UTB Bibliographie 1933Jahrbuch –2002 2003 BR IENZERSEEVOM JAHRBUCH ER - 2 0 UND 0 3 Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 2003

Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 2003

Herausgegeben vom Uferschutzverband Thuner- und Brienzersee mit finanzieller Unterstützung durch die

Selbstverlag des Uferschutzverbandes

Verantwortlich für die Redaktion: O. Reinhard und W. Seiler

Umschlaggestaltung: Samuel Buri, Habkern Apfelbluest vor Niesen, Aquarell, 2003

Druck: Schaer Thun AG, Organisation des Uferschutzverbandes 2003

Vorstand Fuchs Andreas, Interlaken: Präsident Blatti Walter, Interlaken: Vizepräsident Berger Katharina, Hünibach: Fachinstanz Bauberatung Huggler Andreas, Brienz: Fachinstanz Landschaft Maerten Bruno, Leissigen: Fachinstanz Landschaft Dütschler-Müntener Regula, Hünibach: Fachinstanz Kommunikation Wüthrich Hansjürg, Thun: Fachinstanz Kommunikation Blunier Ulrich, Gunten: Fachinstanz Finanzen, Mittelbeschaffung Hassenstein Marianne, : Fachinstanz Finanzen, Mittelbeschaffung

Beirat Barben Rolf, Aarau Betsche Peter F., Sundlauenen Diez Christoph, Grosshöchstetten Hauri Rolf, Längenbühl Hofer Ingrid, Unterseen Hulliger Fritz, Brienz Liechti Qrt, Oberried Niklaus Markus, Hünibach Santschi Peter, Brienz Schild Hans, Sundlauenen Siegenthaler Christian, Gsteigwiler von Gunten Rudolf, Ringgenberg Wäcken Harald, Waldegg Wagner Verena, Wälti-Michel Ernst, Bönigen

Rechnungs- Goldschmid Willi, Interlaken revision Heim Peter, Wilderswil Bachmann Rudolf, Matten (Ersatz)

Bauberatung Berger Katharina, Hünibach: Gemeinden Krattigen, Oberhofen, , Spiez und Thun sowie die Seen im Thuner Westamt Fuchs Andreas, Interlaken: Gemeinden Hilterfingen, Beatenberg, Unterseen, Därligen und Leissigen Solcà Silvio, Matten: Gemeinden am Brienzersee

Liegenschafts- Vakant verwaltung

Jahrbuch 2003 Reinhard Oskar, Matten

Geschäftsstelle des Uferschutzverbandes Thuner- und Brienzersee Montani Myrta, Seestrasse 2, 3600 Thun Tel. 033 222 87 15, Fax 033 222 87 27, [email protected], www.u-t-b.ch

4 Inhaltsverzeichnis

Seite Organisation des Uferschutzverbandes 2003 ...... 4

Peter Blaser, Steffisburg Der Schwarzhalstaucher (podiceps nigricollis) brütet in der Weissenau ...... 7

Ulrich Vogt, Spiez Die Krattighalde ...... 9

Kurt Stauffer, Kirchlindach Alpauffahrten – Viehtransporte auf dem Thunersee ...... 19

Heini Hofmann, Jona Zum 100. Geburtstag von Heimatdichter Hermann Hofmann ...... 29

Ulrich Ammann, Interlaken Jean Jacottet und Anton Winterlin – Brienzer Bilder von zwei wenig bekannten Schweizer Kleinmeistern ...... 39

Max Gygax, Die Seebadeanstalt Brienz & Giessbach 1914–1930 ...... 49

Samuel Müller, Konolfingen Die Post und Poststempel im Hotel Giessbach/Brienz ...... 73

Peter Michel, Bern Zwischen 1815 und 1865 unterwegs zu Fuss, mit Pferd und Wagen, Postschiff und Raddampfer ...... 77

Jahresberichte 2003 ...... 99

Protokolle der Generalversammlungen ...... 101

Statuten ...... 109

5 Seite Berichte der Bauberater ...... 113

Verschiedenes ...... 121

Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus ...... 123

Rolf Hauri, Längenbühl Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 2002/2003 ...... 125

Neue Mitglieder 2003 ...... 129

Hans Frutiger, Oberhofen Eine Bibliographie für das «Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee» 1933–2002 ...... 131

6 Peter Blaser

Der Schwarzhalstaucher (podiceps nigricollis) brütet in der Weissenau

Die Erweiterung des alten Aarelaufes in der Weissenau (Arbeiten abgeschlos- sen im März 1998 und beschrieben im UTB-Jahrbuch 2002) hat ein Paar Schwarzhalstaucher im Mai 2003 zum Nestbau und Brüten veranlasst. Schon im Jahr zuvor (damals im Juni) ahnte Rolf Hauri nach dem Verhalten der sich in der grossen Bucht am Wanderweg aufhaltenden 2 Vögel, sie könnten zu brüten beabsichtigen. Jetzt, ein Jahr später, zeigten sich in dem für geeignet befundenen Teich- und Schilfgebiet wieder zwei Schwarzhalstaucher. Der genaue Beobachter Hauri war Anfang Mai bestärkt: «Der Schwarzhalstaucher brütet so gut wie sicher!» Gelegentliche eigene Beobachtungen brachten keine schlüssigen Hinweise. Bis sich in einem neuen Schilfgraben und auf einem neuen Teich ab 30. Mai 2003 ein Paar Adulte beim Füttern eines in ihrem Rückengefieder eingebetteten kleinen Jungen zeigten. In der Schweiz ist der Schwarzhalstaucher kein regelmässiger Brutvogel. Un- tersee, Kaltbrunner-Ried, Lac de Joux, Neuenburgersee Südwestufer und Ma- gadino sind die häufigsten Brutorte. Dazu kommen einige wechselnde Plätze, wo die Art zu brüten versuchte oder nur einmal erfolgreich brütete. In der Literatur wurde der Thunersee stets als möglicher Brutplatz erwähnt. Fehlende

Junger Schwarzhalstaucher (wenige Tage alt) im Rückengefieder des Männchens, links das Weib- chen. Aufnahme: Diana Lawniczak

7 Teichgebiete im Hinterland zum See und häufige Wasserstandschwankungen verhinderten indes ein erfolgreiches Brüten. Ohne die Hilfe der Menschen, mögliche Brutgebiete den Bedürfnissen der Vögel anzupassen, würde das Vorhaben nicht gelingen. Die Jahreszeiten des Schwarzhalstauchers am Thunersee dehnen sich von Juli und August über Herbst und Winter bis ins Frühjahr aus. Im Mai und Juni wer- den Vögel dieser Art kaum beobachtet. Ausserhalb der Brutzeit ist unser Vogel meist auf dem See, nur selten in Ufernähe anzutreffen. Zum Brüten ist er im Land innen, weg vom See, im Teichgebiet, am Spazierweg. Das erste Brutpaar in der Weissenau brütete sogar zweimal. Zuerst war ab Ende Mai und im Juni das Füttern eines Jungen zu sehen. Dann wurde im Juli ein aus einem Nachgelege geschlüpfter Junge gefüttert und betreut. Die Jungen werden im Alter von 40 Tagen flugfähig und mischen sich dann auf dem See unter die ersten aus nordöstlichen Brutgebieten zufliegenden Gäste, die hier die Zeit der Schwingenmauser verbringen. Womit eigentlich der Jahreskreis eines flugfähigen Vogels dieser Art abgeschlossen ist und das gefahrvolle, in unbekannte Weiten führende Leben eines Jungen, hier gross gewordenen neuen Schwarzhalstauchers seinen Anfang nimmt. Die Hauptdaten seines Vorkommens am Thunersee: 9. August 1944 Erstbeob- achtung im Gwatt durch F. Mühlethaler – 11. Juli 1957 Erstbeobachtung in der Weissenau durch R. Hauri – Ende August Anfang September 1984 230 Vögel der Art, als bisherige Höchstzahl auf dem ganzen See – ab 30. Mai 2003 (Schlüpf- datum ein oder zwei Tage früher) die ersten zwei hier ausgebrüteten Jungen.

Junger Schwarzhalstaucher, etwa zwei Wochen alt, beim ad. Männchen. Das Weibchen war zu dieser Zeit schon wieder im Schilf mit der 2. Brut beschäftigt. Aufnahme: Diana Lawniczak

8 Ulrich Vogt

Die Krattighalde

Einführung Die Krattighalde liegt am linken Seeufer zwischen dem Krattiggraben und der Gipsfabrik. Nach der Bezeichnung in der Landeskarte 1: 25 000 heisst die westliche Begrenzung «Chrattigbach», die östliche liegt bei Punkt 563. Der Chrattigbach/grabe bildet zugleich die Gemeindegrenze von Krattigen zu Spiez und die Amtsbezirksgrenze von Frutigen zum Niedersimmental. Genau gleich liegt im Osten bei Punkt 563 die Gemeindegrenze zu Leissigen und zum Amts- bezirk Interlaken. Krattigen ist somit auf rund 1600 m Seeanstoss die Riviera des Frutiglandes am Thunersee, wenn auch auf dessen «abscheiniger» Seite. Im Volksmund heisst der Ort entweder Lido oder Milchbar. Aus der Bar ist vor wenigen Jahren ein bekanntes italienisches Restaurant geworden. Die Krattighalde (nach LK «Chrattighalte») ist ein steil abfallendes, «ab hältiges», bewaldetes Felsband, das sich zwischen dem Seeufer und der Terrasse von Krat- tigen auf einer Tiefe von gut 100 m (Horizontalmass) gebildet hat. Die durch-

Felssturz vom 16. April 1999. Foto: U. Vogt

9 schnittliche Hangneigung beträgt 100%. Am Hangfuss verlaufen die Seelinie der BLS und die N8, beides wichtige «Lebensadern» für das östliche Oberland.

Natürliche Grundlagen und Naturgefahren Es sind dies die tiefsten und klimatisch sehr begünstigten Lagen des Amts- bezirks Frutigen, auch wenn sie nach Norden exponiert sind. Deshalb finden sich hier die produktivsten Waldstandorte des Amtsbezirks mit Edellaub- hölzern wie zum Beispiel der Hirschzungen-Ahornwald oder Ahorn-Eschen- wälder in verschiedener Ausbildung. Diese Waldgesellschaften sind seltene Biotope und deshalb von hohem Naturwert. Der Gipsabbau in Krattigen/Leissigen weist auf eine geologische Besonderheit in dieser Region hin. In der Beurteilung des Geologenbüros Kellerhals und Hae- feli AG vom 16. April 1999 steht: «Die Krattighalde besteht aus Gips mit tonigen Beimengungen. Bedingt durch die hohe Wasserlöslichkeit des Gipses ist der Fels stark verwitterungsanfällig. Wegen der starken Zerklüftung und wahrscheinlich

Felssturz 16. April 1999, geforderter Steinschlagschutz- wald oberhalb der Bahn- linie an der Krattighalde. Foto: U. Vogt

10 auch... Verkarstung erstreckt sich die Verwitterung und Auslaugung auch auf das Berginnere. Dadurch schreitet der natürliche Abbau des Gebirgsverbandes schnell voran, was sich denn auch in regelmässigen Sturzprozessen manifestiert (Stein- und Blockschlag sowie Felsstürze von bis über 1000 m3).» An der Krattighalde ist somit immer wieder mit kleinen oder grösseren Stein- schlagereignissen zu rechnen. Da die Bahn nur auf rund 300 m Länge im Krat- tighaldentunnel verschwindet, ist sie auf der 1,5 km langen offenen Strecke direkt den drohenden Erosionsprozessen schutzlos ausgeliefert, wenn nicht der Wald als Schützer und Bremser dazwischen stünde. Er selbst ist aber auch bedroht durch die im Bergesinnern verborgenen Spalten und Klüfte, die mehr einen labilen als festen Untergrund bilden. Damit werden die Wald- bestände selbst mit einem gewissen Alter zu einem Sicherheitsrisiko, wenn die Bäume gross und schwer geworden und sturzgefährdet sind. Aus diesen Gründen ist die Krattighalde ein ständiges Sorgenkind bei den verantwortli- chen Leuten der BLS.

Chronik der Ereignisse Anlässlich des Baus der Thunerseebahn übertrug der Kanton Bern die Eigen- tumsrechte an der Krattighalde an die neu gegründete Bahngesellschaft. An die latenten Naturgefahren, die den Bahnverkehr behindern könnten, dachte zur damaligen Zeit ernstlich wohl niemand. Der Schadenereigniskataster der BLS geht bis ins Jahr 1955 zurück. Erst von dieser Zeit an sind Felsstürze und Erdrutsche an der Krattighalde vermerkt worden. Offensichtlich waren vorher die Ereignisse so gering, dass sie keine nennenswerten Schäden an den Anlagen oder Zugsunterbrüche auslösten. Immerhin hatte man durch den Einbau von Schienenbarragen auf den bergseitigen Böschungen die Geleise vor kleinerem Steinschlag bereits wirksam geschützt. BLS-Oberförster Wal- ter Schwarz erwähnte in einem Bericht, dass 1945 die damals noch bergseits der Bahnlinie verlaufende Staatsstrasse im Bereich des Krattighaldentunnels durch einen Felssturz verschüttet worden war. Am 14. August 1968 löste sich nach starken Regenfällen oberhalb von Bahn- kilometer 15.830 ein Erdrutsch, der durch die bestehenden Schienenbarragen gestoppt wurde. Am 19. August erfolgte ein neuer Rutsch. Ein 7 Tonnen schwerer Baumstrunk durchschlug die Barrage, und das Geleise wurde während Stunden vollständig gesperrt. Oberförster Schwarz erarbeitete zur Wiederinstandstellung und Geländesicherung ein Aufforstungs- und Verbau-

11 ungsprojekt, das 1970 abgeschlossen werden konnte. Die Forstgruppe der BLS verbaute die Rutschzone mit Holzkästen und Buschlagen und säte die offenen Flächen an. Die Kosten beliefen sich auf 36 000 Franken, woran Bund und Kanton 70% an Beiträgen ausrichteten. Am 9. Juni 1985 stürzten bei Bahnkilometer 15.4 Gipsfelsen ab. Sie blockier- ten den Schienenverkehr während mehreren Stunden. Die Bahnlinie wurde durch einen Schutzdamm mit Schienenbarragen zu Kosten von 96 000 Fran- ken gesichert. Weil es pressierte, wurde die Subventionierung administrativ über das Aufforstungs- und Verbauungsprojekt «Bundergraben» der BLS in der Gemeinde Kandergrund abgewickelt. Dieses Verfahren wäre heute aus bau-, verfahrensrechtlichen und finanztechnischen Gründen wohl kaum mehr praktizierbar. Am 19. März 1988 löste sich der Gipsfelsen beim km 15.840; um 16.42 Uhr fuhr der Zug 3722 von Interlaken her in einen Felsblock und beschädigte den Schienenräumer. Das zweite Geleise wurde während mehrerer Tage ge- sperrt, um verschiedene Sicherungsmassnahmen (Felsräumung und -sprengung, Sicherheitsholzerei) auszuführen.

Felssturz vom 18. März 2001. Foto: BLS

12 Sicherheitsholzerei an der Krattighalde durch die Forstgruppe BLS-Nord. Foto: Lineatus GmbH

Im Dezember 1992 wurde das Aufforstungs- und Verbauungsprojekt «Krattig- halde» von Oberförster Schwarz eingereicht, nachdem das Felssturzgebiet bei Bahnkilometer 15.4 erneut aktiv geworden war. Ein Felssturz hatte in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember 1992 Steinschlag bis auf die Geleise und die N8 zur Folge. Die 1985 erstellte Barrage war um 40 m zu kurz... An einem auffahrenden BLS-Triebwagen wurde der Schienenräumer durch Stein- blöcke verbogen. Mit einem neuen Verbauungstyp, den Steinschlagschutz- netzen, die im Gegensatz zu den starren Barragen die Fallenergie dynamisch aufnehmen können, wurde die Schutzwirkung in der Längsachse parallel zu Strasse und Geleise erhöht. In Anbetracht der sich häufenden Steinschlag- ereignisse trafen der Kanton Bern (Tiefbauamt) und die BLS eine Überein- kunft, um weitere Verbauungen mit Steinschlagschutznetzen an der Krattig halde zum Schutz der Bahn und der Nationalstrasse errichten zu können. An Bundes- und Kantonsbeiträgen wurden über das Strassenbudget 140 000 Franken zu- gesichert. Zudem erklärte sich das Tiefbauamt bereit, die Strassensignalisa- tion und -absperrung während der Bauarbeiten zu übernehmen. Im Sommer 1994 erfolgte der Einbau der Steinschlagschutznetze zwischen dem Krattig-

13 graben und dem Krattighaldentunnel unter der Leitung von Bahningenieur Kurt Schläfli. Erst nach dem Bau dieser Einrichtungen wurde es möglich, an die Sicherheits- holzerei zu denken. In den Folgejahren wurden systematisch sturzgefährdete und alte Bäume entfernt, wobei die Forstequipe der BLS Nordrampe zuvor einen Spezialkurs in Langseiltechnik absolvierte, um die grossen, Richtung See hängenden Kronen der Buchen und Bergahorne sicher entasten zu können. Die Holzerei an der Krattighalde ist eine äusserst anspruchsvolle Arbeit, die von BLS-Förster Hans Bettschen und seinen Leuten nicht nur fachliches Können und Schwindelfreiheit, sondern auch ein hohes Mass an Sicherheitsbewusst- sein und Verantwortung erfordert. Zudem ist die Logistik sehr aufwändig: in den meisten Fällen müssen Helikopter die Baumstämme aus dem unwegsamen Gebiet herausholen und dabei Bahn und Strasse überfliegen. Aus Sicherheits- gründen können die Fäll- und Transportarbeiten nur in Zugspausen und mit zeitweiligen Strassensperrungen erfolgen. Dies bedeutet in dringenden Fällen auch Nachteinsätze, wenn dabei die Sicherheit gewährleistet werden kann.

Holzräumung mit dem Helikopter beim Felssturz vom 16. April 1999. Foto: U. Vogt

14 1993 erstellte Oberförster Schwarz das Projekt «Felssanierung Krattighalde», das eine unsichere Felspartie am Ostportal des Krattighaldentunnels (km 14.878) mittels Sprengungen und einem Stützpfeiler aus Beton sicherte. In den Jahren 1966 und 1970 war in diesem Gefahrenbereich bereits die Tunnelröhre verlängert worden. Der Fels kam nicht zur Ruhe und musste erneut abgesprengt und -gestützt werden. Diese Massnahmen beliefen sich auf 160 000 Franken; daran wurden 89% Bundes- und Kantonsbeiträge ausgerichtet. Die beiden grössten Schadenfälle passierten in jüngster Zeit. Am Samstag, den 16. April 1999, kurz vor 14 Uhr, stürzten nach intensiven Schneefällen Felsmassen von rund 600 m3 Volumen ab. 60 m3 Gestein blockierten das Bahntrassee bis um 19.45 Uhr, dann konnte die Strecke wieder freigegeben werden. Angrenzend an die Absturzstelle bei Bahnkilometer 15.2 befinden sich verschiedene zerklüftete und sturzgefährdete Felsköpfe. Deshalb erar- beitete das Forstingenieurbüro Impuls Sanierungsvorschläge zur Sicherung der Gefahrenstelle und prüfte mit Simulationsmodellen die Wirksamkeit von Schutzdämmen und Steinschlagnetzen in Abhängigkeit der Blockgrössen und des Geländemodells. Es zeigte sich, dass der Bau eines Dammes von 3 m Höhe und 55 m Länge, erschlossen durch einen Maschinenweg, den besten Schutz vor weiteren Felsstürzen bieten würde. 2001 konnten die Bauarbeiten abge-

Bauarbeiten am Schutzdamm nach dem Felssturz vom 18. März 2001. Foto: B. Perren

15 rechnet werden. Die Gesamtkosten betrugen 261 000 Franken, die Beiträge von Bund und Kanton 92%. Die Bauarbeiten führte die ARGE von Kaenel/ Zaugg Bau AG aus unter der Leitung von Forstingenieur Bernhard Perren (Büro Impuls). Am 18. März 2001, einem Sonntagmorgen, verschüttete ein Felssturz bei Bahn- kilometer 15.430 die Geleise. Der Felssturz ereignete sich etwa 200 m östlich desjenigen vom 16. April 1999. Er umfasste ein Volumen von rund 1500 m3. Ein- zelne Blöcke rollten auf die N8. Das Gebäude der Dienststation wurde vollkom- men überschüttet. Die Strasse war von 7.30 Uhr bis 9 Uhr total unterbrochen, der Bahnverkehr konnte um 11.30 Uhr wieder einspurig mit stark reduzierter Fahrgeschwindigkeit aufgenommen werden. Als Sofortmassnahmen wurde die Sanierung der Ausbruchnische durch Felsreinigungen und -sprengungen ausge- führt. Das Büro Impuls erhielt den Auftrag, ein forstliches Verbauungsprojekt zur Sanierung des Absturz- und Ablagerungsgebietes auszuarbeiten. In Analogie zu den Erfahrungen aus dem Projekt von 1999 wurde eine Baustellenerschliessung mit einem bergseits angelegten Maschinenweg und ein neuer Schutzdamm von 70 m Länge vorgesehen. Der Fallboden hinter dem Damm und den bestehenden Steinschlagschutzwänden war zu erweitern. Die Topografie und die technischen Voraussetzungen erlaubten es, mit einer Dammhöhe von 3 m gegen kleine und mittlere künftige Felsstürze genügend Sicherheit zu schaffen. Wahrscheinlich können Gesteinsmassen von 1000 bis 1500 m3 durch die Schutzbauten aufge- fangen werden, grössere Rutschmassen aber werden den Damm vermutlich überspringen. Mit Rest risiken muss auch weiterhin gerechnet werden. Im Oktober 2001 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden, nachdem die BLS-Forstequipe die schwierige Holzerei im Abbruchgebeit erledigt hatte. Die Firma Lörtscher AG von Oberwil führte die Arbeiten unter der Leitung von Forstingenieur B. Perren aus. Sie konnten im Jahr 2003 abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 410 000 Franken, daran beteiligen sich Bund und Kanton mit Beiträgen in der Höhe von gesamthaft 91%. In Absprache mit den forstlichen Bundes- und Kantonsstellen wurde gleich- zeitig die Erstellung einer Risikoanalyse für die gesamte Krattighalde be- schlossen, um die Gefährdungssituation aus geologischer Sicht abzuklären. «Es sind Wahrscheinlichkeit und Intensität möglicher, zukünftiger Ereig- nisse abzuschätzen und bezüglich des Schadenpotenzials zu bewerten. Die BLS muss darlegen, welche Risiken noch tragbar sind und wo mit welchen Massnahmen/Kosten das Risiko vermindert werden muss.» Damit soll vorbeu- gend und gezielt dort verbaut werden, wo die höchsten Sicherheitsdefizite und

16 Gefährdungspotenziale sind – wenn nicht die Natur wieder einmal entgegen allen Erwartungen irgendwo einen unerwarteten Erosionsprozess auslöst. Das Forstingenieurbüro Impuls und das Geologenbüro Kellerhals und Häfeli über- nahmen zusammen den Auftrag, die Risiokoanalyse für das Felssturzgebiet der Krattighalde bis zum Sommer 2003 auszuarbeiten. Anschliessend werden die zuständigen Leute der BLS, der eidgenössichen Forstdirektion und des kantonalen Forstdienstes einmal mehr über das weitere Vorgehen beraten in der Absicht und der Hoffnung, zukünftig die hohen Sicherheitsansprüche der Bahn- und Strassenbenützer am linken Thunerseeufer noch besser erfüllen zu können. Wir wissen aber auch um die Überraschungen, die die Krattighalde bereit hält. So bleiben wir alle, die mit Naturgefahren, Gebirgswald und Ge- birgsbahnen zu tun haben, auch in Zukunft eng mit ihr verbunden.

Felssturz vom 16. April 1999. Blick von der oberen Abbruchkante auf die Bahnlinie BLS und die N8. Foto: U. Vogt

Quellen: Archivmaterial Waldabteilung 2/Forstverwaltung BLS Projektunterlagen Fotos: B. Perren, U. Vogt, Lineatus GmbH, BLS

17 Projektplan durch die Firma Impuls Thun zur Sanierung des Felssturzes vom April 1999.

18 Kurt Stauffer

Alpauffahrten Viehtransporte auf dem Thunersee

Die Skifahrer, welche heute den Sessellift Winteregg bei Mürren benützen, sind sich wohl kaum bewusst, was die Alp Winteregg in vergangener Zeit für die Alp- besitzer bedeutete. Die Lektüre des «Seybuches oder Urbars der Alp Winter- egg», erneuert am 4. Juni 1618 unter Hans Walthard, Schultheiss zu Unterseen, warf Fragen auf zum Alpbetrieb im 17. Jahrhundert. Insbesondere interessierte es auch, was in geschichtlichen Quellen hierüber noch vorhanden ist. Dieses handgeschriebene, nun vergilbte und teilweise von Insekten zerfressene Dokument hält fest, wer Anteil an der beachtlichen Alp mit 181 Kuhrechten hatte, wer Tiere auf dieser Alp in der Nähe von Mürren sömmern durfte; wie er sich zu verhalten, und was er zu leisten hatte. Das Verzeichnis ist aber auch eine Fundgrube alter Geschlechter und Wohnorte, sind doch darin die Mitbesitzer der Alp fein säuberlich aufgeführt und bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts nachgetragen. Die Annahme, die Alp hätte damals ausschliesslich Bauern aus der nächsten Umgebung gehört, bestätigt sich nicht. Von Mürren sind darin lediglich drei und von Lauterbrunnen nur neun Besitzer genannt. Zu berück- sichtigen ist dabei jedoch, dass die Orte früher viel weniger Einwohner hatten. So zählte Mürren im Jahr 1783 gesamthaft 92 Einwohner. Viele Bewohner des Dorfes zogen zudem während der langen Winterszeit ins Lauterbrunnental, wo sie ebenfalls Land, Viehstall und Behausung besassen. Der Hauptharst der Alptiere kam aus dem heutigen Amt Interlaken, z.B. aus Bönigen, Därligen, Goldswil, Gsteig, Gsteigwiler, Interlaken, Leissigen, Matten, Ringgenberg, Sundlauenen, Unterseen und Wilderswil. Der letztgenannte Ort stellt mit 18 Bauern in der Liste den Schwerpunkt dar. Was aber hat der Titel dieses Aufsatzes mit der Alp zu tun? Neben diesen Landwirten des engeren Oberlandes hatten auch solche in der Thuner Region Alprechte. So enthält das Seybuch auch Geschlechtsnamen der folgenden Orte: , Goldiwil, Hilterfingen, Oberhofen, Langenegg (Ober- oder Unterlangenegg), Merligen, Reichenbach i.K. und Thun. Ausserdem ist der Name von Jaggi von Allmen enthalten, der sich – möglicherweise als Wieder- täufer – im «Niderland», entweder im Elsass oder effektiv in den Niederlanden aufhielt. (Beide wurden früher gelegentlich als Niderland bezeichnet.) Die

19 «Unterländer»-Anteilhaber nahmen im 18. Jahrhundert noch zu, waren doch im Jahre 1774 nur rund 11 Prozent aller Talleute Mitbesitzer der Alp. Die Aus- wärtigen hielten 89 Prozent des Besatzes der hochgelegenen Alp Winteregg. Mitbesitzer waren nun auch Leute aus , Uetendorf, Rüeggisberg, und . Heute wäre eine «Alpauffahrt» auf die Alp Winteregg kein grosses Problem. Man würde Kühe, Rinder, Kälber, Pferde und Schweine, die man in einem Senntum auf der Alp sömmern möchte, in einen Viehtransporter laden und sie so nahe als möglich zur Alp führen. Von Blumenstein nach Lauterbrunnen sind es immerhin rund 40 km oder mindestens 8 Stunden guten Marsches. Die Weg- verhältnisse im 17. Jahrhundert waren aber alles andere als gut. Auf der rechten Seite des Thunersees wurde das Teilstück Merligen–Neuhaus, die sogenannte Beatenstrasse, erst 1882 gebaut und befahrbar. Auf der linken Seite hätte man zwischen Leissigen und Därligen über die Höhe des Stoffelberges «fahren» müssen, weil unten am See das Gelände noch steil, felsig und teilweise sump- fig war. So blieb also nur ein Transport auf dem See übrig. Ein Transport, wie ihn die Leute von Merligen, die Land in Leissigen, Faulensee und Krattigen besassen, oder die Oberhofner mit Besitztum im Dürrenast, Gwatt und Einigen bereits bestens kannten. Nicht nur Vieh und Heu, sondern auch Stallmist und Jauche in Fässern wurden in Nauen über den See befördert. Für grössere Viehtransporte konnten aber nur die grossen Barken und Ledi- schiffe, die man seltsamerweise «Böcke» nannte, dienen. Sie wurden in Därli- gen, Leissigen, Oberhofen und Scherzligen für den Thunersee und andere Seen gebaut. Auf Thuner- und Brienzersee sollen insgesamt etwa fünfzehn solcher «Böcke» im Einsatz gewesen sein. Sie besassen eine Ladekapazität von 300 bis 600 Zentner, d.h. mindestens 30 Tonnen. Für den Transport des Viehs wurden Anbinde- und Sicherungslatten angebracht, damit sich die Tiere nicht losreissen konnten. Dies war vor allem nötig, wenn hoher Seegang aufkam. Die «Böcke» mussten von mindestens 4 Ruderern bedient werden, wobei bei guten Wind- verhältnissen zusätzlich ein mächtiges Segel gesetzt werden konnte (s. Abbil- dung). Für die Fahrt von Thun nach Neuhaus brauchte die Mannschaft unge- 1 fähr 3 /2 Stunden. Als Landestelle am obern See hätte aber auch die «Platten oder die Sust» neben der Mündung der Aare, gegenüber der Weissenau, dienen können. Eine ordentliche Beförderung von Kühen und Pferden auf den grossen Märit- schiffen war ebenso möglich. Sie kostete im 18. Jahrhundert 2 resp. 3 Batzen. Mit einem Schiffstransport konnte man sich zudem den seit dem Jahre 1714

20 Iseltwald (Postkartenverlag F. Oesch-Müller, Bern). erhobenen Brückenzoll an der Kanderbrücke bei Einigen ersparen. In der Bahnhofhalle Thun steht unter dem Wandgemälde «das Märitschiff» von Wer- ner Engel der Spruch:

Sy mir ächt bas Syt mer cha fahre Elektrisch mit der SBB Als wie die da Vor hundert Jahre Im Weidlig zäme mit em Veh

Vom Neuhaus aus zog die Herde talaufwärts nach Lauterbrunnen. Möglicher- weise wurde hier oder schon etwas früher auf der Wegstrecke ein Zwischenhalt eingeschaltet, damit die Begleiter und Tiere ausruhen konnten. Gerne pflegte man eine Alpfahrt nachts vorzunehmen, wenn das Ungeziefer der Herde weni- ger anhaben konnte. Ausserdem konnten allfällige Schäden, die das nebenaus treibende Vieh verursachte, nicht gesehen und beanstandet werden. Auf- oder abgetrieben wurde das Vieh nie an einem Mittwoch, denn er war kein Tag für diese Tätigkeit, ebensowenig für das Anstellen von neuem Personal.

21 Vom «Gässli» in Lauterbrunnen ging der Fahrweg hoch über «Flüeli», «alt Läger» in den neuen Weg, d.h. über einen ausgesetzten Pfad zwischen den Flühen über Lauterbrunnen. Auf den Wegen gab es damals noch keine ge- brochenen Steine, die den Klauen der Tiere arg zusetzen. Es mögen auch nicht so schwere Kühe gewesen sein, wie diejenigen, die später bei solchen Marschleistungen auf den inneren Klauen beschlagen werden mussten. Eine Eisenlasche überlappte dabei die Klauenspitze, und das Eisen wurde unten mit Nägeln in das Horn der Klauen eingeschlagen. So liefen sich die Kühe wenigstens nicht wund. Wenn wir heute etwas Dringendes mitzuteilen oder ein Problem haben, so stehen uns verschiedene Kommunikationsmittel zur Verfügung. Solche Mit- tel hatten die Bergverantwortlichen Christoffel Schlachter im Dorf Interlaken und Heinrich Brunner, zu Matten gesessen, noch nicht, wenn sie beispiels- weise das festgesetzte Datum der Alpauffahrt den Alpbestössern bekannt- zugeben hatten. Irgendwie schafften sie es aber doch, nur wissen wir heut- zutage kaum mehr wie. Gemäss Reglement vom 20. Februar 1772 musste das Alpvieh in allen Gemeinden und Dorfschaften von oberamtlich bestel l- ten, beeidigten Gerichtsmännern etwa acht Tage vor der Bergauffahrt besichtigt werden. Es wurde geprüft, ob die Tiere gesund und unverdäch- tigt von Krankheiten seien. Jedes wurde in ein Verzeichnis aufgenommen. Auf der Alp hatte der Bergvogt dann jedes Stück Vieh zu «visitieren», es mit dem Verzeichnis zu vergleichen und allfällig kranke Tiere zurückzu- weisen. Vor der Alpabfahrt musste der Bergvogt im Einvernehmen mit dem Schultheiss die Tiere wieder prüfen und den Eigentümern, die ihre Vieh- ware abholten, den Gesundheitsschein zurückgeben. Jedes Hornvieh – ab ungefähr einem Alter von zwei Jahren – musste zwingend an den Hörnern mit dem Zeichen des Herkunftsdorfes versehen sein. Wurde ein Rind oder eine Kuh ohne Zeichen festgestellt, so konnten die Armen des Dorfes darauf Anspruch erheben. Bis zum heimatlichen Stall war im Herbst die mühsame Strecke in umgekehrter Richtung zurückzulegen. Vermutlich werden die Kühe wegen der Marschleis- tung und der ungewohnten Verhältnisse auf dem Thunersee am Abend kaum mehr viel Milch gegeben haben. Zu bemerken ist weiter, dass wir anhand des vorliegenden Beispiels ja nur eine Alp des Oberlandes näher «unter die Lupe» nahmen. Insgesamt mögen im Frühjahr und Herbst, während des Alpauftriebes und Alpabtriebes, eine stattliche Anzahl Kühe und Rinder über den Thunersee befördert worden sein. Interessant wäre es auch zu wissen, ob sich die Bauern

22 unten am See organisierten und einen Sammeltransport vornahmen. Die stillen oder heftigen Wasser des Sees wüssten es vielleicht. Eine weitere interessante Frage ist, weshalb Alpen im Lauterbrunnental nach der Seyordnung nicht, wie vielfach im Berner Oberland üblich, an das Tal- gut gebunden waren, d.h. nur solche Tiere gesömmert werden durften, die während des Winters mit eigenem Heu versorgt werden konnten. Andernorts durften zudem keine Bergrechte an Auswärtige veräussert werden. Im Heimat- buch über das ist vermerkt: Auf den hiesigen Alpen nahmen die Küher jedes Frühjahr eine grössere Anzahl Kühe zur Sömmerung auf. Auch über den Grünenbergpass kamen Tiere zur Sömmerung ins Zulgtal, einige sogar aus den Lütschinentälern. Die Küher, frühere Alphirten mit gepachteten oder eigenen Alpen und eigenem Vieh, verschoben einst zur Winterszeit ihre ganze Herde ins Unterland, wo sie das Heu auf vorbestimmten Bauernbetrieben gegen Ent- gelt aufbrauchten und im eigens dafür eingerichteten Küherstöckli wohnen durften. Vieh wurde also damals recht oft verschoben. Im 19. Jahrhundert veränderten sich die Verkehrsverhältnisse grundlegend. Der Ausbau des Strassennetzes in die Lütschinentäler, gemäss Richard Feller «Berns Geschichte»» eine Notstandsmassnahme des frühen 19. Jahrhun- derts, verbesserte den Zugang nach Lauterbrunnen. Die linksufrige Strasse am Thunersee war vom Jahre 1836 an gut befahrbar, und auf dem Thuner- see verkehrte das Dampfschiff fahrplanmässig. Am 30. Mai 1893 konnte die Thunerseebahn ebenfalls entlang dem linken Thunerseeufer eingeweiht werden, womit ein günstiges Verkehrsmittel für den Viehtransport vom Un- terland her verfügbar wurde. Alpauffahrten auf längeren Strecken werden dadurch selten.

Die Alp Winteregg Die Alp Winteregg oder Wintereggen wird erstmals im Jahre 1561 erwähnt. Sie umfasst heute ca. 430 ha, wovon 200 ha auf Alpweide und 200 ha auf Wald entfallen. Der Käse wird in einer modernen Käserei mit Laden, neben der Sta- tion Winteregg, der Bahnstrecke Grütschalp–Mürren, hergestellt. Es werden nur noch rund 70 Kühe gesömmert. Die Alp ist heute verpachtet. Ausserdem verfügt die Alp über eine eigene Säge. Die 195,75 Kuhrrechte oder Anteile an der Alp sind jetzt mehrheitlich im Besitz von Talbewohnern. Durch Erbgänge wurden sie jedoch auch auf Privatpersonen in der ganzen Schweiz und sogar im Ausland übertragen.

23 Im Vergleich dazu wurden nach der Alpstatistik des Jahres 1900 auf der Alp 88 Kühe, 35 Maischen, 17 Kälber, 2 Muni, 2 junge Muni oder Ochsen und 80 Ziegen gehalten. Es wurden 2748 kg Käse und 687 kg Ziger hergestellt. Der Kapitalwert je ha betrug 250 Franken oder für die ganze Alp 73 100 Franken.

Erklärungen – Seyen oder seihen, ein mittelhochdeutsches Wort, bedeutet durch ein Sieb lassen = sondern, ordnen, richten oder bestimmen, mit wie vielen Tieren eine Alp nach deren Ertragsfähigkeit bestossen werden kann. – Ein Kuhrecht gibt normalerweise das Anrecht, eine Kuh auf einer Alp zu sömmern. Ein Kuhrecht ist aufteilbar in Füsse oder Stösse oder als kleinere Teilmenge sogar in Klauen, damit auf einer Alp auch anders bewertete Tiere, wie Pferde, Maulesel, Rinder, Maischen, Kälber, Schafe und Ziegen dem Futterbedarf entsprechend geweidet werden können. – Einigung = Versammlung der Berggenossenschaft

Das Seybuch Das Seybuch, ungefähr im Format A5, enthält 64 Seiten. Das Papier ist mit Faden zusammengebunden und hinten zusätzlich mit einem Lederstreifen verstärkt. In der «Vorred» wird erklärt, das Seybuch stütze sich auf das vor- gehende, die Wechsel an «Erbfählen, Thuschen, Köuffen und Verköuffen» seien berücksichtigt worden, Anthoni Mürner, dermaliger Stadtschreiber zu Unterseen, habe das neue Seybuch Blatt um Blatt neu eröffnet – und für jeden Anteilhaber zudem für Änderungen die restliche Seite freigehalten. Das Buch sei in Anwesenheit von Schultheiss Hans Walthard sowie Jacob Hirni, Venner, und Peter Hirni, Landesstatthalter, geprüft worden. Die Alp stand somit im Einflussbereich des Schultheissenamtes Unterseen. Auf den hintersten Seiten wird die Seyordnung beschrieben. Beispiele: Keiner solle auf den Berg «fahren» vor gemeiner Alpfahrt; Kleingut (Schweine) müssten «geringt» sein (damit sie nicht die Erde aufwühlen konn- ten), ansonst wären 3 Pfund Geldbusse zu entrichten; jeder Bergrechtsbesitzer habe seine entsprechenden Tagwerke zu verrichten, oder er verfalle in eine Busse von täglich 10 Schillinge. Die Teilhaber der Region Thun hatten also noch zwischendurch während des Alpsommers von weiterher anzurücken, konnten dabei aber zugleich ihre Tiere begutachten. Oder sie hätten dann einen

24 Werkmann aus der näheren Umgebung gefunden und ihn für seine Arbeit be- zahlt, was vielleicht willkommen war. Die Errichtung eines weiteren Seybuches wurde auf der «Einung» vom 4. März 1774 beschlossen. Der Tag dieser Versammlung wurde von den Kan- zeln verlesen, d.h. angekündigt. Vergleichen wir jetzt, was einst möglich war, mit unseren heutigen Mitteln, so erkennen wir, wie weit wir uns schon von früheren Tagen entfernt haben.

