Pocket Zeit- Geschichte Deutschland >>> > 1945–2005 >
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pocket zeit- geschichte Deutschland >>> > 1945–2005 > Ausgabe: 2007 Impressum Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Adenauerallee 86, 53113 Bonn E-Mail der Redaktion: [email protected] (keine Bestellungen!) Konzept und Redaktion: Iris Möckel (verantwortlich), Tim Schmalfeldt Fachliche Beratung: Dr. Eckart Thurich Redaktionelle Mitarbeit: Martin Eiermann, Markus Antony Autorin: Verena Artz Grafik: Leitwerk. Büro für Kommunikation, Köln Fotos: Jörg Klüter / www.flickr.com (Titel); weitere Nachweise: siehe S. 161 Infografiken: Erich Schmidt Verlag, Berlin; Globus Kartenbilder, Hamburg; Leitwerk, Köln Druck: westermann druck GmbH, Braunschweig 1. Auflage: August 2007 ISBN: 978-3-89331-804-9 __________________________________________________________________ Bestellnummer 2555: bpb-Vertrieb DVG, Postfach 1149, 53333 Meckenheim. Oder online: www.bpb.de > Publikationen > pocket. Bereitstellungspauschale: 1 Euro; ab 1 kg zahlt Porto Empfänger2 Die Bundeszentrale für politische Bildung ist ausschließlich für ihre eigenen Internetseiten verantwortlich; für alle anderen gilt Haftungsausschluss. Verena Artz pocket zeitgeschichte Deutschland 1945 – 2005 Was bringt mir pocket zeit geschichte? k Daten aus 60 Jahren deutscher Geschichte. k West und Ost, das heißt Westliche Besatzungszonen / BRD (= West) und Sowjetische Besatzungszone / DDR (=Ost) stehen sich für jedes Kalenderjahr gegenüber, sodass du die Entwicklungen in den beiden deutschen Staaten vergleichen kannst. k pocket zeitgeschichte ist nicht nur besonders knapp und übersichtlich, sondern auch sehr vielfältig: Ob Wirtschaft, Technik, Gesellschaft, Medien, Bildung oder Musik – hier sind Daten aus vielen verschiedenen Bereichen zusammengetragen. Sie sind für jedes Jahr in vier Rubriken angeordnet: P, W, G und K (siehe Zeichenerklärung rechts). k Ich habe bei der Auswahl der Entwicklungen und Ereignisse verstärkt darauf geachtet, dass sich diese Chronologie an junge Leser2 richtet. k pocket zeitgeschichte kann euch auch im Geschichtsunterricht helfen. Viele zentrale Ereignisse und Entwicklungen sind aufgeführt, die ihr über das Stichwortverzeichnis (Index) ab Seite 153 leicht nachschlagen könnt. k Alles, was berichtet wird, soll verständlich sein. Deshalb habe ich im Zweifel lieber auf das eine oder andere Datum verzichtet, um Raum für Erklärungen zu haben. Was muss ich beachten? k pocket zeitgeschichte versucht, 60 Jahre deutsche Geschichte in Daten lebendig werden zu lassen: und dies auf rund 160 Seiten im Hosentaschen- format. Ich musste deshalb vieles weglassen, was ich gerne kundgetan hätte. Und euer Lehrer2 kann ganz sicher viele weitere wichtige Daten nennen. k Da pocket zeitgeschichte euch auch im Geschichtsunterricht helfen soll, wurde politischen Ereignissen Vorrang eingeräumt. k Gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entwicklungen, Musik, Literatur usw., sind nur aufgeführt, wenn sie sich an einem konkreten Datum fest machen ließen. Also: pocket zeitgeschichte ersetzt kein Nachschlagewerk und kein Hand- buch. Aber es will Schlaglichter werfen, die das besetzte Deutschland, die BRD und die DDR sowie schließlich das vereinigte Deutschland erhellen und vor euren Augen lebendig werden lassen. 