2016 JAHRESBERICHT Evangelische Hochschule

2016 JAHRESBERICHT Evangelische Hochschule Berlin

EDITORIAL

Sehr geehrte Leser_innen, in dem vorliegenden Jahresbericht stellen wir einem interessierten Publikum unsere hochschulweiten Aktivitäten vor und dokumentieren gleichzeitig unsere Arbeit, die auch in diesem Jahr vielfältig war. Wir möchten deutlich machen, dass wir über eine gute Lehre hinaus mit Forschungsaktivi- täten, Fachtagungen, Kooperationen und der Unterstützung von Arbeit mit geflüchteten Menschen gesellschaft- liche Verantwortung übernehmen. Es ist daher nur konsequent, dass sich die Mehrheit der Professor_innen auf unserem erstmals durchgeführten Forschungstag  6.1.9 für eine verstärkte Forschung im Bereich »Gesellschaftlicher Zusammenhalt« ausgesprochen hat.

Gesellschaftliche Verantwortung Wir haben uns auch Gedanken über Evangelischen Religionspädagogik beginnt im Umgang miteinander in der die weitere Hochschulentwicklung ge- wird in Umsetzung der EKD-Texte 118 Hochschule. Über Initiativen wie ehb. macht. Wichtige Herausforderungen ebenfalls daran gearbeitet, den Er- gesund  6.1.6 und gemeinsame Film- der nächsten Jahre sind die Etablierung werb von zusätzlichen Qualifikationen und Diskussionsabende möchten wir eines Campus Management Systems zum religionspädagogischen Studium uns auch für einen guten, reflektierten und die energetische Sanierung der zu erleichtern sowie dem Bedarf der und gesundheitsfördernden Umgang Hochschule. Aufgrund des akuten Fach- Kirche (insbesondere der EKBO und miteinander einsetzen. Hierfür ist neben kräftemangels werden wir dort, wo es der EKM) im Bereich Diakonik und den vielen gesellschaftskritischen Dis- uns möglich ist, die Studierendenzahlen Gemeindepädagogik auch durch die kussionen und der Beschäftigung zu erhöhen und entsprechend unsere Neukonzeption eines Studienganges mit existentiellen Problemen von Räumlichkeiten optimal nutzen (u. a. zu bedienen. Menschen auch der Spaß miteinander durch neue Möblierung oder auch die von großer Bedeutung. Daher sind Möglichkeit der Nutzung von Blended Ich wünsche beim Durchblättern des Veranstaltungen wie unser »Sommer- Learning). Ferner sollen die Bereiche Jahresberichts viel Spaß und hoffentlich campus«  6.1.5 oder der in 2016 erst- Internationalisierung der Hochschule, viele Anregungen. Danken möchte ich mals von Studierenden organisierte die gesundheitsfördernde Hoch- allen, die uns unsere Aktivitäten ermög- »ehb.slam«  1.7 wichtige Gelegen- schule, Fort- und Weiterbildung und licht haben und allen Autor_innen und heiten, den Humor bei aller Ernsthaftig- Alumniarbeit gestärkt bzw. weiter Redakteur_innen dieses Jahresberichts. keit zu bewahren. betrieben werden. Im Bereich der Mit freundlichen Grüßen

PROF. DR. ANUSHEH RAFI, PROFESSUR FÜR BÜRGERLICHES RECHT

REKTOR DER EHB

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EDITORIAL INHALT

1 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS

1.1 Grenzen überschreiten – Lebenswelten erkunden – Dialoge vertiefen Jubiläumsfeier zum deutsch-französisch-ungarischen Austausch im Studiengang Soziale Arbeit 9 1.2 Filmreihe »Der Luther-Code« – Umbruch und Wandel in 500 Jahren 10 1.3 Hochschulbildung im Spannungsfeld der Flüchtlingsbewegung ...... 12 1.3.1 Migration. Über den Einzug globaler Zustände an der Hochschule 12 1.3.2 »Die deutsche Sprache ist der Schlüssel für unsere Zukunft« Im Gespräch mit drei jungen Geflüchteten aus Syrien über ihre erste Zeit an der Hochschule ...... 13 1.4 Von der Kontrolle des Windes und Alleinstellungsmerkmalen ...... 14 1.4.1 Frenetischer Jubel und voller Körpereinsatz beim ersten ehb.slam 14 1.4.2 Garant üppiger Ressourcen – Kritik an einem Modebegriff? ...... 15 1.5 Das Ensemble der Bühne für Menschenrechte zeigte » Asyl-Dialoge« an der EHB 16 1.6 ehb.filmtag: Der Filmabend mit Nirwana-Events ...... 16 1.7 Zertifizierung der Internationalisierungsstrategie an der EHB ...... 17 1.8 Was macht eine evangelische Organisation »evangelisch«? 19

2 SOZIALES & KOOPERATIONEN

2.1 Sozialer Wandel im ländlichen und semiurbanen Raum Siebenbürgens ...... 21 2.2 Qualitätsagentur Heimerziehung ...... 22 2.3 Damit Hochschule und Praxis besser zusammenarbeiten – Fachtag-PRAXIS: Soziales Gestalten ...... 23 2.4 Adoptivfamilien mit Kindern aus dem Ausland – Forschung und Praxis im Gespräch ...... 24 2.5 BIGFAM – Berliner Initiative geförderte Familienmediation  ...... 25 2.6 Projektwerkstätten – mit viel Praxiserfahrung ins Lernen starten 26 2.7 DeinBlick – Ausstellung im Rahmen des Projekttags »Erwachsene in besonderen Lebenslagen«  27 2.8 Zusammenarbeit von Sport und Sozialer Arbeit wird an der EHB verstetigt 28 2.9 Zusatzbeiträge für besondere Leistungen in der Kita? ...... 28 2.10 Studierende der Sozialen Arbeit gestalteten Workshop zum Berliner Aktionstag Suchtprävention ...... 29

3 GESUNDHEIT & PFLEGE

3.1 Problem-Based-Learning (PBL) als Lehr-Lernkonzept im Studiengang Bachelor of Nursing 31 3.2 Die Projekte »INTER-M-E-P-P« und »InterTUT« 34 3.3 Projekt DemenzLotsen für Menschen mit Migrationshintergrund im Bezirk Spandau 35 3.4 Bericht aus dem Studiengang Hebammenkunde ...... 37 3.5 Mehr Unterstützung für Menschen mit Migrationserfahrungen und Demenz  Abschlusstagung des Berliner Kooperationsprojekts ...... 38 3.6 Die Gesundheitsstudiengänge der EHB auf dem 6. Berliner Pflegekongress ...... 39

EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN 4 BILDUNG & RELIGION

4.1 Bildungsangebote und Kinderrechte für geflüchtete Kinder 41 4.2 Bericht aus dem Forschungsprojekt »Alltagserleben von jungen Kindern in Not- und Gemeinschaftsunterkünften« ...... 42 4.3 Profilschärfung der religiösen Kompetenz  43 4.4 Service-Learning im Flüchtlingsheim ...... 45 4.5 Reformation und Freiheit. Luther und die Folgen für Preußen und Brandenburg ...... 46 4.6 Erprobung eines neuen Kirchenführungskonzepts für Grundschulen ...... 47 4.7 »Eis für alle!« – Praxis wagen in der Kinderbibelwoche ...... 48 4.8 Rückblick auf den Fachtag »Gemeindepädagogik« ...... 48 4.9 Aus dem Studiengang Evangelische Religionspädagogik ...... 49

5 INTERNATIONALES & KOOPERATIONEN

5.1 Bericht aus dem Akademischen Auslandsamt ...... 51 5.2 Studienfahrten und Studientreffen ...... 52 5.3 Internationaler Besuch ...... 56

6 EHB.INTERN

6.1 Forschung, Wissenschaft, Hochschulentwicklung 59 6.1.1 Akkreditierungsverfahren an der EHB ...... 59 6.1.2 Wissenschaftliche Weiterbildung an der EHB – Projekt Bezert (Bedarfsgerechte Zertifikatsangebote) 62 6.1.3 Neues Gleichstellungskonzept mit qualifikationsentsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten ...... 63 6.1.4 Bericht der Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung ...... 64 6.1.5 EHB-Master mit neuen Schwerpunkten ...... 65 6.1.6 Für eine »gesunde« Hochschule – Hochschulweites Projekt ehb.gesund 66 6.1.7 ehb.forscht | Neue Impulse für multiprofessionelle Teams  66 6.1.8 Forschungstag an der EHB ...... 67 6.1.9 Förderinitiative »Innovative Hochschule« des Bundes und der Länder 68 6.1.10 Bericht des An-Instituts Innovation und Beratung (INIB e. V.) 69 6.1.11 Fachtagung »Jahrhundertkind. Aufarbeitung der Heimerziehung der DDR.« ...... 72 6.1.12 Neugründung der Rektorenkonferenz kirchlicher Hochschulen (RKHD) 72

6.2 Veranstaltungen ...... 74

6.3 Aus der Hochschule ...... 91 6.3.1 Das Campus Management Projekt 91 6.3.2 Bericht aus der Bibliothek 91 6.3.3 Energetische Sanierung an der EHB ...... 94 6.3.4 Gekommen und gegangen 96 6.3.5 Daten und Fakten ...... 102 6.3.6 Veröffentlichungen, Vorträge und Aktivitäten 108

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 INHALT « »EIN ZEICHEN GESETZT!

1 8Hier geht’s zur EHB EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN BESONDERHEITEN 1 & HIGHLIGHTS

Grenzen überschreiten – Lebenswelten erkunden – Dialoge vertiefen 1.1 Jubiläumsfeier zum deutsch-französisch-ungarischen Austausch im Studiengang Soziale Arbeit

Im Studiengang Soziale Arbeit an der EHB gibt es seit 15 Jahren den Studierendenaustausch mit dem College Erasme in Toulouse (Frankreich). Vor fünf Jahren erweiterten Studierende des Wesley College in Budapest (Ungarn) das deutsch-französische Tandem, so dass nun jedes Jahr ein tri- nationaler Austausch veranstaltet wird, in dem Studierende mit ihren Dozent_ innen aus den drei Hochschulen sich wechselseitig jeweils für eine Woche besuchen. In dieser Zeit wird länder- übergreifend zu aktuellen Themen der Sozialen Arbeit gearbeitet. Darüber Deutsche, französische und ungarische Studierende bei der szenischen Darstellung ihrer Erfahrungen und hinaus findet eine intensive Begegnung Eindrücke des Austauschs der Studierenden und Lehrenden statt. Im Durchgang 2015/2016 war der Aus- Insofern war es nur folgerichtig, dass vom College Erasme in Toulouse (ver- tausch dem Thema »Migration und sich die Jubiläumsfeier als Höhepunkt lesen von Nadine Dulme aus dem Aus- Flucht« gewidmet, denn alle drei der Internationalen Woche im Früh- landsamt von Erasme), und Dr. Gábor Länder sahen sich vor die Chancen ling 2016 ebenfalls mit dem Thema Iványi, Direktor des Wesley College und Herausforderungen gestellt, die Migration und Flucht befasste. Mit in Budapest. Auch Generalsekretär mit der anwachsenden Zuwanderung dem halbtägigen Jubiläumsfest am Dr. Markus Ingenlath vom Deutsch- nach Europa verbunden sind. Dabei 24. Mai 2016 feierte die EHB bei herr- Französischen Jugendwerk (DFJW) reagieren jedoch nicht nur die lichem Sonnenschein die langjährigen würdigte die trinationale Kooperation Nationalstaaten in unterschiedlicher Austauschbeziehungen zwischen den und stellte den Stellenwert des Kultur- Form auf die Migrations- und Flucht- drei Hochschulen und dem Deutsch- austauschs für die Europäische Ver- bewegungen, sondern auch die Französischen Jugendwerk (DFJW), ständigung heraus. Soziale Arbeit hat hier unterschiedliche das diesen Austausch von Anfang Traditionen zur Unterstützung und Be- an finanziell und ideell unterstützt Anschließend gaben deutsche, gleitung von Geflüchteten entwickelt. hat. Verantwortlich für den Aus- französische und ungarische Studie- tausch und das Programm der Ver- rende des Durchgangs 2015/2016 anstaltung zeichneten die Leiterin des ihre Erfahrungen und Eindrücke vom Akademischen Auslandsamts der EHB, aktuellen Austausch in einer szenischen Dagmar Preiß-Allesch, sowie die zwei Darstellung wieder, die auf sehr viel hauptamtlichen Dozentinnen Prof. positive Resonanz stieß und deutlich Dr. Birgit Steffens und Prof. Dr. Julia machte, dass ein solcher Austausch Lepperhoff des Studiengangs Soziale viel in den Köpfen und Herzen der Arbeit. Studierenden bewegt und manch einen Denkanstoß für den weiteren In seinem Begrüßungsvortrag hob der Studien- und Lebensweg liefern kann. Rektor der EHB, Prof. Dr. Anusheh Rafi, die Bedeutung des internationalen Aus- Hauptredner der Jubiläumsver- tausches für die Entwicklung von inter- anstaltung war Prof. Dr. Dr. hc. mult. kulturellen Kompetenzen besonders Hans Thiersch, emeritierter Professor hervor. Es folgten Grußworte der für Erziehungswissenschaft und Sozial- Direktoren Robert Bergougnan, Direktor pädagogik an der Universität Tübingen. Grußwort von Prof. Dr. Dr. hc. mult. Hans Thiersch, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der Universität Tübingen

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 9 kennen. In Form von Praxisbesuchen, Fachvorträgen und Gruppenarbeiten ist es möglich, über länderspezifische Konzepte, professionelle Haltungen und Strukturen ins Gespräch zu kommen und das eigene berufliche Selbstver- ständnis zu schärfen. Auch die Sprach- animationen sind ein Kernelement der Austauschprogramme, denn damit können interkulturelle Begegnungen über das Kennenlernen der anderen

Keine babylonische Sprachverwirrung, dank simultaner Übersetzung während der Veranstaltung Sprache und Kultur unmittelbar spürbar werden. So wird der Grundstein für den In seinem Fachvortrag präsentierte das Publikum kam hier mit seinen Erwerb interkultureller Kompetenzen der Ehrendoktor der Technischen Uni- Anmerkungen und Rückfragen zur gelegt. Und nicht zuletzt werden auch versität Dresden und der Universität Geschichte, oder besser zu den über den Austausch hinausgehende Lüneburg seinen Ansatz der »Lebens- Geschichten, des trinationalen Aus- Freundschaften gestiftet. Am Schluss weltorientierten Sozialen Arbeit« und tauschs zu Wort. Dieser Dialog konnte der Veranstaltung war die Botschaft bezog diesen auf die Thematik der ge- dann bei einem Sektempfang zum in allen Sprachen klar zu vernehmen: flüchteten Menschen, aber auch auf die Ausklang der Veranstaltung fortgeführt Dieser Austausch soll mindestens noch Haltung der sogenannten Mehrheits- werden. weitere 15 Jahre und darüber hinaus gesellschaft. Der inhaltlich ungemein Bestand haben! dichte Vortrag wurde für die Gäste Insgesamt gesehen ist die Bilanz positiv:

aus Frankreich und Ungarn simultan Der trinationale Austausch bietet den PROF. DR. übersetzt. studentischen Teilnehmer_innen die BIRGIT STEFFENS, PROFESSUR FÜR Chance, sich mit unterschiedlichen An- SOZIALE ARBEIT, STUDIENGANG Abschließend wurden auf einem sätzen und Projekten der Sozialen Arbeit SOZIALE ARBEIT Podium kurze Geschichten und Ge- in Deutschland, Frankreich und Ungarn

danken von ehemaligen Studierenden auseinanderzusetzen. Weiterhin lernen PROF. DR. und Teilnehmenden vergangener die Studierenden alternative Modelle JULIA LEPPERHOFF, PROFESSUR FÜR Jahre zum Besten gegeben. Auch Sozialer Arbeit in anderen Ländern SOZIALPOLITIK, STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

1.2 Filmreihe »Der Luther-Code« – Umbruch und Wandel in 500 Jahren Film, Podiumsgespräche und Publikumsdiskussion zu Reformation, Geschichte und Gesellschaft

Die Filmidee

Zum Start der bundesweiten Feier- Wie sehr unsere Gegenwart auf Folgen er selbstbestimmt Freiheit in einer von lichkeiten im Lutherjahr zeigte die der Reformation basiert, ist wenig Konflikten geprägten Gesellschaft. – Evangelische Hochschule Berlin im bekannt. Auch wie nah die damaligen Wo finden sich Luthers Ideale in der Herbst 2016 in Kooperation mit der Fragen nach dem Menschen und heutigen Zeit wieder? Sind die aktuellen Evangelischen Akademie zu Berlin und seiner Rolle in der Welt dem modernen gesellschaftlichen Emanzipations- der Eikon Media GmbH die sechsteilige Menschen sind, ist uns wenig bewusst. bewegungen, die Informationsfluten im Filmreihe »Der Luther-Code«. Die jeweils Die Filmreihe erzählt die Geschichte der Takt der Sozialen Medien und der Kampf 52-minütigen Filme wurden an sechs Reformation und ihrer Folgen bis heute. um digitale Daten möglicherweise eine Abenden vom 4. Oktober bis zum 17. Weltoffenheit, Meinungsstärke, Ver- Reformation 3.0? November exklusiv als Preview – vor antwortung – für viele Menschen kenn- dem Fernsehstart auf ARTE – im Audimax zeichnen diese Werte eine moderne Ge- Die Protagonist_innen der EHB präsentiert. Danach folgten ein sellschaft und sind heute aktueller denn Podiumsgespräch zum Film mit ge- je. Kritik am grenzenlosen Kapitalismus, 500 Jahre nach der Reformation stellt ladenen Gästen und eine Publikumsdis- Sehnsucht nach Gerechtigkeit und »Der Luther-Code« die Fragen, die auch kussion. Eingeladen waren insbesondere Religionsfrieden – ist dieses Verlangen damals schon die Menschen beschäftigt Studierende der EHB und die jüngere tatsächlich neu? Vor fünf Jahrhunderten haben. Nur sind die Protagonist_innen Generation. Als von den Filmemachern stand ein Professor für all diese Werte jetzt junge Genforscher_innen, Astro- präferierte Zielgruppe sollten sie die Serie mit seinem Namen ein: Martin Luther. physiker_innen, Aktivist_innen, Schrift- kommentieren und bewerten. Als Gelehrter, der Freude an der wissen- steller_innen, Blogger_innen und Unter- schaftlichen Diskussion hatte, forderte nehmer_innen – alles herausragende

1 10 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Vertreter_innen der Generation Y. In den Filmen kommen sie zu Wort und stellen sich den Fragen nach dem »Warum, Wozu und Wohin« des individuellen Lebens und der Welt als Ganzes. Kontrastiert werden diese Antworten mit Schlüsselmomenten historischer Figuren aus 500 Jahren, seit den Aufbrüchen in Wittenberg, Zürich und anderen europäischen Orten. Jede von ihnen hatte in ihrer Zeit eine Antwort gefunden

– deswegen sind sie in Erinnerung ge- Studierende Jan Mävers und Rabea Zeller Schlussapplaus blieben: Leonardo da Vinci, Martin Luther, Marie Gouze, Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Engels, Bertha von Suttner, Albert Einstein, Dietrich Bonhoeffer. David Diallo, Internetunternehmer, _Folge 4: Traum von Gerechtigkeit | Berlin |Bischof Dr. Dr. hc. Markus Dröge, Im 19. Jahrhundert beschleunigt die Das Thema EKBO | Ulli Pfau, Eikon Media | Prof. Industrialisierung das Leben in bis dahin Dr. Julia Lepperhoff, EHB | Alexander nie dagewesener Art und Weise. Auch Die von den Autor_innen Wilfried Blässle, Systembiologe, Tübingen | PD Wissen ist erstmals breiten Schichten Hauke und Alexandra Hardorf in den Dr. Eva Harasta, Evangelische Akademie zugänglich und Nachrichten aus Filmen thematisierten Fragestellungen zu Berlin | Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor aller Welt erreichen ihre Leser. Immer nach Freiheit, Gleichheit, Gerechtig- EHB | Christian Vinkeloe, Deutsche Welle mehr Menschen leben in den rasant keit, Wissen, Anerkennung berühren TV | Dr. Sebastian Bartsch, KI-Forscher, wachsenden Städten – und neue Formen Grundbedürfnisse der Menschen und | Generalsuperintendentin der Ausbeutung und Ungerechtigkeit sind unabhängig vom historischen Ultike Trautwein, EKBO | Prof. Dr. entwickeln sich. Kontext bis heute aktuell. Im Rahmen Christopher Zarnow, EHB. der Veranstaltung an der EHB sollten sie auch eine generationsübergreifende Die Studierenden Diskussion zu diesen Grundsatzfragen mit den Studierenden anstoßen. Dazu Jan Mävers | Sarah Apelt | Rabea Zeller äußerten sich Studierende aus unter- | Rafaela Kiene | Günter Hänsel | Vera schiedlichen Studiengängen der EHB Krivanek | Paul Moritz Denkhaus in kurzen Impulsvorträgen mit einer Kritik und thematischen Einordnung Die Filme zu den vorangegangenen Filmen. In moderierten Podiumsgesprächen _Folge 1: Sprung in die Freiheit | wurden Filmthema und Schwerpunkte Im 15. Jahrhundert steht der Mensch mit Gästen, Filmschaffenden, EHB- noch ganz unter dem Einfluss von Mitgliedern und Schauspieler_innen Kirche und Gott. Doch die Reformation der Filmreihe diskutiert und analysiert. und die Errungenschaften der Danach öffnete sich die Diskussion dem Renaissance öffnen neue Horizonte – es Publikum, das sich rege beteiligte. Zum kommt zum Urknall des freien Denkens. Abschluss lud das Veranstaltungsteam Filmfoto: Daniel-Arthur Fischer als Martin Luther dann zu einem kleinen Empfang. _Folge 2: Suche nach Wahrheit | [Eikon Media] Im 17. Jahrhundert wird die Gegen- Die Gäste wart geboren: Es entstehen die ersten _Folge 5: Macht und Verantwortung | Massenmedien und Handel wird end- Im 20. Jahrhundert ist die Welt rasantem Auf das Podium geladen waren u. a. : gültig global. Mit der Entdeckung fester Fortschritt ausgesetzt und von neuen Dr. Johann Hinrich Claussen, Kultur- Planetenbahnen beginnt der Mensch, die Formen des Krieges bedroht. Die Er- beauftragter des Rates der EKD | Welt geistig und theologisch selbst zu be- findung des Films und die Entdeckung Alexandra Hardorf, Filmemacherin wegen. Doch noch immer werden selbst- des Unbewussten stellen den Menschen | Dr. Wilfried Hauke, Regisseur und bewusste Frauen als Hexen verbrannt. erneut vor die Frage nach dem Ich. Die Autor | Van Bo Le Mentzel, Architekt Ideale von Freiheit und die Würde des und Designer l Søren Schumann, _Folge 3: Aufbruch zur Gleichheit | Menschen werden in den großen Kriegen ARTE-Beauftragter RBB | Caroline Costa, Im 18. Jahrhundert öffnet sich der in ihren Grundfesten erschüttert. Doch Pfarrerin, Genf | Dr. Caroline Dorn, Astro- Horizont der Geschichte: Der Mensch auch der technologische Wandel und physikerin, Genf | Bernd Seidl, WDR beginnt endgültig, sich als Gestalter die sich bereits andeutende Digitale | Superintendent Dr. Johannes Krug, der von Gott als »beste aller möglichen Revolution führen zu Fragen nach dem EKBO | Prof. Dr. Jochen Hörisch, Literatur Welten« geschaffenen Erde zu sehen. Kern des Humanen. und Medienwissenaftler, Mannheim | Die Regeln, mit denen man zu dieser Mechthild Lehning, Radio Bremen/ARTE besseren Welt gelangen kann, müssen _Folge 6: Glaube an die Zukunft | | Probst Dr. Christian Stäblein, EKBO | die Menschen selbst erfinden. Unsere Gegenwart ist vor allem geprägt

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 11 1 durch die schier unermesslichen Chancen Akademie zu Berlin, der die Filmreihe an und Herausforderungen der Globali- der EHB zusammen mit Ulli Pfau, EIKON sierung und der Digitalen Revolution. Die Media GmbH, Peter Lanzel, ARTE Deutsch- letzte Folge widmet sich ausschließlich land TV GmbH und Prof. Dr. Anusheh Rafi, den jungen Menschen von heute: Ihre EHB, organisierte. Ein herzlicher Dank sei Weltanschauungen, ihr Handeln und ihre an dieser Stelle auch noch einmal allen Träume werden unsere Welt sehr bald beteiligten Mitarbeiter_innen der o. g. bestimmen.1 Einrichtungen ausgesprochen, die mit ihrem Engagement und unermüdlicher

An den sechs Abenden kamen rund 400 Unterstützung vor, während und nach SIBYLLE BALUSCHEK, M. SC. Gäste zu den Veranstaltungen. Moderiert den Veranstaltungen die Realisierung erst PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT wurden die Podiumsgespräche von Dr. möglich gemacht haben. Rüdiger Sachau von der Evangelischen

1 Texte aus ARTE Pressemappe 2016 © Alle Filmstills auf der Seite mit freundli- cher Genehmigung von EIKON Media GmbH

1.3 Hochschulbildung im Spannungsfeld der Flüchtlingsbewegung

1.3.1 Migration. Über den Einzug globaler Zustände an der Hochschule

Menschen mussten im Laufe der sind zu komplex, um eindeutig ge- auch für die nationalstaatlich-demo- Geschichte immer wieder soziale klärt werden zu können. Das bedeutet kratisch verfassten Systeme geltend Zusammenhänge erfinden, weil im Umkehrschluss auch, dass die gemacht werden kann, ist schmerz- überkommene Ordnungsweisen Konstruktion von Kultur, Ethnie, Religion lich. Das jedoch das demokratische ihre Plausibilität, Legitimität und re- oder Gruppe unter Legitimationsdruck Legitimationsproblem, die Zugehörig- produktive Grundlage verloren und gerät. keit nicht zur Abstimmung zu haben, weil andere Erzählungen mächtiger bei zunehmender Vernetzung zur oder attraktiver waren. Wenn wir also Die Suche nach einer Leit- Systemkrise führen würde, war allerdings heute davon sprechen dass wir mit kultur ist ebenso vergeblich abzusehen (vgl. Weiß 2002). einer historisch kaum vergleichbaren wie ein Versuch, Rotkäppchen Intensität an Veränderung konfrontiert und den Wolf zu finden. Migration, Bewegung und Mobilität sind, dann heißt das auch, dass , können heute nicht mehr als Aus- für ein neues Storytelling gekommen ist. Dass wir heute dennoch von Menschen nahme, die die Regel bestätigt, dis- als Flüchtlingen oder Geflüchteten kutiert werden. Die Empirie befindet Dass Erfindungen neuer sozialer Zu- sprechen, dass wir Migration von sich, wie bereits angesprochen, in den sammenhänge dringend notwendig Mobilität trennen, Gesellschaft und global-vernetzten Infrastrukturen, die sind, wird unter den Bedingungen eines Kultur auf Abstand von »der Natur« das gesamte Erdsystem auf neue Art globalen Klimawandels, weltweiter halten, ist nicht nur Ausdruck eines und Weise in Bewegung versetzt haben Migration und einer global vernetzten fehlenden ökologischen Verständ- (vgl. Bammé 2016). Für Bildungssysteme Menschheit kaum bezweifelt werden nisses dieser neuen Weltzustände. bedeutet dies, sie auf neues Wissen ein- können. Nachdem die Welt im 20. Jahr- Es zeigt auch, dass viele Menschen zustellen. Die Vorbereitungen laufen hundert in bisher unbekanntem Maße weiterhin Vorstellungen mit sich seit Jahren und ersetzen Bildung in Bewegung versetzt wurde, beginnt herumtragen, nach denen es in der durch Fortbildung, also durch eine Art man im Übergang vom 20. zum 21. Jahr- Vergangenheit so etwas wie klare und Fluchtbewegung weg vom unhalt- hundert die Konturen neuer Netzwerk- stabile Ordnungen gegeben hätte. baren Versprechen, es würde reichen, architekturen zu erkennen. Sie mausern Nach ca. 12.000 Jahren Sesshaftigkeit Wissen zu horten. Die Ressource Wissen sich zur Ausgangslage neuer mensch- fällt es vielleicht schwer, sich von den produziert aber vor allem dann Mehr- licher Existenzweisen, die den territorialen Zusammenhangslogiken durch Her- wert, wenn sie angewendet werden, Organisationsweisen transnational ent- kunft und Gruppenzugehörigkeit zu also Zusammenhänge erklären und gegensetzt sind (vgl. Latour 2014). verabschieden. Das darf aber nicht erzeugen kann. entschuldigen, dass gerne übergangen Ein Verständnis von Migration und wird, welches Chaos die Umsetzung Seit im Jahr 2016 die ersten Gast- Sozialem Wandel entzieht sich, was dieser Ordnungsvorstellungen für hörer_innen an die EHB gekommen Herkunft und Ursachen betrifft, in all jene Lebensrealitäten bedeutete, sind, werden auch hier die Bildungs- einer global-vernetzten Welt einer ein- die nicht den klaren Herkunfts- und routinen des Hochschulraums mit deutigen Bestimmung. Die Gründe für Abstammungslogiken mit ihren Grenz- den Themen von Mobilität, Migration die Veränderungen und Entwicklungen ziehungen entsprachen. Dass das und Wandel konfrontiert. Fragen nach

1 12 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN den globalen Bezügen, also nach zum einen, sich mit der anstrengenden Wissensgrundlage komplexer Zu- überlokaler Vernetzung des Bildungs- Daueranforderung sich permanent ver- sammenhänge aufbauen (Mitchell raums, stehen ebenso an wie die Frage, ändernden Wissens zu beschäftigen. 2008), damit sie nicht die Fehler der welches Wissen in Zukunft benötigt Zum anderen bedeutet es, Märchen von sozialen Zusammen- wird. Genauer: Um welche mentalen, hängen aus der Vergangenheit körperlichen und räumlichen Zu- Migration und Mobilität wiederholen. stände soll es gehen? Geht es um als zentrale Wissensquelle

Integration? Geht es um Anpassung? anzusehen und damit das SEBASTIAN Und wenn ja, wer soll sich an was an- SIERRA BARRA, klassische Bildungsideal DOZENT FÜR ORGA- passen? Die neu Hinzugekommenen an durch ein neues zu ersetzen. NISATIONSENTWICK- LUNG UND QUALI- das Hochschulsystem oder die Hoch- TÄTSMANAGEMENT schule an die neuen Anforderungen? Denn die bürgerlichen Bildungsräume

Nimmt man ernst, dass es um das Ver- waren als Reproduktionsgaranten ge- abschieden von Vorstellungen geht, sellschaftlicher Ordnung entworfen die von einer vorüberziehenden Krise worden, das heißt, sie waren auf den Literaturangaben: ausgehen, müssen die Bemühungen Erhalt nationalgesellschaftlicher Zu- Assmann, Aleida (2013): Ist die Zeit aus Veränderungen aller Beteiligter in den sammenhänge ausgerichtet. Die Zeiten den Fugen. Aufstieg und Fall des Zeit- regimes der Moderne. München. Carl Blick nehmen. dieser Kooperationserzählungen sind Hanser Verlag. allerdings nicht nur in einer global-ver- Bammé, Arno (2016): Geosoziologie. Ob das Bild einer aus den Fugen ge- netzen Welt unbrauchbar. Alleine der Gesellschaft neu denken. Marburg: Metropolis. ratenen Zeit, wie Aleida Assmann vor Verweis auf die europäische Kolonial- einiger Zeit schrieb, passt, sei dahin- geschichte dürfte jedem Versuch, von Latour, Bruno (2014): Existenzweisen. Eine Anthropologie der Modernen. gestellt. Richtig ist aber sicherlich, dass Ursprünglichkeit oder Originalität zu Frankfurt am Main: Suhrkamp. wir es mit einer Pluralisierung, einer sprechen, die Legitimationsgrundlage Mitchell, Sandra (2008): Komplexitäten. Vervielfältigung von Zeit- und Raum- entziehen. Warum wir erst anfangen, die Welt zu verstehen. Frankfurt am Main: Suhrkamp. bezügen zu tun haben. Die Notwendig- keit, in größeren Zusammenhängen Wir brauchen eine Erzählung, die den Weiss, Anja (2002): Raumrelationen als zentraler Aspekt weltweiter Ungleichhei- zu denken, ist also unumgänglich. Für bestehenden Weltzuständen entspricht. ten. Mittelweg 36. Bildungsinstitutionen bedeutet das Und diese Erzählungen müssen auf der

»Die deutsche Sprache ist der Schlüssel für unsere Zukunft«  1.3.2 Im Gespräch mit drei jungen Geflüchteten aus Syrien über ihre erste Zeit an der Hochschule

Seit dem Sommersemester 2016 sind Wie sind Sie auf die EHB aufmerk- aramäischen Kirchengemeinde von u. a. drei Studierende aus Syrien als sam geworden, warum haben Sie Antiochien an der Potsdamer Straße, Gasthörer_innen an der EHB ein- sich für diese Hochschule ent- die uns nach der Flucht aufgenommen geschrieben. Sie besuchen seit einigen schieden? hat. Wir haben dann telefoniert und uns Wochen verschiedene Seminare im getroffen. Studiengang Soziale Arbeit. Alle drei MERYAM MALKY: Maya [unsere Über- möchten möglichst bald ein reguläres setzerin, Anm. der Red.], meine Be- Studium an der EHB aufnehmen. kannte, hat mir gesagt, dass wir hier Warum haben Sie sich für die Zakaa Morad lebt seit einem Jahr in eine Chance bekommen können, uns Soziale Arbeit entschieden? Deutschland. Vor ihrer Flucht studierte als Gasthörer_innen einzuschreiben. sie in Syrien das Fach Buchhaltung. Mir gefällt die EHB, ich kenne mich aber SAIID ABDALLA: So etwas wie Soziale Saiid Abdalla kommt aus Hasseke, das bisher nicht sehr gut aus. Ich habe in Arbeit gab es in Syrien nicht. Ich finde liegt im Norden von Syrien. Er ist seit meiner Heimat Jura studiert. Ich wollte die Kommunikation mit Menschen oder anderthalb Jahren in Berlin. Er hat in eigentlich weiter Jura studieren, es ist mit Menschen, die Hilfe brauchen, gut, seiner Heimat das Abitur absolviert und aber zu schwer, hier an einen Studien- und dass man da unterstützen und möchte jetzt studieren. Meryam Malky platz zu kommen. Dann habe ich über- professionell mit ihnen arbeiten kann. kam im Juli 2014 nach Deutschland. Ihre legt, wie es weitergehen kann. Im Ge- Eltern und Geschwister lebten bereits in spräch mit anderen kamen wir auf ein Berlin. Jetzt wohnen sie alle zusammen. Studium der Sozialen Arbeit. Sie möchten als Bindeglied zwi- schen den Kulturen arbeiten? Im Interview sprachen sie über ihre ZAKAA MORAD: Bei mir war es ähn- Herkunft, ihre Ziele und die sprachliche lich. Maya hat von der Hochschule SAIID ABDALLA: Ja genau. Durch die Herausforderung. erzählt und sie vorgestellt. Ich fand es Sprache und in Bezug auf die aktuelle interessant. Wir kennen uns von der Situation.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 13 1 Wie ist Ihr Kontakt zu Kommili- Was wünschen Sie sich für Ihre ton_innen? Zukunft?

MERYAM MALKY: Wir kennen nicht alle, MERYAM MALKY: Ich wünsche mir eine aber bis jetzt ist es sehr gut. Ich bin Arbeit zu finden und dass ich besser viel mit Zakaa und Saiid zusammen. deutsch sprechen kann, denn das ist Dann kenne ich noch eine Studentin, der Schlüssel für unsere Zukunft. die Leyla heißt. Sie ist aus dem Libanon und studiert hier. Sie möchten auch später weiter an SAIID ABDALLA: Die Kommiliton_innen der EHB studieren?

Saiid Abdalla mit Sebastian Sierra-Barra (Dozent sind sehr hilfsbereit, es wird sehr auf im Studiengang Soziale Arbeit). Vorne: Meryam uns geachtet. Wir werden auch mit SAIID ABDALLA: Wir wünschen uns, dass Malky und Zakaa Morad zusammen Maya Francis, Studentin der EHB (v.l.n.r.) einbezogen, z. B. wenn wir Referate es hier klappt an der EHB und dass das, vorbereiten oder beim Plakate Erstellen was wir aufgebaut haben und woran MERYAM MALKY: In der Sozialen Arbeit für Seminare. Von vielen wird Hilfe an- wir uns schon gewöhnt haben, z. B. an gibt es auch Recht als eigenen Schwer- geboten und von den Dozent_innen den Studienalltag, weitergehen kann. punkt. Vielleicht kann ich Gelerntes aus werden wir auch gut angenommen. Wir möchten gerne mehr wissen und meinem Jurastudium im Studium der Das Klima gefällt uns gut an der EHB, wir wünschen uns, dass es mit der Sozialen Arbeit nutzen. wir fühlen uns nicht als Außenseiter. Sprache klappt, dass wir uns dann zum Wintersemester richtig einschreiben können. Welche Seminare haben Sie bisher Können Sie sich schon aktiv am belegt? Unterricht beteiligen? Vielen Dank für das Gespräch und MERYAM MALKY: Ich habe wissenschaft- ZAKAA MORA.: Wir versuchen uns zu viel Erfolg. liches Arbeiten und selbstgesteuertes beteiligen, aber es ist sehr schwer für Lernen besucht sowie ein Seminar bei uns. Wir sind sprachlich noch nicht auf Übersetzung aus dem Arabischen: Maya Francis, Studentin der Evangelischen der Dozentin Misun Han Broich. einem akademischen Stand und die Religionspädagogik und studentische Mit- anderen sprechen oft auf einem sehr arbeiterin für Geflüchtete anspruchsvollen Niveau, das hat uns Frau Morad, Sie kommen ja von manchmal etwas demotiviert. einem ganz anderen Fach?

ZAKAA MORAD: Ja genau. Ich kann jedoch in der Buchhaltung in Deutsch- land nicht weiter machen. Ich finde die Soziale Arbeit aber sehr interessant und eine gute Alternative.

1.4 Von der Kontrolle des Windes und Alleinstellungsmerkmalen

1.4.1 Frenetischer Jubel und voller Körpereinsatz beim ersten ehb.slam

Mitte Dezember ging ein neues, »Hochschulkultur ist, wenn Als erster Slammer trat Felix an, der von Studierenden inszeniertes Ver- auch der Rektor an einem Konfetti in allen Lebenslagen anwendet anstaltungsformat an der Hochschule Hochschul-Poetry-Slam teil- und ganz besonders dann, wenn es an den Start: der erste ehb.slam. nimmt! #ehb #RafiRockt«. nicht passend erscheint. Camilla, die Publikum und Stand-up-Dichter_innen Berliner Göre, erzählte uns von der Fahrt waren gleichermaßen begeistert. Die Sechs Mitglieder der Hochschule in der stickigen U-Bahn und den einzel- Kommentare auf Facebook lobten die gingen ins Rennen und präsentierten nen Stationen, bei der die Sonne lachen »Super Slamer« und fanden, dass es ihre Dichtkunst. kann, aber nicht immer muss. Als der

1 14 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Rostocker Timon antrat, begeisterte er nichts tun und Robin von der Eigen- das Publikum mit Poesie, HipHop und schaft als Beifahrer, der in das Lenkrad der Kontrolle des Windes. Mit seinem greifen kann und doch die Richtung Text und dem Applaus des Publikums nicht bestimmt, in die das Auto fährt, zog er ins Finale ein. das Leben heißt. Nach frenetischem Applaus sichert sich Robin den Sieg In Runde zwei trat Julia – eine Märchen im ersten ehb.slam. Nun kann er die Teilnehmer_innen auf der Bühne beim ersten ehb.slam erzählende Poetin – an, die Gesichter Berliner Luft genießen und verspricht malen möchte mit den Farben der »Alleinstellungsmerkmal« und was auch beim nächsten Slam dabei zu Persönlichkeit. Robin betrachtete dieses Wort für Absurditäten mit sich sein. Ein herzliches Dankeschön an die Europa, Deutschland und Berlin in bringt. Die Entscheidung fiel dem Hochschule, für den zur Verfügung einem Text, wie Leistungsstärke ge- tobenden Publikum sichtlich schwer, gestellten Raum, und bei allen für die sehen wird und wie es eigentlich sein letztendlich kam Robin ins Finale. Im ab- Unterstützung des Kultur- und Theater- sollte. Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor schließenden Stechen dichtete Timon referats. Weitere ehb.slams für 2017 sind der EHB, zerlegte dann das Modewort über die »Guten«, die zuschauen, aber bereits in Planung.

MATHIAS DÜRING, STUDIENGANG PFLEGEMANAGEMENT

DAVID GELHAAR, STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

Garant üppiger Ressourcen – Kritik an einem Modebegriff? 1.4.2

Es ist mir eine Ehre, meinen Ärger über Wie idiotisch diese Vorstellung ist, langwierige, aber auch einzigartige die Konjunktur eines Wortes mit Ihnen wurde mir beim Blick in ein Werbe- Zahnprobleme. teilen zu dürfen – einem Publikum mit prospekt zu Weihnachten deutlich. Dort Interesse an Sprache und einem Ver- warb man für einen zwei Meter großen Besonders problematisch wird es bei ständnis davon, wann unsinnige Worte Nussknacker aus massiver Eiche. Leistungen, die leichter kopiert werden in die Mode kommen oder besser ge- können, als sportliche Rekorde. Ein sagt, wann Worte unbedacht und un- Der Nussknacker hatte Studiengang, ein Modulhandbuch, angebracht verwendet werden. Da gab keinerlei Fertigkeiten, konnte ein didaktisches Konzept ist öffentlich es z. B. einen Reporter, der bei Wahlen keine Nüsse knacken und sollte zugänglich und kann meist problem- anstelle von »erdrutschartigen Ver- trotzdem fast einen vierstelli- los oder mit leichten Anpassungen lusten« einer Partei von »erdrutsch- gen Betrag kosten. Er war als übernommen werden. Studiengangs- artigen Gewinnen« sprach, obwohl »Zierde« gedacht, wirkte aber beschreibungen müssen für jeden Gewinne einen metaphorischen An- weder zierlich noch sonst in Menschen einsehbar sein und können stieg bedeuten und ein Erdrutsch stets irgendeiner Form ansprechend. nicht als Geheimwissen gehütet absteigt. Dieser Fehlgebrauch ist nun- werden wie das Rezept von Coca Cola. mehr Mode geworden und wird bei fast Der Werbetexter (oder die Werbe- allen Wahlanalysen wiederholt. texterin – stilistische Fehlgriffe scheinen Wenn wir also eine gute Idee haben mir nicht genderspezifisch zu sein) sollten, wird sie vermutlich von anderen Ich möchte heute von einem anderen warb für dieses Monstrum mit dem kopiert, so dass wir nicht mehr alleine Wort sprechen. Als Rektor werde ich Satz: »Ein so großer Nussknacker ist stehen. Haben andere eine gute Idee, häufig mit dem Wort konfrontiert. Es gilt selten!« »Wie wahr«, dachte ich, doch wären wir dumm, sie nicht zu über- als Heilsversprechen für alle Probleme, weckte der Begriff »selten« bei mir nehmen, obwohl wir auch dann nicht als Garant üppiger Ressourcen. Stolz keinerlei Begehrlichkeit, sondern ein alleine stünden. Möchten wir alleine wird es für die eigene Organisation Verständnis für die Kaufabstinenz. Nicht stehen, so benötigen wir eine Idee, in Anspruch genommen und jeder alles, was selten oder gar einzigartig ist, die so idiotisch ist, dass sie niemand Manager, der etwas von sich hält, wird ist von Wert. übernimmt. danach streben. Die Rede ist vom »Alleinstellungsmerkmal«. Sicherlich kann beispielsweise im Lasst uns daher zusammen stehen und Sport eine Leistung wertvoll sein, die nicht nach Alleinstellungsmerkmalen Offenbar ist es etwas Erstrebenswertes, niemand anderes zu erbringen vermag. suchen. Für sich alleine stehen heißt alleine zu stehen. Die Begriffe »Ein- Doch auch hier gibt es sehr fragwürdige im Altgriechischen »idios«, und wer das zigartig« und »Selten« sind ja eben- »Einzigartigkeiten«. Meine Mutter war anstrebt, ist wahrlich ein Idiot! falls positiv konnotiert. Gleich einem in ihrer Schulklasse die einzige, die

Diamanten sollen die Alleinstellungs- es schaffte, sieben mit Schnüren be- merkmale erstrahlen und das Unter- festigte Stühle für bis zu zehn Sekunden PROF. DR. ANUSHEH RAFI, nehmen begehrenswert und wertvoll mit den Zähnen in der Luft zu halten. REKTOR machen. Der kurzweilige Ruhm brachte ihr

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 15 1 1.5 Den Betroffenen Gesicht und Stimme geben  Das Ensemble der Bühne für Menschenrechte zeigte » Asyl-Dialoge« an der EHB

– mit dem Ziel, ein Leben in Sicherheit und mit Menschenwürde führen zu können. Professionelle Schauspieler_ innen sowie Musiker_innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, öffentliche Aufmerksamkeit für aktuelle Menschen- rechtsfragen zu erzeugen. Die Stücke basieren auf Interviews mit Betroffenen und werden mit Beratung einschlägiger Organisationen von den Akteur_innen selbst entwickelt.

Das Ensemble beim Schlussapplaus im Audimax Die zentrale Aktivität des Netz- werks sind bundesweit dargebotene Auf Einladung von Studierenden der gemeinsamen Kämpfen in un- dokumentarische Theaterstücke, Sozialen Arbeit spielte das Ensemble erwarteten Momenten. So wurde welche die Geschichten jener erzählen, der Bühne für Menschenrechte im u. a. dokumentarisch berichtet, wie deren Menschenrechte verletzt wurden Juni 2016 das Stück »Asyl-Dialoge« an ein Bürgerbündnis in Osnabrück Ab- bzw. werden (insbesondere von Asyl- der EHB. Die Schauspieler_innen be- schiebungen verhindert hat. Die suchenden und Geflüchteten) und die geisterten mit ihrem dokumentarischen Geschichten der Betroffenen machen als Minderheiten Unterdrückung erleben. Theater rund 80 Gäste an der EHB. Das traurig und wütend, aber sie geben Stück, geschrieben von Michael Ruf, auch Hoffnung. Im nachfolgenden Organisiert wurde die Veranstaltung handelt von realen Geschichten, in Publikumsgespräch sprachen Nadja an der EHB vornehmlich durch Ronja denen Geflüchtete und Unterstützer_ Rahmati und Rafaela Kiene von der Kindler, Studentin der Sozialen Arbeit innen Momente ungewöhnlicher Härte Initiative ehb.hilft über die Erfahrungen und aktives Mitglied in der Initiative gemeinsam durchgestanden haben. ehrenamtlicher Arbeit im Kontext von ehb.hilft, und dem Theaterreferat der Im Anschluss stellte sich der Regisseur Flucht und Migration. EHB. Ihnen und allen Helfer_innen sei den Fragen der Zuschauer_innen. an dieser Stelle ganz herzlich für das Moderiert wurde die Veranstaltung von Die Bühne für Menschenrechte e. V. Engagement gedankt. Professorin Olivia Dibelius und Rafaela erzählt von

Kiene, Studentin der EHB und Mitglied RAFAELA KIENE, im Projekt ehb.hilft. Menschen, die Grenzen IM STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT überwunden, Verbündete

In Form von dokumentarischem gefunden und unter aussichts- SIBYLLE BALUSCHEK, wortgetreuem Theater erzählen losen Bedingungen immer PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT die Asyldialoge von Begegnungen, weiter gemacht haben die Menschen verändern, von

1.6 Das Geheimnis des Gelingens  ehb.filmtag: Der Filmabend mit Nirwana-Events

Im Rahmen der Filmreihe »ehb.filmtag« Im Videomitschnitt äußerte sich und Forschung begeistern können zeigte die EHB Mitte April den Video- Gerald Hüther kritisch zu unserem und welche Rahmenbedingungen mitschnitt eines Vortrags von Prof. Dr. Bildungssystem und machte deut- erforderlich sind, um Begeisterung zu Hüther zum Thema »Das Geheimnis lich, wie sehr Bildung darauf aufbaut, ermöglichen. Da eine gute Lehre eine des Gelingens«. Organisiert wurde dass Menschen sich für etwas be- entsprechende Beziehung zwischen die Veranstaltung von der Agentur geistern und in eine Beziehung treten Lehrkräften und Studierenden er- Nirwana-Events in Kooperation mit zu anderen Menschen. Hüthers etwas fordert, sollten beide Seiten darüber der EHB. Nach Ende des Films war plakative Kritik am Bildungssystem war nachdenken, welche Verantwortung sie das Publikum zu einer Diskussion mit ein guter Impuls für eine lebhafte Dis- für eine inspirierende Lernatmosphäre der Autorin Christa Spannbauer und kussion im gut besuchten Audimax. tragen. Die Diskussion wurde natürlich dem Rektor der EHB unter Moderation Wir müssen uns letztlich auch die nicht abgeschlossen, gab aber allen Be- von Kraft Wetzel von Nirwana Events Frage stellen, ob unsere Studierenden teiligten willkommene Denkanstöße. eingeladen. und Lehrenden sich für Studium, Lehre Insofern war es ein gelungener Abend.

PROF. DR. ANUSHEH RAFI, REKTOR

1 16 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Mit Audit kompakt auf den Weg gebracht  1.7 Erfolgreiche Zertifizierung der Internationalisierungsstrategie an der EHB

Die EHB hat in den letzten fünfzehn Mitarbeiter_innen der Verwaltung) an mit Internationalisierung befassten Jahren vielfältige internationale Aktivi- der EHB statt. Auf Grundlage der Aus- Bereiche der Administration vertreten täten und Partnerschaften mit Hoch- wertung von Selbstbericht und Ge- sein sowie die Bereiche, die mit Ge- schulen im europäischen und außer- sprächen erstellten die Audit-Experten flüchteten zu tun haben. europäischen Ausland aufgebaut. Diese einen Bericht mit Empfehlungen zu Ressourcen sollten stärker gebündelt weiteren Entwicklungslinien für eine Diese Zusammensetzung soll durch und zu einer Internationalisierungs- Internationalisierungsstrategie der EHB. den Akademischen Senat bestätigt strategie ausgebaut werden. Um den werden. Weitere Aufgaben der Gruppe Prozess der Internationalisierung neu Am 5. Oktober 2016 überreichte bestehen darin, den Prozess der Inter- zu gestalten und zu organisieren, wurde Professor Dr. Horst Hippler, Präsident nationalisierung durch Meilensteine das Format eines Auditverfahrens aus- der Hochschulrektorenkonferenz zu priorisieren, Untergruppen zu be- gewählt. Eine Projektgruppe bestehend (HRK), das Audit-Zertifikat an den stimmten Themen (Öffentlichkeits- aus Dozent_innen aller Studiengänge, Rektor der Evangelischen Hochschule arbeit, Stipendienvergabe für Mobilität Mitarbeiter_innen der Verwaltung und Berlin (EHB), Prof. Dr. Anusheh Rafi, und und Austausch) mit Entscheidungs- Studierenden unterstützte den Prozess die Beauftragte für das Audit Inter- befugnis und Verantwortlichkeiten aus- der Durchführung eines Audit »Inter- nationalisierung, Dagmar Preiß-Allesch. zustatten. Die Gruppe wurde gebildet nationalisierung der Hochschule«. und hat inzwischen einige Male getagt.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat mit dem Audit kompakt ein Angebot entwickelt, das sich be- darfsgerecht an kleinere Hochschulen richtet. Das Audit kompakt bietet eine unabhängige und systematische Inter- nationalisierungsberatung, die sowohl inhaltlich als auch mit Blick auf die er- forderlichen Ressourcen auf kleinere deutsche Hochschulen abgestimmt ist. Die EHB wurde zusammen mit drei weiteren Hochschulen für die Pilot- phase zur Erprobung des Instruments ausgewählt.

Das Audit kompakt nimmt für die Inter- nationalisierung relevante Akteure, Strukturen und Prozesse an der Hoch- schule in den Blick. In dem Prozess ging es darum, festzustellen,

––welcher Sachstand zum Thema Bei der Urkundenübergabe des Audit-Zertifikats: Dr. Horst Hippler (Präsident der HRK), Prof. Dr. Anusheh Rafi »Internationalität« an der EHB vorliegt (Rektor der EHB), Dagmar Preiß-Allesch (Beauftragte für Internationalisierung, EHB) und Peter Hassenbach (Bundesministerium für Bildung und Forschung) (v. l. n. r.) [Foto: Amelie Losier] ––welche Ziele der Internationalisierung zukünftig gesetzt werden können ––wie eine Internationalisierungs- Einrichtung einer ständigen Folgende Meilensteine sollen zunächst strategie institutionell umgesetzt Arbeitsgemeinschaft Inter- bearbeitet und umgesetzt werden: werden kann nationalisierung ––welche weiteren Handlungsfelder ––Sichtbarkeit, PR und Kommunikation entwickelt werden sollen. Nach dem erfolgreichen Abschluss im Bereich Internationalisierung des Konsolidierungsworkshops Inter- ––Mobilitätsfenster für Auslands- Im ersten Schritt wurde von der Projekt- nationalisierungsstrategie mit dem semester in den Studiengängen gruppe ein 60-seitiger von der HRK HRK-Team zum Audit kompakt sprach ––Englischsprachige vorstrukturierter Selbstbericht zum sich die Projektgruppe dafür aus, eine Lehrveranstaltungen. Sachstand der Internationalisierung ständige AG Internationalisierung an der EHB erstellt. Im Juli 2016 fand an der EHB einzurichten, die sich ein Der Vermittlung der Inter- ein zweitägiger Besuch der Audit- bis zwei Mal pro Semester trifft, um nationalisierungsstrategie in die Expert_innen mit unterschiedlichen konkrete Umsetzungsschritte zur Studiengänge kommt eine zentrale Gesprächsrunden (Hochschul- Internationalisierung an der EHB zu Wichtigkeit zu. Die Studiengänge sollen leitung, Dozent_innen, Studierende, formulieren und zu verfolgen. In der die Möglichkeit haben, ihre Wünsche, internationale Studierende und AG sollen alle Studiengänge sowie die ihre Ist-Stände und Umsetzungsschritte

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 17 1 bezüglich Internationalisierung –– Gibt es Mobilitätsfenster, die ein ––Kann im Studiengang die Ver- stärker herauszuarbeiten und als Studiensemester im Ausland be- wendung englischer Texte oder Ausgangspunkt für eine hoch- günstigen? Welches Studiensemester Fallstudien für bestimmte Lehrver- schulweite Auftaktveranstaltung des Studienganges ist hierfür be- anstaltungen vorgeschlagen werden herauszustellen. sonders geeignet? Auf dieser Basis und wenn ja, für welche? ist es möglich, entsprechende Folgende Fragen stehen dabei im Module bei Partnerhochschulen zu ––Inwiefern lassen sich englisch- Vordergrund: identifizieren. sprachige studiengangübergreifende Lehrveranstaltungen entwickeln und –– Wie wird der Bedarf an einer –– Kann eine englischsprachige Lehr- für welche Inhalte? Internationalisierungsstrategie veranstaltung im Studiengang ver- im Studiengang beurteilt? pflichtend durchgeführt werden ––Welche weiteren Formen der Inter- und wenn ja welche? (Hierbei sollte nationalisierung wären für den –– Beinhaltet das Curriculum es sich um Lehrveranstaltungen Studiengang von Interesse, z. B. ge- des Studiengangs bereits handeln, die keine differenzierte zielter Einsatz internationaler Gast- kultursensible, internationale Prüfungsleistung erfordern, sondern dozent_innen, internationalization at oder global ausgerichtete Inhalte? in der Regel durch die Anwesenheit home, Internationaler Tag etc.? Wie lauten die entsprechenden oder eine bestimmte Form der Mit-

Modultitel? arbeit absolviert werden.) DAGMAR PREISS-ALLESCH, M.A., BEAUFTRAGTE FÜR INTERNATIONALISIERUNG

« »FREILUFT-MENSA!

