al 2016 rt ein Projekt des BBZ „lebensart“ e.V. Qua I.

I. Quartalsblatt für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt I.  Editorial homo sum Heft 3_16 Aktuelles 

2 Editorial Der Christopher Street Day steht vor Tür und das Motto des diesjährigen CSD in 3 Aktuelles , „MENSCHEN FORMEN RÄUME“ soll nicht nur ein Platzhalter sein! Es 6 EXTRABLATT gibt leider viele Gründe, den CSD wieder Hirschfeld-Tage 2016 mehr in seiner Funktion als Gedenk- und Demonstrationstag zu nutzen, präsent zu 16 CSD in Halle 2016 sein und sichtbar Position zu vertreten. und CSD-Woche Angesichts der politischen Entwicklungen und letzten Ereignisse, mehr denn je Farbanschlag auf BBZ „lebensart“ e. V. 20 Jugendarbeit – sowohl vor der Haustür, als auch über Neues aus der Schmiede dem Tellerrand. Lasst uns gemeinsam und Breite solidarische Anteilnahme und Unterstützung solidarisch sein und diesen Raum für uns 21 Bildungsarbeit nicht ungenutzt lassen! In der Nacht zum 5. Juli 2016 wurde Selbstverständlich werden wir unse- Schule ohne Rassismus das BBZ „lebensart“ e.V., Fachzentrum re Arbeit gegen Diskriminierung auf- - Schule mit Courage „L(i)ebe die Vielfalt“ lautet der Leitspruch für geschlechtlich-sexuelle Identität, grund der Geschlechtsidentität und der Hirschfeld-Tage 2016. Bereits das durch einen Farbanschlag angegriffen sexuellen Orientierung und für die 25 Beratung dritte Mal finden die Hirschfeld-Tage und Fenster, Fassade sowie die Ein- Akzeptanz verschiedener Lebenswei- Ein Herzenswunsch in Deutschland statt. In unserem Extra- gangstür mit schwarzer, klebriger Far- sen im Bündnis mit anderen kontinu- blatt dieser Ausgabe gehen wir Magnus be besudelt. Es ist der massivste Angriff ierlich fortsetzen. 27 Frauenkultur Hirschfeld und der Bundesstiftung auf auf das Zentrum für Lesben, Schwule, rd Meeting of Queer Lesbians den Grund und freuen uns auf fruchtbare Bisexuelle, trans- und intergeschlecht- Der Vorstand und das Team des BBZ Kooperationen und ein abwechslungs- liche Menschen (LSBTI) sowie deren „lebensart“ e. V. bedanken sich für 28 Queer - Guide reiches Programm im November. An- und Zugehörige seit Vereinsgrün- die vielen aufmunternden Worte, die dung im Jahr 1990. Wir verurteilen solidarische Anteilnahme und Ange- 31 Impressum Ahoi, die Redaktion. den Angriff auf das Schärfste! bote zur Unterstützung.  Aktuelles Aktuelles 

Die Befragung belegt eine stärkere „Wir sehen die aktuellen Ergebnisse Bereitschaft, sich zu anti-plurali- der Universität Leipzig und auch die stischen und autoritär-völkischen Ge- Geschehnisse in Orlando mit großer sellschaftsvorstellungen zu bekennen, Sorge. Es ist sehr traurig, dass viele deren Ursachen wohl komplex sind: Menschen Vielfalt nicht als Bereiche- ungerechte ökonomische Teilhabe, das rung, sondern als eine Bedrohung auf- Gefühl politisch ausgeschlossen zu fassen. Das Fachzentrum will und wird sein und Verunsicherungen durch die mit seiner Arbeit auch weiterhin dazu Quelle: pixabay Quelle: Globalisierung in Bezug auf die soziale beitragen, dass nicht nur die Stadt Zugehörigkeit. Halle und Sachsen-Anhalt, sondern Zunahme von Homosexuellenfeindlichkeit ganz Deutschland ein Ort der Vielfalt in Deutschland „Die Ablehnung von Muslimen, Sinti sein kann. Bildung und Aufklärung sind und Roma, Asylsuchenden und Ho- wichtige Säulen einer Kultur des Frie- Studie der Universität Leipzig „Die enthemmte Mitte“ veröffentlicht mosexuellen hat noch einmal deutlich dens und der Vielfalt. zugenommen“, konstatiert Brähler. 40 In der am 15. Juni 2016 veröffentli- „Die politische Einstellung der deut- Prozent der Befragten finden es „ekel- Mit unseren Angeboten für Schulen chten Studie „Die enthemmte Mitte. schen Bevölkerung ist polarisiert. haft“, wenn sich gleichgeschlechtliche und andere Einrichtungen können wir Autoritäre und rechtsextreme Ein- Während eine deutliche Mehrheit der Paare in der Öffentlichkeit küssen. gemeinsam etwas für mehr Akzeptanz stellung in Deutschland“ zeigt sich, Gesellschaft rechtsextremes Denken Der These, dass Homosexualität un- und Weltoffenheit tun.“ dass Islamfeindlichkeit, Sexismus und und auch Gewalt zum Teil strikt ab- moralisch sei, stimmten ein Viertel der die Abwertung von Homosexuellen in lehnt und Vertrauen in demokratische Befragten zu. 36 Prozent finden zudem, Ants den letzten beiden Jahren zugenom- Institutionen hat, sind Menschen mit dass gleichgeschlechtlichen Paaren men haben. Die Universität Leipzig rechtsextremer Einstellung immer weiterhin das Ehe-Recht vorenthalten untersucht seit 2002 politische Ein- mehr bereit, zur Durchsetzung ihrer werden soll. Bei all diesen Fragen gibt stellungen in Deutschland. Für die Interessen Gewalt anzuwenden“, be- es einen deutlichen Anstieg zu den diesjährige Erhebung wurden im Früh- tonten PD Dr. Oliver Decker und Prof. vorherigen Erhebungen. jahr 2016 insgesamt 2.420 repräsenta- Dr. Elmar Brähler vom Kompetenz- tiv ausgewählte Personen befragt. Die zentrum für Rechtsextremismus- und Das Fachzentrum für geschlechtlich- Studie 2016 entstand in Kooperation Demokratieforschung der Universität sexuelle Identität des mit der Heinrich-Böll-, Rosa-Luxem- Leipzig bei der Vorstellung der Studie. BBZ „lebensart“ e. V. erklärt hierzu: burg- und der Otto Brenner Stiftung.  

