Aaa Hannover, 14
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Der Regionspräsident 86 Fachbereich Verkehr ► Nr. 3411 (IV) AaA Hannover, 14. Juli 2020 Antwort auf Anfragen öffentlich Be- Abstimmung schluss geplant für Gremium Sitzung am Laut Vor- schlag abwei- chend Ja Nein Enthal- tung Planung und Bau eines Radschnellwegs von Hannover nach Lehrte Anfrage der CDU-Fraktion vom 11. Juni 2020 Sachverhalt: Am 19. Mai 2020 war der Berichterstattung der Neuen Presse unter der Überschrift „Rad- schnellweg nimmt Fahrt auf - Strecke von Hannover nach Langenhagen zwar kürzer als geplant, aber es geht voran. Verbindungen nach Garbsen und Lehrte dauern“ das Folgen- de zu entnehmen: „Der Radschnellweg nach Langenhagen hat seine Gegenstücke nach Lehrte und Garbsen aktuell überholt. Der nach Lehrte soll über das Zooviertel, Kleefeld und Anderten nach Lehrte führen, seine Länge: rund elf Kilometer. Auf hannoverscher Sei- te haben Vorarbeiten schon begonnen, Lehrte hingegen ringt noch um die Streckenvarian- ten auf seinem Gebiet. […]“ Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich dieses ambitionierte Projekt seit der Vorlage der Drucksachen 341 (III) AaA vom 3. Mai 2012, 3161 (III) AaA vom 13. Mai 2016 und 1387 (IV) AaA vom 6. Juni 2018 weiterentwickelt hat. Acht Jahre nach der Beantwor- tung meiner ersten Anfrage kann festgestellt werden: Kein Radschnellweg oder einzelne Teilabschnitte sind errichtet worden. Ein Haushaltsbeschluss der politischen Gremien der Region Hannover zur Übernahme von Kosten liegt auch nicht vor. Daher frage ich: Vorlage-Nr. 3411 (IV) AaA Vorbemerkung der Verwaltung: Radschnellwege sind in der Lage, das Fahrrad als attraktive Alternative zum PKW-Pen- deln auf mittleren Distanzen bis ca. 15km erheblich zu stärken. Insbesondere im Zusam- menhang mit dem drastisch steigenden Anteil von Pedelecs/E-Bikes im bundesweiten Fahrradmarkt (laut Zweirad-Industrie-Verband ZIV gab es im Jahr 2019 einen mengenmä- ßigen Zuwachs des E-Bike-Anteils von 39%, womit der Marktanteil von E-Bikes auf über 30% stieg. Der Verband geht mittelfristig von einem diesbezüglichen Marktanteil von 40- 50% aus.) ergeben sich große Chancen, die vereinbarten Klimaschutzziele der Region Hannover auf dem Gebiet der Verkehrsverlagerung dadurch zu unterstützen. Das Radschnellwegprojekt Hannover-Lehrte hatte zur damaligen Zeit einen erheblichen Pilotcharakter für alle Beteiligten, mit seinem stark interkommunalen Charakter dabei ins- besondere für die Region Hannover. Auch im bundesweiten Vergleich hätte dieses Pro- jekt, bei einer zügigen sowie produktiven Zusammenarbeit und Durchführung, relativ weit vorne im Feld der bundesweit realisierten Projekte lokalisiert sein können. 1. Aktueller Sachstand der Realisierung des Radschnellweges Hannover-Lehrte a) Welchen konkreten perspektivischen Bedarf an Radschnellwegen (Bitte in km je Trasse aufschlüsseln) sieht die Regionsverwaltung in der Region Hannover? Sieht die Regionsverwaltung einen aktuellen Bedarf für einen Radschnellweg nach Burgdorf bzw. Sehnde? b) Wie ist der aktuelle Sachstand für den Radschnellweg Hannover-Lehrte bezüg- lich der Routenplanung und Zeitschiene? Welchen aktuellen Stand für die Um- setzung dieses Projekts haben die Planungen? Antwort