1 18Weil‘s draußen einfach besser schmeckt EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Was macht eine evangelische Organisation »evangelisch«?  1.8 Vertreter_innen aus Kirche und Bildung trafen sich zur Diskussion um das evangelische Profil

Die Frage, was eine evangelische Organisation »evangelisch« macht, ist nicht neu, jedoch immer wieder neu zu reflektieren. Es hat mich sehr gefreut, dass Ende November 2016 ein ausgewählter Kreis von Führungs- kräften evangelischer Einrichtungen an der EHB zusammenkam, um über das spezifische Profil evangelischer Organisationen zu sprechen. Die Idee entstand in einem ersten Treffen zwischen mir und Dr. Johannes Krug (Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf) und wurde mit Unterstützung von Barbara Eschen (Beauftragte für Diakonie der EKBO), Dr. Gundula Grießmann (Oberin, Evangelisches Diakonissenhaus) und Simone Ehm (Evangelische Akademie zu Berlin) konkretisiert. Vertreter_innen evangelischer Einrichtungen beim Arbeitstreffen an der EHB

An der Diskussion nahmen weiter- Die Gespräche waren für alle Beteiligten diesem Ideal und der Erfüllung von Er- hin teil: Dr. Jörg Antoine (EKBO), Dr. interessant und es wird nicht über- wartungen der Mitarbeitenden und Christoph Vogel (EKBO), Friederike Pfaff- raschen, dass wir keine abschließende Kunden kommen, die sich an diesem Gronau (Landesausschuss für Innere Klärung erreicht haben. Allerdings gab Ideal orientieren. Die Darstellung des Mission), Dr. Ulrich Metzmacher (Paul es schon die Einigkeit, gesamten Gesprächsverlaufs würde Gerhardt Diakonie), Matthias Puppe den Rahmen des Berichts sprengen (Superintendent Kirchenkreis Wittstock- dass »evangelisch« ein kriti- und den vertraulichen Charakter der Ruppin) und Joachim Lenz (Berliner sches Prinzip beinhaltet – Gespräche verletzen. Aus den Ge- Stadtmission). Moderiert wurde die Ver- die Überzeugung, dass kein sprächen ist allerdings eine Frage ent- anstaltung von Prof. Dr. Beate Hofmann. Mensch für sich die »Wahr- standen, die nunmehr in einem kleinen heit« oder die »Erkenntnis« in Kreis von interessierten Studierenden Durch vorab erhaltende Rück- Anspruch nehmen könne. und Lehrenden der EHB weiter dis- meldungen konnten folgende drei kutiert wird: Fragekomplexe zur Diskussion vor- Konsequenz daraus ist z. B. eine bereitet werden: suchende Haltung, eine ständige »Wie müsste das Organi- Selbstreflexion und Selbstver- sationsversprechen von 1. Welche Rolle spielt die Theologie im gewisserung, eine gute Feedbackkultur Diakonie und Kirche aus- evangelischen Management? und ein dialogisches Führungsverständ- sehen, damit sie attraktive 2. Was zeichnet eine evangelische nis. Kritisch wurde bemerkt, dass an- Arbeitgeberinnen sind?« Organisationskultur aus? gesichts mangelnder Ressourcen und 3. Wie stark sollten evangelische menschlicher Unzulänglichkeiten viele Wir freuen uns auf eine anregende Dis- Organisationen kirchlich ein- Organisationsversprechen ein Ideal dar- kussion und Impulse für die Arbeit in gebunden sein? stellen würden. Dadurch kann es zu evangelischen Einrichtungen. einem Spannungsverhältnis zwischen

PROF. DR. ANUSHEH RAFI, REKTOR

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BESONDERHEITEN & HIGHLIGHTS 19 1 « »IM AUSTAUSCH!

2 20Studierende im Gespräch auf dem Marktplatz vor den E-Gebäuden EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN SOZIALES & 2 KOOPERATIONEN

Sozialer Wandel im ländlichen und semiurbanen Raum Siebenbürgens 2.1 Studierende erforschen soziokulturelle, ethnische und demografische Veränderungen und ihre Folgen in Rumänien

Die Gegenwartsgesellschaft Rumäniens zeichnet sich durch eine Kultur der Vielfalt aus. Insbesondere in Sieben- bürgen (Transsilvanien) koexistieren mehrere Bevölkerungsgruppen unter- schiedlicher ethnischer Zugehörig- keit. Durch die demokratische Wende 1989 sowie den Betritt Rumäniens zur Europäischen Union 1994 kam es zu einer Neudefinition sozialer Arrange- ments. Damit geht insbesondere im ländlichen Raum eine Veränderung der soziokulturellen, ethnischen und demografischen Struktur einher, die vielfältige Herausforderungen nach sich zieht. Anhand ausgewählter Frage- stellungen wurden im Jahr 2016 damit verbundene Prozesse und Phänomene durch Studierende der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) beforscht. Im Mai 2016 haben sie in Cristian (dt. Grossau), einem Dorf in der Nähe Kirchenburg in Grossau [Foto: Christian Drăghici] von Sibiu (dt. Hermannstadt) im Rahmen einer Projektreise am Alltags- ––»Identität in informellen Alltags- Von dort aus wurden zahlreiche Feld- geschehen, den Festen und Ritualen kontexten: Die Kneipe als Ort der exkursionen unternommen, um die der einheimischen Bevölkerung teil- Begegnung und Abgrenzung« Lebenswelten der Menschen in dieser genommen und untersucht, wie sich ––»Geburtshilfe in Siebenbürgen Region Rumäniens zu erkunden, vor Prozesse des sozialen Wandels im – Formelle und informelle dem Hintergrund der jeweiligen Frage- Bewusstsein der beteiligten Akteure Unterstützungssysteme« stellung Daten zur erheben und erste vollziehen. Deren Rekonstruktion ––»Das Gemeindeleben am Beispiel Erkenntnisse zu generieren. auf Grundlage empirischer Daten der evangelischen Kirchgemeinde war Gegenstand des Projektes. Die in Sibiu/Hermannstadt« Während in der deutschen Presse Studierenden erarbeiteten dabei ––»Die Veränderung familiärer ein ambivalentes Bild von Rumänien Themenstellungen, die sie im Vorfeld Strukturen in Siebenbürgen« und Siebenbürgen dominiert, das selbst gewählt haben: ––»Rumänien im Spiegel deutscher sich häufig auf Stereotype bezieht, Medien« relativiert sich dies vor Ort schnell. ––»Bleiben, gehen, (zurück-) Trifft man auf Menschen, die in dieser kommen? – Perspektiven Jugend- In vorbereitenden Seminaren wurden Region Europas leben, gelangt man licher und junger Erwachsener in die Geschichte Siebenbürgens sowie zu einer differenzierteren Sichtweise. Siebenbürgen« die gegenwärtige Situation erörtert, Allerdings wird deutlich, in welchem ––»Tourismus im ländlichen Raum theoretische Bezüge diskutiert und Maße insbesondere jüngere historische Siebenbürgens am Beispiel der Ge- Forschungsdesigns erarbeitet. Die Entwicklungen deren Lebenswelten meinde Grossau« Studierenden hatten in Sibiu/Hermann- prägen. Nach der Reflexion erster ––»Autonome und familiäre Ver- stadt und Umgebung die Möglichkeit, Eindrücke und deren Diskussion im sorgungsstrukturen im Rumänien Methoden qualitativer Sozialforschung Seminar konnten Tendenzen im Sinne der Gegenwart« anzuwenden und zu reflektieren. datenbasierter Hypothesen abgeleitet ––»Die ‚Metaliști‘ – Lebenswelten szene- Während dieser Zeit waren sie auf werden, die nun am Material verifiziert orientierter Jugendlicher in Sibiu/ einer Kirchenburg untergebracht. werden müssen: Hermannstadt«

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 SOZIALES & KOOPERATIONEN 21 1. Das Leben in Siebenbürgen ist von 3. Die einzelnen Bevölkerungsgruppen Es zeigte sich, dass sich die Lebenswirk- Inklusions- und Exklusionsmechanis- sehen sich hinsichtlich des gegen- lichkeit der Menschen in Siebenbürgen men in Bezug auf die einzelnen Be- wärtig stattfindenden sozialen Wandels als heterogen erweist. Die jeweilige Ein- völkerungsgruppen geprägt. Deutlich unterschiedlichen Herausforderungen bettung in soziale Netzwerke, Milieus wird dies durch ein Leben in relativ ausgesetzt. und Wertegemeinschaften wirkt geschlossenen Netzwerken. Hervorzu- sich entscheidend auf Selbstwahr- heben ist dabei die Rolle der jeweiligen 4. Traditionelle Lebensformen und nehmung, Identitätskonstruktionen konfessionellen Verortung. Werteorientierungen bestimmen nach und Orientierungsmuster aus. Diese wie vor den Alltag der Menschen in wiederum verweisen auf unter- 2. Dennoch ist festzustellen, dass soziale Siebenbürgen, gleichwohl sie durch schiedliche Handlungsoptionen und Anlässe, Zwänge und Gelegenheits- Prozesse der Entgrenzung aufgeweicht Strategien bei der Bewältigung des strukturen existieren, anlässlich derer werden. Alltags. diese festen sozialen Arrangements

aufgebrochen werden. Dadurch 5. Insbesondere bei der jüngeren Be- PROF. DR. gewinnen transkulturelle Beziehungen völkerung erscheint die Wahrnehmung SEBASTIAN SCHRÖER, PROFESSUR FÜR zunehmend an Bedeutung. der derzeitigen Situation keinesfalls von SOZIALE ARBEIT MIT DEM SCHWERPUNKT Resignation geprägt. Es überwiegt eine FORSCHUNGSMETHODEN starke Orientierung an einem Lebensstil westeuropäischer Prägung.

2.2 Qualitätsagentur Heimerziehung Zwischenbericht zum Stand und zur Entwicklung im Projekt / Träger INIB e. V.

stationär untergebrachten Kindern und pädagogischen Intentionen sowie Jugendlichen und der guten Arbeit in Vor-Ort-Praxis. Dabei werden, das den Einrichtungen verpflichtet. Über- unterscheidet die Qualitätsagentur geordnetes Ziel ist, dass Kinder und von anderen Formen der Aufsicht und Jugendliche in öffentlicher Erziehung Beratung, der pädagogische Alltag und bestmöglich unterstützt werden. Ganz die Methode der teilnehmenden Be- überwiegend sollen Wunsch und Wille obachtung besonders zentral gesetzt. der Einrichtung nach Verbesserung Unser Ansatz liegt darin, gemeinsam der eigenen Arbeit Ausgangspunkt mit den Einrichtungen Stärken, aber und Triebkraft der Visitations- und auch Entwicklungspotentiale in der Ver- Qualitätsentwicklungsprozesse sein. knüpfung von Blicken von innen und Im Jahr 2014 wurde der Grundansatz der Außenperspektive zu erkunden, der Qualitätsagentur entwickelt und zu beschreiben, zu analysieren. Dies in Fachzusammenhängen diskutiert. geschieht durch maximal fünftägige, 2015 konnte die Finanzierung für eine vorab besprochene, vor- und nach- zweijährige Modellphase entwickelt bereitete Visitationen durch zwei werden. Nach einer dreimonatigen Vor- Teammitglieder der Qualitätsagentur. Zusammenhalt. bereitungsphase wurden ab 1. Februar Damit ergänzt die neue Stelle gängige [Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de] 2016 Visitationen durchgeführt. Qualitätsmanagement-Systeme, indem pädagogische Verfahren und Inter- Gegenstand der neu gegründeten Es können sowohl größere Gesamt- aktion zwischen Menschen und nicht Qualitätsagentur ist die Unter- untersuchungen der Alltagsarbeit formelle Regularien erkundet werden. suchung der pädagogischen Arbeit als auch die Untersuchung be- in stationären Hilfen zur Erziehung. sonderer Vorkommnisse, auf Grund Ziele des Projekts Es entstand eine externe, nicht in von externen oder internen Problem- das Belegungs- und Entgeltsystem anzeigen, beauftragt werden. Je nach ––Steigerung von Erziehungshilfequali- involvierte Stelle, die unabhängig ist. Auftragskonstellation ist die Visitation tät (Verbesserung der Leistungs- Die Agentur vertritt keine außerfach- eher prüfend oder eher beratend qualität durch das Format Visitation lichen Eigeninteressen, sondern sieht angelegt. Gegenstand ist vor allem in den besuchten Einrichtungen; sich dem Wohl von Familien mit (teil) ein Abgleich zwischen Konzept und Untersuchung von Beanstandungen

2 22 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN auf Grund von Selbst- und Fremd- Die Qualitätsagentur hat regional und In den Einrichtungen gibt es immer meldungen mit dem Ziel nach- auch überregional eine beachtliche Menschen, die die Visitation wollen und haltiger Veränderung der Ursachen Bekanntheit erreicht. Fünf Visitations- solche, die ambivalent, reserviert oder für fachliche Schwächen in einzelnen prozesse wurden abgeschlossen, ablehnend sind. Visitationen müssen Einrichtungen) vier weitere laufen aktuell. Insgesamt mit Hoffnungen auf Veränderungen, sehen wir uns bestätigt, dass das aber auch mit Verunsicherung, Angst ––Erforschung und Erstellung eines Instrument Visitation und der darum und Misstrauen rechnen. Allemal ist Qualitätsrahmens (Entwicklung eines arrangierte Prozess der Vor- und Nach- eine Visitation immer auch eine Zu- kategorialen Gefüges von Qualitäts- bereitung eine wirksame Methode ist, mutung für eine Einrichtung, sich kriterien für die Gestaltung von All- als Einrichtung durch Impulse aus der offenzulegen. tag in der Erziehungshilfe und Unter- Außenperspektive zu lernen. Immer

setzung mit Merkmalsausprägungen ist allein der Tatbestand der Visitation PROF. DR. für fachliche Standards in zurzeit 14 ein reflexionsförderndes Element im KARLHEINZ THIMM, STUDIENGANG Untersuchungsbereichen) Einrichtungsalltag: Man stellt sich SOZIALE ARBEIT vorab Fragen, schärft die Aufmerk- ––Erkundung der möglichen samkeit, spricht miteinander, will gut Positionierung und Verankerung abschneiden, denkt an Kooperations- der Qualitätsagentur in der partner und nicht zuletzt macht man Erziehungshilfelandschaft. sich Gedanken über die Betroffenen, also die Nutzer_innen der Angebote.

Damit Hochschule und Praxis besser zusammenarbeiten 2.3 Fachtag-PRAXIS: Soziales Gestalten

auf ein Praxissemester ist es umso wichtiger, dass Studierende hier anhand realer Situationen professionelle Sicht- weisen erkennen und eine Berufsidenti- tät entwickeln können. Der Berufsein- stieg für Absolvent_innen gestaltet sich durch verkürzte Praxiserfahrungen während des Studiums und die Arbeits- überlastung der Kolleg_innen im Arbeitsfeld oft auch sehr schwierig. Dies ist seit längerem bekannt, führt es doch auch dazu, dass Arbeitsverhält- nisse von den Berufseinsteiger_innen wegen Überforderung nach kurzer Zeit wieder gekündigt werden. Unter anderem durch den Fachkräftemangel Professorin Dr. Stefanie Sauer bei der Moderation am Fachtag sind die Einrichtungen aber sehr daran interessiert, die neu eingestellten Mit- Der Fachtag Praxis fand am 15. Juni sowie Entscheidungsträger_innen aus arbeiter_innen zu halten. 2016 im Guttemplerhaus in Neukölln der freien Wohlfahrtspflege und dem als gemeinsame Veranstaltung der drei öffentlichen Dienst. Der Fachtag war Impulsvorträge der Mitwirkenden Hochschulen für Sozialwesen in Berlin mit 120 Teilnehmenden ausgebucht. stimmten die Teilnehmer_innen auf – der Alice Salomon Hochschule (ASH), die Themen, die anschließend im World der Evangelischen Hochschule Berlin Praxisphasen im Studium der Sozialen Café angeregt diskutiert wurden, ein. So (EHB) und der Katholischen Hochschule Arbeit nehmen eine besondere Rolle z. B. die Tatsache, dass viele Studierende für Sozialwesen Berlin (KHSB) statt. ein und bieten Ausbildungsleistungen, während des i. d. Regel unbezahlten Eingeladen waren Anleiter_innen aus die so von der Hochschule nicht er- Praktikums noch einer Erwerbsarbeit den Praxisstellen der Sozialen Arbeit, bracht werden können. Durch die Ab- nachgehen müssen, um ihren Lebens- Lehrende, Absolvent_innen und schaffung des Berufspraktikums und die unterhalt zu sichern. Der Vortrag eines Studierende aus den Hochschulen Reduzierung der Praktika im Studium Anleiters verdeutlichte seine oft

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 SOZIALES & KOOPERATIONEN 23 2 schwierigen Arbeitsbedingungen, die wenig Raum für qualifizierte Reflexions- prozesse mit den Studierenden lassen. In der anschließenden Diskussion wurden dann u. a. sowohl eine Ver- gütung der studienintegrierten Praktika für die Studierenden als auch eine angemessene Arbeitsentlastung für die Anleitenden gefordert. Die Hoch- schulen wurden u. a. dazu aufgefordert, den Studierenden rechtzeitig die Viel-

falt der Praxisfelder nahezubringen Lebhafte Diskussion der Teilnehmer_innen im Word-Café und dazu verstärkt Fachkräfte der Sozialen Arbeit als Referent_innen in 2016-2021 ist vorgesehen, im Zu- die Seminare einzuladen. Dies bietet sammenhang mit der Ausweitung der auch die Gelegenheit, Vorurteile der Ausbildungs- und Studienangebote die Studierenden hinsichtlich der sozial- Rahmenbedingungen für die Praxisan- arbeiterischen Aufgaben in einigen leiter_innen in angemessenem Umfang Praxisfeldern, wie z. B. der Tätigkeit in zu verbessern und das Anerkennungs- Behörden, abzubauen. jahr wieder einzuführen.

In der abschließenden Podiums- Das Konzept und die Durchführung PROF. DR. diskussion wurde von den Mit- des Fachtags in Kooperation der drei STEFANIE SAUER, PROFESSUR FÜR wirkenden u. a. eine Bezahlung des Berliner Hochschulen wurde von allen SOZIALE ARBEIT

studienintegrierten Praktikums und Teilnehmer_innen gelobt und als sehr eine Neugestaltung der Berufsein- sinnvoll angesehen. Es wurde verein-

stiegsphase gefordert. Diesem Anliegen bart, die gemeinsamen Gespräche über RUTH WUNNENBERG, wurde inzwischen auf politischer Ebene die fachlichen und ökonomischen Be- LEITUNG PRAXISAMT Rechnung getragen: In der Koalitions- dingungen der Praktika und der Berufs- vereinbarung für die Legislaturperiode einstiegsphase fortzusetzen.

2.4 Adoptivfamilien mit Kindern aus dem Ausland Forschung und Praxis im Gespräch

»In 8 Sekunden um die Welt« ist eine Regelungen und internationale Daten liegen diesen Diskussionen gemeinsame Veranstaltungsreihe des Übereinkommen die Arbeit mit selten zugrunde. Das vom INIB in Ko- Internationalen Sozialdienstes (ISD) und Familien beeinflussen, befassen sich die operation mit dem ISD durchgeführte des Verbandes binationaler Familien Veranstalter in dieser Reihe regelmäßig Forschungsprojekt zum Verlauf von und Partnerschaften, iaf e. V. mit Themen und Fällen, die Auslands- Auslandsadoptionen ging daher im bezug haben. Durch Fachgespräche Zeitraum von 2011 bis 2016 den Fragen Ziel der Veranstaltungsreihe sind sollen ausgewählte Aspekte in der nach, welche Faktoren für die Ent- Fachgespräche zu Kinderschutz und Arbeit mit Auslandsbezug aufgegriffen wicklung von stabilen Eltern-Kind- Familienhilfe mit Auslandsbezug. Der und Informationen vermittelt werden, Beziehungen und die positive Identi- Titel ist angelehnt an die Publikation die Fachleute bei ihrer Arbeit unter- tätsentwicklung des Adoptivkindes von Jules Verne: stützen, damit universaler Kinderschutz ausschlaggebend sind und welche keine Fiktion ist. sozialpädagogische Unterstützung »Als Jules Vernes 1873 seinen Adoptivfamilien hierfür benötigen. Roman ,In 80 Tagen um die Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe Der Studie liegt ein triangulatives Welt' schrieb, galt dies noch als wurden am 4. März 2016 in einem ganz- qualitatives Forschungsdesign zu- Fiktion. Heute sind aus Tagen tägigen Workshop in den Räumen des grunde, mit dem die subjektiven Er- Sekunden geworden und ein ISD in Berlin zentrale Ergebnisse aus fahrungen und Sichtweisen der Fach- Mausklick befördert Infor- dem Forschungsprojekt »Adoptions- kräfte der Adoptionsvermittlung, der mationen binnen Sekunden verlauf bei Auslandsadoptionen« ge- Adoptiveltern und der Adoptivkinder ans andere Ende der Welt« meinsam mit ca. 40 Expertinnen und selbst erforscht wurden. Experten der Adoptionsvermittlung (ISD, iaf e. V.) Ausgehend von der An- aus ganz Deutschland diskutiert. Die Die Teilnehmer_innen haben die nahme, dass andere Kulturen und Adoption von Kindern im Ausland wird unterschiedlichen Ergebnisse zum Sprachen, Fragen zur Zuständig- mit Blick auf das Wohl des Kindes immer professionellen Handeln in para- keit und Durchsetzung bestehender wieder kontrovers diskutiert. Valide doxen Situationen der Überprüfung

2 24 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN von Adoptiveltern ebenso angeregt Angeregt durch diese Veranstaltung diskutiert wie die Strategien der wurden Ergebnisse der Studien zur Be- Adoptiveltern und Adoptivkinder im deutung der Herkunft für die Adoptiv- Umgang mit den besonderen Heraus- kinder unter dem Titel »Man muss ja forderungen bei der Integration des den Wunsch haben, seine biologische Adoptivkindes in die Familie. Vor allem Mutter kennenzulernen (AV) – Leibliche die Perspektive der Adoptivkinder Eltern aus Sicht von Adoptiveltern und selbst war von großem Interesse für -kindern« im Rahmen der jährlichen die Expertinnen und Experten. Gerade Fachtagung der 12 Zentralen Adoptions- durch das spezifische Forschungs- stellen Deutschlands am 28. September design konnten hier zu unterschied- 2016 in vorgestellt. lichen Themen (wie z. B. der Be- deutung der leiblichen Eltern, des PROF. DR. Herkunftslandes, des Vornamens, usw.) STEFANIE SAUER, PROFESSUR FÜR Gemeinsamkeiten, aber auch unaus- SOZIALE ARBEIT gesprochene Differenzen im Erleben von Adoptiveltern und Adoptivkindern aufgezeigt werden.

BIGFAM – Berliner Initiative geförderte Familienmediation  2.5 Ein Pilotprojekt zur Übernahme von Mediationskosten in rechtshängigen Kindschaftsverfahren

Das von der Berliner Senatsverwal- Regel verschiedengeschlechtlich zu- das Verfahren bietet, finden viele Paare, tung für Justiz, Verbraucherschutz sammengesetzt ist. Die Mediatoren für die Mediation geeignet wäre, weder und Antidiskriminierung finanziell verfügen über eine mindestens vor noch während eines gerichtlichen geförderte, auf zwei Jahre angelegte 200-stündige Mediationsausbildung Verfahrens den Weg dorthin. Dies liegt Projekt, ermöglicht es seit Anfang 2016 und haben langjährige Erfahrung insbesondere auch darin begründet, Elternpaaren, die sich in einem ge- und besondere Fachkenntnisse in dass das Verfahren der Mediation richtlichen Kindschaftsverfahren be- Trennungs- und Scheidungskonflikten. Kosten verursacht, die ein Großteil der finden, bei Vorliegen der nachfolgend Im Rahmen des Projektes werden bis betroffenen Eltern nicht aufbringen geschilderten Voraussetzungen zu zehn Mediationsstunden finanziert. kann. Damit ist ihnen die Wahlfreiheit kostenfrei eine außergerichtliche zwischen gerichtlichem Verfahren und Mediation in Anspruch zu nehmen. Mediation von vornherein nicht er- 2. Warum war ein solches Projekt öffnet, die sich Elternpaaren mit guten »überfällig«? Einkünften bietet. 1. An wen richtet sich das Projekt und wer führt die Mediationen durch? Das Verfahren der Mediation stellt Dies erscheint umso fragwürdiger, als eine wichtige Alternative zum gericht- auch das Bundesverfassungsgericht in Im Rahmen des Projektes erhalten lichen Verfahren dar, bietet es doch einer Entscheidung aus dem Jahre 2007 Elternpaare, die sich in einem Rechts- die Chance, zu einvernehmlichen und betont, dass eine konsensorientierte streit zur elterlichen Sorge oder zum nachhaltigen Lösungen zu finden, die Streitbeilegung gegenüber einer Umgang befinden und denen aufgrund von beiden Konfliktparteien getragen richterlichen Streitentscheidung grund- ihrer geringen Einkünfte Verfahrens- werden können. sätzlich vorzugswürdig sei (BVerfG, kostenhilfe durch das Familiengericht Beschluss vom 14. Februar 2007, 1BvR bewilligt wurde, die Möglichkeit, aus In Elternkonflikten ist dies 1351/01). Und auch das 2009 in Kraft dem gerichtlichen Verfahren »auszu- umso entscheidender, als die getretene FamFG, das das Verfahren in steigen« und eine für sie kostenfreie gemeinsame Elternschaft über Familienangelegenheiten regelt, ver- außergerichtliche Mediation zur Lösung die Beziehung als Paar hinaus weist ausdrücklich darauf, dass in Kind- ihrer Konflikte durchzuführen. Die fortbesteht und trotz der zahl- schaftsverfahren das Gericht in jeder Familiengerichte können den Parteien reichen Verletzungen und Ent- Lage des Verfahrens auf Einvernehmen dieses Verfahren vorschlagen und das täuschungen, die die Eltern oft hinwirken soll, sofern dies nicht dem Gerichtsverfahren ggf. aussetzen. Zu- miteinander erfahren mussten, Kindeswohl widerspricht (§ 156 FamFG). nehmend geht ein entsprechender zum Besten der gemeinsamen Mit dem BIGFAM-Projekt ist nun ein Impuls auch von den Verfahrensbei- Kinder gelebt sein sollte. erster wichtiger Schritt getan, um zu- ständen und Rechtsanwältinnen und mindest in den Verfahren elterliche Rechtsanwälten aus. Entschließen sich Darüber hinaus gibt es Konstellationen, Sorge und Umgangsrecht verfahrens- die Eltern zu einem Mediationsversuch, in denen eine gemeinsame Elternschaft kostenhilfeberechtigten Parteien den erhalten sie bei BIGFAM sehr kurzfristig zunächst einmal erarbeitet werden Weg in die Mediation zu ebnen. einen Termin bei einem Co-Mediatoren- muss. Trotz dieser inzwischen allgemein team, das interdisziplinär und in der anerkannten Vorzüge und Chancen, die

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 SOZIALES & KOOPERATIONEN 25 2 3. Wer sind die Initiatoren und die 4. Ausblick: Wie könnte es weiter- Konflikt bereits zum Gericht gelangt, Förderer? gehen? ist regelmäßig bereits eine hohe Eskalationsstufe erreicht. Es bleibt damit Im Jahre 2015 haben die beiden Träger- Mit dem BIGFAM-Projekt nimmt Berlin zu hoffen, dass das BIGFAM-Projekt vereine »Zusammenwirken im Familien- eine »Leuchtturmfunktion« ein. Trotz der Auftakt zu weitergehenden Über- konflikt e. V.« (ZiF) und die »Berliner ausdrücklicher Regelungen in dem legungen und deren Umsetzung ist. Mediationszentrale e. V.« (BMZ) einen im Jahre 2012 in Kraft getretenen Projektsteuerungskreis zur Entwicklung Mediationsgesetz zur Förderung ähn- An der EHB besteht für Studierende des Projektes gegründet. Die Autorin licher Projekte in den Bundesländern der Sozialen Arbeit die Möglichkeit, ist Mitglied dieses Steuerungskreises. hat bisher nur Berlin die Initiative sich mit dem Thema Mediation im Im Januar 2016 konnte das Pilotprojekt ergriffen. Rahmen eines über zwei Semester dann mit finanzieller Förderung durch reichenden Projekttages zu be- die Berliner Senatsverwaltung für Doch auch dieses Projekt ist nur ein schäftigen. Einige der Lehrenden Justiz, Verbraucherschutz und Antidis- erster Schritt. Wünschenswert wäre an der EHB sind zusätzlich zu ihren kriminierung an den Start gehen. Die die schon seit langem geforderte jeweiligen Grundberufen ausgebildete Initiatoren und vor allem die Projekt- Etablierung von Mediationskosten- Mediatorinnen/Mediatoren, zum Teil leitung haben das Projekt, das von hilfe für vor- bzw. außergerichtliche auch Mediationsausbilderinnen/ der Praxis gut angenommen wurde, Mediationsverfahren (siehe hierzu z. B. Mediationsausbilder. an den vier Berliner Familiengerichten Henssler, in: Henssler/Koch, Mediation

und in den zahlreichen Arbeitskreisen in der Anwaltspraxis, § 3 Rn. 59; Peschke, PROF. DR. der am familiengerichtlichen Verfahren Familienmediation bei Trennung/ ANGELIKA PESCHKE, GASTPROFESSUR FÜR beteiligten Professionen vorgestellt. Das Scheidung von Eltern – Ein Kann, ein BÜRGERLICHES RECHT, MEDIATORIN BAFM UND Projekt wird wissenschaftlich von einem Soll, ein Muss? S. 224 ff.), denn ist der MITGLIED DES STEUE- Institut für Konfliktforschung begleitet. RUNGSKREISES BIGFAM

2.6 Erste wissenschaftliche Gehversuche in kleinen Forschungsteams  Projektwerkstätten – mit viel Praxiserfahrung ins Lernen starten

Mit Beginn des Wintersemesters angeboten, in denen sechs Stunden Jede Werkstatt wurde von mindestens 2016/2017 starteten wir im Studien- pro Woche aktiv und praxisorientiert zwei Dozent_innen begleitet, von gang Soziale Arbeit (B.A.) im Modul 1.1 gelernt wurde: denen mindestens eine_r einen mit einem neuen Lernformat, für das Schwerpunkt in der Sozialen Arbeit hat die Professorinnen Dr. Birgit Steffens Gesundheitsbezogene Soziale und eine_r die pädagogisch-psycho- und Dr. Aristi Born verantwortlich Arbeit, Jugendhilfe, Kultur- logischen Kompetenzen fokussiert. Auf sind. Studierende unternahmen in sensible Soziale Arbeit, dem Plan standen viele Praxisbesuche, Projektwerkstätten, bezogen auf ein Migrationssozialarbeit, Expert_innen wurden eingeladen und ausgewähltes Handlungsfeld Sozialer Stadtteilarbeit, Straffälli- Recherchemöglichkeiten erprobt. Arbeit, erste wissenschaftliche Gehver- genhilfe, Suchthilfe und suche in kleinen Forschungsteams und Wohnungslosenhilfe. So konnte entdeckend gelernt machten sich so bereits zu Beginn ihres werden, welche Kompetenzen Studiums auf in die Praxis. Die kleine Ergänzt wurde das Modul um eine und welches Wissen benötigt Gruppengröße von 20 Studierenden Vorlesung, in der Prof. Dr. Sebastian werden, um einer Frage wissen- ermöglichte es den Studierenden auch, Schröer in das wissenschaftliche schaftlich nachzugehen. sich zu Beginn des Studiums kennenzu- Arbeiten und die Grundlagen Sozialer lernen, den Studien- und Berufswunsch Arbeit einführte. In der Projektwerkstatt Dies wurde auf unterschiedlichen zu reflektieren und sich mit sich als erhielten die Studierenden Gelegen- Wegen erkundet. Es wurde zum Bei- Lernende auseinanderzusetzen. heit, ein Handlungsfeld zu erkunden, spiel biografisches Vorwissen aktiviert, eine Fragestellung zu entwickeln, nach Antworten gebohrt, aktiv gelesen, Im Wintersemester haben wir für unsere diese zu bearbeiten und das Ergebnis an Präsentationen und Texten gefeilt 160 Erstsemester acht Werkstätten als Produkt der Werkstatt hochschul- und manchmal auch gemeinsam ge- öffentlich zu präsentieren. kocht. Ihre Erfahrungen haben die

2 26 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Studierenden in einem Werkstatt-Log- buch oder Lerntagebuch reflektiert. Wahlweise hatten sie auch Gelegenheit, ihre erste wissenschaftliche Hausarbeit zu schreiben. Es gab ein Feedback und hoffentlich viel Proviant, aber keine Noten auf der ersten Etappe auf dem Weg durchs Studium in die Praxis der Sozialen Arbeit.

PROF. DR. ARISTI BORN, PROFESSUR FÜR ENTWI- CKLUNGS- UND PÄDAGO- GISCHE PSYCHOLOGIE, STUDIENGANGSBEAUF- TRAGTE IM STUDIEN- GANG SOZIALE ARBEIT

Studierende präsentieren ihre Ergebnisse im WS 2016/2017 im Audimax [Foto: Lukas Kruse]

DeinBlick – Ausstellung im Rahmen des Projekttags 2.7 »Erwachsene in besonderen Lebenslagen«  Kooperationsprojekt mit gemeindepsychiatrischen Trägern und Einrichtungen der Suchthilfe

Der Projekttag »Erwachsene in be- erhältlich ist und einen Einblick in die sonderen Lebenslagen: Psychische geplanten Konzepte, Zielgruppen, die Krisen und Erkrankungen als Hand- Vorbereitung/Umsetzung/Rahmen- lungsfeld Sozialer Arbeit« im Studien- bedingungen sowie die Erfahrungen gang Soziale Arbeit ging 2016 in den und persönlichen Fazits gibt. Als Be- fünften Durchgang. Dabei wurde die sonderheit fand in diesem Rahmen eine Kooperation zwischen der EHB (Prof. Ausstellung mit dem Titel »DeinBlick« Dr. Dietrun Lübeck zusammen mit statt. Die Idee, Menschen in besonderen Viktoria Richter und Prof. Dr. Annegret Lebenslagen, insbesondere der Sucht- Böhmer) und gemeindepsychiatrischen hilfe, zu porträtieren und zu befragen, Trägern sowie Trägern aus der Sucht- war ein Höhepunkt des Projekttages. hilfe weiter verstetigt und ausgebaut. Dazu wurde eine Wanderausstellung Die Zusammenarbeit gestaltete sich gestaltet, die ab dem SoSe 2017 an der in der Form, dass die teilnehmenden EHB gezeigt wurde, ab Herbst in den Studierenden eigens konzipierte Praxisräumen einer Suchthilfepraxis konkrete Praxisprojekte in den Trägern zu sehen ist und später in der Sucht- realisierten, um so ihre berufliche Hand- beratungsstelle LogIn. Im Themenfeld Portrait in der Ausstellung lungskompetenz bereits während »Was braucht der Mensch?« wurden des Studiums weiter auszubauen. Sie ferner anhand eines »Selbst-Experi- werden dabei von Mitarbeiter_innen ments«, welches sich mit dem Regel- um der gemeinsam entwickelten vor Ort begleitet und unterstützt. satz befasste, eigene Realbedürfnisse Forschungsfrage »Inwiefern unter- Aktuell sind folgende Träger an der erkundet. Hier erfassten und be- scheiden sich Gruppenangebote von Kooperation beteiligt: Perspektive rechneten die Studierenden für eine Einzelangeboten hinsichtlich der Be- Zehlendorf, PSV Treptow, Förderkreis Woche anhand einer Regelsatztorte friedigung psychischer Grundbedürf- für seelische Gesundheit, Tageszentrum die eigenen Ausgaben/Einnahmen und nisse der Klient_innen?« nachzugehen. Alt-Reinickendorf (Albatros gGmbH), setzten diese in Bezug zum aktuellen Dabei sollte erkundet werden, inwiefern LogIn Jugend- und Suchtberatungs- Regelsatz. So konnten Lebenslagen, psychische Grundbedürfnisse im stelle Charlottenburg-Wilmersdorf. Die in denen sich Klient_innen befinden, Kontext der Betreuung von psychisch jeweiligen Erfahrungen und Ergeb- kritisch-reflexiv diskutiert werden. erkrankten Menschen eine spezifische nisse im Projekttag wurden in einem Parallel zu den Praxisprojekten wurden Rolle spielen. Projekttagsreader zusammengestellt, Klient_innen und Mitarbeiter_innen der auf Nachfrage über Viktoria Richter des Trägers KommRum e. V. interviewt, VIKTORIA RICHTER, GASTDOZENTIN IM STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 SOZIALES & KOOPERATIONEN 27 2 2.8 Kleinfeldfußball, Discgolf und Kampfkunst  Zusammenarbeit von Sport und Sozialer Arbeit wird an der EHB verstetigt

Im Bachelor Studiengang Soziale Arbeit wird seit dem Wintersemester 2014/15 im Rahmen des Projekttages (5./6. Semester) das Vertiefungsstudium Sport & Soziale Arbeit angeboten. Der Projekttag an der EHB zielt darauf, Studierenden einen Überblick über die vielgestaltigen Arbeitsfelder sport- orientierter Sozialarbeit zu geben und Strukturen, Konzepte und Methoden sportorientierter Sozialer Arbeit kritisch zu diskutieren. Das Arbeitsfeld der sportorientierten Sozialen Arbeit wird anhand einer ausgewählten Zielgruppe, hier Delinquenz gefährdete Heran- wachsende, vertieft behandelt. Für diese werden interdisziplinäre Wissens- bestände zusammengeführt und ver- schiedene handlungstheoretische An- Werbeplakat des Veranstaltungsteams sätze betrachtet und diskutiert. und Auswertung des Projektes ver- mit der GSJ und der Sportjugend Darüber hinaus erfolgt eine Vertiefung antwortlich. In 2015 gab es u. a. eine Berlin (SJB) im Landessportbund wird des angeeigneten Wissens über ein Campus-Tanzaktion zur »One Billion diese Zusammenarbeit verstetigt und eigenständig entwickeltes Forschungs- Rising«-Kampagne gegen Gewalt an vertieft. Einen künftigen Schwerpunkt projekt. Es wurden bereits mehrere Frauen und Mädchen, in 2016 wurde wird die gemeinsame Konzipierung KICK-Angebote des Trägers Gesell- mit der Aktion »Bewegter Campus« und Durchführung von Fachver- schaft für Sport und Jugendsozialarbeit an mehreren Tagen ein freies Sportan- anstaltungen sowie von Fort- und gGmbH (GSJ) evaluiert. gebot für Studierende, Lehrende und Weiterbildungen im Bereich sport- Verwaltungsmitarbeitende erarbeitet, orientierter Sozialarbeit bilden. Einen In sportpraktischen Übungen wird u. a. waren die Sportarten Kleinfeld- großen Anteil am Zustandekommen den Studierenden die Möglichkeit fußball, Discgolf, Tanz und Kampfkunst dieser Kooperation hatte Julie Winkel gegeben, Sport und seine Wirkungen vertreten. (SJB-Vorstandsmitglied), die – selbst Ab- als pädagogisches Medium selbst zu solventin der EHB – wichtige Inhalte erfahren. Von Beginn an gab es einen engen Aus- der Zusammenarbeit vorbereitet hat. tausch mit Akteuren des Organisierten Im Rahmen des vorgesehenen Sports und gemeinsame Projekte wie Die Seminarinhalte des Projekttages Praktikums entwickeln die Studierenden Kooperationen in der Lehre oder die werden mittlerweile für den Basislehr- gemeinsam ein sportpädagogisch aus- Durchführung von Praxisevaluationen. gang der Übungsleiter-Lizenz (C) des gerichtetes Projekt für die EHB und sind Durch den am 17. Januar 2017 ab- Deutschen Olympischen Sportbundes auch für die Planung, Durchführung geschlossenen Kooperationsvertrag anerkannt.

PROF. DR. BIRGIT STEFFENS, STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

2.9 Schwimmen, Musikunterricht oder Bio-Essen  Zusatzbeiträge für besondere Leistungen in der Kita?

In einer gemeinsamen Fachver- pädagogische Angebote, wie z. B. Berlin) sowie die in Berlin vertretenen anstaltung der EHB und des Verbandes Musik-, Kunst- oder Sprachangebote, unterschiedlichen Auffassungen zur für kleine und mittelgroße Kitaträger e. Tanz-, Theater- oder Schwimmunter- Zulässigkeit und dem Umgang mit V. (VKMK) hielt Frau Prof. Marion Hundt richt oder auch auf andere besondere den gesetzlichen Regelungen hierzu. am 7. September 2016 einen Fachvor- Leistungen, wie z. B. Essen in Bio-Quali- Der Vortrag beruhte auf einem Beitrag trag zur rechtlichen Einordnung der tät, Frühstück und Vesper etc. beziehen. von Prof. Marion Hundt in dem von ihr sog. Zusatzbeiträge für besondere Anlass der Fachveranstaltung war herausgegebenen Praxiskommentar Leistungen. Solche Zusatzangebote ein Gesetzesänderungsverfahren im »Kindertagesbetreuung in Berlin« in Kitas können sich auf besondere KitaFöG (Kindertagesförderungsgesetz (Carl Link Verlag, 59. Lieferung 2017),

2 28 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Marion Hundt (rechts) zusammen mit der Vor- sitzenden des Verbands der Kleinen u. Mittelgroßen Kitaträger Berlin e.V., Cornelia Masuhr (Stand 2016) Besucher_innen der Veranstaltung im Audimax

in welchem die Finanzierung von An der Veranstaltung nahmen neben Kindertageseinrichtungen und die Zu- interessierten Hochschulmitgliedern zahlungsbeiträge der Kita für besondere vor allem Vertreter_innen von Ver- Leistungen verwaltungs- wie ver- bänden, Geschäftsleitungen von fassungsrechtlich in das Finanzierungs- Kitaträgern oder Kita-Leitungen sowie system eingeordnet werden. Nach Vertreter_innen der bezirklichen PROF. MARION HUNDT, dem Vortrag folgte eine anregende Kita-Aufsicht und der Senatsverwaltung PROFESSUR FÜR ÖFFENTLICHES RECHT und kontrovers geführte Diskussion. für Bildung, Jugend und Familie teil.

Wie entsteht Sucht? Was bedeutet Stress? Was ist Burnout?  2.10 Studierende der Sozialen Arbeit gestalteten Workshop zum Berliner Aktionstag Suchtprävention

Im Rahmen des stadtweiten Alkohol- Teilnehmer_innen berichteten sehr Die Beauftragte der betrieblichen und Drogenpräventionstages Ende Juni persönlich von ihren Erfahrungen. Suchtpävention, Ute Trappe, wird die fand in der regionalen Suchtberatung Vor allem die Fragen »Wie kann eine Ergebnisse in die Fachdiskussion ein- und psychosozialen Betreuung in gute Regulierung geschaffen werden, bringen und dem Bürgermeister vor- Charlottenburg/Wilmersdorf, unter wie eine Entlastung zur Erhaltung stellen, damit die Stimmen auch gehört Mitwirkung der EHB, ein Workshop der Gesundheit?« endeten in einer werden. Im Fazit des Tages zeigte sich, zum Thema »Sucht, Stress und Burn- emotionalen und kritischen Diskussion. dass die erneute Zusammenarbeit von out« statt. Vorbereitet und durch- EHB-Studierenden und dem LogIn für geführt hatten diesen Studierende im Im Nachgang wünschten sich einige beide Seiten gewinnbringend und von 3. Semester Soziale Arbeit (»Schnittstelle Teilnehmer_innen vertiefende Work- hoher Fachlichkeit und Professionalität Sucht«) unter der Leitung der Dozentin shops. Zusätzlich wurde vom Ver- geprägt ist. Das Feedback der Teil- Viktoria Richter. Viele Träger waren an anstalter eine geheime Wahl zu den nehmer_innen war durchweg positiv diesem Tag vor Ort, damit sich die Mit- Fragen »Wie gesund fühle ich mich? Wie und die Studierenden erhielten ein arbeiter_innen aus dem Rathaus über hoch bzw. niedrig ist mein Stresslevel? großes Dankeschön für die Unter- Hilfen und Unterstützung informieren Was wünsche ich mir?« durchgeführt, stützung des Aktionstages. konnten. Der angefragte Workshop um einen Überblick über die aktuelle der EHB wurde wegen großer Nach- Belastungssituation der Beschäftigten VIKTORIA RICHTER, frage zweimal angeboten. Die Themen zu erhalten. In der Auswertung zeigte DOZENTIN IM STUDIEN- GANG SOZIALE ARBEIT waren »virulent«, denn es war eine all- sich, dass das Stresslevel und auch »die gemeine Überlastung zu spüren, aber gefühlte Gesundheit« im belastenden auch eine große Offenheit. Einige Bereich liegen.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 SOZIALES & KOOPERATIONEN 29 2 «

»BLÄTTER IN FREIEM FALL!

3 30Herbststimmung auf dem Campus EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN GESUNDHEIT & 3 PFLEGE

Problem-Based-Learning (PBL) als Lehr-Lernkonzept 3.1 im Studiengang Bachelor of Nursing  Wie selbstgesteuertes Lernen funktionieren kann.

Ermutigt durch Rückmeldungen der Studierenden und inspiriert durch die Teilnahme am Internationalen Kongress in Zürich »PBL Kompetenzen gestalten, Zukunft gestalten« am Careum in 2016 sowie die Durchführung eines eigenen Workshops vor Ort, bei dem das Lernphänomen Effizienzdenken im Mittelpunkt der Diskussion stand, soll dieser Beitrag das Lehr- Lernkonzept im Studiengang Bachelor of Nursing skizzieren, da es sich von Anfang an für uns bewährt hat. Der flexible Umgang mit der vorgegeben Struktur und die kontinuierliche Weiterentwicklung in Studierendengruppe des Bachelor of Nursing beim Freiluft-Seminar unserem dualen berufsqualifizierenden Pflegestudiengang zeigen, dass es Reflexionsgespräch nach jeder POL- Ziel führen. Dabei ist es ein zentrales sich vor dem Hintergrund einer fort- Phase mittels eines Fragebogens1 er- Anliegen, dass sich erst aus der Ver- laufenden Evaluation sowie einer mittelt. Letzterer erfragt fortlaufend Er- schränkung dieser Rückmeldungen konsequenten pädagogischen Be- fahrungen: mit dem Siebensprung in interessante Erkenntnisse gewinnen gleitung lohnt, an diesem Konzept der erweiterten Form, mit der konkreten lassen, die die weitere Arbeit mit POL festzuhalten. Auf Unkenrufe, dass Fallgeschichte, mit der eigenen Lernein- befruchten. Fachwissen nicht in gewünschtem stellung im Gruppenarbeitsprozess und Umfang verankert wird, entgegnen während der Konsulationen mit den Dieser Beitrag verzichtet bewusst auf wir selbstbewusst »ja das stimmt« Fachexpert_innen. Zusätzlich wird der eine theoretische Grundlegung, denn und faktisch bestätigt dies auch eine zeitliche Aufwand für die Erarbeitung vermutlich sind sowohl die Erkennt- Vielzahl von Studien. Prof. Dr. G. Henk der Lernziele abgefragt und es be- nisse der Hirnforschung zum Lernen Schmidt, ein Urvater des PBL aus den steht die Möglichkeit frei formulierte (vgl. Wolff 1997, S. 106) als auch die Basis- Niederlanden, stützt diese Erkenntnis Gedanken zum POL aufzuschreiben. definition des PBL von Barrows und (vgl. 2016, Kongressstartseite, Keynotes). Tamplyn (1980) hinlänglich bekannt. Den roten Faden dieses Beitrags bildet Und jede_r Pädagog_in, insbesondere In diesem Beitrag soll zum einen auf die Systematik der Arbeitsschritte. in der Berufsbildung, stimmt wohl der solide Erfahrungswerte der beteiligten Später wird der Frage nachgegangen, Aussage zu, dass träges und wenig ver- Tutor_innen zurückgegriffen werden, ob der Siebensprung, der in der netztes Wissen im Berufsalltag wenig die die POL-Gruppen seit Jahren Weiterentwicklung um zwei Schritte nützlich ist. Das soll aber keineswegs jeweils eine Woche pro Modul be- ergänzt wurde, von den Studierenden heißen, dass theoretische Modelle nicht gleiten. Hier setzen sich die Ergebnisse als hilfreich während des Problem- sinnvoll sind, sondern eher, dass sie aus kontinuierlichen, systematischen, lösungsprozesses eingeschätzt wird bereits genügend rezipiert wurden. Für mündlichen Reflexionsgesprächen zu- und warum. Parallel dazu sollen die einen sehr guten fundierten Überblick sammen, die vor, während und/oder Gespräche mit den jeweiligen Tutor_ empfehle ich daher den Kongressbei- nach einer POL-Phase geführt und in innen klären, ob die Arbeitsschritte aus trag aus der Zeitschrift für Hochschul- Kurzmemos notiert werden. Diese fort- ihrer Sicht umgesetzt werden und mit entwicklung (ZFHS 2016, Jg.11/Nr.3) von laufende Dokumentation wird in regel- Blick auf die Ergebnispräsentation zum Gabriele Schroeder zur Entwicklung mäßigen POL-Sitzungen im Studien- Problembasierter Curricula. gang und in Besprechungen mit den 1 Auf eine Wiedergabe des gesamten Fragebogens wird hier verzichtet, bei Bedarf Tutor_innen aufgearbeitet. Weitere können Einzelheiten bei der Autorin erfragt Wie bereits einleitend angedeutet Rückmeldungen der Studierenden werden. Insgesamt wurden 250 Frage- wurde der Siebensprung in bogen zwischen 2009 –2015 systematisch werden neben einem persönlichen ausgewertet. seiner Frageintention im dualen

Problem-Based-Learning (PBL) ist die Bezeichnung im internationalen Raum, im deutschen Sprachraum findet sich meist die Bezeichnung Problemorientiertes Lernen (POL).