„L(i)ebe die Vielfalt“ – Hirschfeld-Tage 2016

Bereits zum dritten Mal finden in veranstaltenden Bundesländern um Deutschland die Hirschfeld-Tage statt. historischen und aktuellen Fragestel- Das Motto „L(i)ebe die Vielfalt“ soll lungen nachzugehen und Diskurse zu dabei nicht nur Leitspruch sein, son- initiieren, die zu Sichtbarkeit und Ak- dern vor allem in Tagen wie diesen zeptanz von LSBTIQ aus unterschied- eine Aufforderung an alle – ein Appell lichen ökonomischen, politischen, an die Menschlichkeit. sozialen und kulturellen Kontexten In diesem Jahr wird von Mitte Okto- beitragen sollen. Außerdem stehen die ber bis Mitte Dezember 2016 in Sach- Stärkung des Selbstbewusstseins und sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen geschlechtlicher Selbstbestimmung mit einem vielseitigen Veranstaltung- sowie das Zusammenwirken identi- EXTRABLATT sangebot an den Sexualreformer und tätsgenerierender Kategorien [Ge- „L(i)ebe die Vielfalt“ – Hirschfeld-Tage 2016 Mitbegründer der ersten deutschen schlechtsidentität, sexuelle Orientie- Homosexuellenbewegung Dr. Magnus rung, soziale, ethnische und religiöse Hirschfeld erinnert. Die Hirschfeld- Zugehörigkeit, Alter, Beeinträchtigung] Tage greifen zeitgeschichtliche und im Vordergrund. Die Mitveranstal- aktuelle Themen rund um die Lebens- tenden sind der LSVD Thüringen, Viel- welten von lesbischen, schwulen, bise- falt Leben – QueerWeg Verein für xuellen, trans*- und intergeschlecht- Thüringen e.V. sowie die Aids-Hilfe lichen sowie queeren Menschen & Ostthüringen e.V. in Thü- (LSBTIQ) auf und sollen sie unter ringen, der LSVD Sachsen-Anhalt, das anderem der breiten Öffentlichkeit BBZ „lebensart“ e.V. und Dornrosa näher bringen. e.V. in Sachsen-Anhalt sowie Gerede „Der Veranstalter, die Bundesstiftung – homo, bi und trans e.V., RosaLinde Magnus Hirschfeld [BMH] kooperiert Leipzig e.V. und Different People e.V. mit lokalen Akteur_innen aus den in Sachsen“ (BMH, 2016). »  „L(i)ebe die Vielfalt“ - Hirschfeldtage 2016 EXTRABLATT 

Schirmherr_innen sind in diesem Jahr heutigen Tag bereits feststehenden Ko- Sexuelle Vielfalt fördern – Bundesstiftung Bodo Ramelow – Ministerpräsident operationspartner des BBZ „lebens- Magnus Hirschfeld des Freistaats Thüringen – sowie Petra art“ e. V. sind das Ministerium für Ju- Köpping – Staatsministerin für Gleich- stiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt, stellung und Integration beim Säch- der LandesSportBund Sachsen-Anhalt sischen Staatsministerium für Soziales e. V., die Gleichstellungsbeauftragte der Am 27. Oktober 2011 von der Bundesrepublik Deutschland errichtet, hat es und Verbraucherschutz – und die Mi- Stadt Halle, die Stadtbibliothek Halle, sich die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld zur Aufgabe gemacht, Bildungs- und nisterin für Justiz und Gleichstellung das Gesundheitsamt Saalekreis, die Forschungsprojekte zu fördern, gesellschaftlicher Diskriminierung von Lesben, des Landes Sachsen-Anhalt Anne-Ma- Hochschule Merseburg, die AIDS-Hil- Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie rie Keding. fe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e. V., die queeren Personen (LSBTTIQ) entgegenzuwirken sowie an das Leben und Wir- Für Halle/Saale ist das BBZ „lebens- Rosa-Luxemburg-Stiftung Halle/Sach- ken von Magnus Hirschfeld (1868-1935) zu erinnern. Der Sitz der Geschäftsstel- art“ e. V., neben dem Dornrosa e. V., sen-Anhalt, der Welcome Treff Halle le befindet sich in Berlin, vielfach als Hauptstadt der Homosexualität und eine einer der Hauptveranstaltungspartner sowie das Jugendzentrum „Mampfe“ der tolerantesten und offensten Städte der Welt gefeiert, sicher nicht zuletzt der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. in Merseburg. Sie alle werden mit ih- wegen des hier benannten Namensgebers der Stiftung, der bereits 1897 die er- Nach der Auftaktveranstaltung am rem Beitrag helfen, Wissen zu verbrei- ste schwul-lesbische Menschenrechtsorganisation überhaupt, das Wissenschaft- 5. November in , wird es in Halle ten und Akzeptanz zu schaffen. lich-Humanitäre Komitee, gründete. und dem Saalekreis ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm, über Für jeden Geschmack wird etwas Den Mittelpunkt der Arbeit bilden drei Säulen: Forschung, Bildung und Erinne- den ganzen November verteilt, geben. dabei sein, man darf gespannt sein. rung – von der Forschung im LSBTI-Bereich im 20. Jahrhundert über den Abbau Bereits jetzt stehen wichtige Koope- Wir freuen uns schon jetzt auf die von Homo- und Transphobie in der Gesellschaft bis hin zur Erinnerung an die rationspartner und Veranstaltungen Hirschfeld-Tage 2016! Zum CSD auf Verfolgung Homosexueller im Dritten Reich. fest, so wird das medienpädagogische dem Marktplatz werden wir das ge- Geschichtsprojekt „Engagement- samte Programm der Veranstaltungs- Im ersten Bereich werden gezielt Projekte zur Erforschung geschlechtlicher und Schmiede“ mit einer Lesung die Ver- reihe vorstellen. sexueller Diversität gefördert, wobei beispielsweise die Netzwerkarbeit oder anstaltungsreihe am 7. November für die Unterstützung von Publikationen im Fokus stehen. Hauptschwerpunkte sind das BBZ „lebensart“ e. V. in den Fran- MITVERANSTALTER: hier die Geschichtsforschung, Diversität sowie Intersektionalität, aber auch der ckeschen Stiftungen eröffnen. Es fol- Aufbau einer Forschungsdatenbank mit Universitäten und Archiven sowie ein gen spannende Vorträge, Workshops, eigenes Stipendienprogramm als langfristige Ziele. Ausstellungen und Fortbildungen mit hochkarätigen Partnern, die uns bei Der zweite Eckpfeiler Bildung fördert im Kern Projekte und Maßnahmen, die der Umsetzung unterstützen. Die zum sich mit der LSBTTIQ-lebensweltorientierten Bildungsarbeit befassen, das heißt, » 10 EXTRABLATT „L(i)ebe die Vielfalt“ - Hirschfeldtage 2016 „L(i)ebe die Vielfalt“ - Hirschfeldtage 2016 EXTRABLATT 11

