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HAMBURG

Walsrode

Celle BERLIN/BR HANNOVER

BRAUNSCHWEIG Stadthagen

Salzgitter Hameln

Goslar

GÖTTINGEN SACHSEN RHEIN-RUHR Bildung einer Metropolregion Hannover - - Göttingen von europäischer Bedeutung

Konzeptstudie RHEIN-MAIN

Bildung einer Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen von europäischer Bedeutung

Konzeptstudie

im Auftrag des:

Städtenetzes EXPO-Region erstellt durch:

Technische Universität Berlin, Fakultät VII Architektur Umwelt Gesellschaft Prof. Dr. Rudolf Schäfer Dipl.-Ing. Johanna Stackelberg Dipl.-Ing. Florian Stellmacher

Januar 2004 Herausgeber: Konzepterstellung: Impressum Städtenetz EXPO-Region Technische Universität Berlin Geschäftsstelle Fakultät VII Architektur c/o Stadt Umwelt Gesellschaft Kerstin Adler Prof. Dr. Rudolf Schäfer Helmuth-Hörstmann-Weg 1 Dipl.-Ing. Johanna Stackelberg 29221 Celle Dipl.-Ing. Florian Stellmacher Tel. 0 51 41 / 123 12 Str. des 17. Juni 152 Fax 0 51 41 / 127 53 12 10623 Berlin E-Mail: [email protected] Tel.: 030 / 314 - 218 29 Fax: 030 / 314 - 218 26 E-Mail: [email protected]

Redaktion und Layoutkonzeption: Gestaltung und Druck: KoRiS – Kommunikative Stadt- und Graphik Bureau Baruth Regionalentwicklung E-Mail: [email protected] Kerstin Hanebeck, Stephanie Rahlf Vahrenwalder Straße 7 Januar 2004 30165 Hannover E-Mail: [email protected]

Die Erarbeitung der Konzeptstudie wurde begleitet durch die: Projektgruppe Metropolregion von Europäischer Bedeutung Mitglieder: Dr. Peter Best, Niedersächsische Staatskanzlei, Hannover Joachim Bissel, Fachbereich Planung, Walsrode Monika Blaschke, Fachbereich Stadtentwicklung, Hameln Hans-Joachim Brandt, Hauptamt, Stadthagen Thomas Dienberg, Stadtbaurat, Göttingen Dr. Magdalena Kaiser, Bereich Stadtentwicklung, Hannover Ulrich Kegel, 1. Verbandsrat, Zweckverband Großraum Braunschweig Hermann Klein, Stadtentwicklung und Statistik, Braunschweig Claus-Peter Knabe, Referat für Sonderaufgaben und Statistik, Jürgen Kriegel, Regionalplanung, Region Hannover Dr. Reinhard Martinsen, Regionale und Europaangelegenheiten, Hannover Henning Onkes, Stadtbaurat, Nienburg Annette Pülz, Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung, Hildesheim Rüdiger Reyhn, Geschäftsführer, Regionalverband Südniedersachsen e.V., Göttingen Werner Rust, für technische Dienstleistungen, Peine Hermann Thiele, Stadtbaurat, Wolfenbüttel Dirk Thürnau, Erster Stadtrat, Ralph Wemme, Strategische Planung und Stadtentwicklung, Wolfsburg Hildegard Zeck, Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hannover Gerd Ziegner, Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Celle

Leitung der Projektgruppe: Dr. Reinhard Martinsen Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen Geschäftsstelle c/o Landeshauptstadt Hannover Büro Oberbürgermeister Tel. 05 11/ 168 444 66 Fax 05 11/ 168 440 25 E-Mail: [email protected]

4 Impressum Vor dem Hintergrund der EU-Erweite- tigem Interesse zusammengeschlossen rung verlagern sich künftig die Schwer- und damit einen neuen Weg der Zu- Vorwort punkte der Entwicklung in Europa und sammenarbeit von Städten beschritten. eröffnen neue wirtschaftliche Be- Für die neue Hersausforderung, die ziehungen zwischen West und Ost. Bildung einer Metropolregion von euro- Der Raum im südöstlichen Nieder- päischer Bedeutung, hat das Städte- sachsen liegt in einer geostrategisch netz EXPO-Region mit den Städten günstigen Lage. Dies haben die Städte Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, des Städtenetzes EXPO- Region früh Salzgitter, Wolfenbüttel und Goslar erkannt und Professor Schäfer von der neue Partner gefunden, zu denen auch TU Berlin im Sommer 2003 mit der der Zweckverband Großraum Braun- Erarbeitung einer Konzeptstudie beauf- schweig und der Regionalverband Süd- tragt. niedersachsen gehören. Die Zusam- Das Städtenetz EXPO-Region besteht menarbeit mit den entsprechenden aus den sieben um die Region Hanno- Landkreisen ist dabei unverzichtbar. ver liegenden Städte Celle, Peine, Hildesheim, Hameln, Stadthagen, Nien- burg und Walsrode sowie die Stadt Die Ergebnisse der Konzeptstudie sind Hannover selbst. Die Region ist assozi- so ermutigend, dass die Hauptverwal- iertes Mitglied im Städtenetz. Gemein- tungsbeamten der beteiligten Städte sam haben sie sich 1995 zur Vor- und Gebietskörperschaften die Metro- bereitung auf die Weltausstellung polregion Hannover - Braunschweig - EXPO 2000 zur Zusammenarbeit Göttingen im Januar 2004 gegründet gemeinsamer Aufgaben von gegensei- haben.

Oberbürgermeister Oberbürgermeister Martin Biermann Herbert Schmalstieg Stadt Celle Landeshauptstadt Hannover Vorsitzender des Vorsitzender des Arbeitsausschusses Lenkungsausschusses

Vorwort 5 6 Vorwort 5 Inhalt Kurzfassung 9 Summary 11

1 Metropolregionen – Definition und Funktionen 13 1.1 Definition der Metropolregion 13 1.2 Funktionen von Metropolregionen und Indikatoren zu ihrer Beschreibung 13

2 Stärken und Schwächen der Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen 17 2.1 Ausgewählte Indikatoren für metropolitane Funktionen 17 2.2 Entscheidungs- und Kontrollfunktion 20 2.3 Wettbewerbs- und Innovationsfunktion 20 2.4 Gatewayfunktion 23 2.5 Zwischenfazit 25

3 Metropolitane Aufgaben 27 3.1 Wissensvernetzung 28 3.2 Europa-Strategie 31 3.3 Metropolen-Marketing 33 3.4 Verbesserung der metropolitanen Infrastruktur und der Logistik-Funktion 34 3.5 Etablierung als Europäische Metropolregion 35

4 Organisation 37 4.1 Ausgangsüberlegungen 37 4.2 Vorschläge zur Aufbauorganisation 39 4.3 Wissenschaftliche Begleitung 42 4.4 Prozessmoderation 43 4.5 Finanzierung 43

5 Verwendete Literatur 45

6 Anhang 47 I. Metropolitane Akteure 47 II. Akteure der Wissensvernetzung 50

Inhalt 7 8 Kurzfassung Kurzfassung

Vorteile einer Metropolregion Produktionstechnik, Optik, Mess- Hannover - Braunschweig - Göttingen technik und Mechatronik Die Etablierung einer Metropolregion Regenerative Energien Hannover - Braunschweig - Göttingen Weitere deutliche Stärken der Metro- ist ein wichtiger Beitrag, um ihre Innova- polregion liegen in ihrer geostrategi- tionsfähigkeit langfristig zu sichern und schen Lage in Europa sowie im Bereich zu entwickeln und somit ihre Stellung der Logistik und des Messe- und im europäischen und globalen Stand- Kongresswesens. ortwettbewerb auszubauen. Sie führt zu einem Imagegewinn sowohl für die Metropolregion als Ganzes, als auch für Metropolitane Aufgaben die einzelnen Städte. Die Stellung der gesamten Region bzw. der einzelnen Die spezifischen metropolitanen Aufga- Städte im europäischen Standortwett- benbereiche der Metropolregion Han- bewerb wird verbessert und die Einbin- nover - Braunschweig - Göttingen sind: dung in die nationale und europäische Wissensvernetzung und Cluster- Raumentwicklungspolitik erleichtert. politik Nicht zuletzt ist von der Etablierung Europa-Strategie und Verbesserung einer Metropolregion Hannover - der Einbindung in Europäische Netze Braunschweig - Göttingen eine besse- re Positionierung der Region gemein- Metropolen-Marketing sam mit den großen Agglomerations- Verbesserung der metropolitanen räumen Europas in den Förderkulissen Infrastruktur der Nationalstaaten und der Euro- päischen Union zu erwarten. Etablierung der Region als Euro- päische Metropolregion

Stärken-Schwächen-Einschätzung Insgesamt ergibt die Stärken- Schwächen-Einschätzung, dass die drei Teilräume Hannover, Braun- Hamburg schweig und Göttingen gemeinsam ein Potenzial aufweisen, das bereits eta- blierten Metropolregionen durchaus Berlin/Brandenburg ebenbürtig ist. Wie in den Metropol- Hannover regionen in Deutschland insgesamt ist Braunschweig die Ausprägung der einzelnen Metro- Rhein-Ruhr polfunktionen sehr unterschiedlich. Göttingen Sachsendreieck Walsrode Die Ausstattung mit Einrichtungen für Wissenschaft und Forschung stellt für Celle Rhein-Main Nienburg die Metropolregion Hannover - Braun- Wolfsburg Peine schweig - Göttingen auch in Anbe- Stadthagen tracht einer Reihe von Verknüpfungen HANNOVER BRAUN- SCHWEIG innerhalb der Metropolregion die wich- Hildesheim Salzgitter tigste metropolitane Funktion dar. Die Hameln München Schwerpunkte und Exzellenzen in der Stuttgart Goslar Gesamtregion zeigen sich in vier GÖTTINGEN Technologie-Clustern: Biotechnologie und Medizintechnik

Mobilitätswirtschaft und Logistik Lage der Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen im Netz der deutschen Metropolregionen

Kurzfassung 9 Organisation Finanzierung Zu den regionalen Akteuren gehören Finanzierungserfordernisse ergeben sich die Gebietskörperschaften und sonsti- vor allem im Hinblick auf die Perso- ge öffentlich-rechtliche Institutionen nalausstattung der Geschäftsstelle. sowie große Wirtschaftsunternehmen Sinnvoll erscheint es, darüber hinaus und andere privatrechtliche Forma- ein kleineres Budget für kurzfristig tionen. Sie sind in der Organisations- anfallende Aufgaben vorzuhalten, für struktur der künftigen Region angemes- die nicht Drittmittel akquiriert werden sen zu berücksichtigen. Landesinstitu- können (z.B. Beiträge zur Öffentlich- tionen und -initiativen sind in die Vorha- keitsarbeit, Expertisen, Vorkosten für benumsetzung einzubinden. Die bereits Projektakquisition). vorhandenen regionalen Strukturen in Das erforderliche Finanzvolumen sollte den Teilräumen sind zu nutzen. durch Mitgliedsbeiträge aufgebracht Die Aufbauorganisation sollte die in der werden. Die Gebietskörperschaften folgenden Übersicht enthaltenen Ele- könnten nach ihrer Einwohnerzahl be- mente umfassen. teiligt, für die privaten Akteure müsste noch ein Schlüssel gefunden werden. In der Startphase ist gegebenenfalls mit einer schlankeren Organisationsform zu Zu prüfen ist, inwieweit das Land beginnen, die sich auf Geschäftsstelle, zumindest in der Startphase unterstüt- Lenkungsgruppe und die Organisation zend tätig werden kann. der einzelnen Aufgabenbereiche be- schränkt.

Gremien Aufgaben

Lenkungsgruppe Beratung und Beschlussfassung zu operativen Fragen

Geschäftsstelle Betreuung des Koordinationsgremiums und der Lenkungsgruppe Unterstützung bei der Koordination und Vernetzung regionaler Vorhaben, Projekte, Plattformen etc. Informationsbeschaffung und -weitergabe insbesondere im Hinblick auf EU-Politiken Impulsgeber zur Initiierung von Projekten Unterstützung des Marketings für die Region Mitwirkung in deutschen und europäischen Netzwerken

Regionales Koordinationsgremium Gegenseitige Information (fakultativ) Beratung und Beschlussfassung in strategischen Fragen der Regionsentwicklung Formulierung eines Arbeitsprogramms Leitbilddiskussion

Spezielle Organisationsformen für Bearbeitung befristeter Aufgabenstellungen einzelne Aufgabenbereiche, z.B. Entwicklung einzelner Projekte Projekt- und Expertengruppen

Prozessmoderation Externe Begleitung des Aufbaus der Metropolregion

Wissenschaftliche Begleitung Einbindung wissenschaftlicher Kompetenzen in die Arbeit der Metropolregion (fakultativ)

