Luise RINSER

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Luise RINSER B KULTURWISSENSCHAFTEN BD LITERATUR UND LITERATURWISSENSCHAFT BDBA Deutsche Literatur Personale Informationsmittel Luise RINSER BIOGRAPHIE 12-1 Luise Rinser : ein Leben in Widersprüchen / José Sánchez de Murillo. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2011. - 464, [16] S. : Ill. ; 22 cm. - ISBN 978-3-10-071311-7 : EUR 22.95 [#2053] Es gehört zu den freundlichen Annahmen oder Hoffnungen in der Geschich- te der Menschheit, daß sich geistig gebildete und kulturell aktive Persönlich- keiten in einer Diktatur anders verhalten würden als die „breite Masse“. Von wenigen herausragenden Beispielen abgesehen, ist dies leider nicht der Fall. Vielmehr offenbart gerade auch die Geschichte der Schriftsteller1 im Dritten Reich auf exemplarische Weise ein erschreckendes Ausmaß an Übereinstimmung, Willfährigkeit, Anpassungsbereitschaft, Opportunismus und Gleichgültigkeit gegenüber dem NS-Regime und dem Schicksal seiner Opfer - wie es für den überwiegenden Teil der deutschen Gesellschaft jener Jahre typisch war. Diese allgemeingültige Aussage trifft auch auf Luise Rin- ser (1911 - 2002) zu. Allerdings hat sich diese Autorin in besonderer Weise nach 1945 darum bemüht, ihr Verhalten und ihr publizistisches Engagement während der NS-Diktatur zu idealisieren. Jeder Versuch, sie mit der unan- genehmen historischen Wahrheit zu konfrontieren, versuchte Rinser zu Lebzeiten mit wüsten Beschimpfungen und der Androhung juristischer Kla- gen zu unterdrücken. Es war daher erst nach ihrem Tod möglich, eine Bio- graphie zu veröffentlichen, die sich bemüht, mit den Unwahrheiten und Le- genden aufzuräumen. Die aufgrund der dürftigen Quellenlage schwierige Aufgabe, Dichtung und Wahrheit im Leben Luise Rinsers sauber voneinander zu trennen, hat der Spanier José Sánchez de Murillo auf die 2006 ausgesprochene Bitte des S.-Fischer-Verlags, dem Hausverlag der Autorin seit ihrer ersten Buchveröf- fentlichung, übernommen. Unterstützt wurde er von Christoph Rinser, dem 1940 aus der ersten Ehe von Luise Rinser mit Horst Günther Schnell stam- 1 Aber auch für bildende Künstler gibt es eindrucksvolle Beispiele, allen voran Hit- lers Lieblingsbildhauer: Arno Breker : der Künstler und die Macht ; die Biographie / Jürgen Trimborn. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2011. - 712 S. : Ill. ; 22 cm. - ISBN 978-3-351-02728-5 : EUR 29.95 [#2420]. - Rez.: IFB 10-4 http://ifb.bsz- bw.de/bsz335067131rez-1.pdf menden Sohn, der auch den charakterisierenden Untertitel für die Lebens- geschichte seiner Mutter angeregt hat. Sánchez de Murillo war seit 1995 mit der Autorin befreundet, hat sie geschätzt, zuletzt auch lieben gelernt. Diese Nähe hat den Vorzug, daß seine Biographie dem selbst gesetzten Ziel ge- recht wird, „die historische Wahrheit schonungslos, aber respektvoll darzu- legen“ (S. 422). Andererseits verleitet die Doppelrolle als Freund und Bio- graph Sánchez de Murillo bisweilen dazu, Luise Rinser eben doch scho- nender zu betrachten als sie es verdient. Hinzu kommt, daß Sánchez de Murillo Philosoph und selbst Dichter ist, aber kein Historiker, woraus sich mehrere Faktenfehler und falsche Deutungen von historischen Zusammen- hängen ergeben. Am Wert des Buches ändern