Wasserversorgung Region

P2 Regionales Entwicklungskonzept

WS 2010/11

Abb. 1: http://www.haidershofen.gv.at/media/wasserpng.jpg

Betreuer: KORDINA Hans, Dipl.-Ing. Departement für Raumentwicklung-, Infrastruktur- und Umweltplanung Technische Universität Wien

Gruppe REGION 4

DORNER Fabian 0827214 HAIDEGGER Thomas 0826382 JURASSZOVICH Sandra 0825171 SCHNEIDER Anna-Katharina 0825592 SCHWÄRZLER Dominik 0827171 P2 – Region Schwechat Wasserversorgung der Region

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... 1 Einleitung ...... 2 1. Rechtliche Grundlagen ...... 3 2. Wasserversorgung in der Untersuchungsregion ...... 4 2.1 Schwechat ...... 4 2.2 ...... 6 2.3 ...... 8 2.4 ...... 11 2.5 Klein-Neusiedl ...... 13 2.6 ...... 15 2.7 ...... 17 2.8 Zwölfaxing ...... 19 3. Zusammenfassung und Fazit ...... 23 3.1 Wasserqualität ...... 23 3.2 Tarife ...... 24 3.3 Wasserverbrauch ...... 25 4. Wasserrelevante Ziele und Maßnahmen ...... 26 Verzeichnisse ...... 27 Quellen ...... 27 Abbildungen ...... 28 Tabellen ...... 28

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Einleitung

Der nachfolgende Bericht beschäftigt sich im Rahmen des Projekts 2 der Studienrichtung Raumordnung und Raumplaner mit der Wasserversorgung in der Untersuchungsregion Schwechat und Umgebung. Am Ende der Bestandsaufnahme soll er als Grundlage für die spätere Planung dienen. Zu dieser Untersuchungsregion zählen die Stadtgemeinden Schwechat (16.000 EW) und Fischamend (4.700 EW) sowie die Gemeinden Enzersdorf an der Fischa (2.900 EW), Himberg (6.400 EW), Klein- Neusiedl (790 EW), Rauchenwarth (670 EW), Schwadorf (1.900 EW) und Zwölfaxing (1.600 EW). Einführend gibt es einen kurzen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserversorgung in Niederösterreich. In diesem Bericht werden die Gemeinden nach ihrer Art der Versorgung unterteilt. Die Stadtgemeinden Schwechat und Fischamend versorgen sich selbst mit Wasser. Im Gegensatz dazu werden die restlichen Gemeinden von der EVN Wasser versorgt. Dabei lassen sich diese in die Wasserversorgungsanlagen (WVA) „An der Leitha“ und WVA „Nördliches Wienerfeld“ unterteilen. In diesem Abschnitt werden die Trinkwassergewinnung, die Qualität des Wassers, nicht angeschlossene Objekte, Probleme und Projekte, die Tarifstruktur und der Wasserverbrauch näher betrachtet. Abschließend folgen eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und daraus resultierenden Möglichkeiten.

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1. Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Bestimmungen zur Wasserversorgung sind im niederösterreichischen Raumordnungsgesetz 1976 und Wasserleitungsanschlussgesetz 1978 geregelt. So ist „die Sicherung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser“ in Niederösterreich laut NÖROG §1 Abs.2 Zi.1 Lit.i Pflicht. In der örtlichen Raumplanung soll weiters eine ordnungsgemäße Wasserversorgung sichergestellt werden (NÖROG §1 Abs.2 Zi.3 Lit.e). Bei der Bewertung von Standorten ist auf das Grundwasser zu achten. In Niederösterreich besteht laut dem Wasserleitungsanschlussgesetz ein grundsätzlicher Anschlusszwang wenn es sich um ein Gebäude mit Aufenthaltsräumen handelt und im Versorgungsbereich eines Wasserversorgungsunternehmens liegt. Dieses Wasserversorgungsunternehmen hat gemeinnützig zu sein, d.h. die Gebühren dürfen die Ausgaben nicht überschreiten. Laut §2 gibt es Ausnahmen in denen ein Anschluss nicht nötig ist. Wichtigster Grund ist der, wenn die Grenze der Liegenschaft mehr als 50 m vom nächstgelegenen Wasserhauptrohrstrang entfernt ist. Des Weiteren ist ein Anschluss nicht Pflicht, wenn ein Anschluss aus technischen Gründen nicht möglich ist oder nur mit unverhältnismäßigen Kosten hergestellt werden kann. Eine weitere rechtliche Grundlage bietet das Wasserwirtschaftsfondsgesetz. Dieses soll die Gemeinde bei der Errichtung, Erweiterung, Erneuerung und Sanierung von Anlagen der Siedlungswasserwirtschaft und bei Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes über Fonds helfen. In der ÖVGW-Richtlinie W72 ist die Ausweisung und Sicherung von Brunnenschutzgebieten geregelt.

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2. Wasserversorgung in der Untersuchungsregion

2.1 Schwechat

Die Trinkwassergewinnung

Anders als die meisten Gemeinden aus der Untersuchungsregion versorgt sich Schwechat selbst mit Trinkwasser. Die Wasserversorgung der Stadtgemeinde erfolgt über Grundwasser aus dem Gebiet der Zainethau, einem Teil der Donauauen. Das Trinkwasser wird aus dem ersten Grundwasserhorizont mit Hilfe eines Horizontalfilterbrunnens aus rund sechs Metern Tiefe gewonnen, der Brunnen selbst hat eine Tiefe von zwölf Metern. Durch diesen einen Brunnen werden täglich 5.000 m³ Wasser befördert und somit 16.000 Einwohner versorgt. Das Wasserwerk Schwechat hat damit einen Versorgungsgrad von 99,9%. (Glasner: 2010) In einem Radius von 50 Metern um den Brunnen liegt ein engeres Schutzgebiet, welches von einem Zaun umgeben ist. Die nachfolgende Schutzzone (60-Tagegrenze) ist durch Tafeln gekennzeichnet. Innerhalb dieses 2. Bereichs ist u.a. keine Landwirtschaft erlaubt. (ÖVGW-Richtlinie W72: 1990) Um sich für die Zukunft abzusichern, läuft in der Stadtgemeinde Schwechat derzeit ein Versuchsbetrieb mit drei Tiefenbrunnen. Die Ergebnisse dieses Versuchs sollen Ende nächsten Jahres vorliegen. Da der bestehende Versorgungsbrunnen bereits 40 Jahre alt ist und somit in voraussehbarer Zeit außer Betrieb genommen werden wird, soll die Wasserversorgung auch weiterhin gesichert sein. Bei den drei neuen Brunnen handelt es sich um Vertikalbrunnen mit einer Tiefe von je 100 Metern. Auf Grund dieser Tiefe ist die Errichtung von Schutzgebieten nicht nötig. (Glasner: 2010)