10 Kurzfassung Summary Summary

Enlargement of the European Union Assessment of Strengths and will bring about, along with the previo- Weaknesses us North-South development, a new On the whole, an assessment of East-West development that will gene- strengths and weakness shows that rate economic growth impetus for the the three areas, Hannover, Braun- southern part of . In schweig and Göttingen, together order to be better prepared for this demonstrate a potential on a par with development, at the beginning of 2004 established metropolitan regions. As in the cities of this area set up the metropolitan regions in as a Hannover-Braunschweig-Göttingen whole, the characteristics of the single Metropolitan Region, an association of metropolitan functions are very diverse. European significance. The basis for this establishment is the following con- Provision of institutions for science and ceptual study presenting the precondi- research will be the most important tions for and responsibilities of the new function of a Metropolitan Region Han- Metropolitan Region. It also contains nover Braunschweig Göttingen, also proposals on organisation and finance. taking into consideration a constellation of internal networks. The foci of activity and centres of excellence in the region Advantages of a Metropolitan as a whole may be seen in four clusters: Region Hannover Braunschweig Biotechnology and medical techno- Göttingen logy Establishing a Metropolitan Region will Mobility and logistics make an important contribution to secu- ring and developing its long-term inno- Manufacturing technology, optics, vative capability and thus to strengthe- metrology and mechatronics ning its position in European and global Renewable energy technologies competition between economic locati- ons – an image gain, both for the metro- Other clear strengths of the metropoli- politan region as a whole and for indivi- tan region lie in its geo-strategic location dual cities and communities. The status in Europe and in the fields of logistics, of the entire region and of single towns trade fair and conference services. and cities will improve and participation in national and European locational development strategies will be easier. Metropolitan Responsibilities Not least, it can be expected that esta- The specific areas of responsibility of a blishment of a Metropolitan Region will Metropolitan Region Hannover Braun- result in a stronger position of the regi- schweig Göttingen are: on together with major European Knowledge networking and cluster agglomerations within the subsidy fra- policies meworks of national states and the European Union. European strategies and improving integration in European networks Metropolitan region marketing Improvements to metropolitan infra- structures Establishment of the region as a European Metropolitan Region

Summary 11 Organisation Finance The regional stakeholders include local The financial requirements are mainly authorities and other public sector insti- for administration unit personnel. It tutions, major private sector enterpri- seems advisable to reserve a modest ses and other private organisations. contingency budget for those activities They should be taken into appropriate which will not attract third party fun- consideration in the organisational struc- ding, such as contributions to public ture of the future region. Federal state relations work, buying in expertise, and institutions and initiatives should be priming costs for project acquisition. involved in the implementation of stra- The necessary funding should come tegies. The existing regional structures from members’ contributions. Local in the different areas should be used. authorities could be assessed accor- The establishment organisation should ding to population, and for the private comprise the following elements: sector a finance key must be devised. In the start phase it may be preferable The metropolitan responsibilities will to set up a leaner organisation form, be conceived as projects and financed limited to administration unit, steering by the partners involved and through group and organisations for the single third party funding. areas of responsibility. Possible ways in which the federal state and the state governement could lend support, at least during the start phase, should be explored.

Steering group consultation and decision-making on operative issues

Administration unit administrative support for the coordinating body and the steering group, support for the coordination and networking of regional plans, projects, platforms etc., information acquisition and dissemination, particularly with regard to EU policies, initiating projects, support for marketing of the region, involvement in German and European networks.

Regional coordinating body mutual information exchange, consultation and decisions on strategic issues of regional development, formulating a programme of work, discussion of the visi- on statement

Specific organisational forms for single e.g. project groups for limited-term activities areas of responsibility

Process supervision in the start phase

Academic monitoring

12 Summary 1 Metropolregionen – Metropolregionen – Definition und Funktionen Definition und Funktionen 1.1 Definition der Metropolregion

Im heutigen wissenschaftlichen Sprach- leistungsfunktionen, indem die hier gebrauch wird der ökonomische Aspekt konzentrierten Institutionen und des Metropolenbegriffes betont, in- Unternehmen Organisationsleistun- dem darunter in erster Linie gen für die zunehmend supranatio- nal bzw. global verflochtene Wirt- “Knotenpunkte der globalisierten schaft und Gesellschaft erbringen.” Ökonomie als wirtschaftliche Steue- (Blotevogel 2000) rungs- und Dienstleistungszentralen mit weltweiten Verflechtungen” Für die Beschreibung von Metropol- (Blotevogel 2000) regionen scheint eine große Einwoh- nerzahl ein offensichtliches Abgren- verstanden werden. Diese Definition zungskriterium darzustellen. Manche greift jedoch zu kurz, da sie kulturelle Autoren legen sich sogar auf eine Zahl und soziale Belange weitgehend aus- fest, so zum Beispiel im “Bundesraum- blendet. Zudem beschränkt sich dieses ordnungsbericht 2000”, der Metropol- Verständnis auf die Kernstadt/Kern- regionen beschreibt als städte herausgelöst aus ihrem Umland, mit dem diese jedoch in enger Be- “hochverdichtete Agglomerations- ziehung steht/stehen. räume mit mehr als einer Million Einwohnern, die sich - gemessen an Blotevogel fasst die umfangreiche ökonomischen Kriterien [...] - beson- Diskussion wie folgt zu einer Definition ders dynamisch entwickeln”. von Metropolregionen zusammen: Diese Festlegung auf eine bestimmte “Große, großstädtisch geprägte Sied- Einwohnergröße stellt jedoch in keiner lungsräume, wobei allerdings nicht Weise ein hinreichendes Kriterium dar. die bloße Größe das entscheidende Sie kann lediglich als Hinweis darauf Kriterium ist, sondern ihre Funktion verstanden werden, dass das Vorhan- als Knoten internationaler Verkehrs-, densein eines gewissen Bevölkerungs- Handels- und Informationsströme potenzials im regionalen Verflechtungs- sowie als Standort supranationaler bereich unabdingbar ist. Steuerungs-, Kontroll- und Dienst-

1.2 Funktionen von Metropolregionen und Indikatoren zu ihrer Beschreibung

Dass Metropolregionen für die Wettbe- Es werden drei substanzielle Funk- werbsfähigkeit eines Landes von großer tionsbereiche von Metropolregionen Bedeutung sind, ist unumstritten. Die unteschieden, die der folgenden Analy- Bedeutung von Metropolregionen lässt se zugrunde gelegt werden: sich folgendermaßen zusammenfassen: die Entscheidungs- und Kontroll- Sie verbessern die Innovations- und funktion, Wettbewerbsfähigkeit des Landes, die Wettbewerbs- und Innovations- gewährleisten die weltwirtschaftli- funktion sowie che Integration und die Gatewayfunktion. sind Zentren des internationalen kul- turellen Transfers.

Definition und Funktionen 13 Jeder dieser drei Funktionsbereiche rung von Innovationen, Wissens- steht mit den anderen in enger Be- transfer und Kooperation ziehung. Sie bedingen und verstärken Auf die internationale Ausstrahlungs- einander. kraft einer Metropolregion und die hier- aus resultierenden Verflechtungen lässt sich z.B. anhand der Höhe der auslän- Entscheidungs- und dischen Direktinvestitionen schließen. Kontrollfunktion In Metropolregionen werden Voraus- Eine elementare Funktion von Metro- setzungen für die Schaffung und Ver- polregionen besteht darin, dass sie die breitung von Wissen entwickelt und Regionen sind, in denen ein Großteil optimiert. Für die Innovationsfähigkeit der wichtigsten Entscheidungsträger der lokalen Netzwerke ist neben die- ihre Standorte hat. Demzufolge lässt sen harten Standortfaktoren vor allem sich als Indikator für die Entschei- die Verknüpfung zwischen lokaler dungs- und Kontrollfunktion von Metro- Wirtschaft und Wissenschaft von polregionen das Vorhandensein von Bedeutung. Hauptverwaltungen der größten Unter- nehmen, hochrangigen staatlichen Zur wirtschaftlichen Innovationskraft Institutionen bzw. anderen Entschei- von Metropolregionen tritt deren sozio- dungsträgern benennen. Zu Letzteren kulturelle Innovationsfähigkeit. sind sowohl nationale als auch supra- Die Bedeutung von Metropolregionen nationale Organisationen zu zählen. Im beruht also nicht zuletzt auch auf ihrer Prozess der Europäisierung sind Ent- Wirkung als kulturelles Zentrum. Sie scheidungen der Europäischen Union bilden durch ihre Architektur, ihr (EU) von wachsender Bedeutung. Bevölkerungsgemisch die Welt ab. Sie Institutionen der EU sind deshalb eben- sind die Laboratorien der Moderne und so ein Indikator zur Identifizierung von Magneten für schöpferische Menschen Metropolregionen wie Körperschaften aus aller Welt. Vor allem in den Metro- des öffentlichen Rechts, Parteien oder polregionen formieren sich urbane auch Verbände und Kammern. Ergän- Cluster der Kulturproduktion als Kern zend sind hier nichtstaatliche, privat- der kreativen Ökonomien der Städte. rechtlich verfasste Organisationen sowie Zentralen von Nichtregierungs- Im Grunde gelten die Grundvoraus- organisationen zu nennen. setzungen für wirtschaftliche Innova- tionen auch für soziokulturelle Innova- tionen. Gleichzeitig hat die kulturelle Wettbewerbs- und “Landschaft” einer Metropolregion Innovationsfunktion einen ökonomischen Aspekt. Sie ist ein wichtiger weicher Standortfaktor und Eine wettbewerbs- und innovationsfä- verhilft den Städten nicht zuletzt zu einer hige Region ist von folgenden Faktoren eigenen Identität - und zu Touristen. abhängig: Für die in den Metropolregionen ansäs- Ausstattung mit leistungsfähiger sigen hochqualifizierten Arbeitskräfte Infrastruktur ist das Vorhandensein einer diversifi- zierten, hochwertigen städtischen (institutionelle) Differenzierung und Kultur- und Kunstlandschaft zudem ein Vernetzung des Unternehmens- wichtiges Argument bei der Wahl ihres sektors Wohn- und Arbeitsortes. Vorhandensein von kooperativen Metropolregionen lassen sich mit Beziehungen und Verhandlungs- anderen Worten auch als Orte be- strukturen innerhalb der regionalen schreiben, an denen Kultur sowohl pro- Wirtschaft duziert als auch konsumiert wird. Die Existenz eines dichten Netzes unter- Kulturproduktion lässt sich dabei in drei stützender Einrichtungen zur Förde- Teilsektoren aufteilen:

14 Definition und Funktionen private Kulturgüter, die vom Einzel- Ziele und Nutzen der Formierung nen individuell konsumiert werden, als Metropolregion wie Bücher, Musik CD’s, Videos, In Anbetracht dieser kurzen Darstel- quasi private Güter, die für ein brei- lung der wissenschaftlichen Hinter- tes Publikum bereitgestellt werden gründe des Themas Metropolregionen die aber nicht jedem zugänglich sind stellt sich die Frage nach dem prakti- wie Kinos, Theater, Konzerte, Festi- schen Nutzen, der einer Region aus der vals und Etablierung der Funktion als Metro- polregion erwächst bzw. erwachsen quasi öffentliche Güter, die für die kann. Folgt man der wissenschaftli- breite Masse produziert werden wie chen Diskussion, so lässt sich erwar- Rundfunkprogramme, Fernsehen, ten, dass sie ihre Innovationsfähigkeit Nachrichtendienste, Zeitungen, Inter- langfristig sichern und entwickeln und netportale. somit ihre Stellung im europäischen Demzufolge ist eine abwechslungsrei- und globalen Standortwettbewerb aus- che Kulturlandschaft zwar ein notwen- bauen kann. diger aber kein hinreichender Indikator Aus dieser Erhöhung der strategischen bei der Bewertung der metropolitanen Bedeutung bzw. des Bekanntheits- Funktionen. grades der gesamten Region resultiert ein Imagegewinn sowohl für die Metropolregion als Ganzes, als auch Gatewayfunktion für die einzelnen Ober- und Mittel- Metropolregionen bieten Zugänge so- zentren. Dieser Imagegewinn kann die wohl für Menschen wie für Wissen als Stellung der gesamten Region bzw. der auch zu Märkten. Die Gatewayfunktion einzelnen Städte im europäischen gewährleisten die Metropolregionen in Standortwettbewerb verbessern. An- erster Linie durch ihre überdurch- derseits ist zu erwarten, dass mit schnittlich gute kommunikative und einem Imagegewinn eine Stärkung des infrastrukturelle Anbindung bzw. Aus- regionalen Bewusstseins in der Region stattung (Flughäfen, Knotenpunkte im selbst einhergeht. Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahnen Eine solche auf europäischer Ebene usw.). Diese drei Elemente sind auf etablierte Metropolregion Hannover - das engste miteinander verknüpft. Braunschweig - Göttingen ist besser in Wie im vorangegangenen Abschnitt das Netz der nationalen und europäi- erläutert, sind Metropolregionen wich- schen Raumentwicklung eingebunden, tige “Wissensmärkte”, zum Einen was sowohl den Informationsfluss zwi- indem Wissen in Unternehmen und an schen der Gesamtregion und der EU als Hochschulen produziert und zum An- auch die Teilnahmemöglichkeiten an deren indem dieses Wissen in Form verschiedensten Kooperationsprojekten eines “Pools” an hochqualifizierten mit metropolitanem Bezug verbessert. Unternehmen und Arbeitskräften bzw. Nicht zuletzt wäre von der Etablierung Forschungsergebnissen bereitgestellt einer Metropolregion eine bessere wird. Damit bieten Metropolregionen Positionierung der Region in der För- auch Zugänge zu Märkten, sowohl zu derkulisse des Bundes und der EU zu solchen, die sich in der Metropolregion erwarten; dies insbesondere vor dem selbst befinden, als auch zu solchen, Hintergrund, dass zu erwarten steht, die von dort aus bedient und erschlos- dass sich künftig die EU stärker den sen werden. urbanen Räumen widmen wird. Hiervon würden gerade Metropolregionen pro- fitieren, da ihnen auf diesen Ebenen Prioritäten eingeräumt würden, über die sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht verfügen.

Definition und Funktionen 15 Zusammenfassend besteht die Chance, zen zu können. Die Kooperation in dass die Etablierung einer Metropol- einer solchen Metropolregion ist für die region Hannover - Braunschweig - aktiv Mitwirkenden ein strategischer Göttingen eine geeignete Strategie Zug zur Verbesserung ihrer Ausgangs- darstellt, um die in der Region vorhan- situation im bundes- und europaweiten denen Potenziale zu bündeln und ziel- Standortwettbewerb und in europäi- gerichtet für die Gesamtregion einset- schen Netzwerken allgemein.