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 GESUNDHEIT & PFLEGE 31 3 berufsqualifizierenden Studiengang Die zentralen Fragen, die fortwährend konsequent zu erfassen, bzw. in Bachelor of Nursing in Berlin erweitert im Zentrum stehen, sind: Kohärenz zu bringen, ist ein flexibler (Walter 2011). Da im Curriculum Subjekt- Umgang mit dem Tutorium und den orientierung und Berufsbezug neben Wie können die Tutor_innen es Arbeitsschritten auch im Zuge der dem systemischen Ansatz nach schaffen die Studierenden tiefgründiger zur Verfügung stehenden Ressourcen Marie-Luise Friedemann (vgl. Friede- in die Fallgeschichte zu begleiten? hilfreich! mann/Köhlen 2010) als didaktische Wie gelingt es die Motivation zu Orientierungen hervorgehoben wecken, neugieriger und zugleich Ein weiteres bedeutendes Phänomen werden, besteht die Perspektiv- kundiger nach Informationen zu im Umfeld des Effizienzdenkens, welches erweiterung in einer neuen Einstiegs- suchen sowie sich folglich nicht im Evaluationszeitraum immer häufiger frage, die Raum für das Ausdrücken von mit oberflächlichen Recherche- genannt wird, ist der Gefühlen und Resonanzen bietet. Eine ergebnissen zufrieden zu geben? weitere zusätzliche Frage betont die Ruf der Studierenden nach Zensuren, unterschiedlichen Perspektiven des Falles Das begleitete Tutorium dauert regel- weil ein Arbeitsergebnis ohne mess- und macht diese bewusst zum Gegen- haft 90 Minuten und am Ende werden baren Wert scheinbar keinen Sinn hat, stand der Betrachtung (Kubanski 2009). die Lernziele für eine Woche fest- etwas überspitzt gesagt auf der Jagd gelegt. Ein Eingriff auf der Metaebene nach den European Credit Points. Die Anforderungen an die Begleitung in das Lerngeschehen während des der Fallarbeit sowie die Formen der Tutoriums ist möglich, erwünscht und Dieses Thema, geäußert von Seiten Ergebnissicherung entwickeln sich oftmals wichtig, um den Studierenden der Studierenden zu Anfang eines ebenfalls kontinuierlich weiter. Zudem zu helfen die Arbeitsschritte2 zu ver- Tutoriums, kann ein Motivationskiller kooperiert der Studiengang über die stehen und sinnvoll umzusetzen. Wie sein. Tutor_innen hilft es – und das Praxiseinrichtungen mit den Expert_ viel Selbststeuerung eine Studierenden- zeigen die Evaluationsergebnisse – sich innen für die Sprechstunden. Diese sind gruppe umsetzen kann oder anders, im Vorfeld mit ihrer eigenen möglicher- an der Aktualisierung und Entwicklung wie viel oder wenig der/die Tutor_in weise ambivalenten Position dazu zu der Fallbeispiele beteiligt. Regelmäßige den Entdeckungsprozess steuert, ist beschäftigen, nur so können sie den POL bezogene Teamsitzungen mit den bei den Studierenden abhängig vom Studierenden authentisch begegnen. beteiligten Akteur_innen befördern den Fall, dem Zeitpunkt im Studium, von Ein kleiner Exkurs in die Lernbio- Diskurs innerhalb des Studiengangs. der Arbeitsbelastung durch Prüfungen, graphie der Anwesenden kann hier Diese knappe Skizze verdeutlicht den von der Gruppendynamik und von der ein hilfreicher Impuls sein. Strukturell Rahmen und die Ausgangslage und individuellen Fähigkeit zum selbst- sind die POL Phasen in die fachüber- belegt zugleich, dass wiederkehrende ständigen Denken. Aber auch die greifenden Module integriert und Strukturelemente in den Studienverlauf Tutor_innen treten mit unterschied- werden mit Absicht nicht separat be- fest integriert sind und das POL Konzept lichen Voraussetzungen an, ihr Wunsch notet. Wir möchten der Forderung der fester Bestandteil des Curriculums ist nach Steuerung hängt unter anderem Studierenden, Zensuren zu erhalten, (Kubanski 2009). zusammen mit der Fachkompetenz eine andere Haltung entgegensetzen. bezogen auf den Fall, Erfahrungszeit Studierende bekommen im Studien- Die wiederkehrenden Handlungs- mit POL sowie den Fähigkeiten zur gang Bachelor of Nursing die Chance, automatismen Suchmaschine, Arbeits- Gesprächsführung bzw. Gruppen- sich ohne Leistungsdruck zu erproben, teilung, Zeitsparen und unzureichende moderation. Diese Aufzählung zeigt ggf. Entlastung zu spüren in Bezug Recherche, die als Kernthemen aus den in verschränkender Weise die Voraus- auf die fehlende Benotung oder POL systematischen Reflexionsgesprächen setzungen auf und bezieht sich dabei als Raum zum Studieren im Sinne mit den Tutor_innen seit Jahren auf nur auf zentrale Einflussfaktoren. Sie eines Entdeckungsprozesses wahrzu- der Tagesordnung der POL-Weiter- sind das Ergebnis der vergleichenden nehmen. In der Literatur finden sich entwicklung auftauchen, beschäftigen Auswertung der Evaluationsergebnisse ähnliche Argumente auch gegen die uns schon lange. Die nachfolgende Ab- (Fragebogen, Sitzungen, Memos) von Durchführung von POL und als System- bildung zeigt diese Phänomene auf 2009–2015 aus den POL-Phasen der kritik an Bologna, dass in einem auf einen Blick: Module des ersten, zweiten und dritten Effizienz ausgelegten Bachelor- und Studienjahrs.3 Da es aus pragmatischer Mastersystem kein Raum mehr für Sicht im Arbeitsalltag nicht möglich ist, forschendes Lernen bleibt (vgl. Huber Aktivierung vorhandener Lernzielbearbeitung in diese wechselseitigen Einstiegsvoraus- 2009, S. 7). In direktem Zusammenhang Wissensbestände versus setzungen vorher immer vollständig damit steht das Phänomen Zeitsparen. Suchmaschine Arbeitsteilung Im Verlauf einer POL Woche liegen 2 Die weiteren Arbeitsschritte während zwischen Tutorium (90 Min.) und Er- des begleiteten Tutoriums sind: das Klären Effiziensdenken unklarer Begriffe, wie stellt sich das Problem gebnispräsentation ca. 3,5 Tage. In aus den verschiedenen Perspektiven der dieser Zeit finden in der Regel ein bis Beteiligten dar? Identifizieren Sie mög- liche Probleme, bringen Sie Meinungen zwei Konsultationstermine statt, bei und eigene Vorstellungen ein, ordnen und denen die Gruppe begleitet wird, die Unbefriedigende Ergebnisfokussierung prüfen Sie die Richtigkeit der gesammelten Recherchetiefe schnell fertig = viel frei Meinungen und Vorstellungen, formulieren übrige Zeit arbeiten die Studierenden Sie Lernziele. frei, wann und wo sie wollen. An dieser 3 Auswertungsergebnisse aus 2016, die Stelle ist die schriftliche Befragung auf- noch nicht systematisch aufgearbeitet wurden, zeigen nach erster Durchsicht keine schlussreich, um zu erfahren, was in gravierenden neuen Anhaltspunkte. dieser Zeit passiert, die rein rechnerisch

3 32 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN rund 25 Stunden beträgt, wenn man Die systematische Evaluation, die vor auf begleitete Tutorien trotz des hohen einen normalen achtstündigen Arbeits- allem von der Verschränkung beider organisatorischen und personellen tag zugrunde legt. Seiten lebt (Studierenden und Tutor_ Aufwands. Und wir arbeiten eng mit innen) zeigt, dass der 1. Arbeitsschritt, unseren Kolleg_innen aus der Praxis Die Phänomene Effizienzdenken und der die Frage nach den Gefühlen be- (Fachexpert_innen), die die POL Phasen Zeitsparen, die aus den Fragebogen als inhaltet, die der Fall beim Lesen aus- und den Diskurs durch ihr Erfahrungs- Kernthemen gefiltert werden konnten löst, auch den Zugriff auf bereits vor- wissen bereichern, zusammen. Um und durch Rückmeldungen der Tutor_ handene Wissensbestände erlaubt, diese Rahmenbedingungen und die innen bestätigt wurden, zeigen, dass das heißt, sogenanntes Fachwissen inhaltlichen Ansprüche zu erhalten, ein Teil der Studierenden bemüht ist, kann mit einem affektiven Anteil benötigt der Studiengang hochschul- möglichst schnell mit der Bearbeitung oder bereits Gelerntem verbunden organisatorische Ressourcen in Form der Lernziele fertig zu werden und zu- werden. Dieses Phänomen ist aus der von personellen und räumlichen dem Strategien des Zeitsparens förmlich Lernforschung z. B. bekannt als Lern- Voraussetzungen. Außerdem ist eine perfektioniert. transfer (vgl. Gudjons 2012), gleichzeitig verantwortliche Person erforderlich, die findet eine Identifikation mit Personen diese Prozesse inhaltlich und strukturell Dazu gehören dann logischerweise die aus der Fallgeschichte statt, die bspw. steuert und kontinuierlich pädagogisch Erscheinungen Suchmaschine und die Motivation zur Beschäftigung damit begleitet. unzureichende Recherche. steigern kann. Erst danach folgt die

Frage nach der Begriffsklärung und eine Auch hierzu konnten wir über die sachliche Einengung schafft wieder DR. DAGMAR KUBANSKI, WISSENSCHAFTLICHE Jahre Erkenntnisse gewinnen, wie mehr Distanz zum Fall. Ein weiterer MITARBEITERIN, STUDIENGANG bspw. das Handwerkszeug des wissen- Arbeitsschritt ist dann die Frage nach BACHELOR OF NURSING schaftlichen Arbeitens konsequenter den verschiedenen Perspektiven der zur Anwendung gebracht werden Beteiligten, hier wird der Blick bewusst kann.4 Eine schlichte Abfrage der auf- erweitert auf die Angehörigen und das Barrows, H.S. & Tamplyn, R.M. (1986). A taxonomy of problem-based-learning methods. Med Educ, gewendeten Zeit während der POL- Umfeld der erkrankten Person gerichtet, 20, 481-486. Woche und die mündlichen Rück- aber auch auf weitere beteiligte Berufs- Friedemann, M.L. & Köhlen, C. (2010). Familien- meldungen bestätigen die Vermutung gruppen oder aber auf »unsichtbare« und umweltbezogene Pflege, 3. Aufl. Bern: Verlag Hans Huber auf eindrückliche Weise, dass Zeitsparen Akteur_innen, die das Geschehen be- Gudjons, H. (2012). Pädagogisches Grundwissen. eine wichtige Rolle spielt. Faktoren einflussen. Auch an dieser Stelle wird 11. Aufl. Regensburg: Klinkhardt UTB wie Semesterstufe, Komplexität des der Wunsch, effizient und schnell das Huber, L. (2009). Warum forschendes Lernen nötig und möglich ist. In L. Huber, J. Hellmer, F. Falls, allgemeine Prüfungsbelastung, Problem zu lösen, noch einmal bewusst Schneider (Hrsg.) Forschendes Lernen im Stu- individuelle Belastungsfaktoren, Ver- gebremst. Der Blick richtet sich auf das dium. Bielefeld: Universitätsverlag Weber, S. 9-35. Kubanski, D. (2009). Problemorientiertes Lernen. zerrungen bei der Selbsteinschätzung Gesamtsystem, in dem die beteiligten In J. Nicklas-Faust, C. Köhlen, E. Feldhaus-Plumin oder Unehrlichkeiten erklären vermut- Personen interagieren, Probleme (Hrsg.), Bachelor of Nursing an der Evangelischen Hochschule Berlin – Das Curriculum mit seiner lich größere Differenzen bei den Zeitan- werden identifiziert, Meinungen und Entwicklung und Umsetzung. EHB. S. 37-40. gaben. Es wird hier lediglich eine durch- Vorstellungen werden gesammelt und Online: http://www.shaker.de/de/content/cata- schnittliche Stundenzahl betrachtet, systematisiert und schließlich können logue/index.asp?lang=de&ID=8&ISBN= über die nachgedacht werden muss. daraus Lernziele formuliert und be- OND-00000-0000095 [Zugriff: 17.2.2017] Kubanski, D. & Pahl, D. (2016). Tabellarische arbeitet werden. Gesamtauswertung von 250 Fragebögen der Eine Deutung gelingt nur in der Ver- Studierenden 2009-2015 für die POL-Phasen in den Module 1,4, 11 und 12 des ersten bis dritten schränkung mit den persönlichen In diesem Beitrag sollte skizzenhaft Studienjahres. Modulbezogene Listung aller Feedbacks der Studierenden, gezeigt werden, dass es möglich ist – Antworten im Vergleich. Kubanski, D. (2016). Auswertung von acht Proto- mit den klassischen Arbeitsschritten kollen der POL Teamsitzungen im Studiengang hier insbesondere die Reflexion des des Siebensprungs und deren Er- aus dem Zeitraum 2012-2016. Stichprobenartige Betrachtung zahlreicher Kurznotizen und Memos Arbeitsprozesses während der POL weiterung – beweglich zu sein. Die rund um die POL-Phasen im gleichen Zeitraum. Woche und dem Hinzuziehen von Grundprinzipien des problembasierten Schmidt, H. G. & Rotgans, J. I. & Yew, E.H.J. (2011). The process of problem-based learning: what Äußerungen aus den begleitenden Lernens bleiben erhalten und werden works and why. In medical education, Volume Konsultationen mit den Tutor_innen im positiven Sinne flexibilisiert. 45, Issue 8, pages 792-806. Online: http://online- library.wiley.com/wol1/doi/10.1111/j.1365- während der POL Woche. Nur am 2923.2011.04035.x/full [Zugriff: 17.2.2017] Rande sei hier angemerkt, dass vor Der Beitrag plädiert für eine offene Schroeder, G. (2016) Entwicklung Problemba- sierter Curricula. Zeitschrift für Hochschulent- diesem Hintergrund durchschnittliche Atmosphäre, für forschendes Denken wicklung, [S.l.], apr. 2016. ISSN 2219-6994. Online: Workload-Berechnungen kritisch be- und für Freiheit beim Lernen. http://www.zfhe.at/index.php/zfhe/article/ view/950. [Zugriff: 17.2.2017] trachtet werden sollten, da sie oftmals Walter, A. (2009). Didaktische Grundlegung des rein numerisch ermittelt werden. Als sehr bedeutsam wird dabei der Curriculums. In J. Nicklas-Faust, C. Köhlen, E. Feldhaus-Plumin (Hrsg.), Bachelor of Nursing an Faktor Zeitlassen eingeschätzt, um Tief- der Evangelischen Hochschule Berlin – Das Cur- gang zu erreichen. Bei aller Flexibilität riculum mit seiner Entwicklung und Umsetzung. EHB. S. 30-34. Online: und dem Wissen, welche Grenzen http://www.shaker.de/de/content/cata- 4 Hier insbesondere die Planung der Lehr- die Umsetzung eines guten POL hat, logue/index.asp?lang=de&ID=8&ISBN= veranstaltungen zum wissenschaftlichen bestehen wir seit nunmehr zwölf OND-00000-0000095 [Zugriff: 17.2.2017] Arbeiten vor dem 1. POL, Hilfestellung bei Walter, A. (2011). Welche Anforderungen stellen der Recherche oder ggf. konkrete Vor- Jahren auf eine ganze Woche POL pro berufsqualifizierende Studiengänge an die Hoch- schläge zu möglichen Quellen etc. sowie Modul und dies auch entgegen enger schuldidaktik? In Printernet – Pflegewissenschaft. ein klares an den Kriterien des wissenschaft- Heft 1/2011, S. 40-44 lichen Arbeitens orientiertes Feedback in Planungsvorgaben. Wir verzichten nicht Bezug auf die Ergebnispräsentation. Wolff, D. (1997). Lernen lernen. Wege zur Auto- nomie des Schülers. In Lernmethoden-Lehr- methoden. Wege zur Selbstständigkeit. Friedrich-Jahresheft XV, S. 106-108.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 GESUNDHEIT & PFLEGE 33 3 3.2 Gemeinsam lernen für eine bessere Kooperation in der Praxis  Die Projekte »INTER-M-E-P-P – Interprofessionelles Lernen und Lehren in Medizin, Ergotherapie, Physiotherapie und Pflege« und »InterTUT – Kooperativ Lehren, Lernen und Arbeiten in den Gesundheitsprofessionen«

Interprofessionelle Kooperation im »Grundlagen des Umgangs mit be- beruflichen Rollen vertieft werden Gesundheitswesen ist für eine be- wegungseingeschränkten Menschen« konnte, und die Wertschätzung sowie darfsgerechte Patientenversorgung findet jeweils mit zwei Unterrichts- der gegenseitige Respekt als wichtige notwendig und gewinnt an Bedeutung. einheiten im 1. Semester statt und Aspekte der Zusammenarbeit wahr- Expert_innen fordern daher inter- bietet den Pflegestudierenden die genommen wurden. professionelle Lernmöglichkeiten in Möglichkeit, gemeinsam mit Medizin- Studien- und Ausbildungsgänge der studierenden der Charité zu lernen. Eine Vorlesung im SoSe 2015 zeigte Gesundheitsberufe zu implementieren, Hierbei stehen die Rollen und Blick- zudem die Bedeutung der inter- um die notwendigen Kompetenzen winkel verschiedener Berufe auf das professionellen Zusammenarbeit für eine gute interprofessionelle Zu- Thema Mobilisation im Mittelpunkt im Arbeitsbereich der Rehabilitation sammenarbeit bereits früh anzubahnen. und die Studierenden lernen in auf. In der aktuellen Projektphase, die Kleingruppen die Mobilisation von noch bis Ende 2017 geht, steht die Im Robert Bosch geförderten Projekt Patient_innen. Die Evaluationen der langfristige Verstetigung dieser Lehr- formate im Vordergrund. Daneben engagiert sich die Projektgruppe für die Verbreitung des Themas und will für die Notwendigkeit gemeinsamer Ausbildung sensibilisieren. Ent- standen ist unter anderem eine unter- stützenswerte studentische Initiative: Die interprofessionell gemischte Studierendengruppe des INTER- M-E-P-P Projektes will die Vernetzung verschiedener Studierender und Aus- zubildender sowie Schüler_innen der Gesundheitsberufe auch außer- halb der Hochschulen fördern und organisiert z. B. einen regelmäßigen Stammtisch. Informationen sind auf ihrer Facebook-Seite zu finden (»STUBI Studierende aus dem Studiengang Bachelor of Nursing der EHB, dem Modellstudiengang Medizin der Charité – Universitätsmedizin und Physiotherapie-/Ergotherapie-Studierende der ASH lernen gemeinsam in einer inter- cops – Studierende, Auszubildende und professionellen Gruppe. (2. von rechts: Dozentin Prof. Dr. Cornelia Heinze) [Foto: Wiebke Peitz / Charité – Schüler_innen der Gesundheitsberufe Universitätsmedizin Berlin] für mehr ‘cooperation of professionals‘«).

INTER-M-E-P-P kooperiert die EHB seit Lehrveranstaltung zeigen im Vor- Eine weitere Möglichkeit für den inter- 2013 mit der Charité – Universitäts- her-Nachher-Vergleich gutes Erreichen professionellen Austausch bieten zu- medizin Berlin und der Alice Salomon der Lernziele und eine Steigerung der dem interprofessionelle Tutorien, die Hochschule Berlin (ASH), um den Bereitschaft der Zusammenarbeit im im Rahmen des Projektes interTUT Studierenden im Bachelor of Nursing interprofessionellen Team. an der Charité angeboten werden. (BoN) das gemeinsame Lernen mit Das Projekt »interTUT – Kooperativ Medizinstudierenden und Studierenden Die Lehrveranstaltung »Inter- Lehren, Lernen und Arbeiten in den der Physiotherapie und Ergotherapie professionelle Zusammenarbeit« findet Gesundheitsprofessionen« ist eben- zu ermöglichen. In der ersten Projekt- zukünftig im 4. Semester mit drei Unter- falls ein von der Robert Bosch Stiftung phase wurden drei interprofessionelle richtseinheiten statt. gefördertes Projekt der Charité – Uni- Lehrveranstaltungen entwickelt, die versitätsmedizin Berlin, an dem die nun nachhaltig in die curriculare Lehre In kleinen Gruppen von neun Evangelische Hochschule Berlin (EHB) des BoN implementiert werden sollen. Studierenden trainieren und die Alice-Salomon-Hochschule Pflege- und Medizinstudie- (ASH) als externe Kooperationspartner In einer interprofessionellen und rende ihre Kommunikati- beteiligt sind. Entstanden sind bislang institutionsübergreifenden Planungs- ons- und Konfliktfähigkeit sechs interprofessionelle studentische gruppe wurden drei unterschiedliche Tutorien zu verschiedenen Themen- Lehr/Lernformate entwickelt und er- und entwickeln gemeinsam einen bereichen, z. B. zu beruflichen Rollen probt. Hierbei waren studentische Mit- interprofessionellen Behandlungsplan in den Gesundheitsprofessionen oder arbeiterinnen aus den Berufen Pflege, für einen Patienten. Die Evaluationen Umgang mit Konflikten. Die inter- Medizin und Ergotherapie bzw. Physio- aus einer vorherigen Veranstaltung professionelle Tutor_innengruppe be- therapie in alle Planungsphasen aktiv zeigen, dass durch dieses Format das steht aus Studierenden der Medizin, eingebunden. Die Lehrveranstaltung Wissen um die eigene und die anderen der Therapieberufe und der Pflege.

3 34 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Die Tutorien können für Studierende wurden beide Projekte vorgestellt und ein des Studienganges BoN im Rahmen Austausch zur interprofessionellen Aus- der praxisbegleitenden Studientage bildung möglich. angerechnet werden. Eine Verstetigung des Angebots über das Projektende im Kontakt: Ronja Behrend. Wissenschaftliche August 2017 hinaus ist in Planung. Mitarbeiterin der Charité – Universitäts- medizin Berlin, Dieter Scheffner Fach- Interessierte für das Thema waren zentrum. Kontakt: [email protected] am 15. Juni 2016 herzlich zu einer ge- meinsamen Tagung der beiden Projekte Verantwortlich für die Projekte an der EHB: INTER-M-E-P-P und interTUT eingeladen. Prof. Dr. Cornelia Heinze Unter dem Motto »Interprofessionelles

Lernen und Lehren in Berlin für eine RONJA BEHREND, bessere Gesundheitsversorgung« WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN DER CHARITÉ – UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN

Selbsthilfe, Engagement und niedrigschwelliger Zugang zu Hilfeleistungen  3.3 Projekt DemenzLotsen für Menschen mit Migrationshintergrund im Bezirk Spandau

Die Kontaktstelle PflegeEngagement Das Projekt existiert seit 2011 im Rahmen ––Weiterleitung von Bedarfen und In- Spandau hat sich zur Aufgabe ge- des Förderprogramms »Menschen mit teressenslagen der Betroffenen, bzw. macht, die beiden Bereiche »Demenz Demenz in der Kommune«. Gefördert ihrer Angehörigen an die Koordina- und Migration« zu verknüpfen und wurde der Aufbau des Projektes tion des DemenzNetz Spandau das Projekt »DemenzLotse« initiiert. »DemenzNetz Spandau« von der Dieses Projekt hat die Zielsetzung Robert Bosch Stiftung und unter- Der Anteil der geschulten Personen der Selbsthilfe, des zivilgesellschaft- stützt vom Gerontopsychiatrischen mit Migrationshintergrund soll erhöht lichen und nachbarschaftlichen Verbund, der Aktion Demenz e. V. werden. Engagements und des niedrig- und dem Bezirksamt Spandau. Die schwelligen kommunalen Zugangs AG »DemenzNetz Spandau« schlug Ein niedrigschwelliger Zugang zum zu Hilfeleistungen für Menschen mit danach vor, casa e. V. mit der Kontakt- Gesundheitswesen ist für diese Ziel- Demenz und Migrationshintergrund. stelle PflegeEngagement und der gruppe dringend erforderlich, da die Freiwilligenagentur als Träger und professionelle Pflege viel zu spät oder Partizipation und Teilhabe Durchführende für die Initiierung gar nicht in Anspruch genommen wird dieser signifikant wach- des Projektes »DemenzLotsen« zu- und die pflegenden Angehörigen über- senden Gruppe sollen hier sammenzuschließen. Das Pilotprojekt durchschnittlich belastet sind. gefördert werden. Der Anteil wurde daraufhin von der Kontaktstelle von Menschen mit Migra- PflegeEngagement initiiert. Die Auf- Durch präventive Gesund- tionshintergrund in Span- gaben der DemenzLots_innen sind heitsberatung könnte eine dau beträgt 39,2 Prozent folgende: wesentlich frühzeitigere Auseinandersetzung mit dem (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, ––Beratung der Betroffenen, bzw. ihrer Krankheitsbild Demenz und 2012). Der Großteil der dort lebenden Angehörigen den Gesundheitsstrukturen ehemaligen »Gastarbeiter_innen« ist in ––Funktion als Multiplikator_innen in die Wege geleitet werden. die Jahre gekommen und zunehmend gegenüber lokalen Einrichtungen auf Gesundheitsberatung und Pflege und Unternehmen (Geschäften) vor Besonders auch Pflegestützpunkte, angewiesen. Mit dem zunehmendem Ort die ambulante Pflege und der soziale Lebensalter steigt auch die Tendenz, an ––Teilnahme an themenbezogenen Dienst könnten verstärkt als niedrig- Demenz zu erkranken. Veranstaltungen schwellige Anlaufstellen fungieren.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 GESUNDHEIT & PFLEGE 35 3 Mehr Muttersprachlichkeit und trans- mit Demenz gepflegt haben, die in Feldhaus-Plumin, EHB, Studiengang kulturelle Kompetenz seitens der ihrer Community gut vernetzt sind, BON; Prof. Dr. Gudrun-Piechotta, ASH, Mitarbeitenden sind dabei zentrale Sprachkompetenzen mitbringen und Studiengang Pflegemanagement; Schlüsselqualifikationen. sich ein Ehrenamt vorstellen können. Mathias Düring, Absolvent (B.A.) des Es soll weiterhin das Netzwerk von Studiengangs Pflegemanagement der Jedoch hat sich gezeigt, dass die professionellen Berater_innen im Be- EHB (Koordinator der Begleitforschung); professionellen Anbieter_innen nicht zirk wie z. B. den Pflegestützpunkten Nicole Strosche, Studierende des immer die geeigneten Mittler_innen und den Pflegeanbieter_innen aus- Studiengangs Pflegemanagement sind für einen niedrigschwelligen Zu- gebaut werden. Darüber hinaus soll der EHB (BA-Arbeit) und Anne Blaffert, gang, weil sie nicht frühzeitig genug sich Öffentlichkeitsarbeit stärker an »Di- Studierende des Studiengangs Pflege- kontaktiert werden und keine zu- versity« orientieren, um die Zielgruppen management der ASH (MA-Arbeit). Die gehende Hilfe anbieten. Dagegen besser zu erreichen. Studierenden leisten durch ihre Quali- können Ehrenamtliche als Multi- fikationsarbeiten einen Beitrag bei der plikator_innen den Zugang erleichtern. Insbesondere stellen sich die Begleitforschung. Rekrutierung der DemenzLots_innen Ehrenamtliche haben den und die Profilbildung der Aufgaben als Die Begleitforschung hat die Aufgabe, Vorzug, dass sie häufig als besonders schwierig heraus, da dies das Projekt möglichst zu einem nach- »Betroffene« eine höhere wiederum mit einer intensiven Netz- haltigen Modell zu entwickeln, um auch Authentizität und eine Vorbild- werkarbeit verbunden ist. Das Projekt für andere Kommunen in Berlin und in funktion haben und durch ihre wird nur mit viereinhalb Stunden pro anderen Bundesländern von Relevanz Bekanntheit in der Kommune Woche finanziert. Herr Gust ist der zu- zu sein. Dabei hat die Begleitforschung unmittelbar ansprechbar sind. ständige Mitarbeiter. Die Koordinatorin folgende Schwerpunkte: des Projektes Frau Pohlmann Die Berliner Projekte »Stadtteilmütter« partizipierte auf der Abschlusstagung ––Schärfung des Arbeitsprofils für die (Koch, 2009) und »Interkulturelle des Projektes »Lebenswelten von Ehrenamtlichen mit Migrations- Brückenbauer_innen« (Diakonisches demenziell erkrankten Migrantinnen hintergrund Werk Stadtmitte, 2016) haben bundes- und Migranten türkischer Herkunft und weit Modellcharakter, nicht zuletzt ihren Familien. Eine Untersuchung zu ––Verbesserung der Rekrutierungs- bedingt durch die Verabschiedung Ressourcen und Belastungen«. So lernten maßnahmen von Ehrenamtlichen des Landesrahmenprogramms wir uns kennen und die Anfrage einer mit Migrationshintergrund für Integrationslotsinnen (Kahn- Begleitforschung wurde an uns heran- Zvornicanin, Koch, Schaffranke, 2015). getragen. Die Begleitforschung hat ––Unterstützung bei der Netzwerk- Ähnliches gilt für die Etablierung der Anfang Juli 2016 begonnen und soll arbeit mit Migrant_innenorga- Kontaktstellen Pflegeengagement, möglichst im Jahr 2017 abgeschlossen nisationen und professionellen die niedrigschwellige Angebote für werden. Gesundheits- und Pflegean- Menschen mit Demenz und deren bieter_innen Angehörige anbieten. Folgende Mitarbeitende des Instituts für Innovation und Beratung an der ––Diversity-orientierte Öffentlichkeit- Das Projekt strebt eine Profilschärfung Evangelischen Hochschule Berlin sarbeit an. Es sollen zukünftig insbesondere e. V. (INIB) gehören zum Team: Prof. Migrant_innen angesprochen werden, Dr. Olivia Dibelius, EHB, Studien- ––Unterstützung bei der Evaluation und die z. B. selber einen Angehörigen gang Pflegemanagement (Leitung Publikation von Ergebnissen (z. B. der Begleitforschung); Prof. Dr. Erika studentische Qualifikationsarbeiten)

PROF. DR. OLIVIA DIBELIUS, PROFESSUR FÜR PFLEGEWISSENSCHAFT/ PFLEGEMANAGEMENT, STUDIENGANG PFLEGEMANAGEMENT

3 36 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Personalien, erste Berufszulassung und Aktivitäten 3.4 Bericht aus dem Studiengang Hebammenkunde

Personalien

Im Sommer 2016 konnte der Studien- gang Hebammenkunde drei neue Kolleginnen im Team begrüßen. Prof. Dr. Julia Leinweber (Gastprofessorin) und Joana Streffing, M.Sc. Midwifery, (Gastdozentin) verstärken das Team im Rahmen der Förderung durch das Berliner Chancengleichheitsprogramm (BCP) für die kommenden Jahre. Zu- dem wurde Britta Bacchetta, M. Sc. Midwifery, (Gastdozentin) über die Kooperation mit der Ernst Abbe Hoch- schule Jena bis Juni 2017 eingestellt. Durch die Verstärkung des Teams konnten im Wintersemester die Lehr- Der erste Hebammenjahrgang bei der Feier zur Berufszulassung 2016 veranstaltungen zu einem sehr hohen Anteil von hauptamtlich Lehrenden Studierende und Abschluss Seit Oktober 2016 befindet sich der des Studiengangs Hebammenkunde Berufszulassung 2013 begründete und damit jüngste durchgeführt werden. Darüber hinaus Studiengang der Evangelischen Hoch- ermöglichte es den Professor_innen, Im Sommersemester 2016 legten erst- schule Berlin mit der vierten Kohorte im sich stärker in der Deutschen Gesell- malig 17 Studentinnen unter der Auf- Vollausbau. Gleichzeitig konnten zum schaft für Hebammenwissenschaft sicht des Landesamtes für Gesundheit Wintersemester 2016/2017 durch das einzubringen und die Interessen der und Soziales des Landes Berlin das Engagement der Schule für Gesund- Standorte für Hebammenwissenschaft berufsqualifizierende Examen als Heb- heitsberufe am St. Joseph-Krankenhaus hinsichtlich der Vollakademisierung der amme ab. Die schriftlichen Prüfungen zwei neue Kliniken der Paul Gerhardt Hebammenausbildung überregional fanden im Juni 2016 in der EHB statt. Diakonie mit geburtshilflichen Ab- zu vertreten. So übernahm Professorin teilungen als Kooperationspartner Dorothea Tegethoff das Amt der Schrift- Die Lehrenden des Studiengangs gewonnen werden. Durch die Zu- führerin der DGHWi und Professorin nahmen im Laufe des Sommer- sammenarbeit mit dem Evangelischen Melita Grieshop ist als Sprecherin semesters in Kooperation mit den Waldkrankenhaus Spandau und dem der Sektion Hochschulbildung in der Kolleginnen aus der Schule für Gesund- Martin-Luther-Krankenhaus Berlin DGHWi tätig. Seit Februar 2017 ist Melita heitsberufe des St. Josef Krankenhauses können somit pro Kohorte 3–4 zu- Grieshop zudem aktives Mitglied im auch praktische Prüfungen im Kreissaal sätzliche Studienplätze angeboten Projekt Nexus der Hochschulrektoren- und auf der Wöchnerinnen-Station werden. Ebenfalls zum Wintersemester konferenz im Runden Tisch Medizin und ab. 16 Studentinnen bestanden das 2016/2017 immatrikulierten sich vier Gesundheitswissenschaften. Examen in der abschließenden münd- bereits examinierte Hebammen als lichen Prüfung im September 2016, eine sogenannte »Quereinsteigerinnen«. Studentin bestand die Wiederholungs- In einem verkürzten Studium können prüfung im Januar 2017. die berufserfahrenen Hebammen den Bachelorabschluss bereits nach Fast alle Absolventinnen haben vier Semestern erreichen. Insgesamt im Anschluss an die Prüfungen waren demnach im Oktober 2016 88 eine Tätigkeit als Hebamme Studentinnen in den Studiengang Heb- begonnen und bringen ammenkunde eingeschrieben. im 7. und 8. Semester ihre beruflichen Erfahrungen Kooperationen und in das Studium ein. Drittmittelprojekte

Dies trägt zur kritischen Reflexion der Zusätzlich zum Studiengang an der individuellen Erfahrungen und zu EHB engagierte sich das Team der einem intensiven Diskurs hinsichtlich Lehrenden im Rahmen einer Ko- Theorie-Praxis-Gap und Innovations- operation mit dem Bachelorstudien- bedarf bzw. -potenziale in der Praxis bei. gang Hebammenkunde/Geburtshilfe Im Sommersemester 2017 werden die an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. studierenden Hebammen voraussicht- Neben einem hebammenwissenschaft-

Team des DGHWi. Prof. Dr. Tegethoff (1. von links) lich das Studium mit dem Bachelorgrad lichen Lehrimport im Umfang von 182 [Foto: Ursula Jahn-Zöhrens, Vorsitzende der HGH] abschließen. Lerneinheiten wurde der Studiengang

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 GESUNDHEIT & PFLEGE 37 3 in Jena durch Professorin Grieshop insbesondere die Projektstrukturen, Leitung von Dorothea Tegethoff und hinsichtlich der Studiengangsent- die Zugangswege zu den Familien, Melita Grieshop, eine studentische wicklung, der Personalakquise sowie die Inanspruchnahme der gesundheits- Forschungsübung zur Frage der Be- der anstehenden Akkreditierung be- fördernden und präventiven Angebote treuung von flüchtenden Frauen im raten und unterstützt. Ebenso konnte durch die anspruchsberechtigten Kreißsaal durch Hebammen sowohl mit der Akkon-Hochschule Berlin eine Familien sowie die Erreichbarkeit von aus qualitativer als auch quantitativer Kooperation abgeschlossen werden. Familien in besonderen Belastungs- Perspektive durchgeführt. Die Erkennt- Sie ermöglicht die gegenseitige Teil- situationen untersucht. Der am 15. nisse aus diesem Lehrforschungsprojekt nahme von Studierenden an Modulen Dezember 2016 vorgelegte Evaluations- wurden auf dem internationalen im Kontext von Internationaler und bericht umfasst zudem Empfehlungen Lernweltenkongress 2016 in Wien diversitätsgerechter Versorgung. Die zur Optimierung der Berliner Projekte. vorgestellt. Kooperation wurde gleich im Winter- Diese wurden im Februar 2017 in der semester 2016/2017 mit Leben gefüllt. Landeskoordinierungs- und Service- Vor dem Hintergrund der zu- Eine Studentin des Studiengangs stelle für Frühe Hilfen den Projekt- nehmenden Forschungsaktivitäten an Gesundheitspädagogik der Akkon- koordinator_innen in den Bezirken der EHB engagiert sich der Studien- Hochschule nahm am Modul 16: vorgestellt und sollen auf dem 28. gang in der Entwicklung einer ge- »Berufliches Handeln in multikulturellen Deutschen Kongress für Perinatale meinsamen Ethik-Kommission der EHB Kontexten« des Studiengangs Heb- Medizin 2017 in Berlin präsentiert mit der katholischen Fachhochschule ammenkunde der EHB teil. werden. Berlin. Professorin Grieshop hat hierzu erste Gespräche mit einem Vertreter Im August 2016 gelang es Melita Neben dem Drittmittelprojekt EFam der KSHB geführt. Ein gemeinsames Grieshop, Dorothea Tegethoff, Britta haben Dorothea Tegethoff, Melita Konzept soll in den kommenden Baccetta und Joana Sterffing, Dritt- Grieshop und Sabine Striebich eine Wochen erarbeitet werden. mittel für die Durchführung eines qualitative Studie zur Evaluation der

Forschungsprojektes im Kontext der Modellstudiengänge durchgeführt, PROF. DR. RER. MEDIC. FRÜHEN HILFEN einzuwerben. Von um einen Beitrag zur Akademisierungs- MELITA GRIESHOP, PROFESSUR FÜR HEBAM- September bis Dezember 2016 be- diskussion in den Gesundheitsberufen MENWISSENSCHAFT, STUDIENGANGSBEAUF- arbeitete das Team im Auftrag des zu leisten. Damit die Studierenden TRAGTE HEBAMMEN- Berliner Senats das Evaluationsprojekt des vierten Semesters erste Er- KUNDE EFam, in dem die Projekte »Familien- fahrungen in der empirischen Sozial-

gutscheine« in vier Berliner Bezirken forschung erwerben können, wurde PROF. DR. PHIL. untersucht wurden. Mittels eines im Modul 10 Gesundheitswissen- DOROTHEA TEGETHOFF, PROFESSUR FÜR Mixed-Methods-Designs wurden schaftlich denken, ebenfalls unter der HEBAMMENWISSENSCHAFT, STUDIENGANGS- BEAUFTRAGTE HEBAMMENKUNDE

3.5 Mehr Unterstützung für Menschen mit Migrationserfahrungen und Demenz  Abschlusstagung des Berliner Kooperationsprojekts

Mitte März 2016 fand die Abschluss- Rolle der pflegenden Angehörigen tagung des Berliner Kooperations- »Ein niedrigschwelliger Zugang überdurchschnittlich hoch vertreten. projektes »Lebenswelten von demenziell zum Gesundheitswesen ist Hier scheint es einen neuen Trend zu erkrankten Migrantinnen und Migranten für diese Zielgruppe dringend geben, der zukünftig noch mehr Auf- türkischer Herkunft und ihre Familien. erforderlich, da die professio- merksamkeit in Forschung und Praxis Eine Untersuchung zu Ressourcen nelle Pflege viel zu spät oder verdient. Bei den Pflegearrangements und Belastungen« an der EHB statt. gar nicht in Anspruch genom- gibt es in der Wittener Untersuchung Projektleitung sind die Wissen- men wird und die pflegenden den Trend einer »fragmentierten Ver- schaftlerinnen beiden Hochschulen, Angehörigen überdurch- sorgungsübernahme« (Wechsel der die Professorinnen Dr. Olivia Dibelius schnittlich belastet sind«. Bezugspersonen). In der Berliner Unter- und Dr. Erika Feldhaus-Plumin (beide suchung ist eine »Hauptpflegeperson« EHB) sowie Prof. Dr. Gudrun Piechotta- Bezüglich des Belastungsgrades der zuständig. In den Diskussionen wurde Henze (ASH), die auch die Veranstaltung Angehörigen, der Gender-Frage und deutlich, dass beide Systeme Vor- und organisierten.Vierzig geladene Expert_ der Pflegearrangements kamen die Nachteile haben. innen aus dem Kreis der Kooperations- beiden Referentinnen der Universität partner_innen, Angehörigen, Wissen- Witten und Bielefeld (Kurt Medlin, von Auf der Tagung kamen zwei be- schaftler_innen, Geschäftsführer_innen, Kutzleben Melina) zu gemeinsamen troffene männliche Angehörige in Pflegedienstleitungen, Mitarbeiter_ und unterschiedlichen Ergebnissen im einer moderierten Runde zu Wort. Sie innen der Pflegestützpunkte, Kolleg_ Vergleich zur Berliner Untersuchung. stellten ihre Belastungen als pflegende innen und Studierenden stellten In den Kleingruppen und im Plenum Angehörige und Erfahrungen mit be- folgende Forderung auf: wurden darüber Erfahrungen aus- stehenden Angeboten des Gesund- getauscht. In der Berliner und Wittener heitssystems dar. Sie berichteten, viel Untersuchung sind die Männer in der zu spät von entlastenden Angeboten

3 38 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN erfahren zu haben. Hilfreich waren für sie Gespräche mit anderen Betroffenen und Beratungen in den Pflegestütz- punkten. Beide Angehörige hatten gute Erfahrungen mit Tagespflege und Wohngemeinschaft gemacht.

Bei dem Abschlusspodium »Konse- quenzen für Forschung, Praxis und Entscheidungsträger_innen« kamen Belgin Habel (IDEM Berlin), Medlin Kurt und Melina von Kutzleben (Universität Witten und Bielefeld) und Meggi Kahn Zvorničanin (Camino-Werkstatt Berlin) Forscherinnen des Kooperationsprojektes (v. l. n .r.): Prof. Dr. Erika Feldhaus-Plumin, Prof. Dr. Olivia Dibelius zu Wort. Die Expertinnen waren sich (beide EHB) und Prof. Dr. Gudrun Piechotta-Henze (ASH) darin einig, dass der Generations- Jedoch sind neue finanzielle Förder- Sinne der Versorgungsqualität von wechsel der Migrant_innen zu einer programme für Forschung und großer Relevanz. Davon abgesehen Veränderung der Pflegearrangements Projekte (z. B. Innovationsfonds) auf- wird die Migration in der Forschungs- führen wird. Die Bereitschaft von be- gelegt worden. Für die zukünftige landschaft nach wie vor nicht als eine troffenen Familien, mehr professionelle Steuerung und Koordination von zentrale Querschnittsaufgabe gesehen. und ehrenamtliche Hilfe im Sinne Gesundheitsleistungen sollten vor eines Pflegemix zu akzeptieren, wird allem die Kommunen einen wichtigen Die Tagung endete mit einer wachsen. Part übernehmen und z. B. zum Erhalt Würdigung der Referentinnen und Teil- und der Beschaffung von preiswertem nehmerinnen sowie der studentischen Daher sollte die transkulturelle Wohnraum beitragen. Für diese Ziel- Unterstützung bei Planung und Durch- Öffnung der Gesundheitsein- gruppe geht gerade die häusliche führung. Insbesondere wurde den Ko- richtungen weiter ausgebaut Versorgung mit hoher Lebensqualität operationspartner_innen, Interview- werden, existieren doch einher. Angesichts der vorhandenen partner_innen und Projektmitgliedern immer noch nicht genug Forschungslücken waren sich die des Berliner Projektes für die gute Zu- muttersprachliche Anlauf- Expertinnen darin einig, dass die sammenarbeit gedankt. stellen mit der entsprechen- quantitativen und qualitativen Förder-

den Expertise für Prävention, maßnahmen verbessert werden PROF. DR. müssen. Qualitative Designs sind im OLIVIA DIBELIUS, Beratung und Therapie. PROFESSORIN FÜR PFLEGEWISSENSCHAFT UND PFLEGE- MANAGEMENT, STUDIENGANG PFLEGEMANAGEMENT Herausforderungen und Zukunft der Pflege in Berlin  3.6 Die Gesundheitsstudiengänge der EHB auf dem 6. Berliner Pflegekongress

Die Pflegedirektionen der Charité-Uni- frequentierter Treffpunkt für Neugierige Wieder einmal wurde deutlich, dass die versitätsmedizin Berlin und der Vivantes und für viele Ehemalige. Dabei stand EHB in den pflegerelevanten Berufs- Netzwerk für Gesundheit GmbH luden die Nachfrage nach einem berufs- feldern in der Hauptstadt, Brandenburg am 27. und 28. Oktober 2016 zum 6. begleitenden Studium sowie der und darüber hinaus ein zuverlässiger Berliner Pflegekongress in das Rote Rat- Möglichkeit zum Teilzeitstudium im und bewährter Hochschulpartner der haus zu Berlin ein. Der viel beachtete Vordergrund des Interesses der Stand- Berufspraxis ist und Studierende für den Fachkongress, veranstaltet von den besucher. In diesem Jahr berichteten Berufsalltag einsatzfähig ausbildet. Die beiden größten Krankenhauskonzernen die Teilnehmer unter anderem vom sich große Zahl der EHB-Absolvent_innen , verzeichnete wieder einmal verstärkenden Fachkräftemangel in den beider Studiengänge, die unter einen Besucherrekord. Pflegeberufen. Weiterhin wurden die anderem in beiden Konzernen be- Themenkreise Demenz, Interkulturalität schäftigt sind und sich in der Berufs- Die EHB war dort als Kooperations- und Qualität der Dienstleistungen praxis bewährten, zeugen davon. partner mit den Studiengängen lösungsorientiert problematisiert.

Pflegemanagement und Bachelor of Ein lebhaft und sehr engagiert vor- PROF. DR. Nursing aktiv vertreten, stellte sich getragenes szenisches Spiel von HILDEBRAND PTAK, PROFESSUR FÜR in Fachforen und -diskussionen der Auszubildenden zum Thema »Wie BETRIEBSWIRTSCHAFTS- LEHRE UND MANAGE- breiten Öffentlichkeit aus Politik, Pflege, begegnen uns- und wie begegnen MENT, STUDIENGANGS- Gesundheitswirtschaft und aus der wir verschiedenen Kulturen und BEAUFTRAGTER IM Wissenschaft. Ein eigener EHB-Messe- Generationen?« mit anschließender STUDIENGANG PFLEGEMANAGEMENT und Informationsstand, der auch von Preisverleihung für die drei besten Studierenden beider Studiengänge Beiträge schlossen die interessanten engagiert betreut wurde, war ein gut Kongresstage ab.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 GESUNDHEIT & PFLEGE 39 3 »AMEN«

Sie treibens bunt.

« »ICH RUFE ZUR HEIMAT!

4 40Turm der Campuskirche mit historischem Geläut EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN BILDUNG & 4 RELIGION

»Eine gemeinsame Sprache finden«  4.1 Bildungsangebote und Kinderrechte für geflüchtete Kinder

Nicht zuletzt aufgrund vergleichsweise es kommen neue Kinder dazu.«, erzählt Institutionen und Einzelpersonen aus schwerfälliger staatlicher Organisation Frau Georgiew. der frühpädagogischen Praxis und formen sich vielerorts Initiativen zur Theorie, aus Verwaltung, Therapie sowie Unterstützung von geflüchteten Im Jahr 2016 zogen einige unbegleitete Fort- und Weiterbildung. Gemeinsam Kindern (und ihren Familien), so auch minderjährige Flüchtlinge in Jonas Haus geht das Bündnis der Frage nach, was im Kontext der Kindheitspädagogik an ein, die dann auch in Frau Georgiews in Berlin KONKRET gemacht werden der Evangelischen Hochschule Berlin. Lerngruppe kamen. Die Kindheits- kann, um für alle Kinder geflüchteter pädagogin dazu: »Die Altersspanne Familien die ihnen laut UN-Kinder- Auf die Initiative der privaten Stifterin zwischen drei und 17 Jahren stellt für rechtskonvention zustehenden Rechte Prof. Dr. Angelika Bier in Kooperation mich und die Teilnehmer aber nicht nur zu sichern, insbesondere den Zugang mit Prof. Dr. Natascha Naujok (Sprache) eine Herausforderung, sondern auch zu Bildung, Erziehung und Betreuung und Prof. Dr. Anne Wihstutz (Soziologie), eine Bereicherung dar. Wir beginnen von Beginn an. Dazu werden regel- beide EHB, geht das Vorschulprojekt in unseren Tag mit einem gemeinsamen mäßig Runde Tische veranstaltet, aus Jonas Haus zurück. Frühstück. Danach gestalten wir denen beispielsweise der Forumstag unseren Morgenkreis. Anschließend »Willkommen – Ankommen – Bleiben« Jonas Haus ist eine rund um gibt es differenzierte Aufgaben- am 24. November 2015 in der ReFo- das Jahr täglich geöffnete angebote.« Diese breite Altersmischung Kirche Berlin-Moabit hervorging. Hier Anlaufstelle für Kinder und wurde jedoch wieder auf den offenen hat unter anderem auch die Stiftung Jugendliche aus den sozialen Bereich von Jonas Haus beschränkt. Jona ihr Bildungsprojekt für geflüchtete Brennpunkten Spandaus, Kinder im Vorschulalter vorgestellt. Inzwischen ist Jonas Haus zu einer von Darüber hinaus wurde aus der Zu- das von Prof. Bier und ihrer Stiftung der Senatsverwaltung anerkannten sammenarbeit im Bündnis Willkommen Jona betrieben wird. Geflüchtete Kinder Einrichtung mit Ausnahmestatus ge- KONKRET von Prof. Dr. Anne Wihstutz aus Erstaufnahmeeinrichtungen er- worden: Obwohl es sich weder um und der Fachstelle Kinderwelten/ ISTA halten hier Kommunikations- und eine Kindertagesstätte noch um eine ein qualitatives Forschungsvorhaben Bildungsangebote, die ihnen das Leben Grundschule handelt, dürfen Kinder, für zur Erhebung des Alltagserlebens von in Deutschland erschließen und die die ein Sprachförderbedarf festgestellt geflüchteten Kindern im Alter bis zu sie auf den Schulbesuch vorbereiten wurde, hier im Jahr vor ihrem ersten sechs Jahren in Sammelunterkünften sollen. Im Februar 2015 begann die Schulbesuch auf die Schule vorbereitet entwickelt. Prof. Dr. Natascha Naujok Kindheitspädagogin Silva Georgiew werden. Dass dies mit gutem Erfolg ge- führt die Begleitung des Vorschul- (BA-Absolventin der EHB) dort in Teil- schieht, bestätigen die Lehrer_innen, projekts in Jonas Haus fort. zeit mit einer kleinen Kindergruppe in deren Klassen im Sommer 2016 die aus dem Libanon, Syrien, dem Irak ersten Kinder aus Jonas Vorschulprojekt und Afghanistan zu arbeiten. Neben eingeschult wurden. Im Sommer 2016 dem Studium, erzählte Frau Georgiew wurde zusätzlich zu Frau Georgiew SILVA GEORGIEW, etwa ein halbes Jahr später, bringe sie eine Sozialpädagogin mit dem Schwer- KINDHEITSPÄDAGOGIK dazu noch eine spezielle Erfahrung punkt Elementarpädagogik eingestellt mit: »den Zuzug in das fremde Land und eine zweite Vorschulgruppe PROF. DR. NATASCHA Deutschland«. Mit den Kindern fand sie eingerichtet. NAUJOK, PROFESSUR FÜR schnell »eine gemeinsame Sprache« – SPRACHE UND KOMMUNIKATION, »die Sprache der Musik, des Singens Was Silva Georgiew und Kolleg_innen STUDIENGANGSBEAUF- TRAGTE und des Tanzens«; schwieriger sei die mit ähnlichen beruflichen Heraus- KINDHEITSPÄDAGOGIK Kommunikation mit den Eltern. Die forderungen helfen könnte? Derartige größte Herausforderung aber liege in Fragen werden auch im Berliner Bünd- PROF. DR. ANNE der Ungewissheit. »Was der nächste Tag nis für Kinder geflüchteter Familien WIHSTUTZ, STUDIENGANG mit sich bringt, ist oft ungewiss und das »Willkommen KONKRET« diskutiert. KINDHEITSPÄDAGOGIK gehört zu der Arbeit mit Flüchtlings- Das interdisziplinäre und unabhängige kindern dazu. Plötzlich und unerwartet Bündnis hat sich im Januar 2015 ge- finden Transfers der Familien statt, oder gründet. Es setzt sich zusammen aus

Weitere Informationen zu den Projekten: www.stiftung-jona.de und www.willkommen-konkret.org

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BILDUNG & RELIGION 41 4 4.2 Leben an Orten des Wartens Bericht aus dem Forschungsprojekt »Alltagserleben von jungen Kindern in Not- und Gemeinschaftsunterkünften«

Wie junge, noch nicht schulpflichtige Alltagshandlungen der Kinder und ihrer Die Zusammenarbeit in den Tandems Kinder ihren Alltag in Unterkünften für Familien in den Unterkünften teil. Die zwischen erfahrenen Kindheits- geflüchtete Menschen erleben und Kontaktaufnahme zu den Leitungen pädagoginnen und forschungs- gestalten, ist wenig bekannt. Daten für der Unterkünfte erforderte Geduld erfahrenen Sozialwissenschaftlerinnen Deutschland liegen vor allem für ältere und Einfühlungsvermögen auf Seiten bei der Datenerhebung und Datenaus- Kinder und Jugendliche vor. der Forscherinnen. Schließlich ging wertung ist dabei sehr produktiv und es darum, in diesen Einrichtungen erkenntnisförderlich sowie auch für Nach der UN-Kinderrechts- mittels qualitativer Methoden der die Reflexion des Forschungsprozesses konvention haben Kinder das Sozialforschung Wissen über das wichtig. Recht, gehört und informiert Leben der Kinder und ihrer Familien zu zu werden. In allen das Kind generieren. Neben der teilnehmenden Die Lebenslage der geflüchte- berührenden Angelegenheiten Beobachtung und der Dokumentation ten Kinder und ihrer Familien muss der Kindeswille entspre- von Alltagsgesprächen mit Kindern in den Unterkünften stellt chend seinem Alter und seiner und Eltern führten sie Expert_innen- an die Forschung besondere ‚Reife’ berücksichtigt werden. interviews mit Sozialarbeiter_innen, ethische Herausforderungen. Erzieher_innen und Kinderschutz- In Artikel 3 Abs. 1 der UN-Kinderrechts- beauftragten, sowie Gespräche mit Im Sinne von ‚ethical supervision’ konvention heißt es, dass bei allen Maß- Hausmeister_innen und dem Wach- finden über die Dauer des Forschungs- nahmen, die Kinder betreffen, gleichviel schutzpersonal. Insbesondere zu prozesses regelmäßig Super- ob sie von öffentlichen oder privaten Beginn der Kontaktaufnahme wurden visionssitzungen statt. Im Gesamt- Einrichtungen getroffen werden, das die Gespräche durch Sprachmittler_ forschungsteam werden ethische Wohl des Kindes vorrangig zu berück- innen unterstützt. Die Daten wurden in Forschungsstandards und die Heraus- sichtigen ist (Übereinkommen über drei verschiedenen Einrichtungstypen forderungen ihrer Umsetzung sowie die die Rechte des Kindes der Vereinten erhoben, in: Diskussion über das eigene Verhalten Nationen). bei möglicher Kinderschutzgefährdung ––Zwei Gemeinschaftsunterkünften im Feld diskutiert und tragen zur Seit März 2016 untersucht das ethno- (mit 180 bzw. 515 Bewohner_innen eigenen Rollenklärung bei. grafisch orientierte Forschungsprojekt und elf bzw. 65 Kindern unter sechs unter Leitung von Prof. Dr. Anne Wihstutz Jahren) Sowohl während der Datenerhebung die Frage nach dem Wohlbefinden und als auch bei der Dateninterpretation die Umsetzung der Kinderrechte der ––Einer Notunterkunft (Turnhalle, mit profitieren die Mitarbeiterinnen von unter 6-jährigen Kinder, die mit ihren etwa 200 Bewohner_innen) anregenden Diskussionen in den Familien in verschiedenen Einrichtungs- Forschungswerkstätten am INIB. typen für geflüchtete Menschen in Berlin ––Einer Erstaufnahmeeinrichtung/Ge- leben. Im Forschungsprojekt arbeiten meinschaftsunterkunft (mit 483 Be- Das qualitative Forschungsprojekt Seyran Bostancı, Sarah Fichtner, Thi wohner_innen und 94 Kindern unter ist am INIB an der Evangelischen Huyen Trang Le, Hannah Rosenfeld, sechs Jahren). Hochschule Berlin angesiedelt und Evelyn Schulz-Algie, Penelope Scott, kooperiert mit dem ISTA/Fachstelle Sonja Stegmaier (bis 9/2016), Hoa Mai Im Forschungsprozess stehen die Kinderwelten, Berlin. Finanziell ge- Trần und Clara Zimmer mit. Kinder und ihre Anliegen im Vorder- fördert wird es über die Bertelsmann grund (‚research follows actor’), doch Stiftung, die Stiftung Deutsche Jugend- Über eine Dauer von acht Monaten auch die Perspektiven anderer Akteur_ marke e. V., dem Paritätischen Landes- hielten sich die Forscherinnen im Feld innen im Feld auf (geflüchtete) Kinder verband Berlin und aus Spenden an auf und nahmen an den Aktivitäten bzw. und Kindheit wurden erfasst. das INIB.

