1

Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum & Zentrum Paul Klee

No 7, September 2015

Seite 8

NACHWIRKUNGEN: OTTO NEBEL, BRUNO WURSTER, PETER SOMM «Klee in Bern», 3. Phase, 15.09.2015 – 12.01.2016

Seite 18 EIN VERGESSENER EINZELGÄNGER «Ricco Wassmer 1915–1972. Zum 100. Geburtstag», 27.11.2015 – 13.03.2016

Seite 34 «GUTE KUNST HAT NIEMALS DAS LETZTE WORT» Valérie Knoll, Direktorin der Kunsthalle Bern

Seite 44 UNTERWEGS ZUR KUNST Interview mit Holger Hoffmann, Präsident der Bernischen Kunstgesellschaft BKG

Forum Partner 34 Member Fokus ZPKFokus KMB 30 Impressum 44 4 41 Bildergalerie 13 Zusammenspiel 48 24 Kunstlink Agenda 38

Inhalt 3

EDITORIAL 4 Wir-Gefühl VORERST IST DA EINE IDEE: DER BAUM ALS SINNBILD

Gespräch mit dem Kuratoren- Duo Peter Fischer und Brigitt Bürgi zur Ausstellung «About Trees»

Liebe Leserin, lieber Leser 14 Eine neue Epoche hat begonnen. Unsere beiden Häuser – das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum Bern – sind Coop Komposition mit der Errichtung einer gemeinsamen Dachstift ung eine EIN KÜNSTLER MIT aus Popcorn, Brezel, Flûte, Verbindung eingegangen, die man als innovativ bezeich- Morchel, Pasta nen darf. Zwei ausgeprägte und starke Individuen haben PHOTOGRAPHISCHEM BLICK sich zusammengetan, um gemeinsam in die Zukunft zu ge- hen. Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Jürg Interview mit Rudolf Koella zur Bucher, dem Präsidenten der Dachstift ung, und dem neuen Ausstellung «Toulouse-Lautrec Stift ungsrat uns beide und unsere Crews befl ügeln wird. In und die Photographie» gewissem Sinne neu beginnen zu können, ist ebenso heraus- fordernd wie motivierend. Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee sind Kulturin- stitutionen, die weit über die nationalen Grenzen ausstrah- len und entsprechende Kooperationen pfl egen. Beide haben hochbedeutende Sammlungen und klare Profi le. Trotz aller Nähe und Verbundenheit gibt es inhaltliche wie adminis- 24 trative Redundanzen und Doppelspurigkeiten. Wir kennen solche Situationen in praktisch allen Schweizer Städten, verfügen wir doch aus historischen Gegebenheiten über «ES GEHT DARUM, DASS WIR eher zu viele als zu wenige Museen, Theater und Orches- ter. Reibungsverluste wollen wir in Synergien zugunsten MÖGLICHST RASCH EIN WIR- Für kulinarische Kunst. unserer künstlerischen Arbeit umwandeln. Beispielsweise indem wir in Zukunft unsere Ausstellungsprogramme ge- GEFÜHL KREIEREN KÖNNEN» mäss dem gemeinsamen künstlerischen Leitbild zu einer Gesamtstrategie aktueller Diskurse verknüpfen; so können Jürg Bucher, neuer Präsident wir über «unsere» Themen Diskurshoheit erlangen. Dieses der Dachstift ung von Ziel wollen wir auch mit gemeinsamen Ausstellungen errei- Kunstmuseum Bern und chen. Die erste wird die Schau «Chinese Whispers» (19.02. – Zentrum Paul Klee 19.06.2016) sein, die die chinesische Gegenwartskunst neu verorten wird. Ein vielversprechender Beginn! Aber Achtung: Konkurrenz kann auch gut sein. Vor allem für Sie, liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde. Wie Sie dieser Ausgabe von KunstEINSICHTBern entnehmen können, ha- ben Sie im kommenden Halbjahr zwischen unseren Program- Coop unterstützt das Zentrum Paul Klee als Partner. men an der Hodlerstrasse und im Monument im Fruchtland Und wünscht erlebnisreiche Museumsbesuche. die Qual der Wahl. Am besten kommen sie an beide Orte …

Peter Fischer, Direktor Zentrum Paul Klee Matthias Frehner, Direktor Kunstmuseum Bern

Fokus ZPK 4

Gespräch mit dem Kuratoren-Duo Peter Fischer und Brigitt Bürgi zur Ausstellung «About Trees», 17.10.2015 – 24.01.2016 VORERST IST DA EINE IDEE: DER BAUM ALS SINNBILD

