilnehmertag 1 Tagesgast = 1,0 Teilnehmertage des Tagungszen- trums (in EUR) 12 Anzahl der Nutzer 405.000 375.000 341.000 550.000 800.000 3.) Jede Besucherin und jeder Besucher des LpB-Internet- wird nur ein Mal je Monat gezählt. Der angebots (Monats- Jahreswert ergibt sich jeweils aus durchschnitt) dem Durchschnitt der zwölf Monatsergebnisse.

1.) 2012, 2014 und 2015 wurde keine Veranstaltungsevaluation durchgeführt 2.) Bis 2014 laut Meldung des Vertriebspartners Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann mbH, Filderstadt; ab 2015 von Fa. Andreas Christ, Stuttgart, ab 3.) Erhöhte Besucherzahl wegen Bundestagswahl

108 STATISTIK

13. Personalstruktur zum 1.1.2018

Zahl Geschlecht Beschäftigungsumfang

Personen m w Vollzeit Teilzeit

Beamte 13 9 4 8 5

Abgeordnete 4 4 0 2 2 Beamte

Beschäftigte 80 21 59 32 48

Beurlaubte 12 0 12 1 11 Beschäftigte

Auszubildende 2 1 1 2 0

Beschäftigte 111 35 76 45 66 insgesamt

Anteil 100% 32% 68% 41% 59% in Prozente

109 KURATORIUM

14. Mitglieder des Kuratoriums (Legislaturperiode 2016 bis 2021)

Vorsitzende: Sandra Boser MdL, Bündnis 90/Die Grünen Stellvertretende Vorsitzende: Sylvia M. Felder MdL, CDU

Dr. Rainer Balzer MdL, AfD Anton Baron MdL, AfD Andrea Bogner-Unden MdL, Bündnis 90/Die Grünen Daniel Born MdL, SPD Petra Häner MdL, Bündnis 90/Die Grünen Dr. Timm Kern MdL, FDP Gerhard Kleinböck MdL, SPD Sabine Kurtz MdL, CDU Alexander Maier MdL, Bündnis 90/Die Grünen Dr. Rainer Podeswa MdL, AfD Karl Rombach MdL, CDU Alexander Schoch MdL, Bündnis 90/Die Grünen Felix Schreiner MdL, CDU Stefanie Seemann MdL, Bündnis 90/Die Grünen Georg Wacker MdL, CDU

Günter Busch, ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Landesbezirk Baden-Württemberg Dr. Hermann Huba, Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V. Reinhard Kafka, Evangelische Erwachsenenbildung nördlicher Schwarzwald Stefan Küpper, Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände e.V Doro Moritz, GEW Landesverband Baden-Württemberg Kerstin Sommer, Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. Friedhelm Werner, Bildungswerk für Kommunalpolitik e.V.

Mit beratender Stimme Landtag von Baden-Württemberg Ministerialdirektor Berthold Frieß, Landtagsdirektor Ministerialrätin Christina Arendt, Leiterin des Referates „Protokoll, Besucherdienst“

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Ministerialrat Dr. Carsten Rabe, Leiter des Referates „Jugend und kulturelle Angelegenheiten“

Staatsministerium Ministerialdirigent Dr. Florian Stegmann, Leiter der Abteilung „Finanz-, Haushalts- und Steuerpolitk, Personal, Organisation, Innenpolitik, Justiz, Verkehrs-/Mobilitätskonzepte“ Regierungsdirektorin Stéphanie Barth, Referat „Wissenschaft, Forschung und Kunst, Erinnerungskultur“

Landeszentrale für politische Bildung Lothar Frick, Direktor Karl-Ulrich Templ, stellvertretender Direktor

110 GREMIEN DER LPB

15. Weitere Gremien der Landeszentrale

Beirat Zeitschrift DEUTSCHLAND & EUROPA • Günter Gerstberger, Robert Bosch Stiftung GmbH, Stuttgart (im Ruhestand) • Renzo Costantino, Ministerialrat, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport • Prof. Dr. em. Lothar Burchardt, Universität Konstanz • Dietrich Rolbetzki, Oberstudienrat a. D., Filderstadt • Dr. Beate Rosenzweig, Universität Freiburg, Studienhaus Wiesneck • Lothar Schaechterle, Professor i. R. am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Esslingen a. N. • Dr. Georg Weinmann, Studiendirektor, Dietrich-Bonhoeer-Gymnasium Wertheim • Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung • Jürgen Kalb, Studiendirektor, Landeszentrale für politische Bildung