004 Eine Bitte zum Schluss: Soweit es mir möglich war, habe ich die hier angeführten Daten in verschiedenen Werken geprüft, aber für manche gab es nur eine einzelne Quelle. Manchmal wichen die Angaben in den von mir benutzten Büchern und Datensammlungen voneinander ab, und ich musste mich für eine „Fassung“ entscheiden. Autorin und Redaktion sind deshalb dankbar für jeden kritischen Hinweis! Verena Artz --------------------------------------------------------------------------- Zeichenerklärung P Innenpolitik und Außenpolitik, Recht (v.a. Strafrecht), Kriminalität, Terrorismus/Extremismus W Wirtschaft, Arbeit, Soziales, Technik, Verkehr, Umwelt G Gesellschaft, Alltag, Sport K Kultur (Musik, Film, Literatur), Medien, Bildung/Schule, Wissenschaft/Hochschulen 2 steht stellvertretend für die männliche plus weibliche Form des Begriffs, also: „Bürger2“ anstatt „Bürgerinnen und Bürger“. Das ist unser Vorschlag zur besseren Lesbarkeit, ohne die Frauen wegzulassen. Abkürzungen sind im Stichwortverzeichnis (Index) ab Seite 153 erkärt. 005 1. Teil Chronik Was vorher geschah Bereits im Februar 1945 treffen sich in Jalta auf der sowjetischen Schwarz- meerinsel Krim die drei hauptalliierten Mächte. Sowjetunion, Großbritannien und die USA vereinbaren Regelungen für das bevorstehende Ende des Zweiten Weltkriegs. CHRONIK Konferenz von Jalta (4. – 11. Februar 1945) 1. Teilnehmer: J. Stalin (Sowjetunion = UdSSR), F. D. Roosevelt (USA), W. Churchill (Großbritannien) k Das Deutsche Reich soll in vier Besatzungszonen aufgeteilt und von einem Alliierten Kontrollrat zentral verwaltet werden. k Frankreich soll eine eigene Besatzungszone und einen Sitz im Alliierten Kontrollrat erhalten. k Nationalsozialismus und Militarismus in Deutschland werden ausgerottet (Abrüstung und Entmilitarisierung, Auflösung aller nationalsozialisti- WISSENSWERTES schen Organisationen, Entnazifizierung und Umerziehung der Deut- schen). 2. k Deutschland soll für die durch den Krieg verursachten Verluste einstehen und Reparationen (Naturalleistungen, Demontagen, Warenlieferungen) in Höhe von 20 Mrd. US-Dollar leisten, 50% davon sind für die UdSSR s bestimmt. DVD , k Großunternehmen sind zu zerschlagen (Dekartellisierung). k Die Sowjetunion soll Ostpolen und das nördliche deutsche Ostpreußen mit BÜCHER Königsberg erhalten, Polen bekommt als Ausgleich deutsches Gebiet bis zur , Oder-Neiße-Linie. LINKS Am 24. April 1945 erreichen amerikanische Einheiten von Westen und sowje- 3. tische Einheiten von Osten bei Torgau die Elbe. Adolf Hitler begeht am 30. April im Bunker der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord, nachdem er zuvor Groß- admiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger bestimmt hat. In dessen Auftrag unterzeichnet Generaloberst Alfred Jodl, Chef des Wehrmachtsführungsamtes, am 7. Mai im Hauptquartier der Streitkräfte in Reims die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Am 8. Mai wiederholt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Ober- INDEX kommandos der Wehrmacht, diese Kapitulation im sowjetischen Hauptquartier 4. in Berlin-Karlshorst. Die Regierung Dönitz wird am 23. Mai verhaftet. 