16 Definition und Funktionen 2 Stärken und Schwächen der Stärken und Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen Schwächen der Metropolregion Hannover - 2.1 Ausgewählte Indikatoren für metropolitane Funktionen Braunschweig - Göttingen

Um eine Bewertung der Metropol- Metropolregion München mit der region Hannover - Braunschweig - Stadt München und den im Regio- Göttingen hinsichtlich der skizzierten nalen Planungsverband München metropolitanen Funktionen vorzuneh- zusammengefassten Landkreisen men, werden in der folgenden Tabelle 1 Metropolregion Hamburg in der ausgewählte Indikatoren dargestellt, Abgrenzung des Regionalen Ent- welche dazu beitragen sollen, die wicklungskonzeptes der Metropol- Funktionen zu operationalisieren. Auf region Hamburg der Grundlage dieser Indikatoren, die in unterschiedlicher Kombination den Metropolregion Stuttgart im Umfang metropolitanen Funktionen zuzuordnen des Verbandes Region Stuttgart sind, wird sodann eine textliche Für manche Indikatoren lassen sich Stärken-Schwächen-Einschätzung zu nicht für die jeweiligen Gesamträume den drei metropolitanen Funktions- Aussagen treffen, so dass in diesen bereichen vorgenommen. Diese wird Fällen auf die Kernstädte zurückgegrif- in einem Zwischenfazit zusammenge- fen wird. fasst. Die Stärken-Schwächen-Ein- schätzung wird durch einen Vergleich mit den ‚etablierten‘ Metropolregionen in Deutschland abgestützt: die polyzen- trischen Metropolregionen Rhein-Ruhr und Rhein-Main sowie die monozentri- schen Metropolregionen Berlin, Ham- burg, München sowie mit einigem Abstand Stuttgart. Auf die Metropol- Hamburg region Rhein-Ruhr muss aus Gründen der Datenverfügbarkeit und -abgren- zung verzichtet werden. Sie bringt (auf- Berlin/Brandenburg Hannover grund ihrer Größe) allerdings außer Frage stehend erhebliche metropolita- Braunschweig ne Funktionsbereiche in das deutsche Rhein-Ruhr Göttingen und europäische Metropolregionen- Sachsendreieck system ein. Walsrode Celle Die zum Vergleich hinzugezogenen Rhein-Main Nienburg Regionen werden in der folgenden Wolfsburg Peine räumlichen Abgrenzung betrachtet: Stadthagen HANNOVER BRAUN- Metropolregion Rhein-Main als der SCHWEIG Hildesheim Salzgitter polyzentrale Raum der kreisfreien Hameln München Städte Frankfurt/Main, Offenbach, Stuttgart Goslar Darmstadt und Mainz sowie der dazwischenliegenden Landkreise GÖTTINGEN Metropolregion Berlin-Brandenburg mit der Kernstadt Berlin und den an sie angrenzenden Landkreisen Lage der Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen im Netz der deutschen Metropolregionen

Stärken und Schwächen 17 Tabelle 1 Ausgewählte Indikatoren zur Beschreibung metropolitaner Funktionen

Hannover - Indikatoren Braunschweig - Berlin Hamburg München Stuttgart Rhein-Main Göttingen

Einwohnerzahl (in 1.000) 2001 3,94 5,2 3,24 2,3 2,4 3,37

Einwohnerdichte (EW je km?) 2001 380,9 506,9 376 497 710 626

Gesamtwanderungssaldo 2,6 9,7 9,2 11 3,8 3,03 (Zuzüge abzüglich Fortzüge) 1999

Investitionen im produzierenden Gewerbe (in 1.000 3 je 6,1 6,7 7,4 7 8,2 Beschäftigten) 1996/1998

BIP (in 1.000 3 je EW) 1998 53,8 40 62,6 66,7 60,2 65,8

BWS (in 1.000 3 je 50,5 45,3 58,7 59,2 56,4 61,7 Erwerbstätigen) 1998

Steuereinnahmen 666,0 342,2 668,1 884,4 1071,6 1068,3 (in 3 je EW) 1999 Strukturdaten der Region

Beschäftigtendichte (Sozialversichrungspflichtig Be- 32,1 32,5 35,4 32,2 41,4 40,9 schäftigte pro 1.000 EW) 2000

Arbeitslosenquote (in %) 2001 10,4 17,5 8,5 4,4 4,74 6,6

Sozialhilfeempfänger 47,9 60,8 56,9 52,3 23,1 45,8 je 1.000 EW 1999

Hauptverwaltungen der 200 umsatzstärksten Unternehmen 7 9 13 17 7 31 in Deutschland inkl. Banken

Entschei- und Versicherungen 2001 dungsträger

Fluggäste (in Mio.) 2001 5,19 12,7 9,5 23,8 7,8 49

Anzahl der Flugziele im 173 199 98 202 94 309 Ausland 2001

Erreichbarkeit der Kern(arbeits- markt)region von Verdichtungs- 1. (Region H) räumen (Verkehrsinfrastruktur- 2. (Arbeitsmarktreg. BS) 2. 2. 2. 1. 1. Verkehrsanbinung indikator – Rangkategorien 1 bis 2. (Landkreis GÖ) 7; aufsteigend) 2001

Besucherzahlen gesamt (in Mio.) 1,7 0,8 0,6 1,2 0,7 1,0 2002

Messen Anzahl der Aussteller (in 1.000) 21,1 16,1 7,0 20,7 7,7 27,4 2002 (davon ausländische) (7,5) (9,6) (1,8) (8,2) (1,3) (16,8) Quellen: BBR 2002 sowie eigene Recherchen

18 Stärken und Schwächen Hannover - Indikatoren Braunschweig - Berlin Hamburg München Stuttgart Rhein-Main Göttingen

Beschäftigte im I. Sektor 1 1,6 1,1 0,6 0,7 0,5 in % 2000

Beschäftigte im II. Sektor 35,7 24 25,9 27,6 43,3 25,6 in % 2000

Beschäftigte im III. Sektor 63,3 74,4 73 71,8 56,0 73,9 in % 2000

Beschäftigte in unternehmensori- entierten Dienstleistungen abzüg. 68 164 185 212 118 261 des mittelzentralen Besatzes in (Region Hannover) 1.000 (nur Kernstädte) 1995

Multimedia- und Internetanbieter Stadt Hannover Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft Wettbewerbsfähigkeit in den Kernstädten, nach Honorar- 103,22 68,09 98,42 10,56 25,35 nicht unter den umsätzen in Mio. 3 (Anzahl der (31) (24) (33) (8) (12) ersten 30 Städten Unternehmen) 2000

Einrichtungen der großen öffentl. 18 39 9 22 7 7 Forschungsgesellschaften 2002

Bundeseinrichtungen mit 5 83203 FuE-Aufgaben 2002

Landeseinrichtungen mit 6 18 6 15 11 6 FuE-Aufgaben 2002

Akademien d. Wissenschaften 2002 1 10101

Sonderforschungsbereiche 21 24 8 27 12 5 der DFG 2003

DFG-Bewilligungen an Hoch- 429 321,4 195,5 386,4 198,9 88,1 schulen (in Mio. DM) 1996-1998 Wissenschaft und Forschung Studierendendichte (Studierende 66,5 39,1 37,4 63,3 19,8 63,3 je 1.000 EW) 2000

Internationale Studiengänge an Hochschulen (DAAD International 22 28 14 9 21 4 Degree Programmes) 2002

Gemeinden 2003 431 1517 800 194 179 75

Landkreise und kreisfreie Städte 20 19 15 9 6 8

Regierungsbezirke 3 - 1/- 1 1 1 lungsfähigkeit regionale Hand- Bundesländer 1 23111

Quellen: BBR 2002 sowie eigene Recherchen

Stärken und Schwächen 19 2.2 Entscheidungs- und Kontrollfunktion

Von besonderer Bedeutung für die Standorte von privat-wirtschaftlichen Metropolregion ist die Funktion Han- Entscheidungsträgern in der Metropol- novers als Landeshauptstadt. Mit die- region Hannover - Braunschweig - Göt- ser Funktion verbunden sind die tingen werden von wenigen Konzernen Standorte der föderal strukturierten dominiert: v.a. dem Volkswagen-Kon- politischen Institutionen auf Landes- zern, der TUI, der Salzgitter AG und ebene sowie der entsprechend struk- Continental. Zusammen mit den Metro- turierten Verbände. Zudem ist Hanno- polregionen Stuttgart und Berlin nimmt ver Sitz einer Reihe von ausländischen die Metropolregion Hannover - Braun- Vertretungen (wohl u.a. bedingt durch schweig - Göttingen unter den deut- die Messe), in Form von Honorarkon- schen Metropolregionen in geringem sulaten. Umfang privatwirtschaftliche Ent- scheidungs- und Kontrollfunktionen Daneben sind im öffentlichen Bereich wahr. Auch als Standort der größten in der Metropolregion einige Bundes- Finanzdienstleister und Versicherungen behörden, insbesondere Bundesämter, spielt die Region zwar eine bedeutende angesiedelt. Hervorzuheben sind das aber im Vergleich zu anderen Metro- Luftfahrtbundesamt, die Physikalisch- polregionen untergeordnete Rolle. Sie Technische Bundesanstalt und die konzentriert sich v.a. auf die Städte Biologische Bundesanstalt für Land- Braunschweig und Hannover. und Forstwirtschaft, die ihren Sitz in Braunschweig haben. Weiterhin hat Die Metropolregion Hannover - Braun- eine international tätige Nichtregie- schweig - Göttingen weist im Vergleich rungsorganisation, die Gesellschaft für mit anderen Metropolregionen wenige bedrohte Völker, in Göttingen ihr Standorte von hochrangigen öffentli- Bundesbüro. chen wie privaten Entscheidungs- trägern auf.

2.3 Wettbewerbs- und Innovationsfunktion

Wettbewerbsfähigkeit Die Wirtschaftskraft der Metropolregion schweig ehemalige Zonenrandgebiete Hannover - Braunschweig - Göttingen an der Grenze zur DDR, die weiterhin liegt bezogen auf alle betrachteten wirt- zu den wirtschaftlichen Problemregio- schaftlichen Indikatoren (Bruttoinlands- nen in Niedersachsen zählen. produkt je Einwohner, Bruttowertschöp- Die sektorale Verteilung der Beschäf- fung, Investitionen im produzierenden tigten kennzeichnet die Metropolregi- Gewerbe je Beschäftigtem, Beschäf- onen Hannover und noch mehr Stutt- tigtendichte, Arbeitslosenquote, Steuer- gart als stark industriell geprägt. Von einnahmen je Einwohner) hinter den den Dienstleistungsregionen Berlin, etablierten westdeutschen Metropol- Rhein-Main, Hamburg und auch der regionen zurück. Die Abstände zu die- Metropolregion München heben sich sen unterscheiden sich deutlich, bestä- die beiden sehr deutlich ab. tigen aber den Befund, dass einzig die Metropolregion Berlin von einer gerin- Die Teilräume der Metropolregion unter- geren Wirtschaftskraft gekennzeichnet scheiden sich bezüglich der Wirt- ist als die Metropolregion Hannover - schaftsstruktur allerdings erheblich. Braunschweig - Göttingen. Diese um- Dementsprechend sind ihnen auch im fasst allerdings mit den Teilräumen Süd- Landesraumordnungsprogramm (LROP) niedersachsen und Großraum Braun- Niedersachsen 1994/98 verschiedene

20 Stärken und Schwächen image- und standortprägende, interna- Dienstleistungen der Region Hannover tional bedeutsame Funktionen zuge- gering aus. wiesen worden: Der Großraum Braunschweig wird eben- Hannover als internationaler Messe- falls durch die starke Stellung industriel- platz, ler Großbetriebe (fast 70 % der Arbeits- plätze in Industriebetrieben mit über Göttingen als Wissenschaftszen- 500 Beschäftigten) geprägt. Zudem trum internationaler Prägung und weist die Region in Niedersachsen die im regionalen Verbund Wolfsburg- höchsten industriellen Anteile bei Braunschweig-Salzgitter mit interna- Bruttowertschöpfung und Beschäftig- tionaler Bedeutung für Fahrzeugbau ten auf. Dies trifft im besonderen Maße und Verkehrstechnologie. auf die Städte Wolfsburg und Salzgitter sowie den Landkreis Peine zu. In der Im Folgenden werden zusammenfas- Teilregion ist eine verstärkte räumliche send Aussagen zu diesen Teilregionen und funktionale Spezialisierung auf die getroffen: großindustrielle Automobil- und Zulie- In der Region Hannover ist der sektora- ferindustrie zu beobachten. Entsprech- le und funktionale Strukturwandel weit end sind kleine und mittlere Unter- fortgeschritten, sie ist eindeutig ein nehmen deutlich unterrepräsentiert. Dienstleistungsstandort und weist hinter Um die Automobilindustrie hat sich ein den Verdichtungsräumen München und Produktionscluster entwickelt, dass Hamburg gemeinsam mit Rhein-Main gleichzeitig durch eine hohe Speziali- den größten Wertschöpfungsanteil des sierung und funktionale Differenzie- Dienstleistungssektors und eine relativ rung charakterisiert ist. Neben dem breite Spezialisierung auf, wie dies für Straßenfahrzeugbau sind v.a. auch die großen Verdichtungsräume charak- Eisen- und Stahlerzeugung überdurch- teristisch ist. Im verarbeitenden Ge- schnittlich vertreten. Der Entwicklungs- werbe ist die Region Hannover insbe- motor der Teilregion, die von sich ver- sondere auf den Straßenfahrzeugbau stärkenden Entwicklungsgegensätzen (v.a. eigenständige Konzernmarke VW gekennzeichnet wird, ist v.a. Wolfsburg. Nutzfahrzeuge) und dessen Zulieferbe- Der Dienstleistungssektor im Großraum reiche spezialisiert. Überdurchschnitt- Braunschweig ist auf die Zweige Tech- lich zu den deutschen Verdichtungs- nische Beratung und Planung sowie räumen sind auch der Bergbau sowie v.a. Wissenschaft, Bildung, Medien die Energiewirtschaft vertreten. Das spezialisiert. Großhandel, Rechts- und verarbeitende Gewerbe wird zudem Wirtschaftsberatung sowie die übrigen stark von Großbetrieben geprägt. unternehmensorientierten Dienstleist- Die Region Hannover ist im Dienst- ungen sind dagegen im Vergleich zu leistungssektor herausragend auf den den alten Bundesländern deutlich Verkehrs- und Telekommunikations- unterrepräsentiert. Die Stadt Braun- sektor spezialisiert. Überdurchschnitt- schweig ist nach der Region Hannover lich zu den deutschen Verdichtungs- der zweitgrößte Finanzstandort in räumen sind auch öffentliche und haus- Niedersachsen. Für den Großraum lie- haltsorientierte sowie die unterneh- gen die Finanz- und unternehmensbe- mensorientierten Dienstleistungen ver- zogenen Dienstleistungen allerdings treten. Allerdings sind die technische, unter dem Durchschnitt des Beschäf- Rechts- und Wirtschaftsberatung, Pla- tigungsanteils in den alten Bundes- nung und Werbung unterdurchschnitt- ländern. lich repräsentiert. Die Kreditinstitute Der Großraum Braunschweig und die sind leicht unter-, die Versicherungen Region bzw. der Regierungsbezirk dagegen sehr stark überrepräsentiert. Hannover sind durch einen überdurch- Im Vergleich zu den betrachteten Metro- schnittlichen Anteil von mittleren Quali- polregionen fällt der Bedeutungsüber- fikationen bei den Beschäftigten ge- schuss der unternehmensorientierten