Redaktion Zeitschrift POLITIK & UNTERRICHT • Anja Binder, Studienrätin am Evangelischen Firstwald Gymnasium, Kusterdingen • Judith Ernst-Schmidt, Oberstudienrätin,Werner-Siemens-Schule (Gewerbliche Schule für Elektrotechnik), Stuttgart • Dipl.-Päd. Martin Mai, Wilhelm-Lorenz-Realschule, Ettlingen • Dipl.-Päd. Holger Meeh, Akademischer Rat, Pädagogische Hochschule Heidelberg • Dr. Wibke Renner-Kasper, Konrektorin der Schule am Stromberg, Gemeinschaftsschule Illingen-Maulbronn • Angelika Schober-Penz, Oberstudienrätin, Erich-Bracher-Schule (Kaufmännische Schule), Kornwestheim • Inga Zengerle, Studienrätin am Schickhardt-Gymnasium, Herrenberg • Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung • Prof. Dr. Reinhold Weber, Landeszentrale für politische Bildung, Chefredakteur • Sylvia Rösch, Landeszentrale für politische Bildung, Redaktionsassistentin

Förderbeirat Gedenkstättenarbeit • Jost Grosspietsch, Freundeskreis Ehemalige Synagoge e.V., Sulzburg (ab November 2017: Dr. Andrea Hoend, Lernort Zivilcourage & Widerstand e. V., Karlsruhe) • Felix Köhler, KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V., Vaihingen an der Enz • omas Stöckle, Gedenkstätte Grafeneck, Gomadingen • Lothar Frick, Landeszentrale für politische Bildung • Karl-Ulrich Templ, Landeszentrale für politische Bildung • Sibylle elen, Landeszentrale für politische Bildung

Beirat Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung

10 Abgeordnete: • Norbert Beck (CDU), Vorsitzender des Beirates • Sandra Boser (Grüne), Stellvertretende Vorsitzende des Beirates • Christine Neumann (CDU) • Tobias Wald (CDU) • Andrea Bogner-Unden (Grüne) • Barbara Saebel (Grüne) • Dr. Rainer Balzer (AfD) • Claudia Martin • Gerhard Kleinböck (SPD) • Dr. Timm Kern (FDP)

111 GREMIEN DER LPB

Beirat Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung

10 externe Sachverständige: • Renate Allgöwer, Redakteurin Stuttgarter Zeitung • Ulrike Hagenbuch, Leiterin SWR-Studio Heilbronn • Anke Kiefert, Oberstudienrätin Käthe-Kollwitz-Gymnasium Bruchsal • Birgit Scholze- ole, Leiterin der Schule für Holztechnik Stuttgart-Feuerbach • Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung • Joachim Kalk, Schulleiter Sonderschule, Peter-Rosegger-Schule Reutlingen • Prof. a. D. Wolfgang Lüftner, ehemals Hochschule der Medien Stuttgart • Helmut Nagel, Direktor der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Bad Wildbad a.D. • Ralf Michael Röckel, Schulleiter der Gemeinschaftsschule Walddorfhäslach • Wolfgang Manuel Simon, Fachleiter am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Ludwigsburg

Beratende Mitglieder: • Rüdiger Hocke, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg • Berthold Frieß, Landtag von Baden-Württemberg, Direktor des Landtags • ilo Traub, Landtag von Baden-Württemberg, Abteilungsleiter der Abt. 2 • Elisabeth Krause, Landtag von Baden-Württemberg, Besucherdienst • Monika Greiner, Landeszentrale für politische Bildung • Stefanie iele, Landeszentrale für politische Bildung

