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In fester Hand Die Angst zieht mit Unverwechselbarer Stil Sturm der Roten Armee Folterkeller und Personenkult prä- Im Baskenland zeigt Spaniens sozia- Vor 200 Jahren wurde der Mär- Im Zuge der größten Offensive aller gen die Politik des turkmenischen listische Politik ungeahnte Folgen. chendichter und Poet Hans Christi- Zeiten gelang es vor 60 Jahren vier Despoten Saparmurat Nijazow. Von Angst vor dem Terror radikaler Se- an Andersen geboren. Mehr über Sowjetarmeen, in konzentrischem einem Land, in dem Korruption zum paratisten zwingt Konservative und den Dänen und sein Werk lesen Sie Angriff die ostpreußische Haupt- Überleben gehört, auf Seite 4 Gemäßigte zur Flucht. Seite 6 auf Seite 11 stadt einzuschließen. Seite 21

Das Ostpreußenblatt

Jahrgang 56 – Folge 13 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 2. April 2005 U W D PVST. Gebühr bezahlt

Damit Deutschland wieder was Hans-Jürgen MAHLITZ: zu lachen hat? Deutschland geht es unter Rot-Grün vor Atomausstieg – nein danke! allem stimmungs- mäßig so schlecht ach dem unrühmlichen Ende zialdemokratische Parteitage wah- wie seit Ende des Ndes rot-grünen Regiments in re Jubelarien über die strahlende Zweiten Weltkrie- Schleswig-Holstein ist von „Göt- Zukunft des billigen Atomstroms ges nicht mehr. Der- terdämmerung“ die Rede: Erst formuliert. zeit scheint alles auf Kiel, bald Düsseldorf – und dann Nach ihrem jähen Wechsel von einen Regierungs- auch . In der Tat bahnt sich blinder Fortschrittsgläubigkeit zu wechsel hinauszu- das Ende des rot-grünen Projekts ebenso blinder Technologiefeind- an, aber wieso „Götterdämme- lichkeit ließ sich die SPD bereitwil- laufen. Angela Mer- lig vor den grünen Karren span- kel soll die Union rung“? Wer soll das denn sein, diese „Götter“, denen es vielleicht nen. Nachdem 1998 erst einmal an die Macht füh- gemeinsam die Macht im Staate er- ren, doch viele jetzt wirklich „dämmert“, daß sie bald am Ende sind? In Wagners rungen war, wurde nahezu jeder Wähler mögen die energiepolitische Unfug realisiert, Politikerin nicht be- germanischer Nibelungen-Götter- von der Öko-Steuer über die Sub- sonders; Christian welt (wie auch auf dem Olymp ventionierung völlig unrentabler Wulff ist ihnen sym- der alten Griechen) wären Fischer, Windräder bis zum Ausstieg aus pathischer. Roth oder Tritin nicht Götter ge- der Kernenergie. Da scheute Rot- wesen, sondern Bösewichte, Tau- Grün keine Kosten – für die dürfen genichtse oder allenfalls Narren. Foto: pa ja andere aufkommen, die Ver- Wenn sie sich von der Macht ver- braucher, die Steuerzahler, aber abschieden müssen, wird von ih- nur in möglichst seltenen Fällen nen nichts bleiben, das sich mit die eigene Klientel der öko-alter- Göttersagen und Heldenepen ver- nativen Partei. Für eine Überraschung gut? gleichen ließe. Bleiben wird die Ein typisches Beispiel ist die Anti- schmerzliche Erinnerung an eine Atom-Politik des grünen Umwelt- Bürger wollen Wulff als CDU-Kanzlerkandidaten, doch der verweigert sich Reihe gesellschaftsverändernder ministers Jürgen Trittin in Sachen Weichenstellungen, die sich leider Atom-Endlager: Seit seinem Amts- rotz oder gerade wegen einer Spitzenkandidat dem damaligen Mi- Nicht-Interesses den Sprecher seiner nicht alle rückgängig machen las- antritt, also seit über sechs Jahren, Krise nach der nächsten für nisterpräsidenten Gerhard Schröder Staatskanzlei verkünden. sen. Und bleiben wird noch für vie- verläuft die – gesetzlich zwingend Gerhard Schröder kommt der –, scheint heute keinen mehr zu le Jahre, vielleicht gar Jahrzehnte, vorgeschriebene – Suche nach ei- T ein Berg von Belastungen unserer nächste Bundeskanzler vielleicht interessieren. Wulff macht seine Sa- Wulff ist also loyal gegenüber Mer- ner geeigneten Lagerstätte „nicht Volkswirtschaft durch eine unsinni- doch wieder aus Niedersachsen, che trotz unangenehmen Sparkurses kel. Ist er damit auch loyal gegenüber systematisch, nicht zielgerichtet, ge, unrealistische und nur von Ide- unwirtschaftlich und wenig trans- allerdings wäre sein Name ein ande- in den Augen der Wähler gut. Er seiner Partei? Schließlich sollte diese ologie geprägte Politik. rer. Nach Umfragen von TNS Infra- bringt sein Land nach vorne und ist doch die besten Voraussetzungen für parent“. Dies sagen nicht konser- Zum Beispiel die Energiepolitik: vative Kritiker der Bundesregie- test, n-tv und der PAZ wünscht sich dabei auch noch bürgernah, ohne den Wahlkampf 2006 haben, und Zum ideologischen Rüstzeug der rung, sondern der Bundes- ein Großteil der Wähler nämlich sich medienwirksam dem Volk anzu- diese hätte sie laut Umfragen eben Grünen gehörte von Anfang an rechnungshof. Mitglieder des nicht Angela Merkel als Kanzlerkan- biedern. Dieses Verhalten zeigt nun mit ihm und nicht mit Angela Mer- der von keinerlei Fachkenntnis ge- Haushaltsausschusses im Deut- didatin für den Wahlkampf 2006. Fa- seine Wirkung: 34 Prozent sehen laut kel. Doch Wulff bleibt hart und igno- trübte Kampf gegen die friedliche schen Bundestag haben inzwi- vorit der Befragten bei TNS Infratest TNS Infratest Wulff als idealen Kanz- riert Behauptungen, daß er bei ei- Nutzung der Kernenergie. Die Be- schen nachgerechnet und kommen war stattdessen der niedersächsische lerkandiaten für CDU/CSU. Bei den nem Scheitern der Partei-Chefin treiber von Kernkraftwerken und zu dem traurigen Ergebnis: Allein Ministerpräsident Christian Wulff. über 60jährigen lag die Zustimmung 2010 als Kanzlerkandidat zur Verfü- die hinter ihnen stehenden Politi- diese eine Fehlleistung kostet den sogar bei 46 Prozent. Nur 22 Prozent gung stünde. Auch Spekulationen, er ker wurden verteufelt, „Atom- Steuerzahler bislang fast sieben Lange Zeit galt der gebürtige Os- halten hingegen Angela Merkel für würde bei einem erneuten Wahlsieg strom“ zum Mordwerkzeug und Milliarden Euro. nabrücker nur als blasser Schatten die geeignetste Herausforderin von von Rot-Grün in Nordrhein-Westfa- „Nein Danke“ zum Synonym edel- Während aber Rot-Grün stur an von Ex-Bundeskanzler Kohl. Außer Bundeskanzler Schröder. Edmund len – also einem „Versagen“ Angela ster Moral umgedeutet. Ausstieg seiner Anti-Atom-Ideologie fest- in Fragen der Enteignungen in der Stoiber (17 Prozent) und Roland Merkels – ihre Position in der CDU aus der Nukleartechnologie – mit hält, bauen andere Länder die Sowjetischen Besatzungszone, die Koch (11 Prozent) folgen auf den hin- einnehmen, widerspricht er. dieser Forderung entwickelte sich Kernenergie zügig aus, wohl auch die APO zur politischen Partei, erst in der Hoffnung, den ausstiegsseli- am Mittwoch nach Redaktionsschluß teren Plätzen. in der Opposition, dann auf immer am Europäischen Gerichtshof für Ob es in der Frage um den Kanz- gen Deutschen immer mehr billi- mehr Regierungsbänken. gen Atomstrom verkaufen zu kön- Menschenrechte in Straßburg ent- Obwohl immer mehr Wähler Wulff lerkandidaten der Union noch uner- Dort konnten die Grünen nur an- nen. Doch nun kippt auch in schieden wurden, widersprach Wulff als Kanzlerkandidat sehen möchten, wartete Wendungen gibt, hängt von kommen, weil die SPD in dieser Deutschland die Stimmung. 2001 Kohl selten. Doch seit 2003 macht drängt dieser auf eine baldige Be- Wulff ab, da er für Merkel die einzige Frage eine 180-Grad-Wende voll- standen noch 71 Prozent der Be- der 45jährige als Ministerpräsident nennung von Angela Merkel als offi- ernstzunehmende Konkurrenz dar- zogen hatte und für ihre neue völkerung hinter dem rot-grünen von Niedersachsen von sich reden. zielle Kanzlerkandidatin. „Der Platz stellt. Aber: Warum sollte sich Wulff Anti-Atom-Politik einen Bündnis- Ausstieg, heute nur noch 45 Pro- Auch daß er das Amt erst im dritten von Ministerpräsident Christian auf einen Schnellschuß einlassen? partner brauchte. Zur Erinnerung: zent. Die Zeichen stehen auf Wech- Anlauf für sich gewann – 1994 und Wulff ist und bleibt Niedersachsen“, Streit und ein Risiko für seine Karrie- Noch in den 60er Jahren hatten so- sel – nicht nur in dieser Frage. 1998 unterlag er jeweils als CDU- läßt er zur Untermauerung seines re wären absehbar. Rebecca Bellano Opferzahl weiter nach unten korrigiert PMD Dresdner Historiker-Kommission streitet die Zahl von 35.000 Bombenopfern 1945 ab Preußischer Mediendienst s war nicht anders zu erwar- Toten. Das endgültige Ergebnis der 22.000 geborgene Leichen genannt. senschaftler. In Dresden wie auch in ten. Wie der PAZ-Autor Hans- Untersuchung soll zwar erst Anfang Wenn man jetzt noch eine Zahl X anderen deutschen Städten seien E Joachim von Leesen schon am 2006 feststehen, doch Müller, wis- hinzunehme, komme man auf rund die Leichen nach den Bombenan- 19. Februar prophezeite, korrigierte senschaftlicher Direktor im Militär- 25.000. griffen schnellstmöglich geborgen Wir erfüllen der Sprecher der von der Stadt historischen Forschungsamt in Pots- und registriert worden. „In Deutsch- Dresden beauftragten Historiker- dam, geht eher davon aus, daß sie Alle anderen Vermutungen über land mit seiner hoch entwickelten alle Kommission, Müller, die Zahl der die Zahl nach unten statt nach oben die Höhe der Opferzahlen bezeich- Bürokratie geht so schnell niemand Literatur-, Bombenopfer vom 13./14. Februar korrigieren werden. Stehe diese net der Historiker als unseriös. verloren.“ Schon sechs Wochen 1945 weiter nach unten. 60 Jahre dann fest, solle sie vom Oberbürger- Kommunisten und Rechtsradikale nach den Angriffen seien die aller- Musik- nach dem Inferno hatten Hans-Joa- meister unterschrieben werden und hätten stets die Zahlen in ihrem je- meisten Toten geborgen worden. & chim v. Leesen und Wilhelm v. Gott- damit für alle Zeit amtlich besiegelt weiligen Sinne nach oben erhöht. Die in dem amtlichen Bericht vom Filmwünsche. berg in der PAZ anhand zahlreicher sein. Diskussionsbedarf gebe es Um Dresden sei ein Mythos gespon- 15. März 1945 genannte Zahl von Quellen belegt, daß die offiziell ge- dann keinen mehr. nen worden, der nicht der Wahrheit 22.000 plus X sei als zuverlässig ein- nannte Zahl von 35.000 Opfern nur entspreche. zustufen, zumal es sich um eine Parkallee 86 einen kleinen Teil der wirklichen „Wir stützen uns auf einen Ab- interne Auflistung gehandelt habe, 20144 Hamburg Zahl darstellt. Die Historiker-Kom- schlußbericht des obersten Beauf- „Wenn mir jemand 100.000 Tote die nicht für Propagandazwecke be- Telefax: 040 / 41 40 08 58 mission scheint jedoch jene Quellen tragten für das Luftschutzwesen in zeigt, wird die Kommission das stimmt gewesen sei. Erst der erste nicht gesichtet zu haben oder nicht Dresden vom 15. März 1945“, so auch zur Kenntnis nehmen, aber sowjetische Stadtkommandant habe

www.preussischer-mediendienst.de sichten zu wollen, denn sie spricht Müller über die Grundlage seiner derzeit gibt es keine brauchbaren die Zahl 35.000 aufgebracht, für die sogar von gerade mal knapp 25.000 Erkenntnisse. In dem Papier werden Hinweise dafür“, erläuterte der Wis- es jedoch keine Beweise gebe. E. D. 02_PAZ13 29.03.2005 17:49 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 13 – 2. April 2005 POLITIK

Die Schulden-Uhr: »Ein echter Unnütze Schuldzuweisung Preuße« Schuldenprofit Schröders Aufruf an die Unternehmen wälzt Verantwortung auf andere ab ie Haushaltslage zwingt W. v. Gottberg zum 65. DBundesfinanzminister Eichel u Ostern wollte Bundeskanz- sagen: Dieser Schuß geht am Ziel muß sich nur endlich trauen, unan- in echter Preuße, ein echter offenbar, mit den Schulden anderer ler Schröder auf seine erfolg- vorbei.“ genehme Wege zu beschreiten. Ein EHerr“ – so beschrieb mir vor Profit zu machen. Bei einem „vor- Z reiche Arbeit aufmerksam Hinweis kam von Finanzpolitikerin etlichen Jahren ein guter Freund fristigen Rückkauf“ von Schulden machen. Er lobte die Leistungen der Richtige Schützenhilfe bekommt Christine Scheel (Grüne). Sie kriti- den mir bis dato persönlich nicht Rußlands will er 500 Millionen Eu- rot-grünen Regierung und nannte Schröder derzeit nur von DGB-Chef sierte, daß Unternehmer die Verlage- bekannten Sprecher der Lands- ro Aufschlag kassieren. Die deut- die Senkung von Steuern für Bürger Sommer. Dieser betonte, die Politik rung von Arbeitsplätzen ins Ausland mannschaft Ostpreußen (LO). schen Forderungen von insgesamt und Unternehmen, die Verringe- habe über Jahrzehnte hinweg mit von der Steuer absetzen können. Die erste Begegnung – wie auch 5,5 Milliarden Euro will der Mini- rung von Lohnzusatzkosten sowie Steuersenkungen und Leistungskür- Bund und Länder könnten bis zu die sich daraus ergebende Zu- ster mit Rußland aushandeln. Bei die Beseitigung zungen im Sozial- fünf Milliarden Euro mehr einneh- sammenarbeit – bestätigte: Die Mißerfolg ist ein Verkauf der von Einstellungs- system die Gewin- men, würden sie diese Steuerspar- Beschreibung war kurz, aber voll- Schulden an Investoren geplant. Ei- hemmnissen. Als »Konjunkturpolitisch ne der Unter- möglichkeiten streichen. „Damit wä- ständig und zutreffend. nigen sich Deutschland und Ruß- Gegenleistung für nehmen aufpoliert. re die geplante Senkung der Wilhelm v. Gottberg, seit über land nicht, bringt der „vorfristige seine Reformen gesehen eine Die Wirtschaft ha- Unternehmensteuer von 25 auf 19 zwölf Jahren an der Spitze der Rückkauf“ Eichel erneut (wie und die geplanten absolute Nullnummer» be aber nicht „ge- Prozent nahezu vollständig finan- LO, ist ein Mann, der sich 2004) milliardenschwere Abschlä- weiteren Steuer- liefert“. „Statt in ziert, und zwar von den Unterneh- schwierigen Aufgaben nicht ver- ge im Vergleich zur regulären senkungen für Deutschland einen men, die von den niedrigen Steuer- weigert, sondern ganz im besten Rückzahlung. (SV) Konzerne fordert Investitionsboom sätzen hauptsächlich profitieren.“ preußischen Sinne Verantwor- Schröder von der Wirtschaft Investi- zu erleben, verharren die Menschen Staatsverschuldung tionen in Deutschland. Mit der angesichts von 5,2 Millionen Ar- So sehr daneben lag CSU-Gene- in Deutschland: Agenda 2010 habe die Regierung beitslosen in Sorge, Ratlosigkeit, ja ralsekretär Markus Söder demnach „allerbeste Voraussetzungen“ für Angst.“ Diese Angst blockiere Kon- nicht, als er Schröders Forderungen 1.427.028.432.580 € mehr Wachstum und Arbeitsplätze sum und Investitionen. als „plumpes Ablenkungsmanöver” geschaffen, sagte er. Nun seien die bezeichnete. „Die Verantwortung (eine Billion vierhundertsieben- Firmen am Zug. Letzteres wird wahrhaftig zum für die Arbeitslosigkeit trägt Rot- undzwanzig Milliarden achtund- Teufelskreis, denn die Unterneh- Grün”, erklärte Söder. Die Unter- zwanzig Millionen vierhundert- Bedauerlicherweise war der Ap- men investieren nicht auf einem nehmen investierten nicht, weil die zweiunddreißigtausend und fünf- plaus über die Rede des Kanzlers Markt, wo die Menschen nicht kon- Bedingungen in Deutschland hundertachtzig) nicht so wie erhofft. Die von ihm sumieren, und die Menschen kon- schlecht seien. Die Unternehmerbe- gepriesenen Erleichterungen für sumieren nichts, schimpfung des Vorwoche: 1.425.849.707.924 € Bürger und Unternehmen sind nur solange sich die Kanzlers helfe den Verschuldung pro Kopf: 17.290 € Marginalien in einer Zeit, wo alles Wirtschaft so sehr Selbst von Seiten der Millionen von ar- Vorwoche: 17.275 € neu überdacht werden müßte. Auch zurückhält und beitslosen Men- hätte Schröder sich nach dem erst keine Chancen für Grünen kommen schen nicht weiter. (Stand: Dienstag, 29. März 2005, groß angekündigten, dann aber den so dringend Anstatt mit dem 12.00 Uhr. ziemlich lauen Job-Gipfel eher zu- benötigten Abbau Aufrufe zum Handeln Finger auf andere Zahlen: www.steuerzahler.de) rückhalten sollen. der Arbeitslosig- zu zeigen, sollte tung da übernimmt, wo viele an- keit in Sicht sind. das Kanzler dafür dere sich gern zurückziehen und „Konjunkturpolitisch gesehen sorgen, daß es in Deutschland wie- www.preussische-allgemeine.de in sicherer Deckung abwarten, war das eine Nullnummer. Die Im- Die Angst will Schröder nun be- der bergauf gehe. bis das Schlimmste vorüber ist. Benutzername/User-ID: paz pulse sind nicht nennenswert“, kri- kämpfen, in dem er mit seiner Forde- Er sucht nicht den bequemen Kennwort/PIN: 3413 tisierte Gustav Horn, Direktor des rung, mit dem „Gerede über Job-Ver- Auch der Präsident des Deutschen Weg, sondern die beste und sau- Instituts für Makroökonomie und lagerung aufzuhören“, als Kämpfer Industrie- und Handelskammertags, berste Lösung. Konjunkturforschung, die Ergeb- für die Arbeitnehmer eintritt. Daß er Ludwig Georg Braun, bezeichnet nisse des Job-Gipfels. „Der Kanzler sich sehr populistisch verhält und Schröders Rede als unnütze Schuld- Anfang der 90er Jahre standen zielt auf Strukturprobleme ab. Aber anstatt zu reden lieber handeln soll- zuweisungen. Viele Unternehmen die Vertriebenenorganisationen Michels Stammtisch: wenn man sich das ursprüngliche te, blendet Schröder offenbar aus. investierten weiter hier, schafften vor der Existenzfrage. Die politi- Ziel vor Augen führt, die hohe Ar- Und Möglichkeiten zum Handeln hat trotz schwieriger Bedingungen neue schen Weichenstellungen im Zu- beitslosigkeit zu senken, muß man die Bundesrepublik genügend. Sie Arbeitsplätze“, so Braun. R. B. sammenhang mit der Vereini- Hexenjagd gung von Bundesrepublik und DDR berührten das Selbstver- Der Stammtisch im Deutschen ständnis der Landsmannschaften Haus war sich einig: Die geheime im Kern. Sollte die „reine Lehre“, Wahl sei die Grundlage der plurali- Nur ein »Mißverständnis«? also die Forderung nach hundert- stischen Demokratie. Wenn der ehe- prozentiger Revision der soge- malige SPD-Generalsekretär Scholz Wochenzeitung Das Parlament verharmlost die Vertreibung der Deutschen nannten Ergebnisse des Zweiten vorgeschlagen habe, künftig über Weltkriegs, weiterhin gelten? den Bundeskanzler im Bundestag ie Rezensionsseiten „Das po- wurden“. Begründung und Ziel die- stammt, dürfte nicht erstaunen. Auch Oder sollte man den Verlust der und die Ministerpräsidenten in den litische Buch“ in der Wochen- ser Geschichtsklitterung, und hier zi- nicht, daß von „wechselseitigen Miß- Heimat, der landsmannschaft- Landtagen offen abzustimmen, setze zeitung Das Parlament sind tiert der Autor indirekt die Kultur- verständnissen“ zwischen Polen und lichen Identität klaglos hinneh- D men, sich mit den „neuen Her- er sich dem Verdacht aus, diese Par- immer wieder für Überraschungen staatsministerin Weiß, die diese Deutschen die Rede ist – war die lamente nach dem alten leninisti- gut: Wenn man meint, die dort ver- Dokumentation der Öffentlichkeit Vertreibung also nur ein „Mißver- ren“ arrangieren und um des schen Prinzip: „Vertrauen ist gut, breitete „political correctness“, die vorstellte: Es sei notwendig, „eine ständnis“? Und auch hier stimmt der lieben Friedens willen aufhören, Kontrolle ist besser“ in eine Art so- bis heute anhaltende Umerziehungs- über die nationalen Blickwinkel hin- Rezensent zu, daß von Urban „statt Unrecht als Unrecht und Verbre- zialistischer Volkskammer umfunk- politik, ließe sich nicht mehr stei- ausgehende Perspektive zu gewin- des immer noch umstrittenen Be- chen als Verbrechen zu bezeich- tionieren zu wollen. gern, so wird man unversehens eines nen und zwar bei Polen und bei griffs ‚Vertreibung‘ die Formulierung nen? Besseren, beziehungsweise Schlech- Deutschen, ohne das eigene nationa- ‚Verlust der Heimat‘ benutzt wird“. Daß es v. Gottberg gelang, die Die SPD habe sich selbst entlarvt, teren, belehrt. Hier wird ideologi- le Geschichtsbild aufzugeben“. Der Begriff „Vertreibung“ ist – aus LO auf dem schmalen Grad zwi- hieß es am Stammtisch. Sei doch ih- sche Geschichtspolitik betrieben, die Sicht der SZ wie anderer linker Pu- schen solchen Extremen auf den re Wut über das Scheitern der von zugleich eine ganz bestimmte Er- Zugleich begrüßt es der Autor, daß blikationen – deshalb „umstritten“, Weg in die Zukunft zu führen, hat ihr angestrebten rot-grünen, von innerungspolitik für die Vergangen- in dieser Dokumentation „mit der weil er die Wahrheit benennt, auf die zweierlei Ursachen: einerseits sperrklauselbefreiten Dänen gedul- heit und Deutungspolitik für die immer noch zählebigen Legende Täterschaft hinweist und nicht nur das feste Fundament preußischer deten Koalition so hemmungslos ge- Gegenwart und Zukunft sein soll. Be- aufgeräumt“ werde, Opfer von Ver- auf ein späteres, subjektives Empfin- Tugenden, insbesondere Selbst- wesen, daß sogar kein geringerer als werkstelligt wird diese Strategie seit treibung „seien nur die Deutschen den („Verlust“). disziplin, Opferbereitschaft und Bundeskanzler Schröder davon ge- langem im Parlament (ohne daß die gewesen“. Schließlich hätte Polen Verantwortungsbewußtsein, an- sprochen habe, der Ministerpräsi- Opposition dies bemerken, ge- durch seine „Westverschiebung“ Völlig daneben liegt der Verfasser dererseits ein Fundus praktischer dentin sei „das Mes- schweige sich darüber empört zeigen ebenfalls Vertriebene aufzuweisen. mit seiner Unterstellung: „Nicht nur Erfahrungen – die er sich unter ser in den Rücken gerammt“ würde) durch eine höchst einseitige Verschwiegen wird dabei stets – und in Vertriebenenkreisen wird bis anderem in langjähriger kommu- worden. Die Hexenjagd auf den Tä- Auswahl von Autoren und Rezensen- bis heute –, daß es sich hier um die- heute in Deutschland nicht nach nalpolitischer Arbeit erworben ter (oder die Täterin?) habe grote- ten – wie dies ja in allen Publikatio- jenigen Polen handelte, die in das den Ursachen gefragt“, warum die hat – man muß eben nicht nur ske Züge angenommen, von „Schä- nen des mittlerweile linksreaktionär- von Polen in seinem unprovozierten Vertreibung stattgefunden habe, und wissen, was man will, sondern biger, charakterloser Verrat“ opportunistischen Zeitgeistes der Angriffskrieg gegen Rußland 1920 daß „die Ursache in der Entfesse- auch, wie man es schaffen kann; (SPD-Finanzminister Stegner) bis Fall ist. eroberte und annektierte russische lung des Krieges durch Hitler liegt, dies macht den feinen Unter- zum „hinterhältigen Dolchstoß“, Gebiet übersiedelten und es nach 18 wird verdrängt“. Das stimmt mit- schied zwischen Pragmatismus von dem „Heide“ selbst sprach. Die unablässige Indoktrination der Jahren militärischer Besetzung 1939 nichten. Verdrängt, ja total tabuisiert und Opportunismus aus. „politischen Korrektheit“ hat offen- wieder verlassen mußten. Sie ver- wird hingegen der Anteil Polens seit Als LO-Sprecher ist Wilhelm v. Der Stammtisch zog aus dieser bar dazu geführt, daß jetzt selbst trieben dann nach 1945 über zwölf 1919 an der deutsch-polnischen Gottberg auch Herausgeber die- hemmungslosen Art und Weise der „Betroffene“ Geschichtsfälschungen Millionen Deutsche, die ihre Provin- Konfliktgeschichte. Dieser Anteil ist ser Zeitung. Und da er sich auch Attacken auf den angeblichen „Ver- verinnerlicht haben und diese ver- zen zum Teil seit über einem halben aus unserem „kollektiven Gedächt- dieser Aufgabe in preußischem räter“ den Schluß, daß dieser sich breiten. Neuester Fall ist in zwei Re- Jahrtausend ausgebaut und kulti- nis“ gänzlich verschwunden. Wie Geiste stellte und weiterhin stellt, dem offensichtlichen Fraktions- zensionen im Parlament (Nr. 12 vom viert hatten. So werden hier „Vertrie- das geschieht, zeigt die redaktionel- konnten wir gemeinsam den zwang nur durch Wahrnehmung 21. März 2005) zu lesen. Titel einer ben“ und Vertriebene mit deutscher le Bildunterschrift zu einem Foto für Schritt vom Ostpreußenblatt zur seines Rechts auf geheime Wahl ha- Rezension der vierbändigen pol- politischer und williger redaktionel- diese Rezension: „Ein halbwegs gu- Preußischen Allgemeinen Zei- be entziehen können. Ein vorheri- nisch-deutschen Dokumentation ler Hilfe entgegen allen geschicht- tes Ende: Vertriebene kommen im tung wagen. ges Bekennen hätte zwar nicht den über die Vertreibung der Deutschen: lichen Tatsachen einander gleichge- Sommer 1945 in Berlin an.“ Über Wilhelm v. Gottberg, 1940 auf physischen, aber den politischen „Eine große Geste der Versöhnung“. setzt. ein so schönes Ende werden sich dem Rittergut Groß Klitten im Tod bedeutet. Er (oder sie) habe Inhalt dieser Versöhnungsgeste: Es die Vertriebenen aber nachträglich Kreis Bartenstein / Ostpreußen sich für das freie Mandat entschie- sei richtig, daß hier „der Begriff der Dieselbe Perspektive findet sich im freuen! geboren, vollendete Mitte dieser den – egal aus welchen Motiven – Vertreibung bewußt vermieden“ Lob des Buches „Der Verlust – Die Woche das 65. Lebensjahr, be- und damit dem Parlament seine worden sei; „er erscheint zu eng für Vertreibung der Deutschen und Po- Und es ist leider keine Ironie, wenn gleitet von den Glückwünschen Macht zurückgegeben, meinte der eine Beschreibung von Geschehnis- len im 20. Jahrhundert“. Daß dieses der Rezensent und frühere Ober- der Mitarbeiter in Redaktion, Stammtisch. sen, durch die Menschen hin- und Buch mit dem wiederum die Vertrei- schulrat zum Schluß fordert: „Das Verlag, Vertrieb, PMD und LO- hergeschoben, repatriiert, in die Ver- bung relativierenden und verharmlo- Buch sollte ab sofort einen festen Bundesgeschäftsstelle. bannung geschickt oder zur Zwangs- senden Titel vom Osteuropa-Korre- Platz in der politischen Bildungsar- Hans-Jürgen Mahlitz arbeit verurteilt wurden, wo sie aus- spondenten der Süddeutschen beit zum Thema Deutschland-Polen reisen mußten, aber auch vertrieben Zeitung (SZ), Thomas Urban, erhalten.“ Werner Chrome 03_PAZ13 29.03.2005 7:40 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

PREUSSEN / BERLIN Folge 13 – 2. April 2005 3

Neue Fronten

Von Ronald GLÄSER

n der Stelle, wo die CDU-Zentrale ist, Awar mal eine Würstchenbude, an der meine Schulkameraden und ich uns früher Pommes oder eine Currywurst geholt haben. Dann fiel die Mauer und heute ist die Klin- gelhöferallee eine der besten Adressen der Stadt. Neben der CDU-Bundesgeschäftsstelle Bei „Multikulti“ ist Schluß stehen sämtliche skandinavischen Botschaf- mit den Artigkeiten: ten, die ja auch erst wegen des Regierungs- umzugs nach Berlin zurückgekommen sind. Veteranendebatte in der CDU-Zentrale mit Alice Viel ist nicht los, doch an einem der letzten Schwarzer (r.) und Heiner Wintertage war ausnahmsweise mal Hochbe- Geißler (siehe Beitrag trieb. Erst trat Angela Merkel vor die Presse. rechts: „Neue Fronten“) Um zu erklären, was sie dem Kanzler beim Foto: Gläser Jobgipfel drei Tage später vorschlagen wird.

Abends wurde in der Unionszentrale an den Essener CDU-„Frauenparteitag“ in den 80ern erinnert mit einer Podiumsdiskussion zwischen Heiner Geißler und Alice Schwar- Der Albtraum kehrt zurück zer. Thema: „Wie modern ist Deutschlands Frauenpolitik?“ An dieser Stelle ist zu fragen, Hausbesetzer kosteten die SPD schon zweimal die Regierung / Von Annegret KÜHNEL was „Frauenpolitik“ überhaupt sein soll. Gibt es auch „Männerpolitik“? Das wurde aber erlin-Kreuzberg, Yorck- auf Bestandsschutz für die straßen-Bewohner das Objekt Besetzerszene versuchte, sich nicht beantwortet. Statt dessen saßen Geißler straße 59. Im Hinterhaus linksalternative Szene kollidiert über einen Kredit selbst erwer- im Ostteil auszubreiten, kam es und Schwarzer auf einer Mini-Bühne und B gibt es seit Monaten Zoff mit Gewinninteressen. Im De- ben. Ein reeller Preis läßt sich erneut zu Krawallen. Ein Jahr machten sich gegenseitig Komplimente. „Sie – Zoff mit dem neuen Besitzer zember 2004 erwirkte der so bestimmt nicht erzielen, später wurde der Regierende müssen mehr kämpfen, Sie sind zu sanft“, aus Hamburg. Doch der Reihe Besitzer ein Räumungsurteil. außerdem will Walter auf den Bürgermeister sagt Geißler zu Schwarzer. „Sie haben sich als nach. 1989 mietete sich hier auf Seitdem sind die Bewohner fak- Vorschlag nicht eingehen. Der (SPD) aus dem Amt gefegt, die Minister an viele Tabus herangetraut“, kontert vier Fabriketagen eine linksalter- tisch Hausbesetzer. Innensenator rät den Bewoh- verschreckte Wählerschaft war Schwarzer. Die Atmosphäre ist schleimig. native Wohngemeinschaft ein. nern zum Rückzug. Sie sollten zur CDU übergelaufen, wo sie Gegenwärtig umfaßt sie 60 Mit- Der Streit eskaliert. Die Be- versuchen, „ihre lobenswerten bis 2001 verblieb. Kein Wunder, Interessant wird die Debatte erst, als es glieder im Alter bis zu 40 Jahren. wohner beschweren sich über Initiativen woanders unterzu- daß Hausbesetzungen bei Sozi- nicht mehr um Frauen geht, sondern um Inte- abgestelltes Licht und Gas und bringen“. aldemokraten ein Trauma aus- gration. Hier herrschen wirklich verkehrte Neben den Wohnungen gibt über zugemauerte Türen. Der lösen. Fronten. Geißler ist für Multikulti und sagt es ein Atelier und Räume für Hausverwalter beklagt die be- Körting steckt die Erinnerung das auch. Für die linke Feministin Schwarzer Versammlungen und Partys. sprühten Treppenhäuser und an die Hausbesetzungen der Die Übernahme finanzieller ist es hingegen mehr ein Reizwort: „Ich stehe Mehrmals in der Woche bietet die Angriffe gegen seine Person. 80er Jahren in den Knochen. Lasten für das Wohnprojekt da seit 1979 im Regen.“ „Diese Leute“, sagt sie eine Küche für Bedürftige Es erreichen ihn falsche Ver- Zur Erinnerung: Ab Herbst durch das Land Berlin wäre an- über Islamisten, „haben schon immer gesagt, Mahlzeiten zum Selbstkosten- sandhaus-Bestellungen, von 1980 waren in Berlin mehr und gesichts allgemeiner Finanznot was sie wollen“. Es habe von den Multikulti- preis an. Linke Organisationen seinen Konten werden manipu- mehr Häuser besetzt worden. kaum zu vermitteln. Zum an- Freunden bloß niemand zuhören mögen. wie die Antirassistische Initiati- lierte Lastschriften abgebucht, Die Regierenden Bürgermeister dern benötigt Berlin nichts ve, das Anti-Hartz-IV-Bündnis es gibt Telefonterror. Die Unter- Dietrich Stobbe und Hans-Jo- dringender als Investoren. Alice Schwarzer würdigt Geißler keines und die Klimakampagne haben stützerszene machte mit Trom- chen Vogel (beide SPD) fanden Blickes, als sie einklagt: „Alle müssen sich hier ihr Quartier. 15 Jahre lang meln und Trillerpfeifen auch kein Rezept dagegen, einen Po- Würde der Senat jetzt signali- fragen, warum sie so lange weggesehen ha- betrug die Miete zwei Euro pro gegen das Maklerbüro mobil. lizeieinsatz wagten sie nicht. sieren, daß er außerstande ist, ben. Alle müssen sich fragen, warum sie so- Quadratmeter. 2003 ging der Am 17. März besetzte sie das Die SPD verlor die nächste die Sicherheit des Eigentums zu lange mit Islamisten Dialoge geführt haben. Besitzer pleite, das Haus kam Kreuzberger Rathaus. Innense- Wahl, ein CDU-Senat unter Ri- gewährleisten, wäre die Wir- Warum ist das unter dem Etikett ‚Toleranz‘ unter Zwangsverwaltung und nator Erhart Körting (SPD) eilte chard von Weizsäcker kam ans kung verheerend. Die Bewohner gelaufen?“ Die Antwort ist ganz einfach: Weil wurde an den Hamburger Im- zur Vermittlung herbei. Ruder. Neue Besetzungen wur- der Yorckstraße 59 haben die selbsternannte Elite unseres Landes das mobilienmakler Marc Walter den nicht mehr geduldet, für „schwerwiegende soziale Aus- als schick empfunden hat. Und der alters- verkauft. Der erhöhte die Miete Das Bezirksamt Friedrichs- schon besetzte Häuser Nut- einandersetzungen im Vorfeld starrsinnige Geißler tut es heute noch. Es hat auf 3,74 Euro pro Quadratmeter. hain-Kreuzberg will das Wohn- zungskonzepte erstellt oder des 1. Mai“ angedroht. „Linke sich viel in der Politik geändert: Erst hat der Auch das ist nicht viel, nur projekt Yorckstraße 59 erhalten. Mietverträge vorgeschlagen. Freiräume müssen erhalten Fall der Mauer meine alte Würstchenbude marktüblich. Die PDS stellt hier die Bezirks- Kulturelle Projekte wurden fi- bleiben! Keine Zerstörung verschwinden lassen. Danach haben Ereig- bürgermeisterin, die Grünen nanziell gefördert mit dem Ziel, zwischenmenschlicher Struktu- nisse wie der 11. September und der Mord an Den Bewohnern aber er- den Stadtbaurat. Einen Konflikt die Besetzerszene zu domesti- ren!“ Letzteres klingt sympa- Theo van Gogh die Fronten in einem Maße scheint der Betrag uner- mit ihrer alternativen Klientel zieren. Das gelang. Die aufge- thisch. Aber wird hier nicht auf durcheinander gewirbelt, das wohl niemand schwinglich. Sie weigern sich, wollen sie vermeiden. Dem Be- heizte Situation beruhigte sich zweierlei Recht gepocht? Wie erwartet hatte: Nun verteidigt ein pensionier- ihn zu akzeptieren. Außerdem sitzer soll ein Tauschobjekt aus so sehr, daß im Frühjahr 1989 würden der Staat sich im Fall ei- ter CDU-Generalsekretär Multikulti gegen befürchten sie eine spätere Lu- dem Immobilienfonds des Be- ein rot-grüner Senat möglich ner Wohngemeinschaft verhal- eine linke Aktivistin. xussanierung. Wahrscheinlich zirks angeboten werden. An- war. Doch als nach dem Mauer- ten, die sich als „selbstbestimmt haben sie recht. Der Anspruch schließend könnten die Yorck- fall eine radikale West-Berliner und national“ definiert?

