Chris Farlowe & the Norman Beaker Band
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36.35. LAHNSTEINER BLUESFESTIVAL Sa. 01. Oktober 2016 · 19 Uhr · Stadthalle MAXMAX MUTZKEMUTZKE (D)(D) HENRIKHENRIK FREISCHLADERFREISCHLADER TRIOTRIO (D)(D) MALTEDMALTED MILKMILK (F)(F) LUCALUCA SESTAKSESTAK (D)(D) Blues-LouisBlues-Louis && LiveLive Feature:Feature: KLAUSKLAUS MOJOMOJO KILIANKILIAN (D)(D) Laudatio:Laudatio: GiorginaGiorgina Kazungu-HaßKazungu-Haß Moderation:Moderation: ArnimArnim TöpelTöpel Out of the blue - Aus heiterem Himmel Dankeschön Wir danken unseren Sponsoren und Förderern: Kultursommer Rheinland-Pfalz, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Stadt Lahnstein, Rhein-Lahn-Kreis, Wirtschaftsförderung RLK, Naspa-Stiftung, SWR1 RP, SWR Fernsehen RP, Deutschlandfunk, Rhein-Zeitung, Bitburger Brauerei, Globus Lahnstein, Café Hahn, LAG Rock&Pop Rheinland-Pfalz und all denen, die uns beim 36. Lahnsteiner Bluesfestival unterstützt haben: Lidia Antonini, Michael Dorka, Kai Engelke, Dirk Föhrs, Prof. Dr. Franz Hamburger, Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Rolf Hüffer, Peter Labonte, Angelika Lamneck, Roger Lewentz, Wolf-Dieter Matern, Christof Meueler, Prof. Dr. Erhard Meueler, Manfred Miller, Klaus Mümpfer, Ingo Nordhofen, Andreas Nusbaum, Frank Puchtler, Manfred Radermacher, Sarah Rautenberg, Werner Reinke, Axel Risch, Carla Sappok, Tim Schauen, Günter Scheding, Dr. Simone Schelberg, Siegfried Schmidt-Joos, Isolde Schroeder-Gsell, Michael Seiz, Thomas Torkler, Roland Welling, Dr. Konrad Wolf Projektgruppe des 36. Lahnsteiner Bluesfestivals: Markus Graf, Sonja Graf, Walter Nouvortne, Christian Pfarr, Tom Schroeder, Thomas Seggel, Michael Stoll Impressum: Beschallung und Licht: Konzeption-Produktion-Redaktion: Frank Heisterkamp Markus Graf, Christian Pfarr, Veranstaltungstechnik Tom Schroeder, Christiane Stürmer Mischpult: Grafsche Gestaltung: Christian Klotz Christiane Stürmer Veranstalter: Fotos: Lahnsteiner Musikszene e.V. Annegret Arnold, Bernward Bertram, Oberhecker Weg 103 Federico Caprilli, Jörg Lengwenings, 56112 Lahnstein Klaus Mümpfer, Ingo Nordhofen, Festivalbüro: Klaus Weis Tel. 0261 4090932 Druck: Fax 0261 4090931 Flyeralarm.com [email protected] www.lahnsteiner-bluesfestival.de 3 Tom Schroeder Blues im Kultursommer unseres Vergnügens Manfred Millers Let The Good Times Roll Kunst hat ja noch nie die Welt gerettet – aber sich selbst und etliche Seelen, wie meine. (Christof Dieckmann) Das Vergnügen wäre unvollkommen ohne jene, die darüber meckern. (Peter Sellers) Don’t try to live forever. You will not succeed. (George Bernard Shaw) Woher genau das Motto des diesjährigen Jubiläums-Kultursommers, woher der Sommer unseres Vergnügens stammt – mer waases net. Die einen meinen, es sei angelehnt an die speziellen Buch- und Platten- empfehlungen, die die FAZ rechtzeitig zu den großen Ferien liefert, unter genau dieser Überschrift: Der Sommer unseres Vergnügens. Andere glauben, es handele sich um die Um- kehrung eines Shakespeare Zitats, bei Richard III. ist die Rede vom: „Winter unseres Missvergnügens.” Vielleicht ist es ja ganz anders, nämlich so: Richard III. hat eines schönen Som- mertags die FAZ aufgeschlagen – oder die FAZ war im vorletzten, recht