Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Demokratie will gelernt sein gelernt will Demokratie 2018 Geschäftsbericht Vorwort
„2018 – Demokratie will gelernt sein.“
Demokratie ist kein Geschenk, und Politische Bildung ist notwendiger denn je. Denn es verschiebt sich nämlich gerade was im Staate Deutschland. Nicht nur bei uns; der Ausblick für die Demokratie auf dem gesamten Globus ist schon seit einiger Zeit auf „negativ“ gestellt. Russland: Experiment Demokratie gescheitert. Ukraine: instabil und im Kriegszustand. Türkei: Militärputsch abgewendet, eine Diktatur ist etabliert. Ägypten nach dem Arabischen Frühling: Diktatur geblie- ben. Naher Osten und Nordafrika: eine Kette von gescheiterten Staaten. Süd- afrika: von Korruption fast zerfressen. Indien: dasselbe. Philippinen: ein demo- kratisch gewählter Diktator entscheidet tagtäglich über Leben und Tod, niemand stoppt ihn. ailand: Militärdiktatur. Brasilien: am wirtschaftlichen und politischen Abgrund. Venezuela: im Chaos versunken. Mexiko: von Kriminalität durchsetzt. Die USA: Regiert von einem Präsidenten, für den stän- diges Lügen ein legitimes Mittel der Kommunikation ist. China: stabil, aber in der Einparteien-Diktatur. Po- len und Ungarn: autokratisch regiert, Pressefreiheit weitgehend zerschlagen, Unabhängigkeit der Justiz prak- tisch nicht mehr vorhanden. Italien: Populisten und Nationalisten an der Macht. Großbritannien: raus aus der Europäischen Union mit ungewissem Ausgang. In den genannten Ländern allein lebt etwa die Hälfte der Welt- bevölkerung. In der Gesamtschau ist das alles andere als eine beruhigende Zustandsbeschreibung. Dazu kom- men noch die vielen weiteren Länder, in denen ständige Armut herrscht. Man darf sich nichts vormachen: Der Nationalismus ist weltweit dramatisch auf dem Vormarsch; die Demo- kratie ist in Gefahr – ohne Fragezeichen. Ja, sie ist es. Ich kenne etliche dumme Sätze, die auch von intelligenten Personen ab und an zitiert werden. Einer davon lau- tet: „Geschichte wiederholt sich nicht“. Ja, woher wollen wir das denn wissen? Kein Mensch kann das behaup- ten, weil keiner die Zukunft kennt. Es könnte sehr wohl sein, dass sich Geschichte wiederholt. Zumindest läuten bei mir die Alarmglocken: Linke und rechte Populisten und auch Radikale und Extremisten arbeiten zusammen, um die Demokratie zu zerstören. Nationalisten bestärken sich über alle Ländergrenzen hin- weg darin, wichtige transnationale Institutionen zu bekämpfen und zu schwächen. Sie tarnen sich, wie das Na- tionalisten schon immer getan haben, als „Patrioten“ und Wahrer der Werte des christlichen Abendlandes; mit dem Christentum haben sie rein gar nichts am Hut. Sie biegen die Wahrheit bis es quietscht, Stichwort „alterna- tive Fakten“. Die demokratischen Parteien laufen den emen der Nationalisten hinterher. Das alles läuft gerade ab. Und das alles ist in der Geschichte schon abgelaufen. Hatten wir schon, und danach kam noch einiges dazu: Kaum war die Demokratie besiegt, haben die neu an die Machtgekommenen ihre vormaligen Bündnispartner zu Feinden erkoren und deren Spitzen eingesperrt. Die Nationalisten aller Seiten wandten sich plötzlich gegeneinander und führten Kriege; logisch, wenn jedes Land für sich immer „zuerst“ und vor allen anderen kommt. „Die da oben“ waren in ihren Führerbunkern gut ge- schützt, das angeblich so „geliebte Volk“ wurde auf den Schlachtfeldern verheizt: erschossen, vergast, abgesto- chen, verbrannt, weggemetzelt. Manche nennen das jetzt einen „Vogelschiss“ der Geschichte. Wir müssen es endlich wieder in die Köpfe der Menschen hinein bekommen, was Nationalismus und Diktatur bedeuten: Sie bedeuten Krieg und Zerstörung, Armut und Elend. Das ist für mich die zentrale Herausforderung der politischen Bildung in den kommenden Jahren. Natürlich nicht, indem wir den Men- schen ständig Angst machen; das tun andere schon zur Genüge. Sondern indem wir ihnen die Vorzüge der Demokratie, der Menschenrechte, des friedlichen Miteinanders, des Kompromisses und der Rechtsstaat- lichkeit vermitteln. Das ist und bleibt die Kernaufgabe der politischen Bildung.
Lothar Frick Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg INHALT
Inhalt
1. Schlaglichter 1.1 Organisatorische Veränderungen ...... 4 1.2 Ausgewählte Veranstaltungen ...... 7
2. Schwerpunkte 2.1 Bundestagswahl 2017 ...... 12 2.2 Präsidentschaftswahl in Frankreich ...... 16
3. Demokratie stärken 3.1 Stabstelle „Demokratie stärken!“ ...... 18 3.2 Projekt „Läuft bei Dir! Werte. Wissen. Weiterkommen.“ ...... 20 3.3 Team meX ...... 22 3.4 Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe ...... 24
4. Arbeitsfelder 4.1 Schülerwettbewerb des Landtags ...... 26 4.2 Freiwilliges Ökologisches Jahr ...... 30 4.3 Gedenkstättenarbeit ...... 34 4.4 Servicestelle Friedensbildung ...... 38
5. Themen 5.1 Baden-Württemberg ...... 42 5.2 Integration ...... 46 5.3 Medienpädagogik ...... 48 5.4 Europa und Internationales ...... 50 5.5 Bildungsreisen ...... 54
6. Adressaten 6.1 Politische Grundbildung ...... 56 6.2 Menschen in prekären Lebenslagen ...... 58 6.3 Kinder und Jugendliche ...... 60 6.4 Schule und kommunale Jugendbeteiligung ...... 62 6.5 Schülerinnen und Schüler...... 64 6.6 Frauen ...... 68
7. Gedrucktes und Digitales 7.1 Publikationen ...... 77 7.2 Internet ...... 78 7.3 Soziale Netzwerke ...... 82 7.4 E-Learning ...... 84
8. Tagungszentrum „Haus auf der Alb ...... 88
9. Kommunikation, Marketing und Vertrieb ...... 92
LpB-Organigramm (S. 5), Der Beutelsbacher Konsens (S. 25 ), So erreichen Sie uns (S. 41) Bekanntmachung des Landtagspräsidenten (S. 98) INHALT UND IMPRESSUM
ANHANG (ab Seite 100) 1. Zahl der Veranstaltungen 2013 bis 2017 2. Zahl der Teilnehmenden 2013 bis 2017 3. Teilnehmende nach Veranstaltungsarten 2017 4. Veranstaltungen nach Arten 2017 5. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2017 6. Veranstaltungen nach Themen 2017 7. Veranstaltungen nach Dauer 2017 8. Veranstaltungen nach Geschlecht und Arten 2017 9. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2013 bis 2017 10. Erlöse nach Einnahmearten 2013 bis 2017 11. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2017 12. Produktorientierte Kennzahlen 2012 bis 2017 13. Personalstruktur zum 1.1.2018 14. Mitglieder des Kuratoriums 15. Weitere Gremien der Landeszentrale • Beirat Reihe DEUTSCHLAND & EUROPA • Redaktion Zeitschrift POLITIK & UNTERRICHT • Förderbeirat Gedenkstättenarbeit • Beirat Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung • Beirat des Projekts der Baden-Württemberg Stiftung .„Mit Zivilcourage gegen Extremismus“ • Beirat / Steuerungsgruppe der Servicestelle Friedensbildung • Mitgliedschaft in externen Gremien 16. Partnerinnen und Partner (Auswahl) 17. Adressen der Zentralen für politische Bildung
Geschäftsbericht 2018
Herausgegeben von der Direktor Lothar Frick Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Redaktion: Werner Fichter Layout/Satz: Klaudia Saupe Lautenschlagerstraße 20, 70173 Stuttgart Telefon 07 11/16 40 99-0, Fax -77 Bilder: LpB, soweit nicht anders angegeben E-Mail: [email protected] Internet: www.lpb-bw.de September 2018 1.KAPITELTHEMA SCHLAGLICHTER
1.1 Organisatorische Veränderungen
Ankommen – Eingangsbereich der LpB in der Lautenschlagerstraße: Foto: LpB Beständig ist nur der Wandel Im letzten Geschäftsbericht stand: „Alles neu: Kuratorium, Standort, Erscheinungsbild: Neben den neuen politischen Rahmenbedingungen durch das Ergebnis der Landtagswahl vom 13. März 2016 stand für die Stuttgarter Dienststellen der LpB im September 2016 ein Umzug an – von der Staf- flenbergstraße bzw. der Paulinenstraße in die Lautenschlagerstraße nahe dem Hauptbahnhof. (…) 2016/2017 wurde zudem Schritt für Schritt ein neues Erscheinungsbild eingeführt.“ Mit dem Ablauf bisheriger Projekte (z.B. „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“) und dem Einrichten neuer Projekte (z.B. „Aktionsprogramm Demokratie“) fand der Wandel im Be- richtsjahr seine Fortsetzung. Hinzu kamen personelle Veränderungen, die strukturelle Anpassungen zur Folge hatten.
Personelle Veränderungen lung 2 „Haus auf der Alb“. Er übernahm auch und strukturelle Anpassungen die Leitung des FB „Gesellschaft und Politik“. Seinen bisherigen FB „Politik & Unterricht“ hat Im Juni 2017 und Januar 2018 wurden die langjäh- zum 1. Mai 2018 Robby Geyer von der Außen- rigen Mitarbeiter Wolfgang Hesse (Fachbereich/FB stelle Heidelberg übernommen. „Internationale Politik und Friedenssicherung“ so- 3. Der FB „Servicestelle Friedensbildung“ wurde wie FB „Integration und Migration“) und Dr. Mar- zum 1. Januar 2018 vom Haushaltsgesetzgeber kus Hug (Abteilungsleiter „Haus auf der Alb“ und verstetigt und ab 1. Februar 2018 in die Abtei- FB „Gesellschaft und Politik“) in den Ruhestand lung 2 „Haus auf der Alb“ integriert. Der bis- verabschiedet. Diese personellen Veränderungen herige FB „Internationale Politik und Friedens- hatten strukturelle Anpassungen zur Folge: sicherung“ wurde in den FB „Europa – Einheit 1. Das Tagungszentrum „Haus auf der Alb“ wurde und Vielfalt“ eingegliedert. Der FB „Europa – zum 1. Februar 2018 in die Abteilung 1 „Zen- Einheit und Vielfalt“ wurde umbenannt in „Eu- traler Service“ integriert. Zuständiger Abtei- ropa und Internationales“. lungsleiter ist Kai-Uwe Hecht. Im Zuge der or- 4. Die LpB hat zudem zwei neue Fachbereiche ein- ganisatorischen Anbindung des Tagungszen- gerichtet, für die der Haushaltsgesetzgeber ab trums an die Abteilung 1 wurde die Leitung des 2018 dauerhaft Geld und Stellen zur Verfügung Tagungszentrums an Nina Deiß (50%) und Ju- stellt: den Fachbereich „Social Media“ und den lia Telegin (100%) als „Doppelspitze“ übertra- Fachbereich „Politische Tage Nordwürttem- gen. berg“. 2. Mit Wirkung vom 1. Februar 2018 wurde Prof. 5. Seit 1. September 2017 beschäftigt die LpB zwei Dr. Reinhold Weber Nachfolger von Dr. Mar- FSJlerinnen, die am Empfang und im Shop am kus Hug als Leiter der neu strukturierten Abtei- Hauptsitz in Stuttgart hilfreiche Arbeit leisten.
4 ORGANIGRAMM DER LPB Stand: September 2018
Stand: 01.09.2018 ORGANIGRAMM DER LPB
Landtag von Baden-Württemberg Kuratorium
Stabsstelle Kommunikation und Marketing Direktor Sonderfunktionen: Werner Fichter (Leitung) Lothar Frick Personalratsvorsitzender: Torsten Böhm Daniel Henrich Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen: Gertraude Hermann Stellvertretender Direktor Dr. Iris Häuser Karl-Ulrich Templ Schwerbehindertenbeauftragter des Arbeitgebers: Stabsstelle „Demokratie stärken“ Büro des Direktors Kai-Uwe Hecht Sabina Wilhelm Extremismusprävention Beauftrage für Chancengleichheit: Stefanie Hofer Hella Helfrich Felix Steinbrenner (Leitung) Behördlicher Datenschutzbeauftragte: Elena Lauk Tamara Mürter Aktionsprogramm Demokratie Sicherheitsbeauftragte: Wigand Begemann (Stuttgart), Stefanie Beck Stabsstelle Projekt Erstwählerkampagne Torsten Böhm (Heidelberg), Erika Höhne (Freiburg), Stefanie Hofer, Matthias Kathan Harald Seidel (Bad Urach) „Wählen ab 16“ zur Kommunalwahl 2019 Anja Grandke, Susanne Kluson Thomas Franke Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbe- Team meX Vatan Ukaj handlungsgesetz: Frau Sabrina Gogel Daniel Can Jana Ilg Yagmur Koreli
Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Zentraler Service Haus auf der Alb Demokratisches Engagement Medien u. Methoden Kai-Uwe Hecht (Abteilungsleiter) (Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach) Sibylle Thelen (Abteilungsleiterin) Karl-Ulrich Templ (Abteilungsleiter) Haushalt und Controlling Prof. Dr. Reinhold Weber Gedenkstättenarbeit Gudrun Gebauer Digitale Medien (Abteilungsleiter) Sibylle Thelen Karl-Ulrich Templ Sabah Akman Andreas Schulz Rebecca Beiter, Susanne Kluson Gesellschaft u. Politik und Erika Riegg Wolfgang Herterich, Jennifer Krug, Landeskundliche Schriftenreihe Irene Rüber Jeanette Reusch-Mlynárik (Bad N.N. Prof. Dr. Reinhold Weber Christina Schneider Urach) Personal Christine Kuntzsch Gordana Schumann Klaudia Saupe Sabina Gogel Schule u. Bildung Barbara Bollinger Sabah Akman Robert Feil Schülerwettbewerb Patricia Niehaus-Burkhardt Claudia Bayraktar des Landtags Red. Bürger & Staat u. Didaktische Organisation/Innerer Dienst Integration u. Migration Monika Greiner Reihe Tamara Mürter Robert Feil Stefanie Thiele Prof. Siegfried Frech Wigand Begemann Monika Selmeci Claudia Kornau Barbara Bollinger Jennifer Krug, Christine Kuntzsch Irene Rüber Red. Deutschland & Europa N.N. Europa – Einheit u. Vielfalt Freiwilliges Jürgen Kalb Information und Kommunikation Thomas Schinkel Ökologisches Jahr Verena Richter-Demel Wolfgang Herterich N.N. Steffen Vogel Red. Politik & Unterricht Siegfried Kloske (Bad Urach) Claudia Bayraktar Max Kemmner Robby Geyer Klaudia Saupe Christine Kuntzsch Lea Oldenburg Sylvia Rösch Servicestelle Friedensbildung Stefan Paller Tagungszentum Claudia Möller Michael van den Eycken Red. Unterrichtsmedien Haus auf der Alb Sonja Danner Maria Ochedowski Michael Lebisch (Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach) Barbara Bollinger Nina Deiß und Julia Telegin (Leitung) Frauen u. Politik Beate Dörr E-Learning Haus- u. Belegungsmanagement Sabine Keitel Sabine Keitel Nina Deiß Gordana Schumann Sylvia Rösch Julia Telegin Social Media Alexandra Przirembel Jugend u. Politik Bianca Braun Empfang Angelika Barth Kata Kottra Christian Römhild Christiane Franz N.N. Karin Schüle Johannes Ulbrich Martina Siegel-Ginzinger Claudia Kornau Regionale Arbeit Haustechnik Politische Landeskunde Ralf Kicinski Dr. Iris Häuser Außenstelle Freiburg Harald Seidel Verena Richter-Demel (Bertoldstraße 55, 79098 Freiburg) Hauswirtschaft Prof. Dr. Michael Wehner Aylin Krohmer Thomas Waldvogel Manuela Kinzelmann Erika Höhne Teilbereich Küche Birgit Schäfer-Ruh Walttraud Hölz Jetesa Golla Außenstelle Heidelberg Elma Corovic (Plöck 22, 69117 Heidelberg) Ingrid Kabelitz Robby Geyer Heide Massier-Boßler Stefan Artmann Regine Schnitzer Torsten Böhm Irmtraud Steudle Politische Tage für Schüler*innen, Teilbereich Reinigung Veranstaltungen für Schulbereich Pinbangon Büchler Regierungsbezirk Stuttgart Cornelia Hartmann Krystyna Lenart Thomas Franke Belkize Lugoli Elena Lauk Lena Schnizler Regierungsbezirk Tübingen Nadja Schönfeld NN Rebecca Tietz Teilbereich Ausbildung NN Michael Klaß
5 1. SCHLAGLICHTER
In den Ruhestand verabschiedet (v. l.): Dr. Markus Hug und Wolfgang Hesse.