Gremium zur Auswahl der Förderpreise: • Norbert Beck MdL CDU (Vorsitzender) • Sandra Boser MdL Grüne (Stellvertr. Vorsitzende) • Wolfgang Manuel Simon, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Ludwigsburg • Elisabeth Krause, Landtag von Baden-Württemberg • Lothar Frick, Landeszentrale für politische Bildung • Monika Greiner, Landeszentrale für politische Bildung • Stefanie iele, Landeszentrale für politische Bildung

Steuerungsgruppe der Servicestelle Friedensbildung • Hagen Battran, GEW Baden-Württemberg, Vertreter der unterzeichnenden Organisationen der Gemeinsamen Erklärung • Maria Berger-Senn, Studiendirektorin, Referat 52 – Pädagogische Grundsatzangelegenheiten, Qualitätsmanagement, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg • Uli Jäger, Programme Director für Friedenspädagogik & Globales Lernen, Berghof Foundation • Dr. omas Nielebock, Akademischer Oberrat, Institut für Politikwissenschaft im Bereich Friedensforschung/ Internationale Beziehungen, Eberhard-Karls-Universität Tübingen • Karl-Ulrich Templ, Stv. Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Mitgliedschaften in externen Gremien Mitarbeiter der Landeszentrale sind in folgenden externen Gremien vertreten: • Arbeitsgemeinschaft der FÖJ-Träger in Baden-Württemberg (Steen Vogel) • Arbeitsgruppe Bürger- und Medienzentrum des Landtags von Baden-Württemberg (Lothar Frick) • Arbeitskreis der Tagungshäuser in Baden Württemberg (Dr. Markus Hug, Koordinator) • Begleitausschuss Projekt „Kultursensible sexuelle Orientierung“ (Türkische Gemeinde in BW/Weißenburg e.V./Bundespro- gramm „Demokratie leben“) (Bea Dörr) • Beirat der Salmengespräche (Kultur- und Erinnerungszentrum „Salmen“, Oenburg) (Prof. Dr. Reinhold Weber und Sibylle elen)