Titelblatt des Seybuches von 1618

25 Auszug der Berganteilhaber

Blumenstein Hofsteter Hans, Aarmüli Hällmer David Koufmann Peter Spring Ulli Michel Heinrich Porter Hanns, Aarmüli Bönigen (Böningen) Porter Jakob, Aarmüli Seiler Christen Ritschard Hans, Aarmüli Roth Hans, Aarmüli Därligen (Tädligen) Roth Christen, Sohn von Hans Bodmer Ulli Stäli Christ. Jetz im Dorf Interlachen (Sterchis Tochterman) Goldiwil (Goldiwyl) Sterchi Caspar, Landtsvenner (Chistens Sohn) Fuhrer Hans Wyder Heini Wyss Peter, Aarmüli Goldswil (Goldtswyl) Franck Peter Langenegg (Unter- oder ) Berger Mathys Gsteig Suter Ulrich, Heinrichs Sohn Lauterbrunnen (Luterbrunnen) Possen Hans, auch Poss, an der Allmend Ammerter Christen, bey der Mühli Von Allmen Chunrath Brunner Hans Von Allmen Jacob Gertsch Heini, Ullis Sohn Von Allmen Peter, der jung (Peters) Gertsch Ulli, Ullis Sohn Wenger Niclaus, an der Allmend In der Aebnit Peter, Weibel (Anna Messerli, Husfroune) Von Almen Christen Wyssen oder Wyss Cünj Von Allmen Peter, Christens Von Kennel Cunrath, Seckelmeister Gsteigwiler (Wyler) (Tochterman Hans Matter) Blatter Hans Graw Heini Leissigen (Lensigen) Knächt Christen Louwiner Heinrich, Kilchmeyer

Hilterfingen (Hilterfing) Matten Blatter, Seckelmeister Am Acher Hans Blatter Hans Brunner Christan, Heinis Sohn Christen Hanss und Anna Frutinger Heim Caspar Frueting auch Frutinger Hanss Heim Heini (Grossmutter Margreth Wyss, Wilderwyl) Heimb Jaggi Frutiger Hans und Christan, Söhne von Hans Mohr Peter Mohr Ullrich, Sohn von Peter Interlaken (Dorf Inderlachen, Rothen Jacob auch «im Dorf» genannt) Rothen Hans Etlin Hans oder Zjuncker, Aarmüli Schilt Hans Frölich Jacob, Aarmüli (Stadtvogt) Schildt Uli

26 Schneiter Heini Berren, Lieutenent Seiler Christen, Sichenvogt Föüz Heinrich Stäli Christen, Sager Hirni Jakob, Venner Sterchi Christen Hirni Peter, Sohn des Venner Tschiemmer Peter Joussj Hans, Müller Rubi Caspar Merligen (Merling) Rubi Davidt, alt Weibel Gerber Hans Rubi Hans, auch Rubin Rubi Jacob Mürren (Müren) Rupli, Spendvogt Ammerter Christen, uff der Hofstat (Hansen) Schmocker Heini Jöun Christen Schneiter Hans, alt Seckelmeister Von Allmen Christen, Baths Sohn Stäli Hans, im Stedtli Studer Künrad Niederland (Auszug Täufer, Von Allmen Hans, Ferber entweder Holland oder Elsass) Von Allmen Jaggi Wilderswil (Wilderswyl) Allmer Jacob, Wirth Oberhofen Am Acher Jacob, der jung Frutig Andres Am Acher Jacob, der jung Fruting Christen Ballmer Bath Frutinger Ulli Ballmer Caspar und Beat Hertig Andres Glatthardt Peter, am Stalden Gruber Heini Reichenbach (Rychenbach) Heger Peter Zur Brügg Melchior und Gilgian, Baltz Heimmen Hans Heim Hans, Hansen Ringgenberg Heim Hans, Heinrichs Sohn Am Acher Fridrich Heim Kilchmeyer Ringgenberg Cünj sonst Blater Cünj genannt Schläppi Rudj Schläppi Stäffan Spillmatt Von Allmen Beat Blatter Uli Von Allmen Jaggi, Ullis Sohn Brunner Hans Wyss Peter, zu Unspunnen Rubi Hans

Sundlauenen (Sungglowinen) Murer Peter (Maria Im Dorf syn Husfrouw)

Thun Hofer Melchior

Unterseen (Undersewen) Berren Hans, Weibel Berren Hans, Venner

27 Quellen – Seybuch von 1618 – 600 Jahre Sigriswil, Adolf Schaer-Ris – Chronik von Oberhofen, Erwin Heimann – Das grosse Landbuch, H. Hartmann – Buch der Talschaft Lauterbrunnen, Hans Michel – Unterlagen im StAB

28 Heini Hofmann

Zum 100. Geburtstag von Heimatdichter Hermann Hofmann

Im Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 1996 haben wir den Heimatschrift- steller Hermann Hofmann (zusammen mit seinem Sohn, der ebenfalls als Pub- lizist arbeitet) unter dem Titel «Zwei naturverbundene Buchautoren aus der selben Familie» mit einem letzten Artikel aus seiner Feder zu Wort kommen lassen. Zwei Jahre später verstarb er. Heuer jährte sich sein Geburtstag zum hundertsten Mal, was uns Anlass gibt, nochmals Rückschau zu halten auf sein Leben und Werk. (Die Red.)

Hermann Hofmann (1903–1998)

Ein Leben im Dienste anderer Sein Vater war lange Jahre gelähmt. So lernte Hermann Hofmann schon in frühen Jugendjahren auf dem kleinen Bauernhof in Seftigen, wo er vor hundert Jahren, am 19. Mai 1903, geboren worden war und zur Schule ging, den Ernst des Lebens kennen. Naturnähe und frühe Verantwortung haben ihn damals geprägt.

29 Während über vierzig Jahren wirkte er dann als Lehrer im Nachbardorf Ueten- dorf. Er war noch ein Dorfschulmeister von altem Schrot und Korn, streng, aber gerecht – und vielleicht gerade deshalb geschätzt, auch von den Schülern selber, die ihn noch im hohen Alter aus allen Ecken der Welt besuchen kamen. Zeitlebens hat Hermann Hofmann all seine Schaffenskraft in den Dienst ande- rer gestellt: in der Schule, in der Gemeinde, in Vereinen und Institutionen, aber auch in der Armee. In die lange Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten reiht sich un- ter anderem das Präsidium im Verband Deutschbernischer Raiffeisenkassen.

70 Jahre Publizist Durch seine vielseitige öffentliche Tätigkeit hatte Hermann Hofmann einen grossen Bekanntenkreis, und er pflegte auch die gute alte Sitte des Schreibens persönlicher Briefe; so stand er beispielsweise mit Persönlichkeiten wie dem Urwalddoktor Albert Schweitzer, dem finnischen General (mit Schweizer Ab- stammung) Karl Lennart Oesch und dem Philosophen und Divisionär Edgar Schumacher in engem Kontakt. Neben und nach seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer schuf sich Her- mann Hofmann einen Namen als Zeitungskorrespondent, Radiomitarbeiter und Lokalhistoriker, vor allem aber als Heimatschriftsteller und -dichter. Während sieben (!) Jahrzehnten war er publizistisch tätig, und geschrieben hat er alles auf seiner guten alten, mechanischen Schreibmaschine mit Emailtasten.

Gerngelesene Bücher Seine beiden Berndeutschbücher «Strouröseli» (Erzählungen und Gedichte) und «Chrischtelis Troum» (Weihnachtsgeschichten) sowie der Schriftdeutsch- band «Mein Rosenbäumchen» (Novellen, Sagen und Gedichte) sind zu beliebten Schatzkästchen geworden und erleben noch heute Neuauflagen. «Aus dem ganzen Schrifttum», schrieb eine grosse Tageszeitung, «auch aus den kunstvoll komponierten Gedichten, leuchtet die grosse Liebe des Autors zu seinem Heimatland und zur Familie, zum Bergland, zur Natur und zu den Tieren.»

Treues Dienen und uneigennütziges Helfen prägten Hermann Hofmanns Lebensweg bis zuletzt. So half er – hochbetagt – auch noch seine erkrankte Frau Rösli pflegen, die ihn umgekehrt helfend durchs ganze Leben beglei-

30 tet hatte, und selbst in den letzten Jahren, die er im Rollstuhl verbringen musste, erfreute er andere, noch schwerer Kranke, mit Singen und Rezitie- ren. Am 6. Juli 1998 nahm dieses reicherfüllte Leben, das Pflichtbewusstsein und Verantwortung hochgehalten und Geben stets vor Nehmen gesetzt hatte, ein Ende.

Die drei Schatzkästchen von Hermann Hofmann

Sie sind alle – sowohl die beiden Dialektbücher als auch der Schriftdeutsch- band – im Abgebot des Licorne-Verlags, zu beziehen in jeder Buchhand- lung oder direkt beim Herausgeber: Heini Hofmann, Hohlweg 11, 8645 Jona, Tel. 055 210 82 50.

31 Hermann Hofmann

Herrliche Sommerwelt

Der alte Raddampfer «Blümlisalp» trägt mich über den Thunersee. Die silbrig- grünen Wellen zerschneidend, frisst sich das Schiff durch die schäumende Flut. In monotonem Gleichtakt arbeitet die kraftvolle Maschine im Bauch des Dampfers. Hingelehnt sitze ich an der Reling und schaue dem Wellengang zu. Mein Blick schweift von einem Ufer zum andern. Auf der Spiezerseite liegen Einigen, die wunderschöne Bucht von Spiez, Faulensee und das Terrassendorf Aeschi in strahlendem Sonnenschein, während ganz oben auf der Stockhorn- kette noch immer vereinzelte Flecken Schnee auszumachen sind, eingeklemmt in Rinnen und Runsen. Von der gegenüberliegenden Seeseite grüsst der sich wie ein Schutzwall über Heumatten und Wälder erstreckende Sigriswilergrat mit der imposanten Spitzen Fluh. Die Dörfer unten am See, Hilterfingen, Oberhofen, Gunten und Merligen, fügen sich harmonisch in die Landschaft und scheinen Siesta zu halten. Weiter hinten winkt das Niederhorn, und ihm zu Füssen dehnt sich die Beatenbucht. Vor mir aber thronen still und mächtig die stolzen Viertausender, allen voran Eiger, Mönch und Jungfrau, die gewaltige Trilogie aus Fels und Eis, und daneben jener breitschultrige Berg mit ewigem Schnee, der dem Schiff den Namen gab, das mit mir durch die strahlende Mär- chenwelt fährt. Hoch über blendendweissen Firnen ziehen luftig-leichte Wol- kenschifflein ziellos am Himmelszelt dahin, putschen aneinander, überholen sich gegenseitig und verschwinden schliesslich in blauer Ferne. Von der unendlichen Weite des Himmels über mir wandert mein Blick wie- der hinab auf den Seespiegel und ergötzt sich am Licht- und Farbenspiel der tausendfach blitzenden und flimmernden Wasserfläche. Meine Augen trinken begierig vom köstlichen Überfluss dieser zauberhaften Natur. Langsam steuert der Dampfer dem Ufer zu und kündet mit lautem Sirenenton sein Kommen an. Der Takt der Maschine wird gemächlicher. Der Kapitän auf der Kommandobrücke dreht am grossen, hölzernen Steuerrad und manövriert das Schiff sicher zur Ländte. Jetzt stampft die Maschine kräftiger, die grossen Schaufelräder drehen rückwärts und bringen den Dampfer zum Stehen. Milch- weiss zischt und züngelt das Wasser an der Ufermauer empor und überklatscht das graue Gestein. Die Landungstreppe wird vom Ufer aufs Schiffsdeck gezo- gen; ich steige aus.

32 Während die «Blümlisalp» langsam seeaufwärts gleitet, wandere ich auf Schus- ters Rappen durchs Seedorf Gunten und bergwärts Sigriswil zu. In den Gärten blühen die Rosen. Lilien leuchten und Nelken zünden. Auf halber Höhe setze ich mich in einer blumigen Matte unter einen schattigen Baum und blicke hinab auf den See. In grünblauen Farbtönen schillert und schimmert die weite Wasserfläche, und goldene Sonnenbänder tanzen über sie hinweg. Unter mir löst sich, einer Nussschale gleich, ein Ruderboot vom Gestade. Weisse Segel kreuzen auf dem See, getrieben von einer leichten Brise. Auf der Spiezerseite schlängelt sich wurmklein ein Zug thunwärts. Und über alles erhebt sich pyra- midenhaft seine Majestät, der Niesen. Er trägt einen Hut, das heisst das Wetter bleibt gut. Stundenlang hätte ich hier sitzen mögen, mitten im Pflanzengrün, das Paradies zu Füssen. Doch es trieb mich weiter bergauf, an Sigriswil vor- bei, durch Matten, Weiden und Wälder, immer höher und höher. Wie ich die ersten Felsen erreiche, beginnt sich die Sonne allmählich gegen Westen zu neigen. Am Fuss einer mächtigen Fluh ruhe ich mich aus. Von Hängen und Halden grüssen wetterbraune Häuschen, und der Abendsonne Widerschein glitzert und gleisst in ihren Fensterscheiben. Langsam verebbt die leuchtende Lichtflut, und auf Fluren und See sinkt sanft ein Abglanz von sommerlicher Ruhe und Reife. Gleich einer feurigen Kugel taucht die Sonne hinter den Ho- rizont. Der Himmel ergiesst sein Abendgold über die Berge, und in der Tiefe des Thunersees versinken die letzten Lichtspuren des scheidenden Tages. Über alles legt sich die milde Sommernacht. Eine grosse Stille umgibt mich, und ich fühle in mir eine unbeschreibliche Wunschlosigkeit.

Du herrliche Sommerwelt, wie beglückend bist du!

33 Am Thunersee

Der Thunersee in goldner Stille ruht, In seine Tiefe sinkt das Licht der Sterne. Es funkelt seltsam auf der kühlen Flut, Und leise rauscht ein Lied in dunkler Ferne.

Die Nacht sitzt stumm am hellen Glitzerstrand Und hält mit ihren Armen mich umfangen. Sie giesst von ihrem Glanz auf meine Hand Und kühlt mit ihrem Hauch mir Stirn und Wangen.

Hermann Hofmann

34 Hermann Hofmann

Herbsttag am See

Morgen Eingebettet in herbstliches Hügelland und finstere Wälder, in denen der Bergwind seine wehmütigen Lieder harft, liegt tief unter mir der See. Noch schweben die kalten Nebel der Nacht über dem Wasser, das sich wie flüssige Dunkelheit nach dem Licht und der Wärme der aufsteigenden Sonne sehnt. Hinter dem Hügelland recken die Berge, auf denen der Schnee wie weisse Felle liegt, ihre stolzen Zinnen in strahlende Höhe empor. Die Nebelschleier verschwinden allmählich und geben den Seespiegel frei, über den sich der Morgenhimmel herbstlich hell und durchsichtig wölbt wie eine segnende Hand. Lustig blitzen silberne Wellen auf der weiten Fläche, die mit einem Male ihr finsteres Aussehen verloren hat und herrlich daliegt wie ein göttliches Geschenk. Der Wind in den nahen Wäldern schwillt an in singenden Tönen und verklingt ersterbend fern über dem See. Auf der welligen Wasserfläche glänzen silberschimmernde und gelbgoldene Streifen, und hellblaue Licht- spiegelungen fahren flüchtig darüber hinweg. Nun liegt die Helle des noch jungen Herbstmorgens über Bergen, Hügeln und See, und alle Düsternis der Nacht ist entschwunden. In den Wäldern stehen die Bäume sonnenbestrahlt wie feurige Statuen. Milder streicht jetzt der Wind von den Bergen her; er flüstert um die taubenetzten Zweige und Halme, und heller singen die Wälder und Wasser. Über dem winterlichen Hochgebirge ziehen weisse Wölklein da- hin; sie schwimmen in wesenloser Ferne wie mächtige Flocken, wie schöne Träume in unendlicher Schnee-Einsamkeit.

Mittag Die Bergspitzen liegen leuchtend im Mittagsglanz. Zu meinen Füssen löst sich ein Segel vom Ufer und schwankt seidigweiss über die Silberflut. Jenseits des Sees öffnen sich weit die herbstgelben Matten, und über den goldenen Fluren und den flammenden Laubhainen zittert das Licht und spielt in den Wipfeln. Ein Duft von Herbsttag und Sonne streichelt das Land, weht über Höhen und Hänge und fächelt balsamisch über die funkelnden Fluten. Zar- tes, träumerisches Glänzen liegt jetzt auf dem See, in den die Goldspeere

35 der Mittagssonne zucken. Und Herbstzeitlosen nicken lächelnd im Gras am am Strand und lauschen dem monotonen Singen der Wellen. Gross und still liegt vor mir die Welt, und die Sonne streut verschwenderisch Diamanten auf die blaugrün schimmernde Wasserfläche. Die Buchen im Wald leuchten wie Feuer und Glut, und des Herbstes leise Wehmut webt durch Reben und Ranken. Ein trockenes Blatt, dass kreiselnd aus einem Baum herabfällt und im Wind metallisch sirrt, mahnt an Vergänglichkeit. Regungslos dehnt sich der See wie ein stiller, blauer Traum in lieblicher Landschaft. Die fernste Ferne hat sich geweitet, und mir wird im schweren Glanz dieses herrlichen Herbsttages so eigen zumute. Das leuchtende Ge- strahl und glitzernde Glänzen erscheint wie ein letztes lächelndes Ausruhen des Lichts.

Abend Schon tasten des Abends graue Schattenhände im Gefels; herbstkühl weht es von den Bergen. Noch leuchten an den Hängen die Bäume wie Flammen im Abendlicht; doch bald werden die kalten Schatten auch über sie hinwegglei- ten und ihre Farbenpracht löschen. Zu Füssen der Berge verfärben sich die waldigen Hügel blau und sind wie ruhende Tiere zu schauen. Hoch oben im Gebirge aber liegt der Sonne letztes Glühen blutrot auf Eis und Schnee, und verlorene Strahlen fallen schräg auf die erkaltenden Fluten des Sees, die noch einmal im Abendschein aufleuchten wie flüssiges Sonnengold. Wie ein liebli- cher Traum geht der Tag in Schönheit und Ruhe zur Neige. Die Höhen werden stiller und feierlich. Hinter den Bergwäldern versinkt jetzt die Sonne – gross und goldig. Der Tag verblüht, des Abends Feuergarben verglimmen auf dem See, und die Wasser glänzen still und kühl. Dunkler singen jetzt die Wälder und Wasser, und der Wind beginnt in den Zweigen zu klagen. Ein später Vogel ruft irgendwo aus der Ferne in die Stille, und eine Glocke klingt ins dämm- rige Land hinaus und weithin über den See. In der blauen Abendeinsamkeit zaubert der Herbst silbrige Nebel über die Felder, und in tiefem Schweigen stehen alle Bäume und lauschen der Stille, die den Wald umfängt. In dieser einsamen Stunde, die traumhaft zwischen Tag und Dunkelheit liegt, senkt sich das dumpfe Gefühl kalter Verlassenheit auf mich. Ich schaue hinunter auf den See, wo ein Boot, dessen Ruder in gleichmässigem Takt ins Wasser schlagen, das Ufer sucht. Und ich höre dem Bergwind zu, der seine Lieder über den vom stillen Felderfrieden umgebenen Seespiegel rollt.

36 Nacht Auf die Berge legt die Nacht ihre müden Glieder. Sie wankt finster in das Land herein und wiegt sich mit weiten Schwingen über dem See. Dämmerruhig sind die Hügel jetzt und in schweigend-schweres Dunkel gehüllt. Ein hehrer Hauch von Herbst und Nacht und Wald streicht über Felder und See, und es ist, als horchten die Berge in die Ewigkeit hinaus. Pechschwarze Dunkelheit kriecht aus allen Winkeln und Wänden, wogt mir entgegen und fällt über mich her. Gespenstisch schimmern die Stämme der Bäume, und ich fühle das stille Strömen der kühlen Nacht und den herben Hauch der Bergwälder um mich. Schatten von zerrissenem Gewölk legen sich wie dunkle Smaragde auf das Wasser. Über den Feldern liegt eine grosse Ruhe, und Nebelschleier säumen die Ufer wie flockiger Flaum. Die Nacht ist so süss und still, so überreich an innerem Frieden. Jetzt schwebt der Mond hinter den Bergen hervor und legt

37 goldene Bänder auf die Fluten, und die Sterne funkeln silbern vom Himmels- zelt herab auf Wiesen, Wälder und Dörfer. Zwischen den Bäumen schleicht graues Schweigen, und über den Bergen wehen lichte, durchsichtige Schleier. Der stumme Gesang der Sterne mischt sich mit den leisen Liedern des Wal- des. Ein zartes Leuchten hängt in den Bäumen, und Land und See träumen im Silberglanz. Aus der lichten, regungslosen Unendlichkeit senkt sich der Friede der Nacht auf die herbstmüde Erde, auf Häuser und schlafende Menschen und auf meine Seele. Allmählich hat sich der Wind müdegerauscht und weicht ei- ner tiefen Stille. Silbern und lichtgrün dehnt sich der See. Ich wandle beglückt von dannen. Die Kühle der Nacht und der Mondschein begleiten mich. Ein heller Stern, der wie ein goldener Gedanke über den Ber- gen steht und in den Abgrund sinnt, schaut mir nach durch das weiche Däm- merblau der herrlichen Herbstnacht.

38 Ulrich Ammann

Jean Jacottet und Anton Winterlin Brienzer Bilder von zwei wenig bekannten Schweizer Kleinmeistern

Einleitung In der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in der Schweiz eine auffällig grosse Zahl zeichnender und malender Künstler, die sich zum Ziel gesetzt hatten, die schöne Schweizer Landschaft im Bilde festzuhalten. Ursache dieser Kunstrichtung war das grosse Reise- fieber, das nach der Entdeckung der Alpen durch Haller, Goethe und viele andere reisende Geistesriesen Europas ausgebrochen war. Mit der Zeit bildeten sich wahre Reiserouten bevorzugter Sehenswürdigkeiten heraus: der tosende Rheinfall, der Blick auf den fernen Montblanc von Genf aus, die schon nähere Jungfrau von Interlaken aus, die bizarr geformten Uferlinien und Bergsilhou- etten bei Luzern, die zugleich lieblichen und grossartigen Gestade des Genfer- sees zwischen Montreux und Vevey, das schluchtartige Lauterbrunnental mit dem Staubbachfall, das altertümlich breit gelagerte Bern in der malerischen Schleife der Aare, die in Absätzen herabstürzenden Fälle des Reichenbaches bei Meiringen, der umfassende, grossartige Weit- und Tiefblick von der Rigi aus und nicht zuletzt die wildromantischen Uferpartien der Oberländer Seen, vor allem des Brienzersees, mit dem berühmten Giessbachfall. Die Nachfrage nach den Aquarellen wurde rasch sehr gross, so dass eine reproduzierende Technik gefunden werden musste. Man erfand den Umriss- Stich, indem man die Konturen der Bildanlage auf eine Metallplatte eingrub. Die Abzüge wurden zum Teil vom Künstler selbst, zum Teil von anderer Hand koloriert. Später kamen der Aquatinta-Druck und die Lithographie dazu. Es bildeten sich Verlage, die solche Bilder in grosser Zahl in den Handel brachten. Die grosse Gruppe dieser zeichnenden, malenden und stechenden Künstler wird als Schweizer Kleinmeister bezeichnet.

Bekannt sind Johann Ludwig Aberli (1723–1786), ursprünglich aus Winter- thur, aber in Bern wirkend; der aus Muri (Aargau) stammende Caspar Wolf,

39 der für den Berner Buchdrucker und Verleger Abraham Wagner arbeitete; Gabriel Lory Vater und Sohn (1763–1840 resp. 1784–1846), Berner, die mit Karl Ludwig Zehender resp. mit dem Neuenburger Maximilien de Meuron zusammenarbeiteten; aber auch den Zürcher Johann Jakob Wetzel zog es ins Berner Oberland; zu den Berner Kleinmeistern gehört auch der in Winter- thur geborene Heinrich Rieter (1751–1818); bekannter ist Franz Niklaus König (1765–1832), der Berner, der auch bei den Alphirtenfesten Unspun- nen eine wichtige Rolle spielte; aus Genf ist Rodolphe Töpffer zu erwähnen; für Brienz wichtig sind vor allem Karl und Edouard Girardet anzuführen (Karl: 1813 –1871; Edouard: 1819–1880).

Im vorliegenden Beitrag geht es darum, zwei fast unbekannte Kleinmeister vorzustellen, die in der Region Brienz gearbeitet haben: den Waadtländer Jean Jacottet und den Deutschbasler Anton Winterlin.

Jean Jacottet

Jean Jacottet wurde im Jahre 1806 in Echallens in der Waadt geboren. Er wurde Lithograph und Landschaftsmaler und lebte und arbeitete meist in Frankreich, nämlich in Paris und Bonneval (Dép. Eure-et-Loir). 1827/39 beschickte er den berühmten «Pariser Salon» mit seinen Bildern, ferner die Ausstellung der «Société Suisse des Beaux-Arts», vor allem mit lithographischen Landschaftsveduten, das sind landschaftliche Sehenswür- digkeiten aus ganz Europa. Er hinterliess ein stattliches Œuvre, das in Paris in 12 Sammelbänden aufbewahrt wird. Vom Brienzersee sind nur wenige Bilder von Jacottet bekannt. Jean Jacottet darf nicht mit seinem ebenfalls künstlerisch tätigen Sohne Louis verwechselt werden. Das Todesjahr von Jean Jacottet ist nicht bekannt (vermutlich 1872).

40 J. Jacottet: Brienz – Hôtel de la Croix-blanche

J. Jacottet: Arrivée au Giessbach

41 J. Jacottet: Giessbach – Seconde chûte

J. Jacottet: Brienz

42 J. Jacottet: Église de Brienz

J. Jacottet: Châlet près l´hôtel de l´ours, à Brienz

43 Anton Winterlin

Der Zeichner und Maler Anton Winterlin wurde im Jahre 1805 in Degerfelden (in der damaligen deutschen Provinz Baden) geboren. In jungen Jahren zog er nach Basel und wurde Mitarbeiter im Birmannschen Kunstverlag. Der Aberli- schüler Peter Birmann war zuerst Maler, später dann vor allem Kunsthändler und Verleger. In seinem Atelier in Basel fanden viele Künstler ihre erste Aus- bildung, so auch Winterlin. Weitere künstlerische Impulse bekam Winterlin von Marquard Wocher (1760–1830), dem Schöpfer des bekannten Wocher- Panoramas in Thun. In den 40er und 50er Jahren schuf Winterlin mehrere Skizzenbücher mit Basler und Schweizer Veduten. Die meisten seiner Werke haben Motive aus Basel und Umgebung zum Thema, da er seit 1854 ständig in Basel weilte. Die drei Bilder haben Seltenheitswert, es sind dem Verfasser keine weiteren Zeichnungen aus der Brienzersee-Gegend bekannt. Besonders bemerkenswert ist das farbige Kunstblatt, zeigt es doch den Giessbach-Fall aus ungewohnter Sicht, nämlich vom Weg aus, der unter dem Giessbach durchführt, mit Blick auf den alten Gasthof, den See und das Rothorn. Das farbige Original ist ein sogenannter Aquatintastich. Seit 1841 waren die Werke von Anton Winterlin regelmässig an den lokal- baslerischen Ausstellungen zu sehen. Nach seinen Veduten haben zahlreiche zeitgenössische Künstler radiert und lithographiert. Anton Winterlin starb im Jahre 1894 in Basel.

44 A. Winterlin: Grotte de la chute infèrieure du Giessbach

A. Winterlin: Lac de Brienz

45 A. Winterlin: Cascade du Giessbach

Dank Die Bilder von Jacottet und Winterlin verdanken wir dem Brienzer Ehepaar Erich und Helene Schild-Michel. Es sind Kopien der Originale, die sich im Besitz des Ehepaars befinden. Erich Schild ist leider verstorben. Frau Helene Schild gab dem Verfasser die ausdrückliche Erlaubnis, die Bilder in diesem Beitrag zu veröffentlichen.

46 Anhang

Einige Bemerkungen zu den verschiedenen grafischen Techniken

A. Die Techniken des Hochdruckes 1. Der Holzschnitt: Der Holzschnitt ist wohl das älteste grafische Druckver- fahren. Verwendet wird meist ein Langholzbrett aus Birnbaum. Die zu dru- ckende Zeichnung wird spiegelverkehrt auf das Brett gepaust. Mit scharfen Messern und Hohleisen werden die nicht druckenden Stellen herausgeschnit- ten, so dass die Druckelemente erhöht bleiben. 2. Der Holzstich: Es handelt sich um eine Abart des Holzschnittes. Verwendet wird meist ein Hirnholzbrett aus Buchsbaumholz. Nun werden anstelle der Mes- ser sogenannte Stichel verwendet, welche die Wiedergabe feiner Linien und Punkte ermöglichen.

B. Die Techniken des Tiefdruckes 3. Der Kupferstich: Mit dem Grabstichel, einem kantigen, rautenförmig zu- gespitzen Stahlstift, werden spitz zulaufende Linien verschiedener Breiten und Punkte in eine Kupferplatte eingegraben. Allfällige Kanten und Brauen wer- den mit dem Polierstahl geglättet. Die Kupferplatte wird danach mit Drucker- schwärze eingerieben und die überschüssige Farbe mit einem Lappen weg- gewischt. Anschliessend wird die Platte mit dem aufgelegten Papier unter hohem Druck zwischen zwei Stahlzylindern durchgezogen, wobei das Papier die Farbe aus den Vertiefungen saugt. Es sind mit dieserTechnik 500 bis 600 Abzüge möglich, hernach muss die Kupferplatte nachgestochen werden. 4. Die Radierung: Die Kupferplatte wird mit einer säureundurchlässigen Wachs- oder Asphaltschicht überzogen. Anschliessend bearbeitet man sie mit der Radiernadel, die mühelos durch die dünne Schicht aus Wachs oder As- phalt dringt und damit ein freies und schwungvolles Zeichnen gestattet. Nach erfolgter Zeichnung wird die Platte in ein Säurebad gelegt. Überall dort, wo die Radiernadel das Metall freigelegt hat, frisst sich die Säure in die Platte ein und ätzt die entsprechenden Linien. Das weitere Vorgehen geschieht wie beim Kupferstich.

47 5. Die Aquatinta: Durch die Technik des Kupferstichs und der Radierung lassen sich nur Linien und Punkte wiedergeben. Die Aquatinta ist ein Ver- fahren, das auch die Darstellung von Flächen ermöglicht. Dazu wird Harz- staub auf einer Kupfer- oder Stahlplatte verteilt. Anschliessend wird die Platte über offener Flamme erhitzt, so dass der Harzstaub anschmilzt und die Harzstaubkügelchen fest auf dem Metall haften. Alle Stellen, die später auf dem Abzug weiss bleiben sollen, werden nun wie bei der Radie rung mit Asphalt oder Wachs abgedeckt. Danach wird die Platte in ein Säurebad gelegt, wobei die Säure zwischen den angeschmolzenen Körnchen ins Metall eindringt. Je lockerer man den Harzstaub verteilt und je länger man die Platte ins Säurebad legt, umso dunkler und gleichmässiger wird der Ton. Der Vorgang wird mehrfach wiederholt, sofern man verschiedene Tönungen erreichen will; dabei werden die helleren Partien abgedeckt und die dun- kleren nachgeätzt. Vielfach wurde die Aquatinta mit der herkömmlichen Radierung kombiniert. 6. Der Stahlstich: Da mit der Kupferplatte nur eine geringe Anzahl Abzüge gemacht werden kann, begann man, Stahlplatten zu verwenden, mit denen teilweise bis zu 10 000 Abzüge hergestellt werden konnten. 7. Der Farbstich: Kupferstiche und Radierungen wurden im Allgemeinen ein- farbig gedruckt. Dann begann man, entweder die geätzte Platte mehrmals ver- schieden einzufärben, oder man druckte diverse Farben übereinander, wobei für jeden Farbton eine separate Platte hergestellt werden musste. Die Auflagen- höhe war beschränkt.

C. Die Techniken des Flachdruckes 8. Die Lithographie: Die gewünschte Darstellung (Bild oder Text) wird mit fetthaltiger Kreide oder Tusche auf die glattgeschliffene Steinplatte (Kalk- stein) gezeichnet. Danach wird sie mit verdünnter Salpetersäure auf dem Stein fixiert. Die Säure öffnet die Poren des Steins, so dass die fetthaltige Farbe in den Stein eindringen kann. Vor jedem Abzug wird nun der Stein mit Gummiwasser benetzt, wobei nur die nicht mit Fettfarbe versehenen Stellen das Wasser aufnehmen, das seinerseits die mit einer Walze aufgetragene Druckfarbe abweist. Die Druckauflage ist nahezu unbegrenzt. 9. Die Farblithographie: wie beim Farbstich werden dazu mehrere Platten benötigt. Man spricht auch von Chromolithographie, wobei aber oft nur ein Farbton unter die gesamte Bildfläche gedruckt wird.

48 Max Gygax

Die Seebadanstalt Brienz & Giessbach 1914–1930 Ein später Nachruf

«Gut Ding will Weile haben.» In diesem Sprichwort spiegelt sich die Erfah- rung, dass auch nützliche und nötige Einrichtungen nur selten auf Anhieb ver- wirklicht werden, selbst wenn sie der Allgemeinheit dienen und im Grunde eigentlich unbestritten sind. Ein Musterbeispiel für diese Erkenntnis liefert die Geschichte der Seebadan- stalt in Brienz. Ganze 34 Jahre dauerte es von ersten öffentlich vorgebrachten Anregungen und Wünschen bis zur endlichen Verwirklichung im Jahr 1914. Unglücklicherweise fiel die Eröffnung der Anstalt dann ausgerechnet zusam- men mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dieser Anfang in unsicherer Kriegszeit, gefolgt von Nachkriegsjahren mit weltweit krisenhafter Wirt- schaftslage, die sich auf den Fremdenverkehr sehr ungünstig auswirkte, trug zweifellos dazu bei, dass die Badanstalt sich nicht so entwickelte, wie es die optimistischen Initianten erwartet hatten.

Frühe Pläne Der erste vom Gemeinderat entgegengenommene und registrierte Anstoss zur Erstellung einer Badanstalt in Brienz stammt aus dem Jahr 1880. Die Anregung kam vom Gemeinnützigen Verein (dem Vorgänger des spätern Verkehrsvereins), vertreten durch den Dorfarzt Dr. Körber und Jakob Jäger, einem unternehmerischen Kopf, der sich beruflich mit der Fabrikation und dem Handel von Holzschnitzereien befasste. Standen beim Arzt eher hygie- nisch-gesundheitliche Überlegungen zum Wohl der Dorfbevölkerung im Vor- dergrund, so waren es bei Jäger vor allem wirtschaftliche Gesichtspunkte. Es ging ihm darum, den Hotelgästen den Aufenthalt im Dorf, das damals keine besonderen Unterhaltungsmöglichkeiten bot, einladender und abwechslungs- reicher zu gestalten. Baden im klaren See mit seiner im Sommer recht ange- nehmen Wassertemperatur war ein Angebot, das dem Wunsch vieler Gäste zweifellos entgegenkam, umso mehr als Kaltwasserkuren nach kneippscher Manier aus gesundheitlichen Gründen damals en vogue und sehr beliebt waren. So traten beispielsweise die Gebrüder Hauser als Besitzer der weltbekann-

49 ten Giessbachhotels in Beziehung zum Balneologen Dr. Wagner, der im so genannten Kurhotel eine Badanstalt einrichtete für Kalt- und Warmwasser- behandlungen, die für alle möglichen Krankheiten, von Gicht und Veitstanz bis zu Magen-Darmkatarrh und Syphilis Heilung oder zumindest einen günstigen Einfluss verhiessen. Da konnte sicher auch ein Bad im Brienzersee nur nützen! Zeitbedingte Strömungen, wie sie hier nur kurz angedeutet wurden, veran- lassten wie erwähnt den Gemeinnützigen Verein zu einer Eingabe an den Ge- meinderat, worin der Wunsch ausgesprochen wurde, es möchte ihnen ein Platz zugewiesen werden zur Errichtung einer Badanstalt. Das Begehren erfuhr eine wohlwollende Behandlung, wird doch im gemeinderätlichen Protokoll vom 23. März 1880 festgehalten, dem Gesuch sei zu entprechen, sofern die dafür zuständige Gemeindeversammlung zustimme. Diese Zustimmung liess vorläufig noch auf sich warten, da das Geschäft nicht fristgerecht auf die Traktandenliste der schon zwei Tage später (am 27. April 1880) stattfindenden Gemeindeversammlung aufgenommen werden konnte. Zur Sprache kam es dann trotzdem, wenn auch nur als Orientierung. Dabei wurde die Notwendigkeit einer Badanstalt mit den schon von Dr. Kör- ber und Jakob Jäger vorgebrachten Argumenten unterstrichen. Keinen Anlass zu einer Diskussion gab merkwürdigerweise die Frage des Standorts, der etwas vage mit dem Hinweis «zwischen Schiffschopf und Gärbiländte» abge- tan wurde. Zuhanden einer nächsten Gemeindeversammlung sollte vorsorglich das Seeuferreglement so abgeändert werden, dass die Bewilligung der Ge- meinde für den benötigten Seeuferstreifen erteilt werden könnte.

Es regt sich Widerstand Die Initianten des Gemeinnützigen Vereins konnten mit dem vorläufig Er- reichten zufrieden sein: Der Gemeinderat schien dem Bau einer Badanstalt wohlgesinnt, und auch die Gemeindeversammlung, wo das Projekt, vorerst freilich unverbindlich, zur Sprache gekommen war, hatte es in zustimmendem Sinn zur Kenntnis genommen. So weit, so gut! Wie sich aber bald zeigte, entsprach das anscheinend allgemeine Einverständ- nis nicht unbedingt der Stimmung im Dorf. Weder wurde das Seeuferregle- ment geändert, noch wurden Schritte unternommen, die das geplante Werk unterstützt und der Verwirklichung näher gebracht hätten. In den Akten der Gemeinde und des Gemeinnützigen Vereins finden sich unerklärlicherweise

50 ausser dem erwähnten Protokoll vom 23. März 1880 keine Aufzeichnungen mehr zu diesem Geschäft; es fiel aus «Abschied und Traktanden» und blieb irgendwo in einer Schublade liegen – für ganze 14 Jahre! Amtliche oder pri- vate Erklärungen für diesen Versuch, den Bau einer Badanstalt zu verzögern oder sogar zu verhindern, kamen bei der Sichtung des vorhandenen Archiv- materials jedenfalls nicht zum Vorschein. Allerdings können mit einiger Wahrscheinlichkeit Vermutungen über die Hintergründe der Gegnerschaft angestellt werden. Wie Fotografien aus der Zeit um 1900 herum und früher zeigen, zog sich einst vom Pfarrhaus bis nach Tracht ein unterschiedlich breites Flachufer hin. Dieses eignete sich gut zum Baden, da es sich, nur sanft abfallend, ziemlich weit in den See hinaus erstreckte, bis es dann zur so genannten «Grundfure» abfiel, einer plötzlich in bedeutende Tiefe reichenden steilen Geländestufe. Zwischen dem Uferstreifen und der Dorfstrasse (mit einigen geländebedingten Anpassungen) standen Wohnhäuser und die Hotelbetriebe Du Lac, Sternen, Bären, Rössli und

Flachufer vor dem Aenderdorf mit den durch hohe Mauern gegen Wellenschlag und Erosion geschützten typischen Seegärten. Zwischen den Gärten Ländten für Ruderschiffe und Platz zum Lagern von Schwemmholz.

51 Löwen. Vor den Wohnhäusern erstreckten sich fast überall Gärten, die der Ver- sorgung mit Gemüse dienten. Diese Gärten waren dem See abgetrotzt worden, indem bei Niederwasser auf dem flachen Ufer bis an den Rand des Wassers Mauern aufgeführt worden waren, oft zwei Meter hoch, hinter denen Erde aufgeschüttet und so ein Garten angelegt werden konnte, geschützt vor Wellen- schlag und Erosion auch bei Hochwasser und Stürmen. Die Uferlandschaft vor dem Dorf wurde durch diese typischen Seegärten geprägt, die später mit dem Bau des Quais (1912–1915) bis auf kleine Reste verschwanden. Sozusagen alle Seeanstösser besassen nun, neben den bereits vorhandenen Gärten, eine staatliche Konzession zum Erwerb von weiterem Seegrund. Da- mit konnten sie bei Bedarf ihre Seegärten vergrössern. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass beim Bau einer Badanstalt vor dem Dorf für einige Anstösser die Möglichkeit eingeschränkt oder sogar verbaut gewesen wäre, die Konzession zur Vergrösserung des Gartens zu nutzen. Im schlimmsten Fall hätten sogar einige Seegärten einer Badanlage weichen müssen. Befürchtun- gen dieser Art dämpften die vielleicht anfänglich sogar vorhandene Sympathie für das Vor haben, gaben Anlass zum Nachdenken und daraus erwachsen- der Skepsis. Ein weiterer, sehr berechtigter Grund zu kritischer Distanz beruhte auf hygi- enischen Erwägungen. Bis zum Bau der Kläranlage wurden dem See häus- liche Abwässer und Fäkalien, ja sogar Schlachthausabfälle nicht nur der ufer- nahen Häuser, sondern z.T. auch aus den nördlich der Dorfstrasse liegenden Gebäuden zugeleitet. Wer die trübe Bescherung, die vor den Mündungen der Kanalisationsröhren das klare Wasser verschmutzte, noch mit eigenen Augen gesehen, und bei winterlichem Niedrigwasser die eklige Brühe gerochen hat, die aus den stellenweise geborstenen Röhren ins Ufergeröll austrat, kurz, wer die einstige Schweinerei noch in Erinnerung und in der Nase hat, der wird auch die Bedenken der Gegner teilen, ob eine Badanstalt in einem solchen Umfeld am rechten Ort sei. Daneben gabs zweifellos auch Seeanstösser, die weniger gesundheitliche Befürchtungen für künftige Badegäste hegten als für ihre bequeme Abwasserentsorgung, die sie vielleicht hätten verlegen müs- sen. Rechnen wir noch die Zweifel der vielen Ruderbootbesitzer hinzu, ob ihnen das Ufer auch weiterhin und ohne Einschränkung als Ländte- und Holzlagerplatz zur Verfügung stehen würde, dann ergibt sich schon aus die- sen einigermassen verständlichen Gründen eine Abwehrfront, die sich offen oder verdeckt gegen den Bau einer Badanstalt wandte. Und nicht zuletzt reih- ten sich hier auch noch jene Bürger ein, die aus Sorge um die Finanzen der

52 armen Gemeinde alle Ausgaben von vornherein ablehnten, die nicht zwingend nötig waren. So kehrte denn, nach einem verheissungsvollen Auftakt, für ganze 14 Jahre wieder Ruhe ein in Sachen Badanstalt...

Neue Anläufe Mit der Schubladisierung des Projekts von 1880 war natürlich der Wunsch nach einer Badanstalt, die Ansprüchen sowohl der Kurgäste wie der einheimi- schen Bevölkerung entgegenkommen sollte, nicht vom Tisch. Bestrebungen von verschiedener Seite, die zurückgestellten Pläne doch noch zu verwirk- lichen, erhielten Auftrieb, als am Fremdenverkehr interessierte Kreise aus Interlaken die Absicht bekundeten, in der «Lanzenen» bei Bönigen eine See- badanstalt einzurichten. Der Gemeinnützige Verein Brienz griff sein altes Projekt wieder auf und legte im März 1894 einen Plan mit Kostenvoranschlag vor für die Erstellung einer «vierteiligen Badanstalt». Leider sind diese Unter- lagen verschwunden; um mehr als eine unbedeutende, wohl aus dem Ärmel geschüttelte Verlegenheitsanlage kann es sich kaum gehandelt haben, da sie laut Devis nur Fr. 1640.– kosten sollte! Als Standort war eine Uferpartie

Uferpartie in der «Wydi» vor dem Quaibau mit den noch erkennbaren Spuren einstiger Seegärten. Auch dieser Platz wurde einmal für eine Badeanstalt in Aussicht genommen.