Zu zweit kuratieren, geht das? Immerhin habt ihr BB Vorerst ist da eine Idee, eigentlich war sie schon Bäume. Mit ihrer Symmetrie von Wurzeln und darin schon Übung, wenn wir an die verschiedenen sehr konkret: Der Baum als Motiv, als Sinnbild, als Geäst verstehen wir sie als Mittler zwischen den thematischen Ausstellungen im Kunstmuseum Luzern «Naturwesen», zu dem restlos alle Leute irgendei- Elementen Erde und Luft. denken, die ihr zwischen 2002 und 2010 zusammen ne Beziehung haben. Schnell merkten wir, dass es gemacht habt. kaum einen Künstler oder eine Künstlerin gibt, die Was waren denn die Highlights bei der Vorbereitung Peter Fischer Kuratoren-Duos werden, besonders sich nicht mit dem Baum irgendwie auseinander- von «About Trees»? wenn es sich dabei um ein Paar handelt, das auch setzt. Was es nicht einfacher macht, denn je grös- PF Sicher der Umstand, dass praktisch alle von uns privat liiert ist, kritisch beäugt. Es verhält sich ser die Auswahl, umso schwieriger die Wahl. Aber kontaktierten Kunstschaffenden enthusiastisch aber nicht viel anders als bei Künstlerduos, den- es lässt auch darauf schliessen, dass der Baum in reagiert haben. Ein Beweis dafür, welche emotio- ken wir an Gilbert & George, Claes Oldenburg und unserer heutigen Zeit bedeutsam ist. nale Rolle der Baum im Leben spielt. Ausserdem Coosje van Bruggen oder Lang/Baumann. Gerade PF Es galt dann, das Thema auf seine Vereinbar- merkten wir, dass das ZPK gerade im Ausland als thematische Ausstellungen können von einem keit mit dem Programm des ZPK hin zu untersu- ein sehr attraktives Haus wahrgenommen wird. Zweiergespann besonders profitieren. Und es chen. Unsere Ausstellungen sollen nicht beliebig Ein Trumpf ist auch Klee selbst: So viele unserer macht auch Spass ... sein, sondern zu einem Gesamtbild beitragen, «Baumkünstlerinnen und -künstler» haben Klee Brigitt Bürgi Peter und ich ergänzen uns bestens. das dem umfassenden Auftrag dieser Kulturin- als eine für sie wichtige Inspirationsquelle genannt. Als Künstlerin bin ich frei von jeglichem kunsthis- stitution entspricht. Wenn wir von der Natur So sind wir auch gespannt, wie sich die Werke von torischem Kanon und sonstigen Rücksichten auf aus denken, einer Grösse, die im ZPK sowohl im Paul Klee, die wir in die Ausstellung einstreuen, in Befindlichkeiten und Konstellationen. Ich denke Denken und Schaffen von Paul Klee wie in Renzo diese Gegenwartskunst-Schau einfügen. assoziativ, vernetzt und ganzheitlich. Peter bringt Pianos architektonischer Verortung des Hauses BB Wir bekommen wirklich das Beste von allen: mit seinem grossen visuellen Gedächtnis natürlich verwurzelt ist, dann passt der Baum perfekt in Pippilotti Rist steuert eine ganz neue Arbeit bei, auch viele Ideen ein. Vor allem sorgt er nicht zuletzt ein Denkschema, welches unsere Welt in einen Paul McCarthy hat seinen Sammler Christian kraft seines Amtes dafür, dass dann auch alles auf grossen