PROF. DR. ANNE WIHSTUTZ, PROFESSUR FÜR SOZIOLOGIE, STUDIENGANG KINDHEITSPÄDAGOGIK

4 42 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Bild von einem Mädchen – 4 Jahre alt Bild von einem Jungen aus der Unterkunft, Alter unbekannt. Die Kinder wurden ... malte sich selbst in die Mitte des Bildes. Eine große Sonne, unten ein Klavier, aufgefordert, drei Wünsche zu malen. Sein Kommentar zu dem Bild: weiterhin zwei Schlangen auf dem Bild und einen Tannenbaum, ein Herz, einen Einen Lamborghini: »Ich finde das gut und ich liebe die sportliche Autos. Ich Kuchen und ein Ei. Ganz unten malte sie Ameisen durch lila Striche. hätte gern eine Graffiti-Gang. Ich liebe so ein Gang«. Und als dritter Wunsch: »Eine große Haus oder Villa. Ich will mit großen Garten. Für mich, wenn ich groß bin und meiner Frau. Und einen Pool zum Schwimmen«.

Profilschärfung der religiösen Kompetenz  4.3 Projekt im Studiengang Elementare Pädagogik / Kindheitspädagogik. Laufzeit: 1. Juni 2013 bis 31. Oktober 2016

Das auf den Schwerpunkt »Religion als gesamtgesellschaftliche Heraus- von Religion als Dimension von Bildung Dimension von Bildung« im Studien- forderung nicht in dem Maße abseh- fördern wollte, indem religiöse Fragen gang Kindheitspädagogik bezogene bar, wie wir sie inzwischen erkennen. in Bezug auf die individuelle Lebens- und aus Drittmitteln finanzierte führung sowie Bildungsprozesse Projekt startete im Sommer 2013. Das Curriculum wies schon vor vier reflektiert werden. Dadurch wird Anders als heute war zu diesem Jahren einen Schwerpunkt mit ins- die Relevanz der häufig als »privat« Zeitpunkt das Ausmaß und die Be- gesamt zehn Semesterwochenstunden klassifizierten religiösen Dimension deutung der europaweiten Flucht- und (SWS) aus, der die Auseinandersetzung für das gesellschaftliche Miteinander Migrationsbewegung als bleibende der Studierenden mit der Bedeutung erkennbar. Die Voraussetzungen

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BILDUNG & RELIGION 43 4 hierfür sind eine eigene Haltung und Kindesalter und auch mit dem Ver- für das Projekt und den internen Diskurs religiöse Sprachfähigkeit, deren Weiter- ständnis (eigener) religiöser Tradition war die durchgängige wissenschaft- entwicklung als beständige Aufgabe auseinander. liche Begleitung. verstanden wird. Der umstrukturierte curriculare Auf- Als Erweiterung dieses Projekts konnte Das Ziel des Projektes bestand also bau ermöglicht eine Kontinuität und erfolgreich ein neuer Projektantrag ge- darin, diesen Schwerpunkt mit Blick Präsenz religiöser Themen im Studien- stellt werden. Das Thema dieses Vor- auf die gesamte Studiendauer inhalt- verlauf, wodurch Religion tatsächlich habens lautet: lich wie zeitlich zu strukturieren und als eine Dimension von Bildung wahr- religiöse(s) Fragen mit potenziellen genommen werden kann. Positive Entwicklung eines Programms Berufsfeldern von Kindheitspädagog_ Reaktionen der Studierenden zeigen, im Studiengang Kindheits- innen zu verbinden. dass sie den besonderen Schwer- pädagogik der Evangelischen punkt des Studiengangs für sich und Hochschule Berlin zum Angesichts der seitdem voran- ihre künftige Berufstätigkeit als Gewinn Thema: Die Bedeutung von geschrittenen gesellschaftli- angenommen haben. Religionen für die Integration chen Entwicklungen müsste die von geflüchteten Familien in Frage nach der Bedeutung von Besonders eindrücklich tritt das im Deutschland und Europa. Religion an sich bzw. zum Mit- Seminar ‚Religiöse Vielfalt im christ- einander der Religionen inzwi- lichen Kulturkreis‘ (2. Semester) Angesichts der in Europa und ins- schen zur existentiell relevanten hervor: Hier finden Begegnungen mit besondere in Deutschland ge- Aufgabe geworden sein. Repräsentant_innen anderer Religionen stiegenen/steigenden Zahl Ge- statt, die in ihren jeweiligen Gebets- flüchteter fokussiert das Projekt die Insbesondere die Frage: Wie kann sich häusern besucht werden. religiöse Sozialisation von geflüchteten eine nachchristliche Gesellschaft, die Kindern mit dem Ziel der besseren religiöse Einstellungen allenfalls noch Im Gespräch mit den Vertreter_innen Integration – auch ihrer Familien. hinsichtlich der in ihnen zum Ausdruck des Islam, Judentums, Hinduismus und kommenden »Werte« zu diskutieren Buddhismus werden die Studierenden mit Bei dem gegenseitigen Prozess der vermag, Menschen begegnen, denen der Frage nach der eigenen – zumindest Integration können Erzieher_innen, ihre Religiosität selbstverständlich ist (partiell) christlich geprägten – religiösen Kindheitspädagog_innen und Sozial- und die Andersdenkenden ihrerseits Tradition konfrontiert. arbeiter_innen geflüchtete Kinder unter darum nur mit Unverständnis – bis hin anderem in Kindertageseinrichtungen zur Ablehnung – begegnen können. Durch die Begegnungen mit den unterstützen, was sich möglicher- anderen Religionen wird spürbar, weise positiv auf deren Familien aus- Dahinter verbirgt sich die These, dass dass Religiosität in anderen wirkt. Deshalb setzt das Projekt bei nicht nur eine dezidiert ablehnende Kulturen eine große Rolle spielt. den Studieninhalten künftiger sowie Haltung ein Integrationshindernis dar- bei einem Weiterbildungsangebot stellt, sondern auch ein mangelndes Dadurch werden Anfragen an das bereits berufstätiger Erzieher_innen, Verständnis und Einfühlungsvermögen eigene, oft wenig bewusste Weltbild Kindheitspädagog_innen und Sozial- für religiös geprägte Menschen und ebenso gestellt wie Anfragen an die Be- arbeiter_innen in Deutschland an, ihre Bedürfnisse. deutung von Religiosität für den Einzel- wobei diese insbesondere ihre eigene nen, sowie für das Zusammenleben in religiöse Sozialisation reflektieren. Im Rahmen des Projekts wurden die einer multireligiösen Gesellschaft. betreffenden fünf Lehrveranstaltungen Wissenschaftliche innerhalb von drei Semestern inhalt- Es wird erfahrbar, dass hier Themen zur Projektleitung: lich so miteinander bzw. systematisch Sprache kommen, die sonst nirgendwo em. Prof. Dr. Angelika verzahnt, dass sich die Studierenden verhandelt werden, zugleich aber auch, Thol-Hauke, Studien- strukturiert mit religiöser Vielfalt im dass ein »normaler«, selbstverständ- gang Evangelische christlichen Kulturkreis, mit Werten licher Umgang mit den Themen und Religionspädagogik sowie berufsfeldbezogenen biblischen die religiöse Sprachfähigkeit häufig

und glaubensbezogenen Fragen be- fehlen: Die Bedeutung von religiöser ARIANE FELDHAUS, M.A., schäftigen. Zudem setzen sie sich Bildung als gesellschaftliche Heraus- GASTDOZENTIN IM STUDIENGANG mit der religiösen Entwicklung im forderung wird hier deutlich. Hilfreich KINDHEITSPÄDAGOGIK

ROBERT NORDEN, M. SC., BEAUFTRAGTER DES REKTORATS

4 44 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Service-Learning im Flüchtlingsheim 4.4

»Gegen vieles anreden, ist ein- fach, aber wenn man dann mal hingeht, dann erübrigen sich einige Argumente.«

Die Situation in den (Erstaufnahme-)Ein- richtungen für geflüchtete Menschen ist in Berlin nach wie vor alles andere als ideal. Es ist erschreckend festzustellen, wie wenig qualifiziertes Personal für die Arbeit mit geflüchteten Kindern und ihren Familien zur Verfügung steht. Auch die Ausstattung der Räumlich- keiten, in denen sich die Menschen aufhalten müssen, ist zum großen Teil Kinder aus der Notunterkunft malen mit Fingerfarben [Foto: Christina Draht] weder kind- noch familiengerecht.

Im pädagogischen Kontext wird es interdisziplinären Austausch mit einem die direkte Begegnung konnten sie Vor- zunehmend selbstverständlich sein, Absolventen der Hochschule für Kunst urteile abbauen. mit geflüchteten Kindern und ihren und Design Halle (Burg Giebichenstein) Familien zu arbeiten. über die Entwicklung von Spielzeug. Die Studierenden konnten sich im Bereits während dieser ersten Seminar- Rahmen des Seminars engagieren, Es zeigt sich aber, dass es phase hatten die Studierenden die jedoch nicht losgelöst vom oder zusätz- auch in sozialen und päda- Aufgabe zu recherchieren, wo und lich zum Studium, sondern als Teil des gogischen Studiengängen wie in Berlin die Erstversorgung von Seminars und eng verbunden mit dem Scheu und Vorbehalte gegen- geflüchteten Menschen stattfindet. fachlichen und methodischen Lernen. über Geflüchteten gibt. Sie sollten Ansprechpartner_innen In den insgesamt 14 eigenverantwort- finden, die als Türöffner_innen für lich organisierten Projekten wurden Dies ist insofern ein ernst zu nehmendes Angebote fungieren könnten. Die ge- spielpädagogische Methoden in der Phänomen, als dass die Förderung von sammelten Informationen wurden auf Praxis angewandt. Die angehenden Kindern im Sinne von Teilhabe- und der eLearning-Plattform und in einem Kindheitspädagog_innen lernten ein Chancengerechtigkeit auf stabilen, zu- Barcamp ausgetauscht. Schließlich ihnen bisher unbekanntes Arbeitsfeld gewandten Beziehungen beruht. planten die Studierenden in Klein- und ihre Kommiliton_innen als Kolleg_ gruppen Spielprojekte mit geflüchteten innen kennen. Sie konnten ihre bereits Vor dem Hintergrund der sich Kindern und führten diese durch. erworbenen Kompetenzen einsetzen dramatisch zuspitzenden Situation Während der Projektphase wurden sie und auf diesem Weg die pädagogische in Berliner (Erstaufnahme-)Ein- von den Dozent_innen Christian Döring Arbeit in den Einrichtungen fachlich richtungen für geflüchtete Menschen und Prof. Dr. Romi Domkowsky begleitet. unterstützen. Positiv bewerteten sie, wurde im Sommer 2015 das Seminar So wurde jede Kleingruppe einmal in dass sie sich selbst organisieren, ihre Zeit »Projektarbeit und Spielpädagogik« ihrer Einrichtung besucht und vor Ort flexibel einteilen und an die Bedürfnisse im Studiengang Kindheitspädagogik zusammen gearbeitet. Hinzu kamen der Einrichtung sowie die Gestaltung neu konzipiert. Positive Lern-/ Lehr- Termine zum Erfahrungsaustausch und des Projektes anpassen konnten. erfahrungen der letzten Jahre wurden zur Reflexion sowie zur Intervision. beibehalten und um einen Aspekt »Es ist toll, dass wir uns selbst erweitert, der sich dem Service- Service-Learning als Lehr- und Lern- organisieren durften!« Learning als Lehr- und Lernform zu- konzept ermöglichte den Studierenden ordnen lässt. Zunächst lernten die Begegnungen mit geflüchteten In einigen Einrichtungen gab es Studierenden spielpädagogische Menschen sowie ein praktisches Schwierigkeiten, die organisatorische Methoden und deren sinnvollen Ein- Kennenlernen der Hintergründe und Aspekte betrafen. Mitunter fühlte sich satz im pädagogischen Kontext kennen. Lebenswelt. vor Ort niemand für die Koordination Auf einer dreitägigen Studienfahrt an zuständig. Es gab keine Einweisungen die Ostsee wurden Spielaktionen er- Für viele war dies Anlass, ihr oder Leitfäden für die Studierenden probt. Dabei wurden nicht nur fachliche humanistisches Weltbild zu und eklatante Informationslücken. Klare und methodische Kompetenzen (wie überdenken und ihre eigene Le- Absprachen wurden vermisst. Dies er- Organisations- und Anleitungsfähig- benssituation neu zu verorten. schwerte die Zusammenarbeit mit den keiten) trainiert, sondern auch soziale Einrichtungen. Bedauert wurde, dass Kompetenzen, die im pädagogischen Die Studierenden beschrieben, dass die dort arbeitenden Pädagog_innen Bereich unabdingbar sind. In einer sie aus den Projekten »erste Eindrücke – falls vorhanden – zum Teil zu wenig weiteren Veranstaltung gab es einen anderer Kulturen« mitnahmen. Durch kooperierten.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BILDUNG & RELIGION 45 4 An diesem Punkt zeigt sich das »Endlich durften wir mal was Während der Projekte gewannen sie allgemein bekannte Dilemma eigenständig machen!« das gute Gefühl, in den Einrichtungen der (pädagogischen) Unter- wirklich gebraucht zu werden. Das, besetzung der Einrichtungen Besonders schätzten die Studierenden, was sie dort erlebten, hätten sie an der und der fehlenden Möglich- dass sie durch Service Learning die Hochschule nie erleben können. keiten und Fähigkeiten zur Möglichkeit hatten, eigenverantwort- Koordination Ehrenamtlicher. lich zu arbeiten. Zum Teil organisierten Ihr Engagement im Rahmen des sie Spenden, betrieben Fundraising Service Learnings beschrieben viele Ein Teil dieser Schwierigkeiten konnte für ihre Projekte oder halfen beim Um- als sinnstiftend. in den Intervisionssitzungen bearbeitet zug einer Erstaufnahmeeinrichtung werden. an einen anderen Standort. Sie be- »Ich habe das erste Mal im schrieben es als sehr positiv, ein Projekt Studium das Gefühl gehabt, was zu In anderen Einrichtungen wurden in einem solch großen Rahmen durch- machen, was mir was bringt.«* die Studierenden sofort mit in die führen zu können. Planung der Angebote und Raum- Die intensive, sowohl praktische als gestaltung einbezogen. Sie wurden Viele Studierende berichteten, dass sie auch im Rahmen des Leistungsnach- als Fachkräfte wahrgenommen. Bei für ihre Arbeit Dankbarkeit erfuhren. weises theoretische Beschäftigung mit der Durchführung ihrer Projekte er- Sie gewannen schnell einen Zugang der Thematik führte dazu, dass sechs hielten sie viel Hilfe von den Menschen zu den Kindern und ihren Familien, Studierende ihre Bachelor-Arbeiten vor Ort (Eltern der Kinder; andere Er- konnten Freude und Spaß verbreiten. über die pädagogische Arbeit mit wachsene, die dort lebten; Sicher- Die Kinder waren hoch motiviert, sich Kindern mit Fluchterfahrung schrieben. heitskräfte). Außerdem wurde ihre an den Projektangeboten zu beteiligen. Eine dieser Arbeiten wurde im Rahmen Arbeit von der Sozialarbeiterin wert- Die Studierenden waren begeistert von ehb.forscht für den Gräfin von geschätzt. Viele Einrichtungen und die über das Sprachvermögen vieler Kinder, Schulenburg-Preis 2016 nominiert. Das dort lebenden Menschen freuten sich die noch nicht lange in Deutschland hier vorgestellte Lehr-/ Lernkonzept auf das Kommen der Studierenden. lebten. wurde vom Berliner Zentrum für Hoch- schullehre als herausragendes Good Practice-Beispiel ausgewählt.

PROF. DR. ROMI DOMKOWSKY, GASTPROFESSORIN IM STUDIENGANG KINDHEITSPÄDAGOGIK

* Weitere Originaltöne und die Standorte der Flüchtlingsunterkünfte wurden aus Datenschutzgründen entfernt.

4.5 Reformation und Freiheit. Luther und die Folgen für Preußen und Brandenburg  EHB-Religionspädagoginnen im »Escape-Raum« der Reformation

Für das Jahr des Reformationsjubiläums die pädagogische Seite mitzudenken: Klassenstufen 5–12, Konfirmand_innen 2017 wurden in 2016 verschiedenste Schüler_innengruppen einzuladen, und Jugendgruppen, Sept. 2017–Jan. Projekte kreiiert und vorbereitet. So das Museum als außerschulischen 2018« war daher von Anfang an ein Fall unter anderem am »Haus der Branden- Lernort wahrzunehmen und sich dort für Pädagog_innen. Die EHB und das burgisch-Preußischen Geschichte« subjekt- und prozessorientiert mit den Amt für Kirchliche Dienste der EKBO (HBPG) in Potsdam die Sonderaus- Befreiungserfahrungen auseinander- wurden Kooperationspartner des HBPG. stellung »Reformation und Freiheit. zusetzen, die die Reformation mit sich Luther und die Folgen für Preußen und brachte: Der Studiengang Religionspädagogik Brandenburg«, die vom 8. September beteiligte sich mit drei Personen: der 2017 bis 7. Januar 2018 gezeigt wird. Freiheit von Angst und Zwang, Professorin für Gemeindepädagogik, Freiheit zum eigenen Urteil Martina Steinkühler, und den Studieren- Das Besondere an dieser Ausstellung: und zur eigenen Gestaltung den Ines Richter und Luisa Schatz. Die Kuratorin, Dr. Ruth Slenczka, hatte von Leben und Glauben. es sich zum Ziel gesetzt, bereits in der Zunächst war ein Workshoptag zu Konzeptionierung der Ausstellung Das Angebot sollte fächerübergreifend organisieren und durchzuführen, zu sein und von digitalem Unterrichts- dem Lehrkräfte der Fächer Religion, material begleitet werden. Deutsch, Geschichte, Kunst sowie Erlebnispädagog_innen eingeladen Das Projekt »Geführte Erkundung mit wurden: Zu fünf sehr unterschiedlichen Gruppenarbeit für Schüler_innen der Objekten – Gemälde, Brief, silberne

4 46 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Buchhülle, Kollektenkasten, Feuer- Workshop-Ideen gaben, überaus frucht- gehabt, sondern auch eine Menge ge- schale – sollten die Teilnehmenden bar gewesen für die letztendliche Ge- lernt über Projektentwicklung und über Erkundungs-Ideen entwickeln. Zwei staltung der geführten Erkundung: den Gap zwischen Idee und Realität. der fünf Arbeitsgruppen leiteten die Studierenden und warteten in der Er- Für jedes Objekt wurden ein Steck- Auf die Umsetzung dürfen wir ge- gebnispräsentation mit einem Feuer- brief und eine Erkundungsaufgabe spannt sein – und mit uns alle, die ihre werk kreativer Ideen auf: von Bild-Puzzle entwickelt, dazu ein Info-Blatt, das Gruppen in dieses Angebot führen. bis Videoclip: Wovon musst du dich be- mit einem Buchstabencode aus Herzliche Einladung: teilzunehmen freien (Handy, Ohrstöpsel ...)? seinem Safe befreit werden muss. Der und Feedback zu geben. wiederum kann nur durch ein Quiz er-

Es mag ernüchternd wirken, dass mittelt werden. PROF. DR. MARTINA schließlich die meisten dieser Ideen STEINKÜHLER, PROFESSORIN FÜR EVAN- »nur« im digitalen Unterrichts- Wir haben – wie die Studentinnen bei GELISCHE RELIGIONS- PÄDAGOGIK MIT material ihren Platz gefunden haben; einer Projektpräsentation resümierten SCHWERPUNKT GEMEIN- andererseits ist der Anstoß, den die – nicht nur viel Freude am Mitmachen DEPÄDAGOGIK

Ein Besuch bei »Frau Kirche«  4.6 Erprobung eines neuen Kirchenführungskonzepts für Grundschulen

Ein quirliger Haufen Erstklässler strömt Die weiteren Puzzlestücke gilt es nun in die Französische Friedrichstadtkirche in weiteren Aufgaben zu sammeln. und findet sich vor dem Altar im Kreis Gegenstände in sogenannten Black- zusammen. Im Auftrag von Frau Dr. boxen werden blind erfühlt, der Katja Weniger haben Studierende der Kircheninnenraum wird mit einem Evangelischen Hochschule Berlin eine Schneidermaßband ausgemessen, neue Kirchenerkundung konzipiert. die gesamte Kirche anhand von Foto- Eine Studentin spricht mit bedeutungs- karten nach kleinsten architektonischen voller Stimme von Geheimnissen, die Details abgesucht. Und jede Gruppe die Kinder in den kommenden 1,5 malt im Team ein ganz individuelles Stunden lüften werden – und von Kreuz. Am Ende der »Schatzsuche« hat einem Schatz. jede Gruppe ein zusammengepuzzeltes Bild von Wein, Brot und Gemeinschaft. »Eine Schatzsuche!« Doch was genau ist jetzt der Schatz? Kinder malen ein individuelles Kreuz flüstern sich die Schülerinnen Ein großer Korb mit Brot und Trauben [Foto: Ines Richter] und Schüler aufgeregt zu, zum gemeinsamen Essen! Gibt es einen größeren Schatz als Gemeinschaft zu während sie in vier Gruppen aufgeteilt erleben? werden. Ohne jegliche Berührungsangst haben Um nun das rauschende Berlin erstmal die Kinder den Kirchenraum erkundet hinter sich zu lassen, werden die Kinder und wussten sich dennoch intuitiv an- eingeladen, sich auf den Boden zu gemessen zu verhalten – auch jetzt, legen, die Augen zu schließen und wo der »offizielle« Teil vorüber scheint. sich auf den Kirchenraum einzulassen. In einer kurzen Abschlussrunde erhält Welche Geräusche kann man hören, jedes Kind eine Teilnahmeurkunde und welche Gerüche wahrnehmen? Kirche alle Schüler_innen haben ein Strahlen mal im wahrsten Sinne des Wortes aus im Gesicht. Zum Abschied sagt ein einer anderen Perspektive! Plötzlich Mädchen: »Tschüss, liebe Frau Kirche!«. setzt die Orgel ein. Gebannt schauen die Kinder nach oben und lauschen den LUISA SCHATZ UND INES RICHTER, mal ganz leisen, mal durchdringend STUDENTINNEN IM 3. SEMESTER IM STUDIEN- GANG EVANGELISCHE RELIGIONSPÄDAGOGIK Kinder vermessen den Kirchenraum lauten Tönen. Dann ruft der Kantor [Foto: Ines Richter] Kilian Nauhaus sie zu sich hoch auf Das Projekt wurde des Weiteren mit- die Empore. Fast alle Geheimnisse der konzipiert von Jan-Philip Stoll und Orgel werden hautnah gelüftet, z. B. die Benadette Rautmann, mit Unter- Bedeutung des kleinen Rückspiegels, stützung von Miriam Hollop und mit dem der Organist seinen Einsatz Franziska Körner, alle 3. Semester im Gottesdienst punktgenau abpassen (WS 2016/2017) Evangelische kann oder wie viele Orgelpfeifen die Religionspädagogik. Orgel hat. Und dann … ein erstes Puzzlestück für jede Gruppe!

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BILDUNG & RELIGION 47 4 4.7 »Eis für alle!« – Praxis wagen in der Kinderbibelwoche Studierende testen, wie und ob Seminartheorie im Praxistest funktioniert

Nimmt ein Grundschulkind ein Eis an, Angesichts von 25 teilnehmenden auch wenn es weiß, dass es seinem Kindern im Grundschulalter konnten Freund verwehrt wird? Diese Frage sich die Studierenden vielfältig ein- kann man versuchen, mit Entwicklungs- bringen: von Gottes Auftrag für Mose theorien zu beantworten. Eine erzählen, Seminargruppe aus dem 3. Semester Evangelische Religionspädagogik ent- beim Skelettekneten über schied sich jedoch, dieser und vielen die Schöpfung staunen weiteren Fragen im Rahmen einer Kinderbibelwoche auf die Spur zu oder im Rahmen eines Planspiels der kommen. Sache mit dem Eis auf den Grund gehen. Die Seminargruppe staunte Im Hochschulalltag konzipieren an- nicht schlecht über die Begeisterungs- gehende Religionspädagog_innen An- fähigkeit und vor allem das Ge- gebote für Kinder und philosophieren rechtigkeitsempfinden der Kinder. Ein über mögliche Ausgänge der Projekte. Höhepunkt der Woche war sicherlich Das war dieses Mal anders, es hieß: der Mittwoch, als Besuch in die Ge- Praxis wagen! Konkret in der Kinder- meinde kam: eine zehnköpfige Kinder- bibelwoche vom 1. bis 5. Februar in gruppe aus dem benachbarten Flücht- Lena Müller, Studentin der Evangelischen Religions- pädagogik, erzählt den Kindern der Bibelwoche Berlin-Buch und Berlin-Blankenburg. lingsheim! Bei Schwungtuchspielen, mithilfe eines Kamishibais (eines japanischen Das Motto lautete »Ich habe einen Rasseln basteln, selbstgebackenen Papiertheaters) von der Schöpfung Traum – Gottes Welt ist bunt«. Brötchen und Kinderliedern waren schnell alle Unterschiede vergessen und die Gruppe gut durchmischt. Der Traum von Gottes bunter Welt – spätestens da war er wahr geworden!

LENA MÜLLER, STUDENTIN IM 3. SEMESTER (2016) EVANGELISCHE RELIGIONSPÄDAGOGIK

4.8 Was heißt hier Kirche? – Wenn Kirche Schule macht Rückblick auf den Fachtag »Gemeindepädagogik«

Ich muss gestehen, dass ich dem vor allem auf seine Erfahrungen in der Thema zunächst skeptisch gegenüber Arbeit mit dem TEO-Konzept und er- stand. Es war für mich schwer vor- öffnete mir eine ganz neue Perspektive stellbar, wie sich gewinnbringend auf auf die Kooperation zwischen Schule einem Fachtag für Gemeindepädagogik und Kirche. Buck führte dabei vor allem über das Zusammenwirken von Kirche gemeindepädagogische Berufe an, und Schule sprechen lässt. Es schien die es ermöglichen, dass Schule und alles auf eine religionspädagogische Kirche sich als Lernorte gegenseitig Diskussion hinauszulaufen. bereichern. Zudem plädierte er dafür, in der Kooperation neue Freiräume zu Zum Glück wurden meine Erwartungen entdecken, in denen es allen Beteiligten im positivsten Sinne enttäuscht. Schon möglich ist, ihre Kompetenzen durch im Gottesdienst kam eine Frage auf, Üben zu erweitern. Die anschließenden die mich auch in meiner gemeinde- Workshops ermöglichten es den Teil- pädagogischen Arbeit beständig nehmenden, sich über bestimmte umtreibt: Aspekte des Fachtages auszutauschen Frederik Spiegelberg. Der Autor ist Alumnus der und dabei auf ihre eigenen gemeinde- Evangelischen Religionspädagogik an der EHB [P] Wie findet der Glaube einen pädagogischen Erfahrungen zurückzu- Ausdruck in der Welt? greifen. Die offene Atmosphäre und die Freude an der konstruktiven Diskussion Anschließend präsentierte uns Pfarrer bestärken mich darin, auch im nächsten Dr. Eberhard Buck zum gegebenen Jahr wieder am Fachtag der Gemeinde- Thema einen lebendigen und pädagogik teilzunehmen – ganz gleich, informativen Vortrag. Er bezog sich wie das Thema lauten wird.

FREDERIK SPIEGELBERG, KREISJUGENDPFARRER IM EVANGELISCHEN KIRCHENKREIS BERLIN NORD-OST

4 48 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Aus dem Studiengang Evangelische Religionspädagogik 4.9

Der Studiengang Evangelische Religionspädagogik konnte nach zehn Jahren Vertretung durch Lehrbeauf- tragte die Professur für Systematische Theologie zum Wintersemester 2016/17 wiederbesetzen. Prof. Dr. Christopher Zarnow war nach seiner Promotion über »Identität und Religion – Philo- sophische, soziologische, religions- psychologische und theologische Dimensionen des Identitätsbegriffs« von 2009 bis 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Friedrich Wilhelm Graf an der LMU München und von 2014 bis 2016 Sonderpfarrer zum Thema »Theologie der Stadt« im Kirchenkreis Tempelhof-Schöne- berg und Projektstudienleiter der Evangelischen Akademie zu Berlin. Das Professor_innen-Team: Prof. Dr. Christopher Zarnow, Prof. Dr. Philipp Enger, Prof. Dr. Hildrun Keßler, Prof. Dr. Der Bachelor-Studiengang wird zum Annegret Böhmer, Prof. Dr. Birgit Zweigle, Prof. Dr. Matthias Hahn (v. l. n .r.) Wintersemester 2016/17 grundlegend umgebaut. Es wurden Äquivalenzen Für den Aufbau und die Organisation Die Evangelische Hochschule Berlin und Polyvalenzen zum Studiengang des Aufbaustudiengangs wurde im beteiligt sich an einem gemeinsamen Soziale Arbeit im Umfang von 95 ECTS Studiengang eine Gastprofessur ein- Antrag der vier Berliner staatlichen hergestellt, so dass es den Absolvent_ gerichtet. Prof. Dr. Matthias Hahn Hochschulen und der katholischen innen ab dem Sommersemester 2020 ist Erziehungswissenschaftler und Hochschule für die Bund-Länder- möglich ist, in vier Semestern ein Zweit- Religionspädagoge und war seit 2001 Förderinitiative »Innovative Hoch- studium Soziale Arbeit durchzuführen. Leiter des Pädagogisch-Theologischen schule« zur Förderung des Wissens-, Instituts der Kirchenprovinz Sachsen Ideen- und Technologietransfers. In Zusammenarbeit mit der Evange- und dann der Evangelischen Kirche in Diese ermöglicht es Hochschulen, lischen Kirche in Mitteldeutschland Mitteldeutschland. ihr Profil im Leistungsbereich Transfer baut der Studiengang ein berufs- und damit in ihrer neben Forschung begleitendes Studium für kirchliche Mit- In der Evangelischen Kirche Berlin- und Lehre dritten Mission strategisch arbeiter_innen und Absolvent_innen Brandenburg-schlesische Oberlausitz weiterzuentwickeln und umzusetzen. der gemeindepädagogischen Fach- (EKBO) startet ein Sichtungs- und Die Förderinitiative stärkt damit die schulen auf. In Form von geblockten Klärungsprozess der gemeinde- Rolle der Hochschulen im regionalen Lernmodulen sollen Mitarbeiter_innen pädagogischen und diakonischen Innovationssystem. Zur Umsetzung in der Arbeit mit Menschen aller Alters- Ausbildungen und Berufsbilder im An- dieser Ziele wird der Auf- und Aus- gruppen, auch über die gemeinde- schluss an das EKD-Papier 118. Wunsch bau von Kooperationen mit Partnern pädagogischen Qualifikationen hinaus, des Diakonischen Werks Berlin-Branden- aus Wirtschaft und Gesellschaft in weitergebildet werden. An außerhoch- burg-schlesische Oberlausitz und des Verbünden, Netzwerken und in schulischen Kompetenzen bei den Trägers der Diakon_innen-Ausbildung innovativen Formen unterstützt. Fachschul-Absolvent_innen werden ist ein Bachelor-Studiengang Diakonik voraussichtlich 90 ECTS anerkannt, so mit sozialarbeiterischen, diakonischen Darüber hinaus wird die Evangelische dass der Studiengang vier Semester und religionspädagogischen Anteilen. Hochschule Berlin eine eigene Weiter- umfassen wird. Der Studiengang soll bildungseinrichtung gründen, die ver- alle zwei Jahre im Sommersemester Im Jahr 2017 kommt der langjährige schiedene bestehende Initiativen an starten. Entwicklungsprozess für eine neue der Hochschule bündeln und ausbauen Verfassung der EHB zum Ziel, so dass soll. Ziel ist eine kompetenzorientierte Geplant ist, Formen des voraussichtlich im Frühjahr 2018 die und zertifizierte Weiterbildung, die Internet-gestützten Blended Gremien der EHB über die Verfassung im direkten Austausch mit Lehre und Learning einzusetzen, entscheiden können. Die bisherige Forschung an der EHB steht. um eine Studierbarkeit Satzung der Hochschule stammte noch

auch im ländlichen Raum aus dem Jahr ihrer Gründung, 1971. PROF. DR. PHILIPP ENGER, möglich zu machen. PROFESSUR FÜR EVANGELISCHE RELIGIONSPÄDAGOGIK, STUDIENGANGSBEAUF- TRAGTER

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 BILDUNG & RELIGION 49 4 « »PAUSE AN DER BRÜCKE!

5 50Beliebter Treffpunkt vor dem Hauptgebäude EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN INTERNATIONALES & 5 KOOPERATIONEN

Auslandsmobilität, Austauschprogramme und Patenschaftsprojekte 5.1 Bericht aus dem Akademischen Auslandsamt

Die curriculare Berücksichtigung inter- Über das PROMOS-Programm Eine Gastdozentin aus Polen führte eine nationaler und interkultureller Themen konnten die Aufenthaltskosten für 29 Befragung von 200 EHB-Studierenden in den Bachelorstudiengängen hat zu Studierende bei Studienreisen nach zur Nutzung sozialer Medien bei einer verstärkten Nachfrage aus allen Litauen, Rumänien, Großbritannien internationaler Kommunikation Studiengängen nach Praktika, aber zu- und Ungarn gefördert werden sowie durch und verglich die Antworten nehmend auch zu Auslandssemestern die Fachkursteilnahme einer Sozial- mit den Aussagen polnischer und in Europa und weltweit geführt. arbeitsstudentin in Frankreich. ukrainischer Studierender. Sie stellte die Ergebnisse ihrer Untersuchung in Studierendenmobilität Auch das Interesse der Studie- Seminaren und der Ringvorlesung im renden von Partnerhochschu- Studium Generale vor. Ein Gastdozent Erstmalig nahmen über das ERAS- len an einem Studiensemester der Akdeniz Universität Antalya führte MUS-Programm im akademischen Jahr oder Praktikum an der EHB ist einen sechsmonatigen Forschungsauf- 2016/17 elf Studierende die Möglich- unverändert hoch geblieben. enthalt zur Organisation der Geriatrie keit wahr, ein Studiensemester an einer und der Pflegeversicherung in Deutsch- europäischen Partnerhochschule zu Im Sommersemester 2016 und im land durch und berichtete, im Studium absolvieren. Im Vergleich zu den Vor- Wintersemester 2016/2017 studierten Generale und im Studiengang Pflege- jahren konnte die Anzahl damit nahezu jeweils acht ERASMUS-Studierende management, über die Situation in der verzehnfacht werden. Die Studierenden aus Belgien, Tschechien, Polen, Türkei, Türkei in diesem Bereich. kamen alle aus dem Studiengang Litauen, Spanien, Schweiz und Öster- Soziale Arbeit und wählten das 5., 6. reich in den Studiengängen Soziale Austauschprogramme und oder 7. Semester für ein Auslands- Arbeit, Bachelor of Nursing und Studienreisen semester in Schweden (4), Frankreich Evangelische Religionspädagogik an (3), Spanien (1), Litauen (1) und der der EHB. Das Kennenlernen unter- Es fanden zahlreiche Besuchs- und Tschechischen Republik (2) aus. einander wurde durch ein Begrüßungs- Austauschprogramme statt, die über frühstück, gemeinsame Abendessen das Deutsch-Französische Jugendwerk 16 Studierende aus den Studien- sowie organisierte Stadtspaziergänge gefördert werden konnten. Im Mai 2016 gängen Soziale Arbeit, Kindheits- durch Berlin erleichtert. wurde in Berlin das 15-jährige Bestehen pädagogik, Pflegemanagement und der Kooperation mit ERASME-Toulouse Evangelischer Religionspädagogik ab- Mobilität von Lehrenden und die fünfjährige tri-nationale Ko- solvierten mit ERASMUS+ Förderung operation zwischen EHB, ERASME und Praktika in Schweden, Rumänien, Über die ERASMUS+ Dozent_ dem John Wesley Theological College Österreich, Ungarn, Spanien, Türkei und innen-Mobilität konnten Gastauf- Budapest gefeiert. Die Feier war ein- Großbritannien. enthalte für zwölf Lehrende aus den gebettet in den aktuellen Austausch Studiengängen Soziale Arbeit (7), zum Thema »Migration und Flucht als In jedem Semester wurde eine Bachelor of Nursing (3), Hebammen- Thema der Sozialen Arbeit in Deutsch- Informationsveranstaltung zum kunde (1) und Pflegemanagement (1) land, Frankreich und Budapest«. Der ERASMUS-Programm durchgeführt. in Österreich, Frankreich, Finnland, Generalsekretär der DFJW sprach Gruß- Hierzu wurden auch ehemalige ERAS- Spanien, Ungarn, Litauen, Rumänien worte, Prof. em. Hans Thiersch hielt den MUS-Studierende der EHB sowie ERAS- und den Niederlanden gefördert Festvortrag.  1.1 MUS-Gaststudierende eingeladen, um werden. über ihre Erfahrungen zu berichten Studienreisen waren überwiegend in bzw. für die eigene Heimathochschule Vier Dozent_innen aus Polen, Bulgarien, die thematischen Zusammenhänge zu werben und über die Bedingungen Ungarn und Frankreich konnten über der Projekttage im Studiengang Soziale im Heimatland zu informieren. Darüber das ERASMUS-Programm eingeladen Arbeit eingebettet. Im März 2016 fand hinaus wird eine Informationsbroschüre werden, um über Praxisprojekte in im Rahmen des Projekttags »Soziale zu Studiensemestern und Praktika im ihrem Land zu referieren. Arbeit für Flüchtlinge und Migrant_ Ausland zur Verfügung gestellt innen in Großbritannien und Deutsch- land« mit den Dozent_innen Prof.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 INTERNATIONALES & KOOPERATIONEN 51 5 Programme für Geflüchtete

Dr. Juliane Karakayali und Sebastian Durch die erfolgreiche Einwerbung Level B2 als Zulassungsvoraussetzung Sierra-Barra eine Studienreise nach von Mitteln beim DAAD in den mit der Auflage, die Sprachprüfung London statt. Im Mai 2016 führten Programmen WELCOME und INTEGRA für C1 telc oder C2 spätestens bis zum die Dozentinnen Prof. Dr. Stefanie sowie beim Diakonischen Werk im Ende des zweiten Semesters nachzu- Sauer und Christiane Bornemann im Rahmen des Patenschaftsprogramms weisen. Über das Patenschaftsprojekt Rahmen des Projekttags »Familien konnte das Beratungs- und Betreuungs- gelang es, Studien- und Lernpartner- frühzeitig stärken« eine Studienreise programm für studierwillige Geflohene schaft zwischen Geflohenen und nach Litauen durch und tauschten sich auf- und ausgebaut werden. Eine aus deutschen Studierenden zu fördern. mit Lehrenden und Studierenden der Drittmitteln finanzierte studentische Das Propädeutikum im Rahmen Vytautas Magnus Universität Kaunas Mitarbeiterin, Maya Francis, wirbt für des Gasthörer_innenprogramms aus. Im Juni 2016 reiste Sebastian das Programm und berät und betreut konnte im Wintersemester um ein Schröer mit den Studierenden seines die Studieninteressierten engmaschig. Orientierungspraktikum in Institutionen Projekttages nach Rumänien und traf Im Sommersemester 2016 nahmen fünf der Sozialen Arbeit mit Hospitationen, dort bei gemeinsamen Workshops Geflohene am Gasthörerprogramm teilnehmender Beobachtung und mit Lehrenden und Studierenden im Studiengang Soziale Arbeit teil, Methodenvermittlung erweitert der Lucjan Blage Universität Sibiu zu- im Wintersemester 2016/17 waren es werden. sammen. Mit dieser Hochschule be- bereits zehn (Interview  1.3.2 ). Im Jahr steht eine langjährige Partnerschaft. 2017 wurde die Hälfte der Geflohenen Darüber hinaus erfolgt die Teilnahme an  2.2 bereits im Studiengang Soziale Arbeit Orientierungsmessen für Geflohene in immatrikuliert. Unterstützt wurde den Bereichen Studieninformation und dieser Prozess durch die Absenkung Arbeitsmarkt. des deutschen Sprachniveaus auf

DAGMAR PREISS- ALLESCH, M. A., AKADEMISCHES 5.2 Studienfahrten und Studientreffen AUSLANDSAMT

Reise zu den Pionier_innen der Sozialen Arbeit in Litauen  Studierende und Lehrende reisten an die Vytautas-Magnus-Universität in Kaunas

mit Studierenden des Bachelor- und Masterstudiengangs Soziale Arbeit an der Vytautas-Magnus-Universität (VMU) in Kaunas erhielt die Gruppe auf- schlussreiche Einblicke in die umfang- reichen internationalen Aktivitäten und E-Learning-Angebote der VMU. High- light der Reise waren die Exkursionen zu Institutionen der Sozialen Arbeit und der fachliche Austausch mit Sozial- arbeiter_innen und Sozialpädagog_ innen des »Institute of Family Relations«, dem von der katholischen Kirche unterhaltenen »Family Center« und dem »Old Town Child Day Center«, einer Tagesbetreuungseinrichtung für sieben- bis 18-jährige Kinder aus sogenannten high risk families. Die Gruppe hatte auch Gelegenheit zu Stadtbesichtigungen, und so wurde das

Studierende vor der Vytautas-Magnus-Universität [Foto: privat] beschauliche und schöne Kaunas per pedes bei strahlendem Sonnenschein Elf Studierende und ihre Dozentinnen In Litauen wurde die Soziale Arbeit und sommerlichen Temperaturen er- des Projekttages »Familien frühzeitig als Disziplin und Profession erst kundet. Die Gastfreundschaft, Herzlich- stärken« (6. Semester) reisten im seit 1990, also nach dem Ende der keit und anregenden Gespräche waren Mai 2016 für fünf Tage nach Kaunas sowjetischen Besatzung, aufgebaut. beeindruckend. Vielen Dank an alle, die (Litauen), um die dortige Soziale Arbeit Nach spannenden Gesprächen mit wir in Kaunas kennenlernen durften mit Familien kennenzulernen. den Pionier_innen dieser Aufbauarbeit und die uns bei der Realisierung der und gemeinsamen Falldiskussionen Reise unterstützten.

SILKE JANKE-NITSCHE, BA-ABSOLVENTIN IM STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

PROF. DR. STEFANIE SAUER, STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT

5 52 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN »Es ist vor allem wichtig, etwas über unsere Unterschiede zu erfahren«  Interview mit Kolleg_innen der Partnerhochschulen ERASME Toulouse und Wesley College Budapest zum trinationalen Austausch

Die EHB engagiert sich in ver- schiedenen internationalen Aus- tauschbeziehungen. Der Studienaus- tausch mit ERASME in Toulouse findet seit 15 Jahren jährlich statt und ist damit die langjährigste Kooperation. Das Programm wird vom Deutsch- Französischen Jugendwerk (DFJW) gefördert. Vor fünf Jahren wurde die Partnerschaft mit ERASME in Toulouse zu einem trinationalen Austausch mit dem Wesley College in Budapest er- weitert. Studierende der Sozialen Arbeit erhalten im Rahmen des Moduls zur Internationalen Sozialen Arbeit die Möglichkeit, zu jährlich wechselnden Themen jeweils eine Woche an einem Studierende auf der Bühne im Audimax beim Jubiläum Theorie-Praxis-Programm der Partner- hochschulen teilzunehmen. Die Aus- landsbeauftragte der EHB, Dagmar Dr. Slimane Touhami, Anthropologe _Judit Nemes: Die Auswahl der Themen Preiß-Allesch, setzt sich seit vielen und Soziologe, ist Dozent bei ERASME/ steht im Einklang mit den Ausbildungs- Jahren für eine Internationalisierung Toulouse. Seine Lehr- und Forschungs- zielen und dem internationalen Ver- der Hochschule ein. Den Austausch mit schwerpunkte sind: Sozialwissen- ständnis Sozialer Arbeit gemäß der der Partnerhochschule in Toulouse be- schaftliches Arbeiten und qualitative Definiton der internationalen Ver- gleitete sie von Beginn an. In dem Aus- Methoden, Stadtanthropologie, einigungen IASSW (International tauschprogramm sieht sie die Möglich- Migration, mentale Gesundheit. Association of Schools of Social Work) keit, die bestehenden Kooperationen und IFSW (International Federation of zwischen den Partnerhochschulen Social Workers). Das Programm ist ge- zu stärken und weiterzuentwickeln. Was ist deiner Meinung nach das eignet, sozialpädagogische, z. B. inter- Die Studierenden können über den Ziel des Austausches und wie kann kulturelle, Kompetenzen zu schulen. eigenen Tellerrand schauen und ver- es am besten erreicht werden? schiedene Modelle Sozialer Arbeit _Dr. Slimane Touhami: Es ist für uns hin- kennenlernen, reflektieren und mit _Judit Nemes: Die Ziele, einschließ- sichtlich der Ausbildung in der Sozialen ausländischen Kommiliton_innen dis- lich der des DFJW, sind im Rahmen Arbeit sehr wichtig, sich anderen An- kutieren. Die angedachte Integration der Sozialarbeitsausbildung geeignet sätzen der Sozialen Arbeit, neuen des Austausches in die Projekttage wird und können durch das Programm gut Konzepten, aber auch den länderspezi- von ihr als Chance betrachtet, da er so erreicht werden. Um ein Beispiel zu fischen intellektuellen Traditionen zu fester Bestandteil des Curriculums ist, nennen: Beim letzten Besuch in Ungarn öffnen, um sich für die eigene Praxis sich besser mit verwandten Inhalten zeigte sich, wie Annahmen über die inspirieren zu lassen. So kann es in verknüpfen lässt und die Studierenden restriktive Haltung der ungarischen Be- der Zukunft zu Innovationen und Ver- hier ECTS erwerben können. völkerung in der Flüchtlingsfrage durch besserungen kommen, denn die Be- direkte Erfahrungen revidiert werden obachtungen, die wir in einem anderen Anlässlich des Jubiläums zum tri- konnten. Land machen können, sind der Treiber nationalen Austausch, das am 24. für neue Herangehensweisen in der Mai 2016 an der EHB gefeiert wurde, _Dr. Slimane Touhami: Aus meiner Sicht Sozialarbeiter_innenausbildung. fragten wir drei Vertreter_innen der ist es vor allem wichtig, etwas über beiden Partnerhochschulen, wie sie unsere Unterschiede zu erfahren. Dabei die Partnerschaft bilanzieren und die kommt es ganz wesentlich darauf an, Wie könnte das Austauschpro- Zukunft sehen: dass wir bestehende Stereotype und gramm optimiert werden? Vorurteile dekonstruieren. Auf diese Judit Nemes ist Prorektorin des Wesley Weise kann es uns gelingen, trans- _Timea Bagda: Man könnte das College Budapest und Leiterin des nationale Verbindungen langfristig zu Programm um weitere Partner er- Fachbereichs Soziale Arbeit. Timea stärken. weitern, vier oder fünf, so wäre das Bagda ist Sozialarbeiterin und Lehr- Programm noch bunter und es gäbe beauftragte am Wesley College sowie noch mehr Informationen über Soziale an der Károli-Gáspár-Universität der Wie kann die Soziale Arbeit vom Arbeit in verschiedenen Ländern Reformierten Kirche in Budapest. Zur- Austausch und Ländervergleich einschließlich der Bewertung und zeit promoviert sie an der Universität profitieren, gerade mit Blick auf Rezension. In diesem Rahmen könnte für Jüdische Studien (Rabbinerseminar) die Ausbildung? es eine abschließende Evaluation in Budapest.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 INTERNATIONALES & KOOPERATIONEN 53 5 des gesamten jährlichen Austausch- Austauschgedanken auszubauen, in- DAS INTERVIEW FÜHRTEN: programms geben. Man könnte zu- dem wir uns auf neues Terrain begeben: PROF. DR. BIRGIT STEFFENS UND PROF. DR. JULIA LEPPERHOFF, STUDIENGANG SOZIALE dem über eine gemeinsame Veröffent- Das kann die Erweiterung von Ko- ARBEIT

lichung nachdenken. operationen mit weiteren Hochschulen ÜBERSETZUNG: der Sozialen Arbeit in Europa sein oder DR. KERSTIN UDVARI, WESLEY COLLEGE

_Dr. Slimane Touhami: Wenn wir auch der Schritt, Doppelabschlüsse zu REDAKTIONELLE BEARBEITUNG: sehen, wie erfolgreich dieser Aus- entwickeln und anzubieten (mobilité SIBYLLE BALUSCHEK, PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT tausch ist, wäre es interessant, den Erasmus).

Forschen in Siebenbürgen  Eine Projektreise nach Rumänien im Studiengang Soziale Arbeit

Im Rahmen einer Studienfahrt reisten Ort schnell. Allerdings wurde deut­ Studierende der Sozialen Arbeit im lich, in welchem Maße insbesondere Mai 2016 nach Rumänien. In Sibiu/ jüngere historische Entwicklungen Hermannstadt und Umgebung hatten deren Lebenswelten­ prägen. Die sie die Gelegenheit, erste Erfahrungen Forschungsprojekte stießen seitens mit Metho­den der empirischen Sozial- der Einheimischen auf großes Interesse. forschung zu sam­meln. Vor Ort unter- Nach anfänglicher Angst, keinen Zu- nahmen sie zahlreiche Feldexkursionen, gang ins Feld zu finden, stellte sich nach um die Lebenswelten der Menschen in ersten Erfolgen eine große Euphorie dieser Region Rumäniens zu erkunden, ein. Die Menschen wa­ren offen und Daten zu erheben und erste Erkennt- herzlich; sie erzählten schnell viele nisse zu generieren. Während in der persönliche Details aus ihrem Leben. deutschen Presse ein ambivalentes Dadurch hatten die Studierenden die Bild von Rumänien und Siebenbürgen Möglichkeit, qualitative Forschungs- dominiert, das sich häufig auf Stereo- methoden erfolgreich in der Praxis type bezieht, relativiert sich dies vor umzusetzen.

Studiengruppe aus der Sozialen Arbeit in Siebenbürgen [Foto: privat]

Blick auf den Richmond Riverside, London.1

5 54 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Hebammenstudentinnen aus Berlin und der Schweiz an der EHB

Kontakt mit Österreich und der Schweiz intensiviert  Studiengang Hebammenkunde fördert Austausch von Fachkolleg_innen und Studentinnen

Zum Ende der Präsenzveranstaltungen Situationen in der Geburtshilfe ent- Gesundheitsberufe OÖ in Linz, die EHB. des 6. und 4. Semesters im SoSe 2016 wickelten. Sowohl der intensive Aus- Gemeinsam mit den Professorinnen wurde es im Studiengang Hebammen- tausch als auch das große Interesse Melita Grieshop und Dorothea kunde noch einmal richtig lebendig. beider Gruppen an Gemeinsamkeiten Tegethoff wurden die Möglichkeiten Im Rahmen einer dreitägigen Studien- und Unterschieden in den Berufsbildern diskutiert, die Studierendenmobilität reise besuchte am 8. Juni eine Studien- der Hebamme in beiden Ländern zu unterstützen und Praktikumsplätze gruppe werdender Hebammen der lässt weitere Kontakte zwischen den in innovativen Handlungsfeldern des Zürcher Hochschule für Angewandte Studierenden in Zukunft erwarten. Hebammenwesens für einen Auslands- Wissenschaften (ZHAW) zusammen Zudem plant der Studiengang einen aufenthalt zur Verfügung zu stellen. In mit ihren Lehrenden Kristin Hammer baldigen Besuch der Professorinnen Linz ist hierbei insbesondere die heb- und Ruth Esther Eggenschwiler die Melita Grieshop und Dorothea ammengeleitete Geburtshilfe von EHB. Begrüßt wurde die Schweizer Tegethoff in Winterthur, um den inter- Interesse, während in Deutschland Studiengruppe von den Hebammen- nationalen Kontakt zu intensivieren. die außerklinische Geburtshilfe ein studentinnen des 4. Semesters mit spannendes Feld für Studentinnen aus einem reichhaltigen Buffet, so dass sich Im Rahmen einer Studienreise im Österreich ist. Daneben vereinbarten in der ungezwungenen Atmosphäre Erasmusprogramm besuchte am die Lehrenden, für 2017 auch den Aus- schnell sehr lebendige Gespräche folgenden Tag Anita Feraritsch-Kalt, tausch unter den Professorinnen zu über die Besonderheiten der Studien- Lehrende im Studiengang Heb- konkretisieren. programme und die verschiedenen amme an der Fachhochschule

PROF. DR. MELITA GRIESHOP, STUDIENGANGSBEAUFTRAGTE HEBAMMENKUNDE

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 INTERNATIONALES & KOOPERATIONEN 55 5 5.3 Internationaler Besuch

Transkultureller Forschungsaustausch zu »long term care« Kollegen des Gyeonggi Research Institute aus Südkorea interviewten Prof. Dr. Olivia Dibelius

Prof. Dr. Dokyun Kim (links) und Seok Hyeon Choi, Research Fellow (rechts) zusammen mit Prof. Dr. Olivia Dibelius

Ein Austausch zwischen den Wissen- die Praxis besser kennenzulernen. Das schaftler_innen Prof. Dr. Dokyun Kim, Gyeonggi Research Institute arbeitet Seok Hyeon Choi, Research Fellow) an einem Bericht zur südkoreanischen und Prof. Dr. Olivia Dibelius fand am 6. Pflegeversicherung und deren Ver- Dezember 2016 zum Thema der »long besserungspotentiale. Südkorea hat term care« in den Räumen der EHB eine Pflegeversicherung, die auf dem statt. Der Anteil der älteren Bevölkerung deutschen und niederländischen wächst in Asien noch rasanter als in Konzept basiert. Besonderes Interesse Europa, daher ergeben sich ähnlich zeigten die südkoreanischen Kollegen wie hierzulande Fragen nach dem Ver- an der hiesigen Struktur der Pflege- sorgungssystem und der Versorgungs- stützpunkte und der kommunalen qualität. Ausgangssituation des Treffens Entwicklung. Das Treffen wurde als war der Wunsch der Kollegen, die Ent- sehr bereichernd erlebt und ein weiter- wicklungen der deutschen Pflegever- gehender Austausch vereinbart. sicherung und ihre Auswirkungen auf

5 56 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Besuch aus Bulgarien und der Türkei

In der Zeit von 27. bis 29. Juni 2016 besuchten Frau Dr. Zlatina Lecheva Georgieva der Fakultät für Gesund- heitswissenschaften der Prof. Dr. Asen Zlatarov Universität Burgas (Bulgarien) und Frau Emine Ilaslan, Gesund- heitsfakultät der Akdeniz Universität Antalya (Türkei), die EHB. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Hildebrand Ptak berichteten sie über die jeweils nationalen Gesund- heitssysteme vor Studierenden des 4. Semesters im Studiengang Pflege- management. Beide besuchten auch zwei Praxisinstitutionen (Intensiv- pflege »Kleine Strolche« und Theodor- Wenzel-Krankenhaus für psychische und psychiatrische Erkrankung) unter Begleitung von Anne Gehling, Praxisamt, und Dagmar Preiß-Allesch, Akademisches Auslandsamt. Von links nach rechts: Emine Ilaslan mit Ehemann, Dr. Zlatina Lecheva, Prof. Dr. Hildebrand Ptak, Dagmar Preiß-Allesch, Mustafa Coban und zwei weitere Kollegen der Akdeniz Universität

Besuch aus der Provinz Gansu, Volksrepublik China  18. Januar 2016

Eine 19-köpfige chinesische Delegation aus der Provinz Gansu besuchte im Januar 2016 Deutschland. Der Delegation gehörten Schulleiter_ innen und Abteilungsleiter_innen von unterschiedlichen Berufsschulen an. Auf ihrem Programm stand auch ein Besuch an der EHB, wo sie von Frau Preiß-Allesch und Frau Prof. Hundt empfangen wurden. Ihr Interesse galt in erster Linie der dualen Berufsaus- bildung und dem dualen Studium in Deutschland. An der Hochschule informierten sie sich über die beiden Gesundheitsstudiengänge Hebammen- kunde und Bachelor of Nursing. Ein Rundgang über den Campus und ein Besuch in der Kirche Zur Heimat rundeten den Besuch ab. Besuch aus China zusammen mit den Kolleginnen der EHB in winterlicher Stimmung vor dem Bibliotheksgebäude

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 INTERNATIONALES & KOOPERATIONEN 57 5 « »IT'S MAG-IC!