zu 1. a) Die Regionsverwaltung sieht u.a. aus den eingangs genannten Gründen einen wachsenden Bedarf an Radschnellwegen im Regionsgebiet. Im Zuge der Neuauf- stellung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) wird derzeit im Entwurfsstadium eine umfänglichere Betrachtung diskutiert. Insgesamt übernimmt die Region Han- nover aber aktuell eher die Rolle einer Vermittlerin, die auf Bitten der Kommunen den Beschluss- und Planungsprozess initiiert und unterstützt. Die konkrete Pla- nung, Finanzierung/Förderantragstellung und Bau obliegt der jeweiligen Kommune. Über die bereits bekannten Projekte hinaus (Radschnellweg Hannover-Garbsen/ca. 13km, Hannover-Langenhagen/ca. 11km) sind derzeit keine weiteren Routen in Planung. b) Eine Routenplanung über die bekannte Trassierung (Bauabschnitt 1 und Bauab- schnitt 2) im Bereich der LHH hinaus liegt derzeit nicht aktualisiert vor. Die Stadt Lehrte hat Mitte Juni 2020 bei der Region Hannover um Wiederaufnahme des Pro- zesses zur Entwicklung, Planung und Bau des Radschnellweges gebeten. Der ers- te Gesprächstermin zur Wiederaufnahme zwischen der Stadt Lehrte, der LHH und der Region Hannover wurde für Mitte Juli terminiert. 2. Planung/Bau des hannoverschen Teilstücks des Radschnellweges a) Wann ist mit der baulichen Umsetzung des hannoverschen Streckenabschnittes zwischen Hannover-Mitte und Anderten zu rechnen? b) Hat die Regionsverwaltung der Landeshauptstadt eine finanzielle Unterstützung für die hannoversche Teilstrecke zugesagt? Wenn ja, in welcher Höhe? Seite: 2/6 Vorlage-Nr. 3411 (IV) AaA Antwort zu 2. a) Die Verwaltung der LHH geht von einem Baubeginn im September 2020 aus. Die aktualisierte Drucksache vom 26.6.2020 (https://e-government.hannover- stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/1856-2018N1) wurde am 09.07.2020 vom VA der LHH beschlossen. b) Nein 3. Planung/Bau des Lehrter Teilstücks des Radschnellweges a) Da die Stadt Lehrte aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage sehr gut an das ÖP- NV-Netz angeschlossen ist, stellt sich die Frage, mit welcher Frequentierung des Radschnellwegs die Regionsverwaltung rechnet. Hat die Regionsverwaltung mittlerweile seit der Vorlage der Machbarkeitsstudie genaue Prognosen zur Fre- quentierung dieses Radschnellweges erstellen lassen? Wenn nein, warum nicht? Antwort zu 3. a) Angesichts des weiter zunehmenden Radverkehrs kann ein Radschnellweg eine sinnvolle und attraktive Ergänzung des in der Tat herausragenden SPNV-Anschlus- ses der Stadt Lehrte an die LHH darstellen. Radschnellwege zeichnen sich aller- dings nicht nur als hervorragende Verbindungen zwischen Anfang und Endpunkt aus, sie stellen als hochattraktive Teilstücke auch für deutlich kürzere Nutzung die- ser Wege eine sehr wichtige lokale Funktion für den Radverkehr dar. Es kann da- von ausgegangen werden, dass einzelne Teilstücke des Radschnellweges stärker als andere frequentiert werden. Darüber hinaus hatte die Bearbeitung dieses Pro- jektes seit dem Scheitern der Zusammenarbeit im Jahr 2016 aufseiten der Regi- onsverwaltung keine Priorität mehr und entsprechend wurden keine weiteren Un- tersuchungen oder Erhebungen mehr angestellt. b) Die bisherige Machbarkeitsstudie sah vor, dass die Strecke auf