tallinkomplexes überwiegt annäherndes W-E-Streichen Bemerkung zu den Unwettern im Kleinsölktal mit vorwiegend steilem bis senkrechtem Einfallen, sowohl Die für 2010 vorgesehene geologische Aufnahmstätigkeit nach N (S’ St. Nikolai) als auch nach S (S’ Aschkar und im Kleinsölktal konnte wegen eines verheerenden Unwet- Knallkar). Im Schladminger Kristallinkomplex im Umkreis ters mit großflächigen Vermurungen nicht durchgeführt der Kaltenbachseen tritt auch mittelsteiles NE-Fallen auf; werden und muss daher auf die Geländesaison 2011 ver- der Talschluss S’ der Bräualm (1165 m) ist durch mittelstei- schoben werden. Zwecks besserem Verständnis der Si- les bis steiles SE-Fallen gekennzeichnet. In diesem zuletzt tuation gebe ich eine kurze Zusammenfassung der Ereig- genannten Bereich scheint eine Winkeldiskordanz zwi- nisse: schen dem Schladminger und dem Wölzer Kristallinkom- Am Samstag, dem 17. Juli 2010 zog ein Unwetter mit plex zu bestehen. Starkniederschlägen über das Enns- und Paltental, wobei Bezüglich der quartären Sedimentbedeckung das hintere Kleinsölktal, d.h. der Abschnitt zwischen dem (Spätglazial bis Holozän) möchte ich folgende Besonder- Schwarzensee (1193 m) und dem Kesslerkreuz ­(989 m), heiten hervorheben: besonders stark betroffen war. Der Starkregen begann um 1. Spätglaziale Moränen mit Wallformen und Blockglet- ca. 18 Uhr, und schon eine Stunde später gingen die ers- scherablagerungen in den Karen der Kaltenbachseen, im ten Muren zu Tal. Am darauffolgenden Tag bot sich ein Sonnkar, in den Karen der Spielbichleralm und im Knallkar. Bild der Verwüstung. Presseberichten zufolge wird die Ge- 3 Diese Körper liegen in einem Höhenintervall von 1600 bis samtkubatur der Vermurungen auf ungefähr 20.000 m ge- 2160 m über NN. schätzt. Rund 80 % der Almflächen wurden in Mitleiden- schaft gezogen. Das betroffene Gebiet war tagelang von 2. Grobes Blockwerk mit Blöcken >3 m Durchmesser tritt der Außenwelt abgeschnitten, d.h. nicht über Straßen und im südlichen Aschkar (wahrscheinlich Felssturzmasse Wege erreichbar. Während dieser Zeit mussten die betrof- und/oder Blockgletscherablagerung), im vorderen Knallkar fenen Almen durch zwei Hubschrauber des Militärstütz- (Blockgletscherablagerung) und ca. 350 m SSW’ der Kir- punkts Aigen aus der Luft versorgt werden. Dabei wurden che St. Nikolai (Felssturzmasse) auf. 366 Personen befördert bzw. ausgeflogen und mehr als 3. Ein relativ großes naturbelassenes Hochmoor am Grun- 7.000 kg an Versorgungsgütern zu den Almen eingeflogen. de des vorderen Knallkars. Dieses Moor erstreckt sich in Bei den Aufräumungsarbeiten waren ungefähr 160 Sol- SW-NE-Richtung über eine Länge von 400 m und ist ca. daten und 600 Feuerwehrleute beschäftigt. Pioniere des 100 bis 150 m breit. Es bedeckt eine Fläche von 4 bis 5 Bundesheeres errichteten mehrere Brücken, da die alten ha (= 40.000 bis 50.000 m2), liegt in ca. 1590 m über NN, weitgehend zerstört waren. wird vom Knallbach durchflossen und dürfte sich aus ei- Als ich das Katastrophengebiet am 5. September 2010 nem spät- bis postglazialen See mit entsprechendem Ver- fotographisch dokumentierte, waren seit dem Unwetter landungsniedermoor entwickelt haben. Der Großteil seiner schon 7 Wochen vergangen. Die Straße war zwar wieder Fläche befindet sich heute im Entwicklungsstadium eines befahrbar, aber das Ausmaß der Verwüstungen noch gut Hochmoors. Obwohl es sich deutlich unterhalb der Baum- zu erkennen. Die Aufräumarbeiten sind noch lange nicht zu grenze befindet, ist es größtenteils unbewaldet. Nur im Ende und werden auch 2011 fortgesetzt werden. Im Zuge hinteren, südwestlichen Teil stehen ein paar Lärchen und der Kartierung 2011 sollte es möglich sein, die betroffenen Fichten. Flächen genau abzugrenzen.