112 GREMIEN

• Beirat der Schriftenreihe „Nonformale Politische Bildung“ des Wochenschau Verlags (Siegfried Frech) • Beirat der Transferstelle Politische Bildung, Essen (Lothar Frick) • Beirat der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (Dr. Iris Häuser) • Beirat der Zeitschrift „Momente – Beiträge zur Landeskunde Baden-Württemberg“, herausgegeben vom Staatsanzeiger Baden-Württemberg (Prof. Dr. Reinhold Weber) • Beirat des Demokratiezentrums Baden-Württemberg (Karl-Ulrich Templ) • Beirat des Europa Zentrums Baden-Württemberg (Lothar Frick) • Beirat des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins (Prof. Dr. Reinhold Weber) • Beirat für das Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim (Sybille elen) • Beirat für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung (im Geschäftsbereich der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung) (Lothar Frick) • Beirat teamGLOBAL (Robby Geyer) • Bewertungskommission für die gesetzlichen Integrationskurse beim Bundesministerium des Inneren (Robert Feil) • Bundesarbeitsgemeinschaft „Politische Bildung Online“ der Landeszentralen für politische Bildung (Karl-Ulrich Templ, Leitung) • Bundesarbeitskreis (BAK)/Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. (FÖF e.V.) (Steen Vogel, Vorstandsmitglied). • Fachbeirat des Kompetenzzentrums zur Koordinierung des Präventionsnetzwerkes gegen (islamistischen) Extremismus in Baden-Württemberg (Stefanie Beck) • Fachbeirat Diaspora und Entwicklungszusammenarbeit des Forums der Kulturen e.V., Stuttgart (Wolfgang Hesse) • Fachkonferenz Frauenbildung Baden-Württemberg (Beate Dörr) • Förderverein Europa Zentrum Baden-Württemberg e.V. ( omas Schinkel, kooptiertes Vorstandsmitglied) • Gedenkstättenbeirat (Karl-Ulrich Templ) • Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (Prof. Dr. Reinhold Weber, ordentliches Mitglied) • Kuratorium der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Prof. Dr. Reinhold Weber, ordentliches Mitglied) • Kuratorium der Evangelische Akademie Bad Boll (Lothar Frick, Stv. Vorsitzender) • Kuratorium des Deutsch Türkischen Forums Stuttgart (Sibylle elen) • Kuratorium zur Verleihung des Integrationspreises Heilbronn (Robert Feil) • Landesarbeitskreis Bildung für Eine Welt (Robert Feil) • Landeskomitee Baden-Württemberg der Europäischen Bewegungen in Deutschland e. V. (Lothar Frick) • Landesnetzwerk für Menschenrechte und Demokratieentwicklung (Stefanie Beck, Felix Steinbrenner) • Landesnetzwerk Politische Bildung Baden-Württemberg (koordinierende Funktion) (Lothar Frick, Karl-Ulrich Templ) • Lenkungsausschuss des Kompetenzzentrums zur Koordinierung des Präventionsnetzwerks gegen (islamistischen) Extremismus in Baden-Württemberg (Karl-Ulrich Templ) • Netzwerk Allianz für Beteiligung (Lothar Frick) • Netzwerk Baukultur Baden-Württemberg (Dr. Markus Hug) • Programmbeirat des Erinnerungsorts Hotel Silber, Stuttgart (Sibylle elen) • Rat für Migration, bundesweiter Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur kritischen Begleitung der Politik in Fragen von Migration und Integration (Prof. Dr. Reinhold Weber) • Runder Tisch der Religionen (Felix Steinbrenner) • Steuerungsausschuss des Kompetenzteams „Flüchtlingshilfe durch Bürgerschaftliches Engagement“ (Karl-Ulrich Templ) • Steuerungsgruppe der Servicestelle Friedensbildung (Karl-Ulrich Templ) • Steuerungsgruppe des Projektes „In Zukunft mit uns!“ der Baden-Württemberg Stiftung (Karl-Ulrich Templ) • Trägerkreis Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Wolfgang Hesse, beratendes Mitglied) • Vertretung der Landeszentrale bei den Stuttgarter Tagen der Medienpädagogik (Karl-Ulrich Templ) • Vertretung der Landeszentrale bei Mediendaten.de (Karl-Ulrich Templ) • Vertretung der Landeszentrale beim Partnerprojekt LEO-BW (Karl-Ulrich Templ) • Vertretung des Landes Baden-Württemberg in der Stiftungsversammlung des DDR-Museums Pforzheim (Lothar Frick) • Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg (Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen) (Lothar Frick) • Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg (Lothar Frick) • Wissenschaftlicher Beirat des Mannheimer NS-Dokumentationszentrums im „Marchivum“ (Prof. Dr. Reinhold Weber)

113 PARTNER

16. Partnerinnen und Partner (Auswahl)

Die Landeszentrale arbeitet mit vielen öentlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen zusammen. Die fol- gende Auistung ist nicht vollständig. Wir bitten die nicht genannten Partner um Verständnis und Nachsicht da- für, dass sie aus Platzgründen nicht aufgeführt sind. Die Übersicht soll den Leserinnen und Lesern vor allem einen Eindruck von der Vielfalt der Akteure im Netzwerk der politischen Bildung im Land vermitteln. Wir bemühen uns, über die Jahre verteilt, alle Partnereinrichtungen zu nennen.