53 «westlich der Trachtbachschale», also vor der «Wydi» vorgesehen. Weil der Gemeinnützige Verein nur über sehr bescheidene Mittel verfügte, reichte er vorsorglich mit dem Bauplan gleich ein Gesuch um einen Gemeindebei- trag ein. Das Gesuch blieb erfolglos, weil es zu viele Fragen offen liess, u. a. auch hinsichtlich des gewählten Standorts. Ohne Subvention aber war der geplante, sofortige Baubeginn illusorisch, erlaubte dafür die durchaus nötige, sorgfältigere Abklärung weiterer in Frage kommender Plätze. In den Vorder- grund rückte dabei immer mehr der Kohlplatz, der nach langem Hin und Her schliesslich vom Vorstand des Gemeinnützigen Vereins als der geeignetste Standort erkannt wurde. Wesentlich zu diesem Entscheid trug bei, dass Jakob Wick als Konzessionär des Seegrunds vor dem Kohlplatz gewillt war, entschä- digungslos auf die Konzession zu verzichten zugunsten der Badanstalt. Bei dieser Absichtserklärung Wicks blieb es; drei Jahre lang herrschte von neuem Ruhe, und Brienz wartete weiter auf seine Badanstalt. Da bekanntlich vor allem neue Besen gut kehren, machte sich 1898 der neu in den Vorstand des Gemeinnützigen Vereins gewählte Pfarrer Hadorn daran, die nun schon seit 20 Jahren hängige Angelegenheit zu einem guten Ende zu

Trachtbachmündung mit «Wengers Hubel» und dem Kohlplatz (rechts), der auch für eine Badean- lage in Betracht gezogen wurde.

54 führen. Zusammen mit einer Kommission wollte er ein reduziertes Projekt vor- legen «zur Errichtung einiger einfacher Badeplätze». Auch ohne von Bade- anlagen nur das geringste zu verstehen, musste sich selbst der Laie fragen, was am geplanten Bauvorhaben von 1894, das mit Fr. 1640.– veranschlagt war, denn noch zu reduzieren wäre! Wie zu erwarten, schaute bei diesem dilettantischen Anlauf nichts heraus. Nach vielen Beratungen wurde schliesslich im November 1898 ernüchtert fest- gestellt, die Schwierigkeiten punkto Standort und Finanzierung seien so gross, dass man die Angelegenheit am besten auf einen spätern günstigeren Zeitpunkt verschiebe. Was denn auch geschah!

Dieser vermeintlich günstigere Zeitpunkt ergab sich im Herst 1909, als eine nicht näher bezeichnete Kommission, wahrscheinlich aus Vertretern des Ver- kehrsvereins, der den Gemeinnützigen Verein Brienz abgelöst hatte, ein aus- gearbeitetes Projekt vorlegte, um den Bau einer Badanstalt doch endlich zu verwirklichen. Es sah Badehäuser vor an drei verschiedenen Plätzen und sollte Fr. 4400.– kosten. Die Aufteilung der Badeeinrichtungen auf mehrere Stand- orte wie beispielsweise Kohlplatz, Schiffschopf und beim westlichen Dorf- ausgang leuchtete dem Gemeinderat ein, da sie den Erwartungen künftiger Benützer nach bequem erreichbaren Badeplätzen entgegenkam. Widerstand erwuchs dagegen dem Vorschlag der Kommission, die Gemeinde solle die Anlage allein finanzieren und betreiben: das lehnte der Gemeinderat ab, er- klärte sich aber bereit, einer zu gründenden Gesellschaft einen Beitrag von höchstens Fr. 2200.– an den Bau zu leisten, sofern die Schulen die Badeein- richtungen gratis benützen dürften. Damit verlief ein weiterer Anlauf im Sand, denn über finanzielle Mittel, das Projekt aus eigener Kraft durchzuziehen, verfügten die Initianten nicht, eben- sowenig kam die «zu gründende Gesellschaft» zustande...

Weg vom Dorf! Gelegentlich braucht es in einer verfahrenen, unentschiedenen Situation, wo sich alle Diskussionen nur noch im Kreise drehen und stur auf vorgefassten Meinungen beharrt wird, nur einen neuen, unvoreingenommenen Gesichts- punkt, und schon zeichnet sich eine Lösung ab. Auf diese Weise fand schliess- lich auch das buchstäblich jahrzehntelange Gerangel um eine Seebadanstalt doch noch ein – wenigstens vorläufig – gutes Ende. Waren alle bisherigen

55 Vorschläge davon ausgegangen, die für einen Fremdenort am See fast unab- dingbaren Badeanlagen im Dorf, in der Nähe der Hotels, der Ferienwohnun- gen, Geschäfte, zu erstellen, so brachte der Verkehrsverein 1913 einen andern, nebenaus gelegenen Platz ins Spiel – das alte Aaregg oben am See. Für diesen Standort sprachen trotz der abseitigen Lage einige Gründe, wie beispielsweise eine durch verschiedene Messungen bestätigte angenehme Wassertemperatur und eine sehr gute Wasserqualität, die im Gegensatz zu einer Badeanlage im Dorf nicht beeinträchtigt wurde von vielen in den See mündenden Kloaken mit unappetitlichem Unrat. Von Bedeutung, vor allem in Bezug auf die Finanzierung und die zukünftig erwartete Besucherzahl, war die von der Direktion der Giessbachhotels zugesicherte Beteiligung, versprach sich die Hotelleitung doch von diesem Seebad eine zugkräftige Erweiterung der nicht sehr reichhaltigen Unterhaltungsmöglichkeiten für die Gäste. Den Ausschlag für den Entscheid «altes Aaregg» gab aber wohl das Angebot der Schwellengenossenschaft der Kirchgemeinde Brienz, der Einwohnergemeinde dort das nötige Land zum Bau einer Badanstalt kostenlos zu überlassen. Die Schwellengenossenschaft war 1881 gegründet worden als Zusammen- schluss der in Brienz, Brienzwiler und Hofstetten ansässigen, an der Entsump- fung des Haslitals beteiligten Grundeigentümer. Die erhob nach Beendigung der Arbeiten für die Aarekorrektion und Haslitalentsumpfung Anspruch auf den alten Aarelauf, der bereits weitgehend trocken gelegt war, und erhielt

Situationsplan ca. 1:2400 der Badeanstalt auf dem «Alten Aaregg», südlich des Fulbächlis. Die auf einem Plan aus dem Jahr 1913 verwendete Bezeichnung «Auf dem Insel» rührt wahrscheinlich daher, dass dieser Teil des Aareggs als erster entsumpft und der landwirtschaftlicher Nutzung zugänglich gemacht wurde, d. h. zu einer Zeit, als ringsum noch Wasser und Sumpf vorherrschten. Der Flurname «Auf dem Insel» ist in keinem Kartenwerk verzeichnet, verschwand wohl mit der fortschreitenden Trockenlegung des Sumpfgebiets und ist heute kaum mehr bekannt.

56 das ungefähr 20 Hektaren umfassende Gebiet rechtlich zugesprochen, darunter auch das frühere Delta, oder eben das «alte Aaregg», wie es nun genannt wurde. Es handelte sich dabei um ein vorwiegend mit Schilf bewachsenes Sumpf- gelände, das sich vor dem Giessbachsträsschen bis zum Seeufer erstreckte. 1913 versuchte die Burgergemeinde Brienz, das kaum einen Ertrag abwerfende Terrain von der Schwellengenossenschaft zu erwerben, wahrscheinlich um es aufzufüllen und einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen. Interesse bekundete gleichzeitig auch der Schiffmann und Baumaterialhändler Alfred Kienholz. Er besass eine Konzession der Schwellengenossenschaft, welche ihm die Ausbeutung von Sand und Kies, sowohl am neuen Aaredelta wie am alten Aaregg erlaubte. Das Angebot der Burgergemeinde an die Schwellen- genossenschaft wurde denn auch von Kienholz bedeutend übertroffen – aus verständlichen Gründen! Um beiden, der Burgergemeinde und Kienholz ent- gegenzukommen, schlug die Schwellengenossenschaft vor, die Burger könn- ten den landseitigen, gegen das Giessbachsträsschen gelegenen Teil des Deltas übernehmen, Kienholz den vordern an den See anstossenden. Die Burgerge- meinde verzichtete aber unter diesen Umständen auf den Handel, und Kien- holz übernahm das ganze Gelände für 8000 Franken. Belastet wurde der Kauf mit einer Dienstbarkeit, die hier etwas gekürzt aufgeführt sei:

«Die Schwellengenossenschaft der Kirchgemeinde Brienz räumt hiermit der Einwohnergemeinde Brienz das Recht ein, auf dem unter dem Namen «altes Aaregg» bekannten Teil des (...) Grundstücks westlich der Brienz–Giessbach- strasse einen öffentlichen Badeplatz zu errichten und räumt ihr gleichzeitig ein Zugangsrecht in der Breite von 1,5 m vom genannten Brienz–Giessbachsträss- chen her zum Badeplatz ein (...) Der Zugangsweg soll der südlichen Grenzlinie des belasteten Grundstücks entlang führen, und die Gemeinde ist berechtigt, die zur Herstellung dieses Weges allfällig notwendigen Auffüllungen vor- zunehmen. Die Gemeinde Brienz ist berechtigt, das Recht zur Ausübung dieser Dienstbar- keit einer Badegesellschaft zu übertragen. Die Einräumung dieser Dienstbar- keit erfolgt unentgeltlich.» Also abgeschlossen und ausgefertigt in Brienz, den 16. Oktober 1914.

Nur nebenbei sei bemerkt, dass Kienholz acht Jahre später das Aaregg an Fritz Zysset verkaufte, der es trocken legte und für landwirtschaftliche Zwecke nutzte, bevor der heutige Campingplatz entstand.

57 Was lange währte... Als der vorstehend aufgeführte Dienstbarkeitsvertrag im Herbst 1914, ver- bindlich und notariell besiegelt, abgeschlossen wurde, stand die Badanstalt bereits, dank den Vorarbeiten einer vom Verkehrsverein im Mai 1913 ins Leben gerufenen Badekommission. Dieser gehörten an die Herren Dr. Baumgartner, Ing. Pahud, Sek.Lehrer Hug, Direktor Strohl (Giessbachhotels) und Linder als Vertreter der Hoteliers, Peter Schild als Vertreter des Gemeinderats und schliesslich die Herren Otto Rohner und Fritz Kienholz als Vertreter der Pri- marschulkomission. Auch wenn die Standortfrage mit dem damals schon bekannten Angebot der Schwellengenossenschaft eigentlich gelöst schien, gab es immer noch Hinder- nisse zu beseitigen. Eines bildete die Sandausbeutung. Im Seegrund, der beim alten Aaregg bis ziemlich weit hinaus gleichmässig flach abfiel, waren durch das Ausbaggern stellenweise tiefe Löcher entstanden, die eine Gefahr vor allem für Nichtschwimmer hätten bilden können; der von der Badekommission in Aussicht genommene Platz nahm darauf Rücksicht. Bei einer Begehung mit Alfred Kienholz, dem Konzessionär für die Sandausbeutung, machte dieser Vorbehalte zu dem von der Badekommission gewählten Platz, da ihm an dieser Stelle die Ausbaggerung von ungefähr 6000 m3 guten Sandes verunmöglicht würde. Man einigte sich schliesslich auf den Standort unmittelbar links der

58 Einmündung des Fulbächlis in den See. Als Dank für das Entgegenkommen versprach Kienholz, den Bau der Anstalt mit 100 Franken zu unterstützen und die tiefen Baggerlöcher in der Nähe durch Pfähle zu markieren.

Nochmals aufgerollt wurde die Frage, ob nicht eine Badanstalt doch eher vor dem Dorf, z. B. beim «Rössli» zu erstellen wäre, da sie den Dorfbewohnern und Hotelgästen besser dienen würde. Hotelier Linder bekämpfte diesen Störungsversuch nicht nur als Vertreter des Kienholzes und des Giessbachs, sondern in erster Linie aus hygienischen Gründen, weil die vielen dort in den See abgeführten Abwässer unzumutbare Verhältnisse schafften. Um dem versteckten Widerstand gegen das Aaregg-Projekt den Wind aus den Segeln zu nehmen, einem Widerstand, der bis in den Gemeinderat reichte, machte die Kommission einen geschickten Schachzug. Sie schlug vor, bei der so genannten Remise, 500 m westlich des Mühlebachs, ferner beim Pfarrhaus und beim Trachtbach kleinere Badehütten aufzustellen, die freilich unbedient, der Dorfbevölkerung kostenlos zur Verfügung stehen sollten. Sogar ein Kos- tenvoranschlag von Fr. 700.– wurde dem Gemeinderat mitgeliefert! Wie ernst es der Badekommission mit diesem Zückerchen war, bleibe dahingestellt, ver- wirklicht wurden diese Filialen jedenfalls nie!

Allen Schwierigkeiten zum Trotz verfolgte die Kommission zielstrebig die Verwirklichung der Badanstalt am Aaregg. Techniker Grossman arbeitete Pläne aus, die er im Januar 1914 vorlegte. Leider sind detaillierte Unterlagen, ausser einem Situationsplan 1: 200 nicht mehr aufzufinden, weder in den Akten des Verkehrsvereins noch im Gemeindearchiv, ebenfalls fehlen Fotografien des fertigen Gebäudes. Aus eigener Anschauung (ich habe als Sekundarschüler die Badanstalt mit Sek.Lehrer Hans Schild oft besucht in der Zeit von 1926–1929) kann ich den Situationsplan immerhin noch leicht ergänzen: Ein aufgeschütteter, schmaler Dammweg führte zum Eingang. Gleich dahinter lag auf der rechten Seite die Kabine des Badewärters, der durch ein Schiebe- fenster die Eintrittsgebühr kassierte. Der grosse Raum gegenüber diente zum Umkleiden vor allem für Schüler. Er war ausgestattet mit Bänken und Klei- derhaken; die Seitenwände bildeten zugleich die Abschrankung zwischen der Männer- und Frauenabteilung. Hinter den leicht abfallenden Sonnenpritschen von denen eine Holztreppe ins Wasser führte, befanden sich je vier Kabinen. Die ganze Anlage ruhte auf Betonsockeln mit aufliegendem Balkenwerk und war in jeder Hinsicht sehr billig gebaut.

59 Grossmanns Pläne wurden von der Kommission mit unwesentlichen Änderun- gen genehmigt, ebenso der Kostenvoranschlag von Fr. 4500.–, der für Unvor- hergesehenes um Fr. 500.– erhöht wurde.

Für die Finanzierung war folgender Verteiler vorgesehen: Gemeinde Fr. 2500.– Hotel Giessbach Fr. 1000.– Verkehrsverein Fr. 500.– Private Fr. 1000.–

Weil dann noch die Fr. 700.– für die versprochenen Filialbadeanlagen im Dorf dazu gerechnet werden mussten, erhöhten sich die Beiträge für die Gemeinde und die privaten Geldgeber um je Fr. 350.–. Die Stellungnahme des Gemeinderates zu diesen ihm vorgelegten Vorschlägen fiel nicht gerade ermutigend aus. Er rügte nochmals die abseitige Lage am Aaregg und «die zu grossartige Anlage!» Des Weitern wünschte er zu wissen, wer den Betrieb der Badanstalt übernehmen werde. Dazu erklärte sich der Verkehrsverein bereit, unter der Bedingung, dass ein allfälliges Betriebsdefizit zur Hälfte von der Gemeinde und zu einem Viertel vom Giessbach beglichen würde. Dem Vorwurf der zu grossartigen Anlage trug die Badekommission in der Weise Rechnung, dass sie die Zahl der Umkleidekabinen für Männer und Frauen von 6 auf je 4 reduzierte. Als letztes Hindernis, das den Bau hätte verzögern können, blieb noch der vom Gemeinderat verlangte Nachweis über die Beschaffung der privaten Beiträge, weil diese für die Finanzierung der Badanstalt unerlässlich waren. Vorzulegen waren schliesslich auch die Statuten der künftigen Betreibergesellschaft.

Von der Badekommission zur AG Zur Lösung der zuletzt genannten gemeinderätlichen Anliegen stand der Kommission ein kompetenter Berater zur Seite in der Person von Notar Eggler, der als Nachfolger von O. Rohner Mitglied der Kommission gewor- den war. Eggler, mit der Dorfpolitik und der Bevölkerung durch seine be- rufliche Tätigkeit bestens vertraut, erwies sich bald als unentbehrlich. Dank seinen Verbindungen zur Bezirksverwaltung in Interlaken und seinen juris- tischen Kenntnissen, beschaffte er die verschiedenen Bewilligungen für den Bau der Badanstalt unkompliziert und rasch. Von entscheidender Bedeutung

60 war sein Vorschlag, den Betrieb als Aktiengesellschaft zu führen. Mit Zu- stimmung der Kommission erledigte er die nötigen Vorarbeiten, Publika- tionen und die Einladung zur Zeichnung von Aktien; ebenso verfasste er die Statuten.

Unterdessen waren die Bauarbeiten am Aaregg so weit fortgeschritten, dass die Eröffnung der Anstalt auf Ende Juli in Aussicht genommen werden konnte, was die Anstellung eines Abwarts oder Badewärters erforderte. Auf die Ausschreibung des Postens im «Brienzer» gingen drei Bewerbungen ein mit unterschiedlichen Lohnforderungen:

Hr. Flück-Neiger Fr. 100.– im Monat Hr. M. Schild Fr. 90.– im Monat Hr. Glaus Fr. 75.– im Monat

Gewählt wurde M. Schild, «weil er der Sprachen kundig ist und in der Nähe wohnt». Der Lohnanspruch von Fr. 90.- schien der Kommission allerdings zu hoch, und sie beauftragte den Sekretär, mit Schild zu verhandeln, ob er sich nicht mit Fr. 75.– begnügen würde, er könnte dafür mit dem Verkauf von Zigarren, Brötchen und Seife einen kleinen Nebenverdienst erzielen! Ob Schild mit dem knauserigen Salär einverstanden war, ist nicht festgehalten; die Stelle erhielt er jedenfalls. Zu den letzten Vorbereitungen gehörte auch der Ankauf von Badewäsche so- wie die Ausarbeitung des Tarifs für die Benützung der Badanstalt und ihrer Einrichtungen. Gestützt auf die Unterlagen der Seebäder Interlaken und Ring- genberg beschloss die Kommission folgende Gebühren:

Eintritte mit Kabine 40 Rp. ohne Kabine 20 Rp. Kinder 10 Rp.

Wäschemiete Badehose 10 Rp. Badekostürm für Damen 25 Rp. Handtuch 5 Rp. Frottiertuch klein 15 Rp. Frottiertuch gross 25 Rp. Badekappe 10 Rp.

61 Mit diesen Vorarbeiten war der Weg frei nicht nur für die Inbetriebnahme der Badanstalt, sondern auch zur Übergabe an die zu gründende Aktienge- sellschaft. Diese Versammlung fand statt am 13. Juli 1914. Anwesend waren 10 Aktionäre oder ihre Vertreter, die das gesamte Kapital von Fr. 5700.–, auf- geteilt in 285 Aktien zu Fr. 20.– gezeichnet hatten, nämlich:

Gemeinde Brienz 125 Stück Hotel Giessbach AG 50 Stück Verkehrsverein Brienz 25 Stück Ersparniskasse Brienz 5 Stück Fritz Kienholz 20 Stück G. Zobrist 12 Stück Ad. Schild 12 Stück Peter Grossmann 12 Stück Gottf. Hug 12 Stück Ch. Pahud 12 Stück

62 Die Aktionäre genehmigten vorerst die Statuten, deren Artikel 1 lautete: Unter der Firma «Seebadanstalt Brienz und Giessbach AG» bildet sich mit Sitz in Brienz eine Aktiengesellschaft (...) auf unbestimmte Zeit. Ihr Zweck ist die Errichtung und der Betrieb einer oder mehrerer Seebadanstalten zu Brienz. Die Erwähnung, es könnten mehrere Badeanlagen errichtet werden, war nicht viel mehr als eine marginale Floskel, dazu bestimmt, die immer noch vorhan- denen Hoffnungen einiger Brienzer nicht zu enttäuschen. Im übrigen wurde ein Verwaltungsrat gewählt mit den Herren

Charles Pahud, Ingenieur Präsident Peter Schild, Schlossermeister Vicepräsident Peter Schild, Lehrer Sekretär Peter Grossmann, Techniker Kassier Jacques Strohl, Direktor Beisitzer

Dieses Gremium bestätigte die bisherigen Anordnungen der Badekommission, die damit ihre Arbeit erfolgreich beendet hatte und die Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens an den Verwaltungsrat abtrat.

Ein unerfreulicher Anfang Während sich am politischen Himmel über Europa immer mehr und dunklere Wolken zusammenballten, versammelten sich die Verwaltungsräte der neuen Aktiengesellschaft am 19. Juli 1914 zu einer ersten Sitzung. Sie genehmig- ten die Bauabrechnung der unterdessen fertig erstellten Badanstalt, die mit Fr. 4325.– den Voranschlag sogar unterschritt, und wies sie bis auf eine Kaution von Fr. 400.–, die erst ein Jahr später fällig wurde, zur Zahlung an. Aufwendungen, die im Bauvertrag nicht vorgesehen waren, u. a. für Pläne im Zusammenhang mit Badeanlagen im Dorf und bei der Remise, wie sie vom Gemeinderat gewünscht worden waren, erforderten weitere Fr. 420.–. Damit waren die flüssigen Mittel der AG bereits arg strapaziert, weil ein Teil der gezeichneten Aktien von Fr. 5700.– noch nicht eingelöst war. Ein paar Tage später spielte das nur noch eine nebensächliche Rolle; welt- geschichtliche Ereignisse liessen finanzielle Engpässe einer kleinen Aktien- gesellschaft zu einer völlig unbedeutenden Angelegenheit verkommen. Am 28. Juli nämlich erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg wegen der Ermordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch einen serbi-

63 schen Studenten; Russland mobilisierte seine Armee, Deutschland ebenfalls, gefolgt von der Kriegserklärung an Russland, Frankreich und dem überfall- mässigen Einmarsch in Belgien. Die Schweiz, gewillt ihre Neutralität zu verteidigen, traf unverzüglich die nötigen Vorkehrungen. Auf den 1. August wurde die Armee auf Pikett gestellt und der Landsturm aufgeboten. Noch am 31. Juli läuteten die Kirchenglocken im ganzen Land Sturm, verkündeten Trommler und Ausrufer bis ins hinterste Tal die Kriegsmobilmachung auf den 3. August; an diesem Tag hatte die ganze Armee vollzählig einzurücken. Die wirtschaftlichen Auswirkungen zeigten sich unmittelbar: Die sommer- lichen Feriengäste aus aller Welt verliessen fluchtartig unser Land, um die letz- ten Möglichkeiten zur Heimkehr in ihr Land nicht zu verpassen. Hotels und ganze Ferienorte entleerten sich auf einen Schlag; die ganze Fremdenindustrie lag plötzlich darnieder. Die erhofften Badegäste vom Giessbach und aus dem Dorf blieben aus, und den Einheimischen fehlte unter den obwaltenden un- sichern Umständen die Zeit und Lust für See- und Sonnenbäder in der neuen Anlage am Aaregg! Aus blieben die erwarteten Einnahmen aus dem Bade- betrieb, aus blieb vor allem auch die zweite Tranche des nur zur Hälfte einbe- zahlten Aktienkapitals von Fr. 1000.–, die Direktor Strohl im Namen der Giess- bachhotel AG zugesichert hatte. Diese trüben Aussichten, in Verbindung mit der zivilen und militärischen Beanspruchung der Mitglieder führten dazu, dass es fast ein Jahr dauerte, bis sich der Verwaltungsrat wieder zu einer Sitzung zusammenfand. Diese diente zur Vorbereitung der 1. Ordentlichen General- versammlung der Aktiengesellschaft. Erfreuliches gab es kaum zu berichten: Die Feststellung im Jahresbericht, ohne Krieg wäre der Rechnungsabschluss bedeutend günstiger ausgefallen, änderte nichts an der beklagenswerten finan- ziellen Lage der AG: Das fällige Kautionsguthaben des Baumeisters konnte einstweilen nur teilweise zurückbezahlt werden, und an die Kantonale Finanz- direktion erging ein Gesuch um Erlass der jährlich zu entrichtenden Konzes- sionsgebühr von Fr. 20.–.

Wenig Lichtblicke Während des Krieges, der die Welt über vier Jahre in Atem hielt, bestand keine Aussicht auf eine wesentliche Steigerung der Besucherzahlen und damit der Einnahmen. Die einheimischen Besucher konnten die fehlenden Badegäste aus den Hotels nicht ersetzen. Als willkommene Alternative bot sich ab 1916 dafür

64 eine neue Kundschaft an, nämlich in Brienz internierte französische Soldaten! Um diesen den Besuch der Badanstalt zu ermöglichen und so die mageren Einnahmen etwas aufzupolieren, wurden die Tarife für die Sommersaison 1916 herabgesetzt; anstatt 40 kostete das Bad mit Kabine nur noch 30, ohne Kabine 15 Rp. Das Abonnement für 10 Eintritte mit Kabine war sogar für 2 Fr. zu ha- ben. Die Massnahme wurde als Erfolg gewertet, deckten doch die Einnahmen wenigstens die Betriebskosten. Das war aber auch schon alles! Für die von der kantonalen Kriegssteuerverwal- tung verlangte Kriegssteuer von 2‰ des Aktienkapitals, also Fr. 11.40 reichte der Einnahmenüberschuss nicht mehr, geschweige denn für den Unterhalt der schon ziemlich mitgenommenen Anlage. Indessen tobte der Krieg, der sich zum Weltbrand ausgeweitet hatte, gnadenlos weiter, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch der Schweiz nahmen zu, und das soziale Gefüge drohte bei den drastisch auseinanderklaffenden Ein- kommensverhältnissen auseinanderzubrechen. Die Nachkriegsjahre brachten vorerst keine Wende zum Bessern, überall machte sich Resignation breit, und diese lähmte sichtlich auch die Arbeit des Verwaltungsrats. Der Wiederaufschwung des Fremdenverkehrs zu seiner früheren Bedeutung liess auf sich warten, das in Spekulantenhände geratene Giessbachhotel blieb auch sechs Jahre nach der Aktienzeichnung immer noch die Hälfte des verspro- chenen Kapitals schuldig, und Aussicht, dieses dringend benötigte Geld ein- zutreiben, bestand keine. Ohne gelegentliche kleine Zuschüsse von Gemeinde und Verkehrsverein, wäre es meist nicht möglich gewesen, Handwerker zu bezahlen, die für unumgänglich nötige Reparaturen bemüht werden mussten. Diese unerfreulichen Verhältnisse führten dazu, dass sich der Verwaltungsrat nur noch am Rande mit der undankbaren, von vornherein fast aussichtslosen Aufgabe befasste, die finanzielle Lage der Badanstalt zu sanieren. Zu Sitzun- gen traf er sich nach Kriegsende nur noch einmal jährlich und dies nur zur Vor- bereitung der Generalversammlung der Aktionäre. Was zur Fortführung des kümmerlichen Betriebs nötig war, regelte der Präsident mit Badmeister Schild; Peter Grossmann besorgte das keine Wellen werfende Rechnungswesen, mehr zu verwalten gab es nicht! Wie gross das Interesse am Unternehmen noch war, geht daraus hervor, dass von 1922–1926 weder Sitzungen des Verwaltungsra- tes noch Generalversammlungen mehr stattfanden... Erwähnenswert aus dieser «Verwaltungspause» ist lediglich ein Schreiben an den Gemeinderat, in dem die Sorgen der AG deutlich gemacht werden. Die spärlichen Einnahmen aus dem Badebetrieb, heisst es da, reichten nicht aus

65 für Unterhalt und Reparaturen. Springen Gemeinde und Verkehrsverein nicht mit ein paar hundert Franken und eventuell auch Bauholz ein, geht die Badan- stalt dem Verfall entgegen. Am 27. März 1927 fand nach langem Unterbruch wieder eine Generalver- sammlung statt, an der die Rechnungsabschlüsse der letzten fünf Jahre vor- gelegt und genehmigt wurden. Anschliessend gings um den Grundsatzent- scheid, ob der Betrieb der Badanstalt weiter zu führen sei oder nicht. Auf den oben erwähnten Brief hatte der Gemeinderat nicht geantwortet, wohl aber war bekannt geworden, es werde nächstens eine Versammlung von In- teressenten stattfinden, um die Zukunft der Anlage zu besprechen. Da der Verwaltungsrat das Ergebnis dieser Vernehmlassung abwarten wollte, ver- schob er vorerst das Geschäft, den Aktionären die Auflösung der Gesellschaft vorzuschlagen. Damit war aber die Marschrichtung bereits angezeigt: Das Ende der Badanstalt am Aaregg zeichnete sich ab! Ausschlaggebend dafür war die von Verkehrs- verein und Gemeinderat vertretene Absicht, in Dorfnähe, bei der so genannten «Eiche», ein modernes Strandbad zu errichten. Der Bau dieser Anlage, deren Planung schon weit fortgeschritten war, schloss natürlich einen Weiterbetrieb der Anstalt am Aaregg aus, einmal wegen der aussichtslosen Konkurrenz- situation, zum andern, weil mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde für die veraltete und erneuerungsbedürftige Anlage nicht mehr gerechnet werden konnte. Das Unternehmen, das gleich von Beginn an gewissermassen von der Hand in den Mund gelebt hatte und nicht über die geringsten Reserven ver- fügte, war am Ende. Ein Blick auf die in den 15 Betriebsjahren erzielten Ein- nahmen, mit denen Brandversicherung, Kriegssteuer, Inserate, Verwaltungs- kosten, das Salär des Badwärters, neben Unterhalt und Reparaturen bestritten werden mussten, macht klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Nach sachlicher Beurteilung der Lage kam der Verwaltungsrat deshalb zum Entschluss, die Aktiengesellschaft zu liquidieren. So unterbreitet er den an der Generalversammlung vom 9. März 1919 den Aktionären folgenden Bericht und Antrag: «Mit Rücksicht darauf, dass die Reparaturen an der Badanstalt mit jedem Jahr anwachsen und die Einnahmen für deren Unterhalt schon heute nicht mehr ausreichen, und weiter im Hinblick auf eine im Werden begriffene Strand- badanlage, sieht sich der Verwaltungsrat veranlasst (...) eine Urabstimmung durchzuführen mit dem Antrag, die Gesellschaft aufzulösen und das Gebäude bestmöglich zu verwerten.»

66 Jahr Betriebseinnahmen Entschädigung Wärter Überschuss

1915 70.10 70.10 – 1916 190.40 170.– 20.40 1917 202.75 193.– 9.75 1918 87.70 187.70 – 1919 294.60 250.– 44.60 1920 308.45 240.– 68.45 1921 490.45 285.– 205.45 1922 252.80 285.– 32.20 1923 328.90 188.90 40.– 1924 91.60 91.60 – 1925 234.65 210.– 24.65 1926 196.65 121.65 75.– 1927 142.80 142.80 – 1928 232.80 202.80 30.– 1929 171.90 171.90 –

Letzte Bilanzen

1929 Aktiven Kassa –.– Badanstalt 5047.45 Mobiliar 1.– Ausstand Aktien 530.– Saldo Gewinn/Verlust 328.15 5901.60 Passiven Aktienkapital 5700.– Kreditoren 201.60 5901.60

1930 Aktiven Verkauf der Badanstalt (Abbruch) 298.90 298.90 Passiven Liquidation (Notar Eggler) 46.25 Inserate im «Brienzer» 16.40 Inserate Amtsanzeiger 14.65 Rechnung Grossmann 20.– 298.90

67 Die Ankündigung, die Badanstalt am Aaregg werde aufgehoben, warf keine grossen Wellen, da das neue Strandbad bei der «Eiche» kurz vor der Eröffnung stand. Einzig die Sekundarschulkommission setzte sich in einem Schreiben vom 29. Mai 1930 für den Erhalt der Anlage ein, da die Verhältnisse dort güns- tiger seien als im neuen Strandbad. Weiter regte sie an, die alte Badanstalt nach einigen zweckmässigen Änderungen einem einheimischen Publikum zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung für diese Art der Weiterverwendung, das war auch der Sekundarschulkommission klar, wäre allerdings die Über- nahme der Anstalt durch die Gemeinde gewesen. Dieser Vorschlag fand aus triftigen Gründen, denen sich die Schulbehörde nicht verschliessen konnte, keine Gnade beim Gemeinderat, und so blieb dieser Rettungsversuch in letzter Minute erfolglos. Im Sommer 1930 war es dann soweit: Das neue Strandbad nahm den Betrieb auf, die Badanstalt am Aaregg blieb geschlossen. Im Oktober stimmten die Aktionäre der Liquidation und Auflösung der Gesellschaft zu. Das Gebäude samt Inventar wurde an Peter Grossmann verkauft für Fr. 300.–, zusätzlich der aus der Löschung entstehenden Kosten, sofern sie diesen Betrag übersteigen sollten. Notar Eggler verfasste die öffentliche Urkunde über den Auflösungs- beschluss und die Löschung des Unternehmens «Seebadanstalt Brienz & Giessbach AG». Die vorhandenen Akten, auf die sich dieser Bericht stützt, wurden der Gemeinde zur Aufbewahrung übergeben.

68 Damit verschwand die Anlage am alten Aaregg, was buchstäblich gilt, denn schon kurze Zeit nach dem Abbruch blieb keine Spur mehr vom Gebäude, und selbst betagte Brienzer erinnern sich heute nur noch verschwommen an die Badanstalt, die, in schlimmer Kriegszeit entstanden, nie einlösen konnte, was man sich von ihr versprochen hatte.

69 Epilog Ein Bericht über den Werde- und Niedergang der Badanstalt am Aaregg wäre unvollständig, wenn nicht auch des Badwärters, Abwarts und Badmeisters, wie er abwechselnd genannt wurde, gedacht würde. Ob man Matthäus Schild allerdings als Badmeister bezeichnen darf, ist eher fraglich; ich jedenfalls habe ihn nie in Badehosen gesehen, geschweige denn im Wasser, und bin deshalb im Zweifel, ob er überhaupt schwimmen konnte. Das spielte indess keine Rolle, da er meines Wissens nie in eine Situation geriet, wo Rettungsversuche seine Schwimmkünste auf die Probe gestellt hätten. «Badhuustheus», wie er allgemein genannt wurde, besass dafür andere Qua- litäten; er lebte und wirkte für die Badanstalt, als ob sie ihm gehöre, er iden- tifizierte sich mit ihr, wie wir heute sagen! Junge und andere Störenfriede wies er bestimmt zurecht oder auch gleich weg, wenn sie sich seinen Anord- nungen nicht fügten, lärmten und andere Badegäste belästigten. Das sprach sich herum und verschaffte Theus Respekt und Anerkennung trotz seiner oft etwas schrulligen Art. Zu statten kam ihm bei seinem Job seine Vielseitigkeit und sein handwerk- liches Geschick. War am Zugangsweg etwas auszubessern, griff er zu Pickel und Schaufel und behob den Schaden; er nagelte Täfer und lose Bretter wieder an, versenkte hervorstehende Nägel auf den Sonnenpritschen, schraubte Klei- derhaken an, kurz, er suchte sein Bad in bestem Zustand zu erhalten. Daneben wartete er hinter dem Schalter auf die spärlichen Badegäste, um von ihnen die Eintrittsgebühren zu erheben und vielleicht Badehosen, Frottiertücher u. a. zu vermieten. Über diese Tätigkeit führte Theus unaufgefordert eine peinlich genaue Kontrolle, die nicht nur die täglichen Eintritte und Einnahmen bis zum letzten Fünfer nachwies; er hielt auch statistisch wichtige Daten fest. Schon am frühen Morgen, lange bevor die ersten Badegäste eintrafen, stellte er die Was- sertemperatur fest und wiederholte die Messungen am Mittag und am Abend. In Tabellen, von denen noch einige vorhanden sind, trug er seine Beobachtun- gen ein, ebenso wie die Anzahl der vermieteten Badetücher und Badkappen. Dank seinen Aufzeichnungen wissen wir, wie lange die Badesaison dauerte, wie viele schöne, bewölkte und Regentage ohne Einnahmen sie zählte! Schild hatte kein Verhältnis zum Geld; seine Tätigkeit als Herr der Badanstalt gab seinem Leben Sinn und Inhalt. Vermutlich hätte er sich mit einem noch geringeren Lohn abgefunden als den mageren kaum 70 Franken, die er durch- schnittlich im Monat bezog. Verdient hat er mehr, nämlich Dank und Anerken- nung für seine treue, uneigennützige Arbeit!

70 In solchen Tabellen (hier ein Ausschnitt aus den Monaten Juni/Juli 1929) hielt Schild getreulich und zuverlässig fest, was jeder Betriebstag mit sich brachte. Die in der letzten Kolonne vermerkten Einnahmen können anhand des Tarifs, der Eintritte und Vermietungen von Badeutensilien lückenlos überprüft werden und belegen die gewissenhafte Arbeit des Badmeisters ebenso, wie der statisti- sche Zusammenzug am Ende der Saison.

71 Angaben über die Saison 1929 Dauer: vom 29. Juni bis 22. September Geöffnet: während 79 Tagen, davon 15 Tage ohne Einnahmen In 64 Tagen: Kabinen vermietet 206 Eintritte Kinder: 295 Eintritte Erwachsene: 237 Badhosen vermietet: 58 Handtücher: 26 Frottiertücher: 14 Damenkostüme: 9 Badmützen: 1 Abonnemente: 0

Einnahmen total für die ganze Saison Fr. 171.90

Nicht berücksichtigt bei diesen Einnahmen sind die 180 Eintritte von Absol- ventinnen der Haushaltungsschule im «Stock» (Kienholz) für die jeweils eine Pauschalentschädigung von 25– 40 Franken pro Saison entrichtet wurde. Der Eintritt von geführten Klassen der Primar- und Sekundarschule Brienz war gratis.

Quellen: – Datensammlung Rud. Perren – Angaben Gemeindeschreiberei Brienz – Protokolle Badekommission und Seebadanstalt Brienz & Giessbach AG

72 Samuel Müller

Die Post und Poststempel im Hotel Giessbach/Brienz

Tatsache ist, dass die Poststempel mit Entwertung «Giessbach» bei den Brief- markensammlern sehr gesucht und beliebt sind. Vielleicht gerade deshalb, weil es darüber keine genauen Informationen gibt und die entsprechenden Belege und Unterlagen eher rar sind. Doch Folgendes lässt sich mit Bestimmtheit sagen – gerade anhand der hier abgebildeten Belege. Es muss um das Jahr 1860 gewesen sein, dass die damalige Postverwaltung im Hotel Giessbach eine Poststelle eingerichtet hat. Dies sicher um den zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland entgegenzukommen. Bis zu diesem Datum wurde die im Hotel aufgegebene Briefpost mit dem Schiff nach Interlaken-Unterseen gebracht und wohl dort entwertet. Ab ca. 1858 jedoch gibt es Briefe, die zuerst mit den so genannten «Strubel- marken» – ohne Zähnung und dickes Papier – frankiert wurden. Anfänglich wurden keine Rundstempel verwendet, sondern so genannte Bal- kenstempel (Beleg 1). Giessbach wurde auch unterschiedlich mit ein oder zwei «s» geschrieben. Es fällt auf, dass die meisten Briefe mit 40 Rp. frankiert wurden, was dem damaligen Auslandporto entsprach. Neben dem Balkenstem- pel wurde ein viel seltener, kleiner und ovaler Stempel verwendet (Beleg 2),

Beleg 1

73 vermutlich zeitgleich. Wie Beleg 3 zeigt, wurde in der Folge ein viel kleinerer Balkenstempel verwendet; diesen findet man erst auf der so genannten Aus- gabe «sitzende Helvetia gezähnt», in Gebrauch ab 1862. Beleg 4 zeigt, dass auch dieser kleine Balkenstempel von einer andern Form Balkenstempel abgelöst wurde und längere Zeit gültig war. Die abgeänderte Karte ist gestempelt; Brienz 25.V.28. – 17“ Beleg 5 ergänzt das Sortiment der Stempel mit einer andern Rarität: der so genannte «Zwergstempel», Stempel ohne Datum, nur Tag und Monat. Beleg 6 zeigt, dass ab ca. 1900 der normale Rundstempel «Giessbach» in Ge- brauch war. Mit Sicherheit kann man sagen, dass es sich nicht um ein privates «Hotel-Postamt» handelte, sondern um das offizielle Postamt für jene Region.

Anmerkung Samuel Müller und ich kennen uns von Brienz her: er war Prediger der Evangelischen Gemein- schaft und mein Patient, ich war einer der drei Brienzer Dorfärzte. Müllers Kinder und unsere Kinder gingen zusammen in die Schule. Wie üblich, wurde Samuel Müller nach einigen Jahren versetzt. Im Frühling 2003 telefonierte er mir – nun in Konolfingen im Ruhestand –, weil er wusste, dass ich Verwaltungsrat der Parkhotel Giessbach AG bin, und meldete mir, dass er im Besitz von Marken sei, die mit dem Stempel «Giessbach» oder «Giesbach» entwertet wurden, woraus zu schliessen sei, dass das Hotel eine eigene Poststelle hatte. Ich konnte Samuel Müller überzeugen, dass diese Tatsache die UTB-Leser sicher interessieren würde. Samuel Müller nimmt an, dass er einer der ganz wenigen Philatelisten ist, welcher diese sechs Stempel-Varianten besitzt. Dr. Ulrich Amman (Interlaken)

Beleg 2

74 Beleg 3

Beleg 4

75 Beleg 5

Beleg 6

76 Peter Michel

Zwischen 1815 und 1865 unterwegs zu Fuss, mit Pferd und Wagen, Postschiff und Raddampfer Unveröffentlichte Briefe, Zeitungsberichte und Reiseschilderungen über Bönigen – Iseltwald – den Giessbach und den Brienzersee Ein Beitrag zur Geschichte des Fremdenverkehrs

Abb. 1: Johannes Stähli Brienz 1778–1861 Habkern: Goldzwyl am Brienzersee. Kolorierte Umrissradierung. Auf dem Hügel in der Mitte die Ruine der Kirche von Goldswil, am Bildrand rechts und unten, der Ausfluss des Brienzersees in die mäandernde Aare. Standpunkt des Künstlers: Höhe Inter- laken-Ost.1

Das «Bödeli», die Gegend zwischen dem Brienzer- und Thunersee, wurde nach den politischen Wirren von 1814 wieder vermehrt von in- und ausländi- schen Gästen besucht. Meist reisten sie zur Erholung oder Sommerfrische an und hielten sich über eine längere Zeitdauer hier auf. Die Anreise ins Berner Oberland war nach wie vor beschwerlich. Zu Fuss oder mit Ross und Wagen, und ab Thun mit dem Schiff bis nach Neuhaus waren die Reisenden unterwegs. Einer von ihnen war im Sommer 1819 Gabriel Karl von Hallwyl. Er reiste mit seiner Gattin und seinem Arzt zur Erholung nach Bönigen.