das beispielsweise Schulaufklärungsprojekte, die Thematisierung sexueller Viel- „Per scientiam ad justitiam“ falt in Jugend- und Erwachsenenbildung, also Projekte zur Schaffung von Akzep- („Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit“) tanz und dem Abbau von Homo- und Transphobie in Schule und Arbeitswelt, hier unterstützt werden.

Die Förderung und Initiierung von Veranstaltungen an Gedenk- und Aktions- Das Motto Magnus Hirschfelds beschreibt so einfach wie einprägsam das Leben tagen (z. B. IDAHO, Hirschfeld-Tage, Workshops, Kongresse) stehen im Mittel- und Wirken des Pioniers der homosexuellen Bürgerrechtsbewegung in Deutsch- punkt der letzten Säule - Erinnerung. Ein zentrales Projekt bildet hier der Aufbau land. Der jüdischen Arzt, 1868 in Kolberg geboren und 1935 im Exil in Nizza des Archiv[s] der anderen Erinnerungen, das als Videoarchiv zur Erinnerung an verstorben, legte mit seinen Untersuchungen nicht nur einen der Grundsteine Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* fungieren soll. in der Sexualforschung, sondern kämpfte auch für die Entkriminalisierung der Homosexualität. Die Abschaffung des Paragrafen 175 StGB, der sexuelle Hand- Die Arbeit der Stiftung wird mithilfe der Erträge des, allerdings vergleichsweise lungen unter Männern unter Strafe stellte, war eines der Hauptziele des Wis- geringen, Stiftungsvermögens sowie anderen Zuwendungen finanziert. Um wei- senschaftlich-Humanitären Komitees (WhK), welches er, gemeinsam mit dem terhin aktiv und sinnbringend an den hochgesteckten Zielen arbeiten zu können, Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg sowie dem Schriftsteller Franz ist die Stiftung stets auf Spenden angewiesen. Joseph von Bülow 1897 in Berlin gründete.

Informationen zu geförderten und eigenen Projekten stellt die Stiftung laufend „Ich […] darf wohl sagen, dass, wenn den Homosexuellen in Berlin jetzt ein so einzig- auf ihrer Homepage (http://mh-stiftung.de/), in sozialen Netzwerken (Facebook, artiges Restaurationsleben vergönnt ist, dies vor allem unserer aufklärenden Bewegung Twitter) bzw. über Pressemittelungen etc. zur Verfügung. zu verdanken ist, ohne dass wir freilich für gewisse Auswüchse, die auch hier mit der Zeit Platz gegriffen habe, verantwortlich gemacht werden möchten.“

Mittels zahlreicher Veröffentlichungen, wie hier 1922 in der Berliner Schwu- lenzeitschrift „Die Freundschaft“, sorgte er, dafür – langsam, aber stetig – ver- schiedenste Themen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Mehr als 20.000 Seiten umfassten beispielsweise die „Jahrbücher für sexuelle Zwischen- stufen“, die Hirschfeld und seine Mitarbeiter zwischen 1899 und 1923 nieder- schrieben und bündelten. Die Textsammlung untermauerte die Theorie, dass es Quellen: zwischen dem „Vollmann“ und dem „Vollweib“ eine Vielzahl an Schattierungen http://mh-stiftung.de/ueber-die-stiftung/ http://www.tagesspiegel.de/wissen/magnus-hirschfeld-stiftung-foerdern-unterm- und Abstufungen, wie etwa Transvestiten oder Hermaphroditen als notwendige regenbogen/10176938.html Verbindung der Pole Mann und Frau, gebe. Der Homosexuelle stelle eine Art http://www.visitberlin.de/de/artikel/berlin-hauptstadt-der-homosexualitaet „drittes Geschlecht“ dar. » 12 „L(i)ebe die Vielfalt“ - Hirschfeldtage 2016 EXTRABLATT 13