Stärken und Schwächen 21 kennzeichnet. Der Anteil hochqualifi- Großraum Braunschweig stellen vor- zierter Beschäftigter, der in Südnieder- nehmlich die Hauptverwaltungen der sachsen deutlich über dem Bundes- industriellen Großunternehmen derarti- schnitt liegt, bleibt in den beiden ande- ge Hochleistungsfunktionen wie For- ren Teilräumen unter dem Bundes- schung und Entwicklung oder Marke- Durchschnitt. ting. Südniedersachsen zeichnet sich im Gegensatz zu den beiden anderen Das Verhältnis von höherwertigen Teilräumen durch das weitgehende Dienstleistungsfunktionen zu Ferti- Fehlen von industriellen Großbetrieben gungstätigkeiten in der Industrie der aus. Der größte Arbeitgeber in der Region Hannover zeigt eine für größe- Region ist die Universität Göttingen. re Verdichtungsräume typische Funk- tionalstruktur. Im industriell geprägten

Innovationsfähigkeit

Wissenschaft, Forschung in Hannover und Braunschweig sowie und Entwicklung die drei auf mehrere Standorte verteil- ten Fachhochschulen und mehrere Die Metropolregion Hannover - Braun- (Fach)Hochschulen anderer Träger. schweig - Göttingen ist mit einer Viel- zahl von öffentlichen Einrichtungen für Die industriellen FuE-Kapazitäten sind Forschung und Entwicklung (FuE) aus- in ganz Niedersachsen wie in der gestattet. Neben den Hochschulen, die Metropolregion Hannover - Braun- für die Kernstädte einen unter den Ver- schweig - Göttingen sehr ungleichmäßig gleichsstädten nur von München über- verteilt. Sie weisen eine erhebliche botenen Besatz mit Studierenden be- Branchen-Konzentration auf den Auto- dingen, sind in der Region ähnlich viele mobilbau und dessen Zulieferbereiche Forschungsinstitute der großen For- und eine deutliche geographische schungsgesellschaften und des Bundes Konzentration auf den Teilraum Braun- angesiedelt wie in der Metropolregion schweig auf. Im Großraum Braun- München. Damit lässt eine Metropol- schweig, insbesondere an den Stand- region Hannover - Braunschweig - orten Wolfsburg und Braunschweig, Göttingen die Metropolregionen Ham- konzentrieren sich ein Großteil der burg und Frankfurt deutlich hinter sich, FuE-Aktivitäten und -Beschäftigten während Berlin herausragt. Bei der Norddeutschlands. Daneben besteht in Zahl der Sonderforschungsbereiche Braunschweig eine bedeutsame Kon- der Deutschen Forschungsgemein- zentration der Luftfahrtforschung (For- schaft zeichnet sich mit der deutlich schungsflughafen) ausgehend von höheren Anzahl in den Metropolregio- Institutionen wie dem Luftfahrtbundes- nen München, Berlin und Hannover im amt. Dieser Flughafen ist für die dorti- Vergleich zu Hamburg und Rhein-Main gen Konzernzentralen von Bedeutung. eine ähnliche Reihung ab. In anderen Wirtschaftsbereichen und Teilräumen fehlen die Voraussetzungen Von besonderer Bedeutung ist in die- für in die Breite ausstrahlende Spillover- sem Zusammenhang die Universität Effekte. Zudem ist die niedersächsi- Göttingen mit ihrer sehr breiten Studien- sche Wirtschaft außerhalb der Auto- und Forschungstätigkeit. Zusätzlich er- mobil- eher auf Industrien ausrichtet, weitert wird dieses Angebot durch die die als weniger innovativ gelten. beiden Technischen Universitäten in der Region Braunschweig, die Univer- In den Regionen Hannover und Südost- sitäten Hannover und Hildesheim, die niedersachsen liegt der Schwerpunkt medizinischen Hochschulen in Han- der FuE eindeutig bei höherwertigen nover, die künstlerischen Hochschulen Technologien (Güter mit Anteil der FuE-

22 Stärken und Schwächen Ausgaben am Umsatz zwischen 3,5 und wissenschaftliche und Schulbuchver- 8,5 %) und nur vereinzelt bei Spitzen- lage (wie z.B. Westermann in Braun- technologien (über 8,5 % Anteil am Um- schweig und Schroedel in Hannover). satz - wie Biotechnologie, Mikrosystem- Von ähnlicher Bedeutung für die kultu- technik). Südostniedersachsen gehört relle Innovationsfähigkeit sind die bei der Zahl der FuE-Beschäftigen pro Produktionsstandorte für wissenschaft- 10.000 Beschäftigte zu den ersten fünf liche Filme in der Metropolregion. Die Raumordnungsregionen in Deutschland. Medienwirtschaft in der Metropol- region Hannover – Braunschweig - Göttingen spielt eine eher geringe Soziokulturelle Innovationen Rolle. Bezüglich der Ausstattung der Metro- Die Metropolregion weist ein erhebli- polregion Hannover - Braunschweig - ches Potenzial an Kulturgütern auf. Die Göttingen mit Standorten der Kultur- kulturelle Infrastruktur ist als Standort- produktion ergibt sich ein diversifizier- faktor für die Städte und Teilregionen tes Bild. Im Vergleich mit anderen deut- der Metropolregion Hannover - Braun- schen Metropolregionen lassen sich schweig – Göttingen von erheblicher die Reserven der Metropolregion Han- Bedeutung. Die Theaterlandschaft der nover in diesem Bereich ablesen. großen Städte, die kreativitätsbilden- den (Kultur-) Hochschulen mit ihren Eine Analyse der sechs Teilsektoren zum Teil hochspezialisierten Studien- der Kulturwirtschaft (Film- und TV-Wirt- gängen (z.B. der Studiengang Kultur- schaft, Musikwirtschaft, Printmedien, wissenschaften und ästhetische Praxis Werbewirtschaft, Kunstmarkt und dar- an der Uni Hildesheim) und die touri- stellende Künste sowie Sportveran- stisch erschlossenen Landschaften stalter bzw. Profisport) anhand der (auch die UNESCO-Welterbe-Stätten) Anzahl der sozialversicherungspflichti- tragen ebenso wie die zahlreichen gen Beschäftigten in der Region soziokulturellen Initiativen zur starken Hannover ergibt folgendes Bild:. Die (teil-) regionalen Identität bei. Region Hannover schneidet im Ver- gleich mit anderen Metropolregionen An absehbaren Großereignissen ste- nur einmal besser als mit einem neun- hen 2006 die Fußball-Weltmeister- ten Platz ab. Eine Ausnahme bildet der schaften mit einem Austragungsort Bereich der darstellenden Künste bzw. Hannover sowie eine regionale Bewer- des regionalen Kulturmarktes. Hier bung des Großraums Braunschweig reiht sich die Region auf dem sieben- als Kulturhauptstadt Europas 2010 an. ten Platz ein. Allerdings ist die Außenwahrnehmung der Metropolregion Hannover - Braun- Die Metropolregion verfügt insbeson- schweig - Göttingen trotz des gestiege- dere am Standort Göttingen sowie in nen Bekanntheitsgrades infolge der Hannover, Braunschweig und Hildes- EXPO 2000 weiterhin mit Image- heim über erhebliche Kompetenzen im Problemen behaftet. Bereich der Buchproduktion. Hoch- spezialisiert sind in der Metropolregion

2.4 Gatewayfunktion

Die Metropolregion Hannover - Braun- rungsdichte ist allerdings aufgrund der schweig - Göttingen ist mit knapp vier großen Anteile ländlicher Räume relativ Millionen Einwohnern, die im zugrun- gering und nur zu vergleichen mit der degelegten Gesamtraum leben, eine sehr großflächigen Metropolregion im deutschen Vergleich bevölkerungs- Hamburg. starke Metropolregion. Die Bevölke-

Stärken und Schwächen 23 Eine besonders große Rolle in Bezug tung der beschränkten Potenziale ins- auf die Gatewayfunktion spielt die besondere in Frankfurt/Main und Ham- Anbindung der Region an überregiona- burg von strategischer Bedeutung sein le Verkehrsnetze. In den letzten Jahren könnten. Zudem ist der Flughafen im hat sich die geopolitische Lage der Verkehr mit Mittel- und Osteuropa gut Gesamtregion deutlich verbessert. aufgestellt (deutlich mehr ausländische Diese neue Lagegunst resultiert aus Flugziele als Hamburg und Stuttgart). der Integration Nordeuropas in die EU, Er ist allerdings nicht an das Hochge- der deutschen Einheit und der Öffnung schwindigkeitsnetz der Bahn angebun- Osteuropas. Daraus sollten sich posi- den, was für seine gesamt- und überre- tive Impulse für die Region ergeben. gionale Funktion als Schwäche zu wer- Dies ist besonders in Bezug auf die ten ist. Qualität der Region als Logistikstandort Die außenwirtschaftliche Verflechtung von Belang. Mit der Aufnahme der mit- der Metropolregion ist aufgrund einer telosteuropäischen Staaten in die EU überdurchschnittlich hohen Exportquote 2004 wird sich für die Metropolregion verhältnismäßig groß, was in erster Linie Hannover - Braunschweig - Göttingen den Groß-Konzernen in der Teilregion eine potentielle Schaltstellenfunktion Wolfsburg-Braunschweig-Salzgitter und zwischen Ost-West- und Nord-Süd- der hochspezialisierten Wirtschaft in gerichteten Beziehungen ergeben. Göttingen zu danken ist. Die Qualität der Anbindung der Metro- Mit der CeBIT und der Hannover Messe polregion Hannover - Braunschweig - finden in Hannover die weltweit größte Göttingen ist insgesamt als gut einzu- Fach- und Industriemesse statt. Dies schätzen. Sie variiert allerdings zwi- ist ebenso wie weitere internationale schen den einzelnen Teilräumen. Leitmessen (z.B. IAA Nutzfahrzeuge, Während der Großraum Hannover Biotechnika) als großes Potenzial für sowohl an das Schienenverkehrs- als die weitere internationale Verflechtung auch an das Autobahnnetz hervorra- und die Außenwahrnehmung zu wer- gend und gut an den internationalen ten. Sowohl durch den Schienenfern- Flugverkehr (s.u.) angebunden ist, gilt verkehr, über einen eigenen ICE-Halte- diese Aussage für die Teilregionen punkt, als auch über die Autobahn ver- Braunschweig und Göttingen nur ein- fügt das Messegelände regional und geschränkt. Für diese konzentriert sich überregional über hervorragende An- die grundsätzlich gute Anbindung vor- bindungsqualitäten. Aufgrund der nehmlich auf eine Richtung (Braun- Attraktivität der Metropolregion als schweig: Ost-West, Göttingen Nord- Wissenschaftsstandort, der zentralen Süd) und auf die erdgebundenen Lage in Deutschland und der guten Verkehrsträger. Dies schlägt sich in Erreichbarkeit finden in Göttingen zahl- einer geringeren Verkehrszentralität als reiche (wissenschaftliche) Kongresse für die Teilregion Hannover nieder. statt. Ähnliches gilt auch für Braun- Weiterhin ist zu vermerken, dass v.a. schweig, Hildesheim und Hannover, die die Region Hannover über eine über- von der Nähe der Messe profitieren. durchschnittlich hoch entwickelte Tele- In Bezug auf die Internationalität der kommunikationsinfrastruktur verfügt, Region sind weiterhin das Osteuropa- was auf positive Effekte insbesondere zentrum und die Deutsche Manage- der CeBIT und der EXPO zurückzufüh- mentakademie Niedersachsen in Celle ren ist. zu nennen. Beide könnten mit ihren Es gibt in der Gesamtregion einen Osteuropa- und Asienkompetenzen im internationalen Verkehrsflughafen in Zusammenhang mit der Lage der Hannover. Er verfügt über erhebliche Metropolregion an der Ost-West-Achse Kapazitätsreserven, die bei Betrach- von steigender Bedeutung sein.