Die Qualität des Wassers

Obwohl das Trinkwasser eine gute Qualität aufweist, handelt es sich mit rund 20°dH um ein ausgesprochen hartes Wasser. Im Gegensatz dazu steht ein besonders niedriger Nitratwert mit 8-15 mg/l. (Glasner: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

Da Schwechat einen Versorgungsgrad von 99,9% hat, sind nur einzelne Objekte nicht an die Wasserleitung angeschlossen. Bei diesen Liegenschaften handelt es sich nur um landwirtschaftlich genutzte Objekte mit keinerlei Aufenthaltsräumen. (Glasner: 2010)

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Probleme und Projekte

Das Rohrnetz zur Trinkwasserversorgung von Schwechat ist relativ alt. Ein Großteil der rund 85 km langen Versorgungsleitung stammt noch aus der Vor- bzw. Zwischenkriegszeit. Aus dieser Überalterung resultiert, dass viele dieser alten Gussrohre häufig brechen. Um dieses Problem langfristig zu lösen, hat sich die Stadtgemeinde Schwechat das Ziel gesetzt, jährlich 1,5% des Rohrnetzes zu erneuern. Auf Grund budgetärer Probleme wird dies in den nächsten zwei Jahren allerdings nicht möglich sein. (Glasner: 2010)

Tarifstruktur

Nach der Herstellung eines Wasseranschlusses wird auf Kosten des Nutzers ein Wassermesser installiert. Dieser wird jährlich im September durch Selbstablesung abgelesen und der Verbrauch in Kubikmeter im Februar des Folgejahres mit den geleisteten Teilzahlungen abgerechnet. Die Teilbeträge werden quartalsweise (15.2., 15.5., 15.8. und 15.11.) abgerechnet. Der Preis für einen Kubikmeter Wasser beträgt mit Stand 15.11.2010 € 1,27 (zuzüglich 10% MwSt.). Zusätzlich fällt noch eine jährliche Bereitstellungsgebühr von € 1,80 (zuzüglich 10% MwSt.) pro Kubikmeter Nennleistung des Wasserzählers an. (vgl. Stadtgemeinde Schwechat: 2010)

Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Schwechat 1.235.000 1.235.000 1.216.000 1.178.000 1.211.000 1.131.000

Mengenangaben in m³

Tab. 1: Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Schwechat

Der Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Schwechat war in den Jahren 2005 bis 2007 relativ konstant. Ein grundsätzlicher Anstieg des Wasserbedarfs ist durch einen Bevölkerungszuwachs möglich. Durch eine Einwohnerzahl von 16.352 (Land Niederösterreich: 2011) und den Durchschnittswerten des Wasserverbrauchs lässt sich ein Wasserverbauch von 73 m³ pro Person errechnen. Da sich die Wasserverbrauchsdaten auf Haushalte und Industrie sowie Gewerbe beziehen, ist es wenig verwunderlich, dass der Verbrauch über dem österreichischen Durchschnittswert von 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011) liegt.

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2.2 Fischamend

Die Trinkwassergewinnung

Die Stadtgemeinde Fischamend versorgt sich selbst durch Grundwasser aus dem Augebiet des Donaubegleitstroms mit Trinkwasser. Dabei handelt es sich um zwei Schachtbrunnen mit einer gemeinsamen Transportleistung von 30 l/s und einen Vertikalfilterbrunnen mit 80 l/s an Leistung. In Summe ergibt dies einen Gesamtkonsens von 6.000 m³/d. Der Vertikalfilterbrunnen befindet sich etwa 2,5 km, die beiden Schachtbrunnen und das Wasserwerk rund. 1,4 km östlich des Stadtzentrums. Um diese Brunnen sind Schutzzonen 1 und 2 ausgewiesen und entsprechen im Wesentlichen der ÖVGW-Richtlinie W 72. Das Trinkwasser gelangt über Rohre von den Brunnen zum Stadtturm. Von dort wird das Wasser über Wasserversorgungsleitungen innerhalb der Stadtgemeinde verteilt. (Cejka: 2010)

Die Qualität des Wassers

Im Rohrwasser sind Eisen und Mangan über den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung (TWVO) enthalten. Dadurch wird eine Aufbereitung über Oxidation mit Luftsauerstoff und Entfernung über Schnellfilter notwendig. Anschließend erfolgt eine Sicherheitsentkeimung über UV—Anlagen. Wie in der restlichen Untersuchungsregion liegt auch hier der Kalk bei 20-30° dH (deutsche Härtegrade) und der Nitratwert liegt bei < 1mg/l. (Cejka: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

Bis auf ein Objekt ist die gesamte Stadtgemeinde Fischamend an die Wasserversorgungsleitung angeschlossenen. Die betroffene Liegenschaft liegt direkt im Ortskern und wird über einen Hausbrunnen versorgt. Da das Objekt auf einer Insel in der Fischa liegt, waren die Kosten zur Erschließung unverhältnismäßig hoch. (Cejka: 2010)

Probleme und Projekte

Aus dem Anlass von Straßenbauarbeiten wird das bestehende Rohrnetz vorsorglich erneuert. Viele der Rohre der bestehenden Wasserleitung sind schon sehr alt und werden daher schrittweise erneuert. 2011 sollen die Leitungen in der Smolekstraße, von der Kreuzung Leopold- Ruckteschelstraße bis zum Wasserturm, erneuert und in der Dimension vergrößert werden. Dieses Projekt ist nötig, da die Versorgungsleitung vom Brunnen im Augebiet zum Wasserturm bisher unter Privatgrundstücken verlaufen ist. Im darauffolgenden Jahr soll der obere Teil der Smolekstraße mit neuen Wasserleitungen versehen werden. 6