Rechtsextreme bevorzugen SPD Nur nicht die Hoffnung verlieren Russen in Berlin (Teil II): Wie kommt man am besten nach Deutschland? / Von Markus SCHLEUSENER ach einer Untersuchung Nder Freien Universität (FU) m Jahre 2003 sind 116.141 Perso- besitzen, selbst beliefert zu haben. Kaminer berichtet von vielen Rus- jedoch bekannt: Auch einfache Berlin und dem Meinungsfor- nen nach Berlin gezogen, und Kein Wunder: Sein Geschäftspart- sen, die sich als Juden ausgegeben Ukrainer gelangten unter dem schungsinstitut Forsa haben I fast genau so viele haben der ner ist selbst Russe und hat einen haben. So konnten sie problemlos in Deckmantel des Tourismus massen- sechs Prozent der Berliner ein Stadt den Rücken gekehrt. Viele da- guten Draht zu seinen Landsleuten. Deutschland einreisen und Sozial- haft ins Land. Barg hatte Tausende „mehr oder weniger gefestigtes von sind Ausländer. Während sich hilfe etc. beantragen. Komplizierter Visa-Anträge bewilligt bekommen, rechtsextremes Weltbild“. FU jedoch das klassische Gastarbeiter- Die ärmeren Russen von Berlin war da schon der Weg über das weil er gefälschte Reisedokumente und Forsa legten bei der Umfra- milieu „stabil“ hält, kamen in den trifft man eher im Osten. Etwa in Asylrecht. Kaminer schreibt: „Das und -broschüren erstellte. Von Fir- ge 2.000 Berliner und Branden- letzten Jahren vor allem Osteuro- der „Russendisko“. Die hatte ihr Do- Asylrecht in Deutschland ist lau- men, die es gar nicht gab, und für burgern einschlägige Thesen päer an die Spree. Man hört und mizil früher in der Oranienburger nisch wie eine Frau, deren Vorlieben angebliche Ferienreisen in die Eifel vor, um ihre extremistische Ge- sieht sie überall, sie fallen einem Straße. Da, wo auch der Straßen- und Zurückweisungen nicht nach- oder zum Kölner Dom. sinnung zu entlarven: Etwa jene, aber nicht so schnell auf wie die strich war. Heute residiert sie im Ca- vollziehbar sind.“ Über einen daß „der Nationalsozialismus verschleierte Frau oder der dunkel- fé Burger, an der Grenze zwischen Freund, der mehrfach abgeschoben Es gibt zudem immer auch die auch seine guten Seiten hatte“. häutige Araber. Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg, worden ist, weiß der Literat: „Er ver- Möglichkeit, als Student nach Dem stimmten 15 Prozent der Torstraße 58. Alle zwei Wochen fin- lor aber nicht die Hoffnung und Deutschland zu gelangen. Doch Ala Berliner und 20 Prozent der Die (neu)reichen Russen in Berlin det sie statt – die Russendisko, auf schleuste sich jedes Mal wieder ille- aus der Ukraine berichtet von ihren Brandenburger zu. Daß „Juden residieren im früheren West-Berlin. der getanzt wird wie auf jeder ande- gal zurück.“ Als Kaminer seinen Erfahrungen mit dem Ausländer- zuviel Einfluß haben“ meinten Rund um den Savignyplatz zum Bei- ren Party auch. Wegen des gleichna- Bestseller „Russendisko“ verfaßte, Amt: „Ach was soll ich Ihnen sagen? in beiden Ländern über 16 Pro- spiel. Da ist auch das Stilwerk, ein migen Romans von Wladimir Kami- änderten Fischer und Vollmer gera- Jedes Semester neuer Streß mit der zent. Daß Deutschland wieder Nobel-Einrichtungshaus. Dort ver- ner aber besitzt sie Kultstatus. de die Einreiserichtlinien. Aufenthaltsgenehmigung …“ Die an- einen Führer bräuchte, der das kauft Thomas Hilke (35) Plasma- deren Osteuropäer in ihrem Wohn- Land „mit harter Hand zum Bildschirme an die, die sich die fla- „Das Asyl- Von nun an kamen Osteuropäer heim hätten alle die gleichen Proble- Wohle aller“ regiert, fanden chen Fernseher leisten können. recht ist einfach als Touristen. Und so me, sagt sie. Als Student nach zwölf der Berliner und doppelt Auch wenn die Preise für Plasma- launisch wie schrieb Kaminer wenig später: „Seit Deutschland zu kommen ist also soviele der Brandenburger. und LCD-Bildschirme ins Rutschen eine Frau“: einiger Zeit gilt Berlin in den russi- nicht gerade der einfachste Weg. Überraschend die Wahlabsich- gekommen sind – sie sind noch im- schen Reisebüros als eine Art Ge- Und ob Ala, die auf einem ukraini- ten der überführten Rechtsextre- mer ein Luxus-Artikel. Hilke: „Vier- Kult-Literat heimtip für Reiche. Man könnte sich schen Stand auf der Tourismusbörse misten: 30 Prozent wollen SPD zig Prozent meiner Kunden sind Wladimir höllisch dort amüsieren.“ Über ITB gearbeitet hat, überhaupt eine wählen, 26 Prozent CDU und Russen.“ Er behauptet sogar, den Kaminer Schwarzarbeiter und Zwangsprosti- Arbeitsgenehmigung besitzt, darü- sieben von Hundert die PDS. Großteil aller Russen, die in der tution schreibt Kaminer nichts. Seit ber möchte sie lieber nicht spre- Hauptstadt einen Flachbildschirm dem Prozeß gegen Anatoli Barg ist chen. (Fortsetzung folgt) 04_PAZ13 29.03.2005 7:41 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 13 – 2. April 2005 HINTERGRUND Folterkeller und goldene Herrscherstatue Turkmenistan ist in fester Hand / Von Albrecht ROTHACHER

m März war es wieder einmal so Spätphase des Stalinismus auf, der Daimler-Chrysler dieses „verdienst- weit. Saparmurat Nijazow, Präsi- ihn offenkundig nachdrücklich präg- volle Werk“. Aus Dankbarkeit hat I dent auf Lebenszeit von Turkme- te. 1962 wurde er Mitglied der Daimler dem Autor auch gleich noch nistan und selbsternannter Turkmen- KPdSU und in den 60er Jahren im eine gepanzerte Edellimousine ge- baschi, oberster Herrscher aller Leningrader Polytechnikum zum schenkt. Auch Siemens läßt sich Turkmenenstämme, warf seinen Vi- Kraftwerksingenieur ausgebildet. nicht lumpen. Es läßt deutsche Pro- zepremier wegen Unfähigkeit und 1985 zum Ersten Sekretär der KP fessoren als Leibärzte einfliegen. Um Korruption heraus und kündigte ihm Turkmenistans befördert, saß er auch dem Turkmenbaschi einen Bypass le- einen Prozeß an. Raschid Meredow bald im Moskauer Politbüro. 1990 gen zu lassen, spendierte Siemens war nicht der erste Vizepremier, den wurde er Präsident der Turkmeni- ihm eine Herzklinik für 40 Millionen der Turkmenbaschi vor laufender Ka- schen Sowjetrepublik. Den Putsch US-Dollar. Dafür darf Siemens in mera öffentlich beleidigte und dem er gegen Jelzin begrüßte er und wurde Turkmenistan Kraftwerke, Kliniken, kündigte. Er war der 58. in 13 Jahren von der Entlassung in die Unabhän- Ölförderanlagen und Kommunika- Unabhängigkeit. gigkeit eher kalt erwischt. Nach die- tionsnetze ausrüsten sowie, laut Spie- sen Fehleinschätzungen gewann Ni- gel, auch Abhöranlagen installieren. Wer sich nicht rechtzeitig ins Aus- jasow im Rückgriff auf alte Rezepte land rettet, dem droht ein Schaupro- wieder die Fassung. Bei solchen Projekten geizt der zeß mit Schuldeingeständnis und Er- Turkmenbaschi nicht. Beim Bau sei- gebenheitsadresse an den Turkmen- Die KP wurde kurzerhand in De- ner Paläste durch französische Kon- baschi im Staatsfernsehen, in der oft mokratische Partei umbenannt. Die zerne muß alles vom Feinsten sein. vergeblichen Hoffnung, die lebens- Opposition blieb weiter verboten, Der Marmor stammt aus Italien. Tür- lange Haft im turkmenischen GULag und die Presse unter Zensur. Privati- kische Firmen bauen ein leeres Ein- noch abzuwenden. Für die Apparat- sierungen und Reformen waren nicht kaufszentrum, ein Nationalmuseum schiks des mittelasiatischen Wüsten- beabsichtigt. Nijasow ließ sich 1992 und eine übergroße Moschee. staates ist als logische Konsequenz mit 99,5 Prozent aller Stimmen zum der unberechenbaren Despotie zwin- Präsidenten wählen und 1999 der Derweil verarmt die Bevölkerung gend: Soviel Geld wie möglich in der Einfachheit halber zum Präsident auf zusehends. Selbst nach den geschön- kurz bemessenen Zeit der Gunst des Lebenszeit deklamieren. Sein Perso- ten offiziellen Statistiken leben 34 Turkmenbaschi an sich zu raffen und nenkult imitiert sein Jugendideal Sta- Prozent des Fünfmillionenvolkes un- sich dann rechtzeitig mit Familie ins lin. Nijasows Porträt grüßt überle- ter der Armutsschwelle. Das Einkom- Ausland abzusetzen. Ex-Außenmini- bensgroß von allen öffentlichen mensniveau liegt beim Durchschnitt „Turkmenbaschi der Große“ ist überall: Selbst das Staatsfernsehen zeigt das ster Schikmuradow denunzierte Nija- Gebäuden, ist auf allen Banknoten von Kamerun. Die Arbeitslosigkeit Konterfei des Herrschers auf Lebenszeit in einer Bildschirmecke. Foto: Reuters zow aus dem sicheren Moskauer Exil. und Wodkaflaschen verewigt und beträgt je nach Schätzung zwischen Seine Herrschaft sei eine persönliche wird bei allen Sendungen des Staats- 20 Prozent und 60 Prozent. Die Säu- Tyrannei, die sich auf einen primiti- fernsehens stets eingeblendet. glingssterblichkeit liegt bei 7,3 Pro- ter geschätzten Erdgasvorkommen und den Tempel der Hindus ließ der ven Polizeistaat gründe. Der Staats- zent. Die Lebenserwartung nur bei 61 entsprechen den Gesamtvorräten Turkmenbaschi kurzerhand abreißen. haushalt verschwinde in dem Jahren. Die Krankenhäuser sind Rußlands, können bisher aber nur zu schwarzen Loch seiner persönlichen Trotz Gewaltherrschaft meist ohne fließend Wasser und Bruchteilen gefördert werden. Neben Kein Zweifel: Die Despotie des Konten, die nicht nur von den Öl- Strom. Der Turkmenbaschi ließ des- den mangelnden Pipelines schreckt Turkmenbaschi wurde von sechs und Erdgaseinnahmen, sondern auch unterstützen deutsche halb die meisten Provinzkrankenhäu- die internationalen Energiegesell- Jahrzehnten Kommunismus begün- vom Drogenhandel alimentiert wür- ser vor Jahresfrist schließen. Stationä- schaften auch das unberechenbare stigt. Traditionell lebten die turkme- den. Mit einem „Fremdwährungs- Firmen den Tyrannen re Behandlungen in dem Land der Geschäftsgebaren des Turkmenba- nischen Stämme von der nomadi- fonds“ ist der Diktator gewinnbrin- Größe Schwedens gibt es deshalb nur schi ab, der als Alleinentscheider zu- schen Viehzucht in der Wüste und in gend an allen internationalen noch in der Hauptstadt. Medikamen- letzt von den Amerikanern 500 Milli- Flußoasen. Der bewaffnete Wider- Gemeinschaftsunternehmen im Lan- Der Turkmenbaschi bietet seinen te gibt es nur gegen bar. Schulkinder onen US-Dollar Vorkasse verlangte. stand der turkmenischen Stämme ge- de beteiligt. Auch die Devisenreser- Untertanen gratis Strom, Gas und verbringen ein Drittel ihrer Schulzeit gen den Bolschewismus dauerte bis ven der Zentralbank, zu denen nur Wasser sowie verbilligt Wohnraum bei der Arbeit auf Baumwollkolcho- Die Zahl der politischen Gefange- 1927. Viele Klans flohen dann mit ih- Nijasow Zugang hat, werden von der und Brot. Wenn sie in der Hauptstadt sen. nen wird auf 30.000 geschätzt, die ren Herden in den benachbarten Iran „Präsidentenstiftung“ des Turkmen- Aschgabad („Stadt der Liebe“) woh- Nijasow im GULag und in der Psy- und danach Afghanistan. Die zurück- baschi kontrolliert. Die Depot- und nen, können sie sich auch an seinen Von regionaler Zusammenarbeit chiatrie einsperren ließ. Folter, bleibenden Häuptlingsfamilien wur- Kontenführung der präsidialen Springbrunnen, der Turkmenbaschi- mit seinen Nachbarn hält das Schauprozesse, die Zerstörung der den erschossen. Stalin ließ 1937 die Schätze in Höhe von drei bis fünf Prachtstraße mit neuen Marmorpalä- Binnenland Turkmenistan wenig. Mit Häuser und das spurlose Verschwin- gesamte Intelligenz und die nicht ge- Milliarden US-Dollar obliegt übri- sten, leeren Luxushotels und Denk- dem nördlichen Nachbarn Usbeki- den politischer Gefangener sind an rade zahlreiche Führung der turkme- gens der Deutschen Bank. mälern des Präsidenten erfreuen. Zu stan streitet es um das Wasser des der Tagesordnung. Nach einem an- nischen KP als Pan-Türkisten und einem gehört eine elf Meter hohe gol- Amu Flusses und um Erdgasfelder, geblichen Attentatsversuch im No- britische Agenten hinrichten. Wirt- Saparmurad Nijasow wurde 1940 dene Statue des Diktators, die sich mit dem völkisch eng verwandten vember 2002, als der Turkmenbaschi schaftliche und politische Führungs- geboren. Laut offizieller Biographie auf einem 75 Meter hohen Turm stets Aserbaidschan um die Seegrenze im Schüssen auf die Präsidentenkarosse funktionen wurden seither fast nur fiel sein Vater an der Front. Nach an- der Sonne entgegen dreht. Ein ande- Kaspischen Meer. Im Juli 2002 explo- wundersam entrann, wurde der Vize- von Russen ausgeübt, die unter dem deren Berichten kam er aus deut- res zeigt die übergroße Fibel des dierte im Hafen von Turkmenbaschi premier neben 65 anderen Verdächti- Regime des Turkmenbaschi jedoch scher Kriegsgefangenschaft nicht zu- Turkmenbaschi, ein pseudophilophi- unter ungeklärten Umständen der gen zu 248 Jahren Haft verurteilt. nach und nach abwandern, ohne daß rück. Seine Mutter und die meisten sches Traktat namens Ruhnama aserbaidschanische Tanker „General Vorher mußte er sich im Fernsehen einheimischer Führungsnachwuchs Verwandten kamen am 6. Oktober („Buch des Geistes“), das alle Beam- Schiklinski“ nach öffentlichen Dispu- als „Null“ und „Verbrecher“ be- ausgebildet würde oder sich halten 1948 ums Leben, als bei einem gro- ten, Lehrer und Studenten auswendig ten um Ölfelder unter dem Kaspi- schimpfen und Nijasow um Gnade könnte. Auch wirkt die im Moskauer ßen Erdbeben die turkmenische lernen müssen, auf einem Triumph- schen Meer. Da sich die Diktatoren anflehen. Dazu führte Nijasow skurri- Exil lebende Nomenklatura-Opposi- Hauptstadt Aschkabad völlig zerstört bogen. Ausländische Firmen, die in Alijew und Nijasow persönlich herz- le Regeln wie die Vielweiberei wieder tion gegen Nijasow nicht gerade ver- wurde und 110.000 Menschen, zwei Turkmenistan Geschäfte betreiben lich abgeneigt sind, wurde aus ein. Auch der traditionelle Brautkauf trauenserweckend. Sie will nach dem Drittel der Einwohner – darunter fast wollen, sind gut beraten, eine Über- menschlichen Antipathien zwischen mit Schafen und Kamelen wurde Sturz des Diktators erst zwei Jahre die gesamte Mittel- und Oberschicht setzung und den Vertrieb des Werkes den autokratischen Herrschern wieder belebt. Als Religionen sind später Neuwahlen abhalten. Genug des Wüstenlandes – starben. Nijasow in der jeweiligen Landessprache an- schnell ein zwischenstaatlicher Dis- nur der Islam und die Orthodoxie er- Zeit, um sich selbst die Taschen zu wuchs in einem Waisenhaus in der zufertigen. Für Deutschland besorgt put. Die auf vier Trillionen Kubikme- laubt. Die Kirche der Adventisten füllen. »Wasser ist für die Menschen, nicht für Märkte« Finanzexperten drängen zur Privatisierung des deutschen Wassermarkts, doch die bisherigen Erfahrungen sprechen nicht dafür as für uns selbstverständ- US-Amerikaner verbrauchen pro Tag kratisch geführt zu werden, sollten In Großbritannien wurde um den er- sierung der Wasserversorgung zur lich ist, ist in anderen Teilen 300 Liter, Italiener 200 Liter und lieber wenige Großkonzerne den warteten Gewinn zu erzielen, einfach Diskussion steht. Erfahrungen in W der Welt ein Grund für Not selbst die sparsamen Deutschen kon- Wassermarkt effizient unter sich auf- nicht mehr in die Wasserinfrastruktur England und Frankreich hätten ge- und Elend: der Zugang zu sauberem sumieren noch 130 Liter pro Kopf. teilen. Haushaltsdefizite haben zahl- investiert. Das ging ein paar Jahre gut, zeigt, daß dort für schlechteste Qua- Wasser. Am Weltwassertag in der ver- reiche Städte und Gemeinden schon doch dann waren die unterirdischen lität gleich viel oder sogar mehr ge- gangenen Woche kritisierte Unicef, Während in Ländern der Dritten zur Privatisierung gezwungen. So Leitungen so sehr verrostet, daß es zahlt werden müsse, so Kritiker. daß trotz aller Maßnahmen erst 83 Welt also der Zugang zum Wasser auch die Stadt Berlin, die 50 Prozent immer öfter zu Wasserrohrbrüchen Diese haben sich in den Niederlan- Prozent der Menschen mit Trinkwas- über Leben und Tod entscheidet, ihrer Anteile an RWE und Veolia ver- kam und Bürger nicht mehr versorgt den durchgesetzt: Die Privatisierung ser versorgt seien. Am schlechtesten fließt in Deutschland das nachgewie- kauft hat, doch statt der durch die wurden. Schäden wurden auch nicht der Wasserversorgung ist dort per sei die Lage in Afrika südlich der Sa- senermaßen sauberste Trinkwasser Teilprivatisierung erwarteten Preis- mehr sofort behoben, da das dafür Gesetz verboten. hara. Hier fehle 43 Prozent der Be- der Welt wie selbstverständlich aus senkungen mußten die Berliner nun zuständige Personal wegrationalisiert völkerung sauberes Trinkwasser. Je- den Hähnen. Trotzdem ist Wasser schon die zweite Preiserhöhung hin- worden war. Die Hamburger Wasserwerke weh- des fünfte Kind in der Region sterbe, derzeit in Deutschland ein diskutier- nehmen, da die Privaten eine Rendite ren sich mit dem Spruch „Wasser ist bevor es fünf Jahre ist. Viele von ih- tes Thema, genauer gesagt, es geht von acht Prozent garantiert bekom- Und die Wasserqualität? Befürwor- für die Menschen, nicht für die nen trocknen aufgrund von Wasser- um die Privatisierung der Trinkwas- men haben, die das Unternehmen so ter der Privatisierung sagen, daß auch Märkte“ gegen eine mögliche Privati- mangel aus oder erkranken an dem serversorgung. In Deutschland gibt es aber nicht erwirtschaftet. die privaten die deutschen Normen sierung. Allerdings hat die Stadt bakterienbelasteten Wasser aus rund 6.700 Wasserversorger und so- einhalten müssen und nicht wie in Hamburg gar keinen Grund diese zu schmutzigen, häufig weit entfernten mit nach Ansicht so manches Unter- Blickt man ins Ausland, wo der den USA einfach kräftig Chlor dazu- verkaufen, denn das Unternehmen Brunnen. 400 Millionen Kinder hät- nehmens- und Finanzexperten rund Wassermarkt schon lange privatisiert geben dürfen, doch Zweifel gibt es arbeitet hochprofitabel– und das mit ten nicht einmal 20 Liter Wasser am 6.500 zu viel. Anstatt in den Händen ist, spürt man wenig von dem ange- trotzdem. Auch in der Schweiz und einer 1a Wasserqualität und für Tag zur Verfügung. Zum Vergleich: von Städten und Gemeinden büro- kündigten Segen der Privatisierung. Österreich, wo ebenfalls eine Privati- knapp 0,15 Cent pro Liter. R. Bellano 05_PAZ13 29.03.2005 7:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 13 – 2. April 2005 5

Neue Seriosität Einblick in die Seelenlage der Nation Gerhardt meldet sich an der FDP-Spitze zurück er 1973 gegründete Freie Sophie Dannenberg in ihrem 2004 den Beruf eines Polsterers, arbeite- mmer mehr wird die Wahl für scheint es so, als ob der FDP-Frak- Deutsche Autorenverband erschienenen Buch „Das bleiche te als Handwerker, Hilfspfleger, die Bürger zur Qual. Wenn soll tionschef die Absicht hat, aus dem D (FDA) konnte dank einer Herz der Revolution“ schrieb und stand am Fließband einer Fabrik, I man denn noch wählen? Rot, Schatten des von vielen belächelten Schweizer Sponsorin einen ersten was sie gegenüber Spiegel online und in der Gastronomie begann er Grün, Schwarz, Gelb oder aus Pro- Westerwelle herauszutreten und das Literaturpreis für Kurzprosa ohne noch einmal auf den Punkt brach- eine Kariere als Tellerwäscher, be- test, vielleicht sogar Überzeugung Wohl und Wehe der Partei in die Themenvorgabe ausrufen, bei dem te: „Die 68er waren groß im Zerstö- vor er über ein Abendgymnasium eine kleine Splitterpartei? Die mei- Hand zu nehmen. Seine 37 Seiten sich genau 1.823 Einsender Hoff- ren von Institutionen und Werten: das Abitur erlangte, um zwischen sten Wähler überzeugt jedoch keine starke Regierungserklärung unter- nung auf ein Preisgeld von 3.000 Die deutschen Universitäten haben 1998 und 2003 das Diplom am Partei wirklich, und so nimmt die scheidet sich dabei nicht sonderlich Euro machten. Das war für drei Ju- sie auf dem Gewissen, die Familie, Deutschen Literaturinstitut zu er- Zahl der Nichtwähler immer mehr von den von Guido Westerwelle be- roren sowohl eine harte Arbeit als das Leistungsprinzip, Etikette und werben. Seitdem ist er freiberuf- zu. nannten Zielen, doch sind diese auch eine Zumutung. Wie ein Jury- Anstand, Verläßlichkeit und Ge- lich, was in diesen kulturlosen und präziser ausgearbeitet und kompe- Mitglied, der Schriftsteller und borgenheit ... Was die 68er damals verschuldeten Zeiten von großer Seit Dienstag vergangener Woche tent vorgetragen. Gerhardt will das langjährige Lektor Joachim Walt- ideologisch legitimierten, hat sich Kühnheit zeugt. Insofern bekam läßt die FDP ihre Anhänger zumin- Image der Partei erneuern, und her, in seiner Laudatio zur Leipzi- ein in jeder Hinsicht Würdiger und dest wieder ein wenig hoffen, denn auch wenn der farblose Politiker ger Buchmesse ausführte, bot die zugleich Bedürftiger den ersten Li- es scheint so, als wolle die Spaßpar- kein großer Redner ist, so nimmt aus dem gesamten deutschsprachi- Literaturwettbewerb macht teraturpreis des FDA. Die Auf- tei wieder zurück zur Seriosität. man ihn immerhin ernst, was beim gen Raum anonym eingesandte merksamkeit dafür hält sich be- Guido-Mobil, „Alte gebt den Löffel Parteichef Westerwelle inzwischen Textflut einen „dekuvrierenden die Vereinsamung züglich der Medien in engsten ab“ und der nackte Schwanger- nicht mehr der Fall ist. Einblick in die Seelenlage der Na- Grenzen. schaftsbauch von Silvana Koch- tion“. Und? „Es sieht nicht sonder- vieler Deutscher sichtbar Mehrin hatten selbst diejenigen, die Die FDP soll laut Gerhardt wieder lich lustig aus da drinnen in der Leipzigs Ehrenbürger Erich der Partei leidenschaftslos mit ihrer zur Bürgerrechtspartei werden. Von deutschen Volksseele.“ Sei eine Loest war jahrelang der Vorsitzen- Stimme wenigstens über die Fünf- der Tendenz der rot-grünen Regie- Vielzahl der Manuskripte noch so gesellschaftlich vollzogen, aber de des von der Gewerkschaft (IG Prozent-Hürde helfen wollten – rung zum Überwachungsstaat – Pa- schlecht, aber sie reiche allemal, nicht als Utopie, sondern als Ver- Medien, ver.di) ausgehaltenen Ver- denn ein bißchen liberal schadet nie tientenchipkarte, Einsicht in alle Soziologen, Theologen oder Politi- wahrlosung.“ bandes der Schriftsteller (VS); er – nur noch ein müdes Kopfschütteln Konten, SMS-Speicherung für ein ker in Verlegenheit zu bringen. schrieb im Februar dieses Jahres an entlockt. Doch nun hat offenbar Jahr – hält der Liberale nichts. Walther filterte mehrere Stufen Die Begutachter mußten aus den den Pressesprecher des FDA: „Der Wolfgang Gerhardt nach langem Selbstredend auch nichts von Tarif- heraus; auf Platz 1 läßt sich die eingesandten Arbeiten neben dem Verein (gemeint ist der FDA) mal wieder das Zepter in die Hand kartellen, hohen Steuern, Wehr- Vereinsamung und Verlassenheit 1. Preis noch 20 andere Arbeiten scheint sich ja gut zu entwickeln – genommen und gesagt, wo es lang pflicht und Bürgerversicherung. In des Menschen ablesen. Auf Platz 2 für eine Anthologie auswählen; am VS gar vorbei?“ Nicht nur die geht. Eine „Regierungserklärung“ der EU-Türkeifrage sollte man laut folgen die gestörten Beziehungen unter ihnen waren Frauen souve- Präsidentin des FDA, Prof. Dr. Ilse hat der Mann abgegeben und zur ihm ergebnisoffen verhandeln und zwischen den Geschlechtern und rän die Gewinner, wobei „der Ab- Nagelschmidt, sondern alle Mit- hämischen Freude zahlreicher Me- der Bürger solle mehr für sich selbst Generationen, und auf weiteren stand zu anderen preiswürdigen glieder des oft als konservativ belä- dien ohne vorherige Absprache mit sorgen, dafür aber auch mehr Frei- Rängen folgten Verluste von sozia- Geschichten“, wie die Juroren chelten Verbandes würde es freu- Guido Westerwelle. Gerhardt beteu- räume erhalten, so der vor allem ler Sicherheit und Sinnhaftigkeit meinten, „im literarischen Mikro- en, denn wohin der Fortschritt ert, daß sich sein unerwartetes Vor- von der alten FDP-Rige unterstützte sowie aufgegebene Hoffungen, ver- meterbereich lag“. Doch den aus- linker Gutmenschen geführt hat, preschen keineswegs gegen den Politiker. fallende Werte. Das heißt: Das geschriebenen Preis verdiente sich läßt sich nun nicht mehr nur an FDP-Parteichef richte. Doch der Land ruiniert sich leider nicht nur der 1964 im sächsischen Glauchau Statistiken ablesen, sondern auch Satz „Ich trete mit Herrn Westerwel- Auch die Union mag angesichts wirtschaftlich. geborene Jörg Jacob mit seiner Er- an der Literatur, denn Künstler, die le, wenn notwendig, auch gemein- Gerhardts Handeln aufgeatmet ha- zählung „Fortgesetzter Versuch, ei- nicht nur vom Wissen leben, son- sam auf“ lädt zu mehr als einem ben, denn trotz des Strauchelns von Es bestätigt sich, was die 1971 ge- nen Anfang zu finden“. Jacob ist, dern mit ihrem Gewissen, sind die Schmunzeln ein. Die Welt titelte Rot-Grün braucht sie einen starken borene und in einem linken Kin- wie er von sich sagt, ein literari- zuverlässigsten Gradmesser der tags darauf auch „Das Comeback Koalitionspartner und keine Wester- derladen aufgewachsene Autorin scher Spätzünder. Er erlernte einst Not. Siegmar Faust des Wolfgang G.“. Und tatsächlich welle-Spaßpartei. R. Bellano

Gedanken zur Zeit: Letztlich zahlt der kleine Mann die Zeche Von Gottfried LOECK aß ausgerechnet der Mither- zehnte zugeschaut hatte, wollte kein Nöten Otto Normalverbrauchers ver- enger Kooperation mit den ihnen zu- hung an der multikulturellen Schrau- ausgeber der Zeit und Alt- Politiker der anderen Lager nunmehr loren hat. geordneten Medien als unerhörte Zu- be in Form weiterer Zuwanderung in D kanzler bei diesem Thema auf eigene Initiati- mutung. Dabei war es unerheblich, unser Sozialsystem oder neuer hilflo- (SPD) die sogenannte „multikulturel- ven verzichten. Die politische Klasse Die von Samuel Huntington in sei- ob die Zuwanderer aus Nigeria, Af- ser therapeutischer Maßnahmen ein le Gesellschaft“ im Hamburger der Bundesrepublik Deutschland nem Buch „Who are we?“ (Wer sind ghanistan oder Polen kamen. Die Schritt in einen jakobinischen Tu- Abendblatt als Fehler bezeichnete, stand mehr oder minder ratlos vor wir?) geäußerte und durch viele Be- Konsequenz eines solchen nihilisti- gendstaat, bei dem die eigene natio- schlug in Berlin und anderswo wie dem Scherbenhaufen gehätschelter lege untermauerte These, nach der schen Denkansatzes ist, daß infolge nale Identität und die Freiheit auf der eine Bombe ein. Nachdem man jahr- Illusionen. Mit dem Bankrott von Minderheiten, sobald sie eine gewis- fehlender Erwartungshaltung und be- Strecke bleiben. Wer aufmerksam die zehntelang der Zuwanderung glit- „Multikulti“ ist für die Linken eine se Kopfzahl erreicht haben, nicht stimmter Mindestanforderungen sich politischen Zielvorgaben der derzei- zernde Lorbeerkränze flocht, die Ideologie zerplatzt, die alle wesent- mehr nur zur Anpassung, sondern zu automatisch Parallelgesellschaften tigen Zeitgeist-Surfer verfolgt, wird „multikulturelle Gesellschaft“ als er- lichen Merkmale gewollter Selbst- immer weitergehenden Forderungen bilden und zunehmende Konflikte den Eindruck nicht los, daß frei von strebenswerte Zukunftsgesellschaft zerstörung enthielt. „Multikulti“ ver- tendieren, scheint niemand zu inter- voraussehbar sind. Statt Integration irgendwelchen Skrupeln einseitig ei- pries, muß der Vorwurf erlaubt sein, körperte Internationalismus, die Idee essieren. Mit immer neuen kosten- wollen sie Teilhabe zu ihren Bedin- ne multikulturelle Gesellschaft ange- warum man so lange der sich ab- der Gleichheit, die nicht nur vor dem trächtigen Toleranz- und Erziehungs- gungen, das heißt Mercedes plus strebt wird. Daß letztlich der kleine zeichnenden Ent- Recht, sondern programmen, die ungefragt allein Muezzin. Vor einem derartigen Mann die Zeche bezahlt, interessiert wicklung tatenlos auch für die soziale von der stummen Mehrheit bezahlt Hintergrund wäre eine weitere Dre- anscheinend nur wenige. zugesehen hat. Ide- Die Deutschen werden Versorgung gelten werden, sind die zunehmenden und ologische Verblen- sollte. Die Vorstel- mannigfachen Probleme einer multi- dung, Raffgier und mit dieser Politik immer lung, daß Völker, kulturellen Gesellschaft keineswegs Abgehobenheit wa- Vaterländer, ein zu beheben. Die beängstigende The- Liebe Leserin, ren anscheinend mehr zur Minderheit abendländisch- se, daß die heutige Bevölkerungs- lieber Leser! stärker als die Ver- christlicher Werte- mehrheit über den Kreißsaal in eine nunft. Die unmiß- katalog Dinge aus Minderheit verändert wird, ist leider Ab sofort können Sie die Eintritts- verständliche Feststellung Schmidts, einem lange überholten Versand- keine Mär. Die wiederholten Emp- daß „viele Ausländer sich gar nicht hauskatalog seien, denen man pro- fehlungen deutscher Politiker, doch plaketten für das Deutschlandtreffen integrieren wollen“, rief prompt die blemlos mit ein wenig aufkläreri- wenigstens die Landessprache zu er- direkt über die Landsmannschaft hinreichend bekannten Platzanwei- scher Anstrengung beikommen lernen, werden von vielen Auslän- beziehen. ser der öffentlichen Moral auf den könne, setzte fast zwanghaft die üb- dern mit Gleichgültigkeit bedacht. In Plan. Was da an herzzerreißenden lichen Aktivitäten frei. ethnischen Ballungsräumen bleibt Vorverkaufspreis: EURO 9,-- Gegenpositionen vorgebracht wurde, man unter sich. Menschen, die die Tageskasse EURO 10,-- erinnerte an den verzweifelten Ver- Die Hoffähigkeit des Multikultura- Entwicklung warnend begleitet ha- such, von einer liebgewonnenen Le- lismus (schönes Wort!) nur linken ben, wurden schnell als Ausländer- Bitte liefern Sie mir gegen Rechnung, portofrei: benslüge abzulenken. Die Doppel- Ideologen anzulasten, entspricht lei- feinde, Nazis, Ewiggestrige stigmati- Stück Eintrittsplaketten spitze der Grünen, die Gewissens- der nicht den Gegebenheiten. Von siert. Dank ideologischer Ver- pfleger der Nation, Bütikofer und der Angst getrieben, die nächste me- blendung und humanitär übertünch- Roth, überforderten sich und ihre dienwirksame Masche zu verpassen, tem Nihilismus wurde, vornehmlich Wähler mit der Behauptung, „daß oh- glich man sich vorauseilend dem aus dem linken politischen Spek- Name, Vorname ne Mulikulturalität Freiheit in moder- Zeitgeist an und machte mit, die Idee trum, von der prinzipiellen Gleich- nen Gesellschaften nicht mehr buch- als Staatsräson auszugeben. Da man heit der Kulturen gesprochen, jede Telefon stabierbar sei“. Was immer sich nicht in den Wohnvierteln der Zu- Anpassung an eine europäische oder inhaltlich hinter einem derartigen wanderer ansässig ist, die eigenen gar deutsche Leitkultur hingegen Straße, Nr. Fachchinesisch verbarg, bestätigt nur Kinder – sofern überhaupt vorhan- schroff abgelehnt. zu deutlich, daß es allerhöchste Zeit den – in Schulen schickt, in denen PLZ, Ort war, sich endlich offen und ohne ide- nur wenige Ausländerkinder sind, Daß man die Einhaltung demokra- Datum / Unterschrift ologische Scheuklappen mit der Situ- man allenfalls Ausländer als Putzhil- tischer Spielregeln und bestimmter ation in Deutschland auseinanderzu- fen oder als billigen Johann nutzt, Wertesysteme, eine gewisse Arbeits- Landsmannschaft Ostpreußen setzen. bedient man sich des Multikultura- ethik und ein selbstverständliches Z. Hd. Herrn Schultz lismus als Lieblingsspielzeug einer Staatsverständnis von Zuwanderern Parkallee 86 * 20144 Hamburg Obwohl das politische Establish- privilegierten politischen und kultu- grundsätzlich erwarten könnte, emp- Telefon: 040 / 41 40 08 - 0 ment in Stadt und Land weitgehend rellen Kaste, die abgehoben anschei- fanden nicht wenige Mandatsträger, tatenlos der Entwicklung über Jahr- nend jeden Bezug zu den Sorgen und Kirchenvertreter, Gewerkschaftler in Telefax: 040 / 41 40 08 - 51 06_PAZ13 29.03.2005 13:36 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

6 Folge 13 – 2. April 2005 AUS ALLER WELT Aus der baskischen Heimat vergrault Separatistenfreundliche Politik des spanischen Premiers Zapatero zwingt Konservative zur Flucht / Von Peter SCHWENZER

andtagswahlen irgendwo in nung zu vertreten, die nicht dem Na- Aufzeichnung von Gesprächen zwi- die PSOE unterscheide zwischen „gu- cherheit zunehmend unmöglich er- der spanischen Provinz inter- tionalismus und Separatismus von schen ETA-Terroristen) trafen sich ten“ und „bösen“ Terroristen, ETA scheinen läßt. Von „demokratischer L essieren außerhalb des Lan- PNV und ETA folgt, ist im Sinne des Vertreter der Regierungspartei von und Islamisten, wobei letztere infolge Normalität“ zu sprechen muß ihnen des selbst eigentlich niemanden so Wortes lebensgefährlich. Die politi- Premier Rodríguez Zapatero und der jüngsten Sprachregelung der wie Hohn vorkommen. Sie sehen richtig. Im vorliegenden Fall jedoch sche Folge: Mit dieser Abwanderung der französischen PSF mit Verant- PSOE-Regierung nichtssagend nur sich von aggressiven Separatisten ist alles anders: Am 17. April wählt in andere spanische Provinzen, die wortlichen der ETA. Dabei wurde noch „internationale“ Terroristen hei- bedroht und von Madrid alleinge- das Baskenland einen neuen Land- nur selten in den öffentlichen Statisti- seitens eines ETA-Vertreters geäu- ßen sollen, als käme ihr Gewaltpoten- lassen, seitdem dort die konservati- tag. Europaweit ist das Ländchen ken erscheint, schwindet auch das ßert, bei einem „Friedensschluß“ tial aus dem gestaltlosen Nichts. ve Regierung von José María Aznar zum Symbol für Widerborstigkeit Wählerpotential der verfassungstreu- könne sich der Premier doch den vor einem Jahr durch den Soziali- und blutigen Separatismus gewor- en spanischen Parteien wie der kon- Friedensnobelpreis verdienen. Ein Der Ausgang der Landtagswahlen sten Rodríguez Zapatero abgelöst den. Keine der spanischen Autono- servativen Volkspartei (PP) und den womöglich überzeugendes Argu- gilt zwar eigentlich als ausgemacht: wurde. men Gemeinschaften macht so viel zur Zeit in Madrid regieren- von sich reden wie das Baskenland, den Sozialisten (PSOE). Die Die Verbissenheit, mit das nur einen winzig kleinen Teil Volkspartei trifft der der die Separatisten ihr des Landes ausmacht und sich aus Schwund dabei am härte- Projekt eines selbständigen den drei Provinzen Vizcaya (Haupt- sten. Hinzu kommt eine un- Baskenlandes verfolgen, stadt: Bilbao), Guipúzcoa (San Seba- übersehbare, wenn auch un- könnte nach den Wahlen stián) und Álava (Vitoria) zu- eingestandene Sympathie, weiteren Schub erhalten, sammensetzt. In Spanien selbst welche die spanische Linke während sich das „neue“ vergeht kaum ein Tag, an dem in der ETA und kommunisti- Madrid der Sozialisten eine den Nachrichten nicht über den schen Potentaten wie Kubas erstaunliche Laxheit leistet. halbseparatistischen „Ibarretxe- Fidel Castro oder Hugo Cha- In Álava, der südlichsten Plan“ des gleichnamigen baskischen vez in Venezuela entgegen- und „spanischsten“ Provinz Ministerpräsidenten und über die bringt. So hat sich die PSOE der Autonomen Gemein- ETA gesprochen würde. von Premier Rodríguez Za- schaft des Baskenlandes, patero in den vergangenen wollte bislang die Mehrheit In den vergangenen Jahren hat sich Jahren immer stärker den se- den Weg in die Abspaltung der Konflikt wegen Ibarretxes paratistischen Positionen ge- nicht mitgehen. Doch schon (sprich: Ibarretsche) Abspaltungs- nähert, während man dem bei den letzten Wahlen plan noch einmal deutlich ver- gesamtspanischen Wähler- 2001 büßten die spanien- schärft, weshalb ganz Spanien und volk vorzugaukeln versucht, treuen Parteien PP und auch der französische Nachbar, der man sei im Grunde entschie- „Unidad Alavesa“ die abso- ebenfalls eine – wenn auch sehr klei- den dagegen. Nachdem Ni- lute Mehrheit ein. Derzeit ne – baskische Volksgruppe beher- colás Redondo als Soziali- versuchen die Separatisten, bergt, mit gemischten Gefühlen auf stenführer im Baskenland Wichtige Landtagswahlen: Gewinnen im Baskenland die Seperatisen unter Ibarretxe?Foto: Reuters den konservativen Parla- den kommenden Urnengang blicken. mehr oder weniger zum mentspräsidenten per Miß- Rücktritt gezwungen worden trauensantrag zu stürzen – Die Baskische Nationalistische war, setzte die Partei mit Patxi López ment für den wankelmütigen spani- Die PNV wird zumindest wieder unter kräftiger Mithilfe der PSOE, Partei (PNV), christdemokratisch- einen nationalistenfreundlichen Poli- schen Ministerpräsidenten, dem die relative Mehrheit erlangen und die sich damit noch mehr dem Ver- nationalistisch geprägt, hatte ur- tiker an ihre Spitze, der die Debatte solch ein vermeintlicher Ritter- mit Eusko Alkartasuna (EA), eine dacht aussetzt, um des Kampfes ge- sprünglich einen eher verhaltenen tagtäglich separatistenfreundlicher schlag gewiß sehr entgegenkäme. einstige Absplitterung der PNV, die gen die „Rechten“ willen die Einheit Nationalismus vertreten, der sich gestaltet. Zweck des Manövers ist es, zwischen PNV und Batasuna anzu- Spaniens aufs Spiel zu setzen. Auch mit einer weitreichenden Autono- gemäßigte baskische Nationalisten, Welche Haltung die PSOE-Regie- ordnen ist, und der postkommuni- beanspruchen die radikalen Basken mie innerhalb des Königreichs Spa- die mit dem ETA-freundlichen Kurs rung zur ETA und zu den Separatisten stischen IU, gegebenfalls auch mit das benachbarte Navarra mit der nien zufrieden gab. Ab 2001 jedoch der PNV nicht mehr einverstanden wirklich einnimmt, zeigt sich auch in Aralar koalieren oder auf deren Hauptstadt Pamplona mitsamt des- vollzog die Partei eine folgenschwe- sind, an sich zu binden. Als Folge je- Form des kürzlich geschaffenen Unterstützung zählen können. sen ehemaligen Nordteils, der heute re Wende und näherte sich den Po- doch suchen die konservativen und „Hochkommissars für die Terroris- Überraschungen könnten nur die zu Frankreich gehört – womit der sitionen der separatistischen Terro- spanientreuen PP-Wähler das Weite. musopfer“, der sich nur mit der Ergebnisse von PSOE und PP brin- Konflikt eine europäische Dimen- rorganisation ETA und ihres poli- PSOE-nahen und kurz nach den An- gen. Aber mit Sicherheit erlangen sion erreicht hätte. tischen Arms Batasuna. Der Zuwachs der Sozialisten im schlägen gegründeten PP-feindlichen die Nationalisten nicht zuletzt dank Baskenland auf Kosten der Volks- Vereinigung der Opfer des 11. März Madrids Rückenwind eine starke Was von der inneren Verfassung Bezeichnend für die aufgeladene partei ist bedenklich, vor allem, 2004 zusammensetzt, nicht aber mit Position, die für die Nichtnationali- eines unabhängigen Baskenlandes Situation in den drei Provinzen ist, nachdem gerade bekannt wurde, der AVT, der schon vor vielen Jahren sten nur bedeuten kann, sich weiter zu erwarten wäre, davon gibt be- daß seit 1975 mehr als 400.000 bas- welche Verstrickungen es zwischen gegründeten anderen Vereinigung der aus dem Baskenland zurückzuzie- reits die Gegenwart mit ihrer Mas- kische Bürger das Baskenland haben PSOE und ETA gibt: Im Oktober Terrorismusopfer, die hauptsächlich hen, wo ein Klima der Angst vielen senabwanderung, die alle Zeichen verlassen müssen – aus Sicherheits- vergangenen Jahres (so ergibt es sich aus Geschädigten des ETA-Terror- verfassungstreuen Spaniern ein von Flucht trägt, einigen Anlaß zur gründen. Denn eine politische Mei- aus einer gerichtlich angeordneten ismus gebildet wird. Kritiker mahnen, normales Leben in Freiheit und Si- Sorge. Vor die Tür gesetzt Schmutzkübel über Christen Italiens Raucher finden sich mit Rauchverbot ab In Österreich fällt ein anstößiges Buch über Jesus unter »Freiheit der Kunst« it dem Vorurteil, daß haben bisher noch keine Umsatzein- usgerechnet in der Karwo- ne Berufungsverhandlung statt. nents“. Und die Bundesregierung Rechtslage und gelebte bussen beklagt und sich erfindungs- che brachte ein österreichi- Dennoch fuhr den Tugendwächtern müsse sich entscheiden: „Solidarität M Wirklichkeit in Italien zwei reich gezeigt. So wurden in Mailand A scher Verlag vor drei Jahren der politischen Korrektheit plötz- mit Jesus oder Solidarität mit Hade- verschiedene Stiefel seien, ist späte- zur kalten Jahreszeit in einigen Loka- einen Band des Karikaturisten Ger- lich der Schreck in die Glieder: Der rer“. stens seit Einführung des Anti-Rau- len Schals für die Gäste ausgegeben, hard Haderer heraus. Warum nicht, europäische Haftbefehl, den man ei- cher-Gesetzes Schluß. die ihrer Sucht vor der Tür frönen könnte man sagen. Doch wenn es gentlich mit Seitenblick auf „rechte“ Einmal die Rollen vertauschen – mußten. Ein Bild, auf das der Besu- sich um eine für Christen höchst an- Meinungssünder erfunden hatte, diese Idee kommt dem Literaten Das Gesetz, das den Bewohnern cher seit neustem häufig in Italien stößige „Deutung“ könnte auch gegen Menasse natürlich nicht: Selbst an- der Halbinsel das Rauchen in Loka- trifft: Eine vor den Kneipen stehende des Lebens Jesu Haderer erlassen satzweiser Spott über die jüdische len, Diskotheken, Kneipen sowie an Gruppe, die gemeinsam Rauchwol- handelt, ist das »Solidarität mit werden! Und Religion wird als Antisemitismus öffentlichen Plätzen verbietet, wird ken in die Luft steigen läßt. Daß sich gleich zweifache wenngleich ein oder gar „Wiederbetätigung“ geahn- von den Italienern mit unerwarteter dabei auch die Gelegenheit zu einem Provokation! Und Jesus oder Solidarität österreichischer det, und selbst für kunstvollste Folgsamkeit beachtet. Das seit An- Gespräch findet, fügt sich gut in die genau wie „ausge- Staatsanwalt die Zeichnungen oder Verse gilt dann fang des Jahres von Gesundheitsmi- kommunikationsfreudige Mentalität rechnet“ ging es mit Haderer« Causa nicht noch- keine „Freiheit der Kunst“. Beim Is- nister Girolomo Sirchia in Kraft ge- der Italiener ein und erklärt even- weiter: Die Prote- mals aufgreifen lam ist es – falls man’s überlebt – setzte Gesetz gilt als das strengste tuell den relativ unkomplizierten ste wurden mit darf, aus anderen zumindest Fremdenfeindlichkeit. Anti-Raucher-Gesetz in Europa. In Übergang ins „rauchfreie Leben“. massiver antichristlicher Polemik Staaten wäre eine Auslieferung nach Und bei Wudu immerhin Ras- einem Bericht legte Sirchia das Er- quittiert – das „Marketing“ klappte Griechenland möglich. sismus. gebnis der Kontrollen in Restaurants, Aufschluß gibt auch eine Umfrage bestens. Strafanzeigen aber wurden Diskotheken und öffentlichen Plät- des Meinungsforschungsinstituts Eu- vom Staatsanwalt zurückgelegt – Der Haderer-Wohlfahrtsaus- Über das Christentum hingegen zen in den ersten beiden Monaten risko: Danach befürworten 91 Pro- „Freiheit der Kunst“. schuß – so kann man ihn der Zu- darf jeder seinen Schmutzkübel vor. zent das Anti-Raucher-Gesetz. Hier sammensetzung wegen durchaus ausgießen und sich auf die „Freiheit und da wird jedoch auch vereinzel- Ausgerechnet in der diesjährigen nennen – wird an- der Kunst“ beru- Laut Sirchia wurden bisher erst 51 ter Protest laut. So sammelt eine In- Karwoche meldete sich eine „Soli- geführt von Elfrie- fen, auch wenn „Qualm-Dissidenten“ gezählt. Diese itiative mit den Namen „io fumo“ daritätsaktion“ und sorgte neuerlich de Jelinek und Ro- Greift bei Verurteilung in von Kunst keine Gesetzesübertretungen fanden zum (ich rauche) Unterschriften, um das für Erregung: Haderers Karikaturen- bert Menasse, Spur ist. Der Reli- größten Teil in Nachtclubs, Restau- Gesetz durch ein Referendum zu än- band war in mehrere Sprachen dem Die Presse Griechenland der gionsparagraph im rants sowie Krankenhäusern, Banken dern. Demnach sollen die Gastwirte übersetzt worden, darunter ins gerade erst Gele- Strafgesetzbuch und Postämtern statt. Dem Nikotin- selber entscheiden, ob sie das Rau- Griechische. Aber in Griechenland genheit zu einer europäische Haftbefehl? scheint eben nur abhängigen kommt ein Verstoß teuer chen erlauben wollen oder Raucher konnte die orthodoxe Kirche 2003 fünfseitigen, von nichtchristliche zu stehen: Delikte ohne erschweren- und Nichtraucher wie auch in ande- eine Beschlagnahme durchsetzen. Haderer garnier- Religionen zu de Umstände werden mit einem ren Ländern üblich auf mehrere Haderer selbst entzog sich dem Ge- ten Österreich-Beschimpfung ge- schützen – Österreich ist da kein Bußgeld von 550 Euro belegt, sind Räume teilen wollen. richt und wurde am 19. Januar 2005 geben hatte. Sonderfall. Schwangere und Kinder in der Nähe, in Abwesenheit zu sechs Monaten kann der Qualm auch schon mal bis Wirklich zu leiden hat unter diesen Haft oder 1.600 Euro Geldstrafe ver- Menasse wittert hinter dem grie- Haderer kann jedenfalls beruhigt zu 3.000 Euro kosten. Restaurantbe- Verordnungen nur die Tabakindu- urteilt. chischen Urteil eine „katholische sein: Selbst wenn die griechischen sitzer, die das Rauchen in ihren Lo- strie. Laut dem Tabakverband ist der und orthodoxe Scharia“. Er nennt Richter nicht ohnehin umfallen, der kalen billigen, um ihre Gäste nicht zu Verkauf von Zigaretten um 15 Pro- Das Urteil ist noch nicht rechts- den Fall gar eine „Frage der Zukunft Europäische Gerichtshof wird si- verprellen, zahlen 2.000 Euro. Sie zent zurückgegangen. Vittoria Finzi kräftig, denn am 13. April findet ei- des gesamten europäischen Konti- cher „fortschrittlich“ urteilen. RGK 07_PAZ13 23.03.2005 13:56 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LESERBRIEFE Folge 13 – 2. April 2005 7