Letzte Abteilungsleitersitzung mit Dr. Markus Hug am 23. Januar 2018 (v. l.): Lothar Frick (Direktor), Sibylle Thelen (Abteilungsleiterin 3), Karl-Ulrich Templ (Stellvertretender Direktor, Abteilungslei- ter 4), Kai-Uwe Hecht (Abteilungsleiter 1), Dr. Markus Hug (Abteilungsleiter 2), Sa- bina Wilhelm (Referentin des Direktors), Werner Fichter (Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Marketing).
Bauliche Veränderungen
1. In der Außenstelle Heidelberg erwartet die Gäste seit Dezem- ber 2017 ein neuer Shop und ein größerer Seminarraum. Beide sind barrierefrei über die Straße „Plöck“ zugänglich. Damit ist die LpB jetzt im Straßenbild besser erkennbar, sodass sich inzwischen schon viele „Neulinge“ in die Au- ßenstelle „verirrt“ haben. Panoramabild Shop Heidelberg
2. Die Außenstelle Freiburg arbeitet an der Umsetzung des neuen Cor- porate Designs bei der Gestaltung der Räume und des Foyers. Weiter wurden Sicherheitsvorgaben hin- sichtlich Brandschutz und Ret- tungswegen umgesetzt Die neue „Lounge“ ist fertiggestellt und kann für Seminare belegt werden. 3. Das unter Denkmalschutz ste- hende Haus auf der Alb wird seit Jahren schrittweise saniert und re- noviert. Neu gestaltetes Gartengeschoss im Tagungszentrum. Foto: Gerd Jütten
6 1.SCHLAGLICHTER
Neu an den Gymnasien – der Gemeinschaftskundepreis der Landeszentrale
Ein Preis für die Klassenbesten im dung verliehen. 123 Abiturienten Wahlkernfach Gemeinschaftskun- und Abiturientinnen konnten die Ur- de bei der Abi-Feier? Gab es bisher kunde und das dazu gehörige Buch nicht. Eigentlich ein Unding. Das erstmals in Empfang nehmen. Aber haben wir geändert, mit Unterstüt- nicht nur gute Noten geben den Aus- GEMEINSCHAFTSKUNDE-PREIS
In Anerkennung für herausragende Leistungen im zung des Kultusministeriums und schlag – gefragt ist auch persönliches Fach Gemeinschaftskunde erhält
Vorname Name des Schüler/Schülerin der Schulverwaltungen in den Re- Engagement in Politik und Gesell- Name der Schule Ort
den Gemeinschaftskundepreis der Landeszentrale für gierungspräsidien. Seit diesem Jahr schaft. Das wird von fast allen Preis- politische Bildung Baden-Württemberg. wird der Gemeinschaftskundepreis trägerinnen und Preisträgern deutlich Stuttgart, 1. Juni 2018 der Landeszentrale für politische Bil- übererfüllt. Tolle junge Leute! Lothar Frick, Direktor
1.2 Ausgewählte Veranstaltungen
Tagungsmappen der LpB. Foto: LpB
Vielfältige Themen und Adressaten Die Landeszentrale hat im Berichtsjahr 2017 über 1.200 Veranstaltungen mit mehr als 60.000 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Der vorliegende Geschäftsbericht gewährt Einblicke in die Vielfalt von Themen und Adressaten. Im folgenden Kapitel finden sich herausragende Beispiele für Veranstaltungsformate, Kooperationspartner und Akteure.
Jahreskonferenz der Zentralen: „Demokratie in schwierigen Zeiten“
Einmal im Jahr tre en sich Kol- renz“ jeweils am Hauptsitz einer der Krüger, konnten am 6./7. Novem- leginnen und Kollegen aus den Einrichtungen statt. Nach 2009 war ber 2017 rund 100 Fachleute in den Landeszentralen und der Bundes- die LpB Baden-Württemberg erneut neuen Räumen in Stuttgart begrü- zentrale für politische Bildung zum Gastgeberin des einstmals „Koordi- ßen. Alle 16 Landeszentralen waren Informationsaustausch und um He- nierungskonferenz“ genannten Tref- vertreten, und auch die Bundeszen- rausforderungen und Perspekti- fens. LpB-Direktor Lothar Frick trale war mit mehreren Kolleginnen ven ihrer Arbeit zu besprechen. Im und der Präsident der Bundeszen- und Kollegen vor Ort. Wechsel ndet diese „Jahreskonfe- trale für politische Bildung, omas
7 1. SCHLAGLICHTER
• Podiumsdiskussion der Flüchtlingspolitik, zu meistern. Die Workshops im Einzelnen: „Populisten contra Journalismus, po- Den Berichten aus der kommunalen • Integration von türkeistämmigen litische Bildung und Wissenschaft – Praxis folgte unter der Moderation Menschen in Deutschland was tun?“, so der Titel der Podiums- von Maria Wetzel, Redakteurin von • „Wie ticken Rußlanddeutsche?“ diskussion zum Auftakt. Zu den ak- Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter • Friedensbildung in Schule und tuellen Schlag- und Reizworten von Nachrichten, ein reger Austausch, bei Zivilgesellschaft der „Lügenpresse“, den „Polit-Ozie- dem u. a. die Bedeutung von gemein- • Die Online-Instrumente „Debat- ren“ oder den „alternativen Fakten“ schaftsstiftenden Erfahrungen vor O-Meter“ und „Kandidat-O-Mat“ sprachen Rainer Pörtner, Ressortchef Ort unterstrichen wurde. in der politischen Bildung Politik von Stuttgarter Zeitung und • Empfang • Inklusive politische Bildung Stuttgarter Nachrichten, die Leite- • Planspiele in der politischen Nach dem abendlichen Empfang rin der Brandenburgischen Landes- Bildung zentrale für politische Bildung, Dr. durch Landtagsdirektor Berthold Martina Weyrauch, sowie Prof. Dr. Frieß im Landtag von Baden-Württ- • Abschluss Frank Brettschneider, Kommunikati- emberg konnte das dort vor wenigen Den abschließenden Mittagsimbiss onswissenschaftler an der Universität Monaten erönete Besucher- und nutzten viele Kolleginnen und Kol- Hohenheim. Sibylle elen von der Medienzentrum besichtigt werden. legen zum informellen Austausch, LpB moderierte die Veranstaltung. • Workshops auch über manche esen, die im Verlauf der beiden Tage geäußert • Talkrunde Der zweite Tag stand im Zeichen von wurden. Dass die Zeiten für die De- In der anschließenden Talkrun- 6 Workshops. In kleinen Runden, mokratie schwieriger geworden sind, de diskutierten Boris Palmer und von einem Experten-Duo moderiert, darüber war man sich einig. Verza- Richard Arnold, Oberbürgermeister erfolgten Bestandsaufnahmen zu ak- gen muss die politische Bildung des- der Städte Tübingen und Schwäbisch tuellen emen. Es konnten Beispiele halb nicht - ganz im Gegenteil, sie Gmünd, wie Kommunen Impulse guter Praxis vorgestellt oder Ansätze hat genügend zu tun. geben können, um gegenwärtige He- zum besseren Zugang zu bestimmten rausforderungen, beispielsweise in Zielgruppen diskutiert werden.
Kommunen als Impulsgeber? Richard Arnold (Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd), Moderatorin Maria Wetzel (Redakteu- rin Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Boris Palmer (Oberbürgermeister der Stadt Tübingen) und LpB-Direktor Lothar Frick (von links)
8 1. SCHLAGLICHTER
Jugendlandtag 2017: „Was uns bewegt – darauf kommt es an“
Jugendlandtag 2017
Rund 125 Jugendliche aus ganz Ba- Landtags von Baden-Württemberg sten Tages waren alle fünf Vorsit- den-Württemberg sind in den Land- in Zusammenarbeit mit dem Lan- zenden der Landtagsfraktionen und tag gekommen und haben die Gele- desjugendring Baden-Württemberg Regierungsmitglieder mit dabei. Am genheit genutzt, „ihre“ Anliegen in e. V., dem Ring politischer Jugend zweiten Tag konnten die Delegier- den Mittelpunkt zu rücken: „Was und der Landeszentrale für poli- ten u. a. die jugendpolitische Debat- uns bewegt - darauf kommt es an“, tische Bildung (LpB). te im Landtag live mitverfolgen. Mit so das Motto des Jugendlandtags In Workshops zu den emen Bil- der Unterzeichnung des Abschluss- von 7. bis 8. November 2017. Die dung, Mobilität, Migration, Um- kommuniqués endete das Treen, jungen Frauen und Männer wur- welt und Nachhaltigkeit oder „Zu- nicht aber der initiierte Prozess. Das den als Delegierte nach Stuttgart kunft der Demokratie“ erarbeiteten Kommuniqué regelt die weitere Zu- entsandt: aus 23 regionalen Jugend- die Jugendlichen ihre Positionen sammenarbeit mit den Kooperati- konferenzen in verschiedenen Stadt- und Wünsche, zunächst unterei- onspartnern verbindlich. So wird und Landkreisen, bei denen sich ins- nander, dann in Gesprächen und im Herbst 2018 unter dem Titel „Ju- gesamt bereits über 2.000 Teilneh- Diskussionen mit Abgeordneten. gend hakt nach“ eine Veranstaltung merinnen und Teilnehmer engagiert In einem Interview standen die ju- folgen. Die Jugendlichen kommen hatten. Der Jugendlandtag fand gendpolitischen Sprecher der Frakti- dann erneut nach Stuttgart, um zu 2017 zum fünften Mal statt und ist onen Rede und Antwort, bei einem erfahren, was aus ihren Ideen gewor- eine gemeinsame Veranstaltung des „SpitzenVesper“ am Abend des er- den ist.
9 1. SCHLAGLICHTER
„WERTSACHEN – was uns zusammenhält“
Die von Landtagspräsidentin Muh- terem Aras initiierte und vom Land- tag Baden-Württemberg in Koope- ration mit der LpB durchgeführte Gesprächsreihe „WERTSACHEN“ hat im Jahr 2017 in Mannheim und Oenburg Station gemacht. Im Rahmen der Reihe, die das Grund- gesetz und unsere Grundwerte auf vielseitig besetzten Podien thema- tisiert, ging es am 10. Juli 2017 im Jugendkulturzentrum FORUM in Mannheim um Artikel 3 des Grund- gesetzes, der unter anderem garan- tiert, dass niemand wegen seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Her- Gesprächsreihe WERTSACHEN am 10. Juli 2017 in Mannheim (v. l. n. r.): Moderatorin Sil- ke Gmeiner (SWR), Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Kabarettist Fatih Çevikkollu, kunft benachteiligt werden darf. An Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Jagoda Marinić und Cacau, Integrationsbe- geschichtsträchtigem Ort ging es auftragter des Deutschen Fußball-Bundes. Foto: Landtag Baden-Württemberg am 18. Oktober 2017 in der Erin- nerungsstätte Salmen in Oenburg um Artikel 5 des Grundgesetzes, der das Recht auf freie Meinungsäuße- Auf weiteren Stationen in Ravens- zentrale Grundrechte wie Religions- rung sowie die Freiheit von Presse burg (6. Februar 2018) und Sin- freiheit und das Recht auf Bildung. und Kunst garantiert. gen (17. Oktober 2018) geht es um
„Eiskalt serviert!“ „Eiskalt serviert!“ lautete das Mot- to eines sich über acht Sommera- bende erstreckenden Parteienchecks zur Bundestagswahl 2017 auf der Dachterrasse der LpB in Stuttg- art – immer mittwochs um 18 Uhr. Kurz und prägnant wurden von der Tübinger Politologin eresa King die Positionen der Parteien zu den wichtigsten Politikbereichen vorge- stellt. Der Eintritt war frei, für Er- frischungen war gesorgt, der Besuch war gut.
Besucher der Veranstaltung „Eiskalt serviert!“ auf der Dachterrasse der LpB in Stuttgart.
10 1. SCHLAGLICHTER
„Politisches am Donnerstag“ tischer Wandel in der Türkei“. Be- kannte Referenten waren Prof. Dr. Donnerstag, 14.09.2017Das | 19:00 Format Uhr „20/40 – Politisches am Wahlkämpfe: Personen, Programme Frank Brettschneider (Universität und Kommunikation.Donnerstag“ wird seit März 2017 Die Bundestagswahl 2017 im Fokus Hohenheim), der ehemalige Bundes- In mo der nen Wahlkämp fen vonwird nichts der dem Zu fallAußenstelle Heidelberg, der über las sen. Ein sys te ma ti sches Wahlkampf mana ge- ment ver sucht Wäh lerIn nenin ter es sen zu iden ti zie- und Landtagsabgeordnete Oswald ren, The men geschickt zu setVolkshochschule zen und die Mas sen me- Heidelberg, dem di en für die ei ge nen Zwe cke zu nut zen. Ne ben ei ner Metzger, der Karikaturist Klaus Ana ly se ak tu el ler Stra te gi enBildungszentrum im Wahl kampf steht die Heidelberg des Bil- Bun des tags wahl 2017 im Fo kus: Mit wel chen Per so- Frisch verwählt! Stuttmann, Prof. Dr. Matthias Jopp nen und The men ha ben sichdungswerks die Par tei en in Stel lung der ErzdiözesePolitische Karikatur im Vorfeld Freiburg der Bundestags- ge bracht und wel che Chan cen kön nen sie sich da mit wahlen von Klaus Stuttmann (Institut für Europäische Politik, bei der na hen den Bun des tagsund wahl aus derrech nen? Evangelischen14.09. – 03.10.2017, Erwachsenen- Er öff nung am 14.09., 18:00 Uhr Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim / Par allel zu un se rer Ver an stal tung „Wahlkämp fe“ und Klaus Stuttmann, politischer Karikaturist, Berlin un mit tel bar vor der Bun des tags wahl zei gen wir ei ne Berlin) und Sezer İdil Göğüş (Hes- Donnerstag, 14.09.2017, 19:00und Uhr FamilienbildungAus s tel lung Heidelberg mit Zeich nun gen des auch an- in Hei del berg vhs, Saal / 6,00 € (ermäßigt geboten.4,00 €), Karten an der durch sei ne re gel mä ßi gen Ver öff ent li chun gen in der sische Stiftung für Friedens- und Abendkasse Rhein-Neckar-Zei tung bes tens bekann ten Ka ri ka tu ris- © kasto / Fotolia ten Klaus Stuttmann. Kon iktforschung). Es begann mit1949 in Frankdem furt ge bo ren, wuchs Klausema Stutt mann in Stutt gart auf und stu dier te in Tü bin gen und Ber lin „RechtspopulismusKunst gein schich te.Europa“ 1976 schloss er dasund Stu di um mit 2018 wird die Reihe „20/40“ fort- dem Ma gis ter ab und kon zen trier te sich seit dem auf die prak ti sche Ar beit als Ka ri ka tu rist, Lay ou ter, Il lus- gesetzt. Die emen lauten: „Russ- den Referenten tra torBernard und Pla katma cher. SeitSchmid 1990 ar bei tet er aus- Veranstalter dieser Vortragsreihe schließ lich als ta ges po li ti scher Ka ri ka tu rist und er hielt (Rechtsanwalt undfür sei neJournalist, Zeich nun gen zahl rei cheParis) Aus zeich nun gen. land“, „Abrüstung“, „Lobbyismus“ Die Aus s tel lung wird am 14.09.2017 um 18:00 Uhr in und „Macht der Medien“. Als Refe- Volkshochschule und Prof. Dr. FrankAn we sen heit Deckervon Klaus Stutt mann (Uni- er öff net. Heidelberg e.V. versität Bonn). Dievhs, Foynächsten er 1.OG emen renten konnten u.a. Benjamin Bid- Informationen unter: waren: „BürgerbeteiligungLandeszentrale für in EvangelischeEuro- der (Spiegel-Redakteur und Autor politische Bildung, Erwachsenenbildung Außenstelle Heidelberg Heidelberg des Buches „Generation Putin“) und pa“, „Wandel des Tel:deutschen 06221/60780 Parteien-Tel: 06221/475380 Evangelische Erwachsenenbildung Bildungszentrum Volkshochschule Bildungszentrum Heidelberg Sascha Hach (Mitglied bei ICAN Heidelberg systems“, „BundestagswahlHeidelberg Heidelberg2017“ und „GesellschaftlicherTel: 06221/89840 undTel: 06221/911-34poli- Deutschland) gewonnen werden.