Lehrter Gebiet südlich der Bahnstrecke verläuft und damit auch durch Ahltener Ortsgebiet füh- ren würde. Bei diesem Trassenverlauf kommt es zu Straßenquerungen, und der schon jetzt stark frequentierte Ahltener Bahnhof würde berührt werden. Die Bür- gerinnen und Bürger des Ortes Ahlten haben schon bei den ersten Planungen bemängelt, dass in der Regionsplanung der Schnellweg über den nördlichen Teil der Straße Zum Großen Freien und die Birkenstraße durch den Ort verlau- fen und somit den innerörtlichen Verkehr berühren würde. Hat die Regionsver- waltung die Kritik aus dem Ort Ahlten mittlerweile in die Bewertung der Trassen- planung einbezogen? In welcher Form sind die Stadt Lehrte und der von der Trassenführung betroffene Ortsteil Ahlten bisher an der Planung des Rad- schnellweges Hannover-Lehrte beteiligt worden? Antwort zu 3. b) Siehe oben, es wurde seit 2016 keine neue Trassierung untersucht oder sonstige Beteiligung durchgeführt. Seite: 3/6 Vorlage-Nr. 3411 (IV) AaA c) Welche Routen hat die Stadt Lehrte bisher in die Planungen eingebracht? Antwort zu 3. c) Seit 2016 wurden keine konkreten Vorschläge durch die Stadt Lehrte gemacht. In der Lokalpolitik in Lehrte wurde aktuell eine RSW-Führung zwischen Aligse und Lehrte nördlich der Gleise (unter Nutzung des Eisenbahnlängsweges) diskutiert. d) Um Gefahrenstellen für alle Verkehrsteilnehmer in der Feldmark, bei Straßen- querungen, in der Ortschaft Ahlten sowie im Ahltener Bahnhofsbereich zu ver- meiden, ist eine zweite Variante für den Trassenverlauf entwickelt worden. Hat die Regionsverwaltung diese zweite Variante des Trassenverlaufs geprüft, wo- nach die Trassenführung nördlich der Bahnstrecke über den Eisenbahnlängs- weg verlaufen würde? Wenn ja, welches Ergebnis hat die Prüfung der zweiten Variante ergeben? Antwort zu 3. d) Nein, die nördliche Variante wurde bisher nicht offiziell, sondern nur als Gedanken- spiel an die Regionsverwaltung herangetragen. Mit der Stadt Lehrte soll nun die Form der Zusammenarbeit geklärt und die gemeinsame Arbeit von Seiten der Re- gion wohlwollend wiederaufgenommen werden. Für die Abwägung von zwei Varian- ten bietet sich eine tiefergehende Untersuchung an. e) Unter der Überschrift „Radschnellweg zum Nulltarif? Region bietet Finanzierung auf Lehrter Gebiet an“ war der Berichterstattung der Neuen Presse vom 16.02.2019 das Folgende zu entnehmen: „Während die Stadt Hannover mög- lichst noch in diesem Jahr mit dem Bau des Radschnellwegs beginnen will, hat sich die Stadt Lehrte bisher noch nicht dazu entschlossen, diesen auf eigenem Gebiet fortzuführen. Die Region bot daraufhin an, die Baukosten, die nicht von Bundes- oder Landesförderung gedeckt werden, zu übernehmen. Lehrte allerdings fürchtet auch die Unterhaltskosten, die nach dem Bau des Radschnellwegs entstehen. Doch selbst die würde die Region wohl dauerhaft übernehmen. „Wenn Lehrte den Radschnellweg haben will, sind wir sowohl was den Bau als auch den Unterhalt angeht verhandlungsbereit“, sagte Elke van Zadel, Leiterin des Fachbereichs Verkehr bei der Region der NP. „Aber wir brauchen ein Signal“. Obwohl Lehrte den Radschnellweg sozusagen zum Nulltarif bekäme, während Hannover für seinen Streckenabschnitt rund 3,8 Milli- onen Euro Baukosten sowie den