Alle Schuld in Ewigkeit auf deutschen Schultern Eine absolut blamable Figur Betr.: „Warum keine Mahnmale ten und Hitler an die Macht kom- worden sind und inzwischen schon Betrifft: „Himmelhochjauchzend, nicht auf die Sendung „Berliner Run- für Deutsche?“ (Folge 8) men ließen, sie haben den Zweiten gar nicht mehr moralisch aufrecht ge- zu Tode betrübt“ (Folge 8) de“ (ZDF) vom selben Abend einge- Weltkrieg und die Verfolgung von hen können oder gar nicht mehr gangen ist. Der Generalsekretär der Diese Frage ist doch ganz leicht Juden und anderen zu verantwor- merken, wie sie das ihnen aufgebür- Der Artikel von Herrn Mahlitz SPD, Herr Benneter, hat dort die Kri- zu beantworten. Keine Mahnmale ten. Sie tragen alle Schuld auf dete nationale Schuldkonto verinner- fand meine volle Zustimmung. Beim tiker der Visa-Affäre mit zwei Aus- für die Opfer der Vertreibungen, Ewigkeit. licht haben, so wird es wohl noch Lesen stand der Fernsehabend vom drücken „beglückt“, die ich für uner- des Bombenterrors, der Greuelta- lange kein angemessenes Gedenken 20. Februar wieder vor mir. Frau träglich halte. Er hat die Kritiker als ten der Roten Armee und von So in etwa läßt sich die Haltung an unsere deutschen Opfer geben Roth hat in der Sendung eine bla- „Wadenbeinbeißer“ und „Hosenbein- Tschechen, Polen, Jugoslawien und der deutschen politischen Klasse (die nicht zu den Verfolgten des NS- mable Figur abgegeben, sie war na- pinkler“ bezeichnet. Das Ganze hat anderen, weil die Deutschen doch und ihrer Handlanger in den Medien Staates gehören) und so wird die Dis- he daran, in Tränen auszubrechen. um 19.58 Uhr stattgefunden. Ich ha- in Kollektivschuld oder Sippenhaft umschreiben. Und da sie die Macht kriminierung deutscher Soldaten wie be in den folgenden Tagen keine Kri- genommen worden sind (was man und die Mittel der Einflußnahme ha- die Schändung ihrer Ehrenmale Ich finde, eine Politikerin in ihrer tik an diesen Äußerungen gelesen. zwar gern bestreitet, aber genau ben, zudem die Deutschen in nun weiterhin zum neudeutschen Alltag Position muß auch eine geballte Kri- Wohin sind wir in diesem Staat ge- das tut). Sie alle sind schuld, daß bald 60 Jahren immer wieder neu gehören. Joachim Boveleth, tik ertragen können. Schade war nur, kommen? Wo bleibt da die Vorbild- die Weimarer Parteien wenig taug- unter das Joch ihrer Schuld gebeugt Dinslaken daß Herr Mahlitz in seinem Artikel funktion? Heinke Woop, Stade

Widerlich der Masochismus im deutschen Absurdistan! Von den zahlreichen an uns ge- richteten Leserbriefen können wir Betr.: „Vom Helden zum Verbre- Bundestagsentscheidung unerbitt- in seinen Moskauer Jahren mißlie- völkerung, teils Kurden, sollte diszi- nur wenige, und diese oft nur in cher“ (Folge 6) lich exekutiert: Der Name Mölders bige deutsche Kommunisten den pliniert werden. Die Briten werden sinnwahrend gekürzten Auszü- hat aus der Bundeswehr zu ver- Henkern Stalins ans Messer geliefert Harris sicherlich nicht vom Denk- gen, veröffentlichen. Die Leser- Mölders, einer der erfolgreich- schwinden. zu haben. Nach dem Krieg reüssier- malssockel herunterholen. briefe geben die Meinung der sten, auch bei den Gegnern geachte- te er dann in der SPD. Verfasser wieder, die sich nicht mit ter Jagdflieger, war bis heute würdig, Da muß wohl nun ein Gesetz her, Mir tun die Soldaten leid, die in der Meinung der Redaktion zu seinen Namen Bundeswehreinrich- das Ehrenbürgerschaften kassiert, Von Bomber-Harris ist wiederum der Bundeswehr bei solch schäbiger decken braucht. Anonyme oder tungen zu geben. 2004, 63 Jahre wenn Zweifel an der Integrität der verbürgt, daß er schon kurz nach Traditionspflege dienen müssen. anonym bleiben wollende Zu- nach seinem Tod, wurde er denun- Geehrten aufkommen. Ich denke da dem Ersten Weltkrieg in dem nach- Widerlich der Masochismus im deut- schriften werden nicht berück- ziert, der Legion Condor angehört an Herbert Wehner, Ehrenbürger maligen Irak aufmüpfige Dörfer mit schen Absurdistan! Dieter Richter, sichtigt. zu haben. Heute wird er durch eine von Hamburg, der verdächtigt wird, Luftangriffen terrorisierte. Die Be- Kassel Opfer rechtfertigen Als die Briten die französische Flote zu vernichten suchten Betr.: „CDU droht Blamage“ (Folge Betr.: „Leichen pflastern seinen Admiral Gensoul hielt sich an die 2. Alexandria: Durch die Beson- später traf noch ein Torpedo das 10) Weg“ (Folge 3) Vereinbarungen des Waffenstillstan- nenheit Admiral Cunninghams Schiff. Zirka zwei Monate später des, lehnte die Übergabe aber ab konnte ein ähnliches Blutbad wie landete die von 1. bekannte „Force Die CDU hat sich bereits blamiert, Einen Tag nach dem deutsch-fran- und stellte sich zum Kampf. Das bei Mers-el-Kebir verhindert wer- H“ 7.000 Heeressoldaten, die aber und das auf das schäbigste. Die Ber- zösischen Waffenstillstand am Schlachtschiff „Strasbourg“ flüchtete den. Die Franzosen wollte ihre in von den Franzosen überwältigt wur- liner CDU ist, obwohl eine deutsche 25. Juni 1940 beschloß das britische zusammen mit einigen Zerstörern Alexandria liegenden Schiffe nicht den. Am 23. und 24. September grif- Partei, nicht bereit, den deutschen Kabinett, die französische Flotte und konnte entkommen. Die „Dun- aufgeben und waren zum Wider- fen die Briten die „Richelieu“ von Opfern des Zweiten Weltkrieges die auszuschalten. Das sollte in drei Hä- kerque“ konnte noch 40 Schüsse auf stand entschlossen. Sie gaben dann See aus an, zogen sich aber zurück, volle Ehre zu erweisen. fen geschehen. die britischen Schiffe abgeben, fiel aufgrund der Übermacht der Briten nachdem die „Resolution“ von ei- dann aber durch eine Salve der 38- auf, die Schiffe blieben aber im Ha- nem französischen U-Boot torpe- Mich bewegt besonders, daß es 1. Mers-el-Kebir: Dort lagen vier Zentimeter-Geschütze der „Hood“ fen und die Franzosen behielten ih- diert und die „Barham“ durch eine Menschen gibt, die sich Deutsche Schlachtschiffe, ein Flugzeugträger aus. Die „Provence“ wurde ebenfalls re Waffen. Salve der „Richelieu“ schwer be- nennen, die die Gewalt an ihren und sechs große Zerstörer. Die briti- schwer beschädigt und fiel aus. Die schädigt worden war. Landsleuten rechtfertigen. Da sche „Force H“ unter Vice Admiral „Bretagne“ wurde vor dem Auslau- 3. Dakar: Auf das folgende Vor- Deutschland allein den Zweiten Somerville sollte die Franzosen auf- fen schwer getroffen und kenterte, kommen bezog sich wohl Herr Lo- Die drei oben angeführten Vor- Weltkrieg begonnen haben soll, was fordern, ihre Schiffe den Engländern was 977 Mann das Leben kostete. dy, der es dann aber mit Mers-el- kommnisse waren völkerrechtlich offensichtlich nicht zutrifft, entschul- zu übergeben, in amerikanisch-bri- Insgesamt kam 1.297 Mann ums Le- Kebir verwechselte. Dort lag das überhaupt nicht zu vertreten und digen diese Wesen damit unsäglich- tisch kontrollierte Häfen zu bringen, ben und viele Angehörige der fran- unfertige Traum-Schlachtschiff haben dem Ansehen Großbritan- ste Grausamkeiten an Deutschen je- sich den Briten anzuschließen, sich zösischen Marine haben das Massa- Frankreichs, die „Richelieu“. Am niens in Frankreich erheblich ge- den Alters, Belege dafür gibt es zu selbst zu versenken oder sich zum ker vor Mers-el-Kebir den Briten bis 8. Juli 1940 erzielte ein britisches schadet. Volkhard Thom, Hauf. Johanna Kratschach, Berlin Kampf zu stellen. Der französische heute noch nicht verziehen. Flugzeug zwei Bombentreffer, und Hamburg Machen wir es den Dänen nach Betr.: „Herr über das ,glücklichste kraten haben nur noch knapp 25 Volk der Erde‘“ (Folge 7) Prozent.

Das glücklichste Volk der Erde, Wir deutschen Patrioten sollten das sind die Dänen, weil sie seit drei überlegen, ob wir irgendeine Chan- Jahren eine Rechtsregierung haben, ce haben, den Dänen nachzueifern. die sofort eine Wirtschaftsblüte ein- Unsere Lage ist sehr schwierig, weil leitete und die Notzeiten früherer unsere Linksregierung, die Medien Linksregierungen beendete. Durch und unsere linksgepolte politische den steigenden Lebensstandard Klasse uns Rechte unterdrücken. Sie stiegen die Steuereinnahmen und behandeln uns wie Feinde, obgleich die Berufschancen für jüngere Leu- wir die einzigen sind, die helfen te. Die Arbeitslosenquote sank auf könnten und wollen. Die Bremsklöt- 5,2 Prozent und 60 Prozent der Ar- ze müssen also weg! Dafür sehe ich Große Leserbefragung beiter wählen seither rechts. nur diesen Weg: Wir müssen den Linken einfach ihre Wähler 2006 Liebe Leserin, lieber Leser, um Ihre Preußische Allgemeine Zeitung Ausgelöst wurde der Rechtsruck wegnehmen. Eine überwältigende dadurch, daß drei Rechtsparteien Mehrheit der Deutschen ist genauso weiter zu perfektionieren, würden wir gerne wissen, was Sie an der PAZ scharfe Gesetze gegen die Einwan- gegen jede weitere Zuwanderung derung versprachen. Dadurch wan- wie die Dänen. Nicht unterkriegen mögen und für welche Themen Sie sich im besonderen interessieren. derten viele Wähler von links nach lassen! Friedrich W. Nennhaus, rechts. Die dänischen Sozialdemo- Hamburg Themen, die ich gern öfter lesen wür- Mitmachen de: Für das eigene Haus Miete gezahlt und verbessern! Die von mir am liebsten gelesenen Themen, die mich nicht interessieren: Betr.: „,Zur Rückgabe sehe ich kei- die Gemeinde bezahlen. Den Erben Seiten: ne Alternative‘“ (Folge 1) wurde inzwischen unter Anwendung einer Regressionstabelle der lächerli- Politik Wie auch in früheren Beiträgen zur che Betrag von etwa einem Zehntel Deutschland Sonstiges: Enteignungsfrage sind zwei wichtige des Verkehrswertes gewährt. Preußen/Berlin Fakten übersehen worden. Erstens Hintergrund wurden nicht nur Großgrundbesitz Zweitens ist die Frage zu stellen, Aus aller Welt und Industriebetriebe enteignet, son- warum der Bund, der ohnehin fast Deutsches Schicksal dern auch Tausende kleiner Immobi- pleite ist, für die Entschädigung auf- Kultur lien, die überhaupt nicht unter das kommen soll. Nach der Wende 1989 Unterhaltung Enteignungsgesetz der Sowjetische wurde das besagte Haus mit einem Leben heute Senden Sie den Coupon an: Militäradministration (SMA) fielen. Federstrich vom Volkseigentum in Leserbriefe So wurde 1948 meinem Schwieger- das Eigentum der Gemeinde Rathen Ostpreußen heute Preußische Allgemeine Zeitung vater sein Zweifamilienhaus wegge- überführt. Diese verkaufte inzwi- Heimatarbeit/Aktuelles Kennwort: Leserbefragung nommen und ebenso erging es etwa schen das Haus, das sie zum Nullta- Geschichte Parkallee 86 · 20144 Hamburg einem Dutzend weiterer Hausbesit- rif bekommen hatte, an Privat und Bücher zer im Kurort Rathen in der Sächsi- strich sich den Verkaufserlös ein. Mit Panorama Alle Einsender nehmen an einer Verlosung teil. schen Schweiz. Diese kleinen Häuser welchem Recht? Die Gemeinde, sonstiges wurden später in der DDR in das so- nicht der Bund, müßte doch die für genannte Eigentum des Volkes über- das Hehlergut kassierte Summe an Meine Lieblingsautoren: Name führt. Meine Schwiegermutter mußte die Alteigentümer zurückgeben. Straße 40 Jahre lang für ihre eigene Woh- Dr. Burkhard Hofmeister, nung in ihrem eigenen Haus Miete an Bad Reichenhall Wohnort 08_PAZ13 24.03.2005 12:24 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

8 Folge 13 – 2. April 2005 BILDUNG & WISSENSCHAFT

Neues aus der Hat das Diplom ausgedient? Forschung 2010 soll die Vereinheitlichung aller Hochschulen in Europa durchgesetzt sein / Von George TURNER

Gegen Milzbrand un soll endlich mit der Re- Es hat nicht an Versuchen gefehlt, ten oder Fachbereiche. An der Basis dierenden wird mit einem solchen as Berliner Max-Planck-Insti- form Ernst gemacht werden. dies in die Praxis umzusetzen. Ge- also wird das praktiziert, was die Examen (Bachelor) die Hochschule Dtut für Infektionsbiologie hat N Um die deutschen Hochschu- schehen ist lange gar nichts. Mit der Vertreter auf überörtlicher Ebene verlassen. Entsprechend Befähigte eine Immuntherapie mit Hilfe von len international attraktiver zu ma- Abqualifizierung eines Systems ab- heftig bekämpfen. können in einer zweijährigen ver- Defensinen, einem körpereigenen chen, sollen die Abschlüsse „Bache- gestufter Studiengänge als „Dis- tieften Ausbildung den Grad des bakterioziden Abwehrmolekül, ge- lor“ und „Master“ nicht mehr nur als count-“ oder „Billigstudium“ (so vor Man mag es ja bedauern, aber die Master erwerben. Mit der Neuord- gen Anthrax entdeckt. Die An- Alternative zum Magister und Di- allem die Standesvertretung der Pro- deutschen Bezeichnungen, wie das nung der Studiengänge und der thrax-Attacken nach dem 11. Sep- plom – wie es an den meisten Uni- fessoren) wurde Stimmung gegen Diplom, sind nicht eben besonders Straffung des Stoffs soll also auch ei- tember in den USA haben gezeigt, versitäten seit 2000 möglich ist – entsprechende Reformvorhaben ge- attraktiv für Ausländer und bedürfen ne Verkürzung der Studiendauer welches Gefahrenpotential der wählbar sein, sondern alleingültig macht. Auf dieser Linie liegt es auch, auch in der internationalen Konkur- (derzeit im Durchschnitt 13 Seme- Milzbrand-Erreger bei einem bio- werden. Grund hierfür ist die renz für deutsche Absolven- ster) erreicht werden. Fragt man terroristischen Anschlag birgt. 1999 von Bildungsministern ten der Erklärung. Insofern nach der Durchsetzung, so stimmt es Zwar gab es bisher schon ein Anti- aus 29 europäischen Staaten scheint in der Tat die Über- eher pessimistisch, wenn man beob- biotikum, doch dieses schlug nicht unterzeichnete Absichtser- nahme international ge- achtet, welche Widerstände aufge- immer an. R. B. klärung, bis zum Jahr 2010 bräuchlicher Bezeichnungen baut werden. Es ist deshalb auch einen einheitlichen Hoch- geboten. Beim „Dipl.-Ing.“ kaum anzunehmen, daß es flächen- schulraum zu schaffen. Die- allerdings hätte man sich ei- deckend in Deutschland zur Einfüh- Nie mehr ser von rund 40 Ländern ne Ausnahme vorstellen rung der neuen Bezeichnungen und eingeschlagene Weg wird als können. Die Chance, daß – was noch wichtiger ist – zu einer verschlafen Bologna-Prozeß bezeichnet. man die deutschen Bezeich- inhaltlichen Studienreform kommt, Betroffen sind 4.000 Hoch- nungen beibehält und syn- wie sie erforderlich ist, damit kein as Massachusetts Institute of schulen mit 12,5 Millionen onym die international ver- Etikettenschwindel eintritt. DTechnology hat eine für Arbeit- Studierenden. Künftig sollen wendeten gebraucht, scheint geber „bahnbrechende“ Erfindung Abschlüsse in den beteilig- vertan; zum Beispiel für die Wahrscheinlicher ist folgendes: So gemacht. „Clocky“, der rollende ten Ländern vergleichbar Fachhochschulabschlüsse wie es bereits an vielen Orten ge- Wecker, versteckt sich jeden Mor- werden. Dafür sollen nicht Bachelor, für die Universi- schieht, werden immer mehr Fakul- gen an einem anderen Ort, so daß nur die Abschlüsse „Bache- tätsexamina Master. Hier täten von sich an eine Reform gehen Morgenmuffel ihn erst suchen müs- lor“ und „Master“, sondern wurden die Weichen schon und, um die zeitlichen Vorstellungen sen, um ihn auszumachen. So auf auch das „diploma supple- vor längerer Zeit so gestellt, für Bachelor- und Masterstudiengän- Trab gebracht, schläft kein Arbeit- ment“ – eine Kurzbeschrei- daß es zu begrifflichen Kolli- ge nicht zu sprengen, den Stoff ent- nehmer mehr einfach weiter und bung der Studieninhalte – sionen kommen mußte. Das sprechend gliedern und ordnen. Das kommt zu spät zur Arbeit. E. D. sorgen. Damit die während Diplom wird sowohl von wird die derzeitig bereits festzustel- des Studiums erworbenen Universitäten als auch von lende Unübersichtlichkeit noch stei- Leistungen überall angerech- Fachhochschulen verliehen, gern, so daß eine Schlußfolgerung Gen-Raps läßt net und so Hochschulwech- in einigen Ländern ohne vom Titel auf (Studien-)Inhalt und sel leichter werden, wurde den Zusatz „FH“. Dem war auf (Institutionen-)Herkunft zuneh- Spatzen hungern das European Credit Transfer eine sogenannte Nachdiplo- mend unmöglich werden wird. Auf- System (ECTS) eingeführt, mierungswelle vorausgegan- zuhalten oder zu ändern dürfte es ach einer von der britischen das Punkte für erfolgreich gen, die es zum Beispiel nicht mehr sein. Die Ursache liegt NRegierung in Auftrag gegebe- absolvierte Studieneinheiten, graduierten Ingenieuren er- letztlich darin, daß es nicht gelungen nen Studie hat der Anbau von Gen- sogenannte Module, be- Ein Europa – ein Abschluß: Auch die deutschen Univer- möglichte, den Titel Dipl. ist, parallel zur Erhöhung der Zahl Raps negative Auswirkungen auf scheinigt. sitäten bieten immer mehr den „Bachelor“ und Ing. zu erwerben (gegebe- der Studierenden generell, das heißt Bienen und Schmetterlinge. In der „Master“, statt des Magisters / Diploms an. Foto: Ma nenfalls nach zuvor erfolgter für alle Hochschulen der Bundesre- drei Jahre währenden Untersu- Seit fast 40 Jahren erleben Nachgraduierung). Dies war publik, das Ausbildungssystem zu chung wurden über zwei Millionen wir in Deutschland eine Ex- mancherorts durch Anforde- ändern. Das Instrument war mit dem Insekten im Umfeld von Gen-Raps- pansion der Hochschulen. Waren um wenn aus den Fakultätentagen der rung per Postkarte möglich, gegen ei- Hochschulrahmengesetz vorhanden. Anbaugebieten gezählt. Die 150 be- das Jahr 1960 etwa fünf Prozent der Aufschrei ertönt, die Einführung von ne geringe Bearbeitungsgebühr (Mit Nachdem dieses geändert wurde und teiligten Wissenschaftler kamen zu gleichaltrigen Bevölkerung Studie- Bachelor- und Masterstudiengängen fünf D-Mark sind Sie dabei). Daß die Länder und die Hochschulen dem Schluß, daß die Zahl von In- rende, so sind es inzwischen mehr bedeute eine Kannibalisierung der dies dem Ansehen des deutschen Di- mehr Freiheiten haben, werden wir sekten und Bienen im Anbaugebiet als 35 Prozent. In absoluten Zahlen Magister- und Diplomstudiengänge. ploms nicht eben genützt hat, kann einen Flickenteppich bekommen. abgenommen habe, da ihnen die bedeutet dies einen Anstieg von ernsthaft niemand bestreiten. Inso- Manche Hochschulen werden den Nahrung ausgegangen sei. Gen- 300.000 auf über zwei Millionen. Be- Wenn man es denn so nennen will, fern könnten in der Tat international Weg der Reform gehen, andere wer- Raps ist so genetisch verändert, als reits Mitte der 60er Jahre war er- hat diese offenbar schon in großem allgemein gebräuchliche Bezeich- den es nicht wollen oder nicht schaf- er resistent gegen ein bestimmtes kennbar, daß mit dem quantitativen Umfang stattgefunden. An den deut- nungen als Verbesserung betrachtet fen. Dies ist nicht das, was man sich Unkrautvernichtungsmittel ist. Ausbau eine Reform der Studienor- schen Universitäten und Fachhoch- werden. wünscht, aber immer noch besser, Spritzt der Landwirt sein Feld mit ganisation einhergehen müsse. Ein schulen gibt es nämlich bereits viele als wenn alles so bliebe, wie es lange diesem Mittel, bleibt nur der Ölraps gestuftes Ausbildungssystem nach Studiengänge, die als Abschluß die Es ist aber selbstverständlich nicht war: Man wartete auf allgemein ver- übrig, der sich frei entfalten kann. anglo-amerikanischem Muster muß- eine oder andere der in Rede stehen- allein das Auswechseln der Etiket- bindliche Regelungen. Die wurden Da die getöteten Unkräuter aber te die Konsequenz aus der Tatsache den neuen Bezeichnungen aufwei- ten, das anzustreben ist. Entschei- nicht entwickelt oder nicht durchge- Nahrung für die Insekten darstel- sein, daß die Hochschulausbildung, sen. Dies ist die Folge einer gewissen dend ist, wie das Studium struktu- setzt. So wurden rund 30 Jahre ver- len, bleiben sie fern. Das wiederum die bis dahin für wenige offen stand, Liberalisierung des Hochschulwe- riert wird. Der Stoff ist so zu tan. Aufzuholen ist das nicht mehr; trifft Spatzen und andere kleinere sich zu einer solchen für erheb- sens, indem die Länder den Hoch- gliedern, daß ein erster Abschluß die Distanz zu dem Zeitpunkt, seit Vögel, denen damit die Nahrung lich größere Anteile an der in Be- schulen solche Möglichkeiten eröff- mit einer Qualifikation für einen Be- dem Reformen fällig wurden, sollte abhanden kommt. R. B. tracht kommenden Altersgruppe ent- net haben. Entsprechende Reformen ruf in der Regel nach drei Jahren allerdings auch nicht noch größer wickeln würde. geschehen im übrigen durch Fakultä- möglich ist. Die Mehrzahl der Stu- werden. Kreuzfahrt mit MS COLUMBUS KielKiel –– RügenRügen –– DanzigDanzig –– MemelMemel –– St.St. PetersburgPetersburg Leserreise:Leserreise: Kreuzfahrt mit MS COLUMBUS PillauPillau –– KönigsbergKönigsberg –– GdingenGdingen –– KolbergKolberg –– SwinemündeSwinemünde StettinStettin –– KopenhagenKopenhagen –– Kiel.Kiel. Rettung über die Ostsee 60 Jahre danach. Reisetermin: p.P. 22.07. - 03.08.2005 €€ 1.530,-1.530,- Mit der MS COLUMBUS sehen möchten, wo sie damals im Leib ihrer verängstig- schon ab machen Sie nicht nur eine Reise – ten, erschöpften Mütter die rettenden Schiffsplanken schon ab Helles Licht in dunklen Tagen. erreichten. Zumeist setzte ihnen der Kapitän als zuständi- ger Standesbeamter den Schiffsnamen als zweiten Eine Dank- und Wiedersehens - Kreuzfahrt Vornamen mit in die Geburtsurkunde. mit MS COLUMBUS. Da ausnahmslos alle bedeutenden Einschiffungsplätze der Planung und Moderation: Hans Georg Prager. damals zu Evakuierenden anläßlich der Kreuzfahrt ange- 2005 jährt sich zum 60. Male das ,,Unternehmen Rettung“, laufen werden, stehen erstmals seit 1945 auch Pillau und bei dem in der dramatischen Schlußphase des Zweiten Königsberg gemeinsam auf dem Fahrplan eines Kreuz- Weltkrieges über zwei Millionen Frauen, Kinder, fahrtschiffes. Verwundete und zu allerletzt auch vor sibirischer Ge- Der touristische Wert der Reise ist beträchtlich. Das Sam- fangenschaft zu bewahrende Soldaten aus den noch zäh land und das Ermland von Ostpreußen, die Kurische Neh- verteidigten Brückenkmpfen in die Sicherheit des Westens rung, die Pommersche Schweiz, nicht zuletzt liebenswert gebracht wurden. wiederaufgebaute Städte wie Danzig, Kolberg, Stettin An diese humanitäre Glanzleistung wird diese Kreuzfahrt oder das in Rekonstruktion befindliche Elbing sind Grund erinnern, die zu allen damaligen Einschiffungsplätzen der zur Genugtuung. Die Schönheit des Doms zu Frauenburg Ostgebiete führt. Jetzt im Frieden werden angesichts der oder die herrliche Schlösser-Route auf der dänischen Wieder eine bezaubernden Landschaften rings um die damaligen Hauptinsel Seeland gehören zu den vielen Glanzlichtern Leserreise Kessel Versöhnlichkeit und Dankbarkeit stärker als alles dieser noch nie in solchem Zusammenhang veranstalteten Das Ostpreußenblatt andere sein. Der Dank gilt dem selbstlosen Einsatz der Reise. von uns deutschen Handelsschiffahrt, der Kriegsmarine, der Luftwaffe/See und den seefahrenden Verbänden des Heeres. Ausführliche Information und Buchungen Zu dieser Kreuzfahrt werden auch die damals an Bord deutscher Flüchtlingsschiffe Geborenen gerne mitkom- unter Kennwort „PAZ“ bei TUI Special Tours GmbH men, die dann 60 Jahre alt werden und sehr wohl einmal Info-Tel. 0421 / 322 68 - 80 oder - 82 09_PAZ13 22.03.2005 11:04 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

KULTUR Folge 13 – 2. April 2005 9 Mit der Kraft des Geistes Gedanken zum Schiller-Jahr / Von Professor Dr. Rüdiger R UHNAU furchtlosen „Pastors Moser“ nach nicht einmal das Studienfach konn- im Schloß seiner Väter erschien. seinem verehrten Lehrer, dem er da- ten sie frei wählen. Der ganze Tages- „Das Theater glich einem Irrenhaus, mit ein Denkmal setzte. ablauf war militärisch geregelt. Ur- fremde Menschen fielen sich laub gab es für die uniformierten schluchzend in die Arme ...“, berich- Aus dem stillen Lorch wurde Va- Zöglinge nicht. Der Herzog küm- tete ein Augenzeuge. Selten hat eine ter Schiller in die lebhafte Residenz- merte sich persönlich um alle Ein- Theateraufführung eine ähnliche stadt Ludwigsburg versetzt. Drei zelheiten, fand er irgendeine Nach- Wirkung hervorgerufen. Schiller saß Fußstunden nördlich von Stuttgart lässigkeit, setzte es sofort Strafen, mitten unter den Zuschauern, mit war dort seit dem Jahre 1704 nicht auch Stockhiebe. heißem Herzen verfolgte er die Auf- nur ein riesiges Schloß entstanden, führung, in welcher der Schauspie- das mit dem Namen „Schwäbisches Schiller hatte zunächst mit mäßi- ler Iffland den Franz Moor spielte. Versailles“ prunkte, sondern zu- gem Erfolg das ungeliebte Studium gleich darum herum eine ganze der Rechte absolviert. Dann befahl Mit einem Schlag rückte der un- Stadtanlage. Nicht organisch ge- der Landesherr, er müsse Medizin bekannte Schwabe in die erste Reihe wachsen war dieses Ludwigsburg, studieren, was dem Eleven nicht der Dramatiker auf. Schon wälzte er sondern eine auf dem Reißbrett ent- einmal unangenehm war, da er neue Pläne im Kopfe, suchte Stoff zu worfene Stadt, wo der eitle und meinte, die neue Richtung wäre einem neuen Drama. Ohne noch ei- prunksüchtige Herzog Carl Eugen, „der Poesie verwandter“. An den nen festen Plan zu haben, machte er im Stil des französischen Sonnenkö- militärischen Drill konnte er sich sich an die Geschichte der „Ver- nigs, Hof hielt. Je üppiger die Feste nie gewöhnen, sein ungestümer schwörung des Fiesco zu Genua“. und Lustbarkeiten des absolut regie- Freiheitsdrang machte sich in dich- Aber – die Reise nach Mannheim renden Fürsten ausfielen, desto terischen Versen Luft. Die ihm auf- hatte sich herumgesprochen und strenger hielt die Familie Schiller gezwungene überharte Erziehung, natürlich war alles brühwarm dem auf lutherische Zucht und schwäbi- glaubte er, sei ihm vom Schicksal Herzog berichtet worden: Regi- sche Sparsamkeit. Der gesellschaft- auferlegt worden, um sie vor der mentsmedicus Schiller war ohne liche Unterschied zwischen dem Menschheit an den Pranger zu stel- Erlaubnis ins „Ausland“ gereist, ja, prunkvollen Hof und den karg be- len und den Tyrannen metaphorisch er hatte dort sogar ohne Wissen sei- soldeten Offiziers- und Beamtenfa- in die Hölle hinabzureißen. nes durchlauchtigsten Herrn „eine milien hätte kaum krasser sein kön- Komödie“ aufführen lassen. nen. Obwohl jede Privatlektüre verbo- ten war, lasen Schiller und seine Das war zuviel für Carl Eugen. Sechs Jahre ging Friedrich Schiller Freunde alles was ihnen in die Hän- Schiller mußte seinen Degen ablie- Friedrich Schiller: Jugendliches Genie und Revolutionär Foto: Archiv in die Ludwigsburger Lateinschule, de kam. Shakespeare insbesondere, fern und 14 Tage im Arrest verbrin- unterrichtet von pedantischen Leh- aber auch Wieland, die Dichter des gen. Jeder Verkehr mit dem „Aus- ie literarische Welt ist gerü- Arbeiten als Historiker, die philoso- rern, überhäuft mit Wissensstoff, Hainbundes und selbstverständlich land“ wurde ihm verboten, erst stet, den Dichter und Drama- phisch-ästhetischen Abhandlungen der auch noch auswendig zu lernen den jungen Goethe. Innerlich erfüllt recht das „Komödienschreiben“. In D tiker Friedrich von Schiller und schließlich die Schriften als war. Einmal im Jahr mußte er zum von den Ideen der Sturm- und einem letzten Versuch bat Schiller zu feiern. Der vor 200 Jahren ver- Herausgeber erreichten eine breite, Landesexamen nach Stuttgart wan- Drang-Dichtung opponierten die „untertänigst und treugehorsamst storbene deutsche Nationaldichter andauernde Wirkung. Eingebettet in dern, dessen Bestehen ein späteres Freunde gegen einen Staat, in wel- um die gnädigste Erlaubnis“, weiter- hatte es gewagt, das Theater eine den Kontext des Curriculum vitae Studium voraussetzte. Dreimal chem der Mensch wenig galt. In sei- hin literarische Arbeiten verbreiten „moralische Anstalt“ zu nennen, ge- sollen einige wichtige Zeitabschnit- schloß Friedrich diese Prüfungen, nem Erstlingsdrama „Die Räuber“ zu dürfen. Herzog Carl Eugen blieb schaffen zur Hebung des Bildungs- te Revue passieren. die im Schwabenland berüchtigt gelang es Friedrich Schiller, sich sei- unerbittlich, er verbat sich alle wei- niveaus und zur ästhetischen Erzie- waren, als Bester ab, nur ungern er- nen Unmut von der Seele zu schrei- teren Gesuche. Damit war der Bruch hung der Menschen. Damals eine Das kleine Städtchen Marbach am innerte er sich an die geist- und ben, gegen den moralischen Verfall vollzogen, die Flucht aus Württem- revolutionäre Einstellung. Von Ju- Neckar, nur 15 Kilometer von Stutt- herzlose Erziehung. der Gesellschaft. berg unausweichlich geworden. gend auf war Schiller von dem Ge- gart entfernt, war zur Geburtszeit danken besessen, daß der Künstler, Schillers, am 10. November 1759, ei- Herzog Carl Eugen hatte eine Mi- Der erste anonym erschienene Eine günstige Fluchtmöglichkeit der Dichter vor allem, zum Erzieher ner der ärmsten Orte Württembergs. litär-Pflanzschule gegründet, in der Druck in 800 Exemplaren ging auf bot sich anläßlich eines hohen der Menschheit berufen sei. Nicht Der Vater, Johann Kaspar Schiller, verschiedene künstlerische, prakti- Kosten des Autors, der zwischen- Staatsbesuches aus Rußland. Die Re- Gott erzieht durch seine Offenba- ein strebsamer Autodidakt und Wer- sche und militärische Ausbildungs- zeitlich Regimentsarzt in Stuttgart gierung hatte prunkvolle Feierlich- rungen, wie man es vor der Aufklä- beoffizier in einem württembergi- stätten vereint waren. Er kontrollier- geworden war. Von Gönnern auf keiten angeordnet, am Höhepunkt rung verstand, sondern alles kommt schen Regiment, nahm an dem Sie- te selbst die Prüfungsergebnisse der Schiller aufmerksam gemacht, gab des festlichen Treibens, in der Nacht aus der Natur des Menschen. Für benjährigen Krieg gegen Preußen Landesexamen und kommandierte der Intendant des Mannheimer Na- zum 23. September 1782, konnte Schiller gab es keinen göttlichen Er- teil. Die Familie übersiedelte bald die besten Schüler an seine Schule, tionaltheaters, Reichsfreiherr Heri- Schiller in einem Wagen unauffällig, zieher, er glaubte an die schöpferi- nach Lorch im Remstal, wo der jun- die bald zur Militär-Akademie um- bert von Dalberg, dem jungen Dich- in Zivilkleidern, das Stadttor passie- sche Kraft des Geistes, wie sie in ge Schiller die Dorfschule besuchte. gewandelt und 1781 von Kaiser Jo- ter den Rat, „Die Räuber“ für die ren und den Weg nach Mannheim Kants Erkenntniskritik ausgespro- Die Unterrichtung durch den pieti- seph II. sogar zur Universität, „Hohe Bühne theaterwirksam zu überar- (etwa 90 Kilometer) einschlagen. chen ist in dem Satz „Bestimme dich stischen Lorcher Pfarrer Philipp Ul- Carlsschule“, erhoben wurde. Bis zu beiten. In Hochstimmung hatte Sobald er die kurpfälzische Grenze aus dir selbst“. rich Moser gestaltete sich entschei- seinem 21. Lebensjahr blieb Fried- Schiller in kurzer Zeit die Korrektu- passierte, war er im „Ausland“ und dend für seine Entwicklung. Dieser rich Schiller Eleve dieser Anstalt. ren beendet, und am 13. Januar 1782 damit in Sicherheit. Schiller hatte Schiller versuchte, als freier gelehrte Theologe machte auf den Der Vater hatte feierlich geloben ging das „Trauerspiel in sieben das Glück, in seinen Lebensbe- Schriftsteller zu leben, seinem Knaben einen so nachhaltigen Ein- müssen, daß sein Sohn sich „gänz- Handlungen“ über die Bretter der drängnissen immer wieder selbstlo- „Dichterberuf“, wie er es nannte, druck, daß er lange Zeit gleichfalls lich dem Dienste des Herzoglichen Mannheimer Bühne. Mit jedem Akt se Freunde zu finden. So auch bei nachzugehen. Das dramatische und Pfarrer werden wollte. Im Schlußakt Hauses widmen solle“. In den emp- steigerte sich der Beifall des Publi- seiner Flucht aus Stuttgart, als ihn lyrische Werk, seine dem Broter- des Schauspiels „Die Räuber“ be- fänglichsten Jahren mußten sich die kums, besonders als der Räuber- der treue Fluchtgefährte Andreas werb dienenden schriftstellerischen nannte Schiller die Person des Jünglinge wie Gefangene fühlen, hauptmann als Büßer und Rächer Schleicher begleitete. Schiller lesen? Seine Bilder zeigen Seele Günstige CDs mit den besten Dramen erschienen Ausstellung in Berlin präsentiert wichtige Werke des Malers Fred Thieler chiller lesen? Vielleicht im Angefangen bei „Die Räuber“ in ei- r gehörte zu den hervorragenden ce-Perspektive‘, eher rufen sie Asso- forderte die Betrachter seiner Arbei- SSchiller-Jahr, bestimmt in der ei- ner Aufnahme nach einer Inszenie- Edeutschen Vertretern der gegen- ziationen zur ,Welt-Anschauung‘ aus ten zu „korrespondierender Teilnah- nen oder anderen Schule. Schiller rung des Bayerischen Staatsschau- standsfreien Malerei, manche nann- einem Flugzeug, Tausende von Me- me“ auf. lesen? Dazu werden sich ganz gewiß spiels Residenztheater aus dem Jahr ten ihn auch den „Vater der jungen tern über der Erde, hervor ...“– „Ma- nur eingefleischte Klassikfreunde 1969 von Hans Litzau. Der Karl Wilden“. Andere wieder sprachen ler sein“, hat Thieler einmal bekannt, Der Ostpreuße lebte und arbeitete hinreißen lassen. Moor von Helmut von der wunderbaren Unruhe, mit „heißt für mich, die Existenz eines in Radegast und in Berlin. Dort sind Im zeitgenössi- Griem wurde da- der er den Betrachter seiner Bilder Zeitgenossen zu führen, der den denn auch noch bis zum 23. April in schen Theater ist mals als „unge- immer wieder zum Nachdenken Hauptteil seines Daseins mit dem der Asperger Gallery, Sophienstraße der große Dichter heuerlich“ gelobt. zwinge (Dieter Honisch). Kunstken- Versuch verbringt, die Impulse sei- 18, annähernd 20 Werke Thielers aus der Deutschen „Kabale und Lie- ner Günther Ott fünf Jahrzehnten heute nur noch be“ aus dem Jahr schrieb einmal zu sehen, und selten zu finden 1955 mit Maria über den Königs- der Besucher („Don Karlos“ in Schell und Will berger Fred Thieler Malen war für den Künstler kann anhand Hamburg), sieht Quadflieg, „Maria (1916–1999): „Sei- »forschendes Tun«, seine Bilder sah er als »Spuren dieser Bilder das man einmal von Stuart“, eine Auf- ne Malerei ist nicht Zwiegespräch Aufführungen ab, nahme von 1954 der Natur abge- auf den vielen menschlichen Wegen« mit den Farben die Schillers Texte mit Paula Wessely lauscht, seine Ge- verfolgen, das lediglich als Vor- und Attila Hörbi- mälde sind keine der Künstler zeit- lage nehmen. Wer ger, oder eine der Abstraktionen von Landschaften, Er- nes Lebens: Anregungen wie Depres- lebens geführt hat. Seine großforma- also Schillers frühesten Ausein- de, Meer und Wolken; wohl könnte sionen, Intuitionen wie berechnende tigen Arbeiten erforderten dazu oft Dramen einmal andersetzungen mancher an naturalistischer Kunst Überlegungen, Reaktionen aus Ein- große körperliche Anstrengungen, fernab des Kulturtrubels, fernab des deutschen Rundfunks nach geschulte Betrachter hier und da zelerlebnissen wie Erlebnisketten, und immer wieder aufs neue er- auch der Schulbank genießen will, 1945 mit dem klassischen Erbe, Wolken entdecken. Es handelt sich malend aufzuzeigen – oder im Mal- staunte er die Fachwelt mit neuen Er- der hat jetzt in den eigenen vier „Wilhelm Tell“ mit Fritz Benscher, allerdings um Farbwolken, bewegte, vorgang zu gewinnen ...“ Malen war gebnissen. Seine Bilder gleichen Wänden dazu Gelegenheit. Die den Filmfreunde auch aus den Fritz- geballte Formen. Auch Thielers Rot für ihn, der zunächst als Naturwis- denn auch ekstatischen Farbträu- Deutsche Grammophon Literatur Lang-Filmen „Metropolis“ und „Dr. läßt nur an die Farbe des Feuers den- senschaftler ausgebildet wurde, „for- men, sie wirken wie Visionen einer hat aus Anlaß des 200. Todestages Mabuse“ kennen – sie alle sind Auf- ken, nicht an ,beständige‘ Wirklich- schendes Tun“; seine Bilder sah er inneren Welt. Schon 1962 / 63 von Friedrich Schiller dessen beste nahmen mit großen Schauspielern, keit. Seine Kompositionen selbst als „Positionszeichen, nahe und fer- schrieb Heinz Ohff: „Man kann Thie- Dramen auf jeweils zwei CDs her- die meisterhaft die Worte des Dich- sind ,Bildwirklichkeit‘. Sie wirken oft ne, unbekannte, offene und ver- lers Bilder durchstreifen wie psychi- ausgebracht, und das zu dem sensa- ters zum Leben erwecken. Ein ganz wie Scheinräume auf der Fläche, schlüsselte“, als „Spuren auf den vie- sche Landschaften. Sie zeigen Seele, tionell günstigen Preis von 8 Euro. besonderer Hörgenuß. SiS entfernt freilich von der ,Renaissan- len menschlichen Wegen“, und er nicht Körper ...“ Silke Osman 10_PAZ13 22.03.2005 11:05 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 13 – 2. April 2005 UNTERHALTUNG Keine Angst vor großen Tieren Zum 80. Geburtstag von Hans Rosenthal / Von Hans LODY en meisten Fernsehkonsu- In seinem Versteck in der Lauben- tet blieb und zwei Kinder hatte. Ro- noch die „Rias Kaffeetafel“ und „Wer menten ist Hans Rosenthal, kolonie hatte er immer von einem senthal siedelte von Ost-Berlin in fragt, gewinnt“, um nur einige zu D der vor 80 Jahren, am freien Rundfunk geträumt und mel- den freien Teil der Stadt über. Bald nennen. Auch politisch tat sich beim 2. April 1925, in Berlin geboren dete sich beim neuen „Berliner danach gab es wieder Ärger mit den RIAS einiges. Die Kabarettsendung wurde, nur als unterhaltsamer, Rundfunk“, der in diesen Tagen un- Kommunisten. Stein des Anstoßes „Der Insulaner“ wurde für die Ost- fröhlicher Quizmaster von Sen- ter Anleitung der Gruppe Ulbricht diesmal: „Die Biene Maja“. Reaktio- Berliner Machthaber mit ihrer ät- dungen wie „Dalli-Dalli“ bekannt. entstand. Bei der Sportredaktion ar- näres Gedankengut, weil zu monar- zenden Kritik zum dauerhaften Är- Weniger bekannt sind seine Erleb- beitete er zunächst unter chistisch befinden die kommunisti- gernis. Wenn Walter Gross am Äther nisse im besetzten Berlin und An- Fußballidol Hanne Sobeck und schen Zensoren. Rosenthal: „So die Worte: „... und nun, Jenossinnen fänge beim Rundfunk. Aus einem mußte von den Radrennen selbst lustig diese Geschichte manchem und Jenossen, will ich euch mal die deutschnationalen Elternhaus mit seinem Fahrrad die Resultate erscheinen mag, so deprimierend Lage aklärn“, sprach, blieb kein Au- stammend – wie die meisten Juden der Wettkämpfe zum Funkhaus war doch ihr Hintergrund, die ge trocken. Er wurde der unverges- in Berlin war dieses patriotischer bringen, weil noch kein Telefon Atmosphäre, die sich, auch auf sene „Funzionär“ im Kampf gegen gesinnt als der Durchschnitt der funktionierte, mit dem die Ergeb- Grund solcher ‚Kleinigkeiten‘, um Wirklichkeit und Widersprüche. Bevölkerung –, erinnerte er sich nisse hätten durchgesagt werden uns zusammenzubrauen begann. daran, daß seine Eltern General- können. Ilse Werner, die im Dritten Wer nicht exakt ‚auf Linie‘ war, Berlinblockade, Luftbrücke und feldmarschall Paul von Hinden- Reich sehr populär gewesen war Kommunist war oder es zumindest der 17. Juni 1953 waren Ereignisse, burg bei der letzten Wahl des die Rosenthal miterlebte und kom- O. W. Fischer: Glanzvoller Mittel- Reichspräsidenten gewählt hatten. mentierte. Das politische Magazin punkt des deutschen Films Gerade deshalb konnte die Familie „Rückblende“ wurde ab 1954 beim Foto: Archiv kai-press die Verfolgungsmaßnahmen der RIAS als Rundfunksendung ausge- Hitlerdiktatur nicht begreifen. Sie strahlt. Oft kamen bei Rosenthal lernten die ganze Unmenschlich- preußische Qualitäten zum Vor- Großer Star keit und Menschenverachtung des schein. Hier eine Kostprobe: Als der O.W. Fischer zum 90. Nationalsozialismus kennen. Hans Star Vico Torriani zu spät zu einer blieb als einziger seiner engeren Probe kam, machte Rosenthal ihn er große Leinwandstar des deut- Familie am Leben, und so war sei- zur „Schnecke“. Er hatte keine Angst Dschen Nachkriegsfilms O. W. Fi- ne Freude über das Erscheinen der vor „großen Tieren“. scher hätte am 1. April seinen 90. Roten Armee in der Kleingartenko- Geburtstag begehen können. Mit sei- lonie in Berlin-Lichtenberg, wo er Ende der 60er Jahre waren Ro- nen Partnerinnen Maria Schell und sich versteckt gehalten hatte, echt senthals politische Überzeugungen Ruth Leuwerik war er ein glanzvoller und wohlbegründet. nicht mehr gefragt. „Nachdem viele Mittelpunkt des deutschen Films Mitarbeiter im Zuge der neuen Ost- nach 1945. O. W. Fischer hat ein Schon am Tag seiner Befreiung politik eine Drehung um 180 Grad Stück deutscher Filmgeschichte ge- machte Rosenthal mit Vorkomm- vollzogen hatten, galt ich ihnen schrieben und war ein Star ganz be- nissen in der Roten Armee Be- wegen meiner antikommunisti- sonderer Art. Die Struktur seiner kanntschaft, die so typisch für jene schen Haltung, an der ich nichts än- sensiblen Persönlichkeit und das We- Tage waren. Russische Infanterie dern wollte – als kalter Krieger“. sen seines Spiels lagen in der Span- war drauf und dran, den Befreiten Nach rund 30 Jahren kündigte Hans nung zwischen kritischer Vernunft zu erschießen. Nur ein zufällig vor- Rosenthal 1980 beim RIAS. Rosen- und natürlichem Instinkt, zwischen beikommender sowjetischer Offi- thal: „Gegen Ideologien aller Art – Intelligenz und Gefühl, Ironie und zier – selbst Jude – seien sie braun oder rot – hatte ich Bekenntnis, distanzierendem Intel- rettete ihn, nach- eine ausgeprägte Abneigung.“ Als lekt und komödiantischer Verve. Ei- dem Rosenthal 1971 beim ZDF seine populärste ne Spannung, die das Publikum – be- ihm das jüdische Sendung „Dalli Dalli“ anlief, grüßte wußt oder unbewußt – immer spürte Glaubensbekennt- er in der Sendung stets auch die Zu- und zugleich bannte. nis aufsagen konn- schauer aus dem anderen Teil te. Rosenthal half Deutschlands. Am 1. April 1915 in Österreich ge- bald bei der Suche boren, debütierte Fischer auf der nach versteckten Jetzt im Fernsehen lernte ihn ganz Bühne des Theaters in der Josefstadt. Nazis, denn im- Deutschland kennen. 1972 erhielt er 1946 holte ihn Falckenberg an die mer noch wurde das Bundesverdienstkreuz, 1973 Münchener Kammerspiele. Von 1946 in Berlin ge- den „Goldenen Bildschirm“, „Bam- bis 1952 gehörte er sowohl dem En- kämpft. „Ich er- bi“ und die „Silberne Kamera“, 1974 semble der Kammerspiele in Mün- lebte, wie man vor Zwei Welten: Der Kommunist Eduard Schnitzler (kleines Foto) geriet mit Hans Rosenthal, der folgte die „Goldene Kamera“. Er war chen als auch dem des Burgtheaters dem Bürgermei- später beim ZDF Karriere machte, oftmals aneinander. Fotos (2): Archiv führend in der jüdischen Gemeinde in Wien an. Als Willi Forst 1936 sei- ster zitterte. Klei- zu Berlin tätig. 1975 startete seine nen Streifen „Burgtheater“ drehte, ne Nazis, Mitläufer, Verführte und und an zahlreichen Unterhaltungs- zu sein vorgab, der wurde bald sei- neue populäre Serie „Schlagerfesti- erhielt Fischer seine erste Filmchan- Verblendete schlotterten vor Angst, filmen mitgewirkt hatte, konnte von nes Lebens nicht mehr froh.“ val der Zwanziger Jahre“ zusammen ce. Mit Filmen wie „Heidelberger daß nun die große Rache käme – in Hans Rosenthal für einen Bunten mit Theo Lingen. Romanze“, „Das letzte Rezept“, „Bis Gestalt des Herrn Bürgermeisters. Abend des „Berliner Rundfunks“ ge- Im Betriebsrat saßen 13 Kommu- wir uns wiedersehen“, „Ein Herz Das hatte ich nun allerdings so wonnen werden. Er holte sie mit nisten zwei unabhängigen Betriebs- Am 10. Februar 1987 starb Hans spielt falsch“ und „Solange du da nicht gewollt. In einer Wohnung seinem Fahrrad von zu Hause ab. räten gegenüber – einer von ihnen Rosenthal in seiner Heimatstadt bist“ ging sein Stern in den 50er Jah- fand er ein Buch mit einem Haken- war Rosenthal. Man versuchte ihn Berlin – er hat den Mauerfall und ren am deutschen Leinwandhimmel kreuz – das Buch der Olympischen Schon früh geriet Rosenthal in aus dem Betriebsrat hinauszudrän- das Ende des DDR-Unrechtsstaates auf. Spiele von 1936. Eine zitternde Gegensatz zu den kommunistischen gen. In diesen Tagen stieß Karl Edu- nicht mehr erleben dürfen. Erst sie- Mutter stand da mit ihrem etwa Machthabern. Bei den Wahlen zum ard von Schnitzler zum „Berliner ben Jahre nach seinem Tod wurde Eine unvergessene Glanzleistung elfjährigen Sohn. Endlich! Zwei Betriebsrat kandidierte er gegen Rundfunk“. Schon bald gab es Aus- ein nur kurzer Abschnitt der Kuf- zeigte er in „Ludwig II.“, wofür er Nazis! Es ging hin und her. Der Heinz Grote, der später im DDR- einandersetzungen zwischen ihm steiner Straße in Berlin-Schöneberg 1955 den Bundesfilmpreis erhielt. Bürgermeister wollte die Frau und Fernsehen zu den wichtigsten politi- und Rosenthal. Originalton von nach ihm benannt. Er war ein gro- Dieselbe Auszeichnung wurde ihm den Jungen mitnehmen. Ich redete schen Kommentatoren gehörte und Schnitzler: „Halts Maul, du Hitler- ßer Patriot, wie dieses Land nicht 1959 für „Helden“ zugesprochen. auf ihn ein. Nach zwei Stunden in Abwesenheit des „legendären“ junge.“ mehr viele hat. Vor allem aber stand Weitere Marksteine seiner Karriere hatte ich die beiden ,Faschisten‘ Karl Eduard von Schnitzler auch er für den antitotalitären Konsens waren „Mein Vater, der Schauspie- frei.“ Angewidert wandte sich Ro- den „Schwarzen Kanal“ moderierte. Rosenthal wechselte zum RIAS der bundesrepublikanischen Gesell- ler“, „Herrscher ohne Krone“ sowie senthal ab. Dennoch verdingte er nach West-Berlin. Neben politischen schaft und nicht für das „antifaschi- „El Hakim“. Bei „Hanussen“ und „Ich sich wenige Tage später bei der Po- In diesen Wochen lernte er in der Sendungen begann sein Stern als stische“ Glaubensbekenntnis, wel- suche Dich“ war er sein eigener Re- lizei und erlebte mit, wie ein 17jäh- Kantine des Rundfunks auch seine Unterhaltungsredakteur aufzuge- ches die Berliner Republik von der gisseur. riger Hitlerjunge verhaftet wurde. spätere Ehefrau Traudel kennen, mit hen. Der Titel seiner ersten Sendung untergegangenen DDR zu erben im Nun hatte er endgültig genug. der er bis zu seinem Tode verheira- lautete „Mach mit“. Später folgten Begriff ist. Im Jahre 1957 erfolgte wegen „un- überbrückbarer Differenzen“ sein Rausschmiß aus dem Hollywood- Film „Mein Mann Gottfried“. Im Heinrich Hoffmann von Fallersleben – ein vielseitiger Dichter Nachhinein muß bemerkt werden, daß die Hollywood-Episode Fischers in Männlein steht im Walde ganz haben wir vielleicht auch noch er- ältere deutsche Literatur lenkten fentlichungen zur Geschichte des künstlerischer Entwicklung eher Estill und stumm ...“ – „Kuckuck, fahren, daß er diese patriotischen und ihn zum Sammeln von münd- deutschen Kirchenliedes, der Schle- dienlich war. Aus dem grüblerischen ruft aus dem Wald ...“ – „Der Kuk- Verse 1841 auf der damals noch bri- lich überlieferter Volksdichtung, vor sischen Volkslieder oder die Heraus- Charakterdarsteller wurde plötzlich kuck und der Esel, die hatten einen tischen Insel Helgoland nieder- allem von Liedern anregten. 1837 gabe einer Monatsschrift über Schle- ein Komödiant von erstaunlicher Ge- Streit ...“ – „Winter, ade! Scheiden tut schrieb. Die Melodie stammte von entdeckte er die verschollene Hand- sien. 1842 wurde er wegen seiner löstheit, der seine heitere Ader ent- weh ...“ – „Alle Vöglein sind schon Joseph Haydn, der sie 1797 als Hym- schrift des althochdeutschen Lud- „Unpolitischen Lieder“ des Landes deckte („Peter Voss, der Millionen- da, alle Vöglein, alle ...“ Mal ganz ne auf Kaiser Franz II. geschrieben wigsliedes in der Bibliothek von Va- verwiesen und führte ein unstetes dieb“, „Und das am Montagmorgen“, ehrlich, gesungen haben wir sie als hatte, unterrichtete man uns. Das lenciennes, zuvor hatte er Fragmente Wanderleben, bis er 1860 als Biblio- „Peter Voss, der Held des Tages“, Kinder doch alle, diese wunderschö- war dann auch schon alles, was man des Evangelienbuches Otfrieds von thekar auf Schloß Corvey angestellt „Scheidungsgrund: Liebe“, „Es muß nen Lieder, wer aber hat schon nach als Schüler über Heinrich Hoffmann Weißenburg veröffentlicht. wurde. Dort starb Heinrich Hoff- nicht immer Kaviar sein“). Für seine dem Namen des Dichters gefragt? von Fallersleben erfuhr. mann von Fallersleben am 19. Januar Publikums-Beliebtheit erhielt er Viel später dann haben wir „Das 1830 ging Hoffmann, der sich zu 1874. In seinem Geburtsort, nur 30 „Bambi“-Ehrungen in den Jahren Lied der Deutschen“, unsere Natio- Kinderlieder also auch? Nicht nur seiner Umbenennung nach dem Ge- Kilometer nordöstlich von Braun- 1953, 1954, 1955, 1958, 1959, 1960 nalhymne angestimmt, haben von ... Der am 2. April 1798 im nieder- burtsort humorvoll äußerte: „Ich schweig gelegen, erinnert heute im sowie 1961. Seit Jahren hatte sich O. Einigkeit und Recht und Freiheit ge- sächsischen Fallersleben Geborene dachte an die Heimat eben, drum Renaissanceschlößchen ein kleines W. Fischer vom Kinofilm zurückge- sungen. Den Namen des Dichters studierte in Göttingen und Bonn schrieb ich mich von Fallersleben“, Museum an den Dichter und sein zogen. Im Jahre 1977 erhielt er das dieses Liedes haben viele von uns Theologie, Philosophie und Kunst- als Professor für deutsche Sprache Werk (geöffnet dienstags bis freitags „Filmband in Gold“ für seine Ver- noch in der Schule gelernt: Heinrich geschichte. Es waren die Brüder und Literatur an die Universität von 10 bis 17 Uhr, sonnabends 13 bis 18 dienste. O. W. Fischer starb am Hoffmann von Fallersleben. Dort Grimm, die Hoffmanns Interesse auf Breslau. In diese Zeit fielen Veröf- Uhr, sonntags 10 bis 18 Uhr). SiS 1. Februar 2004 in seinem Haus oberhalb des Luganer Sees. kai-press 11_PAZ13 22.03.2005 11:07 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 13 – 2. April 2005 11