Blatt 135

Bericht 2008 im südöstlichen Bereich des Grazer Paläozoikums strati- über geologische Aufnahmen graphisch von der Raasberg-Formation unterlagert. Diese auf den Blättern 135 Birkfeld und 165 baut nach der „Geologischen Karte des Weizer Berglan- des“ (Flügel & Maurin, Geol. Karte des Weizer Berglan- Axel Nowotny & Ralf Schuster des, 1:25.000, Geol. B.-A., 1958) den Raasberg und ge- meinsam mit Granatglimmerschiefern auch die südlichen Im vorliegenden Bericht werden Ergebnisse von Kartierun- Abhänge des Hohen Zetz auf. Weiters findet sie sich als gen im Grenzbereich zwischen dem östlichen Teil des Gra- Schollen entlang der Grenze des devonischen Schöckel- zer Paläozoikums und den unterlagernden Komplexen des kalkes zum unterlagernden „Höhermetamorphen Kristal- Ostalpinen Kristallins dargelegt. Insbesondere wird dabei lin“ (Flügel, Mitt. Abt. Geol. Paläont. Bergb., Landesmus. die geologische Situation um den Raasberg und um den Joanneum, 1975). In der Übersichtskarte von Flügel & Kulm beleuchtet. Die Untersuchungen wurden durchge- Neubauer (Erläuterungen zur geol. Karte der Steiermark, führt, um die in Bearbeitung befindlichen Kartenblätter ÖK Geol. B.-A., 1984) ist die gleiche Situation wegen des 135 Birkfeld und ÖK 164 aufeinander abstimmen zu Maßstabes etwas vereinfacht, aber in gleicher Weise dar- können, da die vorhandenen Kartengrundlagen stark von- gestellt. Hingegen gibt es auf der Geofast-Karte der Geo- einander abweichen. logischen Bundesanstalt Blatt ÖK 135 Birkfeld (Übernah- me der Kompilation von Joanneum Research für das GIS Geologie des Raasberges Steiermark) keine Raasbergfolge. Deren karbonatische An- Nach Flügel (Mitt. Abt. Geol. Paläont. Bergb., Landes- teile sind als helle und dunkle Dolomite der Rannach-Fa- mus. Joanneum, 1975) wird die Schöckelkalk-Formation zies ausgeschieden, die Granatglimmerschiefer werden zu

131 den Arzbergschichten gestellt. Auf welcher Grundlage die- über die Grenzzone. Das Kristallin besteht aus Paragnei- se Ausscheidungen beruhen, ist leider nicht ersichtlich. sen und grobschuppigen z.T. graphitischen Glimmerschie- fern mit eingeschaltetem Pegmatit. Mit Bezug auf die Begehungen vom Gschnaidt gegen Süden zum Raasberg- nahegelegenen Kristallinvorkommen bei Anger und St. Ra- gipfel zeigen ein markantes Profil, welches von Homann degund sind die Gesteine dem Rappold Komplex zuzuord- (unveröff. Ber., zitiert in Flügel, 1975, S. 82) als Raas- nen. Die Gesteine zeigen eine intensive spröde Deformati- bergfolge bezeichnet wurde. Im Liegenden finden sich z.T on und die Aufschlüsse sind teilweise verrutscht. Trotzdem phyllonitisierte, durch Graphit dunkel gefärbte und zumeist ist festzuhalten, dass sie gegen N und S einfallen und um karbonatische Glimmerschiefer mit einzelnen Granat füh- etwa E-W-orientierte Achsen verfaltet sind. Bei Seehöhe renden Lagen. Im hangenden Teil der Glimmerschiefer sind 525 m grenzen die Paragesteine des Rappold-Komplexes dunkle Graphit führende Quarzitlagen eingeschaltet. Dar- tektonisch an karbonatische Gesteine. Die Grenze ist als über folgen helle Quarzite und eine karbonatische Abfol- ca. 2 m mächtige, mittelsteil nach N einfallende (348/55) ge. Diese setzt sich aus bunten, feinkörnigen Marmoren, Zone aus schwarzem Ultrakataklasit mit einzelnen darin Bänderkalkmarmoren und Dolomitmarmoren zusammen. enthaltenen Karbonatschollen ausgebildet. Striemungen Sehr charakteristisch sind weiße, sandig abwitternde Do- auf Harnischflächen innerhalb des Ultrakataklasites fal- lomitmarmore mit schwarzen Pünktchen. Durch