Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) 1 STUDIENARCHIV UMWELTGESCHICHTE Institut Für Umweltgeschichte Und Regionalentwicklung E
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Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) 1 STUDIENARCHIV UMWELTGESCHICHTE Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e. V. an der Hochschule Neubrandenburg ISSN 0949‐7366 www.iugr.net Nr. 19 (2014) Über das Forum „Staatsjagd und Naturschutz“ am 2.11.1989 in Waren/Müritz Über den Wandel des Verhältnisses zwischen Jagd und Naturschutz Über den Wandel vom Walfang zum Walschutz Über die Entwicklung des Feindbildes vom Kormoran Der ZFA Mykologie im Kulturbund Ergänzungen zur Geschichte des Arbeitskreises Fledermausschutz und ‐forschung im ILN Leserzuschrift Neues aus dem IUGR e. V. Neues Buch Das Studienarchiv Umweltgeschichte – ein Ort zur Bewahrung und Aufarbeitung ostdeutscher Landschafts‐ und Umweltgeschichte Zugänge in das Archiv 2 Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) Ein herzliches Dankeschön! den zahlreichen Spendern und Spenderinnen, die Herstellung und Versand des letzten Heftes und die Arbeit des Studienarchivs unterstützten! (Stand: 09.09.2014) Vielen Dank an die Damen und Herren Baier, Bauer, Beckmann, Blaschke, Brenning, Brinkmann, Brod, Buhl, Czerny, Deglmann, Gelbrich, Graefe, Graf, Hahn, Hamsch, Hiller, Kaether, Kintzel, Konker, Krummsdorf, Lehrkamp, Leidner, Liebers-Helbig, Lösel, Mosch, Nedon, Reimann, Rogge, Scheufler, Schopplich, Schroeder, Siegemund, Sohns, Thiele, Tjaden, Volkmann, Wallascheck, Wohlgemuth, Wroblewski und an unsere Mitglieder und Fördermitglieder In eigener Sache: Die Selbstkosten für dieses Heft „Studienarchiv Umweltgeschichte“ betragen 4 EURO einschließlich Porto. Wir haben die Zeitschrift von Beginn an kostenlos abgegeben. Das soll so bleiben. Wir konnten sie in der Vergangenheit durch Ihre Spenden fast kosten- deckend herstellen, ein Zeichen dafür, dass Interesse an unseren Beiträgen oder an der Unterstützung der Arbeit des IUGR e. V. besteht. Durch Ihre Unterstützung können wir Herstellung und Versand der Zeitschrift sichern. Ihre Spende ist herzlich willkommen !!! Spenden bitte einzahlen unter dem Stichwort „Studienarchiv“ auf Konto Nr. 301 013 837 Bankleitzahl 150 50 200 Bankverbindung Sparkasse Neubrandenburg-Demmin. Oder neu: IBAN: DE 21150502000301013837 Swift-BIC: NOLADE21NBS Das IUGR e. V. ist berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. Impressum: Studienarchiv Umweltgeschichte ISSN 0949-7366 Nr. 19 (2014) Herausgeber: IUGR e. V. Redaktionsanschrift: IUGR e. V. an der Hochschule Neubrandenburg, Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg, Tel.: 0395 5693-8201/-4500 Redaktion: Hermann Beh- rens & Jens Hoffmann V.i.S.d.P.: Hermann Behrens, Peckatel 38, 17237 Klein Vielen Druck: Pegasus-Druck, Berlin Auflage: 600 Erscheinungsweise: Einmal im Jahr Nachdruck: Klei- nere Auszüge mit Quellenangabe, größere Auszüge nach Rücksprache mit der Redaktion oder dem/ der jeweiligen Autor/in Die Redaktion lädt zur Mitarbeit ein. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Titelfoto: Schild „Wildeinstandsgebiet – Betreten und Befahren untersagt, StJG – Müritz“ Quelle: StUG 229 – Hans-Jürgen Jessel. Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) 3 Editorial Seit drei Jahren wird im achtsemestrigen Studiengang „Naturschutz und Land- nutzungsplanung“1 an der Hochschule Neubrandenburg das Modul „Natur- schutzgeschichte“ angeboten, das es an keiner anderen deutschen Universität oder Hochschule gibt. Es läuft über ein Semester und soll die Studierenden mit den Entwicklungsphasen des Naturschutzes und der Landschaftspflege von der Bewegung der Landesverschönerer über den frühen Heimatschutz und die Na- turdenkmalpflege bis hin zum heutigen Prozessschutz und Biodiversitätsschutz vertraut machen. Als Seminarprüfungsleistung wird von den Studierenden eine wissenschaftliche Hausarbeit erwartet. Das Thema können sie sich entweder frei oder aus einer vom Dozenten zusammengestellten Liste wählen, in der sich Themen finden wie: – Geschichte des Vogelschutzes in Deutschland, – Schutz ausgewählter wildlebender Tier- und Pflanzenarten – historisch be- trachtet, – Geschichte des Naturschutzes in der Stadt (bzw. der Stadtökologie), – Entstehung und Entwicklung der Landschaftsplanung als Instrument des Naturschutzes, – Geschichte der Erholungsvorsorge als Teil des Naturschutzes, – Geschichte der „Roten Listen“, – Geschichte der staatlichen Naturschutzinstitutionen, – Geschichte der Naturschutzbildung (u. a. Ansätze, Methoden), – Kunst (oder Fotografie) und Naturschutz – historisch betrachtet, – Geschichte des Naturschutz-Plakats, – Geschichte des Naturschutzes am Beispiel von Biografien, – Entwicklung von Kriterien und Standards im Naturschutz, – Wandel von „Feind“- und „Freundbildern“ im Naturschutz am Beispiel von ausgewählten Tier- und Pflanzenarten, – historische Entwicklung der Rolle von Frauen im Naturschutz, – Meilensteine oder besondere Ereignisse im Naturschutz, – „Wildnis“, Naturschutz, gesellschaftliche Entwicklungsvorstellungen im geschichtlichen Wandel, Obwohl es sich um ein Wahlpflichtmodul handelt, nahmen bisher jeweils mehr als 30 Studierende an dem Modul teil. Beliebte Themen für Hausarbeiten waren „Feindbilder im Naturschutz“ oder die Geschichte des Schutzes einzelner Tier- oder Pflanzenarten, die Geschichte der Stadtökologie, aber auch die Geschichte 1 http://www.hs-nb.de/natur-landschaft-planung/studienangebote/ 4 Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) der Roten Listen. Für die Bearbeitung ihrer Hausarbeiten nutzten viele der Stu- dierenden die Bibliothek und das Archiv im „Studienarchiv Umweltgeschichte“. Um den Studierenden einen zusätzlichen Anreiz für die Auseinandersetzung mit der Naturschutzgeschichte zu bieten, bot die Redaktion von „Studienarchiv Umweltgeschichte“ an, interessante Hausarbeiten in dieser Reihe zu veröffentli- chen. Das vorliegende Heft enthält vier solcher Arbeiten: Mareille Bossemeyer hat sich auf die Spur eines Ereignisses gemacht, das für den Naturschutz in Ostdeutschland eine besondere Bedeutung hatte: Es handelt sich um das Forum „Staatsjagd und Naturschutz“ in Waren an der Müritz am 2. November 1989, das einen der Meilensteine auf dem Weg zum Müritz- Nationalpark und zum Nationalparkprogramm der DDR markierte. Hergen Skibbe beschäftigte sich mit dem Wandel, den das Verhältnis von Jagd und Naturschutz in Deutschland nahm und demonstriert ihn anhand der dem Jagdrecht unterliegenden