24 Stärken und Schwächen 2.5 Zwischenfazit

Insgesamt ergibt die Stärken-Schwä- Cluster Biotechnologie und Medizin- chen-Einschätzung, dass die drei Teil- technik räume gemeinsam ein Potenzial auf- Cluster Mobilitätswirtschaft und weisen, das bereits etablierten Metro- Logistik polregionen durchaus ebenbürtig ist. Wie in den Metropolregionen in Cluster Produktionstechnik, Optik, Deutschland insgesamt ist die Ausprä- Messtechnik, Mechatronik gung der einzelnen Metropolfunktionen Cluster Regenerative Energien sehr unterschiedlich. Die Ausstattung der verschiedenen Teilräume mit metropolitanen Funktionen nimmt v.a. Die metropolitanen Aufgaben im folgen- in den ländlich geprägten und den peri- den Kapitel nehmen auf diese Schwer- pheren Regionsteilen stark ab. punkte Bezug. Die Ausstattung mit Einrichtungen für Weitere deutliche Stärken in der Wissenschaft und Forschung stellt für Metropolregion lassen sich für die Gate- die Metropolregion Hannover - Braun- wayfunktion im Bereich der Logistik und schweig - Göttingen auch in Anbetracht damit eng verbunden des Messe- und einer Reihe von Verknüpfungen inner- Kongresswesens feststellen. halb der Metropolregion die wichtigste metropolitane Funktion dar. Sie weist Besondere Schwächen finden sich im an zahlreichen Standorten besondere Bereich der Entscheidungs- und Kon- Potenziale und Exzellenzen auf, die trollfunktion. Auch die Wettbewerbs- sich zu den folgenden vier Technologie- fähigkeit ist gegenüber den etablierten Clustern zusammenfassen lassen (vgl. Metropolregionen ausbaufähig. Dies auch Anhang II): liegt u.a. an der mangelnden Integra- tion der komplementären Wirtschafts- bereiche der Teilregionen.

Stärken und Schwächen 25 26 3 Metropolitane Aufgaben Metropolitane Aufgaben

Auf der Basis der Analyse und Ein- Situation der jeweiligen Metropolregion schätzung der Stärken und Schwächen konkretisiert und auch modifiziert wer- der Metropolregion in Kapitel 2 werden den. Für die künftige Metropolregion im Folgenden mögliche Aufgaben- Hannover - Braunschweig - Göttingen felder der künftigen Metropolregion ergeben sich Modifikationen insbeson- skizziert. Dabei sind folgende Aspekte dere unter zwei Aspekten: und Kriterien maßgebend: Die Region befindet sich in der Es wird versucht, Aufgabenfelder Startphase. mit spezifisch regionalem und In der Region existieren in Teilen be- metropolitanem Charakter zu identi- reits regionale Formationen (Region fizieren. Die Aufgabenfelder müs- Hannover, Großraum Verband Braun- sen regionale Relevanz haben, d.h. schweig), die für sich die genannten über den Bereich einzelner Städte Aufgaben im Wesentlichen wahr- hinausgehen. Orientierungspunkte nehmen. für den metropolitanen Charakter von Aufgabenfeldern sind die in Kapitel 1 dargestellten drei metropo- Als sinnvolle Aufgabenfelder lassen litanen Funktionsbereiche. sich skizzieren: Die Identifizierung von Aufgaben- Wissensvernetzung feldern enthält als solche noch keine Aussagen zur institutionellen Zuord- Europa-Strategie nung und Kompetenzverteilung. Metropolen-Marketing Diese Aspekte des “metropolitan Verbesserung der metropolitanen governance” werden in Kapitel 4 Infrastruktur behandelt. Etablierung der Region als Euro- päische Metropolregion Der Initiativkreis deutscher Metropol- regionen hat in seinem Strategiepapier folgende notwendige Aufgabenbe- Die Beschreibung dieser Aufgaben- reiche von Metropolregionen benannt: felder wird wie folgt strukturiert: Überörtliche Planung Die “Ausgangspunkte“ nehmen Be- zug auf die metropolitanen Funk- Bereitstellung von Infrastruktur tionen, Regionale Wirtschaftsförderung die “Aufgabenstellungen“ skizzie- Entwicklung eines regionsspezifi- ren mögliche Arbeitsfelder, schen metropolitanen Standort- die “bestehenden Ansätze“ geben profils Hinweise auf bereits laufende Schaffung regionaler Identität und Aktivitäten. Förderung der bürgerschaftlichen Mitwirkung Diese und weitere Ansätze gilt es, im Verstärkung und Abstimmung Rahmen der Bildung einer Metropolre- Europa-bezogener Aktivitäten gion (kommunikativ) miteinander zu ver- Arbeits- und Aufgabenteilung im knüpfen. Die daraus gewonnenen Erfah- Konzert der deutschen und europäi- rungen sind für die spezifisch metropoli- schen Metropolregionen tanen Aufgabenfelder einzubinden, fruchtbar zu machen und miteinander zu vernetzen. Auch die angeführten Lan- Dieser Anforderungskatalog muss natur- desinitiativen und -institutionen sollten in gemäß im Hinblick auf die konkrete die Bestrebungen integriert werden.

Aufgaben 27 3.1 Wissensvernetzung

Ausgangspunkt

Durch die Konzentration von hochrangi- ansässigen Wissenschafts- und For- gen wissensintensiven Institutionen schungseinrichtungen verdeutlicht An- und Unternehmen in den Metropol- hang II. Aus einer möglichst effizienten regionen wird die Innovations- und Vernetzung dieser Aktivitäten in der Wettbewerbsfähigkeit der Metropol- Region entstehen für alle Beteiligten regionen gestärkt. Die Vielfalt und Win-Win Situationen. hohe Anzahl der in der Metropolregion

Aufgabenstellungen

Für eine Verbesserung der regionalen einzelnen Beteiligten im Wissensnetz- Innovationsfähigkeit ist die gezielte werk zu erleichtern. Sie sollten im Inter- Ausrichtung der Aktivitäten der öffent- net veröffentlicht und ständig aktuali- lichen Akteure auf die regionale Inno- siert werden. Begleitet wird dieses vationsfähigkeit unabdingbar. Gerade Netzwerk-Coaching einerseits durch die hier vorhandenen Potenziale im das Setzen von Anreizen zu gemeinsa- Bereich von Forschung und Wissen- men (Forschungs-) Projekten und die schaft sind ein wichtiges Argument für Förderung der interregionalen und die Metropolregion Hannover - Braun- auch internationalen Verknüpfung und schweig - Göttingen. anderseits durch eine konsequente Unterstützung von Technologietransfer Als Basis der zukünftigen Aktivitäten und -diffusion. Letzteres kann zum im Bereich der Wissensvernetzung Beispiel durch die Förderung von effi- sollte die Entwicklung einer regionalen zienten Kommerzialisierungsstrukturen Wissens-, Forschungs- und Entwick- unterstützt werden. lungsstrategie an den Anfang der gemeinsamen Arbeit gestellt werden. Ein konkretes Projekt der Wissensver- Mit Hilfe dieser Strategie kann die Ko- netzung in der Metropolregion Hanno- ordination der regionalen Forschungs- ver - Braunschweig - Göttingen wäre und Entwicklungsaktivitäten gezielt die Etablierung eines regionalen Hoch- umgesetzt werden. Voraussetzung für schulverbundes als ‚virtuelle Universi- die Umsetzung einer solchen Strategie tät‘ mit regionaler und internationaler ist der gezielte Ausbau der For- Ausstrahlung. Als Vorbild hierfür könnte schungs- und Bildungsinfrastruktur in die “Öresund-University“ in der Metro- der Metropolregion sowie die konse- polregion Öresund dienen. Einige quente Stärkung der strategischen Eckpunkte einer solchen Zusammen- Kompetenzen in Forschung und Ent- arbeit der Universitäten sind die gegen- wicklung. seitige Öffnung der Hochschulen für Forscher und Studenten, die Gründung Ein Bestandteil dieser Strategie ist die einer Sommer-Universität mit gemein- Identifikation aller regionalen Ansprech- sam finanzierten Kursen sowie die partner, die im Bereich der Wissenser- Einführung von postgradualen, PhD- arbeitung- und -vermittlung tätig sind, und post-doc-Programmen und Pro- um sowohl externen Investoren bzw. grammen für lebenslanges Lernen in Unternehmen den Zugang zur Metro- strategischen Bereichen. polregion als auch die Vernetzung der

28 Aufgaben Schwerpunkt Cluster – Politik Um diese Cluster erfolgreich stärken und entwickeln zu können, ist die Initiie- Besondere Aufmerksamkeit in Bezug rung einer regionalen Cluster-Politik in auf die Stärkung der Innovationsfähig- Bereichen bestehender Exzellenzen keit der Metropolregion kommt einer (und komplementärer Fähigkeiten) von- konsequenten Stärkung und Entwick- nöten, deren Hauptaugenmerk vorran- lung bestehender funktionierender wie gig auf einer interaktiven, begleitenden unausgeschöpfter und potenzieller Moderation liegt. Cluster in der Region zu. Die im Zwischenfazit identifizierten Cluster Eine solche regionale Technologie- seien hier noch einmal benannt: politik sollte alle für den regionalen Innovationsprozess relevanten Seg- Cluster Biotechnologie und Medizin- mente der Forschung und Entwick- technik lung, von der Grundlagenforschung bis Cluster Mobilitätswirtschaft & Lo- zur marktgängigen Produktinnovation, gistik, in der Metropolregion einbeziehen. Dies muss durch eine gezielte, Cluster- Cluster Produktionstechnik, Optik, orientierte Förderung des regionalen Messtechnik, Mechatronik Humankapitals unterstützt werden. Cluster Regenerative Energien Nicht zuletzt sind von dieser Cluster- politik Anstöße für öffentliche Diskurse über Chancen und Risiken neuer Tech- nologien zu erwarten.

Bestehende Ansätze (Auswahl)

Teilregionen überschreitend Kuratorien der Stiftungsuniversitäten mit regionalen Akteuren NATI Technologieagentur Niedersachsen GmbH Innovationsnetzwerk Niedersachsen – Leitsystem für Technologie und Wirt- schaftsförderung Gemeinsamer Bibliotheksverbund (von sieben norddeutschen Bundesländern mit Zentrale in Göttingen)

In Teilregionen regionaler Risikokapitalfonds in der Region Braunschweig Lernende Region Braunschweig (VIEL) Netzwerk “Lernende Region-Bildung 21 in Südniedersachsen” (Bildungs- genossenschaft Südniedersachsen e.G.) Regionale Innovationsstrategie (RIS) des Regierungsbezirks Hannover ForschungRegion Braunschweig Innovationsgesellschaft Universität Hannover mbH Innovations-Capital Göttingen GmbH (unter Beteiligung der Universität und von Großunternehmen)

Aufgaben 29 Cluster Biotechnologie / Medizintechnik BioRegioN (mit Schwerpunkt Biotech-Dreieck Hannover-Braunschweig- Göttingen) BioProfil-Initiative Funktionelle Genomanalyse (der Universitäten Hannover, Braunschweig und Göttingen)

Cluster Mobilitätswirtschaft & Logistik Forum Mobilität Niedersachsen (mit Schwerpunkten Braunschweig, Wolfsburg, Clausthal-Zellerfeld, Hannover, Salzgitter) Automobil-”Zuliefererbörse“ der Wolfsburg AG Forschungsflughafen Braunschweig

Cluster Produktionstechnik / Optik / Messtechnik / Mechatronik / Elektronik PhotonicNet Kompetenznetz Optische Technologien in Niedersachsen (Schwerpunkt in der Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen) Kompetenzzentrum Measurement Valley e.V. in Göttingen

Cluster Regenerative Energien Niedersächsisches Kompetenznetz für nachhaltige Holznutzung NHN (Göttingen)

30 Aufgaben 3.2 Europa-Strategie

Ausgangspunkt

Die zentrale Eigenschaft von Metropol- der gesamten Region positiv beeinflus- regionen als Knoten internationaler sen. Darüber hinaus trägt die leistungs- Verkehrs-, Handels- und Informations- fähige Einbindung der Metropolregion ströme legt eine Erweiterung des in transeuropäische Netze in erhebli- regionalen (metropolitanen) Hand- chem Maße zur Stärkung der Wettbe- lungshorizontes auf den europäischen werbs- und Innovationsfähigkeit- und Maßstab nahe. Die daraus erwachsen- der Gatewayfunktion der Metropol- den Vorteile können die Entwicklung region bei.