A Conrad Schroeder Institut e.V. FÖJ-Einsatzstellen (über 80 Einsatz- Centre Européen du Résistant Dé- stellen in Baden-Württemberg) Akademie der Diözese Rottenburg- porté (CERD), Natzweiler (F) Forschungsstelle Widerstand gegen Stuttgart den Nationalsozialismus im deut- Allgemeiner Deutscher Fahrradclub, D schen Südwesten (Universität Mann- Landesverband Baden-Württemberg heim) Amicale Nationale des Déportés et Dachverband der Jugendgemeinde- räte Baden-Württemberg Freiwilligendienste in der Diözese Familles de Disparus de Natzweiler- Rottenburg-Stuttgart gGmbH Struthof Danube-Networkers for Europe (DANET) e.V., Ulm Freundeskreis Mensch e.V., aus:sicht mobil - das Jugendprojekt Gomaringen von Sehbehinderten und Blinden, Debating Club Heidelberg e.V. Führungsakademie Esslingen Deutsch-Amerikanisches Institut, Baden-Württemberg Tübingen B Deutsch-Amerikanisches Zentrum, G Baden-Württemberg Stiftung James-F.-Byrnes-Institut e.V., Gegen Vergessen – für Demokratie Stuttgart Berghof Foundation, e.V. Berlin/Tübingen Deutsch-Türkisches Forum Gemeindepsychiatrisches Zentrum Bibliothek für Zeitgeschichte, Stuttgart Friedrichshafen gGmbH Stuttgart Diakonisches Werk Württemberg Bildungswerk der Erzdiözese Diaphania – Europäische Gesell- Gemeinnützige Werkstätten und Freiburg schaft für Politik, Kultur, Soziales Wohnstätten GmbH, Sindelfingen Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V., Stuttgart BruderhausDiakonie Reutlingen Donaubüro Ulm Bundesamt für Migration und H Flüchtlinge, Nürnberg E Haus der Geschichte Baden-Württ- Bundesarbeitskreis der Fach- und Se- Entwicklungspädagogisches Infor- emberg minarleiter/innen, Regionalverband mationszentrum Reutlingen (EPiZ) Hochschule für Polizei, Villingen- Baden-Württemberg (BAK) Erinnerungsstätte Salmen, Schwenningen Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Berlin Europa Zentrum Baden-Württem- I Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches berg, Stuttgart Initiative Allianz für Beteiligung Engagement (BBE), Berlin Europe Direct Informationszentrum e.V., Stuttgart Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Stuttgart Institut für virtuelles und reales Ler- Berlin Evangelische Akademie Bad Boll nen in der Erwachsenenbildung an Bundeswehr: Standorte Stuttgart, Evangelische Akademie Baden, Bad der Universität Ulm (ILEU) e. V. Laupheim, Stetten a.k.M. Herrenalb Internationaler Bund (IB), freier Trä- Bundeszentrale für politische Bil- Evangelische Hochschule ger der Jugend-, Sozial- und dung, Bonn/Berlin Ludwigsburg Bildungsarbeit e.V. Evangelisches Bildungszentrum Hos- Internationales Forum C pitalhof Stuttgart Burg Liebenzell e.V. Carl-Schurz-Haus, Deutsch-Ameri- J kanisches Institut e.V., Freiburg F Jugendpresse Baden-Württemberg, Centre Culturel Français Freiburg – Fachkonferenz Frauenbildung Baden- Württemberg (FKF) diverse Stadt und Kreise