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Da der aktuelle Wasserleitungsplan sehr ungenau ist, gibt es derzeit das Projekt der Erstellung eines Wasser- und Abwasserleitungskatasterplan. Im Zuge der Erstellung des neuen Planes, werden in den nächsten drei Jahren die bestehenden Leitungen neu vermessen und digitalisiert. (Cejka: 2010)

Tarifstruktur

Der Kubikmeter Wasser kostet € 1,19 (zuzüglich 10% MwSt.). Weitere Kosten fallen durch eine Zählermiete von € 1,50 pro Jahr an. In einem Eichzeitraum von fünf Jahren werden die Wasserzähler, auf Kosten der Gemeinde, ausgetauscht. Die Kosten des Einbaus des Wasserzählers zu Beginn des Gebäudebaus müssen allerdings vom Grundstückseigner getragen werden. (Cejka: 2010)

Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Fischamend 339.000 358.000 370.000 343.000 352.000 354.000

Mengenangaben in m³

Tab. 2: Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Fischamend

Die Stadtgemeinde Fischamend hat in den letzten fünf Jahren einen konstanten Wasserverbrauch. Große Schwankungen sind in der Bilanz nicht zu erkennen. Auf Grund einer Bevölkerungszahl von 4.768 (Land Niederösterreich: 2011) und den Durchschnittswerten des Wasserverbrauchs ergibt sich ein Wasserverbauch von 74 m³ pro Person. Der österreichischen Durchschnittswert von 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011) wird überschritten, doch beinhaltet die Zahl der Stadtgemeinde nicht nur den Hausverbrauch sondern auch jenen von Industrie und Gewerbe.

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2.3 Enzersdorf an der Fischa

Die Trinkwassergewinnung

Die Gemeinde Enzersdorf an der Fischa wird in der WVA „An der Leitha“ über drei verschiedene Brunnenfelder versorgt. In Reisenberg gibt es drei Vertikalfilterbrunnen mit je einem Filter. Die Entnahmetiefe schwankt hier zwischen 1 und 64 Metern, wobei das Grundwasser in diesem Gebiet etwa 0,7 bis 1,5 Meter unter der Geländeoberkante liegt. Ein Horizontalfilterbrunnen mit sechs Filtern in Seibersdorf gewinnt das Trinkwasser aus 3 bis 6 Metern Tiefe. Das Grundwasser liegt hier drei Meter unter der Geländeoberkannte. Der letzte Versorgungsbrunnen der Gemeinde liegt in Mitterndorf. Dabei handelt es sich um einen Horizontalfilterbrunnen mit einem Filter. Das Grundwasser liegt hier etwa drei Meter unter der Geländeoberkante und wird aus 3 bis 10 Metern Tiefe gewonnen. Anschließend wird das Grundwasser der drei Brunnenfelder im Hochbehälter Reinberg gespeichert. Das Rohrleitungssystem der Gemeinde Enzersdorf hat eine Länge von ungefähr 30 km. (Güntner: 2010)

Die Qualität des Wassers

Alle chemischen Untersuchungen der Gemeinde Enzersdorf/Fischa sind ohne Auffälligkeiten. Neben dem gewohnt relativ hohen Härtegrad von 18,7°dH sind der Nitratwert mit 15mg/l, der Chloridwert mit 17mg/l und auch der Sulfatwert mit 81 mg/l unauffällig. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

Die Gemeinde Enzersdorf hat einen Anschlussgrad von 99,9%. Lediglich ein bis zwei Objekte sind, auf Grund ihrer Entfernung zur nächstgelegenen Leitung, nicht an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen. (Heuber: 2010)

Probleme und Projekte

Auf Grund von Rohrbrüchen werden die teilweise über 40 Jahre alten Leitungen schrittweise erneuert. Bei neuen Siedlungserschließungen werden natürlich nur mehr neue Kunststoffrohre verwendet. Die Kosten für eine Erneuerung der Hauptstränge wären sehr hoch, da diese unter der Hauptstraße liegen und diese daher aufwendig aufgegraben werden müsste. Aus diesem Grund werden diese, sofern es keine gesetzlichen Vorschriften hierzu gibt, nicht erneuert werden. Der bestehende Wasserleitungsplan stammt aus den 1970er Jahren und ist im Maßstab 1:1280. Obwohl alle Anschlüsse von neuen Siedlungen mit der neuesten Technik erfasst wurden, ist der Plan grundsätzlich sehr ungenau. Die genaue Lage von Hausanschlüssen lassen sich relativ leicht

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P2 – Region Schwechat Wasserversorgung der Region nachvollziehen, aber bei der Position älter Leitungen, sind die Daten sehr ungenau. Deshalb soll 2011 ein neuer, digitaler Wasserleitungsplan erstellt werden. (Heuber: 2010)

Tarifstruktur

Der Kubikmeter kostet der Gemeinde Enzersdorf € 0,815 (zuzüglich 10% MwSt.). Dieser Preis wird von der EVN an die Gemeinde als Kunde verrechnet. Von Seiten der EVN Wasser entstehen keine weiteren Kosten. Für den Endverbraucher (Haushalt) kostet der Kubikmeter € 1,65 (zuzüglich 10% MwSt.). Dazu kommen noch Kosten in Höhe von € 12 pro Kubikmeter und Stunde an Bereitstellungsgebühren. Durch diese Abgabe werden die Kosten für das Austauschen der Wasserzähler abgedeckt. (Heuber: 2010, Güntner: 2010)

Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Enzersdorf/Fischa 277.808 226.058 226.837 264.574 347.717 248.589