milden Winter zu Besuch bei Richard III. Sicher ist: der Kultursommer 2016 dreht sich um Scherz, Satire und tiefere Bedeutung. Außerdem steht fest: wir (vom Verein Lahnsteiner Musikszene) haben in Anlehnung an das Thema des Kultursommers (unseres wichtigsten Partners) einen Festival-Titel (erstmals in Englisch und Deutsch) gefunden: OUT OF THE BLUE – AUS HEITEREM HIMMEL. (Betonung auf HEITEREM, zuletzt hat es dann ja auch in diesem Sommer noch geklappt. Humor fängt da an, wo der Spaß aufhört – sagt der weise Werner Finck.) „Ist Humor ein Grundbedürfnis?“ Das fragten im Böhmermann-Frühling OUT OF THE BLUE – OUT OF THE BLUE die SPIEGEL-Redakteure Marc Hujer und Britta Stuff den bayerischen 4 Kabarettisten Gerhard Polt. Dessen Antwort (SPIEGEL Nr. 18/2016 Seite 46ff.): „Man braucht Humor, um sich zu verteidigen… Man braucht Humor, wenn man machtlos ist. Der Tod, die CSU, der FC Bayern, das sind alles Sachen, da ist man scheinbar machtlos. Also was macht man? Man macht einen Witz. Humor ist keine Waffe. Es ist eher die Möglichkeit, sich selbst ein bisschen zu befreien.” Gerhard Polts Sätze könnten auch von einem Blues-Menschen stammen. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und: „Blues, in seiner voll entfalteten Gestalt und Funktion, ist ein weltliches Ritual, das der bewussten Wahrneh- mung und psychosozialen Bewältigung erfahrener Wirklichkeit dient.“ Das schreibt Manfred Miller, Erfnder und Mitbegründer des Lahnsteiner Festivals, im Manuskript seiner jüngsten Arbeit; ein Leben lang hat er damit zu tun gehabt, in den letzten acht Jahren hat er sie zu einem mehr als 1000 Seiten (und auch sonst sehr) starken Buch zusammengefasst, Arbeitstitel: Um Blues und Groove. Aufriss einer Geschichte afro-amerikanischer Musik im 20. Jahrhundert. Band 1, Im Groben und Ganzen. (Der Band erscheint im Heupferd Musik Ver- lag von Christian Winkelmann aus Dreieich.) Schon vor zwanzig Jahren, im Kultursommer 1996 (Thema Kultur & Medien), hat Manfred Miller zusammen mit Klaus Mojo Kilian und der Matchbox Bluesband eine Rhythm & Blues Show präsentiert: Sauer macht lustig – SWF 4 im Kultursommer 96. Im Mittel- punkt der Show standen Blues- Songs, die sich um Humor, Witz, Selbstironie, Sarkasmus und Realismus drehen, von der Zote bis zur Bahre, vom Long John bis zu den 300 Pounds of Joy. Für’s Titelblatt des 48-seitigen Programmhefts hatte Chlodwig Poth von der Neuen Frankfurter Schule (Mein progressiver Alltag, Last Exit Sossenheim) eine Karikatur (siehe Seite 4) entworfen, knapp dreißig Songtexte wurden dort abgedruckt, übersetzt und kommentiert. Ein Viertel von ihnen, z.B. Outskirts Of Town, House Party und Let The Good Times Roll, sind mit dem Namen des Sängers, Songwriters und Saxophonisten Louis Jordan verbunden (1908 -1975). Unter dem Festivalmotto Let The Good Times Roll haben Bill Ramsey und die Gottfried Böttger Band 1998 das Werk von Louis Jordan in Lahnstein 1998 vorgestellt. HIMMEL AUS HEITEREM 5 Wie selbstverständlich taucht Let The Good Times Roll, neben mehr als hundert wei- teren (an-) zitierten und synchron zum Original-Rhythmus ins Deutsche übertragenen Song-Texten, auch im jüngsten Buch von Manfred Miller auf. Weil die Haltung in Good Times (und tausenden anderen Stücken) charak- teristisch ist für Blues-Vergnügen und weil die Nummer beim diesjährigen Festival mindestens einmal gespielt wird – seien die folgenden Pas- sagen aus Manfred Millers Buch hier zitiert. Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Bei der ersten Schallplattenaufnahme des Songs sang Louis Jordan am 26.06.1946 in New York: „Hey everybody / Let’s have some fun / You only live but once / And when you’re dead you’re done // So let the good times roll / Let the good times roll // Don’t care if you’re young or old / Get together and let the good times roll. Don’t sit there mumblin’ / Talkin’ trash / If you wanna have a ball / You gotta go out and spend some cash // To let the good times roll…(etc.) Hey Mr. Landlord / Lock up all the doors / If the police comes ‘round / Tell ‘em the joint is closed //So let the good times roll…(etc.) Hey y’all, tell everybody / Mr. Jordan’s in town / I got a dollar and a quarter and I’m just / Rarin’ to clown / But don’t let nobody / Play me cheap / I’ve got ffty cents more that I’m / Gonna keep // To let the good times roll…(etc.) No matter whether / It’s rainy weather / Birds of a feather / Gotta stick together // So get yourself under control / Go out and let the good times roll.” Nee wirklich, was für’n trauriges Lied, diese klassische Blues-Einladung, sich eine gute Zeit zu machen. Let the Good Times Roll kommt stets recht fott daher – zwischen 105 und 115 bpm, vivace in altmodischer Diktion –, so dass nur die faulsten (oder geilsten) Tänzer auf diesen Blues einen „Blues“ tanzen würden, indem sie nur jeden zweiten beat beachten. Am Text, den lyrics, ist mindestens dreierlei bemerkenswert: Die „gute Zeit“ wird nicht als individuelle, sondern als gemeinschaftliche und zudem generationsübergreifende Erfahrungsmöglichkeit bestimmt. Und die „gute Zeit“ bedeutet nicht, Realität zeitweise auszublenden – dass sie etwas kostet, bleibt ebenso bewusst wie die enge Verbindung zwischen ökonomischem und sozialem Status oder die große Wahrscheinlichkeit, dass die Kräfte von Recht und Ordnung das gemeinsame Ausleben der „guten Zeit“ nicht mit Wohlwollen betrachten werden. Schließlich: Die „gute Zeit“ als intensiv gelebtes, 6 „He, ihr da alle / woll’n Späßgen ha’m / Du lebst nur ein Mal / und als Toter bist’de dran // Schafft Eins-A Zeit für euch / Eins-A Zeit für euch // Ob jung, ob alt ist gleich / Schafft Eins-A Zeit für euch. Wollt ihr denn dauernd / Mistquatscher sein / Wenn ihr ‘n Faß aufmachen wollt / Müßt ihr raus und auch Kies verstreu’n // Das schafft Eins-A Zeit für euch… He Herr Vermieter / verschließ jede Tür / Wenn die Bullen dann reinwoll’n / Sag ihn‘: Kein Service hier // Und schafft… He ihr / Sagt jetzt mal allen / Mister Jordan ist hier / Ich hab ’n Dollar und ’n Viertel und bin grad / Wild wie’n Stier / Dass mich nur keiner für / dumm verkauft / Ich hab 50 Cent mehr, und die heb ich auf // für eine Eins-A-Zeit… Und regnet’s Liter / Nix macht uns nieder / Gleiches Gefeder / Singt die gleichen Lieder / Also legt Euch dann mal ins Zeug / Kommt hoch & schafft ne Eins-A-Zeit für Euch.“ erfülltes Leben erwächst aus dem Begründungszusammenhang mit dem Bewusstsein von der Sterblichkeit des Menschen. Der Exeget, der sich aus alledem einen