1919 eröffnete Hirschfeld in Berlin das „Institut für Sexualwissenschaft“, um Magnus Hirschfeld, biografische Daten: der Forschung einen festen Platz und gesellschaftliche Legitimation zu verschaf- Übernommen aus: http://magnus-hirschfeld.de/ausstellungen/ magnus-hirschfeld-leben-und-werk/ fen. Zugleich etablierte sich die Einrichtung als Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen, die Probleme mit ihrer Sexualität hatten sowie als Archiv für sexual- 14.5.1868 wissenschaftliche Literatur. Den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge, musste Magnus Hirschfeld wird in Kolberg (heute Kołobrzeg, Polen) geboren Magnus Hirschfeld, zum Zeitpunkt der Bücherverbrennungen bereits im Exil, die 1887 Vernichtung seines Lebenswerkes im Mai 1933 mit ansehen. Philologiestudium in Breslau (heute Wrocław, Polen) Vor seinem Tode in Frankreich verfasste Magnus Hirschfeld ein ausführliches 1888-1892 Testament, in welchem er genauestens festlegte, wie mit seinem Nachlass zu Medizinstudium in Straßburg, München, Heidelberg, Berlin verfahren sei. So verfügte er, dass alle Zuwendungen, die vorrangig an seine Schü- (Bekanntschaften mit Henrik Ibsen, Frank Wedekind, August Bebel) ler gingen, für weiterführende Forschungen in der Sexualwissenschaft genutzt 1892 werden sollten: Promotion in Berlin Über Erkrankungen des Nervensystems im Gefolge der lnfluenza 1894 Auszug Testament Dr. Magnus Hirschfeld, Eröffnung einer naturheilkundlichen Arztpraxis in 1896 10.Januar 1935: Arztpraxis in Berlin/Charlottenburg, Redakteur der Wochenschrift für naturge- Artikel 2. mäße Lebens- und Heilweise Der Hausdoktor (bis 1900) Der Hauptzweck meines gegenwärtigen Testamentes ist es, da ich keine Leibeserben 1897 habe, das in meiner wissenschaftlichen, insbesondere sexualwissenschaftlichen Lebens- Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (bis 1929 Vorsitzender), arbeit enthaltene geistige Erbe über mein persönliches Ende hinaus zu sichern bezie- erste Petition gegen den § 175 RStGB an den Deutschen Reichstag hungsweise zu fördern. Die persönlichen Träger und Verwalter dieser Erbschaft sind 1899-1923 meine Schüler. Herausgabe des Jahrbuchs für sexuelle Zwischenstufen 1903/04 Artikel 4. erste statistische Befragungen zur sexuellen Orientierung Ich setze zu meinen alleinigen Erben zu gleichen Teilen meine nachgenannten Schüler bei Studenten und Metallarbeitern und Mitarbeiter ein und zwar mit der ausdrücklichen Auflage, ihren Erbteil nicht zum 1908 persönlichen Gebrauch zu verwenden, sondern lediglich für die Zwecke der Sexual- Herausgeber der Zeitschrift für Sexualwissenschaft, Mitbegründer der Berliner wissenschaft im Sinne meiner sexualwissenschaftlichen Ideen, Arbeiten und Bestre- Zweiggruppe der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung bungen: 1910 [Namen der Schüler] “Spezialarzt für nervöse und seelische Leiden” in Berlin 1912 nachhaltige Begegnung mit Ernst Haeckel 14 EXTRABLATT „L(i)ebe die Vielfalt“ - Hirschfeldtage 2016 15

1913 Mitbegründer der Ärztlichen Gesellschaft für Sexualwissenschaft und Eugenik in Berlin 1914 Veröffentlichung Die Homosexualität des Mannes und des Weibes 1914-1918 Kriegsteilnahme als Lazarett-Arzt 1918 Gründung der Magnus-Hirschfeld-Stiftung 1919 Eröffnung des Instituts für Sexualwissenschaft 1919 beratende Mitarbeit am Homosexuellenfilm Richard Oswalds Anders als die Anderen 1920 schwere Verletzungen nach einem Attentat “völkischer Rowdies” auf Hirschfeld nach einem Vortrag in München 1926 Reise auf Einladung der Regierung der UdSSR nach Moskau und Leningrad 1931 Weltreise durch Nordamerika, Asien und den Orient 1932 Rückkehr nach Wien, Beginn seines Exils in Ascona/Schweiz 1933 Quelle Bundesstiftung Magnus Hirschfeld Schließung und Zerstörung seines Berliner Instituts, Übersiedlung nach Paris, dort Versuch einer Institutsneugründung 1934 Übersiedlung nach Nizza 14.5.1935 Magnus Hirschfeld stirbt an seinem 67. Geburtstag in Nizza

http://magnus-hirschfeld.de/gedenken/historisches/institut/ hirschfelds-testament/ http://mh-stiftung.de/biografien/magnus-hirschfeld/ http://magnus-hirschfeld.de/ausstellungen/magnus-hirschfeld-leben-und-werk/ http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/stiftung/wir-ueber-uns/namensgeberin/magnus-hirschfeld/ 16 17

Politische Forderungen zum CSD Halle (Saale) 2016

1.  Ergänzung von Grundgesetz und Landesverfassung um ein Benachteili- gungsverbot wegen sexueller Identität und Öffnung der Ehe für alle durch Änderung im BGB 2.  Volle Anerkennung und umfassende Gleichstellung aller Familienformen im Sozial-, Sorge-, Adoptions- und Abstammungsrecht sowie beim Recht auf Familiengründung 3. Finanzielle Untersetzung, Umsetzung, Verstetigung und Weiterentwicklung des Gesamtgesellschaftlichen Aktionsplans für Akzeptanz von Lesben und Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Interidenten (LSBTI*) und gegen Homo- und Transphobie in Sachsen-Anhalt 4. Rehabilitation und Entschädigung homosexueller Strafrechtsopfer nach 1945 in DDR und BRD 5. Modernisierung des Transsexuellenrechts 6. Die freie Entfaltung und das Selbstbestimmungsrecht für Inter*-Menschen 7. Die Förderung der Akzeptanz von LSBTI*-Lebensweisen durch fächerüber- greifende Aufklärung in Kindertagesstätten und Schulen als festen Bestand- teil der landesweiten Rahmenrichtlinien bzw. Landesbildungsprogramme 8. Bedarfsgerechte, institutionalisierte und kontinuierliche Förderung von Ver- einen und Verbänden zur Beratung und Unterstützung von LSBTI* und zur Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und Bildung, sowie relevanter Projekte 9. Die Beendigung der Finanzierung von Diskriminierungen jeglicher Art 10.  Uneingeschränkte Anerkennung der Verfolgung aufgrund der sexuellen Identität als Fluchtgrund unabhängig von der Herkunft aus einem der soge- nannten „sicheren Herkunftsländer“ 11. Besondere Unterstützung von LSBTI*-Geflüchteten 12. AnsprechpartnerInnen für gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei der Polizei und bei den Staatsanwaltschaften 18 19