Mengenangaben in m³

Tab. 3: Wasserverbrauch der Gemeinde Enzersdorf/Fischa

Besonders unterschiedliche Verbrauchszahlen weist die Gemeinde Enzersdorf auf. Während der Tiefstwert im Untersuchungszeitraum bei 226.058 m³ im Jahr 2005 lag, stieg der Wasserbedarf bis zum Jahr 2008 auf 347.717 m³ an. Im Folgejahr sank der Verbrauch jedoch wieder um 100.00 m³. Aus den Verbrauchswerten und der Einwohnerzahl von 2.957 (Land Niederösterreich: 2011) ergibt sich ein durchschnittlicher Jahresverbrauch von 90 m³ pro Person. Dieser Wert liegt deutlich über dem österreichischen Durchschnittswert von 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011). Letzterer bezieht sich nur auf den Haushaltsverbrauch. Der hohe Anteil an Landwirtschaft in der Gemeinde könnte eine mögliche Erklärung für diesen Wert sein. (Güntner: 2010)

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Abb.2: WVA „An der Leitha“, Versorgung der Gemeinde Enzersdorf an der Fischa

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2.4 Himberg

Die Trinkwassergewinnung

Die Gemeinde Himberg wird durch das überregionale Versorgungssystem der EVN Wasser versorgt und befindet sich in der WVA „Nördliches Wienerfeld“. Das Trinkwasser wird direkt aus dem Brunnenfeld Wienerherberg bezogen. Zwei Horizontalfilterbrunnen mit 8 bzw. 12 Filtern entnehmen das Grundwasser aus einer Tiefe von 10- 15 Metern. In diesem Gebiet befindet sich das Grundwasser etwa 3 Meter unter der Geländeoberkante. Das Trinkwasser der Gemeinde wird in zwei Hochbehältern, mit einem summierten Speicherinhalt von 20.000m³, gespeichert. (Güntner: 2010, Ruzak: 2010)

Die Qualität des Wassers

Laut einer Untersuchung vom 10.08.2010 liegt auch in dieser Gemeinde ein relativ hoher Wasserhärtegrad mit 18,7°dH vor. Der Nitratwert liegt mit 15mg/l ebenso deutlich unter dem rechtlichen Höchstwert wie der Chlorwert mit 17 mg/l. Da auch der Sulfatwert mit 81mg/l sehr niedrig ist, bleibt das Wasser für den menschlichen Gebrauch unbedenklich. Auch eine 5-jährliche chemische Untersuchung zeigt keinerlei Belastungen. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

Sämtliche Objekte der Gemeinde Himberg sind an das Wasserleitungsnetz angebunden. (Ruzak: 2010)

Probleme und Projekte

Große Probleme macht das veraltete Wasserleitungsnetz. Dabei handelt es sich zu 50-60% um Asbestzementrohre aus den 1950er bis 1960er Jahren. Da diese Rohre bei der leichtesten Erschütterung brechen können, tauscht die Gemeinde die Leitungen schrittweise aus. Im Zuge von Straßen- oder Kanalbauarbeiten werden die bestehenden Leitungen ausgetauscht. Als die EVN die Wasserversorgung der Gemeinde 2008 übernommen hat, wurde das gesamte Wasserleitungsnetz neu aufgenommen und digitalisiert. Dadurch ist nun ein sehr genauer Wasserleitungsplan vorhanden. (Ruzak: 2010)

Tarifstruktur

In der Gemeinde Himberg werden die Haushalte direkt von der EVN Wasser versorgt, somit wird die Gemeinde als möglicher Zwischenhändler ausgelassen. Der Kubikmeter Wasser kostet derzeit € 1,33 (zuzüglich 10% MwSt.). Der Anschlusspreis für neue Hausanschlüsse ist abhängig von der

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P2 – Region Schwechat Wasserversorgung der Region eingebauten Spitzenbelastung des Wasserzählers. Weiters ist eine Bereitstellungsgebühr zu entrichten, welche sich ebenso nach der Spitzenbelastung richtet. Ein Zähler mit z.B. 3 m³/h Spitzenbelastung (=1,5 m³/h Dauerbelastung) kostet jährlich € 7,28 (zuzüglich 10% MwSt.). (Güntner: 2010, Ruzak: 2010)

Wasserversorgung

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Himberg 596.377 563.784 614.586 596.504 619.117 680.370

Mengenangaben in m³

Tab. 4: Wasserverbrauch der Gemeinde Himberg

Im Untersuchungszeitraum von 2004-2009 war der Wasserverbrauch in der Gemeinde Himberg relativ konstant. In den letzen drei Jahren ist der Bedarf aber deutlich gestiegen. Der Verbrauch lag 2004 bei 596.377 m³ und ist bis 2009 auf einen Wert von 680.370 m³ angewachsen. Auffallend ist, dass der durchschnittliche Verbrauchswert von 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011) mit 95 m³ deutlich überschritten wird. Da die Gemeinde Himberg über einen Golfplatz (Colony Club Gutenhof) verfügt, könnte der stark erhöhte Durchschnittswert erklärt werden. (Güntner: 2010)

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2.5 Klein-Neusiedl

Die Trinkwassergewinnung

Die EVN Wasser versorgt die Gemeinde Klein-Neusiedl über das überregionale Versorgungssystem der WVA „Nördliches Wienerfeld“. Das Trinkwasser wird dabei aus Grundwasser aus 10 bis 15 Metern Tiefe entnommen. Durchschnittlich befindet sich das Grundwasser 3 Meter unter der Geländeoberkante. Bei der Trinkwassergewinnung kommen zwei Horizontalfilterbrunnen mit 8 bzw. 12 Filtern zum Einsatz. Das gewonnene Grundwasser wird in zwei Hochbehältern zu einem gesamten Speicherinhalt von 20.000m³ gespeichert. (Güntner: 2010, Ladits: 2010)

Die Qualität des Wassers

Der charakteristisch relativ hohe Wasserhärtegrad liegt auch in der Gemeinde Klein-Neusiedl bei den gewohnten 18,7°dH. Eine chemische Untersuchung von 2010 zeigte weiters eine gute Wasserqualität. Alle relevanten Parameter liegen mit einem Nitratwert mit 15mg/l, Chlorwert von 17 mg/l und ein Sulfatwert von 81mg/l unter den gesetzlich vorgegebenen Höchstwerten. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

100% der Gemeinde Klein-Neusiedl sind an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen. (Ladits: 2010)