Auf Trab Poet mit unverwechselbarem Stil Bewegter Kindergarten Zum 200. Geburtstag des dänischen Dichters Hans Christian Andersen / Von Ruth GEEDE ie Kinder wuseln durcheinan- Dder. Sie alle sind aufgeregt. Es s war einmal ein kleiner ar- lichen Schwä- Obgleich Andersen seine Heimat geht nach draußen in den Wald. Ei- mer Junge, der in einem klei- chen vorzutragen über alles liebte, genoß der unver- nen Ausflug wollen sie machen mit E nen armen Haus lebte. Nie- waren. heiratete Poet die vielen Auslands- dem Kindergarten. Da sind Erziehe- mand wollte mit ihm spielen, denn reisen, vor allem nach Deutschland, rinnen und begleitende Mütter und er war groß, dünn und häßlich, so Nein, ich be- wo er gerngesehener Gast am Hof Väter besonders gefragt. Als sie spielte er lieber allein mit dem Pup- griff damals vie- des Großherzogs Karl Alexander schließlich im nahen Wald ange- pentheater, das sein Vater für ihn ge- les nicht. Warum von Sachsen-Weimar war, der in langt sind, gibt es die ersten Proble- bastelt hatte. Er schuf sich mit sei- bloß bekam die ihm den „neuen Goethe“ zu sehen me: Katja kann mit ihren schicken nen erdachten Theaterstücken eine Prinzessin blaue glaubte. Die Deutschen liebten seine Schuhen nicht auf dem weichen Bo- schöne, bunte Märchenwelt. Und er Flecke, nur weil Märchen. Schon 1839 erschien die den gehen, und Tobias ist schon glaubte, daß diese auch wirklich zu unter 20 Matrat- erste Ausgabe in deutscher Sprache. mehrere Male umgeknickt. So’n finden sei und deshalb wollte er be- zen und 20 Dau- Noch fast mehr als von der däni- Mist, blöder Wald, denkt er wohl rühmt werden, um sie zu erobern. nendecken eine schen Urfassung eroberten sie von und sehnt sich zurück nach Hause, Aber überall, wo er hinkam, wurde Erbse lag? Mei- hier aus die Welt – über 150 Mär- wo er sich mit einer Tüte Chips vor er zurückgewiesen, bis er Menschen ne Erbsenprobe chen hat Andersen geschrieben. den Fernseher hocken kann. Ulrike, fand, die seine Begabung erkannten. – eine gelbe un- die erfahrene Erzieherin, ist ent- Aus dem kleinen Jungen mit der ter einer Matrat- Seine Reiselust trieb ihn durch setzt: „Jedes vierte bis fünfte Kind großen Phantasie wurde ein weltbe- ze – zeigte keine ganz Europa, „Reisen ist Leben“ war hat zunächst Probleme, auf dem un- rühmter Dichter, dem sich Fürsten- Wirkungen. sein Lieblingsspruch. Er begegnete ebenen Boden das Gleichgewicht zu höfe und Königsschlösser öffneten. Immerhin war den großen Literaten seiner Zeit: halten. Das war vor 20 Jahren noch Und wenn er nicht gestorben ist, meine ungekocht Heine, Hugo, Dickens. Seine Erleb- nicht so.“ lebt er noch heute. Gestorben ist er – von Silke Os- nisse fanden in brillanten Reise- zwar vor 130 Jahren, und doch lebt man hörte ich, schilderungen ihren Niederschlag. Die Ursachen für die Ungeschick- er noch weiter in seinen Märchen daß sie den Test Noch lange vor Hermann Löns ent- lichkeit und Unfähigkeit Bewegun- und Geschichten, der große Däne mit einer ge- deckte er die Schönheit der damals gen zu koordinieren sehen Fachleute Hans Christian Andersen, dessen kochten Erbse als öde und unwirtlich verschrienen in der Bewegungsarmut und Bewe- 200. Geburtstag in diesem Jahr ge- durchgeführt Lüneburger Heide, die er als Zau- gungslosigkeit in unserer schnellebi- feiert wird. Nicht nur in seinem Hei- hatte, was nicht berwelt voller Wunder beschrieb. gen Zeit. Ein Drittel der 51.900 Jun- matland Dänemark, das sogar das gerade auf müt- Seine Reiseausrüstung einschließ- gen und Mädchen, die im Herbst Kronprinzenpaar als Andersen-Bot- terliches Ver- lich eines Seils, das der überaus 2004 in Niedersachsen eingeschult schafter in alle Welt sendet. Auch in ständnis stieß! sensible Mann immer auf Reisen wurden, hatten zu wenig Kondition, Deutschland, dem Land der Dichter Überhaupt die Hans Christian Andersen: Märchen verhalfen ihm zum mit sich führte, um sich bei Brand- litten unter Übergewicht, waren un- und Denker. Die auch einen maß- Prinzessinnen! Dichterruhm. Foto: Archiv gefahr aus dem Hotel retten zu kön- geschickt oder konnten ihre Bewe- geblichen Einfluß auf sein Schaffen Daß eine so däm- nen, ist auch in dem Andersen-Mu- gungen nicht richtig koordinieren. hatten. lich war wie die Kaisertochter, die zuerst nach Deutschland, wo er seum in Odense zu sehen, dieser Zahlen, die auch für andere Bundes- lieber einen Schweinehirten küßte Chamisso begegnete. E. T. A. Hoff- Märcheninsel, auf der man auch länder durchaus zutreffen mögen. Ein wenig klingt dieser kurze Le- als einen echten Prinzen – nein, da manns Erzählkunst in Verbindung heute dem Dichter und seinen Mär- bensabriß wie die Variante eines war mir Dornröschen doch lieber! mit den Volksmärchen der Gebrü- chengestalten zu begegnen glaubt. Betroffen sind sogar schon Klein- seiner bekanntesten Märchen, das Däumelinchen – ja, das mochte ich, der Grimm wurden zu Vorbildern Im Frühling, wenn die Insel ein ein- kinder. Aufmerksame Eltern gehen vom häßlichen Entlein, aus dem ein aber mit der Schneekönigin kam ich seiner frühen Märchendichtung, mit ziges Fliedermeer ist, im Sommer, mit ihrem Nachwuchs zum Klein- stolzer Schwan wurde. Das stimmt gar nicht zurecht, das Märchen vom der er erst als Dreißiger an die Öf- wenn die Rosen in den Parks der dä- kinderturnen, das viele Sportverei- nur bedingt, genau wie die Verglei- kleinen Mädchen mit den Schwefel- fentlichkeit trat. Sie war für ihn nur nischen Schlösser blühen, im Win- ne anbieten. Dort hat auch Jannick che mit dem Tölpel-Hans und dem hölzchen war so furchtbar traurig, Nebensache – Andersen wollte Ro- ter, wenn sich die alten Häuschen gelernt, im Kreise von anderen Kin- kleinen Mädchen mit den Schwefel- und des „Kaisers neue Kleider“, das mane schreiben, schrieb sie auch ihre Strohmützen tief über die Oh- dern sich gezielt zu bewegen, aber hölzern. Aber der dänische Dichter war zwar lustig, aber ein Kaiser in wie Dramen und Lustspiele, aber es ren ziehen und durch die kleinen auch Disziplin zu üben, wenn er et- hat schon viel Biographisches in sei- Unterhosen war doch sehr genier- waren seine Märchen, die ihm zum Fensterscheiben helle Kinderaugen wa anstehen mußte, um ein Sportge- ne Märchen mit eingebracht. Doch lich. So hatte ich eben als Kind mei- Dichterruhm verhalfen. blicken, wie die von Kay und Gerda rät zu benutzen. sie sind keine Märchen im eigent- ne Probleme mit den Märchen von aus dem Märchen „Die Schneeköni- lichen Sinne, man könnte sie als Hans Christian Andersen, weil ich Es dauerte lange, bis er begriffen gin“ – Fünen ist schon eine nordi- Bewegung ist notwendig für die Parabeln bezeichnen, die das breit- ihren wahren Sinn nicht erkennen hatte, daß diese Dichtung ihn über sche Trauminsel. Und in diesem Entwicklung des Menschen. Viele gefächerte Facettenspiel der Beweg- konnte. die Poeten seiner Zeit hinaushob, Jahr erst recht, denn sie hat sich wichtige Funktionen werden durch gründe des Menschlichen-All- vor allem, seit er seinen eigenen, zum 200. Geburtstag ihres größten Bewegung erfüllt. So lernen Kinder zumenschlichen aufzeigen und des- Noch nicht erkennen! Denn als unverwechselbaren Stil gefunden Sohnes festlich geschmückt und ihren eigenen Körper kennen und halb weit über Raum und Zeit erha- ich, längst erwachsen, in Dänemark hatte. Dann aber genoß er es, be- wartet mit vielen Andersen-Veran- beherrschen. Sie setzen sich spiele- ben sind. Sie zeichnen sich durch seinen Spuren nachging, die bis rühmt zu sein, wie er es sich als staltungen auf, vor allem in Odense. risch mit den körperlichen Funktio- eine – auch heute noch – modern heute nicht verweht sind, da er- „häßliches Entlein“ vorgenommen nen auseinander, lernen, Gefühle anmutende Diktion und den nicht schloß sich mir die Märchenwelt hatte. Äußerlich wurde er zwar nie Als 27jähriger hatte Andersen und Empfindungen in Bewegung immer leicht zu erfassenden Humor des Hans Christian Andersen in ih- ein stolzer Schwan – der deutsche seiner Heimatstadt orakelt: „Wer auszudrücken. Sie erfahren, wie der Dänen mit dem Hang zum Sar- rer ganzen Fülle und Tiefe. Ich ha- Dichter Hebbel bezeichnete ihn als weiß, ob ich nicht einmal eine Be- Lust, Freude, Erschöpfung und Ener- kasmus und zur Selbstironie aus. be sein winziges Geburtshaus in „lange, schlottrige, eingeknickte Ge- rühmtheit dieser edlen Stadt wer- gie mit Bewegung einhergehen, sie Manchmal sind sie erst verständ- Odense auf Fünen besucht, heute stalt mit einem ausnehmend häß- de und daß es in einer Fußnote zu setzen sich mit Objekten und Gerä- lich, wenn man kein Kind mehr ist. Andersen-Museum, in dem seine lichen Gesicht“ – aber er wurde be- ihrer Geschichte heißen wird: ten auseinander, aber auch mit an- bescheidene Kindheit und Jugend wundert und verehrt, man lauschte Hier wurde der dänische Dichter deren Kindern. Sie messen ihre So erging es jedenfalls mir, denn so liebevoll erhalten blieb, und das auf den dänischen Schlössern dank- H. C. Andersen geboren!“ Umge- Kräfte, ihre Geschicklichkeit, lernen sie zählten in meiner Kindheit er mit 14 Jahren verließ, um im gro- bar seinen Worten. kehrt wurde ein Schuh daraus! sich durchzusetzen, aber auch nach- durchaus nicht zu meinen Lieb- ßen Kopenhagen als Schauspieler zugeben. Sie wetteifern miteinander, lingsmärchen. Das waren aber auch berühmt zu werden. Das gelang ihm Der Dichter erlebte intensiv die Aber auch in Deutschland gibt erfahren Sieg, aber auch Niederlage, nicht die Volksmärchen der Gebrü- zwar nicht, aber er fand einen Gön- Atmosphäre der alten Adelshäuser, es viele Feierlichkeiten, es wurden lernen ihre eigenen körperlichen der Grimm, auch nicht die Kunst- ner, der ihm den Besuch der Latein- die für ihn zur Inspirationsquelle prominente Andersen-Botschafte- Grenzen kennen und ihre Leistungs- märchen von Hauff oder Tieck, die schule bis zur Reifeprüfung ermög- seines Künstlertums wurden. Er rinnen und Botschafter ernannt fähigkeit zu steigern. Unter dem ich zwar gern hörte, aber geliebt lichte, und sogar königliche konnte sich in der Gunst, ja der Lie- wie die Schauspielerin Katja Rie- Motto „Bewegter Kindergarten“ will und immer wieder gefordert waren Unterstützung. Und dann begann er be der königlichen Familie sonnen mann, die Rock-Sängerin Nina nun das Land Niedersachsen in die die Märchen aus dem Familien- zu schreiben. „Das sterbende Kind“ und wurde mit Titeln und Orden Hagen und der Hamburger Bal- Offensive gehen und Kindergärten schatz meiner Mutter. Hinzu kam, war seine erste Arbeit, es folgte eine überhäuft. Auch nach seinem Tod lettchef John Neumeier. Und na- „auf Trab“ bringen. Vielfach sind es daß meine Mutter Märchen zu er- humoristische Erzählung. am 4. August 1875 in Kopenhagen: türlich die dänische Sängerin Git- aber nur die geeigneten Geräte, die zählen pflegte, die von Andersen Seine „kleine Seejungfrau“ wurde te Haenning, die auch die fehlen – Klettergerüste oder Hänge- aber vorlas. Sie hatte wohl erkannt, Die unglückliche Liebe zu der als Bronzefigur zu einer der Merk- neugegründete Hans-Chrisian-An- matten, mit ihnen können die Erzie- daß sie nur in der einzigartigen Er- Kaufmannstochter Riborg Voigt in male der dänischen Metropole. Die- dersen-abo-Stiftung gegen Anal- herinnen schon viel erreichen. zählweise des Dichters, in seinen Faaborg ließ ihn zum Lyriker wer- se läßt sich das Gedenkjahr etwas phabetismus unterstützen soll. Le- Allerdings müssen auch die Eltern unnachahmlichen Dialogen, seinen den, diese frühen Gedichte gehören kosten: 30 Millionen Euro werden sen können ist schließlich der mitspielen und vor dem Fernseher treffsicheren Bemerkungen, seinem zum Schönsten der dänischen Lite- die fünf Monate lang dauernden Schlüssel zu seinem unsterblichen auf Chips und Schoko für die Kinder ironischen Aufdecken der mensch- ratur. Er begab sich auf Reisen, Festlichkeiten die Stadt kosten. Märchenschatz. verzichten. Silke Osman

Wann erlebt die wunderbare Welt der Märchen eine Wiedergeburt?

s war einmal“, mit diesen Wor- baluga und Heidi haben Sterntaler schwerte Kindheit. Doch gibt es Knaur herausgekommenen Mär- zahlreiche Abb., gebunden mit Eten fangen wohl die meisten und Rotkäppchen längst abgelöst. auch Kritiker, die behaupten, Mär- chenschatz von Hans-Jörg Uther Schutzumschlag, 29,90 Euro) sind deutschen Märchen an. „Es war ein- Nun gut, auch ihre Geschichten sind chen seien verstaubt und für Kinder (508 Seiten mit Illustrationen von im selben Verlag Sämtliche Mär- mal“ müßte man wohl auch hin- märchenhaft, machen Spaß und oft grausam. Fachleute haben aller- Otto Ubbelohde, gebunden mit chen (zwei Bände, im Jubiläumsjahr sichtlich des Erzählens von Mär- sind lehrreich, die wunderbare Welt dings mittlerweile herausgefunden, Schutzumschlag, 19,90 Euro). 60 der nur 49,80 Euro, sonst 78 Euro, ein- chen sagen, denn wer nimmt sich der alten Märchen aber ist kaum zu daß es diese „Grausamkeiten“ sind, schönsten Märchen und humorvol- zeln 29,90 Euro) des großen Dänen heute noch die Zeit, den Kindern schlagen. Warum nicht also einmal die helfen, das Leben besser zu mei- len Erzählungen aus dem deutsch- erschienen. 156 Märchen sind mit oder Enkeln Märchen zu erzählen? eines dieser alten Bücher aus dem stern und mit den Grausamkeiten sprachigen Raum sind hier versam- 259 historischen Illustrationen in Fragt man einmal ein Kind im Vor- Regal hervorsuchen und dem Nach- des Alltags besser fertig zu werden. melt. zwei Bänden vereint. Mehr als 1.500 schulalter nach Dornröschen oder wuchs daraus vorlesen? So sollen sich Märchen auch her- Seiten Märchenhaftes, Bekanntes, Schneewittchen, nach Schneeweiß- vorragend in der Therapie eignen, Natürlich sind im Andersen-Jahr Beliebtes und weniger Bekanntes. chen und Rosenrot, nach dem Märchen, die man einst als Kind aus einer ausweglos scheinenden auch Bücher zu diesem Thema er- Der Dichter lädt alt und jung ein zu Däumling oder gar nach Rumpel- gehört und dann schließlich selbst Lage herauszufinden. Märchen schienen. Neben dem umfassenden einer Reise durch die wunderbare stilzchen, wird es diese Figuren al- gelesen hat, die man vielleicht sogar spenden Trost, sind praktische Le- Porträt des Dichters von Wolfgang Welt der Märchen. Und vielleicht lenfalls für neue Helden einer im Theater als Weihnachtsmärchen benshilfe und bereiten Freude. Da- Mönninghoff (Das große Hans Chri- trägt gerade der Geburtstag des Fernsehreihe halten. Jim Knopf, die hat anschauen dürfen, sie rufen Er- von kann man sich überzeugen, stian Andersen Buch, Artemis & Märchendichters dazu bei, daß die- Biene Maja und ihr Freund Willi, Ta- innerungen wach an eine unbe- schmökert man einmal in dem bei Winkler, Düsseldorf, 244 Seiten, se Welt nicht untergeht. SiS PAZ 13/12 23.03.2005 9:15 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 13 – 2. April 2005 LESERBRIEFE

Ist ein Volk, daß fremde Truppen in seinem Land dulden muß, frei? Bestätigend Betr.: „Befreiung oder Niederlage Russen auf Nimmerwiedersehen in mes Bacque in seinem Buch „Der Bacque und Oberst Fisher reden. Betr.: Leserbrief „So etwas fördert oder was?“ (Folge 9) die kommunistischen Todeslager geplante Tod“ auf, worin er den Ständig wurden verhungerte Kame- die Bereitschaft zum Kirchenaus- Sibiriens verschleppt. Amerikanern und den Franzosen – raden aus dem Lager hinausge- tritt“ (Folge 10) Am 8. Mai 1945 mußte sich die nicht den Engländern – vorwirft, et- schleppt. Unter solchen Umständen Deutsche Wehrmacht den alliierten Auch als sich diesbezüglich die wa 800.000 bis eine Million deut- kam ich mir, weiß Gott nicht, als be- Mit der Veröffentlichung der Streitkräften bedingungslos erge- Lage in der DDR verbesserte, blieb scher Kriegsgefangener bewußt ha- freit vor. Im Rückblick erkenne ich, „Denkschrift über die Deutschen ben, war das deutsche Volk damit diese eine Diktatur (Bautzen!) und ben krepieren zu lassen (Bad daß ich damals beinahe von mei- Ostgebiete“ und des „Stuttgarter den Siegern auf Gedeih und Ver- wurden unsere mitteldeutschen Kreuznach, Rheinwiesen usw.). nem Leben „befreit“ worden wäre. Schuldbekenntnisses“ hat die evan- derb ausgeliefert. Landsleute davon erst 1989 befreit gelische Nachkriegskirche schon – genauer gesagt: Sie befreiten sich Der amerikanische Oberst und Ist das deutsche Volk wirklich vor Jahren ihre Mitglieder vor den Während nun aber in West- selbst davon – auf friedliche Weise. Militärhistoriker Dr. Ernest Fisher frei? Gut, wir Deutschen erfreuen Kopf gestoßen und den millionenfa- deutschland allmählich demokrati- jun. schreibt hierzu: „Eisenhowers uns, von den Diktatoren Hitler und chen Kirchenaustritt ausgelöst. Die sche Verhältnisse einkehrten, wur- Doch am 8. Mai 1945 erlangten Haß (auf die Deutschen) erzeugte Stalin befreit, der Demokratie. Wir bodenlosen Äußerungen des Herrn de in der Sowjetzone (später DDR) auch im Westen nicht alle Deut- diesen Horror der Todeslager.“ genießen gewisse Freiheiten, doch Fritz von der Dresdner Frauenkirche die Hitler-Diktatur nur durch die schen die Freiheit, gerieten doch ist denn ein Volk wirklich frei, daß dürften weitere Austritte zur Folge Stalin-Diktatur ersetzt, wurden die Millionen Deutscher nur von einer Da ich mich damals selbst als fremde Soldaten in seinem Land haben. Konzentrationslager der Nazis von Unfreiheit in eine andere, indem sie 16jähriger bei Heilbronn in einem dulden muß und dem man, die den Sowjets weiter benutzt, kamen in den Kriegsgefangenenlagern der jener Todeslager befand, drei Mona- Feindstaatenklauseln nicht zu ver- Ich selbst habe schon vor Jahren darin Tausende von Deutschen, Alliierten dahinschmachteten und te auf der blanken Erde liegend, pro gessen, auch noch nach 60 Jahren diese Kirche verlassen und sehe darunter der Schauspieler Heinrich nicht wenige von ihnen darin elend Tag eine Scheibe Weißbrot, dazu ei- den Friedensvertrag vorenthält? mich immer wieder bestätigt. George, elendlich ums Leben, wur- verhungerten. Das Ausmaß jenes nen halben Liter Dünnsuppe als Helmut Schrickel, Ernst Voigt, den Deutsche grundlos von den Hungertodes zeigt der Kanadier Ja- Verpflegung, weiß ich, wovon James Coburg Delmenhorst

Dresden – kein »Bomben Holocaust«? Was ist aus dem Vaterland geworden? Von den zahlreichen an uns ge- richteten Leserbriefen können wir Betr.: „Willkommener ,Skandal‘“ Im Lexikon steht unter „Holocaust“ Betr.: Lage in Deutschland seiner Geschichte schämt (die im nur wenige, und diese oft nur in (Folge 4) auch, als Begriff aus dem Griechi- Vergleich zu vielen anderen Ländern sinnwahrend gekürzten Auszü- schen: völlig verbrannt. Die unschul- Als ehemaliger Deutscher, der seit wie England, Rußland, Frankreich gen, veröffentlichen. Die Leser- Herr Mahlitz stellt fest, daß der digen Opfer in Dresden und wohl 50 Jahren die Entwicklungen in und besonders den USA viel besser briefe geben die Meinung der Angriff auf Dresden auf die bewuß- auch in anderen deutschen Städten Deutschland von dieser Seite des ist), ein Staat, der keinen Stolz mehr Verfasser wieder, die sich nicht mit te Tötung von vielen Zigtausenden sind zum Teil bei lebendigem Leibe Ozeans ansieht, kann man nur den hat und von außen regiert wird. Wie der Meinung der Redaktion zu Zivilisten ausgelegt war. Ich füge verbrannt. Von daher ist zu fragen, Kopf hängen lassen, wenn man sieht, weit wird das noch weitergehen? Ihre dem hinzu: Die Planung, logistische ob der Vertreter der NPD damit den was aus dem Vaterland geworden ist. Zeitung scheint auf dem rechten We- decken braucht. Anonyme oder Vorbereitung und die Ausführung Angriff auf Dresden als „Bomben- Ein Wohlfahrtsstaat, wo das Gesindel ge zu sein, um Deutschland vor dem anonym bleiben wollende Zu- durch die alliierten Bomberverbän- Holocaust“ zu sehen, so völlig Un- von allen Ecken der Welt hinzieht, kulturellen Untergang zu retten. schriften werden nicht berück- de stehen letztendlich den deut- recht hatte. Man sollte einmal darü- um das deutsche Volk auszusaugen, Hans Sanders, St. Basile, sichtigt. schen nicht nach. ber nachdenken. Karl Keffel, Osdorf ein Staat, wo die Bevölkerung sich Quebec, Kanada Bundesregierung bereichert sich an SBZ-Opfern Deutsche Geschichte keine Dauerlast Betr.: „Nichts anderes als Hehle- staatliche strafrechtliche Vermö- ten Unternehmer Arbeitsplätze Betr.: „Wie ein Kriegsverbrechen als Folge verfehlter deutscher Politik rei“ (Folge 11) gensstrafe der deutschen Kommuni- schaffen können, wenn unsere zur Katastrophe wurde“ (Folge 8) zunehmen. sten an Hunderttausenden von Be- Bundesregierung – wie damals die Seit Jahren wird über die große troffenen für nicht begangene Kommunisten der DDR – den Wer in die Zukunft schaut, ohne Wir wollen mit allen Menschen in Zahl an Arbeitslosen in den neuen Straftaten als angebliche Nazi- und Unternehmern ihre Fabriken nicht die Vergangenheit aus der Erinne- Frieden leben, wollen Freundschaf- Bundesländern geklagt. Aber die Kriegsverbrecher sind. Mit diesem zurückgibt? Warum müssen deshalb rung zu verlieren, der weiß, daß bri- ten pflegen und fördern, wollen auch wesentliche Ursache dieser volks- Verbrechen der Denunzianten wur- unsere Arbeitslosen mit ihrem da- tische Wissenschaftler berechnet nicht auf die Heutigen abladen, was wirtschaftlichen Tragödie wird aus de die Verfolgung, die Vertreibung durch eingeschränkten Lebensstil haben, auf welche Weise sie am be- ohne ihr Zutun geschehen ist. Was parteitaktischen Gründen dabei und der Mord an vielen Betroffenen und mit der staatlichen Gängelei für sten und erfolgreichsten deutsche wir anderen entgegenzubringen be- nicht angesprochen. Haben wir ver- vordergründig begründet und legali- diese volkswirtschaftliche Dumm- Menschen bestialisch ermorden, in reit sind, erwarten wir auch von ih- gessen, daß zum Zeitpunkt unserer siert. Es ist für die Bundesregierung heit unserer dafür verantwortlichen Feuerstürmen zu Asche verbrennen nen. Daran fehlt es! Leider! Es fehlt Wiedervereinigung die Bundesregie- beschämend, sich an diesen Opfern Politiker bezahlen? konnten. Er wird keine Sekunde vor allem darum, weil Deutschlands rung rechtsstaatswidrig und ohne wissentlich zu bereichern. Dies ge- daran zweifeln, daß die Bombardie- Politiker sich gegenüber dem Aus- Not entschieden hat, daß die soge- schieht, obwohl die Bundesregie- Die gerichtliche Aufrechterhal- rung deutscher Städte unentschuld- land, aber auch gegenüber dem Zen- nannten „Enteignungen“ in der SBZ rung sich zur Einhaltung der Euro- tung dieser deutschen Verbrechen bare Kriegsverbrechen waren. tralrat der Juden, im allgemeinen / DDR nicht rückgängig gemacht päischen Menschenrechtskonven- ist nur deshalb möglich geworden, Kriechgang bewegen. Wir leugnen werden, um dieses Privatvermögen tion verpflichtet hat. weil eine wiedergekehrte oligarchi- Der Zweite Weltkrieg liegt fast 60 unsere Geschichte nicht, aber wir zum Nutzen der Staatskasse verkau- sche Justiz herangereift ist, die Jahre hinter uns. Wir sind glücklich, nehmen sie auch nicht als Dauerlast fen zu können? Dabei wird unter- Wie sollen die in den neuen Staatsverbrechen erneut nicht ver- daß unsere Kinder in keinen Krieg an, mit der man uns immer wieder schlagen, daß diese sogenannten Bundesländern staatlich mit ihrem hindert. Gerhard Heeren, ziehen mußten, wir im Frieden le- neu zu Prügelknaben machen kann. „Enteignungen“ in Wirklichkeit eine Vermögen immer noch ausgesperr- Partenheim ben, auch wenn die Gefährdungen Wolfram Geisler, Kiel