CSD-Woche 2016 in Halle (Saale)

Freitag, 02. September 2016, 22 Uhr Donnerstag, 08. September 2016, 17 Uhr Schorre Halle, Willy-Brandt-Straße 78, 06110 Halle BBZ „lebensart“ e. V., Beesener Straße 6, 06110 Halle CSD Warm-up Party DIE LINKE Halle lädt zur Podiumsdiskussion ein: Bildung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Sachsen-Anhalt Montag, 05. September 2016, 19 Uhr mit Eva von Angern (MdL), Susanne Wildner (Gleichstellungsbeauftragte Halle), Ants BBZ „lebensart“ e. V., Beesener Straße 6, 06110 Halle Kiel (BBZ „lebensart“ e.V.), Norman Köhne (Junge GEW), Elke Prinz (LSpRT) Filmabend „Pride“ (GB 2014, 120 Minuten, FSK 6) Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Freitag, 09. September 2016, 19 Uhr Frauenzentrum Weiberwirtschaft, Karl-Liebknecht-Straße 34, 06114 Halle Dienstag, 06. September 2016, 18.30 Uhr Speeddating Zoologischer Garten Halle, Reilstraße 57, 06114 Halle Anmeldung: [email protected] oder unter 0345–2024331 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle laden ein: „Zooführung einmal anders“ mit Zoodirektor Dr. Dennis Müller Sonntag, 11. September 2016, 18 Uhr Thema: „Homosexualität bzw. homosexuelles Verhalten bei Tieren“ Laurentiuskirche in Halle (Saale), Am Kirchtor 2, 06108 Halle Es gelten die regulären Eintrittspreise, ein anschließender Imbiss ist inklusive. Ökumenischer Gottesdienst der Arbeitsgruppe „Queer + Glauben Halle (Saale)“ des BBZ „lebensart“ e. V. Mittwoch, 07. September 2016, 18 Uhr AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V., Böllberger Weg 189, 06110 Halle Podiumsdiskussion: Diskriminierung und Kriminalisierung HIV-positiver Menschen 20 Jugendarbeit Neues aus der Schmiede Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Bildungsarbeit 21

Stark: Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Neues aus der Schmiede Netzwerk auch in Sachsen-Anhalt gegen Homo- und Transphobie aktiv

Was haben die Sekundarschule Roitzsch, Ganztagsschule Hettstedt, Saaleschule für (H)alle, das Burg-Gymnasium Wettin oder Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium Schönebeck gemeinsam?

Sie tragen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) und das BBZ „lebensart“ hat in diesem Jahr Workshops bzw. Projekttage an „Leben ist das, was passiert, während Die in der letzten Ausgabe angekündi- diesen Schulen zum Thema „Geschlechtlich-sexuelle Identität - Vielfalt anerken- Du fleißig dabei bist, andere Pläne zu gte Lesung wird am 7. November 2016 nen, Diskriminierung abbauen“ durchgeführt. Wir spüren bei unseren Veranstal- schmieden“, das ist wohl das häufig in den Franckeschen Stiftungen in Hal- tungen durchaus, dass das Schul- und Klassenklima hier häufig toleranter und gedachteste Zitat in der Reihe großer le (Saale) stattfinden und die gerade solidarischer ist. Weisheiten, welches ein Sozialpädago- beschriebene Vorabausstellung am 29. SOR-SMC ist eine europäische Jugendinitiative, die in Belgien 1988 entstand. Ko- ge im Kopf hat. Homo sum, Ausgabe November 2016 in den Vereinsräu- ordinierungsstellen gibt es auch in Niederlanden, Deutschland, Österreich und II vom April 2016: „Im Mai werden wir men des BBZ „lebensart“ e. V. – wenn Spanien. Gemeinsam ist folgende Grundidee: Schulen, die sich dem Netzwerk an- eine kleine Vorabausstellung veranstal- man so will, könnte man es fast als ein schließen, einigen sich in einer Selbstverpflichtung mehrheitlich darauf, aktiv ge- ten, dort sollen erste Abzüge/Drucke „Bergfest“ bezeichnen, wenn auch mit gen Rassismus vorzugehen. Schule ohne Rassismus wurde in Deutschland 1995 der Öffentlichkeit gezeigt werden ein bisschen Verspätung. Die Seiten von Dortmunder Schüler*innen und der Aktion Courage e. V. initiiert. […]“. Überraschung … wir haben Juli unseres Buches sind fast komplett, die 2016 und es hat keine Vorabausstel- Illustratorin ist in ihrer kreativen Pha- lung stattgefunden. Nun ja, so ist das se, das Story-Board für unseren Film eben mit den sozialen Projekten, man bereits in den ersten Zügen und das weiß nie so genau, was als nächstes Ausstellungskonzept liegt auch schon kommt. Aber genug mit der Selbst- auf dem Tisch: wenn das keine guten kritik, viel besser ist es, von unseren Ergebnisse sind! tollen Entwicklungen zu berichten. » 22 Bildungsarbeit Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Bildungsarbeit 23