Aufgabenstellungen

Um die Erweiterung des metropolitanen zubereiten, sollten ihnen Beratungs- Handlungshorizontes vorbereiten und und Managementleistungen für metro- lenken zu können, sollte am Anfang polenrelevante EU-Projekte zur Verfü- dieses Prozesses die Entwicklung einer gung gestellt werden, um sie für diese regionalen Europa-Strategie für die interregionale und -nationale Zusam- gesamte Metropolregion stehen. Im menarbeit zu qualifizieren. In erster Mittelpunkt der Europa-Strategie steht Linie gehört hierzu die Vermittlung von die Frage, wie die Metropolregion in Informationen der europäischen und Zukunft ihre Interessenvertretung nationalen Ebene in die Region und gegenüber nationalen und europäi- vice versa. schen politischen Institutionen gestal- Um die Wahrnehmung der Metropol- ten will. In dem hierfür notwendigen region auf europäischer Ebene einer- Diskussionsprozess müssen die wichti- seits und die Sensibilisierung der gen strategischen Ziele der europawei- Akteure in der Metropolregion anderer- ten Aktivitäten der Metropolregion seits zu erhöhen, ist die Ansiedelung abgestimmt und festgehalten werden. bzw. Etablierung von europäischen Eine wichtige Aufgabe der zukünftigen Institutionen und Veranstaltungen mit Metropolregion ist der interregionale europaweiter Bedeutung anzustreben. Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Metropolregionen in Deutschland und Europa. Die Metro- Schwerpunkt: Einbindung in polregion sollte durch ein kontinuierli- Europäische Netze ches Benchmarking mit anderen Im Mittelpunkt dieser metropolitanen Metropolregionen ihre Stärken ausbau- Aufgabe steht die Nutzung der günsti- en und gleichzeitig an der Beseitigung gen geopolitischen Lage der Metropol- ihrer Schwächen arbeiten. region in Europa. Dies sollte in erster Die Mitarbeit in europäischen Projekten Linie durch den Aufbau strategischer und Netzwerken mit metropolitanem Allianzen mit Partnern an den Achsen, Bezug ist ein weiteres Instrument für v.a. der Ost-West-Achse in den Nieder- die Entwicklung der Europaaktivitäten landen bzw. in Polen und dem Baltikum der Metropolregion. Als Beispiel hierzu geschehen. Zudem ist es notwendig, sei ein Engagement im METREX-Netz- die in der Region vorhandenen Logistik- werk (Network of European Metro- Kompetenzen auszubauen und zu ent- politan Regions and Areas) genannt. wickeln. Um die metropolitanen Akteure auf die- sen erweiterten Handlungsrahmen vor-

Aufgaben 31 Bestehende Ansätze (Auswahl)

Die zentrale Eigenschaft von Metropol- der gesamten Region positiv beeinflus- regionen als Knoten internationaler sen. Darüber hinaus trägt die leistungs- Verkehrs-, Handels- und Informations- fähige Einbindung der Metropolregion ströme legt eine Erweiterung des in transeuropäische Netze in erhebli- regionalen (metropolitanen) Hand- chem Maße zur Stärkung der Wettbe- lungshorizontes auf den europäischen werbs- und Innovationsfähigkeit- und Maßstab nahe. Die daraus erwachsen- der Gatewayfunktion der Metropol- den Vorteile können die Entwicklung region bei.

Teilregionen überschreitend

Europa-Strategie allgemein Schwerpunkt: Einbindung in europäische Netze Innovation Relay Center Nieder- Deutsche Management Akademie sachsen/Sachsen-Anhalt (Verbin- Niedersachen und Osteuropazen- dungsbüro zur EU) trum in Celle EU-Hochschulbüros Braunschweig/ Regionales Rahmenprogramm (Re- Lüneburg/Wolfenbüttel, Hannover- gional Framework Operation) Inter- Hildesheim und Südniedersachsen reg IIIC Hanse Passage ganz Niedersachsen umfassend mit ge- Euro Info Centre Hannover (EIC) planten Subprojekten zu Logistik – Beratungsstelle der EU in und Clusterpolitik Niedersachsen beantragtes Interreg IIIC-Projekt NETA-entlang der Ost-West-Achse von Irland bis Polen/Baltikum mit geplanten Interreg IIIB-Subprojekten zum Themenbereich Logistik

In Teilregionen

Europa-Strategie allgemein Schwerpunkt: Einbindung in europäische Netze Europa Region Hannover (der Städte-/Regionspartnerschaften, Region Hannover) z.B. Hannover mit Poznan und Region Hannover mit Wojewod- EU-Angelegenheiten, Referate schaft Großpolen (Poznan) bei Städten und Bezirks- regierungen

32 Aufgaben 3.3 Metropolen-Marketing

Ausgangspunkt

Im verschärften Wettbewerb der Regi- des Regionalmarketings sollen den ver- onen Europas kommt der Vermittlung schiedensten Akteuren die Potenziale der Standortqualitäten nach innen und der Region verstärkt bewusst gemacht außen wachsende Bedeutung zu. und dadurch das Image der Region ver- Durch den Einsatz von Maßnahmen bessert werden.

Aufgabenstellungen

Die Entwicklung einer metropolitanen nisstand über die Metropolregion in der Marketingstrategie sollte an den Beginn Öffentlichkeit und unter Entscheidungs- der gemeinsamen Arbeit gestellt wer- trägern (Reputation Management). den. Die Verbesserung der Außendar- Weitere wichtige Elemente eines sol- stellung der Metropolregion durch eine chen Metropolenmarketings sind u.a. zielgerichtete Medienpolitik muss von die Erarbeitung eines zentralen Internet- einer Vermittlung der Ziele der gemein- Portals als direkter Anlaufpunkt für samen Arbeit nach innen begleitet wer- Einwohner und Unternehmen bzw. den, um die Identifikation in und mit Institutionen sowohl aus der Region als der Region zu verbessern. Gleichzeitig auch von außerhalb, ein gemeinsames wird durch die verbesserte Außendar- Kultur- und Tourismusmarketing (z.B. stellung die Wahrnehmung der Metro- Herausgabe eines gemeinsamen Kultur- polregion erhöht. Die Bildung einer kalenders) oder das Etablieren von regio- Marke ‚Metropolregion Hannover - nalen Netzwerken durch die Schaffung Braunschweig - Göttingen‘ auf der Basis von Informationsdiensten für regionale der prägenden regionalen Cluster und Nachrichten. metropolitanen Funktionen trägt eben- falls hierzu bei und erhöht den Kennt-

Bestehende Ansätze (Auswahl)

Teilregionen überschreitend Regionalmagazin ‘REGJO’ ‚The Wonderful Nine‘-Städtewerbung ‚Hannover Journal’

In Teilregionen Hannover Impuls der Hannover-Projekt GmbH (Region Hannover), Braunschweig Projekt (Großraum Braunschweig), Wolfsburg AG u.a. reson – Regionale Entwicklungsagentur Südostniedersachsen Deutsche Messe AG mit herausragender Imagewirkung und Ausstrahlungskraft Pro Hannover Region – Förderverein zur Entwicklung der Region Hannover (mit Mitgliedern auch aus anderen Teilregionen) Regionalmarketing GmbH für den Region Südostniedersachsen Bewerbung von Braunschweig als “Kulturhauptstadt Europas“

Aufgaben 33 3.4 Verbesserung der metropolitanen Infrastruktur und der Logistik-Funktion

Ausgangspunkt

Die Verbesserung der metropolitanen funktion der Metropolregion bei. Als Infrastruktur fördert den Zugang zu etablierte Logistik-Region ist sie eben- Menschen, Wissen und Märkten und falls auf einen kontinuierlichen Ausbau trägt somit zur Stärkung der Gateway- der Infrastruktur angewiesen.

Aufgabenstellungen

Ein zentrales Ziel besteht in der Reduzie- der Logistik-Kompetenzen von großer rung von Hindernissen für die regionale Bedeutung. Integration. Im Mittelpunkt der Verbes- Schon in Abschnitt 3.1, der die Bedeu- serung der metropolitanen Infrastruktur tung der Wissensvernetzung in For- sollte die Förderung der Mobilität in der schung und Entwicklung hervorhob, Region stehen. Vor allem die teilregio- wurde auf die Notwendigkeit des Aus- nalen Schwächen in der Erreichbarkeit baus der hierfür notwendigen Infrastruk- sollten reduziert werden. Hierzu ist eine tur hingewiesen. vertiefte Kooperation der Verkehrsver- bünde eine Voraussetzung. In Bezug auf die Verbesserung der metropolitanen Infrastruktur ist nicht Ein erheblicher Aspekt für die Stärkung zuletzt auch die Förderung der intrare- der Metropolfunktion ist die weitere gionalen Kooperation von Belang. Der Stärkung des Messestandortes Hanno- intraregionale Informations- und Er- ver und der Tagungsstandorte Göttin- fahrungsaustausch sollte konsequent gen, Braunschweig, Hannover und durch die Bereitstellung von Kapazitä- Hildesheim und deren regionaler Aus- ten bei lokalen Akteuren zu regionaler strahlungseffekte. Die konsequente Zusammenarbeit gefördert werden. Nutzbarmachung von Kontakten, die Hierzu gehören z.B. regionale Business- aus den Messen und der EXPO resul- to-Business-Kontakte oder auch die tieren, sollte vorangetrieben werden. Abstimmung und Koordination der Aufgrund der günstigen geopolitischen Regionalplanungsstellen im metropoli- Lage der Metropolregion ist der Ausbau tanen Aufgabenspektrum.

Bestehende Ansätze (Auswahl)

Teilregionen überschreitend geplante gegenseitige Fahrscheinanerkennung zwischen Verkehrsverbünden Hannover und Braunschweig sowie dem Städtenetz KomSIS – Niedersächsisches Gewerbeflächeninformationssystem der Kommunen

In Teilregionen Großflächige Einzelhandels-Planung des Städtenetzes EXPO-Region

34 Aufgaben 3.5 Etablierung als Europäische Metropolregion

Ausgangspunkt

Die Etablierung einer sich integrieren- scher Ebene bei Land, Bund und EU den Metropolregion Hannover - Braun- bei, sondern auch zur Erschließung von schweig - Göttingen trägt nicht nur zur Synergien und Kooperationspotenzia- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit len und somit zur ökonomischen Wett- der Region auf (raumordnungs-) politi- bewerbs- und Innovationsfähigkeit.

Aufgabenstellungen

Diese hier an den Schluss des Kapitels Der gesamte Integrationsprozess in gestellte Aufgabe hat in erster Linie der Metropolregion Hannover - Braun- einen integrierenden Aspekt. Der Inte- schweig - Göttingen sollte durch ein grationsprozess ist als eine Klammer zu Monitoring und stetige wissenschaft- verstehen, die einen parallel zu den liche Begleitung unterstützt und mode- anderen metropolitanen Aufgaben ver- riert werden. laufenden Prozess darstellt. Aus die- Ein hilfreiches Instrument zur Beglei- sem Grund sollte die Erarbeitung einer tung dieses Prozesses ist die Initiie- Vision, eines Leitbildes für die gesamte rung eines Regionalmanagements zur Metropolregion, als Basis für die weite- Koordinierung der regional-bedeutsa- re Arbeit gesehen werden. In ihr sollte men Projekte und Initiativen. Es könnte eine Art “Meilenstein-Plan“ verankert Anreize für gemeinsame Projekte von sein, der wichtige Schritte auf dem Vereinen und Organisationen in der Weg zur Etablierung der Metropol- Metropolregion oder Pilotprojekte set- region benennt. Hierzu zählen neben der zen. Diese sollten einen direkten Bezug Erarbeitung des Konzepts zum metropolitanen Aufgabenfeld auf- die Schaffung von Akzeptanz und weisen können. Im Folgenden seien hier Mitwirkungsbereitschaft bei den einige Beispiele genannt, deren Bezug Akteuren, zu den aufgeführten metropolitanen Auf- gaben in Klammern dargestellt ist: die Initiierung einer öffentlichen Diskussion (z.B. die Durchführung Öffentlichkeitsarbeit [Metropolen- einer Konferenz zu Möglichkeiten und Marketing], Risiken einer Metropolregion Han- Interreg-Projekt Hanse-Passage nover - Braunschweig - Göttingen), [Verknüpfung mit Ost-West-Achse, die Entwicklung einer regionalen Europa-Strategie], Politikarena mit “regionalen“ Politi- die Unterstützung der Bewerbung kern und anderen metropolitanen der Teilregion Braunschweig zur Kul- Akteuren und nicht zuletzt turhauptstadt Europas 2010 [Metro- die Gewinnung von Zustimmung auf polen-Marketing, Europa-Strategie, Landes- und Bundesebene. Letztere Verbesserung der metropolitanen sind unabdingbare Voraussetzung Infrastruktur] und für die formale Anerkennung der die Nutzung des Standortes Hanno- Region als Europäische Metropol- ver als einen (voraussichtlichen) Aus- region in Deutschland durch die tragungsort der Fußballweltmeister- Ministerkonferenz für Raumordnung schaften 2006 [Metropolen-Marke- (MKRO). ting, Europa-Strategie, Verbesserung der metropolitanen Infrastruktur].