77 Sommer 1819 – Gabriel Karl von Hallwyl2 Vom Aufenthalt dieses Erholung Suchenden in Bönigen wissen wir aus dessen Korrespondenz an seine Mutter, die Gräfin Franziska Romana von Hallwyl. Am 26. Mai 1819 schrieb er ihr von Bern aus nach Schloss Hallwyl: «Jn 2 1 Tagen gehen wir nach Bönningen, /4 Stund oberhalb Interlaken, wo wir ganz allein seyn werden & unser Arzt.» Am 2. Juni, immer noch in Bern, stellte er seine Abreise, «bei schönem Wetter», für den nächsten Tag in Aussicht. In diesem Brief erfahren wir auch etwas über das Verhältnis zu seinem älteren Bruder Franz. Er beklagte sich nämlich bei seiner Mutter, dass ihm der Zutritt zu Schloss Hallwyl zur Zeit verwehrt sei. Der erste Brief aus Bönigen trägt das Datum vom 25. Juni 1819. «Jch will mit diesem, liebe Mutter, Jhnen von unserem hiesigen Aufenthalt und Befinden eine kleine Skizze mitteilen. Bönigen ist ein artiges kleines Dorf, und liegt beinahe in der Mitte des Tales von Jnterlaken, umgeben von den schöns- ten Wiesen und Obstbäumen. Es bietet uns dieses Thal die schönsten Spazier- wege in verschiedene nahegelegene Ortschaften. Wir leben hier ganz entfernt von der Welt bey dem einzigen wohlhabenden Gutsbesitzer des Ortes, Herrn alt Hauptmann Michel3, eben jenem Hauptmann Michel, so in den unruhigen Zeiten von 1813 und 1814 als Revolutionair taxiert worden und von der Berner Regierung arretiert, kurz nachher wieder freigesprochen wurde, ein liberaler, und für seine Gemeinde und Umgebung sehr gemeinnütziger und ordentlicher Mann, gegen die Fremden, und somit auch gegen uns äusserst liebreich und gefällig. Jhr getreuer Sohn C. von Hallwyl.»

Der nächste Brief aus Bönigen folgte am 15. Juli. «Liebe Mutter! Ich habe Jhnen schon vor mehreren Wochen ein Briefchen von hier übermacht (25. Juni, Anm. d. Verf.), so Jhnen einige Auskunft über unser Befinden hier gab, und Ihr Stillschweigen lässt mich vermuthen, mein Brief seye Ihnen entweder nicht zu gekommen, oder Sie seyen nicht wohl, was mich also beunruhiget, & ich somit gerne einige Zeilen über Jhr Befinden hätte. Wir haben hier wie meine erstere Relation Jhnen meldet ruhige und gute Tage verlebt & gerne wäre ich bey meinem redlichen Hauptmann Michel noch länger verblieben, allein, da die Kur nicht den verhoften Erfolg auf die Ge- sundheit meiner Frau gehabt, Jhre Nerven immer sehr schwach sind, & Sie heftig an Kopfschmerzen leidet, so gehen wir den 19. Montag von hier nach Bern & feyern dort den Geburtstag von Theodor4 mit ihm, & werden dann auf 4

78 oder 5 Wochen nach Goumoëns5 gehen, um auch mit diesen guten Verwandten noch einige Zeit zu verleben, ehe jener traurige Moment kommt, wo ich wieder meinen Willen und Wünsche, vielleicht auf Lange, wo nicht immer dem gelieb- ten Vaterland entsagen muss.» Es folgen Ausführungen über seinen Zwist mit dem Bruder Franz, Klagen über sein Schicksal und die Hilfestellung von Herzog in Aarau, bevor er zum Schluss kommt: «Mein Hauswirth Capit. Michel, so ehmals H(errn) Her- zog6 sehr wohl, während der Helvetischen Regierung als Mitglied derselben kannte, bath mich seine Empfehlungen für Jhn beizuschliessen, so wie ich mich hiermit gleichfalls in sein gütiges Andenken bestens empfehle & vereint mit meiner Frau auch Sie liebe Mutter herzlich grüsse. Ihr treuergebenster Sohn C.v. Hallwyl.»

Am 28. Juli 1819 schliesslich schreibt er in einem weiteren Brief (aus Bern) an seine Mutter, dass sie in Bönigen eine Molkenkur gemacht, die Gesundheit seiner Frau sich dadurch aber nicht gebessert hätte. Da er mit seiner Gattin zur Erholung weilte, er zudem arg mit seinem Schicksal haderte, schienen ihn die Schönheiten der Natur und die Lustfahrten mit Segel- und Ruderbooten auf dem Brienzersee wenig zu interessieren.

Sommer 1827: Fritz von Fellenberg7 Ganz anders die Schilderungen im Brief von Fritz von Fellenberg anlässlich einer Ferienreise mit Zöglingen des von Fellenbergschen Instituts von Hofwyl ins Berner Oberland und in die Zentralschweiz. Der Brief (ohne Datum; 20. August 1827, Anm. d. Verf.) ist adressiert an «Frau Fellenberg8 zu Hofwyl b. Bern» und trägt den (vor)-postalischen Stempel «UNTERSEEN».

«Lauterbrunnen, Sonnabend Jch will Euch kurz unser Abentheuer bis hieher erzählen. Bis Münsingen ging es gut, nur Hildebrand war etwas unwohl, doch nur auf kurze Zeit. 1 Stunde über Merligen meinte Siddons er könne nicht mehr gehen, legte sich auf den Boden, wir mussten ihn an beiden Armen ziehen um ihn gehen zu machen; und da diess nicht lange gehen konnte und wir an einem Ort waren wo kein Wagen zu sehen war, wandte ich mich an einen Engländer, der mit seiner Frau die Strasse gefahren kam. Dieser nahm Siddons auf, und brachte ihn nach Thun (S.[iddon] sagte der Mann sei Sir James Stuart). In Thun ging ich zu dem

79 Herrn um ihm zu danken, u. traf ihn gleich; Er sagte mir er habe dem Vater einen Brief v. H. Bronham9 geschickt, sei aber nicht nach Hofw.(il) gekommen weil er gehört habe dass gerade jetzt Ferien seien. Auf dem Thunersee wurden wir von einem plötzlichen Sturm gezwungen in Merligen zu landen und zu blei- ben. Wir konnten da nur ein Paar Betten für die Schwächsten haben. Sir James und seine Frau hatten mit ihrem Schiff das gleiche Schicksal. Am andern Mor- gen, nach einer schlechten Nacht, fuhren wir nach Neuhaus, wo einige sich ba- deten (im See, Anm. d. Verf.). Nach dem Frühstück gingen wir durch Unterseen und Jnterlacken, fuhren über den Brienzersee zum Giessbach, der den Knaben, von allem was sie bis dahin gesehen, die meiste Freude gemacht hat.

Abb. 2: Roffiaen, Jean François Xavier Ypern 1820–1898 Brüssel. Am Strand des Brienzer Sees von Iselt- wald aus gesehen, abends, Öl auf Leinwand, 36x58 cm, sign. u. r. und datiert 1881.

Auf dem Rückwege assen wir in Jnseltwald einem sehr schön gelegenen Dorfe, wo man eine der schönsten Aussichten auf den See hat, zu Mittag, fuhren nach Böningen, um nicht den langen Weg über Jnterlacken nach Lauterbrunnen neh- 1 men zu müssen. Den Weg bis nach Lauterbrunnen 2 /4 Stund gingen alle, ausser Rivaderia (?), gut. Der that, als wenn er gar nicht gehen könnte, ich nahm ihm seinen Hakenstock ab, doch sagte er, man habe gar kein Erbamen mit ihm, man mache ihn laufen bis er den Geist aufgeben müsse u. d. gl. Erbärmlichkeiten mehr. Da er sah, dass alles Brummen nicht half, ging er bis hier her ohne

80 grosse Mühe. Die beiden Tagesreisen waren munter u. vergnügt es ist hier nichts Unangenehmes vorgefallen. Hier haben wir uns für unser schlechtes Nachtlager in Merligen entschädigt. Der Tag ist trübe, wir bleiben desshalb im Thale und sehen was da zu sehen ist. Einige zeichnen. H. Dr. Schmidt und Büchi sind gestern morgens von hier ab nach Grindelwald gegangen, was wir morgen auch thun wollen, wenn es nicht regnet, was ich befürchte. Herr Rahm (?) ist sehr behülflich für die schwachen Knaben, so auch Emil, der erste hat gestern Abends zu dem recht gut und passend gesprochen. Sir James Stuart verfolgt uns überall. Er hat uns bei dem Giessbach angetroffen, heute morgen kommt er auch wieder hier an. Er ist sehr freundlich, seine Frau eher noch mehr. Sie scheinen überhaupt recht artige Leute zu sein. | Nächstens mehr | Euer Fritz | PS Jch hoffe alles befindet sich in Hofw.(il) so wohl als bei mir.» Mit anderer Schrift, bzw. später wurde der Brief ergänzt: Der Engländer ist Sir J. Groham u. nicht Stuart.

Zwölf Jahre später begann auf dem Brienzersee das Zeitalter der Dampfschiff- fahrt.

Der erste Raddampfer auf dem Brienzersee10 Zeitgenössische Berichterstattung des «Schweizerischen Beobachters»11

Nr. 27, vom Samstag, den 2. März 1839 Bern-Stadt. «Am 28. Februar kam das für den Brienzersee bestimmte schöne Dampfschiff des Herrn Hauptmann Matthy13, von 26 Pferden gezogen, mit Bän- dern, Flaggen etc. geschmückt, unter ungeheurem Zudrange von Menschen hier in Bern an. Das Schiff, 73 Schuh lang, war wegen mancherlei Anständen beim Transport, besonders bei Milden13, schon seit 8 Tagen von Vivis14 hierher auf der Reise. Auch hier in Bern strandete es auf dem Weibermarkt, indem die schwere Last, über 375 Centner mit dem Wagen, ein Bachbrückchen eindrückte und beinahe, bei einem etwas heftigen Stosse, Wagen sammt Schiff umgestürzt wäre. Nachdem es über Nacht vor dem Thore vor Anker gelegen hatte, setzte es seine Reise wieder nach dem Orte seiner Bestimmung fort. Dieses Dampfschiff hat ursprünglich ein in Genf wohnender reicher Engländer15 bauen lassen, der damit alle übrigen auf dem Genfersee fahrenden Dampfschiffe, besonders den «Adler», an Geschwindigkeit zu überflügeln gedachte; da aber dieses nicht ge- lang, verkaufte er es in einem Anfalle von englischem Spleen mit bedeutendem

81 Verluste an den jetzigen Unternehmer, und lässt nun ein neues nach der neues- ten verbesserten Konstruktion bauen um seinen Zweck zu erreichen.»

Nr. 32, vom Donnerstag, dem 14. März 1839 «Der englische Mechaniker des für den Brienzersee bestimmten Dampfschif- fes, welcher bei der Transportirung desselben bei Thun verunglückte, so dass ihm ein Fuss abgenommen werden musste, ist in Folge dieser Verwundung am 12. diess gestorben.»

In der Nummer 58, vom Dienstag, 14. Mai 1839, erscheint eine erste, kom- merzielle Anzeige, welche die Inbetriebnahme des Schiffes ankündigt: «Das eiserne Dampfschiff «Giessbach» wird Mittwoch den 15. Mai seine regelmäs- sigen Fahrten auf dem Brienzer See beginnen.» Weitere Anzeigen, meist mit einer kleinen Grafik, folgen. Am 27. Juni wird ein Fahrplan veröffentlicht: «Vom 20. Juni bis Ende September wird das Dampfschiff «Giessbach» auf dem Brienzer See drei tägliche Hin- und Herfahrten machen, wovon die erste und dritte den Giessbach berühren, die mittlere aber in direkter Verbindung mit der Ankunft und dem Abgange des Dampfschiffes auf dem Thuner See stehen wird, so dass man in ein und demselben Tage von Bern nach Brienz und zurück kommen kann. Abfahrt von Jnterlaken: Um halb 7 Uhr Morgens nach dem Giessbach und Brienz. Um 11 Uhr Vormittags nach Brienz. Um 4 Uhr Nachmit- tags nach dem Giessbach, Brienz und zurück. Abfahrt von Brienz: Um 9 Uhr 1 Vormittags über den Giessbach nach Jnterlaken, um 1 /4 Uhr Nachmittags nach Jnterlaken, nach 6 Uhr Abends nach dem Giessbach und Jnterlaken.»

Bereits zehn Jahre zuvor war es möglich, an ein und demselben Tag von Bern nach Unterseen und zurück nach Bern zu reisen. Allerdings waren Tagesaus- flüge damals kaum üblich. So vermerkt das «Taschenbuch für Reisende im Berner Oberlande»16 aus dem Jahre 1829 unter einem NB: «Abreise mit der Di- ligence von Bern um 6 Uhr morgens. Ankunft in Thun gegen neun Uhr. Abreise 1 mit dem Postschiff um 9 /2 Uhr. Ankunft zu Neuhaus gegen 1 Uhr. Angenehmer 1 Spaziergang nach Unterseen /2 St. Man kann dort oder zu Neuhaus zu Mittag speisen und um zwei Uhr wieder mit dem Postschiff von Neuhaus nach Thun, und von dort um sechs Uhr mit der Diligence nach Bern zurückkehren, wo man um neun Uhr Abends wieder anlangt.» Üblich war damals die Weiterreise in die Lütschinentäler oder über den Brünig. Im Taschenbuch ist dazu vermerkt: «Uebrigens findet man bei dem

82 Gastwirth im Rathause zu Unterseen Fuhrwerke jeder Art, und Pferde mit Männer- und Frauensätteln, um die Reise nach Grindelwald, Lauterbrunnen u.s.w. bequem fortzusetzen. Ein Tarif über die obrigkeitlich bestimmten Preise ist im Speisesaal angeschlagen. Derselbe Gastwirth kann den Reisenden auch gute Rathschläge über die Fortsetzung ihrer Reise ertheilen. Eben so kann man sich guter und sicherer Führer wegen an ihn wenden. Er hat auch eine wohlversorgte Niederlage zierlicher Schnitzwerke in weissem Holze, mit dar- auf befindlichen Schweizertrachten. Diese hübschen Kunstwerke, die auf jeden Fall sehenswert sind, werden grösstentheils im Habkerenthal und zu Tracht am Brienzersee verfertigt.»17 Von den ersten Dampfschiffen nicht bedient wurden die Ortschaften Ring- genberg, Bönigen, Iseltwald, Niederried und Oberried. Ihnen fehlte wohl das nötige Gästeaufkommen. Bönigen erhielt erst um 1855 eine erste Anlegestelle für grössere Schiffe.

Abb. 3: Bönigen, Pension Mühlemann oder «Zur frohen Ausfahrt». Erbaut 1857 von Ulrich Müh- lemann18. Vor diesem Haus befand sich die erste Schifflandestelle, deren Pfähle noch heute bei klarem Wasser sichtbar sind.

Doch bald schon regten sich erste Gegenstimmen. Wie heute, lieferten sich Befürworter und Gegner in der Öffentlichkeit eine Leserbriefschlacht!

83 Nr. 96, vom Samstag, 10. August 183919 Jnterlaken, 5. August (Eingesandt). «Das eiserne Dampfschiff auf dem Brien- zersee hatte seine Reise von Genf hieher unter ungünstigen Auspizien zurück- gelegt. Der Tod des Mechanikers, dem ein Rad ein Bein abdrückte – verschie- dene ominöse Vorfälle bei der Taufe des Dampfers – das traurige Schicksal eines hoffnungsvollen Knaben, dem seine Neugierde, das Schiff die Aar hin- auf fahren zu sehen, das Leben kostete etc.; alle diese unglücklichen Zufälle machten einen höchst widerlichen Eindruck auf die Bewohner dieser Gegend. Der Fluch Gottes ruht auf diesem Schiffe, dachte Mancher; man sieht es an all dem Unglück, das es bereits verursachte; zudem wird es den armen Schif- fersleuten auf dem obern See ihr Brod wegnehmen, sie und ihre Familien ins Unglück stürzen; schaut nur, das wird nicht gedeihen, das wird keinen guten Erfolg haben. Diese Ahnung scheint sich wirklich zur Wahrheit gestalten zu wollen. Dem Schiffe fehlen alle Eigenschaften, die es haben sollte, um den Erwartungen zu entsprechen, welche die Unternehmer anfänglich von ihm hegten. Seine Breite ist in keinem Verhältniss zu seiner Länge, daher das unan- genehme, für die Frauenzimmer beängstigende Wanken, wenn auch nur eine einzige Person sich auf dem Verdecke von ihrer Stelle bewegt. Mit der Maschine hat es eine ähnliche Bewandtniss; sie steht in negativem Verhältniss zur Grösse des Schiffes, und ist folglich Ursache, warum bei ungünstiger Witterung letzteres seinen Lauf nur mit Mühe verfolgt, und gut bemannte Ruderschiffe zu passiren kaum im Stande ist. Ein drittes Uebel sind die Flammen und Funken, welche beständig aus dem Kamine sprühen, und den Passagiren auf dem Ver- decke Aerger, und ihren Kleidern Löcher verursachen. Von einem vierten Uebel könnten die Wirthe zu Brienz ein Mehreres berichten, die für die paar Dutzende Fremden, die ihnen das Dampfschiff zuführt, die unvernünftige Verpflichtung eingegangen haben, auf dasselbe jährlich 120 Klafter Holz unentgeldlich zu liefern, und die Mannschaft zum Theile zu erhalten. Wie ver- lautet, bezeigen diese Spekulanten keine Lust in Zukunft ihren Sommer- profit mit Hrn. Matti zu theilen. Die Gemeinde Brienz befürchtet ihrerseits das Dampfschiff könnte bei trockenem Wetter das Dorf in Brand stecken, wie es bereits beim Landungsplatze in Jnterlaken ein Hausdach (die Dächer waren damals mit Stroh oder Holzschindeln eingedeckt, Anm. d. Verf.) ent- zündet, und verlangt Kaution. Es wird für Passagire selbst auch von Tag zu Tag rathsamer sich in eine Lebens-Assekuranz aufnehmen zu lassen, bevor sie sich auf das Dampfschiff begeben, wie die gestrigen Vorfälle zur Genüge be- weisen. Der Kapitän war abwesend, und der Wirth sein Stellvertreter; dieser

84 wusste, in dem Zustande, wo er sich befand, die Rechte seines Amtes wenig geltend zu machen. Der Mechaniker und der Feuermann bekamen Streit, und schlugen einander blutig, zum grossen Aerger der Passagire. Während dem diese seltsamen Scenen stattfanden, fehlte es an Wasser im Dampfkessel, ein Zufall, welcher Alle in die grösste Gefahr versetzte. Bald darauf fieng das zum Einheizen geröstete Holz Feuer; kein Wasser war in Bereitschaft, die Feuer- eimer waren nicht zu finden – alles schreit durcheinander, Frauenzimmer fallen vor Schrecken in Ohnmacht, und die Herren machen sich zum Schwim- men bereit. Endlich wird man des Feuers Meister, und erreicht, glücklicher und wohlbehaltener als man Anfangs zu hoffen berechtigt schien, aber mehr durch Zufall als Klugheit, das Ziel der ereignissvollen Fahrt. Einsender will in keine weitere Erörterung dieser Vorfälle eintreten; er kann aber nicht um- hin die Frage zu stellen, ob die Ortspolizei, wenn eine solche existirt, von Allem gehörig unterrichtet ist, und ob Anstalten getroffen werden, die Dampfschiff- fahrt auf dem Brienzer-See sicherer zu machen als sie es bisher gewesen.»

Im Schweizerischen Beobachter Nr. 100 vom Dienstag, den 20. August 1839 sieht sich die Dampfschifffahrtsgesellschaft zu einer Gegendarstellung ver- anlasst. Neben der Abbildung des Schiffes veröffentlicht sie folgenden Text: «Nicht unbegründet war früher die Klage, dass die Fahrt auf dem Brienzersee- dampfschiff wegen des Ausspeiens glühender Kohlen den Reisenden unan- genehm sei, um so mehr, da eben dieser Umstand den Gebrauch des Zeltes unmöglich macht. Es ist nun aber der Verwaltung gelungen, diesem allerdings unbeliebigen Uebelstande aufs Vollkommenste abzuhelfen, so wie auch der Fahrt die ursprüngliche Schnelligkeit wieder zu geben durch die Berufung eines berühmten englischen Jngenieurs20, welcher von nun an den bisheri- gen bloss provisorischen Mechaniker auf dem Dampfschiffe ersetzen wird. Dessen ungeachtet bemühen sich böswillige Leute mündlich und schriftlich das Schiff zu diskreditiren und die Reisenden davon abwendig zu machen durch allerlei Uebertreibungen und Lügen, die wir keiner Widerlegung wür- digen, indem das Schiff selber, dessen Dampfkessel und Maschine von allen Jngenieurs und Kennern als sehr vortrefflich gerühmt werden, den besten Gegenbeweis leistet. Zur Beruhigung des übel berichteten Publikums fügt die Administration noch die Bemerkung bei, dass die Reisenden für eine sichere und angenehme Fahrt, 5 welche nunmehr in /4 Stunden zurückgelegt wird, vollkommene Garantie gibt. Abfahrt von Interlaken um halb 9 Uhr Morgens und 2 Uhr Nachmittags. Ab-

85 fahrt von Brienz um 11 Uhr Morgens und 5 Uhr Nachmittags. Die Administra- tion des Schiffes.»

Die Schiffsbetreiber hatten im ersten Jahr noch mit weiteren Widrigkeiten zu kämpfen: «Die Krankheit, welche unter dem Rindvieh geherrscht, ist Schuld, dass wir bis dahin einen bedeutenden Abbruch an Fremden verspürten, und unserer Pensionen erst jetzt, Ende Juli, sich alle zu füllen anfangen.» Weiter führte der Korrespondent aus dem Berner Oberland seinen Lesern – schon damals! – mit dramatischen Worten die grosse Abhängigkeit des Berner Oberlandes vom Fremdenverkehr vor Augen. Statt Pensionen sollten Fabriken gebaut werden.21

Nicht uninteressant und für die spätere Entwicklung des Engeren Berner Oberlandes von grosser Bedeutung auch die Nachricht im Schweizerischen Beobachter Nr. 142 vom Dienstag, 26. November 1839: «Es fanden letzthin in den Aemtern Jnterlaken und Oberhasle Gemeindsversammlungen statt, die eine unbestimmte Anzahl Männer zu ernennen hatten, welche einen engern Ausschuss bilden sollten, mit dem der Tit. Regierungsrath, auf sein ausdrückliches Verlangen hin, wegen der Tieferlegung des Brienzersees und der Oeffnung des Brünigpasses22 in Verbindung treten könne. Einem, wahr- scheinlich unbegründeten, Gerüchte nach sollen bereits die nothwendigen Anstalten getroffen sein, um unverzüglich zur Ausführung letztern Unterneh- mens schreiten zu können. Jn Betreff der Tieferlegung des Brienzersees ist weder ein Plan genehmigt, noch voraus zu sehen, wann einer zur Vollfüh- rung reif sein wird. Der Oberländer kann sich aber mit der Versicherung trösten, dass die Regierung zuweilen thätig an ihn denkt, bis dereinst der Zeitpunkt gekommen sein wird, wo ihre guten Absichten eine materielle Ge- stalt annehmen werden.» Der Brienzersee wurde in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts tatsäch- lich tiefer gelegt. Der Seespiegel sank um ca. 1 Meter. Mit dieser Massnahme und einer Aarekorrektion wurde die Talebene zwischen Meiringen und Brienz (ca. 15 Quadratkilometer) und das Gebiet des heutigen unteren und oberen Mooses trocken gelegt. Auf dem Bödeli gewannen Bönigen, Interlaken und Matten bedeutende Wirtschafts- und später Bauflächen hinzu.23

Fünf Jahre später, am Samstag, 17. Juni 1843, finden wir in der gleichen Zeitung folgende Notiz: «Das Dampfschiff, welches frührer den Brienzersee

86 befuhr, setzt seine Touren auf dem Thunersee regelmässig und mit dem bes- ten Erfolge fort. Die Entfernung von Thun bis zum Neuhaus wird jedesmal in 7 Viertelstunden zurückgelegt und die äusserst moderaten, dem Ober- lande sonst eben nicht eigenthümlichen Priese, müssen rühmend anerkannt werden. Dem Vernehmen nach stehen dem Schiffe sehr zweckmässige Ver- änderungen bevor, um die Schnelligkeit seines Laufes wesentlich zu ver- mehren.»

1839: Die Engländerin Elizabeth Fry24 Schweizerischer Beobachter Nr. 97, von Dienstag, 13. August 1839

«Unter den merkwürdigen Fremden, welche gegenwärtig im Berner Oberlande verweilen, nimmt gewiss die berühmte Engländerin Madame Fry eine der ers- ten Stellen ein. Sie ist die Stifterin der Newgatevereine für Frauen in London, Stifterin der bürgerlichen und sittlichen Reform der weiblichen Sträflinge in London. – Herr Fellenberg25, dieser Mann, dessen Blick nichts entgeht, was in den Kreis seiner grossen Bestrebungen gehört, hat uns zuerst auf den Aufent- halt der Madame Fry in unseren Gebirgen aufmerksam gemacht. «Diess schien mir», schreibt er uns, «eine gute Veranlassung zu sein, unserm Publikum das Vorbild dieser hochherzigen Frau vor Augen zu stellen mit demjenigen ihres edlen Gemahls und ihrer Gehülfinnen, so wie der durch sie bewirkten Leistun- gen. Es scheint mir dem Charakter Jhrer Zeitschrift angemessen, unserm Pu- blikum eine solche Wohlthat zu erweisen; ich sende Jhnen daher eine bewährte Notiz von jener merkwürdigen, so wohlthätigen Erscheinung.» Diese Notiz wird der Redaktor des Feuilleton mit Vergnügen dem Publikum vorlegen. Auf eingezogene Erkundigung erfahren wir, dass Madame Fry nach einer Reise, die sie im Auftrag ihrer vaterländischen Behörde mit ihrem Gemahl und dem Herrn Forster macht, um den Zustand der Kontinentalgefangenschaften für weibliche Enthaltene zu beobachten, sich gegenwärtig in Bönigen am Brien- zer See befinde und noch einige Wochen in diesen idyllischen Umgebungen zu verweilen gedenke.»

Elizabeth Fry reiste in den letzten Julitagen, von Savoyen herkommend, über Genf, Lausanne, Bern und Thun nach Bönigen. Nach einigen Wochen, ver- mutlich gegen Ende August, kehrte sie über Luzern und Zürich nach England zurück. Begleitet wurde sie von Sophie von Wurstemberger26, der Gründerin

87 des Berner Diakonissenhauses. Zahlreiche Schweizer Zeitungen, darunter die Revue Suisse in Lausanne, der Le Fédéral, das Journal genevois und das Tag- blatt der Stadt Zürich berichteten mehrmals über den Aufenthalt von Elizabeth Fry in der Schweiz.

Abb. 4: Elizabeth Fry. Radierung aus Chavannes 1852. Die Abbildung zeigt die bereits ältere, zur Matrone gewordene Elizabeth Fry.

Über diese Reise hat sie auch Tagebuch geführt. Ihre Begleiterin, Sophie von Wurstemberger, hat Schilderungen (Manuskript) der Begegnung mit ihr hin- terlassen. In welcher Pension sie sich in Bönigen aufgehalten haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit feststellen. In Frage kommen die Pensionen Bönigen (Schumacher), Urfer und das Châlet du Lac.

88 1844: Eine Dampfschifffahrt auf der DS Faulhorn27 zum Giessbach Aus dem Tagebuch des Grafen von Ségur28

Über die Schilderung dieser Schifffahrt zum Giessbach hat Graf Philippe de Ségur den Titel gesetzt: «7ème Journée, Jeudi 1er Août 1844. Au Reichenbach – Le Giesbach – Le Régent Kehrli – Le Concert – dans quatorze ans – Le Salon du Bateau.»

Abb. 5: Anton Winterlin Degerfelden 1805–1894 Basel: «Die Ansicht vom Brienzer Sehe u. Ringenberg». Öl auf Karton, rückseitig bezeichnet und datiert 1843. Ansicht der Kirche/Burg und der Mühle von Ringgenberg mit Sicht gegen Bönigen und das Schloss Interlaken. Links im Bild der Raddampfer Faulhorn. Aus einer Serie von mehreren Veduten.

...Die Damen Bürkli29 wollten Tracht30 besuchen und wir trafen uns auf dem Dampfschiff wieder, das um 9 Uhr nach Giessbach ablegte. Vor dem grossen Regen besuchten wir beinahe alle Wasserfälle. Im Augenblick als wir unter hohen Tannen eine Rasenfläche durchschritten, um einen der höchsten Fälle zu besuchen, begann es zu regnen. Ein Reisender, dessen Statur und die Art

89 Französisch zu sprechen keinen Zweifel an seiner Herkunft liess, bot Fräulein Bürkli seinen Regenschirm an, die, schnell und fliegend wie ein Vögelchen, zum Hotel zurückkehren wollte. Wir trafen die Damen bei der Besichtigung der von den Kindern des Schulmeisters Kehrli31 gefertigten Holzarbeiten wieder. Dieser gute Landmann hatte sein Vermögen damit gemacht, dass er den Giess- bach allgemein in Mode brachte. Dieses schöne Haus, nach dem wir uns seh- nen, diese herrlichen Kaskaden, eingerahmt von zartem, frischem Grün. Dies alles gab ihm die Möglichkeit, eine grosse Familie zu ernähren und eine seiner Nichten mit einem der reichsten Buchhändler Leipzigs zu verheiraten. Einem feinfühligen Mann mit Geschmack, der jedes Jahr an den Ort zurückkehrt, wo er die Hand derjenigen, die er liebte, empfangen hatte. Unser guter Schulmeister, Organist in Brienz, förderte und entwickelte den Musikgeschmack seiner Kinder. Sie haben uns ein herrliches Konzert gegeben. Wir wollten, es würde Stunden dauern. Die Kehrreime, bestimmt den Kummer über den Mangel zu beschreiben, und der Ausdruck über den Schmerz und die Leiden des Landes, sind sehr berührend. Die leicht zittrige Stimme des Tenors passte ganz besonders zu diesen einfachen Melodien. Ich dankte unserem guten Stern, der uns erlaubte in familiärer Weise diesem schönen Konzert beizuwohnen. Schmerzlich war das Ende, als sich mehr als vierzig Stammgäste des Belvédère32 mit ihrem Lärm ins Haus ergossen. Diese Gecken tranken, rauchten und unterhielten sich, ohne sich um die Schönheiten des Giessbachs zu kümmern. Ihre Art zu zeigen, dass es ihnen missfiel, zeigte sich auch in der Art und Weise, wie sie die delikaten Holzobjekte zurück in ihre Schachteln schmissen. Mit Verachtung haben sie das Angebot eines Konzertes, das uns alles Glück brachte, ausgeschlagen. Diese zahlreiche Gesellschaft ist dann nach Jnterlacken zurückgefahren um auf dem ganzen Wege stets die glei- chen Reime zu wiederholen: Es hat etwas bemerkenswertes am Giessbach. Es ist eine Berner Serviertochter, die drei Jahre in London war und die ein sehr reines Englisch spricht.

Während dem wir die Stunde der Abfahrt abwarteten, blätterte ich in einem alten Gästebuch aus dem Jahre 1830, in welchem die Reisenden ihre Namen eintrugen. Ich fand auch meinen eigenen und den meines Führers Hamber- ger von Zürich. Vierzehn Jahre sind vergangen seit ich zum ersten Mal diese reizende Landschaft sah... . Diese Zeitspanne erinnerte mich plötzlich an die kleinen Steine, die am Strassenrand stehen und die Distanz angeben, die wir zurück gelegt haben und diejenige, dies es noch zu überwinden gilt. Man lässt

90 die Tage des Lebens Revue passieren wie ein Reisender die Tage seiner Reise. Die einen beginnen mit einem wolkenlosen Himmel und enden im Gewitter. Die anderen beginnen mit einem unliebsamen Morgenrot und enden mit einem grossartigen Sonnenuntergang.

Werde ich in vierzehn Jahren wiederkommen, um das Gästebuch von 1844 durchzublättern, wo ich meinen Namen unter diejenigen meiner Begleiterin- nen setzte? Guter Engel, der du unsere sehnlichsten Wünsche in dein goldenes Buch einträgst, vergiss nicht den Meinen: Dass ich mich in vierzehn Jahren, oder besser noch viel früher, mit den gleichen Freunden vor dieser gross- artigen Naturkulisse wiederfinde. Ich kaufe dieses Glück auch zum Preis eines Regens, so wie er im Augenblick fällt!

Wenn das Wetter schön ist, schreitet man in einer Art Prozession, die von einem Dudelsackpfeiffer angeführt wird, hinunter zum Seeufer. Der Regen, der wie ein Wildbach fällt, stört aber alle Vorhaben dieser Art. Gepresst unter einer kleinen Kappe blickt das Auge hervor, um das Schiff an- kommen zu sehen. Endlich hörten wir seine Schaufelräder und zogen uns eilig in den Salon zurück. Der grosse ist beinahe ganz gefüllt und so gehen wir in den kleinen Salon. Vorerst befanden wir uns darin sehr wohl. Doch schon kurz nach dem Ablegen bekamen wir, Leid geprüft, einen kleinen Überblick über die Seekrankheit. Ich öffnete mehrmals die Salontüre um Luft zu bekommen, aber jedesmal schloss man sie wieder um einen wohlbeleibten Herren vor dem Luftzug zu bewahren. Frau Bürkli kam herein und belehrte uns, dass dieser Un- bekannte der König von Württemberg33 sei. Sie fügte, während dem ich meine Türe öffnete, die ohne Zweifel sofort wieder geschlossen würde, bei, ich sein eine schreckliche Plage für den Kammerherrn seiner Majestät, der um einen Schnupfen für seinen König bangte. Daraufhin gingen wir in den grossen Salon hinüber. Ich setzte mich mit dem Rücken zum König hin. Frau von Breul war konsterniert und hielt mir meinen Mangel an Würde vor... . Es ist drei Uhr. Die (Schiffs)Glocke verkündet, dass wir angekommen sind. Man holte uns mit gewaltigen Regenschirmen ab. Nie waren diese so nötig wie gerade jetzt. (Übersetzt und gekürzt wiedergegeben. Der Verfasser.)

Zwei Tage später, am 3. August, spazierte die gleiche Gesellschaft auf den Wegen rund um den kleinen Rugen. Sie unterhielten sich über Poesie und

91 sprachen über Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe 1749–1832, Salomon Gessner 1730–1788, Francesco Petrarca 1304–1374 und Jean-Babtiste Racine 1639–1699. Abends besuchten sie an der Landstrasse gegen Lauterbrunnen ein Konzert der Schwestern Vannaz.

Tage später vertraute der Graf seinen Reiseerinnerungen auch eine Passagier- statistik der Dampfschiffe auf den beiden Seen an. Den Thunersee befuhren bis Mitte August 1844 28 000 Personen, den Brienzersee 14 000 Personen.

Bereits kurz nach 1820 war der Giessbach, wie Touristiker heute so schön sagen, eine eigene «Marke» (Brand). Im «Geographisch-Statistischen Hand- lexikon der Schweiz für Reisende und Geschäftsmänner» von 1822 steht unter dem Stichwort Giessbach zu lesen: «Giesbach, der, ein sehenswerther Wassersturz, dem Dorfe Brienz im Bernischen Amt Jnterlachen beinahe gegen- über. Seine schönen Fälle können nur dann gesehen werden, wenn man unweit seiner Mündung einige Minuten auf einem steilen Fusspfade an dem hohen Seeufer emporgestiegen ist, wo sie ganz vor das Auge treten.» Über Bönigen berichtet das gleiche Lexikon: «Bönigen, ansehnliches Dorf in der Mitte eines Obstwaldes, im Bernischen Amt Jnterlachen, am Fuss des Breitlauinenbergs, mit ungefähr 60 Häusern, zunächst dem Brienzersee, wo die Lütschenen sich in denselben ergiesst. Es ist zu Gsteig kirchgenössig, und 3 von Unterseen nur /4 Stunden entfernt.» Über Iseltwald steht: «Jseltwald, freundliches Dorf in einem Wald von Obst- bäumen, an einer Bucht des Brienzersees, in der Pfarre Brienz34 u. im Berni- schen Amt Jnterlachen. Vor dieser Bucht ragt ein Jnselchen mit Gras u. Busch- werk über des Sees Spiegel empor, welches man die Bönigen-Jnsel35 nennt. Ein idyllischer Zauber ist über dies Eiland und über Jseltwald ergossen.»

Der Besuch des Giessbachs war während des Aufenthaltes im Berner Oberland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein unbedingtes Muss. Der «Guide Conti» berichtet um 1865 über die Sehenswürdigkeit u. a.: «Arrivée à Giess- bach. – Au débaracadère des bateaux, un homme agreste, à barbe blanche, vous offre des fleurs de montagne; prenez à gauche, et suivez la foule, vous arrivez bien-tôt à une des dernières chutes du Giessbach; de cette dernière chute à la plate-forme il faut compter un quart d´heure. Hôtel du Giessbach. Magnifique hôtel, à gauche de la cascade, chambres depuis 2 fr.; serv., 1 fr.; illumination, 1 fr. Table d`hôte à midi et demi, 3 fr.; à 4 h. et demie et à 7 h.,

92 4 fr. Vin depuis 1 fr. 50.» Gemäss diesem Führer wurde der Giessbach jeweils abends um neu Uhr in verschiedenen Farben bengalisch beleuchtet.

Der frühere Besitzer dieses Reiseführers, der französische Graf C. de Rey- nolds, traute den Schweizer Hoteliers scheinbar nicht so recht. Auf der vor- dersten Seite seines Reiseführers trug er handschriftlich ein: Grundregel: In allen Schweizer Hotels den Preis vorher vereinbaren!

Abb. 6: Johannes Stähli Brienz 1778–1861 Habkern: Mündung des Giessbaches in den Brienzersee. Altkolo- rierte Aquatinta. 14x19.3 cm. Abzug vor der Schrift. Ansicht um 1820, vor der inten siven Nutzung durch den Fremdenverkehr. Im zeitgenössischen (1823) «Verzeichniss der vorzüglichen Werke, malerischen Reisen, Kupfersti- che... » finden wir die Werke von Johannes Stähli nicht aufgeführt. Dies wohl deshalb, weil er um 1820 nach Thun und um 1828/29 nach Genf übersiedelte. Auch scheint er nicht in der Gunst der Kunstkritiker gestanden zu haben.

93 Quellen/Literatur/Abbildungen

STAATSARCHIV Bern (StAB): Signatur: FA von Hallwyl; A 322, Briefe von G`K`v`H` an seine Mutter, Gräfin Franziska Romana von Hallwyl. Briefe Nr. 154–158.

BURGERBIBLIOTHEK Bern (BBB) Signatur: FA von Fellenberg 167.

BEZIRKSARCHIVE Interlaken (Bez Interlaken): Grundbuchamt Zivilstandskreis Interlaken (Stadthaus Unterseen): Burgerrödel Bönigen

BÖNIGEN (BöGde): Gemeindearchiv (Altbestände der Burger- und Einwohnergemeinde)

BÖNIGEN/BERN Peter Michel (PAMI): Archiv | Bibliothek | Sammlung

• BEER, G. R., de. 1949: Travellers in (Elizabeth Fry). London. • CHAVANNES, Herminie. 1852: Vie d`Elisabeth Fry. Genf. 2. Auflage. • CONTY, Henry A., de. (ca. 1865): Oberland Bernois. Guide pratique et illustré. • GYGAX, Max et all. (Arbeitsgruppe). 1999: Heimatbuch Brienz. Brienz • HARTMANN, Hermann. 1910/13: Berner Oberland in Sage und Geschichte. II. Das grosse Landbuch. Bümpliz (Bern). • LIECHTI, Erich et all. 2002: Die Geschichte der Schiffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee. 2. Auflage. Interlaken, Spiez. • LUTZ, Markus. 1822: Geographisch-Statistisches Handlexikon der Schweiz für Reisende und Geschäftsmänner. Gedruckt in Aarau bei Heinrich Remigius Sauerländer. • MICHEL, Peter. 1993: Iseltwald. Geschichte und Geschichten über das Fischerdorf am Brien- zersee. Iseltwald. • MICHEL, Peter. 1995: Bau und Erweiterung der Quaianlagen von Bönigen. In: Jahrbuch UTB 1995. • MICHEL, Peter. 2001: Aus dem Exil. Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49 und Reichsregenten des Stuttgarter Rumpfparlaments als politische Flüchtlinge in Bönigen und auf dem Bödeli. In: Jahrbuch UTB 2001. • MICHEL, Peter. 2002: Spuren Slavischer Reisender in Bönigen. In: Jahrbuch UTB 2002. • SÉGUR, Philippe, de. 1844: Souvenirs d`Interlacken 26 Juillet au 14 Aout 1844. Tagebuch. Originalhandschrift in Französisch. In prächtigem Ledereinband in Gold- und Schwarzprä - gung (Pariser Arbeit um 1850). Steh- und Innenkantvergoldung. In Originalschuber. Autoren- bzw. Besitzervermerk Cte. (Comte) de Ségur auf Titelseite. Schweizer Privatbesitz. Vgl. Fuss- note 27. • SÖNKE, Lorenz et all. (Hsg.). 1997: Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Stuttgart.

94 • TÜRLER, Heinrich et. all. (Hsg.). 1921–1934: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Neuenburg. • WITTWER HESSE, Denise. 2002: Die Familie von Fellenberg und die Schulen von Hofwyl. In: Historischer Verein des Kantons Bern, Bd. 82. Bern. • WURSTEMBERGER, Sophie, von. O.J.: Schilderung der Begegnung in Lauterbrunnen (Eli- zabeth Fry). Manuskript. Bern. • WYSS, Christoph. 1978: Johannes Stähli (1778–1861). Mit Bibliografie. In: Jahrbuch UTB 1978.