eine he- len gegen NNW (341/54) und sprechen für eine (sinistral) terogen verteilte spröde Deformation sind gewisse Berei- abschiebende Bewegung. Bei den Karbonaten handelt es che tektonisch brekziiert, zeigen eine dementsprechende sich um graue Kalzitmarmore und Dolomite, die eine sprö- Verwitterung und sind manchmal rötlich oder gelblich ver- de Deformation und manchmal eine leichte rötliche Ver- färbt. Diese Gesteine wurden in der Vergangenheit fälsch- färbung zeigen. Sie fallen mittelsteil gegen N ein (345/52). licherweise als sedimentäre Rauwacken interpretiert. Der Schon wenige Meter im Hangenden lässt die spröde De- hangendste Anteil im Bereich des Gipfels des Raasberges formation deutlich nach und die Gesteine sind als graue besteht aus grauen, im cm-dm-Bereich gebankten Kalk- manchmal dolomitische Kalkmarmore anzusprechen. Die- marmoren, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit zum Schöckel- se Gesteine entsprechen dem Schöckelkalk und sind auch kalk in der Karte von Flügel & Maurin (1958, ebenda) als als solcher in der Karte von Flügel & Maurin (1958, eben- „Pseudoschöckelkalk“ bezeichnet werden. da) eingezeichnet. Die als Schollen der Raasbergfolge in- Begibt man sich vom Gschnaidt nach Norden Richtung terpretierten Gesteine werden von uns als tektonisierter Hoher Zetz, so quert man zunächst wieder die dunklen, Schöckelkalk angesehen. Die Raasbergfolge ist erst nörd- karbonatischen Glimmerschiefer mit Einlagerungen von lich der Verebnungsfläche, welche von Raas gegen E zu dunklen Marmoren, Quarziten und einzelnen Schollen mit verfolgen ist, anzutreffen. Aus dem Einfallen der Gesteine Gesteinen, die der karbonatischen Abfolge des Raasber- ergibt sich, dass die Raasbergfolge auch hier den Schö- ges entsprechen. Nach unserer Auffassung ist der gesam- ckelkalk überlagert. te Bereich als grünschieferfazielle Scherzone zu interpre- Der Grund, warum die Grenzfläche der Karbonate zum tieren, welche gegen S einfällt. Bedingt durch eine Faltung Kristallin im Kartenbild flach erscheint, liegt darin, dass um ENE-WSW-orientierte Achsen ist aber lokal auch ein das Gebiet von Massenbewegungen betroffen ist und grö- Einfallen gegen N zu verzeichnen. Ab Seehöhe 1000 m ßere Schuttkörper z.T. über das Kristallin reichen. So ist folgen helle Dolomite, die nach dem Kartenbild eindeutig der gesamte Nöstelberg an einer gegen SE einfallenden, unter der Scherzone liegen. Diese Dolomite wurden in der wahrscheinlich listrischen Bewegungsfläche abgesetzt Karte von Flügel & Maurin (1958, ebenda) zur Raasberg- und gegen NW verkippt. Dieser Befund ergibt sich dar- folge gestellt, sie zeigen aber wenig Ähnlichkeit zur kar- aus, dass die Verebnungsfläche, die sich von Raas gegen bonatischen Abfolge am Raasberg. Vielmehr scheinen die E erstreckt, entlang eines markanten Tales abgeschnitten Gesteine in das Liegende des Schöckelkalkes zu gehören. wird. Der NW-Abfall des Nöstelberges bildet eine plane, Gemeinsam mit hell- bis dunkelgrauen Kalzitmarmoren gegen NE verkippte Fläche aus verkarstetem Schöckel- ziehen diese Gesteine in den oberen Teil des Letzbachgra- kalk. Bei der Verebnung handelt es sich wahrscheinlich um bens. Im Liegenden der Abfolge konnten SW des Steinbru- eine miozäne Strandterrasse. ches (E 015°40’22”/N 47°16’21”) Kalkschiefer und wenige Meter weiße bis gelbliche Quarzite beobachtet werden. Tektonisch darunter folgt eine Einheit aus karbonatischen Geologie nördlich von Weiz Glimmerschiefern und Marmoren. Diese werden im Stein- Auch im Gebiet nördlich von Weiz ist nach der Karte