Aufgaben 35 In Zukunft sollte die Berücksichtigung Akteuren / Teilräumen angestrebt wer- der Metropolregion sowie der metro- den. Unter Umständen wird hierfür die polfunktionalen Belange in Planungen Überprüfung und ggf. Veränderung der und Programmen der einzelnen Teil- Regionalplanungsstrukturen vonnöten räume sowie die gegenseitige Abstim- sein. mung der Planungen zwischen den

Bestehende Ansätze (Auswahl)

Teilregionen überschreitend Einleitung eines Konzeptfindungs- und Implementierungsprozesses Unterstützung durch die Landesregierung Gute institutionelle Verfassung der drei Teilräume und deren Reformfähigkeit

In Teilregionen Städtenetz EXPO- Region und Region Hannover Regionale Entwicklungskonzepte in Teilregionen Mitarbeit im Initiativkreis der deutschen Metropolregionen Regionalmanagementprozesse in den Regierungsbezirken

36 Aufgaben 4 Organisation Organisation

4.1 Ausgangsüberlegungen

Für die Ausgestaltung der Organisation im Sinne einer “light institutionalisation“ der künftigen Metropolregion sind die bzw. eines “governance without folgenden Ausgangsüberlegungen maß- government“ formuliert. gebend. Zu den regionalen Akteuren gehören Die bereits vorhandenen regionalen die Gebietskörperschaften und son- Strukturen sind zu nutzen. Dabei sind stige öffentlich-rechtliche Institutio- sie im Hinblick auf ihre Effizienz für nen sowie große Wirtschaftsunter- metropolitane Aufgaben zu prüfen und nehmen und andere privatrechtliche schrittweise weiterzuentwickeln. Formationen. Sie sind in der Organi- sationsstruktur der künftigen Region Der Initiativkreis Metropolregionen in angemessen zu berücksichtigen. Deutschland nennt in seinem Strate- giepapier als Mindestmerkmale einer Regionale Kommunikation und Infor- Institutionalisierung die Sicherstellung mation haben eine zentrale strategi- sche Klammerfunktion. Die Organi- einer direkten demokratischen Legi- sation der künftigen Region muss timation, die Beschränkungen bilateraler Dis- der Schaffung von Kompetenzen für kussionen und Absprachen überwin- die strategische Planung, den und einen kontinuierlichen Dia- log über strategische Fragen ermög- der Durchführung der regionalen lichen. Projekte sowie Die konkrete Umsetzung von ge- der erforderlichen finanziellen und meinsam definierten Projekten aus personellen Ressourcen. dem metropolitanen Aufgabenspek- Dieser Anforderungskatalog muss trum erfolgt grundsätzlich über die naturgemäß im Hinblick auf die konkre- vorhandenen institutionellen Struk- te Situation der jeweiligen Metropol- turen. region konkretisiert und auch modifi- Landesinstitutionen und -initiativen ziert werden. Für die künftige Metro- sind in die Vorhabensumsetzung polregion Hannover - Braunschweig - einzubinden. Göttingen ergeben sich erhebliche Modifikationen insbesondere unter Aus der Natur der metropolitanen zwei Aspekten: Aufgaben ergeben sich differenzier- te und gestufte Zuständigkeits- und Die Region befindet sich in der Mitwirkungserfordernisse der betei- Startphase. ligten Akteure. Dies gilt insbesonde- In der Region existieren bereits teil- re für die Akteure außerhalb der regionale Formationen, die für sich Kernstädte bzw. -räume. die genannten Aufgaben zu erhebli- Notwendig erscheint ein Konsens chen Teilen wahrnehmen. über die Zusammengehörigkeit so- In dieser Situation erscheint es sinn- wie die Bereitschaft zur Bereit- voll, vor allem die Erfahrungen aus der stellung von Ressourcen für eine Praxis der Städtenetze sowie europäi- informelle institutionelle Infrastruktur scher Ansätze wie Randstad (NL) und (Vorbild Städtenetz EXPO-Region). Öresund (DK/S) zu nutzen. Der räumliche Umgriff der Metropol- Die nachfolgenden Vorschläge bezie- region muss den metropolitanen hen sich auf einen Einstiegshorizont Funktionen angepasst sein. Im Kern von drei bis fünf Jahren und sind ent- sollte die unterschiedliche Metro- sprechend den Vorstellungen der OECD polenrelevanz der Teilräume nicht

Organisation 37 durch differenzierte räumliche Ab- bildung zeigt die Organisatinsstruk- grenzung, sondern auf der Ebene turen der Akteure der Metropol- der organisatorischen Einbindung region Hannover - Braunschweig - und der Mitwirkung an den Auf- Göttingen sowie deren Einbindun- gaben der Metropolregion berück- gen in regionale Kooperationen. sichtigt werden. Die folgende Ab-

Walsrode

Celle

Nienburg

Hannover Stadthagen Peine

Hildesheim Hameln

Region Hannover

Zweckverband Großraum Braunschweig und Regionale Entwicklungsagentur Südostniedersachsen (reson)

Regionalverband Südniedersachsen e.V.

Städtenetz EXPO-Region

Organisationsstrukturen der Akteure der Metropolregion Hannover - Braunschweig - Göttingen

38 Organisation 4.2 Vorschläge zur Aufbauorganisation

Im Folgenden werden zwei Varianten ermöglicht, auf alle möglichen Auf- einer Aufbauorganisation vorgestellt. gabenstellungen reagieren zu können Bei der ersten handelt es sich um eine (vgl. folgende Abbildung). bewusst schlank gehaltene Variante, Unabhängig von der konkreten Organi- die insbesondere in der Startphase der sationsform werden sowohl eine be- Bildung einer Metropolregion als die gleitende Prozessmoderation als auch geeignetere erscheint. Die zweite Vari- die wissenschaftliche Begleitung der ante stellt ein ausführliches Modell dar, Regionsbildung empfohlen (näheres die alle Eventualitäten umfasst und es hierzu in Kapitel 4.3 und Kapitel 4.4).

Varianten der Schlanke Organisation Umfassendes in der Startphase Aufbauorganisation Organisationsmodell Lenkungsgruppe Lenkungsgruppe Geschäftsstelle Geschäftsstelle Organisationsformen für Regionales Koordinations- einzelne Aufgabenbereiche gremium Organisationsformen für einzelne Aufgabenbereiche

Prozessmoderation Wissenschaftliche Begleitung

Varianten der Aufbauorganisation

Schlanke Variante für die Startphase

Auf der Grundlage der oben vorgenom- eine Geschäftsstelle, menen Anmerkungen und Bedingun- eine Lenkungsgruppe sowie gen basieren die folgenden Vorschläge für eine erste Aufbauorganisation. In spezielle Organisationsformen für der Startphase der regionalen Konsti- einzelne Aufgabenbereiche. tuierung könnte es aus Gründen der Notwendig ist schließlich die Sicher- Praktikabilität und der Ressourcenknap- stellung der Finanzierung und sonstigen pheit geraten sein, diese schlankere Ressourcenbereitstellung für bestimmte Organisationsform zu favorisieren. Es Basisfunktionen (siehe Kapitel 4.5). kann davon ausgegangen werden, dass in der Startphase auf folgende Institu- tionen nicht verzichtet werden kann:

Organisation 39 Geschäftsstelle

Aufgaben: Betreuung der Lenkungsgruppe und der Arbeit in den Arbeitsgruppen Unterstützung bei der Koordination und Vernetzung regionaler Vorhaben, Projekte, Plattformen etc. Informationsbeschaffung und -weitergabe insbesondere im Hinblick auf EU- Politiken Impulsgebung zur Initiierung von Projekten Unterstützung des Marketings für die gesamte Region Mitwirkung in deutschen und europäischen Netzwerken, z.B. Initiativkreis Metropolregionen in Deutschland, METREX

Besetzung: Bei diesem Aufgabenbesatz ist die Geschäftsstelle mit einer Stelle BAT II sowie der erforderlichen Sekretariatskapazität auszustatten.

Organisationsform: Möglichkeit der Rotation durch die Teilregionen in einem bestimmten Turnus (ähnlich wie die Geschäftsstellenfunktion des Städtenetzes EXPO-Region). Damit kann die in den Teilregionen vorhandene verwaltungsmäßige und technische Ausstattung genutzt werden. Eine personelle Kontinuität der BAT II-Stelle erscheint allerdings angesichts der Aufgabenstellung unverzichtbar.

Lenkungsgruppe

Aufgaben: Beratung und Beschlussfassung zu operativen Fragen der Regionsentwicklung

Zusammensetzung: Insgesamt zehn Mitglieder, deren Zusammensetzung sich wie folgt ergibt: je ein Vertreter aus jeder Teilregion die Oberbürgermeister der Städte Hannover, Braunschweig und Göttingen je ein Vertreter der Staatskanzlei mit Beobachter-/ Gaststatus, der NORD/LB, der Universitäten in der Metropolregion und der Kultur (z.B. die Stiftung Niedersachsen) Die Lenkungsgruppe sollte einen Sprecher (nebst Stellvertreter) haben.

Entscheidungsmodus: Konsensprinzip

Sitzungsfrequenz: 4 - 6 Sitzungen pro Jahr

Organisations-/ Rechtsform: Öffentlich-rechtliche Vereinbarung, kommunale Arbeitsgemeinschaft, Verein

40 Organisation Organisationsformen für einzelne Aufgabenbereiche

Aufgaben: Projektentwicklung (spezielle Aufgabenstellung ergibt sich aus dem jeweiligen metropolitanen Projekt) Bearbeitung einzelner Aufgabenfelder, wie in Kapitel 3 beschrieben Projektbezogene Integration von Akteuren (über die metropolitanen Organisationsformen hinaus), Bildung einer (Gesprächs-) Plattform in der Metropolregion für diese Akteure.

Zusammensetzung: bedarfsspezifisch Je nach Projekt und Aufgabenstellung Einbeziehung kompetenter Akteure aus der Region, eventuell auch der wissenschaftlichen Ebene (siehe Kap. 4.3).

Organisationsform: Informell z.B. in Form von Arbeitskreisen, Runden Tischen, Plattformen, Projektgruppen etc. Ähnliche Formen werden in den in der Region vorhandenen Ansätzen bereits praktiziert (vgl. Anhang II). Im künftigen regionalen Kontext besteht das Hauptanliegen darin, diese Formationen informatorisch über die Geschäftsstelle mit der Lenkungsgruppe zu vernetzen.

Umfassende Variante

Wie erwähnt handelt es sich bei der Die Aufgaben und Zuständigkeiten der soeben dargestellten Organisations- einzelnen Institutionen, die unter 4.2.1 form um eine Minimalvariante, hinter dargestellt wurden, gelten im Übrigen die nicht zurückgetreten werden sollte. auch für die folgenden Ausführungen, Für eine dauerhafte, erfolgreiche Arbeit jedoch wird empfohlen, auf längere in der Metropolregion ist eine komplex- Sicht dem Organisationsmodell ein ere Organisationsform zu empfehlen, Koordinationsgremium hinzuzufügen, die im Folgenden umrissen wird. das wie folgt konstituiert sein sollte:

Organisation 41 Koordinationsgremium

Aufgaben: Gegenseitige Information, Beratung und Beschlussfassung in strategischen Fragen der Regionsentwicklung, Formulierung eines Arbeitsprogramms, Leitbilddiskussion

Zusammensetzung: Vertreter der Leitungsebene der in Anhang I genannten Akteure der 1. Priorität (3 regionale Organisationen, 10 private Organisationen, 10 Gebietskörperschaften u.ä., 6 wissenschaftliche Institutionen, 6 Verbände und Vereine). Das Land Niedersachsen sollte mit Beobachter-/Gaststatus vertreten sein. Das Koordinationsgremium sollte einen Sprecher (nebst Stellvertreter) haben. Angesichts der Größe des Gremiums ist die Einrichtung eines etwa sechs-köpfi- gen “Vorstands“ zu erwägen.

Entscheidungsmodus: Konsensprinzip

Sitzungsfrequenz: 2 - 3 Sitzungen pro Jahr

Organisations-/ Rechtsform: Öffentlich-rechtliche Vereinbarung, Kommunale Arbeitsgemeinschaft, Verein

Die Aufgabenbereiche und der Zu- Jedoch ist der Kreis der Teilnehmer der schnitt von Lenkungsgruppe, Geschäfts- Lenkungsgruppe auf Vertreter der in stelle und den weiteren Organisations- Anhang I genannten Akteure zu erwei- bereichen, können aus der schlanken tern. Weiterhin ist der Aufgabenbe- Variante für die Startphase (siehe oben) reich der Geschäftsstelle auf die Ein- übernommen werden. beziehung des Koordinationsgremiums zu erweitern.

4.3 Wissenschaftliche Begleitung

Als fakultative Möglichkeit, insbeson- Die wissenschaftliche Begleitung könn- dere im Hinblick auf das ‚Kompetenz- te auch genutzt werden, um über zentrum Raumforschung und Regional- Studienprojekte und Diplomarbeiten entwicklung in der Region Hannover‘, Ressourcen für die Arbeit der Ge- sollte eine wissenschaftliche Beglei- schäftsstelle und anderer regionaler tung der Metropolregion installiert wer- Akteure zu gewinnen. den. Sie könnte in Form eines Beirats erfolgen.

42 Organisation 4.4 Prozessmoderation

Für die Implementierungsphase wird in Projektes Metropolregion Hannover - jedem Falle empfohlen, das Instrument Braunschweig - Göttingen vertraut ist, der Prozessmoderation bzw. des kann sich positiv auf den Willensbil- Coachings zu nutzen. Eine solche dungs- und Entscheidungsprozess bei Einschaltung eines externen Dienstlei- der Vielzahl der Akteure und Interessen sters, der mit den fachlichen Zielen des auswirken.

4.5 Finanzierung

Finanzierungserfordernisse ergeben Das erforderliche Finanzvolumen sollte sich vor allem im Hinblick auf die durch Mitgliedsbeiträge aufgebracht Personalausstattung der Geschäfts- werden. Die Gebietskörperschaften stelle. Sinnvoll erscheint es, darüber könnten nach ihrer Einwohnerzahl hinaus ein kleineres Budget für kurzfri- beteiligt, für die privaten Akteure stig anfallende Aufgaben vorzuhalten, müsste noch ein Schlüssel gefunden für die nicht Drittmittel akquiriert wer- werden. den können (z.B. Beiträge zur Öffent- Zu prüfen ist, inwieweit das Land lichkeitsarbeit, Expertisen, Vorkosten zumindest in der Startphase unterstüt- für Projektakquisition). zend tätig werden kann.