Probleme und Projekte

Punktuelle Probleme gibt es derzeit im Bereich von Bahnübergängen. Da die Leitungen teilweise über 40 Jahre alt sind und vereinzelt auch noch Bleirohre vergraben liegen, kommt es oft zu Rohrbrüchen unter Bahnübergängen. Die alten Wasserleitungen halten dem Druck und Gewicht der vielen Güterzüge nicht stand und werden von der Gemeinde ausgetauscht. Ansonsten sind in den nächsten zehn Jahren keine größeren Projekte zur Erneuerung der Wasserleitungen geplant. Da die Gemeinde, auf Grund eines hohen flächendeckenden Dauerschallpegels, keine weiteren Siedlungen ausweisen kann, wird auch das Wasserleitungsnetz nicht weiter vergrößert. 2005 wurde der Wasserleitungsplan überarbeitet. Nun liegt dieser in dualer Form, analog und digital im Katasterplan, vor. (Ladits: 2010)

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Tarifstruktur

Der von der EVN geforderte Preis für einen Kubikmeter Wasser beträgt € 0,815 (zusätzlich 10% MwSt.). Die Gemeinde muss diese Kosten aber nicht genauso an die Endverbraucher weitergeben. So verrechnet die Gemeinde Klein-Neusiedl € 1,35 pro Kubikmeter. Weiters ist jährlich eine Bereitstellungsgebühr zu entrichten. Diese wird quartalsmäßig gezahlt und richtet sich nach der Größe des Wasserzählers. Bei einem normalen Wasserzähler von 3 m³ liegen die Kosten bei € 25,50, bei einer Größe von 3-7 m³ bei €59,50 und bei 20 m³ bei €170. (Güntner: 2010, Ladits: 2010)

Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Klein-Neusiedl 62.273 87.500 58.200 51.523 54.231 67.053

Mengenangaben in m³

Tab. 5: Wasserverbrauch der Gemeinde Klein-Neusiedl

Der Wasserverbrauch der Gemeinde Klein-Neusiedl schwankt in den letzten Jahren sehr stark. Im Untersuchungsraum von 2004 bis 2009 war der Wasserverbrauch mit 51.523 m³ 2007 am geringsten. 2006 war der Bedarf auf 87.500 m³ drastisch angestiegen, ist im darauffolgenden Jahr jedoch wieder auf 85.200 m³ gesunken. Im Durchschnitt verbraucht eine Person in Österreich im Jahr 49 m³ Wasser im Jahr (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2010). Berechnet durch den durchschnittlichen Wasserverbrauch von 2004-2009 und einer Einwohnerzahl ergibt sich ein Verbrauchswert von 80 m³. Da sich der Österreichwert lediglich auf Haushalte bezieht und Industrie und Landwirtschaft außer Acht gelassen werden, erscheint der Wert der Gemeinde Klein-Neusiedl nicht zu groß und durchaus realistisch. (Güntner: 2010)

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2.6 Rauchenwarth

Die Trinkwassergewinnung

Die Gemeinde Rauchenwarth wird durch das überregionale Versorgungssystem der EVN Wasser versorgt und befindet sich in der WVA „Nördliches Wienerfeld“. Bei dem versorgenden Brunnen handelt es sich um zwei Horizontalbrunnen mit 8 bzw. 12 Filtern im Brunnenfeld Wienerherberg. Das Trinkwasser aus dem Brunnenfeld Wienerherberg wird aus einer Tiefe von 10-15 Metern gewonnen, wobei sich das Grundwasser etwa 3 Meter unter der Geländeoberkante befindet. Die Gemeinde wird über die zwei Hochbehälter Höchstenbühl I und II versorgt. Gemeinsam haben diese einen Speicherinhalt von 20.000m³. (Güntner: 2010, Karpf: 2010)

Die Qualität des Wassers

Laut einer von der EVN Wasser in Auftrag gegebenen Untersuchung sind sämtliche Wasserwerte der Gemeinde Rauchenwarth im Normalbereich. Neben dem markanten Wasserhärtegrad von 18,7°dH sind der Nitratwert mit 15mg/l und der Chlorwert 17 mg/l deutlich unter dem gesetzlichen Höchstwerten. Da auch der Sulfatwert mit 81mg/l sehr niedrig ist, bleibt das Wasser für den menschlichen Gebrauch unbedenklich. Auch eine 5-jährliche chemische Untersuchung zeigt keinerlei Belastungen. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

In der Gemeinde Rauchenwarth sind alle Objekte an die Wasserleitung angeschlossen. (Karpf: 2010)

Probleme und Projekte

Die ältesten Leitungen stammen aus den 1970er Jahren. In Perioden von sieben bis zehn Jahren wird der Rohrbestand ausgetauscht. Der Wasserleitungsplan wird, durch neue Siedlungserweiterungen, ständig aktualisiert und wurde vor kurzem digitalisiert. Da die bestehenden Leitungen nicht neu vermessen wurden, sind sämtliche Lagefehler der analogen Pläne übernommen worden. (Karpf: 2010)

Tarifstruktur

Die EVN Wasser verrechnet der Gemeinde Rauchenwarth einen Preis von € 0,815 (zuzüglich 10% MwSt.) pro Kubikmeter. Die Gemeinde wiederum verrechnet einen Kubikmeterpreis von € 0,97 (zuzüglich 10% MwSt.). Weiters ist eine Bereitstellungsgebühr von € 10,98 (zuzüglich 10% MwSt.) zu entrichten. (Güntner: 2010, Karpf: 2010) 15

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Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Rauchenwarth 7.548 7.523 10.838 12.523 11.849 9.766

Mengenangaben in m³

Tab. 6: Wasserverbrauch der Gemeinde Rauchenwarth

Die Gemeinde Rauchenwarth hat einen sehr geringen Wasserverbrauch. Im Untersuchungszeitraum 2004-2009 ist deutlich erkennbar, dass der Bedarf an Wasser stetig steigt. Das Jahr 2007 hat einen besonders hohen Wert mit 12.523 m³. In den darauffolgenden Jahren sind die Verbrauchswerte wieder zurückgegangen liegen aber 2009 mit 9.766 m³ deutlich über dem Ausganswert von 2004 mit 7.548 m³. Der errechnete Durchschnittsverbrauch liegt mit 665 Einwohnern (Land Niederösterreich: 2011) bei 15 m³ pro Person. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Österreichschnitt mit 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011). Einzige Erklärungsmöglichkeit wäre, dass aufgrund der Konzentration von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben viele Haushalte über einen Hausbrunnen verfügen, diesen zur Versorgung heranziehen und somit weniger Wasser von der EVN Wasser beziehen. (Güntner: 2010)

