Kraftwerke Oberhasli, Architekt J.H. Wipf, Thun
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Kraftwerke Oberhasli, Architekt J.H. Wipf, Thun Autor(en): [s.n.] Objekttyp: Article Zeitschrift: Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art Band (Jahr): 21 (1934) Heft 4 PDF erstellt am: 11.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-86481 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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März 1900. im Aeussern relativ diskret vorgetragen, und im ganzen Die Vorarbeiten für die Errichtung der Kraftwerke Oberhasli wurden ist die Baumasse auf dem lawinens.ichern Nollen gut A.-G. Doch erwies sich von den Bernischen Kraftwerken durchgeführt. disponiert. spüter die Gründung einer besondern A.-G. Kraftwerke Oberhasli als zweckmassig, die den Grundbesitz und die Konzession der Bernischen Kraftwerke A.-G. erwarben. Am 25. April 1925 bewilligte der Kanton III. Gelmersee Bern durch Abstimmung eine Staatsanleihe von Fr. 12 Millionen für Vom Grimselstausee führt ein Verbindungsstollen unter das Unternehmen. Die Aktiengesellschaft Oberhasli ist eine reine Pro- dem Nollen und der und weiterhin im duktionsunternehmung ohne jeden öffentlich-rechtlichen oder staatlichen Seeuferegg Charakter, ihr Aktienkapital von Fr. 36 Millionen liegt zu !/3 in den Abhang der Gerstenhörner zum Gelmersee, der als weiteres Händen der Bernischen Kraftwerke A.-G. und zu '/< in denen des Wasserreservoir dient. Der Verbindungsstollen ist nicht Kantons Baselstadt und der Stadt Bern. Das Obligationenkapilal beläuft als Druckstollen ausgebaut. Um den durch die sich auf Fr. 43 Millionen. Niveaudifferenz zwischen Grimselsee und Gelmersee bedingten Das Studium der Verwertungsmöglichkeiten führte zur Ausarbeitung Wasserdruck zu vernichten, muss das Wasser eine Serie eines Projektes, das im Mai 1924 veröffentlicht wurde. Dieses Projekt des Der umfasste die inzwischen ausgeführte erste Staustufe, bestehend aus von Sieben im Innern Grimselstollens passieren. dem künstlich neugeschaffenen Grimselsee mit seinen beiden Gelmersee hat einen Nutzinhalt von 13 Millionen ms. Staumauern Spitallamm und Sceuferegg, dem über 5 km langen Vom Gelmersee tritt das Wasser in einen Zulaufstollen Verbindungsstollen Gelmersee, der seinerseits durch eine zum Sperre von 158 m Länge und 270 cm Weite, um hierauf in aufgestaut wird und als weiteres Wasserreservoir der gleichen Staustufe einem gepanzerten Druckschacht von 1032 m Länge und dient und der das Kraftwerk Handeck mit dem Gelmersee durch eine 230—210 die Handeck Druckleitung von 546 Meter Höhendifferenz verbindet. Einer spätem cm Lichtweite Zentrale zu speisen. Zeit vorbehalten bleibt der Ausbau einer zweiten Stufe, für die das Der Druckschacht ist auf seiner ganzen Länge mit ge- beim Kraftwerk Handeck freiwerdende Aarewasser durch einen neuen schweissten Röhren von 10—1-1 mm Wandstärke gepanzert. Zulaufstollen auf der rechten Talseite bis einem Wasserschloss zu Auf eine Strecke von 836 m hat er das maximale oberhalb Innertkirchen zu leiten wäre und von hier in einer Gefälle von 72 %. Er verläuft in gesundem Granitgestein; Druckleitung in ein Kraftwerk Innertkirchen. der zwischen der Aussenseite der Röhren und dem Stollen- Die Baukosten der bisher ausgeführten Anlagen betragen rund 82,5 Millionen Franken; die der noch fehlenden Stufe Innertkirchen ausbruch verbleibende Zwischenraum wurde mit Beton sind auf 32 Millionen Franken veranschlagt. Wir geben in folgendem hinterfüllt, so dass das Panzerrohr satt im Felsen ruht. eine kurze Beschreibung der einzelnen Bauten. IV. Handeck II. Grimsel Das Kraftwerk Handeck ist der bedeutendste Der alte Seeboden wurde aufgestaut durch die Hochbau der ganzen Anlage, seine Lage wurde bedingt, Talsperre Spitallamm, die den schluchtartigen natürlichen einerseits durch die Ausmündung des Druckstollens, Aarelauf sperrt, und die Talsperre Seeuferegg, die den anderseits durch Rücksicht auf Steinschlag und Ablauf des künstlich, aufgestauten Wassers östlich vom Lawinensicherheit. Für die untern Teile des Bauwerks mussten