Organisation 43 44 5 Verwendete Literatur Verwendete Literatur

Zu Kapitel 1 Blotevogel, H.H. (2000). Gibt es in Deutschland Metropolen? In: Matejowski. Metropolen, Laboratorien der Moderne. Frankfurt/Main Blotevogel, H.H. (2002). Deutsche Metropolregionen in der Vernetzung. In: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 6/7.2002 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg) (2000). Raumordnungs- bericht 2000. Bonn Häußermann, H. (2000). Es muss nicht immer Metropole sein. In: Matejowski. Metropolen, Laboratorien der Moderne. Frankfurt/Main Häußermann, H. und Siebel, W. (1987). Neue Urbanität. Frankfurt/Main Initiativkreis deutscher Metropolregionen (2003). Strategiepapier. Verabschie- det auf einer Tagung des METREX-Netzwerkes im März 2003 in Stuttgart Krätke, S. (1997). Globalisierung und Stadtentwicklung in Europa. In: Geo- graphische Zeitschrift, Heft.2/3.1997 Krätke, S. (2002). Medienstadt – Urbane Cluster und globale Zentren der Kulturproduktion. Opladen Matejowski, D. (2000). Metropolen, Laboratorien der Moderne. Frankfurt/Main Nizon, P. (2000). Weltstädte als geistige Heimat. In Matejowski. Metropolen, Laboratorien der Moderne. Frankfurt/Main

Zu Kapitel 2 Bezirksregierung Braunschweig / reson Regionale Entwicklungagentur für Südostniedersachsen / Zweckverband Großraum Braunschweig (2001). Regionales Entwicklungskonzept für Südostniedersachsen. reson-report, Band 4. Braunschweig Blotevogel, H.H. (1998). Europäische Metropolregion Rhein-Ruhr. Band 135 der Schriften des Instituts für Landesentwicklung und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein Westfalen. Dortmund Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.) (2002). Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Band 14. Bonn KoRiS Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung (2002). Regionale Innovationsstrategie für den Regierungsbezirk Hannover. Zwischenbericht 08.2002. Entwurf. Hannover Landkreis Göttingen (2000). Regionales Raumordnungsprogramm 2000 für den Landkreis Göttingen. Göttingen Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (1999). Innovationspoten- tiale in den Regionen. Niedersachsen im europäischen Vergleich. Forschungs- bericht 27. Hannover Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (2002). Kulturwirtschaft in Niedersachsen. Hannover Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (2003). Wirtschaftsstand- ort Region Hannover. Regionalreport 2002. Auf dem Weg in die Wissens- gesellschaft. Hannover

Literatur 45 Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung / NORD/LB (2002). Regio- nalreport 2002. Wirtschaftsraum Braunschweig / Salzgitter / Wolfburg. Hannover Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (2002). Hoch- schulen in Niedersachsen. Hannover NORD/LB (2002). Stärken-Schwächen-Analyse für den Regierungsbezirk Hannover. Hannover NORD/LB (2003). Die 100 größten Unternehmen in Niedersachsen. Wirtschaft Niedersachsen Analysen und Kommentare, Februar 2003. Hannover Region Hannover (2002). EU-gerichtete Aktivitäten und Interessen der Wirt- schaft in der Region Hannover. Hannover Region Hannover/ Pro Hannover Region / Euro Info Centre Hannover (2002). EU-gerichtete Aktivitäten und Interessen der Wirtschaft in der Region Hannover. Hannover Schön, K.P. (1996). Agglomerationsräume, Metropolen und Metropolregionen Deutschlands im statistischen Vergleich. In: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.). Agglomerationsräume in Deutschland. Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Band 199. Hannover Zweckverband Großraum Braunschweig / KoRiS Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung (2002). Stadt+Um+Land 2030. Zukunftskonferenz 2002. Beiträge zu Stadt+Um+Land 2030 Region Braunschweig, Braunschweig

46 Literatur 6 Anhang Anhang

I. Metropolitane Akteure

Die folgenden regionalen Akteure des Politischen Steuerungsgremiums repräsentieren erhebliche Teile der eingebunden werden. Mit Bezug zu metropolitanen Funktionsbereiche in ihrer unterschiedlichen metropolitanen der Metropolregion Hannover - Braun- Bedeutung sind sie einer von drei schweig - Göttingen. Sie sollten in die Prioritätsstufen für ihre Einbeziehung unter 4.2 umrissenen Strukturen des zugeordnet. Regionalen Koordinationsgremiums und

1. Priorität 2. Priorität 3. Priorität

Continental AG Hannover Avacon AG Alcan Deutschland GmbH Göttingen Deutsche Messe AG Hannover BHW-Konzern Hameln Alsthom LHB GmbH Salzgitter IHK Braunschweig Flughafen Hannover GmbH AWD Holding AG Hannover IHK Lüneburg-Wolfsburg HDI Versicherungen / Hannover BEB Erdgas und Erdöl GmbH IHK Hannover Hannover Rückversicherungs-AG Hannover NORD/LB Hannover Bosch-Blaupunkt GmbH MDL METRO Distributions- Salzgitter AG Salzgitter Hildesheim Logistik GmbH&Co. KG Sarstedt TUI AG Hannover expert AG Langenhagen Versicherungsgruppe Hannover Volkswagen AG Wolfsburg Gothaer Lebensversicherung VHV Vereinigte AG Göttingen Haftpflichtversicherung Hannover MAN Nutzfahrzeuge AG Salzgitter

Minolta Europe GmbH Langenhagen

Nordzucker AG Braunschweig Otto-Bock-Gruppe Duderstadt Peiner Träger GmbH (PTG) Raiffeisen Hauptgenossen- schaft Nord AG Hannover

Sartorius AG Göttingen Unternehmen und Kammern (Auswahl) Siemens AG Braunschweig,

Solvay Deutschland Konzern Hannover, HQ Brüssel

Varta AG Hannover Volkswagen Financial Services AG Braunschweig WABCO GmbH & Co. OHG Hannover (HQ Brüssel)

Anhang 47 1. Priorität 2. Priorität 3. Priorität

Bezirksregierung Hannover Mittelzentren und Landkreise Initiativkreis Regionalforum Hannover Bezirksregierung Braunschweig Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Partnerschaftsnetzwerk Bezirksregierung Lüneburg Region Hannover Ministerium für Wissenschaft Braunschweig und Kultur Göttingen Regionale Entwicklungs- Hannover kooperation Hildesheim (REK) Weserbergland Ministerium für den ländlichen Staatskanzlei (Europa) Raum, Ernährung, Landwirtschaft Tourismusverbände und Verbraucherschutz Pro Hannover Region Region Hannover Regionalverband Südniedersachsen reson – Regionale Entwicklungsagentur Südostniedersachsen Salzgitter Städtenetz EXPO-Region Wolfsburg

Staat, Gebietskörperschaften und regionale Organisationen (Auswahl) Zweckverband Großraum Braunschweig

48 Anhang 1. Priorität 2. Priorität 3. Priorität

Deutsche Management Akademie Akademie der Wissenschaften Private Fachhochschule Niedersachsen Celle Göttingen Göttingen Georg-August-Universität AutoUni Wolfsburg Fachhochschule im Deutschen Göttingen Roten Kreuz Göttingen Braunschweigische Kompetenzzentrum für Wissenschaftliche Gesellschaft Raumforschung und Fachhochschule Hannover Regionalentwicklung Fachhochschule Niedersächsisches Institut für Braunschweig/Wolfenbüttel Wirtschaftsforschung Fachhochschule Osteuropa Centrum Hildesheim//Göttingen Niedersachsen Celle Fachhochschule der Wirtschaft Technische Universität Carolo- Hannover Wilhelmina zu Braunschweig GISMA Business School Hannover Technische Universität Clausthal Hochschule für Musik und Theater Universität Hannover Hannover Universität Hildesheim Hochschule für bildende Künste

Volkswagen Stiftung Braunschweig Wissenschaft und Forschung (Auswahl) Medizinische Hochschule Hannover

Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Tierärztliche Hochschule Hannover

Anhang 49 II. Akteure der Wissensvernetzung

Die folgenden lose versammelten schweig - Göttingen auf den entspre- Akteure in den Bereichen der vorge- chenden Gebieten. Diese, ebenso wie schlagenen Cluster-Politiken (Kapitel andere Akteure, sind von Bedeutung für 3.1) geben einen Eindruck über die die Formulierung und Umsetzung des Breite der bestehenden Kompetenzen metropolitanen Aufgabenbereiches der der Metropolregion Hannover - Braun- regionalen Technologiepolitik.

Cluster-übergreifende Wissenstransfer-Institutionen: Erfinderzentrum Norddeutschland EU-Hochschulbüros Braunschweig/Lüneburg/Wolfenbüttel, Hannover- Hildesheim sowie Südniedersachsen Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel Innovation RelayCenter Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Innovationsgesellschaft Universität Hannover mbH Innovationsnetzwerk Niedersachsen AGTIF Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen RKW Nord – Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Technische Informationsbibliothek Hannover uni transfer – Forschungs- und Technologiekontaktstelle der Universität Hannover Verein Technologie-Centren Niedersachsen e.V.

Cluster Life Sciences, Biotechnologie, Medizintechnik: Akademie für Ethik in der Medizin, Göttingen Biologische Bundesanstalt, Braunschweig BioRegioN GmbH, Hannover, Braunschweig (und ) Biotechnika (Internationale Leitmesse) in Hannover Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig (auch Celle, Neustadt/R.) Deutsche Botanische Gesellschaft, Göttingen Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Braunschweig Deutsches Primatenzentrum, Göttingen European Neuroscience Institute (ENI), Göttingen

50 Anhang Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (neuer Schwerpunkt Biotechnologie im Aufbau) Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover GenoMik Netzwerk Göttingen Georg-August-Universität Göttingen Gesellschaft für biotechnologische Forschung (GBF), Braunschweig Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften sowie Laboratorium für Genomanalyse Hochschulübergreifende Forschungsschwerpunkte: Agrarbiotechnologie und Netzwerk TSE-Forschung (in Göttingen) sowie Meeresbiotechnologie (u.a. Hannover und Göttingen) Helmholtz-Zentrum für biotechnologische Forschung, Braunschweig Hörgeräte KIND GmbH & Co. KG, IPF PharmaCeuticals GmbH, Hannover International Neuroscience Institute GmbH, Hannover Institut für Zuckerrübenforschung, Göttingen International MaxPlanck Research School for Molecular Biology, Göttingen International MaxPlanck Research School for Neurosciences, Göttingen Internationale Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik e.V., Braunschweig Kompetenzzentrum Medizintechnik, Biotechnologie und Messtechnik, Göttingen Landwirtschaftskammer Hannover, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Göttingen Max-Planck-Institut für experimentelle Endokrinologie, Hannover MBM Kompetenzzentrum Medizintechnik, Biotechnologie und Messtechnik, Georg-August-Universität Göttingen Medizinische Hochschule Hannover Otto-Bock-Gruppe, Duderstadt Sartorius AG, Göttingen Solvay Deutschland Konzern, Hannover Technische Universität Carolo-Wilhelma zu Braunschweig Tierärztliche Hochschule Hannover Trace Biotech AG, Braunschweig Verein Forum Funktionelle Genomanalyse e.V., Braunschweig Veterinärinstitut Hannover

Anhang 51 Cluster Mobilitätswirtschaft, Automobil, Logistik: Aerodata AG, Braunschweig AutoUni, Wolfsburg AVIONIK-Zentrum, Braunschweig Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Braunschweig Centrum für Logistik und Expertensysteme an der FH Braunschweig/ Wolfenbüttel Continental AG, Hannover Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e.V., Hannover Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Braunschweig/Göttingen Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Salzgitter) Forschungsflughafen Braunschweig Franzius-Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen, Hannover Gesamtzentrum für Verkehr Braunschweig IAA Nutzfahrzeuge (Internationale Leitmesse) in Hannover Institut für Transport- und Automatisierungstechnik, Hannover Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und Betrieb, Hannover Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau an der Universität Hannover Kompetenznetz Forum Mobilität Niedersachsen, Clausthal-Zellerfeld Max-Planck-Institut für Aeronomie, Katlenburg-Lindau Varta AG, Hannover Volkswagen Konzern, Wolfsburg (Braunschweig, Hannover, Salzgitter) WABCO GmbH&Co OHG, Hannover Wolfsburg AG mit Automobil-Zulieferbörse und Betreuung der VW-Zulieferer

Cluster Produktionstechnik, Optik, Messtechnik, Mechatronik Carl Zeiss, Mikroskopwerk Göttingen Georg-August-Universität Göttingen Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung, Hannover Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik, Braunschweig Franz-Patat-Zentrum für interdisziplinäre Polymerforschung, Braunschweig Institut für Angewandte Mikroelektronik, Braunschweig Institut für Verfahrensoptimierung und Entsorgungstechnik an der Fach- hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Wolfenbüttel

52 Anhang International Max Planck Research School on Physical Processes in the Solar System and Beyond, Katlenburg-Lindau IPH Institut für Integrierte Produktion gGmbH, Hannover Kompetenznetz Elektronische Korrelation und Magnetismus mit Universitäten Hannover, Braunschweig und Göttingen Kompetenzzentrum Measurement Valley e.V., Göttingen Laser-Laboratorium Göttingen Laser-Zentrum Hannover Mahr GmbH, Göttingen Max-Planck-Institut für Strömungsforschung, Braunschweig, Göttingen Otto-Bock-Gruppe, Duderstadt PhotonicNet GmbH – Kompetenznetz Optischer Technologien, Hannover Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig Produktionstechnisches Zentrum Hannover, Sartorius AG, Göttingen Technische Universität Carolo-Wilhelma zu Braunschweig, Forschungsschwer- punkt Mikrotechnik und Mikromontagelabor Technische Universität Clausthal Universität Hannover – Laboratorium für Nano- und Quantenengineering Universität Hildesheim Zentrum für Funktionswerkstoffe gGmbH, Göttingen

Cluster Regenerative Energien: Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten, Hann. Münden Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Göttingen Georg-August-Universität Göttingen Niedersächsische Forstliche Versuchsanstalt, Göttingen Niedersächsisches Kompetenznetz für nachhaltige Holznutzung (NHN), Göttingen Solvis GmbH & Co KG, Braunschweig

Anhang 53 54

HAMBURG

Walsrode

Celle Nienburg BERLIN/BRANDENBURG HANNOVER Wolfsburg

BRAUNSCHWEIG Peine Stadthagen

Salzgitter Hameln Hildesheim

Goslar

GÖTTINGEN SACHSENDREIECK RHEIN-RUHR

RHEIN-MAIN

STUTTGART

MÜNCHEN