von bruch abgebaut und sie bauen auch den Felsen auf, auf Flügel & Maurin (1958, ebenda) eine flach gegen N ein- dem die Ruine Waxenegg steht. Erst darunter folgt der fallende Grenzfläche zwischen den Decken des Grazer Pa- Rappold-Komplex, welcher bestehend aus Paragneisen, läozoikums und dem unterlagernden „höhermetamorphen grobkörnigen Glimmerschiefern, Pegmatiten und Marmo- Kristallin“ zu vermuten. Wiederum sind die Aufschlussver- ren den unteren Teil des Letzbachgrabens einnimmt. hältnisse sehr dürftig, aber die Geländebegehungen zei- Bereits in der Karte von Flügel & Maurin (1958, ebenda) gen doch, dass auch hier die kristallinen Gesteine dem findet sich am Südfuß des Raasberges bei Büchl höher- Rappold-Komplex zugehören und dass diese an einer re- metamorphes Kristallin in Kontakt zum Schöckelkalk. Da- lativ steilstehenden Störung an die Karbonate des Gra- zwischen sind dünne Schuppen der Raasbergfolge einge- zer Paläozoikums grenzen. Wiederum konnten keine der zeichnet. Betrachtet man das Kartenbild, so kommt man Raasbergfolge zuordenbare Gesteine an der Grenze ge- zu dem Schluss, dass die Karbonate mit einer nahezu hori- funden werden. zontalen Grenzfläche dem Kristallin aufliegen. Auch wenn die Aufschlussverhältnisse im Grenzbereich Geologie zwischen Weiz und Kulm der Einheiten im Allgemeinen sehr schlecht sind, so bie- Inmitten Ablagerungen des Sarmats treten im Bereich des tet der Graben N von Büchl ein nahezu vollständiges Profil Ilzberges W von Puch bei Weiz kristalline Gesteine auf. Es

132 handelt es sich durchwegs um Lesesteine, welche am Gü- Harnischflächen innerhalb spröder Störungszonen zeigen terweg zur Wallfartskirche aufgefunden werden konnten. Ultrakataklasite, die mittelsteil nach SW–SE einfallen und Aufgrund des aufgefundenen Materials, welches sich aus einen sinistralen Versatz anzeigen. hellen feinkörnigen Orthogneisen, Pegmatit und Amphibo- lit zusammensetzt, können die Gesteine dieser Kristallinin- Den Talboden des Feistritztales erreicht die Grenze kurz sel dem Grenzbereich zwischen -Komplex und vor dem Ende der Feistritz-Klamm. Sie ist in einem kleinen den Gesteinen des Kulm zugeordnet werden. Graben am Radweg, welcher der Feistritz entlang führt, bei Koordinate E 015°47’30”/N 15°14’20” gut aufgeschlossen. Die NW-Seite des Grabens besteht aus dünnplattig bre- Geologie des Kulm chenden, verwitterten Glimmerschiefern des Strallegg- Komplexes, die flach gegen Süden einfallen. Auf der SE- In der östlichen Verlängerung des oben beschriebenen Li- Seite sind massige, z.T. Hornblende führende Paragneise neamentes zwischen dem Grazer Paläozoikum und dem des Kulm-Komplexes anstehend, die ein mittelsteiles Ein- Rappold-Komplex befindet sich der Kulm (Blatt ÖK 165 fallen gegen SW aufweisen (258/47). Die Störungszone ist Weiz). In der Geologischen Karte der Steiermark 1:200.000 etwa 2–5 m breit, gegen das Zentrum hin verquarzt und (Flügel & Neubauer, 1984, ebenda) ist nördlich des Kulm durch einen 1–5 cm dicken Ultrakataklasit charakterisiert. beziehungsweise nördlich der Feistritz-Klamm eine E-W- Sie fällt im Aufschlussbereich mittelsteil gegen SW ein. Im orientierte, gegen S einfallende Abschiebung eingezeich- weiteren Verlauf gegen W scheint sie gegen S einzufallen net. Diese trennt das Unterostalpin im Norden vom über- und leicht gewellt zu sein. lagernden Kristallin des Kulm, welches dem Mittelostalpin zugerechnet wird. Sowohl das Einfallen der Störungsflä- An den S-Abfällen des Kulm sind in der Karte von Flügel che als auch die Versatzrichtung der beiderseits der