Zusammenhang stellt. Dies sah auch der Friedrich Flick fast genötigt, sein Schlüsselwerk den Boden kommt und stattfinden kann. Stiftungsrat so. Er gab grünes Licht für die weite- vom Schneewittchen im Walde als Leihgabe zur re Planung, einschliesslich der Möglichkeit einer Verfügung zu stellen. Die in Berlin lebende Ma- Wie hat man sich die Vorbereitungsarbeiten für eine Fortsetzung im Rahmen einer Ausstellungstrilo- lerin Valérie Favre sagte auf unsere Bitte, ein paar Bourgeois (1911–2010), mit der ich persönlich be- Jill Orr Bleeding Trees Nr. 5, 1979 Ausstellung wie «About Trees» denn konkret vorzu- gie zu den Naturelementen. ihrer uns bekannten Bilder auszuleihen, sie sei kannt war, zwei Gemälde aus den 1940er Jahren Fotografie, 76 x 60 cm stellen? BB Vorerst konzentrieren wir uns aber mal auf die noch nicht tot, sie wolle neue Bilder malen. Ihren zur Verfügung, die überhaupt noch nie ausgestellt Courtesy of the artist and the Jenny Port Gallery jetzt entstehenden Baum-Reigen werden wir in waren. Bourgeois wird übrigens mit Klee in einen Foto: Elizabeth Campbell Brigitt Bürgi und Peter Fischer for Jill Orr © Foto: Maria Horst die Mittelachse des Ausstellungsraumes hängen. interessanten Dialog treten. Schliesslich stieg © Jill Orr Und schon sehr früh haben wir zwei Künstler für Anselm Kiefer – ein bekennender Klee-Fan – in ortsspezifische Arbeiten kontaktiert und für eine sein Depot, um nach genau den Arbeiten zu su- Besichtigung nach Bern eingeladen, sodass Shinji chen, die wir uns wünschten, weil sie einen star- Turner-Yamamoto und Paul Morrison für zwei der ken männlichen Gegenpol zum gut vertretenen grossen Highlights sorgen werden. weiblichen Lebensbaum verkörpern. PF Mich hat besonders gefreut, dass unsere lang- BB Neben den bereits verstorbenen Künstlern jährigen Kontakte wieder zum Tragen gekommen gibt es aber auch viele junge Positionen: Die Ja- sind. Es gibt neben Paul Klee zwei weitere bereits panerin Naoko Ito etwa, die den fragmentierten verstorbene Künstlerinnen auf unserer Liste. Ich Baum in Einmachgläsern präsentiert, oder der Li- habe ihre Werke schon in vielen Ausstellungen tauer Zilvinas Landzbergas, der in seiner eigenen gezeigt, sie gehören sozusagen zur Familie. Ana «Baumsprache» ein eigenes kleines Universum Mendietas Schwester Raquelín hat eingewilligt, zusammenbaut, bis hin zum Holländer Merijn vom ikonischen «Arbol de la Vida» von Ana Bolink, oh ja, und dann gibt es noch den Raketen- Mendieta (1948–1985) eine Ausstellungskopie baum von Michael Sailstorfer. Für Überraschun- herstellen zu lassen, da das Original zeitnah schon gen ist auf jeden Fall gesorgt. an das Centre Pompidou versprochen worden ist, und meine Freunde Jerry Gorovoy und Wendy Weshalb thematische Ausstellungen? Sie sind in der Re- Williams vom Louise Bourgeois Studio stellen gel weniger publikumsträchtig als Einzelausstellungen uns nebst einigen jüngeren Arbeiten von Louise grosser Namen.