diese Schwächen allerdings nichts. Denn zu den bisherigen Mosaiksteinen, die ein wenig schmeichel- haftes Bild der deutschen Intellektuellen im 20. Jahrhundert ergeben, ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein hinzugekommen. Und das „Häuten der Zwie- bel“ ist bestimmt noch lange nicht beendet. Sánchez de Murillo hat erstmals die Frühschriften der Lehrerin Luise Rinser und ihren überlieferten Briefwechsel mit den Eltern, mit dem eng befreunde- ten Pädagogen Franz Seitz, mit den Verlegern Peter Suhrkamp (1891 - 1959) und Gottfried Bermann Fischer (1897 - 1995), mit den Schriftstellern Hermann Hesse und Ernst Jünger ausgewertet. In Verbindung mit den in- zwischen nachgewiesenen Veröffentlichungen Luise Rinsers in der Zeit- schrift Herdfeuer2 in den Jahren 1934 und 1936 ergibt sich daraus ein prä- zises Bild ihrer politischen Einstellung und ihres Verhaltens während der NS-Diktatur. Leider hat Sánchez de Murillo es versäumt, im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde die Personalakte der Reichsschrifttumskammer von Lui- se Rinser-Schnell aus dem Bestand des ehemaligen Berlin Document Cen- ter auszuwerten, aus der er weitere Informationen über die bevorzugte Stel- lung der angeblich regimekritischen und verfolgten Jungautorin erhalten hät- te. Doch auch ohne diese Quelle sind die „Widersprüche“, die das zweite Kapitel - nach dem ersten, wenig spektakulären zur Kindheit und Jugend in Zeiten des Umbruchs 1910 - 1929 (S. 13 - 72) - unter der Überschrift Im Chaos der Nazizeit 1930 - 1945 (S. 75 - 217) ans Licht der Öffentlichkeit bringt, bestürzend genug. Der Biograph muß immer wieder die historischen Fakten gegen die „epische Selbstdarstellung“ (S. 422) anführen, die uns Luise Rinser im ersten Teil ihrer Autobiographie Den Wolf umarmen (1981) angeboten hat. Als Jung- lehrerin war sie Teil des NS-Erziehungssystems und hat dieses öffentliche Amt im Sinne der NS-Ideologie ausgeübt. Sie war, wie es Sánchez de Muril- lo auf den Punkt bringt, nach der Teilnahme an einem Lager des Freiwilli- gen Arbeitsdienstes im März 1933 eine „engagierte Nazi-Pädagogin“ (S. 96) und „Hitlerverehrerin“ (S. 97). Auch Franz Seitz, ihr damals engster Freund, stand dem neuen Regime nicht kritisch gegenüber, sondern schloß sich der SA und der NSDAP an. Viel gravierender als diese 1933 in großen Teilen der Bevölkerung verbreitete euphorische Begeisterung ist eine Denunziation 2 Herdfeuer : Zeitschrift der Deutschen Hausbücherei. - Hamburg. - 1.1926 - 16.1941[?]. - Lt. ZDB [2012-01-08] gibt es in keiner Bibliothek eine komplette Fol- ge, und manche Jahrgänge sind überhaupt nicht vorhanden. [KS] Luise Rinsers beim zuständigen Schulrat: Sie richtete sich gegen ihren ei- genen Schulleiter an der Volksschule Forst, Karl Würzburger, der als getauf- ter Jude zu den nun vom Berufsverbot bedrohten Menschen gehörte. Das entsprechende Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, mit dem alle „Nichtarier“ von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wurden, wurde übrigens am 7. April 1933 erlassen und nicht erst 1934, wie von Sánchez de Murillo fälschlicherweise datiert (S. 102). Die Denunziation Rin- sers führte zur Entlassung Würzburgers, der an den Folgen dieser Demüti- gung starb - „eines natürlichen Todes“, wie