Tierarten und ihren Jagd- und Schonzeiten vom Be- ginn des 20. Jahrhunderts bis heute. Felix Herder interessierte sich für den Wandel im Umgang mit Walen. Er be- schreibt den mit vielen Hindernissen gepflasterten Weg vom „Jahrhunderte lan- gen Abschlachten“ der Wale zum Walschutz und zeigt, warum die Wale trotz internationaler Walfangmoratorien bedroht bleiben. Jan Burmeister und Jonathan Nickl schließlich widmeten sich dem Kormoran, der im Laufe der Geschichte immer wieder Opfer von Schuldzuweisungen und Vertreibungen war und auch heute noch ist und manches Mal regional ausgerot- tet wurde. Sie setzen sich mit den Argumenten der Kormorangegner, z. B. (teil- weise) der Fischerei, auseinander und zeigen beispielhaft, dass eine friedliche Koexistenz von Menschen, Kormoranen und Fischen möglich ist. Neben diesen Beiträgen enthält das vorliegende Heft einen Abriss der Geschich- te des Zentralen Fachausschusses Mykologie im Kulturbund der DDR, eine wichtige Richtigstellung oder Ergänzung von Bodo Stratmann, dem Mitbegrün- der des Arbeitskreises Fledermausschutz und -forschung im Institut für Land- schaftsforschung und Naturschutz Halle, zu dem Beitrag von Behrens & Hoff- mann über diesen Arbeitskreis in Studienarchiv Umweltgeschichte 18 (2013): 35-53. Schließlich erreichte uns eine Leserzuschrift von Prof. Dr. Bertram Rein- hold, die wir gerne veröffentlichen. Berichte und Mitteilungen aus dem IUGR e. V., seinem Arbeitskreis Wasser- wirtschaft und der obligatorische Bericht über Zugänge in das Studienarchiv Umweltgeschichte komplettieren die Nr. 19 unserer Reihe, die hoffentlich wie- der Ihr Interesse findet. Hermann Behrens & Jens Hoffmann Studienarchiv Umweltgeschichte 19 (2014) 5 Das Forum „Staatsjagd und Naturschutz“ in Waren (Müritz) am 2. November 1989 – Analyse einer bewegenden historischen Veranstaltung Mareile Bossemeyer Einleitung „In Waren an der Müritz fand bereits am 2. November 1989 auf Initiative der Arbeitsgruppe ‚Privilegien‘ beim Neuen Forum in Waren ein ‚Staatsjagdforum‘ statt.“ (MEßNER 2009: 176) „Mit der politischen Wende 1989 wurde die Auflösung der Staatsjagd durch ein Bürgerforum in Waren eingeleitet und mit der 2. Durchführungsbestimmung zum Jagdgesetz am 28.2.1990 umgesetzt.“ (MEßNER 2009: 147) „Dieses Forum entstand auf den öffentlichen Druck der damaligen Bürgerbewe- gungen, insbesondere dem ‚Neuen Forum‘ in Waren unter der Leitung von Christoph de Boor u. a. [….] Veranstalter dieses Forums war die SED- Kreisleitung und deren Sprecher war Dr. Dieter Martin, damals Leiter der Lehrstätte für Naturschutz im Müritzhof. Hauptziel der SED war wohl, den For- derungen des Neuen Forums zuvorzukommen und selbst wieder die politische Führung in Sachen Naturschutz und Staatsjagd in die Hand zu bekommen.“ (HECLAU, Email vom 30.11.2012) „Die Einladung zum Staatsjagdforum“ lief über die GNU. Der Vorsitzende Dieter Lorenz [(†)] hat eingeladen.“ (BÜLOW, mdl. 25.1.2013) „Es ist das Neue Forum um den Lehrer Gerhard Heclau und den Keramiker Franz Poppe, das am 2. November 1989 zu einem Staatsjagdforum ins Kreiskul- turhaus ruft.“ (NITSCHE 2004: 56) „[….] Da frühere Versuche, mit der Leitung ins Gespräch zu kommen, abge- blockt worden waren, plante diese Arbeitsgruppe nun im Oktober eine öffentli- che Diskussionsrunde