6 58Sortiertes Wissen im Magazin EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN 6 EHB.INTERN

Forschung, Wissenschaft, Hochschulentwicklung 6.1

Akkreditierungsverfahren an der EHB 6.1.1

Jedes Akkreditierungsverfahren be- z. B. mit einem im begründeten eineinhalb Jahre. Falls erteilte Auf- deutet für die Hochschule bzw. einen Zusammenhang stehenden lagen von der Hochschule zu er- Studiengang eine aufwendige und anderen Studiengang, befristet füllen sind, kann dieser Schritt etwa regelmäßig wiederkehrende Qualitäts- akkreditiert. Allgemein be- neun weitere Monate in Anspruch sicherungsmaßnahme. Der erfolgreiche deutet das Akkreditierungsver- nehmen. In welcher Form, bzw. dass Abschluss eines solchen Verfahrens fahren eines Studienprogramms/ erteilte Auflagen seitens einer Hoch- zeigt beispielsweise interessierten Studiengangs für die EHB, dass sie schule umgesetzt worden sind, muss Studienbewerber_innen an, dass pro Studiengang rechtzeitig vor sie dokumentieren und der Agentur der beabsichtigte Studiengang auf Ablauf der Befristung (in der Regel zur abschließenden Entscheidung der Grundlage von standardisierten fünf bis sieben Jahre) ein neues vorlegen. Kriterien bewertet worden ist. Akkreditierungsverfahren vor- bereiten und schließlich durchführen Wenn das Verfahren abgeschlossen Ende der 1990er Jahre begannen in muss, was je Verfahren/Studiengang werden konnte, verleiht die der italienischen Stadt Bologna die durchschnittlich Kosten in Höhe Agentur der Hochschule für den be- konkreten Bemühungen, einen einheit- von rund dreizehntausend Euro treffenden Studiengang das Siegel lichen europäischen Hochschulraum zu verursacht. des Akkreditierungsrats in Form einer schaffen. Im Laufe der Studienstruktur- Akkreditierungsurkunde, die unter reform (d. h. Bologna-Prozess) wurde In Deutschland sind vom Akkredi- anderem ausweist, bis wann der unter anderem das Diplomstudium tierungsrat als zentrales Beschluss- Studiengang befristet akkreditiert ist. sukzessive abgeschafft und das zwei- gremium zehn akkreditierte Agenturen stufige Studiensystem in Form von für die Durchführung dieser Verfahren Die EHB veröffentlicht die jeweils Bachelor- und Masterstudiengängen zugelassen. aktuelle Akkreditierungsurkunde eines eingeführt. Studiengangs auf ihrer Website. Ein Akkreditierungsverfahren an der

In diesem Zusammenhang ist EHB (hier: Programmakkreditierung) auch der Aufbau des dezentralen dauert grob skizziert von der ersten ROBERT NORDEN, M. SC., BEAUFTRAGTER DES Akkreditierungssystems in Deutsch- Kontaktaufnahme zur Agentur, über REKTORATS land zu sehen: Die Hochschulen bzw. die Universitäten müssen laut Berliner ––Erarbeitung eines an bestimmten Hochschulgesetz dafür sorgen, dass inhaltlichen Kriterien orientierten ca. Studiengänge akkreditiert bzw. re- 30-seitigen Akkreditierungsantrags akkreditiert sind. sowie der dazugehörigen umfang- reichen Anlage seitens der EHB, Dafür stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die nach bestimmten Ver- ––Eröffnung des Verfahrens durch die fahrensschritten ablaufen: Akkreditierungskommission der Agentur, ––Durch die Systemakkreditierung wird das interne Qualitätssicherungs- ––ganztägige Begehung der EHB system einer Hochschule geprüft und durch eine Gutachter_innen- im besten Falle befristet akkreditiert. gruppe (Erstellung eines Bewertungsberichts/Gutachtens) ––Mittels Programmakkreditierung wird jeder Studiengang einzeln oder ge- bis zur Akkreditierungsentscheidung gebenenfalls zusammengefasst, mehr als ein Jahr oder auch fast

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 59 6 Akkreditierung Studiengang Hebammenkunde (B. Sc. Midwifery)

Erstmalig wurde 2015 an der EHB Studiengänge für Hebammen an- Verantwortlichen und Beteiligten der Akkreditierungsprozess für den geboten werden (Bochum, Fulda, Jena), des Studiengangs kamen die Gut- Studiengang Hebammenkunde (B. Sc. gelang es der Akkreditierungsagentur achter_innen zu dem Schluss, dass of Midwifery ) in die Wege geleitet. Bei AQAS, externe Expertinnen für die der Studiengang Hebammenkunde dem primärqualifizierenden Bachelor- hochschulische Hebammenausbildung an der EHB ein schlüssiges und in sich programm handelt es sich um einen zu gewinnen. In der Bewertung des konsistentes Studiengangskonzept Modellstudiengang, der neben den Studiengangskonzepts und dessen ist, das den Qualitätsanforderungen rechtlichen Maßgaben des Hochschul- praktischer Umsetzung an der EHB des Akkkreditierungsrates ent- systems zusätzlich den Bedingungen stellte sich insbesondere die hohe spricht. Allerdings empfahlen die der beruflichen Ausbildung zur Heb- Arbeitsbelastung der Studierenden Gutachter_innen, die Prüfungslast amme (Ausbildungs- und Prüfungs- durch den Ausbildungsvertrag und die in den praktischen Studienphasen verordnung) unterliegt. Zudem begleitende hohe Prüfungslast als kritik- zu reduzieren, um die Studierbar- kommen durch die duale Konzeption würdig dar. Dabei galt es gleichzeitig, keit des Programms zu optimieren. arbeitsrechtliche Regelungen und den Anforderungen der Ausbildungs- Die Gutachterkommission gratulierte die damit verbundenen Belastungen und Prüfungsverordnung, wie z. B. den Studiengangsverantwortlichen einer Vollzeitbeschäftigung für die praktische Studienphasen, die berufs- zur erfolgreichen Akkreditierung des Studierenden, die zugleich Auszu- zulassenden Prüfungen im sechsten innovativen Bachelorprogramms, so bildende des Kooperationspartners St. Semester und die arbeitsrechtlich dass der Studiengang Hebammen- Joseph-Krankenhaus Berlin-Tempelhof begründete Anwesenheitspflicht der kunde an der EHB mit Urkunde vom sind, zum Tragen. Studierenden, zu entsprechen. 18. August 2015 bis zum 30. September 2020 offiziell akkreditiert ist. Obwohl derzeit nur an vier Standorten Auf der Grundlage des Studiengangs-

in Deutschland primärqualifizierende konzepts und der Gespräche mit den PROF. DR. MELITA GRIESHOP, PROFESSUR FÜR HEBAMMENWISSEN- SCHAFT, STUDIENGANGS- BEAUFTRAGTE HEBAMMENKUNDE, B. SC. OF MIDWIFERY Reakkreditierung im Studiengang Kindheitspädagogik

Das nunmehr erfolgreich abge- stand außer Frage, war jedoch nicht Die studiengangsspezifischen schlossene kombinierte Re-Akkre- aus allen Modulbeschreibungen Änderungen umfassen eine ditierungsverfahren begann im Herbst ersichtlich. Nach Prüfung ent- stärkere Integration lebenswelt- 2014 und dauerte bis Ende 2016. Die sprechender Möglichkeiten konnten und sozialraumorientierter sowie bis dahin letzte große Änderung der die Beschreibungen, teilweise auch systemischer Aspekte in das Curriculum. Studien- und Prüfungsordnung, ein- die Titel von insgesamt zehn Modulen Außerdem werden die Bereiche mittlere schließlich einer Umbenennung entsprechend konkretisiert werden. Kindheit und Institutionen der mittleren des Studiengangs von »Elementare Auch werden nun Themen aus dem Kindheit nun besser sichtbar. Die Pädagogik« in »Kindheitspädagogik«, SGB VIII in den dafür vorgesehenen Inhalte der Begleitseminare zu den war zum Sommersemester 2013 in Kraft Modulen verbindlich ausgewiesen. beiden Praktika im zweiten und fünften getreten; zum Sommersemester 2014 Darüber hinaus wurden die Modultitel Semester wurden ergänzt und die waren noch kleinere Aktualisierungen noch einmal auf Passfähigkeit und Praktikumsordnung wurde um die Ein- vorgenommen worden, die ins- Angemessenheit hin überarbeitet. richtung eines Praxisausschusses sowie besondere die Prüfungsleistungen In Bezug auf die Lehre wurden noch um eine Beschreibung der Kriterien für betrafen. Die Re-Akkreditierung die Regelungen zur Präsenzpflicht zu- geeignete Praxisstellen überarbeitet. war für den Studiengang nun An- gunsten eigenverantwortlicher Selbst- Zur Ermöglichung studiengangs- lass, nicht nur die Empfehlungen der lernzeit geändert, dies sowohl in der übergreifenden Studierens schließlich Akkreditierungsagentur umzusetzen, Studienordnung (einschließlich Modul- wurden zwei Wahlpflichtmodule neu sondern auch eigene Schwerpunkte handbuch) als auch in der Prüfungs- eingeführt. weiter zu schärfen. Daraus resultieren ordnung. Die empfohlene Stärkung Änderungen der Studien-, Praktikums- der Partizipation von Studierenden an Das aktualisierte Modulhandbuch sowie und Prüfungsordnung. der Studiengangsentwicklung wird ins- die angepasste Studien-, Praktikums- besondere im Rahmen der Verfassungs- und Prüfungsordnung können auf der Zu den studiengangsübergreifenden überarbeitung sowie, in Bezug auf das Internetpräsenz der Hochschule (www. Empfehlungen der Agentur zählte Praktikum, im Rahmen einer Änderung eh-berlin.de) auf den Webseiten des eine explizitere Berücksichtigung der der Praktikumsordnung umgesetzt. Hin- Prüfungsamtes eingesehen werden. Aspekte Gender, Diversität und In- sichtlich einer Forcierung der Aktivi-

klusion. Dass diese Themen im Sinne täten im Bereich E-Learning erprobt PROF. DR. von Querschnittsthemen in vielen Lehr- die Hochschule derzeit eine alternative NATASCHA NAUJOK, PROFESSUR FÜR SPRACHE veranstaltungen behandelt werden, Plattform mit neuen Möglichkeiten. UND KOMMUNIKATION, STUDIENGANGS- BEAUFTRAGTE KINDHEITSPÄDAGOGIK

6 60 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Reakkreditierung im Studiengang Soziale Arbeit

Seit Wintersemester 2009/2010 bietet Studiengangsbeauftragte auf den Weg ––Änderung der Studien- und die EHB den ehemaligen Diplom- gebracht und später mit dem Wechsel Prüfungsordnung dahingehend, studiengang Sozialarbeit/Sozial- der Beauftragten-Funktion an Prof. Dr. dass die aktive Teilnahme der pädagogik als Bachelorstudien- Dietrun Lübeck in der Steuerungs- Studierenden vor die regelmäßige gang Soziale Arbeit (B.A.) an. Dessen verantwortung übergeben. Flankiert physische Anwesenheit gesetzt Akkreditierung durch die Agentur wurde der Prozess von mehreren wurde AHPGS lief zum 30. September 2015 aus, Klausurtagen des Kollegiums (unter sodass die Reakkreditierung anstand. Einbezug von Studierenden und von ––E-Learning-Beiträge wurden als Der Studiengang Soziale Arbeit hat Gastdozent_innen) und unterschied- Prüfungsform eingeführt sich die Reakkreditierung zum Anlass lichsten Arbeitsgruppen, die inhaltlich genommen, zeitgleich a) den Studien- die Überarbeitung vorantrieben. Für ––Die Eingangsvoraussetzungen für gang einer inhaltlichen Reflexion die Überarbeitung der Einzelmodule die Teilnahme an den Modulen zu unterziehen, um curriculare Ver- waren die jeweiligen Modulverantwort- wurden (insbesondere in den änderungen vorzunehmen, die die Er- lichen zuständig, in Absprache mit den ersten drei Semestern) deutlich ge- fahrungen aus den letzten fünf Jahren davon tangierten anderen Modulen lockert, um den Studienfortschritt zu nahelegten sowie b) das Curriculum so und Kolleg_innen. flexibilisieren. zu verschlanken, dass die Studierbarkeit bei gleichbleibender oder verbesserter Inhaltlich sind insbesondere folgende Mit Beschluss der Akkreditierungs- Ausbildungsqualität erhöht wird und Veränderungen auf den Weg gebracht kommission vom AQAS e. V. ist der Semesterwochenstunden exkludiert worden, die mit Beginn des Winter- Studiengang Soziale Arbeit nun werden, die perspektivisch für einen semesters 2016/2017 (1. Kohorte / akkreditiert bis 30. September 2022. geplanten konsekutiven Master in der 1. Semester) umgesetzt wurden: Das aktualisierte Modulhandbuch Sozialen Arbeit eingesetzt werden. sowie die angepasste Studien- und ––Reduktion der Studienbelastung Prüfungsordnung können auf der Die Rückmeldung aus der Akkredi- über die Semesterwochenstunden Internetpräsenz der Hochschule (www. tierungskommission vom 30. Novem- von 145 SWS auf 127 SWS (Ziele: Er- eh-berlin.de) auf den Webseiten des ber/1. Dezember 2015 deckte hier höhung der Studierbarkeit, Einsparen Prüfungsamtes eingesehen werden. größtenteils die Wahrnehmungen von SWS für den konsekutiven Master im Studiengang. Dem Studiengang in Sozialer Arbeit) Soziale Arbeit wurde (zusammen mit PROF. DR. DIETRUN LÜBECK, dem Studiengang Kindheitspädagogik) ––Optimierung der Studienein- PROFESSUR FÜR PSYCHOLOGIE, auferlegt, sein Modulhandbuch zu gangsphase durch Einführung von STUDIENGANGS- BEAUFTRAGTE überarbeiten und die Themen Gender, Werkstätten, die die Studierenden SOZIALE ARBEIT Diversity und Inklusion dabei nach- exemplarisch in verschiedene Hand- vollziehbar auszuweisen. Ferner wurde lungsfelder der Sozialen Arbeit ein- PROF. DR. empfohlen, Themen aus dem SGB VIII führen (  2.6 ) SEBASTIAN SCHÄDLER, klarer auszuweisen, die Präsenzpflicht PROFESSUR FÜR GESTAL- TUNGSPÄDAGOGIK, der Studierenden zu überdenken, ––Erhöhte Konturierung und Stringenz EHEM. BEAUFTRAGTER IM STUDIENGANG die institutionalisierte studentische in den Ausbildungsinhalten der SOZIALE ARBEIT Beteiligung voranzutreiben, Sozialen Arbeit als Disziplin und

E-Learning-Aktivitäten zu forcieren und Profession sowie im Kompetenz- Ressourcen studiengangübergreifender bereich Sozialwissenschaftliches PROF. DR. STEFANIE SAUER, zu nutzen. Ferner wurde den be- Forschen PROFESSUR FÜR SOZIALE ARBEIT, stehenden Praxistagen sowie Methodik- EHEM. BEAUFTRAGTE IM STUDIENGANG und Planungs-/Steuerungsmodulen ––Einführung von reinen Wahlpflicht- SOZIALE ARBEIT eine hohe Gewichtung beigemessen seminaren, um den »Blick über und nahegelegt, die Studierbarkeit den Tellerrand« hinaus zu fördern im Sinne der Ermöglichung flexiblerer und ausgeweitet im Curriculum zu Studienverläufe zu erhöhen. verankern. Das Studium Generale (3. Semester) und der neue Wahl- Die Vorbereitung auf die Re- bereich (7. Semester) wurden ex- Akkreditierung und damit verbundene, plizit als studiengangsübergreifend angestrebte Überarbeitung des Modul- ausgewiesen. handbuchs umfasste entsprechend einen Zeitraum von über zwei Jahren ––Explizitere Kenntlichmachung der und wurde zunächst maßgeblich von Themen Gender, Diversity und In- Prof. Dr. Stefanie Sauer und Prof. Dr. klusion sowie von Themen des SGB Sebastian Schädler in ihrer Funktion als VIII im Curriculum

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 61 6 6.1.2 Wissenschaftliche Weiterbildung an der EHB  Projekt Bezert (Bedarfsgerechte Zertifikatsangebote)

Seit 2011 beschäftigt sich das an der und sind damit auf ein Studium an Um strategisch an der Hochschule Hochschule angesiedelte Projekt Bezert der EHB anrechenbar. Die Kompetenz- sichtbar zu werden sowie Expertisen (Bedarfsgerechte Zertifikatsangebote) orientierung als Schwerpunkt der Zerti- aller Hochschulbereiche in die Ent- mit der Entwicklung bedarfsgerechter fikatskurse ermöglicht durch vielfältige wicklung von Weiterbildungsstrukturen Weiterbildungsangebote in Form von Lernsettings Selbstbildungsprozesse einfließen lassen zu können, wurde das Zertifikatskursen. In der ersten Förder- und konkrete Anwendungsbezüge Team Bezert in diversen Sitzungen von phase wurden verschiedene Weiter- im (Berufs-)Alltag der Teilnehmenden. einem eigens dafür gegründeten Bei- bildungsmodule für pädagogische Neben der Öffnung der Hochschule für rat unterstützt und beraten. Neben Fachkräfte entwickelt und erprobt. Berufstätige durch Weiterbildungsver- der Abwägung einer geeigneten 2015 startete die zweite Förderphase anstaltungen in der vorlesungsfreien Organisationsform und der Ent- des Projektes, welche die Etablierung Zeit sowie in den Abendstunden und wicklung eines Satzungsentwurfs für wissenschaftlicher Weiterbildung an der am Wochenende wurde bereits ein die zukünftige Weiterbildung beriet EHB zum Ziel hat. Portfolio an fertigen Kursmaterialien der Beirat auch in organisatorischen aus den Zertifikatskursen entwickelt, Belangen. Einen großen Meilenstein bildeten die in zukünftigen Weiterbildungsver- dabei die Erprobungskurse »Brücken- anstaltungen wiederholt Anwendung Mithilfe der bereits geschaffenen kurs Forschung« sowie »Zusammen- finden können. Strukturen startete am Ende des arbeit mit Geflüchteten«. Anhand der Jahres ein erster Zertifikatskurs »Kita Konzeption und Durchführung der Einen weiteren Schwerpunkt evangelisch!« in Kooperation mit Kurse, die mit einem Hochschulzerti- der Projektarbeit stellte der Diakonie Berlin-Brandenburg- fikat abschließen, wurden erste wesent- die Entwicklung diverser schlesische Oberlausitz. Weitere Ko- liche Strukturen zur Verankerung von Supportangebote für operationsanfragen folgten bereits. So Weiterbildung geschaffen. So wurde Teilnehmer_innen der schaffte das Projekt Bezert im Jahr 2016 die Hochschule bereits im Rahmen Weiterbildung dar. konkrete Ansätze als Chance für eine der Erprobung ein Ort des Lernens Öffnung und Weiterentwicklung der für knapp 30 Berufstätige, die die So erhalten Dozent_innen beispiels- Hochschule, die nach Projektende in Öffnung der Hochschule für sich nutzen weise neben einer professionellen einer wissenschaftlichen Weiterbildung konnten. Die kompetenzorientierten Vorortbetreuung bei Bedarf Beratung Verstetigung finden können. und bedarfsgerechten Zertifikatskurse und Unterstützung in der Medien- oder

werden mit ECTS-Punkten versehen Methodenentwicklung. VERENA SCHMEER, M. A., WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN BEZERT

Neuer Zertifikatskurs »Zusammenarbeit mit Geflüchteten«  Weiterbildung an der EHB zu rechtlichen, interkulturellen und interreligiösen Aspekten

Seit Angela Merkels: »Wir schaffen interkulturelle Pädagogik. An neun das!« zur Flüchtlingssituation in Wochenendterminen sollten so ins- Deutschland, sind viele Monate ver- besondere (angehende) Fachkräfte aus gangen. Doch nach wie vor stellen sozialarbeiterischen, pädagogischen und sich seither in der Zusammenarbeit gesundheitlichen Bereichen die Möglich- mit geflüchteten Menschen viele im keit bekommen, ihre ganz persönlichen Alltag unbeantwortete rechtliche und Fragestellungen und Herausforderungen pädagogische Fragen. aus der Praxis zu bearbeiten.

In einem November 2016 erstmals an Der Zertifikatskurs war der fünfte Er- der EHB durchgeführten Zertifikats- probungskurs im Rahmen des vom kurs, konnten Teilnehmende unter der BMBF geförderten Projekts Bezert und wissenschaftlichen Leitung von Frau damit für die Teilnehmer_innen kosten- Prof. Marion Hundt Antworten darauf frei. Bei entsprechendem Interesse und finden. Frau Prof. Hundt – Professorin positiven Rückmeldungen soll er, wie für Öffentliches Recht an der EHB – die anderen Erprobungskurse auch, widmete sich darin dem Schwerpunkt zukünftig als regulärer Kurs in das Aufenthaltsrecht und Sozialleistungen Weiterbildungsprogramm der EHB für Geflüchtete, die beiden weiteren aufgenommen werden. Dozentinnen Ariane Feldhaus und

Anahita Taheri gestalteten die Kurs- themen interreligiöse Kompetenz bzw. MARIE-LUISE GLANDER, DIPL. SOZ.-WIS., WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN, PROJEKT BEZERT

6 62 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Chancengleichheit für alle – die EHB ist auf dem Weg 6.1.3 Neues Gleichstellungskonzept mit qualifikationsentsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten

2016 startete die EHB erstmals mit 2016 vertreten. Das von 2011 bis 2015 einem Gleichstellungskonzept ins durch das Berliner Chancengleich- neue Jahr. Dieses wurde vom Rektorat heitsprogramm geförderte Prozess- und meinen Vorgängerinnen, Prof. Dr. und Forschungsprojekt stellte seine Anne Wihstutz und Prof. Dr. Maja Wiest, zentralen Ergebnisse zur Bedeutung erarbeitet und am 9. Dezember 2015 von Gender und Diversity vor (s. Foto). vom Akademischen Senat beschlossen. Dieser Schritt zeigt, dass Gleichstellung Die LaKoF steht in engem Kontakt an der EHB ein wichtiges Thema ist. mit dem Berliner Chancengleich- Ziel ist die Chancengleichheit, also heits-Programm (BCP), das 2001 vom gerechte qualifikationsentsprechende Berliner Senat eingerichtet wurde, und Entwicklungsmöglichkeiten für alle, mit 3,8 Mio. jährlich erfolgreich die berufliche Qualifizierung von Wissen- die die Hochschule mit ihrer schaftlerinnen fördert. 2016 wurde es Ausstellung von BCP-Projektberichten beim Som- mercampus an der EHB individuellen Vielfalt bezüg- bis 2020 verlängert. Aus BCP-Mitteln lich Geschlecht, Alter, eth- konnte die EHB 2016 Frau Prof. Dr. Julia Um den vielfältigen Aufgaben als nisch-kultureller Herkunft, Leinweber als Professorin für Heb- Frauen- und Gleichstellungsbe- Religion/Glaube, sexueller ammenwissenschaften und Frau Joana auftragte gerecht werden zu können, Orientierung, körperlicher Streffing als Dozentin im Studiengang bedarf es allerdings einer personellen Ausstattung, Bildung und Hebammenkunde anstellen. Damit Aufstockung. In der LaKoF bin ich die sozialer Situation bereichern. ist ein nächster Schritt gelungen, wie einzige Hochschullehrerin, der zwei im Chancengleichheitsprogramm Semesterwochenstunden von ihrem Als Frauen- und Gleichstellungsbe- benannt, Lehrdeputat erlassen werden und auftragte ist es meine Aufgabe, für der dafür die Aufgaben der Frauen- dieses Ziel einzutreten, diesbezüglich die Akademisierung ehemali- UND der Gleichstellungsbeauftragten in Ausschüssen und Arbeitsgruppen ger sogenannter Frauenberufe übertragen werden. Die anderen der EHB mitzuarbeiten und Ansprech- wie z. B. der Hebammenkunde sind gemäß dem Berliner Hochschul- partnerin in Angelegenheiten von voranzutreiben und insbeson- gesetz (§ 59 BerlHG) hauptberufliche Gender und Antidiskriminierung zu dere Frauen eine akademische Frauenbeauftragte – an den größeren sein. Laufbahn zu ermöglichen. Hochschulen Vollzeit und mit Mit- arbeiterinnen, an der Katholischen Diese Aufgabe kann nur gut vernetzt Als Frauenbeauftragte habe ich die BCP- Hochschule immerhin mit 10 Stunden gelingen. Einmal im Monat findet Anträge und den jährlichen Sachbericht die Woche und in Kooperation mit einer die Landeskonferenz der Frauen- mit auf den Weg zu bringen. Gleichstellungsbeauftragten und einem beauftragten (LaKoF) aller Berliner Frauenrat. Allein aus der LaKoF, aber vor staatlichen und kirchlichen Hoch- Ebenfalls mit den Kolleginnen der allem aus unserem Gleichstellungs- schulen statt. Die LaKoF dient u. a. dem LaKoF haben wir einen Verbundantrag konzept sind viele Aufgaben abzuleiten, hochschulübergreifenden Austausch aller Berliner staatlichen und kirchlichen die es rechtfertigen würden, an der EHB und vertritt gleichstellungspolitische Hochschulen für ein Graduierten- eine Frauen- UND eine Gleichstellungs- Interessen in der Berliner Hochschul- programm zum Thema Digitalisierung beauftragte zu beschäftigen. An einer politik. Am 30. Juni 2016 feierte sie (GraPro Digital) mitkonzipiert und beim Hochschule, an der wir uns auch 2016 mit einem Festakt im Kaiserin Fried- BCP eingereicht, der in der ersten Stufe über einen hohen Frauenanteil freuen rich-Haus ihr 25-jähriges Jubiläum. Kurz bereits bewilligt wurde. Das Thema können, sollten die Frauen auch eine zuvor hat sie eine Handreichung zur wurde inhaltlich so weit gefasst, Beauftragte wählen, die ihre Interessen Beratung in Fällen sexualisierter Dis- dass das Programm auch für die Ab- vertritt. In den Gremien wurde hierzu in kriminierung und Gewalt für Frauen- solventinnen der EHB interessant sein 2016 viel diskutiert. Es bleibt spannend, beauftragte an Berliner Hochschulen kann. Wird der Antrag nun endgültig wie der Weg in Folge weitergeht, wie erarbeitet und herausgegeben. An- bewilligt, könnten sich Graduierte um Gleichstellung in all ihren Facetten lässlich des Jubiläums gab es 2016 ein Promotionsstipendium bewerben zukünftig in den Strukturen der EHB einen Veranstaltungsreigen an den und der Hochschulverbund würde die verankert, organisiert vor allem aber Berliner Hochschulen zum Thema Promotion in Kooperation mit einer gelebt wird. »Gender und Gleichstellung«. Die Universität erleichtern. GraPro Digital

EHB war mit der Ausstellung zum könnte so einen Beitrag zur Förderung PROF. DR. ARISTI BORN, Projekt »Genderprofiling« von Frau von Nachwuchswissenschaftlerinnen PROFESSUR FÜR ENTWICKLUNGS- UND Prof. Dr. Anne Wihstutz im Rahmen liefern – auch dies ist ein wichtiger PÄDAGOGISCHE PSYCHO- LOGIE, STUDIENGANG des Sommercampus am 16. Juni Punkt im Gleichstellungskonzept. SOZIALE ARBEIT, FRAUEN- UND GLEICH- STELLUNGSBEAUFTRAGTE

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 63 6 6.1.4 Bericht der Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung

Das Recht auf inklusive Teilhabe und Unterstützt und begleitet wird die Bildung ist nicht nur durch die UN-Be- Arbeit der Behindertenbeauftragten hindertenrechtskonvention in Deutsch- durch den internen Ausschuss für land gesetzlich verankert. Studierende Studierende mit Behinderung. Dieser mit Behinderungen und chronischen tagt einmal pro Semester und ist aktuell Erkrankungen sollen in ihrem Studium durch die Prorektorin für Lehre an der die gleichen Chancen erhalten wie EHB, den Professor für Inklusion, die Studierende ohne behinderungs- Vorsitzende des Prüfungsausschusses, bedingte Einschränkungen. die Leitung des Lehrbetriebsamts, die Leitung des Facility Management, einen An der EHB erhalten Studierende durch studentischen Vertreter und die Be- die Behindertenbeauftragte Beratung hindertenbeauftragte besetzt. Themen und Unterstützung in allen Fragen der Ausschusssitzungen sind unter rund um das Studium. In Beratungs- anderem die Planung und Organisation gesprächen können sie sich unter von Lehr- und Studienbedingungen anderem darüber informieren lassen, sowie die Planung technischer und welche Möglichkeiten an der EHB in baulicher Maßnahmen zum Abbau Anspruch genommen werden können, vorhandener räumlicher Barrieren. um erkrankungs- oder behinderungs- bedingte Nachteile, die das Studium er- Die Behindertenbeauftragte ist Mit- schweren, auszugleichen. Studierende glied im Arbeitskreis Menschen mit haben ebenfalls die Möglichkeit, auf die Behinderung in Hochschulen und Inanspruchnahme technischer Hilfs- Wissenschaft, zu dessen Sitzungen die mittel oder die Unterstützung durch Senatsverwaltung für Bildung, Wissen- Studienassistenzen zurückzugreifen, schaft und Forschung zweimal jährlich die z. B. Mitschriften anfertigen oder einlädt. Externer Austausch und externe Recherchearbeiten in der Bibliothek Vernetzung finden außerdem durch übernehmen. regelmäßig stattfindende Sitzungen der Behindertenbeauftragten der Berliner Einen Anspruch auf Unterstützung Hochschulen statt. haben nicht nur Studierende mit

wahrnehmbaren Behinderungen, ANNE GEHLING, sondern auch Studierende mit Be- BEAUFTRAGTE FÜR STUDIERENDE MIT einträchtigungen, die nicht sofort BEHINDERUNG UND CHRONISCHER zu erkennen sind. Dazu zählen z. B. ERKRANKUNG Legasthenie und andere Teilleistungs- störungen, psychische Erkrankungen

als auch chronische Krankheiten Postkartenaktion vom Deutschen Studentenwerk wie Morbus Crohn oder Rheuma. zum Thema Behinderung und Inklusion Oft bleiben die Beeinträchtigungen unerkannt, wenn die betroffenen Studierenden nicht selbst darauf hin- weisen und ihre Ansprüche geltend machen.

6 64 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN EHB-Master mit neuen Schwerpunkten  6.1.5 Weiterentwicklung des Masterstudiengangs Leitung – Bildung – Diversität

Auch für diesen verhältnismäßig jungen ––Zu den bisherigen drei Studien- Studiengang ist es nicht ungewöhnlich, schwerpunkten Gesundheits-/ dass wir seit seinem Start zum Sommer- Sozialmanagement, Evangelische semester 2013 verschiedene Maß- Religionspädagogik und Kindheits- nahmen zu seiner Verbesserung fort- pädagogik kamen zwei inhaltlich neu laufend umgesetzt haben, um Inhalte, konzipierte Schwerpunkte mit ent- Struktur und Abläufe noch sinnvoller sprechenden Lehrveranstaltungen aufeinander abzustimmen. Beispiels- bzw. Modulen hinzu: weise wurden im Zusammenhang mit dem Akkreditierungsverfahren in den Schwerpunkt Forschung (mit Jahren 2014–2015 erste umfangreichere zwei Spezialisierungen: Sozial- Änderungen vorgenommen. forschung oder Versorgungs- forschung) sowie Schwerpunkt Vor dem Hintergrund der Anregungen Flucht und Migration. und Rückmeldungen von Lehrenden, Studierenden und der Verwaltung –– Die drei bereits seit Beginn des sowie mit Blick auf die bisher weniger Masterstudiengangs bestehenden Diese und andere Veränderungen des beachteten Empfehlungen aus dem Schwerpunkte wurden inhaltlich Masterstudiums beziehungsweise zurückliegenden Akkreditierungsver- überarbeitet und weiterentwickelt. -studiengangs haben uns schließlich fahren wurde während der Studien- zu der Überlegung geführt, das für das gangkonferenz im Dezember 2015 ––Die Wahl eines Schwerpunkts ist Jahr 2018 anstehende Akkreditierungs- anvisiert, die Master-Arbeitsgruppe nun obligatorisch, um die Planungs- verfahren um ein Jahr vorzuziehen, für die identifizierten notwendigen sicherheit der Studierenden (d. h. da die vorgenommenen Modi- Veränderungen an Curriculum und allgemeine Verbindlichkeit der Be- fizierungen am Studiengangkonzept Struktur zu reaktivieren. Im Februar 2016 legung), der Lehrenden (bezüglich ohnehin ein sogenanntes verkürztes nahm die Master-AG ihre Arbeit auf. Inhalt und jeweilige Seminargröße) Akkreditierungsverfahren im Jahr 2017 und der Lehrplanung (d. h. Möglich- notwendig machen würden. Ziel des von Anfang an ambitionierten keit einer langfristigen Perspektive) zu Vorhabens war es, im Laufe eines erhöhen. Das Angebot von Modulen, Insofern werden wir das Akkredi- knappen Jahres und unter vielfältiger die ausschließlich von Studierenden tierungsverfahren des Masterstudien- Beteiligung der Fachdozent_innen, eines bestimmten Schwerpunkts be- gangs im Jahr 2017 vorbereiten und die Modulverantwortlichen und zum Teil legt und deshalb als geschlossene Veränderungen sowohl gegenüber den auch Lehrbeauftragten Überlegungen Module bezeichnet werden können, Gutachter_innen als auch gegenüber der Weiterentwicklung anzustellen ist mit Blick auf bereits vorhandene der Akkreditierungsagentur erläutern. und zum Sommersemester 2017 um- sowie zu erwerbende Kompetenzen Ziel ist, dass die zum Sommersemester zusetzen. Das ist uns gemeinsam der Studierenden erweitert worden. 2017 ihr Studium beginnenden gelungen! Studierenden ein akkreditiertes ––Pro Studienschwerpunkt wurde Curriculum im Jahr 2018 abschließen. Möglich war dies allerdings nur, weil die Begrenzung der Teilnehmer_ die Beteiligten sich engagiert ein- innenanzahl festgelegt, sodass PROF. DR. gesetzt haben. Das bedeutete zu- mindestens acht und maximal 30 PETRA VÖLKEL, PROREKTORIN gleich für jede_n Mehrarbeit neben Studierende einen Schwerpunkt STUDIENGANGS- BEAUFTRAGTE den sonstigen Verpflichtungen. Hinter belegen (ausgenommen Schwer- MASTER LEITUNG – uns liegt damit ein intensiver und ko- punkt Evangelische Religions- und BILDUNG – DIVERSIÄT operativer Arbeitsprozess, für den wir Gemeindepädagogik: maximal 40 uns gegenseitig danken können. Studierende). ROBERT NORDEN, M.SC., BEAUFTRAGTER DES Abzuwarten bleibt natürlich, wie sich ––Um den Studierenden eine noch REKTORATS die Neuerungen in Studienalltag, Lehre, bessere Orientierung innerhalb des Verwaltungsabläufen oder Lehrbetrieb Curriculums zu ermöglichen, sind im Jahr 2017 erweisen werden. bestimmte Aspekte des Modul- handbuchs beziehungsweise Inhaltlich, strukturell und hinsichtlich der Modulbeschreibungen über- der Studienschwerpunkte wurden ins- arbeitet worden. Beispielsweise besondere folgende Veränderungen enthalten die Modul- und Lehrver- vorgenommen: anstaltungsbeschreibungen die neue entsprechend unterteilte Kategorie »Zielgruppe: Das Modul ist geeignet für…«.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 65 6 6.1.6 Für eine »gesunde« Hochschule  Hochschulweites Projekt ehb.gesund startet mit einer Kooperation von Techniker Krankenkasse (TK) und EHB

Mitarbeiter_innen und Führungskräfte, wie z. B. Workshops oder Bewegungs- angebote. Bereits im Wintersemester 2016 fand einmal wöchentlich ein Prä- ventionsangebot statt, von dem unter- schiedliche Statusgruppen profitieren konnten.

Ein Steuerungsgremium, das mit Mit- gliedern aus allen Statusgruppen be- setzt ist, befasst sich in regelmäßig stattfindenden Arbeitstreffen mit Mitglieder des Steuerungsgremiums im Sommer 2016 der Erfassung von Bedarfen und der daran orientierten Schaffung von Gesundheitsförderung wird bereits seit Multiplikator_innen aus, die in ihrem Maßnahmen und Angeboten, die vielen Jahren von immer mehr Hoch- späteren Berufsleben Menschen in alle Gruppen an Beschäftigten der schulen in den Fokus genommen und ihrer Alltagsbewältigung begleiten Hochschule im Blick haben. Die an in das Hochschulleben integriert. Dabei und unterstützen. Gerade vor diesem der EHB vorhandenen Kompetenzen soll Gesundheitsförderung nicht nur Hintergrund ist es von besonderer und Ressourcen sollen auch über die anhand einzelner Angebote wie Prä- Bedeutung, Gesundheitsförderung Projektlaufzeit hinaus gebündelt sowie ventionskurse oder Gesundheitstage nicht nur in der Lehre, sondern auch weiter ausgebaut werden. stattfinden, sondern im Sinne eines im Hochschulalltag zu verankern und ganzheitlichen Gesamtkonzeptes selbst erfahrbar zu machen. Eine erfahrene Begleitung erfährt strukturell eingebettet sein. In diesem das Projekt durch die externe Projekt- Zusammenhang startete zum 1. Juni Hierbei stehen Maßnahmen im Fokus, beratung des ZAGG (Zentrum für an- 2016 an der Hochschule das Projekt die sowohl die physische als auch die gewandte Gesundheitsförderung und ehb.gesund in gemeinsamer Ko- psychische Gesundheit fördern und Gesundheitswissenschaften), mit dem operation von Techniker Krankenkasse erhalten sollen. Dies können einerseits gemeinsam an einer strukturellen Ver- und EHB. Das Projekt hat eine Laufzeit strukturelle Maßnahmen zur Gestaltung ankerung von ehb.gesund und der von anderthalb Jahren. des Arbeitsumfeldes sein, beispiels- Entwicklung hin zu einer gesundheits- weise im Rahmen einer bewegungs- förderlichen Hochschule gearbeitet wird. Die EHB mit ihrem Schwerpunkt orientierten Gestaltung des Campus-

auf sozialen und gesundheits- geländes, andererseits bei Bedarf aber bezogenen Studiengängen bildet auch individuelle Maßnahmen für ANNE GEHLING, PROJEKTKOORDINATORIN EHB.GESUND

6.1.7 ehb.forscht | Neue Impulse für multiprofessionelle Teams  Gräfin von der Schulenburg-Preis an Absolventin des Studiengangs Bachelor of Nursing verliehen

Beim jährlichen Wettbewerb um den empirischen Arbeit »Multiprofessionelle Heinze, die optimale Verbindung von »Gräfin von der Schulenburg-Preis ethische Fallbesprechungen auf aktiver praktischer Tätigkeit und wissen- an der EHB holte zum 3. Mal in Folge einer neurologischen Station – Be- schaftlicher Arbeit und bezeichnete eine Absolventin des Bachelor of darfserhebung und grundlegende Claudia Kutzer als »Prototyp dessen, Nursing (BoN) die begehrte Trophäe Planung der Implementierung von was wir uns als BA-Absolventin im in den Studiengang. Claudia Kutzer, ethischen Fallbesprechungen im multi- Studiengang wünschen«. Als fachlich examinierte Gesundheits- und Kranken- professionellen Team«. fundierte Mitarbeiterin in der Praxis pflegerin und Bachelor of Science, tätig, setze sie wissenschaftliche Im- überzeugte bei der Veranstaltung In ihrer Laudatio auf die Preisträgerin pulse für eine Weiterentwicklung an ehb.forscht die fünfköpfige ex- betonte die betreuende Professorin ihrem Arbeitsplatz. Hierbei konnte sie terne Jury mit einem professionellen und Beauftragte im Studiengang sowohl die Kolleg_innen in den multi- und anschaulichen Vortrag zu ihrer Bachelor of Nursing, Dr. Cornelia professionellen Teams als auch den

6 66 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Nominierte und Juror_innen von ehb.forscht Claudia Kutzer zusammen mit ihrer Professorin Dr. Cornelia Heinze und Dr. med. Friedrich Boegner, leitender Chefarzt in der Neurologie, Theodor Wenzel Werk leitenden Chefarzt der Neurologie, Forschungsfrage an. Sie erhob in einer mit Unterstützung der Hochschule ihre Dr. med. Friedrich Boegner, über- fragebogengestützten Umfrage Bedarf, Forschungsarbeit veröffentlichen und zeugen, der ihre wissenschaftliche Ab- Auffassung und Bedürfnisse innerhalb so einem breiteren Fachpublikum zu- schlussarbeit als Zweitkorrektor auch des Teams. Im Ergebnis zeigt sich, dass gänglich machen. Die hochschulweite begleitete. die Teammitglieder sowohl Bedarf als Veranstaltung findet seit 2017 einmal auch Nutzen in den ethischen Fall- jährlich im Wintersemester an der Hoch- Den Anstoß zu ihrer Forschungs- besprechungen sehen, so dass eine schule statt. Zeitlicher Orientierungs- arbeit bekam die Absolventin in ihrer Implementierung Erfolg versprechend punkt ist der Reformationstag und praktischen Arbeit auf der Neuro- sein kann. Darauf aufbauend erarbeitete damit auch Brückenschlag zur kirch- logie im Theodor Wenzel Werk, wo Claudia Kutzer dann Methoden, wie lichen Trägerschaft der Hochschule. Der sie während des letzten Studienjahrs die Akzeptanzentwicklung innerhalb Preis ist Bertha Gräfin von der Schulen- arbeitete. Hier erlebte sie vermehrt der Beteiligten für das Thema Fall- burg gewidmet, die 1904 die Frauen- die ethischen Dilemmata, mit denen besprechungen gefördert werden schule der Inneren Mission in Berlin sich die Mitarbeitenden in Patienten- könnte und entwickelte einen grund- gründete, die Vorgängereinrichtung der betreuung und Stationsprozessen legenden Plan für die Implementierung. heutigen Evangelischen Hochschule konfrontiert sehen. Ethische Fall- Berlin (EHB). besprechungen werden in die Ethik- Der »Gräfin von der Schulenburg-Preis« kommission ausgelagert, da Ressourcen wird einmal im Jahr an der EHB im bisher fehlen, um die Fälle direkt in Rahmen von ehb.forscht für die beste SIBYLLE BALUSCHEK, M.A., PRESSE- UND den multiprofessionellen Teams zu Präsentation einer Abschlussarbeit ver- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT klären. Hier setzte Claudia Kutzer mit liehen und ist mit 1.000 EUR dotiert. ihrer wissenschaftlichen Arbeit und Darüber hinaus kann die Preisträgerin

Forschungstag an der EHB  6.1.8 Arbeitsgruppe entwickelt Transferstrategie und legt Forschungsfokus sowie Richtlinien für gute wissenschaftliche Arbeit fest

Seit September 2015 wird einmal im b. Ein gemeinsamer Forschungsfokus ––Nach Forschungsfreisemestern ist Jahr ein Forschungstag an der EHB wurde erarbeitet. eine Präsentation im geeigneten angeboten. Während des ersten Rahmen wünschenswert. Forschungstages wurden zunächst ––Ziel ist es, den Forschungsfokus Wünsche und Problemfelder be- auf den Internetseiten der Hoch- d. Richtlinien für gute wissenschaftliche nannt. Insbesondere wurde die schule sichtbar zu machen und Praxis wurden verabschiedet. Identifizierung eines gemeinsamen bei Forschungsanträgen zu Forschungsschwerpunktes an der berücksichtigen. ––Die Richtlinien wurden erstellt, weil EHB sowie Information und Beratung sie für die Bearbeitung eines DFG-An- zu Forschungsausschreibung und ge- ––Langfristig ist eine Tagung zum trags erforderlich waren. eignete Formate zur Vorstellung von Thema angedacht. Forschungsergebnissen als wichtig ––Ziel ist eine Überarbeitung der erachtet. c. Eine Übersicht zu Möglichkeiten der Richtlinien mit Einarbeitung internen Vorstellung von Forschungs- einer Kooperation mit einer Folgende Schritte wurden ergebnissen wurde erstellt. Ethik-Kommission. 2016/2017 umgesetzt: ––Ziel ist es, dass alle Ergebnisse von ––Aktuell ist Prof. Dr. Sebastian Schröer a. Es wurde eine Strategiegruppe Forschungen besser zugänglich ge- als Ombudsmann in der Richtlinie Forschung zur Beratung des Rektors macht werden. benannt. eingesetzt.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 67 6 e. Im Rahmen des Antrags zur h. Die Internetseite zum Thema innovativen Hochschule wurde eine »Forschung« wurde neugestaltet und Transferstrategie erstellt. alle relevanten Dokumente eingestellt. Längerfristig ist ein Konzept zur Dar- f. Weiterhin wurden pro Semester 2,5 stellung von Forschungsprojekten der Forschungsfreisemester vergeben. Lehrenden erforderlich.

g. Unterstützung durch die Forschungs- i. Zur weiteren Entwicklung auch referentin Dagmar Preiß-Allesch: durch kooperativer, fachübergreifender qualifizierte passgenaue Weiter- Forschungsprojekte wurden Methoden- Studium, Lehre und Forschung leitungen von Ausschreibungen zu workshops, Antragsstellungsworkshops Forschungsprojekten konnten vier sowie die Schaffung von Möglichkeiten ––Die in der Richtlinie genannte Antragsverfahren initiiert werden. Zu- zur Beteiligung von Studierenden an Untersuchungskommission be- dem findet eine Vernetzung mit den Forschung benannt. steht aus folgenden Personen: FuE-Referent_innen der Berliner und

Vorsitz: Prof. Dr. Melita Grieshop. Brandenburger Hochschule statt. In Studierende der EHB werden neu diesem Zusammenhang wurde ein DAGMAR PREISS- ALLESCH, M.A., gewählt; je nach Fall sind zwei Workshop zur DFG-Antragstellung FORSCHUNGSREFERENTIN Fachexpert_innen beteilgt. Weiter- für alle Dozierenden der beteiligten hin sind die Forschungsreferentin, Hochschulen angeboten. Darüber Dagmar Preiß-Allesch, sowie der hinaus unterstützte die Referentin bei Rektor der Hochschule, Prof. Dr. der Erstellung von Antragsunterlagen, Anusheh Rafi (in Vertretung das Pro- Finanzierungsplänen sowie Recherchen rektorat), Mitglieder de Kommission. zu einzelnen Forschungsprogrammen.

6.1.9 Förderinitiative »Innovative Hochschule« des Bundes und der Länder  Verbundantrag der Berliner Hochschulen

Die Förderinitiative »Innovative Hoch- Die sechs Verbundhochschulen sind Um diese Ziele zu erreichen, sollen schule« des Bundes und der Länder bereits jetzt mit ihren Professor_innen, neue gemeinsame Transferstrukturen nimmt die – neben Forschung und Mitarbeiter_innen und Studierenden aufgebaut und das bestehende Lehre – dritte Mission »Transfer und auf vielfältige Weise unmittelbar ge- Portfolio der Transferformate weiter- Innovation« in den Blick. Mit der sellschaftlich engagiert. Im Mittel- entwickelt werden. Um den Transfer- Förderinitiative sollen Hochschulen, die punkt ihrer »Third Mission«-Aktivitäten anstrengungen zudem einen fach- bereits über eine kohärente Strategie steht dabei ihr Bemühen im Bereich lichen Fokus zu geben, sind im Abgleich und etablierte Strukturen und Er- des Wissens-, Ideen- und Technologie- des Kompetenzprofils des Hochschul- fahrungen im Bereich Third Mission transfers, der eng mit ihrer Arbeit in verbundes mit den Herausforderungen und Transfer verfügen, beim Ausbau Forschung und Lehre verknüpft ist, und Entwicklungsschwerpunkten der ihrer strategischen Rolle im regionalen d. h. darauf basiert und zurückwirkt. Metropole Berlin zwölf Handlungs- Innovationssystem unterstützt werden. Mit ihrem Verbundantrag im Wett- felder identifiziert worden, die sich zu bewerb »Innovative Hochschule« soll drei Oberthemen gruppieren: Im Wintersemester 2016/2017 haben dieses Engagement verstärkt und neue sich in Berlin die vier staatlichen Hoch- Partnerschaften erschlossen werden. 1. Gesundes Leben schulen (ASH, Beuth-Hochschule, HTW 2. Soziale Teilhabe, Sicherheit, und HWR) und die beiden kirchlich ge- Ziel des Verbundes ist zum einen die Integration/Inklusion tragenen und staatlich refinanzierten Stärkung des regionalen Innovations- 3. Urbane Technologien und Hochschulen (EHB und KHSB) auf ein geschehens im technologischen, Produktion gemeinsames Vorgehen verständigt wirtschaftlichen und gesellschaft- und im Februar 2017 einen Verbund- lichen Bereich durch systematische Digitalisierung auf der einen Seite und antrag mit dem Titel »Arbeiten. Zu- Einbringung und Einbindung der Gleichstellung, Chancengerechtigkeit sammenleben. Wachsende Stadt – An- Kompetenzen und Potenziale der sechs und gesellschaftliche Teilhabe aller auf gewandtes Wissen im Dialog« gestellt. Berliner Hochschulen. Zum anderen der anderen Seite sind dabei zentrale Begründet ist der Antrag damit, dass soll die Praxis- und Anwendungs- Querschnittsthemen, denen in jedem eine engere Einbindung in die be- orientierung von Forschung und einzelnen Handlungsfeld besondere stehenden regionalen Strukturen besser Lehre durch eine systematischere Ein- Aufmerksamkeit gelten wird. in Kooperation, als in Konkurrenz zu beziehung von Knowhow und offenen

erreichen ist, und dass die Bündelung Fragen/konkreten Innovationsbedarfen PROF. DR. insbesondere ihrer komplementären aus der Praxis von Unternehmen, Ver- PETRA VÖLKEL, PROFESSUR FÜR GRUND- Kompetenzen verspricht, die sechs bänden, Verwaltung, Politik und zivil- LAGEN DER ENTWICK- LUNGSPSYCHOLOGIE/ Hochschulen sowohl einzeln als auch gesellschaftlichen Akteuren gestärkt KLINISCHEN PSYCHOLO- GIE UND ELEMENTARPÄ- im Verbund für regionale Partner noch werden. DAGOGIK, PROREKTORIN attraktiver zu machen. (BIS 30.09.2017)

6 68 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Institut für Innovation und Beratung (INIB e. V.) 6.1.10 Bericht des An-Instituts 2016

Das Institut für Innovation und Be- ratung, kurz INIB, ist ein gemein- nütziger Verein, der vor knapp 20 Jahren von Hochschullehrer_innen der EHB gegründet wurde. INIB hat die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie von Fort- und Weiter- bildung zum Ziel und ist ein An-Institut der Evangelischen Hochschule Berlin. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat INIB 13 Mitglieder, die aus fünf Studien- gängen der EHB kommen. Den ehren- amtlich tätigen Vorstand bilden die Professorinnen i. R. Dr. Martina Stall- mann und Dr. Brigitte Wießmeier, sowie Professorin Dr. Anne Wihstutz. Die Geschäftsführung hat seit 2016 Herr Heiligenstadt übernommen und damit Teilnehmerinnen der Forschungswerkstatt Sabine Dmuß, die über viele Jahre die treue Seele des INIB war, abgelöst. Finanzielle Absicherung

Im Jahr 2016 ist der langjährige Vor- Das INIB finanziert sich allein aus Forschende aus INIB-Projekten hinsicht- sitzende und Gründungsmitglied (einigen wenigen) freien Spenden und lich ihrer Forschungskompetenzen zu Prof. Dr. Peter Sauer verstorben. Nicht aus der in der Regel fünfprozentigen unterstützen, als besonders sinnvoll. nur sein vielgestaltiges Engagement Projektpauschale, die auf eingeworbene Eine interne Evaluation wies unter in den Bereichen Weiterbildung Projektmittel erhoben wird. Mit dieser anderem als gelungenes Ergebnis und Forschung, insbesondere in der Pauschale werden die Kosten für die der bisherigen Forschungswerk- Sozialen Arbeit, fehlt dem INIB sehr, Verwaltung der Projekte abgedeckt stätten aus: »Zeit für Präsentation und sondern auch seine Tatkraft bei der und ein organisatorischer Rahmen für Reflexion, Interesse und Engagement Weiterentwicklung des INIB selbst. Er die Durchführung der Projekte bereit- der Organisation (INIB), individuelle hat dazu beigetragen, dass mit dem gestellt. Bei einem ungefähren Jahres- Stärkung«. INIB ein organisatorischer Rahmen ge- bedarf von ca. 10.000–15.000 Euro ist schaffen wurde, in dem Forschungs- das INIB damit sehr knapp finanziert. Dr. Heike Schimkat (Sozialanthropo- und Weiterbildungsvorhaben von EHB- So wird die Arbeit des INIB zum großen login) hat uns im Jahr 2016 im Rahmen Lehrenden, egal ob sie INIB-Mitglieder Teil durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Forschungswerkstatt unterstützt sind oder nicht, einen Ort der Ent- von Vorstand und Vereinsmitgliedern und auch als Projektleiterin zweier faltung finden können. (Nachruf  6.2 ) getragen. Evaluationsprojekte. Wir hoffen sehr, ihre Arbeitskraft weiterhin in INIB- Im Jahr 2016 hatte das INIB, wie auch im Organisationsentwicklung Projekten einsetzen zu können. Vorjahr, seinen Tätigkeitsschwerpunkt des INIB bei der Praxisforschung. In den anderen Das modernisierte Erscheinungsbild Bereichen (Fort- und Weiterbildung, Die zweijährige Organisationsent- des INIB hat im Rahmen einer ziel- Organisationsentwicklung/-beratung wicklung (Leitung: Prof. Dr. Brigitte gerichteten Öffentlichkeitsarbeit erste und Tagungen/Kongresse) gab es Wießmeier) im INIB fand zum Jahres- Erfolge gezeigt. Besonders die flexiblen auch Aktivitäten, jedoch in geringerem ende 2016 ihren Abschluss mit Ergeb- Roll-Ups der einzelnen Projekte er- Umfang. Die verschiedenen Projekte nissen, die zusammengefasst in der weisen sich als hilfreich bei den viel- sind im Folgenden mit einer Kurz- Mitgliederversammlung vorgestellt fältigen Präsentationsmöglichkeiten beschreibung aufgeführt; weitere wurden. inner- und außerhalb des Campus. Informationen finden sich auf der Inter- netpräsenz des INIB (www.inib-berlin. Im Zentrum stand dabei der Versuch, Forschungsförderung und de). Da es EHB-Hochschullehrer_innen im Rahmen von Forschungswerk- -qualifizierung sind, deren Projekte unter dem Dach stätten die Interessen, den Bedarf und des INIB laufen, sind Angaben auch auch die Wünsche von Forschenden Wir versuchen ganz im Sinne einer an anderen Stellen im vorliegenden aus INIB Projekten, aber auch darüber Forschungskoordination weiterhin, Jahresbericht zu finden. hinaus von Forschenden an der EHB, zu unsere Projekte den Studierenden erkunden und letztlich zu unterstützen. der Evangelischen Hochschule Berlin Nach fünf Forschungswerkstätten (d. h. zu öffnen, sei es als »Forschende«, sei über 50 Stunden mit insgesamt 48 Teil- es als Mitarbeitende in den Projekten. nehmenden) erweist sich das Format, Unsere Projektaktivitäten werden auf

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 69 6 des Jugendhilfeträgers Neue Chance beraten, konkret unterstützt und weiterführend vermittelt.