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2.7 Schwadorf

Die Trinkwassergewinnung

Die Gemeinde Schwadorf wird durch das überregionale Versorgungssystem der EVN Wasser versorgt und befindet sich in der WVA „Nördliches Wienerfeld“. Die Trinkwasserversorgung erfolgt über zwei Horizontalfilterbrunnen im Brunnenfeld Wienerherberg. Diese Brunnen sind mit 8 bzw. 12 Filtern ausgestattet und gewinnen das Grundwasser aus 10 bis 15 Metern Tiefe. Grundsätzlich befindet sich das Grundwasser hier 3 Meter unter der Geländeoberkante. Zwei Hochbehälter speichern zusammen 20.000m³ des Trinkwassers der Gemeinde. (Güntner: 2010, Kitzberger: 2010)

Die Qualität des Wassers

Eine chemische Untersuchung des Trinkwassers hat ergeben, dass der Wasserhärtegrad bei 18,7°dH liegt und daher von hartem Wasser zu sprechen ist. Die weiteren geprüften Inhaltsstoffe wie der Nitratwert mit 15mg/l und der Chlorwert mit 17 mg/l liegen im Normalbereich. Der Sulfatwert mit 81 mg/l wird nicht näher betrachtet, da er deutlich unter der für den menschlichen Gebrauch zulässigen Höchstwerten liegt. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

In der Gemeinde Schwadorf sind alle Objekte an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. (Kitzberger: 2010)

Probleme und Projekte

Außer einigen gelegentlichen Rohrbrüchen, hat die Gemeinde keinerlei Probleme mit ihren Wasserleitungen. Trotzdem werden die Leitungen laufend in Stand gesetzt. (Kitzberger: 2010)

Tarifstruktur

Von Seiten der EVN Wasser muss die Gemeinde Schwadorf € 0,815 (zuzüglich 10% MwSt.) pro Kubikmeter Wasser entrichten. Der Haushalt selbst bezahlt Gebühren in Höhe von € 1,20 (zuzüglich 10% MwSt.). Ein Einfamilienhaus etwa bezahlt zusätzlich noch eine Bereitstellungsgebühr von € 2,83 (zuzüglich 10% MwSt.). (Güntner: 2010, Kitzberger: 2010)

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Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Schwadorf 140.664 155.578 172.689 186.499 185.389 200.037

Mengenangaben in m³

Tab. 7: Wasserverbrauch der Gemeinde Schwadorf

In der Gemeinde Schwadorf lässt sich ein stetiger Anstieg der Wasserverbrauchszahlen erkennen. Von einem Basiswert von 140.664 m³ im Jahr 2004 ist der Bedarf bis 2009 auf 200.037 m³ angestiegen. Die 1.909 Seelengemeinde hat einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 91 m³. Dieser Wert ist ähnlich dem der Gemeinde Enzersdorf (mit 90 m³). Weiters liegen die Zahlend der Gemeinde Schwadorf deutlich über dem Durchschnittswert von Österreich mit 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011). (Güntner: 2010)

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2.8 Zwölfaxing

Die Trinkwassergewinnung

Die Gemeinde Zwölfaxing ist ein Teil der WVA „Nördliches Wienerfeld“ und wird von diesem überregionalen Versorgungssystem der EVN Wasser versorgt, wobei das Brunnenfeld Wienerherberg aus zwei Horizontalfilterbrunnen mit 8 bzw. 12 Filtern besteht. Das als Trinkwasser verwendete Grundwasser liegt in diesem Bereich 3 Meter unterhalb der Geländeoberkante vor. Aus einer Tiefe von 10 bis 15 Metern wird das Trinkwasser hochgepumpt und in zwei Hochbehältern mit einem Speicherinhalt von gesamt 20.000m³ gespeichert. (Güntner: 2010, Hollensteiner: 2010)

Die Qualität des Wassers

Das Trinkwasser der Gemeinde Zwölfaxing zeigt keinerlei Belastungen. Bei einer chemischen Untersuchung wurde der Wasserhärtegrad mit 18,7°dH getestet. Der Nitratwert liegt mit 15 mg/l und der Chlorwert mit 17 mg/l deutlich unter den erlaubten Höchstwerten. Weiters bleibt der Sulfatwert mit 81 mg/l unbeachtet, da er für den menschlichen Gebrauch in dieser Dosierung irrelevant ist. (EVN Wasser Gesellschaft m.b.H.: 2010)

Nicht angeschlossene Objekte

Obwohl viele Objekte der Gemeinde über einen eigenen Hausbrunnen verfügen, sind alle Liegenschaften an die öffentliche Wasserleitung angeschlossen. (Hollensteiner: 2010)

Probleme und Projekte

Da es im heurigen Jahr ungewöhnlich viele Rohrbrüche gegeben hat, sind momentan keine Zeit und kein Geld verfügbar um eine generelle Erneuerung des Rohrnetzes zu forcieren. Lediglich die gebrochenen Stellen werden mit neuen Kunststoffrohren versehen. Der aktuelle Wasserleitungsplan ist zu Beginn der 2000er Jahre entstanden und daher noch relativ aktuell. (Hollensteiner: 2010)

Tarifstruktur

Der Preis pro Kubikmeter Trinkwasser beläuft sich für die Gemeinde Zwölfaxing auf € 0,815 (zuzüglich MwSt.). Diese Kosten sind von der EVN Wasser an die Gemeinde als Kunde gerichtet. Die Gemeinde Zwölfaxing verrechnet ihrerseits € 1,10 (zuzüglich 10% MwSt.) für jeden Kubikmeter Wasser. Des Weiteren muss eine Bereitstellungsgebühr von € 8,10 (zuzüglich 10% MwSt.) entrichtet werden. Da es in der Gemeinde auch eine Kellergasse gibt und diese Weinkeller ebenfalls an die