• Abb. 1: Privatbesitz Schweiz • Abb. 2: Kunsthandel (1989) • Abb. 3: Dorfmuseum Bönigen. Foto Paul Jordi ✝. • Abb. 4: Privatbesitz Schweiz • Abb. 5: Privatbesitz Schweiz • Abb. 6: Privatbesitz Schweiz

Abkürzungen: * geboren / ∞ verheiratet mit / ✝ gestorben

1 Seltenes Blatt des einzigen aus dem Engeren Berner Oberland (Brienz) stammenden Berner Kleinmeisters. Johannes Stähli schuf u. a. eine Serie von 12 Umrissradierungen mit Motiven aus dem Engeren Berner Oberland, aus der das hier abgebildete Blatt stammt. 2 Gabriel Karl von Hallwyl 1778-1827. Sohn von Baron Abraham Johannes von Hallwyl 1746–1779 und Franziska Romana Josepha Gräfin von Hallwyl 1758–1836 aus dem Österreichisch- Böhmischen Zweig der Familie. Bis zu seiner Volljährigkeit war der letzte Schultheiss des alten Bern, Niklaus Friedrich von Steiger 1729–1799, sein Vormund. Gabriel Karl heiratete 1808 Wilhelmine Marie Rosa von Goumoëns. Er absolvierte in Berlin seine militärische Ausbildung und war später Oberstleutnant im Regiment Ziegler, das in holländischen Diensten stand. Er starb 1827 in Breda (Niederlande) an einer schweren Krankheit. Karl Gabriel von Hallwyl ist der Stammvater der heute noch lebenden Angehörigen dieses Geschlechts. 3 Gabriel Karl von Hallwyl weilte mit seiner Gattin bei Christian Michel-Zwahlen 1762–1831 im Hirschen (seit 1797 erstes Gasthaus in Bönigen). Abbildung und Beschrieb des Hirschens in: Michel 2002. Für Michel vgl. Fussnoten 6, 33 und 35. 4 Johann Theodor Walter Hugo von Hallwyl 1810–1870. Er weilte während des Aufenthalts sei- ner Eltern in Bönigen im Institut von Philipp Emanuel von Fellenberg 1771–1844 in Hofwyl (siehe auch Fussnoten 7 und 8). Er war verheiratet mit Margaritha Cécilie von Im Hoff von Bern 1815–1893. Der als grosser Kunstmäzen bekannte Theodor von Hallwyl erwarb 1858 von seinem Schwiegervater die Campagne Rörswil bei Bern. 5 Gemeinde des Kantons Waadt im Bezirk Echallens, gleichzeitig Stammsitz derer von Goumoëns. 6 Johann Herzog 1773–1840. 1798 Mitglied des helvetischen Grossen Rates, im März 1799 des- sen Präsident. Später einflussreicher Politiker, Militär und Unternehmer im Kanton Aargau. Empfing 1815 im Namen der Regierung die Kaiser von Rußland und Österreich und 1839 auf seinem Landgut «dem Herzogtum», den König von Württemberg. Wurde 1828 zum Kom- mandeur der französischen Ehrenlegion ernannt. Der Schweizer General Hans Herzog 1819– 1894 war sein Enkel. Christian Michel-Zwahlen war ebenfalls Mitglied des helvetischen Gros- sen Rates und unterstützte Herzog in den Ratsdebatten. Für Michel vgl. Fussnoten 3, 33 und 35.

95 7 Fritz Friedrich Rudolf von Fellenberg 1800–1833. 8 Margarethe von Fellenberg-Tscharner 1778–1839. Mutter von Fritz von Fellenberg. 9 Henry Peter Brougham 1778–1868, 1. Baron of Brougham and Vaux. Britischer Politiker (Un- terhaus, ab 1830 Oberhaus), der sich für die Abschaffung der Sklaverei und die Verbesserung des Schulwesens einsetzte. 10 Raddampfer Giessbach I. Erbaut von den Ateliers Le Normand in Le Havre (F). Die Maschine wurde vermutlich von Maudslay in London hergestellt. Tragkraft: ca. 100 Personen. Im Früh- jahr auf dem Genfersee unter dem Namen «Echo» in Betrieb genommen. Ab 1843 auf dem Thunersee unter dem Namen «Schiff Matti», ab 1846 unter «Helvetia». Alle Angaben aus: Liechti 2002. 11 Schweizerischer Beobachter: Eine zuerst in Zürich, später in Bern, herausgegebene Zeitung. 12 Matthy: David Gottlieb (andere Sekundärquellen sprechen von Gabriel) Matti. Hotelier auf dem Gasthof «Bellevue» im Kienholz bei Brienz. 13 Deutsche Bezeichnung für Moudon. 14 Deutsche Bezeichnung für Vevey. 15 Bei diesem «Engländer» handelte es sich um den in Yverdon beheimateten (die Familie stam- mte aus dem Kanton Bern und liess sich 1694 in Yverdon einbürgern), 1784 in London ge- borenen und 1862 in Lausanne verstorbenen William Haldimand. Als Sohn des in London lebenden Bankiers Antoine François Haldimand, wurde er bereits mit 25 Jahren Mitglied des Bankrates der Bank von England. Von 1820 bis 1826 vertrat er als Abgeordneter Ipswich im Unterhaus. 1828 zog er sich nach Lausanne zurück, wo er zahlreiche soziale Werke gründete. Lausanne ernannte ihn zum Ehrenbrüger und benannte eine Strasse nach ihm. Er war der letzte männliche Nachkomme der waadtländischen und englischen Linie. 16 Taschenbuch für Reisende im Berner Oberlande und auf den Seen von Thun und Brienz. Ge- druckt 1829 in Aarau bei Heinrich Remigius Sauerländer. 17 Das Taschenbuch ist nach meiner Erkenntnis die erste schriftliche Quelle, wonach auch in Habkern geschnitzt wurde. Bei den «Schnitzwerken mit Schweizertrachten» dürfte es sich um die frühesten in Holz hergestellten Souvenirartikel handeln. Leider sind keine dieser Schnit- zereien mehr bekannt. Als Vorlage für die Schweizertrachten dürften die bekannten Bildzyklen der Schweizer Kleinmeister gedient haben. Tracht siehe auch Fussnote 30. 18 Ulrich Mühlemann – Im Obersteg 1805–1878 (Buri: Husar). Das Haus wurde später, nach sei- nem neuen Besitzer, Châlet Blum genannt. Baulicher Zustand um 1910 siehe Michel 1995. 19 Der gleiche Artikel erschien am 19. August 1839 auch in der Luzerner Zeitung. Abgedruckt in: Liechti 2002. 20 Mister Croll, ein gebürtiger Schotte. Er war Kapitän und Maschinist zugleich. 21 Schweizerischer Beobachter Nr. 92, vom Donnerstag, 1. August 1839. Vermutlich grassierte damals im Berner Oberland die Maul- und Klauenseuche. 22 Der Brünigpass war zu dieser Zeit noch von einem Wächter bewacht. Während Generationen übte dieses Amt ein Zweig der Böniger Familie Urfer aus. Ihr Sippenname lautet daher auch «Brüniger». Siehe dazu auch: Michel 2002. 23 Der Kanton Bern erliess für das Projekt 1854 das «Gesetz über die Tieferlegung des Brienzer- sees und die Austrocknung der versumpften Ländereien». Die Gesamtkosten des Projekts belie- fen sich gemäss Schlussrechnung vom 31. Dezember 1880 auf drei Millionen Franken. 24 Elisabeth Fry 1780–1845. Sie entstammte einer alten normannischen Familie, die mit Wilhelm dem Eroberer 1066 nach England kam. Angehörige einer begüterten Quäkerfamilie; britische Sozialreformerin, insbesondere Frauengefängnisse mit Kindern (Newgate in London); 1842

96 liess sich König Friedrich Wilhelm IV. von Preussen, der anlässlich der Taufe des Prince of Wales in England weilte, von ihr Newgate zeigen. 25 Philipp Emanuel von Fellenberg 1771–1844. Vgl. auch Fussnoten 4, 7 und 8. Ehemann von Margaretha von Fellenberg-Tscharner bzw. Vater von Fritz von Fehlender. 26 Sophie von Wurstemberger 1809–1878. 1855 ∞ mit dem aus Zürich stammenden Johann Fried- rich Dändliker 1821–1900. Dändliker war Vorsteher des Diakonissenhauses in Bern und Grün- der des Salemspitals. 27 Raddampfer Faulhorn. 1834/35 auf Bestellung der Gebrüder Knechtenhofer bei Cavé in Paris für den Thunersee gebaut. Dort unter dem Namen «Bellevue» Dienst bis 1842; 1843 auf den Brienzersee versetzt, dort unter dem Namen «Faulhorn» bis 1857 in Dienst. 1858 Transport nach Thun und Weiterbetrieb unter dem Namen «Faulhorn». Am 2. April 1864 sank die Faul- horn bei Thun in einem heftigen Sturm. Das Wrack liegt dort noch heute in einer Tiefe von 120 Metern. Tragkraft: ca. 200 Personen. Alle Angaben aus: Liechti 2002. 28 Philippe, Graf de Ségur d´Aguesseau Paris 1780–1873 Paris. Er war Adjudant von Kaiser Napo- léon I. 1769–1821 von Frankreich, später Brigadegeneral und Verfasser zahlreicher historischer Werke. 29 Bürkli: Eine in Zürich lebende Familie, die von Meilen gebürtig ist. 30 Tracht bei Brienz. Sust (Waren- und Personenumschlagplatz) und Gaststätte. Standort: Heutiges Bahnhofareal von Brienz. 31 Johannes Kehrli 1774–1854 von Brienz. Lehrer. Er legte 1818, durch die Anlage eines Fuss- pfades vom Brienzersee zu den Giessbachfällen, und später durch den Bau des ersten Gast- hauses, den Grundstein zum noch heute andauernden Erfolg dieser Touristendestination. 32 Hotel Belvédère am Höheweg in Interlaken gelegen. Später abgebrochen, steht an dessen Stelleheute das Hapimag-Gebäude. Das Belvédère war Mitte des 19. Jahrhunderts das erste Haus am Platz. 1859 stieg dort die Kaiserin-Witwe von Russland, Aleksandra Feodo- rowna 1798–1860, eine geborene Prinzessin Charlotte von Preussen, ab. Ihr schloss sich u.a. auch ihre Tochter, die damalige Kronprinzessin und spätere Königin Olga 1822–1892 von Würt- temberg, eine geborene Grossfürstin von Russland, an. Sie war die Schwiegertochter von König Wilhelm I. von Württemberg. Vgl. Fussnote 33. 33 Wilhelm I. 1781–1864, von 1816–1864 König von Württemberg. Hartmann setzt seinen Auf- enthalt im Berner Oberland fälschlicherweise in das Jahr 1843 an. Der Vater von Wilhelm I., König Friedrich I. 1754–1816 von Württemberg, weilte 1808 bei Christian Michel-Zwahlen im Hirschen in Bönigen. Für Michel vgl. Fussnoten 3, 6, und 35. 34 Da irrte sich der Redaktor. Iseltwald gehörte seit jeher zur Kirchgemeinde Gsteig bei Inter- laken. 35 Dies deshalb, weil die Insel von 1772 bis 1825 von der aus Bönigen stammenden Familie Michel gepachtet wurde. Von 1772–1779 von Landseckelmeister Peter Michel 1731–1779 und von 1779 bis 1803 von Hauptmann Christian Michel 1762–1831. Letzterer erhielt die Insel um 1800 von der Helvetischen Regierung geschenkt. 1825 musste Christian Michel das Eiland veräus- sern. Für Michel vgl. Fussnoten 3, 6 und 33.

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Jahresberichte 2003 für die Zeit vom 1. November 2002 bis 31.Oktober 2003

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Protokoll der Generalversammlung

vom Samstag, 8. Februar 2003, um 14.45 Uhr im Hotel «Weisses Kreuz» in Interlaken

Vorsitz: Verbandspräsident Oskar Reinhard Anwesend: 82 Personen gemäss Präsenzliste Protokoll: Walter Seiler

Präsident Oskar Reinhard begrüsst die anwesenden Mitglieder, Gäste und Ver- treter der Verbandsgemeinden. Er heisst namentlich das Ehrenmitglied Hans Boss sowie Vertreter verschiedener Institutionen und befreundeter Verbände willkommen. Entschuldigungen sind zahlreiche eingegangen. Der Präsident verzichtet darauf, sie alle namentlich zu verlesen. Die heutige 70. Generalversammlung ist die letzte im bisherigen Rahmen. Die Neuorganisation und die Wahlen werden an einer ausserordentlichen GV am 25. April 2003 vorgenommen.

1. Teil: Traktanden 1. Jahresbericht 2. Jahresrechnung 2002, Festsetzung der Mitgliederbeiträge, Budget 2003 3. Beitragsgesuche 4. Umsetzung neues Leitbild (Orientierung) 5. Verschiedenes

Verhandlungen 1. Jahresbericht Die einzelnen Teile des Jahresberichtes sind im Jahrbuch 2002 auf den Seiten 149–179 abgedruckt. Präsident Reinhard hebt einige wichtige Abschnitte hervor:

– Nebst dem Protokoll der letzten GV ist im Jahresbericht der volle Wortlaut des vor einem Jahr vorgestellten Leitbildes enthalten. Ein anschliessender kurzer Artikel beschreibt die inzwischen erfolgten Umsetzungsarbeiten. – Berichte der Bauberater: Bei der Anzahl Baugesuche ist ein kleiner Rück- gang festzustellen. Die Aufgabe der Bauberatung ist aber immer noch sehr gross und häufig nicht einfach, sind doch verschiedenste Interessen im

101 Spiel, oft auch finanzielle. Präsident Reinhard dankt den drei Bauberatern für ihre Arbeit, die ein wesentlicher Teil des Wirkens unseres Verbandes darstellt. – Verschiedenes: Im Jahre 2002 hat der UTB Beiträge und andere finanzielle Unterstützungen in der Höhe von rund Fr. 80 000.– beschlossen. Ausbezahlt wurden davon bis heute total Fr. 58 000.–. Auf Grund der allgemeinen Finanzknappheit sind viele Beitragsgesuche ein- gegangen. Ganz grosse Beiträge hat der UTB hingegen nicht gesprochen, weil die Seva als Lotteriegenossenschaft seit Ende 2002 nicht mehr existiert und unsere weiteren Einnahmen aus dem Lotteriegeschäft ungewiss sind. – Personelles: Im vergangen Jahr sind unser Ehrenmitglied Gottfried Beyeler und die beiden ehemaligen Vorstandsmitglieder Dr. Hans Glaus und Gott- fried Bachmann verstorben. Das langjährige Wirken unseres früheren Ver- bandspräsidenten G. Beyeler wird im Jahrbuch speziell gewürdigt. Zum Andenken an alle Verstorbenen erheben sich die Anwesenden zu einer Ge- denkminute. – Naturschutzgebiet Neuhaus-Weissenau: Wie Bruno Maerten in seinem Be- richt festhält, war der Aufwand für die Uferreinigung in diesem Jahr sehr hoch. Die laufenden Renaturierungsprojekte stellt Dr. A. Bossert in einem separaten Jahrbuchbeitrag vor. – Wasservogelzählungen an Thuner- und Brienzersee 01/02: Es handelt sich bereits um die 25. Berichterstattung unseres Vorstandsmitgliedes Rolf Hauri, dem im Dezember von der Universität Bern für sein jahrzehnte- langes ornithologisches Wirken die Ehrendoktorwürde verliehen worden ist. Die Versammlung gratuliert dem Geehrten mit einem kräftigen Applaus. – Neue Mitglieder 2002: Der seit Jahren anhaltende Mitgliederrückgang konnte im Berichtsjahr dank der 22 Neueintritte gestoppt werden. Bei den vielen Abgängen handelt es sich meist um altersbedingte Rücktritte oder Todes- fälle. Dass Mitglieder aus Unzufriedenheit austreten, zum Beispiel weil der UTB Baugeschäfte nicht in ihrem Sinne beurteilt, kommt nur vereinzelt vor. – Jahrbuch: Neben der Bauberatung und der Gewährung finanzieller Beiträge stellt das Jahrbuch selbst einen wichtigen Teil des Wirkens des UTB dar. Es ist eine wertvolle Heimatkunde unserer Region. Erstmals konnte ein grosser Teil der Illustrationen farbig gedruckt werden. Der Präsident dankt al- len Autoren, namentlich den anwesenden, für ihre interessanten Beiträge. Vizepräsidentin Helene Rufibach stellt den Jahresbericht zur Diskussion, Diese wird nicht benutzt. Mit bestem Dank für die grosse Arbeit des Präsi- denten genehmigt die Versammlung den Jahresbericht mit Applaus.

102 2. Jahresrechnung, Festsetzung der Mitgliederbeiträge, Budget Die neue Kassierin, Josiane Jenzer, erläutert die Jahresrechnung 2002. Sie schliesst bei einem Aufwand von Fr. 213 590.70 mit einem Ausgabenüber- schuss von Fr. 57 408.15 ab. Der Ausgabenüberschuss entspricht ungefähr den Kosten für die Umsetzungsarbeiten zum neuen Leitbild. Der Präsident verliest den Revisorenbericht und verdankt die einwandfreie Arbeit der Rechnungsführerin. Die Versammlung genehmigt die Jahresrech- nung mit Applaus. Kassierien J. Jenzer stellt das erstmals in der Geschichte des UTB erstellte Budget 2003 vor. Es sieht Einnahmen von Fr. 156 182.55 und Ausgaben in der Höhe von Fr. 213 590.70 vor. Der Vorstand beantragt, den Mitgliederbeitrag vorläufig gleich zu belassen. Beides genehmigt die Versammlung durch Hand- erheben.

3. Beitragsgesuche Beitragsgesuche, die in die Finanzkompetenz der Generalversammlung fallen, liegen keine vor. Wie Präsident Reinhard berichtet, sprach der Vor- stand an seiner letzten Sitzung Ende Januar 2003 einen Beitrag von Fr. 19 500.– an die Versetzung und Wiederverwendung des alten Speichers als Rebhaus im Rebberg Hilterfingen.

4. Umsetzung neues Leitbild Präsident Oskar Reinhard erinnert an die Gründe, welche zur Schaffung eines Leitbildes für den UTB geführt haben. In Zusammenarbeit mit dem Büro Impuls in Thun erarbeiteten drei Kommissionen des UTB nun eine neue Verbandsstruktur. Je ein Mitglied orientiert die Versammlung über den Stand der Arbeiten: Walter Blatti erläutert das neue Organigramm des UTB. Oberstes Organ des UTB bleibt die GV. Die Hauptarbeit wird an Stelle der jetzigen Geschäfts- leitung ein stark reduzierter Vorstand leisten. Ihm wird ein Beirat mit re- gionalen Vertretungen zur Seite gestellt. Dem Präsidium steht neu eine Geschäftsstelle zur Verfügung. Ausserdem werden die folgenden vier Fach- instanzen gebildet: Bauberatung, Landschaft, Kommunikation, Finanzen. Mit dieser Neuorganisation will der UTB vermehrt projektorientiert ar- beiten. Andreas Fuchs stellt der Versammlung das neue UTB-Logo des Interlakner Grafikers Martin Moser vor und berichtet über die laufenden Vorbereitungen für

103 den Internet-Auftritt des UTB. Unter der Adresse www.u-t-b.ch ist vorläufig ein Platzhalter aufgeschaltet. Bauberaterin Kathrin Berger informiert, dass die veralteten Bauberaterricht- linien des UTB aus dem Jahre 1974 überarbeitet und vereinfacht worden sind. Präsident Reinhard legt das weitere Vorgehen dar. An einer ausserordent- lichen GV am 25. April 2003 sollen die Neuorganisation des UTB und die neuen Statuten behandelt und beschlossen sowie die nötigen Neuwahlen vorgenommen werden.

5. Verschiedenes – Seva-Direktor Rolf Emch informiert die Versammlung eingehend über die Ver änderungen im Lotteriewesen. Die Seva wurde Ende Jahr als Lotterie- genossenschaft aufgelöst. Im April oder Juni wird der Grosse Rat das neue Lotteriegesetz behandeln. Rolf Emch hofft, dass die gemeinnützigen und wohltätigen Organisationen im Kanton Bern weiterhin Betriebsbeiträge erhalten. – Bauberater Silvio Solcà berichtet, dass die Aarekies AG in Brienz die mit falschen Blechen eingedeckten Dachaufbauten noch im alten Jahr in der richtigen Farbgebung umgespritzt haben. – Thomas Aeberhard, Kantonaler Naturschutzinspektor, dankt dem UTB für die gute Zusammenarbeit, insbesondere für jene im Rahmen der Renaturie- rungsprojekte in der Weissenau.

Um 16.10 Uhr schliesst der Präsident den statutarischen ersten Teil.

Nach einer kurzen Pause erzählt Dr. h. c. Rolf Hauri unter dem Titel «Was hat mir die Weissenau gebracht?», wie ihm das Schutzgebiet im Laufe seiner 781 Besuche seit 1951 ans Herz gewachsen ist. Mit seinen 212 Vogel- und 40 Gehölzarten gehört die Weissenau zu seinen zehn liebsten Schutzorten. Mit Dias stellt Rolf Hauri die wichtigsten Wasservogelarten vor, die in der Weissenau anzutreffen sind. Nach einem Rückblick auf die Entstehungs- geschichte der Weissenau erläutert Rolf Hauri die wichtigsten seitherigen Veränderungen und schliesst seinen Vortrag mit Vorschlägen, wie das Reservat seiner Ansicht nach aufgewertet werden könnte.

Schluss der Versammlung: 17.20 Uhr Der Protokollführer: Walter Seiler

104 Protokoll der ausserordentlichen Generalversammlung

vom Freitag, 25. April 2003, um 16 Uhr im Hotel «Weisses Kreuz» in Interlaken

Vorsitz: Verbandspräsident Oskar Reinhard Anwesend: 51 Personen gemäss Präsenzliste Protokoll: Walter Seiler

Präsident Oskar Reinhard begrüsst die anwesenden Mitglieder sowie die Ver- treter der Verbandsgemeinden und der Presse zur ausserordentlichen GV. Es ist dies erst die dritte ausserordentliche GV in der 70-jährigen Geschichte des UTB. Entschuldigungen sind zahlreiche eingegangen. Der Präsident verzichtet aber darauf, sie alle namentlich zu verlesen.

Traktanden 1. Protokoll der GV vom 8. Februar 2003 2. Genehmigung der neuen Statuten 3. Wahlen 4. Verschiedenes

Verhandlungen 1. Protokoll Das Protokoll der Generalversammlung vom 8. Februar 2003 liegt zu Be- ginn der Versammlung auf den Tischen auf. Präsident Reinhard fasst den Inhalt abschnittsweise zusammen. Darauf wird es von der Versammlung ge- nehmigt.

2. Genehmigung der neuen Statuten Ein Statutenentwurf liegt für alle Anwesenden zu Beginn der Versammlung auf. Es handelt sich um den 5. Entwurf. Die Statuten entprechen dem neuen Leitbild und bilden die Grundlage zur Neuorganisation des Verbandes. Juristisch wurden sie bereits überprüft. Auch der Vorstand hat die Statuten behandelt und beantragt der Versammlung, sie zu genehmigen. Präsident Reinhard erläutert die Statuten kapitelweise. Im Anschluss daran werden sie von der Versammlung diskussionslos und einstimmig genehmigt.

105 3. Wahlen Gemäss den neuen Statuten schlägt Präsident Reinhard im Auftrage des alten Vorstandes der Versammlung folgende Personen zur Wahl vor: a) Präsident Präsident Reinhard ist froh darüber, dass sich aus den bisherigen Organen Bau- berater Andreas Fuchs, Architekt ETH/SIA, Interlaken, als neuer Verbands- präsident zur Verfügung stellt. Er besitzt die nötigen Fähigkeiten und war bei der Erarbeitung des neuen Leitbildes wesentlich beteiligt. Aus der Mitte der Versammlung werden keine weiteren Vorschläge gemacht. Mit Applaus wäh- len die Anwesenden A. Fuchs zum neuen Präsidenten. b) Vizepräsident Zum neuen Vizepräsidenten schlägt der Vorstand das bisherige Geschäfts- leitungsmitglied Walter Blatti, Bauführer, Interlaken, vor. Auch er wirkte tatkräftig bei der Neuorganisation des Verbandes mit. Seiner Wahl zum Vize- präsidenten stimmt die Versammlung mit Akklamation zu. c) Vorstand Der neue, neunköpfige Vorstand konstituiert sich selbst. Von Amtes wegen gehören ihm der Präsident und der Vizepräsident an. Für die restlichen 7 Sitze stellen sich drei bisherige und vier neue Mitglieder zur Verfügung. Es sind dies: – Berger Katharina, Architektin und Bauberaterin, Hünibach. – Blunier Ulrich, Geschäftsleiter Balmholz AG und bisheriges Vorstandsmit- glied, Gunten. – Maerten Bruno, Kreisleiter der Berner Wanderwege, Beauftragter der Weis- senau und bisheriges Vorstandsmitglied, Leissigen. – Dütschler-Müntener Regula, Lehrerin und Mitarbeiterin auf der ED, Hünibach. – Hassenstein Marianne, Geschäftsführerin Stiftung Umwelteinsatz Schweiz, Steffisburg. – Huggler Andreas, Ingenieur, Brienz. – Wüthrich Hansjörg, Forstingenieur beim Kant. Amt für Wald, Thun. Die Vorschläge werden nicht vermehrt. Alle sieben Mitglieder werden von der Versammlung in globo und mit Applaus gewählt. d) Kontrollstelle Die drei bisherigen Rechnungsrevisoren, alles versierte Finanzfachleute, sind bereit, ihre Funktion weiterhin auszuüben. Präsident Reinhard schlägt sie da- rum zur Wiederwahl vor. Es handelt sich um: – Goldschmid Willi, Bankprokurist, Interlaken

106 – Heim Peter, Prokurist, Wilderswil – Bachmann Ruedi, Matten (Ersatz) Die Kontrollstelle wird von den Anwesenden diskussionslos in ihrem Amt bestätigt.

5. Verschiedenes – Der neu geschaffene Beirat wird gemäss Statuten vom neuen Vorstand ge- wählt. – Präsident Reinhard teilt mit, dass bis jetzt 15 Personen ihre Mitarbeit zuge- sichert haben. Im Beirat sollten möglichst viele Regionen und Interessen- gruppen vertreten sein. Das weibliche Geschlecht ist noch stark untervertre- ten. Präsident Reinhard ermuntert die Anwesenden, im Beirat mitzumachen. Interessierte können sich beim neuen Verbandspräsidenten A. Fuchs melden. – Als Anlaufstelle und zur Unterstützung der Verbandsorgane soll gemäss Statuten eine Geschäftsstelle eingerichtet werden, teilt O. Reinhard mit. Die dazu nötigen Vorabklärungen sind im Gange. Zuständig für die Wahl ist der Vorstand. – Wie Präsident Reinhard weiter orientiert, wird die Bauberatung neu zu ei- ner der so genannten Fachinstanzen. Bauberaterin K. Berger und Bauberater S. Solcà wirken weiter. Für Bauberater A. Fuchs wird ein Ersatz gesucht. Bei ihrer Tätigkeit stützen sich die Bauberater künftig auf die überarbeiteten Richtlinien. – Weiterlaufen werden auch sämtliche Verträge des UTB mit den bisherigen Funktionären, versichert O. Reinhard. So bleibt Bruno Maerten der Beauf- tragte des UTB für das Naturschutzgebiet Neuhaus-Weissenau. – Präsident Reinhard erklärt sich bereit, zusammen mit dem bisherigen Se- kretär Walter Seiler die Herausgabe des Jahrbuches weiter zu betreuen. – Peter Michel erkundigt sich, ob ein Vertreter aus Bönigen für den Beirat vor- gesehen ist. O Reinhard gibt bekannt, dass der Böniger Kunstmaler Ernst Wälti seine Mitarbeit zugesagt hat. – Ingrid Hofer stellt für die Gemeinde Unterseen dieselbe Frage. Es stellt sich heraus, dass von den vorgesehenen Beiratsmitgliedern Hans Schild im Stedtli wohnhaft ist. – Marcel Zysset vom Camping Aaregg in Brienz dankt dem UTB für die Bei- träge an die Sanierung und Aufwertung seiner Uferabschnitte. – Andreas Fuchs und Walter Blatti bedanken sich bei den Anwesenden für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und die Wahl.

107 Als neue Verbandsspitze nehmen sie die Aufgabe wahr, den auf diese GV hin zurückgetretenen Mitgliedern für ihre jahrelange Mitarbeit zu danken und eine speziell für sie geschaffene Anerkennung zu überreichen: Mit dem Rücktritt von Präsident Oskar Reinhard geht eine eigentliche Epoche des UTB zu Ende. Er war seit 1967 im Vorstand. Im Jahre 1970 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt und von 1974 an, also ganze 30 Jahre lang, führte er mit grossem Geschick und unermüdlichem Ein- satz den UTB. Als Anerkennung für dieses aussergewöhnliche Wirken zum Wohle des Verbandes und der ganzen Seenlandschaft ernennt ihn die Versammlung zum Ehrenmitglied des UTB. Mit grossem Applaus bedankt sich die Versammlung auch bei der abtre- tenden Vizepräsidentin und dem ausscheidenden Sekretär. Helene Rufibach gehörte dem Vorstand seit 1975 an und das Vizepräsidium hatte sie 18 Jahre lang inne. Walter Seiler kam 1979 in den Vorstand und amtete seit 1980 als Verbandssekretär. Den besten Dank sprechen die Anwesenden ferner den beiden Geschäfts- leitungsmitgliedern Dr. Andreas Bürki (seit 1988 auch Protokollführer) und Fred Abplanalp (seit 1990) aus. Aus dem Vorstand verabschiedet werden mit grossem Dank auch die drei Mitglieder Therese Schmid, Rudolf Müller und der initiative alt Grossrat Hansrudolf Dütschler aus Thun. Die Liegenschaftsverwaltung wird künftig von der Geschäftsstelle ausge- übt. Dem bisherigen Verwalter und ehemaligen Bauberater Rolf Stähli, der die Liegenschaftsverwaltung 1996 initiiert und aufgebaut hat, dankt die Versammlung herzlich. – Zum Schluss der Generalversammlung stellt Andreas Fuchs den aktuellen Stand der Website vor. Der Internet-Auftritt des Verbandes läuft unter der Adresse www.u-t-b.ch

Um 17.10 Uhr schliesst Präsident Oskar Reinhard den statutarischen Teil.

Im Anschluss an die Versammlung offeriert der UTB den Anwesenden zum 70-Jahr-Jubiläum und zum Auftakt des reorganisierten und neu ausgerich- teten Verbandes einen kleinen Apéro.

Der Protokollführer: Walter Seiler

108

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Sämtliche männliche Funktionsbezeichnungen in diesen Statuten gelten auch für das weibliche Geschlecht.

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$UW Name Unter dem Namen „Uferschutzverband Thuner- und Brienzersee“, abge- Sitz kürzt UTB, besteht ein Verein gemäss Art. 60ff des Zivilgesetzbuches mit Rechtsdomizil am Sitz der Geschäftsstelle.

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à $UW Zweck Der UTB verfolgt die folgenden gemeinnützigen Ziele: a. Er schützt und fördert die Natur-, Landschafts- und Kulturwerte der Seenlandschaft. b. Er stärkt die regionale Land- und Waldwirtschaft und den Tourismus im Sinne der Nachhaltigkeit. c. Er schafft durch sein Wirken regionale Identität und bietet seinen Mitgliedern einen attraktiven Verein. d. Er spricht die gesamte Bevölkerung der Region Thuner- und Brienzer- see an, fördert das Bewusstsein für die Natur- und Kulturlandschaft und steht als kompetenter Partner zur Verfügung.

 ,,,0LWJOLHGVFKDIW  Ã $UW Mitglieder Mitglieder können auf Anfrage hin werden: Einzelpersonen, Gemeinden, Vereine und andere juristische Personen.

Austritt, Ausschluss Die Mitgliedschaft erlischt durch: • Tod • Auflösung einer juristischen Person • Austrittserklärung auf Ende des Kalenderjahres • Ausschluss durch den Vorstand, wenn ein Mitglied den Interessen des Vereins zuwiderhandelt à  109  ,92UJDQLVDWLRQ  à $UW Organe Die Organe des Verbandes sind: • Generalversammlung • Vorstand • Kontrollstelle à  à $UW Weitere Gremien Weitere Gremien sind: • Geschäftsstelle • Beirat • Fachinstanzen • Projektgruppen

à $UW Generalversammlung a. Die Generalversammlung ist das oberste Organ des UTB und tritt in der Regel einmal jährlich zusammen.

b. Ausserordentliche Generalversammlungen werden nach Bedarf vom Vorstand einberufen oder wenn wenigstens ein Zehntel der Vereinsmit- glieder dies verlangt. Beschlussfähigkeit c. Die Generalversammlung ist beschlussfähig ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden.

Anträge d. Anträge der Mitglieder müssen spätestens zehn Tage vor der Generalversammlung schriftlich bei der Geschäftsstelle eingereicht werden. Einladung e. Die Einladung an die Mitglieder erfolgt schriftlich, mindestens 14 Tage Traktanden vor der Versammlung und mit Angabe der Traktanden.  $UW Kompetenz der In die Kompetenz der Generalversammlung fallen: Generalversammlung a. Wahl von Präsident, Vizepräsident, Vorstand und Kontrollstelle b. Genehmigung des Jahresberichts und der Jahresrechnung sowie Décharge-Erteilung für Vorstand und Kontrollstelle c. Genehmigung des Jahresbudgets d. Behandlung der vom Vorstand unterbreiteten Geschäfte e. Behandlung von fristgerecht eingereichten schriftlichen Anträgen von Mitgliedern f. Festsetzung der Mitgliederbeiträge g. Ernennung von Ehrenmitgliedern h. Änderung der Statuten  $UW Vorstand a. Der Vorstand ist das operative Organ des UTB. Er ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung des Vereins.

Zusammensetzung b. Der Vorstand besteht aus max. 9 Mitgliedern: • Präsident • Vizepräsident • Fachleiter

• weitere Amtsdauer c. Sie werden auf 4 Jahre gewählt. Beschlüsse d. Alle Beschlüsse werden mit dem absoluten Mehr der abgegebenen, gültigen Stimmen gefasst. Bei Stimmengleichheit hat der Vorsitzende den Stichentscheid.

110 $UW Aufgaben des Dem Vorstand obliegen alle Aufgaben, die nicht ausdrücklich einem ande- Vorstandes ren Organ vorbehalten sind: a. Festlegen der operativen Ziele (jährlich) sowie deren Zuordnung zu den entsprechenden Fachinstanzen b. Überprüfen und Umsetzen des Leitbildes c. Behandlung von laufenden Geschäften (Finanzkompetenz Fr. 20'000.- pro Geschäft für Geschäfte ausserhalb des Budgetkredites) d. Vollzug der Generalversammlungsbeschlüsse e. Vorbereitung der Geschäfte für die Generalversammlung f. Finanzplanung g. Genehmigung von Reglementen h. Wahl der Mitglieder der Fachinstanzen und des Beirates i. Anstellung des Geschäftsstellenleiters inkl. Ausarbeitung des Pflichten- heftes j. Einsetzen von Projektgruppen sowie Umschreibung ihrer Aufgaben und Kompetenzen k. Entscheide über die Aufnahme und den Ausschluss von Mitgliedern

à $UW Kontrollstelle Der Kontrollstelle obliegt die Prüfung der Jahresrechnung zuhanden der Generalversammlung. Sie besteht aus 2 Rechnungsrevisoren und einer Ersatzperson. Ihre Amtsdauer beträgt 4 Jahre.  $UW Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle ist für die operative und administrative Umsetzung der Vorstandsbeschlüsse zuständig.  $UW Beirat a. Der Beirat des UTB ist die Verbindungsstelle zwischen dem Verein und der Bevölkerung.

Zusammensetzung b. Er setzt sich zusammen aus engagierten Vertretern von Seegemeinden, Institutionen, Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verkehr, Tourismus und Gesellschaft. Aufgaben c. Er wird für die Beratung in den entsprechenden Bereichen und Regio- nen sowie für die Mitarbeit und die Unterstützung in Projekten beigezo- gen.  $UW Fachinstanzen, Die Fachinstanzen werden unterteilt in: Zusammensetzung • Bauberatung • Landschaft / Kulturlandschaft • Kommunikation / Jahrbuch • Finanzen / Mittelbeschaffung Jeder Bereich ist durch seinen Fachleiter im Vorstand vertreten. Der Fachleiter bildet Projektgruppen (je nach Aufgabenstellung).  Ã $UW Aufgaben der Zu den Aufgaben der Fachinstanzen des UTB gehören: Fachinstanzen • Die Ausarbeitung und Umsetzung von konkreten Projekten zur Errei- chung der operativen Ziele • Die Ausarbeitung von allfälligen Reglementen • Die Inhalte der einzelnen Fachinstanzen können in separaten Richtli- nien/Merkblättern geregelt werden. 

111

Projektgruppen Die Projektgruppen des UTB werden projektbezogen gebildet und beste- hen aus Vertretern des Beirates, des Vorstandes, aus Mitgliedern und/oder aus externen Personen. Sie werden von einem Fachleiter geleitet.

Mittelbeschaffung Die Einnahmen des UTB setzen sich zusammen aus: • Mitgliederbeiträgen

• Anteil aus der SEVA-Genossenschaft und andere Lotteriegewinne • Erlös aus Dienstleistungen und Publikationen • Vermögenserträgen

• privaten und öffentlichen Beiträgen • freiwilligen Zuwendungen jeder Art

Haftung Für die Verbindlichkeiten des UTB haftet ausschliesslich das Vereinsver-

mögen. Jede Haftung der Mitglieder ist ausgeschlossen.

Geschäftsjahr, Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Der Abschluss der Jahresrech- Abschluss nung erfolgt jeweils auf den 31. Dezember.

Auflösung Die Auflösung des Verbandes erfolgt auf Beschluss der Generalversamm- 2 lung. Dazu ist die Zustimmung von /3 -

wesenden Mitglieder nötig.

Liquidation Das verbleibende Verbandsvermögen wird einer Institution mit gleicher oder ähnlicher Zielsetzung übergeben. Der Entscheid obliegt der General- versammlung auf Antrag des Vorstandes.

Spezialbestimmungen Soweit die vorliegenden Statuten keine Spezialbestimmungen enthalten, gelten die gesetzlichen Bestimmungen von Art. 60 ff ZGB.

Inkraftsetzung Diese Statuten ersetzen jene vom 15. Februar 1964 inkl. deren Änderung vom 4. Februar 1978 und treten ab sofort in Kraft.

Genehmigt von der Generalversammlung vom 25. April 2003 in Interlaken.

Interlaken, den 25. April 2003

Der Präsident: Der Sekretär:

112 Berichte der Bauberater

Fachleitung Bauberatung

Katharina Berger, dipl. Architektin ETH, Hünibach

Die Neuorganisation der Bauberatung beginnt nach der Wahl von Oliver von Allmen als neuem Bauberater (anstelle von Andreas Fuchs) langsam zu grei- fen. Da im Berichtsjahr noch weitgehend nach alter Ordnung weitergearbeitet wurde, wird mein erster Bericht als Fachleiterin Bauberatung erst im kommen- den Jahr erscheinen.

Gemeinden Krattigen, Oberhofen, Sigriswil, Spiez und Thun sowie die kleinen Seen im Thuner Westamt

Katharina Berger, dipl. Architektin ETH, Hünibach

Insgesamt habe ich im Berichtsjahr 155 Baugesuche, 5 Mitwirkungs- und 4 Planauflagen eingesehen: 3 Einsprachen, 3 Mitwirkungseingaben und 17 Stellungnahmen oder Mitberichte verfasst, sowie 7 Mitspracherechte einge- fordert, 10 Voranfragen besprochen und 6 Mitspracherechte wahrgenommen. Die Zahl der Baugesuche hat gegenüber dem Vorjahr wieder etwas zugenom- men, mit nur drei Einsprachen waren aber wesentlich weniger Interventionen nötig. Zwei dieser Einsprachen und zwei aus Vorjahren konnten bereinigt wer- den, 3 weitere pendente Einsprachen haben sich durch einen Gesuchsrückzug erledigt.

Kurzkommentar zu einigen wichtigen Geschäften:

Krattigen: – Das Alters- und Pflegeheim Oertlimatt soll erweitert werden, dafür war eine Voranfrage für zwei Neubauten im Stil von Grosschalets zu beurteilen. Nach einer Überarbeitung der Fassadengestaltung habe ich das Bauvor- haben als tragbar beurteilt, da es sich in den Ausmassen im Rahmen der bereits vorhandenen Baukörper bewegt.

113 Oberhofen: – Auf Grund des Widerstandes von Denkmalpflege und Schutzorganisatio- nen hat sich die Bauherrschaft entschlossen die Schönau zwar mit der vorgesehenen Erweiterung aber im alten Stil wieder aufzubauen.

Sigriswil: – In Merligen will die Gemeinde, im Rahmen der zur Mitwirkung aufgeleg- ten Zonenplanrevision, die Bauzone nochmals in Richtung Schloss Ral- ligen erweitern und damit die vorhandene Streusiedlung weiter verdichten. Da zu befürchten ist, dass auch dort, wie bereits im Gebiet der letzten Erweiterung, zu grosse und damit schlecht ins vorhandene empfindliche Landschafts- und Siedlungsbild passende Bauvolumen entstehen könn- ten, hat sich der UTB im Rahmen der Mitwirkung gegen diese Zonen- planerweiterung ausgesprochen. – Die in Merligen direkt am Seeufer, bei der Bushaltestelle Kreuz gelegene alte Schreinerei soll zu einem Wohnhaus umgebaut werden. Da das be- scheidene Gebäude nur geringfügig erweitert wird, konnte der UTB der Bauvoranfrage nach Zusage einiger gestalterischer Anpassungen grund- sätzlich zustimmen. – Das Hotel Beatus Merligen stellt das Gesuch für diverse Fassadenverän- derungen mit Umgestaltungen und Anbauten. Gegen das Bauvorhaben bestehen keine Einwände; ein Mitspracherecht des UTB bei der Farb- und Materialwahl ist in der Baubewilligung enthalten. – Auch das Hotel Hirschen in Gunten hegt Ausbaupläne, dafür liegt eine Voranfrage für den Einbau eines Wellnesszentrums im Untergeschoss und den Ausau des Dachgeschossess zu neuen Suiten vor. Gegen den neuen Wellnessbereich bestehen kaum Einwände; für die notwendigen zusätz- lichen Dachaufbauten muss noch nach einer gestalterisch befriedigenden Lösung gesucht werden.