40 Jahre Beutelsbacher Konsens
Beutelsbacher Konsens 1977-2017: Zwischen diesen beiden Büchern liegen 40 Jahre
11 2.KAPITELTHEMA SCHWERPUNKTE
2.1 Bundestagswahl 2017
Infostand zur Bundestagswahl in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis)
Wahltag: 24. September 2017 Weil der Wahltermin kurz nach dem Ende der sechswöchigen Schulferien lag, war die Zeitspanne für Aktivitäten der Landeszentrale knapp bemessen. Dennoch wurde ein umfangreiches Programm ge- boten, das die Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedliche Weise ansprach und am politischen Ge- schehen teilhaben ließ. Jung und Alt konnten in das Vorwahlgeschehen eintauchen – traditionell bei Podiumsdiskussionen und Seminaren, alternativ im Wahltaxi oder mit dem Internet-Wahl-Instrument „Kandidat-O-Mat“.
Titel Aufl age
Faltblatt „Angebote der LpB“ 25.000
Wahlpostkarten (100er-Sets) 1.200
MACH´S KLAR: • Vierseiter Bundestagswahl 2017 33.000 • Info-Poster A2 3.600 • Info-Poster A3 3.600 Angebote Einfach wählen gehen! Leichte Sprache 27.000 zur Bundestagswahl am 24. September 2017
Leitfaden für Assistenzkräfte 3.600 in der Behindertenarbeit
Bundestagswahl 2017, 6.000 B&S Heft 2/3-2017
12 BUNDESTAGSWAHL 2017
Fotomarathon
Im Mai 2017 fand der zweite Frei- burger Fotomarathon statt. Dies- mal galt es, das ema „Wahlen“ in Szene zu setzen. Die Teilnehmenden hatten vier Stunden Zeit, um zehn Fotos zu vorgegebenen Zitaten zu „schießen“ – technisch perfekt auf- genommen und kreativ ins Bild ge- setzt. Ausgelobt waren attraktive Preise von einschlägigen Firmen der Fotobranche. Aus den besten Fotos wurde eine Ausstellung im Freibur- ger Einkaufszentrum Schwarzwald City zusammengestellt. Der bekann- te Stuttgarter Fotograf Andreas Lan- gen hielt dazu einen Vortrag mit dem Titel „Wie Politik in Szene ge- setzt wird: Das Projekt ‚On Demo- cracy‘“. Foto aus dem Freiburger Fotomarathon zum Zitat „Der Wähler gibt seine Stimme ab - und ist anschließend sprachlos“ von Willy Meurer, deutsch-kanadischer Aphoristiker und Publizist. Fußball-Trainer mit politischem Profil
Eine bemerkenswerte Podiumsdis- litik ausgesprochen hatte. Er posi- der Albert-Ludwigs-Universität Frei- kussion fand im Juli 2017 an der Al- tionierte sich erneut gegen jegliche burg, der Badischen Zeitung sowie bert-Ludwigs-Universität Freiburg Fremdenfeindlichkeit. einer Jugendredaktion entwickelt statt. Über das ema „Reichstags- und 20.000 Mal genutzt. Für den wahlen 1932 – Bundestagswahlen Kandidat-O-Mat Anfang eine ermutigende Zahl. 2017. Vor 85 Jahren: Hitler in Frei- burg“ diskutierten Christian Streich Ähnlich wie beim bekannten (Trainer des Fußballbundesligisten Wahl-O-Mat die Parteien, Sport-Club Freiburg), Dr. Heinrich wurden für den „Kandidat-O- Schwendemann (Historisches Semi- Mat“ die Direktkandidaten der nar der Universität Freiburg), Dr. Wahlkreise 281 (Freiburg) und omas Schnabel (Leiter des Hauses 282 (Lörrach/Müllheim) ge- der Geschichte Baden-Württem- beten, ihre Meinung zu vorge- berg), Dr. Dieter Salomon (Ober- gebenen politischen Aussagen bürgermeister der Stadt Freiburg i. abzugeben, damit die Wähler Br.) und Dr. Michael Wehner (Lei- vergleichen konnten, mit wem ter der LpB-Außenstelle Freiburg). sie inhaltlich übereinstimmen Die zentrale Frage war, ob sich Ge- oder nicht. Die Schwerpunkte schichte wiederholen kann. Mit gro- lagen bei Wahlkreis spezi- ßer Spannung erwartete der voll- schen emen. Dieses auf die besetzte Saal den wohl politischs- Bundestagswahl zugeschnitte- ten Trainer der Fußball-Bundesliga, ne Internetangebot wurde von Christian Streich, der sich schon bei der Landeszentrale in Zusam- früheren Veranstaltungen der LpB menarbeit mit dem Seminar für eine humanitäre Flüchtlingspo- für wissenschaftliche Politik
13 2. SCHWERPUNKTE
Wahltaxi
Wer seine Direktkandidaten im Wahlkreis ganz nah und persönlich kennenlernen wollte, bekam (eben- falls in Freiburg und Lörrach) in einem „Wahltaxi“ exklusive Infor- mationsmöglichkeiten. An drei Ta- gen konnten mutige Bürgerinnen und Bürger kostenfrei ein Taxi nut- zen und sich während der Fahrt mit einem ihrer Wahlkreiskandidaten austauschen. Zusätzlich wurden weitere Gratis-Taxifahrten angebo- ten, bei denen man mit LpB-Mit- arbeitenden politisieren konnte. Die Fahrzeuge für die Aktion stellte ein Freiburger Autohaus zur Verfügung. Das LpB-Wahltaxi in Freiburg und Lörrach.
Public Viewing
Für einen speziellen Abend verwan- delte sich im September 2017 ein Saal des CinemaxX in Freiburg in eine Wahlkampfarena. Hier konn- ten die Zuschauer das TV-Duell von Angela Merkel und Martin Schulz live verfolgen. Begleitet wurde das Spektakel vor Ort von Catharina Vögele (Universität Hohenheim), Gerd Mielke (Universität Mainz), omas Hauser (Herausgeber der Badischen Zeitung) und Michael Wehner (Leiter der LpB-Außenstel- le Freiburg). Sie diskutierten über Wahlkampf- und Medienstrategien, Einer der Posts auf Facebook: Wahlcountdown bewerteten die Aussagen der Spit- zenkandidaten und beantworteten Publikumsfragen. Über das zum des Wahlcountdowns gesammelt, • am 19. Juli 2017 eine Diskussion fünften Mal ausgerichtete Event be- sodass sie am 24. September gut in- in Mannheim mit dem Johann- richteten sogar die ARD-Tagesthe- formiert zur Wahl gehen konnten. Sebastian-Bach-Gymnasium, der men und das ZDF-heute-journal. Carl-Benz-Schule und der Stadt Podiumsdiskussionen Mannheim, Wahlcountdown Mit Partnereinrichtungen führte die • am 20. September 2017 in Hei- Auf Facebook konnte man bei der Außenstelle Heidelberg verschie- delberg mit dem Jugendgemeinde- LpB in den Wochen vor der Wahl dene Podiumsdiskussionen zur Wahl rat, dem Stadtjugendring und der täglich eine neue Infoseite entde- durch: Rhein-Neckar-Zeitung. cken. Neugierige durften sich über • am 4. Juli 2017 eine Veran- • Weitere Diskussionsrunden gab Bemerkenswertes, Ausgefallenes, staltung mit dem Hospital- es in Neuenstadt am Kocher, in Exotisches und Kurioses freuen. Je hof Stuttgart und dem Staatli- Brackenheim und in Herrenberg. näher die Wahl rückte, umso mehr chen Lehrerseminar Stuttgart, Die Zielgruppe waren jeweils Erst- Faktenwissen hatten die Besucher und Jungwähler.
14 BUNDESTAGSWAHL 2017
Debat-O-Meter
Im Zuge der Bundestagswahl erhielt das altbewährte Format Podiums- diskussion auch neue Facetten. So wurden Diskussionen im Wahlkreis Freiburg durch die von der Univer- sität Freiburg konzipierte App „De- bat-O-Meter“ unterstützt, mit der Besucher das Geschehen auf dem Podium live bewerten konnten.
Info-Stände
Mit Info- und Aktionsständen zur Bundestagswahl war die Landes- Am Rande der Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in Heidelberg, zentrale im ganzen Land präsent. Foto SJR Heidelberg Dabei kam meistens der „Wahl-O- Mat zum Aufkleben“ zum Einsatz, so beispielsweise beim Weinheimer den die Plakate im Heidelberger Se- nalisten und Politikwissenschaft- Herbst in Zusammenarbeit mit der niorenheim Augustinum zu sehen lern war auch für Unterhaltung ge- Lokalzeitung Weinheimer Nach- sein. sorgt: Schüler des Freiburger Rot- richten. Viele Standbesucher hat- Wahlparty teck-Gymnasiums führten einen ten aus der Zeitung von der Prä- im SWR-Studio Freiburg Film vor und eine Poetry-Slamerin senz der LpB erfahren und die Re- sorgte gekonnt für wortpoetische dakteure konnten am Stand O-Töne Am Wahlabend des 24. September Unterhaltung. Highlight des Abends für ihre Berichterstattung einholen. 2017 luden die Landeszentrale, der waren Interviews mit den Freibur- Gemeinsam mit der Abendakademie SWR und die Badische Zeitung zur ger Direktkandidaten Matern von Mannheim und dem Zentrum für Wahlparty in die SWR-Studios ein. Marschall (CDU), Kerstin Andre- Inklusion Weinheim führte die LpB Dort wurden die Wahlergebnisse ae (Bündnis 90/Die Grünen), Julien in beiden Städten Veranstaltungen analysiert und diskutiert – von den Bender (SPD), Adrian Hurle (FDP), zur Wahlvorbereitung in leichter einen gefeiert und von anderen be- Volker Kempf (AfD) und Tobias Sprache durch. klagt. Neben Interviews mit Jour- P ü g e r ( L i n k e ) . Partnerveranstaltungen Für pädagogische Mitarbeiterinnen DU HAST DIE WAHL. und Mitarbeiter des Internationalen Bundes (IB Süd e.V.) führte die Au- ALLES IST MÖGLICH. ßenstelle Heidelberg im April 2017 GEH’ WÄHLEN! ein Seminar zum ema Bundes- tagswahl durch. Die zweimal jähr- Am 24. September 2017 lich statt ndenden Fortbildungen ist Bundestagswahl. werden 2018 mit anderen emen fortgesetzt. Die Zeit von Juni bis November 2017 nutzten die Volkshochschule Calw und das Stadtarchiv in Mün- singen zur Präsentation unserer Aus- stellung „Die ‚Deutsche Frage‘ im Spiegel der bundesdeutschen Wahl- kämpfe 1949 bis 1990“. 2018 wer- LpB-Postkarte zur Bundestagswahl 2017 (Seite 59: weitere Werbepostkarten und Karikaturen der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten)
15 2.KAPITELTHEMA SCHWERPUNKTE
2.2 Präsidentschaftswahl in Frankreich
l‘élection présidentielle 2017. Foto: picture alliance / MAXPPP, Fotograf: Lionel Vadam
Macron oder Le Pen Im Frühjahr 2017 wählten unsere Nachbarn einen neuen Staatpräsidenten. Schon allein wegen der Nähe zum Elsass stand die französische Präsidentschaftswahl in den badischen Landestei- len weit oben auf der Agenda. Mehrere Angebote ermöglichten es interessierten Bürgerinnen und Bürgern, sich über die politische Lage und die Wahl in Frankreich zu informieren.
Social-Media und Online-Dossier
Die Social-Media-Plattformen der LpB stimmten auf die Wahl-Ent- scheidung ein. Ab dem 25. Tag vor dem entscheidenden Wahlgang gab es täglich Informationen zu den fran- zösischen Parteien, dem Wahlsystem und den wichtigsten Wahlkampfthe- men. Nach dem ersten Wahlgang am 23. April 2017, der noch keine Ent- scheidung brachte, gab es eine Podi- umsdiskussion mit Einschätzungen und Prognosen für den zweiten Ur- nengang am 7. Mai 2017. In einem ausführlichen Internet- Dossier wurde alle wichtigen e- men rund um die Präsidentschafts- wahl in Frankreich behandelt. (www.lpb-bw.de/praesidentschafts- wahl_frank2017.html)
16 PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL IN FRANKREICH
Zweisprachiges Angebot für Schulen
Die Außenstelle Heidelberg konzi- tre Culturel Français, dem Seminar präsidenten. Traditionell gab es am pierte ein zweisprachiges Angebot für Wissenschaftliche Politik und Tag darauf in der Außenstelle Frei- für Schulen, das sowohl im Franzö- dem Frankreich-Zentrum der Uni- burg ein Frühstück. Bei Kaee und sisch- als auch im Gemeinschafts- versität zu einer Wahlparty ins SWR Croissants wurde über die Ereignisse kundeunterricht zum Einsatz kam. Studio ein. Dort wurde das Warten der vergangenen Nacht diskutiert auf die Hochrechnungen und Ana- und ein Blick in die Zukunft gewor- Wahlparty in Bleu-Blanc-Rouge lysen mit Informationen, Musik und fen. Kulinarischem verkürzt. Am Ende Am Tag der Entscheidung lud die des Tages hatte Frankreich mit dem Außenstelle Freiburg zusammen mit noch nicht einmal 40-jährigen Em- der Badischen Zeitung, dem Cen- manuel Macron einen neuen Staats-
Wahlparty Frankreich-Wahl 2017
17 KAPITELTHEMA3. DEMOKRATIE STÄRKEN
3.1 Stabsstelle „Demokratie stärken!“
Bündelung von Maßnahmen Zur Bündelung von Maßnahmen zur Extremismusprävention hat die Landeszentrale die Stabsstelle „Demokratie stärken“ eingerichtet. Sie ist Ansprech- und Kooperationspartnerin für staatliche und zi- vilgesellschaftliche Einrichtungen, dient als Vernetzungsstelle rund um das Thema Rechtsextremis- mus- und Islamismusprävention und steht für diesbezügliche Medienanfragen zur Verfügung.