Fokus ZPK 6 7

Gespräch mit dem Kuratoren-Duo Peter Fischer und Brigitt Bürgi Begleitprogramm zur Ausstellung «About Trees», zur Ausstellung «About Trees», 17.10.2015 – 24.01.2016 17.10.2015 - 24.01.2016 NACHDENKEN ÜBER BÄUME

umfangreiche Baumpflanzungen in Afrika reali- siert, der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebens- mittelwissenschaft HAFL der Berner Fachhoch - schule, die ein anregendes «Waldspiel» entwickelt hat, sowie den Juristen Jörg Leimbacher, Spezialist für Natur- und Umweltrecht, ein.

Über Bäume sprechen Die Verbindung mit der Literatur, deren Beschäfti- Ugo Rondinone Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm vertieft gung mit dem Baum gleichsam uferlos ist, schafft wisdom? peace? blank? all of this? verschiedene Aspekte zum Thema Baum und zu Michaela Wendt mit ihren literarischen Führun- 2007 dessen Bedeutung für unsere heutige Zeit. gen, während unsere regelmässigen öffentlichen Abguss in Aluminium, Führungen einfache Brücken zum Verständnis der weiss lackiert, 471 x 403 x 360 cm Bäume klingen zeitgenössischen Werke schlagen. Oder aber Sie Sammlung Zur Eröffnung entlocken Hans Kennel, Regine erzählen ihre ganz eigene Baumgeschichte und Maja Hoffmann, Carlos Amorales Schweiz Steiner und Leo Bachmann auf ihren Naturhör- verewigen sich im Baumgeschichten-Buch. From The Bad Foto: Sleep Well #11, 2004 Studio Rondinone nern dem Baum Klänge. Und im Rahmen einer Die einmalige Gelegenheit, aus erster Hand von Öl auf Leinwand, © the artist 150 x 200 x 2 cm Klangdemonstration des Bieler Geigenbauers, der den gezeigten Kunstwerken und der Ausstellung Daros Latinamerica ein Streichquartett aus einem einzigen Baum- zu erfahren, bieten die Künstlergespräche vom Collection, Zürich © the artist stamm zusammenbaut, erhalten wir Einblick in 17. und 18. Oktober sowie die beiden Kuratoren- dieses noch nicht abgeschlossene Projekt. Am 01. führungen mit Peter Fischer und Brigitt Bürgi. Di- BB Ja, schon, vielleicht weil sie anspruchsvoller November betören uns die Voc-à-lises mit ihren rektor und Kurator Peter Fischer wird sich unter als Einzelausstellungen sind. Das Publikum kann Eröffnung: Freitag, 16. Oktober 2015, 18h a cappella-Gesängen von Baumliedern aus sieben dem Motto «Zu Gast bei Peter Fischer» an sechs sich nicht darauf beschränken, ein «Künstler-Ge- Dauer: 17.10.2015 – 24.01.2016 Jahrhunderten, während am Sonntag vor Weih- Mittwochabenden in der Ausstellung mit Gäs- nie» zu bewundern. Eine thematische Ausstellung Kuratoren: Peter Fischer und Brigitt Bürgi nachten Jedermann, Jedefrau und Jedeskind einge- ten unterhalten, die sich – aus unterschiedlichen ist immer auch selbst eine Art von Kunstwerk, Assistenz: Pascale Keller und Simone Küng laden sind, unter Anleitung des Dirigenten Patrick Interessen heraus – mit dem Baum sehr vertieft aber weniger im Sinne einer Autonomie, sondern Mit Werken von Carlos Amorales, Ursula Secchiari am offenen Singen unter unserem Weih- auseinandersetzen. Unter anderem begrüssen wir eines Balanceaktes. Wir möchten unser