Spiez: – Die reformierte Kirche will sich vom Gwatt-Zentrum trennen. Um die Möglichkeiten für den Verkauf zu verbessern, ist eine Zone mit Planungs- pflicht zur Mitwirkung aufgelegt worden, die vom Gwattstern aus land- einwärts eine vielfältigere Nutzung ermöglichen soll (heute Zone für öffentliche Nutzung). Der UTB äusserte in seiner Mitwirkungseingabe Befürchtungen, dass eine zu hohe Baudichte entstehen könnte, wenn die

114 möglichen Bauvolumen, zur Vermeidung von hohen Sanierungskosten für die Altlasten der Kehricht deponie, nur auf einem Teil des überbau- baren Terrains realisiert werden. Dazu werden ein Baumschutz für das ganze Gebiet (in der Uferschutzzone vorhanden) und eine Pufferzone zum Gwattlischenmoos entlang des Bootskanals angeregt. – Die Baugesellschaft Krone hatte keinen Erfolg mit ihrem im letzten Jahr eingereichten generellen Baugesuch und musste doch noch eine Überbau- ungsordnung ausarbeiten. Die Baupublikation für das neue, in der Gesamt- ansicht aber wenig veränderte Projekt erfolgte gleichzeitig mit der Plan- auflage. Von Seiten des UTB habe ich wiederum ein Mitspracherecht ein- gefordert.

Thun: – Ein Neubauvorhaben auf dem Inseli nahe der Schiffstation (Ersatz für ab- gebranntes Gebäude) gab Ursache für eine Einsprache des UTB. Eine zeit- gemässe Baugestaltung könnte an diesem Ort zwischen Hoffmannüber- bauung und einem modernen kubischen Neubau durchaus befürwortet wer- den, aber nicht in den vorgesehenen Ausmassen. – Zum Lachenareal gab es im vergangenen Jahr Projektideen, die weder beim Nutzungsmix noch bei der Grösse und Lage der Bauvolumen zu über- zeugen vermögen. Vorläufig hat sich der UTB dazu noch nicht zu Wort gemeldet und wartet ab, wohin der laufende Aushandlungsprozess zum Stadion standort führt. Herzlichen Dank an alle, die für die Haltung des UTB Verständnis aufbringen und mich damit bei meiner Arbeiten unterstützen.

Gemeinden Hilterfingen, Beatenberg, Unterseen, Därligen und Leissigen

Andreas Fuchs, dipl. Architekt ETH/SIA, Interlaken

Mit knapp 80 Bau- und Planungsvorlagen in den fünf betreuten Gemeinden am Thunersee wurde im vergangenen Berichtsjahr eine praktisch gleichbleibende Bautätigkeit registriert, wobei Unterschiede zwischen sehr aktiven Gemeinden wie Hilterfingen oder Leissigen und Gemeinden mit eher ruhigem Verlauf wie Därligen beobachtet wurden.

115 Zu verschiedenen Bauvorhaben und Projektänderungen wurde mittels Stel- lungnahmen und Fachberichten die Haltung des UTB bekannt gegeben.

Die wichtigsten Geschäfte des Berichtsjahres:

Hilterfingen Zahlreiche Baugesuche, zum Teil über zusammenhängende Flächen, lösen ein beachtliches Neubauvolumen aus. Auch wenn im Einzelfall keine grossen gestalterischen Fragen oder Probleme auftauchen, löst doch die zunehmende Verdichtung im Baugebiet beim Bauberater die bange Frage auf, wie wohl langfristig ein landschaftsverträgliches Siedlungsbild erhalten werden kann oder wie und mit welchen Mitteln allenfalls eingegriffen werden müsste? – Bei der Beurteilung eines Ersatzbaus für ein bestehendes Bootshaus gaben vor allem die geplanten Lärmschutzmassnahmen entlang der Staatsstrasse zu diskutieren. Nach erfolgter Reduktion in Länge und Höhe konnte der UTB seine Einsprache zurückziehen, unter Wahrung des Mitspracherechts bei Material- und Farbwahl. – Das Mehrfamilienhaus an der Dorfstrasse 37 wurde umgestaltet. Der Bau- berater konnte durch frühzeitigen Beizug bei der Gestaltung von Fassaden- details und der Farbgebung mitwirken. – Der Spycher im neuen Rebberg wurde gezügelt und aufgestellt und nach den Wünschen des UTB neu eingedeckt. Im Obergeschoss wurden die grossen Glasflächen mit einer vorgesetzten Lamellenverkleidung aus Holz versehen.

Beatenberg In der Gemeinde Beatenberg werden Baugesuche «auf dem Berg» nur dann begutachtet, wenn sie eine ausserordentliche Fernwirkung haben oder ausge- sprochen landschaftsprägend sind. – Die Balmholz AG plant den Ersatz der bestehenden Bindemitteltanks im Uferbereich. Dank Voranfrage konnte der UTB bereits vor einer Baueingabe mitwirken und zu einer gestalterisch befriedigenden Lösung beitragen. – Für die Erneuerung der Sundbachbrücke stellt der UTB einen Beitrag in Aussicht, verbunden mit dem Wunsch, für die Ausführung nach Möglich- keit den Werkstoff Holz zu verwenden und einen tierfreundlichen Gehbelag einzusetzen.

116 Unterseen – Die Uferschutzplanung «Neuhaus – Manorfarm» hat ihren vorläufigen Ab- schluss gefunden: Nach Ersatzvornahme durch den Kanton liegt nun eine Uferwegführung entlang der Staatsstrasse vor. Diese halbherzige Lösung wurde erst möglich durch die Revision des SFG im Jahr 2001. Der UTB gab seine Zustimmung unter der Bedingung einer besseren Einbindung ins bestehende Wegnetz. – Für die Renaturierung Golfplatz/Weissenau wird eine nächste Etappe ge- plant. Damit verbunden sind drei Projekte: Rückbau der Seeufermauer und Aufweitung der Bachläufe – die Fortset- zung der Öffnung der Entwässerungsgräben zu Trichtermündungen als Projekt des NSI mit dem UTB als Grundeigentümer. Die Vernetzung der Entwässerungsgräben mit Golfplatz und Trichtermün- dungen im Zwischengelände zwischen Naturschutzgebiet und Golfplatz als Projekt der Burgergemeinde. Als drittes die Aufwertung des Golfplatzes als Projekt des Golfclubs. Das Wasser wird als Gestaltungselement der Spielanlage eingesetzt und ver- netzt mit den beiden anderen Teilprojekten.

Därligen In Därligen sind im Berichtsjahr nur wenige Baugesuche zu verzeichnen. – Nach längeren Einigungsverhandlungen mit zahlreichen Einsprechern wird für die Erweiterung des Bootshafens beim Seminarzentrum Du Lac die Baubewilligung erteilt. Den gestalterischen Anliegen des UTB wird durch Projektänderungen Rechnung getragen, der Wunsch nach Sicherstellung der Bewirtschaftung der Gästeplätze wird durch entsprechende Auflagen in der Bewilligung geregelt.

Leissigen In Leissigen hält die rege Bautätigkeit an. Durch die Neuerschliessung von Bau- gebieten zieht sich der Siedlungsrand am Hang empor, was zu einem neuen Erscheinungsbild führt. Kritisch begutachtet werden die Objekte im Rand- bereich, welche stärker als die andern in Erscheinung treten. – Die Rigips AG plant eine veränderte Transportpistenführung entlang der Kantonsstrasse Krattigen-Leissigen. Markanter Unterschied zur bewillig- ten Projektvariante ist eine wesentlich längere und höhere sichtbare Stütz- mauer.

117 Da der grössere Teil der geplanten Massnahmen auf Gemeindegebiet Krat- tigen liegt, wird der Mitbericht von der dort zuständigen Bauberaterin ver- fasst.

Der Bauberater dankt den Gemeindebehörden und den Regierungsstatthalter- ämtern für die stets gute Zusammenarbeit.

Nach 16-jähriger Tätigkeit als Bauberater übernimmt der Berichtverfasser eine neue Funktion im Verband. In der Person von Oliver von Allmen, Architekt FH, tritt ein junger und engagierter Nachfolger an, die nicht immer einfache oder dankbare Aufgabe anzupacken. Ihm sei an dieser Stelle für seine Bereitschaft gedankt, verbunden mit dem Wunsch, dass die neue Tätigkeit auch viel Freude und Genugtuung bereite.

Brienzerseegemeinden

Silvio Solcà, Architekt HTL, Matten b. Interlaken

In den Gemeinden um den Brienzersee inkl. Interlaken (Südufer Aare) wurden insgesamt 73 Bauvorhaben publiziert. Dies entspricht einer leichten Zunahme von 1,6% gegenüber dem Vorjahr. In zwei Fällen musste Einsprache erhoben werden. Diese konnten später nach Verhandlungen und Projektänderungen zurückgezogen werden. Bönigen: Grundstück Nr. 454 «Erschwanden», Fläche 7332 m2 mit Scheune Nr. 60. Dieses Grundstück gehört dem UTB. Die Scheune befindet sich in einem sehr guten Zustand. Das Grundstück ist verpachtet und die Scheune wird als Schafstall mit Heudiele genutzt. Der Vorstand befürwortet eine Sa- nierung der Scheune. Die Kosten belaufen sich auf ca. Fr. 23 500.–. Dieses Geschäft wird an der GV im Februar 2004 behandelt. Brienz: Aarekies Brienz AG. Die Firma ist der Aufforderung des UTB gefolgt und hat alle Dachflächen des Neubaus mit der gewünschten RAL-Farbe um- gespritzt. Im Dezember vergangenen Jahres haben O. Reinhard und der Bau- berater die Aarekies besucht und befriedigt festgestellt, dass die Dachfarbe mit dem RAL-Muster übereinstimmt. Mit den Bauarbeiten beim Bahnhofareal wurde begonnen. Inzwischen ist von der Einwohnergemeinde beim UTB

118 ein Beitragsgesuch eingereicht worden für den neu zu erstellenden Seeufer- weg. Der neue Uferweg wird auf einer Länge von 220 m und einer Breite von 3 m ausgebaut. Der Kostenvoranschlag inkl. Beleuchtung lautet auf ca. Fr. 981 000.–. Die SBB beteiligt sich mit Fr. 255 000.– und es ist ein Kantons- beitrag (SFG) von ca. Fr. 575 000.–. zu erwarten. Es bleiben somit Restkosten für die Gemeinde von Fr. 151 000.–. Der Bauberater wird das Gesuch prüfen und Antrag an den Vorstand stellen. Der Wiederaufbau der abgebrannten Lagerhalle in der Uferschutzzone Dorf- eingang West unterhalb Friedhof gab Anlass zu verschiedenen Gesprächen mit Bauherr, Heimatschutz und Dorfschutzkommission. Man einigte sich schluss- endlich, dass die Aussenwände mit Douglas (Messerfurnier) Dreischichtplatten 18 mm verkleidet und das Dach mit roten Ziegeln eingedeckt wird. Das Hotel Giessbach beabsichtigt die Wiederherstellung der durch den Sturm Lothar zerstörten, historischen Ländte Giessbach (alte Schiffsländte östlich der bestehenden). Es wurden zwei Varianten ausgearbeitet. 1. Instandstellung der Ufermauer nach historischem Muster, Kosten ca. Fr. 103 000.– 2. Natur- steinabtreppung als Variante zur Mauererneuerung, Kosten ca. Fr. 62 000.–. Der UTB befürwortet die Variante 2 und wird einen maximalen Beitrag von 8000.– für das Liefern und Versetzen der Natursteine leisten. Interlaken: Gegen das Baugesuch des TCS beim Campingplatz «Sackgut» für das Erstellen eines Neubaues mit 18 Hotelzimmern hat der Bauberater Einsprache erhoben. Der geplante Neubau überschreitet die limitierte Ge- bäudelänge von 30 m (Art. 13 Teilzonen- und Uferschutzplan Sackgut/Du Lac) um 7,5 m. Es war auch vorgesehen, die Dachflächen mit Metallplatten braun einzudecken. Der TCS hat dann das Projekt überarbeitet und hat die Gebäudegliederung anstelle L-förmig U-förmig angeordnet. Dabei konnte die maximale Gebäudelänge von 30 m eingehalten werden, ohne Abstriche bei der Zimmeranzahl zu machen. Die Dachflächen werden nach Wunsch des UTB anstelle Metall mit Eternit-Dachwellplatten Structa, Farbe Broncit, einge- deckt. Die Baubewilligung durch das Statthalteramt wurde dann auch sinn- gemäss erteilt. Niederried: Gegen ein Baugesuch für die Erweiterung eines bestehenden, älteren Chalets am See im Gebiet Schoren, mit Anbau eines Wintergartens mit Betonflachdach, musste bei der Gemeinde Einsprache erhoben werden. In Zusammenarbeit mit dem Heimatschutz konnte architektonisch eine befriedi- gende Lösung gefunden werden. Nachdem auf Verlangen des UTB ein Arbeits- modell eingereicht wurde, konnte die Einsprache zurückgezogen werden.

119 Oberried: Zur 700-Jahr-Feier wurde der Schiffländteplatz erweitert und neu gestaltet. Der UTB unterstützte den Architektur-Wettbewerb finanziell und begleitete den Wettbewerb mit Jury-Mitglied Andreas Fuchs.

Uferschutz- und Ortsplanungen: Bönigen: Zonenplanänderung Uferschutzplan Nr. 4, Abschnitt «Fischmatte– Wäldli». Der Durchgangsverkehr auf der Iseltwaldstrasse kann ferngehalten werden. Dadurch wird die Strasse als «Uferweg bestehend» bezeichnet.

Brienz: Änderung Uferschutzplan Nr. 7, Gebiet Aaregg bis Brunnen. Die Än- derung betrifft hauptsächlich die Führung des Uferweges. Dieser wird neu im Gebiet Brunnen anstelle über die Seestrasse ufernah mit einer Fussgängerbrücke über den Kanal geführt. Der UTB befürwortet diese Änderung sehr.

Oberried: Öffentliche Planauflage, Überbauungsordnung Nr. 3 «Kurklinik Eden». Geringfügige Änderung des Nutzungsplanes. Diese Änderung betrifft nur die Lage und Anordnung der Parkierungsmöglichkeiten.

Ringgenberg/Goldswil: «Öffentliche Auflage», Überbauungsvorschriften UeO «Abbauerweiterung Steinbruch Rosswald» mit Zonenplanänderung. Bereits im Jahr 2001 wurde durch die Gemeinde die Überbauungsvorschriften auf- gelegt (siehe Jahrbuch 2001). Diese Vorschriften wurden inzwischen mit Um- weltverträglichkeitsprüfung und Rodungsgesuch ergänzt.

120 Verschiedenes

Beiträge und andere finanzielle Unterstützungen

Zum UNO Jahr des Wassers beteiligte sich der UTB an verschiedenen Aktio- nen mit Beiträgen und aktiver Teilnahme:

– Zum THUNO Jahr des Wassers veranstaltete die Stadt Thun zusammen mit der Energie Thun AG Ausstellungen, eine Woche mit Abendspaziergän- gen sowie ein Wasserfestival auf dem Mühleplatz. Der UTB unterstützte die Aktionen mit einem Beitrag von Fr. 2000.–

– Einer der Abendspaziergänge wurde durch den UTB mitgestaltet. Zusam- men mit Kneippverein und Pontonierfahrverein Thun führte Bauberaterin Katharina Berger vom Mühleplatz über die Bächimattpromenade nach Hüni- bach und erzählte von der geschichtlichen Entwicklung der Uferpromenade, früherer und heutiger Problemstellungen und vielseitiger Verbandsaktivität.

– Am Wasserfestival vom 21. Juni war der UTB mit einem Stand auf dem Mühleplatz vertreten und orientierte über frühere und heutige Aufgaben des Verbandes. Es fanden zahlreiche interessante Gespräche statt. Für die Aktion war ein Budget von Fr. 5000.– gesprochen worden.

– Die Waldabteilung 1 führte eine Rundfahrt auf dem Brienzersee mit ver- schiedenen Zwischenhalten und interessanten Informationen durch. Für den UTB fuhr Bauberater Silvio Solcà mit und orientierte über unsere Verbandsaktivitäten rund um den See. Die Aktion wurde mit einem Beitrag von Fr. 800.– mitfinanziert.

– Unter dem Titel «Weltweite Konflikte ums Wasser – der Trinkwasserman- gel als Hauptbedrohung des 21. Jahrhunderts» organisierte Pro Natura Thun zusammen mit dem UTB und der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Thun einen interessanten Vortrag. Im Vorspann zeigte Qrt Liechti Bilder zur friedlichen Erscheinung des Wassers.

– Die Rebbaugenossenschaft Hilterfingen konnte einen alten Speicher als Rebhaus übernehmen. Die Gesamtkosten für die Versetzung und den Wie-

121 deraufbau am neuen Standort mit entsprechendem Unterbau sind mit Fr. 165 000.– veranschlagt. Der UTB spricht einen Beitrag von Fr. 19 500.– an die Mehrkosten für eine stilgerechte Dacheindeckung mit Biberschwanz- ziegeln und die gestalterische Anpassung der Glasflächen im Giebelfeld.

– Die Sundbachbrücke in Sundlauenen als Teil des Pilgerweges ist sanierungs- bedürftig und muss ersetzt werden. Der UTB spricht einen Beitrag von Fr. 5000.–, verbunden mit Wünschen zu Materialwahl und Gestaltung.

– Die Grandhotel Giessbach AG will die Ufermauer im alten Ländtebereich sanieren. Der UTB unterstützt die Variante mit abgetreppten Blockstufen, welche einen Zugang zum Wasser schafft, mit einem Beitrag von Fr. 8000.–. Ob diese Variante oder eine teurere, historische Rekonstruktion der alten Hafenmauer zur Ausführung kommen soll, bleibt noch abzuklären.

– Im üblichen Rahmen wurde die Fischerei-Pachtvereinigung Interlaken für die Durchführung der Seeuferputzete zum Kantonalen Gewässerschutztag mit einem Beitrag für die Verpflegung der Helferinnen und Helfer unter- stützt.

– Im Weiteren leistete der UTB wie alle Jahre die vertraglich vereinbarten Beiträge an die Unterhaltskosten der Grünanlage im Lombachdelta und an jene des Rastplatzes Wychel in Oberried. In Unterseen übernahm der UTB zudem einen Teil der Überwachungskos- ten durch die Securitas.

SEVA

Die SEVA-Genossenschaft wurde per Ende 2003 aufgelöst und allen Genos- senschaftern gekündigt.

Bis ins Jahre 2007 soll als Übergangslösung ein Betriebsbeitrag in der Höhe des Jahresbeitrages von 2001 aus dem Kantonalen Lotteriefonds ausgerichtet werden, danach werden Beiträge nur noch auf Gesuch hin und auf Grund einer Leistungsvereinbarung ausgerichtet.

122 Bruno Maerten

Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus

Das Jahr 2003 war geprägt durch viele verschiedene Einsätze. Bereits im Winter konnte die traditionelle Uferreinigung bei tiefem Wasserstand durch die freiwillige Naturschutzaufsicht des Kantons Bern durchgeführt werden. Im schmalen Uferstreifen galt es 15 m3 Schwemmholz und ca. 2 m3 Kehricht einzusammeln. Bedingt durch die neu geschaffenen Flachufer setzt sich vermehrt Laub und feines Holz in den Trichtermündungen fest. Ca. 60 m3 dieses Materials wurde vor Beginn der Brutzeit aus den Mündungsbereichen entfernt. Dank dieser Massnahme konnte man auch dieses Jahr wieder Fische vom Steg aus beo- bachten. Unter der Leitung des kantonalen Naturschutzaufsehers R. Wyss reparierte die freiwillige Naturschutzaufsicht den Zaun, welcher dem Schutz- gebiet vorgelagert ist und das Schwemmholz abhält. In der Weissenau-Ruine wurde festgestellt, dass die Verankerung der Treppe an einigen Punkten stark unter Rost gelitten hatte. Im Auftrag des archäolo- gischen Dienstes des Kantons Bern konnte die Treppe durch einen Unterneh- mer aus Unterseen repariert werden. Das Begehen des Turmes ist dadurch wieder sicher. Am Gewässerschutztag, organisiert durch die Fischerei-Pachtvereinigung des Amtsbezirkes Interlaken, durchstreifte eine Bande von motivierten Jung fischern den Uferstreifen. Kein Stück Plastik oder anderer Unrat, mochte er noch so klein sein, war vor ihnen sicher. In akribischer Kleinarbeit wurde alles was nicht in einen Uferstreifen gehört eingesammelt und ordnungsgemäss entsorgt. Derweil fischten ca. 10 Fischer der Vereinigung mit einem Boot Schwemmholz aus dem schwer zugänglichen Südteil der Weissenau. Mehrere m3 Schwemm- holz wurden an Land gebracht, von wo es durch die Mitarbeiter des Werk - hofes Unterseen mit ihren Fahrzeugen an die Brätelstelle in Unterseen ge - führt wurde. Hiermit sei allen, die mitgeholfen haben das Naturschutzgebiet zu unterhalten ein grosser Dank ausgesprochen. Einen besonderen Dank gebührt Ueli Zing- rich (Werkmann UTB); dank seinen vermehrten Anstrengungen (Reinigungs- touren) während der langen Hitzeperiode, konnte das Schutzgebiet sauber gehalten werden.

123

Rolf Hauri

Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 2002/2003

Regelmässig bringt das Thuner Tagblatt seine Rubrik «Thun vor 100 Jahren». So lesen wir in der Ausgabe vom 11. Januar 2003 zum 25. Januar 1903: Im Aarebecken tummeln sich gegenwärtig zwei muntere Blässhühner, gefüttert von freundlichen Anwohnern. Wir richten die höfliche Bitte an alle, diese und andere Wasserhühner zu schonen und das Vertilgen von solchen Tieren nicht den südlichen Nachbarn nachzumachen. Aus den zwei genannten Blässhüh- nern sind heute doch einige mehr geworden! Das Aarebecken vom Thunerhof bis zur Mühleschleuse zeigt jetzt im Winter wohl die grösste Konzentration an verschiedensten Wasservögeln im gesamten Thunerseeraum, ein richtiges Gewimmel, zur Freude zahlreicher Tierfreunde, die nur fast zu reichlich Futter spenden. Die Einstellung des Menschen zu Wildvögeln hat sich in den letzten hundert Jahren doch wesentlich verändert und zum Guten gewandelt! Meldun- gen über Wasservögel von unserem Gebiet aus den Jahren vor 1940 gehören leider zu den Seltenheiten und wir sind für jedes kleine Mosaiksteinchen sehr dankbar, das uns über Beobachtungen aus früheren Zeiten berichtet. Zum Brienzersee: Markus Brüderli, Matten, hat nach zwei Jahren die Organi- sation der dortigen Zählungen bereits wieder abgegeben. Hans Fritschi, Präsi- dent von Pro Natura Oberland, hat diese Aufgabe in verdankenswerter Weise übernommen und die Erhebungen gleich zu Führungen für Jugendliche aus- gebaut. So erhofften wir auch Zählernachwuchs! Verschiedene Tageszeitungen haben über diese Anlässe am Brienzersee berichtet. Die Witterungsverhältnisse sowohl im November als auch im Januar liessen diesmal zu wünschen übrig: Im November herrschte regnerisches Wetter bei zwar milder Temperatur, die Januarzählung fiel mitten in eine Kälteperiode mit Bise und Dunst über dem Wasser. So musste namentlich für die Kolbenenten, deren Zahlen uns immer besonders interessieren, in der folgenden Woche noch eine Nachzählung durchgeführt werden. Der November wies allgemein schwa- che Bestände auf, wohl als Folge der milden Witterung in ganz Mitteleuropa, sodass es viele Wasservögel noch nicht für nötig befunden hatten, in südliche Gefilde auszuweichen, also unsere Gewässer aufzusuchen. Der Januar brachte durchschnittliche Werte, der Thunersee erfreute uns mit einer beachtlichen

125 Artenvielfalt. Zwei «Silbervögel» tauchen erstmals in der Artenliste auf: Silberreiher und Silbermöwe. Der schneeweisse, graureihergrosse Stelzvogel galt bis vor wenigen Jahren in der Schweiz als Ausnahmeerscheinung. Nun überwintert er in beachtlicher Anzahl im Gebiet des Grossen Mooses und tritt auch in andern Feuchtgebieten des Mittellandes gelegentlich auf, bisher aber nur selten im Alpenraum. Die Vögel stammen wohl von Brutplätzen in Südosteuropa. Die Beobachtung im Gwattlischenmoos am 11. November war zwar nicht die erste im Thunerseebereich, aber doch die erste anlässlich einer Zählung. Die Silbermöwe gehört zu jenen Formen der Grossmöwengruppe, die nicht selten Probleme der Arteinteilung und Bestimmung bieten. Früher wurden die «Silbermöwen» Europas nur einer Art zugeschrieben: die gelbfüs- sigen im Mittelmeerraum und jene mit fleischfarbenen Füssen und hellerem Mantel mehr im Norden. Heute werden sie getrennt und als eigene Arten be- trachtet, als Weisskopfmöwe im Mittelmeergebiet, als Silbermöwe im Norden. Die immer zahlreicher an unseren beiden Seen vor allem im Sommer und Frühherbst erscheinenden Grossmöwen liessen sich bisher ausschliesslich der Weisskopfmöwe zuordnen, eine Art, die seit 1968 auch in der Schweiz brütet und beispielsweise am Neuenburgersee eine Kolonie mit nun schon rund 500 Paaren aufgebaut hat. Von dort stammt wohl ein Teil unserer Vögel im Sommer nach der Brutzeit. Ringablesungen vor Gwatt belegen aber auch das Auftreten von Möwen, die als Kücken auf Mittelmeerinseln – z. B. Capraia – ihren Ring erhalten und dann eine nördliche Zugrichtung eingeschlagen haben. An den Oberländer Seen ist die Weisskopfmöwe zum Jahresvogel geworden, ein Brut- nachweis steht aber noch aus. Es ist nun nicht auszuschliessen, dass sich schon früher «echte» Silbermöwen bei uns aufgehalten und unter den Weisskopf- möwen «versteckt» haben. Die Beobachtung eines Altvogels am 11. Januar vor Gwatt stellt aber doch den ersten einwandfreien Nachweis der Silbermöwe am Thunersee dar. Beim Brienzersee fällt die geringe Zahl beim Gänsesäger auf. Die Wasser- trübung scheint der Art mehr und mehr Schwierigkeiten bei der Nahrungs- beschaffung zu bereiten. Die schon «traditionelle» Mantelmöwe vor Brienz konnte leider beide Male nicht mit Sicherheit gefunden werden.

126 Die Ergebnisse:

1. Thunersee 15.–17. 11. 2002 10.–12. 01. 2003 Sterntaucher 1 – Haubentaucher 83 71 Rothalstaucher – 1 Schwarzhalstaucher 56 68 Zwergtaucher 59 53 Kormoran 22 20 Graureiher 4 10 Silberreiher 1 – Höckerschwan 118 126 Graugans 1 1 Brandgans – 3 Stockente 1138 1200 Krickente 22 37 Spiessente 3 4 Schnatterente 10 54 Löffelente – 3 Kolbenente 36 188 Tafelente 235 222 Moorente 1 2 Reiherente 501 871 Samtente – 1 Schellente 17 93 Gänsesäger 36 120 Mittelsäger – 1 Teichhuhn 4 7 Blässhuhn 1071 1236 Bekassine – 4 Lachmöwe 614 760 Sturmmöwe 6 86 Weisskopfmöwe 12 30 Silbermöwe – 1 Zwergmöwe 1 1 Eisvogel 5 – Bergstelze 4 13 Wasseramsel 19 24

127 1. Thunersee 15.–17. 11. 2002 10.–12. 01. 2003 Gefangenschaftsflüchtlinge und Bastarde: Schwarzschwan 4 6 Hausgans 1 3 Nonnengans 3 3 Mandarinente 1 – Brautente 3 3 Bastard Stock – x Löffelente 1 1 Bastard Kolben- x Stockente 1 2

2. Brienzersee 16.11. 2002 11. 01. 2003 Haubentaucher 22 5 Zwergtaucher 5 11 Kormoran 1 – Höckerschwan 10 11 Stockente 159 328 Tafelente 22 23 Moorente 4 1 Reiherente 58 112 Schellente 5 – Gänsesäger 6 3 Blässhuhn 185 159 Lachmöwe 169 176 Sturmmöwe 4 – Heringsmöwe 2 – Weisskopfmöwe 8 2 Unbestimmte Grossmöwe – 1 Wasseramsel 1 2 Hausgans 1 1

128 Neue Mitglieder 2003

Barben Andrea, dipl. Architekt ETH, Stüssistrasse 79, 8057 Zürich Bhend Erwin, Schreiner, Beatenbergstrasse 148, 3800 Unterseen Marti Rolf, Biologe, Äussere Ringstrasse 15, 3600 Thun Michel Peter, Niesenstrasse 7, 3508 Grosshöchstetten Milt Felix, Hotelier, Hotel Bellevue au Lac, 3652 Hilterfingen Thönen Simon. Dr. med. dent., Aebnitstrasse 1, 3652 Hilterfingen

Mitgliederbestand 2002 2003 Gemeinden 20 20 Koorporation + Gesellschaften 73 73 Mitglieder mit Jahresbeitrag 655 613 Mitglieder mit einmaligem Beitrag 11 11 Total 759 717

Die Rechnungsführerin: Josiane Jenzer

129

Hans Frutiger

Eine Bibliographie für das «Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee» 1933–2002

Der Uferschutz-Verband Thuner- und Brienzersee (UTB) wurde 1933 gegrün- det. In den Jahren 1933 bis 1942 wurden lediglich Jahresberichte (JB) erstellt, die aber auch längere Monographien enthalten. Von 1943 an wurden die Jahrbücher (JHB) herausgegeben. Mit dem Bibliotheks-Programm JHB-T&B.BIB wurden alle Monographien in den JB und den JHB aufgenommen, das heisst die Biblio- graphie enthält also alle Arbeiten von 1933 bis 2002. Nicht aufgenommen wurden wiederkehrende Berichte, wie Jahresberichte, Pro- tokolle, Geschäftsberichte, Berichte der Bauberater, Berichte über Naturschutz- gebiete und die Mitgliederbestände. Im Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 1983 hat Rudolf Gallati, alt Lehrer, Freiestrasse 19, 3800 Interlaken, ein Inhaltsverzeichnis der UTB-Jahrbücher 1934–1982 veröffentlicht. Auf JHB-T&B.BIB wurde, in Anlehnung an seine Aufteilung nach Sachgebieten, eine Neuaufnahme 1934–2002 vorgenommen.

Inhaltsverzeichnis

A) AUTORENREGISTER 1933–2002

B) SACHREGISTER 1933–2002 1. Umweltschutz S. 154 Naturschutz, Schutzgebiete, Heimatschutz, Gebäude, Planung 2. Ortschaften S. 157 Gebäude, Landschaft, Anlagen, Burgen, Museen, Archäologie, Karten 3. Verkehr S. 161 Reisen, Schifffahrt, Wege, Strassen, Bahnen, Flüge 4. Geologie S. 163 Karst, Höhlen, Bergbau, erratische Blöcke 5. Hydrologie S. 164 Meteorologie, Klima, Seen, Wildbäche, Lawinen

131 6. Botanik S. 166 Wälder, Gärten 7. Zoologie S. 167 Vögel, Säugetiere, Fische, Amphibien 8. Kunst S. 170 Maler, Dichter, Literatur, Biographien, Musik 9. Gewerbe S. 174 Handwerk, Brauchtum, Industrie

A) AUTORENREGISTER 1933–2002

Adrian, Walter 1937 p. 17–20: Die neue Kirche in Merligen 1948 p. 13–21: Alfred Glaus, ein Maler der Alpen Aemisegger, Heinz 1978 p. 75–86: Probleme der Eigentumsgarantie im Zusammenhang mit der Erhaltung der Landschaft an unseren Seen Am Acher, Paul 1980 p. 16–40: Johanna Mathyer und das Wasser 1981 p. 69–70: Unspunnenfest 1981 1981 p. 7–16: Von geschickten Händen und «Pudiigglenen» am Brien- zersee 1983 p. 53–56: Erinnerungen an das Oberhofner Bilderspiel 1987 p. 57–67: Zahme und wilde Katzen am Augstmatthorn 1991 p. 75–95: Ernst Walthard ein 75-jähriges Brienzerburli 1992 p. 157–168: Der Bote von Oberried, Johann Amacher 1993 p. 79–176: Der Brautmörder vom Brienzersee 1993 p. 177–189: Unspunnenfest 1993 1994 p. 46–106: Das Schafloch im Justistal 1995 p. 71–96: Adolf Stähli; vor 70 Jahren im Allmithaus geboren Amacher, Gerhard 1996 p. 9–40: Auf den Spuren des Sägistalbachs Ammann, Frédéric 1975 p. 85–88: Hotel Spiezerhof 1977 p. 52–65: Die Giessbach-Hotels 1984 p. 72–78: Conrad von Rappard, der Erbauer des Kurhaus Giessbach

132 Ammann, Ulrich 1982 p. 36–40: Vom Holz-Flössen am Giessbach 1998 p. 55–93: Erwin Abegglen, Oberried: Wurzelbildhauer und Kunst- maler Bachmann, Gottfried 1979 p. 3–14: Von der Gewalt des Wassers Balsiger, Heinz 1969 p. 32–41: Natur- und Landschaftsschutz beim Bau der linksufrigen Brienzerseestrasse Baumgartner, Franz; Jordi, Adrian 1991 p. 109–148: Von der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Gwattlischen- moos in den Jahren 1976 bis 1990 Beck, Paul 1943 p. 38–48: Steinbrüche am Thunersee 1954 p. 39–51: Aus der Entstehungsgeschichte der Talfolge Thun–Inter- laken–Luzern Betsche, Peter F. 2001 p. 28–36: Samuel Buri, ein Maler aus dem Unterland, in Habkern Bettler, Walter 1997 p. 78–102: Der bernische Volksliederdichter Gottlieb Jakob Kuhn Birchler, Linus 1954 p. 31–34: Abbruch oder Restaurierung von Schloss Schadau Bischoff, Samuel 1960 p. 13–19: Einige technische Bemerkungen zum Projekt 1960 einer linksufrigen Brienzerseestrasse Bitterli, Thomas; Grimm, Willi; Schneiter, Markus 1986 p. 86–119: Höhlenforschung im Gebiet Hohgant-Sieben Hengste- Beatenberg Blaser, Peter 1978 p. 67–74: Die Zaunammer am Thuner- und Brienzersee 1980 p. 70–79: Der Gänsesäger 1982 p. 47–56: Der Schwarzhalstaucher 1984 p. 24–29: Die Reiherente 1986 p. 60–64: Der Wasserpieper 1987 p. 43–50: Von der Schellente zur Nachtigall 1988 p. 86–92: Steinschmätzer und Alpenbraunelle 1990 p. 11–16: Flussregenpfeifer und Kanderdelta

133 1992 p. 55–65: Gänsesäger in der Stadt Thun 1994 p. 125–136: Von Möwen und Seeschwalben und von Brutproblemen beim Schwarzhalstaucher 1995 p. 21–30: Limikolen 1996 p. 65–73: Von Stelzen und Wasseramseln 1998 p. 105–118: Braunkehlchen, Wiesenpieper und Schneefinken 1999 p. 57–62: Die Schellente (Bucephala clangula) Blaser, Peter; Hauri, Rolf 1976 p. 60–85: Von der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Gwattlischen- moos in den Jahren 1966 bis 1976 Bodmer, Albert 1948 p. 22–37: Nächstliegende Aufgaben und Hauptziel der Regional- planung im Kanton Bern 1952 p. 37–53: Orts- und Regionalplanung im Kanton Bern Born, Hans 1936 p. 21–31: Natur- und Heimatschutz im Dienste des Fremdenverkehrs 1939 p. 23–30: Vom Wandern abseits der Landstrasse Borter, Hermann 1976 p. 99–110: Vom Werden der ländlichen Burgergemeinden Böschenstein, Hermann 1946 p. 68–75: Die Maler am Thuner- und Brienzersee; Viktor Surbeck Bossert, Andreas 2002 p. 133–148: Renaturierungsprojekt Weissenau Bourquin, Marcus 1960 p. 36–54: Franz Niklaus König 1965 p. 73–82: Marcus Jacobi Braaker, Fritz 1972 p. 73–74: Der Maler Alfred Glaus, 1890–1971 1975 p. 35–37: Der Maler Paul Zehnder 1884–1973 Brawand, Samuel 1960 p. 3–12: Die linksufrige Brienzerseestrasse Breitschmid, Alfred 1975 p. 38–52: Bericht über die Höhlenforschung im Bärenschacht unter spezieller Berücksichtigung der geologischen Verhältnisse 1981 p. 38–53: Geologie und Geschichte der Beatenberger Kohle Bürgi, Matthias 1994 p. 14–45: Spuren in der Sigriswiler Landschaft

134 Buri, Dewet 1959 p. 3–11: Der Mensch als Glied der Natur 1967 p. 3–14: Natur-, Landschafts- und Heimatschutz im Kanton Bern Buri, Ernst 1936 p. 32–41: Alte Schiffartsherrlichkeit auf dem Brienzersee 1940 p. 15–23: Kirche Brienz 1965 p. 49–61: Alt-Ebligen; Kulturgeschichtliche Plauderei 1967 p. 42–46: Das idyllische Faulenseeli grüsst Euch! 1967 p. 47–67: Güterbesitz – Bewirtschaftung – Bodensorgen; aus Ring- genbergs Vergangenheit 1971 p. 24–47: Einstige Strassenprobleme, umstrittene Zölle und die alte Sust zu Tracht (Brienz) 1973 p. 75–88: Gesangs- und Musikpflege in alt Brienz mit Berücksich- tigung der Giessbachlieder 1976 p. 86–98: Alt Tracht-Brienz – 350 Jahre Gaststätte 1979 p. 26–39: Der Brienzersee und sein Fischfang in alter Zeit Bürki, Andreas 1991 p. 7–26: Wald und Waldschäden im östlichen Berner Oberland Dauwalder, Bruno 1991–1999: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus; alljährliche Be- richte als Ergänzung zum Jahresbericht Diggelmann, Alex Walter 1982 p. 57–60: Pionierflüge über dem Thuner- und Brienzersee Dütschler, Hans Rudolf 1992 p. 29–54: «DS Blümlisalp» – der letzte Thunersee-Raddampfer Eggenberg, Paul 1981 p. 3–6: Thunersee-Erinnerungen 1982 p. 17–23: Die «Blümlisalp» 1983 p. 43–51: Oberhofen im Spiegel seiner Geschichte 1987 p. 27–32: Zum 100. Geburtstag von Karl Adolf Laubscher 1990 p. 53–58: Gustav Ritschard zum 80. Geburtstag Ehrsam, Emil 1955 p. 3–19: Unsere wichtigsten Rechtsgrundlagen des Natur- und Heimatschutzes und der Planung , Hans Peter; Liechti, Paul 1984 p. 79–84: Der aktuelle Zustand des Thuner- und Brienzersees

135 Federer, Heinrich 1966 p. 15–20: Die Aare; eine Plauderei über den schweizerischesten Fluss Flück, Peter 1979 p. 51–71: Zur Geschichte des Brienzerwappens Flückiger, August 1949 p. 41–70: Die Holzschnitzerei am Brienzersee Frank, Georg 1992 p. 67–125: Die Cholere in – Knochenstampfe, Sä- ge, Mühle & Bäckerei 2002 p. 43–68: Aus der Geschichte der Wasserkraftnutzung in der Gemein- de Steffisburg Frei, Jörg 1972 p. 75–79: Stand der Abwasserbeseitigung an den Zuflüssen zum Thuner- und Brienzersee Freiburghaus, Ernst 1974 p. 76–82: Erinnerungen an die Chartreusebesitzung Hünibach Friedli, Bendicht 1966 p. 3–14: Thuner- und Brienzersee im Kartenbild Frutiger, Christian 1953 p. 33–41: Ruine Weissenau 1955 p. 20–28: Wiederherstellung des romanischen Kirchturms von Brienz 1964 p. 56–61: Renovation der Kirche Ringgenberg Frutiger, Ernst 1937 p. 21–24: Vom «Heidenhaus» in Oberhofen Fuchs, Anton 1983 p. 28: Begegnungen mit Landschaft und Natur Fuchs, Toni 1988 p. 77–85: Ds Vrenelli u d´Lobherner 1990 p. 114–116: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus 1992 p. 169–181: D´Jungfrou u der Schwarzmench Füeg, Werner 1938 p. 13–22: Der Ausbau des Pilgerweges 1939 p. 16–22: Der Oberländerweg (Pilgerweg) Funk, Fritz 1968 p. 51–68: Fische und Fischerei im Brienzer- und Thunersee

136 Furer, Fritz 1968 p. 37–50: Brienzer- und Thunersee; Historisches und Rechtliches über den Abfluss und über die Bedeutung der heutigen Brienzer- und Thunerseeregulierung Furrer, Heinrich 1965 p. 62–72: Der Felssturz bei Niederried Gafner, Alfred 1994 p. 113–124: Ernst Hanke, Ringgenberg Gallati, Gabriel 1974 p. 62–75: Die Ringelnattern in der Weissenau Gallati, Rudolf 1972 p. 11–27: Joh. Rud. Nöthigers Phisisch-topographische Beschrei- bung des Amtes Unterseen 1977 p. 85–96: Als Habkern eine wohlhabende Gemeinde war 1979 p. 72–77: Harderpotschete in Interlaken 1985 p. 92–99: Die Tieferlegung des Brienzersees und die anno 1834 geplante Schiffbarmachung der Aare zwischen Thuner- und Brienzersee 1988 p. 93–103: Der Bau des Schiffahrtskanals von Interlaken 1995 p. 171–191: Die Höhenmatte zu Interlaken 1997 p. 119–131: Zum Jubiläum «100 Jahre touristischer Dachverband des Berner Oberlandes 1897–1997» 1998 p. 7–9: Alt Redaktor Rudolf Wyss; 8. August 1903 bis 21. Okto- ber 1998 2000 p. 129–135: Die Pappeln am Reckweg und die nördliche Entlastungs- strasse von Interlaken 2002 p. 85–90: Männlichen Panorama und Imfeld-Relief Ganz, Paul Leonhard 1965 p. 42–48: Der Maler Max Buri Gärtl, Karl 1990 p. 77–86: Gedeckte Holzbrücke über die Simme Gassner, Samuel A. 1942 p. 42–52: Vom Schiffsverkehr auf dem Thunersee vor der Eröffnung der Dampfschiffahrt Gerber, Eduard 1944 p. 65–70: Über die Reservate exotischer Habkerngranite im Gebiet des Lombaches