Vernetzung so genannten Mitte der Gesellschaft in den Blick Außerdem vertritt die Stabsstelle die LpB im „Lan- nehmen. Gut funktionierende Sicherheitsapparate desnetzwerk für Menschenrechte und Demokratie- sind wichtig, aber nicht ausreichend, da sich Orien- entwicklung – gegen Rechtsextremismus und Men- tierungen nicht verbieten lassen.“ schenfeindlichkeit“, dem größten fachlichen Forum Beratung und Förderung von Akteuren in diesem emenfeld. 2017 fanden die Sitzungen des Netzwerks in den Räumlich- Im Rahmen des Förderprogramms „Lokal vernet- keiten der LpB statt. Aufgrund eines Landtagsbe- zen – demokratisch handeln“ konnten 2017 insge- schlusses wurde das Landesprogramm „Demokratie samt 16 Projekte gefördert werden. Ihr gemeinsames stärken“ im Rahmen der Haushaltsaufstellung des Ziel ist die Bekämpfung von gruppenbezogener Landes mit Stellen und Sachmitteln verstetigt. Menschenfeindlichkeit und Demokratieentwick- lung. Dabei binden die Projekte alle wesentlichen Zielsetzung Akteure in ihrem Gemeinwesen ein und versuchen, In der Stabsstelle ist das Landesprogramm „Demo- eine langfristige Perspektive über das Projektende kratie stärken. Baden Württemberg gegen Men- hinaus zu entwickeln. schenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“ ange- Auf die Ausschreibung Anfang 2017 hin hatten sich siedelt. Es arbeitet gegen Rechtsextremismus, Anti- 37 Projekte beworben, von denen eine Jury aus Mit- semitismus und Rassismus; insbesondere engagiert gliedern des „Landesnetzwerks für Menschenrech- es sich für die Unterstützung tragfähiger Netzwerke te und Demokratieentwicklung – gegen Rechtsex- und zivilgesellschaftlicher Strukturen in diesem Be- tremismus und Menschenfeindlichkeit“ neun Pro- reich. jekte zur Förderung ausgewählt hat. Die Projekte werden von der Vernetzungs- und Anlaufstelle zur Konzeption Bekämpfung von Rassismus, Rechtsextremismus Die Konzeption folgt den Vorschlägen von Prof. Dr. und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit be- Kurt Möller (Hochschule Esslingen), dessen Grund- treut und beraten. Diese ist bei der Landesarbeits- annahme lautet: „Die Bearbeitung von Rechtsextre- gemeinschaft Oene Jugendbildung Baden-Württ- mismus, religiös legitimierten Ablehnungsmustern emberg e.V. (LAGO) angesiedelt. Der Landtag von und anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit ist Baden-Württemberg hat für den Doppelhaushalt eine gesellschaftliche Daueraufgabe. Die Bearbei- 2018/2019 erneut Mittel zur Projektförderung be- tung der Phänomene muss auch Erwachsene in der reitgestellt.
18 STABSSTELLE DEMOKRATIE STÄRKEN
Im Doppelhaushalt 2018/2019 hat der Haushaltsgesetzgeber darüber hi- naus erstmalig Mittel zur Förderung einer Personalstelle beim Kolping- Bildungswerk im Haushalt der LpB etatisiert. Das Kolping-Bildungswerk koordiniert das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Baden-Württemberg. Der „Aktionsfonds REFLEX“ fördert niedrigschwellig vorrangig ehrenamt- liche Strukturen im Land bei ihrer Arbeit gegen menschenverachtende Einstellungen und pauschalisieren- de Abwertungen. Dabei sind einma- lige nanzielle Hilfen von bis zu 500 Felix Steinbrenner (Bildmitte), Leiter der Stabsstelle „Demokratie stärken!“ bei der Fach- tagung „Grenzenloser Salafismus – Grenzenlose Prävention?“ Euro möglich. Die Fördermöglich- keit wird 2018 beibehalten. • „Grenzenloser Salasmus – Gren- muskritik“: Diese 2017 erschienene Veranstaltungen zenlose Prävention? Radikalisie- Dokumentation bietet grundle- rung, politische Bildung und inter- gende Beiträge zu Konzepten gegen Folgende Fachtagungen wurden 2017 nationale Ansätze der Prävention“ Gruppenbezogene Menschenfeind- durchgeführt: in Mannheim (zusammen mit der lichkeit (GMF) und Rassismuskri- • „Umgang mit Gruppenbezogener Bundeszentrale für politische Bil- tik. Menschenfeindlichkeit in der Aus- dung). • „Jugendliche im Fokus salas- und Fortbildung pädagogischer • Von Oktober 2017 bis Februar tischer Propaganda“ (Teilband 2.1): Fachkräfte in Baden-Württem- 2018 fand an der Pädagogischen Diese Handreichung ist Teil 2 einer berg“ an der Hochschule Esslingen, Hochschule Karlsruhe die 13 dreibändigen Publikationsreihe. Im • „Respekt und Vielfalt“ in Met- Abende umfassende gemeinsame Band 1 stehen Basisartikel, mit de- zingen zusammen mit der Mobilen Ringvorlesung „Alte Deutsche, nen sich Lehrkräfte mit der e- Jugendarbeit Metzingen, Neue Deutsche. Einheimisch sein matik schulischer Prävention von • „‘Now we´re talking!‘ – Empower- im Einwanderungsland?“ statt. menschenabwertenden und antide- ment und Umgang mit Rassismu- • Das Veranstaltungskonzept „Ex- mokratischen Haltungen vertraut serfahrungen in Jugendkulturpro- tremismus erkennen – demokra- machen können. Im Band 2.1 gilt jekten“ in Stuttgart, tisch handeln“ wurde 2017 erfolg- es, die gewonnenen Erkenntnisse in die pädagogische Praxis umzu- • „Umgang mit Reichsbürgern“ mit reich mit Dozierenden von Volks- setzen. Die Beiträge reichen von der Verwaltungsschule des Ge- hochschulen, Vertrauensleuten Beispielen aus der Schul- und Un- meindetags Baden-Württemberg in Gewerkschaften und Soldaten terrichtspraxis über pädagogische und dem Landesamt für Verfas- der Bundeswehr erprobt, sodass es Handlungsempfehlungen für kon- sungsschutz Baden-Württemberg, 2018 in das reguläre Angebot des Fachbereichs „Team meX. Mit Zi- krete Situationen bis hin zu fach- • „Jugendarbeit in radikalen Zeiten vilcourage gegen Extremismus“ spezischen Unterrichtseinheiten – Jugendliche stärken – Abwer- übernommen werden konnte. und Materialien. Teilband 2.2 liegt tungen begegnen“ im Jugendkul- noch nicht vor. Er soll fachspezi- turzentrum „forum“ Mannheim, Veröffentlichungen sche Unterrichtsmodule und eine • „Erscheinungsformen des Antizi- Übersicht über bereits vorliegende Die Stabsstelle „Demokratie stärken“ ganismus“ in Zusammenarbeit mit Materialien enthalten. Die Reihe war im Berichtszeitraum an der Kon- dem LpB-Fachbereich „Gedenk- entstand in Kooperation mit dem zeption und Erstellung folgender Pu- stätten“ und der LpB-Redaktion Landesinstitut für Schulentwick- blikationen beteiligt: Bürger & Staat sowie dem Landes- lung (LS) und dem Ministerium verband Deutscher Sinti und Roma • „Gruppenbezogene Menschen- für Kultus, Jugend und Sport Ba- Baden-Württemberg in Bad Urach, feindlichkeit (GMF) und Rassis- den-Württemberg.
19 3. DEMOKRATIE STÄRKEN
3.2 Projekt „Läuft bei Dir!“
Schülerinnen und Schüler eines Einstiegsqualifizierungsjahrs bei einer erlebnispädagogischen Methode.
Auf der Schwelle von der Schule zum Beruf Das Projekt „Läuft bei Dir!“ für Jugendliche auf der Schwelle von der Schule zum Beruf ist ein Projekt der Baden-Württemberg Stiftung. Es wird seit dem 1. August 2017 von der Landeszen- trale für politische Bildung in Kooperation mit der Stiftung Weltethos (Tübingen) bearbeitet und ist auf drei Jahre angelegt. Die Projektleitung liegt in der LpB bei Stefanie Beck, Stefanie Hofer ist Referentin im Aktionsprogramm Demokratie. Anja Grandke und Susanne Kluson sind für die Sachbearbeitung zuständig.
Themen Folgende emen prägen die Lebensphase der Zielgruppe: das erste Gehalt, die erste eigene Wohnung, die erste Steu- ererklärung, die erste Bewerbung, Vorgesetzte, Krankmel- dungen usw. Die vielfältigen „ersten Male“, die der Ein- tritt ins Berufsleben für Jugendliche mit sich bringt, sollen im Aktionsprogramm Demokratie für politische Bildung nutzbar gemacht werden.
Zugänge und Zielgruppen
Mit dem Projekt sollen neue Ansätze werteorientierter De- mokratiebildung getestet, vielfältige Methoden genutzt und neue Lernmaterialien entwickelt werden. Zudem Logo des Projekts „Läuft bei dir!“ gilt es, Zugänge zu Zielgruppen zu nden, die bisher mit den Angeboten politischer Bildung nicht oder nur einge- schränkt erreicht wurden.
20 PROJEKT „LÄUFT BEI DIR!“
Projektziele Teilprojekte
Zu den Projektzielen gehört es, Diese Ziele sollen in zwei Teilpro- Jugendliche jekten angestrebt werden: • auf ihrem Weg zu mündigen Mit- • Das erste Teilprojekt besteht in gliedern der Gesellschaft zu be- der Entwicklung und Umsetzung gleiten, wertorientierter Bausteine und • zu befähigen, mit einer demokra- Formate zur Demokratiebildung tischen Grundhaltung in gesell- für Jugendliche. schaftliche Auseinandersetzungen • Im zweiten Teilprojekt, das im zu gehen, Sommer 2018 beginnt, werden • auf emotionaler Ebene demokra- „Brücken-Menschen“ qualiziert, tische Grundprinzipien zu erfah- die Zugänge zu sozial benachtei- ren, ligten und chancenarmen Jugend- lichen haben. Diese „Brücken- • Verständnis und Empathie für die Menschen“ sollen mit einem me- Situation anderer Menschen zu thodischen Instrumentarium aus- entwickeln, gestattet werden, das ihnen die • kompetent mit Medien umzuge- politische Bildungsarbeit mit ihrer hen. Zielgruppe erleichtert.
Im Rahmen des Trainingsprogramms „Läuft bei Dir“ gestalten die Teilnehmenden einen eigenen Quadratmeter im öffentlichen Raum.
21 KAPITELTHEMA3. DEMOKRATIE STÄRKEN
3.3 Team meX
Mitglieder von Team meX bei einer Schulung in Bad Urach. Mit Zivilcourage gegen Extremismus Team meX möchte mit seiner Arbeit einen Betrag dazu leisten, dass junge Menschen über die Funk- tion und die Wirkung von Vorurteilen und extremem Denken aufgeklärt werden. Ziel ist die Sensibi- lisierung für die Gefahren, die von extremistischen Parolen und den Propagandainstrumenten der Szenen ausgehen. Dazu gehört die Vermittlung demokratischer Werte ebenso wie die Förderung von politischen und sozialen Handlungskompetenzen für eine zivilcouragierte Haltung.
Personelle Neubesetzung Mitarbeiterqualifizierung
Das Team meX war 2017 von einer personellen Im Frühjahr 2017 wurden 15 neue freie Mitarbei- Neubesetzung gekennzeichnet. Daniel Can und tende in das Netzwerk „Team meX“ aufgenommen Yağmur Koreli haben zum Jahresende 2017 die und qualiziert, um der weiterhin großen Nach- Leitungs- bzw. Assistentenfunktion von Stefanie frage nach Vorträgen und Seminaren zur Extre- Beck und Viet Hoang übernommen. mismusprävention entsprechen zu können. Als freie Mitarbeitende sind aktuell etwa 40 Personen aktiv. Sie führen landesweit die Veranstaltungen für Team meX durch.
22 TEAM MEX
Team meX Fortbildung in Bad Urach.
Nachfrage bleibt hoch Kooperationen
Die Nachfrage nach Formaten der Team meX beteiligte sich weiter am spräche“ weitergeführt. Die Reihe Extremismusprävention war 2017 Präventionsprojekt „Achtung?!“, das soll Fachkräften der schulischen und unverändert hoch. Insgesamt gab außerschulischen Bildungsarbeit die es 300 Veranstaltungen in den Be- Möglichkeit geben, sich über Fra- reichen Rechtsextremismus, islamis- gen der Prävention auszutauschen. tischer Extremismus, gruppenbe- 2017 referierten der Medienpädago- zogene Menschenfeindlichkeit und ge Aytekin Celik zum ema „De- Radikalisierungsprävention. Neben mokratie lernen mit Star Wars“, die der hohen Veranstaltungsnachfrage Historikerin Anna Laiß zur „Iden- konnte Team meX auch einen stei- titären Bewegung“ und der Antise- genden Beratungsbedarf für päda- mitismusforscher Günter Jikeli über gogische Fachkräfte verzeichnen. „Antisemitismus unter Muslimen in Im Auf und Ab der Anfragen spie- Deutschland und Europa“. gelten sich aktuelle Ereignisse wider wie Übergrie auf Flüchtlingsun- terkünfte oder ähnliche Vorkomm- nisse. Die terroristischen Aktivi- vom Polizeipräsidium Ludwigsburg täten des sogenannten „Islamischen durchgeführt und von einem Prä- Staates“ und die Sorge um die mög- ventionsnetzwerk auf lokaler Ebene liche Radikalisierung von Jugend- getragen wird. In Zusammenarbeit lichen hatten einen hohen Bedarf an mit dem Evangelischen Bildungs- Information und Orientierung im zentrum Hospitalhof und der Fach- Bereich Salasmus und Islamismus und Beratungsstelle Inside Out wur- zur Folge. den die „Stuttgarter Präventionsge-
23 3. DEMOKRATIE STÄRKEN
3.4 Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe
Symbolbild des Projekts. Foto: pixabay.com, bücherwurm_65, CC0 Erfolgreiches Engagement beendet Das Land Baden-Württemberg stellt seit März 2015 mit dem Programm „Flüchtlingshilfe durch Bür- gerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe bereit. Bis September 2017 war die Landes- zentrale dabei aktiv und erfolgreich eingebunden.
Maßnahmen
Folgende Maßnahmen wurden im Fach- bereich „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“ in Zusammen- arbeit mit dem Ministerium für Sozi- ales und Integration Baden-Württemberg konzipiert, koordiniert, gefördert und umgesetzt: 1. Aktionsfonds „Quali ziert. Engagiert.“, 2. Train-the-Trainer-Maßnahmen, 3. Infoangebote, 4. Regionalkonferenzen, 5. Kommunale Flüchtlingsdialoge, 6. Workshoptage „Integration“. Die Zuständigkeit der Landeszentrale für diesen Bereich endete im September 2017 und liegt nunmehr beim Ministerium für Train-the-Trainer-Maßnahme zu Gender & Flucht. Soziales und Integration Baden-Württemberg. Referentin Ulrike Kammerer, Leiterin des Projekts.
24 DER BEUTELSBACHER KONSENS
Grundsätze unserer Arbeit Der Beutelsbacher Konsens
l. Überwältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch im- mer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der – rundum akzeptierten – Zielvorstel- lung von der Mündigkeit des Schülers.