Mit der »Qualitätsagentur Heim- erziehung« (Leitung: Prof. Dr. Karlheinz Thimm/Dr. Martin Hoffmann) startete das INIB 2016 eine neue Form der Trägerschaft. Ziel der Qualitätsagentur ist die Steigerung der Erziehungshilfe- qualität in der Heimerziehung (Beitrag  2.2 ). Mit Hilfe von überwiegend frei- willigen Visitationen (maximal 20 von 2016 bis 2018) erhalten die besuchten Einrichtungen Rückmeldungen und Handlungsvorschläge für ihre Arbeit. Ein erstellter Qualitätsrahmen mit bisher 14 Plakatausstellung vor dem Eingang zu den Büros des INIB im E-Gebäude der Evangelischen Hochschule Berlin Untersuchungsbereichen soll auf seine Tauglichkeit hin untersucht werden. der INIB Homepage von Studierenden Neue Projekte Abschließend sind Möglichkeiten zur entdeckt, entsprechende Hinweise Positionierung und Verankerung der von Hochschullehrenden erweisen Das Forschungsprojekt »Alltagserleben Qualitätsagentur in der Erziehungs- sich dabei jedoch als hilfreich. Nicht von geflüchteten Kindern in Sammel- hilfelandschaft des SGB VIII mit Blick selten entstehen aus diesen An- unterkünften« (Leitung: Prof. Dr. Anne auf andere Formate der Beratung fragen Bachelor- oder Masterthesen. Wihstutz; Kooperationspartner: ISTA/ und Prüfung auszuloten. Im Jahr 2016 Ehemalige Studierende werden von Fachstelle Kinderwelten) (Projektlaufzeit wurden fünf Visitationen im Gesamt- uns nach unseren Möglichkeiten ein- 03/2016-10/2017) erhebt seit Juni 2016 umfang von 15 Tagen pro Einrichtung gebunden. Als erfreulich sind auch die die Perspektiven junger geflüchteter (Auftragsklärung; Vor-Ort-Besuche mit Bewerbungen junger Sozialwissen- Kinder, ihrer Eltern und von Mit- Beobachtung, schriftliche Befragung schaftler_innen zu betrachten, die an arbeiter_innen zum Alltagserleben in bzw. Interviews mit allen involvierten das INIB auch aus dem Ausland ge- Erstaufnahmeeinrichtungen, Not- und Statusgruppen und Dokumentenana- richtet werden. Gemeinschaftsunterkünften in Berlin. lyse; Berichterstellung; Auswertungs- Das Projekt verfolgt das Ziel, mittels dialog) in drei Bundesländern realisiert. Im dreijährigen Evaluationsprojekt ethnografischer Forschung Einblicke Neben Prof. Dr. Mathias Schwabe ist u. a. Rambler (siehe unten) arbeiten in die Alltagsgestaltung insbesondere mit David Vust ein ehemaliger Student auf diesem Hintergrund sowohl der nicht-schulpflichtigen geflüchteten und Absolvent der EHB Mitglied des Studierende aus BA-, MA-Studien- Kinder in Flüchtlingsunterkünften zu sechsköpfigen »QA-Teams«. Hier gängen als auch Wissenschaftliche gewinnen. (Ausführlich dazu:  4.2 ) finanziert das Ministerium für Bildung, Mitarbeiter_innen zusammen. Eine Jugend und Sport des Landes Branden- erste Präsentation von Ergebnissen ist Die Evaluation des dreijährigen Modell- burg in der Modellzeit bis 2018 20% der für Januar 2017 vorgesehen. projekts »Rambler – Studio Berlin« Kosten komplementär, wodurch sich (Neue Chance Berlin e. V.) (Leitung: hauptsächlich Einsätze in diesem Land Erfreulich gestaltete sich ein erster Aus- Dr. Heike Schimkat) ist durch den ergeben werden. tausch über zukünftige Kooperationen Projekttag »Biografische Belastungen mit Dr. Sabine Skutta vom DRK-General- und pädagogische Konzepte in Von Prof. Dr. Karlheinz Thimm wird in sekretariat, der zu vertiefen ist. Hilfen zur Erziehung« (Karlheinz den Jahren 2016 und 2017 die fach- Thimm/Heike Schimkat; SoSe 2016 liche Begleitung und Beratung des Stolz ist das INIB, dass es in der Ver- und WS 2016/2017) eng mit der Aus- Projekts »Dokumentarfilm zum Landes- gangenheit Gelder zur Förderung bildung von Studierenden im Studien- programm 'Projekte Schule/Jugendhilfe des wissenschaftlichen Nachwuchses gang Soziale Arbeit verbunden. Das 2020'«, das vom Ministerium für Bildung, einwerben und damit ein dreijähriges »Rambler Studio Berlin« versteht sich als Jugend und Sport Brandenburg aus- Promotionsstipendium finanzieren niedrigschwellige Anlaufstelle für junge geschrieben war, durchgeführt. Ge- konnte. Die Stipendiatin hat im Jahr Menschen in schwierigen Lebens- zeigt wird in drei Modulen (Projekt- 2016 ihre Dissertation erfolgreich ver- lagen. In Anlehnung an ein Amster- alltag; Fälle; Gute Praxis-Methoden), teidigt. Die Dissertation ist inzwischen damer Projekt wird jungen Menschen wie schuldistanzierte Schüler_innen (2017) erschienen: in Wohnungslosigkeit und prekären der Jahrgänge 7 und 8 in temporären Lebenssituationen im Rahmen einer Sonderlerngruppen inklusiv am Ort Liv-Berit Koch: Verwirklichungschancen Designwerkstatt ermöglicht, T-Shirts Schule schul- und sozialpädagogisch von Berliner Stadtteilmüttern. Kon- mit eigenem Streetwear-Design zu für das Lernen neu motiviert werden junktive Erfahrungen im Spannungs- gestalten, zu präsentieren und sie am können, so dass sie in ihren Klassen feld von Aktivierung und Nicht-/ Verkauf zu beteiligen. Das Ziel ist eine bleiben können (Filmfertigstellung Anerkennung (Verlag Springer VS) Neuorientierung der jungen Menschen. 9/2017). Wiesbaden. Sie werden durch Sozialarbeiter_innen

6 70 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Neu begonnen wurde in 2016 der vorangegangenen Eignungs- Um das Thema Demenz dreht sich auch die wissenschaftliche Begleitung prüfung Hemmungen, sich in Krisen- die Begleitforschung »Menschen mit des Projekts »Demenzlotsen für situationen und schwierigen Er- Demenz – sportliche und bewegungs- Menschen mit Migrationshintergrund ziehungssituationen vertrauensvoll orientierte Aktivitäten«, welches von im Bezirk Spandau«. Die Kontaktstelle an die zuständigen Jugendämter oder Prof. Dr. Peter Sauer im Jahr 2014 be- »PflegeEngagement Spandau« hat die eignungsprüfenden Adoptions- gonnen wurde. Es handelt sich um sich zur Aufgabe gemacht, die beiden vermittlungsstellen zu wenden, da sie eine Evaluation des Projekts »Was geht! Bereiche »Demenz« und »Migration« diese als kontrollierend beziehungs- Sport, Bewegung und Demenz« (www. zu verknüpfen und das Projekt weise auch als skeptisch gegenüber sport-bewegung-demenz.de). Durch »DemenzLoste« initiiert. Dieses Projekt Auslandsadoptionen erlebt haben.« den Tod von Peter Sauer verzögerte hat die Zielsetzung der Selbsthilfe, des (s. Ausblick im Abschlussbericht). Der sich die Durchführung der Evaluation. zivilgesellschaftlichen und nachbar- Abschlussbericht ist verfügbar auf der Sie soll im Jahr 2017 auf Grundlage der schaftlichen Engagements und des EHB-Homepage www.eh-berlin.de; Be- vorhanden Dokumente und Daten zu niedrigschwelligen kommunalen Zu- reich: Portraits der Lehrenden. einem Abschluss gebracht werden. gangs zu Hilfeleistungen für Menschen mit Demenz und Migrationshinter- Ebenfalls beendet wurde das Projekt Ein weiteres Projekt von Peter Sauer grund. Das INIB-Team (unter Leitung »Lernrat an Berliner Schulen« (Leitung: »Palliative Care in Pflegeeinrichtungen« von Prof. Dr. Olivia Dibelius) hat die Prof. Dr. Karlheinz Thimm, wissen- wartet ebenfalls auf seinen Abschluss. Begleitforschung Anfang Juli 2016 schaftlicher Mitarbeiter: Otto Dieners- Hier sind die Projektarbeiten ab- begonnen und wird im Jahr 2017 ab- Konerth, Ehemaliger der EHB), das an geschlossen, es fehlt nur noch ein End- schließen. (  3.3 ) fünf Standorten eine Praxis entwickelt bericht. Dieser soll in Form einer Buch- und erforscht hat, die darauf zielt, dass veröffentlichung erfolgen und wird von Im Themenbereich Organisationsent- Schüler_innen selbst aktiv ihre Lern- Dr. Margret Xyländer (Mitarbeiterin des wicklung bewegt sich das Beratungs- und Personentwicklung betreiben. Auf Projekts) umgesetzt. 2017 soll das Buch projekt von Prof. Dr. Stefanie Sauer. Die einer Fachtagung im Mai 2016 wurden fertiggestellt sein. Bürgermeister-Reuter-Stiftung Berlin die Ergebnisse des Projekts vorgestellt beauftragte sie mit der fachlichen und diskutiert. In einer Broschüre und Fortbildung Unterstützung bei der Entwicklung in einem Animationsfilm sind Arbeits- zeitgemäßer Jugendhilfeangebote für weisen mit dem Lernrat anschaulich INIB beteiligte sich wie im Vorjahr an der Kinder, Jugendliche und Familien sowie aufbereitet, zum Gesamtprojekt wurde Qualifikation Theaterpädagogik, die an der Anerkennung als freier Träger der ein umfangreicher, sowohl theoretisch der EHB angeboten wird (Leitung von Jugendhilfe. reflektierender als auch empirie- Seiten des INIB: Claudia Rudolf). Die basierter Bericht erstellt. Alle Materialien Qualifikation hat Ausbildungsteile, die Ein weiteres Beratungsprojekt be- stehen über die INIB-Homepage unter im Rahmen eines regulären Studiums schäftigt sich mit der Kommunikation abgeschlossene Projekte zum Down- an der EHB absolviert werden können. in der Sozialen Wohnhilfe (Leitung: load bereit. Eine enge curriculare Verknüpfung gibt Prof. Dr. Judith Dick) und wurde von es im Studiengang Soziale Arbeit. Ein der Sozialen Wohnhilfe des Bezirks- Zu den beiden in 2016 abgeschlossenen geringer Ausbildungsteil wird außer- amts Mitte beauftragt. Es soll die Aus- Forschungsprojekten »Lebenswelten halb des Studiums belegt. INIB über- einandersetzung mit Kommunikation von Menschen mit Migrationserfahrung nahm zwei Teilmodule der Ausbildung begleiten und Vorschläge entwickeln. und Demenz« und »Palliative Care in einem Umfang von insgesamt vier für Menschen mit Demenz« hat das Semesterwochenstunden. Um die Laufende und INIB-Team (Leitung von Prof. Dr. Olivia bisherige gute Zusammenarbeit zu beendete Projekte Dibelius) je eine Abschlusstagung verstetigen und den Studierenden mit Buchpräsentation im März und Planungssicherheit zu geben, wird an Das fünfjährige Forschungsprojekt November 2016 veranstaltet. Beide im einer Kooperationsvereinbarung zur zum Verlauf von Auslandsadoptionen Hogrefe-Verlag erschienen: Theaterpädagogik zwischen EHB und (Leitung: Prof. Dr. Stefanie Sauer) INIB gearbeitet. konnte im September 2016 ab- Dibelius, Olivia/Offermanns, Peter/ geschlossen werden (  2.4 ). Eine von Schmidt, Stefan (Hrsg.) (2016): Palliative PROF. DR. der Fachwelt lange geforderte intensive Care für Menschen mit Demenz, Berlin MARTINA STALLMANN, VORSITZENDE DES qualitative Untersuchung der Eltern- INSTITUT FÜR INNOVA- TION UND BERATUNG Kind-Beziehungen in Adoptivfamilien Dibelius, Olivia/Feldhaus-Plumin, Erika/ (INIB) führte nun zu verschiedenen Praxis- Piechotta-Henze, Gudrun (Hrsg.) (2015): empfehlungen, auf dem Hintergrund Lebenswelten von Menschen mit einer Datenbasierten Erkenntnis: Migrationserfahrungen und Demenz, »Viele Adoptiveltern haben aufgrund Berlin (  6.2 )

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 71 6 6.1.11 Fachtagung »Jahrhundertkind. Aufarbeitung der Heimerziehung der DDR.« Vorträge, Diskussion zu Ergebnissen der Studien und kritische Bilanz der Aufarbeitungsprozesse

Im Rahmen der Fachtagung aktuellen Stand der Forschung aus. den Säuglingsheimen bis hin zu den »Jahrhunderkind. Aufarbeitung der Namhafte Referent_innen und Gäste Jugendwerkhöfen. Psychische und Heimerziehung der DDR. Erfolge, diskutierten unter anderem über physische Gewalt, Freiheitsberaubung Herausforderungen und Fragen« an den Erfolg und Misserfolg erprobter und weitere Menschenrechtsver- der Evangelischen Hochschule Berlin Strategien der Aufarbeitung von Un- letzungen wurden systematisch für (EHB) wurden im Dezember 2016 zwei rechtserfahrungen, über aktuelle dieses »höhere Ziel« eingesetzt. Viele neue Studien zur Aufarbeitung der Forschungsergebnisse zur Heim- Betroffene leiden bis heute darunter, Heimerziehung in der DDR vorgestellt. erziehung (Medikamentenvergabe, auch wenn es mit der Etablierung des Das Grußwort zum Auftakt sprach die sexueller Missbrauch, Zwangsarbeit) Heimfonds seit 2013 Hilfeleistungen für Beauftragte der Bundesregierung für und über die Zukunft der Auf- ehemalige Heimkinder gibt. Brennende die neuen Bundesländer und Auf- arbeitung der Heimerziehung des Fragen aus dieser Zeit sind immer noch traggeberin der Studien, Iris Gleicke. 20. Jahrhunderts – insbesondere der offen, vor allem, ob und in welchem Organisiert wurde die Veranstaltung anstehenden Herausforderungen in Ausmaß die Kinder in den Heimen vom Deutschen Institut für Heim- Bezug auf die Aufarbeitung der Be- zu Arbeiten in der sozialistischen erziehung (DIH) unter der Leitung von hinderteneinrichtungen durch die Produktion gezwungen wurden. Prof. Dr. Karsten Laudien, Studiengang Gründung der Stiftung »Anerkennung

Soziale Arbeit, und der Lehrbeauf- und Hilfe«. PROF. DR. tragten Anke Dreier-Horning, beide KARSTEN LAUDIEN, PROFESSUR FÜR ETHIK, Geschäftsführer des DIH und Autoren Fast eine halbe Million Kinder durch- STUDIENGANG SOZIALE ARBEIT der Studien. liefen die Heime der Jugendhilfe in der

DDR. Überall in diesen Einrichtungen Auf der interdisziplinär angelegten stellte die SED die Umerziehung ANKE DREIER-HORNING, Fachtagung tauschten sich die Teil- zum sozialistischen Menschen in LEHRBEAUFTRAGTE AN DER EHB, STUDIENGANG nehmer_innen zudem über den den Mittelpunkt, angefangen bei SOZIALE ARBEIT

6.1.12 Neugründung der Rektorenkonferenz kirchlicher Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands (RKHD)

Die Rektorenkonferenz der kirch- (KHSB). An den Hochschulen der lichen Hochschulen für angewandte RKHD sind insgesamt etwa 20.000 Wissenschaften Deutschlands (RKHD) Studierende in Bachelor- und Master- ist ein Zusammenschluss von Hoch- studiengängen eingeschrieben. schulen in kirchlicher Trägerschaft Zum Angebot der kirchlichen Hoch- mit dem Ziel, die Zusammenarbeit schulen gehören Studiengänge in zwischen den Mitgliedshochschulen den Bereichen Soziale Arbeit, Bildung zu strukturieren und zu fördern sowie und Erziehung, Gesundheits- und diese bei übergeordneten Fragen zu Pflegewissenschaften, Wirtschaft und unterstützen und zu beraten. Die RKHD Management sowie Theologie und vertritt die gemeinsamen Interessen Religion. Die Hochschulen der RKHD der Mitgliedshochschulen gegenüber werben aktiv Drittmittel ein, um die Vertreter_innen der RKHD-Mitgliedshochschulen bei einem Verbandstreffen in Mainz den relevanten gesellschaftlichen, Forschung, Lehre und Weiterbildung kirchlichen, hochschulpolitischen und zu befördern. Im Mittelpunkt stehen Die Mitgliedshochschulen (Stand 2016) zivilgesellschaftlichen Akteuren. sozial relevante Themen, menschen- nahe Lehrformen und aktuelle An- Evangelische Hochschule Berlin Die RKHD ist die Nachfolgeeinrichtung gebote zu lebenslangem Lernen. Evangelische Hochschule Darmstadt der Rektorenkonferenz kirchlicher

Evangelische Hochschule Dresden Fachhochschulen (RKF) und hat zum Evangelische Hochschule Freiburg 1. Januar 2016 die Amtsgeschäfte auf- SIBYLLE BALUSCHEK, PRESSE- UND Evangelische Hochschule Hamburg genommen. Aktuell gehören der RKHD ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Evangelische Hochschule Ludwigsburg 13 Mitgliedshochschulen an, dem ein Evangelische Hochschule Nürnberg Vorstandsteam vorsteht. Dazu gehören Evangelische Hochschule Rheinland- die Rektoren/Präsidenten Prof. Dr. Ralf- Westfalen-Lippe, Bochum Bruno Zimmermann (KHSB), Prof. Dr. Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin Anusheh Rafi (EHB), Prof. Dr. Edgar Katholische Hochschule Freiburg Kösler (KH Freiburg) und Prof. Dr. Dirk Katholische Hochschule Mainz Brandes (EH Dresden). Die Vorstands- Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen leitung liegt aktuell bei der Katholischen Katholische Stiftungsfachhochschule München Hochschule für Sozialwesen Berlin

6 72 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN «

»FENSTER ZUM GRÜNEN INNENHOF!

Offenes AtriumJAHRESBERICHT im E-Gebäude DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT, HOCHSCHULENTWICKLUNG 73 6 6.2 Veranstaltungen An der Evangelischen Hochschule Berlin findet jedes Jahr eine Vielzahl unterschied- licher Veranstaltungen statt. Dazu gehören sowohl wissenschaftliche Tagungen, Verbandstreffen, Fortbildungen und Beratungsangebote als auch Bachelor- und Masterfeiern, Film- und Theateraufführungen sowie verschiedene Hochschulfeste. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Aktivitäten 2016 in der Chronik sowie eine bebilderte Darstellung ausgewählter Veranstaltungen.

Veranstaltungschronik 2016

JANUAR APRIL

15./16. Januar 2016 Forschen und Promovieren in der Sozialen Arbeit. April

7. April 2016 Gottesdienst zur Eröffnung des Sommer- semesters 2016. Predigt: Dr. Christian Stäblein, Probst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- 19.–26. Januar 2016 Projektvorstellung »Erfahrbare schlesische Oberlausitz. Bühnenwelten«. Modelle und Objekte. 8. April 2016 Abschlussfeier im Studiengang Soziale Arbeit.

11. April 2016 Treffen der Alumni-Gruppe Soziale Arbeit. 26. Januar 2016 Vollversammlung der Studierenden 15. April 2016 Das Audimax wird zum Kinosaal: FEBRUAR ehb.filmtag. Filmvorführung und Gespräch in Kooperation mit der Agentur für spirituellen Film, Nirwana e.V. »Gerald Hüther: Das Geheimnis des Ge- Februar lingens«. Über das Potential unseres Gehirns und wie wir es zum Wohle aller nutzen können.

15./16. Februar 2016 Tagung des Bundeskreises »Kultur – Ästhetik – Medien«

MÄRZ 20. April 2016 Hilfen für Helfer – Podiumsdiskussion 17. März 2016 Fachtag »Herausforderungen in und World-Café. Eine Diskussionsveranstaltung im Familien mit Migrations- und Demenzerfahrungen«. Rahmen der 7. Berliner Stiftungswoche im DZI. Abschlusstagung des Forschungsprojektes »Lebens- welten von demenziell erkrankten Migrant_innen MAI türkischer Herkunft und ihren Familien. Eine Unter- suchung zu Ressourcen und Belastungen.«

18. März 2016 Junge Pflege Kongress 2016 – Die Zeiten ändern sich! Vorträge zu Themengebieten wie Flüchtlingshilfe, Mobilität, E-Learning, Pflege und 3. Mai 2016 Feier zur Verleihung der Urkunden für das Technik sowie Workshops. Deutschlandstipendium.

31. März 2016 Hochschulweiter Einführungstag für die 10. Mai 2016 Arbeitstreffen der Rektor_innen und Erstsemester im SoSe 2016. Präsident_innen der neu gegründeten Rektoren- Studiengänge: Soziale Arbeit, Kindheitspädagogik, konferenz kirchlicher Hochschulen für angewandte Master Leitung – Bildung – Diversität Wissenschaft in Deutschland (RKHD) an der Evangelischen Hochschule Berlin

6 74 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN JUNI

11. Mai 2016 Die Praxismesse. Arbeits- und Praktikums- 9. Juni 2016 Ausstellungseröffnung »Berlin-Wannsee ausstellung mit Trägern, Einrichtungen und und der Traum vom Süden«. Fotos und Bilder von Institutionen aus den Arbeitsfeldern der Sozialen Helga und Detleff Bischoff. Arbeit. 9. Juni 2016 Besuch aus der Hochschule Linz im Hebammenstudiengang.

11. Mai 2016 Arbeitstreffen der Mitglieder der Rektorenkonferenz Evangelischer Fachhochschulen (REF). 15. Juni 2016 Fachtag-PRAXIS: Soziales Gestalten im 12. Mai 2016 Infoveranstaltung zur Bachelorarbeit für Guttemplerhaus Neukölln. Studierende des 6. Semesters (Studiengang Soziale Arbeit).

20. Mai 2016 Fachtag Lernrat. Ein Aktivierungsver- fahren an Schulen. 16. Juni 2016 EHB-Sommercampus. Einen ganzen Tag widmete sich die EHB verschiedenen Projekten, u. a. zum Thema »Ehrenamt«. Am Nachmittag gab es ver- schiedene Präsentationen und Performances sowie ein Büffet und Musik. 24. Mai 2016 Tri-nationaler-Austausch. Feier zum Jubiläum: 15 Jahre Austausch mit Erasme Toulouse und fünf Jahre mit dem Wesley College in Budapest.

24.–26. Mai 2016 Internationale Woche im Studien- gang Soziale Arbeit. Thema: »Aufarbeitung von 16./17. Juni 2016 Aufführung des Stücks »Achtung Kinderarbeit.« Al!CE«. Theaterstudio der Zusatzqualifikation Theater- pädagogik. 7 szenische Räume, inspiriert durch Alice’s Adventures in Wonderland von Lewis Caroll.

24./25. Mai 2016 Bewegter Campus. Projekttag Sport & Soziale Arbeit. 28. Juni 2016 Die Asyl-Dialoge im Audimax. Das Theaterstück »Asyl-Dialoge« der »Bühne für Menschen- rechte« inszeniert die schwierige Situation von Ge- flüchteten und ihren Unterstützer_innen vor dem Hintergrund der europäischen Asylpolitik. 26.–28. Mai 2016 EHB auf dem Katholischen Kirchen- tag in Leipzig. JULI

2. Juli 2016 Informationsveranstaltung im 4. Semester Studiengang Soziale Arbeit zum Thema Praxissemester und Praktikum.

27. Mai 2016 Tag der Gemeindepädagogik im Studien- 5. Juli 2016 »Promovieren – ja oder nein und wie?« gang Evangelische Religionspädagogik. »Was heißt hier Veranstaltung für Masterstudent_innen. Kirche?« – Wenn Kirche Schule macht.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 75 6 SEPTEMBER

7. September 2016 Vortragsveranstaltung und Studiengang Pflegemanagement. Publikumsdiskussion zum Thema »Kita-Finanzierung«. 21. Oktober 2016 Abschlussfeier im Master »Leitung – 23./24. September 2016 Trauma und Dissoziation bei Bildung – Diversität«. Kinder und Jugendlichen. Jahrestagung der DGTD e.V.

27./28. Oktober 2016 EHB auf dem 6. Berliner Pflege- 27. September 2016 Fahrradausflug der EHB-Mitglieder kongress im Roten Rathaus.

28. Oktober 2016 Verleihung des Bachelor of Arts im Studiengang Soziale Arbeit

NOVEMBER 29. September 2016 Hochschulweiter Einführungstag für die Erstsemester der EHB im WS 2016/2017. 1. November 2016 ehb.forscht mit Verleihung des Studiengänge: Soziale Arbeit, Evangelische Religions- Gräfin von der Schulenburg-Preises. pädagogik, Bachelor of Nursing, Hebammenkunde und Pflegemanagement. 4. November 2016 Verleihung des Bachelor of Arts im Studiengang Kindheitspädagogik. 29. September 2016 Fortbildung »Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft« für Fachkräfte aus 11./12. November 2016 EHB auf der Messe Einstieg der Geburtshilfe. Berlin im Themenforum »Gesundheit – Karriere- chancen in Medizin, Therapie & Pflege«.

15. November 2016 Abschlusspräsentation Theaterpädagogik.

29. September 2016 Feier zur staatlichen Berufs- 18. November 2016 Abschlussfeier Master of Social zulassung der Hebammenstudentinnen. Work.

OKTOBER 26. November 2016 Fachtag zum Thema »Palliative Care für Menschen mit Demenz«.

30. November 2016 Arbeitstreffen »Evangelisches Profil« mit Mitgliedern der Kirche und EKBO.

4. Oktober 2016 Start der Filmreihe »Der Luther- DEZEMBER Code« im Audimax der EHB. An insgesamt sechs Abenden bis zum 17. November 2016 zeigte die EHB ex- klusiv die Filme in Kooperation mit arte TV.

5. Oktober 2016 Zertifikatsverleihung Audit Inter- national an die EHB. 7. Dezember 2016 Praxismesse Gesundheit.

9./10. Dezember 2016 Fachtagung »Jahrhundertkind – Aufarbeitung der Heimerziehung der DDR«.

14. Dezember 2016 1. ehb.slam im Audimax. 5. Oktober 2016 Gemeinsamer Workshop der Studien- gänge Pflegemanagement und Bachelor of Nursing. 15. Dezember 2016 EHB-Winter-Akademie: Geflohene, Migration und die EHB. Vorstellung von EHB Projekten 10. Oktober 2016 Gottesdienst zur Eröffnung des und Ideen zum Thema Migration und Flucht. Wintersemesters 2016/2017. Losung: »Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2.Kor 3,17)«. Predigt: Prof. Dr. 15. Dezember 2016 Filmabend an der EHB. »The Christopher Zarnow, neuer Professor für Systematische Courageous Heart of Irina Sendler«. Theologie an der EHB.

14. Oktober 2016 Verleihung des Bachelor of Arts im

6 76 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Forschen und Promovieren in der Sozialen Arbeit 15./16. Januar 2016

Gemeinsame Veranstaltung der drei Hochschule für Sozialwesen Berlin Hochschulen für Sozialwesen, Alice (KHSB) und Evangelische Hochschule Salomon Hochschule (ASH), Katholische Berlin (EHB).

Erfahrbare Bühnenräume 19.–26. Januar 2016

… surreale Welten, Alice im Wunder- land, Wünsche in den Brunnen werfen, sich auf ein Holzbrett legen, die Be- trachter aktivieren, Schwarzlicht- schaumstoff, in Glitzerfolie im Fahrstuhl fahren …

Der Kurs »Erfahrbare Bühnenräume« bei Carsten Hensel hat Modelle entworfen und Objekte gebaut – einen befahr- baren Tunnel, eine Box aus Holz, die auch ein Spielplatz sein kann, einen Schaumstoffschwarzlichtguckkasten, Kunststofffoliendurchgänge und Spiegelcollagen. Gezeigt wurden die Objekte im Foyer des Hauptgebäudes an der EHB.

Vollversammlung der Studierendenschaft an der EHB 26. Januar 2016

Unter dem Motto Informieren – dis- und studieninterne Themen zu kutieren – informieren treffen sich sprechen und abzustimmen. Weitere Studierende der EHB mehrmals im Jahr, Veranstaltungen fanden am 9. Mai und um über relevante hochschulpolitische am 12. Dezember 2016 statt.

Tagung des Bundeskreises »Kultur – Ästhetik – Medien (BAKÄM) Ästhetische Forschung & Praxisentwicklung 15./16. Februar 2016

Ästhetische Erfahrungen lassen sich Prozessen, das subjektiv von sinn- kaum rational durchdringen. Es be- lich-emotionalen Erfahrungen geprägt reitet große Schwierigkeiten, sie zu be- ist, ist Ausgangspunkt der Erkenntnis- schreiben. In künstlerischen Prozessen gewinnung. Die Verwobenheit in viel- erleben wir Phänomene, die wir als fältig-verschränkte Reflexionsweisen wie bereichernd empfinden, die uns be- abstrakt-theoretische Durchdringungen glücken, die wir aber nur in künst- ist darin eingeschlossen. Wissen wird in lerischen Zusammenhängen nach- diesem Kontext in seiner besonderen vollziehen können. In der Kulturellen Performativität reflektiert. Bildung wird daher die Frage immer dringender, wie ästhetische Prozesse Die BAKÄM-Tagung im Februar 2016, in einer Form erkundet werden die in Zusammenarbeit mit der Alice- können, die nah an der Kunst bleibt. Salomon-Hochschule (ASH) an der EHB Eine Möglichkeit besteht darin, im stattfand, widmete sich zum einen der »ästhetischen Modus« zu forschen. ästhetischen Forschung. Forschungs- Das persönliche Erleben in ästhetischen ansätze konnten vorgestellt oder

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 77 6 Forschungsprojekte vorgestellt. Die Teil- nehmer_innen hinterfragten künst- lerische Methoden und Strategien, die angewendet wurden, und wie man sie sichern kann. Im Labor wurden Forschungsvorhaben vorgestellt Installation und die BAKÄM-Tagung wurde als Forschungslabor genutzt. Dabei lag der Forschungslabore angeboten werden. Schwerpunkt nicht auf der Präsentation Zum anderen richtete sich der Fokus auf eines Projektes, sondern in der ge- das Thema Praxisentwicklung. In Call meinsamen ästhetischen oder künst- for Papers, Projekten und Workshops lerischen Arbeit zur Forschungsfrage.

wurden ästhetische oder künstlerische Experience. Hard Bitty Marie

Abschlusstagung des Berliner Kooperationsprojektes »Lebenswelten von demenziell erkrankten Migrant_innen türkischer Herkunft und ihrer Familien 17. März 2016

Im Rahmen des Berliner Kooperations- Kooperationspartner_innen sowie An- projektes der Berliner Hochschulen gehörige, Wissenschaftler_innen und EHB und ASH, »Lebenswelten von Fachkräfte aus dem Pflegebereich zur demenziell erkrankten Migrant_ Abschlusstagung an der EHB. Dabei innen türkischer Herkunft und ihre wurden u. a. der Abschlussbericht des Familien. Eine Untersuchung zu Projekts vorgestellt und die Ergebnisse Ressourcen und Belastungen«, trafen präsentiert. (Bericht zur Tagung  3.5 ) sich Expert_innen aus dem Kreis der

Cover der Buchveröffentlichung

Erstsemester-Einführung 31. März 2016

Der Einführungstag der neuen starten die Studiengänge ihr jeweils Studierenden an der EHB beginnt eigenes Programm zum Kennenlernen mit der Begrüßung aller Erstsemester und Ankommen. Dabei gewinnen die durch den Rektor Prof. Dr. Anusheh Rafi neuen Studierenden einen ersten Ein- und die Studiengangsbeauftragten im blick in Inhalte und organisatorische Auditorium Maximum. Anschließend Abläufe ihres Studiums.

Begrüßung im Audimax

6 78 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Studiengang Kindheitspädagogik

Studiengang Soziale Arbeit

Gottesdienst zur Eröffnung des Semesters 7. April 2016

»Lasset das Wort Christi unter euch seiner Predigt auf das Thema »Singen« reichlich wohnen in aller Weisheit«. als Nähe und Dank zu Gott ein – Das So beginnt der Kolosserbrief 3,16, Singen sozusagen als doppeltes Gebet. der am 7. April 2016, im traditionellen Gottesdienst zur Eröffnung des neuen Dr. Christian Stäblein ist seit dem 15. Semesters an der EHB, im Mittelpunkt August 2015 Probst der Evangelischen stand. Als Gast begrüßte die EHB Dr. Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Christian Stäblein, der die Predigt hielt. Oberlausitz, Stellvertreter des Probst Stäblein zitierte die Puhdys, eine Bischofs und theologischer Leiter des Volksrock Band aus der ehemaligen Konsistoriums in Berlin. Der Gottes- DDR mit dem Songtitel, »Alt, alt wie ein dienst begann um 10 Uhr in der Kirche Baum möchte ich werden« und ging in Zur Heimat.

Publikum vor dem Gottesdienst in freudiger Erwartung Probst Dr. Christian Stäblein predigt

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 79 6 Das Audimax wird zum Kinosaal: ehb.filmtag 15. April 2016

»Film ab« hieß es Mitte April 2016 am Die vom Referenten geschlagene ehb.filmtag Spätnachmittag an der Evangelischen Brücke zwischen wissenschaftlicher Hochschule Berlin. Mit der Vorführung Forschung und gesellschaftlicher bzw. Filmvorführung und Gespräch von Gerald Hüther »Das Geheimnis individueller Lebenspraxis wurde dann Begrüßung | Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor EHB Moderation | Kraft Wetzel, Nirwana Events des Gelingens« startete zum Semester- in einem anschließenden Austausch Gast | Christa Spannbauer, Autorin beginn der ehb.filmtag im Auditorium von Gästen und Publikum kontrovers Maximum der Hochschule. Nach diskutiert. dem Live-Mitschnitt des Vortrags in der Neuen Nazarethkirche in Berlin- Mit dem ehb.filmtag plant die Hoch- Wedding folgte ein moderiertes Ge- schule eine Veranstaltungsreihe, die

spräch in Kooperation mit der Agentur mit der Kombination von Film und Filmvorführung für spirituellen Film, Nirwana e. V. Dabei anschließendem Gespräch die Hoch- PROF. DR. GERALD HÜTHER DAS GEHEIMNIS DES GELINGENS ging es u. a. um Fragen wie »Was schule für ein interessiertes Publikum Über das Potential unseres Gehirns und wie wir es zum Wohle aller nutzen können

wissen wir eigentlich wirklich über öffnen möchte. Dabei soll das Medium Eine gemeinsame Veranstaltung von Nirwana Events und EHB Freitag | 15. April 2016 | 17.00 Uhr | Eintritt frei das Potential unseres Gehirns? Und wie Film sowohl gesellschaftsrelevante und Audimax der Evangelischen Hochschule Berlin können wir es zum Wohle aller nutzen?« wissenschaftliche Themen befördern als Teltower Damm 118-122 · 14167 Berlin auch unterhalten. Plakat zum ehb.filmtag

Hilfen für Helfer – Podiumsdiskussion und World-Café 20. April 2016

Die überwältigende Hilfsbereitschaft Helfer_innen von Geflüchteten statt. vieler ehrenamtlicher Helfer_innen Die seit langem an der EHB als Lehr- bei der Versorgung und Betreuung beauftragte tätige Dr. Misun Han-Broich von Geflüchteten darf nicht darüber und Sameh Derbas, Gasthörer an der hinwegtäuschen, dass eine unüberseh- EHB, diskutierten mit Vertreter_innen bare Zahl von Freiwilligen überfordert von Behörden und Hilfsnetzwerken oder frustriert ist. Unter Beteiligung von sowie interessierten Freiwilligen, wie die EHB-Mitgliedern fand im Deutschen Helfenden unterstützt werden können, Zentralinstitut für soziale Fragen um weiterhin motiviert zu bleiben und (DZI) eine Diskussionsveranstaltung, an der Integration der Migrant_innen im Rahmen der 7. Berliner Stiftungs- mitzuwirken. Die Veranstaltung fand im woche »Von der Würde des Menschen«, Rahmen der 7. Berliner Stiftungswoche über die Hilfebedarfe ehrenamtlicher »Von der Würde des Menschen« statt. Senatorin a. D. Professorin Ingrid Stahmer, Dr. Misun Han-Broich und Sameh Derbas auf dem Podium im DZI (v. l.n.r.) [Foto: privat]

Feier zur Übergabe der Urkunden des Deutschlandstipendiums 3. Mai 2016

Zweimal im Jahr vergibt die EHB es den geförderten Studierenden, sich Deutschlandstipendien an besonders voll auf ihr Studium zu konzentrieren engagierte und begabte Studierende und verschafft ihnen darüber hinaus der Hochschule. Mit dem Deutsch- zeitliche Freiräume. Diese nutzen viele landstipendium erkennen der Bund, von ihnen, um sich in ihrer Freizeit für private Förderer und die EHB diese gesellschaftliche Belange einzusetzen. außergewöhnlichen Leistungen von Einmal im Jahr veranstaltet die EHB eine Studierenden an. Denn bei der Vergabe kleine Feier, an der die Urkunden an die des Deutschlandstipendiums zählen Stipendiat_innen vergeben werden. nicht nur Noten. Auch das persönliche Eingeladen sind Hochschulmitglieder Engagement – wie etwa die Ausübung und die Vertreter_innen der fördernden eines Ehrenamtes – und die soziale Einrichtungen und Unternehmen, um Situation der Bewerber_innen werden Kontakt zu den Stipendiatinnen zu bei der Auswahl berücksichtigt. Die knüpfen, sich auszutauschen und als finanzielle Unterstützung ermöglicht Dankeschön für ihre Unterstützung.

Das Foto zeigt die Stipendiat_innen zusammen mit ihren Förder_innen.

6 80 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Arbeitstreffen RKHD 10. Mai 2016

Die Rektor_innen und Präsident_innen der neu gegründeten Rektoren- konferenz kirchlicher Hochschulen für angewandte Wissenschaft in Deutsch- land (RKHD) kamen am 10. Mai zu einem Arbeitstreffen an der Evangelischen Hochschule Berlin zusammen. Bei strahlendem Wetter formierten Sie sich in der Pause zu einem Gruppenfoto vor dem Hauptgebäude der EHB. (Ganz links: Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor EHB, 3. von links mittlere Reihe: Prof. Dr. Ralf- Bruno Zimmermann, Präsident der KHSB und Vorsitzender des Vorstands RKHD)  6.1.12

Mitglieder der RKHD beim kurzen Fotoshooting in der Mittagspause

Die Praxismesse Soziale Arbeit 11. Mai 2016

Die gute Zusammenarbeit zwischen oder Kontakte für den Berufseinstieg Praxis und Lehre hat an unserer Hoch- zu knüpfen. Umgekehrt haben die schule eine lange Tradition und einen Einrichtungen ein großes Interesse, für hohen Stellenwert. Am 11. Mai 2016 Praktikumsplätze zu werben und Ab- fand zum 16. Mal die Praxismesse für solvent_innen für den Berufseinstieg zu den Studiengang Soziale Arbeit an der gewinnen. Der gegenseitige Austausch EHB statt. Mitarbeiter_innen aus 40 ist auch für die Einrichtungen unter- Einrichtungen nahmen die Einladung einander bereichernd. Studierende des Praxisamtes gerne an, ihre Arbeit und Dozent_innen der Seminare haben darzustellen und zu kommunizieren. die Gelegenheit genutzt und aus dem Die Studierenden haben die Möglich- Austausch mit den Praxisvertreter_ keit, Arbeitsfelder und Einrichtungen innen Impulse für die Seminararbeit für einen Praktikumsplatz zu finden mitgenommen.

REGINE KAMMEL, PRAXISAMT An den Infoständen der Praxismesse im E-Gebäude

Arbeitstreffen REF 11. Mai 2016

Die Rektor_innen und Präsident_innen der Konferenz Evangelischer Fachhoch- schulen (REF) waren am 11. Mai zu Gast an der EHB. Bei dem Arbeitstreffen war trotz eng gestecktem Tagesprogramm kurz Zeit für ein Gruppenfoto der Teil- nehmer_innen um den Vorstandsvor- sitzenden Prof. Dr. Gerhard Schäfer von der Evangelischen Fachhoch- schule Rheinland-Westfalen-Lippe. (4. von links neben Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor EHB)

Arbeitstreffen der Rektorenkonferenz evangelischer Fachhochschulen (REF) an der EHB

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 81 6 Fachtag Lernrat. Ein Aktivierungsverfahren an Schulen 20. Mai 2016

Der Fachtag richtete sich an Schulsozial- arbeiter_innen, Erzieher_innen in der Ganztagsbetreuung, Sonderpädagog_ innen und Lehrkräfte. Die Veranstaltung des Instituts für Innovation und Be- ratung an der EHB (INIB) fand in Ko- operation mit dem Pestalozzi-Fröbel- Haus an der EHB statt.

Trinationaler-Austausch im Studiengang Soziale Arbeit 24. Mai 2016

Hochschulweite Feier zum Jubiläum von 15 Jahren Austausch mit ERASME Toulouse und fünf Jahren mit dem Wesley College in Budapest. (Ausführ- licher Beitrag in Kapitel  1.1 )

Plakat der Veranstaltung

»Bewegter Campus« – Der Projekttag Sport & Soziale Arbeit aktiviert 24./25. Mai 2016

Studierende des Projekttags »Sport mitreißenden Rhythmen, das Angebot & Soziale Arbeit« verwandelten am Selbstverteidigung gab einen Einblick 24. und 25. Mai den EHB Campus in Befreiungstechniken und die Trend- in einen Sportplatz und luden alle sportart Discgolf motivierte dazu, Neues Studierenden und Mitarbeiter_innen auszuprobieren. Ob die Aktion »Be- ein, ihre Pausen in Bewegung zu ver- wegter Campus« dazu anregen konnte, bringen und Sport als soziales Ereignis Sport regelmäßig als kleine Auszeit vom zu erleben. Die Angebote wurden mit EHB-Alltag zu nutzen, wird sich zeigen. Begeisterung angenommen: Wer sich Wir sind gespannt! auspowern wollte, war beim Badminton

und Kleinfeldfußball genau richtig, viel JULIE WINKEL, EHB-LEHRBEAUFTRAGTE IM Spaß gab es beim Fitness Dance zu PROJEKTTAG SPORT & SOZIALE ARBEIT

Bewegte Hochschule

6 82 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Katholischer Kirchentag in Leipzig 26.–28. Mai 2016

»Seht, da ist der Mensch«. Mitglieder der EHB waren im Mai 2016 vor Ort auf dem Katholikentag in Leipzig, als Mitglied der Rektorenkonferenz kirch- licher Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Der gemeinsame Stand präsentierte auch erstmals das neue Logo und Corporate Design der RKHD.

Prof. Dr. Anusheh Rafi (2. v. rechts) zusammen mit dem Kanzler der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB), Martin Wrzesinski (rechts), einer Hochschulkollegin und Dr. Ian Kaplow, Presse- und Öffentlichkeits- arbeit KHSB

Tag der Gemeindepädagogik im Studiengang Evangelische Religionspädagogik 27. Mai 2016

Unter dem Titel »Was heißt hier Kirche? Antwortmodelle und Lebensentwürfe – Wenn Kirche Schule macht« lud der kennenzulernen. Was ist der Mehr- Studiengang Evangelische Religions- wert des kirchlichen Angebots für die pädagogik Studierende, Lehrende und Adressat_innen? Der Tag begann mit religionspädagogische Fachkräfte sowie einer Andacht, dann folgte der Fest- interessierte Fachkolleg_innen zum vortrag von Dr. Eberhard Buck von der Fachtag Gemeindepädagogik im Mai Nordkirche in Greifswald, der unter an die EHB ein. Der Tag der Gemeinde- anderem zum Thema kirchliches An- pädagogik gab den Teilnehmenden gebot der Gemeinden sprach. Seine Er- die Gelegenheit zur Reflexion und fahrungen stammen vor allem aus den Argumentation zum Thema. Darüber Begegnungen mit Schule und Schüler_ hinaus wurden Möglichkeiten dis- innen – anlässlich der Tage ethischer kutiert, wie es z. B. gelingen kann, ein Orientierung (TEO). Am Nachmittag möglichst umfassendes Bildungsan- konnten die Teilnehmenden dann in gebot zur Verfügung zu stellen und verschiedenen Workshops zum Thema Schüler_innen die Möglichkeit zu arbeiten, bevor der Tag mit einem Reise- Referent Dr. Eberhard Buck von der Nordkirche geben, philosophische, religiöse und segen endete.  4.8 ethische Fragen zu bearbeiten sowie

Berlin-Wannsee und der Traum vom Süden | Ausstellung 9. Juni bis 31. Juli 2016

Mit einer Vernissage am 9. Juni 2016 startete die Foto- und Aquarellaus- stellung „Berlin-Wannsee und der Traum von Süden“ an der Evangelischen Hochschule Berlin. Die Bilderschau stellte einen kleinen Teil der Fotos aus dem Bildband: „Berlin-Wannsee“ von Detlef Bischoff Aquarellen aus dem italienischen Süden von Helga Bischoff gegenüber. Die öffentliche Ausstellung wurde im Flur des denkmalgeschützten Bibliotheksgebäudes (Haus E) bis zum 14. Juli 2016 gezeigt. Zur Eröffnung begrüßte der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Anusheh Rafi, die Gäste. Danach sprachen Dr. Jörg Rüter, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Detlef und Helga Bischoff mit Dr. Jörg Rüter und Kanzler Sankowsky Steglitz-Zehlendorf, sowie die Künstler.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 83 6 Der Große und der Kleine Wannsee und natürlich fehlen. Doch diese Land- die Gegenwart erhaltenen südlichen die Havel mit ihren sanft ansteigenden schaft hat die Fantasie der Menschen, Anklänge der Wannseeer Landschaft Ufern und ausgedehnten Wald- die sie betraten und besiedelten, be- und Bauten wurden von Detlef Bischoff gebieten drücken der Landschaft des flügelt und in verschiedenen Epochen fotografisch dokumentiert und stellen Zehlendorfer Ortsteils Wannsee ihren auch Bauten, Parks und Gärten ent- einen reizvollen Kontrast dar zu den Stempel auf. Und Wasser, Wald und stehen lassen, die den Traum vom Aquarellen von Helga Bischoff, welche Landschaftsprägung erinnern durchaus Süden in den preußischen Norden die echten italienischen Landschaften an oberitalienische Seenlandschaften, zu importieren versuchten. Die bis in und authentische Bauten zeigen. obwohl die Alpen im Hintergrund

Besuch im Hebammenstudiengang Juni 2016

Anita Feraritsch-Kalt, M. Sc., Mitglied Studiengang Hebammenkunde, B. Sc. des Lehr- und Forschungspersonals of Midwifery, setzte den Auftakt zu einer und Koordinatorin für Internationales Kooperation im Erasmus-Programm. Es an der Hochschule Linz kam im Juni folgte ein Austausch von Lehrenden 2016 zum Auftaktbesuch an die EHB. und einer EHB-Studentin im Jahr 2017, Das Treffen mit Vertreterinnen aus dem die im März 2018 fortgesetzt werden soll.

Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop, Studiengangs- beauftragte Hebammenkunde (rechts), zusammen mit Anita Feraritsch, M. Sc., von der Hochschule Linz, auf dem EHB-Campus.

Fachtag-PRAXIS: Soziales Gestalten« 15. Juni 2016

Die drei Hochschulen für Sozialwesen in Vorbereitung auf die berufliche Praxis Berlin (ASH, EHB und KHSB) luden Mitte und Strategien für eine gelingende Juni in das Guttemplerhaus in Neukölln Zusammenarbeit von Hochschule und zum gemeinsamen Fachtag-PRAXIS ein. Praxis. Zu den zentralen Themen ge- Die anwesenden Studierenden, An- hörten dabei die Entlohnung studien- leiter_innen sowie die Entscheidungs- integrierter Vollzeitpraktika und die träger_innen der öffentlichen und freien Ausweitung der Praxiserprobungs- Träger von Praxisstellen diskutierten phasen durch weitere Praktika oder die Rahmenbedingungen einer guten ein Anerkennungshalbjahr.

Lebhafte Diskussionen der Teilnehmer_innen im Word Café [Foto: privat]

EHB-Sommercampus 16. Juni 2016

Unter dem Titel EHB-Sommercampus Nachmittag und Abend standen fanden Mitte Juni ganztägig Aktionen danach ganz im Zeichen von relaxen, an der Hochschule statt. Los ging es um grillen und feiern. Ab 17 Uhr präsentierte 10.00 Uhr in der Kirche »Zur Heimat« dann das Theaterstudio der Zusatzquali- mit verschiedenen Workshops unter fikation Theaterpädagogik das aktuelle dem Themenschwerpunkt »Ehrenamt Stück »Hallo Alice!« im Audimax der – Wird es genutzt oder ausgenutzt?«. EHB.

Performance von Studierenden auf dem Campus

6 84 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Achtung Al!ce 16./17. Juni 2016

Sieben szenische Räume, inspiriert durch Alice’s Adventures in Wonderland von Lewis Caroll, aufgeführt durch das Theaterstudio der Zusatzqualifikation Theaterpädagogik

Bei der gemeinsamen Lecture Per- formance von Lewis Caroll's Buch Alice's Adventures in Wonderland erarbeiteten die Spieler_innen der Theaterpädagogik künstlerische Spiel- räume, die mit Elementen aus Tanz, Performance, Bothmer Bewegungs- kunst und szenischen Formen gestaltet wurden. Dabei wurde Alice aus der phantastischen Welt der Buchvorlage Studierende auf der Theaterbühne im Audimax zitiert, vervielfältigt und mit Themen wie Identität, Fremdheit, Flucht, Kindes- das Alice als suchende Figur ins Heute wohl, Gesellschaft, Ordnung und Eigen- transferiert und zu neuen Sichtweisen tum neu in Verbindung gebracht. Es bekannter Themen einlud. Dabei entstand ein musikalisches, poetisches wurde Veränderung eingefordert und und widerständiges Szenenfragment, zugemutet.