Publikum Biemann/Paulo Tavares, Merijn Bolink, Louise nachtsbaum teilzunehmen. Bianca Bärlocher, Soziologin und Dozentin an der anhand von Kunstwerken mit grundlegenden Fra- Bourgeois, Berlinde De Bruyckere, Mark Dion, HAFL, Bernd Steiner, Mitbegründer des Interna- Peter Doig, Valérie Favre, Anya Gallaccio, gen unseres Daseins konfrontieren. Dies ohne sie Agri-Kultur-Tage tionalen Baumarchivs und Mitautor des Buches Rodney Graham, John Isaacs, Naoko Ito, zu bevormunden und auch ohne die beteiligten Gleich nach der Vernissage schreiten wir zur Tat: «Baumzeit», Daria Pezzoli-Olgiati, Religionswis- William Kentridge, Anselm Kiefer, Paul Klee, Kunstschaffenden zu instrumentalisieren. Rosemary Laing, Zilvinas Landzbergas, Wir erfüllen Renzo Piano, dem Erbauer des ZPK, senschaftlerin und Professorin an der Universität PF Für das ZPK erachte ich diese Ausstellungsform Ndary Lo, Paul McCarthy, Ana Mendieta, einen alten Wunsch und pflanzen vor unserem Zürich, Claudia Schnieper, Autorin des Buches als besonders geeignet, da sie – ganz im Sinne des Agnes Meyer-Brandis, Paul Morrison, Shirin Gebäude zehn neue Bäume. Renzo Piano wird per- «Heilige Bäume», Aline Trede, Umweltwissen- Zentrumsgedanken und der ihm zugrundelie- Neshat, Jill Orr, Renzo Piano, Pipilotti Rist, Ugo sönlich anwesend sein, ebenso zahlreiche der in der schaftlerin und Nationalrätin Grüne Kt. Bern, und genden Interdisziplinarität – Möglichkeiten für Rondinone, Julian Rosefeldt, Michael Sailstorfer, Ausstellung vertretenen Kunstschaffenden, sodass Peter J. Schneemann, Professor an der Universität Vertiefungen und Ausweitungen in andere Küns- George Steinmann, Wolfgang Tillmans, wir die Gelegenheit nutzen, mit ihnen ihre Werke Bern und Direktor der Abteilung Kunstgeschichte te und Fachgebiete eröffnet. Das Baumthema im Su-Mei Tse, Shinji Turner-Yamamoto. zu diskutieren. «Wurzeln schlagen» findet am 17. der Moderne und der Gegenwart. Besonderen ermöglicht die Verknüpfung mit un- Oktober 2015 statt. serem FRUCHTLAND-Schwerpunkt. Es ist auch Es erscheint ein Katalog im Snoeck Verlag. Unter Beteiligung der Künstlerin Ursula Biemann Ausserdem … ein gesellschaftlich relevantes Thema, etwa im sowie des Künstlers George Steinmann, die sich in … gibt es im Kindermuseum Creaviva eine inter- Herzlichen Dank für die Unterstützung: Zusammenhang mit den aktuellen ökologischen ihren Werken mit dem Wald und seiner Gefähr- aktive Ausstellung und spannende Programme in Herausforderungen. So ist denn auch ein umfas- dung durch den Menschen auseinandersetzen, dis- den offenen Ateliers sowie für Schulklassen. Und sendes Begleitprogramm geplant, das unterschied- kutieren wir am 21. November den ökologischen in der Cafeteria servieren die Restaurants Schön- liche Disziplinen miteinbezieht. Kontext des Baumes und des Waldes. Dazu laden grün besondere Baumspezialitäten von passenden wir nebst den erwähnten Kunstschaffenden Fach- Tees bis zum Försterplättli. Gespräch: Maria-Teresa Cano und Maria Horst leute der Entwicklungsorganisation Biovision, die Peter Fischer