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Folge 13 – 2. April 2005 13

Deutsche bei Russen beliebter als bei Polen Bundespresseamt ließ aus Anlaß der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr das Deutschlandbild im Ausland untersuchen

ie Russen im mittleren Ost- Prozentpunkten. Polen steht nicht wie Deutschlands nördliche Nach- Russen. Die beiden einzigen ehemali- der Frage, ob Deutschland ein fairer preußen und den anderen Tei- nur am Ende, sondern ist auch das barn mit 17 Punkten, die USA mit 14 gen Ostblockstaaten unter den unter- Handelspartner sei. Diese Ansicht D len der Russischen Föderation einzige Land, in dem der Saldo nega- Punkten und Frankreich mit zwölf suchten Ländern führen in beiden wird am stärksten in Rußland vertre- denken über Deutschland über- tiv ist, also die Zahl der Menschen, Punkten. Dann folgt bereits – gleich- Kategorien die Rangfolgen klar an. ten, wo der Saldo bei 59 Prozent- durchschnittlich positiv, während die welche die Deutschen als unsympa- auf mit Italien und Südafrika – Polen, Hinsichtlich der positiven Einschät- punkten liegt. Polen liegt hier mit 26 Polen im südlichen Ostpreußen und Punkten auf Platz 8, nur noch gefolgt den anderen Teilen der Republik Po- Deutschland – von den USA, Großbritannien und len über den westlichen Nachbarn Weltmeister der Südafrika. sowie Partner in Nato und EU relativ Herzen? negativ denken. Das ist das wohl be- Zumindest nicht Spitzenwerte erreicht Deutschland merkenswerteste Ergebnis einer Re- in den Augen bei den Polen nur in der Frage, ob es präsentativbefragung, die das Presse- der Mehrheit der eine wichtige Rolle in der Weltpolitik und Informationsamt der Bundesre- Polen, denn un- und der Weltwirtschaft spiele. In bei- gierung aus Anlaß der im kommen- ter allen von TNS den Fragen liegt Polen jeweils vor Dä- den Jahr in der Bundesrepublik statt- Emnid, Markt-, nemark mit 63 beziehungsweise 64 findenden Fußballweltmeisterschaft Media- und Mei- Prozentpunkten auf Platz 1. Rußland außer in den genannten Staaten auch nungsforschung, tummelt sich jeweils im oberen in Brasilien, Dänemark, Frankreich, untersuchten Mittelfeld. Diese polnischen Spitzen- Großbritannien, Italien, Mexiko, den Staaten ist die werte sagen jedoch überhaupt nichts Niederlanden, Südafrika und den mittelosteuropäi- über die Wertschätzung für den west- Vereinigten Staaten von Amerika sche Republik lichen Nachbarn aus. durch TNS Emnid, Markt-, Media der einzige, in und Meinungsforschung, Projektbe- dem eine relative Es bleibt die Frage, inwieweit Rus- reich Empirische Sozialforschung, Mehrheit die sen und Polen in ihrem Urteil zwi- hat durchführen lassen. Ergänzend Deutschen nicht schen Deutschland und den Deut- ist hinzuzufügen, daß sich in Rußland sympathisch schen einerseits sowie dem kein Zusammenhang zwischen dem findet. Regierungschef und seinem Kabinett Bildungsgrad und dem Urteil über Unterschiede machen. Die Russen die Deutschen feststellen läßt, wäh- Foto: Fifa / pa machen das offenkundig weniger. Bei rend in Polen das Image der Deut- den beiden Fragen, wie sie das Anse- schen bei den sogenannten „zwi- hen des jetzigen Bundeskanzlers re- schenmenschlichen“ Eigenschaften thisch erachten, überwiegt. Mit 24 das mit sieben Punkten diesmal nicht zung der deutschen Wirtschaftskraft spektive der jetzigen Bundesregie- wie „gastfreundlich“, „tolerant“ oder Prozent findet fast jeder vierte Pole das Schlußlicht bildet. Ihm folgen führt Rußland mit einem positiven rung in ihrem eigenen Land beur- „sympathisch“ mit steigendem Bil- die westlichen Nachbarn unsympa- nämlich noch Brasilien mit vier Saldo von 76 Prozentpunkten knapp teilen, liegt Rußland klar an der Spit- dungsgrad sinkt. thisch, mit 19 Prozent findet nicht Punkten, Großbritannien, in dem ge- vor Polen mit 75 Punkten und relativ ze. Beim Kanzler sind es 53 Prozent- einmal jeder fünfte sie sympathisch. nauso viele Menschen die Deutschen deutlich vor Mexiko mit 71 Punkten. punkte, gefolgt von 42 Punkten in Nicht unbedingt zu erwarten war für tolerant wie intolerant halten, und Beim wirtschaftlichen Wohlstand der Frankreich, bei der Regierung sind es das Ergebnis, daß die Niederländer Ähnlich verhält es sich hinsichtlich Mexiko mit -4 Punkten. Deutschen ist es umgekehrt. Hier 51 Prozentpunkte, gefolgt von 42 die Deutschen am sympathischsten der Tugend der Gastfreundlichkeit. führt Polen mit 81 Prozentpunkten Punkten in Südafrika. Hier spiegelt finden. Der Saldo, sprich die Diffe- Am deutschfreundlichsten äußerten Kommen wir nun von den soge- knapp vor Rußland sich offenkundig renz zwischen den positiven und sich wieder die Niederländer mit 66 nannten „zwischenmenschlichen“ Ei- mit 78 Punkten die positive Beur- den negativen Meinungsäußerungen, Prozentpunkten. Noch vor den Dä- genschaften zur preußischen Sekun- und klar vor Mexi- Die Russen teilung der Deut- ist bei ihnen mit 42 Prozentpunkten nen mit ihren 45 Punkten rangieren därtugend Fleiß. Wie kaum anders zu ko mit 70 Punkten. schen und ihres am höchsten. Mit 49 Prozent findet die Russen in dieser Rubrik sogar mit erwarten, liegen hier die Werte aus- Hierin könnte eine vertrauen Deutschland, Landes. fast die Hälfte den großen Nachbarn 49 Prozentpunkten auf Platz 2. Es fol- gesprochen hoch, und dabei am entscheidende Er- sympathisch. Dem stehen nur sieben gen die USA mit 35 Punkten, Frank- höchsten in Rußland. 83 Prozent- klärung für die gro- die Polen nicht Bei den Polen Prozent gegenüber, die gegenteiliger reich mit 30 Punkten, Mexiko mit 24 punkte beträgt hier der Saldo. Es ist ße finanzielle Er- sieht es etwas an- Ansicht sind. In der TNS-Emnid- Punkten, Großbritannien mit 20 nun allerdings nicht so, daß Polen wartungshaltung ders aus. Sie beur- Umfrage folgen dann die US-Ameri- Punkten, Brasilien mit 19 Punkten, den Gegenpol bilden würde. Viel- der russischen und polnischen Be- teilen weder Gerhard Schröder noch kaner mit 36 Prozentpunkten. 47 Italien mit 17 Punkten und Südafrika mehr schwimmt es mit 57 Punkten wohner Ostpreußens gegenüber den seine Mannschaft so negativ wie das Prozent, welche die Deutschen mö- mit vier Punkten. Das Schlußlicht bil- zwar hinter Mexiko, Brasilien und geflohenen und vertriebenen Deut- von ihnen geführte Land und Volk. So gen, steht ein Dutzend Prozent det wieder Polen. Wenigstens ist dies- den Niederlanden, Italien und den schen liegen. ist die polnische Beurteilung der gegenüber, für die das Gegenteil zu- mal der Saldo nicht negativ. Der An- USA, aber noch vor Dänemark, Bundesregierung mit einem Saldo trifft. An dritter Stelle kommt Ruß- teil der Polen, der die Deutschen für Frankreich, Großbritannien und Ähnlich wie bei der Beurteilung von 21 Prozentpunkten nicht negati- land mit 27 Punkten. 43 Prozent fin- gastfreundlich hält, ist um drei Pro- Schlußlicht Südafrika im unteren der sogenannten „zwischenmensch- ver als etwa die niederländische und den die Deutschen sympathisch und zentpunkte höher, als jener, der den Mittelfeld. lichen“ Eigenschaften klaffen aller- ungleich besser als die US-amerika- 16 Prozent halten gegenteiligen Ein- dings auch bei der Beurteilung der nische mit 12 Punkten. Die polnische sie für unsympa- druck hat. Hinsichtlich der Tugend Weltoffen- zwischenstaatlichen wieder Welten Beurteilung des Bundeskanzlers ist thisch. Es folgt das Von allen halten die heit rangiert Polen gar auf Platz 1. zwischen den Images, welche die mit einem Saldo von 22 Punkten ge- südamerikanische Hinsichtlich der Kein anderes der untersuchten Völ- Deutschen beziehungsweise ihr Land nauso gut wie die dänische und bes- Brasilien mit 25 Russen die Deutschen Tugend Toleranz ker hält die Deutschen für derart in Rußland einerseits und in Polen ser als die britische, die niederländi- Punkten. Jetzt erst hält Rußland sogar weltoffen, wie sie es tun. Mit einem andererseits besitzen. Der Aussage, sche, die italienische, die brasiliani- folgt Deutschlands für am tolerantesten den Spitzenplatz. positiven Saldo von 39 Prozentpunk- daß Deutschland ein verläßlicher sche und die US-amerikanische. Viel- wichtigster Partner Bei keinem ande- ten hält Polen knapp die Spitze vor Partner bei der Lösung internationa- leicht goutieren die Polen damit die in der EU, Frank- ren Land ist der Mexiko. Rußland tummelt sich mit 23 ler Konflikte sei, wird am meisten in Vertretung der Interessen ihrer Repu- reich, mit einem positiven Saldo von Saldo so positiv wie bei diesem. Der Punkten im guten Mittelfeld auf Platz Rußland und am wenigsten in Polen blik durch Schröder und Rot-Grün – 23 Prozentpunkten, gefolgt vom Na- Anteil der Russen, der den Deut- 5. zugestimmt. In Rußland beträgt der doch das ist Spekulation. Keine Spe- to- und EU-Partner Dänemark mit 18 schen Toleranz nachsagt, ist um 44 Saldo 35 Prozentpunkte, in Polen -5. kulation ist hingegen, daß es offen- Punkten. Dicht beieinander liegen Prozentpunkt höher, als jener, der Alles andere als gegensätzlich, son- Das heißt, daß in Polen eine zumin- kundig eine Diskrepanz gibt, zwi- Südafrika und Italien mit 15 bezie- das Volk Friedrichs des Großen für dern vielmehr fast identisch ist die dest relative Mehrheit Deutschland schen denen, die den Deutschen von hungsweise 14 Punkten. Noch positi- intolerant hält. Es folgen die offen- Einschätzung der Wirtschaftskraft für nicht verläßlich hält. Ähnlich, ihren Regierenden als ihre Freunde ve Salden haben Mexiko und Groß- kundig deutschfreundlich geworde- und des wirtschaftlichen Wohlstan- wenn auch hinsichtlich Polen nicht verkauft werden, und denen, die es britannien mit vier und drei nen Niederländer mit 33 Punkten so- des der Deutschen durch Polen und ganz so extrem, ist die Situation bei wirklich sind. Manuel Ruoff Königsberger Gebiet – ein russisches Réunion? Putins Bevollmächtigter für das mittlere Ostpreußen, Ilja Klebanow, schlägt Status eines »Auslandsterritoriums« für die Exklave vor

lja Klebanow, Bevollmächtigter des Gebiets zur Überwindung ihrer Dieser Vorschlag stieß jedoch auf Konstitution des Gebietes gebe es wählen dürfen und alle Rechte von Ides Präsidenten für das Königs- geographischen Abgetrenntheit von scharfe Kritik seitens des Innenmi- keine ausreichenden Gründe. Die EU-Bürgern besitzen. Auf die Kö- berger Gebiet, überraschte bei sei- Rußland verhelfen könnten. Kleban- nisteriums, aus dem die Erklärung Exklave sei ein „vollberechtigtes nigsberger Exklave bezogen würde nem Besuch der Exklave Mitte Fe- ow denkt an die Einführung des Eu- kam, für eine Überarbeitung der Subjekt der Russischen Föderation“ dies bedeutenden, daß den dort le- bruar mit einem Vorschlag zur ro in der Exklave sowie an die unge- und stelle einen „unabdingbaren benden gegenüber den übrigen Rus- Veränderung des Status des Gebiets, hinderte Einreise ihrer Bürger in die Teil Rußlands“ dar. In diesem Sinne sen ein privilegierter Sonderstatus den man in dieser Form längst nicht Länder Westeuropas. Dies seien die äußerte sich auch der russische verliehen würde, worauf sich weder mehr erwartet hätte, da in letzter Ergebnisse seiner Beratungsgesprä- Wirtschaftsminister Germann Gref, die EU noch Rußland einlassen Zeit solche „Separations-Töne“ sel- che mit einer Expertengruppe in der sich zur selben Zeit wie Kleban- würden. ten geworden sind: Klebanow Königsberg. Es sei nicht möglich, ow im mittleren Ostpreußen auf- möchte das nach der EU-Osterwei- innerhalb Europas ausschließlich hielt. Der Sprecher des Regionalpar- Beim EU-Gipfel Anfang März in terung von Rußland wirtschaftlich nach russischen Gesetzen zu leben. laments, Wladimir Nikitin, meinte, Luxemburg war die Situation des immer mehr abgetrennte Gebiet zu Deshalb müsse die Gesetzgebung es würde schon reichen, wenn ein Königsberger Gebietes ein Tagungs- einer Art russische Kolonie, einem mit der europäischen harmonisiert vernünftiges Gesetz über eine thema. Bisher hat die EU durch das „Auslandsterritorium“ werden las- werden, vor allem in den Bereichen Sonderwirtschaftszone verabschie- TACIS-Programm schon Hilfe gelei- sen. Dafür müsse die Verfassung ge- Wirtschaft und Transit. Diese Maß- det würde. stet, doch ist sie bereit, noch mehr ändert und die Gesetzgebung jener nahme hält Klebanow für eine end- Geld für die Exklave zur Verfügung der Europäischen Union ange- gültige; er will sein Modell der Re- Die Izvetija führte als Beispiele zu stellen, fordert laut Außenmini- glichen werden. Auf der Grundlage gierung in Moskau und der für „Auslandsterritorien“ Frank- ster Sergej Lawrow von Moskau je- dieser Gesetze könnten dann Rah- Administration des Präsidenten nä- reichs Übersee-Departements Mar- doch mehr Initiative für den menverträge mit der EU abgeschlos- herbringen. Ilja Klebanow: Der 53jährige ist ge- tinique, Guadeloupe, Réunion und Wiederaufbau der Region und sen werden, die den Einwohnern bürtiger Leningrader. Foto: Archiv weitere an, in denen die Bürger frei schnellere Problemlösungen. MRK 14_PAZ13 29.03.2005 10:27 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 13 – 2. April 2005 OSTPREUSSEN HEUTE

Vor 60 Jahren Lewe Landslied nuar 1945 kam sein letzter Brief aus Gerdauen beim Möbeltransport ge- und Familienfreunde, Oschersleben oder Oschatz mit sehen. Mein Bruder Johannis war NNOOTTIIEERRTT ls ein Symptom der Auflö- beiliegendem Bild. Die Beschädi- kaum 17 Jahre alt, als die Russen Asungserscheinungen wurde manche Suchfragen erreichen uns gung des Fotos ist im November ihn von unserer Mutter Ida Wir- Im südlichen Ostpreußen steht ei- am 2. April 1945 der Stab der erst auf Umwegen. So wie die von 1949 bei meinem Transport aus Kö- sching wegholten. Sie befanden sich ne Gruppe vor Gericht, die im Ver- Heeresgruppe Nord aufgelöst. Im Frau Dorothea Jansen, die auf einer nigsberg nach Deutschland pas- damals im Kreis Allenstein.“ Viel- dacht steht, illegale Einwanderer Samland übernahm die 4. Armee Reise mit dem Volksbund nach Kö- siert. An der polnischen Grenze leicht gibt es noch Landsleute, de- über das Königsberger Gebiet in die den Oberbefehl. Am 4. April stat- nigsberg eine Leserin unserer Zei- wurde der Güterzug angehalten ren Schicksalsweg sich mit denen Europäische Union eingeschleust zu tete NS-Gauleiter Erich Koch der tung kennenlernte. Sie riet Frau Jan- und geöffnet. Polnische Soldaten der Genannten gekreuzt hat, ob in haben. Die polizeilichen Ermittlun- zur Festung erklärten ostpreußi- sen, sich an uns zu wenden, denn ließen uns antreten und konfizier- der Heimat, auf einem Transport gen über illegale Einwanderungen schen Hauptstadt seinen letzten wir hätten gute Erfolge – was ja un- ten alles Schriftliche, so auch den oder in einem Lager. Es wäre schön, nach Europa über das Territorium Besuch ab. Am 5. April besetzte sere „Osterfamilie“ bestätigen konn- Brief und das Foto, und rissen alles wenn wir dieser so hilfreichen Ost- der Königsberger Exklave finden die Rote Armee Oxhöft, nachdem te. Der gute Rat wurde befolgt – Frau in Stücke. Ich hob auf, was ich er- preußin helfen könnten. (Gertrud schon seit einem halben Jahr statt. die Deutschen es tags zuvor ge- Jansen gab eine reichen konnte Bischof, Richard-Strauß-Straße 3 in Wie der polnische Generalkonsul in räumt hatten. Am 6. April um 4 Gedenkanzeige und bekam dabei 90455 Nürnberg.) Königsberg, Jaroslav Tschubinski, Uhr verließ der letzte Lazarettzug für ihren Onkel – nach vier Jahren bekanntgab, handelt es sich um elf Königsberg Richtung Pillau. Walter Jansen auf, „Frieden“ – mal Genauere Angaben zu seiner Fra- Personen, die sich nun in Brauns- die in dieser Aus- wieder Schläge ge kann da schon unser Landsmann berg vor Gericht verantworten müs- Im Westen kapitulierte Aschaf- gabe erscheint, mit dem Gewehr- Oswald Maßner machen, der ehe- sen. Ihnen wird vorgeworfen, eine fenburg am 3. April vor der 7. US- und bat mich, nä- kolben. Aber ich malige Kameraden seines Onkels kriminelle Vereinigung gebildet zu Armee. Am 4. April drangen bri- here Angaben in konnte die Foto- Josef Maslowski sucht. Herr Maß- haben. Alle Mitglieder der Gruppe tische Panzertruppen in Osna- unserer Kolumne zu bringen. Was schnipsel retten und sehr viel spä- ner, * 1935, stammt wie sein Onkel leben in Elbing. Es handelt sich um brück ein und die 10. Panzerdivi- ich hiermit gerne erfülle. ter wieder zusammenkleben. Nur aus Nagladden, Kreis Allenstein. Jo- Polen und Armenier. Sie hatten sion griff Heilbronn an. Am der Brief war nicht mehr zu retten sef Maslowski, * 16. März 1920, ist schon vor einiger Zeit damit begon- 4./5. April eroberten französische Walter Jansen fiel laut Auskunft und somit fehlen mir auch alle nä- am 17. August 1941 nordostwärts nen, Illegale über die innerostpreu- Truppen Karlsruhe und über- der Wehrmachtsauskunftsstelle heren Angaben über den damaligen von Nowgorod gefallen. Die Grab- ßische Grenze zu schleusen. Insge- schritten Württembergs West- (WASt) am 6. April 1945 im Königs- Aufenthaltsort meines Bruders. stelle in der Anlage bei Derewjaniz- samt sollen sie 122 Menschen in die grenze. Am 5. April drang Infan- berger Stadtteil Ponarth. Der in Durch Gespräche habe ich dann er- kaja ist genau bezeichnet. Herr Europäische Union gebracht haben, terie der 3. US-Armee in Neuß geborene Rheinländer, der als fahren, daß in oder bei Oschersle- Maßner möchte einmal das Grab vorwiegend Armenier, Tschetsche- Eisenach ein. Am 7. April wurden Wehrmachtsangehöriger bereits im ben oder Oschatz ein Heldenfried- seines Onkels, Bruder seiner Mut- nen, Türken und Vietnamesen. Die Hamm und Soest von der 1. ka- Juli 1943 verwundet worden war hof für deutsche Soldaten sein soll ter, besuchen. Sein Anliegen ist es, Schleuser kassierten für ihre Dienste nadischen Armee erobert. Die und wieder eingesetzt wurde, brach …“ Und um diesen geht es nun in von ehemaligen Kameraden etwas im Durchschnitt 1.700 US-Dollar pro US-Amerikaner eroberten Göt- am 4. Februar 1945 vom westfäli- der Suche nach dem Verbleib von über die letzten Tage und den Tod Person. Nach den Worten Tschubins- tingen und besetzten Hanno- schen Hagen in Richtung Osten auf. Erwin Allzeit. Wer kann Angaben von Josef Maslowski zu erfahren. kis waren die Illegalen und ihre versch Münden, Schweinfurt, Aus Naumburg teilte er (Oswald Maßner, Dohlen- Schleuser den Grenzbeamten be- Bad Mergentheim und Crails- seiner Mutter mit, daß er senstraße 4 in 26676 Bar- reits im Juni vergangenen Jahres un- heim. Am 8. April wurde Ca- auf dem Wege nach Dan- ßel, Telefon / Fax 0 44 99 weit der Stadt Braunsberg aufgefal- strop-Rauxel ebenso von den zig zur Heeresgruppe / 79 61.) len. Damals wurden vier Armenier Westalliierten besetzt wie Göttin- Nord sei. Die beiden und zwei Polen festgenommen, die gen und Hildesheim. Gegen deut- nächsten Briefe enthiel- „Ob mir jemand meine eine Gruppe von 17 Armeniern be- schen Widerstand drangen Ein- ten keine Ortsangaben, Fragen beantworten gleiteten. Unter den Illegalen aus heiten der 3. US-Armee im auch nicht der letzte vom kann?“ fragt unser Leser dem Kaukasus befanden sich vier Thüringer Wald weiter vor. 21. März 1945. Es ist an- Manfred Schalk aus Frauen und vier Kinder. Einige von zunehmen, daß er aus Höchberg. Er selber ist ihnen wollten in Polen bleiben, die Neben der West- und der Ost- dem Raum Königsberg Franke, aber seine Frau restlichen hatten vor, weiter nach front hatte nun auch die Südfront kam, weil Walter Jansen Gisela stammt aus Schil- Berlin zu reisen. Als Anführer der den Boden des Reiches erreicht. dann 16 Tage später bei len, Kreis Tilsit-Ragnit. Gruppe gilt ein Armenier. In Königs- Nach dem Einrücken der Roten Ponarth gefallen ist. Die Und auf diesen Ort zielt berg hatten sie Komplizen, die die Armee in die Ostmark erklärte WASt gibt als Einheit die auch sein erster Wunsch, Aufgabe hatten, die Leute über die NS-Gauleiter Baldur von Schi- 6. Kompanie Grenadier- den ich aber selber erfül- Grenze zu bringen und sich in ihrer rach am 2. April Wien zur Fe- Regiment an, die der 69. len kann, denn es handelt Nähe aufzuhalten. Nun droht den stung. Die Sowjets überrannten Infanterie-Division unter- sich um das Gedicht „Der Organisatoren des illegalen Ge- Wiener Neustadt, Eisenstadt, stand und zur Verteidi- Wächter von Schillen“ schäfts eine Freiheitsstrafe von bis Neunkirchen und Gloggnitz. Am gung Königsbergs einge- von Charlotte Wüsten- zu acht Jahren. Wie ein Pressespre- 7. April brachen Einheiten der 3. setzt wurde. Warum nun dörfer, (ursprünglich „Der cher der ermländisch-masurischen Ukrainischen Front vom Süden Frau Jansen fragt, ob sich Wächter von Szillen“ in Abteilung des Grenzschutzes mitteil- in das Gebiet der Hauptstadt ein. jemand von den ebenfalls der alten Schreibweise). te, soll über das Königsberger Gebiet Am folgenden Tag kam es zu Stra- dort eingesetzten ehema- So, aber die zweite Frage ein Kanal illegaler Einwanderer aus ßenkämpfen im Süden und We- ligen Kameraden an ihren von Herrn Schalk muß asiatischen Ländern führen. Seit Po- sten der Stadt. Nichtbeteiligte Onkel und seinen Tod er- ich an unsere Familie len zur Europäischen Union gehört sowjetische Einheiten stießen an innert, erklärt sie so: „Da weitergeben. Sie lautet: sei der Grenzschutz verstärkt wor- der Donaumetropole vorbei ich nach dem Krieg gebo- den, und die illegale Migration habe Richtung Linz und – im Süden – ren bin, habe ich meinen „Die Großeltern meiner bisher schon deutlich eingedämmt von Wiener Neustadt Richtung Onkel nicht gekannt. Es Frau, der Kaufmann Otto werden können. MRK Graz vor. macht mich traurig, daß Korinth und seine Frau ich so wenig von ihm Paula geborene Pod- Auf der Jubi- Im Fernen Osten begannen die weiß. Mein Vater, der den schwat aus Lyck, betrie- läumskarte „Se- US-Amerikaner im Rahmen ihres Krieg als Gebirgsjäger an ben im Jägerkrug bei Bie- henswürdigkei- 1942 begonnenen sogenannten allen möglichen Fronten berstein – heute auf ten der Bern- Inselspringens am 1. April 1945 erlebt hat und das große polnischer Seite in der steinregion“, die mit der Landung an der Küste von Glück hatte heimzukeh- Erwin Allzeit: Wer etwas über ihn weiß, wende sich an Lea Nähe des Molteiner Sees anläßlich des be- Okinawa die erste zum japani- ren, hat den Tod seines Naß, Döberitzer Straße 14, 40599 Düsseldorf, Telefon (02 im Grenzgebiet zum rus- vorstehenden schen Mutterland gehörende Insel jüngeren Bruders so fern 11) 7 48 08 67. Foto: privat sischen Teil – eine Gast- 750. Gründungs- zu erobern. 400.000 Soldaten, da- der Heimat und die jahr- stätte bis etwa in die 20er jubiläums Kö- von 183.000 Mann kämpfende zehntelange Unerreichbarkeit sei- über einen Heldenfriedhof in ei- Jahre. Weiß jemand noch etwas nigsbergs im ver- Truppe, zwei Luftflotten, dazu ner letzten Ruhestätte nicht verwun- nem der genannten Orte machen? über das Leben der Familie Korinth, gangenen Jahr Horst Wessel: noch 1.727 Trägerflugzeuge, eine den.“ Frau Jansen ist deshalb nach Es gibt sicher Leserinnen und Le- besitzt noch Fotos oder andere An- herausgegeben Sein Name auf ei- US-Flotte und eine britische Task- Königsberg gefahren und versucht ser, die in diesen sächsischen Orten sichten, vielleicht auch einen Lage- worden war und ner Straßenkarte Force wurden hierzu aufgeboten. nun, die letzten Lebenstage ihres oder in der Nähe wohnen. Viel- plan? Was ist von Bieberstein, bezie- an deren Erstel- hat für Irritatio- Ihnen standen 120.000 schlecht Onkels zu klären. Vielleicht hilft ihr leicht können sie Angaben über die hungsweise vom ,Jägerkrug‘, heute lung bekannte nen gesorgt. bewaffnete Verteidiger, der 32. Ar- dabei unsere große Familie. (Doro- Lage machen und Hinweise für die noch übrig? Das Ehepaar Korinth Historiker des Foto: Archiv mee unter General Ushijima thea Jansen, Dipl. Ökonom, Ulmen- weitere Suche geben. Ich glaube, zog später nach Anstippen (Ansten) Königsberger gegenüber. Im Zuge dieser Kämp- allee 40 in 44803 Bochum.) hier werden wir doch weiterkom- bei Schillen und betrieb dort eine Gebiets und Mitarbeiter regionaler fe zu Wasser, zu Lande und in der men. (Lea Naß, Döberitzer Straße Landwirtschaft. Ihre Enkelin – Archive mitgewirkt hatten, haben Luft wurde auch das stärkste Es sind schon ganz besondere 14 in 40599 Düsseldorf, Telefon 02 Tochter von Charlotte Wohlgemut, einige Russen den Namen des Na- Schlachtschiff der Welt, die Geschichten, die unsere Ostpreußi- 11 / 7 48 08 67.) geborene Korinth – ist Gisela tionalsozialisten Horst Wessel ent- „Yamato“ versenkt. Auf dem Weg sche Familie schreibt – und es sind Schalk, die sich ebenso wie ihr Ehe- deckt. Sie reagierten beunruhigt Richtung Okinawa wurden sie wahre Geschichten, von denen vie- Diesmal hat Frau Gertrud Bischof, mann als eifriger Leser unserer Zei- darauf und fragten beim herausge- und ihr Verband am 7. April noch le noch kein Ende gefunden haben. die sich so intensiv um die Klärung tung freuen würde, Zuschriften auf benden Verlag nach, wie es hierzu weit vor der Insel von den US- Wie die von unserer – seit 40 Jah- von Vermißtenfragen, bemüht, ein diese Frage zu erhalten. (Manfred kommen konnte. Die Erklärung ist, Amerikanern entdeckt und von ren treuen – Leserin Lea Naß, die persönliches Anliegen, das ich ger- und Gisela Schalk, Albert-Schweit- daß neben den russischen auch die diesen pausenlos mit 400 Jagd- mich besonders durch das ihrem ne erfülle. Ich lasse Frau Bischof sel- zer-Straße 27 in 97204 Höchberg deutschen Straßennamen auf der bombern, Jägern und Torpedoflie- Schreiben beigelegte Foto berührt ber sprechen: „Obwohl ich bereits bei Würzburg.) Karte verzeichnet sind. So findet gern angegriffen. Der Beschuß der hat. Das junge offene Männerge- bei vielen Landsleuten meines Hei- sich neben dem „Prospekt Kalinina“ Jäger tötete viele der ungeschützt sicht wirkt zerstört von Flecken matkreises im Rahmen der Fami- So, das waren heute viele Suchan- der Name des berühmten SA-Man- an den Geschützen stehenden und Rissen – aber gerade sie sind lienzusammenführung Erfolge zu zeigen. Die haben nun einmal Präfe- nes, nach dem die Straße 1933 be- Flakkanoniere, die Zahl der Tor- der Teil der Suchgeschichte, der verzeichnen habe, gelang es mir renz, denn die Zeit läuft unerbittlich nannt worden ist. Bis zu diesem pedo- und Bombentreffer nahm mich besonders beeindruckt. Und noch nicht, meinen Vater Richard weiter. Aber unsere nächste Folge Zeitpunkt war sie die „Österreichi- zu. Ihre Geschwindigkeit sank so wird es Ihnen mit Sicherheit Wirsching, * 20. Juli 1886, und mei- wird wieder so richtig bunt mit der sche Straße“. Die Direktorin des zwar auf nur noch neun Knoten auch gehen, wenn Sie die Zeilen nen Bruder Johannis Wirsching, Vielzahl Ihrer so ganz unterschied- wissenschaftlichen Zentrums für ab, aber noch schwamm der Riese. von Frau Naß gelesen haben. Sie * 20. Juni 1927, beide aus Seewiese lichen Wünsche. Denkmalschutz im Königsberger So starteten die US-Amerikaner schreibt: „Versuche seit Jahren, et- (früher Antschirgessern), Kreis Gebiet, Jewgenia Susdalzewa, beru- eine zweite Angriffswelle. Von was über meinen Bruder Erwin All- Gumbinnen zu finden. Mir fehlen Eure higte die irritierten Anrufer damit, zehn Torpedos und 23 Bomben zeit, * 14. Januar 1927 in Königs- jederlei Anhaltspunkte über deren daß es sich bei dem Erscheinen des getroffen kenterte die „Yamato“ berg Pr., zu erfahren. Er kam von Verbleib bis auf einen: Mein Vater Namens Wessel lediglich um eine zwei Stunden nach Angriffsbeginn der Haberberger Mittelschule als wurde im Sommer 1945 mit seinem historische Nennung handele und und riß 2.498 Mann ihrer Besat- Flakhelfer zum Einsatz. Wohin ist Onkel Josef Erlach aus Seekampen keineswegs von seiten der Autoren zung mit in die Tiefe. H. L. / E. B. mir leider nicht bekannt. Am 9. Ja- auf dem Bahnhof in Trausen, Kreis Ruth Geede die Absicht bestanden habe, die Ve- teranen zu beleidigen. MW 15_19_PAZ13 29.03.2005 11:14 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GLÜCKWÜNSCHE Folge 13 – 2. April 2005 15

ZUM 90. GEBURTSTAG ZUM 80. GEBURTSTAG Oberländer, Helene, geb. Kupisch, aus Beckmann, Agnes, geb. Sachs, aus Ahrendt, Christel, geb. Bendig, aus Groß Schöndamerau, Kreis Ortels- Kuckerneese, Kreis Elchniederung, Wartenfeld, Kreis Elchniederung, burg, jetzt Roonstraße 12, 32105 Bad jetzt Dianastraße 6, 92224 Amberg, jetzt Friedensstraße 141, 06458 Hete- Salzuflen, am 7. April am 4. April born, am 10. April Pille, Hedwig, aus Eichhorn, Kreis Dennig, Gertrud, aus Lötzen, jetzt Tal- Andrick, Elfriede, geb. Cirkel, aus Brei- Treuburg, jetzt Damm 8 c, 26135 Ol- straße 51, 72336 Balingen, am 7. April tenfelde, Kreis Neidenburg, jetzt Lan- denburg, am 10. April Frisch, Karl, aus Burgdorf, Kreis Johan- gestraße 130, 59379 Selm, am 4. Radeck, Horst, aus Schützendorf, Kreis nisburg, jetzt Windische Straße 150, April Ortelsburg, jetzt Wachholtzstraße 7, ZUM 100. GEBURTSTAG nes-Karll-Straße 2, 19205 Gade- 99610 Groß Brembach, am 5. April Böhme, Erna, geb. Bednarz, aus Alt Ki- 38106 Braunschweig, am 8. April Seeger, Margarete, geb. Scheffler, aus busch, am 9. April Gregorzewski, Hans, aus Montzen, witten, Kreis Ortelsburg, jetzt Hen- Ribitzki, Arnold, aus Rosenberg, jetzt Skoepen, Kreis Elchniederung, jetzt Mosdzien, Martha, geb. Spanka, aus Kreis Lyck, jetzt Paradiesweg 9, niesruh 26, 30916 Hannover, am 8. Siemensstraße 32, 71636 Ludwigs- Rückertstraße 26 b, 22089 Hamburg, Wilhelmsthal, Kreis Ortelsburg, jetzt 28832 Achim, am 4. April April burg, am 6. April am 9. April Houdainerstraße 1 (Schulz), 51143 Klinger, Elsbeth, aus Wirtberg, Kreis In- Borrek, Edith, aus Rhein, Kreis Lötzen, Riedel, Christel, geb. Eigenfeld, aus Sto- Köln, am 5. April sterburg, jetzt Unterer Anger 12, jetzt Werderstraße 146, 74074 Heil- bingen, Kreis Elchniederung, jetzt ZUM 97. GEBURTSTAG 09394 Hohndorf/Erzgeb., am 8. April bronn, am 7. April Nibelungenstraße 7, 53179 Bonn, am Dibowski, Auguste, geb. Spell, aus ZUM 94. GEBURTSTAG Lubeck, Walter, aus Georgsfelde, Kreis Boseniuk, Hans, aus Garbassen, Kreis 6. April Grünlanden, Kreis Ortelsburg, jetzt Keller, Emmi, aus Kaltenborn, Kreis Lyck, jetzt Müsleringen 19, 31592 Treuburg, jetzt Dresdner Straße 11, Romanowski, Leo, aus Rudau, Kreis Dr.-Franz-Straße 12 (Fam. Sedello) Neidenburg, jetzt Klamannstraße 7a, Stolzenau, am 7. April 44139 Dortmund, am 7. April Ortelsburg, jetzt Poststraße 15, 76661 04916 Herzberg, am 7. April 13407 Berlin, am 10. April Mandel, Edith, aus Seckenburg, Kreis Bundfuß, Wilhelm, aus Hohenfried, Philippsburg, am 9. April Glitterberg, Olga, geb. Pfahl, aus Frie- Lorenz, Lotte, geb. Both, aus Ortels- Elchniederung, jetzt Hans-Böckler- Kreis Gumbinnen, jetzt Hans-Hucke- Romoth, Helmut, aus Bärengrund, drichshof, Kreis Ortelsburg, jetzt burg, jetzt Dethlefsenstraße 35, Straße 88, 65199 Wiesbaden, am 10. bein-Weg 20, 28329 Bremen, am 7. Kreis Treuburg, jetzt Kaisheimstraße Zeughausstraße/Altenheim, 42287 25336 Elmshorn, am 5. April April April 20, 89568 Hermaringen, am 10. April Wuppertal, am 9. April Waldhof, Luise, geb. Stankewitz, aus Medem, Helmuth, aus Passenheim, Dmytrow, Margarete, geb. Bonk, aus Salewski, Herta, geb. Bendisch, aus Karpinkski, Alfred, aus Mensguth, Montzen, Kreis Lyck, jetzt Meisen- Kreis Ortelsburg, jetzt Haardtstraße Suleiken, Kreis Treuburg, jetzt Kö- Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, jetzt Kreis Ortelsburg, jetzt Mindener weg 24, 51399 Burscheid, am 7. April 13, 45355 Essen, am 10. April nigsberger Straße 84, 42277 Wupper- Josephinenstraße 50, 44807 Bochum, Straße 4, 31737 Rinteln, am 8. April Meier, Friedel, geb. Kownatzki, aus tal, am 10. April am 9. April ZUM 93. GEBURTSTAG Herzogskirchen, Kreis Treuburg, jetzt Domnick, Kurt, aus Königsberg, Grol- Schaper, Grete, geb. Wittkowski, aus ZUM 96. GEBURTSTAG Broszeit, Fritz, aus Pötschwalde, Kreis Wilhlemstraße 17, 21640 Horneburg, mannstraße 7, jetzt Fruerlundhof 87 Neidenburg, jetzt Tulpenstraße 8, Bieber, Herta, geb. Strasnitzki, aus Alt- Gumbinnen, jetzt Nagels Allee 4, am 9. April a, 24943 Flensburg, am 5. April Haus D, 37412 Herzberg, am 2. April kirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt Berli- 22769 Hamburg, am 5. April Taudien, Hilda, geb. Buske, aus Groß Donder, Otto, aus Gutenborn, Kreis Schmall, Elisabeth, aus Parnehnen, ner Straße 27, 45966 Castrop-Rauxel, Guth, Walter, aus Alt Keykuth, Kreis Or- Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, Lyck, jetzt Marktplatz 29, 72250 Kreis Wehlau, jetzt Rosenhöhweg 7, am 10. April telsburg, jetzt Könauer Weg 7, 29594 jetzt 2843 Castleton Ave., 43613 Tole- Freudenstadt, am 5. April 64287 Darmstadt, am 7. April Charchulla, Erika, geb. Ducor, aus Pup- Soltendieck, am 9. April do, Ohio, USA, am 5. April Dronsek, Herbert, aus Hennenberg, Schulz, Erich, aus Schwiddern, Kreis pen, Kreis Ortelsburg, jetzt Berliner Liebig, Hedwig, geb. Kluschke, aus Al- Kreis Lyck, jetzt Bergstraße 5, 14797 Treuburg, jetzt Dohrenstraße 13, Straße 27, 30952 Ronnenberg, am 5. lenburg, Markt, Kreis Wehlau, jetzt ZUM 85. GEBURTSTAG Lehnin, am 8. April 21640 Bliedersdorf, am 6. April April Seniorenweg 3, 98617 Meiningen, Batscha, Erna, geb. Amenda, aus Mals- Eilert, Irmgard, geb. Homuth, aus Nuß- Schweighöfer, Maria, geb. Köke, aus Ta- Kiehling, Lisbeth, geb. Zimmermann, am 9. April höfen, Kreis Neidenburg, jetzt Kasta- berg, Kreis Lyck, jetzt Rosa-Luxem- piau, Schleusenstraße, Kreis Wehlau, aus Groß Weißensee, Kreis Wehlau, Riegert, Lotte, geb. Riemann, aus Tapi- nienstraße 24, 45964 Gladbeck, am burg-Straße 26, 38855 Wernigerode, jetzt Römerweg 10, 78647 Trossin- jetzt A.S.B. Alten- und Pflegeheim, au, Königsberger Straße, Kreis Weh- 2. April am 9. April gen, am 4. April 30890 Barsinghausen, am 8. April lau, jetzt Butzhorn 51, 23730 Neu- Behrendt, Fritz, aus Adlig Linkuhnen, Ganz, Herbert, aus Treuburg, Bergstra- Sczech, Horst, aus Stettenbach, Kreis Lehmann, Hedwig, aus Monken, Kreis stadt, am 9. April Kreis Elchniederung, jetzt Ostpreu- ße 9, jetzt Buchenweg 5, 26789 Lyck, jetzt Schürenkampstraße 3, Lyck, jetzt Unterm Beggenbeil 7, Wittkowski, Reinhold, aus Kobulten, ßenstraße 10, 55595 Hargesheim, am Leer/Ostfriesland, am 7. April 45964 Gladbeck, am 8. April 58802 Balve, am 7. April Kreis Ortelsburg, jetzt Dorfstraße 4, 8. April Jänicke, Helene, geb. Howe, aus Bor- Tantius, Grete, geb. Rosowski, aus Wil- Stock, Gertrud, geb. Anders, aus Ortels- 06882 Ragösen, am 7. April Börschel, Ruth, geb. Engelen, Kreis chersdorf, Kreis Königsberg-Land, helmsthal, Kreis Ortelsburg, jetzt burg, jetzt Heideweg 15, 27356 Ro- Elchniederung, jetzt Friedrichstraße jetzt Beethovenring 29, 06869 Cos- Dorfstraße 1 A, 16909 Wulfers- tenburg/Wümme, am 4. April ZUM 92. GEBURTSTAG 21, 24306 Plön, am 6. April wig, am 8. April dorf/Dosse, am 5. April Dost, Maria, geb. Pingel, aus Klein Le- Brenneisen, Käte, geb. Moser, aus Ur- Klein, Reinhold, aus Tapiau, Linde- Waldikowski, Agnea, aus Reussek, ZUM 95. GEBURTSTAG schienen, Kreis Ortelsburg, jetzt banshöhe, jetzt Heimweg 5, 17213 mannstraße, Kreis Wehlau, jetzt Ad- Kreis Allenstein, jetzt Kornbeckstra- Friedrich, Hildegard, geb. Mauerhoff, Hobeisenbrücke 41, 45147 Essen, am Penkow, am 10. April lerstraße 51, 65183 Wiesbaden, am 9. ße 21, 71640 Ludwigsburg, am 5. aus Sanditten, Kreis Wehlau, jetzt Ag- 6. April Brzoska, Walter, aus Ulleschen, Kreis April April Endrikat, Emma, geb. Engelhard, aus Neidenburg, jetzt A.-Zickmantel- Klimmeck, Margarete, aus Lyck, jetzt Wetzel, Hildegard, geb. Metschulat, Kummeln, Kreis Ebenrode, jetzt Am Straße 32, 04249 Leipzig, am 4. April Schmiedstraße 26, 06112 Halle, am 5. aus Klein Friedrichsgraben, Kreis Schimmelskämpchen, 40699 Erkar- Gerlach, Hellmuth, aus Bürgersdorf, April Elchniederung, jetzt Scharnhorst- thorf, am 7. April Kreis Wehlau, jetzt Stieglitzweg 10, Koyro, Heinz, aus Nußberg, Kreis Lyck, straße 72, 48151 Münster, am 7. WOCHENZEITUNG FÜR Jestremski, August, aus Finsterdamer- 31582 Nienburg, am 5. April jetzt Finkenweg 16, 31848 Bad Mün- April DEUTSCHLAND au, Kreis Ortelsburg, jetzt Sandfeld Girgsdies, Bruno, aus Loye, Kreis Elch- der, am 7. April Woyda, Gerhard, aus Willenberg, Kreis DAS OSTPREUSSENBLATT West 3, 21755 Hechthausen, am 8. niederung, jetzt Kolberger Ring 1, Krause, Brigitte, aus Kassuben, Kreis Ortelsburg, jetzt Birheckenstraße 48, Chefredakteur: April 38440 Wolfsburg, am 6. April Ebenrode, jetzt Unter den Birken 10, 70599 Stuttgart, am 4. April Hans-Jürgen Mahlitz Kalettka, Emil, aus Roggen, Kreis Nei- Gradke, Erna, geb. Neidhardt, aus Hei- 65779 Kelheim, am 4. April (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) denburg, jetzt Ew.-Görshop-Straße ligenbeil, Markt 30, jetzt Wöhren- Kubillus, Edith, aus Seckenburg, Kreis ZUR GOLDENEN HOCHZEIT 11, 44149 Dortmund, am 5. April damm 57, 22927 Großhansdorf, am 7. Elchniederung, jetzt Grüner Steg 7, Schilkowski, Heinz, und Frau Renate, Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- cher: Rebecca Bellano; Politik, Pa- Kullak, Herta, geb. Neumann, aus Kut- April 24763 Osterrönfeld, am 6. April geb. Noch, aus Schwalgendorf, Kreis norama, Preußen/Berlin: Hans zen, Kreis Treuburg, jetzt Hohlweg 6, Huppke, Kurt, aus Lötzen, jetzt Alme- Marx, Gerda, geb. Barkschat, aus Wil- Mohrungen, jetzt Harlinger Weg 11, Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben 39164 Wanzleben/Börde, am 7. April straße 5, 38120 Braunschweig, am 10. pen, Kreis Ebenrode, jetzt Bromber- 26441 Jever, am 9. April heute: Silke Osman; Geschichte, Majewski, Marta, geb. Mross, aus Jä- April gerstraße 65, 28237 Bremen, am 6. Starosta, Helmut, und Frau Christl, Landeskunde, Ostpreußen heute: Dr. Manuel Ruoff; Heimatarbeit, gersdorf, Kreis Neidenburg, jetzt Keyna, Else, geb. Kupczyk, aus Ringen, April geb. Schmidt, aus Marienburg/West- Aktuelles: S. Florian Möbius; Ost- Molkereistraße 9, 38165 Lehre, am 8. Kreis Treuburg, jetzt Lotzestraße 15, Mohnwitz, Margarete, geb. Laskowski, preußen, Kuhlmannsgasse 6, jetzt preußische Familie: Ruth Geede. April 12205 Berlin, am 10. April aus Gerwen, Kreis Gumbinnen, jetzt Wilhelm-Busch-Straße 10, 95032 Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Dr. Matzek, Anna, geb. Schönfeld, aus Für- Komaschewski, Hildegard, geb. Juck- Geschwister-Scholl-Straße 17, 17192 Hof/Saale, Tel. 0 92 81/ 9 35 80, am Richard G. Kerschhofer (Wien), Hans- stenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt Im schat, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Stra- Waren, am 5. April 9. April Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. Winkel 7, 22941 Bargteheide, am 10. ße 101, jetzt Sternstraße 33, 40479 Verantwortlich für den Anzeigen- April Düsseldorf, am 4. April teil: Knut Bantow. Nickel, Hildegard, geb. Kessler, aus Kosziak, Helmut, aus Herzogshöhe, Anschrift für alle: Parkallee 84/86, Lyck, Danziger Straße 46, jetzt Kreis Treuburg, jetzt Bispinger Straße Deutschlandtreffen 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, Hauptstraße 67, 23611 Bad Schwar- 6, 30900 Wedemark, am 7. April 20144 Hamburg. Preußische Allge- tau, am 5. April Kowalzik, Marta, geb. Katzmarzik, aus meine Zeitung/Das Ostpreußenblatt Waldow, Johann, aus Puppen, Kreis Or- Materschobensee, Kreis Ortelsburg, der Ostpreußen ist das Organ der Landsmannschaft telsburg, jetzt Am Böhmerwald 10, jetzt Hasberger Weg 26, 49078 Os- Ostpreußen und erscheint wöchent- lich zur Information der Mitglieder 22851 Norderstedt, am 10. April nabrück, am 4. April des Förderkreises der Landsmann- Wegner, Marta, geb. Emde, aus Heili- Littmann, Friedrich, aus Pregelswalde, schaft Ostpreußen. – Ab 1. 1. 2003 genbeil, Am Sportplatz 1, jetzt Kreis Wehlau, jetzt Schubertstraße 2, Bezugspreis Inland 7,55 € monatlich Schluchseestraße 3, 13469 Berlin, am 25524 Itzehoe, am 10. April einschließlich 7 Prozent Mehrwert- 6. April Lohrenz, Helene, geb. Rinker, aus Weh- steuer, Ausland 9,50 € monatlich, Luftpost 13,20 € monatlich. Ab- Wienrich, Vera, geb. Wienrich, aus lau, Bahnhofstraße, jetzt Hohlstraße bestellungen sind mit einer Frist von Amtshagen, Kreis Gumbinnen, jetzt 4, 35614 Aßlar, am 5. April einem Monat zum Quartalsende Parkstraße 8, 65189 Wiesbaden, am Mast, Ida, geb. Belchhaus, aus Amtsha- schriftlich an den Verlag zu richten. 9. April gen, Kreis Gumbinnen, jetzt Corneli- Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. Postbank usstraße 1, 42329 Wuppertal, am 7. Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto-Nr. ZUM 91. GEBURTSTAG April 84 26-204 (für Vertrieb); Konto-Nr. Dembeck, Helene, geb. Sarnoch, aus Moritz, Martha, geb. Kalinka, aus Alex- 907 00-207 (für Anzeigen). – Für un- Waldhof, Kreis Lötzen, jetzt Berg- brück, Kreis Ebenrode, jetzt bei verlangte Einsendungen wird nicht straße 1, 18057 Rostock, am 5. April Wischmann, Oberdorf 22, 24582 gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen gilt Makowka, Auguste, geb. Loch, aus Brügge, am 8. April Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg Windau, Kreis Neidenburg, jetzt Plank, Ingeborg, geb. Joraschewski, aus Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- Roßheide 164, 45968 Gladbeck, am Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt land). – ISSN 0947-9597. 10. April Gudenauerweg 140, 53127 Bonn, am Telefon (040) 41 40 08-0 Monich, Herta, geb. Goetzke, aus But- 10. April Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 tenhagen, Kreis Elchniederung, jetzt Pörmann, Gertrud, geb. Kowalzik, aus Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 Auchskopfstraße 4, 34317 Habichts- Langheide, Kreis Lyck, jetzt Immer- Im Dialog Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 wald, am 9. April mannweg 2, 58739 Wickede, am 9. Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 Pidun, Wilhelm, aus Gedwangen, April der Heimat Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 Kreis Neidenburg, jetzt Petersburger Schlatter, Martha, geb. Jungmann, aus dienen Dom zu Königs berg Weg 8, 24247 Mielkendorf, am 6. Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt http://www.preussische-allgemeine.de April Hauptstraße 16, 57537 Forst, am 10. E-Mail: Schulz, Martha, geb. Czeczka, aus April [email protected] Schwarz. of. Kgsb., Kreis Neiden- Schrott, Frieda, geb. Naujok, aus Grün- [email protected] burg, jetzt Auf dem Abtsberg 6, dann, Kreis Elchniederung, jetzt Son- [email protected] 77723 Gengenbach, am 5. April nenstraße 11, 90471 Nürnberg, am 8. Landsmannschaft Ostpreußen: Stroetzel, Christel, geb. Romba, aus April http://www.LM-Ostpreussen.de Lötzen, jetzt Am Sonnenbusch 34, Stiller, Erich, aus Borken, Kreis Lyck, Bundesgeschäftsstelle: 32052 Herford, am 5. April jetzt Christian-Morgenstern-Straße 21. und 22. Mai 2005, Messe Berlin [email protected] Winski, Else, geb. Brosowski, aus Him- 14, 59269 Beckum, am 4. April Großkundgebung am Sonntag, 22. Mai 2005, 11 Uhr, Deutschlandhalle Pressestelle: melforth, Kreis Mohrungen, jetzt Uhlmann, Hedwig, aus Groß Lasken, [email protected] Gartenstr. 22, 31832 Springe-Völk- Kreis Lyck, jetzt Liefenbusch 25, Landsmannschaft Ostpreußen sen, am 9. April 42349 Wuppertal, am 10. April Parkallee 86, 20144 Hamburg, Telefon: 040/41 40 08-0, www.ostpreussen.de 15_19_PAZ13 29.03.2005 11:14 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 13 – 2. April 2005 HEIMATARBEIT