Stö- & Neubauer (1984, ebenda) verbreitet Augengneise ein- rung gelegenen Einheiten wären demnach unterschiedlich. gezeichnet. Deren Verbreitung scheint etwas übertrieben In den Geofast-Karten der Geologischen Bundesanstalt dargestellt zu sein. Augengneise im Verband mit phyllo- Blatt ÖK 135 Birkfeld und Blatt ÖK 165 Weiz (Übernah- nitischen Paragneisen finden sich auch an den südlichen me der Kompilation von Joanneum Research für das GIS Ausläufern des Kristallins im Bereich um das Schloss Her- – Steiermark) sind zwar die lithologischen Grenzen völlig berstein. Die makroskopische Erscheinung dieser Gestei- ident, der gesamte Kulm wird aber dem Unterostalpin zu- ne erinnert sehr an jene des Grobgneis-Komplexes. Un- geordnet. Woher diese neuen Erkenntnisse stammen, ist tersuchungen zur Klärung der Frage, ob diese Gesteine allerdings nicht zu eruieren. dem Grobgneis- oder Kulm-Komplex angehören, sind im Begehungen im Bereich des Kulm brachten folgende Er- Laufen. gebnisse: Der Kulm wird, wie in den Karten eingezeichnet, aus Amphiboliten, Paragneisen und Orthogneisen aufge- baut, welche in der Folge als Kulm-Komplex zusammen- Zusammenfassung der Ergebnisse gefasst werden. Die N-Abfälle des Kulm, von etwa 600 m Seehöhe in der Feistritz-Klamm bis in den Gipfelbereich, Abschließend kann gesagt werden, dass im unmittelba- bestehen vorwiegend aus feinkörnigen Amphiboliten mit ren Grenzbereich zwischen Rappold-Komplex und Schö- einem deutlichen Plagioklas-Gehalt. Des Weiteren finden ckelkalk-Formation, zwischen St. Radegund im W (Blatt sich Bänderamphibolite mit Plagioklas- und hornblende- ÖK 164 Graz) und Büchl im E, keine mit der Raasberg- reichen Lagen. Eingeschaltet sind feinkörnige Paragneise folge des Raasberges vergleichbaren Gesteine vorhanden mit einzelnen gröberen Muskovitblättchen. In lokal wech- sind. Vielmehr sind die z.T. bunten Breccien als Tektonite selndem Maße sind Lagen von hellen, sehr feinkörnigen aus Schöckelkalk anzusehen. Die Lokal auftretenden Do- Granitgneisen vorhanden. Diese sind straff geschiefert und lomite und Quarzite müssen nicht von der Basis der Raas- brechen plattig. Die Gesteine fallen mit 10–30° gegen SE– bergfolge stammen, sie können auch von den Dolomiten SSW ein, die Streckungslineare auf den Schieferungsflä- und Quarziten hergeleitet werden, die mit dem Schöckel- chen fallen gegen SE. kalk verknüpft sind. Die Grenze zum Kristallin ist eine Stö- rungszone, die auch in der Topographie als deutliches Li- Unter 600 m Seehöhe folgen im Hangenden mittel- bis neament zu erkennen ist. Diese fällt mittelsteil gegen N ein grobkörnige Granat-Glimmerschiefer mit Lagen von hel- und zeigt sinistral-abschiebenden Charakter. Sie lässt sich len, feinkörnigen Orthogneisen. Diese Gesteine bilden den von S des Schöckels im E über Grillbichl, N von Leska, N südlichsten Teil des Strallegg-Komplexes (Wieseneder, von Weiz bis Büchelberg verfolgen. Geol. Karte 1:50000, Blatt 135 Birkfeld, 1981; Schuster et al., Arbeitstagung der Geol. B.-A., 2001), welcher als De- Die Grenze zwischen Strallegg- und Kulm-Komplex im cke über den oberen Teil des Rabenwaldkogels (Blatt ÖK Bereich der Feistritz-Klamm fällt nach Süden bzw. Süd- 135 Birkfeld) gegen N zieht. In der Feistritz-Klamm fallen westen ein. Sie zeigt einen abschiebenden Charakter. Das die Gesteine mit 20–40° nach S–SW ein. Das duktile Stre- bedeutet, dass der Kulm-Komplex gegenüber dem Stral- ckungslinear auf den Schieferungsflächen fällt nach SSW. legg-Komplex gehoben wurde.

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