Fokus ZPK Fokus ZPK 8 9

«Klee in Bern», 3. Phase, 15.09.2015 – 12.01.2016 Gespräch und Lesung «Hommage an Paul Nizon», mit Lukas Bärfuss, Pino Dietiker, NACHWIRKUNGEN: Marie-Luise Scherer, Alexander Tschäppät, Paul Nizon und einem Überraschungsgast, 15.09.2015 DER GROSSE EINZELGÄNGER AUS BERNISCHEM STEIN OTTO NEBEL, BRUNO WURSTER, PETER SOMM UND DEM LÄNDLICH SCHÖNEN …

Paul Nizon ist über die Jahre einer der bedeuten- den europäischen Schriftsteller geworden. Seine Leserschaft umspannt mehrere Generationen, und namhafte Autorinnen und Autoren im In- und Aus- land sehen in ihm ein Vorbild. Im vergangenen Jahr erhielt er den Grand Prix Literatur und durfte über- dies seinen 85. Geburtstag feiern.

Der in Bern geborene und aufgewachsene Paul Peter Somm Nizon lebt seit Jahrzehnten in der europäischen Vollmond über der Stadt, Juni 1967 Aquarell, 31 x 45,8 cm Hauptstadt schlechthin, in Paris, und gilt als Privatbesitz, Schweiz grosser Einzelgänger, als Solitär. Sein reichver- Mitte September startet die dritte Phase der ganz- rund 40 Werke als Schenkung in den Besitz des zweigtes Werk, das neben Romanen auch Essays, jährigen Sammlungsausstellung «Klee in Bern». Zentrum Paul Klee. Schriften zur Kunst und Tagebücher umfasst, wur- Neben den Themen Darstellungen Berns und Um- de vielfach ausgezeichnet. So erhielt er 2014 den gebung, Berner Sammler (diesmal E. W. Kornfeld) Über die Medizin vom Hobby zur Kunst Grand Prix Literatur der Schweiz oder 2012 den sowie Felix Klee als Botschafter wird auch dem Einen ganz anderen Zugang zu Klee erfuhr Peter Österreichische Staatspreis für europäische Lite- Aspekt von Klees Ausstrahlung auf Zeitgenossen Somm (geb. 1940). Er wuchs fern ab von der Ära und seinem Nachwirken auf spätere Künstler nach- Klees in Sulgen im Kanton Thurgau auf und «Paul Nizon ist ein Sänger der Liebe, ein gegangen. studierte in Fribourg und Zürich Medizin. In der Grenzgänger und ein Fährtensucher. Freizeit ging er seiner Vorliebe zur Kunst in Zei- Er lebt in der Lichterstadt Paris und glaubt Der Bauhausmeister Paul Klee prägte manchen chenkursen nach und setzte sich mit den farbtheo- nicht an den Tod. Keiner lacht wie er. seiner Schüler nachhaltig, wie das Beispiel von retischen Schriften von Johannes Itten auseinander. Petra Petitpierre in der zweiten Phase der Aus- Seit 1972 lebt er in Herrenschwanden und widmet Keiner schreibt wie er. » stellung gezeigt hat. Seine künstlerische Aus- sich nun voll der Kunst. Dass er sich auch mit Klee Lukas Bärfuss strahlung erreichte aber auch Künstlerfreunde auseinandersetzte, zeigt sich in seinem Frühwerk wie Otto Nebel (1892–1973), welcher im Mai 1933 deutlich. «Vollmond über der Stadt» vom Juni 1967 ratur, den vor ihm Grössen wie , - ein halbes Jahr vor Klee - Deutschland endgültig erinnert stark an die zarten Aquarelle Klees aus der , , , verliess, um sich in Bern niederzulassen. Neben Zeit unmittelbar nach seiner Tunisreise im Früh- Jorge Semprún, und A. L. Kennedy stilistischen Parallelen zeigt sich der Einfluss jahr 1914, während in «Puzzle, 25-teilig» aus dem erhalten haben. Klees bei Nebel auch in der Nummerierung und Jahr 1965 das Spätwerk Klees, welches im Berner Betitelung der Werke sowie in der Buchführung Atelier am Kistlerweg 6 entstanden ist, nachwirkt. Im Konzert der europäischen Literatur verfügt in Form eines Werkkataloges. Paul Nizon tatsächlich über eine herausragende Die dritte Ausstellungsphase «Klee in Bern» Stimme. Sein legendäres Roman-Debüt «Canto» Begegnung mit Klees magischer Welt steht somit ganz im Zeichen der Nachwirkungen von 1963 liest sich im Rückblick wie ein poeti- Nicht in direktem Kontakt zum Künstler, je- Klees in Bern und Umgebung. sches Manifest. Ein Manifest, dem der Autor bis doch umgeben von dessen Werken erlebte Bruno heute treu geblieben ist. Es geht um den kühn ge- Wurster (1939 –2003) bereits als Kind die ma- Eva Wiederkehr Sladeczek wagten Selbstausdruck eines emphatischen Ichs, gische Welt Klees. Seine Eltern waren mit der das lyrische und epische Töne mischt und zwi- Familie Klee befreundet und pflegten einen re- schen feierlichem Überschwang und vollkomme- gen Kontakt, während ihre Söhne im Haus und Dauer: 14.02.2015 – 12.01.2016 ner Entfremdung im Schreiben wohnt. weiterschreibt. Was ihn als Schriftsteller unver- Paul Nizon © Jerry Bauer / Suhrkamp Garten in Köniz zusammen spielten. Später, als wechselbar macht, ist seine immer wieder neu an- Verlag sich der junge Bruno zum Künstlertum hinge- Herzlichen Dank für die Unterstützung Paul Nizon war nie ein Autor, der schreibt, um er- setzende autofiktionale Neugierde, die erkundet, zogen fühlte, flossen Motive und Ideen Klees in fundene Geschichten zu erzählen. Er geht immer was es bedeutet, über das eigene Ich zu schreiben: sein Werk ein oder er huldigte mit «Hommages» von sich selber aus. Er schreibt über sich selbst, als «Die in der Sprache zustandekommende Wirk- dem von ihm bewunderten Paul Klee. Aus Bruno www.ottonebel.ch | www.brunowurster.ch | ein der Sprache verfallenes Wesen, das in immer lichkeit ist die einzige, die ich kenne und anerken- www.petersomm.ch Wursters Nachlass gingen im vergangenen Jahr neuen Anläufen die eigene Geschichte erzählt und ne. Sie gibt mir das Gefühl, vorhanden und einiger-

Fokus ZPK 10 11

Gespräch und Lesung «Hommage an Paul Nizon», mit Lukas Bärfuss, Pino Dietiker, Lesung und Hörbuchtaufe: Hannelore Hoger liest Robert Walser, 15.11.2015 Marie-Luise Scherer, Alexander Tschäppät, Paul Nizon und einem Überraschungsgast, 15.09.2015 DIE HOGER, EINE WIE KEINE