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Wasserversorgung angeschlossen sind, müssen diese eine Wasseranschlussabgabe von € 7,60 jährlich bezahlen. (Güntner: 2010, Hollensteiner: 2010)

Wasserverbrauch

2004 2005 2006 2007 2008 2009 Zwölfaxing 131.122 138.233 147.819 135.305 146.233 143.525

Mengenangaben in m³

Tab. 7: Wasserverbrauch der Gemeinde Zwölfaxing

Der Wasserverbrauch der Gemeinde Zwölfaxing steigt seit 2004 stetig an. 2009 liegt der Bedarf bei etwa 143.525 m³. In den Jahren 2006 und 2008 gab es besonders hohe Wasserverbräuche mit 147.819 m³ bzw. 146.233 m³. Bei einer Bevölkerung von 1.576 Einwohnern (Land Niederösterreich: 2011) liegt der errechnete Durchschnittsverbrauch bei 89 m³ pro Person und Jahr. Dieser Wert liegt deutlich über dem Österreichschnitt mit 49 m³ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft: 2011). (Güntner: 2010)

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Abb.3: WVA „Nördliches Wienerfeld““, Versorgung der Gemeinden Himberg, Rauchenwarth, Schwadorf, Klein-Neusiedl und Zwölfaxing

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Abb.4: Grundwasser in der Untersuchungsregion

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3. Zusammenfassung und Fazit

3.1 Wasserqualität

PH-Wert ges. Härte Nitrat Chlorid Sulfat (°dH) mg/l mg/l mg/l zulässige Parameter 50 200 250/750 Schwechat 20 8 - 15 Fischamend 20 - 30 < 1 Enzersdorf/Fischa 7,5 18,7 15 17 81 Himberg 7,5 18,7 15 17 81 Klein-Neusiedl 7,5 18,7 15 17 81 Rauchenwarth 7,5 18,7 15 17 81 Schwadorf 7,5 18,7 15 17 81 Zwölfaxing 7,5 18,7 15 17 81

Tab. 7: Übersicht über die Wasserqualität der Region

Wie in der obenstehenden Tabelle zu entnehmen ist, liegt in der gesamten Region eine durchaus gute Wasserqualität vor. Die von der EVN Wasser versorgten Gemeinden weisen die gleichen Parameter auf, da das Wasser aus den selben Brunnen stammt. Erstaunlich ist dabei, dass auch zwischen der WVA „An der Leitha“ (Enzersdorf/Fischa) und „Südliches Wienerfeld“ (Himberg, Klein- Neusiedl, Rauchenwarth, Schwadorf, Zwölfaxing) keine Unterschiede vorliegen. Leider liegen von den Stadtgemeinden Schwechat und Fischamend keine Daten zu PH-Wert, Chloriden und Sulfaten vor. Der Härtegrad ist in der gesamten Region fast einheitlich und im Vergleich mit anderen Regionen Österreichs recht hoch.

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3.2 Tarife

Kosten pro m³ Kosten der EVN pro m³ Bereitstellungebühr pro m³ sonstiges in € (+ 10% MwSt.) in € (+ 10% MwSt.) und h in € (+ 10% MwSt.) in € Schwechat 1,27 1,80 Fischamend 1,19 1,5 * Enzersdorf/Fischa 1,65 0,815 12,00 Himberg 1,33 7,28 ** Klein-Neusiedl 1,35 0,815 25,50 ** Rauchenwarth 0,97 0,815 10,98 Schwadorf 1,20 0,815 2,83 Zwölfaxing 1,10 0,815 8,10 7,60 ***

* Zählermiete (jährlich) ** für einen Zähler mit 3m³ pro Stunde *** Wasserpauschale für Weinkeller (jährlich) Tab. 8: Übersicht über die Tarifstrukturen der Region

Innerhalb des Untersuchungsgebietes gibt es große Unterschiede bei den Wassertarifen. So schwankt der Kubikmeterpreis zwischen € 0,97 und € 1,65. Der Verkaufspreis der EVN Wasser wurde z.B.: in Enzersdorf/Fischa um 102% teurer weiterverkauft. Weiters gibt es verschiedene zusätzliche Kosten (z.B. eine Wasserzählermiete) welche teilweise monatlich, teilweise jährlich verrechnet werden. Aus diesen Gründen ist es schwer die Gemeinden untereinander zu vergleichen. Obwohl die Bereitstellungsgebühr in Enzersdorf/Fischa recht hoch erscheint, ist sie die einzige Gemeinde bei der dadurch der Wasserzähleraustausch von der Gemeinde übernommen wird. Ein einheitliches Tarifsystem wäre daher wünschenswert, damit auch der Verbraucher eine Möglichkeit zum Vergleich erhält.

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3.3 Wasserverbrauch

Verbrauch/ 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Person Schwechat 1.235.000 1.235.000 1.216.000 1.178.000 1.211.000 1.131.000 73 Fischamend 339.000 358.000 370.000 343.000 352.000 354.000 74 Enzersdorf/Fischa 277.808 226.058 226.837 264.574 347.717 248.589 90 Himberg 596.377 563.784 614.586 596.504 619.117 680.370 95 Klein-Neusiedl 62.273 87.500 58.200 51.523 54.231 67.053 80 Rauchenwarth 7.548 7.523 10.838 12.523 11.849 9.766 15 Schwadorf 140.664 155.578 172.689 186.499 185.389 200.037 91 Zwölfaxing 131.122 138.233 147.819 135.305 146.233 143.525 89

Mengenangaben in m³

Tab. 8: Übersicht über den Wasserverbrauch der Region

Der Wasserverbrauch innerhalb der Region ist recht unterschiedlich. Besonders erstaunlich ist der niedrige Durchschnittsverbrauch der Gemeinde Rauchenwarth. Dieser wäre besonders interessant zu hinterfragen. In den beiden selbstversorgten Gemeinden bleibt der Verbrauch im Untersuchungszeitraum relativ konstant. Bei den Gemeinden der EVN Wasser schwanken die Werte teilweise recht deutlich. Da in allen Gemeinden (bis auf Klein-Neusiedl) steigende Bevölkerungszahlen zu verzeichnen sind, erscheinen auch steigende Verbraucherwerte logisch. Auf Grund von häufigen und ergiebigen Niederschlägen lassen sich Schwankungen beim Wasserverbrauch erklären.