Nollen verhindert. Durch den Stausee gerät das alte umfangreiche Sprengungen im Granit vorgenommen Hospiz und ein Teil der Grimselstrasse unter den Wasserspiegel, werden, aus denen sich ein grosser Teil des Baumaterials so dass Neubauten nötig wurden. Nähere gewinnen liess. Die grossen Stücke, wie Fensterbänke, Angaben über die Staumauern finden sich bei den Stürze usw. konnten in unmittelbarer Nähe der Baustelle Abbildungen. gebrochen werden. Im alten Aarebett Hessen sich Blöcke Das neue Grimsel-Hospiz steht organisatorisch von 5—6 m Länge und 1 X 1 in Querschnitt abspalten. in keiner Beziehung zum Werk, doch war der Ersatz des Schon durch die Verwendung dieses Baumaterials alten Hospizes durch einen Neubau eine der Bedingungen, bekommt die Zentrale den Charakter des Monumentalen, die bei der Uebertragung der Konzession aufgestellt der durch die architektonische Fassung des 6 m hohen wurden. Der Neubau hat nicht mehr den ehrwürdigen Portals unterstrichen wird. Auf den Betonsubstruktionen Charakter der alten Passherberge, es ist ein Luxushotel des Maschinensaales stehen die 19 m hohen Eisenbinder, geworden, das dem Geschmack der Autoreisenden angepasst die in 12 m Höhe eine Kranbahn tragen. Aussen ist auch ist. Gerade in der grossartigen Natur des dieser Teil mit Granitmauerwerk verkleidet. Hochgebirges ist man für alle Effekte der Aufmachung doppelt Die Dächer haben 7 % Neigung nach der Rückseite. empfindlich, und schon die beiden vorgebauten runden Auf erhöhter Terrasse neben dem Maschinenbaus stehen 114 4 tog. '"•*< ¦r^^TiI n&'-f' \w \ JR L^Lwn ' *' ^ li-* r :.'1x]^ERHHH r*^ V 2SJPr iST ¦ mß^*^f *¦ / v^:' mumm ¦ ^^ i - ^u7* 4 / jL ¦— mi "i^ >«« IBM''- "-^| " >¦' ""fei- jp.-v^J 1 •'• 1H r-V5B äs - fei« WO**- Granit, das herrliche, aber für den Architekten höchst gefährliche Baumaterial, das leicht auch da hochpathetisch und monumental wirkt, wo eine solche Wirkung weder am Platz, noch beabsichtigt ist *: mW/m 4 *•¦ wl Arbeiterbaracken im Winterbetrieb, Grimsel Am Verbindungsstollen Grimsel-Gelmersee konnte auch im Winter gearbeitet werden w .ff K •¦ > -*w \ % ^ Granitbruch, Handeck u# 115 Kraftwerke Oberhasli •¦¦¦'¦'ZJZ, m. ^SL% *» Für die Unterbringung des Personals wurden mehrere Häuser angekauft und eingerichtet, ausserdem wurde ein Reihenhaus mit sechs Einfamilienhäusern und das hier abgebildete Doppelhaus für Beamte erstellt; sie sind in ortsüblichem Holzbau errichtet. Y •¦uu-ffm.fmÄ* Neue Beamtenwohnhüuser, Innertkirchen Architekt J. H. Wipf, Thun die Wohnhäuser des Personals, ein grösseres Haus mit parate des Kraftwerkes Handeck automatisch ferngesteuert sechs Dreizimmerwohnungen, ein kleineres mit zwei werden. Wohnungen zu vier Zimmern. Beide sind unter sich durch einen Alle Gebäude entstanden in enger Zusammenarbeit Zwischenbau mit einem grossem Gemeinschaftsraum zwischen der Direktion der K. W. O. und Herrn Ober- verbunden. Sie sind einfach, aber gut ausgebaut, mit ingenieur Dr. Kaech und seinen Mitarbeitern mit dem elektrischen Koch- und Heizeinrichtungen nnd mit Warmluft- Architekten H. .1. Wipf, Thun, der auch bei der Gestaltung versorgung aus den Generatoren des Maschinenhauses. der Staumauern zugezogen wurde. Auch der bernische Als Baumaterial diente auch hier Granit, was sehr dicke Baudirektor, Herr Regierungsrat Bösiger, gab als Begutachter Mauern ergab, in denen die Fensterleibungen wie bei wertvolle Ratschläge. Engadinerhäusern abgeschrägt werden mussten. Die Dächer, die den Gebäuden den eigenartigen Charakter von Granit-Chalets geben, sind mit Kupfer abgedeckt. V. Innertkirchen Innertkirchen. Hier befindet sich das Direktionsgebäude, das durch Umbau aus einem früheren Hotel gewonnen wurde. Die Freileitung vom Kraftwerk Handeck endigt in einer grossen Freiluftstation, die in vier Transformatoren den Strom von 5000 V auf 15 000 V transformiert, um ihn au! das Verteilernetz abzugeben. Anschliessend an die Freiluftstation wurde ein Betriebsgebäude uf. erstellt, enthaltend: Schaltanlage, Batterieräume, Schmiede, Reparaturwerkstatt, Transformatoren- Montageräume, Kommandoräume, Oelkeller, Büros usw.,