massen in Übereinstimmung zu sein mit dem, was Die Schauspielerin und Regisseurin Hannelore Reines Hörvergnügen sich insgeheim wirklich tut.» Hoger gehört zu den ganz starken Stimmen. Und Hannelore Hoger zuzuhören macht Spass, ist das nicht nur, weil sie zu den Sprecherinnen der schön, lässt einen schmunzeln und lässt einen Paul Nizons Werk beschreibt ein waghalsiges ‹Poe- gleichnamigen Hörbuchreihe gehört. Es gibt näm- oft nachdenken, über das was nicht gesagt wurde. tenleben›, das mustergültig die Bedingungen der lich diese Geschichten, die nur die Eine erzählen Denn auch wenn sie nichts sagt, sagt sie eigentlich Möglichkeit einer spätmodernen Schreibexistenz kann. Der man so gerne zuhört und die auch die alles. Mit ihr kann man mit Commissario Brunetti auslotet. Da ist es kein Zufall, wenn er sich als Zwischentöne trifft, dieses Ausgesparte zwischen in Venedig ermitteln, denn sie hat alle Fälle für die «Schüler Robert Walsers» sieht. Der tief in seinem den Zeilen. Hörbuchreihe gesprochen. Ihre dunkle Stimme Schriftstellerdasein verwurzelte, 1956 verstorbene trägt einen durch die Geschichten und manchmal Autor hat ihn derart fasziniert, dass er sich in jun- wirkt sie dabei auch etwas ungehalten und bissig, gen Jahren von seinem «inneren Walser» emanzi- dann spürt man die ganze Energie, die in dieser pieren musste, um als Schriftsteller Fuss fassen zu können. «Es ist wirklich schade, dass er [Robert Walser] nicht viel öfter gelesen wird. Zur aktuellen Veranstaltung haben wir mit Pino Aber vielleicht erkennen auch viele seinen Dietiker, Lukas Bärfuss und Marie-Luise Scherer Humor und seine Bissigkeit nicht.» drei Generationen von Schreibenden eingeladen, Hannelore Hoger in der Freitag, 01.11.2013 sich zu Paul Nizon zu äussern: einen Jungautor, der etwas kühlen und nüchternen, aber auch humo- «Woraus ich gemacht bin: Aus bernischem Stein rigen Frau steckt. Vielleicht sind gerade deswegen und dem ländlich Schönen von damals. Aus die von ihr gelesenen hinterhältigen Liebesge- der Anschauung kleinbürgerlicher Magermilch schichten oder die Abschiedsbriefe von Frauen so und früher Lebensenttäuschung. Aus russischer grossartige Hörerlebnisse. seinen Nachlass zu Lebzeiten und das Robert Seele. Aus deutschem Idealismus und deutscher Walser-Zentrum ist ihm verbunden, da er sich früh «Ich liebe Robert Walser» Romantik. Aus der Hetäre Rom und der Pariser kundig mit Robert Walser auseinandergesetzt hat. An Robert Walser schätzt sie das Hintergründige. Kurtisane. Aus dem Beispiel des Boxers und Die Veranstalter freuen sich, dass der Gefeierte an 1975 spielt sie in einer Verfilmung von «Der Ge- Soldaten. Aus der Überheblichkeit des eingebore- der ihm gewidmeten Hommage selbst das Wort hülfe» mit. Der Roman war vermutlich auch ihre nen doch nie erreichbaren Schöpfertums. Aus ergreift und Alexander Tschäppät Paul Nizons erste Begegnung mit dem Werk des bedeutenden Heimatstadt vertritt. Hannelore Hoger Schweizer Schriftstellers. Walser faszinierte sie Bewaffnung und Entwaffnung. Aus meinen Foto: Jim Rakete Reto Sorg sofort. Sie beschreibt das in einem Interview so, Hunden. Eine Tendenz zum Höchsten und Ihr Handwerk hat sie an der Hamburger Hoch- indem Walser in einer launigen Sprache auf wun- Niedrigsten. Ein Gemisch aus Verlorenem Sohn, schule für Musik und Theater gelernt, nachdem derbar hinterlistige Art, Gemeinheiten sagt. Auch demobilisiertem Soldaten, Partisan und Strolch. Dienstag, 15. September 2015, 19h sie schon mit 15 Jahren auf der Bühne stand und wenn Hannelore Hoger in der freien, improvisier- Hochmut und Demut. Marschieren. Durchhalten.» Hommage an Paul Nizon dann wusste, dass sie Schauspielerin werden will. ten Arbeit grosse schöpferische Kreativität sieht, Paul Nizon Mit Lukas Bärfuss, Pino Dietiker, Marie-Luise Nicht verwunderlich, erinnert sie sich an sich sind ihre Lesungen gerade dies durch all das Unge- Scherer, Alexander Tschäppät, Paul Nizon und selbst als Kind, das laut singend durch die Strassen sagte. Sie ist eben eine wie keine. am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel stu- einem Überraschungsgast gezogen ist. Hannelore Hoger hat mit den grossen Maria Horst diert, einen der führenden Schweizer Gegenwarts- Eine Veranstaltung des Zentrum Paul Klee Theaterregisseuren gearbeitet, Peter Zadek und autoren und die ‹Grande Dame› der literarischen in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Alexander Kluge sind nur zwei davon. Aber dem Reportage, die durch ihre Beiträge im «Spiegel» Literaturarchiv der Schweizerischen grossen Publikum wurde sie als Bella Block so rich- Nationalbibliothek und dem Robert Walser- berühmt geworden ist. Sie alle werden auf eine tig bekannt. Diese engagierte und direkte Kom- Zentrum. Sonntag, 15. November 2015, 11h persönliche Weise zum Ausdruck bringen, was sie missarin, die mit ihrer Meinung nicht hinter dem Aktuelle Bücher von Paul Nizon: Hannelore Hoger liest Robert Walser an Paul Nizons Werk schätzen und bewundern. «Urkundenfälschung. Journal 2000–2010», Berg hält und die Hannelore Hoger 20 Jahre lang Siegfried Gerlich, Klavier / Reto Sorg, Moderation Für die Veranstaltung haben Zentrum Paul Klee, Berlin 2012, «Die Belagerung der Welt. spielte. Sie führt aber auch Regie, arbeitet als Hör- Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit Schweizerisches Literaturarchiv und Robert Walser- Romanjahre», Berlin 2013 und «Parisiana», buchsprecherin, geht regelmässig auf Lesereisen mit dem Diogenes Verlag und Zentrum zusammengespannt: Paul Nizon hat viel Berlin 2015. und wurde schon mit bedeutenden Preisen ausge- dem Robert Walser-Zentrum. über moderne Kunst geschrieben, das SLA besitzt zeichnet, darunter u.a. der Adolf-Grimme-Preis.

