Jahrbuch Vomthuner-Und Brienzersee2003

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Jahrbuch Vomthuner-Und Brienzersee2003 Jahrbuch 2003 JAHRBUCH VOM THUNER- UND UTB Bibliographie 1933 –2002 BRIENZERSEE 2003 Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 2003 Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee 2003 Herausgegeben vom Uferschutzverband Thuner- und Brienzersee mit finanzieller Unterstützung durch die Selbstverlag des Uferschutzverbandes Verantwortlich für die Redaktion: O. Reinhard und W. Seiler Umschlaggestaltung: Samuel Buri, Habkern Apfelbluest vor Niesen, Aquarell, 2003 Druck: Schaer Thun AG, Uetendorf Organisation des Uferschutzverbandes 2003 Vorstand Fuchs Andreas, Interlaken: Präsident Blatti Walter, Interlaken: Vizepräsident Berger Katharina, Hünibach: Fachinstanz Bauberatung Huggler Andreas, Brienz: Fachinstanz Landschaft Maerten Bruno, Leissigen: Fachinstanz Landschaft Dütschler-Müntener Regula, Hünibach: Fachinstanz Kommunikation Wüthrich Hansjürg, Thun: Fachinstanz Kommunikation Blunier Ulrich, Gunten: Fachinstanz Finanzen, Mittelbeschaffung Hassenstein Marianne, Steffisburg: Fachinstanz Finanzen, Mittelbeschaffung Beirat Barben Rolf, Aarau Betsche Peter F., Sundlauenen Diez Christoph, Grosshöchstetten Hauri Rolf, Längenbühl Hofer Ingrid, Unterseen Hulliger Fritz, Brienz Liechti Qrt, Oberried Niklaus Markus, Hünibach Santschi Peter, Brienz Schild Hans, Sundlauenen Siegenthaler Christian, Gsteigwiler von Gunten Rudolf, Ringgenberg Wäcken Harald, Waldegg Wagner Verena, Hilterfingen Wälti-Michel Ernst, Bönigen Rechnungs- Goldschmid Willi, Interlaken revision Heim Peter, Wilderswil Bachmann Rudolf, Matten (Ersatz) Bauberatung Berger Katharina, Hünibach: Gemeinden Krattigen, Oberhofen, Sigriswil, Spiez und Thun sowie die Seen im Thuner Westamt Fuchs Andreas, Interlaken: Gemeinden Hilterfingen, Beatenberg, Unterseen, Därligen und Leissigen Solcà Silvio, Matten: Gemeinden am Brienzersee Liegenschafts- Vakant verwaltung Jahrbuch 2003 Reinhard Oskar, Matten Geschäftsstelle des Uferschutzverbandes Thuner- und Brienzersee Montani Myrta, Seestrasse 2, 3600 Thun Tel. 033 222 87 15, Fax 033 222 87 27, [email protected], www.u-t-b.ch 4 Inhaltsverzeichnis Seite Organisation des Uferschutzverbandes 2003 .............................. 4 Peter Blaser, Steffisburg Der Schwarzhalstaucher (podiceps nigricollis) brütet in der Weissenau ............................................................. 7 Ulrich Vogt, Spiez Die Krattighalde ............................................................. 9 Kurt Stauffer, Kirchlindach Alpauffahrten – Viehtransporte auf dem Thunersee ...................... 19 Heini Hofmann, Jona Zum 100. Geburtstag von Heimatdichter Hermann Hofmann ........... 29 Ulrich Ammann, Interlaken Jean Jacottet und Anton Winterlin – Brienzer Bilder von zwei wenig bekannten Schweizer Kleinmeistern ............................... 39 Max Gygax, Bern Die Seebadeanstalt Brienz & Giessbach 1914–1930 ..................... 49 Samuel Müller, Konolfingen Die Post und Poststempel im Hotel Giessbach/Brienz ................... 73 Peter Michel, Bern Zwischen 1815 und 1865 unterwegs zu Fuss, mit Pferd und Wagen, Postschiff und Raddampfer ....................... 77 Jahresberichte 2003 .......................................................... 