2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muß, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind.
Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine politische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entge- genstehende andere Ansichten kommen zum Zuge.
3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefun- dene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusam- menhang gelegentlich – etwa gegen Herman Giesecke und Rolf Schmiederer – erhobene Vorwurf einer „Rückkehr zur Formalität“, um die eigenen Inhalte nicht korrigieren zu müs- sen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem Minimalkonsens geht.
Hans-Georg Wehling in: Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.) „Das Konsensproblem in der politischen Bildung“, Stuttgart 1977 (S.179f)
25 4. ARBEITSFELDER
4.1 Schülerwettbewerb des Landtags
Bildausschnitt aus einem Ausschreibungsplakat zum 60. Schülerwettbewerb des Landtags
„Lieber Schülerwettbewerb, 60 Jahre, das sieht man Dir nicht an!“ Anlässlich des 60. Schülerwettbewerbs haben sich viele Ehemalige gemeldet. Die frühere Förder- preisträgerin Meyra Coban schrieb: „Lieber Schülerwettbewerb! 60 Jahre, das sieht man Dir nicht an! Mit Deinen Themen sprichst Du Jugendliche jedes Jahr aufs Neue an und auch Deine Seminare und Studienreisen lassen keine Altersschwäche erkennen. Im Gegenteil, sie haben mich jedes Mal ange- regt, mich kritisch mit meiner politischen Umwelt auseinanderzusetzen. (…) Du hast mich ermutigt, als mündige Bürgerin selbstbewusst von meinem Mitspracherecht Gebrauch zu machen.“
Rückschau und Ausblick
Gerd Teßmer, ehemaliger Beiratsvorsitzender: Dr. Tilman Bechthold-Hengelhaupt, Lehrer: „Als richtig erwies sich die Idee, außer Sach- „An vielen Orten der Welt wird heute die Idee preisen und Landtagsbesuchen auch Studien- einer freien und demokratischen Republik an- fahrten für die Gewinner anzubieten. Die vor- gegrien. Da bekommt der Schülerwettbewerb bildlich vorbereiteten Studienreisen zu Stätten des Landtags eine immer wichtigere Bedeutung. von historisch und politisch relevanter Bedeu- Es ist unverzichtbar, dass junge Menschen die tung prägten diese 60 Jahre. Ich denke da an Gelegenheit bekommen, sich über den Wert des Begegnungen und Gedankenaustausche mit freien Wortes, der Demokratie, der Menschen- ausländischen Jugendlichen, an gut vorbereite- rechte Gedanken zu machen. In diesem Sinne te Exkursionen zu verschiedene Gedenkstätten, wünsche ich dem Schülerwettbewerb weiterhin wo die Preisträger wohl keine intensivere Art eine starke Unterstützung aus der Politik, auch des Kennenlernens und Begreifens und der kri- in nanzieller Hinsicht. (…) Besonders wertvoll tischen Auseinandersetzung mit der Geschich- ist es, dass die pädagogische Idee der Dieren- te des eigenen Landes (…) hätten erfahren kön- zierung hier schon immer praktisch umgesetzt nen.“ wurde, indem jede Schülerin und jeder Schü- ler gemäß ihrer bzw. seiner Vorkenntnisse und Kompetenzen eine faire Chance bekommt.
26 SCHÜLERWETTBEWERB DES LANDTAGS
Neue Anreize eine wichtige Rolle. Mit dem Schi Reisen öffnet die Augen (2): Graz ging es rheinabwärts bis nach Kö- Die Reise der Erstpreisträger aus Mit dem 60. Schülerwettbewerb nigswinter. Dort stand der Besuch Gymnasien, Real- und Beruichen wurden zahlreiche Neuerungen ein- des Erlebnisaquariums „Sea Life“ Schulen, führte nach Graz in Ös- geführt, um Anreize zum Mitma- auf dem Programm. Fachkundig terreich. Begleitet wurde die Reise- chen zu schaen: wurden den Schülern angesichts von gruppe von den beiden Landtagsab- 1. Das äußere Erscheinungsbild Klimawandel und Plastikverschmut- geordneten und Beiratsmitgliedern wurde aufgefrischt. zung die Gefahren für Flüsse und Andrea Bogner-Unden und Norbert Meere vor Augen geführt. 2. Die Homepage wurde neu gestal- Beck (Vorsitzender). Graz und sei- tet. Auf eine Zeitreise besonderer Art ne Vororte wurden zusammen mit ging es im Neandertal-Museum 3. Für technisch Interessierte wurde einheimischen jungen Menschen er- Mettmann. Auf den Spuren der ein neues Aufgabenformat einge- kundet. Ob in der Altstadt oder auf Menschheitsgeschichte wurde in der führt. dem Schlossberg, im Schloss Eggen- Steinzeitwerkstatt eißig gebastelt, berg oder im Gestüt Pieper, es wur- 4. Das Teilnahmealter wurde auf geschnitzt und gelernt, wie vor vie- den immer wieder neue Perspektiven 13 Jahre heruntergesetzt. len tausend Jahren die Menschen ih- auf Graz und die Steiermark prä- 5. Zum 60. Geburtstag erhielten ren Alltag bewältigten. sentiert und aktuelle Fragen disku- alle Schulen ein Geschenk für die Schulbibliothek; die Lehrkräf- te erhielten neben einem Sach- geschenk die Chance, eine Reise nach Budapest zu gewinnen. 6. Schulsekretariate, die den Wett- bewerb vor Ort unterstützten, er- hielten einen Buchgutschein. 7. Zum ersten Mal bekamen alle, die keinen ersten, zweiten oder dritten Preis erhielten, einen at- traktiven Trostpreis.
Reisen öffnet die Augen (1): Bonn Bonn ist eine der ältesten Städte in Deutschland; von 1949 bis 1991 war sie die Hauptstadt der Bundesrepu- blik. Kein Wunder, dass die Schüler aus den Sonder- und Förderschulen bei der diesjährigen Preisträgerreise in die Vergangenheit von Bonn ein- getaucht sind. Dabei stand die Be- deutung des Rheins von der Römer- zeit bis heute besonders im Blick- punkt. Eine Flaschenpost, die ge- meinsam verfasst und auf die Reise Richtung Nordsee geschickt wurde, stand symbolisch für diese Sichtwei- se. Die Welt auf, in und unter dem Wasser spielte im Verlauf der Reise In der Werkstatt kommen steinzeitliche Bohrer zum Einsatz
27 27 4. ARBEITSFELDER
• Bundestagswahl: Ein anderes Se- minar widmete sich der Bundes- tagswahl. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Wahl erö- nete Prof. Dr. Frank Brettschnei- der (Universität Hohenheim) den Jugendlichen Einblicke in Wahl- kampfstrategien und nahm mit ih- nen Wahlplakate unter die Lupe. Bei einem abendlichen Planspiel konnte das neue Wissen rund um die emen politische Kommuni- kation und Verhandlungsgeschick praktisch umgesetzt werden.
Kunsthaus Graz (Bildmitte) tiert: Mit seiner außergewöhnlichen • Fake News: Gezielten Falschmel- Architektur war das Kunsthaus dungen auf die Spur gekommen „Friendly Alien“ ein besonderer Hö- sind Schülerinnen und Schüler hepunkt, ebenso der Ausug nach beim Tagesseminar „Fake News – al, wo Arnold Schwarzeneggers Manipulieren statt informieren?“. Geburtshaus steht, und wo man die Referentinnen waren unter an- beeindruckende Pfarrkirche bewun- derem Dr. Katrin Schlör von der dern kann, deren heutige künstle- Medienakademie Baden-Württ- rische Gestaltung durch den Univer- emberg e.V. und Swantje Dake, Beschäftigung mit dem Wahl-O-Mat salkünstler Ernst Fuchs (1930-2015) Leiterin der Digital Unit bei der erfolgte. Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Abschließender Höhepunkt war der Nachrichten. Besuch im Landtag des Bundes- landes Steiermark auf Einladung der steirischen Landtagspräsidentin Dr. Bettina Vollath. Im historischen Ple- narsaal erfuhren die Jugendlichen, was die Bürger in der Steiermark po- litisch umtreibt und wie in Graz re- giert wird.
Seminare als Zusatzangebot
Die Arbeit des LpB-Fachbereichs „Schülerwettbewerb“ umfasst nicht nur den eigentlichen Wettbewerb, sondern auch begleitende Veran- Schülerin und staltungen wie Seminare für die am Schüler beim Verfassen einer Wettbewerb teilnehmenden Schüle- Fake News mit rinnen und Schüler und deren Lehr- Hilfe einer App kräfte:
28 SCHÜLERWETTBEWERB DES LANDTAGS
organisation PETA, der Internet- plattform „Foodsharing“ und das religiöse Leben einer Jüdin ken- nen. Auf Exkursionen nach Pfor- zheim (Ausstellung „Rom 312“) und Bad Liebenzell (Sophi Park) wurden weitere Eindrücke gesam- melt und anschließend in einem Multikultiart-Workshop mit Pro- s aus Musik, Kunst, eater und Akrobatik zu künstlerisch-philo- sophischen Werken verarbeitet.
Inspiration und Information
„Der gestrige Tag war wieder einmal voller Inspirationen Exkursion im Bärlochkar und Informationen, die meine Unterrichtsqualität verbes- • Nachhaltigkeit stand im Mittel- • Inklusion: Zum Seminar „Das sern. Der Mix aus praktischen punkt des Seminars „Nur noch ist mir wichtig – Ideen und Wer- Übungen und Theorievorträgen kurz die Welt retten?“ Zukunfts- te“ waren Schüler aus Sonder- und war ausgewogen und zeigte relevante Fragen rund um Ernäh- Förderschulen, aus Gymnasien mir neue Zugänge zu diesen rung, Konsum und Naturschutz und beruichen Schulen eingela- Themen auf. Die Fortbildungen standen auf dem Programm. Wie den. Gäste, denen Religion, Frie- der LpB – im Speziellen die politisch ist mein Einkaufszettel? den, nachhaltiges Leben und Tier- des Schülerwettbewerbs – Katharina Ebinger vom BUND liebe wichtig sind, stellten sich und sind im besonders hohem Maß Baden-Württemberg erläuterte ihr Alltagsleben vor und erklärten, ansprechend gestaltet.“ verschiedene Nachhaltigkeitsstra- wie sie zu ihren Werten gefun- (Torsten Sitzmann, Künzelsau) tegien und erarbeitete gemein- den haben. So lernten die Jugend- sam mit den Jugendlichen, wie ein lichen die Arbeit der Tierschutz- nachhaltiges Leben gestaltet wer- den kann. Zum Seminar gehörte auch eine Exkursion ins „Urwal- derlebnis Bärlochkar“ bei Enzklö- sterle (Kreis Calw). • Frieden und Sicherheit: Vor wel- chen Herausforderungen steht die internationale Friedens- und Si- cherheitspolitik? Welche Rolle spielen derzeit militärische und zi- vile Koniktlösungen – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Drohgebärden zwischen den USA und Nordkorea? Antworten auf diese Fragen erarbeiteten engagier- te Jugendliche beim Tagesseminar „Zwischen Dialog und Abschre- ckung“ gemeinsam mit Fachleu- ten. Drei Pinguine bei der Probe
29 4. ARBEITSFELDER
4.2 Freiwilliges Ökologisches Jahr
Der FÖJ-Jahrgang 2016/2017 beim Abschlussseminar in Rot an der Rot
Erste Erfahrungen in der Arbeitswelt Seit über einem Vierteljahrhundert ist die LpB Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Baden-Württemberg. In dieser Zeit ermöglichte sie über 2.000 jungen Menschen ein freiwilliges Jahr für die Umwelt. Das FÖJ richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren, unabhängig von Schulabschluss und Vorqualifikation. Seit September 2017 sind unter der Obhut der LpB wieder 110 FÖJler überall in Baden-Württemberg im Einsatz. Sie suchen eine sinnvolle Tätigkeit nach der Schul- zeit, berufliche Orientierung sowie Einblicke und erste Erfahrungen in der Arbeitswelt. Für die mei- sten ist es zudem der erste Schritt hinaus aus dem vertrauten Umfeld, verbunden mit der Erfahrung von Eigenverantwortung und Selbstorganisation in einem geschützten Rahmen. Träger des FÖJ in Baden-Württemberg sind neben der Landeszentrale folgende Einrichtungen: Freiwilligendienste Di- özese Rottenburg-Stuttgart gGmbH, Diakonisches Werk Württemberg und IB Freiwilligendienste Tü- bingen.
Nachfrage übersteigt Angebot
Aktuell gibt es in Baden-Württemberg bei vier nicht angepasst. Im Gegenteil, sie wurden in den Trägern insgesamt 240 vom Land geförderte FÖJ- vergangenen Jahren sogar gekürzt und bürden da- Plätze. Damit hat der zum 25-jährigen Jubiläum mit den Einsatzstellen zusätzliche nanzielle La- angeregte Ausbau einen erfreulichen Fortschritt sten auf. erreicht. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl liegt Die Landeszentrale wird sich mit den anderen Trä- Baden-Württemberg im Ländervergleich mit der gern des FÖJ in Baden-Württemberg weiter für Zahl seiner FÖJ-Plätze trotzdem nur im hinteren den Erhalt und den Ausbau des FÖJ einsetzen. Mittelfeld, und nach wie vor übersteigt die Zahl Gemeinsam sollen Fürsprecher des FÖJ gestär- der Bewerberinnen und Bewerber das Platzange- kt und die Vernetzung mit Entscheidungsträgern bot bei weitem. So haben sich 2017 über 600 Inte- ausgebaut werden. Fortgeführt wird auch die Zer- ressierte bei der LpB auf 110 FÖJ-Plätze beworben. tizierung durch die Agentur für Qualität in Frei- willigendiensten (QUIFD), deren „Qualitätssiegel Finanzen und Zukunftssicherung Freiwilligendienste“ wir seit 2007 führen. Zunehmend stoßen wir an Grenzen der nanzi- Wochenseminare ellen Ausstattung. Die Kosten für die Seminare (Unterbringung, Verpegung, Fahrt-, Personal- Zentrale Aufgabe der LpB im Fachbereich FÖJ ist und andere Fixkosten) steigen kontinuierlich, aber die Begleitung der FÖJ-Teilnehmenden auf vier die Fördersätze wurden seit mehr als 15 Jahren Wochenseminaren und mit Besuchen bei den Ein-
30 FREIWILLIGES ÖKOLOGISCHES JAHR
satzstellen. In der Seminarkonzepti- möglicht Austausch und Diskussion. Schwarzwald, (3) thematische Stre- on wird großer Wert auf Partizipa- In Kooperation mit dem LpB-Fach- ckenwanderungen im Nationalpark tion gelegt. So werden die Teilneh- bereich „E-Learning“ wird seit 2016 Nordschwarzwald oder (4) im Nati- menden intensiv in die Gestaltung als zusätzliches freiwilliges Ange- onalpark Bayerischer Wald oder (5) der Veranstaltungen einbezogen. bot zwischen den Seminaren II und eine Seminarwoche im Biosphären- Das inhaltliche Prol der Seminare III der E-Learning-Kurs „Ethisch gebiet Schwäbische Alb. Erstmals I bis III orientiert sich an Fragen leben“ angeboten, was bei erfolg- angeboten wurde (6) ein Seminar von Wirtschaft, Politik und Ökolo- reicher Teilnahme mit einem Zer- über „Nachhaltiges Zusammenleben gie. Das Einführungsseminar legt tikat bescheinigt wird. Der Onli- am Beispiel von Schloss Tempelhof“ gemeinsame Grundlagen, die Se- nekurs ermöglicht es, dass sich die (Kreßberg, Kreis Schwäbisch Hall). minare II und III werden von den FÖJ-Teilnehmenden auch gruppen- Auf Schloss Tempelhof leben heißt, Teilnehmenden vorbereitet. Die übergreifend kennenlernen und aus- konventionelle Lebensformen hinter emen werden durch Exkursionen tauschen. sich zu lassen und in einer Gemein- und praktische Beispiele vertieft schaft zu leben, die verstärkt auf das und veranschaulicht. Die Seminare Seminar IV nach Wahl Miteinander achtet, Wert auf einen III haben sich als Projektseminare ökologischen Lebensstil legt und etabliert. Unter dem ema „Land- In der Seminarwoche IV konn- sich weitgehend selbst versorgt. Im wirtschaft und Welternährung“ be- te 2017 wieder wahlweise eine von Zentrum der Seminarwoche stand schäftigen sich die Teilnehmenden sechs Veranstaltungen besucht wer- die Frage, ob die hier praktizierte in Kleingruppen mit Teilaspekten den: (1) eine Streckenradtour ent- Lebensform eine Lösung für unsere des emas. Die abschließende Zu- lang der ehemaligen innerdeut- Zukunftsfragen bietet. sammenführung der Ergebnisse er- schen Grenze, (2) ein Bauprojekt im
Praktisch im Einsatz: FÖJ-Teilnehmende beim Wahlseminar am Schloss Tempelhof. Foto: LpB, FÖJ
31 31 4. ARBEITSFELDER
Krönender Abschluss
Fünftes und letztes Seminar ist stets die gemeinsame Abschlussveran- staltung mit allen 110 FÖJ-Teilneh- menden. Dieser besondere Rahmen bietet Raum und Zeit für Austausch und Reexion. Höhepunkt war 2017 die Exklusivvorführung des preisgekrönten Dokumentarlms „Nicht ohne uns!“, bei dem sich Si- grid Klausmann und Walter Sitt- ler als Regisseurin bzw. Produzent des Films den Fragen der Teilneh- menden stellten. Sie erläuterten ihre Motivation für das Filmprojekt, das „199 kleine Helden“ aus allen Län- dern der Welt porträtiert und mach- ten den FÖJlern Mut, sich auch wei- terhin gemeinnützig zu engagieren.