rung bitte über Heidrun Meller, Hin- die Kaschubische Schweiz zu einem ren über die große Teilnehmerschar AUS DEN HEIMATKREISEN ter der Waage 1a, 04600 Altenburg, kaschubischen Essen, während uns von 1.200 Landsleuten. Neue Ta- Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Telefon (0 34 47) 50 29 25, E-Mail: eine Trachtengruppe mit volkstüm- gungsstätten bringen allerdings auch Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. [email protected] oder über Diet- lichen Tänzen und Musik unterhält. neue Probleme. So konnte die Laut- Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben mar Wrage, Am Steinkreuz 7, 22941 Diesem Höhepunkt folgt ein geführter sprecheranlage während der Feier- Bargteheide, Telefon (0 45 32) 40 09 Besuch der Danzier Altstadt und dann stunde den Geräuschpegel des Saals 10. wir freuen uns auf Sie und hoffen die zweite Übernachtung in Neustadt nicht überschallen, außerdem be- ALLENSTEIN-STADT folgt an diesem Tag im Hotel Sen, auf eine rege Teilnahme. – nördlich von Gdingen. Am dritten wirkten die neuen räumlichen Gege- rund 75 Kilometer vor dem Grenz- Tag erreichen wir Saalfeld, um für ei- benheiten Änderungen der Platzzu- Kreisvertreter: Gottfried übergang Frankfurt/Oder. Dieser wird GUMBINNEN nige Stunden an der 700-Jahrfeier der ordnungen der Landbezirke. Hier Hufenbach, Telefon (0 22 am 29. Juni passiert. Über Berlin und Stadtgründung teilzunehmen. Am wird bei dem nächsten Hauptkreis- 25) 70 04 18, Fax (0 22 25) Hannover, das wir gegen 16 Uhr errei- Kreisvertreter: Eckard Stei- Abend ist man im Hotel Irena in Moh- treffen eine bessere Kennzeichnung 94 61 58, Danziger Straße chen, geht die Rückfahrt ins Ruhrge- ner, Schöne Aussicht 35, rungen und bleibt dort vier Nächte. der Landbezirksbereiche Abhilfe 12, 53340 Meckenheim. biet. Gegen 20 Uhr ist dann für alle 65510 Idstein/Taunus, Tele- Die Tage sind ausgefüllt mit einer schaffen. Nach Rücksprache mit dem Geschäftsstelle: Stadtgemeinschaft Allen- Teilnehmer die Reise beendet. Anmel- fon (0 61 26) 41 73, E-Mail: Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Hallenbetreiber wurden eine Verstär- stein, Telefon (02 09) 2 91 31 und Fax (02 dungen nimmt noch der Plewka West- [email protected], Kanal, einem Besuch in Elbing und kung der Sprechanlage und stärkere 09) 4 08 48 91, Vattmannstraße 11, 45879 Ost-Reiseservice, Schützenstraße 91, Internet: www.kreis-gumbinnen.de Frauenburg, mit dem Schiff über das Lautsprecher zugesagt. Die Kreistags- Gelsenkirchen 45699 Herten, Telefon (0 23 66) 3 56 Haff nach Kahlberg, zurück nach mitglieder waren sich jedoch einig, 51 entgegen. Der Reisepreis von 1286 Änderung zum Gumbinnertreffen Mohrungen, der sechste Tag steht zum daß technische Mittel alleine das Pro- Die Reise nach Allenstein – findet in Euro pro Person im DZ (EZ-Zuschlag in Hamburg – Der Ort des Treffens der Besuch der Heimatort zur Verfügung. blem nicht lösen können, sondern diesem Jahr vom 15. bis 29. Juni statt. 225 Euro) beinhaltet neben der aufge- Gumbinner, am 7. Mai, 14 Uhr, mußte Am siebten Tag verläßt die Reisegrup- daß es auch eine Frage der Disziplin 60 Jahre Vertreibung und 50 Jahre zeigten Busfahrt auch die Fähr- und in das Haus der Heimat, Teilfeld 1, pe Mohrungen und das Oberland, und des Anstandes dem Vortragen- Stadtgemeinschaft können dazu auch Schiffspassage, Hotelunterkunft mit Hamburg, verlegt werden. Die Loka- kommt über das Gestüt Liesken, das den und den anderen Teilnehmern Anlaß gebe. Das Wiedersehen mit der Frühstück und Abendessen, Einreise- lität ist mit der S-Bahn 2 bis Station Storchendorf Schönbruch und Schip- gegenüber ist, störende private Ge- Heimatstadt bleibt aber immer der und Visagebühren sowie verschiede- Stadthausbrücke oder mit der U-Bahn penbeil nach Heiligelinde, Steinort spräche während der Feierstunde zu Hauptreisegrund. Doch dieses Mal ne Eintrittsgelder und Führungen. Ei- bis Station Rödingsmarkt und einem und Orgonken, den Soldatenfriedhof unterlassen. Der „Ortelsburger Hei- kommt noch etwas anderes hinzu, die ne baldige Anmeldung ist zu empfeh- Fußweg von rund acht Minuten zu er- Jägerhöhe zum Hotel in Lötzen. Den matbote“ ist seit über 40 Jahren das Verknüpfung mit einer Urlaubsreise len. reichen. Auskunft und Organisation, achten und neunten Tag nutzt man Sprachrohr und die verbindende an die Ostseeküste von Stettin bis Me- Mathilde Rau, Saseler Mühlenweg 60, zum Besuch eines kleinen Ernst-Wie- Brücke aller Ortelsburger. Seine Be- mel und ins Baltikum. Die Reiseroute BARTENSTEIN 22395 Hamburg, Telefon (0 40) 6 01 chert-Museums, Staken über die Kru- liebtheit ist groß, besonders bei älte- und die Übernachtungsorte machen 64 60. tinna, Einkaufsbummel in Nikolaiken, ren und/oder kranken Landsleuten, dies deutlich. Am 15. Juni fährt der Kreisvertreter: Christian v. mit dem Schiff über den Schimonka- denen die Teilnahme an Heimattref- Plewka-Reisebus von Düsseldorf ab. d. Groeben, Ringstraße 45, INSTERBURG STADT UND LAND und Löwentinssee, einer Masuren- fen nicht mehr möglich ist. Inhaltlich Unterwegs gibt es diverse Zusteige- 97959 Großrinderfeld, Tele- rundfahrt mit Besuchen in Treuburg, lebt er von den Beiträgen und der möglichkeiten. Die erste Übernach- fon: (0 93 49) 92 92 52, Fax: Geschäftsstelle: Telefon (0 Goldap und der Försterei Possessen. Mitarbeit möglichst vieler Landsleu- tung ist in Stettin, wo es am nächsten (0 93 49) 92 92 53. 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) Den zehnten und elften Tag brauchen te. So wird weiterhin um eine rege Tag eine Stadtrundfahrt gibt, bevor es 49 11 41. Besuche nur nach wir für die Rückfahrt über Allenstein, Beteiligung gebeten. Dem Schriftlei- entlang der Ostseeküste über Köslin Heimattreffen 2005 – Am 11. Juni vorheriger Terminvereinba- Osterode, Thorn, Gnesen und Posen ter, Alfred Denda, wurde für das und Stolp nach Danzig weitergeht. findet das Ortstreffen Friedland in rung. Altes Rathaus, Am zur Übernachtung, den Rest über gleichbleibende hohe Niveau ge- Hier gibt es am nächsten Vormittag ei- Nienburg an der Weser statt. Marktplatz 10, 47829 Krefeld Frankfurt, Berlin, gleich wie die Hin- dankt. Zur Unterstützung für die Er- ne ausführliche Führung. Danach geht fahrt bei Erkelenz. Sie reisen mit Voll- stellung des Heimatboten konnte die Fahrt über den Grenzübergang ELCHNIEDERUNG Insterburger Teutonen – Sonn- pension (außer an den Reisetagen Hans Napierski als neuer Mitarbeiter Heiligenbeil nach Königsberg. Wer die abend, 16. April, 14 Uhr, Treffen der dann besuchen wir zum Mittagessen gewonnen werden. Zur Erweiterung schöne Hauptstadt Ostpreußens von Kreisvertreter: Reinhold „Insterburger Teutonen“ in der Gast- jeweils ein Restaurant), Schiffsfahrten, der Heimatliteratur sind je eine Bro- früher kennt, wird betrübt sein. Den- Taudien, Fichtenweg 11, stätte „Bürgerbräu“, Blumenhaller Eintrittsgelder, Reise – und Museums- schüre über den Ort „Passenheim“ noch, es sind einige markante Gebäu- 49356 Diepholz, Telefon (0 Weg 43, Osnabrück, zu einem gemüt- führer, Nachmittagskaffee und Kuchen und über die Museen „Kreis-Heimat- de stehen geblieben, die am Vormittag 54 41) 92 89 06, Fax (0 54 lichen Zusammensein. Alle aus Inster- am Bus sind im Reisepreis von 777 museum Ortelsburg / Heimatstube des vierten Reisetages besucht wer- 41) 99 27 30. burg Stadt und Land stammenden Euro eingeschlossen. Wer interessiert Herne“ in Vorbereitung. Darüber hin- den: so der Haupt- und der Nord- sind herzlich eingeladen. ist wende sich an Walter Heling, Karl- aus wurde für den Sommer diesen bahnhof, die Börse und das Schau- Das Kirchspieltreffen Herdenau-In- Platz-Straße 56. 41812 Erkelenz, Tele- Jahres die Ausgabe des Buches von spielhaus, einige Stadttore und vor se-Karkeln-Kuckerneese-Schakendorf KÖNIGSBERG-STADT fon (0 24 31) 7 19 14. Busunternehmer Edelfried Baginski: „1945 – als Ortels- allem der wiederaufgebaute Dom mit – findet vom 6. bis 8. Mai wieder im ist Manfred Warias in Bergkamen. burg verlorenging“ in Aussicht ge- unversehrt gebliebenem Kant-Grab- Parkhotel Deutsches Haus in Bad Stadtvorsitzender: Klaus stellt. Ein Heimatbuch, das die Leiden mal. Am Nachmittag ist Gelegenheit Nenndorf in der Nähe von Hannover Weigelt. Geschäftsstelle: ORTELSBURG Ortelsburger Landsleute in dem zum Besuch des Bernsteinmuseums, statt. Das Parkhotel liegt in der Orts- Annelies Kelch, Luise-Hen- Schicksalsjahr 1945 schildert. Gleich- vielleicht auch des Tiergartens und zu mitte dieses Kurortes. Die Einladung sel-Straße 50, 52066 Aa- Kreisvertreter: Edelfried gewichtig wird die militärische Lage einem Stadtbummel. Der fünfte Reise- zu diesem Treffen ist im letzten Hei- chen. Patenschaftsbüro: Baginski, Tel. (02 09) 7 20 und der Ablauf der Kämpfe vom 14. tag bietet als erstes Reiseziel den Ba- matbrief veröffentlicht worden. Die Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 07, Schweidnitzer Straße 21, bis 28. Januar, der Tag an dem der deort Rauschen, welcher im Gegen- Veranstaltung beginnt am Freitag, 6. 03) 2 83-21 51 45891 Gelsenkirchen. Ge- Kreis Ortelsburg verloren war, be- satz zu Cranz weitgehend seinen Mai, 10 Uhr, mit dem allgemeinen schäftsführer: Manfred schrieben. Ein Buch der Erinnerung Charme und seine Betriebsamkeit be- Treffen der Landsleute. Teilnehmer, Gruppe Süd – Unser 4. Gemein- Katzmarzik, Telefon (02 31) 37 37 77, Am und der Wahrheit und gegen das Ver- halten hat. Über Cranz geht dennoch die bereits am Donnerstag anreisen, schaftstreffen im Café Schwermer, Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund gessen. Im weiteren Verlauf dankte die Weiterfahrt in Richtung Kurischen können sich im Restaurant des Park- Hartenthalerstraße, Bad Wörishofen der Kreisvorsitzende seinem Stellver- Nehrung, mit der berühmten Vogel- hotels treffen. Die offizielle Mitglie- findet am 30. April und 1. Mai ab 11 Sitzung des Ortelsburger Kreistages treter, Dieter Chilla, für die gute und warte Rossitten, nach Nidden. Dort derversammlung beginnt am Sonn- Uhr, mit einer Übernachtung im Hart- – An der diesjährigen Sitzung des Or- fruchtbare Zusammenarbeit. Weiterer bleibt man drei Nächte. Den sicher- abend, 7. Mai, 14 Uhr, im Saal des enthaler-Hof, statt. – Herzliche Einla- telsburger Kreistages, die wegen der Dank ging an Charlotte Domsalla lich bekanntesten Ort der Kurischen Parkhotels. Im Mittelpunkt dieser Ver- dung zu zwei heimatlichen Tagen und im Herbst 2004 durchgeführten Neu- (Gratulationen), I. Denda (Karteifüh- Nehrung lernen wir am nächsten Tag anstaltung werden der Bericht des zum Gedenken „750 Jahre Königs- wahlen gleichzeitig konstituierende rung und Führung der Spendenlisten) bei einem Rundgang kennen. Die Kreisvertreters, Mitteilungen der berg“. Am 9. April, 11 Uhr, findet eine Sitzung war, nahmen 34 Mitglieder sowie Ewald Grzanna (Versand der blauen Häuser mit den blumenge- Kirchspielvertreter und Berichte über Gedenkfeier „60 Jahre Ende von Kö- teil. Eingeladen waren die Vertreter Heimatliteratur). Unverändert leisten schmückten Vorgärten, die Hohe Dü- das Heimatgebiet stehen. Das geselli- nigsberg Preußen – geblieben Königs- der 14 Landbezirke und der drei sie wertvolle Arbeit für die Kreisge- ne, der alte Friedhof mit den deut- ge Beisammensein ist für diesen Tag berg am Pregel“ statt. Es wird be- Städte mit ihren Stellvertretern sowie meinschaft. Die Heimatstube in Her- schen und kurischen bis 22 Uhr vorgesehen. Um das Tref- sonders der vielen Opfer gedacht. die „Sachkundigen Mitglieder“ und ne, Treffpunkt sowie Archiv ostpreu- Grabdenkmälern und natürlich das fen hinreichend vorzubereiten zu Treffpunkt: Aussegnungshalle, Wald- der Vorsitzende des deutschen Kul- ßischer Dokumente/Bilder und Thomas-Mann-Haus vermitteln un- können, wird wieder darum gebeten, friedhof (neuer Teil), Eingang Loretto turvereins „Heimat“ in Ortelsburg. Heimatmuseum zugleich, ist weiter- vergeßliche Eindrücke. Am siebten die Anmeldungen zum Treffen umge- Platz, München. Nähere Informatio- Leider mußte der Vorsitzende des hin eine sehr gut angenommene An- Tag geht es von der Nordspitze der hend der Geschäftsstelle der Kreisge- nen zu beiden Veranstaltungen bei Kulturvereins, Edmund Kucinski, laufstelle unserer Landsleute. Dem Nehrung mit der Fähre nach Memel, meinschaft, Fichtenweg 11, 49356 Gerhard Thal, Stifterweg 38, 89075 wegen winterlicher Straßenverhält- Leiter Willi Becker und seinem Team wo uns eine Stadtrundfahrt und Füh- Diepholz zuzuleiten. Übernachtungs- Ulm, Telefon (07 31) 9 50 83 30. nisse nach zehnstündiger Fahrt seine wurde für den unermüdlichen Ein- rung die historische Altstadt näher möglichkeiten bietet das „Parkhotel Anreise in Thorn abbrechen und satz gedankt. (Fortsetzung folgt) bringt. Der Nachmittag steht für eige- Deutsches Haus“ unter der Anschrift MOHRUNGEN konnte somit nicht an der Sitzung ne Erkundungen zur Verfügung. Bahnhofstraße 22, 31542 Bad Nenn- teilnehmen. Nach der Begrüßung PREUSSISCH HOLLAND Marktstände mit vielen Bernsteinan- dorf, Telefon (0 57 23) 9 70, Fax (0 57 Kreisvertreter: Günter durch den Kreisvorsitzenden, Edel- geboten kann man bei einem Stadt- 23) 9 43 75 00, unter Hinweis „Treffen Dombrowski, Straße des fried Baginski, erfolgten gemäß der Kreisvertreter: Bernd Hinz. bummel aufsuchen. Danach geht es Elchniederung“ oder vermittelt das Friedens 31, 14557 Langer- Tagesordnung zunächst die Billigung Geschäftsstelle: Gudrun zurück ins Hotel in Nidden. Am näch- Verkehrsbüro, Am Thermalbad 1, wisch, Telefon und Fax (03 des Protokolls der letzten Sitzung und Collmann, Telefon (0 48 23) sten Tag geht die Fahrt über Kaunas 31542 Bad Nenndorf, Telefon (0 57 23) 32 05) 6 25 93. Kulturrefe- die Feststellung der Anwesenheit und 85 71, Allee 16, 25554 Wil- mit Gelegenheit zum Mittagessen 34 49 oder (0 57 23) 1 94 33. rentin: Gisela Harder, Moorfleeter Deich Stimmberechtigung. Danach gedachte ster nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens. 395, 22113 Hamburg, Telefon (0 40) 7 37 der Kreistag in einer Schweigeminute Dort gibt es am neunten Reisetag eine FISCHHAUSEN 32 20 der verstorbenen Landsleute. Zu Be- Termin der Kreisgemeinschaft ausführliche Besichtigung. Der zehnte ginn des Rechenschaftsberichtes hob – 23. April 2005, Itzehoer Kultur- Reisetag bringt uns über Kaunas und Kreisvertreter: Wolfgang Waltersdorftreffen – Auf vielfachen der Kreisvorsitzende die satzungsge- nacht im Haus der Heimat: 19.45 Uhr Suwalken ins südliche Ostpreußen. Sopha, Geschäftsstelle: Wunsch ehemaliger Waltersdorfer soll mäßen Ziele und Aufgaben der Kreis- Arno Surminski liest aus seinen ost- Treuburg, Lyck und Nikolaiken in Ma- Fahltskamp 30, 25421 Pin- in diesem Jahr wieder ein Dorftreffen gemeinschaft hervor: Erhaltung und preußischen Geschichten. 20.30 Uhr suren legen auf der weiteren Strecke neberg, Tel.: (0 41 01) 2 20 stattfinden. Da Achim fast in der Mit- Pflege des Zusammengehörigkeitsge- Musikalischer Beitrag: Querflöte (Ju- nach Allenstein, wo man im Novotel 37 (Di. und Mi., 9 bis 12 te für alle Interessierte liegt und ver- fühls und der landsmannschaftlichen dith Maria Michalski) und Gitarre für vier Tage Quartier bezieht. Sonn- Uhr, Do. 14 bis 17 Uhr), Postfach 17 32, kehrlich gut zu erreichen ist, wün- Verbundenheit der Mitglieder durch (Marc Melzer). 21.15 Uhr Arno Sur- abend, der 25. Juni, ist der „Tag der 25407 Pinneberg, E-Mail: Geschaeftsstel- schen die Teilnehmer wieder diesen Veranstaltungen von Heimattreffen minski liest aus seinen ostpreußi- Minderheiten“, an dem sich verschie- [email protected] Ort zur Begegnung. Die Anreise er- und Ausgabe von Schriftgut sowie schen Geschichten. 22 Uhr Musikali- dene Chöre und Tanzgruppen folklo- folgt am 26. Juni 2005 bis 10.30 Uhr, Maßnahmen zur Erhaltung heimat- scher Beitrag: Querflöte (Judith ristisch präsentieren. Mit dabei ist Ortstreffen Drugehnen – Das Orts- Gieschen’s Hotel, Obernstraße 12, lichen Kulturgutes. Er dankte den Or- Maria Michalski) und Gitarre (Marc auch der „Deutsche Verein“ in Allen- treffen Drugehnen und Umgebung 28832 Achim. Nähere Einzelheiten ganisatoren der durchgeführten Melzer). stein. Es bleibt aber auch Zeit für eig- wurde verlegt. Es findet jetzt am erfahren Sie bei Erhard Wiedwald, Te- Kirchspiel- und Kreistreffen, Zeichen 21./22. Mai 2005 – Deutschland- ne Unternehmungen wie auch am 28./29. Mai im Hotel Zur Linde, Lin- lefon (0 42 02) 7 06 98. Anmeldungen der Heimatverbundenheit der Ortels- treffen der Ostpreußen. In der Messe darauffolgenden Sonntag. Wer nicht denstraße 4, 37603 Holzminden, OT werden bis zum 20. Mai 2005 erbeten. burger Landsleute, und bestärkte die Berlin treffen sich die Ostpreußen. mehr gut zu Fuß ist, kann auch Neuhaus, statt. Reise in die Heimat – Auch in die- Anwesenden, „weiterhin ideell an der Die Kreisgemeinschaft Pr. Holland deutschsprachige Taxifahrer zum Ho- Kirchspieltreffen Pobethen – Zu un- sem Jahr würde ich sehr gerne eine Heimat festzuhalten“. Nachdem der trifft sich in Halle 2.1 der Messe. tel bestellen. Für den 13. Reisetag ist serem 2, Pobethentreffen am 4, Juni in Reisegesellschaft nach Ostpreußen alte Tagungsort der Hauptkreistreffen, 22. bis 29. Juli 2005 – Fahrt in den eine Ausflugsfahrt nach Osterode, ei- Altenburg (Thüringen) möchten wir führen. Die Reise wird von Walter He- der städtische Saalbau in Essen, nicht Kreis Pr. Holland. Nähere Informatio- ne zweistündige Schiffsfahrt auf dem alle Pobethener, alle früheren Bewoh- ling geplant und organisiert, dauert elf mehr zur Verfügung steht (zur Phil- nen über die Geschäftsstelle. Oberländischen Kanal und schließ- ner des Kirchspiels sowie Freunde Tage, beginnt am Freitag, 17. Juni 2005 harmonie umgebaut), die Gruga-Hal- 11./12. September 2005 – Heimat- lich eine Besichtigung der Marienburg und Interessierte unserer Heimatge- in Erkelenz über Düsseldorf, Dort- le in Essen sich als zu groß und zu treffen in Itzehoe. Im Restaurant Klo- vorgesehen. Am 14. und vorletzten meinde herzlich einladen. Beginn mund, Hannover, Berlin nach Stettin teuer erwies, wurde das Hauptkreis- sterbrunnen in Itzehoe findet das Tag geht es zurück über Thorn an der wird 10 Uhr im Parkhotel Altenburg, zur ersten Übernachtung. Durch die treffen 2004 im Kulturzentrum der diesjährige Heimattreffen statt. Nähe- Weichsel, dort gibt es einen Altstadt- August-Bebel-Straße sein. Anmeldun- pommersche Küstenlandschaft fahren Patenstadt Herne abgehalten. Sehr er- re Informationen über die Geschäfts- bummel. Die letzte Übernachtung er- gen und eventuelle Zimmerreservie- wir über Köslin, Stolp, Lauenburg in freut waren Vorstand und Organisato- stelle. 15_19_PAZ13 29.03.2005 11:14 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 13 – 2. April 2005 17

das Programm ab. Der Kassenbericht vor dem Krieg für den Güter- und BRANDENBURG LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT von Margit Korn untermauerte die Reiseverkehr von Ostpreußen ins vielen Aktivitäten der Gruppe und „Reich“ eine wichtige Rolle spielten. Landesvorsitzender: Horst LANDESGRUPPEN Vera Pallas, die sich mit ihrer Frauen- Sehr beeindruckend war die soge- Haut, Oranienburger gruppe jeden Monat einmal trifft, be- nannte „Kirchenburg“ in Marienwer- Chaussee 7, 16515 richtete über ihre Arbeit in der Grup- der, bei der Kirche und Burg einen Schmachtenhagen, Telefon BUND JUNGES OSTPREUSSEN der Dittchenbühne in Elmshorn zur pe und die Kontakte zur Ulmer 200 Meter langen Backsteinkomplex und Fax (0 33 01) 80 35 27. Aufführung von „Königin Luise“. Ge- Frauengruppe. Den Frauen von bilden, von dem anschließend eine Ehrenvorsitzender: Georg Vögerl, Bugge- Vors.: Jochen Zauner Ge- samtpreis einschließlich Kaffeegedeck Schorndorf wurden weitere Kontakte 60 Meter lange Brückenkonstruktion straße 6, 12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 schäftsstelle: Parkallee 86, und Eintritt: 15 Euro (Selbstfahrer), 25 zugesagt. Landesvorsitzende Uta Lüt- zum „Danzger“, dem Toilettenturm 20 96, Fax (0 30) 8 21 20 99 20144 Hamburg, Tel. (0 40) Euro (Busfahrt). Der Bus fährt ab Kir- tich und der Vorsitzende Günter F. der Mönche, führt. Die Marienburg 41 40 08 24, Fax (0 40) 41 chenallee, Hauptbahnhof. Zeiten: Ab- Rudat ehrten Mitglieder für zehn, 25 war die größte und bedeutenste Brandenburg a. d. H. – Sonnabend, 40 08 48, E-Mail: knapstein fahrt des Busses, 14 Uhr; Kaffeetrin- und 30 Jahre Mitgliedschaft, und in Burganlage des Mittelalters in 16. April, 10 Uhr, Tagung der Arbeits- @lm-ostpreussen.de ken, 15 Uhr; Theateraufführung, 16 Würdigung besonderer Leistungen Deutschland, die nach der verlore- gruppe Jugend, Schule und Geschich- Uhr; Rückfahrt gegen 18.30 Uhr. – wurde Vera Pallas und Klaus D. Rudat nen Schlacht von Tannenberg (1410) te beim BdV-Brandenburg, Kurstraße Bundesversammlung – Vom 1. bis 3. Sonnabend, 16 April, 16 Uhr, ostpreu- das „Dankabzeichen in Gold“ verlie- von den Söldnern an die Polen ver- 17. April wird der BJO seine diesjährige ßischer Heimatgottesdienst mit hen. Eine besondere, außerordentli- kauft wurde. Bei Hohenstein befindet Bundesversammlung im Ostheim, Bad Abendmahl in St. Johannis, Ludolf- che Würdigung seiner Arbeit wurde sich ein Freilandmuseum mit Vorlau- BREMEN Pyrmont abhalten. Neben interessan- straße 66. Die kirchenmusikalische dem Vorsitzenden Günter F. Rudat zu- benhäusern und weiteren Bauern- ten Vorträgen werden auch die kom- Ausgestaltung liegt in den Händen teil. Uta Lüttich überreichte ihm das häusern aus ganz Ostpreußen. Vom Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. menden Maßnahmen geplant. Hier von Organist Paul. Der Ostpreußen- von der LO gestiftete „Ehrenzeichen Reichsehrenmal Tannenberg ist (04 21) 25 06 68, Fax (04 21) besteht für Interessierte die Möglich- chor wirkt mit. Die Predigt hält Pastor in Gold“. Maria Rudat, die durch die nichts mehr zu sehen. Weitere Station 25 09 29, Hodenberger keit, ihre Interessen und Schwerpunk- i. R. Dr. Jordahn. Anschließend Kaffee- Aktivitäten ihres Mannes privat auf der Reise war unter anderem auch Straße 39 b, 28355 Bremen. te einzubringen. Das Programm ist er- trinken im alten Pastorat. manches verzichten mußte, erhielt ei- Schloß Falkenstein, von dem nur Geschäftsführer: Bernhard hältlich unter www.ostpreussen- nen schönen Blumenstrauß. Anschlie- noch Mauerreste stehen. Aber auch Heitger, Telefon (04 21) 51 06 03, Heil- info.de und bei Anfragen in der Ge- BEZIRKSGRUPPEN ßend gab es ein gemeinsames Essen der Oberländische Kanal wurde ge- bronner Straße 19, 28816 Stuhr schäftsstelle. Billstedt – Jeden 1. Dienstag im Mo- (Schmandhering). zeigt. Den Abschluß des Vortrages Jugendfreizeit – Eine Fahrt durch nat, von 15 bis 18 Uhr, trifft sich die Lahr – Donnerstag, 7. April, 19 Uhr, bildeten Dias von Osterode am Gese- Bremerhaven – Freitag, 15. April, 15 das südliche Ostpreußen ins Memel- Gruppe im Restaurant Bistro, Möllner „Stammtisch“ der Gruppe im Gast- richsee. Mit großem Beifall dankten Uhr, Heimatnachmittag der Frauen- land plant die BJO in Kooperation mit Landstraße 27, Billstedter Marktplatz haus Krone, Dinglinger Hauptstraße 4. die Anwesenden dem Referenten. gruppe im „Barlach-Haus“. der Heydekruger Jugend vom 21. bis im Ärztehaus (Juli/August nicht). Die Stuttgart – Bei der letzten Zu- Gunzenhausen – Freitag, 15. April, 29. Juli 2005. im Programm sind unter Gestaltung der Treffen beinhaltet The- sammenkunft hielt die Landesvorsit- 19 Uhr, Jahreshauptversammlung mit HESSEN anderem Besuche in Nidden, Memel men wie: Heimatkunde, Kultur, Sin- zende, Uta Lüttich, einen Vortrag: Neuwahlen, im Pavillon am Jagd- und Heydekrug sowie die Teilnahme gen, Ausflüge, Filmvorführungen und „Königsberg – die Königsstadt am schlößchen. Anschließend gibt es Vors.: Anneliese Franz, geb. am Sommerfest in Hohenstein. Pro- Tagesereignisse. Gäste sind herzlich Pregel“. Sie entwickelte die 750 Jahre „Käsespezialitäten aus Ostpreußen Wlottkowski, Telefon und gramm anfordern unter E-Mail: knap- willkommen. Nähere Informationen der Stadt aus dem geschichtlichen Ge- und Franken“, gereicht von Fritz und Fax (0 27 71) 26 12 22, Hohl [email protected]. bei Annelie Papiz, Telefon 73 92 60 17. schehen, der Politik und der Kultur Marichen Thiede. Anmeldungen un- 38, 35683 Dillenburg Deutschlandtreffen – Der BJO hat in von der Gründung bis zur Kapitula- ter Telefon (0 98 31) 30 49. der JH Wannsee Übernachtungsmög- HEIMATKREISGRUPPEN tion. Hier nur ein paar Daten im Zeit- Hof – Sonnabend, 9. April, 15 Uhr, lichkeiten mit Frühstück reserviert. Insterburg – Freitag, 1. April, 14.30 raffer. Gründung Königsbergs durch Treffen der Gruppe im Restaurant am Bergstraße – Sonnabend, 9. April, Schriftliche Reservierungen beim LO- Uhr, Gemütliches Beisammensein den Ritterorden (1255) zu Ehren des- Kuhbogen. Es gibt einen Vortrag über 14.30 Uhr, Jahreshauptversammlung Jugendreferenten unter presse@ost- und „Schabbern“. Böhmerkönigs Ottokar II.. Am Anfang Königsberg. im Hotel Am Bruchsee. Es werden Eh- preussen.de, per Fax (0 40) 41 40 08 Memellandgruppe – Freitag, 1. standen Burg, Dom und Hafenanla- Nürnberg – Freitag, 8. April, 15 rungen durchgeführt und Werner Hoff 48 oder postalisch an die Bundesge- April, Stintessen der Gruppe in Fin- gen. Die Altstadt war aus den Siedlun- Uhr, Jahreshauptversammlung in der zeigt Dias von der Gruppenreise 2003. schäftsstelle. Jugend aus Ostpreußen kenwerder. „Stint satt“ kostet 13,70 gen Löwenich und Kneiphofinsel mit Gaststätte Fleischerinnung, Rothen- Eschwege – Die Gruppe kam zu ih- frei. Nichtmitglieder zahlen Selbstko- Euro. Anmeldungen bis zum 23. März dem Dom als Mittelpunkt 1333 her- burger Straße 37. rer Jahreshauptversammlung mit stenpreis. unter Telefon (0 40) 6 44 47 25. vorgegangen. Dieser wurde von 1330 Osterode – Sonnabend, 16. April, 15 bis 1380 erbaut. Herzog Abrecht wan- Berlin Uhr, Frühlingsfest im Restaurant delte später das geistliche Ordens- Krohn, Fuhlsbüttler Straße 757, 22337 land in ein weltliches Herzogtum der So., 3. April, Ortelsburg, Treuburg, 14 Hamburg. Das „Krohn“ liegt direkt am Hohenzollern um. 1525 wurde die Uhr, Seniorenwohnhaus Kietzer U- und S-Bahnhof Ohlsdorf und ist Reformation in Königsberg durch den Feld, Baumertweg 11, 13595 Berlin. bequem in fünf Minuten Fußweg zu Theologen Osiander mit Zustim- Ostpreußische Di., 12. April, Heilsberg, Rößel, 10 Uhr, erreichen (Ausgang Richtung Fuhls- mung der Bevölkerung eingeführt. ab S-Bahn Potsdam. Sparziergang büttler Straße). Es beginnt mit einer Albrecht setzte sich vor allem für die durch den Park Babelsberg. Anmel- Kaffeetafel und bei einem gemütli- Bildung des Volkes ein. Gründung Grüße in alle Welt dung bis 31. März (ab 18 Uhr) bei chem Beisammensein soll der Früh- der Albertina (1544). Damit erlangte Frau Marquardt, Telefon (03 31) 2 ling mit fröhlichem Gesang und musi- die Stadt an Bedeutung, wie auch Am 21. und 22. Mai 2005 treffen sich Ostpreußen aus 70 39 06. Anfragen Heilsberg: Ben- kalischer Begleitung begrüßt werden. durch die Buchdruckerei (1523) von no Boese, Telefon 7 21 55 70; Rößel: Gäste sind willkommen. Der Eintritt Johann Weinreich. Der Große Kur- aller Welt zum großen Deutschlandtreffen in Berlin. Ernst Michutta, Telefon (0 56 24) 66 ist frei. fürst hatte das Herzogtum Preußen Sie sind ganz herzlich eingeladen, mit Ihrer Grußanzeige 00. Sensburg – Sonntag, 10. April, 15 durch den Vertrag zu Wehlau aus der tausendfach dabei zu sein. Mi., 13. April, Frauengruppe der LO, Uhr, gibt es Osterüberraschungen im polnischen Lehensabhängigkeit 1657 13.30 Uhr, „Die Wille“, Willhelm- Polizeisportheim, Sternschanze 4, gelöst und seine Souveränität im straße 115, 10953 Berlin. Vortrag 20357 Hamburg. Gäste sind herzlich Frieden zu Oliva bestätigt bekom- So kann Ihre Familie Willy Schäfer Frau Güsselfeld: „Mit dem Fahrrad willkommen. men. Sein Sohn ließ sich zum König aus Schillen durch Ostpreußen“. Anfragen: Ma- in Preußen krönen (Friedrich I.). 1732 persönliche Muster A Grußanzeige Kreis Tilsit-Ragnit rianne Becker, Telefon 7 71 23 54. FRAUENGRUPPEN erließ Friedrich Wilhelm I. das preu- aussehen. P.O.Box 147, Sunbury 3429 Fr., 13. April, Mohrungen, 15 Uhr, Hamburg-Bergedorf – Jeden 4. Frei- ßische Einladungspatent und nahm Australien „Sternstunde“, Kreuznacher Straße tag im Monat trifft sich die Frauen- die Salzburger sowie die Hugenotten 29, 14197 Berlin. Anfragen: Ursula gruppe im Sozialen Zentrum, Ludwig- (Glaubensflüchtlinge) in Preußen auf. Wir grüßen alle Verwandten, Bekannte und Freunde Dronsek, Telefon 2 16 43 38. Rosenberg-Ring 47, direkt am Bahnhof Diese bereicherten die Wirtschaft so- aus unserer Heimat Allenstein. Sbd., 16. April, Johannisburg, 14.30 und ZOB. Bei Kaffee und Kuchen wird wie das geistige und kulturelle Le- Dazu unseren Sonnenschein Maria Uhr, Ratsstuben, Am Rathaus 9, unter anderem das ostpreußische Kul- ben. Während des Siebenjährigen und Ihr Brüderchen Maximilian Berlin-Schöneberg, Frühlingsfest. turgut gepflegt, feiert man Gedenk- Krieges wurde Königsberg sowohl Familie Günther Kolbe, Blaustein Anfragen: Christel Koslowski, Tele- und Geburtstage, betreut man die 1758 als auch 1762 von den Russen Muster B fon 8 61 38 87. Deutschen Vereine in Ostpreußen und belagert. 1807 lagen Napoleons Trup- Sbd., 16. April, Bartenstein, 14.30 Uhr, zeigt Dias und Filme. Interessenten pen vor der Stadt. Am 9. April 1945 Muster A (kleineres Format) Sonderpreis € 19,90,- (einschl. 16% MwSt.) Rathaus Zehlendorf, Kirchstraße 1- können vorbeikommen oder melden kapitulierten die deutschen Truppen Muster B (größeres Format) Sonderpreis € 29,90,- (einschl. 16% MwSt.) 3, Raum C 22/23. Anfragen: Elfriede sich bei Gisela Harder, Telefon (0 40) 7 in Königsberg, und die Rote Armee Fortange, Telefon 4 94 44 04. 37 32 20. besetzte die Stadt. Am 4. Juli 1946 Und so geht es: Füllen Sie einfach das gewünschte Musterformular aus. wurde Königsberg in Kaliningrad Bitte schreiben Sie in DRUCKBUCHSTABEN um Setzfehler zu vermeiden. HAMBURG BADEN-WÜRTTEMBERG umbenannt. Überweisen Sie den jeweiligen Betrag auf das Konto 90700-207 bei der Ulm/Neu-Ulm – Sonnabend, 16. Postbank Hamburg (BLZ 200 100 20) mit dem Stichwort „DT 2005 Berlin“. Vors.: Hartmut Klingbeutel, Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- April, 14.30 Uhr, Schabbernachmittag ✂ Kippingstraße 13, 20144 cher Weg 108, 70192 Stutt- in den „Ulmer Stuben“. Hamburg, Telefon (0 40) 44 gart, Telefon und Fax (07 49 93, Mobiltelefon (01 70) 11) 85 40 93, Geschäftsstel- BAYERN 3 10 28 15. Stellvertreter: le: Haus der Heimat, Walter Bridszuhn, Friedrich-Ebert- Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon Vors.: Friedrich-Wilhelm Muster A Damm 10, 22049 Hamburg, Tel./Fax. (0 und Fax (07 11) 6 33 69 80 Böld, Tel. (08 21) 51 78 26,

40) 6 93 35 20. Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- Muster B Göppingen – „Ostpreußen lebt – lig-Grab-Gasse 3, 86150 LANDESGRUPPE Ostpreußen leben“ lautete das Leit- Augsburg, E-Mail: info@ Sonntag, 10. April, 14 Uhr, Besuch thema des letzten Jahres, und eigent- low-bayern.de, Internet: www.low-bay- lich hätte der Vorsitzende, Günter F. ern.de Absender: Name: Heimatkreisgemeinschaften Rudat, dem bei der letzten Veranstal- Straße: Fortsetzung von Seite 16 tung nichts hinzuzufügen. Es waren Erlangen – Donnerstag, 14. April, über 50 Teilnehmer, die die von der 18 Uhr, Treffen der Gruppe im Ju- PLZ / Ort: Frauengruppe hergestellten und für gendzentrum Frankenhof, Raum 20. Telefon: SCHLOSSBERG (PILLKALLEN) die Ausstellung zum Heimattag am 28. Hans-Georg Klemm hält einen Dia- Mai in Schorndorf vorgesehenen vortrag: „3. Kulturwoche des Heimat- Scheck liegt bei Ich überweise heute auf oben genanntes Konto Kreisvertreter: Arno Litty, Stickereien begutachteten. Als Gast kreises Samland in Rauschen 2004“. Telefon (0 30) 7 03 72 62 konnte er auch die Landesvorsitzende – Auf der letzten Zusammenkunft Britzer Straße 81, 12109 und „Bundesfrauenmutter“ Uta Lüt- hielt Prof. Peter Bungartz einen Dia- Berlin. Geschäftsstelle: Re- tich begrüßen. Das von Frieda Jung vortrag „Städte, Burgen und Schlös- nate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 verfaßte „Reiseerlebnis“ gab den Auf- ser in Westpreußen“. Die gezeigten 00, Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz-Stra- takt, sich mit heimatlichem Brauch- Bilder hatte er auf seiner Reise 2004 ße 6, 21423 Winsen (Luhe) tum um die Oster- und Frühjahrszeit aufgenommen. Die „Fahrt“ führte Das Ostpreußenblatt zu beschäftigen, und die vorgetragene weichselabwärts zunächst nach Kon- Fehler in der Auflistung der Hei- Geschichte aus dem Buch von Agnes itz, welches wegen seiner vielen Fe- Betrag und Text für die Anzeige müssen mattreffen – Das Hauptkreistreffen Miegel „Von Palmsonntag bis Oster- stungsanlagen auch das „preußische bis spätestens 15. April 2005 bei uns eingegangen sein. 2005 findet nicht wie in Folge 11, Sei- montag“ weckte Erinnerungen. Kleine Rothenburg“ genannt wurde. Weitere te 14 angekündigt im September son- Geschichten vom „Parlament der Dias zeigten Thorn und Graudenz Ausschneiden und einsenden an: der am 8. und 9. Oktober in Winsen Osterhasen“ sowie „Albertine und der mit ihren 800 und 1.000 Meter lan- Preußische Allgemeine Zeitung · Parkallee 84/86 · 20144 Hamburg (Luhe) statt. Osterhase“ und ähnliche rundeten gen Brücken über die Weichsel, die 15_19_PAZ13 29.03.2005 11:14 Uhr Seite 4 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 13 – 2. April 2005 HEIMATARBEIT