99 Protokolle der Generalversammlungen .................................... 101 Statuten ....................................................................... 109 5 Seite Berichte der Bauberater ..................................................... 113 Verschiedenes ................................................................ 121 Naturschutzgebiet Weissenau-Neuhaus .................................... 123 Rolf Hauri, Längenbühl Wasservogelzählungen am Thuner- und Brienzersee 2002/2003 ......... 125 Neue Mitglieder 2003 ........................................................ 129 Hans Frutiger, Oberhofen Eine Bibliographie für das «Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee» 1933–2002 ............................................... 131 6 Peter Blaser Der Schwarzhalstaucher (podiceps nigricollis) brütet in der Weissenau Die Erweiterung des alten Aarelaufes in der Weissenau (Arbeiten abgeschlos- sen im März 1998 und beschrieben im UTB-Jahrbuch 2002) hat ein Paar Schwarzhalstaucher im Mai 2003 zum Nestbau und Brüten veranlasst. Schon im Jahr zuvor (damals im Juni) ahnte Rolf Hauri nach dem Verhalten der sich in der grossen Bucht am Wanderweg aufhaltenden 2 Vögel, sie könnten zu brüten beabsichtigen. Jetzt, ein Jahr später, zeigten sich in dem für geeignet befundenen Teich- und Schilfgebiet wieder zwei Schwarzhalstaucher. Der genaue Beobachter Hauri war Anfang Mai bestärkt: «Der Schwarzhalstaucher brütet so gut wie sicher!» Gelegentliche eigene Beobachtungen brachten keine schlüssigen Hinweise. Bis sich in einem neuen Schilfgraben und auf einem neuen Teich ab 30. Mai 2003 ein Paar Adulte beim Füttern eines in ihrem Rückengefieder eingebetteten kleinen Jungen zeigten. In der Schweiz ist der Schwarzhalstaucher kein regelmässiger Brutvogel. Un- tersee, Kaltbrunner-Ried, Lac de Joux, Neuenburgersee Südwestufer und Ma- gadino sind die häufigsten Brutorte. Dazu kommen einige wechselnde Plätze, wo die Art zu brüten versuchte oder nur einmal erfolgreich brütete. In der Literatur wurde der Thunersee stets als möglicher Brutplatz erwähnt. Fehlende Junger Schwarzhalstaucher (wenige Tage alt) im Rückengefieder des Männchens, links das Weib- chen. Aufnahme: Diana Lawniczak 7 Teichgebiete im Hinterland zum See und häufige Wasserstandschwankungen verhinderten indes ein erfolgreiches Brüten. Ohne die Hilfe der Menschen, mögliche Brutgebiete den Bedürfnissen der Vögel anzupassen, würde das Vorhaben nicht gelingen. Die Jahreszeiten des Schwarzhalstauchers am Thunersee dehnen sich von Juli und August über Herbst und Winter bis ins Frühjahr aus. Im Mai und Juni wer- den Vögel dieser Art kaum beobachtet. Ausserhalb der Brutzeit ist unser Vogel meist auf dem See, nur selten in Ufernähe anzutreffen. Zum Brüten ist er im Land innen, weg vom See, im Teichgebiet, am Spazierweg. Das erste Brutpaar in der Weissenau brütete sogar zweimal. Zuerst war ab Ende Mai und im Juni das Füttern eines Jungen zu sehen. Dann wurde im Juli ein aus einem Nachgelege geschlüpfter Junge gefüttert und betreut. Die Jungen werden im Alter von 40 Tagen flugfähig und mischen sich dann auf dem See unter die ersten aus nordöstlichen Brutgebieten zufliegenden Gäste, die hier die Zeit der Schwingenmauser verbringen. Womit eigentlich