Breit vernetzt
• Förderverein Ökologische Frei- willigendienste e.V. (FÖF) Die LpB ist Gründungs- und Vor- standsmitglied im bundesweiten FÖJ-Dachverband Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. Filmgespräch zum Dokumentarfilm „Nicht ohne uns!“, mit der Regisseurin Sigrid Klaus- (FÖF). Er vertritt 52 FÖJ-Träger mit mann und dem Produzenten (und Schauspieler) Walter Sittler. Fotos: LpB, FÖJ etwa 2.800 FÖJ-Plätzen und zusätz- lich über die beim FÖF angesiedel- te Zentralstelle etwa 600 Plätze im cherinnen und Sprecher sind landes- shops und Treen der vier FÖJ- Ökologischen Bundesfreiwilligen- und bundesweit organisiert, vertreten Träger in Baden-Württemberg dienst (ÖBFD). Ziele des FÖF sind die Interessen der Teilnehmenden auf untereinander und mit dem zu- die Unterstützung von Freiwilligen Landes- und Bundesebene und orga- ständigen Ministerium für Um- und Trägern, die Förderung des Er- nisieren eigene Veranstaltungen, um welt, Klima und Energiewirt- fahrungsaustauschs, die Bündelung für das FÖJ zu werben oder sich für schaft Baden-Württemberg. ihrer politischen Interessen und eine Umweltthemen zu engagieren. Dem Austausch und der Vernet- gemeinsame Öentlichkeitsarbeit zung mit den über 80 FÖJ-Ein- • zur Stärkung der ökologischen Frei- Denkwerkstätten, Workshops, satzstellen dient die jährliche Ein- willigendienste. Treffen und Konferenzen satzstellenkonferenz. Zu den e- Die FÖJ-Denkwerkstatt hat sich als men gehörten 2017 ein Anti-Bias- • FÖJ-Sprecherinnen und Sprecher Austauschforum für Träger, Ein- Workshop und die Frage nach dem Ebenfalls der Vernetzung im FÖJ satzstellen und Teilnehmende eta- Bildungsverständnis und den Bil- dient die inzwischen auch für den bliert. Zuletzt stand hier das e- dungsmöglichkeiten an den Ein- Bundesfreiwilligendienst übernom- ma „Bildung für nachhaltige Ent- satzstellen. mene Struktur der Vertretung der wicklung im FÖJ“ auf der Agenda. FÖJ-Teilnehmenden. Die FÖJ-Spre- Daneben gibt es regelmäßige Work-
32 FREIWILLIGES ÖKOLOGISCHES JAHR
Dank fürs Engagement
Als Dank für Ihr Engagement wur- de für die FÖJ-Teilnehmenden auch vom Umweltministerium eine Ver- anstaltung im Landtag durchge- führt. Staatssekretär Dr. André Bau- mann überreichte allen ein Zerti- kat für ihren Einsatz für die Zivil- gesellschaft. Die Veranstaltung soll 2018 wieder stattnden.
Übergabe der FÖJ-Zertifikate im Landtag durch Umweltstaatssekretär Dr. André Bau- mann (Mitte) und Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk (rechts) an FÖJ-Sprecherinnen und Sprecher. Foto: Jan Potente
FÖJ im Landtag: Gruppenfoto mit Staatssekretär Dr. André Baumann und Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk und FÖJ-Teilneh- menden. Foto: Jan Potente
33 4. ARBEITSFELDER Entwicklung der Fördermittel 4.3 Gedenkstättenarbeit Entwicklung der Gedenkstättenförderung 1.200.000 €
1.000.000 €
800.000 €
600.000 €
400.000 €
200.000 €
0 € 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Entwicklung der Fördermittel für Gedenkstätten 2011 bis 2018
Vernetzt im Land und in Europa Unterschiedliche Formen von Vernetzung sorgen für innovative Impulse in der baden-württem- bergischen Gedenkstättenarbeit. Wie gelingt eine gelebte europäische Erinnerungskultur? Welche Schwerpunkte setzen die Gedenkstättenverbünde im Land? Wo gibt es zeitgemäße Anknüpfungs- punkte für die historisch-politische Bildungsarbeit? Die erneute Aufstockung der Landesfördermittel erweitert die Spielräume auch bei der Zusammenarbeit.
Europäisches Kulturerbe-Siegel rium sowie das Europäische Zentrum des depor- tierten Widerstandskämpfers (CERD) am Haupt- Die Gedenkstätten lager Natzweiler-Struthof im Elsass beteiligt. Sei- am Ort des ehema- tens des Landes Baden-Württemberg waren neben ligen Konzentrati- dem Wirtschaftsministerium der ehrenamtlich onslagers Natzwei- getragene Verbund der Gedenkstätten im ehema- ler-Struthof und an ligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. (VGKN), das den zwölf Standorten Landesamt für Denkmalp ege und die Landeszen- ehemaliger Außenla- trale für politische Bildung beteiligt. ger in Baden-Württ- emberg sind mit dem Deutsch-französische Zusammenarbeit Europäischen Kul- turerbe-Siegel der EU Das CERD und der Gedenkstättenverbund ausgezeichnet worden. Erstmals geht damit das VGKN wollen die historischen Zusammenhän- Label an ein transnationales Netzwerk der Erin- ge sichtbar machen: Zum Hauptlager Natzweiler- nerung. Eine international besetzte Jury hatte die Struthof im annektierten Elsass gehörten im Zwei- Bewerbung, die unter französischer Federführung ten Weltkrieg mehr als fünfzig Außenlager bei- und mit baden-württembergischer Beteiligung er- derseits des Rheins. Auch nach der Evakuierung arbeitet worden war, ausgewählt. Auf französischer des Hauptlagers im September 1944 bestand der Seite waren das Kultur- und Verteidigungsministe- KZ-Komplex auf rechtsrheinischer Seite fort. Ins-
34 GEDENKSTÄTTENARBEITKAPITELTHEMA
gesamt 52.000 Häftlinge aus etwa schen Künstlern, die Impressionen tungsspielraum nutzt der Verbund dreißig Ländern Europas durchlie- von Lagerorten verarbeiten. Unter unter anderem dazu, Grundlagen- fen die Natzweiler-Lager, die für ein der Überschrift „Brüderlichkeit/Fra- forschung zur Zwangsarisierung in Menschheitsverbrechen von europä- ternité“ werden ihre Werke im Jahr Württemberg und Hohenzollern ischer Tragweite stehen. Ziel ist es, des Europäischen Kulturerbes 2018 zu leisten: In Kooperation mit dem auch diese Dimension zu beleuch- gezeigt. Landesarchiv Baden-Württemberg ten. Auf deutscher Seite wird die Auch die Gedenkstättenmitarbei- werden die Ergebnisse zu einer Aus- Arbeit nicht nur vom Land Baden- tenden selbst richten den Blick nach stellung über die Ausplünderung der Württemberg, sondern nun auch Europa: Eine Fortbildungsexkursi- jüdischen Bürgerinnen und Bürger vom Bund unterstützt. on für Ehrenamtliche am 19. Okto- in der NS-Diktatur verarbeitet. Un- ber 2017 führte in das Europavier- terstützt von der LpB bereitet der Pläne des Verbunds der tel nach Straßburg. Das Programm Verbund zugleich eine Publikation Gedenkstätten im KZ-Komplex wurde gemeinsam mit dem Europe vor, die zum achtzigsten Jahrestag Natzweiler Direct Informationszentrum Stuttg- der Pogromnacht des 9. November art und dem LpB-Fachbereich „Eur- 1938 vorliegen soll. Der VGKN hat Anja König als opa und Internationales“ angeboten. Koordinatorin eingestellt. Sie soll Landes- und bundesweite mehrsprachigen Angeboten an den Forschung zur Zwangsarisierung Vernetzung jeweiligen Orten voran helfen, ei- nen gemeinsamen Onlineauftritt Vernetzung bereichert – dies zeigt Das Netzwerk der Gedenkstätten im erarbeiten sowie Bildungsangebote seit seiner Gründung im Jahr 2010 Land wird dichter. In den vergan- für Lehrkräfte entwickeln. Ange- der Gedenkstättenverbund Gäu genen Jahren sind neue Mitglieder strebt wird zudem eine Häftlings- Neckar Alb e.V. (GNA). Seit 2017 zur Landesarbeitsgemeinschaft der datenbank. Einige Projekte sind be- wird der südwürttembergische Ver- Gedenkstätten und Gedenkstätten- reits gestartet, so etwa die Koope- bund auch institutionell vom Land initiativen in Baden-Württemberg ration mit französischen und deut- gefördert. Den verlässlichen Gestal- (LAGG) hinzugestoßen. Der Zu-
Exkursion: Lieu d´Europe Straßburg
35 4. ARBEITSFELDER
sammenschluss umfasst mehr als siebzig Vereine und Initiativen. Da- runter ist auch der Lernort Zivilcou- rage & Widerstand Kislau (LZW), der nun neben der Gedenkstätte Grafeneck und dem Dokumenta- tionszentrum Oberer Kuhberg KZ Gedenkstätte Ulm (DZOK) in die institutionelle Förderung aufgenom- men worden ist. Das LZW befasst sich mit dem frühen KZ Kislau in Baden und dem regionalen Wider- stand. LZW und DZOK schlagen Brücken zur Vernetzung auch jen- seits der Landesgrenzen.
Fachtagung „Gedenkstätten an Justizvollzugsanstalt Kislau, Ort des frühen KZ Kislau in Baden. Foto Jörg Winter-LZW Orten früher Konzentrationslager“ fer ebenso wie an Erinnerungsstät- Gemeinsam mit der Bundeszentrale Gesellschaft daraus gelernt…“ am ten der Demokratiegeschichte, der für politische Bildung, der Stiftung 13./14. November 2017. Eine zwei- authentische Ort und das Vermächt- Topographie des Terrors in Berlin tägige Veranstaltung zu Erschei- nis der Zeitzeugen? Die Tagung und der LpB wird die Fachtagung nungsformen des Antiziganismus unter dem Titel „Gespaltene Erin- „Gedenkstätten an Orten früher wurde gemeinsam mit dem Verband nerung?“, zu der die LpB gemein- Konzentrationslager“ für den 24. bis Deutscher Sinti und Roma, Landes- sam mit der Stiftung Bundespräsi- 26. September 2018 in Bad Urach verband Baden-Württemberg durch- dent- eodor-Heuss-Haus und der geplant. Dabei sollen Forschungs- geführt. In Kooperation mit dem LAGG am 21./22. März 2018 nach ergebnisse zur Lagergeschichte, ak- Fachbereich „Social Media“ wurden Bad Urach einlud, ermöglichte einen tuelle Vermittlungskonzepte sowie ein LpB-Internetdossier und Filme produktiven Austausch. denkmalpegerische Herausforde- für die Sozialen Medien zum ema rungen diskutiert werden. Auch erstellt. hier protieren die Gedenkstätten Kooperationen innerhalb der LpB im Land von der Expertise des Lan- Jugend- und Vermittlungsarbeit desamts für Denkmalpege, das die Auch der Fachbereich „Gedenkstät- Stätten mit NS-Bezug in den Blick tenarbeit“ nutzt Gelegenheiten zur Wie bereits im Vorjahr arbeiten die genommen hat. Zusammenarbeit mit anderen Fach- Fachbereiche „Politische Tage“ und bereichen im eigenen Haus. Ge- „Gedenkstättenarbeit“ eng zusam- meinsam mit dem Herausgeber der men. Gemeinsam haben sie das pä- Tagung „Gespaltene Erinnerung?“ Schriftenreihe zur politischen Lan- dagogische Angebot erweitert, das deskunde Baden-Württembergs Mit seinen zahlreichen Erinnerungs- sich an Schulen in Südwürttemberg wurde an dem neuen LpB-Band stätten zur Demokratiegeschich- richtet. Neben einer niedrigschwel- „Mut bewiesen. Widerstandsbiogra- te ist Baden-Württemberg eine Art ligen Vorbereitung, die Jugendliche phien im Südwesten“ gearbeitet. Epizentrum „des Erinnerns an de- in ihrer Lebenswelt abholt, und dem mokratische Bewegungen und Per- Mit der Redaktion Bürger & Staat anschließenden Gedenkstättenbe- sönlichkeiten“ in Deutschland. Auf und der Stabstelle „Demokratie stär- such ist nun auch der Fachbereich welche Weise stehen diese Erinne- ken“ konnte die Reihe der Fachta- „Team meX“ mit einem aktuellen rungsstätten mit dem dichten Netz- gungen zu Facetten der gruppen- Workshop-Angebot dabei. werk der Gedenkstätten in Verbin- bezogenen Menschenfeindlichkeit Ferner konnte das Fortbildungsan- dung? Welche Rolle spielen hier wie fortgesetzt werden – unter dem Ti- gebot für Jugend- und Vermittlungs- dort, an Gedenkstätten für NS-Op- tel: „Nichts oder fast nichts hat die arbeit ausgeweitet werden. So wid-
36 GEDENKSTÄTTENARBEIT
mete sich die Fortbildung „Wie ge- berg) und seinem Team. Die Pu- Euro im Jahr angesetzt. Zum ande- stalte ich eine Führung für Jugend- blikation zeichnet die NS-Macht- ren wird das Budget für Fördermit- liche?“ am 18. März 2017 der Frage, übernahme im Spannungsfeld von tel für die mehr als siebzig ehren- wie das meist gebuchte Vermitt- Landes- und Reichspolitik nach. amtlichen Gedenkstätten im Land lungsformat an Gedenkstätten neue auf 451.800 Euro im Jahr 2018 2017 Impulse erhalten kann. Zugleich 11– MATERIALIEN (485.800 Euro 2019) angehoben. wurde die Zusammenarbeit mit dem Die Förderinstrumente sind weiter LAGG-Arbeitskreis für Jugend- und ausdi erenziert worden. Neben der Arbeitsheft Lese- und Vermittlungsarbeit vertieft. klassischen Projektförderung ermög- licht die Basisförderung eine verläss- Publikationen liche Festbetragsförderung für eh- renamtliche Gedenkstätten.