137 Gigon, Walter O. 1980 p. 60–62: Geologische Gegebenheiten als Ursache von Sagen 1984 p. 30–45: Die Schynige Platte 1988 p. 5–32: Veränderungen in der Natur im Verlaufe der Erdgeschichte 1993 p. 17–46: Geologische Besonderheiten aus der Umgebung von Grindelwald Gmünder, Paul 1976 p. 40–44: Der Maler Paul Gmünder Göldi-Hofbauer, Margrith 1996 p. 151–167: Uferschutzpläne nach SFG – schubladisieren oder rea- lisieren? Gonzenbach, Adrian 1997 p. 132–180: Ein kleines Unternehmen mit grossen Ideen Grimm, Robert 1948 p. 38–47: Die Schiffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee Grosjean, Georges 1961 p. 3–20: Landschaft in Gefahr – unsere Verantwortung für die Zu- kunft 1962 p. 18–40: Die Ableitung der Kander in den Thunersee vor 250 Jahren 1963 p. 38–70: Römische Limitation und Ortung der alten Kirchen im Bereich des Thunersees 1964 p. 3–30: Vor 100 Jahren: Kampf um die Höhematte zu Inter- laken 1967 p. 15–24: Johann Jakob Brenners Thunerseeplan von 1771 1969 p. 5–31: Landschaftsschutz und Raumordnung auf der Stufe des Bundes und der Kantone 1974 p. 11–26: Energie und Umwelt Grossenbacher, Kurt 1975 p. 53–64: Die Amphibien der Region Thunersee-Brienzersee Grossniklaus, Hansueli; Frutiger, Christian 1971 p. 48–59: Unspunnen Grossniklaus, Hansulrich 1987 p. 51–56: Lütschine und Saxetenbach Gugger, Hans 1978 p. 23–34: Die Wiedereinführung der Orgel in den reformierten Kirchen an den Gestaden des Thuner- und Brienzersees und im engeren Oberland

138 Guggisberg, Charles Albert Walter 1943 p. 64–81: Die Tierwelt des Naturschutzgebiets Neuhaus-Weissenau 1945 p. 81–89: Die Steinböcke am Augstmatthorn Guggisberg, P. 1942 p. 35–41: Zu den Wasserrechtsverhältnissen am Thunersee Gurtner, Martin 1998 p. 29–53: Landestopograph Eggler; Das Kartenmachen im Laufe der Zeit Gygax, Max 1995 p. 97–109: Werden und Vergehen einer Schnitzlerdynastie (die Hug- gler von Brienz) 1998 p. 119–133: Zwischen Grund und Grat (Gemeinde Brienz) Häfliger, Patrick 1996 p. 41–63: Das Gemeinde-Naturschutzgebiet Sundbachdelta Hämmerly, Claude 1983 p. 8–20: Wege am Niesen 1984 p. 46–53: Chirschmueset in Wimmis Hänni, Robert 1969 p. 90–98: Brienzersee Häsler, Alfred A. 1987 p. 5–20: Ende oder Wende Haudenschild, Rita 1987 p. 91–93: Gewässerbiologische Untersuchungen im Thunersee Hauri, Rolf 1956 p. 58–70: Von der Vogelwelt des Naturschutzgebiets Neuhaus-Weis- senau 1964 p. 62–74: Neues aus der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Neu- haus-Weissenau 1966 p. 46–62: Neues von der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Gwatt- lischenmoos 1974 p. 50–61: Winterliches Wasservogelleben am Thunersee 1979 p. 40–46: Der Schwarzmilan 1983 p. 21–27: Die Kolbenente 1985 p. 85–91: Die Felsenschwalbe 1989 p. 73–82: Schwäne 1978–2001: Wasservogelzähl. am Thuner- und Brienzersee. Alljähr- liche Ergebnisse als Beilage zum Jahresbericht

139 2000 p. 53–77: Die Kolbenente – 25 Jahre Brutvogel am Thunersee 2002 p. 172–178: Wasservogelleben am Thuner- und Brienzersee 2001–2002 2002 p. 69–83: Die Reiherente – ein Schmuckstück unserer Gewässer Hauri, Rolf; Dauwalder, Jürg 1981 p. 54–62: Der Haubentaucher Häuselmann, Philipp et al. 2000 p. 19–37: Das Höhlensystem Beatenberg–Sieben Hengste–Hohgant: Neue Forschungen Heimann, Erwin 1978 p. 53–57: Albert Streich zum 80. Geburtstag 1980 p. 3–15: Literatur am Thuner- und Brienzersee Heubach, Alfred 1935 p. 10–12: Schloss Spiez 1938 p. 23–60: Der Weinbau am Thunersee 1939 p. 31–44: Der Spiezer Schlossturm und seine Renovation 1950 p. 23–56: Die romanische Kirche zu Spiez und ihre Restauration 1959 p. 63–76: Neues vom Schloss Spiez 1963 p. 3–15: Dr. Hans Spreng 1891–1963 1964 p. 32–55: Stockhorn und Niesen im Wandel des Alpenerlebnisses Hiltbrunner, Hermann 1941 p. 33–43: Das Märchenland am Thunersee (Neuhaus-Weissenau) 1942 p. 18–34: Der Brienzersee 1943 p. 82–87: Zwiesprache mit dem Niesen Hirsch, Gerhard 1994 p. 7–13: Neujahrswünsche 1996 p. 7: En stilla Dorf Hodler, Felix 1974 p. 46–49: Haussprüche in Leissigen aus dem 17. Jahrhundert 1977 p. 69–76: Hauszeichen in Leissigen Hofer, Fritz 1952 p. 54–69: Temperatur-, Strömungs- und Lichtverhältnisse des Brien- zersees Hofer, Hans 1969 p. 99–107: Die Landschaft am Thuner- und Brienzersee im Schaffen berühmter Künstler Hofer, Hugo 1962 p. 60–65: Dr. Adolf Schaer, Sigriswil gest. 29. 9. 1962

140 Hofmann, Heini 1996 p. 103–117: Ballenberg in der Vehfreude Hofmann, Hermann 1996 p. 93–101: Ein Käserssohn mit Schweizer Abstammung als finni- scher General Horn, Hans R. 1993 p. 61–69: Ein Leben mit Clematis (Waldreben) Howald, Paul 1944 p. 29–42: Das Bauernhaus am Brienzersee 1952 p. 70–75: Bauernhaus Grossmann in Oberried 1962 p. 3–17: Das alte Bönigen Huber, Arnold 1951 p. 12–32: Gewässerverunreinigung und Gewässerschutz Huber, Helmut 1963 p. 16–22: Kleinodien 1964 p. 31: Sommertage am Thunersee 1969 p. 3–4: Thunersee 1970 p. 39–43: Kirche/Kirchgemeinde Leissigen 1977 p. 4–5: Die Spiezer Reben 1978 p. 21: Thunersee Hubler, Hans Rudolf 1988 p. 55–70: Spiez 650 Jahre bernisch Hubschmied, Johann Ulrich 1943 p. 88–95: Die Namen Unterseen, Interlaken, Inderlappen Huggler, Hans 1940 p. 24–29: Die Renovation der Kirche Brienz Huggler, Max 1953 p. 3–8: Ferdinand Hodler 1972 p. 28–39: Die Malerei des Brienzersees bis 1900 1974 p. 27–36: Der Maler Max Buri in Brienz 1978 p. 43–52: Der Brienzersee in der Darstellung der Maler Hunziker, Sibylle 2000 p. 79–91: Peter Stähli; Gestalten als lebenslange Leidenschaft Imboden, Hans 1990 p. 33–51: 750 Jahre Ringgenberg/Goldswil Ingold, Paul 1984 p. 3–23: Verhaltensforschung und Naturschutz

141 Itten, Hans 1942 p. 53–57: Die Organisation des Naturschutzes im Kanton Bern 1945 p. 61–70: Der Alpengarten Schynige Platte 1950 p. 3–23: Die Naturdenkmäler des Berner Oberlandes und die recht- lichen Grundlagen ihres Schutzes 1966 p. 31–46: Das Naturschutzgebiet Gwattlischenmoos am Thunersee Jenny, David 1989 p. 83–94: Die Adler vom Brienzersee als Ausgangspunkt der Stein- adlerforschung im Kanton Bern Jorns, Werner 1997 p. 69–76: Krickenten auf der Aare Joss, Hans 1978 p. 5–20: Natur- und Landschaftsschutz im Raume der beiden gros- sen Oberländer Seen Kasser, Walter 1944 p. 87–90: Stiftung Schloss Spiez Keller, Hans Gustav 1948 p. 48–54: Die Chartreuse; Das Schicksal eines bernischen Land- sitzes Keller, Jon 1985 p. 34–47: Heinrich von Strättligen – ein Minnesänger am Thunersee Keller, Karl 1953 p. 42–45: Natur und Technik 1962 p. 41–48: Alt Thun 1963 p. 73–74: 700 Jahre Thuner Stadtrecht 1964 p. 94–96: 700 Jahre Thuner Handveste; Die Jubiläumsausstellungen Keller, Silvio 1989 p. 69–72: Die Kanalfähre in Interlaken 1999 p. 135–138: Der Infanteriebunker Fischbalmen in der Beatenbucht Kellerhals, Peter; Staeger, Dieter 1969 p. 42–58: Hydrogeologische Karte des Bödelis als Beispiel der sied- lungswasserwirtschaftlichen Planung des Kantons Bern Killer, Josef 1949 p. 22–34: Landschaftsbild und Kraftwerksbau Klaus, Hans 1948 p. 76–79: Die neue, kantonale Schnitzlerschule in Brienz

142 Knuchel, Franz 1948 p. 55–70: Geheimnisvoller Beatenberg; Das Häliloch, ein Tor zum Bergesinnern 1961 p. 63–79: Auf den Spuren eines Höhlensystems zwischen Hohgant, Thuner- und Brienzersee 1967 p. 70–79: Die Seepolizei 1970 p. 17–38: 25 Jahre neuere Beatushöhlenforschung 1971 p. 66–87: Färbung des unterirdischen Abflusses der Schratten- fluh (LU) 1971 p. 60–65: Der Grafiker Adrian Frutiger 1974 p. 6–10: Von der Einmaligkeit der Hohgant-Grünenberg-Seefeld- region aus der Sicht der Karstforschung Krebs, Eduard 1959 p. 55–62: Der Albock Krebser, Markus 1983 p. 3–7: Niklaus Friedrich von Mülinen und seine Chartreuse Kröpfli, Walter 1972 p. 40–51: Der Gemeindewald von Sigriswil 1985 p. 75–84: Das Gwattmösli bei Thun 2000 p. 39–51: Zum «Jahrhundertsturm Lothar» Kuhn, Gottlieb Jakob 1997 p. 104–118: Reiseberichte Labhart, Toni P. 1989 p. 29–56: Marmor und Baustein aus dem Berner Oberland Landolf, Gottlieb 1943 p. 27–30: Die nationale Bedeutung des Heimat- und Naturschutzes Lanzrein, Peter 1936 p. 17–20: Gemeinde Bönigen; Baureglement und Zonenplan 1946 p. 27–38: Die Gestaltung von Schiffsschermen Liechti, Erich 1991 p. 37–63: Die Entwicklung der Schiffahrt auf den Seen des Berner Oberlandes Liechti, Qrt 1998 p. 11–18: «Mein» Kanderdelta Lienert, Leo 1975 p. 3–15: Aufgaben des Waldes in der Kulturlandschaft

143 Linder, Alfred 2001 p. 12–27: Dichter und Bauer Lindt, Thomas 1997 p. 103: Einleitende Bemerkungen zu den Reisenotizen von Gott- lieb Jakob Kuhn 1997 p. 77: Gottlieb Jakob Kuhn (1775–1849) Lombard, Albert 1949 p. 35–40: Die andere Seite des Reiseverkehrs Lombard, Pierre 1990 p. 17–24: Schloss Schadau in Thun Loosli, Carl Albert 1944 p. 13–28: Ferdinand Hodler und der Thunersee Lüdi, Werner 1943 p. 49–63: Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebiets Neuhaus-Weis- senau Lüps, Peter; Zuber, Martin 1986 p. 65–79: 65 Jahre Steinwildhege im Berner Oberland (1921–1986) Maerten, Bruno 2001 p. 121–123: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus 2002 p. 170–171: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus Maler, Hugo 1973 p. 25–29: Der Schwander-Schrund 1977 p. 77–84: Das Faustloch, eine Schachthöhle im Habkerntal Marbach, F. 1947 p. 45–46: Zum Projekt eines Kraftwerkes am Giessbach Marti, Christian 1995 p. 7–20: Die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Beispiel eines Arbeitstages Marti-Glanzmann, Walter 1955 p. 50–56: Louis Dürr Mathyer, Simeon 2001 p. 51–61: Die «Brichen» in der Gemeinde Schwanden Mathys, Hans 1985 p. 7–33: Lufthygienische und klimatologische Zusammenhänge mit den Waldschäden Mätzener, Hans 1979 p. 15–18: Arnold Brügger

144 Maurer-Arn, Trudi 1990 p. 25–32: D´Schlossfroue vo Spiez 1994 p. 137–142: Vögeli, flüg uuf Messerli, Adolf 1979 p. 78–82: Das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg Michel, Hans 1945 p. 71–80: Bönigen und die Böniger Michel, Paul 1979 p. 47–50: Die Schneckeninsel und ihre Besitzer 1980 p. 63–69: Die Pottaschen-Sieder von Bönigen 1982 p. 41–46: Bönigen und seine Schnitzler 1983 p. 29–41: Vom täglichen Brot; aus der Böniger Dorfgeschichte 1985 p. 100–107: Altes Handwerk Michel, Peter 1991 p. 65–74: Klimatischer Luftkurort Bönigen am Brienzersee 1994 p. 153–169: Briefe aus der Neuen Welt; Ein Beitrag zur Böniger Dorf- geschichte 1995 p. 154–170: Bau und Erweiterung der Quaianlagen von Bönigen; im Gedenken an Paul Michel-Blaser 1996 p. 119–136: 3806 Bönigen bei Interlaken; Von der Postablage zur Post- leitzahl 1999 p. 73–102: Böniger Familiengeschichten; Auszug aus den Erinner- ungen von Gottlieb Mühlemann 1872–1955 2000 p. 93–119: Von Böniger Chroniken und Chronisten 2001 p. 62–88: Aus dem Exil 2002 p. 109–131: Spuren slavischer Reisender in Bönigen Montani Myrta; Steiner Markus; Käufeler Bruno 2001 p. 91–104: UTB Leitbildentwicklung Mühlethaler, Fritz 1952 p. 18–36: Ornithologische Beobachtungen aus dem Reservat Gwatt- lischenmoos bei Thun Müller, Wilhelm 1934 p. 10–12: Vom Schutzgebiet Gwattbucht Nef, Walter 1971 p. 88–90: Unsere Seen und die dritte Abwasserreinigungsstufe (Phosphatelimination)

145 Neuenschwander, René 1966 p. 21–30: Ernst Huber – der Maler und Holzschneider von Ringgen- berg Neyerlin, Roland 1999 p. 103–134: Die Geschichte der Brienzer Krippen-Schnitzer Niklaus, Markus 1968 p. 23–36: Wildbäche und Lawinen am rechten Brienzerseeufer 1968 p. 70–79: Kanderkies AG 1969 p. 59–85: Die Kander und ihr Delta im Thunersee 1999 p. 23–56: Das Jahrhunderthochwasser vom Mai 1999 im Brienzer- und Thunersee 2001 p. 37–50: Die Cholerenschlucht des Hünibach 2002 p. 91–108: Ernst Wälti, Bönigen, Zeichner und Maler Ochsenbein, Peter 1996 p. 137–150: MS Berner Oberland – Planung, Bau, Einführung Perren, Rudolf 1990 p. 59–68: Der Sturm «Vivian» in Brienz Peter, Arnold 1995 p. 53–70: Adolf Schaer-Ris und der Thunersee Peter, Ernst 1946 p. 39–47: Die Kehricht-Beseitigung 1947 p. 51–58: Übersichtsbericht zu den Untersuchungen über die Keh- richtbeseitigung in den Gemeinden am Thunersee Redaktion 1963 p. 71–72: Bedrohte Gewässer des Oberlandes 1964 p. 114–118: Statuten des Uferschutzverbandes Thuner- und Brienzer- see 1968 p. 69: Die Verarbeitung einheimischer Naturprodukte am Thuner- see als Problem des Landschaftsschutzes 1970 p. 3–5: Johann Wolfgang Goethe über die Natur 1971 p. 3–9: Felix Mendelssohn Bartholdys Aufenthalt in Unterseen im August 1831 1972 p. 3–4: Johannes von Müller; Wie der Schweizerhistoriker Johan- nes von Müller vor 150 Jahren unsere Landschaft sah 1996 p. 89–92: Zwei naturverbundene Buchautoren aus derselben Familie: Hermann und Heini Hofmann

146 Reinhard, Oskar 1968 p. 3–22: Der Wald und seine Bedeutung im Gebiet des Thuner- und Brienzersees 1973 p. 41–55: Auf den Spuren von Karl Albrecht Kasthofer 2002 p. 7–10: Gottfried Beyeler 1909–2002 Rindlisbacher, Willy 1988 p. 104–119: Die Niesenbahn Ringgenberg, Fritz 1965 p. 37–41: Der Brienzersee Rollier, Arist 1960 p. 20–35: Einige Rechtsfragen aus dem Gebiet des Heimatschutzes Roost, Oscar 1936 p. 42–45: Segelsport auf dem Thunersee Roth, Hermann 1953 p. 12–21: Die oberländische Fischzuchtanstalt in Faulensee Rubi, Christian 1967 p. 25–36: Dorfpflege in Bönigen Ruede, H. 1952 p. 76–82: Schneebruch an der Brienz-Rothorn-Bahn Ruef, Alfred 1951 p. 64–73: Albert Streich; ein Lyriker am Brienzersee 1954 p. 52–71: Heinrich Federer und der Brienzersee 1959 p. 37–48: Lawinen am Brienzergrat Rüfenacht, Andreas 1992 p. 7–28: Wie schön ist die Landschaft im unteren Thunerseegebiet Schaer-Ris, Adolf 1941 p. 13–32: Der gegenwärtige Stand der Beatusfrage 1943 p. 31–37: Warum ist der Thunersee nie Gegenstand oder Schauplatz der hohen Dichtung gewesen? 1945 p. 13–60: Literarisches Bilderbuch vom Thunersee 1951 p. 50–63: Widmann und der Thunersee 1954 p. 3–30: Vom Schicksal der Burgen und alten Landsitze am Thunersee 1956 p. 47–57: Merligen; Profilskizze einer Dorfschaft 1957 p. 3–17: Vom Leben und Sterben volkstümlicher Kunst und Kultur am Thuner- und Brienzersee 1957 p. 37–42: Der Naturschutzdichter Karl Adolf Laubscher siebzig- jährig

147 1959 p. 12–36: 1960 p. 55–67: Kleines Bilderbuch vom Thunersee 1963 p. 23–31: Eine Viertelstunde Sigriswil Schaetzle, Alfred 1948 p. 71–75: Wildschwäne auf dem Thunersee Schafroth, Gerhard 1992 p. 127–142: Die Simmenfluh Schaller, Marie Louise 1979 p. 19–25: Auf den Spuren von Otto Morach Schaufelberger, Albert 1993 p. 47–60: Die Veduten-Malschule des Abraham Stähli in Hilterfin- gen am Thunersee 1994 p. 107–112: Der Landschaftsmaler Jacob Suter (Hottingen 1805–1874 Zürich) im Berner Oberland 1995 p. 31–52: Die ersten Landschaftsmalerinnen im Berner Oberland waren Vedutenmalerinnen 1996 p. 75–87: Ein folgenschwerer Sonntagsausflug mit Ferdinand Hodler Scheidegger, Hans Rudolf 1994 p. 143–152: «Ein poëtisch Gespräch zwischen Niesen und Stockhorn…» 1998 p. 143–155: Spiezer Hausinschriften Schenk, Paul 1944 p. 71–86: Entschwundene «Grandhotel-Herrlichkeit»; aus der Ge- schichte der Giessbachhotels Schläppi, Ernst 1962 p. 49–59: Die Gemeinden am Thuner- und Brienzersee im Lichte statistischer Zahlen 1966 p. 83–94: Statistische Zahlen zeigen die Entwicklung der Gemein- den am Thuner- und Brienzersee Schmalz, Karl Ludwig 1970 p. 71–78: Vom Katzenstein im Spiezer Rebberg und von den Kindli- steinen 1970 p. 6–16: Naturschutzjahr im Alltag 1985 p. 48–74: Von der Fluorit-Ausbeutung an der Oltschiburg und von früheren Fluorit-Fundstellen in der Gegend von Brienz 1986 p. 4–33: Der berühmte Block auf dem Luegiboden 1988 p. 33–36: Dem Luegiboden-Block fällt ein Stein aus der Krone 1989 p. 21–28: Ältere und neue Verse von Peter Wyss

148 Schmid, H. 1940 p. 31–39: Gemeinsame Interessen von Fischerei und Uferschutz Schmocker, Hans 1980 p. 48–59: Das Schloss Spiez – Erbe und Verpflichtung Schneeberger, Bruno 1970 p. 55–70: Was grünt und blüht ums Faulenseeli Schnider, Rudolf 1993 p. 8–16: Das Jahr in den Reben 2000 p. 7–18: Die Aare Schudel, Bernhard; Hirsig, Peter; Petermann, Jürg 1990 p. 69–75: Gefährden Trübstoffe die Fischbestände des Brienzer- sees? Schudel, Bernhard; Ochsenbein, Ueli 1992 p. 207–209: Untersuchungen zum Zustand des Brienzersees Schutter-Zahn, Barbara 1987 p. 33–42: Die Kunstmaler Schutter von Bönigen Schütz-Pieren, Ruth 1998 p. 135–141: Harzen in Iseltwald und anderswo Schwarz, Walter 1959 p. 49–54: Lawinenverbauungen am Brienzergrat 1995 p. 110–153: Lawinen und Lawinenschutz am Brienzer- und Thunersee Schwarzenbach, Fritz Hans 1982 p. 3–16: Zeitgemässer Landschaftsschutz Schweizer, Edgar 1946 p. 15–26: Bauberatung am Thuner- und Brienzersee 1956 p. 3–38: Das Holzhaus am Thuner- und Brienzersee 1967 p. 68–69: Die Restauration der «Gotischen Stube» im Schloss Spiez Seematter, Arnold 1953 p. 9–11: Aus der Ansprache an der Einweihung der Hodler-Gedenk- stätte in Leissigen vom 30. August 1953 Siegenthaler, Christian 1990 p. 7–10: Pflanzen und Tiere unserer Berge Siegenthaler, Hans 1966 p. 63–82: Die Rechtsstellung des Uferschutzverbandes im Baube- willigungsverfahren Sommer, Hans 1975 p. 16–34: Karl Howald und seine Sigriswiler Chronik

149 1976 p. 3–39: Mit J. V.Widmann am Thuner- und am Brienzersee 1977 p. 25–51: Zwischen Thun und Brienz vor 160 Jahren 1981 p. 17–37: Altes «Bärger» Sprachgut 1984 p. 54–66: Peter Wyss – neue Brienzer Lyrik 1988 p. 37–54: Ein Dichter- und Künstlerleben am Thunersee; Pfarrer Hugo Helmut Huber, Leissigen, 1901–1983 Spengler, Dieter 1973 p. 30–40: Die Auslotung der drei Gebirgsseen Bachalpsee, Sägistal- see und Hinterburgsee Spreng, Hans 1937 p. 25–28: Neuhaus und Weissenau 1943 p. 5–26: 10 Jahre UTB 1949 p. 3–21: Jahresbericht 1949 1957 p. 50–51: Jahresbericht; Vom Sterben der grossen Landsitze am Thunersee 1958 p. 5–73: 25 Jahre Uferschutzverband Thuner- und Brienzersee 1933–1958 1961 p. 21–40: Das linke Brienzerseeufer – ein Gelände von nationaler Be- deutung Spring, Werner 1951 p. 78–84: Zur Frage der künftigen Gestaltung der Uferzone Hünegg Spring, Werner 1964 p. 75–93: Gewässerschutz am Thuner- und Brienzersee Stähli, Hans 1974 p. 37–45: Schwanderwitze Stähli, Peter 1991 p. 96–107: Gewässer am Brienzer- und Thunersee Stähli, Rolf 1999 p. 63–71: Wahrheit und etwas Dichtung über Ernst Ramseier, Ma- ler, Grafiker und Poet Stähli-Lüthi, Verena 1977 p. 6–24: Die römischen Inschriftensteine von Amsoldingen Stauffer, Kurt 2000 p. 121–127: Geschichtliche Streiflichter aus Därligen Steiner, Ueli 1990 p. 87–93: Uferwege am Thuner- und Brienzersee; Stand 1990

150 Stettler, Michael 1954 p. 35–38: Schloss Oberhofen 1955 p. 43–49: Neues vom Schloss Oberhofen 1987 p. 21–26: Ein Prinz von Homburg Strahm, Hans 1944 p. 43–64: Die Weissenau 1953 p. 28–32: Die Ruine Weissenau Strasser, Walter 1986 p. 34–56: Das Naturschutzgebiet Seeliswald westlich Reutigen Streich, Albert 1957 p. 28–36: Von Brienz und Brienzerleuten 1963 p. 32–37: Vom Brienzersee z´Winterzyt 1965 p. 36: Wet´muescht! Streit, Daniel 1987 p. 69–90: Das römische Gräberfeld von Unterseen Streuli, Rolf 1973 p. 56–68: Johann Jakob Guggenbühl und die Kretinenheilanstalt auf dem Abendberg bei Interlaken Stucky, Klaus 1968 p. 80–90: Gips und Gipsfabrikation in Leissigen Sturm, Michael; Matter, Albert 1972 p. 52–72: Geologisch-sedimentologische Untersuchungen im Thuner- und Brienzersee Suter, Hans 1989 p. 7–20: Der Maler Bendicht Friedli Sutter, Emil 1976 p. 45–46: Trajektschiffe auf dem Thunersee Thomann, Kaspar Leonhard 1975 p. 65–84: Tagebuch über einen Aufenthalt im Bad Blumenstein und einen Ausflug ins Berner Oberland aus dem Jahr 1858 Thürer, Georg 1973 p. 69–74: Heinrich von Kleist auf der Delosea-Insel bei Thun Vischer, Daniel 1989 p. 57–68: Die Umleitung der Lütschine in den Brienzersee im Mit- telalter; Legende oder Wirklichkeit? Vogel, Peter 1998 p. 19–28: Die Kleinsäugerfauna vom Sundbachdelta

151 Vogt, Hermann 1978 p. 58–66: Die Brienzer Wildbäche Volmar, Friedrich August 1937 p. 29–37: Die Dampfschiffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee 1946 p. 53–67: Sturmfahrten auf dem Thunersee von anno dazumal 1947 p. 32–39: Gefährdete Heimat; Zeitwandel am Giessbach 1950 p. 57–66: Wie man vor 80 Jahren das Berner Oberland bereiste 1955 p. 29–42: Schiffskanalprojekte Thunersee-Brienzersee 1961 p. 41–62: La belle batelière de Brienz 1965 p. 3–35: Brienzer Rothorn 1969 p. 86–89: Nachruf auf 996 m Eisenbahn von Fischer, Hermann 1957 p. 18–27: Aus der Geschichte von Schloss Oberhofen von Fischer, Hermann; Portmann, Hans 1988 p. 71–76: 125 Jahre Schloss Hünegg von Fischer, Rudolf; Frutiger, Christian 1950 p. 67–84: Die Burg Ringgenberg von Gunten, Kurt 1953 p. 22–27: Vogelschutz in der veränderten Landschaft am rechten Thunerseeufer von Känel, Alfred 1970 p. 44–54: Historische Haustypen nördlich des untern Thunersees 1971 p. 10–23: Ofenhäuser und Speicher in der Gegend der Oberländer Seen Wagner, Gerhart 2002 p. 11–41: Die Eiszeitlandschaft im Gebiet Oberes Aaretal-Thunersee Wahlen, Hermann 1973 p. 11–24: Johann Peter Flück, 1902–1954 Walther, Rudolf 1951 p. 33–49: Generelles Projekt für den Neubau einer linksufrigen Brienzerseestrasse Wanner, Heinz 1976 p. 47–59: Zur Nebelhäufigkeit im Raum Thuner- und Brienzersee Weiss, Hans 1972 p. 5–10: Die Landschaft – unser kostbarstes Kapital Wettstein, Hans 1997 p. 15–68: Der Schlosspark Hünegg

152 Wild, Werner 1992 p. 143–155: Werner Wild über Werner Wild Woker, Hanspeter 1986 p. 57–59: Die Trauben im Sigriswiler Wappen kommen wieder zu Ehren Wüthrich, Hans 1967 p. 37–41: Marguerite Frey-Surbek Wyss, Christoph 1978 p. 35–42: Johannes Stähli 1991 p. 27–35: Das Oberland, die Wiege des Scherenschnittes Wyss, Jörg (Georg) 1950 p. 85–92: Der Kunstmaler Johann Peter Flück Wyss, Renato 1981 p. 63–68: Probleme der Planung im Seeuferbereich Wyss, Rudolf 1946 p. 48–52: Das Oberland-Hus 1947 p. 42–45: Gefährdete Bergeinsamkeit am Faulhorn 1947 p. 47–50: Die Maler am Thuner- und Brienzersee 1973 p. 3–10: Vierzig Jahre Uferschutzverband Thuner- und Brienzer- see 1933–1973 1974 p. 3–5: Franz Knuchel-Rupp, Interlaken 1919–1974 1980 p. 41–47: Martin Flück – ein Maler am Brienzersee 1982 p. 24–35: Die Familie Mendelssohn und das Berner Oberland 1984 p. 67–71: Werner Fehlmann 1986 p. 80–85: Hans Stähli in Schwanden Zbären, Ernst 1997 p. 7–14: Bergseen 2001 p. 7–11: Bergvögel Zbinden, Hans 1947 p. 39–42: Echter und unechter Heimatschutz 1947 p. 3–31: Natur- und Heimatschutz – eine soziale Pflicht Zbinden, Hansruedi 1951 p. 74–77: Die neue Strandpromenade vor dem Wichterheergut in Oberhofen Zehntner, Klaus 1977 p. 66–68: Der neue Ufer-Wanderweg Iseltwald–Giessbach

153 Zinniker, Otto 1949 p. 71–78: Bildhauer Friedrich Frutschi Zinsli, Paul 1956 p. 39–46: Über einige Ortsnamen am Brienzersee

B) SACHREGISTER 1933–2002

1. Umweltschutz Naturschutz, Schutzgebiete, Heimatschutz, Gebäude, Planung

1934 Müller, Wilhelm: Vom Schutzgebiet Gwattbucht p. 10–12 1936 Born, Hans: Natur- und Heimatschutz im Dienste des Fremdenverkehrs p. 21–31 1936 Lanzrein, Peter: Gemeinde Bönigen; Baureglement und Zonenplan p. 17–20 1937 Spreng, Hans: Neuhaus und Weissenau p. 25–28 1940 Schmid, H.: Gemeinsame Interessen von Fischerei und Uferschutz p. 31–39 1942 Itten, Hans: Die Organisation des Naturschutzes im Kanton Bern p. 53–57 1943 Landolf, Gottlieb: Die nationale Bedeutung des Heimat- und Natur- schutzes p. 27–30 1943 Spreng, Hans: 10 Jahre UTB p. 5–26 1946 Peter, Ernst: Die Kehricht-Beseitigung p. 39–47 1946 Schweizer, Edgar: Bauberatung am Thuner- und Brienzersee p. 15–26 1947 Marbach, F.: Zum Projekt eines Kraftwerkes am Giessbach p. 45–46 1947 Peter, Ernst: Übersichtsbericht zu den Untersuchungen über die Keh- richtbeseitigung in den Gemeinden am Thunersee p. 51–58 1947 Volmar, Friedrich August: Gefährdete Heimat; Zeitwandel am Giess- bach p. 32–39 1947 Wyss, Rudolf: Gefährdete Bergeinsamkeit am Faulhorn p. 42–45 1947 Zbinden, Hans: Echter und unechter Heimatschutz p. 39–42 1947 Zbinden, Hans: Natur- und Heimatschutz – eine soziale Pflicht p. 3–31 1948 Bodmer, Albert: Nächstliegende Aufgaben und Hauptziel der Regional- planung im Kanton Bern p. 22–37

154 1949 Killer, Josef: Landschaftsbild und Kraftwerksbau p. 22–34 1949 Lombard, Albert: Die andere Seite des Reiseverkehrs p. 35–40 1949 Spreng, Hans: Jahresbericht 1949 p. 3–21 1950 Itten, Hans: Die Naturdenkmäler des Berner Oberlandes und die recht- lichen Grundlagen ihres Schutzes p. 3–23 1951 Huber, Arnold: Gewässerverunreinigung und Gewässerschutz p. 12–32 1951 Spring, Werner: Zur Frage der künftigen Gestaltung der Uferzone Hü- negg p. 78–84 1952 Bodmer, Albert: Orts- und Regionalplanung im Kanton Bern p. 37–53 1953 Keller, Karl: Natur und Technik p. 42–45 1953 Von Gunten, Kurt: Vogelschutz in der veränderten Landschaft am rech- ten Thunersee-Ufer p. 22–27 1955 Ehrsam, Emil: Unsere wichtigsten Rechtsgrundlagen des Natur- und Heimatschutzes und der Planung p. 3–19 1958 Spreng, Hans: 25 Jahre Uferschutzverband Thuner- und Brienzersee 1933–1958 p. 5–73 1959 Buri, Dewet: Der Mensch als Glied der Natur p. 3–11 1961 Grosjean, Georges: Landschaft in Gefahr – unsere Verantwortung für die Zukunft p. 3–20 1964 Grosjean, Georges: Vor 100 Jahren: Kampf um die Höhematte zu Inter- laken p. 3–30 1964 Redaktion: Statuten des Uferschutzverbandes Thuner- und Brienzersee p. 114–118 1966 Itten, Hans: Das Naturschutzgebiet Gwattlischenmoos am Thunersee p. 31–46 1966 Siegenthaler, Hans: Die Rechtsstellung des Uferschutzverbandes im Baubewilligungsverfahren p. 63–82 1967 Buri, Dewet: Natur-, Landschafts- und Heimatschutz im Kanton Bern p. 3–14 1969 Balsiger, Heinz: Natur- und Landschaftsschutz beim Bau der linksufri- gen Brienzerseestrasse p. 32–41 1969 Grosjean, Georges: Landschaftsschutz und Raumordnung auf der Stufe des Bundes und der Kantone p. 5–31 1970 Schmalz, Karl Ludwig: Naturschutzjahr im Alltag p. 6–16 1972 Weiss, Hans: Die Landschaft – unser kostbarstes Kapital p. 5–10 1973 Wyss, Rudolf: Vierzig Jahre Uferschutzverband Thuner- und Brienzer- see 1933–1973 p. 3–10

155 1974 Grosjean, Georges: Energie und Umwelt p. 11–26 1978 Aemisegger, Heinz: Probleme der Eigentumsgarantie im Zusammen- hang mit der Erhaltung der Landschaft an unseren Seen p. 75–86 1978 Joss, Hans: Natur- und Landschaftsschutz im Raume der beiden grossen Oberländer Seen p. 5–20 1981 Wyss, Renato: Probleme der Planung im Seeuferbereich p. 63–68 1982 Schwarzenbach, Fritz Hans: Zeitgemässer Landschaftsschutz p. 3–16 1984 Ingold, Paul: Verhaltensforschung und Naturschutz p. 3–23 1985 Kröpfli, Walter: Das Gwattmösli bei Thun p. 75–84 1986 Strasser, Walter: Das Naturschutzgebiet Seeliswald westlich Reutigen p. 34–56 1987 Häsler, Alfred, A.: Ende oder Wende p. 5–20 1990 Fuchs, Toni: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 114–116 1991 Baumgartner, Franz; Jordi, Adrian: Von der Vogelwelt des Naturschutz- gebietes Gwattlischenmoos in den Jahren 1976 bis 1990 p. 109–148 1991 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 169–170 1992 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 211 1992 Rüfenacht, Andreas: Wie schön ist die Landschaft im unteren Thuner- seegebiet? p. 7–28 1995 Gallati, Rudolf: Die Höhenmatte zu Interlaken p. 171–191 1995 Marti, Christian: Die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Beispiel eines Arbeitstages p. 7–20 1996 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 183 1996 Göldi-Hofbauer, Margrith: Uferschutzpläne nach SFG – schubladisieren oder realisieren? p. 151–167 1996 Häfliger, Patrick: Das Gemeinde-Naturschutzgebiet Sundbachdelta p. 41–63 1997 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 195 1998 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 175–176 1999 Dauwalder, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 157 2001 Maerten, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 121–123 2001 Montani, Myrta; Steiner, Markus; Käufeler, Bruno: UTB Leitbildent- wicklung p. 91–104 2002 Bossert, Andreas: Renaturierungsprojekt Weissenau p. 133–148 2002 Maerten, Bruno: Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus p. 170–171

156 2. Ortschaften Gebäude, Landschaft, Anlagen, Burgen, Museen, Archäologie, Karten

1935 Heubach, Alfred: Schloss Spiez p. 10–12 1937 Adrian, Walter: Die neue Kirche in Merligen p. 17–20 1937 Frutiger, Ernst: Vom «Heidenhaus» in Oberhofen p. 21–24 1939 Heubach, Alfred: Der Spiezer Schlossturm und seine Renovation p. 31–44 1940 Buri, Ernst: Kirche Brienz p. 15–23 1940 Huggler, Hans: Die Renovation der Kirche Brienz p. 24–29 1944 Howald, Paul: Das Bauernhaus am Brienzersee p. 29–42 1944 Kasser, Walter: Stiftung Schloss Spiez p. 87–90 1944 Schenk, Paul: Entschwundene «Grandhotel-Herrlichkeit»; aus der Ge- schichte der Giessbachhotels p. 71–86 1944 Strahm, Hans: Die Weissenau p. 43–64 1945 Michel, Hans: Bönigen und die Böniger p. 71–80 1946 Wyss, Rudolf: Das Oberland-Hus p. 48–52 1947 Volmar, Friedrich August: Gefährdete Heimat; Zeitwandel am Giess- bach p. 32–39 1948 Keller, Hans Gustav: Die Chartreuse; Das Schicksal eines bernischen Landsitzes p. 48–54 1950 Heubach, Alfred: Die romanische Kirche zu Spiez und ihre Restaura- tion p. 23–56 1950 Von Fischer, Rudolf; Frutiger, Christian: Die Burg Ringgenberg p. 67–84 1951 Zbinden, Hansruedi: Die neue Strandpromenade vor dem Wichterheer- gut in Oberhofen p. 74–77 1952 Howald, Paul: Bauernhaus Grossmann in Oberried p. 70–75 1953 Frutiger, Christian: Ruine Weissenau p. 33–41 1953 Strahm, Hans: Die Ruine Weissenau p. 28–32 1954 Birchler Linus: Abbruch oder Restaurierung von Schloss Schadau? p. 31–34 1954 Schaer-Ris, Adolf: Vom Schicksal der Burgen und alten Landsitze am Thunersee p. 3–30 1954 Stettler, Michael: Schloss Oberhofen p. 35–38 1955 Frutiger, Christian: Wiederherstellung des romanischen Kirchturms von Brienz p. 20–28 1955 Stettler, Michael: Neues vom Schloss Oberhofen p. 43–49

157 1956 Schaer-Ris, Adolf: Merligen; Profilskizze einer Dorfschaft p. 47–57 1956 Schweizer Edgar: Das Holzhaus am Thuner- und Brienzersee p. 3–38 1957 Spreng Hans: Jahresbericht; Vom Sterben der grossen Landsitze am Thunersee p. 50–51 1957 Streich, Albert: Von Brienz und Brienzerleuten p. 28–36 1957 Von Fischer, Hermann: Aus der Geschichte von Schloss Oberhofen p. 18–27 1959 Heubach, Alfred: Neues vom Schloss Spiez p. 63–76 1959 Schaer-Ris, Adolf: Oberhofen am Thunersee p. 12–36 1960 Schaer-Ris, Adolf: Kleines Bilderbuch vom Thunersee p. 55–67 1962 Howald, Paul: Das alte Bönigen p. 3–17 1962 Keller, Karl: Alt Thun p. 41–48 1962 Schläppi, Ernst: Die Gemeinden am Thuner- und Brienzersee im Lichte statistischer Zahlen p. 49–59 1963 Grosjean, Georges: Römische Limitation und Ortung der alten Kirchen im Bereich des Thunersees p. 38–70 1963 Keller Karl: 700 Jahre Thuner Stadtrecht p. 73–74 1963 Schaer-Ris, Adolf: Eine Viertelstunde Sigriswil p. 23–31 1964 Frutiger, Christian: Renovation der Kirche Ringgenberg p. 56–61 1964 Keller, Karl: 700 Jahre Thuner Handveste; Die Jubiläumsausstellungen p. 94–96 1965 Buri, Ernst: Alt-Ebligen; Kulturgeschichtliche Plauderei p. 49–61 1966 Friedli, Bendicht: Thuner- und Brienzersee im Kartenbild p. 3–14 1966 Schläppi, Ernst: Statistische Zahlen zeigen die Entwicklung der Ge- meinden am Thuner- und Brienzersee p. 83–94 1967 Buri, Ernst: Güterbesitz – Bewirtschaftung – Bodensorgen; aus Ring- genbergs Vergangenheit p. 47–67 1967 Grosjean, Georges: Johann Jakob Brenners Thunerseeplan von 1771 p. 15–24 1967 Rubi, Christian: Dorfpflege in Bönigen p. 25–36 1967 Schweizer, Edgar: Die Restauration der «Gotischen Stube» im Schloss Spiez p. 68–69 1970 Huber, Helmut: Kirche/Kirchgemeinde Leissigen p. 39–43 1970 Von Känel, Alfred: Historische Haustypen nördlich des untern Thuner- sees p. 44–54 1971 Grossniklaus, Hansueli; Frutiger, Christian: Unspunnen p. 48–59