Seit dem Jahr 2000 sind nicht nur der Rassismus im klassischen Sinne, sondern Projekte zum Thema Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextre- alle Formen von Diskriminierung (aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, mismus durchführen. Bevor die Schule den Titel verliehen bekommt, muss sie des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und einen Paten finden, der ihre Schule unterstützt. Mehr als 1200 Persönlichkeiten der sexuellen Orientierung) in den Projektansatz mit einbezogen. aus Sport, Kunst, Musik, Schauspiel und Politik unterstützen das Anliegen von SOR-SMC ebenso wie Vertreter*innen von Migrantenorganisationen, Gewerk- Für den Titelerwerb ist die Initiative und Aktivität von Schüler*innen erforder- schaften und Glaubensgemeinschaften. lich. Diese leisten Überzeugungsarbeit, um weitere Schüler*innen, Lehrer*innen und andere an der Schule Tätige für das Projekt zu gewinnen. Um den Titel Im April 2016 gehörten deutschlandweit über 2.000 Schulen, die von rund einer „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ zu bekommen, müssen Schulen Million Schüler*innen besucht werden, dem SOR-SMC-Netzwerk an. Neben der drei Voraussetzungen erfüllen: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in ei- Bundeskoordination in Berlin gibt es Landeskoordinationen. In Sachsen-Anhalt ner Schule lernen und arbeiten, müssen eine Selbstverpflichtungserklärung un- arbeitet diese bei der Netzwerk für Demokratie und Toleranz in Sachsen-Anhalt terschreiben, dass sie sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung wenden. in der Landeszentrale für politische Bildung. Die Koordinationen unterstützen Sollte es zu Diskriminierungen kommen, verpflichten sich die Unterzeichner die Kinder und Jugendlichen bei ihren selbst bestimmten Aktivitäten im Bereich zu aktivem Einschreiten. Schließlich muss eine SOR-SMC-Schule jedes Schuljahr der Menschenrechtsbildung. Zudem gibt es in verschiedenen Bundesländern auch Regionalkoordinationen. In Halle ist dies die Servicestelle „Couragierte Schule“, die beim Friedenskreis Halle arbeitet und auch regelmäßig zu Treffen einlädt (siehe Foto).

Das BBZ „lebensart“ e.V. ist seit vielen Jahren Kooperationspartner auf Landes- und regionaler Ebene. Dass SOR-SMC ein Netzwerk ist, welches verschiedene Formen und Ebenen von Diskriminierungen berücksichtigt und thematisiert, zeigt sich auch in Bezug auf die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsiden- tität und sexuellen Orientierung. Fast die Hälfte unserer Veranstaltungen findet in Sachsen-Anhalt an Titelschulen statt. Die Resonanz bei Workshops auf SOR- SMC-Landestagen ist stets groß - auch am 21. September 2016 bietet das BBZ „lebensart“ wieder eine Veranstaltung beim Landestag in Magdeburg an.

Die Bundeskoordination gibt jährlich die Zeitung „Q-rage“ für Schüler*innen mit einer Auflage von einer Million Exemplaren heraus heraus. In der aktuellen Ausgabe sind unter anderem Berichte über sexuelle Vielfalt im Unterricht und ein Coming-out enthalten. Foto: Friedenskreis Halle » 24 Bildungsarbeit Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Ein Herzenswunsch Beratung 25

Neben vielen anderen Materialien gibt es auch ein gutes Themenheft „Sexuelle Ein Herzenswunsch Orientierung“ sowie die neuen Publikationen „Lernziel Gleichwertigkeit“ für Sekundarschulen und Grundschulen.

In Nordrhein-Westfalen arbeitet das Projekt „Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie“, welches die Diskriminierung in Bezug auf die geschlechtlich-se- In der dritten Ausgabe unserer Bera- endlich haben wir uns zu einem Be- xuelle Identität in den Fokus der Angebote stellt. Ebenso ein starkes Projekt. Da tungsecke wollen wir euch von einem ratungsgespräch am späten Nachmit- in Sachsen-Anhalt weit über 100 Schulen aller Schulformen inzwischen den Titel jungen Paar berichten, das, wie so tag getroffen. Die beiden kamen nicht „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ tragen, will das BBZ „lebensart“ Viele, einen Herzenswunsch nicht nur unvorbereitet, sie waren schon in vie- mit seinen Angeboten der Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit dieses träumen, sondern in die Tat umsetzen lerlei Hinsicht bestens informiert, was Netzwerk stärken. will. Menschen, die sich zu einem Paar grundsätzlich in Deutschland möglich zusammengefunden haben, entwickeln ist, was sie wie wollten und wer als er- SOR-SMC-Schulen und solche die es werden wollen: Achtet auf die Berück- gemäß der Identitätstheorie nach stes Mutter werden sollte. Wir führten sichtigung von Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität und sexuellen Erikson irgendwann zwangsläufig das ein langes und sehr sympathisches Orientierung. Wir geben gern Unterstützung durch fachliche Beratung und Ver- Bedürfnis, ein Kind als Produkt ihrer Gespräch, es war deutlich zu merken, anstaltungen. Liebe zu zeugen. Wenn nach dem heu- dass die beiden sich ihrer Sache sicher tigen Stand der Wissenschaft davon waren, dass sie einfach nur noch ein Ants Kiel ausgegangen wird, der Kinderwunsch paar Informationen brauchten, wie es sei biologisch determiniert, dann ist denn dann nun auf rechtlichem Wege es nicht verwunderlich, dass sich die am sinnvollsten wäre. Aber wir spra- Anfragen zur Beratung rund um die chen nicht nur darüber, als Berater ist Regenbogenfamilienplanung in un- es unsere Aufgabe, immer hinter die serer Beratungsstelle häufen. So war Dinge und die Fragen selbst zu schau- es auch, als an einem Vormittag das Te- en. So haben wir nicht nur den Weg lefon klingelte. Eine junge Frau fragte zur Samenbank, Notar und Frauenarzt vorsichtig nach, ob wir auch eine Be- besprochen, sondern auch die oftmals ratung zur Familienplanung machen traurigen Situationen, die ein Paar mit könnten. Gemeinsam suchten wir Kinderwunsch durchlaufen muss, wenn dann einen Termin, was sich bei zwei es auf eine Samenspende angewiesen berufstätigen Frauen gar nicht als so ist. Der Wille und der Herzenswunsch leicht herausstellte. Schließlich und allein reichen nicht aus, um tatsächlich » 26 Beratung Ein Herzenswunsch 27