006 Mitte Juli bis Anfang August 1945 findet die Potsdamer Konferenz im Pots- damer Schloss Cecilienhof statt. Die offizielle Bezeichnung lautet eigentlich Dreimächtekonferenz von Berlin. Sie ist ein Treffen der drei Hauptalliierten, um auf höchster Ebene über das weitere Vorgehen zu beraten. Potsdamer Konferenz (7.Juli – 2. August 1945) Teilnehmer: J. Stalin (Sowjetunion), H. S. Truman (USA), W. Churchill bzw. ab 28. Juli C. Attlee (Großbritannien) CHRONIK Wichtige Vereinbarungen bezüglich Deutschland (überwiegend Bestätigung und Konkretisierung der Beschlüsse von Jalta): 1. k politische Beschlüsse: u.a. Entmilitarisierung, Entnazifierung, Bestrafung aller Kriegsverbrecher, Umgestaltung des gesellschaftlichen Lebens auf demo- kratischer Grundlage, Reorganisation eines demokratischen Gerichts- und Erziehungswesens, Zulassung demokratischer Parteien und Gewerkschaften. k wirtschaftliche Beschlüsse: u.a. Deutschland soll wirtschaftlich als Einheit behandelt werden, aber jede Besatzungsmacht entnimmt Reparationen der eigenen Zone, die Sowjetunion erhält zudem 10% aus den Westzonen. k territoriale Beschlüsse: die in Jalta vorgesehene Abtretung deutscher Gebiete WISSENSWERTES an die Sowjetunion und Polen wird bis zu einer friedensvertraglichen Regelung bestätigt. Die Deutschen, die sich noch in diesen Gebieten und in der Cˇ SSR 2. und Ungarn befinden, sollen nach Deutschland umgesiedelt werden. Die im Potsdamer Abkommen vom 2. August niedergelegten Beschlüsse sug- s DVD gerieren eine Übereinstimmung, die es bereits nicht mehr gibt. Die Entwicklung , in der sowjetischen Zone und den Westzonen gehen bald in verschiedene Richtungen. BÜCHER , Flucht, Vertreibung, Umsiedlung Millionen Menschen werden nach dem LINKS Krieg vertrieben, fliehen oder siedeln um: nicht nur Deutsche aus den ehema- ligen deutschen Ostgebieten, sondern z.B. auch Polen2, die das nun zur 3. Sowjet union gehörende Ostpolen verlassen, oder sogenannte „Displaced Per- sons“ wie überlebende Juden2, von denen viele nach Israel emigrieren (1948: Staatsgründung Israels), und Zwangsarbeiter2, die während des Krieges zur Arbeit nach Deutschland verschleppt worden sind. Lebensverhältnisse In Deutschland sind vor allem die Städte durch den Luft- krieg stark zerstört. Da viele Männer noch in Kriegsgefangenschaft sind, über- nehmen die Frauen die Aufräumarbeiten („Trümmerfrauen“). Es herrschen Inflation INDEX („Zigarettenwährung“), Hunger, Kälte und Schwarzmarkt. Viele leben in den 4. Ruinen ihrer Häuser. 007 Info ------------------------------------------------------------------ Besatzungszonen und Länder 1947 Kiel Helgoland CHRONIK (brit. Militärgebiet) Schleswig- Holstein 1. Hamburg Mecklenburg Bremerhaven Schwerin (zur US-Zone) Bremen Niedersachsen (zur US-Zone) Britische Zone Sowjetische Berlin Hannover Zone Potsdam Brandenburg WISSENSWERTES 2. Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt Halle Düsseldorf Dresden s Erfurt Sachsen DVD Thüringen , Hessen Französische Wiesbaden BÜCHER , Zone Mainz Rheinland-Pfalz LINKS Saar- land 3. Saar- Württemberg- brücken Baden Bayern Stuttgart Kehl Amerikanische Zone (frz. Sperrgebiet) Tübingen Württemberg- Hohenzollern Freiburg München Baden INDEX 100km 4. www.ieg-maps.uni-mainz © A.Kunz 2004 0010 1. CHRONIK 1945 –1949– 1949 1945 West -----------------------------------------------------------