Landsmannschaftliche Arbeit Landsmannschaft“. ne Stadt hat Geburtstag“. Dr. Inge sitzender gewählt werden. Die Stell- besondere von der Börse, Hohe Fortsetzung von Seite 17 Hanau – Mittwoch, 13. April, 15 Hauzel-Leppek hält einen Diavortrag. vertreterin, Roswitha Kulikowski, die Brücke, Kirche „Zur heiligen Familie“, Uhr, Treffen der Frauengruppe im Ca- das letzte halbe Jahr die kommissari- Südpark, Hauptbahnhof, Hafengelän- fé Menges. NIEDERSACHSEN sche Leitung inne hatte, wurde ein- de, Deutschordenring, Hansaplatz, Wahlen zusammen. Zu Ehren der ver- Kassel – Rund 50 Teilnehmer fan- stimmig zur 1. Vorsitzenden gewählt. Tiergarten, Hufenallee, Luisen-Kirche, storbenen Mitglieder erhob man sich den sich beim letzten Treffen ein. Be- Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Zu den Stellvertretern wurden Horst Juditten, gezeigt. In diesen Teilen der von den Plätzen. Der Tätigkeitsbericht eindruckte der Journalist Egmond Alter Hessenweg 13, 21335 Potz und Lore Rueß gewählt. Schatz- Stadt, so wußte sie zu berichten, ist mit 23 Punkten weist auf gute Akti- Prill bereits im letzten Jahr die Grup- Lüneburg, Telefon (0 41 31) meister Horst Czeranski wurde wie- die alte Bausubstanz weitestgehend vitäten hin, an die erinnert wurde. So pe mit seinen Erlebnissen in der 4 26 84. Schriftführer und der gewählt und auch Ilse Nagel, wur- erhalten. Die gezeigten Dias sind unter anderem zwei Halbtagsfahrten. DDR, so griff er nunmehr auf seine Schatzmeister: Gerhard de als Schriftführerin wieder gewählt. überwiegend in den Jahren 2002 bis Einmal nach Vacha auf der Suche ostpreußische Familiengeschichte zu- Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- Auch die Beisitzer Helmut Wieske 2004 entstanden. Nach Beendigung nach der „Elbinger Schreinmadonna“, rück. Unter der Überschrift „So war es te, Telefon (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe und Ursula Schulz wurden einstim- des Vortrags bekamen alle Besucher und zur „Wasserkuppe und Kreuz- damals in Draulitten“ zeichnete der Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger mig wiedergewählt. Das Amt der Kas- im Hinblick auf das Osterfest ein Ei berg“. Im dortigen Segelflugmuseum im Erzgebirge aufgewachsene Heimat- Straße 122, 29223 Celle, Telefon (0 51 41) senprüfer übernahm Günther Borge- mit auf den Heimweg. konnte man sich über die Verbindung freund eine Entwicklungsgeschichte 93 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: mehn und Hildegard Wieske. Der Detmold – Mittwoch, 6. April, 15 der „Wasserkuppe-Rossitten-Gesell- auf, deren Bogen sich vom „Ehrwürdi- Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Büroraum im Haus Deutscher Osten Uhr, Frühjahrsveranstaltung in der schaft“ seit dem Jahre 1920 informie- gen und Soliden“ der alten Zeit zu Braunschweig, Telefon (05 31) 2 50 93 77. wurde zum Jahresende aufgegeben. Stadthalle, Kleiner Festsaal. Mittel- ren. Eine Ganztagsfahrt führte ins Ost- den Schreckens- und Leidenstagen Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von Be- Horst Czeranski, der mit einem Helfer punkt der Veranstaltung ist ein Dia- preußische Landesmuseum (Lüne- der Jahre 1945 bis 47 spannte und als low, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, den Büroraum renovierte hatte, er- vortrag von Heinz Kebesch: „Masuren burg), wo man die „Schreinmadonna“ Nachklang das beklagenswerte Bild Telefon (0 59 01) 29 68. Bezirksgruppe hielt einen Wurststrauß und auch Ilse – zauberhafte Heimat“. – Vom 20. bis besichtigen konnte. Die Kulturwartin, mit einschloß, das sich den Hinausge- Hannover: Christine Gawronski, Zilleweg Nagel, die sich um einen Akkordeon- 22. Mai fährt die Gruppe zum Frau Lückert, referierte bei den ver- triebenen 1972 und später bot, als sie 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0 51 36) 43 spieler für die Weihnachtsfeier ver- Deutschlandtreffen nach Berlin. Aus- schiedenen Monatstreffen über ge- das heimatliche Gutsdorf und das 84 dient gemacht hatte, erhielt als Danke- kunft bei Martin Schröder, Telefon (0 schichtliche und kulturelle Themen. einst eigene Anwesen besuchten. Ein schön einen großen Blumenstrauß. 52 31) 2 61 72. Frau Spangenberg, 2. Vorsitzende, ist wichtiges Wort gab Egmond Prill den Landesgruppe – Die Gruppe fährt Für die Vorsitzende hatte Frau Rueß Bielefeld – Donnerstag, 14. April, 15 stets mit dem Austausch der Heimat- Landsleuten noch mit auf den Weg: vom 21. bis 23. Mai zum Ostpreußen- einen Rosenstrauß mitgebracht. Ros- Uhr, „ostpreußisch Platt“ in der Wil- bücher beschäftigt und hat immer et- Solange es Menschen gibt, die sich treffen nach Berlin gemeinsam mit witha Kulikowski dankte den Vor- helmstraße 13, 6. Stock. – Sonnabend, was zur Unterhaltung parat. Neben des Landes ihrer Vorfahren ständig er- den Ostpreußen aus Lüneburg, Bad standsmitgliedern für ihre geleistete 16. April, 15 Uhr, Frühlingsfest in der seiner korrekten Kassenführung plant innern und davon sprechen, ist Ost- Bevesen, Uelzen, Celle und Hannover- Arbeit und hoffte auch weiterhin auf Gaststätte Sprungmann, Osnabrücker Kassenwart, Lm. Munk, die Ziele der preußen nicht verloren. Lehrte (dort jeweils Zustiegsmöglich- eine gute Zusammenarbeit. Auch den Straße 65. Gruppenfahrten mit dem Gedanken, Wetzlar – Montag, 18. April, 18 Uhr, keiten). Bei guter Beteiligung betragen Mitgliedern dankte sie für ihre Treue. Gladbeck – Sonnabend, 9. April, 17 eine heimatliche Beziehungen zu er- Treffen der Gruppe in den „Grillstu- die Kosten für die Fahrt 40 bis 50 Eu- Im Anschluß an den amtlichen Teil Uhr, Jahreshauptversammlung im kunden, was ihm meist gelingt. Es ben“ Stoppelberger Hohl 128. Thema: ro. Für die Übernachtung im Vier- stellte Luise Wolfram ihr neues Buch: Haus Kleimann, Hegestraße 89. Die folgte die Wahl. Zum Wahlleiter wur- „Das Ende im Osten vor 60 Jahren Sterne-Hotel mit Frühstück im DZ „Störche kennen keine Grenzen“ vor. Tagesordnung beinhaltet unter ande- de Lm. Sliwinski gewählt. Die Position und eine Reise durchs Ermland“. Gä- sind rund 35 Euro pro Person im DZ, Die neue Anschrift der Gruppe lautet: rem: einen Tätigkeitsbericht des Vor- der Schriftführerin mußte neu besetzt ste sind willkommen. – Überschattet im EZ 55 Euro zu zahlen. Zum Pro- Roswitha Kulikowski, Arnumer Straße standes, Kassen- und Kassenprü- werden, dazu wurde Frau Bippig vor- vom plötzlichen Tod ihres langjähri- gramm gehören eine Fahrt in den 28, 30966 Hemmingen, Telefon (0 51 fungsbericht und Ehrungen. Nach den geschlagen. Dann stellte Lm. Sliwinski gen Vorsitzenden, Hans-Jürgen Preuß, Spreewald und voraussichtlich eine 01) 25 30. Regularien wird ein Essen serviert. den Antrag auf „Block-Wahl“ und alle wählten die Mitglieder Kuno Kutz Berlin-Rundfahrt. Interessenten mel- Oldenburg – Mittwoch, 13. April, 15 Anmeldungen sind dazu erforderlich. stimmten zu. Gewählt wurden: 1. Vor- zum neuen Vorsitzenden. Zur stellver- den sich bitte möglichst umgehend Uhr, Treffen der Gruppe im Stadthotel Gütersloh – Montag, 4. April, 15 sitzende Edeltraut Mettchen, 2. Vorsit- tretenden Schriftführerin wurde Hil- bei Günter Gaudszuhn, Hirschberger- Eversten. Helmut Berger hält einen Uhr, „Ostpreußischer Singkreis“ in zende Edith Spangenberg, Schriftfüh- degard Henning gewählt. In den Bei- straße 3, 21337 Lüneburg, Telefon (0 Diavortrag: „Der Memelstrom: Tilsit der Elly-Heuss-Knapp-Schule, Molt- rerin Roswitha Bippig, Kulturwartin rat der Kreisgruppe kamen Friederike 41 31) 5 93 82. und das Mündungsdelta“. kestraße 13. Kontakt: Ursula Witt, Te- Ingrid Lückert, Kassenwart Siegfried Preuß und Karl Oskar Henning. In Buxtehude – Sonntag, 10. April, Rinteln – Donnerstag, 14. April, 15 lefon (0 52 41) 3 73 43. – Dienstag, 5. Munk, 1. Kassenprüferin Margot Eck- Würdigung der Verdienste von Hans- 13.55 Uhr, Abfahrt zur Dittchenbühne Uhr, Treffen der Gruppe im Hotel April, 15 Uhr, „Ostpreußisches Mund- ert, 2. Kassenprüferin Irene Goetzie. Jürgen Preuß um die Heimatvertriebe- nach Elmshorn. Dort Besuch des The- Stadt Kassel, Klosterstraße 42. Inge- harmonika Orchester“ in der Elly- Allen wurde für ihre Mitarbeit und nen beschrieb die bisherige Land- aterstücks „Luise“. Kosten für Bus, borg Bartels hält einen Diavortrag Heuss-Knapp-Schule, Moltkestraße das Vertrauen herzlich gedankt, be- evorsitzende, Anneliese Franz, den Eintritt und Kaffeegedeck 20 Euro. „Reise ins Baltikum – Litauen, Lett- 13. Kontakt: Bruno Wendig, Telefon (0 sonders dem „Gesangs-Trio“ (Frau Verstorbenen als einen liebenswürdi- Busabfahrt: 13.55 Uhr Horneburg land, Estland“. Gäste sind herzlich 52 41) 5 69 33. – Donnerstag, 14. Böttcher, Frau Herold, Frau Zimmer- gen Menschen, von dem man nun Markt, 14.05 Uhr Neukloster – Fest- willkommen. April, 15 Uhr, Treffen der Frauengrup- mann) für ihren Jahresbeitrag zu den weiter „zehren werde“. Die Kulturre- platz, 14.15 Uhr Stader Straße (Buxte- pe im „Brauhaus“, Unter den Ulmen 9. Treffen und den einfallsreichen ferentin, Karla Weyland, gedachte des hude), 14.20 Uhr Post/Marktkauf NORDRHEIN-WESTFALEN Leverkusen – Sonnabend, 16. April, „Handarbeits-Bienchen“ (Frau Kauer Verstorbenen mit einem Gedicht von (Buxtehude), 14.35 Uhr Neu-Wulms- 14 Uhr, Jahreshauptversammlung mit und Frau Spangenberg) zur Advents- Walter Flex „Am Webstuhl des Le- torf – B 73/Hastedt. Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Neuwahlen in der Gaststätte Kreuz- feier. Anschließend las Lm. Sliwinski bens“. Hannover – Nach der Begrüßung Mathiak. Geschäftsstelle: broich, Heinrich-Lübke Straße. Nach das Gedicht von Dr. Lau „Nächtliche Wiesbaden – Dienstag, 12. April, 15 auf der Jahreshauptversammlung folg- Werstener Dorfstraße 187, den organisatorischen Modalitäten Schlittenfahrt“ und die jüngste Neun- Uhr, Treffen der Frauengruppe im te die Totenehrung, Kassenbericht 40591 Düsseldorf, Tel. (02 wird ein Vesper serviert. Anschlie- zigerin Frau Groß spendierte Sekt. Haus der Heimat, Wappensaal, Frie- und Rückblick auf das letzte Jahr. An- 11) 39 57 63. Postanschrift: ßend folgt ein kulturelles Programm. Frankfurt – Montag, 11. April, 14 drichstraße 35. Motto: „Nun will Lenz schließend mußte der Vorstand neu Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 Schwelm – Sonnabend, 16. April, Uhr, Treffen der Gruppe im Haus der uns grüßen“. – Sonnabend, 16. April, gewählt werden. Dem alten Vorstand 64) 10 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 15.30 Uhr, Frühlingsfest im Johannes Heimat, Porthstraße 10. Der Vorsitzen- 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Haus wurde einstimmig Entlastung erteilt. Gemeindehaus, Kaiserstraße 71. de der Gruppe Wiesbaden spricht der Heimat, Großer Saal, Friedrich- Durch den Rücktritt des Vorsitzenden Bad Godesberg – Die Vorsitzende über „Strukturen und Aufgaben einer straße 35. „750 Jahre Königsberg – Ei- Jürgen Blode mußte ein neuer 1. Vor- Gisela Noll freute sich mehr als 100 SACHSEN Besucher, die zum Diavortrag „750 Jahre Königsberg (1255 – 2005)“ von Vors.: Erwin Kühnappel. ünter F. Rudat Bezirksvertreter Marianne Neuman gekommen waren, Geschäftsstelle: Christine Gerblicke am 23. Goldenes Ehrenzeichen Süd der Ar- begrüßen zu können. In ihrer Begrü- Altermann, Telefon und Fax September 1923 in beitsgemein- ßungsansprache ging sie auf das Früh- (03 71) 5 21 24 83, Trütz- Memel das Licht der Laudatio für Günter F. Rudat schaft der Me- jahr und die Osterzeit ein. Hauptat- schlerstraße 8, 09117 Welt. Nach einer Lehre als Chemielab- mellandkreise knüpfte er gute traktion war aber der Vortrag von Chemnitz. Sprechstunden Dienstag und orwerker wurde er mit 18 Jahren zur Kontakte zur Stadtverwaltung und Marianne Neuman. Diese begann mit Donnerstag, 9 bis 16 Uhr Wehrmacht einberufen. Weihnachten Universität seiner Heimatstadt Memel einem kurzen geschichtlichen Über- 1945 traf der verwundete Leutnant in an. blick. Bis 1991 war das nördliche Ost- Limbach-Oberfrohna – Sonnabend, Göppingen ein. Hier gründete er eine preußen mit der Stadt Königsberg, 16. April, 14 Uhr, Treffen der Gruppe Familie und nahm, nachdem „Lohn Von 1990 bis 2003 war Günter F. seit 1946 umbenannt in Kaliningrad, im „Industriemuseum“. Thema: und Brot“ gesichert waren, seine er- Rudat Organisationsleiter im Landes- eine für Ausländer unzugängliche „Frühlings- und Osterbräuche in der sten ehrenamtlichen Aktivitäten, zu- vorstand der Landsmannschaft Ost- Sonderzone. Und so gelangten Infor- Heimat“. Bei Kaffee und Kuchen nächst im beruflichen Umfeld, auf. So preußen in Baden-Württemberg und mationen über die Hauptstadt Ost- bleibt noch genügend Zeit zum pla- war Rudat von 1949 bis Mitte 1951 hat seit dieser Zeit die jährliche Kul- preußens nur spärlich in den Westen. chandern. Betriebsratsmitglied und von Mitte turspende durchgeführt. An der Neu- Dies hat sich mit der Öffnung des Kö- Zwickau – Die letzte Zusammen- 1951 bis April 1957 Betriebsratsvorsit- fassung der Satzung der Landesgrup- nigsberger Gebietes in den 90er Jah- kunft war die Jahreshauptversamm- zender der Deutschen Gelatinefabri- pe Baden-Württemberg im Jahre ren geändert. Die Begegnung mit der lung. Schwerpunkte waren der Re- ken Göppingen. Als Mitglied der Ge- 1993 und der Überarbeitung der Sat- einst so schönen Pregelstadt 50 Jahre chenschaftsbericht und die Wahl des werkschaft IG Chemie-Papier- zung im Jahr 2004 hat er wesentlich nach Kriegsende war jedoch für die Vorstandes. Der Vorsitzende, Helmut Keramik und der großen und kleinen mitgearbeitet. Seit 2004 gehört er meisten Besucher ein Schock. Wer Samoleit, sprach ehrende Worte zum Tarifkommission nahm er in den 50er dem Ältestenrat des Landesverban- allerdings heute die Stadt besucht, Gedenken an die Toten. Dann berich- Jahren an Tarifverhandlungen mit den des an. sieht die vielen Veränderungen inmit- tete er über die Aktivitäten des ver- Arbeitgebern teil. Daneben war Gün- ten der sozialistischen Tristesse. Bei gangenen Jahres. Die Heimatnachmit- ter F. Rudat von 1954 bis 1970 als So- Das Lebenswerk Günter F. Rudats der Vielzahl von Dias wurden Bilder tage erfreuten sich immer regen zialrichter beim Sozialgericht Ulm tä- Rudat stets am Herzen. So ist es ihm ist vielfach gewürdigt worden. Der aus der Vergangenheit und heute, ins- Zuspruchs. Da gab es Videofilme über tig. auch gelungen, seinen Sohn im Vor- Bundespräsident hat ihn 2002 für stand der Kreisgruppe in die lands- seine uneigennützige Arbeit mit der Auch in der landsmannschaftlichen mannschaftliche Arbeit einzubinden. Bundesverdienstmedaille des Ver- G e d e n k f e i e r Arbeit hat Rudat in lagen Jahrzehnten Bei der Jahreshauptversammlung im dienstordens der Bundesrepublik großen Einsatz gezeigt. Nach dem To- März konnte er als Stellvertreter einen Deutschland ausgezeichnet. Im März de des Vaters trat er in dessen Fuß- weit jüngeren Mann gewinnen. Darü- 1996 ehrete ihn die Arbeitsgemein- München – Eine Gedenkfeier „60 Jahre nach der Kapitulation Königsbergs – stapfen und war 1977 Beisitzer im ber hinaus unterhält Rudat regen Kon- schaft der Memellandkreise mit der Gedenkfeier für die Nachkriegstoten von Königsberg (Pr.)“ findet am 9. April, 11 Vorstand und 1979 stellvertretender takt zur Göppinger Stadtverwaltung, Verleihung des Ehrenzeichens in Uhr, auf dem Lorettoplatz, Waldfriedhof Aussegnungshalle Neuer Teil, Mün- Vorsitzender der Kreisgruppe Göp- so daß an seinen Jubiläumsfeiern der Gold. Die Landsmannschaft Ostpreu- chen, statt. pingen der Landsmannschaft Ost- Oberbürgermeister mit seinen Stadt- ßen würdigte seine hervorragenden und Westpreußen. In seiner Funktion räten, der Landrat, sowie eine Reihe Verdienste für Heimat und Vaterland als Kreisgruppenvorsitzender konnte von Landtags- und Bundestagsabge- 1989 mit der Verleihung des Silber- P i o n i e r d e r E U - I n t e g r a t i o n er ab November 1981 die Mitglieder- ordneten teilgenommen haben. nen Ehrenzeichens. Günter F. Rudat zahlen fast verdoppeln. Die Kreis- wurde zudem 1992 mit der Ernst- gruppe Göppingen gehört auch heute Als Memelländer hat Günter F. Ru- Moritz-Arndt-Verdienstmedaille des Hamburg – Am 5. März verstarb der am 14. Mai 1907 in Langheim geborene noch zu den wenigen Gruppen in Ba- dat stets regen Anteil an der Memel- BdV und 1986 mit der Ehrennadel Ostpreuße Dr. h.c. Hans v. der Groeben, neben Walter Hallstein erstes deutsches den-Württemberg, die immer wieder gruppe Stuttgart genommen und die des Landes Baden-Württemberg aus- Mitglied der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). In neue Mitglieder werben kann. Dieses Vorsitzende Irmgard Partsch intensiv gezeichnet. der EWG-Kommission war er ab 1958 eine Dekade lang für Wettbewerbspolitik ist sowohl auf die hervorragende Öf- unterstützt. Als diese aus gesundheit- zuständig, der Wegbereiter des europäischen Kartellrechts. Das Gemeinschafts- fentlichkeitsarbeit des Vorsitzenden lichen Gründen den Vorsitz abgeben In Würdigung seiner außerge- patent geht auf seine Initiative zurück. Der ausgebildete Jurist und Volkswirt als auch den anspruchsvollen kultu- mußte, hat er sich in die Pflicht neh- wöhnlichen Leistungen und seines hatte sich in seiner Amtszeit besonders für den Abbau von Handelshemmnis- rellen Inhalt seiner Monatsveranstal- men lassen und im Oktober 1998 den Einsatzes für Ostpreußen verleiht die sen eingesetzt. Bis ins hohe Alter hinein blieb v. der Groeben der europäischen tungen zurückzuführen, die stets ein Vorsitz in der Memelgruppe Stuttgart Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Politik verbunden. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Inte- ostpreußisches Thema beinhalten. zusätzlich zu seinen Göppinger Auf- Günter F. Rudat das grationsgeschichte. In seinen Lebenserinnerungen „Deutschland und Europa in gaben übernommen. Als für Bayern einem unruhigen Jahrhundert“ beschrieb er seinen Weg zu einem überzeugten Auch die Jugendarbeit lag Günter F. und Baden-Württemberg zuständiger Goldene Ehrenzeichen Europäer. 15_19_PAZ13 29.03.2005 11:12 Uhr Seite 5 (Schwarz/Process Black Auszug)

ANZEIGEN Folge 13 – 2. April 2005 19

planten Höhepunkten des Jahres SCHLESWIG-HOLSTEIN tung gedachte man auch der deutschen Landsmannschaftliche Arbeit HÖRFUNK UND FERNSEHEN Fortsetzung von Seite 18 2005 werden das Deutschlandtreffen Bevölkerung, die vor 60 Jahren auf den in Berlin und die Festwoche der Lan- Vors.: Günter Petersdorf. Weg ging, gezwungen wurde, die Hei- desgruppe in Chemnitz unter dem Geschäftsstelle: Telefon (04 mat zu verlassen. 60 Jahre, das ist eine Sonntag, 3. April, 9.20 Uhr, WDR 5: Heimat, einen interessanten Vortrag Motto „750 Jahre Königsberg“ gehö- 31) 55 38 11, Wilhelmi- lange Zeit, doch die Erlebnisse von da- Alte und Neue Heimat. der Landesfrauenreferentin Dora Ar- ren. nenstr. 47/49, 24103 Kiel mals wird kein Betroffener jemals ver- Montag, 4. April, 21.45 Uhr, ARD: nold über Bernstein, einen Nachmit- gessen können, dies zeigte auch diese 1945 – Schlachtfeld Deutschland tag unter dem Motto „Ostpreußischer SACHSEN-ANHALT Veranstaltung. Leider wird das Schick- (1/3). Krieg im Osten. Humor“, die stimmungsvolle Weih- Bad Schwartau – Mittwoch, 13. sal dieser vielen Deutschen meistens Montag, 4. April, 22.45 Uhr, Bayern: nachtsfeier und als Höhepunkte na- Vors.: Bruno Trimkowski, April, Jahreshauptversammlung mit verschwiegen. Es wurde der Toten ge- Offiziere gegen Hitler (1/3), türlich die Busfahrten mit dem Reis- Hans-Löscher-Straße 28, Wahl im Restaurant des Schwartauer dacht. Die Anwesenden erhoben sich Dienstag, 5. April, 20.47 Uhr, Arte: unternehmen Valentin zum 39108 Magdeburg, Telefon Tennisvereins, Ludwig-Jahn-Straße 1. von den Stühlen für eine Trauerminu- Von Beirut bis Teheran. Die Schii- Rhododendrenpark Bad Muskau und (03 91) 7 33 11 29 Fehmarn – Dienstag, 12. April, 15 te. E. Otto begrüßte anschließend die ten – neue Macht im Mittleren zum Schloß und Park Lichtenwalde. Uhr, Treffen der Gruppe im „Haus im Gäste zum gemütlicheren Teil des Tref- Osten. Nach der Entlastung des Vorstandes Stadtpark“. Landeskulturreferent Ed- fens. Nach dem Kaffeetrinken wurden Dienstag, 5. April, 22.15 Uhr, NDR: stellte der Wahlleiter, Hans Weide, die Aschersleben – Mittwoch, 13. April, mund Ferner hält einen Vortrag über die kommenden Veranstaltungen und Hitler, Churchill und die Fall- Kandidaten des neuen Vorstandes 14 Uhr, Handarbeits-Frauennachmit- „Königin Luise, eine Lichtgestalt“. die Fahrt zum Deutschlandtreffen vom schirmjäger. vor: Helmut Samoleit (Vorsitzender), tag im „Bestehornhaus“. Kiel – Montag, 11. April, 14 Uhr, Tref- 21. bis 22. Mai 2005 nach Berlin be- Mittwoch, 6. April, 21.45 Uhr, ARD: Helga Bergmann (Schatzmeisterin), Dessau – Montag, 11. April, 14 Uhr, fen der Frauengruppe Kiel-Elmschen- kanntgegeben. Daran schloß sich ein 1945 – Schlachtfeld Deutschland Elvira Dietrich (Schriftführerin), Al- Treffen der Gruppe im „Krötenhof“. hagen, Bebelplatz 3. – Die Frauengrup- kurzer Bericht des 2. Vorsitzenden an. (2/3). Vorstoß zur Elbe. fons Marks (Beisitzer), Ruth Gottwald Es stehen Osterbräuche auf dem Pro- pe Kiel-Elmschenhagen traf sich zu E. Libuda berichtete über das Tannen- Donnerstag, 7. April, 22.30 Uhr, (Kultur). Der neue Vorstand wurde gramm. ihrem traditionellen Jahresrückblick bergdenkmal nach dessen Sanierung SWR: Der Untergang der Cap Ar- einstimmig gewählt. Zum Abschluß Giersleben – Donnerstag, 14. April, mit einem Ausblick auf das neue Jahr. im vergangenen Jahr. Inzwischen hatte cona. dankte Lm. Samoleit allen für das 14 Uhr, Handarbeits-Frauennachmit- Überschattet wurde das Jahresende von Lm. Kolberg mit weiteren Helfern ein Freitag, 8. April, 23.30 WDR: Die ihm entgegengebrachte Vertrauen tag. der furchtbaren Flutkatastrophe in „Schlubberchen“ eingeschenkt. Mar- Jungs von Buchenwald – Die ver- und bat um weitere Unterstützung Halle – Sonnabend, 9. April, 14 Südostasien. Die Betroffenen verdienen tha Nowotschin feierte ihren Geburts- lorenen Kinder. seiner Arbeit durch die Mitglieder. Er Uhr, Treffen der Gruppe in der Begeg- Mitleid. Gerade die Vertriebenen kön- tag und nahm die Glückwünsche ent- Sonntag, 10. April, 9.20 Uhr, WDR 5: appellierte an alle, das Gedenken an nungsstätte der Volkssolidarität, Reil- nen mitfühlen, was es heißt, alles zu gegen, und man konnte allen ansehen, Alte und Neue Heimat. die Heimat hochzuhalten. Zu den ge- straße 54. verlieren. Während dieser Veranstal- wie wohl sie sich fühlten.

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Eichendorff verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der sich alles unterwerfen kann.“ (Phil. 3, 20–21) Franz Eugen Gnadt Wir trauern um unsere liebe Mutter, Oma und Uroma geb. 10. 7. 1891 in Klein Strengeln, Kreis Angerburg Nach einem erfüllten Leben verstarb meine liebe Mutter, Schwieger- Gutsbesitzer in Klein Strengeln, Kreis Angerburg Ursula Lengling mutter, Omi und Uromi vor 60 Jahren am 16. 4. 1945 in Pillau, Ostpr., gefallen. geb. Steinau Wir danken unseren Eltern für die große Liebe und Käthe Biermann Geborgenheit, die wir bis zur Vertreibung in unserem Elternhaus * 8. Oktober 1917 † 15. März 2005 verbringen durften, und gedenken ihrer in großer Ehrfurcht in Nordenburg in Mannheim geb. Braßat und Achtung. * 4. April 1913 † 18. März 2005 Traute Kalcher, geb. Gnadt in Jodlauken, Kr. Insterburg in Lüchow/Wendland Brigitte Perrochon, geb. Gnadt In Liebe und Dankbarkeit später wohnhaft in Barten Helmut Gnadt nehmen wir Abschied und Bochum Helga Morawietz, geb. 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Walter Jansen Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ungewisser als seine Stunde. * 27. März 1921 † 6. April 1945 Anselm v. Canterbury Düsseldorf Königsberg/Pr.-Ponarth Nach kurzer, schwerer Krankheit mussten wir Abschied nehmen von unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel Du warst der Sohn, dessen Heimkehr unsere Großmutter lange qualvolle Jahre hindurch vergeblich erhoffte; Du warst der jüngere Bruder unseres Vaters, Hermann Plaumann der Deinen frühen Tod nie verwand; Du warst der Onkel, den wir nie hatten, 21. November 1929 10. März 2005 der einzige, den wir hätten haben können. Landsberg/Ostpreußen Minden Die Zeit, in die Du hineingeboren wurdest und was sie Dir abverlangte, hast Du Dir nicht ausgesucht. Dein letzter Einsatz in Königsberg hat Dich In Liebe und Dankbarkeit Dein junges Leben gekostet. Im Nachkriegsdeutschland hättest Du Barbara, Sylvia und Gerd einsatzbereit, pflichtbewußt und unermüdlich Deinen Mann gestanden. mit Familien Das Leben in unserer Familie wäre mit Dir reicher und bunter gewesen. Du könntest heute noch bei uns sein. Du hast uns immer gefehlt. Holxen, den 17. März 2005 Traueranschrift: Gerd Plaumann, Erich-Weinert-Straße 17, 10439 Berlin Dorothee und Roland Jansen Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. 21_PAZ13 23.03.2005 14:13 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 13 – 2. April 2005 21 Die Rote Armee überrennt Ostdeutschland Im Zuge der größten Offensive aller Zeiten belagerten die Sowjettruppen vor 60 Jahren Königsberg / Von Heinz MAGENHEIMER

ährend die Armeen Schu- war. Im Zuge der Rückeroberung von Er wollte mit seinen Verbänden und reich durchführen. Immerhin wur- verwehren, um Zeit für den Abtrans- kovs an die Oder vorstießen Ortschaften wurden auch Greuelta- allen marschfähigen Flüchtlingen den vom 23. Januar bis zum Kriegs- port der Flüchtlinge und Verwunde- W und schon am 31. Januar ei- ten entdeckt, die eine aufgestachelte nach Westen durchbrechen und da- ende 2,2 Millionen Menschen über ten zu gewinnen. Um das einge- nen Brückenkopf bei Kienitz nördlich Soldateska an der wehrlosen Bevöl- bei ganz Ostpreußen räumen. Um die Ostsee evakuiert. schlossene Graudenz und um die Küstrin eroberte, strebte der Kampf kerung verübt hatte. Kräfte zu gewinnen, gab Hoßbach die Marienburg wurde schwer gekämpft. um Ostpreußen seinem Höhepunkt Seenkette bei Lötzen auf. Wohlweis- In der Folge zogen sieben sowjeti- Der Hauptsitz des ehemaligen Deut- zu. Unter dem Oberkommando der Noch dramatischer gestaltete sich lich hatte er nicht den Generalstab schen Armeen ihren Ring immer en- schen Ritterordens diente auf Grund Heeresgruppe Mitte hatten sich die die Offensive der 2. Weißrussischen des Heeres ins Vertrauen gezogen, da ger um die Divisionen der 4. Armee seiner festen Bauweise als Lazarett 3. Panzerarmee sowie die 2. und Front am 14. Januar unter General- er mit Ablehnung rechnete. General- im Raum Braunsberg-Heiligenbeil. für Hunderte von Verwundeten. Der 4. Armee sehr sorgfältig auf die Ab- oberst Rokossowski. Die Schutz der Menschen erhielt Vorrang wehrschlacht vorbereitet. Das ausge- gegenüberliegende 2. Ar- vor der Erhaltung eines Kunstdenk- zeichnete, tiefgegliederte Stellungssy- mee war vor dem bevor- mals. Mit Unterstützung der Schiffs- stem gab Hoffnung auf eine stehenden Angriff ge- artillerie des Kreuzers „Prinz Eugen“ erfolgreiche Verteidigung; unmittel- warnt worden und wurden alle Angriffe auf die Burg wo- bar vor dem Großangriff sollte die konnte rechtzeitig die chenlang abgewiesen. Immerhin vorderste Stellung unbemerkt ge- Großkampfstellung be- durchkreuzte die hartnäckige Vertei- räumt und die „Großkampfstellung“ ziehen. Sechs Armeen digung der Weichsel- und Nogat-Li- bezogen werden, um dem gefürchte- des Angreifers kämpften nie die Pläne Rokossowskis völlig: Er ten Vorbereitungsfeuer zu entgehen. sich mühsam durch das hätte nämlich nach den Vorgaben des Hitler hatte gegen den Willen von Ge- tiefe Stellungssystem, bis sowjetischen Oberkommandos bis neralstabschef Guderian das IV. SS- sie schließlich nach fünf zum 20. Februar die Weichselmün- Panzerkorps aus dem Raum nördlich Tagen den Durchbruch dung und große Teile Hinterpom- von Warschau nach Ungarn verlegt, erzielten. Vergeblich for- merns besetzen sollen. Die Festung um das seit dem 24. Dezember 1944 derte Generaloberst Graudenz hielt bis zum 6. März eingeschlossene Budapest zu entset- Reinhardt, der Befehlsha- stand, die Marienburg widerstand bis zen. Nach dem sowjetischen Durch- ber der Heeresgruppe zum 9. März. Gdingen und Danzig bruch an der Weichsel am 12. Januar Mitte, Teile von Ostpreu- wurden bis zum 28. beziehungsweise 1945 entzog er auch noch das Pan- ßen zu räumen und die 30. März mit Unterstützung schwerer zerkorps „Großdeutschland“ der 4. Armee auf die Seen- Schiffsartillerie hartnäckig verteidigt, Heeresgruppe Mitte, um es weiter kette beiderseits der Fe- während die Weichselmündung in südlich den Angreifern entgegenzu- stung Lötzen zurückzu- deutscher Hand blieb. werfen. Solcherart standen nur mehr ziehen, um starke Kräfte drei gepanzerte Divisionen als Reser- freizumachen, die man Inzwischen hatten vier Armeen ven der Heeresgruppe zur Verfügung. zur Stützung der 2. Ar- Königsberg in konzentrischem An- mee braucht. Es zeichne- griff am 6. April zum zweiten Mal Als die 3. Weißrussische Front am te sich die großräumige Angreifende Rotarmisten in Königsberg: Aus Anlaß des 60. Jahrestages des Endes der eingeschlossen. Vergeblich bemühte 13. Januar zur Offensive auf Königs- Umfassung von ganz Ost- Kämpfe lädt die Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr) zu einer Gedenkveranstaltung nach sich die Besatzung, die Verbindung berg ansetzte, wehrten die Truppen preußen durch eine Duisburg (siehe Folge 12, Seite 14). Foto: Archiv nach Pillau wiederherzustellen. der 3. Panzerarmee und der Nordflü- Schwenkung des Gegners Nachdem ein Ausbruchsversuch un- gel der 4. Armee zunächst alle An- nach Norden in Richtung ter großen Verlusten gescheitert war, griffe unter sehr hohen Verlusten für Weichselmündung ab. Trotz dringen- oberst Reinhardt wußte zwar vom be- Am 13. März begann der Angriff ge- wollte General Lasch, der Festungs- 2 den Gegner ab. Die Großkampfzone der Anträge stimmte Hitler erst am vorstehenden Angriff, nicht aber vom gen 16 /3 deutsche Großver- kommandant, weitere sinnlose Opfer hatte ihre Vorteile bewiesen. Das im 21. Januar der Rücknahme der 4. Ar- Räumungsplan. bände und Kampfgruppen, die sich vermeiden und kapitulierte am Schwergewicht eingesetzte Armee- mee auf die Seenkette zu. erbittert zu Wehr setzten, so daß der 10. April, während eine Polizeieinheit korps verdankte seinen Erfolg dem Als Hitler erfuhr, daß der Festungs- Angriff nur mühsam vorankam. Die einen zweiten erfolglosen Aus- tiefen Stellungssystem und der star- Wie befürchtet, zielte der sowjeti- bereich Lötzen ohne sein Wissen auf- Verteidiger bemühten sich vor allem, bruchsversuch unternahm. 30.000 ken Artillerie. Erst als der Gegner sei- sche Vormarsch auf die Einschlie- gegeben worden war, reagierte er wü- möglichst viele Flüchtlinge, Verwun- deutsche Soldaten gingen unter ent- nen Schwerpunkt nach Norden an ßung von ganz Ostpreußen. Thorn tend und löste Hoßbach, aber auch dete und Soldaten vom Hafen Rosen- würdigenden Umständen in Gefan- die Memel verlegte, glückte ihm am und Bromberg wurden eingeschlos- Reinhardt ab. Der am 26. Januar be- berg aus mit Schiffen nach Pillau zu genschaft, während die sowjetischen 20. Januar der Durchbruch. Einige sen; die Besatzungen beider Städte gonnene Angriff von drei Divisionen transportieren; vielen Einheiten ge- Eroberer die Bevölkerung zu drang- Verbände wichen mußten unter Ver- in Richtung Marienburg mußte fünf lang es, sich mit Booten und Flößen salieren begannen. Im Samland wur- auf Königsberg zu- lusten ausbrechen. Tage später auf höchsten Befehl ein- auf die Frische Nehrung zu retten. de Pillau, der letzte Stützpunkt, am rück, während star- Bereits im Januar war Der Gegner stieß gestellt werden. Die Armee bekam Immerhin gelang der Abtransport 27. April aufgegeben. Am Tage der ke sowjetische auf Marienburg den Auftrag, den Großraum Königs- von über 60.000 Verwundeten. Der Kapitulation am 8. Mai, standen noch Kräfte von Nord- Königsberg fast gänzlich und Elbing vor, und berg-Heiligenbeil zu halten. Diese letzte verzweifelte Widerstand auf immer rund 150.000 Mann an der westen her bis an am 25. Januar stan- Entscheidung verzichtete zwar auf der Halbinsel Balga erlosch am Weichselmündung, auf der Halbinsel die Nordküste des eingeschlossen worden den Angriffsspitzen das Freikämpfen der eingeschlosse- 28./29. März. Hela und der Frischen Nehrung. Frischen Haffs vor- bereits an der Kü- nen Truppenteile, kam jedoch dem drangen. Dadurch ste des Frischen Schutz der Bevölkerung zugute, die Nachdem es im Zuge eines sowjeti- Aus nachträglicher Sicht kommt wurde Königsberg am 30. Januar fast Haffs bei Tolkemit. Damit war die versuchte, die rettenden Ostseehäfen schen Großangriffs am 2. März gelun- man zu der Einschätzung, daß die so- zur Gänze eingeschlossen, und die Heeresgruppe Mitte, die in Heeres- zu erreichen. Bei der Evakuierung gen war, die 2. Armee in Westpreu- wjetische politische Strategie bewußt Besatzung stellte sich auf eine lange gruppe Nord umbenannt wurde, von kam es zwar zu schrecklichen Tragö- ßen von den deutschen Truppen in Angst und Schrecken unter der Be- Belagerung ein. Erst ein koordinierter der Landverbindung nach Westen ab- dien, etwa durch die Versenkung des Hinterpommern abzuschneiden, völkerung der Ostgebiete verbreitete, Gegenangriff aus dem Samland und geschnitten. General Hoßbach, der Rettungsschiffes „Wilhelm Gustloff“ konnte die 2. Armee nur mehr hin- um eine Massenflucht zu bewirken; von ausbrechenden Truppen aus der Befehlshaber der 4. Armee, hatte vor, am 31. Januar, wobei über 5.000 Men- haltend kämpfend auf Danzig und demgemäß würde die Ansiedlung Stadt schuf am 20. Februar einen mit der Masse seiner Truppen die schen starben; doch konnte die Gdingen (Gotenhafen) zurückwei- von Polen, denen man in Moskau be- Korridor zwischen Königsberg und Einschließung zu sprengen und die Kriegsmarine den Abtransport der chen. Sie bemühte sich, den Truppen reits die Oder und Lausitzer Neiße dem Hafen Pillau, der für die Rettung Verbindung zur 2. Armee an der un- Flüchtlinge aus Pillau und anderen Rokossowskis den Durchbruch zur als Westgrenze zugesichert hatte, oh- der Zivilbevölkerung unverzichtbar teren Weichsel wieder herzustellen. Häfen im großen und ganzen erfolg- Danziger Buch möglichst lange zu ne Schwierigkeiten vor sich gehen. Wie nahe waren die Deutschen an der A-Bombe? Interview mit den Autoren des Buches »Hitlers Bombe«, Rainer Karlsch und Heiko Petermann