Eltern zu werden und hier geht es ho- geben, sondern nur eine Szene aus mosexuellen Paaren ganz genauso wie einem der besten Filme zu diesem heterosexuellen. Der Weg zum Kinde Thema wiedergeben – vielleicht hilft kann mitunter ein harter sein und ge- es ja dem einen oder anderen, sich si- nau darum ist es so wichtig, dass die cher zu werden: 23rd Meeting of Queer Lesbians Paare stets über ihre Gefühle reden, über all die Dinge, die ihnen durch „Findest du es selbstsüchtig, in diese Welt 20.–23.10.2016 den Kopf gehen, denn eines ist sicher: ein Kind setzen zu wollen?“ wenn man anfängt, die „Sachen“ in „Was meinst du?“ sich hineinzufressen, weil man glaubt, „Ich meine, obwohl die Welt voller Gehäs- für den Partner stark sein zu müssen, sigkeit und Gewalt ist. Vielleicht wird es ja dann wird es nur umso schwerer. Ge- gehänselt, weil es unser Kind ist und dann Für uneingeschränkte Gleichstellung aller Lebensweisen & aller Menschen. Das teilte Freude ist doppelte Freude und muss es uns verteidigen.“ 23rd Meeting of Queer Lesbians open for all gender findet statt, um die gesell- geteiltes Leid ist halbes Leid, das sollte „Möglich, aber Kinder werden gehänselt. schaftliche Stellung von lesbisch/ queer lebenden Frauen* zu stärken. man nie vergessen. Alle Kinder werden gehänselt, das gehört Als homosexuelles Paar ein Kind zu einfach zur Kindheit, nicht wahr? Und mit Seit dreiundzwanzig Jahren wird es von engagierten Leipziger*innen, Initiativen bekommen, ist nicht so leicht, wenn der Zeit wird es hoffentlich verstehen ler- und Vereinen... wie der Frauenkultur, Lesben in der Kirche, der RGL des Stura man all die rechtlichen Hürden ge- nen zu begreifen, was Diskriminierung ist der Universität Leipzig, der Referentin für gleichgeschlechtliche Lebensweise des nommen hat und dann auch noch tat- und außerdem ändert sich die Welt.“ Referates für Frau und Mann der Stadt Leipzig u.a. organisiert. sächlich schwanger wird, dann ist die „Und wenn nicht?“ Arbeit aber noch nicht vorbei, denn „Wenn nicht, dann – eine interessante Es setzt ein klares Zeichen für mehr Gerechtigkeit und Anerkennung gegenü- als Regenbogenfamilie entspricht man Frage, aber das ist unwahrscheinlich, ber allen Lebensweisen...mit Vorträgen/ Diskussionen, Filmen, Konzert und Party, nicht der gesellschaftlich gewollten denn bisher hat sie sich immer verändert. Gottesdienst, Brunch und Workshop... Norm und das führt manches Mal Ich meine, Hauptsache wir lieben uns, ich dazu, dass sich Männer und Frauen werde dich immer lieben und wir lieben nicht sicher sind, ob sie ihren Her- unser Kind und haben dieses lebende zenswunsch überhaupt in die Tat um- Zeugnis unserer Liebe. Das Kind ist ein Weitere Informationen gibt es im Web: setzen sollten. Produkt unserer Liebe, was kann daran www.leletre.de schon falsch sein?“ www.frauenkultur-leipzig.de An dieser Stelle wollen wir keinen therapeutischen Rat mit auf den Weg (Woman love Woman, 2002) Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur, Kulturfabrik Leipzig 28 Queer Guide Queer Guide 29

Halle (Saale) Que(e)r_einsteigen Gesundheitsamt Halle (Saale) Tel. & Fax: 0391-543 25 69 Arbeitskreis des Studierendenrates der MLU Beratungsstelle für sexuell übertragbare Mail: [email protected] Begegnungs- und Beratungs-Zentrum Halle-Wittenberg Krankheiten und AIDS www.sachsen-anhalt.lsvd.de „lebensart“ e.V. Fachzentrum für geschlecht- Mail: [email protected] kostenlose und anonyme Tests auf HIV, lich-sexuelle Identität www.queereinsteigen.de Hepatitis A/B/C, Syphilis, Tripper, Chlamydien Sportgruppe Magdeburg Beesener Straße 6, 06110 Halle (Saale) Niemeyerstr. 1, 06110 Halle Sportclub für Schwule und Freunde Tel.: 0345-202 33 85 Fax: 0345-68 23 59 87 Saaleperlen e.V. Tel.: 0345-2213262 www.sportgruppemd.de Mail: [email protected] Erster hallescher schwul-lesbischer Sportverein Mo, Di, Do 8–11.30 Uhr, Di 13–16 Uhr www.bbz-lebensart.de Burgstr. 56, 06114 Halle (Saale) CSD Magdeburg e.V. Beratung, Bildungsarbeit, Fachinformationen, Tel.: 0345-44 54 827 Gesundheitsamt Saalekreis Schäfferstr. 16, 39112 Magdeburg Veranstaltungen, Bibliothek, Infothek, Gruppen www.saaleperlen.de AIDS-Beratung und Beratungsstelle für sexuell Tel.: 0391-5619746 übertragbare Krankheiten Mail: [email protected] AIDS-Hilfe Halle/ Sachsen-Anhalt Süd e.V. Regenbogen-Treff für geflüchtete/ asylsuchende Oberaltenburg 4b, 06217 Merseburg info.csdmagdeburg.de Böllberger Weg 189, 06110 Halle (Saale) LSBTI und deren Freund*innen, jeden 1. Montag Tel.: 03461-401767 Tel.: 0345-58 21 27 0 Fax: 0345-58 21 27 3 im Monat, 17–19 Uhr im WELCOME-Treff, Nebenstelle Halle: Hansering 19, 06110 Halle, DykeAndGay - das les-bi-schwule Referat des Beratungstelefon: 0345-19411 Waisenhausring 2, 06108 Halle Tel.: 0345-2043353 Studentenrates der Uni Magdeburg www.halle.aidshilfe.de Mail: [email protected] (Lutz) Mail: [email protected] Beratung, Begleitung, Prävention, Schnelltest, Magdeburg www.dykeandgay.de Veranstaltungen, Gruppen, Projekte Szenekneipe HinterTür Mittwochs ab 19.30 Uhr Treff im Wohnheim 1 Schwulenbar AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. (Hohepfortestr. 40 auf dem Hauptcampus) Dornrosa e.V. / Frauenzentrum Weiberwirtschaft Leipziger Str. 34, 06108 Halle Beratung-Begleitung-Information Karl-Liebknecht-Str. 34, 06114 Halle (Saale) Tel.: 0345-17 14 29 40 Am Polderdeich 57, 09124 Magdeburg Referat Queerdenker, Studierendenrat der Tel.: 0345-202 43 31 Tel.: 0391-53 57 69-0 Fax: 0391-53 57 69-20 Hochschule Magdeburg-Stendal Mail: [email protected] Gay Stammtisch Halle www.aidshilfesachsenanhaltnord.de Mail: [email protected] www.weiberwirtschaft-halle.de im 51 Grad Mail: [email protected] Treff: jeden 2. Dienstag im Monat im Café Central, Sternstr. 10, 06108 Halle Leibnitzstr. 34, 39104 Magdeburg Jugendnetzwerk Lambda Sachsen-Anhalt e.V. Montags ab 19.30 Uhr Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum Courage Böllberger Weg 189, 06110 Halle (Saale) Karl-Schmidt-Str. 56, 39104 Magdeburg-Buckau Caritasverband für das Bistum Magdeburg e.V. Tel.: 0345-68235941 (Do. 16 bis 18 Uhr) Zu Marleen Tel. & Fax: 0391-404 80 89 Beratungsstelle für gleichgeschlechtlich lebende Mail: [email protected] Erlebnisrestaurant mit Janishow-Travestie www.courageimvolksbad.de Männer und Frauen/ AIDS-Beratung Raffineriestr. 1, 06112 Halle Karl-Schmidt-Str. 5c, 39104 Magdeburg GaySchorre Tel.: 0345-68567000 und 0171 1773420 Lesben- und Schwulenverband in Deutschland Tel.: 0391-520 94 02 Willy-Brandt-Str. 77-78, 06108 Halle www.zumarleen.de Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Mail: [email protected] www.gayschorre.de Schäfferstr. 16, 39112 Magdeburg Do 14–18 Uhr sowie nach Vereinbarung 30 Queer Guide homo sum Heft 3_16 Impressum 31