• Zum Jahresende 2017 konnte der Baden 1933 Leitfaden „Erinnern – Erfahren Die nationalsozialistische Machtübernahme im Spannungsfeld von Landes- und Reichspolitik Bildungsreisen
– Erlernen. Pädagogische Ansät- und Erinnerungskultur ze und Konzepte für Jugend- und Vermittlungsarbeit an Gedenk- Der Fachbereich „Gedenkstättenar- stätten“ verö entlicht werden. Er beit“ bietet auch Bildungsreisen an.
stellt grundsätzliche Erkenntnisse www.lpb-bw.de Die jährliche Exkursion nach Polen zur Jugend- und Vermittlungsar- an die Gedenkstätte Auschwitz stößt beit an Gedenkstätten vor, erläu- auf beachtliche Resonanz. Zum tert didaktische Methoden und klassischen Angebot zählte 2017 präsentiert erprobte Einzelbei- Steigende auch die Israelreise, die über ver- spiele aus der praktischen Arbeit Gedenkstättenförderung schiedene Stationen nach Jerusalem an baden-württembergischen Ge- führte. Wichtiges Ziel dort: die Ge- Alle genannten Aktivitäten führen denkstätte Yad Vashem. 2017 LEITFADEN Akteure aus Zivilgesellschaft, Poli- tik und Institutionen, aus Bildungs- einrichtungen und Wissenschaft in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammen. Ihr breites, pluralisti- sches und weithin vernetztes Enga- gement trägt dazu bei, dass sich Er- Erinnern – Erfahren – Erlernen innerungskultur immer wieder aufs Pädagogische Ansätze und Konzepte für Jugend- und Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten Neue gesellschaftlich verankert. Die deutlichen Aufstockungen der Ge- denkstättenförderung des Landes in den vergangenen Jahren haben die- sem Prozess eine beachtliche Dyna- mik verliehen. Der Doppelhaushalt 2018/2019 setzt denkstätten. diesen Ausbau mit weiteren Mitte- • Das Lese- und Arbeitsheft „Ba- lerhöhungen fort. Zum einen wird den 1933“ in der Reihe Materi- die institutionelle Förderung für alien wurde Ende 2017 vorgelegt. die Gedenkstätte Grafeneck, für das Es entstand in enger Zusammen- Dokumentationszentrum Oberer arbeit mit Professor Dr. Frank Kuhberg und für den Lernort Zivil- Engehausen (Universität Heidel- courage & Widerstand bei 140.000
37 4. ARBEITSFELDER
4.4 Servicestelle Friedensbildung
Qualifizierungswochenende im Haus auf der Alb vom 13. bis 15. Oktober 2017 „Die Jugend ist zur Friedensliebe zu erziehen!“ Nach Artikel 12 der Landesverfassung von Baden-Württemberg ist es eine Aufgabe von Erziehung und Unterricht „Die Jugend (…) zur Friedensliebe (…) zu erziehen“. Was heißt das und wie kann die- ses Erziehungsziel in den Schulen gelingen? Seit August 2015 unterstützt die Servicestelle Friedens- bildung Lehrkräfte darin, diesen Auftrag zu erfüllen und Friedensbildung in den Schulen zu stärken. Dazu wurden im Jahr 2017 Materialien publiziert, Veranstaltungen angeboten und Beratungsge- spräche geführt. Für 2018 sind ein Ausbau dieser Aktivitäten sowie die Entwicklung weiterer Lern- medien geplant, insbesondere zu dem Themenschwerpunkt „1918 – 2018. Verführung zu Krieg, Ge- walt und Hass oder Bildung für den Frieden?!“
Angebote für Lehrkräfte und Schüler zu sehen. Schulklassen aus drei Schulen und Re- gierungsbezirken verbrachten in dieser Zeit zwei Kernaufgabe der Servicestelle ist es, Lehrkräfte bei bis drei Tage vor Ort und beschäftigten sich im der Umsetzung von Friedensbildung im Unterricht Rahmen eines friedenspädagogischen Seminar- zu unterstützen. Im Jahr 2017 wurde je eine mehr- programms mit ziviler Koniktbearbeitung. Auch tägige Fortbildung an der Landesakademie für Lehrkräfte nutzten das Angebot zur Fortbildung. Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Aktiv unterstützt wurden die Veranstaltungen in Bad Wildbad und auf der Comburg in Schwä- durch freie Mitarbeitende der Servicestelle. bisch Hall durchgeführt. Hinzu kamen Angebote im Rahmen von Lehrkräftefortbildungen der Re- gierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe. Für „Team Friedensbildung“ Religionslehrkräfte war die Servicestelle zu Ver- Zur Durchführung von Veranstaltungen für Schü- anstaltungen von dem Pädagogisch eologischen lerinnen und Schüler und zur Unterstützung wei- Zentrum Stuttgart (ptz) und dem Religionspäda- terer Veranstaltungsformate bildet die Servicestel- gogischen Institut Karlsruhe (RPI) eingeladen. le junge Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Vom 2. bis 21. Mai 2017 war die Ausstellung nach dem Peer-Learning-Ansatz aus. Zur Quali- “Peace Counts – Die Erfolge der Friedensma- zierung der jungen Erwachsenen wurden im Früh- cher” im LpB-Tagungszentrum Haus auf der Alb jahr 2017 zwei eintägige Workshops angeboten zu
38 FRIEDENSBILDUNG
Methoden der Friedensbildung und Öffentlichkeitsarbeit zeit ist ihre Verstetigung für die Jah- zur Re exion der eigenen Haltung re 2018 und folgende nun gesichert. als politische Bildnerin und poli- Die Angebote der Servicestelle Frie- Die Zusammenarbeit der drei Trä- tischer Bildner (BETZAVTA). Im densbildung für Lehrkräfte, Schü- ger (LpB, Berghof Foundation und Herbst 2017 fand erstmalig ein LpB- lerinnen und Schüler sind über die Ministerium für Kultus, Jugend fachbereichsübergreifendes Quali- Internetseite www.friedensbildung- und Sport) mit den 17 Unterzeich- zierungswochenende im Haus auf bw.de zugänglich. Unter der Rubrik nern der „Gemeinsamen Erklärung der Alb statt. „Aktuelles“ lassen sich dort auch zur Stärkung der Friedensbildung in laufend ausgewählte Aktivitäten den baden-württembergischen Schu- Unterrichtsmedien len“ hat sich bewährt und soll und Lernsettings auch künftig (institutionali- Friedensbildung AKTUELL – 03/2017 – Neue Bildungspläne 2016 - Da steckt Frieden drin! siert in Steuerungsgruppe und Friedensbildung 03·2017 Beirat) weitergeführt werden. Im Laufe des Jahres 2017 Servicestelle AKTUELL Friedensbildung wurden neue Unterrichtsme- www.friedensbildung-bw.de Baden-Württemberg Die Servicestelle wird bun- dien konzipiert und Lernset- desweit bereits als „Baden- tings auf der Basis bestehen- Württemberger Modell“ Neue Bildungspläne 2016 - der Materialien weiterentwi- Da steckt Frieden drin ! wahrgenommen. Eine In- ckelt. Das Format „Friedens- Willkommen zur dritten Ausgabe von Friedensbildung AKTUELL! Mehrmals jährlich gibt Ihnen dieses Periodikum Hinwei- itiative der Evangelischen se und Anregungen zur Friedensbildung an Schulen. Dabei werden aktuelle Diskussionen aufgegriffen und mit bewährten bildung AKTUELL“ ist eine friedenspädagogischen Methoden kombiniert. Zusätzlich finden Sie auf Seite vier Informationen zu Angeboten der 2015 eingerichteten Servicestelle Friedensbildung. Landeskirche in Württem-
4-seitige Handreichung für „Der Bildungsplan 2016 ist angelegt auf vernetztes und Menschheit. Im Artikel 12 Abs. 1 der Landesverfassung berg strebt darüber hinaus nachhaltiges Lernen insbesondere in den Feldern Demo- von Baden-Württemberg heißt es, „Die Jugend ist […] zur kratieerziehung, Friedensbildung und kulturelle Bildung“ Friedensliebe […] zu erziehen“. Dem Lernort Schule kommt Lehrkräfte, die als Newslet- (Pant 2016)1. Weiter heißt es in der Einführung zu den dabei eine zentrale Rolle zu, denn Bildung ist ein Instrument gemeinsam mit der Service- Bildungsplänen der allgemein bildenden Schulen in Ba- zur Friedenswahrung (vgl. Jäger 2016)1. In den Leitperspek- den-Württemberg: „Dazu gehört die Sensibilisierung von tiven Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Bildung ter mehrmals jährlich digital Kindern und Jugendlichen für den Schutz der Menschen- für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) und Medi- stelle eine Europäische Ver- rechte und die Wahrung von Frieden und Sicherheit. Dabei enbildung (MB) findet sich dieser Auftrag in Begriffen und kann Friedensbildung nicht nur eine Frage der gedank- Inhalten für den Unterricht in allen Schularten als fächer- verschickt wird. Darin wer- lich-argumentativen Auseinandersetzung mit Unterrichts- übergreifende Querschnittsaufgabe konkretisiert.. netzung an. Hierzu fand im gegenständen sein, sondern hängt auch von der erlebten Wie lässt sich Friedensbildung im Unterricht umsetzen? Kultur der Konfliktlösung im schulischen Alltag ab“ (ebd.). den aktuelle friedens- und Krieg, Konflikt und Gewalt sind zentrale Themen der Der aktuelle Newsletter gibt darauf in zweifacher Weise März 2017 eine Sondierungs- Friedensbildung, immer verbunden mit dem multidimen- Antwort. Auf der folgenden Seite wird das friedensbildne- sionalen Nachdenken darüber, was Frieden bedeutet. Die rische Potential der Fächer Sport, Gemeinschaftskunde, sicherheitspolitische emen Servicestelle Friedensbildung unterstützt die Schulen des Physik, Geographie und Englisch exemplarisch für verschie- reise nach Brüssel statt, u. a. Landes darin, Friedensbildung im Unterricht umzusetzen. dene Klassenstufen und Schularten herausgearbeitet. Dies Dies geschieht u. a. durch Entwicklung und Bereitstellung geschieht durch die Verknüpfung der jeweils formulierten aufgegri en, didaktisch auf- dafür geeigneter Unterrichtsmedien und Lernsettings. prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen mit einer der mit einem Besuch in der Ver- drei Dimensionen von Friedensbildung. Darauf aufbauend Wo beginnt Friedensbildung? finden Sie auf Seite drei konkrete Unterrichtsvorschläge bereitet und mit Ansätzen Als Lehrer*innen sind Sie im Schulalltag häufig mit unter- zum Download. Diese reichen von der Diskussion von tretung des Landes Baden- schiedlichen Formen von (Un-)Frieden konfrontiert. Sei es Frieden durch Fußball im Fach Sport an der Grundschule bis in Bezug auf Gruppendynamiken im Klassenzimmer oder zur Auseinandersetzung mit Gewalt im zwischenmenschli- der zivilen Kon iktbearbei- bei der Umsetzung von Themen aus den Bildungsplänen. chen Miteinander im Fach Englisch. Die Beispiele verbinden Württemberg bei der Euro- Friedensbildung beginnt auf der individuellen Ebene. Sie ist Bildungsplaninhalte mit friedensbildnerischen Methoden eine Frage der persönlichen Haltung und Friedensfähigkeit und geben Ihnen praktisch-didaktische Anregungen, Frieden tung und neuesten Erkennt- und schlägt den Bogen zu Frieden als globales Thema der in Schule und Unterricht weiterzudenken. päischen Union.
nissen aus der Friedens- und Nächste Ausgabe ABO 1 Diese und weitere Quellen und Literaturhinweise finden Sie auf der Kon iktforschung verknüpft. Website der Servicestelle Friedensbildung unter „Was ist Friedens- Friedensbildung bildung?“. Darüber hinaus erhalten Sie dort vom Landesinstitut für AKTUELL Schulentwicklung Antwort auf die Frage „Gibt es eine Stärkung der Ausblicke und Planungen Jede Ausgabe beinhaltet Ma- Friedensbildung in den Bildungsplänen von 2016?“ Thema: Kriegs- u. Hasspropaganda terialien und Hinweise zur • In den Jahren 2018 und fol- fächer- und schulartübergrei- gende gilt es, die Angebote fenden Umsetzung im Un- Newsletter Friedensbildung AKTUELL der Servicestelle auszubauen, terricht. Im Jahr 2017 wur- zu vertiefen und zu fokus- den drei Ausgaben an über sieren und dies systematisch tausend Abonnentinnen und Abon- der Servicestelle verfolgen. Die Bil- entlang der neuen Bildungspläne nenten verschickt. dungsmesse „didacta“, die im Febru- für allgemeinbildende Schulen. Grundlage der Material- und Lern- ar 2017 in Stuttgart stattfand, wur- Hierzu ist eine Publikation zu den setting-Entwicklung sind die gel- de ebenfalls genutzt, um wichtige Untersuchungsergebnissen der Bil- tenden Bildungspläne aller Schular- Zielgruppen zu tre en, zu beraten dungsplananalyse gemeinsam mit ten und -fächer. Dazu wurden 2017 und Materialien anzubieten. der Universität Tübingen und der in einem ersten Schritt gemeinsam Berghof Foundation geplant. mit Studierenden der Universität • Konkrete Workshop- und Bil- Verstetigung der Arbeit Tübingen die Bildungspläne für all- dungsangebote für Schülerinnen gemeinbildende Gymnasien anhand Die Servicestelle wurde im August und Schüler werden weiterhin von sieben Fächern systematisch auf 2015 bei der LpB eingerichtet. Nach angeboten. Ein besonderer the- ihr friedensbildnerisches Potential zweimaliger befristeter Vertragslauf- matischer Schwerpunkt für 2018 hin analysiert.
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wird dabei sein: „1918 – 2018. • Bestehende Kontakte zu Schulen ema „Europäische Kriege als Verführung zu Krieg, Gewalt und sollen in den kommenden Jahren Analysefolie gegenwärtiger und Hass oder Bildung für den Frie- vertieft werden, indem diese als zukünftiger gewalttätiger Ausei- den?!“ „Modellschulen“ gezielt mit Ange- nandersetzungen und erfolgsver- • Um Angebote für Schulen auch in boten auf allen Ebenen des schu- sprechender Friedensstrategien?“ der Fläche Baden-Württembergs lischen Lebens prozessbezogen be- und (2) Im September 2018 eine machen zu können, bedarf es eines gleitet werden. Tagung zum ema „BNE, Glo- festen Stammes an freien Mitar- • Für April und November 2018 bales Lernen und Friedensbil- beitenden. Hierzu ist im Frühjahr sind weitere Lehrkräftefortbil- dung“. 2018 ein Qualizierungswochen- dungen an den Staatlichen Akade- • In Kooperation und am Standort ende zu „Methoden der Friedens- mien Comburg sowie im Juli 2018 der Evangelischen Akademie Bad bildung“ im Haus auf der Alb ge- in Bad Wildbad geplant. Im eige- Boll ist die Servicestelle an einer plant, sowie ein weiteres fachbe- nen Tagungszentrum Haus auf der Tagung der Reihe „Gewaltpräven- reichsübergreifendes Wochenende Alb werden zwei Fachtagungen tion“ unter dem Titel „Zusammen- zu „Methoden der politischen Bil- stattnden: (1) im November in wachsen in einer pluralen Gesell- dung“ im Herbst 2018. Kooperation mit dem Fachbereich schaft. Impulse – Konzepte – Ver- „Europa und Internationales“ zum netzung“ im Juni 2018 beteiligt.