Joachim Fest, Hitler-Biograph Wie realistisch war denn diese Karlsch: Ein Prototyp ist noch kei- 3. März 1945 vermutlich rund 500 Manhattan, das offenbar zum Ziel und Autor der Buchvorlage zum Hoffnung noch? ne einsatzfähige Waffe. Es fehlte an Häftlinge und Kriegsgefangene mit für einen Vergeltungsschlag auser- Film „Der Untergang“, zitiert Hitler größeren Mengen spaltbaren Mate- dem Leben bezahlen. koren war? in den letzten Wochen im Führer- Petermann: Noch am 19. April rials und an Trägerwaffen. Selbst bunker unter der Reichskanzlei mit 1945 sagte Hitler zu zwei Offizieren wenn mehrere der bei Ohrdruf gete- Weshalb ist man mit der Entwick- Petermann: In der Tat gab es sol- den Worten: „Sollten wir nicht sie- in seinem Umfeld: „Wartet, in 24 steten Bomben zur Verfügung ge- lung dieser „kleinen“ Atomwaffen che Überlegungen. Doch es fehlten gen, so werden wir selbst unterge- Stunden wird der Krieg eine Wen- standen hätten, wäre damit der Vor- nicht früher fertig geworden? die Trägermittel, eine Langstrecken- hend noch die halbe Welt mit uns de nehmen.“ Schon angesichts der marsch der Alliierten nicht rakete – weit größer als die bekann- in den Untergang reißen.“ Ihr Buch militärischen Gesamtlage war diese aufzuhalten gewesen. Der Chef des Petermann: Diese Frage ist auf te V2 – war trotz eines erfolgreichen läßt diese Drohung eines vermeint- Hoffnung völlig irreal. Aber auch sowjetischen Generalstabes, Anto- heutigem Kenntnisstand nicht be- Probestarts in Thüringen noch nicht lich Wahnsinnigen in einem neuen die Hoffnung auf einen Atomwaf- nov, schätzte es nüchtern ein: „Diese friedigend zu beantworten. Trotz einsatzbereit. Die Amerikaner fan- Licht erscheinen. Hoffte Hitler bis feneinsatz war zu diesem Zeitpunkt Bomben könnten unseren Vor- hochkomplexer wissenschaftlicher den nur fünf in Bau befindliche Ra- zuletzt auf einen Atombombenein- losgelöst von der Wirklichkeit. Wir marsch verlangsamen.“ Forschung gab es offensichtlich zu ketenkörper dieser Bauart, mit de- satz? haben Indizien dafür gefunden, daß wenig Erfahrung. Die Tests, die wir nen sie offensichtlich nichts es am 28. März 1945 in Thüringen Ohnehin handelte es sich bei den beweisen konnten, waren noch weit anfangen konnten. Erstes Ziel wäre Karlsch: Hitler glaubte offenbar zu einem Treffen von Speer, Himm- getesteten Bomben ja wohl nicht von fronttauglichen Waffen entfernt. nach Angaben des Himmler-Adju- bis zuletzt, daß SS-General Hans ler, Kammler und Gerlach kam. Da- um die erhoffte Superwaffe mit ver- Andererseits meinen wir Hinweise tanten Werner Grothmann London Kammler es schaffen würde, eine nach war das Bombenprojekt pas- heerender Wirkung, so wie sie eini- dafür gefunden zu haben, daß man- gewesen. Nuklearwaffe mit überwältigender sé. ge Monate später von den Amerika- che der beteiligten Wissenschaftler Sprengkraft zur Einsatzreife zu nern auf Japan abgeworfen wurde? die Entwicklung aus moralischen Die Fragen stellte Ansgar Lange. bringen. Kammler, ein bis heute Aber es wurde doch laut Ihren Erwägungen heraus gebremst ha- von den Historikern weitgehend Recherchen in den Tagen zuvor auf Karlsch: Richtig. Was auf Rügen ben. Heisenberg spielt da eine wich- Rainer Karlsch (und Heiko Peter- vernachlässigter SS-Offizier, war ab dem Truppenübungsplatz Ohrdruf und in Thüringen unter Aufsicht der tige Rolle. mann): „Hitlers Bombe – Die gehei- Mitte 1944 eine ungeheure Macht- – ebenso wie im Oktober 1944 SS getestet wurde, würden wir heu- me Geschichte der deutschen Kern- fülle zugewachsen, er zeichnete bei schon auf Rügen – eine nukleare te als taktische Atomwaffen bezeich- Was wäre passiert, wenn die Waf- waffenversuche“, DVA, München Kriegsende für die wichtigsten Bombe auf Hohlladungsbasis er- nen. Sie hatten einen Wirkungsra- fe eher zur Verfügung gestanden 2005, gebunden, 32 Schwarzweiß- Technologieprojekte verantwortlich folgreich getestet. Warum dann Ab- dius von etwa 300 bis 500 Metern. hätte? Durch die Literatur geistert fotos, 2 Karten, 432 Seiten, 24,90 und genoß das Vertrauen Hitlers. bruch? Gleichwohl mußten den Test am immer wieder eine Zeichnung von Euro 22_PAZ13 23.03.2005 13:48 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 13 – 2. April 2005 BÜCHER Abgedreht Erschütternde Reportagen Amüsantes Märchen für Erwachsene Spiegel-Journalistin über ihre Arbeit in Kriegsgebieten om langwei- besagter Drache letztendlich als on den Krie- Welt nicht vorstellen, in der Hunde griff der Nato hier ebenfalls im Vligen und empfindliches Sensibelchen heraus- Vgen“ lautet mit menschlichen Gliedmaßen im Sand? armseligen Kö- stellen wird, heißt jedoch nicht, daß der Titel des Bu- Maul durch die Straßen traben.“ Oft nigshof im eisi- Ritter Bredur auf seinem Weg nicht ches in dem Ca- wurde sie gefragt, wie das Erlebte zu Die Autorin vergißt menschliches gen Nordland viele Gefahren überwinden müßte. rolin Emcke die verarbeiten sei. „Die Antwort lautet: Leid kriegsfreier Gebiete nicht, re- wird die schöne Da wäre zum Beispiel die Soldans- barbarischen Gar nicht.“ Inmitten des Schreckens cherchiert in Rumänien, Palästina, goldhaarige Prin- tochter, der er begegnet, als er auf ei- Strukturen der Gewalt dokumen- entdeckte sie auch Gesten der Nicaragua, Kolumbien, bei nordira- zessin Lisvana ner Insel für die Königin Baskariens tiert. Im Auftrag des Spiegel bereiste Menschlichkeit, ebenso scheinbar kischen Kurden, arbeitet zufällig am von dem leidenschaftlichen Prinzen eine seltene Blume, die Goronzie, die Journalistin von 1999 bis 2003 normales Leben. 11. September 2001 direkt vor Ort. Diego von Baskarien entführt. Doch sucht, um so an den königlichen Hof Südosteuropa, Palästina, Vorder- Bilder des Krieges, der Armut und aus Stolz will sie seiner Liebe nicht zu Prinzessin Lisvana zu gelangen. asien und Lateinamerika. Dem Buch Längst dominieren die Kosovo-Al- Ausbeutung sehen einander zum nachgeben und zieht es daher vor, liegen E-Mails zugrunde, die Emck baner, vormals Opfer der Serben, Verwechseln ähnlich. Wo das Elend die schmutzigen Unterhosen der Pa- Wie letztendlich Ritter Bredur mit Freunden sandte, um ihre jeweiligen unter dem Schirm von Kfor-Truppen die Menschen quält, entdeckt sie lastwache zu waschen, als sich der dem ihm verhaßten Prinzen Diego Erfahrungen zu schildern. Das ei- und UN das Kosovo, „während die „Aasgeier auf dem Schlachtfeld glo- wahrhaft königlichen Behandlung Prinzessin Lisvana aus den Klauen gentliche Ziel, die Struktur des Krie- Serben heute in Ghettos dahinvege- baler Verzweiflung“. Hierzu gehö- hinzugeben, während sie auf ihre Be- eines verrückten Zauberers befreien ges aufzuklären, erreicht die Auto- tieren“. Apartheid kennzeichne die- ren rumänische Kinderhändler freiung hofft. muß und wen die hübsche Maid am rin jedoch nur partiell. Es fehlt der ses Land; demokratische Strukturen ebenso wie Profiteure, die Regen- Ende erwählen wird, ist eine aufre- analytische Zugriff; das Buch zerfa- fehlen. In „multiethnischen“ Staaten wälder abholzen oder mit Drogen Und sie hofft tatsächlich nicht ver- gende, spannende, humorvolle und sert in journalistische Berichte, drohe die Gefahr der Sezession. So handeln. gebens, denn Ritter Bredur, der Sohn märchenhafte Geschichte, die den Kommentare, bruchstückhafte Re- wurde der Besuch des Kosovo zu ei- des tapfersten Ritters des Nordlan- Leser in ihren Bann zieht. flexionen. Als „Lohn“ der bröseligen ner „Reise der Enttäuschungen“, be- Caroline Emcke will Opfern von des, hat sich bereits mit seinem Pony Kauarbeit erwarten den Leser de- tont Emcke, ohne die notwendige Gewalt und Elend beistehen, ein Kelpie auf den Weg gemacht, seine Die Autorin Karen Duve bürstet tailreiche, gut verfaßte, oft erschüt- Analyse vorzunehmen. Ist das Enga- „Gefühl der Trauer“ vermitteln. Angebetete zurückzuholen. „Der Rit- die gängigen Fantasy-Klischees erfri- ternde Reportagen. gement der Kfor gescheitert? Wie Letzteres gelingt ihr zwar, aber die ter stützte sich im Sattel auf und war- schend gegen den Strich und erzählt soll und kann es weitergehen? Darstellung grausamer Verhältnisse tete … Der Waldboden schütterte … ein amüsantes Märchen für Große. Einfühlsam begutachtet Emcke genügt nicht, zumal vieles nicht Nichts als Farnkraut und Bäume. In Ein Roman, der Anspruch und die psychischen Traumata der Afghanistan werde von Banden prinzipiell neu ist. Am Ende bleibt der Ferne rauschten die Wipfel. Leise Unterhaltung, Komik und Elemente Kriegsopfer. Erzählt wird „von Wut, beherrscht, die auf andere Art den sie ratlos und resigniert. R. Helfert rauschten die Wipfel? Wieso eigent- des Märchens sowie Motive aus Hel- die immer wieder auflebt, von Ver- Terror der Taliban fortsetzen. Leider lich? ... Nun gesellte sich zu dem densagen in sich vereint. A. Ney wundung, die nicht heilen will“. Im fragt Emcke nicht, ob die Probleme Caroline Emcke: „Von den Kriegen – Rauschen das Krachen berstenden Kosovo erlebte sie die furchtbare solcher Länder überhaupt von au- Briefe an Freunde“, Fischer, Frank- Holzes, und dann sah er es: Zwi- Karen Duve: „Die entführte Prinzes- Kriegsmühle. „Ich konnte mir eine ßen zu lösen sind. Verlief der Ein- furt 2004, 315 Seiten, 18,90 Euro schen den Zweigen schob sich ein sin – Von Drachen, Liebe und ande- Zackenkamm hindurch. Ein Drache, ren Ungeheuern“, Eichborn, Berlin Alle Bücher sind über den PMD, Parkallee 86, 20144 Hamburg, Tel. (0 40) 41 40 08 27, zu beziehen. das mußte ein Drache sein.“ Daß sich 2005, geb., 400 Seiten, 24,90 Euro

Routiniert »Weinen um Rußland« gemacht Ehemaliger Vorsitzender der russischen Begnadigungskommission über sein Land Guido Knopps »Der Sturm« as ist Ruß- Aussetzung der Todesstrafe und Um- rettete die Begnadigungskommission Erinnerungen an Hunger und Armut nfang des Jahres lief im ZDF der Wland?“ wandlung in lebenslangen Freiheits- in vielen ähnlichen Fällen das Leben verarbeitet hat. Um zu überleben, AMehrteiler „Der Sturm – Kriegs- fragte Puschkin. entzug. Das Genre seines Buches der Täter. Es gab jedoch auch Mör- mußten Kinder wie er lernen zu steh- ende im Osten“ von Guido Knopp Und antwortete: nennt Pristawkin „Weinen um Ruß- der, die aus Verzweiflung um ihre len. Von der Gesellschaft waren sie zur besten Sendezeit und erreichte „Halbwilde Völ- land“. Als er sich zur Mitarbeit in der baldige Hinrichtung flehten. quasi ausgeschlossen und verachtet. ein Millionenpublikum. Auch wenn ker ... ihre immer Kommission bereit erklärte, ahnte er Guido Knopp aus verschiedenen wiederkehrenden Empörungen, ihre noch nicht, welche Opfer er – genau- Als Grund für die meist sinnlosen Im Nachwort sagt der Autor, daß Gründen gerade bei den noch leben- Abneigung gegen Gesetze und Bür- so wie jedes andere Kommissions- Verbrechen sieht Pristawkin den Al- das Buch aus einem Gefühl der den Zeitzeugen nicht immer volle gersinn, ihr Leichtsinn, ihre Grau- mitglied – würde bringen, welchen koholismus und das Fehlen jeglicher Ohnmacht und des Schmerzes her- Zustimmung für seine Dokumenta- samkeit ...“ Mit diesem Puschkin-Zi- Schmerz und seelische Belastungen Tugenden. Die Ursache für das Feh- aus entstanden ist. Er sieht sowohl tion der nahen deutschen Geschichte tat beschließt Anatolij Pristawkin er würde ertragen müssen. Es war ei- len ethischer Werte liegen seiner An- sich als auch das Land im „finsteren erhält, so ist ihm doch das Verdienst seine in einem Buch niedergeschrie- ne Beschäftigung mit dem Ab- sicht nach im Bolschewismus be- Tal“ wandern. Seit der Zeit Pusch- zuzuschreiben, mit seinem Arbeiten benen Erfahrungen und Erinnerun- schaum der Gesellschaft, einer abge- gründet, der von dem neuen kins habe das Land sich nicht ver- einen ungewöhnlich großen Perso- gen als Vorsitzender der Begnadi- sonderten Welt, gegen die man sich Menschen lediglich bedingungslose ändert. Er geht mit seinem Land nenkreis zu erreichen. Die Begleit- gungskommission des russischen schützen möchte und mit der man Treue zum Sowjetsystem, Mut, Kraft und seinem Volk hart ins Gericht, bücher zu seinen Fernsehserien er- Präsidenten. Die Kommission wurde nichts zu tun haben will. und Kühnheit verlangte. 2001 löste wenn er von dem „kriminellen langen zudem auch immer Best- 1992 von Boris Jelzin ins Leben ge- Präsident Wladimir Putin die Kom- Straflager, das Rußland heißt“ sellerrang. So auch das zu „Der Sturm rufen und Pristawkin zu deren Vor- Als Pristawkin die Akte eines Ver- mission wieder auf. spricht. M. Rosenthal-Kappi – Kriegsende im Osten“. sitzendem ernannt. Seitdem hat sie – brechers las, der nach seiner Entlas- häufig gegen erbitterten Widerstand sung zwei alte Dorffrauen umbrachte Anatoli Pristawkin, 1931 bei Mos- Anatoli Pristawkin: „Ich flehe um Im ersten der fünf Kapitel wird an- der Behörden – viel zur Humanisie- wegen 50 Rubel, die diese sich für ih- kau geboren, verbrachte die Kriegs- Hinrichtung – Die Begnadigungs- hand von Berichten Alexander Fürst rung des teilweise noch mittelalter- re Beerdigung zurückgelegt hatten, jahre als Waise in diversen Heimen. kommission des russischen Präsi- zu Dohna-Schlobittens, der schon lichen Strafvollzugs beigetragen. Ei- begriff er, daß diese Welt grausam Er hat mehrere Erzählbände und Ro- denten“, Luchterhand Verlag, 382 lange vor der offiziellen Evakuie- nes ihrer Hauptziele war die und nicht zu bessern ist. Dennoch mane veröffentlicht, in denen er seine Seiten, 24 Euro rungserlaubnis im Geheimen einen großen Treck vorbereitet hatte, die Flucht aus Ostdeutschland nachge- zeichnet. Durchbrochen von Wehr- machtsberichten und anderen Zeit- Wilhelm II. privat zeugenberichten wird dem Leser die Notlage der Menschen kurz vor und Jörg M. Hennebrg über einen entspannten Kaiser beim Osterurlaub auf Korfu während der Flucht eindringlich ge- macht. In „Die Eingeschlossenen“ m Jahr 1905 Korfu-Erinnerungen des Kaisers von sich hier als Bürger – und das ist das ben Militaristen reduziert, der er si- wird geschildert, wie es den rund Ipassierte Kai- 1924, einen Reiseführer sowie einen eigentlich Überraschende: keine cher auch gewesen ist. Henneberg 130.000 Königsbergern in der von ser Wilhelm II. Lebenslauf des Kaisers wie der Kai- Uniformen, keine „Hunnen“-Reden, stellt jedenfalls fest: „Nach der Eu- der Roten Armee umlagerten Stadt auf einer Kreuz- serin Auguste Victoria. Auch das mit keine neobarocken Prachtbauten. lenburg-Affaire und dem Daily Te- erging. Hier überzeugen vor allem fahrt die griechi- Umsicht zusammengestellte üppige Statt dessen genießt der Kaiser im legraph-Skandal 1908 wurde das auch die vielen bisher wenig veröf- sche Insel Korfu. Bildmaterial lohnt die Anschaffung. weißen Anzug die Sonne, liest, betä- Schloß der unglücklichen Kaiserin fentlichten Fotos. Die von den Russen Die Kaiserin Elisabeth von Öster- Zahlreiche Fotos zeigen die private tigt sich als Archäologe. 1911 wur- Elisabeth zu seinem geliebten Tu- an deutschen Frauen und Mädchen reich („Sissi“) hatte dort 1890 ein Seite der Herrscherfamilie und den die Reste eines archaischen sculum.“ begangenen Greuel, der langsame Palais bauen lassen, wohin sie sich Entourage („Der Kaiser versteckt Tempels entdeckt. Sie veranlassen Hungertod der Eingeschlossenen nach dem Selbstmord ihres Sohnes Ostereier für die Mannschaften der Wilhelm II. noch in Doorner Zeiten Das Idyll war nicht von Dauer. und Flüchtenden sind auch Themen zurückzog. Nach Elisabeths Tod er- ,Hohenzollern‘“). zu Veröffentlichungen. Der Umbau 1916 trat Griechenland auf Seiten in „Die Russen kommen!“, „Die To- warb Kaiser Wilhelm II. 1907 dieses durch Wilhelm II. belegt den Wandel der Entente in den Krieg ein, an des- desfalle“ und „Das Ende in Berlin“. Feriendomizil. Das „Achilleion“ – so Die Einleitung stammt vom Sozio- seines ästhetischen Geschmacks. sen Ausbruch Wilhelm und sein hatte es Elisabeth getauft – trat zu logen Nikolaus Sombart, der Wil- Reich Mitschuld trugen. Der Besitz Doch trotz aller interessanten Sach- Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel helm II. für die Kulturwissenschaft Manche Biographen führen die Wilhelm II. wurde eingezogen. Er informationen, von Zeitzeugenbe- und dem Gut Kadinen in Westpreu- entdecken und so die Normalität des Taktlosigkeiten des Kaisers, sein besuchte Korfu nie wieder. richten mit Leben gefüllt, treten bei ßen als Ferienresidenz der Hohen- letzten deutschen Kaisers zeigen aufbrausendes und impulsives Ta- der Lektüre Ermüdungserscheinun- zollern. Der „Reisekaiser“ suchte will. Der Kaiser sei mithin nicht an- lent auf seine labile Persönlichkeit „Man läßt ja eine ganze Welt zu- gen auf. Mag es am Thema oder an mit Familie und Gefolge das „Achil- ders gewesen als die Mehrzahl der zurück. Auf Korfu scheint Wilhelm rück, und wie schön war sie!“ be- Guido Knopp liegen? R. B. leion“ fast jedes Jahr vier Wochen Deutschen seiner Zeit, daher sei es II. ganz bei sich. Hennebergs Auf- schrieb der Kaiser einen Abschied um Ostern auf. falsch, ihn als Sündenbock abzu- satz und die Abbildungen lassen vom sommerlichen Korfu. Es scheint Guido Knopp: stempeln. Dies läßt sich letztendlich Wilhelm II. auf Korfu so wirken, wie ein Rückblick auf die wilhelmini- „Der Sturm – Seinen Aufenthalten dort widmet anhand der Korfu-Aufenthalte we- wie man ihn sich gerade nicht vor- sche Epoche insgesamt. Georg Götz Kriegsende im die „Gesellschaft für wilhelminische der belegen noch abstreiten. Eine stellt: gelöst, entspannt, in sich Osten“, Studien“ den ersten Band ihrer Rei- Einbettung in große Zusammenhän- selbst ruhend. Eine bislang ver- Jörg Michael Henneberg: „Das Sans- Econ, he. Mit ihr soll Wilhelm II. in den ge nimmt Henneberg nicht vor, wie kannte Seite des Kaisers oder ledig- souci Kaiser Wilhelm II – Der letzte Berlin 2004, Fokus der kulturgeschichtlichen sollte diese auch aussehen? Er tut lich der Ausnahmezustand des Ur- Deutsche Kaiser, das Achilleion und geb., Forschung gerückt werden. Jörg Mi- gut daran, lieber detailliert Ankauf, laubs? Es scheint auf jeden Fall, Korfu“, Isensee Verlag, Oldenburg zahlr. Abb., chael Hennebergs Aufsatz wird Umbau und das Leben im Korfu-Ur- daß Wilhelm II. Unrecht getan 2004, brosch., zahlr. Abb., 147 Sei- 272 Seiten, komplettiert durch den Abdruck der laub zu schildern. Wilhelm II. zeigt wird, wenn man ihn auf den tum- ten, 12,80 Euro 25 Euro PREUSSISCHER MEDIENDIENST Folge 13 – 2. April 2005 23

Ostpreußen / Militärgeschichte / Zeitgeschichte

JUBILÄUMSMEDAILLEJUBILÄUMSMEDAILLE NEU! 750750 JahreJahre KönigsbergKönigsberg Streng limitierte Auflage nur 500 Stück! Speziell für Leser der Henrik Eberle/ Matthias Uhl (Hrsg.) Das Buch Hitler Aufzeichnungen über Adolf Hit- NEU! mit Kant-Motiv ler aus russischen Geheimarchi- ven ■ Spezifikation: Dieses Buch hatte zunächst nur Feinsilber 999, poliert einen Leser: Josef W. Stalin und ■ Durchmesser: verschwand dann für mehr als 35 mm fünf Jahrzehnte in russischen ■ Gewicht: Archiven. Gertrud Ott Helfried Weyer/ Arno Surminski 15 Gramm reines Silber Niemand war dem Führer des Ulrike aus Königsberg Ostpreußen ■ Verpackung: NS-Regimes über eine solch lan- Geschichte einer Jugend in Ostpreu- Der Fotograf Helfried Weyer,1939 in Repräsentatives Etui Ostpreußen geboren hat nun auch sei- ge Zeitspanne so nahe gewesen ßen und Württemberg Medaille ist durch eine Die Autorin, die einst in ihrer Vater- ne alte Heimat fotografiert. Zwischen wie Otto Günsche und Heinz Feinsilber 999 Klarsichthülle geschützt Linge. Sie erlebten Hitler aus nächster Nähe, kannten seinen Tagesab- stadt Königsberg die Agnes-Miegel- den Bildern kommen Menschen zu lauf, seine Essgewohnheiten, seine Stimmungen, seine Krankheitsge- Schule besuchte, hat viel in diesem Wort, die eine enge Verbindung zu Subskriptions-Sonderpreis nur EUR 29.90 schichte. Als Adjutanten lernten sie ihren Arbeitgeber als offiziellen Re- Buch verarbeitet. Ostpreußen haben. zzgl. Versandkosten EUR 2,50 gierungschef kennen, hörten, was er über Besucher, die Generalität und Kart., 161 S. Geb., 160 S., 119 farbige Abb. Nur über den Preußischen Mediendienst zu beziehen! alte Weggefährten im Einzelnen äußerte. Und sie waren die letzten Mo- Best.Nr.: 1208 9,90 € Best.Nr: 4016 29,90 € nate und Wochen an Hitlers Seite, beobachteten, wie er das Deutsche Reich vom Berliner Führerbunker aus in die Katastrophe steuerte. So ist in den Jahren 1948/49 ein einmaliges Erinnerungswerk zweier Zeitzeugen ent- standen. Geb., 500 S. mit 70 Abb. Best. Nr.: 4632 24,90 € NEU! Kriegsverbrecher? NEU! NEU!

Heinrich Pflanz E. Windemuth Der Spöttinger Friedhof in Ostpreußen- mein Schicksal Landsberg am Lech Eine Tragödie der Vertreibung Diese Dokumentation soll die histori- In diesem Buch werden die entsetzlichen sche Bedeutung und die lange Ge- Erlebnisse und Leiden der Vertreibung schichte dieses einmaligen Friedhofes aus Ostpreußen 1944/45 von Flucht und vor Augen führen und die Frage klä- Rudi Kuke Otila Schwab-Reinwald Rolf Bossi Vertreibung von einem Opfer in Tage- ren, wer dort begraben liegt. Im Lands- (Neu!) Halbgötter in schwarz buchform aufgezeichnet. Kart., 158 S. berger Kriegsverbrechergefängnis „Nachts, als die Russen Komorken und rotes Kopftuch Handbuch Deutsche Deutschlands Justiz am Pranger Best.Nr.: 4494 16,00 € (WCP) wurden bis ins Jahr 1951 284 kamen...“ Erinnerungen an Ostpreußen Wirtschaft 2005 Leben wir tatsächlich in einem demo- Todesurteile vollstreckt. Wurden die Biographien - Zeitzeugen-Berichte Die Autorin wurde 1922 in der Au- Internationale Konzerne kaufen kratischen Rechtsstaat? Rolf Bossi Hingerichteten nicht von ihren Ange- Als die Russen kamen und riefen: mühle bei Rot am See geboren. Hier Deutschlands Unternehmen auf zeigt anhand seiner spektakulärsten hörigen überführt, ruhen sie auf die- „Frau komm“ sind noch jedem, der verlebte sie ihre Kindheit und frühe Der Ausverkauf nimmt dramatische Fälle, wie sich die deutsche Justiz ihr sem Friedhof. Gestützt auf private den Einmarsch der Russen erlebte, Jugendzeit. 1940 erfolgte die Einberu- Formen an … Recht zurechtbeugt. Aufzeichnungen und Dokumente aus gegenwärtig. Tagsüber riefen oder fung zum Reichsarbeitsdienst der Kart., 815 S. Geb., 280 Seiten, 15 x 22 cm amerikanischen Archiven werden die schrieen sie überwiegend: „Uri, Uri“ weiblichen Jugend nach Ostpreußen. Schicksale der Hingerichteten, die hier und erschossen viele, wenn sie nicht Best.Nr.: 4595 29,80 € Best. Nr.: 4569 22,90 € Angetan von der masurischen Land- ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ihr Ziel erreichten. Es ist unvorstellbar, schaft und Lebensart, entschied sie aufgezeigt. Besonders erschütternd was die verbliebene Bevölkerung über sich in Ostpreußen zu bleiben und die sind die letzten Worte der Opfer und sich ergehen lassen musste. Wer das Ausbildung bis zur Lagerführerin zu CD Fotos, die bei der Vollstreckung ge- nicht miterlebt hat, kann sich keine durchlaufen. 1945 kehrte sie heim ins macht wurden. Vorstellung darüber machen. Elternhaus. Geb., 424 S. mit zahlr. Abb Kart., 174 S. Geb., 202 S. Best.Nr.: 4574 35,00 € Best.Nr.: 4564 12,10 € Best.Nr.: 2307 13,00 € Sonderpreis

Rolf Kosiek Die Frankfurter Schule Eilhardt Sonderpreis und ihre zersetzenden Auswirkungen. Frühjahr Hits der Volksmusik Deutschland erlebte zwar 1945 eine 1945 totale Niederlage, doch die völlige Mit Maria & Margot Hellwig, Herbert Reinecker Kampf um Heino, Andy Borg u. v. a. Veränderung der Gesellschaft trat erst Berlin und Aus dem Inhalt: Kein schöner Land, Der Jesus von Stallupünen mehr als 20 Jahre später ein. Der Auf- Flucht in den La Montanara, Herz-Schmerz-Polka Novellen über Menschenliebe und stand der 68er und die ihnen naheste- Westen, 1944 u. v. m. Insges. 15 Titel Gottesliebe hende linksliberale Koalition verur- Einberufung sachten den großen geistigen Bruch Best.Nr.: 4592 nur 4,95 € Geb., 85 S. zur Wehrmacht. Ausbildung zum Fun- Best.Nr.: 4501 10,00 € und führten die Umerziehung der Sie- ker in Weimar/Thüringen und Fron- germächte zum Ziel teinsatz in der neu aufgestellten Pan- Kart, 349 S. zer-Division „Müncheberg“. Erste DVDs / Videos Best.Nr.: 3620 16,40 € Kriegserfahrung (Feuertaufe) in der zur Zeitgeschichte Hans Jürgen Pantenius „Hölle von Golzow“ – im Küstriner Vorfeld. Aktive Teilnahme an den Die letzte Schlacht an der Kämpfen um die Seelower Höhen Ostfront (russischer Großangriff) und um Ber- Der Verfasser schildert insbesondere lin. In russische Kriegsgefangenschaft Michael Reynolds die Kämpfe beim sowjetischen Durch- geraten einen Tag vor der Kapitulati- Ein Gegner wie Stahl bruch im Januar 1945, den verlustrei- on der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Selten ist der Waffen-SS solche Reve- chen Rückzug auf die untere Weichsel Zweimalige Flucht aus der Gefangen- renz erwiesen worden wie von dem und die Schlachten um Westpreußen schaft. Durchschwamm auf seiner britischen Generalmajor Michael Rey- bis zur Kapitulation in der Danziger Flucht in den Westen die Elbe, legte auf nolds, der in diesem Buch den Kampf Niederung am 9. Mai. dem Weg zu seinen Eltern in 25 Tagen der 1. SS-Panzerdivision „Hitlerju- Geb. 371 Seiten, zahlr. bebildert mit ca. 650 km zu Fuß über den Südharz gend“ bei der Abwehr der alliierten Kartenmaterial nach Frankfurt/M. zurück. Invasion in der Normandie schildert. Best.Nr.: 2039 Kart. 193 Seiten mit Abb. Geb. 286 Seiten statt 48,- €nur 19,90 € Best.Nr.: 3945 13,90 € Best.Nr.: 4114 19,95 € Von Elbing nach Tannenberg Von Memel nach Trakehnen 1942 Dieser Film zeigt Ihnen mit histori- Die Fahrt beginnt in der Hansestadt schen Aufnahmen den Zauber der und führt über Rosenberg, Deutsch Landschaften Ostpreußens. Er lässt Sie Bitte Bestellschein ausfüllen und senden an: Eylau, Preußisch Holland, Mohrun- noch einmal die Urwüchsigkeit und Parkallee 86 · 20144 Hamburg · Telefax040 / 41 40 08 58 · Telefon 040 / 41 40 08 27 gen, Osterode und Allenstein bis zum Kraft der Trakehner Stuten und Hengs- Tannenberg – Denkmal te auf den Vorwerken, im Muttergestüt E-Mail: [email protected] · Internet: www.preussischer-mediendienst.de und in freier Wildbahn miterleben. NEU! Spieldauer: 30 Min, s./w. Ulrich Völklein 30 Min. s/w historische Aufnahmen DVD, Best.Nr.: 4473 19,00 € “Mitleid war von niemand Best.-Nr. Menge Titel Preis VHS- Video, Best.Nr.: 1070 16,00 € DVD, Best.Nr.: 4557 19,00 € VHS- Video, Best.Nr.: 4559 16,00 € zu erwarten“ Das Schicksal der deutschen Ver- triebenen Zwölf Millionen Vertriebene tra- fen nach Kriegsende in der Bun- desrepublik und der DDR ein. Meist kamen sie nur mit dem, was sie auf dem Leib trugen. Dass sie in ihrer neuen Heimat mit offenen Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich Armen empfangen wurden, ist ein entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. Mythos. Lange wurde das Leid der Heimatlosen verschwiegen. Bitte senden Sie mir den aktuellen Katalog zu. Erst jetzt, im Alter, sechzig Jahre nach Kriegsende, ist die Genera- Vorname: Name: Die Stadt Danzig 1942 tion der Vertriebenen in der Lage, Das war Königsberg jenseits von Aufrechnung oder Wir erleben eine liebenswerte Führung Straße, Nr.: durch die alte ostdeutsche Hansestadt Dieser Film zeigt mit teilweise bisher Vorwürfen zu berichten. Dieses vor der Zerstörung. Der Film zeigt Ih- unveröffentlichtem historischem Film- Buch zeigt, wie schwer ihnen das nen noch einmal mit historischen Auf- material Königsberg, wie es damals Leben in der neuen Heimat oft PLZ, Ort: Telefon: nahmen das Danzig Ihrer Erinnerung. war. gemacht wurde. 30 Min. s/w historische Aufnahmen Spieldauer: ca. 30 Min Geb., 368 S. Ort, Datum: Unterschrift: DVD, Best.Nr.: 4555 19,00 € DVD, Best.Nr.: 4470 19,00 € Best.Nr.: 4615 19,90 € 13/2005 VHS- Video, Best.Nr.: 2724 16,00 € VHS- Video, Best.Nr.: 1069 16,00 € 24_PAZ13 29.03.2005 17:24 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

24 Folge 13 – 2. April 2005 PANORAMA

Quer durchs Beet Zitate

Von einer „Instrumentalisierung Hamburg: Weniger des Nationalsozialismus zu gegen- Doppelnamen wärtigen Zwecken“ hatte der Schrift- steller Martin Walser 1998 gespro- r galt einst als Ausweis weib- chen – und wurde dafür entsetzlich Elicher Emanzipation: Der Dop- gescholten. Knapp sieben Jahre spä- pelname. Laut der Zeitung Die Welt ter kommt die linksliberale Wochen- hat eine Aufstellung des Standesam- zeitung Die Zeit vom 23. März nun tes Hamburg-Mitte ergeben, daß im- zu einer ähnlichen Einschätzung wie mer weniger junge Frauen den Bin- Walser: destrich-Nachnamen wollen. Von 1987 bis heute ist demnach der An- „Das ist der Fluch, der auf der teil der Frauen, die bei der Hochzeit deutschen Vergangenheitsbewälti- einen Doppelnamen wünschen, von gung ruht. Sie interessiert uns nur rund 25 Prozent auf nur noch zwölf insofern, als sich aus ihr Argumente Prozent gesunken. Da den großen im ideologischen Grabenkampf der Metropolen bei gesellschaftlichen Gegenwart destillieren lassen. Die Entwicklungen meist eine Vorreiter- Nazizeit ist der stärkste Schnaps, rolle zukommt, läßt der Rückgang in den man sich zur eigenen inneren Hamburg auf einen gesamtdeut- Aufrüstung oder zur Betäubung des schen Trend schließen. Gegners ausschenken kann. Es ist der schlecht verhehlte Charakter DVA boykottiert fortgesetzten Drogenmißbrauchs, der über allem Umgang mit der NS- Rolf Hochhuth Vergangenheit liegt, der den gegen- wärtigen Exzeß so widerwärtig ie „Deutsche Verlags-Anstalt“ Hohe Abschlepp-Bereitschaft Zeichnung: Götz Wiedenroth macht.“ D (DVA) hat bestätigt, daß sie die geplante Autobiographie des linken Der SPD-Innenpolitikexperte Die- Dramatikers Rolf Hochhuth nicht ter Wiefelspütz fordert in der Frank- veröffentlichen werde. Offizieller … und in Johannisburg ist furter Rundschau vom 29. März eine Grund: Hochhuth hatte den als Ho- Ausweitung der Anti-Terror-Gesetze locaust-Leugner verurteilten briti- der Regierung: schen Historiker David Irving im Interview mit der Zeitung Junge ein Zebra ausgebrochen „Ich befürworte einen direkten Zu- Freiheit verteidigt. griff der Nachrichtendienste auf Kon- Medienrückblick mit Hans-Jürgen MAHLITZ ten und will erreichen, daß Reiseda- ten von den Diensten leichter ernsehen in ferner Vergangen- die Uhr. Wer diese ganze unge- bis zum Jahresende, in Amerika abgefragt werden können.“ Personalien Fheit: In einem unterhaltsamen hemmte Flut von Informationen wird das Klima noch immer nicht Rückblick auf das Jahr 1976 präsen- mitbekommen will, muß weitge- richtig „geschützt“, in Berlin ist J. F. Der Berufsverband der Kinder- tierte das Dritte Programm von Ber- hend auf Schlaf verzichten, darf kei- immer noch Minister, im Königreich und Jugendärzte kritisiert das von »D-Mark wieder lin und Brandenburg (rbb) am spä- ne sonstigen Hobbies haben, kann Tonga hat Seine Majestät zwei Kilo Rot-Grün geplante (Gesundheits-) ten Ostermontagabend unter sich den Luxus einer geregelten Er- abgenommen. Das mag ja alles Präventionsgesetz. Der Präsident des einführen« anderem die erste Tagesschau-Spre- werbstätigkeit auf gar keinen Fall wahnsinnig interessant sein. Aber Verbandes, Wolfram Hartmann, cherin Dagmar Berghoff, die damals leisten. Selbst dann aber hat man ist es nicht mindestens genauso sieht die ärztliche Versorgung von aß er gern mit ihre Spätausgaben-Premiere mit nur eine Chance, keine „wichtige“ interessant, endlich zu erfahren, wa- Kindern in Gefahr: Ddem Strom den Worten beschlossen hatte: Es ist Information zu verpassen, wenn rum wir uns angeblich für das alles schwimme, wer- 22.57 Uhr, hiermit beendet das Er- man über ausreichendes techni- unbedingt interessieren müssen? „Jedes fünfte Kind in Deutschland fen ihm nicht ein- ste Programm seine heutigen Sen- sches Equipement verfügt; ein Fern- ist heute entwicklungsgestört. Kör- mal seine schärf- dungen ... seher mit „Bild im Bild“ sowie zwei Anders gefragt: Was ist eigentlich, perliche Erkrankungen, Sucht, Ver- sten Gegner vor. Video- oder DVD-Rekorder gelten wenn wir – zum Beispiel an einem haltens- und Lernstörungen nehmen Eher schon Heute, in unseren Zeiten totaler als Minimum. christlichen Feiertag – einfach alle zu. Wenn es uns nicht gelingt, diese scheint Peter Rund-um-die-Uhr-TV-Berieselung, Fernseh- und Radionachrichten ig- Lebensumstände zu verbessern, wer- Gauweiler den kann man sich das fast nicht vorstel- Empfehlenswert ist auch die norieren? Sind wir ohne Tagesschau den Generationen von kranken Er- steten inneren Drang zu verspüren, len: Gegen elf Uhr, vielleicht auch Gründung sogenannter Info-Ge- und Heute, ohne Rundschau, RTL- wachsenen heranwachsen, für die je- sich für Positionen in die Schlacht am Samstag mal ein Stündchen spä- News oder ZiB weniger glücklich, de Präventionsmaßnahme zu spät zu werfen, die ihn beim politischen ter, war Programmschluß, man er- gerät unsere Lebensplanung durch- kommt. Gleichzeitig ist empirisch Establishment besonders unbeliebt fuhr in ganz unaufgeregter Sachlich- einander? Wer es einmal auspro- nachgewiesen, daß sozial benachtei- machen. In Reaktion auf das fakti- keit, was einen am nächsten Abend Die Informationsflut biert, stellt fest: Die Informationen, ligte Familien sehr wohl vorbeugen- sche Ende des Euro-Stabilitätspakts erwartete, durfte – dank des uner- nützt uns nicht, mit denen wir auf zig Kanälen rund de Gesundheitsberatung nachfra- hat der CSU-Politiker nun vorge- müdlichen Einsatzes von Gerhard um die Uhr überschüttet werden, gen.“ schlagen, man solle die Möglichkei- Löwenthal und Wilfried Böhm – sondern schadet sind zum allergrößten Teil völlig un- ten einer Rückkehr zur Deutschen den damals noch vertrauten Klän- uns sogar wichtig und überflüssig. Die Nach- Mark untersuchen. Als Bundestags- gen des Deutschlandliedes lau- richtenflut nützt uns nichts; sie abgeordneter beauftragte er gar den schen. Danach ging man – nein, schadet sogar, indem sie uns der Fä- Fremde Feder Wissenschaftlichen Dienst des Par- nicht in die Disco, sondern ins Bett. higkeit beraubt, Wichtiges von Un- laments, darzustellen, „welche meinschaften (IG), die dann die wichtigem zu unterscheiden. Dienste frei zu leisten solle rechtlichen Schritte, Vertragsände- Und am nächsten Morgen trafen schon als traditionell und überholt in Europa möglich sein, rungen oder sonstige Maßnahmen“ Arbeitgeber in ihren Betrieben auf geltende Wohngemeinschaft (WG) Meinungsforscher haben vor eini- so zumindest will's der olle zu ergreifen wären, um die D-Mark richtig ausgeschlafene Mitarbeiter, ablösen könnten. Bei geschickter ger Zeit bei einem Experiment fest- Frits von Bolkenkuckucksstein. wiedereinzuführen. Lehrer in den Schulen auf hellwa- Programmierung aller verfügbaren gestellt, daß die meisten Menschen che Schüler – glückliche Vor-Pisa- Empfangs-, Aufnahme- und Wieder- schon wenige Minuten nach einer Allerdings mit Blick auf Wahlen, Jurist Gauweiler wurde am 22. Ju- Zeiten. Heute schlafen TV-geschä- gabegeräte ließen sich dann sogar Nachrichtensendung fast nichts Plebiszite und primär ni 1949 in München geboren. Sein digte Schüler im Unterricht, finden die über Kabel, Satellit und Internet mehr von dem soeben Erfahrenen ein Gewirr von roten Zahlen streitbarer Geist meldete sich früh: Bäcker, trotz alljährlich beschwore- erreichbaren Radioprogramme na- wiedergeben können. Das weitaus legten sich gar manche quer. 1968 trat er aus Protest gegen die ner Lehrstellenkatastrophe, keine hezu flächendeckend auswerten. Meiste plätschert an ihnen vorbei, aufkeimenden linksradikalen Bewe- Auszubildenden, weil es den jungen Vermutlich arbeiten Software-Desi- wird gar nicht bewußt wahrgenom- Denn die Freiheit, die gemeinte, gungen an den Universitäten der Leuten nicht zumutbar wäre, zum gner bereits an Computerprogram- men, zumindest nicht „abgespei- fördert Billigkonkurrenz, CSU bei und wurde schon 1972 rechtzeitigen Erreichen des Arbeits- men zur optimierten Ansteuerung chert“. und Europa, das vereinte, jüngster Stadtrat von München. /Ausbildungsplatzes den Fernseh- möglichst vieler Nachrichtensen- reagiert mit Vehemenz: 1990 bis 1994 war Gauweiler bay- abend vorzeitig abzubrechen. dungen. Einschlägige Volkshoch- Eigentlich ist diese Erfahrung so- erischer Umweltminister. Er mußte schulkurse dürften auch nicht mehr gar tröstlich: Anders als der Compu- Wehret dieser Armutsfalle, seinen Posten räumen wegen einer In aller Regel war man, nach zwei lange auf sich warten lassen. ter, dem man jeden erdenklichen riefen Schröder und Chirac, Kampagne des Stern, der ihm vor- bis drei Tagesschau- oder Heute- Schwachsinn auf die Festplatte ban- die Gewerkschaftsbosse alle, warf, seine Anwaltskanzlei unrecht- Sendungen, hinreichend informiert; Wir leben eben im Informations- nen kann, ist das menschliche Ge- Menschenrechtler und Attac! mäßig verpachtet zu haben. Vermut- Lücken füllte am nächsten Morgen zeitalter. Nichts auf dieser Welt hirn nach wie vor fähig, im richtigen lich deshalb verlor er auch die die Tageszeitung. Der Zuschauer bleibt uns mehr verborgen. Wir er- Moment abzuschalten. Die Gefahr: Seht, wie nun sie triumphieren: Münchener Oberbürgermeister- konnte sich schon deshalb auf „das fahren alles, natürlich in Farbe und Außer vielem Unwichtigem bleibt Abgewendet ist die Last, wahl 1993. Die Stern-Vorwürfe stell- Wesentliche“ konzentrieren, weil Stereo, möglichst mit Dolby Sur- auch einiges von den wenigen wich- neu muß Bolke richtlininieren, ten sich später als unwahr heraus. die relativ knappe und teure Sende- round. Und damit wir selber über- tigen Informationen auf der Strecke. bis die Freiheit endlich paßt. Im Reichstag sitzt Peter Gauweiler zeit noch nicht mit Unwesentlichem haupt noch merken, wie gut infor- Daher unser Tip: Statt der eigenen seit Ende 2002, wo er schon bald für vollgestopft wurde. miert wir sind, findet sich zu allem „grauen Zellen“ lieber öfter mal TV Aber merken nicht die Helden, Aufsehen sorgte, als er sich als er- und jedem ein Experte, der uns er- und Radio abschalten! daß sie Fremdgefieder schmückt? ster Unionsabgeordneter öffentlich Heute wird an einem ganz norma- klärt, warum es für uns so wichtig Was sie stolz als Sieg vermelden, gegen den Irakkrieg aussprach. Vom len Wochentag das (vermeintliche?) ist, brandaktuell darüber informiert hat wer andrer durchgedrückt: 8. bis 10. März 2003 besuchte er mit Informationsbedürfnis des Zu- zu werden, daß in Timbuktu der Hans Heckel macht zur Zeit Ur- seinem Fraktionskollegen Willi schauers allein an öffentlich-recht- Benzinpreis leicht nachgibt, wäh- laub, fernab von den Aufge- Billigdienste nämlich wären Wimmer sogar noch Bagdad – nur lichen Sendeplätzen – also ein- rend in Wladiwostok die Durch- regtheiten deutscher und auch fürs Gunstgewerbe trist, zehn Tage vor Kriegsausbruch. schließlich aller Dritten Programme, schnittstemperatur im März 2005 internationaler Politik. Daher das in Brüssels hohen Sphären Phönix, 3-Sat und der zusätzlichen um 0,2 Grad über dem langjährigen erscheint statt seines an dieser still die stärkste Lobby ist! Seinem D-Mark-Vorstoß gibt er digitalen Angebote von ARD und Durchschnitt lag. Stelle gewohnten politischen selbst keine großen Chancen. Indes ZDF – mehr als einhundertmal ge- Wochenrückblicks in den näch- Das Metier vom Horizonte wäre der Euro beileibe nicht die er- stillt. Hinzu kommen über 20 Nach- In Johannisburg ist ein Zebra aus sten Ausgaben ein Blick zurück hätt' mit Streik sich leicht getan – ste übernationale Währungsunion richtensendungen der privaten Sen- dem Zoo entwichen, in Rio rechnen in die Medien – manchmal, Frust, den nur verhindern konnte der europäischen Geschichte, die der sowie n-tv, N 24, CNN und BBC Analysten mit der Schließung von aber nicht immer im Zorn. dieser Strich durch Bolkes Plan. gescheitert ist. World mit „News“ nahezu rund um mindestens sieben Sambaschulen Pannonicus