Rinser in ihrer Autobiographie feststellt, ohne auf die Hintergründe oder gar ihre eigene unrühmliche Rolle in der Geschichte näher einzugehen, zudem noch mit dem von Sánchez de Murillo zu Recht empört wahrgenommen Subtext, daß Würzburger „nur“ entlassen und nicht ermordet wurde (S. 102). Auch die Rolle, die Luise Rinser im Bund Deutscher Mädel (BDM) gespielt hat, ist in ihrer Autobiographie falsch dargestellt worden. Denn im Frühjahr 1934 - nicht nach den von der NSDAP gewonnenen Reichstagswahlen vom 5. März, die bereits 1933 stattfanden, wie bei Sánchez de Murillo fälschli- cherweise zu lesen ist (S. 104) - erhält die Junglehrerin vom zuständigen Oberstadtschulrat in München den Auftrag, als Vermittlerin zwischen der Schule und den Jugendorganisationen der NSDAP zu fungieren. Die Ziel- setzung ist klar: Die deutsche Jugend, Jungen in der HJ, Mädchen im BDM, sollen auf den NS-Staat und seine Ideologie hin erzogen werden. Dazu ist es allerdings erforderlich, auch die jungen Lehrerinnen auf den Nationalso- zialismus einzuschwören. Kurze Zeit später nahm Luise Rinser als Ausbil- derin an einem BDM-Führerlager in Oberbayern teil. Der Bericht, den sie über den Ablauf und die Inhalte dieser „Führerschulung“ verfaßte, wurde im ersten Heft des Jahrgangs 1934 der Zeitschrift Herdfeuer veröffentlicht. Sánchez de Murillo druckt ihn mit wenigen Kürzungen ab (S. 109 - 113) und belegt damit die Übereinstimmung Luise Rinsers mit dem politischen Geist der Zeit. Bei dem noch im gleichen Jahr abgelegten Staatsexamen kann die Junglehrerin bei der Interpretation der Märchen der Brüder Grimm „in völki- scher Hinsicht“ und bei der Darstellung Hitlers als „großen Erzieher“ des deutschen Volkes ihre Nähe zum NS-Staat weiter unter Beweis stellen. Dar- in ist zunächst nicht Ehrenrühriges zu sehen: Fragen dieser Art mußten in der damaligen Zeit ausnahmslos alle Berufsgruppen beantworten und ab- lehnende oder ausweichende Antworten konnten zu einem Berufsverbot führen. Problematisch wird es immer dann, wenn - wie bei Luise Rinser ge- schehen - im Nachhinein das eigene Verhalten nicht selbstkritisch aufgear- beitet, sondern in eine regimekritische Position „uminterpretiert“ wird. Denn in ihrer Autobiographie hat die Examenskandidatin die Frage zu Hitler an- geblich überhaupt nicht beantwortet – mit der genauso erfundenen wohlwol- lenden Unterstützung durch einen Ministerialrat im bayerischen Unter- richtsministerium. Tatsache ist, daß Luise Rinser das Examen als Viertbeste von 103 Kandidaten abschloß - mit Sicherheit aufgrund ihrer politisch kor- rekten Antworten. Dazu paßt das Gedicht Junge Generation, das ebenfalls 1934 im Herd- feuer veröffentlicht wurde und von Sánchez de Murillo in voller Länge ab- gedruckt wird (S. 116 - 117). Es offenbart eine „Führer“-gläubige, dem deut- schen Blut und Boden ergebene Anhängerin des NS-Staates. Die zweite Gedichtveröffentlichung im Juni 1936 in der Zeitschrift“, das Gedicht Spätes Jahr, läßt sich hingegen schon nicht mehr eindeutig politisch interpretieren, atmet vielmehr schon etwas vom Geist Hermann Hesses, mit dem Luise Rinser 1935 eine Korrespondenz aufgenommen hatte, die bis 1950 andau- erte. Auch einen Brief, den die inzwischen in Nickelheim (Bezirksamt
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