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4. Wasserrelevante Ziele und Maßnahmen

Da in den Gemeinden eine gute Wasserversorgung besteht, gilt es diese für die Zukunft zu sichern. Wie bei der Stadtgemeinde Schwechat gut zu erkennen ist, müssen derzeitige Mängel bzw. Schwächen in der derzeitigen Versorgung erkannt und behoben werden. So erscheint die Bohrung von weiteren Brunnen als durchaus sinnvoll.

Weiters gilt es die Wasserversorgung innerhalb der Gemeinde ständig zu verbessern. Durch die regelmäßige Wartung und durch den Austausch alter Rohre, können Rohrbrüche vermieden werden. Besonders bei einer starken Beanspruchung der Rohre (z.B. bei Bahnübergängen) ist die Verwendung moderner, elastischer Rohre von höchster Wichtigkeit. Da das bestehende Rohrnetz einzelner Gemeinden teilweise noch aus der Nachkriegszeit stammt, wäre eine Erneuerung in Rahmen von Schwerpunktprojekten durchaus in Erwägung zu ziehen.

Um in Zukunft eine flächendeckende Wasserversorgung zu gewährleisten empfiehlt es sich bei der Flächenwidmungsplanung auf eine kompakte Siedlungsstruktur zu achten. Liegen Siedlungen und einzelne Grundstücke weit von bestehenden Rohrsträngen entfernt, erhöhen sich die Kosten zur Herstellung der Wasserinfrastruktur erheblich.

Der Einsatz von wassersparenden Geräten sollte auch in Zukunft forciert und gefördert werden. Durch die Verwendung von Grauwasser und Regenwasser kann der Wasserverbrauch eines Haushaltes halbiert werden (GEP: 2007). Obwohl Österreich ein Land mit Wasserreichtum ist, empfiehlt es sich, sparsam mit diesem kostbaren Gut umzugehen.

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Verzeichnisse

Quellen

Literatur

• Niederösterreichisches Raumordnungsgesetz (1976): http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/LrNo/LRNI_2007072/LRNI_2007072.pdf (3.11.2010) • Wasserleitungsanschlussgesetz (1978): http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/LrNo/LRNI_2001217/LRNI_2001217.pdf (16.11.2010) • Wasserwirtschaftsfondsgesetz (2009): http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/LrNo/LRNI_2009036/LRNI_2009036.pdf (16.11.2010) • ÖVGW-Richtlinie W72 (1990): http://www2.uibk.ac.at/downloads/oegg/Band_88_41_49.pdf (16.11.2010)

Gespräche und E-Mails

• Cejka (2010): Christine Cejka, Stadtgemeinde Fischamend, im November 2010 • Glasner (2010): Ing. Rene Glasner, Wasserwerk Schwechat, im November 2010 • Güntner (2010): DI Roland Güntner, EVN Wasser, im November 2010 • Heuber (2010): Leo Heuber, Gemeinde Enzersdorf an der Fischa, im November 2010 • Hollensteiner (2010): Ingrid Hollensteiner, Gemeinde Zwölfaxing, im November 2010 • Karpf (2010): Walter Karpf, Gemeinde Rauchenwarth, im November 2010 • Kitzberger (2010): Bernadette Kitzberger, Gemeinde Schwadorf, im November 2010 • Ladits (2010): Friedrich Ladits, Gemeinde Klein-Neusiedl, im November 2010 • Ruzak (2010): Robert Ruzak, Gemeinde Himberg, im November 2010 • Schallomon (2010): Dipl. Ing. Johannes Schallomon, Niederösterreichische Landesregierung, im November 2010 • Vanek (2010): Dipl. Ing. Anton Vanek, Ziviltechnikerbüro Dipl. Ing. Anton Vanek und Partner, im November 2010

Internetrecherche

• Stadtgemeinde Schwechat (2010): www.schwechat.gv.at (Stand 29.11.2010) • EVN Wasser Gesellschaft m.b.H. (2010): www.evn-wasser.at (Stand 29.11.2010) • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (2011): http://wasser.lebensministerium.at/article/articleview/60323/1/14151/ (Stand: 14.01.2011) • Land Niederösterreich (2011): http://www01.noel.gv.at/scripts/cms/gem/gem_ssi.asp?B=K (Stand: 14.01.2011) • GEP Umwelttechnik Service und Vertriebs GmbH (2007): http://www.gep.info/Webfile5_PDF-downloads_GEP- Wassermanager%20zur%20Aufbereitung%20von%20Grauwasser.aspx (Stand: 01.02.2011)

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Abbildungen

Abb. 1: http://www.haidershofen.gv.at/media/wasserpng.jpg ...... 0

Abb.2: WVA „An der Leitha“, Versorgung der Gemeinde Enzersdorf an der Fischa ...... 10

Abb.3: WVA „Nördliches Wienerfeld““, Versorgung der Gemeinden Himberg, Rauchenwarth, Schwadorf, Klein-Neusiedl und Zwölfaxing ...... 21

Abb.4: Grundwasser in der Untersuchungsregion ...... 22

Tabellen

Tab. 1: Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Schwechat ...... 5

Tab. 2: Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Fischamend ...... 7

Tab. 3: Wasserverbrauch der Gemeinde Enzersdorf/Fischa ...... 9

Tab. 4: Wasserverbrauch der Gemeinde Himberg ...... 12

Tab. 5: Wasserverbrauch der Gemeinde Klein-Neusiedl ...... 14

Tab. 6: Wasserverbrauch der Gemeinde Rauchenwarth...... 16

Tab. 7: Wasserverbrauch der Gemeinde Schwadorf ...... 18

Tab. 7: Wasserverbrauch der Gemeinde Zwölfaxing ...... 20

Tab. 7: Übersicht über die Wasserqualität der Region ...... 23

Tab. 8: Übersicht über die Tarifstrukturen der Region ...... 24

Tab. 8: Übersicht über den Wasserverbrauch der Region ...... 25

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