Die Asyl-Dialoge an der EHB 28. Juni 2016

In Form von dokumentarischem wortgetreuem Theater erzählten die Asyldialoge von Begegnungen, die Menschen verändern, von ge- meinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten. Danach folgten Podiums- diskussion und Publikumsgespräch im Audimax der Hochschule. (Ausführ- licher Beitrag:  1.5 )

Plakat zur Veranstaltung

Wege zur Promotion 5. Juli 2016 Infoveranstaltung für Absolvent_innen

Nunmehr zum dritten Mal fand Anfang Cornelia Heinze (Studiengang Bachelor Juli an der EHB eine Informationsver- of Nursing), Prof. Dr. Helga Hackenberg anstaltung zu Promotionsmöglich- und Prof. Dr. Birgit Steffens (beide keiten für Fachhochschulabsolvent_ Studiengang Soziale Arbeit) bieten innen statt. Die Runde wird jährlich von darüber hinaus eine persönliche Be- der AG Promotion der EHB organisiert ratung für Promotionsinteressierte an. und richtet sich vornehmlich an Seit einigen Jahren hat sich darüber Masterstudierende, ist aber für alle hinaus an der EHB ein Promotionskolleg Interessierten offen. Anliegen ist es, Ab- etabliert, das Absolvent_innen aller läufe und Strukturen, Betreuungs- und Studienrichtungen der EHB offen steht. Fördermöglichkeiten aufzuzeigen und Die Veranstaltung war gut besucht, die zur Promotion zu ermutigen. Die Mit- anwesenden Masterstudierenden be- glieder der Arbeitsgruppe Promotion, grüßten das Angebot und fühlten sich Frau Prof. Dr. Natascha Naujok (Studien- in ihren Überlegungen zu promovieren gang Kindheitspädagogik), Frau Prof. Dr. bestärkt.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 85 6 Vortrag und Diskussion zum Thema Kita-Recht 7. September 2016

In Kooperation mit dem Verband der die Gäste in ihrem Vortrag über die Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger e.V aktuelle Rechtssituation und Rechts- (VKMK) lud die EHB Anfang September auslegungen, denn kein Thema sorgte 2016 Fachkräfte aus dem Bereich Er- in der Berliner Kita-Landschaft für mehr ziehung und Bildung zu einem Fach- Aufregung als die unterschiedliche Aus- vortrag mit anschließender Diskussion legung der Zulässigkeit von Verein- in das Audimax der Hochschule ein. Die barungen für besondere Leistungen Rechtsexpertin und ehemals Richterin von Kitaträgern. In der anschließenden am Verwaltungsgericht Berlin, Prof. Diskussion konnten dann viele Fragen Marion Hundt, an der EHB Professorin der Fachkräfte beantwortet werden. für Öffentliches Recht, informierte  2.9

Fortbildung für Fachkräfte aus der Geburtshilfe 29. September 2016

In Kooperation mit dem Studien- Fortbildung für Hebammen, Fach- Teilnehmerinnen verschiedene Work- gang Hebammenkunde an der EHB kräfte in Schwangerenberatungs- shops. Dabei standen die Bedeutung bot "Gesund ins Leben - Netzwerk stellen, medizinische Fachangestellte von Ernährung, Bewegung, Gewicht für junge Familien" und "in form - sowie Präventionsassistent_innen an. und Gewichtsentwicklung in der Deutschlands Initiative für gesunde Nach der Begrüßung durch Professorin Schwangerschaft sowie der Umgang Ernährung und mehr Bewegung" eine Dr. Melita Grieshop erwarteten die mit möglichen Risiken im Mittelpunkt.

Hochschulweiter Einführungstag für die Erstsemester der EHB im WS 2016/2017 29. September 2016

Studiengang Hebammenkunde, B. Sc. of Midwifery

Studiengang Evangelische Religionspädagogik

6 86 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Studiengang Pflegemanagement

Studiengang Soziale Arbeit

Studiengang Bachelor of Nursing

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 87 6 Feier zur staatlichen Berufszulassung der Hebammen 29. September 2016

Mit einer kleinen Feier beging der Hebammenkunde (B. Sc. Midwifery) in der Theorie durch Professor_innen Studiengang Hebammenkunde startete zum Wintersemester 2013/2014 für Hebammenwissenschaft und Ge- den Abschluss der ersten Heb- an der EHB in enger Kooperation mit burtsmedizin an der Hochschule ammenstudentinnen an der EHB. 16 der Schule für Gesundheitsberufe am und in der Praxis durch Lehrende der Hebammen hatten ihre staatliche St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Tempel- Schule für Gesundheitsberufe, berufs- berufszulassende Prüfung an der hof, Berlins geburtenstärkster Frauen- erfahrene Hebammen und Pflegende Evangelischen Hochschule Berlin klinik. Seitdem können einmal im der geburtshilflichen Abteilung. Dort (EHB) unter Aufsicht der Prüfungsvor- Jahr 24 zukünftige Hebammen das lernen die Studierenden die praktische sitzenden des Landesamtes für Gesund- duale Studium aufnehmen. Die Ko- Anwendung ihrer theoretischen heit und Soziales (LaGeSo) erfolgreich operation beider Einrichtungen bietet Kenntnisse sowie die Betreuung der abgelegt. Der Bachelor-Studiengang hervorragende Studienbedingungen: Schwangeren, Gebärenden und Mütter mit ihren Neugeborenen.

Feier zur staatlichen Berufszulassung des 1. Hebammenjahrgangs an der EHB

Der Luther-Code Oktober und November 2016

Neue Weltsichten und nicht nur eine und unser Bild von der Welt gründen Mensch sich gefragt hat: »Wer bin ich Erneuerung des Glaubens haben Martin wesentlich auf den Folgen der eigentlich – und was ist meine Rolle Luther und die reformatorische Be- Reformation und den Errungenschaften in der Welt? Was kann ich tun – und wegung vor 500 Jahren angestoßen. der Renaissance im 16. Jahrhundert. an was soll ich glauben?« Wie soll es Unser heutiges Selbstverständnis Die Moderne ist entstanden, weil der weitergehen? Wieviel Reformation steckt in der heutigen Umbruchzeit? Mit den Filmvorführungen an sechs Abenden und anschließender Dis- kussion mit Filmemacher_innen, Schau- spieler_innen und Expert_innen ging die EHB diesen Fragen nach. Die sechs- teilige TV-Reihe DER LUTHER-CODE erzählt die Geschichte der Reformation und ihrer Folgen in Europa und in der Welt. Eine Kooperation der EHB mit der Evangelischen Akademie zu Berlin und der EIKON Film. (Ausführlicher Bericht:  1.2 )

Nach der Vorführung: Rektor Prof. Dr. Anusheh Rafi mit Dr. Rüdiger Sachau, Bischof Dr. Markus Dröge und David Diallo, Start-Up Unternehmer und Protagonist im Film

6 88 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Abschlusspräsentation Theaterpädagogik 15. November 2016

Für das Projekt „TruckErleben" haben Altersgruppen einen gemeinsamen­ sich fünf Studierende auf eine Reise zu Erfahrungsraum erleben durften. In einem Trucker-Festival und auf Auto- der Abschlusspräsentation teilten sie bahn-Rastplätze gemacht, um die ihre Erfahrungen mit und zeigten ihre Lebenswelten von Berufskraftfahrer_ Ergebnisse. innen zu er­forschen. Die anderen sechs haben ein intergene­ratives Ausstellung und Filmvor­führungen, Projekt im Wedding durchgeführt, wurden begleitet von Moderation und in dem Personen verschiedener Theater. Motiv aus dem Einladungsflyer

Fachtagung Berliner Forschungsnetzwerk – Palliative Care 26. November 2016

Nach vierjähriger Laufzeit des für Lebensbegleitung, Essen), Daniel Forschungsprojektes »Berliner Fuchs (Pflegereferent beim BKK Dach- Forschungsnetzwerk – Palliative Care verband, Berlin), Assoc. Prof. Dr. Elisa- für Menschen mit Demenz« stellten beth Reitinger (Institut für Palliative Care die Forscherinnen ihre Untersuchungs- und OrganisationsEthik, Alpen-Adria ergebnisse und dessen Veröffent- Universität Klagenfurt-Wien-Graz) und lichung in dem Buch »Palliative Care Michael Nehls, (Referent für ambulante für Menschen mit Demenz« vor. Beim pflegerische Dienste, Evangelischer Ver- Fachtag wurden die Ergebnisse und band für Altenarbeit und pflegerische Fachbeiträge kritisch diskutiert. Darüber Dienste (EVAP). hinaus diente er den Vernetzungen in Wissenschaft und Praxis. Eingeladen waren Interessierte, die im beruflichen und ehrenamtlichen Kontext mit diesem Thema konfrontiert sind.

Die Ergebnisse des „Berliner For- schungsnetzwerk – Palliative Care für Menschen mit Demenz« (Forschungs- team: Prof. Dr. Olivia Dibelius/Leitung, Prof. Dr. Erika Feldhaus-Plumin, Marika Lazar, Stefan Schmidt, Prof. Dr. Barba- ra Weigl, Yves Weidlich) wurden von Prof. Dr. Erika Feldhaus-Plumin und

Stefan Schmidt präsentiert. In den Diskussionsrunde im Rahmen der Tagung zwei Arbeitsgruppen zu den Themen „Inhalten und Methoden« und „Versor- gungssettings« moderiert von Olivia Dibelius, Peter Offermanns und Stefan Schmidt ging es schwerpunktmäßig um Fragen der Unternehmenskultur, der diversitätsorientierten Qualifizie- rung, des „Sterbemarktes« und der dazu gehörigen Spezialisierungen. In der anschließenden Podiumsdiskus- sion moderiert von Christian Petzold (Mitarbeiter der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Men- schen in Deutschland) diskutierten Car- men Birkholz (Dipl.-Theologin, Institut Podiumsdiskussion moderiert von Christian Petzold

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | VERANSTALTUNGEN 89 6 Praxismesse Gesundheit 7. Dezember 2016

Für die Studierenden der gesundheits- und pflegebezogenen Studiengänge fand am 7. Dezember die zweite Praxis- messe Gesundheit im E-Gebäude der EHB statt. Die Messe bot die Gelegen- heit, für ein Praktikum oder den Berufs- start Kontakte zu Praxiseinrichtungen zu knüpfen und sich einen Überblick über die Praxislandschaft zu verschaffen. Besucher_innen der Praxismesse Gesundheit im E-Gebäude

Winterakademie Flucht und Migration 15. Dezember 2016

Migration ist weltweit zum Normal- Es wurden die aktuellen Projekte zu zustand geworden und fordert auch diesem Thema vorgestellt, u a. das die bisherigen Ordnungs-, Vorstellungs- Projekt zur Migrationssozialarbeit von und Organisationsweisen von Hoch- Sebastian Sierra-Barra und Maya Francis schulen heraus. Die EHB hat sich vor und das Foto-Tempelhof-Projekt von diesem Hintergrund einer veränderten Sebastian Schädler. Als Gäste waren Migrationsrealität dafür entschieden, Ole Seidenberg und Daniel Kruse sich in den nächsten Jahren dem eingeladen, die das Projekt »ROC 21« Themenkomplex Flucht, Migration und (Refugee Open City 21, Open State) Ein- und Auswanderung zu widmen. präsentierten. Das Projekt entwickelt Konkret bedeutet das, ein Netzwerk mit ein alternatives Betriebssystem für verschiedenen Akteuren aufzubauen temporäre Lebensräume: So können sowie gemeinsame und realistische Notunterkünfte Teil der Lösung sein, Perspektiven für alle Beteiligten zu wenn sie als inklusive Kreativ-Werk- entwickeln. Hierzu sind in den letzten stätten gedacht werden. Im Umfeld Monaten an der EHB Projekte an- knapper Ressourcen entstehen dabei geschoben und Ideen entworfen gesellschaftliche Innovationen, die in worden, die nun in einem größeren die Nachbarschaften ausstrahlen und Kreis diskutiert und zugänglich ge- für Gastländer wertvolle Impulse liefern. macht werden sollen. Dazu fand am 15. Dezember 2016 an der EHB eine Die einzelnen Projekte wurden in ver- Winterakademie mit dem Titel »Ge- schiedenen Workshops dann genauer flohene, Migration und die EHB« statt. betrachtet und weiter bearbeitet.

Postkarte von »ROC 21« (Refugee Open City 21, Open State)

6 90 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Praxismesse Gesundheit 7. Dezember 2016 Aus der Hochschule 6.3

Das Campus Management Projekt 6.3.1

Bereits seit mehreren Jahren hat sich angewendet werden. Im September Insgesamt ist die EHB auf einem guten die EHB auf den Weg gemacht, um 2017 wird für alle Studiengänge die On- Weg zu einem modernen Campus ein modernes Campus-Management- linebewerbung möglich sein und für Management Standard, nicht zuletzt System einzuführen. Das im Jahr 2015 die Studiengänge BoN und BoM zusätz- dank des Engagements vieler Beteiligter ins Leben gerufene Campus Team mit lich auch die Online-Immatrikulation. aus der Verwaltung. Beteiligten aus verschiedenen Ver-

waltungsbereichen der EHB (u. a. IT, In der Planung sind, vorbehaltlich PROF. DR. PETRA VÖLKEL, Studienverwaltung, Lehrbetriebsamt) der verfügbaren monetären Mittel, PROREKTORIN

hat sich schließlich nach eingehender Einführungsprojekte für die weiteren WOLFGANG ARIDAS, Prüfung für das System HISinOne Bausteine von HISinOne. Dazu gehören SYSTEMADMINISTRATION, IT-LEITER entschieden. Der Baustein APP On- unter anderem die Studierendenver- linebewerbung wurde daraufhin im waltung (STU), die Prüfungsverwaltung Februar 2016 gestartet und konnte erst- (EXA) und das Alumnimanagement mals erfolgreich für die Bewerbungen (ALU). Für die Einführung sind in den der BA-Studiengänge Soziale Arbeit Jahren 2017 und 2018 mehrere Work- und Kindheitspädagogik sowie für shops vorgesehen um die Einrichtungs- unseren konsekutiven Masterstudien- projekte für die einzelnen Bausteine zu gang zum Sommersemester 2017 planen.

Bericht aus der Bibliothek 6.3.2

Die Benutzung der Bibliothek Was hat sich getan? für das Jahr 2016 Vom nationalen Regelwerk hin zum Revision der Dozentenbestände 109.782 Gesamtbestand Medien 2015: internationalen Standard RDA – beinhaltete Druckschriften, Resource Description and Access. Die obligatorisch gewordenen Be- elektr. Dokumente, standsrevisionen erfolgten im Be- sonstige Materialien, Zum Anfang des Jahres 2016 stellten richtszeitraum nicht allein für die ohne Aufsätze die Bibliotheksverbünde auf den Magazin- und Lesesaalbestände, 1.112 Neuzugänge Exemplare: internationalen Standard für die Er- sondern auch für die Bestände im exkl. Ergänzungen, Zeit- schließung von Ressourcen in Biblio- Dozent_innenbesitz. Im Allgemeinen schriftenhefte, Zeitungen, theken, Archiven und Museen um, ist die Zusammenarbeit zwischen den elektr. Dokumente, davon der den Datentausch vereinfachen Professor_innen und der Bibliothek 442 neue Druckschriftentitel und die Datenproduktion und Daten- hinsichtlich der Revisionsarbeiten fort- aus dem Buchhandel haltung effizienter gestalten soll. RDA während effektiv. Einige Titel konnten erlaubt einen flexibleren Rahmen für den Ausleihbestand wieder zurück- 496 Neuanmeldungen zur Beschreibung von analogen als gewonnen werden oder es sind neue 8.687 Ausleihen auch digitaler Ressourcen. Für die ko- Empfehlungen zum Bestandsaufbau 2.059 Mahnungen operative Implementierung des neuen ausgesprochen worden. Längerfristiges 1647,24 € Mahngebühren Standards im deutschsprachigen Raum Ziel der Bibliothek bleibt es jedoch, die wurde an der Deutschen National- Bestände außerhalb der Bibliotheks- Schulungen: bibliothek ein Projekt eingerichtet. Im räumlichkeiten zu minimieren. Eigens Bibliothekseinführungen: Rahmen dieser Neuausrichtung nahm dafür bieten wir den Dozierenden ge- 21 Termine mit 405 Teilnehmern das Bibliothekspersonal an länger- sonderte Leihfristen an. Datenbankeneinführungen: fristigen Anwenderschulungen ein- 10 Termine mit 209 Teilnehmern mal zum Regelwerk und einmal zur Formatübertragung teil. Mittlerweile Hygiene-Aktion hat sich die Anwendung routiniert und die Aufregung, aufgrund der Ab- Im Rahmen einer Hygienemaß- lösung des alten Regelwerkes RAK, in nahme sind die Magazin- und Lese- der bibliothekarischen Fachwelt wieder saalbestände von Staub und groben beruhigt. Partikeln befreit worden. Diese Aktion hat insgesamt mehr Ressourcen und Kraft gekostet, als zuvor eingeplant.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 91 6 Insgesamt war dabei das Staub- und unserer personellen und zeitlichen fünf Datenbanken für elektronische Schmutzaufkommen geringer als ver- Möglichkeiten und ersetzen bei einer Volltextzeitschriften und einer Voll- mutet. Die Maßnahme erfolgte in den gezielten Aufsatzrecherche nicht die text-Datenbank. Alle Produkte sind im Sommersemesterferien und soll zu- Instrumente Fachbibliographie und Katalog/OPAC als auch in den Nach- künftig wiederkehrend, vorzugsweise in Aufsatzdatenbank. weisinstrumenten EZB bzw. DBIS ver- den Wintersemesterferien, stattfinden. zeichnet und recherchierbar. Der Zu- gang auf die Inhalte ist campusweit Katalogdatenbereinigung frei. Zu beachten ist die Online-Ver- Neue Hilfskräfte fügbarkeit auf den Volltextzugriff, Im Zuge einer erweiterten Bestands- denn zumeist handelt es sich bei den Auch in diesen beiden Semestern revision und -erschließung sind Nationallizenzen um den Zugriff auf haben wir studentische Hilfskräfte Katalogdaten auf ihre Korrektheit und Archivdaten. verabschieden müssen und neue Vollständigkeit überprüft worden. hinzugewinnen können. Da wir Dabei sind insbesondere die Stand- Brill Journal Archive Online: Fachliche ganz besondere Bedingungen an ortangaben mit fehlerhafter Kennung Schwerpunkte sind Geistes- und Sozial- unsere Hilfskräfte stellen, ist jedes Be- überprüft worden. Diese durchzu- wissenschaften, Internationales Recht werbungsverfahren aufs Neue eine sehenden Daten mussten zuvor aus und ausgewählte Bereiche aus den Herausforderung. Bestandslisten generiert und gefiltert Naturwissenschaften. Bei den Geistes- werden. Dazu war eine Zuarbeit von wissenschaften liegt ein besonderer der Verbundzentrale des Gemeinsamen Schwerpunkt auf den Bereichen Alter- DBIS und EZB im EHB-Look Bibliotheksverbundes (VZ GBV) not- tumswissenschaften, Theologie und wendig. Alte unsaubere Katalogdaten Religionsgeschichte sowie Kultur und sind in neue Datensätze transferiert und Geschichte des Nahen Ostens. der verzeichnete Vermisstenbestand aufgearbeitet worden. Die Datenpflege Cambridge Journals: Angeboten ist eine wiederkehrende und sehr zeit- werden Zeitschriften aus den Bereichen aufwendige Arbeit. Humanities and Social Sciences mit insgesamt ca. 320 Titeln mit den Jahr- gängen bis einschließlich 2015. Nachdem wir im Vorjahr erfolgreich Baumaßnahmen die Datenbanken DBIS und EZB Informa Healthcare Digital Archive: bereitstellen konnten, haben wir nun Für die Ausstattung der Bibliothek mit Das Zeitschriftenarchiv beinhaltet das optische Erscheinungsbild an das weiteren Stromanschlüssen sind Bau- das Archiv von 153 medizinischen der EHB annähernd angepasst. Die maßnahmen notwendig gewesen. Es und pharmazeutischen Zeitschriften Elektronische Zeitschriftenbibliothek kam nur bedingt zu Einschränkungen renommierter Verlage. (EZB) bietet einen einheitlichen Zugang und Lärmbelästigung, die jedoch mit zu wissenschaftlichen Zeitschriften aus dem Ziel, die Recherchearbeitsplätze Nature Archives: Das Archiv enthält die aller Welt. Sie umfasst sowohl von der attraktiver zu gestalten, hinnehmbar Volltexte der multidisziplinären Zeit- Bibliothek lizenzierte Zeitschriften als waren. Studierende können nun ihre schrift Nature. Die Publikation Nature auch frei im Internet verfügbare Zeit- eigenen Geräte komfortabler nutzen. ist neben Science eine der weltweit schriften. Das Datenbank Infosystem Die Rechercheplätze sollen weiterhin renommiertesten naturwissenschaft- (DBIS) bietet Zugriff auf eine Vielzahl ausgebaut werden. Im Zuge dieser lichen Zeitschriften. von wissenschaftlichen Datenbanken baulichen Maßnahmen haben wir aller Fachgebiete. auch Ideen für zwei Gruppenarbeits- Emerald Fulltext Archive Database weist plätze im Magazin einbringen können. Volltextartikel aus über 200 Fachzeit- Studierende sollen die Möglichkeit er- schriften des Verlages Emerald nach. Aufnahme von Aufsätzen und halten, auch in Teams in der Bibliothek Der größte Teil der Zeitschriften stammt Themenheften zu arbeiten. Zu diesem Zweck sind aus dem Bereich der Wirtschafts- eigens zusätzliche Stromanschlüsse im wissenschaften, daneben sind aber Magazin gesetzt worden. Ein weiterer auch Bibliothekswissenschaften und Schwerpunkt ist die Ausgestaltung eines Ingenieurwissenschaften vertreten. Schulungsraumes im kleinen Lesesaal. Der erste Grundstein zum modernen Brill Online / E-Books aus den Kollektionen Arbeitsplatz ist gelegt: der Strom fließt. »Human Rights and Humanitarian Law« und »International Law« Neu im Service Angebot

Um die Treffermenge bei einer Neues Datenbankenangebot Recherche zu erhöhen, nehmen wir Nationallizenzen ergänzt verstärkt Aufsätze aus Monografien Unsere Datenbanken konnten um ein und Zeitschriften als auch Themen- Es sind weitere elektronische Medien Produkt für das Fachgebiet Rechts- heft in den Katalogbestand auf. Die über die Nationallizenzen eingeworben wissenschaften ergänzt und der Weg Aufnahmen erfolgen im Rahmen worden. Hierbei handelt es sich um für eine Allianzlizenz einer weiteren

6 92 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Datenbank für die Gesundheitsstudien- gänge geebnet werden. Als Einzel- platzlizenz bieten wir nun Zugang auf Module für Ausländer- und Asylrecht, Kinder- und Jugendhilferecht sowie Sozialrecht an. Für die Gesundheits- studiengänge wird im Rahmen eines Nationalkonsortiums die Cochrane Library als Campuslizenz in 2017 zur Ver- fügung stehen. Die Cochrane Library ist eine Volltextdatenbank und Fach- bibliographie zur evidenz-basierten Medizin. Die Datenbank beinhaltet Eintragungen bzw. Reviews von Zeit- schriften, Konferenzberichten und anderen Quellen zu medizinischen Behandlungen sowie zu kontrollierten klinischen Studien.

Staub aufwirbeln – Fachbuchportal Dokumentenserver KiDokS voran Schriftgutverwaltung

Für hauptamtlich lehrende Dozent_ Wünschenswert ist es, die Etablierung Im Laufe des Jahres 2016 ist in einem innen ist ein Campuszugang auf die des Hochschulschriftenservers KiDokS Projekt der Schriftgutverwaltung Onlinebestellplattform des Lehmanns voranzutreiben. KiDokS bieten allen (Archiv) ein Leitsatz über die Abgabe, Fachbuchhandels eingerichtet worden. Angehörigen der Hochschule an, das Aufbewahren und das Aussondern Dieses Angebot soll bei der Titel- elektronisch erzeugte, qualifizierte, von Unterlagen der Evangelischen recherche unterstützen und zugleich wissenschaftliche Dokumente auf Basis Hochschule Berlin erarbeitet worden. die Möglichkeit eröffnen, Anschaffungs- der OPUS-Technologie zu veröffent- Im Zuge dessen sind unter anderem vorschläge über das System auszulösen. lichen. Ein Anfang ist bereits gemacht: Formulare entwickelt worden, die ein Ein großer Vorteil: das Portal bietet Ein erstes Open-Access-Dokument aus sachgerechtes und wirtschaftliches einen Alerting-Service, der monat- der Hochschulschriftenreihe Transfer- Verwalten und Aussondern des Schrift- lich über Neuerscheinung in selbst gutes sicherstellen und ab Januar 2017 definierten Fachgebieten informiert. in der Praxis angewendet werden. Alle über das Portal ausgelösten Be- Im Vorfeld waren Gespräche mit den stellungen werden zur Prüfung und Leiter_innen der einzelnen Geltungs- Freigabe an die Bibliotheksverwaltung bereiche erforderlich, um sich eine übermittelt. Selbstverständlich können texte Theorie + Praxis der Preisträger_ genaue Übersicht der dort produzierten auch weiterhin Anschaffungsvor- innen des »Gräfin von der Schulen- Akten zu verschaffen. Bei den Akten, die schläge auf herkömmliche Weise bei burg-Preises« ist online veröffentlicht zukünftig an die Schriftgutverwaltung uns eingereicht werden. worden. Zwei weitere Dokumente (Archiv) übergeben werden, handelt es sind zur Veröffentlichung angemeldet. sich hauptsächlich um Altakten. Abzu- Was kommen mag … Jedoch ist das Projekt noch lange kein gebendes Schriftgut ist durch die ab- Selbstläufer. Die Zusammenarbeit gebende Stelle für die Aufbewahrung in und Weiterentwicklung hinsicht- zwei Bereiche zu gliedern: Akten, die als Lernraum Bibliothek lich des Ausbaus um weitere Reihen Archivgut zu behandeln und für immer oder Sammlungen verschiedener aufzubewahren sind und Akten, die als Wir sind auch weiterhin sehr bemüht, Disziplinen, die Entwicklung von Ab- Altakten bearbeitet und mit einer Auf- die Bibliothek hin zum Lernraum Biblio- läufen und das Definieren eines ein- bewahrungsfrist zu versehen sind. thek zu gestalten. Der erste Teilschritt ist heitlichen Designs sind noch weiter getan; die Anzahl der Stromanschlüsse zu vervollkommnen. MARIKA SPRUCH, konnte erhöht und ergänzt werden. LEITUNG HOCHSCHULBIBLIOTHEK

Darüber hinaus soll Raum und Möglich- ELISA DITTBERNER, keiten für Gruppenarbeit oder für das Überarbeitung Präsenzbestand MITARBEITERIN IM ARCHIV, FÜR DIE SCHRIFTGUTVERWALTUNG ungestörte Lernen geschaffen werden. Besonders die Umgestaltung des Des Weiteren ist die Neugestaltung der kleinen Lesesaals zu einem funktionalen Präsenzbestände auf der Empore be- Schulungsraum für die von der Biblio- absichtigt. Hier liegt uns schon lange im thek angebotenen Schulungen ist uns Sinn, die Ordnung zu überarbeiten und wichtig. Für die weitere Umsetzung neue Klassen zu schaffen. Ein Konzept wird entsprechende Technik und soll entwickelt werden, an dem an- Mobiliar benötigt. schließend die handfeste Umsetzung folgen wird.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 93 6 6.3.3 Energetische Sanierung an der EHB Projektstand 2016

Bereits seit dem Jahr 2010 beschäftigt Heizungsanlage selbst ist überaltert. durch die Umstellung der Heizungs- sich die Evangelische Hochschule Berlin Werden nur der Verbrauch und die anlage von Öl auf Gas würde sich der (EHB) mit der notwendigen Sanierung daraus resultierende Wärmeeffizienz Ausstoß an CO2 um mindestens 30% der auf dem Campusgelände be- betrachtet, so stehen diese in einem verringern. Das wäre unser, wenn auch findlichen Gebäude. Anlass dazu war sehr schlechten Verhältnis. kleiner Beitrag, zum Schutz und Erhalt und ist der mangelhafte Zustand der des Klimas. Bausubstanz, welcher bereits zu Ein- In dem Gutachten der Firma iproplan schränkungen im Hochschulbetrieb wurde umfassend dargelegt, dass Zwischenzeitlich haben wir auch einen führt. Von den schwierigen Arbeits- eine Sanierung der Häuser und der Antrag zur Gewährung von Förder- und Lernbedingungen sind sowohl das Heizungsanlage zwingend notwendig geldern aus dem Programm BENE Personal als auch die Studierenden be- ist, um die bestehenden Probleme gestellt. Wir hoffen, dass diese be- troffen. Die klimatischen Bedingungen nachhaltig zu lösen. Ein wesentlicher fürwortet werden und unsere EHB als in den einzelnen Räumen sind nicht Punkt dabei ist die Dämmung der »Leuchtturmobjekt« ausgewählt wird. zufriedenstellend. Während der Fassaden. Dadurch wird ein Wärme- Sollte unsere Hochschule als Prestige- Heizperiode werden »angenehme« verlust wesentlich verringert, was zu objekt ausgewählt werden, haben Temperaturen in den Räumen kaum einem besseren Klima in den Räumen wir die Chance, bis zu 90 % der Mittel erreicht. In den Sommermonaten ist führt. Ein weiterer Aspekt sind die als Förderung für die energetische es meist zu warm. Unter diesen Be- Fenster. Diese müssen erneuert und Sanierung zu erhalten. dingungen leidet vor allem die Lern- abgedichtet werden. So können die

und Arbeitsatmosphäre. Ein weiteres extremen Zuglufterscheinungen ver- DIPL. ING. DIAMANTIS TSOUKAS, Problem ist der steigende Energiever- hindert werden. Ebenso vorteilhaft ist KOMMISSARISCHER LEITER FACILITY MANAGEMENT brauch. Für die EHB stellte sich somit die eine Isolierverglasung, die nach dem Aufgabe, die Ursache für die benannten neuesten Stand der Technik, ebenso Probleme zu finden. In der Folge wurde für ein besseres Klima in den Räumen im Jahr 2014 die Planungsgesellschaft sorgt. An dieser Stelle sei noch einmal iproplan Planungsgesellschaft mbH darauf verwiesen, dass aufgrund der Be- (nachfolgend iproplan genannt) mit stimmungen des Denkmalschutzes kein einer Analyse des Ist-Zustandes be- Sonnenschutz an der Außenfassade an- auftragt. Ziel dieser Analyse war es, gebracht werden darf. Das Herzstück Schwachstellen in der Bausubstanz der Maßnahme ist die mangelhafte aufzuweisen. Des Weiteren sollte ge- Heizungsanlage. Diese schließt die klärt werden, warum das Klima in den Leitungen und die Heizkörper mit ein. Räumen so mangelhaft ist und worin die Ursachen für den hohen Energiever- Das Gutachten der Firma iproplan sowie brauch liegen. Das Ergebnis der Analyse die Ausführungen der EHB bezüglich von iproplan zeigt deutlich, dass nur der Notwendigkeit der Maßnahmen eine umfassende und vor allen Dingen liegen der Trägerin der EHB vor. Wie aus energetische Sanierung die Bewahrung dem Gutachten ersichtlich, handelt es der denkmalgeschützten Bausubstanz sich um ein Investitionsvolumen von ermöglichen kann. etwa sieben bis acht Millionen Euro. Uns ist bewusst, dass es sich hier um Zuerst einmal wurde deutlich, dass eine sehr große Summe handelt. die Gebäude in bauphysikalischer Hin- Allerdings sehen wir uns auch in der sicht auf dem Stand der 1960er Jahre Verantwortung, den Studierenden sind. Das bedeutet, dass die Häuser eine angenehme Lern- und Arbeits- nicht dem neuesten Stand in Hinsicht atmosphäre zu gewährleisten. Dämmung und Thermik entsprechen. Diese Fürsorgepflicht haben wir als Das führt zu den immensen Wärme- Arbeitgeber auch unserem Personal verlusten. Es könnte auch bildlich gegenüber. formuliert werden, dass die Räume statt Wärme zu speichern diese nach außen Ein wesentlicher Aspekt bei der abgeben. Ein weiteres Problem sind die energetischen Sanierung ist die Ein- Fenster. Diese haben keine Isolierungs- sparung von Kosten, die sich für die EHB verglasung, sodass auch hier Wärme- langfristig durch die Modernisierung verluste auftreten. Zudem sind diese der Gebäude und der Heizungsanlage teilweise »undicht«. Dadurch kommt es ergeben. Ebenso tragen wir eine zu einer Zufuhr von kalter Luft in den Verantwortung für den Klima- und Raum. Das wiederum wirkt sich nach- Umweltschutz, der bereits zu einem haltig auf die Innentemperatur aus. Die globalen Thema geworden ist. Allein

6 94 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN «

»DIE FELSENBIRNE IM WINTERSCHLAF!

Bitte nichtJAHRESBERICHT stören! DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | FORSCHUNG, WISSENSCHAFT,EHB.INTERN HOCHSCHULENTWICKLUNG | AUS DER HOCHSCHULE 95 6 6.3.4 Gekommen und gegangen

Neue Dozent_innen

Sina Adamy, Gastdozentin im Studiengang Soziale Arbeit

Sina Adamy ist seit dem Wintersemester 2016/2017 Gastdozentin im Studiengang Soziale Arbeit. Ursprünglich selbst Studentin an der EHB, absolvierte sie weitere Zusatzqualifikationen im Bereich der Sozialen Arbeit. Sie blickt auf eine langjährige Berufserfahrung in verschiedenen Angeboten von Hilfen zur Erziehung zurück, unter anderem im Regionalen Sozialen Dienst eines Berliner Jugendamtes, als Mitarbeiterin des Aktion Mensch geförderten Projektes »Familienräte an Schulen & Kitas« und als Leiterin verschiedener Hilfs- angebote eines freien Trägers der Jugendhilfe. Vor zehn Jahren verlagerte sie ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf die Anwendung und Verbreitung von Familienratsverfahren. Seitdem arbeitet sie schwerpunktmäßig als systemische Beraterin, Koordinatorin, Trainerin und Dozentin in diesem Bereich, leitet Workshops und unterstützt Teams in ihrer Prozessentwicklung. Als Mitglied des Vereins »Familienrat e. V. Berlin-Brandenburg« engagiert sich Frau Adamy für die Etablierung und Qualitätssicherung dieser Verfahren. Ihren umfangreichen Erfahrungsschatz möchte sie an der EHB an die Studierenden weitergeben.

Britta Bacchetta, Gastdozentin im Studiengang Hebammenkunde, B. Sc. of Midwifery

Britta Bacchetta ist seit Juli 2016 mit einer halben Stelle als Gastdozentin im Studiengang Hebammenkunde tätig. Ihre Ausbildung zur Hebamme schloss sie 1996 in Celle ab. Seitdem arbeitete sie als freiberufliche Hebamme in unterschiedlichen Settings. Von 2003 bis 2008 studierte Britta Bacchetta berufsbegleitend Hebammenwissenschaften an der Glasgow Caledonian University in Schottland (B.Sc. und M.Sc. Midwife- ry). Von 1998 bis 1999 führte sie ein erster Arbeitseinsatz mit »Ärzte ohne Grenzen« nach Afghanistan, ein weiterer Einsatz in Mexiko von 2003 bis 2005. Seitdem lebt und arbeitet sie in Berlin. Hier machte sie 2009 eine Weiterbildung zur Familienhebamme und arbeitete anschließend in dieser Funktion in Berlin Mitte. Seit 2014 leitete Britta Bacchetta die Weiterbildung Familienhebamme an der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Im Studiengang Hebammenkunde an der EHB ist sie seit 2014 mit Lehraufträgen sowie in der konzeptionellen Arbeit beteiligt.

Christina Böcker, Gastdozentin im Studiengang Soziale Arbeit

Christina Böcker erhielt nach ihrem Studium an der FH Köln und dem Berufsanerkennungsjahr in der Bewährungshilfe 1991 die staatliche Anerkennung als Diplom-Sozialarbeiterin. Als Leiterin der Jugend- lichen-Mädchengruppe eines Kinderheims nahm sie nebenberuflich das Studium der Rechtswissen- schaften auf und schloss es 1998 mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Bereits im juristischen Vorbereitungsdienst gewann sie in der Jugendstaatsanwaltschaft, der Familiengerichtsbarkeit und beim Verwaltungsgericht (Jugendhilferecht) Einblicke in die rechtlichen Aspekte ihrer bisherigen Erfahrungen als Sozialarbeiterin. Als Rechtsanwältin absolvierte sie erfolgreich das Weiterbildungsstudium Mediation an der Fernuni Hagen. Seit 2001 war Christina Böcker als Referentin im Sozialministerium Brandenburg unter anderem für Aufgaben der Familien-, Gleichstellungs- sowie Sozial- und Integrationspolitik zuständig. Aktuell arbeitet sie im Referat »Zuwanderung und Integration« in Teilzeit. Sie übernahm seit dem Wintersemester 2012/2013 mehrere Lehraufträge an der EHB für das Seminar Recht im Modul Wertekonflikte in der Sozialen Arbeit. An der EHB ist sie seit Oktober 2016 als Gastdozentin beschäftigt.

Katja Bröskamp, Gastdozentin im Studiengang Kindheitspädagogik

Bereits seit acht Jahren lehrt Katja Bröskamp an der EHB im Studiengang Kindheitspädagogik. Sie begann als Lehrbeauftragte im Bereich Ästhetische Bildung /Schwerpunkt Kunst, wo sie zusätzlich ab WS 2010/2011 das Tutorium für das Praktikum I übernahm. Seit dem WS 2016/2017 ist sie jetzt als Gastdozentin tätig. Das Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Kunst (an der TU Berlin und der HdK Berlin) ermöglichte ihr 1999 ein Kunststipendium in England an der Winchester School of Art. Seit 2001 arbeitet sie als frei- berufliche Künstlerin im Bereich Zeichnung und Mixed Media. Schon während des Studiums interessierte sie sich für eine individuelle Unterstützung von Lernprozessen. Sie beriet Kommiliton_innen/Studierende mit Schreibhemmungen beim Konzipieren und Schreiben von Hausarbeiten und begleitete künstlerische Projekte in KiTas und Grundschulen. 2007 gründete sie ein Kinderatelier, in dem Kinder die Freiheit haben, ihren eigenen Themen und Interessen nachzugehen. Daneben gibt sie künstlerische Workshops für päd- agogische Fachkräfte.

6 96 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Lutz Fritsche, Professur für Management im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Lutz Fritsche, MBA, ist Medizinischer Vorstand der Paul Gerhardt Diakonie, einem großen diakonischen Träger mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Krankenpflegeschulen, Hospizen und ambulanten Einrichtungen. Er absolvierte zunächst eine Banklehre, bevor er in Würzburg, Berlin und Boston Medizin studierte. Nach Abschluss des Studiums war er fast zehn Jahre in der Charité als Internist tätig. Parallel ab- solvierte er seinen MBA und habilitierte sich auf dem Gebiet der Nierentransplantation. Von 2004 bis 2009 war er der stellvertretende ärztliche Direktor der Charité. Ab 2005 auch Geschäftsführer der Medizinischen Versorgungszentren der Charité. Ab 2008 übernahm er zudem die Kaufmännische Leitung des Klinikums. Ende 2009 wechselte Prof. Fritsche in die Paul Gerhardt Diakonie, wo er vor allem für die medizinischen Leistungen und Strukturen, die Informationstechnologie und das Geschäftsfeld Pflege verantwortlich ist. Mit seiner Professur an der EHB sollen die bestehenden Verbindungen zwischen der Hochschulausbildung und -forschung und den diakonischen Tätigkeitsfeldern in Krankenversorgung und Altenpflege weiter ausgebaut werden.

Prof. Dr. Matthias Hahn, Gastprofessur für Evangelische Religionspädagogik

Matthias Hahn wurde Ende 2016 als Gastprofessor für Religions- und Gemeindepädagogik von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) an die Evangelische Hochschule abgeordnet. Vorher hat er das Pädagogisch-Theologische Institut im Kloster Drübeck und Neudietendorf geleitet und lange Jahre als Dozent in der Fachschule für Gemeindepädagogik gearbeitet. Weitere Arbeitsfelder waren die Ausbildung der Vikar_innen, vor allem aber Fort- und Weiterbildungen für den Religionsunterricht. Er hat Lehrpläne erarbeitet, Schulbücher (auch für den Ethikunterricht) geschrieben und war Herausgeber der Fachzeitschrift religion 5–10. Prof. Dr. Hahn hat sich an der Universität Erfurt habilitiert und ist dort Mitglied der Forschungsstelle »Sprache, Kommunikation, Religion«. Er war Synodaler (und später Berater) der EKM- Synode und hat die Bildungskonzeption der EKM mitverantwortet. Ein wichtiger Erfolg war die Errichtung von drei Dozenturen für die religionspädagogische Bildung im Elementarbereich, an denen der Synode sehr gelegen ist. Matthias Hahns Projektauftrag heißt: Erarbeitung und Umsetzung einer gemeindepädagogischen Zusatzausbildung für Absolvent_innen gemeindepädagogischer Fachschulen und für Pädagog_innen, die ohne theologisch-gemeindepädagogische Ausbildung im gemeindepädagogischen Dienst arbeiten.

Prof. Dr. Julia Leinweber, Gastprofessorin für Hebammenkunde

Prof. Dr. Julia Leinweber ist seit Oktober 2016 Gastprofessorin im Studiengang Hebammenkunde. Nach Hebammenausbildung und Tätigkeit im Beruf studierte Julia Leinweber berufsbegleitend Hebammen- wissenschaft (B. Sc.) an der Glasgow Caledonian University in Schottland. Danach folgte das Studium der Gesundheitswissenschaften (MPH) mit Schwerpunkt Frauengesundheit an der University of Melbourne und 2016, gefördert durch ein Postgraduiertenstipendium, die Promotion an der Griffith University in Queensland, Australien. Seit 2010 arbeitete sie, neben praktischer Tätigkeit als Hebamme, als Tutorin und Lehrbeauf- tragte an der Sunshine Coast University und der Griffith University in Queensland. An der Medizinischen Hochschule Hannover hat sie seit 2014 einen Lehrauftrag im »European Master of Science in Midwifery« Studiengang. Die Forschungsschwerpunkte von Julia Leinweber liegen auf den Themen traumatischer Stress bei Hebammen und traumasensible Betreuung in der Geburtshilfe. In der Lehre ist für sie die Ver- mittlung von Traumasensibilität in der Hebammenbetreuung ein zentrales Anliegen. Frau Leinweber ist adjunctierte Forscherin bei der Griffith University in Queensland, Australien.

Daniel Mauter, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Bachelor of Nursing

Daniel Mauter ist seit Oktober 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Bachelor of Nursing an der EHB tätig. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an der Charité Berlin im Jahr 2006 arbeitete er zunächst in der Klinik für Rheumatologie, Physiotherapie und Schmerz- therapie. Im Oktober 2008 erfolgte der Wechsel in die Klinik für Hämatologie und Onkologie an der Charité Mitte, in der er auch weiterhin tätig ist. Nach seiner Weiterbildung zum Praxisanleiter 2010 beschäftigte er sich intensiv mit der Anleitung und Vorbereitung für Auszubildende und Studierende auf die praktische Examensprüfung. Es folgte das BA-Studium Gesundheitswissenschaften und der Master Health Professions Education an der Charité, den er 2016 abschloss. Daniel Mauter arbeitet seit 2011 an der EHB, zunächst als Praxistrainer und POL-Experte, später auch als Lehrbeauftragter. Seine derzeitigen Lehrschwerpunkte sind vor allem klinisch-praktische Themen, die Theorie-Praxis-Vernetzung sowie in der Forschung im Bereich ambulante Hospiz- und Palliativversorgung bei Menschen mit ostasiatischem Migrationshintergrund.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 97 6 Viktoria Richter, Gastdozentin im Studiengang Soziale Arbeit

Viktoria Richter ist seit WS 2016/2017 Gastdozentin im Studiengang Soziale Arbeit. Davor war sie seit sechs Jahren im Studiengang als Lehrbeauftragte tätig, unter anderem mit dem Schwerpunkt »Schnittstelle Sucht«. Sie arbeitet seit 16 Jahren in einem interdisziplinären Team von Ärzten, Sozialarbeiter_innen und Arzthelfer_innen in der Suchthilfe mit drogenabhängigen Menschen in der Substitutionsbehandlung. Nach ihrem Fachschulstudium zur Heilerziehungspflegerin und Krankenpflegeausbildung war Viktoria Richter zehn Jahre in der Behindertenarbeit als Sozialarbeiterin und in der Vorschulerziehung bei einem kirchlichen Träger tätig, bevor sie 1999 ihr Studium an der KHSB abschloss. Sie blickt auf lange Erfahrung im Bereich der Psychiatrie, Sozialtherapie und Psychoedukation zurück und arbeitet in der NADA Akupunktur seit vier Jahren mit drogenabhängigen Patienten in einer Schwerpunktpraxis Berlin. Daneben hält und leitet sie Workshops und Vorträge zu Themen der Sucht, Begleiterkrankungen, Gesundheit, Kinderschutz und andere.

Joana Streffing, Gastdozentin im Studiengang Hebammenkunde, B. Sc. of Midwifery

Joana Streffing verstärkt seit dem Sommersemester 2016 als Gastdozentin das Team der Lehrenden im Studiengang Hebammenkunde an der EHB. 2011 machte sie ihr Examen zur Hebamme. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit als stellvertretende Leitung im Kreißsaal (Bamberg) und Lehrtätigkeiten an der Heb- ammenschule in Bamberg, schloss sie (März 2013) den Bachelor of Science in Midwifery an der Hochschule Osnabrück und anschließend den Master of Science in Midwifery an der Medizinischen Hochschule Hannover ab (Juni 2016). Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind die allgemeine und fachspezifische Anatomie sowie angewandte Medizintechnik und Gesundheitsangebote für Frauen und junge Familien.

Susan Vogel, Gastdozentin für Recht und Soziale Arbeit

Susan Vogel, Rechtsanwältin und Dipl.-Sozialpädagogin, lehrt seit dem Wintersemester 2016/2017 als Gastdozentin für Recht und Soziale Arbeit an der EHB. Ihre freiberufliche Tätigkeit als Rechtsanwältin, die seitdem ruht, nahm sie 2005 auf. Ebenfalls seit 2005 ist sie Lehrbeauftragte am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften (vormals Fachbereich Sozialwesen) der Fachhochschule Potsdam. Susan Vogel war von 2005 bis 2014 freiberuflich in juristischen Zeitschriftenredaktionen der Nomos Verlagsgesellschaft tätig und hat zudem zahlreiche Lektoratserfahrungen gesammelt. Sie ist Mitautorin in dem von Prof. Dr. Heribert Ostendorf herausgegebenen Handbuch »Jugendstrafvollzugsrecht«. Ihre rechtlichen Interessen gelten dem Strafrecht (einschließlich Jugendstrafrecht und Strafvollzugsrecht), dem Sozialrecht (insbe- sondere Kinder- und Jugendhilferecht, Rehabilitationsrecht) und dem Betreuungs-, Unterbringungs- und Maßregelvollzugsrecht. Sozialpädagogisch liegt ihr Schwerpunkt bei den Methoden Sozialer Arbeit (Soziale Gruppenarbeit, Freizeitpädagogik) und hinsichtlich der Arbeitsfelder in den Bereichen ambulante und stationäre Straffälligenhilfe sowie forensische Psychiatrie.

6 98 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Christopher Zarnow, Professor für Systematische Theologie

Prof. Dr. Christopher Zarnow ist seit November 2016 Professor für Systematische Theologie im Studiengang Evangelische Religionspädagogik. Der promovierte Theologe und ordinierte Pfarrer war mehrere Jahre in der Wissenschaft und kirchlichen Praxis tätig. Zuletzt leitete er die Arbeits- und Forschungsstelle »Theo- logie der Stadt« im evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg. Seine Aufgabe bestand darin, den Wissenstransfer zwischen wissenschaftlicher Theologie, urban studies und Berliner Stadtgemeinden zu organisieren. Die Forschungsschwerpunkte von Christopher Zarnow liegen auf der Identitätstheorie, der theologischen Anthropologie sowie auf verstehenden Ansätzen der Religionsdeutung und Religionskritik unter den Bedingungen der Moderne. Er ist ein leidenschaftlicher Lehrer der Systematischen Theologie und möchte die EHB als (evangelischen) Wissenschaftsstandort weiterentwickeln und profilieren.

Neue Mitarbeiter_innen

Marco Menzel, Andrea Müller, Nicole Woye, Administrator IT Service Point Mitarbeiterin Haushalt Mitarbeiterin Zentrale Dienste

Marco Menzel ist seit April 2016 Ad- Seit Oktober 2016 ist Andrea Müller Nicole Woye ist seit September 2016 ministrator des IT-Service Point an der Mitarbeiterin im Bereich Haushalt und als Mitarbeiterin bei den Zentralen Evangelischen Hochschule Berlin (EHB). hat sich dort besonders in das Thema Diensten der EHB tätig. Nach dem Seine Ausbildung zum Fachinformatiker Drittmittel eingearbeitet. Abitur absolvierte Nicole Woye ihre Aus- schloss er in Berlin ab. Zuvor betreute bildung zur Fachangestellten für Büro- er acht Jahre lang als Administrator das Nach ihrem BWL-Studium an der Tech- kommunikation in der BAM Bundes- Rechenzentrum »Informationsgemein- nischen Hochschule Wismar war sie anstalt für Materialforschung und schaft zur Feststellung der Verbreitung viele Jahre für die Mercedes-Benz AG -prüfung, wo sie anschließend für ein- von Werbeträgern e. V.« und den »Zen- tätig: zuerst im Personalbereich, dann einhalb Jahre im Abteilungssekretariat tralverband der deutschen Werbewirt- als Assistentin der kaufmännischen Werkstofftechnik beschäftigt war. Mit schaft e. V.« Leitung und später im Bereich Innen- dem Wechsel des Arbeitsplatzes folgte revision und Compliance. auch ein Umzug von der branden- Nach einer vierjährigen Familienzeit burgischen Kleinstadt Bad Belzig in freut sie sich über den beruflichen die Hauptstadt. Für zweieinhalb Jahre Wiedereinstieg an der EHB. leitete Nicole Woye das Sekretariat einer privaten Kosmetikschule, wo sie besonders viel Erfahrung in den Be- reichen Seminarorganisation, Qualitäts- management und Korrespondenz mit öffentlichen Trägern sammeln konnte.

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 99 6 Verabschiedet

Christa Gärtner, Mitarbeiterin Personalwirtschaft

Ich weiß, dass Frau Gärtner mit dieser Aufgabenbeschreibung sehr fremdelte und doch beschreibt sie meines Erachtens treffend, welchen weiten Rahmen sie allein in den fast sieben Jahren gemeinsamen Wirkens abdeckte. Auf der Basis von intensivem Fachwissen, das durch Studium und langjährige Praxis entstand, und verantwortlichen Tätigkeiten auch in der Mitarbeiter_innenvertretung erwarb sie sich den Status einer »grauen Eminenz« in allen Fragen des Personal- und Haushaltswesens. Mit großer Detailtreue und einem sehr ausgeprägten Verantwortungsgefühl für die Arbeitsergebnisse gab sie ihr Wissen an die nach ihr gekommenen Mitarbeiterinnen der beiden Bereiche weiter. Ich werde mich aus der persönlichen Zusammenarbeit lange noch an ihre »besonders kreativen Phasen« an späten Freitagnachmittagen erinnern, die sich im E-Mailverkehr und Telefonaten fortsetzten, den/ die ich mit ihr von zuhause in die EHB zu fast nächtlicher Stunde führte. Eine ganz andere Seite von Frau Gärtner ist die »kulturelle«, die sich auch in manchen »Pausengesprächen« zeigte und Atmosphären in der EHB aufnahm, musische Interessen von der Hochklassik bis zum Alt-Rock widerspiegelte und die Freude an kleinsten Aufmerksamkeiten zeigte.

Wir danken ihr von Herzen und wünschen Frau Gärtner, dass sie weiter alle Herausforderungen bestehen möge, die schönen Dinge des Lebens vermehrt genießen kann und eine ihr angemessene, ehrenamtliche Tätigkeit findet. Die räumlichen Nach- folgerinnen werden auch ob des von ihr hinterlassenen Akten-Vermächtnisses noch lange unmittelbar mit ihr beschäftigt bleiben.

HELMUT SANKOWSKY, KANZLER

Sabine Stengel, Mitarbeiterin in der Bibliothek

Sabine Stengel war von November 2012 bis Ende 2016 als Bibliotheksangestellte an der Evangelischen Hochschule Berlin tätig. Zu Ihren Aufgaben gehörte die Lesesaalaufsicht sowie die Beratung und Information zu allen Fragen der Benutzung der Bibliothek. Ihre Kolleginnen aus der Bibliothek, Studierende und die Mitarbeiter_innen der EHB haben ihre Zuverlässigkeit und Kollegialität sehr geschätzt. Mit Ende des Jahres 2016 verließ Sabine Stengel die Hochschule, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Wir wünschen ihr für ihre Zukunft alles erdenklich Gute und viel Erfolg.

JULIANE PILGRIM, LEITERIN DER BIBLIOTHEK

Prof. Dr. Gerda Simons, Professorin für Sozialpädagogik

Professorin Gerda Simons unterrichtete seit 1995 an der EHB das Fach (Sozial-)Pädagogik. Vor allem zwei Anliegen standen im Mittelpunkt ihres Wirkens. Erstens war es ihr ein großes An- liegen, theoretische Grundlagen der Pädagogik, reflektiertes methodisches Handeln und Praxis als innig aufeinander bezogene Kernelemente von Professionalität zu vermitteln. Zweitens lag ihr die Verbesserung des Kinderschutzes am Herzen. Deswegen hat sie stets eine enge Verzahnung von Sozialer Arbeit und Recht vertreten. In diesem Zusammenhang hat sie über viele Jahre die Studiengangs-integrierte Weiterbildung zur »Verfahrenspflegerin« an der EHB organisiert und dort viele Module selbst unterrichtet. Mit ihrer Pensionierung verlieren wir eine Kollegin mit besonderen Schwerpunkten. Wir wünschen ihr für ihren Ruhestand alles Gute und sind uns sicher, dass sie sich auch weiter für Kinderschutzbelange einsetzen wird.