114 PARTNER

K Netzwerk für Senior Internet Stadtbibliothek Stuttgart Initiativen Baden-Württemberg e.V. Städte und Gemeinden in Baden- Kurverwaltung Bad Urach Württemberg (diverse) L O Starkmacher e.V., Mannheim Stephanuswerk Isny LAG Mädchenpolitik Oberschwäbische Werkstätten gG- Baden-Württemberg mbH Ravensburg und Sigmaringen Stiftung Bundespräsident Theodor- Heuss-Haus, Stuttgart Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg Stiftung Reichspräsident-Friedrich- P Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg Landesamt für Verfassungsschutz Ba- Pädagogische Hochschulen Heidel- den-Württemberg Stiftung Topographie des Terrors, berg, Karlsruhe und Ludwigsburg Berlin Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätten- Stiftung Weltethos, Tübingen initiativen Baden-Württemberg R Studienhaus Wiesneck, Buchenbach Landesarbeitsgemeinschaft der Kom- Radio ENERGY Region Stuttgart Stuttgarter Zeitung munalen Frauen- und Gleichstel- Rat für Migration e. V. Südwestdeutscher Lehrerinnen- und lungsbeauftragten Regierungspräsidien, Abt. Schule Lehrerverband für historische, po- Baden-Württemberg und Bildung litische und ökonomische Bildung Landesarbeitsgemeinschaft offene Ju- (SWL) gendbildung Baden-Württemberg S Südwestrundfunk Landesarbeitskreis Bildung für Eine Schuon Logistik GmbH, Dienstlei- Welt ster für Lagerung und Fulfillment T Landesarchiv Baden-Württemberg für Online-Shops, Haiterbach Talent im Land. Das Schülerstipen- Landesfrauenrat Baden-Württemberg Schwäbische Bauernschule dium für faire Bildungschancen, Landesjugendring Baden-Württem- Bad Waldsee Tübingen berg e.V. Staatlich anerkannte Fachhochschule Theodor-Heuss-Museum, Landeswohlfahrtsverband GmbH Karlsruhe, Karlshochschule Brackenheim Standort Reutlingen-Rappertshofen gGmbH Treffpunkt Freiburg e.V. Landratsamt Böblingen Staatliche Fachstellen für das öffent- Landratsamt Tübingen liche Bibliothekswesen bei den Re- gierungspräsidien V Landtag von Baden-Württemberg Baden-Württemberg Verband Deutscher Sinti und Roma, Lebenshilfe für Menschen mit Staatliche Seminare für Didaktik Landesverband Baden-Württemberg Behinderung e.V., Landesverband und Lehrerbildung (Gymnasien) Baden-Württemberg Virtuelles und reales Lern- und Heidelberg, Stuttgart und Tübingen Kompetenz-Netzwerk älterer Staatliches Seminar für Didaktik Erwachsener (ViLE) M und Lehrerbildung (Berufliche Schu- Volkshochschulverband Baden- MARCHIVUM Mannheim, Stadt- len und Gymnasien) Württemberg und diverse Volksho- archiv und Institut für Stadtge- Weingarten chulen in Baden-Württemberg schichte Mannheim Staatliches Seminar für Didak- Ministerium für Kultus, Jugend und tik und Lehrerbildung (GWHRS) X Sport Baden-Württemberg Schwäbisch Gmünd x3 Burgdörfer & Ness, Politik am Ministerium für Soziales und Inte- Staatliches Seminar für Didaktik Modell erleben, Berlin gration Baden-Württemberg und Lehrerbildung (WHRS) Reutlingen Ministerium für Umwelt, Klima und Z Energiewirtschaft Staatsministerium Zeitschrift „Momente – Beiträge zur Baden-Württemberg Baden-Württemberg Landeskunde Baden-Württemberg“ Staatsrätin für Zivilgesellschaft und (Staatsanzeiger Baden-Württem- Bürgerbeteiligung im Staatsministe- berg) N rium Baden-Württemberg Zentrum für Entwicklungsbezogene Netzwerk für Demokratie und Stadtarchiv Ulm Bildung (ZEB) Courage e.V.

115 LANDESZENTRALEN

17. Adressen der Zentralen für politische Bildung

• Bundeszentrale für politische Bildung Adenauerallee 86, 53113 Bonn, www.bpb.de

• Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Lautenschlagerstr. 20, 70173 Stuttgart, www.lpb-bw.de

• Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Englschalkinger Straße 12, 81925 München, www.blz.bayern.de

• Berliner Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, www.berlin.de/politische-bildung

• Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, 14473 Potsdam, www.politische-bildung-brandenburg.de

• Landeszentrale für politische Bildung Bremen Birkenstraße 20/21, 28195 Bremen, www.lzpb-bremen.de

• Landeszentrale für politische Bildung Hamburg Dammtorstraße 14, 20354 Hamburg, www.hamburg.de/politische-bildung

• Hessische Landeszentrale für politische Bildung Taunusstraße 4-6, 65183 Wiesbaden, www.hlz.hessen.de

• Landeszentrale für politische Bildung des Landes Mecklenburg-Vorpommern Jägerweg 2, 19053 Schwerin, www.lpb-mv.de

• Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Georgsplatz 18/19, 30159 Hannover, www.demokratie.niedersachsen.de

• Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf, www.politische-bildung.nrw.de

• Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz, www.politische-bildung-rlp.de

• Landeszentrale für politische Bildung im Saarland Beethovenstr. 26, 66125 Saarbrücken, www.lpm.uni-sb.de/lpb

• Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Schützenhofstr. 36, 01129 Dresden, www.slpb.de

• Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt Leiterstraße 2 , 39104 Magdeburg, www.lpb.sachsen-anhalt.de

• Der Landesbeauftragte für politische Bildung Schleswig-Holstein Karolinenweg 1, 24105 Kiel, www.politische-bildung-sh.de

• Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt, www.lzt-thueringen.de

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