158 1971 Von Känel, Alfred: Ofenhäuser und Speicher in der Gegend der Ober- länder Seen p. 10–23 1972 Gallati Rudolf: Joh. Rud. Nöthigers Phisisch-topographische Beschrei- bung des Amtes Unterseen p. 11–27 1972 Redaktion: Johannes von Müller; Wie der Schweizerhistoriker Johannes von Müller vor 150 Jahren unsere Landschaft sah p. 3–4 1973 Streuli, Rolf: Johann Jakob Guggenbühl und die Kretinenheilanstalt auf dem Abendberg bei Interlaken p. 56–68 1974 Freiburghaus Ernst: Erinnerungen an die Chartreusebesitzung Hünibach p. 76–82 1974 Hodler Felix: Haussprüche in Leissigen aus dem 17. Jahrhundert p. 46–49 1975 Ammann, Frédéric: Hotel Spiezerhof p. 85–88 1975 Sommer, Hans: Karl Howald und seine Sigriswiler Chronik p. 16–34 1976 Borter, Hermann: Vom Werden der ländlichen Burgergemeinden p. 99–110 1976 Buri, Ernst: Alt Tracht-Brienz – 350 Jahre Gaststätte p. 86–98 1977 Ammann, Frédéric: Die Giessbach-Hotels p. 52–65 1977 Gallati Rudolf: Als Habkern eine wohlhabende Gemeinde war p. 85–96 1977 Hodler Felix: Hauszeichen in Leissigen p. 69–76 1977 Stähli-Lüthi, Verena: Die römischen Inschriftensteine von Amsoldingen p. 6–24 1979 Flück, Peter: Zur Geschichte des Brienzerwappens p. 51–71 1979 Messerli, Adolf: Das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg p. 78–82 1980 Schmocker, Hans: Das Schloss Spiez – Erbe und Verpflichtung p. 48–59 1983 Eggenberg, Paul: Oberhofen im Spiegel seiner Geschichte p. 43–51 1983 Krebser, Markus: Niklaus Friedrich von Mülinen und seine Chartreuse p. 3–7 1984 Ammann, Frédéric: Conrad von Rappard, der Erbauer des Kurhaus Giess- bach p. 72–78 1986 Woker, Hanspeter: Die Trauben im Sigriswiler Wappen kommen wieder zu Ehren p. 57–59 1987 Streit, Daniel: Das römische Gräberfeld von Unterseen p. 69–90 1988 Hubler, Hans Rudolf: Spiez 650 Jahre bernisch p. 55–70

159 1988 Von Fischer, Hermann; Portmann, Hans: 125 Jahre Schloss Hünegg p. 71–76 1990 Imboden, Hans: 750 Jahre Ringgenberg/Goldswil p. 33–51 1990 Lombard, Pierre: Schloss Schadau in Thun p. 17–24 1990 Maurer-Arn, Trudi: D´Schlossfroue vo Spiez p. 25–32 1991 Michel, Peter: Klimatischer Luftkurort Bönigen am Brienzersee p. 65–74 1992 Frank, Georg: Die Cholere in Heiligenschwendi – Knochenstampfe, Säge, Mühle & Bäckerei p. 67–125 1992 Schafroth, Gerhard: Die Simmenfluh p. 127–142 1994 Bürgi, Matthias: Spuren in der Sigriswiler Landschaft p. 14–45 1994 Michel, Peter: Briefe aus der Neuen Welt; Ein Beitrag zur Böniger Dorf- geschichte p. 153–169 1995 Michel, Peter: Bau und Erweiterung der Quaianlagen von Bönigen; im Gedenken an Paul Michel-Blaser p. 154–170 1996 Hofmann, Heini: Ballenberg in der Vehfreude p. 103–117 1996 Michel, Peter: 3806 Bönigen bei Interlaken; Von der Postablage zur Postleitzahl p. 119–136 1997 Wettstein, Hans: Der Schlosspark Hünegg p. 15–68 1998 Gurtner, Martin: Landestopograph Eggler; Das Kartenmachen im Laufe der Zeit p. 29–53 1998 Gygax, Max: Zwischen Grund und Grat (Gemeinde Brienz) p. 119–133 1998 Scheidegger, Hans Rudolf: Spiezer Hausinschriften p. 143–155 1999 Keller, Silvio: Der Infanteriebunker Fischbalmen in der Beatenbucht p. 135–138 1999 Michel, Peter: Böniger Familiengeschichten; Auszug aus den Erinne- rungen von Gottlieb Mühlemann 1872–1955 p. 73–102 2000 Gallati, Rudolf: Die Pappeln am Reckweg und die nördliche Entlas- tungsstrasse von Interlaken p. 129–135 2000 Michel, Peter: Von Böniger Chroniken und Chronisten p. 93–119 2000 Stauffer, Kurt: Geschichtliche Streiflichter aus Därligen p. 121–127 2001 Michel, Peter: Aus dem Exil p. 62–88 2002 Gallati, Rudolf: Männlichen Panorama und Imfeld-Relief p. 85–90 2002 Reinhard, Oskar: Gottfried Beyeler 1909–2002 p. 7–10

160 3. Verkehr Reisen, Schiffahrt, Wege, Strassen, Bahnen, Flüge

1936 Born, Hans: Natur- und Heimatschutz im Dienste des Fremdenverkehrs p. 21–31 1936 Buri, Ernst: Alte Schiffartsherrlichkeit auf dem Brienzersee p. 32–41 1936 Roost, Oscar: Segelsport auf dem Thunersee p. 42–45 1937 Volmar, Friedrich August: Die Dampfschiffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee p. 29–37 1938 Füeg, Werner: Der Ausbau des Pilgerweges p. 13–22 1939 Born, Hans: Vom Wandern abseits der Landstrasse p. 23–30 1939 Füeg, Werner: Der Oberländerweg (Pilgerweg) p. 16–22 1942 Gassner, Samuel A.: Vom Schiffsverkehr auf dem Thunersee vor der Eröffnung der Dampfschiffahrt p. 42–52 1946 Lanzrein, Peter: Die Gestaltung von Schiffsschermen p. 27–38 1946 Volmar, Friedrich August: Sturmfahrten auf dem Thunersee von anno dazumal p. 53–67 1948 Grimm, Robert: Die Schiffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee p. 38–47 1949 Lombard, Albert: Die andere Seite des Reiseverkehrs p. 35–40 1950 Volmar, Friedrich August: Wie man vor 80 Jahren das Berner Oberland bereiste p. 57–66 1951 Walther, Rudolf: Generelles Projekt für den Neubau einer linksufrigen Brienzerseestrasse p. 33–49 1952 Ruede, H.: Schneebruch an der Brienz-Rothorn-Bahn p. 76–82 1955 Volmar, Friedrich August: Schiffskanalprojekte Thunersee-Brienzersee p. 29–42 1960 Bischoff, Samuel: Einige technische Bemerkungen zum Projekt 1960 einer linksufrigen Brienzerseestrasse p. 13–19 1960 Brawand, Samuel: Die linksufrige Brienzerseestrasse p. 3–12 1961 Spreng, Hans: Das linke Brienzerseeufer – ein Gelände von nationaler Bedeutung p. 21–40 1961 Volmar, Friedrich August: La belle batelière de Brienz p. 41–62 1965 Volmar, Friedrich August: Brienzer Rothorn p. 3–35 1967 Knuchel, Franz: Die Seepolizei p. 70–79 1969 Volmar, Friedrich August: Nachruf auf 996 m Eisenbahn p. 86–89

161 1971 Buri, Ernst: Einstige Strassenprobleme, umstrittene Zölle und die alte Sust zu Tracht (Brienz) p. 24–47 1971 Redaktion: Felix Mendelssohn Bartholdys Aufenthalt in Unterseen im August 1831 p. 3–9 1975 Thomann, Kaspar Leonhard: Tagebuch über einen Aufenthalt im Bad Blumenstein und einen Ausflug ins Berner Oberland aus dem Jahr 1858 p. 65–84 1976 Buri, Ernst: Alt Tracht-Brienz – 350 Jahre Gaststätte p. 86–98 1976 Sutter, Emil: Trajektschiffe auf dem Thunersee p. 45–46 1977 Sommer, Hans: Zwischen Thun und Brienz vor 160 Jahren p. 25–51 1977 Zehntner, Klaus: Der neue Ufer-Wanderweg Iseltwald-Giessbach p. 66–68 1982 Diggelmann, Alex Walter: Pionierflüge über dem Thuner- und Brienzer- see p. 57–60 1982 Eggenberg, Paul: Die «Blümlisalp» p. 17–23 1983 Hämmerly, Claude: Wege am Niesen p. 8–20 1985 Gallati, Rudolf: Die Tieferlegung des Brienzersees und die anno 1834 geplante Schiffbarmachung der Aare zwischen Thuner- und Brienzersee p. 92–99 1988 Gallati, Rudolf: Der Bau des Schiffahrtskanals von Interlaken p. 93–103 1988 Rindlisbacher, Willy: Die Niesenbahn p. 104–119 1989 Keller, Silvio: Die Kanalfähre in Interlaken p. 69–72 1990 Gärtl, Karl: Gedeckte Holzbrücke über die Simme p.77–86 1990 Steiner, Ueli: Uferwege am Thuner- und Brienzersee; Stand 1990 p. 87–93 1991 Liechti, Erich: Die Entwicklung der Schiffahrt auf den Seen des Berner Oberlandes p. 37–63 1992 Dütschler, Hans-Rudolf: «DS´Blümlisalp» – der letzte Thunersee-Rad dampfer p. 29–54 1996 Ochsenbein, Peter: MS Berner Oberland – Planung, Bau, Einführung p. 137–150 1997 Gallati, Rudolf: Zum Jubiläum «100 Jahre touristischer Dachverband des Berner Oberlandes 1897–1997» p. 119–131 2000 Gallati, Rudolf: Die Pappeln am Reckweg und die nördliche Entlas- tungsstrasse von Interlaken p. 129–135 2002 Michel, Peter: Spuren slavischer Reisender in Bönigen p. 109–131

162 4. Geologie Karst, Höhlen, Bergbau, erratische Blöcke

1941 Schaer-Ris, Adolf: Der gegenwärtige Stand der Beatusfrage p. 13–32 1943 Beck, Paul: Steinbrüche am Thunersee p. 38–48 1944 Gerber, Eduard: Über die Reservate exotischer Habkerngranite im Ge- biet des Lombaches p. 65–70 1948 Knuchel, Franz: Geheimnisvoller Beatenberg; Das Häliloch, ein Tor zum Bergesinnern p. 55–70 1954 Beck, Paul: Aus der Entstehungsgeschichte der Talfolge Thun-Interla ken-Luzern p. 39–51 1961 Knuchel, Franz: Auf den Spuren eines Höhlensystems zwischen Hoh- gant, Thuner- und Brienzersee p. 63–79 1965 Furrer, Heinrich: Der Felssturz bei Niederried p. 62–72 1968 Stucky, Klaus: Gips und Gipsfabrikation in Leissigen p. 80–90 1970 Knuchel, Franz: 25 Jahre neuere Beatushöhlenforschung p. 17–38 1970 Schmalz, Karl Ludwig: Vom Katzenstein im Spiezer Rebberg und von den Kindlisteinen p. 71–78 1971 Knuchel, Franz: Färbung des unterirdischen Abflusses der Schratten- fluh (LU) p. 66–87 1973 Maler, Hugo: Der Schwander-Schrund p. 25–29 1974 Knuchel, Franz: Von der Einmaligkeit der Hohgant-Grünenberg-Seefeld- region aus der Sicht der Karstforschung p. 6–10 1975 Breitschmid, Alfred: Bericht über die Höhlenforschung im Bärenschacht unter spezieller Berücksichtigung der geologischen Verhältnisse p. 38–52 1977 Maler, Hugo: Das Faustloch, eine Schachthöhle im Habkerntal p. 77–84 1980 Gigon, Walter O.: Geologische Gegebenheiten als Ursache von Sagen p. 60–62 1981 Breitschmid, Alfred: Geologie und Geschichte der Beatenberger Kohle p. 38–53 1984 Gigon, Walter O.: Die Schynige Platte p. 30–45 1985 Schmalz, Karl Ludwig: Von der Fluorit-Ausbeutung an der Oltschiburg und von früheren Fluorit-Fundstellen in der Gegend von Brienz p. 48–74 1986 Bitterli, Thomas; Grimm, Willi; Schneiter, Markus: Höhlenforschung im Gebiet Hohgant-Sieben Hengste-Beatenberg p. 86–119 1986 Schmalz, Karl Ludwig: Der berühmte Block auf dem Luegiboden p. 4–33

163 1986 Strasser, Walter: Das Naturschutzgebiet Seeliswald westlich Reutigen p. 34–56 1988 Gigon, Walter O.: Veränderungen in der Natur im Verlaufe der Erd- geschichte p. 5–32 1988 Schmalz, Karl Ludwig: Dem Luegiboden-Block füllt ein Stein aus der Krone p. 33–36 1989 Labhart, Toni P.: Marmor und Baustein aus dem Berner Oberland p. 29–56 1993 Gigon, Walter O.: Geologische Besonderheiten aus der Umgebung von Grindelwald p. 17–46 1994 Amacher, Paul: Das Schafloch im Justistal p. 46–106 1996 Amacher, Gerhard: Auf den Spuren des Sägistalbachs p. 9–40 2000 Häuselmann, Philipp; Jeannin, Pierre-Yves; Monbaron, Michel: Das Höhlensystem Beatenberg-Siebenhengst-Hohgant: Neue Forschungen p. 19–37 2001 Mathyer, Simeon: Die «Brichen» in der Gemeinde Schwanden p. 51–61 2001 Niklaus, Markus: Die Cholerenschlucht des Hünibach p. 37–50 2002 Wagner, Gerhart: Die Eiszeitlandschaft im Gebiet Oberes Aaretal- Thunersee p. 11–41

5. Hydrologie Meteorologie, Klima, Seen, Wildbäche, Lawinen

1942 Guggisberg, P.: Zu den Wasserrechtsverhältnissen am Thunersee p. 35–41 1951 Huber, Arnold: Gewässerverunreinigung und Gewässerschutz p. 12–32 1952 Hofer, Fritz: Temperatur-, Strömungs- und Lichtverhältnisse des Brien- zersees p. 54–69 1953 Keller, Karl: Natur und Technik p. 42–45 1959 Ruef, Alfred: Lawinen am Brienzergrat p. 37–48 1959 Schwarz, Walter: Lawinenverbauungen am Brienzergrat p. 49–54 1962 Grosjean Georges: Die Ableitung der Kander in den Thunersee vor 250 Jahren p. 18–40 1963 Redaktion: Bedrohte Gewässer des Oberlandes p. 71–72 1964 Spring, Werner: Gewässerschutz am Thuner- und Brienzersee p. 75–93 1967 Buri, Ernst: Das idyllische Faulenseeli grüsst Euch! p. 42–46 1967 Funk, Fritz: Fische und Fischerei im Brienzer- und Thunersee p. 51–68

164 1968 Furer, Fritz: Brienzer- und Thunersee; Historisches und Rechtliches über den Abfluss und über die Bedeutung der heutigen Brienzer- und Thunerseeregulierung p. 37–50 1968 Niklaus, Markus: Wildbäche und Lawinen am rechten Brienzerseeufer p. 23–36 1969 Kellerhals, Peter; Staeger, Dieter: Hydrogeologische Karte des Bödelis als Beispiel der siedlungswasserwirtschaftlichen Planung des Kantons Bern p. 42–58 1969 Niklaus, Markus: Die Kander und ihr Delta im Thunersee p. 59–85 1971 Nef, Walter: Unsere Seen und die dritte Abwasserreinigungsstufe (Phosphatelimination) p. 88–90 1972 Frei, Jörg: Stand der Abwasserbeseitigung an den Zuflüssen zum Thuner- und Brienzersee p. 75–79 1972 Sturm, Michael; Matter, Albert: Geologisch-sedimentologische Unter- suchungen im Thuner- und Brienzersee p. 52–72 1973 Spengler, Dieter: Die Auslotung der drei Gebirgsseen Bachalpsee, Sägis- talsee und Hinterburgsee p. 30–40 1976 Wanner, Heinz: Zur Nebelhäufigkeit im Raum Thuner- und Brienzersee p. 47–59 1978 Vogt, Hermann: Die Brienzer Wildbäche p. 58–66 1979 Bachmann, Gottfried: Von der Gewalt des Wassers p. 3–14 1979 Buri, Ernst: Der Brienzersee und sein Fischfang in alter Zeit p. 26–39 1979 Michel, Paul: Die Schneckeninsel und ihre Besitzer p. 47–50 1982 Ammann, Ulrich: Vom Holz-Flössen am Giessbach p. 36–40 1984 Fahrni, Hanspeter; Liechti, Paul: Der aktuelle Zustand des Thuner- und Brienzersees p. 79–84 1985 Gallati, Rudolf: Die Tieferlegung des Brienzersees und die anno 1834 geplante Schiffbarmachung der Aare zwischen Thuner- und Brienzersee p. 92–99 1985 Mathys, Hans: Lufthygienische und klimatologische Zusammenhänge mit den Waldschäden p. 7–33 1987 Grossniklaus, Hansulrich: Lütschine und Saxetenbach p. 51–56 1987 Haudenschild, Rita: Gewässerbiologische Untersuchungen im Thuner- see p. 91–93 1989 Vischer, Daniel: Die Umleitung der Lütschine in den Brienzersee im Mittelalter; Legende oder Wirklichkeit? p. 57–68

165 1990 Perren, Rudolf: Der Sturm «Vivian» in Brienz p. 59–68 1990 Schudel, Bernhard; Hirsig, Peter; Petermann, Jörg: Gefährden Trüb- stoffe die Fischbestände des Brienzersees? p. 69–75 1991 Stähli, Peter: Gewässer am Brienzer- und Thunersee p. 96–107 1992 Schudel, Bernhard; Ochsenbein, Ueli: Untersuchungen zum Zustand des Brienzersees p. 207–209 1995 Schwarz, Walter: Lawinen und Lawinenschutz am Brienzer- und Thuner- see p. 110–153 1997 Zbären, Ernst: Bergseen p. 7–14 1999 Niklaus, Markus: Das Jahrhunderthochwasser vom Mai 1999 im Brien- zer- und Thunersee p. 23–56 1999 Ryter, Ueli: Schnee- und Lawinenverhältnisse rund um den Thuner- und Brienzersee p. 7–22 2000 Kröpfli, Walter: Zum «Jahrhundertsturm Lothar» und seine Auswirkun- gen im Raum Thunersee p. 39–51 2001 Mathyer, Simeon: Die «Brichen» in der Gemeinde Schwanden p. 51–61 2001 Niklaus, Markus: Die Cholerenschlucht des Hünibach p. 37–50

6. Botanik Wälder, Gärten

1938 Heubach, Alfred: Der Weinbau am Thunersee p. 23–60 1943 Lüdi, Werner: Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebiets Neuhaus-Weis- senau p. 49–63 1945 Itten, Hans: Der Alpengarten Schynige Platte p. 61–70 1966 Itten, Hans: Das Naturschutzgebiet Gwattlischenmoos am Thunersee p. 31–46 1968 Reinhard, Oskar: Der Wald und seine Bedeutung im Gebiet des Thuner- und Brienzersees p. 3–22 1970 Schneeberger, Bruno: Was grünt und blüht ums Faulenseeli p. 55–70 1972 Kröpfli, Walter: Der Gemeindewald von Sigriswil p. 40–51 1975 Lienert, Leo: Aufgaben des Waldes in der Kulturlandschaft p. 3–15 1984 Gigon, Walter O.: Die Schynige Platte p. 30–45 1985 Kröpfli, Walter: Das Gwattmösli bei Thun p. 75–84 1985 Mathys, Hans: Lufthygienische und klimatologische Zusammenhänge mit den Waldschäden p. 7–33

166 1986 Strasser, Walter: Das Naturschutzgebiet Seeliswald westlich Reutigen p. 34–56 1990 Siegenthaler, Christian: Pflanzen und Tiere unserer Berge p. 7–10 1991 Bürki, Andreas: Wald und Waldschäden im östlichen Berner Oberland p. 7–26 1993 Horn, Hans R.: Ein Leben mit Clematis (Waldreben) p. 61–69 1996 Häfliger, Patrick: Das Gemeinde-Naturschutzgebiet Sundbachdelta p. 41–63 1997 Wettstein, Hans: Der Schlosspark Hünegg p. 15–68 2000 Gallati, Rudolf: Die Pappeln am Reckweg und die nördliche Entlas- tungsstrasse von Interlaken p. 129–135 2000 Kröpfli, Walter: Zum «Jahrhundertsturm Lothar» und seine Auswirkun- gen im Raum Thunersee p. 39–51

7. Zoologie Vögel, Säugetiere, Fische, Amphibien

1943 Guggisberg, Charles Albert Walter: Die Tierwelt des Naturschutz- gebiets Neuhaus-Weissenau p. 64–81 1945 Guggisberg, Charles Albert Walter: Die Steinböcke am Augstmatthorn p. 81–89 1948 Schaetzle, Alfred: Wildschwäne auf dem Thunersee p. 71–75 1952 Mühlethaler, Fritz: Ornithologische Beobachtungen aus dem Reservat Gwattlischenmoos bei Thun p. 18–36 1953 Roth, Hermann: Die oberländische Fischzuchtanstalt in Faulensee p. 12–21 1953 Von Gunten, Kurt: Vogelschutz in der veränderten Landschaft am rech- ten Thunersee-Ufer p. 22–27 1956 Hauri, Rolf: Von der Vogelwelt des Naturschutzgebiets Neuhaus-Weis- senau p. 58–70 1959 Krebs, Eduard: Der Albock p. 55–62 1964 Hauri, Rolf: Neues aus der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Neuhaus- Weissenau p. 62–74 1966 Hauri, Rolf: Neues von der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Gwatt- lischenmoos p. 46–62 1968 Funk, Fritz: Fische und Fischerei im Brienzer- und Thunersee p. 51–68

167 1974 Gallati, Gabriel: Die Ringelnattern in der Weissenau p. 62–75 1974 Hauri, Rolf: Winterliches Wasservogelleben am Thunersee p. 50–61 1975 Grossenbacher, Kurt: Die Amphibien der Region Thunersee-Brienzer- see p. 53–64 1976 Blaser, Peter; Hauri, Rolf: Von der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Gwattlischenmoos in den Jahren 1966 bis 1976 p. 60–85 1978 Blaser, Peter: Die Zaunammer am Thuner- und Brienzersee p. 67–74 1979 Hauri, Rolf: Der Schwarzmilan p. 40–46 1980 Blaser, Peter: Der Gänsesäger p. 70–79 1981 Hauri, Rolf; Dauwalder, Jörg: Der Haubentaucher p. 54–62 1982 Blaser, Peter: Der Schwarzhalstaucher p. 47–56 1983 Hauri, Rolf: Die Kolbenente p. 21–27 1984 Blaser, Peter: Die Reiherente p. 24–29 1985 Hauri, Rolf: Die Felsenschwalbe p. 85–91 1985 Kröpfli, Walter: Das Gwattmösli bei Thun p. 75–84 1986 Blaser, Peter: Der Wasserpieper p. 60–64 1986 Lüps, Peter; Zuber, Martin: 65 Jahre Steinwildhege im Berner Oberland (1921–1986) p. 65–79 1986 Strasser, Walter: Das Naturschutzgebiet Seeliswald westlich Reutigen p. 34–56 1987 Amacher, Paul: Zahme und wilde Katzen am Augstmatthorn p. 57–67 1987 Blaser, Peter: Von der Schellente zur Nachtigall p. 43–50 1988 Blaser, Peter: Steinschmätzer und Alpenbraunelle p. 86–92 1989 Hauri, Rolf: Schwäne p. 73–82 1989 Jenny David: Die Adler vom Brienzersee als Ausgangspunkt der Stein- adlerforschung im Kanton Bern p. 83–94 1990 Blaser, Peter: Flussregenpfeifer und Kanderdelta p. 11–16 1990 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1990 p. 117–119 1990 Siegenthaler, Christian: Pflanzen und Tiere unserer Berge p. 7–10 1991 Baumgartner, Franz; Jordi, Adrian: Von der Vogelwelt des Naturschutz- gebietes Gwattlischenmoos in den Jahren 1976 bis 1990 p. 109–148 1991 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1991 p. 171–173 1992 Blaser, Peter: Gänsesäger in der Stadt Thun p. 55–65 1992 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1991/ 92 p. 213–215

168 1993 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1992/ 93 p. 212–215 1994 Blaser, Peter: Von Möwen und Seeschwalben und von Brutproblemen beim Schwarzhalstaucher p. 125–136 1994 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen an Thuner- und Brienzersee 1993/ 94 p. 189–191 1994 Maurer-Arn, Trudi: Vögeli, flüg uuf p. 137–142 1995 Blaser, Peter: Limikolen p. 21–30 1995 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1994/ 95 p. 208–210 1995 Marti, Christian: Die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Beispiel eines Arbeitstages p. 7–20 1996 Blaser, Peter: Von Stelzen und Wasseramseln p. 65–73 1996 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1995/ 96 p. 185–187 1996 Hofmann, Heini: Ballenberg in der Vehfreude p. 103–117 1997 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 1996/ 97 p. 196–198 1997 Jorns, Werner: Krickenten auf der Aare p. 69–76 1998 Blaser, Peter: Braunkehlchen, Wiesenpieper und Schneefinken p. 105–118 1998 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen an Thuner- und Brienzersee 1997/98 p. 177–180 1998 Vogel, Peter: Die Kleinsäugerfauna vom Sundbachdelta p. 19–28 1999 Blaser, Peter: Die Schellente (Bucephala clangula) p. 57–62 1999 Hauri, Rolf: Wasservogelzählungen an Thuner- und Brienzersee 1998/99 p. 159–162 2000 Hauri, Rolf: Die Kolbenente – 25 Jahre Brutvogel am Thunersee p. 53–77 2001 Zbären, Ernst: Bergvögel p. 7–11 2002 Hauri, Rolf: Wasservogelleben an Thuner- und Brienzersee 2001–2002 p. 172–178 2002 Hauri, Rolf: Die Reiherente – ein Schmuckstück unserer Gewässer p. 69–83

169 8. Kunst Maler, Dichter, Literatur, Biographien, Musik

1941 Hiltbrunner, Hermann: Das Märchenland am Thunersee (Neuhaus-Weis- senau) p. 33–43 1942 Hiltbrunner, Hermann: Der Brienzersee p. 18–34 1943 Hiltbrunner, Hermann: Zwiesprache mit dem Niesen p. 82–87 1943 Hubschmied, Johann Ulrich: Die Namen Unterseen, Interlaken, Inder- lappen p. 88–95 1943 Schaer-Ris, Adolf: Warum ist der Thunersee nie Gegenstand oder Schau- platz der hohen Dichtung gewesen? p. 31–37 1944 Loosli, Carl Albert: Ferdinand Hodler und der Thunersee p. 13–28 1945 Schaer-Ris, Adolf: Literarisches Bilderbuch vom Thunersee p. 13–60 1946 Böschenstein, Hermann: Die Maler am Thuner- und Brienzersee; Viktor Surbeck p. 68–75 1947 Wyss, Rudolf: Die Maler am Thuner- und Brienzersee p. 47–50 1948 Adrian, Walter: Alfred Glaus, ein Maler der Alpen p. 13–21 1949 Zinniker, Otto: Bildhauer Friedrich Frutschi p. 71–78 1950 Wyss, Jörg (Georg): Der Kunstmaler Johann Peter Flück p. 85–92 1951 Ruef, Alfred: Albert Streich; ein Lyriker am Brienzersee p. 64–73 1951 Schaer-Ris, Adolf: Widmann und der Thunersee p. 50–63 1953 Huggler, Max: Ferdinand Hodler p. 3–8 1953 Seematter, Arnold: Aus der Ansprache an der Einweihung der Hodler- Gedenkstätte in Leissigen vom 30. August 1953 p. 9–11 1954 Ruef, Alfred: Heinrich Federer und der Brienzersee p. 52–71 1955 Marti-Glanzmann, Walter: Louis Dürr p. 50–56 1956 Zinsli, Paul: Über einige Ortsnamen am Brienzersee p. 39–46 1957 Schaer-Ris, Adolf: Vom Leben und Sterben volkstümlicher Kunst und Kultur am Thuner- und Brienzersee p. 3–17 1957 Schaer-Ris, Adolf: Der Naturschutzdichter Karl Adolf Laubscher 70-jährig p. 37–42 1960 Bourquin, Marcus: Franz Niklaus König p. 36–54 1962 Hofer, Hugo: Dr. Adolf Schaer, Sigriswil gest. 29. 9. 1962 p. 60–65 1963 Heubach, Alfred: Dr. Hans Spreng 1891–1963 p. 3–15 1963 Huber, Helmut: Kleinodien p. 16–22 1963 Streich, Albert: Vom Brienzersee z´Winterzyt p. 32–37

170 1964 Heubach, Alfred: Stockhorn und Niesen im Wandel des Alpenerlebnis- ses p. 32–55 1964 Huber, Helmut: Sommertage am Thunersee p. 31 1965 Bourquin, Marcus: Marcus Jacobi p. 73–82 1965 Ganz, Paul Leonhard: Der Maler Max Buri p. 42–48 1965 Ringgenberg, Fritz: Der Brienzersee p. 37–41 1965 Streich, Albert: Wet´muescht! p. 36 1966 Federer, Heinrich: Die Aare; eine Plauderei über den schweizerischesten Fluss p. 15–20 1966 Neuenschwander, René: Ernst Huber – der Maler und Holzschneider von Ringgenberg p. 21–30 1967 Wüthrich, Hans: Marguerite Frey-Surbek p. 37–41 1969 Hänni, Robert: Brienzersee p. 90–98 1969 Hofer, Hans: Die Landschaft am Thuner- und Brienzersee im Schaffen berühmter Künstler p. 99–107 1969 Huber, Helmut: Thunersee p. 3–4 1970 Redaktion: Johann Wolfgang Goethe über die Natur p. 3–5 1971 Knuchel, Franz: Der Graphiker Adrian Frutiger p. 60–65 1971 Redaktion: Felix Mendelssohn Bartholdys Aufenthalt in Unterseen im August 1831 p. 3–9 1972 Braaker, Fritz: Der Maler Alfred Glaus, 1890–1971 p. 73–74 1972 Huggler, Max: Die Malerei des Brienzersees bis 1900 p. 28–39 1973 Buri, Ernst: Gesangs- und Musikpflege in alt Brienz mit Berücksich- tigung der Giessbachlieder p. 75–88 1973 Reinhard, Oskar: Auf den Spuren von Karl Albrecht Kasthofer p. 41–55 1973 Thürer, Georg: Heinrich von Kleist auf der Delosea-Insel bei Thun p. 69–74 1973 Wahlen, Hermann: Johann Peter Flück, 1902–1954 p. 11–24 1974 Huggler, Max: Der Maler Max Buri in Brienz p. 27–36 1974 Stähli, Hans: Schwanderwitze p. 37–45 1974 Wyss, Rudolf: Franz Knuchel-Rupp, Interlaken 1919–1974 p. 3–5 1975 Braaker, Fritz: Der Maler Paul Zehnder 1884–1973 p. 35–37 1976 Gmünder, Paul: Der Maler Paul Gmünder p. 40–44 1976 Sommer, Hans: Mit J. V.Widmann am Thuner- und am Brienzersee p. 3–39 1977 Huber, Helmut: Die Spiezer Reben p. 4–5

171 1978 Gugger, Hans: Die Wiedereinführung der Orgel in den reformierten Kirchen an den Gestaden des Thuner- und Brienzersees und im engeren Oberland p. 23–34 1978 Heimann, Erwin: Albert Streich zum 80. Geburtstag p. 53–57 1978 Huber, Helmut: Thunersee p. 21 1978 Huggler, Max: Der Brienzersee in der Darstellung der Maler p. 43–52 1978 Wyss, Christoph: Johannes Stähli p. 35–42 1979 Mätzener, Hans: Arnold Brügger p. 15–18 1979 Schaller, Marie Louise: Auf den Spuren von Otto Morach p. 19–25 1980 Amacher, Paul: Johanna Mathyer und das Wasser p. 16–40 1980 Heimann, Erwin: Literatur am Thuner- und Brienzersee p. 3–15 1980 Wyss, Rudolf: Martin Flück – ein Maler am Brienzersee p. 41–47 1981 Eggenberg, Paul: Thunersee-Erinnerungen p. 3–6 1981 Sommer, Hans: Altes «Bärger» Sprachgut p. 17–37 1982 Wyss, Rudolf: Die Familie Mendelssohn und das Berner Oberland p. 24–35 1983 Fuchs, Anton: Begegnungen mit Landschaft und Natur p. 28 1984 Ammann, Frédéric: Conrad von Rappard, der Erbauer des Kurhaus Giess- bach p. 72–78 1984 Sommer, Hans: Peter Wyss – neue Brienzer Lyrik p. 54–66 1984 Wyss, Rudolf: Werner Fehlmann p. 67–71 1985 Keller, John: Heinrich von Strättligen – ein Minnesänger am Thunersee p. 34–47 1986 Wyss, Rudolf: Hans Stähli in Schwanden p. 80–85 1987 Eggenberg, Paul: Zum 100. Geburtstag von Karl Adolf Laubscher p. 27–32 1987 Schutter-Zahn, Barbara: Die Kunstmaler Schutter von Bönigen p. 33–42 1987 Stettler, Michael: Ein Prinz von Homburg p. 21–26 1988 Fuchs, Toni: Ds Vrenelli u d´Lobherner p. 77–85 1988 Sommer, Hans: Ein Dichter- und Künstlerleben am Thunersee; Pfarrer Hugo Helmut Huber, Leissigen, 1901–1983 p. 37–54 1989 Schmalz, Karl Ludwig: Ältere und neue Verse von Peter Wyss p. 21–28 1989 Suter, Hans: Der Maler Bendicht Friedli p. 7–20 1990 Eggenberg, Paul: Gustav Ritschard zum 80. Geburtstag p. 53–58 1991 Am Acher, Paul: Ernst Walthard ein 75-jähriges Brienzerburli p. 75–95 1991 Wyss, Christoph: Das Oberland, die Wiege des Scherenschnittes p. 27–35 1992 Am Acher, Paul: Der Bote von Oberried, Johann Amacher p. 157–168

172 1992 Fuchs, Toni: D´Jungfrou u der Schwarzmench p. 169–181 1992 Wild, Werner: Werner Wild über Werner Wild p. 143–155 1993 Am Acher, Paul: Der Brautmörder vom Brienzersee p. 79–176 1993 Schaufelberger, Albert: Die Veduten-Malschule des Abraham Stähli in Hilterfingen am Thunersee p. 47–60 1994 Gafner, Alfred: Ernst Hanke, Ringgenberg p. 113–124 1994 Hirschi, Gerhard: Neujahrswünsche p. 7–13 1994 Schaufelberger, Albert: Der Landschaftsmaler Jacob Suter (Hottingen 1805–1874 Zürich) im Berner Oberland p. 107–112 1994 Scheidegger, Hans-Rudolf: «Ein poëtisch Gespräch zwischen Niesen und Stockhorn...» p. 143–152 1995 Am Acher, Paul: Adolf Stähli; vor 70 Jahren im Allmithaus geboren p. 71–96 1995 Gygax, Max: Werden und Vergehen einer Schnitzlerdynastie (die Hug- gler von Brienz) p. 97–109 1995 Peter, Arnold: Adolf Schaer-Ris und der Thunersee p. 53–70 1995 Schaufelberger, Albert: Die ersten Landschaftsmalerinnen im Berner Oberland waren Vedutenmalerinnen p. 31–52 1996 Hirsch, Gerhard: En stilla Dorf p. 7 1996 Hofmann, Hermann: Ein Käserssohn mit Schweizer Abstammung als finnischer General p. 93–101 1996 Schaufelberger, Albert: Ein folgenschwerer Sonntagsausflug mit Ferdi- nand Hodler p. 75–87 1996 Redaktion: Zwei naturverbundene Buchautoren aus derselben Fami- lie: Hermann und Heini Hofmann p. 89–92 1997 Bettler, Walter: Der bernische Volksliederdichter Gottlieb Jakob Kuhn p. 78–102 1997 Kuhn, Gottlieb Jakob: Reiseberichte p. 104–118 1997 Lindt, Thomas: Einleitende Bemerkungen zu den Reisenotizen von Gottlieb Jakob Kuhn p. 103 1997 Lindt, Thomas: Gottlieb Jakob Kuhn (1775–1849) p. 77 1998 Ammann, Ulrich: Erwin Abegglen, Oberried: Wurzelbildhauer und Kunstmaler p. 55–93 1998 Gallati, Rudolf: Alt Redaktor Rudolf Wyss; 8. August 1903–21. Okto- ber 1998 p. 7–9 1998 Liechti, Qrt: «Mein» Kanderdelta p. 11–18

173 1999 Michel, Peter: Böniger Familiengeschichten; Auszug aus den Erinne- rungen von Gottlieb Mühlemann 1872–1955 p. 73–102 1999 Neyerlin, Roland: Die Geschichte der Brienzer Krippen Schnitzer p. 103–134 1999 Stähli, Rolf: Wahrheit und etwas Dichtung über Ernst Ramseier, Maler, Grafiker und Poet p. 63–71 2000 Hunziker, Sybille: Peter Stähli; Gestalten als lebenslange Leidenschaft p. 79–91 2000 Michlel, Peter: Von Böniger Chroniken und Chronisten p. 93–119 2000 Schnider, Rudolf: Die Aare p. 7–18 2001 Betsche, Peter F.: Samuel Buri, ein Maler aus dem Unterland, in Hab- kern p. 28–36 2001 Linder, Alfred: Dichter und Bauer p. 12–27 2001 Michel, Peter: Aus dem Exil p. 62–88 2002 Gallati, Rudolf: Männlichen Panorama und Imfeld-Relief p. 85–90 2002 Niklaus, Markus: Ernst Wälti, Bönigen, Zeichner und Maler p. 91–108 2002 Reinhard, Oskar: Gottfried Beyeler 1909–2002 p. 7–10

9. Gewerbe Handwerk, Brauchtum, Industrie

1938 Heubach, Alfred: Der Weinbau am Thunersee p. 23–60 1940 Schmid, H.: Gemeinsame Interessen von Fischerei und Uferschutz p. 31–39 1947 Marbach, Fritz: Zum Projekt eines Kraftwerkes am Giessbach p. 45–46 1948 Klaus, Hans: Die neue, kantonale Schnitzlerschule in Brienz p. 76–79 1949 Flückiger, August: Die Holzschnitzerei am Brienzersee p. 41–70 1949 Killer, Josef: Landschaftsbild und Kraftwerksbau p. 22–34 1953 Roth, Hermann: Die oberländische Fischzuchtanstalt in Faulensee p. 12–21 1963 Redaktion: Bedrohte Gewässer des Oberlandes p. 71–72 1968 Niklaus, Markus: Kanderkies AG p. 70–79 1968 Redaktion: Die Verarbeitung einheimischer Naturprodukte am Thuner- see als Problem des Landschaftsschutzes p. 69 1974 Hodler, Felix: Haussprüche in Leissigen aus dem 17. Jahrhundert p. 46–49

174 1977 Hodler, Felix: Hauszeichen in Leissigen p. 69–76 1979 Buri, Ernst: Der Brienzersee und sein Fischfang in alter Zeit p. 26–39 1979 Gallati, Rudolf: Harderpotschete in Interlaken p. 72–77 1980 Michel, Paul: Die Pottaschen-Sieder von Bönigen p. 63–69 1981 Am Acher, Paul: Von geschickten Händen und «Pudiigglenen» am Brienzersee p. 7–16 1981 Am Acher, Paul: Unspunnenfest 1981 p. 69–70 1982 Michel, Paul: Bönigen und seine Schnitzler p. 41–46 1983 Am Acher, Paul: Erinnerungen an das Oberhofner Bilderspiel p. 53–56 1983 Michel, Paul: Vom täglichen Brot; aus der Böniger Dorfgeschichte p. 29–41 1984 Hämmerly, Claude: Chirschmueset in Wimmis p. 46–53 1985 Michel, Paul: Altes Handwerk p. 100–107 1990 Schudel, Bernhard; Hirsig, Peter; Petermann, Jörg: Gefährden Trüb- stoffe die Fischbestände des Brienzersees? p. 69–75 1991 Am Acher, Paul: Ernst Walthard ein 75-jähriges Brienzerburli p. 75–95 1993 Am Acher, Paul: Unspunnenfest 1993 p. 177–189 1993 Schnider, Rudolf: Das Jahr in den Reben p. 8–16 1995 Gygax, Max: Werden und Vergehen einer Schnitzlerdynastie (die Hug- gler von Brienz) p. 97–109 1997 Gonzenbach, Adrian: Ein kleines Unternehmen mit grossen Ideen p. 132–180 1998 Schaufelberger, Albert: Versuch einer Krisenbewältigung im Souvenir- handel (Louis Hänni, Thun) p. 95–104 1998 Scheidegger, Hans Rudolf: Spiezer Hausinschriften p. 143–155 1998 Schütz-Pieren, Ruth: Harzen in Iseltwald und anderswo p. 135–141 1999 Michel, Peter: Böniger Familiengeschichten; Auszug aus den Erinne- rungen von Gottlieb Mühlemann 1872–1955 p. 73–102 1999 Neyerlin, Roland: Die Geschichte der Brienzer Krippen-Schnitzer p. 103–134 2002 Frank, Georg: Aus der Geschichte der Wasserkraftnutzung in der Ge- meinde Steffisburg p. 43–68

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