PROF. DR. MATHIAS SCHWABE

6 100 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Heinz Jürgen Vogel, Zentrale Dienste

Am 31. August 2016 hat sich unser Mitarbeiter Heinz Jürgen Vogel in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wir freuen uns für ihn, denn jetzt beginnt nach langen Arbeitsjahren ein neuer Lebensabschnitt. Ein kleiner Wehrmutstropfen für uns ist sein Ausscheiden aus der kaufmännischen Verwaltung natürlich schon: Durch sein freundliches, aufgeschlossenes Wesen hat er wesentlich zu einem angenehmen Team- und Betriebsklima beigetragen. Außerdem war er durch sein breit gefächertes Arbeitsgebiet und die hervorragenden Leistungen eine große Stütze in unserer kaufmännischen Verwaltung. Wir wünschen Herrn Vogel alles Gute, vor allen Dingen Gesundheit und eine schöne Zeit im Ruhestand.

DIAMANTIS TSOUKAS, KOMMISSARISCHER LEITER FACILITY MANAGEMENT

Verstorben

Abschied von Prof. Dr. Peter Sauer

Die Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden der EHB trauern um ihren ehemaligen Kollegen aus der Sozialen Arbeit, Prof. Dr. Peter Sauer, Professor für Sozialpolitik i. R. Professor Sauer verstarb im Juni 2016 nach schwerer Krankheit in Berlin. Über 30 Jahre war er als Professor an der Hochschule tätig, bevor er 2007 in den Ruhestand ging. Seit 1997 engagierte er sich zudem im An-Institut der EHB, dem Institut für Innovation und Beratung (INIB), das er maßgeblich mit aufbaute und dessen Ehrenvorsitzender er bis zum Schluss war.

Nach einer Ausbildung zum Mechaniker wurde Peter Sauer mit 23 Jahren Ingenieur. Danach studierte er Volkswirtschaft in Kiel und Freiburg. Dem ging ein sechsmonatiger Auslands- aufenthalt in Lyon voraus, wo auch der Grundstein für seine Kultursensibilität gelegt wurde, die ihn zeitlebens prägte. Im Alter von 30 Jahren bot sich eine Promotion in Stuttgart an, verbunden mit einer Stelle in der Hochschulplanung. In dieser Zeit knüpfte er bereits viele Kontakte zu Entwicklungsorganisationen. Es folgte die Zeit in Afrika, wo Peter Sauer für ver- schiedene Projekte in unterschiedlichen Tätigkeiten aktiv war, so in Mali, im Tschad und für das damalige Zentralafrikanische Kaiserreich (seit 1979 wieder Republik). Nach seiner Rückkehr nach Deutschland entschied er sich für die Lehr- und Forschungstätigkeit und arbeitete seitdem als Professor für Sozialpolitik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin (EFB, heute EHB).

Im Rahmen einer Andacht in der Kirche »Zur Heimat« auf dem EHB Campus nahmen die Hochschule, seine Familie und viele Freund_innen sowie Wegbegleiter_innen am 20. Juni 2016 Abschied von Prof. Dr. Peter Sauer. Sein inspirierender Geist, sein Einsatz für Forschung und Weiterbildung sowie seine Freude an der Arbeit mit den Studierenden werden allen im Gedächt- nis bleiben. Mit ihm verliert die Hochschule einen aufrechten und engagierten Menschen, einen motivierenden Lehrer und leidenschaftlichen Kollegen der Sozialen Arbeit. Wir vermissen ihn.

SIBYLLE BALUSCHEK M.A. , PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 101 6 6.3.5 Daten und Fakten

Haushalt 2016

Einnahmen (in Euro)

Land Berlin 5.691.000 Finanzierung aufgrund der Erstattungsverordnung vom 24. Januar 1992, Finanzierung Studiengang Bachelor of Nursing aus dem Strukturfonds 424.000 Zuweisung Fördermittel zur Weiterfinanzierung des Studiengangs Elementare Pädagogik/Kindheitspädagogik 68.550 Zuweisung des Landes Berlin dem Masterplan für Integration und Sicherheit (MFI)

Drittmittel 29.820 Dt. Förderp. Land Berlin 21.600 Dt. Förderp. Stipendiengeber 154.290 Zuwendung Bundesprogramm »Elternchance ist Kinderchance« 247.800 Zuwendung BMBF-Wettbewerb »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen« 52.189 Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre 14.900 Zuweisung Innovative Hochschule 40.000 Zuwendung Paul Gerhardt Diakonie e. V. Berlin und Wittenberg für Stiftungsprofessur 2.963 Zuwendung INTERMEPP 58.442 Einnahmen für Projekte 19.889 Einnahmen DFJW 59.511 Einnahmen DAAD 58.600 Zweckgebundene Zuwendung für Profilschärfung der religiösen Kompetenz im Studiengang Elementare Pädagogik/Kindheitspädagogik 195.200 Personalkostenerstattung SJK für den Studiengang Bachelor of Midwifery 8.950 Spenden von Dritten 96.939 DL Projekte

EKBO 757.900 Zweckgebundene Zuwendung für Personalkosten Studiengang Ev. Religionspädagogik 674.465 Zuwendung für Sachkosten und Investitionen

Studierende 255.600 Sachkostenbeiträge 671.536 Semesterticket, Studentenwerk-Beiträge, Stupa-Beiträge

EHB 70.688 Einnahmen/Gebühren

9.674.832 Gesamteinnahmen

Drittmittel Studierende

Land Berlin EKBO EHB

6 102 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Ausgaben (in Euro)

Personalhaushalt 6.922.877 Personal (hauptamtlich Lehrende, Verwaltungsmitarbeiter_innen, freie Mitarbeiter_innen) 705.395 Drittmittel

Sachhaushalt 981.517 Sachkosten und Investitionen 184.985 Drittmittel 666.708 Semesterticket, Studentenwerk-Beiträge, Stupa-Beiträge

9.461.482 Gesamt

Personalhaushalt Sachhaushalt 19%

81%

Verwendung der Sachmittel

32,57% Bewirtschaftung (Strom, Heizung, Wasser, Reinigung, Müll, Reparaturen, Wartungen, Gartenarbeiten)

16,73% EDV-Ausstattung, Wartung, Software, Telefon und Internet

8,10% Lehr- und Lernmittel, Mediothek, Integrationshilfen, Sozialfonds

8,91% Beschaffungen Ausstattung, Investitionen

3,70% Sonstige Ausgaben

4,80% Beschaffungen Bibliothek

3,86% Erbbauzins, Grundsteuer

12,22% Baumaßnahmen, Instandsetzung

2,59% Porto, Material

2,88% Studienfahrten, Dienstreisen, Fort- und Weiterbildung

3,65% Veröffentlichungen, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 103 6 Immatrikulationsamt

Bewerbungen und Zulassungen

Studiengang Bachelor of Nursing SEMESTER WS 2015/2016 WS 2016/2017 Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 35 33

Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik SEMESTER SOSE 2015 SOSE 2016 Bewerbungen insgesamt 249 239

festgesetzte Zulassungszahl 40 40

Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 45 42

Bachelorstudiengang Evangelische Religionspädagogik SEMESTER WS 2015/2016 WS 2016/2017 Bewerbungen insgesamt 57 52

Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 29 26

Bachelorstudiengang Pflegemanagement SEMESTER WS 2015/2016 WS 2016/2017 Bewerbungen insgesamt 76 59

festgesetzte Zulassungszahl 40 40

Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 29 26

Bachelorstudiengang Soziale Arbeit SEMESTER SOSE 2015 WS 2015/2016 SOSE 2016 WS 2016/2017 Bewerbungen insgesamt 1016 1603 925 1463

festgesetzte Zulassungszahl 120 120 120 160

Studiengang Hebammenkunde SEMESTER WS 2015/2016 WS 2016/2017 Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 22 24

Masterstudiengang Leitung – Bildung – Diversität SEMESTER SOSE 2015 SOSE 2016 Bewerbungen insgesamt 236 165

festgesetzte Zulassungszahl 80 80

Anzahl der Studenten bei Studienbeginn 82 80

Numerus Clausus im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit Numerus Clausus (NC) im Hauptverfahren SEMESTER SOSE 2015 WS 2015/2016 SOSE 2016 1. Qualifikation (Durchschnittsnote)

Grenzwert der Durchschnittsnote 2,1 1,8 2,2

2. Wartezeit

Grenzwert der Wartezeit (Halbjahre) 16 16 16

6 104 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Studierende im Sommersemester 2016

Frauen 109 20,2 % 7,6 % Bachelor of Nursing (B. Sc.) Männer 9 11,1 % Gesamt 118

Frauen 132 91,0 % 10,2 % Kindheitspädagogik (B.A.) Männer 13 9,0 % Gesamt 145

Frauen 53 61,6 % 6,0 % Evangelische Religionspädagogik (B.A. und Diplom) Männer 33 38,4 % Gesamt 86

Frauen 70 72,9 % 6,8 % Pflegemanagement (B.A.) Männer 26 27,1 % Gesamt 96

Frauen 574 77,2 % 52,2 % Soziale Arbeit (B.A. und Diplom) Männer 169 22,8 % Gesamt 743

Frauen 61 100 % 4,3 % Hebammenkunde (B. Sc.)* Männer 0 0,0 % Gesamt 61

Leitung – Bildung – Diversität Frauen 130 78,3 % 11,7 % (Management – Education – Diversity) (M. A.)** Männer 36 21,7 % Gesamt 166

Frauen 6 75 % 0,5 % Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession (Master of Social Work – MSW)*** Männer 2 25 % Gesamt 8

Alle Studierenden der Hochschule Stand: April 2016 Frauen 1135 79,8 % * seit Wintersemester 2013/2014 ** seit Sommersemester 2013 Männer 288 20,2 % *** Weiterbildungsmasterstudiengang/Kooperationsstudiengang; Einschreibung kann an einer der beteiligten Hochschulen erfolgen. Gesamt 1423

Studierende gem. § 11 BerlHG Ausländische Studierende

Frauen 52 4,5 % Anteil an allen Frauen Frauen 50 4,4 % Anteil an allen Frauen Männer 18 6,3 % Anteil an allen Männern Männer 11 3,8 % Anteil an allen Männern

Gesamt 70 4,9 % Anteil an allen Studierenden Gesamt 61 3,8 % Anteil an allen Studierenden

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 105 6 Praxisamt

Praktika

Diplomstudiengang Soziale Arbeit WS 2015/2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 7. Semester, 01.10.15–17.02.16 2 2 2 – –

Bachelorstudiengang Soziale Arbeit WS 2015/2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 4. Semester, 01.10.15–17.02.16 81 56 25 69 7 5

SOSE 2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 4. Semester, 01.04.16–18.08.16 79 61 18 70 5 4

Bachelorstudiengang Evangelische Religionspädagogik WS 2016/2017 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 5. Semester, 05.09.16–27.11.16 24 17 7 18 6 Praktikum Gemeinde

WS 2015/2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 5. Semester, 23.11.15–04.03.16 25 13 12 25 Praktikum Schule

1. Semester, 08.02.16–04.03.16 24 14 10 24 Berufsorientiertes Praktikum Schule

1. Semester, 07.03.16–27.03.16 25 15 10 20 5 Berufsorientiertes Praktikum Gemeinde

Gesamt 89 58 31 82 7 0

Bachelorstudiengang Pflegemanagement SOSE 2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 4. Semester, 24.07.16–29.09.16 25 19 6 25 – –

Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik SOSE 2016 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 5. Semester, 09.05.16–15.07.16 32 29 3 25 4 3

WS 2016/2017 GESAMT W M BERLIN ANDERE BUNDESLÄNDER AUSLAND 2. Semester, 10.10.16–16.12.16 40 39 1 32 8 –

6 106 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Veranstaltungen

Veranstaltungen, die 2016 vom Praxisamt organisiert, inhaltlich gestaltet und in der EHB durchgeführt wurden 11. Mai 2016 Die Praxismesse 16. November 2016 Praxisausschuss

Veranstaltungen unter Mitwirkung des Praxisamtes der EHB 25. Januar 2016 Koop Praxis (ASH, EHB und KHSB) 29. Februar 2016 Koop Praxis (ASH, EHB und KHSB) 9. März 2016 Landesarbeitsgemeinschaft Praxisämter Nordost 21. März 2016 Arbeitsgemeinschaft Praxiskoordination/Jugend 15. Juni 2016 Fachtag Praxis in Neukölln 17. Oktober 2016 Koop Praxis (ASH, EHB und KHSB) 31. Oktober 2016 Arbeitsgemeinschaft Praxiskoordination/Jugend

Teilnahme an überregionalen Tagungen 27.–29. April 2016 Bundesarbeitsgemeinschaft der Praxisämter in Mainz 23. November 2016 Kooperationstreffen mit Brot für die Welt/AGLEH 30. November – 2. Dezember 2016 Bundesarbeitsgemeinschaft der Praxisämter Dresden

Prüfungsamt

Prüfungsteilnehmer_innen und Durchschnittsnoten

WS 2015/2016 GESAMT W M DURCHSCHNITTSNOTE Sozialarbeit/Sozialpädagogik Diplom 2 1 1 1,6 (gut)

Soziale Arbeit BA 83 67 16 1,7 (gut)

Pflegemanagement BA 1 1 – 2,3 (gut)

Evangelische Religionspädagogik BA 21 11 10 1,7 (gut)

Master Leitung-Bildung-Diversität – – – –

Bachelor of Nursing – – – –

SoSe 2016 GESAMT W M DURCHSCHNITTSNOTE Sozialarbeit/Sozialpädagogik Diplom 3 3 – 1,6 (gut)

Soziale Arbeit BA 91 75 16 1,7 (gut)

Pflegemanagement BA 30 20 10 1,9 (gut)

Evangelische Religionspädagogik BA 1 1 – 1,6 (gut)

Kindheitspädagogik BA 24 21 3 1,8 (gut)

Elementare Pädagogik BA 2 2 – –

Master Leitung-Bildung-Diversität 57 46 11 1,6 (gut)

Bachelor of Nursing 22 21 1 1,7 (gut)

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 107 6 6.3.6 Veröffentlichungen, Vorträge und Aktivitäten

Prof. Dr. med. Michael Prof. Dr. Annerose Bohrer, Prof. Dr. Aristi Born, Abou-Dakn, Professur für Pflege- und Gesund- Professur für Entwicklungs- und Professur für Geburtsmedizin, heitswissenschaft, Studiengangs- Pädagogische Psychologie, Studiengang Hebammenkunde, beauftragte Bachelor of Nursing Studiengangsbeauftragte Soziale B. Sc. of Midwifery Arbeit, Gleichstellungsbeauftragte

Publikationen Publikationen Projekte Bohrer, Annerose (2016): »Ach, Du Abou-Dakn, Michael (2016): Mutter- bist so ein Bachelor!« – Anleitung (Be-)Handlungskonzepte von milchernährung bei Früh- und von Studierenden in der Berufs- psychischen Krisen und Er- Neugeborenen: Die deutschen praxis. In: Brinker-Meyendriesch, krankungen bei Kindern und Jugend- Empfehlungen der nationalen Elfriede & Arens, Frank (Hrsg.): lichen, gemeinsam mit dem Kinder- Stillkommission. Muttermilch- Diskurs Berufspädagogik Pflege und Jugendlichenpsychotherapeuten ernährung bei Frühgeborenen. T. und Gesundheit. Wissenschaft- Tobias Bialuschewski Kühn. Bremen, Uni-Med. Verlag. licher Verlag Berlin, 210-232.

Abou-Dakn, Michael (2016): Stillen Bohrer, Annerose, Kuckeland, Heidi, Mitgliedschaften – Laktationsmedizin. Die Geburts- Oetting-Roß, Claudia, Scherpe, hilfe. H. Schneider, H. Husslein Manuela & Schneider, Kordula (2016): Deutsche Gesellschaft für and K. H. Schneider. Heidel- Beratung gestalten. Grundlagen Psychologie (DGPs) berg, Springer. 5: 1079-1099. der Pflege für die Aus-, Fort- und Weiterbildung. Brake: Prodos. Fachgruppe Entwicklungspsychologie Kraus, K., U. Schäfer-Graf and M. Abou- Dakn (2016): »Präpartales Stillgespräch Fachgruppe Gesundheitspsychologie bei diabetischen Schwangeren: Vorträge/Workshops Kolostrum früh gewinnen.« Deutsche Hochschullehrerbund (hlb) Hebammenzeitschrift 5(68): 5. 26.09.2016: Anleitung von Studierenden der Gesundheits- Landeskonferenz der Frauen- Schwarz, C., R. Schafers, C. Loytved, P. berufe in der Berufspraxis. Erstes beauftragten (LaKoF) an Heusser, M. Abou-Dakn, T. Konig and Forum Lernortkooperation an Berliner Hochschulen B. Berger (2016): »Temporal trends in der BTU Cottbus Senftenberg. fetal mortality at and beyond term and induction of labor in Weitere Aktivitäten 2005-2012: data from German routine perinatal monitoring.« Arch Erlangung des Berliner Zerti- Gynecol Obstet 293(2): 335-343. fikats für Hochschullehre

Weissenborn, A., M. Abou-Dakn, Frauen- und R. Bergmann, D. Both, R. Gresens, Gleichstellungsbeauftragte B. Hahn, A. Hecker, B. Koletzko, M. Krawinkel, D. Kroll, E. Rouw, M. Studiengangsbeauf- Scheele, U. Schwegler, E. Sievers, tragte (Soziale Arbeit) E. Sporleder, S. Springer, K. Vetter, A. Wockel and M. Kersting (2016): »[Breastfeeding Rates and Duration in Germany – A Systematic Review].« Gesundheitswesen 78(11): 695-707.

6 108 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Olivia Dibelius, Beiträge zu den Tagungsergebnissen Grieshop M. & Tegethoff, D. (2016): Professur für Pflegewissenschaft/ wurden im ehb.spiegel (Heft 35, S.2; Chancen und Herausforderungen Pflegemanagement Heft 37, S.3; 2017) veröffentlicht. der hochschulischen Bildung von Hebammen in Deutschland – eine Seit 2015 Mitglied des Beirates der qualitative Studie im Rahmen der Publikationen Evangelischen Akademie zu Berlin. Evaluation des Modellstudien- gangs Hebammenkunde an Dibelius, Olivia (2016): Berliner der Evangelischen Hochschule Forschungsnetzwerk – Projektent- Berlin. Zeitschrift für Hebammen- wicklung und -verlauf. In: Dibelius, O./ wissenschaft. Abstractband der Offermanns, P. / Schmidt, S. (Hrsg.). 3. Internationalen Fachtagung Palliative Care für Menschen mit der Deutschen Gesellschaft für Demenz. Hogrefe, Göttingen, S. 27-28. Hebammenwissenschaft e. V. Prof. Dr. Melita Grieshop, (DGHWI). 12.02.2016. Fulda. Dibelius, Olivia (2016): Kritische Professur für Hebammenwissen- Konklusion zu den Forschungsergeb- schaft, Studiengangsbeauftragte nissen. In: Dibelius, O./ Offermanns, Hebammenkunde, B. Sc. of Vorträge/Workshops P. / Schmidt, S. (Hrsg.). Palliative Midwifery Care für Menschen mit Demenz. Grieshop M. & Tegethoff D. (2016) Hogrefe, Göttingen, S. 75-78. Forschendes Lernen – Betreuung Publikationen von geflüchteten Frauen im Dibelius, Olivia (2016): Konsequenzen Kreissaal. Vortrag auf dem Inter- der Studie für Forschung, Praxis und Grieshop, M. (2016): Perspektiven nationalen Lernwelten-Kongress. 1.–3. Entscheidungsträger. In: Dibelius, O./ der akademischen Ausbildung von September 2016, Wien/Österreich. Offermanns, P. / Schmidt, S. (Hrsg.). Pal- Hebammen – Herausforderungen liative Care für Menschen mit Demenz. und Chancen. In Elfriede Brinker- Striebich, S.; Müller-Rockstroh, B.; Hogrefe, Göttingen, S. 79-80. Meyendriesch, Frank Arens (Hrsg.). Tegethoff D. & Grieshop M. (2016): Diskurs Berufspädagogik Pflege Chancen und Herausforderungen Vorträge/Workshops und Gesundheit. Berlin: Wissen- der hochschulischen Bildung von schaftlicher Verlag. 480-501. Hebammen in Deutschland – eine 15.02.2016: »Forschungsstand und qualitative Studie im Rahmen der Perspektiven”: Menschen mit Striebich, S ; Grieshop M. & Evaluation des Modellstudien- Migrationshintergrund – Ressourcen Tegethoff, D. (2016): Chancen und gangs Hebammenkunde an der und Belastungen. Einführungsvor- Herausforderungen der hoch- Evangelischen Hochschule Berlin. trag bei der Auftaktveranstaltung schulischen Bildung von Heb- Posterpräsentation. 3. Internationale »Brückenbauerinnen in der Pflege«. ammen in Deutschland – eine Fachtagung der Deutschen Gesell- Modellprojekt des Diakonischen qualitative Studie im Rahmen der schaft für Hebammenwissenschaft Werkes Berlin Stadtmitte e.V. Modell-Evaluation des Studien- e. V. (DGHWI). 12.02.2016. Fulda. gangs Hebammenkunde an der Evangelischen Hochschule. Journal Weitere Aktivitäten/ of Midwifery Science. Abstractband Weitere Aktivitäten/ Mitgliedschaften der 3. Internationalen Fachtagung Mitgliedschaften der Deutschen Gesellschaft für Heb- Zu den beiden Forschungsprojekten ammenwissenschaft e. V. 12/2016. Sprecherin der Sektion Hoch- »Lebenswelten von Menschen mit schulbildung in der Deutschen Migrationserfahrung und Demenz« Striebich S., Müller-Rockstroh Gesellschaft für Hebammen- und »Palliative Care für Menschen B., Tegethoff, D. & Grieshop, M. wissenschaft e. V. mit Demenz« wurden je eine Ab- (2016): Der Wandlungsprozess des schlusstagung mit Buchpräsentation Hebammenberufs im Zuge der Vertreterin der Deutschen Gesell- im März und November 2016 ver- Akademisierung. Hebammen- schaft für Hebammenwissenschaft e. V. anstaltet. Die Buchpräsentationen forum 5/2016, 17: 514-517. für die Bundeskonferenz »Studien- erschienen bereits auf der EHB- gänge der Gesundheitsfachberufe« Homepage (bei »druckfrisch«) und Striebich, S.; Müller-Rockstroh, B.;

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 109 6 Prof. Dr. phil. habil. Expertin in der Arbeitsgruppe zur Matthias Hahn, Matthias Hahn/Gudrun Neebe: Überarbeitung der S3-Leitlinie Gastprofessor für Religion 5–10 – Heft 1/2016: Gestationsdiabetes (AWMF-Leitlinie) Evangelische Gemeinde- und Sind Propheten out? Religionspädagogik Gutachterin der AHPGS im Matthias Hahn: Eva Heßler. Ge- Akkreditierungsverfahren des meindepädagogik als Dialog Studiengangs Hebammenkunde Publikationen zwischen Theologie und an der Hochschule Ludwigs- Pädagogik, Leipzig 2016. hafen am Rhein 4/2016 Hahn, Matthias: Dem Armen geben. Thesen 41–45, in: 95 Thesen jetzt. Gutachterin in interner Ein Bildungsbuch, herausgegeben Vorträge/Workshops Akkreditierung des Studiengangs vom RPI Loccum 2016, 73–79. Health Professions Educations Konfessionslos glücklich? Religiös an der Charité Berlin. 2/2016 Hahn, Matthias: »Ich schaff das nicht!« unmusikalisch? Oder doch ein- Manchmal können selbst Propheten fach nur glaubensschwach? Externe Expertin in Berufungs- nicht mehr (gehorchen), in: Religion kommission für die Professur Heb- 5–10 1/2016, S. 5–6 plus Material. Wie der Evangelische Religionsunter- ammenkunde/Geburtshilfe an der richt an der Berufsschule von einer Ernst-Abbe-Hochschule Jena Hahn, Matthias: Cornel West. Ein zunehmend konfessionslosen und engagierter und pragmatischer religionsfernen Schülerschaft ver- Mitglied im Wissenschaftlichen Prophet, in: Religion 5–10 1/2016, ändert wird. Bonn 2016 (Ev. Kirche im Beirat – Lernwelten/Inter- S. 24–26 plus Material. Rheinland, Berufsschullehrertag). nationaler Kongress für Pflege- und Gesundheitspädagogik Hahn, Matthias: Mit Propheten Kompetenzorientiert Religion lernen. Religionspädagogische unterrichten. Moritzburg 2016 (TPI Vertreterin des Deutschen Heb- Überlegungen zur Arbeit mit der sächsischen Landeskirche). ammenverbandes e. V. für den prophetischen Sätzen. Eine Frei- Deutschen Kongress für Peri- arbeitskartei, in: Religion 5–10 Symboldidaktik – eine überholte natale Medizin (seit 2015) 1/2016, S. 28–29 plus Material. religionsdidaktische Konzeption? Kloster Drübeck 2016 (Einladung der Evaluation der Projekte Familiengut- Hahn, Matthias: Prophetinnen Studienseminare für Ev. Religions- scheine in den Bezirken Lichtenberg, und Propheten – online, in: unterricht in Sachsen-Anhalt). Marzahn-Hellersdorf, Neukölln und Religion 5–10 1/2016, S. 34–35. Tempelhof-Schöneberg im Rahmen der Umsetzung der »Bundesinitiative Hahn, Matthias: Brauchen wir Frühe Hilfen und Familienheb- Heilige? – Barbara (4.12.) und ammen« im Land Berlin. Hebammen- Nikolaus (6.12.), in: http://www. wissenschaftliche Studie im Auftrag calwer.com/media/39/E-25-0070_ der Senatsverwaltung für Bildung, Hahn_Brauchen_wir_Heilige. Jugend und Wissenschaft des Landes pdf, Stuttgart 2015. Dorothee Heckhausen, Berlin. (2016-2017) Professur für Pflegemanagement Projektleitung: Prof. Dr. Melita Hahn, Matthias: Problemorientierter Grieshop, Prof. Dr. Dorothea Tegethoff Religionsunterricht, in: https:// www.bibelwissenschaft.de/ Vorträge/Workshops Evaluation des Modellstudiengangs wirelex/das-wissenschaftlich- Hebammenkunde. Qualitative Er- religionspaedagogische-lexikon/ 12.–13.01.2016: Train the Trainer- hebung zur Akademisierung des lexikon/sachwort/anzeigen/ seminar, HELIOS-Rehakliniken, Damp Hebammenwesens. details/pro-blemorientierter- Projektleitung: Prof. Dr. Melita religionsunterricht/ch/76c60b4 18.–19.01.2016: Potentialent- Grieshop, Prof. Dr. Dorothea Tegethoff 0f77e58da5101d04577203241/ wicklungsseminar für Führungs- kräfte aus der Pflege, Paul Gerhardt Diakonie, Lutherstadt Wittenberg

6 110 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Cornelia Heinze, 06.02.2016: Patientenführung in Kaufmännische Direktoren von Professur für Pflegewissenschaft, der gynäkologischen Praxis, Praxis- Rehakliniken, DRV Bund Studiengangsbeauftragte ring Südstorman, Reinbek Bachelor of Nursing 14.09.2016: Vortrag zur Patienten- 09.–10.02.2016: Teamwork- führung für Ärzte und Ärztinnen, shop, Akademie für Sozial- Vortrag für die Akademie für Sozial- Publikationen medizin der DRV Bund, Berlin und Rehamedizin, DRV Bund, Berlin Bohrer, Anne; Heinze, Cornelia; 08.–10.03.2016: Die Führungs- 27.–29.09.2016: Verhandlungsführung, Höppner, Heidi; Behrend, Ronja; kraft als Coach, Seminar für Seminar für die VBG, Göttingen Czakert, Judith; Hitzblech, Tanja; die VBG, Bad Hersfeld Kaufmann, Ina; Maaz, Asja; Räbiger, 06.10.2016: Kommunikations- Jutta; Peters, Harm: Berlin bewegt 18.03.2016: Teamworkshop, Vivantes seminar für Praxisanleiterinnen, sich: Interprofessionelles Lehren Krankenhaus Kaulsdorf, Berlin Paul Gerhardt Diakonie und Lernen von Studierenden der Medizin, Ergotherapie, Physio- 14.–15.04. 2016: Ärztliche Ge- 25.–27.10. 2016: Gesundheits- therapie und Pflege. GMS Journal sprächsführung, Seminar für training in der Rehabilitation, for Medical Education 2016 Vol 33(2), die DRV Bund, Bad Driburg Seminar für die Vivantes, Netz- S. 53-70, Erlangen, ISSN 2366-5017 werk für Gesundheit GmbH 19.–21.04.2016: Konflikt- management für Führungskräfte, 15.–17.11.2016: Motivierende Ge- Vorträge/Workshops Seminar für die VBG in Fulda sprächsführung und Lösungs- orientierte Beratung, Seminar für 07.10.2016: 7. DGP-Hochschultag, 28.04.2016: Führungskritische Rehamanager der VBG, Fulda Universität Bremen: Cornelia Situationen, Seminar für Heinze, Kathrin Reichel, ChefärztInnen, Vivantes, Netz- 23.–24.11.2016: Lösungs- Claudia Fröhlich: Symposium werk für Gesundheit GmbH fokussierte Gesprächsführung Interprofessionelles Lernen. für Integrationsfachkräfte von 28.05.2016: Mitarbeiterführung in Integrationsämtern, Seminar für 28.10.2016: Berliner Pflegekongress der Zahnarztpraxis, Initiative Er- die Bundesarbeitsgemeinschaft 27., Rotes Rathaus: Referentin bei langer Zahnärzte e. V., Erlangen der Integrationsämter (BIH), Berlin der Podiumsdiskussion »Wie gelingt der Qualifikationsmix", Moderatorin 09.06.2016: Führung und Zu- 08.–09.12.2016: Train the Trainer, des Forum 1 »Hilf mir, wo ich Hilfe sammenarbeit, Seminar für ärztliche Seminar für die HELIOS Reha- benötige – Umgang mit Demenz- und pflegerische Führungskräfte, kliniken, Ahrenshoop kranken", Mitglied im Fachbeirat Paul Gerhardt Diakonie, Berlin 13.–15.12.2016: Gesundheits- 16.–17.06.2016: Workshop für Reha- schulung in der medizinischen Weitere Aktivitäten/ manager, VBG Berlin, Berlin Rehabilitation, Seminar für die Mitgliedschaften DRV Rheinland, Engelskirchen 21.–22.06.2016: Motivierende Ge- Hochschulintern: sprächsführung für Mitarbeiter Studiengangsbeauftragte des der Integrationsämter, Land- Studiengangs Bachelor of Nursing schaftsverband Westfalen/Lippe Mitglied im Konzil 07.–08.07.2016: Train the Trainer, Seminar für die HELIOS-Reha- Mitglied in der Auswahlkommission kliniken, Bad Ems für das Deutschlandstipendium

06.–08.09.2016: Leitung und Ko- Mitarbeit in der AG ProDoc, AG operation in der Rehaklinik, Forschung und AG Strategie Seminar für Ärztliche, Pflege- und

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 111 6 Extern: 30.05.2016: Einführung in das Mitglied der Dekanekonferenz Prof. Marion Hundt, Migrationsrecht an der Schnittstelle Pflegewissenschaft Professur für Öffentliches Recht zum SGB VIII, Fachtagung Clearing- verfahren für unbegleitete minder- Stellv. Sprecherin der Sektion in jährige Geflüchtete, SFBB, Berlin. Gründung »Beruflich qualifizierende Publikationen Studiengänge« bei der Deutschen 17.06.2016: Flüchtlinge an Gesellschaft für Pflegewissenschaft Hundt, Marion (2016): Aufent- den Hochschulen – Eine Ein- haltsrecht und Sozialleistungen führung in das Migrations- DBfK, Deutsches Netzwerk für Geflüchtete. Praxisleitfaden recht für Sozialberater/-innen, für Evidenzbasierte Medizin, für Verwaltungs- und Sozial- Studentenwerk Berlin, Berlin. Bundesverband Lehrende der einrichtungen, Fachkräfte und Gesundheits- und Sozialberufe, Ehrenamtliche. Regensburg. 30.06.2016: Aufenthaltsstatus un- Deutsche Gesellschaft für Pflege- sicher – Was heißt das für geflüchtete wissenschaft, Deutsche Gesellschaft Hundt, Marion (2016): Migration Familien? Rechtliche Grundlagen und für Geriatrie und Gerontologie an der Schnittstelle zum SGB VIII ihre Bedeutung, 2. Dialog zur frühen (Kinder- und Jugendhilfe). SFBB. 2 und Bildung in Berlin Energien bündeln! Peer Reviewerin: Journal 3. Aufl. 2016, Berlin-Brandenburg. – Wie die Integration geflüchteter of Clinical Nursing Kinder in die Kindertagesbetreuung Hundt, Marion (2016): Das Recht gemeinsam gelingt, Deutsche Paritätische Projektleitung für das der Kinder auf gewaltfreie Er- Kinder- und Jugendstiftung, Berlin. Projekt INTER-M-E-P-P Berlin – ziehung in Kita und Grundschule Interprofessionelles Lernen und und der Umgang mit »Strafen«, in: 07.09.2016: Kita-Finanzierung Lehren in Medizin, Ergotherapie, Deutsche Kinderhilfe e.V. (Hrsg.). und Entgelt für besondere Physiotherapie und Pflege, ge- Praxisleitfaden Kinderschutz in Kita Leistungen des Trägers, Fachver- meinsam mit dem Leiter des Dieter- und Grundschule. Die Würde des anstaltung EHB/VKMK, Berlin. Scheffner-Instituts der Charité und Kindes ist unantastbar. Köln Carl Link der Professorin für Physiotherapie an bei Wolters Kluwer Deutschland. 29.09.2016: Migrationsrecht an der der ASH. Das Projekt wird seitens der Schnittstelle zum SGB VIII, Berliner Robert-Bosch-Stiftung in der nun- Fachtagung SFBB und Vorstellung mehr zweiten Förderphase noch bis Vorträge/Workshops der 3. Auflage des Readers, Berlin. September 2017 gefördert. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt des 11.02.2016: Migrationsrecht an 30.09.2016: Einführung ins Migrations- Studiengangs Bachelor of Nursing der der Schnittstelle zum SGB VIII, recht und Schnittstelle Migrations- EHB, des Medizinstudiengangs der Fachtagung SFBB und Vor- recht/SGB VIII, Unterstützung in Charité – Universitätsmedizin Berlin stellung des Readers, Berlin. Vielfalt, Interkulturelle Öffnung und des Studiengangs Therapie- der Jugendhilfe, Bildungsteam wissenschaften der Alice-Salomon- 03.03.2016: Flüchtlinge an den Berlin-Brandenburg e.V., Jugend- Hochschule. Projektförderung: Hochschulen – Eine Einführung amt Neuruppin, Neuruppin. Robert-Bosch-Stiftung. Laufzeit: 2013- in das Migrationsrecht für Sozial- 2017 (erste und zweite Förderphase) berater/-innen, Fachtagung 05.10.2016: Einführung in die auf- Deutsches Studentenwerk, Rostock. enthaltsrechtlichen Rahmen- Kooperation im Projekt InterTUT bedingungen für Geflüchtete, – kooperativ lernen, lehren und 09.03.2016: Einführung in das Sozialleistungen unter besonderer arbeiten", in Zusammenarbeit mit Migrationsrecht und Schnitt- Berücksichtigung des Bildungs- der Charité – Universitätsmedizin stelle zum SGB VIII, Jugendamt pakets und der Schnittstelle zum Berlin, Charité Gesundheits- Mahrzahn/Hellersdorf, Berlin. SGB VIII, Lotsenfachtag Berlin Mitte, akademie und der Alice-Salomon- Willkommen bei Freunden – Bünd- Hochschule. Projektförderung: 29.04.2016: Flucht und Asyl, nisse für junge Flüchtlinge, Berlin. Robert-Bosch-Stiftung. Laufzeit: Berliner Stadtmission, Berlin. 2016-2017 (zweite Förderphase) 11.10.2016: Warum Migrations- 18.05.2016: Einführung in das sozialarbeit und nicht Beratung Lehr-Lernprojekt Optimierung der Migrationsrecht und das Asyl- und Betreuung? Fachliche An- Dokumentation in der Obdachlosen- bewerberleistungsgesetz, forderungen an die Migrations- ambulanz, Projektpartner: Obdach- Migrationsberatung Landkreis sozialarbeit, Fachveranstaltung des losenambulanz der Caritas, Berlin Oberhavel, Oranienburg.

6 112 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. phil. Juliane Karakayali, Professur für Soziologie, Ministeriums für Arbeit, Soziales, Studiengang Soziale Arbeit 03.12.2016: Soziale Arbeit in der Gesundheit, Frauen und Familie des postmigrantischen Gesellschaft, Landes Brandenburg, Potsdam. Jahrestagung der Theorie AG der Publikationen Deutschen Gesellschaft für Soziale 14.10.2016: Rechtliche Be- Arbeit, Bielefeld, mit Barbara Schäuble stimmungen in der Kita, »movements- Journal für kritische Spastikerhilfe Berlin eG, Berlin. Migrations-und Grenzregime- 22.10.2016: »Ein Jahr danach: kritische forschung. Nr. 3 Rassismus in Reflexion der Flüchtlingspolitik in 17.10.2016: Rechtliche Rahmen- der postmigrantischen Ge- Deutschland«. Tagung »Krise der bedingungen für geflüchtete sellschaft«, transcript. http:// europäischen Migrations- und Familien, Fachtag »Fach- und movements-journal.org Grenzpolitiken«, Jahrestagung Praxisberatung: Kinder und des Rats für Migration, Georg- Familien mit Fluchterfahrungen August-Universität Göttingen im Kitaalltag, SFBB, Berlin. Weitere Aktivitäten/ Mitgliedschaften 09/2016: Verhandlungen um Zuge- 30.11.2016: Migrationsrecht an der hörigkeit im Klassenraum, Jahres- Schnittstelle zum SGB VIII, Branden- Leitung des Forschungsprojekts: konferenz der Deutschen Gesell- burger Fachtagung SFBB, Berlin. Die Beschulung neu zugewanderter schaft für Soziologie, Bamberg und geflüchteter Kinder in Berlin 28.11.2016/02.12.2016: Einführung in – Praxis und Herausforderungen. 09/2016: Segregierte Grundschulen das Migrationsrecht und Schnitt- Gefördert durch die Beauftragte für und die Perspektive migrantischer stelle Migrationsrecht/SGB VIII, Migration und Integration der Eltern, Fachtagung der Initiative Unterstützung in Vielfalt, Inter- Bundesregierung, 05/2016-12/2016 Schule-Rassismus-Stadt, Berlin kulturelle Öffnung der Jugendhilfe, unter Mitarbeit von Dr. Çağrı Bildungsteam Berlin-Branden- Kahveci, Sophie Groß, Mareike 10.–11.06.2016: Und das ist die burg e.V., Jugendamt Charlotten- Heller, Tutku Güleryüz Klasse für die Turnhallenkinder burg/Wilmersdorf, Berlin. – Vorbereitungsklassen für neu zu- gezogene Kinder und Jugendliche, 07.12.2016: Expertinnen-Live-Chat: Vorträge/Workshops eine Bestandsaufnahme, Tagung Kita-, Schul- und Migrationsrecht, Globale Ungleichheit, Flucht Stiftung Haus der kleinen Forscher. 13.12.2016: Willkommensklassen: mit und Bildung an der Carl von separierter Beschulung zur Inklusion? Ossietzky Universität Olden- Aktuelle Forschungsergebnisse zur burg mit Dr. Birgit zur Nieden Weitere Aktivitäten/ Beschulung von neu zugewanderten Mitgliedschaften Kindern in Berliner Grundschulen. 03/2016: Das Konzept der Autonomie Mit Prof. Dr. Paul Mecheril, Mona der Migration – Anregungen für die Wissenschaftliche Leitung des Zerti- Massumi, Sanem Kleff, Prof. Dr. Juliane Soziale Arbeit, Konferenz Soziale fikatskurses: »Zusammenarbeit Karakayali, Dr. Birgit zur Nieden, Arbeit neu Denken. Migration und mit Geflüchteten – rechtliche, Sophie Groß, Dr. Çağrı Kahveci, Tutku Migrationspolitiken in Bewegung, interkulturelle und interreligiöse Güleryüz, Mareike Helle, Berlin organisiert durch die Friedrich Ebert Aspekte«, Bezert-Projekt, EHB, Berlin. Stiftung und den Verein für Soziale 08.12.2016: Die Integration von Arbeit Istanbul, Istanbul, Türkei Geflüchteten im Bildungssystem – welche Wege müssen wir 03/2016: Parallelklassen. Grund- gehen?, Forum Migration der Otto schulen und Segregation nach Benecke Stiftung, Düsseldorf Herkunft in der Berliner Migrations- gesellschaft, Jahreskonferenz »Räume für Bildung, Räume der Bildung« der Deutschen Gesellschaft für Er- ziehungswissenschaften, Kassel

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 113 6 Dr. Dagmar Kubanski, Prof. Dr. Dietrun Lübeck, Prof. Dr. Natascha Naujok, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur für Psychologie, Professur für Sprache und im Studiengang Studiengang Soziale Arbeit Kommunikation, Studiengang Bachelor of Nursing Kindheitspädagogik

Vorträge/Workshops Vorträge/Workshops Vorträge/Workshops 08.07.2016: »BTS in regionalen 17.06.2016: Problemorientiertes Hilfesystemen: Theoretische und 27.02.2016: Die Interaktionsanalyse Lernen im dualen (berufsquali- empirische Perspektiven«, Fach- als Methode zur Rekonstruktion fizierenden) Vollzeitstudium Bachelor tag Beschäftigungstagesstätten von Kokonstruktionsprozessen. of Nursing an der Evangelischen im gemeindepsychiatrischen Vortrag und Workshop auf Ein- Hochschule Berlin – Gestaltung von Verbund, Katholische Hoch- ladung des Nachwuchsnetzwerks Lerneinheiten & Einfluss auf aus- schule für Sozialwesen Berlin des Symposion Deutschdidaktik e.V. gewählte Lernphänomene, Workshop (SDD) an der Universität Paderborn & Vortrag auf dem Internationalen Kongress »PBL-Kompetenzen fördern, Weitere Aktivitäten/ 21.04.2016: Interaktionsanalytische Zukunft gestalten«, Zürich, Schweiz Mitgliedschaften Perspektiven auf kollaborative Schreibsituationen. Vortrag und 06.–08.06 2016: Vertretung des Workshop auf Einladung des Studiengangs Soziale Arbeit Doktorandenkolloquiums Grund- auf den Fachbereichstagen schulbildung der Universität Koblenz Soziale Arbeit: Würzburg 01.06.2016: Die Interaktionsanalyse als 08.–10.11.2016: Vertretung des grundlegende Forschungsmethode Prof. Dr. Julia Leinweber, Studiengangs Soziale Arbeit der Interpretativen Unterrichts- Gastprofessur im Studiengang auf den Fachbereichstagen forschung. Vortrag auf Einladung des Hebammenkunde Soziale Arbeit: Mannheim Forschungskolloquiums INFOKO des Instituts für Pädagogik und Didaktik Methodische Beratung des Ge- im Elementar- und Primarbereich an Publikationen meindepsychiatrischen Ver- der Erziehungswissenschaftlichen bundes Reinickendorf (Monitoring Fakultät der Universität Leipzig Leinweber, J., Creedy D. K., Rowe, H. & der Eingliederungshilfe) Gamble, J. (2016): Responses to birth trauma and prevalence of probable Inhaltliche Beratung zur Vor- Weitere Aktivitäten/ Posttraumatic Stress Disorder among bereitung eines Fachtags (2017) Mitgliedschaften Australian midwives. Women and zum Thema »Praxis neu denken Birth, 30 (1), 40-45. Berichterstattung durch den Fähigkeitenansatz« Beratung von »Jona’s Vorschule für durch ABC News Australia www. (Capabilities Approach) Flüchtlingskinder« der Jona Stiftung abc.net.au/news/2016-09-28/ midwives-ptsd-traumatic-birth Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Leinweber, J. (2016): Midwives Kindheit e.V. (BAG-BEK) battle PTSD. Interview by D. Bastian. Nursing Review 6 Deutsche Gesellschaft für Er- ziehungswissenschaft (DGfE)

Vorträge/Workshops Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben (DGLS) (Sektion der Leinweber, J., Creedy DK., Rowe, H. International Literacy Association) & Gamble, J., (2016): Posttraumatic Stress in Australian Midwives: Gewerkschaft Erziehung und Prevalence and Risk Factors. 11th Wissenschaft (GEW) International Normal Labour and Birth Conference, Sydney, Australia Grundschulverband e. V.

Symposion Deutschdidaktik e. V. (SDD)

6 114 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN Prof. Dr. Angelika Peschke, Gastprofessur für Zivilrecht

Publikationen Rezension zu »Praxishandbuch für sozialpolitische Basis, 2016, www. Verfahrensbeistände« von Rainer fluechtlingssozialarbeit.de Decker, Frauke / Peschke, Angelika Balloff und Nikola Koritz unter (2016): »Vom Gericht geschickte socialnet Rezensionen: www. Medianden. Von den Besonder- socialnet.de/rezensionen/19875.php Vorträge/Workshops heiten und der Motivationsarbeit in der Einführungsphase«. In: socialnet Rezensionen: Rainer Balloff, November 2016: »Gelingende ZKM 2016, Heft 4/16, S. 120-123. Nikola Koritz ... www.socialnet.de: Kooperation im Kinderschutz«, Startseite; Rezensionen; Rainer Balloff, Vortrag, Fachtag Jugend- Nikola Koritz: Praxishandbuch für amt Neukölln von Berlin Verfahrensbeistände. Rainer Balloff, Nikola Koritz: Praxishandbuch für Ver- September 2016: »Fremde Her- fahrensbeistände. kunft – Leibliche Eltern aus Sicht von Adoptiveltern und Adoptierten« Mediation und Zertifizierung, in: Vortrag, Tagung der Zentralen Prof. Dr. Anusheh Rafi, Handbuch Mediation (Hrsg. Haft/ Adoptionsstellen aller Landesjugend- Professur für Bürgerliches Recht, Schlieffen), München 2016, S. 1215- ämter in Deutschland, Hamburg Rektor der EHB 1224. April 2016: Bundesforum Familie Qualitätsversprechen oder Quali- Berlin, Fachveranstaltung Publikationen tätsfiktion: Vor- und Nachteile eines zu Familie und Flucht zertifizierten Mediators/einer zerti- 2017: Mitarbeit im Fachlexikon der fizierten Mediatorin, in: Spektrum der April 2016: »Professionelles Handeln Sozialen Arbeit, 8. Auflage, Baden- Mediation 2016, Ausgabe 61, S. 51-52. und Inklusion bei Internationalen Baden 2017. Bearbeitung der Begriffe Adoptionen« Impulsvortrag, Jahres- Akteneinsicht, Aktengeheimnis, tagung der Deutschen Gesellschaft Aussagegenehmigung, Handlungs- für Soziale Arbeit (DGSA), Düsseldorf fähigkeit, Rechtsnormen, Rechtsver- ordnung, Satzung, Verwaltungsver- März 2016: »Adoptivfamilien fahren, Zeugnisverweigerungsrecht. mit Kindern aus dem Ausland – Forschung und Praxis im Gespräch«, 2016: Die neue Rechtsverordnung, in: Prof. Dr. Stefanie Sauer, Fachgespräch mit Expertinnen Spektrum der Mediation 2016, Aus- Professur für Soziale Arbeit und Experten der Adoptionsver- gabe 65, S. 41-42. mittlung der freien und öffentlichen Träger in Deutschland und des iaf Hochschulen – fördern, begleiten, Publikationen e.V, Verband binationaler Familien unterstützen, in: Spektrum der und Partnerschaften, Berlin Mediation 2016, Ausgabe 62, S. 50-54 Stefanie Sauer (2016): »Soziale sowie in Perspektive Mediation 2016 Arbeit mit Pflegefamilien – Die Zu- Heft 2, S. 139-142. sammenarbeit von Pflegeeltern und Weitere Aktivitäten/ Herkunftseltern«. In: Zeszyty Pracy Mitgliedschaften Meine schwierigste Mediation, in: Die Socjalnej,Cracow-Berlin debate Mediation 2016 Ausgabe 2, S. 46-47. on children and families, Sozio- Mai 2016: 5-tägige Studienreise nach logisches Institut der Jagiellonian Kaunas (Litauen) mit Studierenden Allparteilichkeit des Mediators – University in Krakau, 19/2016, S. 75-83 des Projekttages »Familien früh- Illusion oder Ideal?, in: Die innere zeitig stärken« (6. Semester) Arbeit des Beraters (Hrsg. Obermeyer/ Mitverfasserin des Positionspapiers: Pühl), Gießen 2016, S. 133-143. Soziale Arbeit mit Geflüchteten Juni 2016: Organisation und in Gemeinschaftsunterkünften Durchführung »Fachtag – PRAXIS: – Professionelle Standards und Soziales Gestalten« im Gut- templerhaus in Neukölln

JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 115 6 Oktober 2016: Promotionskolloquium Prof. Dr. Anne Wihstutz, der Deutschen Gesellschaft für Soziale Professur für Soziologie, Arbeit (DGSA) an der ASH Berlin Studiengang Kindheitspädagogik

November 2016: »Public Speaking for Academics«, einwöchiger Publikationen Weitere Aktivitäten/ Englischer Sprachkurs, Atlantic Mitgliedschaften Language School, Dublin Wihstutz, Anne (2016): Children’s Agency: Contributions from feminist Vorstandsmitglied im INIB e.V. Regelmäßige Treffen mit der and ethic of care theories to – Institut für Innovation und Alumnigruppe Soziale Arbeit sociology of childhood. In: Esser,F.; Beratung, An-Institut der EHB der EHB im Laika Neukölln Baader, M.S.; Betz, T. & Hunger- (http://www.inib-berlin.de ) land, B.(eds.) Reconceptualising Agency and Childhood. New Gründungsmitglied perspectives in Childhood Studies, WillkommenKonkret – Berliner Bünd- Routledge, New York, S. 61-74 nis für Kinder geflüchteter Familien (http://willkommen-konkret.org/) Wihstutz, Anne (2016): Kinder als Sorgende – Anmerkungen aus kind- Mitglied der Auswahlkommission der Prof. Dr. Sebastian Schröer, heitssoziologischer Perspektive. In Tiburtius-Preis-Verleihung (http:// Professur für Soziale Arbeit, Lange, A.; Steiner, Ch.; Schutter, S.; www.fu-berlin.de/sites/promovieren/ mit dem Schwerpunkt Reiter, H. (Hrsg.) (2016) Handbuch drs/nachwuchs/nachwuchs/tiburtius. Forschungsmethoden Kindheits- und Jugendsoziologie, html )Mitglied im Beirat des MACR Springer Fachmedien Wiesbaden – Master of Children Rights and GmbH, zusammen mit Juliana Childhood Childhood Studies and Publikationen Schiwarov. Download unter http:// Children’s Rights (https://www.fh- link.springer.com/referenceworken potsdam.de/studieren/fachbereiche/ Schröer, Sebastian (2016): Rezension try/10.1007/978-3-658-05676-6_23-2 sozial-und-bildungswissenschaften/ zu: Constance Engelfried, Pierre studium/studiengaenge/ Ibisch (Hrsg., 2016): Promovieren Wihstutz, Anne (2016): Lobby für master/ma-childhood-studies- an und mit Hochschulen für An- Kinder mit Fluchterfahrungen. and-childrens-rights/) gewandte Wissenschaften. Theorie, O-Ton, Interview von Thomas Thiel. Praxis und Perspektiven eines In: Welt des Kindes- Die Zeitschrift Mitglied des Konzils der EHB partizipativen Instruments. In: für Kindertageseinrichtungen, Heft socialnet Rezensionen, verfügbar 2/2016, März/April 2016, S. 42-43 Leitung des Forschungsprojekts [online] unter: http://www.socialnet. »Alltagserleben von geflüchteten de/rezensionen/20505.php Kindern bis 6 Jahren in Gemein- Vorträge/Workshops schafts- und Notunterkünften« (2016-2017), angesiedelt am INIB e.V., Vorträge/Workshops 22.11.2016: Laudatio für die mit dem in Kooperation mit Fachstelle Kinder- 1. Preis ausgezeichnete Master- welten, gefördert durch Bertels- Promotion in der Sozialen Arbeit arbeit von Lars Feikert »‘…was mir mann Stiftung, Stiftung Deutsche und Methoden empirischer Sozial- geholfen hat am Leben zu bleiben.‘ Jugendmarke und Spende an das forschung:14./15.01.2016: Tagung Eine empirische Analyse von psycho- INIB. http://www.inib-berlin.de/ Forschen und Promovieren in sozialen Online-Beratungsstellen fur pf_lp_gefluechtete_kinder.html der Sozialen Arbeit, ASH Berlin Jugendliche und junge Erwachsene« im Rahmen der Verleihung des 30.04.2016: Jahrestagung Tiburtius-Preis 2016 der Berliner DGSA, FH Düsseldorf Hochschulen, Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der 09.09.2016: Berufskongress Berliner Hochschulen (LKRP), DBSH, KHS Berlin Freie Universität Berlin Topoi-Villa, 15.–17.09.2016: Methodenworkshop Hittorfstr. 18, 14195 Berlin-Dahlem des Netzwerks »Rekonstruktive Soziale Arbeit« HS Neubrandenburg

6 116 EVANGELISCHE HOCHSCHULE BERLIN JAHRESBERICHT DER HOCHSCHULE 2016 EHB.INTERN | AUS DER HOCHSCHULE 117 6 Impressum

Herausgeber Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor

Hochschulstandort Evangelische Hochschule Berlin Teltower Damm 118–122 14167 Berlin

Redaktion Sibylle Baluschek M. A. Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (030) 845 82 262 [email protected]

Korrektur Sibylle Baluschek Christina Draht Dörte Tönniges Kassandra Carelos

Layout Martin Radloff

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Bildnachweis Soweit nicht anders angegeben: EHB

Die Fotostrecke im Jahresbericht zeigt Fotos und jahreszeitliche Impressionen vom Campus der Hochschule.

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