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. Landes Sachsen-Anhalt homo sum Schönebecker Straße 82, 39104 Magdeburg „Kulturzentrum Reichenstrasse“ e.V. Katharina Scholz (Referentin des Aktions- Magazin für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt Tel.: 0391-63 10 556 Fax: 0391-73 62 8487 Reichenstr. 1, 06484 Quedlinburg programms für Akzeptanz von LSBTI) Mail: [email protected] Tel.: 03946-26 40 Leitstelle für Frauen- und Gleichstellungspolitik www.geschlechtergerechtejugendhilfe.de www.reichenstrasse.de Klewitzstr. 4, 39112 Magdeburg Herausgeber [V.i.S.d.P.] Tel.: 0391-567 6146 BBZ „lebensart“ e. V. - gesetzl. vertr. d. d. Vorst. BOYS‘n BEATS - Club für Gays & Friends Osterburg/ OT Polkau Mail: [email protected] Fachzentrum für geschlechtlich-sexuelle Identität Liebknechtstr. 89, 39110 Magdeburg Beesener Straße 6, 06110 Halle Tel.: 0173 23 98 011 Die Schmiede e.V. Ansprechpartner*innen der Polizei [email protected] Mail: [email protected] Dorfstr. 31, 39606 Osterburg Sachsen-Anhalt für Lesben und Schwule www.boysnbeats.de Tel.: 039328 989962 Handy: 0176 39040507 Alle Inhalte obliegen dem Recht des Hrsg. und der www.die-schmiede-ev.de Polizeidirektion Nord: Autoren L-Stammtisch für lesbische & bisexuelle Frauen Ivonne Kersten | Tel.: 03941-674 667 im Bärios (Café, Bar & Bistro) Miteinander e. V. - Mobile Beratung für Opfer Mail: [email protected] Redaktion: Erik Tove Zillmann Regierungsstraße19a, 39104 Magdeburg rechter Gewalt Beratung/ Unterstützung von Polizeidirektion Ost: Kontakt: [email protected] Mittwochs 19:30 Uhr Treff in jeder ungeraden LGBTTIQ nach Angriffen Kerstin Neumann | Tel.: 0340-6000 507 Woche in gemütlicher Caféatmosphäre www.mobile-opferberatung.de Mail: [email protected] Gestaltung und Satz: Erik Tove Zillmann Nord: Chüdenstraße 4, 29410 Salzwedel Polizeidirektion Süd: Cover-Grafik: ETZ Tel.: 03901-306431 Günter Heine | Tel.: 0345-2242298 Mail: [email protected] Mail: [email protected] Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt Nord Mitte: Erich-Weinert-Str. 30, 39104 Magdeburg Technisches Polizeiamt: Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Magdeburger Str. 15, 38820 Halberstadt Tel.: 0391-5446710 Grit Merker | Tel.: 0391-5075 838 Tel.: 03941-60 16 66 Fax: 03941-62 47 60 Mail: [email protected] Mail: [email protected] Informelles Mail: [email protected] Süd: Platanenstr. 9, 06114 Halle Landeskriminalamt: Auflage: 4 x jährlich 1000 Stck. www.aidshilfesachsenanhaltnord.de Tel.: 0345-2267100 Guido Hamann | Tel.: 0391-2502 053 Bezug: bundesweit nach Anmeldung bei der Mail: [email protected] Mail: [email protected] Redaktion (Print/Digital) Dessau Landesbereitschaftspolizei: Mitarbeit: ehrenamtliche Autoren melden sich bei Lesben- und Schwulenpolitischer Runder Tisch Thomas Leyh | Tel.: 0391-8102720 Interesse bei der Redaktion Schwuler Stammtisch Dessau im „Projekt 1“ Sachsen-Anhalt (LSpRT) Mail: [email protected] Redaktionsschluss ist jeweils der 1. Januar, April, Zerbster Str. 2, 06812 Dessau Schäfferstraße 16, 39112 Magdeburg Fachhochschule der Polizei: August und November Donnerstag ab 21 Uhr Tel. 0391 535769-11 Frank Oßwald | Tel.: 03473-960223 www.stammtischdessau.de.vu Mail: [email protected] Mail: [email protected] MIT32 REISELAND in den Traumurlaub!

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