Arbeiten mit der Ausstellung „Peace Counts“ im Haus auf der Alb im Mai 2017
40 SO ERREICHEN SIE UNS TELEFONISCH
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Tagungszentrum Haus auf der Alb Lautenschagerstraße 20, 70173 Stuttgart Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach Fax 0711/164099-77, Service -66 Fax 07125/152-100 LpB-Shop: Mo. bis Do.: 9.00 bis 12.00 + 13.00 bis 15.30 Uhr, LpB-Shop: Mo bis Fr 8–12 Uhr, 13–16.30 Uhr Fr.: 9.00 bis 12.00 Uhr www.hausaufderalb.de [email protected] / www.lpb-bw.de
Telefon Stuttgart ...... 0711/16 40 99-0 Telefon Bad Urach ...... 07125/152-0
Direktor: Lothar Frick ...... -60 Abteilung Haus auf der Alb Büro des Direktors: Sabina Wilhelm ...... -62 Abteilungsleiter/Gesellschaft und Politik/ Stellvertretender Direktor: Karl-Ulrich Templ ……………...... -40 Schriften zur politischen Landeskunde Stabsstelle Kommunikation und Marketing Baden-Württembergs Leiter: Werner Fichter ………………………………….…...... -63 Prof. Dr. Reinhold Weber ...... -146 Daniel Henrich ……………….……………..……..… ...... -64 Schule und Bildung/Integration und Migration: Robert Feil, ...... -139 Stabsstelle „Demokratie stärken“ Monika Selmeci ...... -140 Leitung: Felix Steinbrenner...... -81 Europa – Einheit und Vielfalt / Internationale Politik: Team meX: Daniel Can ...... -82 Thomas Schinkel ...... -147 Yagmur Koreli ...... -86 Servicestelle Friedensbildung: Projekt „Läuft bei Dir!“: Stefanie Beck ...... -740 Claudia Möller ...... -135 Stefanie Hofer ...... -741 Matthias Kathan ...... -742
Stabsstelle Projekt Erstwählerkampagne "Wählen ab 16" zur Kommunalwahl 2019 Thomas Franke ...... -83 Vatan Ukaj ...... -717
Abteilung Zentraler Service Abteilungsleiter: Kai-Uwe Hecht.……………………..……...... -10 Organisation/Innerer Dienst: Tamara Mürter ...... -11 Haushalt: Gudrun Gebauer…………...... -12 Personal: Sabina Gogel ...... -17 Information und Kommunikation: Wolfgang Herterich ...... -14 Klaudia Saupe……………………… ...... -49 Siegfried Kloske, Haus auf der Alb...... 07125/152-137 Tagungszentrum Haus auf der Alb Leitung: Nina Deiß/Julia Telegin ...... 07125/152-109
Abteilung Demokratisches Engagement Abteilungsleiterin/Gedenkstättenarbeit: Sibylle Thelen ..... -30 Andreas Schulz ...... -726 Politische Landeskunde: Dr. Iris Häuser…………………...... -20 Jugend und Politik: Angelika Barth ...... -22
Christiane Franz ...... -23 Johannes Ulbrich ...... -702 Schülerwettbewerb des Landtags: Regionale Arbeit Monika Greiner, Stefanie Thiele ...... -25, -26 Politische Tage für Schülerinnen und Schüler, Frauen und Politik: Beate Dörr, Sabine Keitel ...... -29, -32 Veranstaltungen für den Schulbereich, LpB-Shops Freiwilliges Ökologisches Jahr: Steffen Vogel ………...... -35 Max Kemmner ...... -36 Regierungsbezirk Stuttgart Stefan Paller, Lea Oldenburg ...... -37, -34 Thomas Franke ...... -83 Lautenschlagerstraße 20, 70173 Stuttgart
Abteilung Medien und Methoden Außenstelle Freiburg Abteilungsleiter/Digitale Medien: Karl-Ulrich Templ ………. -40 Bertoldstraße 55, 79098 Freiburg, Politik & Unterricht: Robby Geyer ...... -42 Telefon 0761/20773-0, Fax -99 Deutschland & Europa: Jürgen Kalb ...... -43 Leiter: Prof. Dr. Michael Wehner ...... -77 Der Bürger & Staat/Didaktische Reihe: Prof. Siegfried Frech .... -44 Thomas Waldvogel ...... -33 Unterrichtsmedien: Michael Lebisch ...... -47 LpB-Shop: Di und Do 9–17 Uhr Internetredaktion: Wolfgang Herterich ...... 14 Klaudia Saupe, Rebecca Beiter ...... -49, -48 Außenstelle Heidelberg Social Media: Bianca Braun ...... -53 Plöck 22, 69117 Heidelberg, Kata Kottra ...... - 52 Telefon 06221.6078-0, Fax -22 E-Learning: Sabine Keitel…...... -32 Leiter: Robby Geyer ...... -13 Politische Bildung Online: Jeanette Reusch-Mlynárik, Stefan Artmann ...... -14 Haus auf der Alb ...... 07125/152-136 LpB-Shop: Di 9–15 Uhr, Mi und Do 13–17 Uhr
41 5. THEMEN
5.1 Baden-Württemberg
Rathaus Waiblingen
Politik und politische Kultur des Landes verstehen Das Konzept für die politische Landeskunde der Landeszentrale fragt, was die Bürgerinnen und Bür- ger von der Geschichte ihres Landes wissen müssen, um seine aktuelle Stellung, seine Politik und politische Kultur zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit seit der napoleonischen Neuord- nung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals wurden die Grundlagen dafür gelegt, was uns heute prägt: Verwaltung, Parteien, Landesidentität, generell die Prozesse und Merkmale von Demokrati- sierung und Modernisierung.
Heimat Baden-Württemberg 1 denden Gesellschaft hat und welche gemeinsamen Grundwerte wir brauchen, um ein friedliches und Am 25. April 2017, dem 65. Geburtstag von Ba- respektvolles Miteinander zu garantieren. den-Württemberg, diskutierten Landtagspräsi- dentin Muhterem Aras und der Tübinger Kultur- wissenschaftler Prof. Dr. Hermann Bausinger vor Heimat Baden-Württemberg 2 250 Gästen in der Stadtbibliothek Stuttgart über Im Rahmen der Sonderausstellung „Heimat neu die Integrationsgeschichte Baden-Württembergs. denken“ im „Museum im Adler“ in Benningen Dabei ging es um die Tatsache, dass der Südwe- am Neckar hat die LpB drei Veranstaltungsabende sten seit dem Zweiten Weltkrieg für Millionen von durchgeführt. Dabei ging es um die deutschen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945, generell ihre Heimat verlassen mussten, zur neuen Heimat um die Migrationsgeschichte des Landes und zum geworden ist. Die Zugewanderten haben das Land Abschluss der Ausstellung am 21. September 2017 in vielfacher Hinsicht positiv geprägt. Es ging vor 250 Gästen um die Frage „Wie viele Heimaten auch um die Frage, welche Bedeutung der Begri brauchen wir?“ in einer globalisierten sowie immer „Heimat“ heute in einer immer heterogener wer- mobiler und vielfältiger werdenden Gesellschaft.
42 BADEN-WÜRTTEMBERG
Noch bevor im Herbst 2017 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die öffentliche Debatte um den Begriff „Heimat“ angestoßen hat, unterhielten sich am 25. April 2017 Landtagspräsidentin Muhterem Aras und der Doyen der Kulturwissenschaft, der Tübinger Prof. Dr. Hermann Bausinger, mit der Moderatorin Anna Koktsidou (SWR) und dem Moderator Prof. Dr. Reinhold Weber (LpB) über die Bedeutung und die Aktualität des Begriffs.
Landesgeschichtliche Exkursionen
Das Ende des Ersten Weltkrieges Jüdisches Leben am Hochrhein Ein jüdischer Schwabe 1918 erfindet Hollywood Über achthundert Jahre jüdisches Eine Exkursion auf den Spuren des Leben haben am Hochrhein und in Anlässlich seines 150. Geburtstages Jahres 1918 mit dem Ende des Er- der westlichen Bodenseeregion sicht- widmete das Haus der Geschich- sten Weltkrieges und den nachfol- bare Spuren hinterlassen. Die Ex- te Baden-Württemberg 2017 dem genden revolutionären Ereignissen kursion sucht geschichtsträchtige Filmproduzenten Carl Laemmle eine führt 2018 in die Bodenseeregi- Orte auf, erinnert an das Landju- Sonderausstellung und würdigte on und nach Oberschwaben. Bei- dentum am Hochrhein ebenso wie dessen beeindruckende Karriere vom spielhaft erzählen die Orte Fried- an die gefahrvolle Flucht in der Zeit Laufburschen zum Filmmagnaten. richshafen, Ravensburg, Salem und des Nationalsozialismus. Im Mit- Eine Exkursion in Laemmles Ge- Konstanz von der desolaten Situati- telpunkt der Exkursion stehen die burtsstadt Laupheim (Landkreis Bi- on am Ende des Ersten Weltkriegs, jüdischen Gemeinden entlang des berach) vervollständigte das Lebens- vom politischen Umbruch und von Hochrheins diesseits und jenseits bild eines großen Förderers seiner Reformprojekten. Deutlich wird der Grenze zur Schweiz (z. B. Gai- Heimatstadt, der vielen deutschen eine zerrissene Zeit zwischen Um- lingen). Juden die Auswanderung ermöglich- sturz und Restauration – voller Wi- te und sie vor der Verfolgung durch dersprüche zwischen dem Wunsch die Nationalsozialisten rettete. nach politischem Aufbruch und der Sehnsucht nach der alten Ordnung.
43 5. THEMEN
Carl-Laemmle-Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Bild: HDGBW
Heuss, Reuchlin und Melanchthon Zwei Europäer auf Reisen nur wenige Europäer die Zeit und das Geld hatten, um ausgiebig zu Als Publizist und Politiker trug e- Der erste Bundespräsident eodor reisen, waren Heuss und Le Corbu- odor Heuss wesentlich dazu bei, dass Heuss und der Architekt Le Cor- sier bereits „reisefähig“. Gegen Ho- der deutsche Südwesten das Erbe der busier stehen im Mittelpunkt einer norar schickten sie von unterwegs Dichter und Denker bewahren und Tagesexkursion in der Landeshaupt- Reiseberichte an Zeitschriften. Um schärfen konnte. Nachdem 2017 der stadt Stuttgart. Zu einer Zeit, als sich den beiden zu nähern, bietet Weg durch das „Land der Poeten“ zwischen Neckar und Kocher und durch eine Kulturlandschaft mit be- wegter politischer Geschichte und literarischer Tradition geführt hat- te, erönen sich 2018 bei der Tour zwischen Baden und Württemberg humanistische und literarische Tra- ditionslinien. Ausgehend von Pforz- heim, wo mit Johannes Reuchlin ein Humanist von europäischer Bedeu- tung und Wegbereiter einer Zivilge- sellschaft zu entdecken ist, führt der Weg ins Kloster Maulbronn, einem Ort der Bildung und des Schreibens. Nur wenige Kilometer weiter wur- de in Bretten Reuchlins Großnee Phillip Schwarzerdt (Melanchthon) geboren: Universalgelehrter, heraus- ragende Persönlichkeit der kirch- lichen Reformationsbewegung und Mitstreiter Martin Luthers. Le-Corbusier-Haus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung.
44 BADEN-WÜRTTEMBERG
sich ein Besuch des eodor-Heuss- Hauses auf dem Killesberg und eine Besichtigung des Museums im Haus Le Corbusier in der Weißenhofsied- lung an.
Geschichte der Alltagskultur
Ein Tagesseminar ndet 2018 im Museum der Alltagskultur im ehe- maligen Jagdschloss Waldenbuch statt. Die Sammlung kultureller und technischer Errungenschaften im Schloss der Herzöge von Württ- emberg belegt anschaulich die Ge- schichte des Alltags über zwei Jahr- hunderte hinweg. Zum Seminar ge- hört auch die Erkundung des Schön- buchs, dem ersten Naturpark in Baden-Württemberg. Museum der Alltagskultur, Bild: Jimm1985, Wikimedia Commons
Stadtexkursionen: Esslingen und Waiblingen
2017 führte eine Stadtexkursion ihre „Mitte“ und ihre Identität neu • In Hohenlohe galt der Blick der nach Esslingen. Unter dem Motto deniert und bereitet sich auf Zu- Geschichte der Hexenverfolgung. „Biedermeier – Revolution 1848 – kunftsprojekte wie die Gartenschau • Im Hegau und im Bodenseeraum Gründerjahre“ wurde die Entwick- im Remstal 2019 und die Internati- lag der Fokus auf den historischen lung einer selbstbewussten Bürger-, onale Bauausstellung StadtRegion Zusammenhängen von Reformati- Arbeiter- und Industriestadt im 19. Stuttgart (IBA) 2027 vor. on und dem Aufstand der Bauern. Jahrhundert in den Blick genom- Diese revoltierten 1524 im Hegau men. 500 Jahre Reformation gegen Unterdrückung und Adels- 2018 steht Waiblingen auf dem Pro- herrschaft und stritten für die gramm – unter dem Motto „Histo- Ein thematischer Schwerpunkt der neue Religion. rische Stadt im Spannungsfeld zur landesgeschichtlichen Exkursionen Moderne“. Mit ihren über 50.000 im Jahr 2017 war das Jubiläum „500 Einwohnern bietet die Stadt die Jahre Reformation“: Möglichkeit, Stadtgeschichte und • Im unteren Neckartal waren die Stadtplanung in all ihren Facet- unterschiedlichen Verläufe der Re- ten kennenzulernen und zu erleben formationszeit anschaulich nach- – von der politischen über die So- zuvollziehen; vor allem in Wimp- zial- und Wirtschaftsgeschichte bis fen, wo die Reformation eine gün- hin zur Kultur- und Baugeschichte. stige Aufnahme fand, ließ sich die Im Zuge der mehrfach ausgezeich- Reformationsgeschichte gut er- neten Stadtsanierung hat die Stadt kunden.
45 45 5. THEMEN
5.2 Integration
Willkommensklassen in Berlin. Foto: picture alliance / ZB, Britta Pedersen
Herausforderung Integration Die Integration geflüchteter Menschen ist eine Aufgabe, an der sich auch die politische Bildung be- teiligen muss, denn unter Experten ist unstrittig, dass Sprachkenntnisse alleine nicht reichen, um für ein gedeihliches Miteinander und eine positive Integration fremder Menschen zu sorgen. Wirk- licher Zusammenhalt entsteht erst auf der Basis gemeinsamer Werte und einem konstruktiven Um- gang mit der Vielfalt. Wer Integration in diesem Sinne versteht, investiert in die Zukunft.
Demokratiebildung als Schulfach lernen – Unterrichtsmaterialien für Demokratie- bildung in Vorbereitungsklassen“ ein einschlägiges Als erstes Bundesland hat Baden-Württemberg Lehrwerk. Demokratiebildung als ordentliches Schulfach in Vorbereitungsklassen für ge üchtete Kinder und ert eil un i ll r g Jugendliche eingeführt. Im Auftrag des Kultusmi- nisteriums entwickelte die LpB für das neue Un- terrichtsfach gemeinsam mit einer Gruppe von Ex- pertinnen und Experten ein entsprechendes Curri- culum. Es ist seit dem Schuljahr 2017/18 in Kraft und beinhaltet sechs Bausteine, die die jungen Menschen an Grundrechte und Demokratie, Tole- ranz und Beteiligung heranführen.
Unterrichtsmaterialien „miteinander lernen“
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Curriculums benötigen die Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien, itein n er lernen