der Jahreskreis eines flugfähigen Vogels dieser Art abgeschlossen ist und das gefahrvolle, in unbekannte Weiten führende Leben eines Jungen, hier gross gewordenen neuen Schwarzhalstauchers seinen Anfang nimmt. Die Hauptdaten seines Vorkommens am Thunersee: 9. August 1944 Erstbeob- achtung im Gwatt durch F. Mühlethaler – 11. Juli 1957 Erstbeobachtung in der Weissenau durch R. Hauri – Ende August Anfang September 1984 230 Vögel der Art, als bisherige Höchstzahl auf dem ganzen See – ab 30. Mai 2003 (Schlüpf- datum ein oder zwei Tage früher) die ersten zwei hier ausgebrüteten Jungen. Junger Schwarzhalstaucher, etwa zwei Wochen alt, beim ad. Männchen. Das Weibchen war zu dieser Zeit schon wieder im Schilf mit der 2. Brut beschäftigt. Aufnahme: Diana Lawniczak 8 Ulrich Vogt Die Krattighalde Einführung Die Krattighalde liegt am linken Seeufer zwischen dem Krattiggraben und der Gipsfabrik. Nach der Bezeichnung in der Landeskarte 1: 25 000 heisst die westliche Begrenzung «Chrattigbach», die östliche liegt bei Punkt 563. Der Chrattigbach/grabe bildet zugleich die Gemeindegrenze von Krattigen zu Spiez und die Amtsbezirksgrenze von Frutigen zum Niedersimmental. Genau gleich liegt im Osten bei Punkt 563 die Gemeindegrenze zu Leissigen und zum Amts- bezirk Interlaken. Krattigen ist somit auf rund 1600 m Seeanstoss die Riviera des Frutiglandes am Thunersee, wenn auch auf dessen «abscheiniger» Seite. Im Volksmund heisst der Ort entweder Lido oder Milchbar. Aus der Bar ist vor wenigen Jahren ein bekanntes italienisches Restaurant geworden. Die Krattighalde (nach LK «Chrattighalte») ist ein steil abfallendes, «ab hältiges», bewaldetes Felsband, das sich zwischen dem Seeufer und der Terrasse von Krat- tigen auf einer Tiefe von gut 100 m (Horizontalmass) gebildet hat. Die durch- Felssturz vom 16. April 1999. Foto: U. Vogt 9 schnittliche Hangneigung beträgt 100%. Am Hangfuss verlaufen die Seelinie der BLS und die N8, beides wichtige «Lebensadern» für das östliche Oberland. Natürliche Grundlagen und Naturgefahren Es sind dies die tiefsten und klimatisch sehr begünstigten Lagen des Amts- bezirks Frutigen, auch wenn sie nach Norden exponiert sind. Deshalb finden sich hier die produktivsten Waldstandorte des Amtsbezirks mit Edellaub- hölzern wie zum Beispiel der Hirschzungen-Ahornwald oder Ahorn-Eschen- wälder in verschiedener Ausbildung. Diese Waldgesellschaften sind seltene Biotope und deshalb von hohem Naturwert. Der Gipsabbau in Krattigen/Leissigen weist auf eine geologische Besonderheit in dieser Region hin. In der Beurteilung des Geologenbüros Kellerhals und Hae- feli AG vom 16. April 1999 steht: «Die Krattighalde besteht aus Gips mit tonigen Beimengungen. Bedingt durch die hohe Wasserlöslichkeit des Gipses ist der Fels stark verwitterungsanfällig. Wegen der starken Zerklüftung und wahrscheinlich Felssturz 16. April 1999, geforderter Steinschlagschutz- wald oberhalb der Bahn- linie an der Krattighalde. Foto: U. Vogt 10 auch... Verkarstung erstreckt sich die Verwitterung und Auslaugung auch auf das Berginnere. Dadurch schreitet der natürliche Abbau des Gebirgsverbandes schnell voran, was sich denn auch in regelmässigen Sturzprozessen manifestiert (Stein- und Blockschlag sowie Felsstürze
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