Fokus ZPK Fokus KMB 12 13

Entgegen dem Müdigkeitsbefall Neuerwerbung des Gemäldes «Rade de Ploumanach / TRANSZENDENZ STATT TRANSPARENZ Die Reede von Ploumanach» (1917) von Félix Vallotton ERINNERUNG AN DIE BRETAGNE

Die spannendsten Zimmer sind diejenigen hin- derem mit dem Abhandenkommen von rituellen ter verschlossenen Türen. Das ist nicht nur im und spirituellen Ereignissen zu tun. Wir laufen Märchen so. Aufregender als die Entdeckung des Gefahr, unsere Seele zu verlieren. Verborgenen ist es manchmal, den Schlüssel ins Meer zu schmeissen. Wir ersparen uns so Ent- Zeitgenössische Rituale sind zunehmend ökono- täuschungen und erhalten uns die Freude an der misch motiviert. Eines davon mutierte in jüngs- Fantasie. ter Zeit geradezu zum Imperativ: Es heisst Trans- parenz *. Wo nur analysiert, seziert, erklärt und Liken Sie? Täglich? Heftig? Leidenschaftlich? durchleuchtet wird, verliert das Leben seinen Und werden Sie geliked? Zumindest das, was Sie Reiz. Die damit einhergehende Entzauberung preiszugeben willens sind? Und das ist im Durch- macht die Welt grau und uns Menschen arm und schnitt ja schon eine enorme Menge. bedürftig.

Wo das Gegenteil passiert, indem wir das ver- meintlich Bekannte verschleiern und verstecken, entstehen Neugier, Interesse und Respekt vor der Verheissung hinter einem Vorhang. Wir müssen, Rade de Ploumanach, 1917 Öl auf Leinwand, 55 x 82 cm was uns umgibt, verhüllen, um es zu sehen. Bezeichnet unten rechts: F. VALLOTTON.17 Kunstmuseum Bern Für die Kunstvermittlung könnte das heissen, sich der Transparenz- und Erklärungserwartung Dank einer grosszügigen anonymen Spende ge- Tatsächlich malte Vallotton nach seiner Rück- des Publikums zu entziehen und damit spürbar lang es dem Kunstmuseum Bern im Mai dieses kehr nach Paris dreizehn Bilder mit Motiven aus und einsichtig zu machen, dass das Erlebnis des Jahres, auf einer Auktion ein weiteres schönes dieser Gegend, wobei das letzte Bild sogar erst im Unbegreiflichen, die Teilhabe an einem Geheim- Landschaftsbild von Félix Vallotton (1865 – 1925) Januar des folgenden Jahres entstand. Gemalt hat nis und das gemeinsame Schweigen vor einem zu erwerben, das sich sehr gut in die bestehen- er diese Bilder aber nicht ausschliesslich nach der Paul Klee Schwebendes, 1930, 220 Kunstwerk beglückend sind, bereichernd und de Bildergruppe einfügt und in der aktuellen Erinnerung, sondern wie üblich mithilfe kleiner Ölfarbe auf Leinwand; originale Rahmenleisten, befreiend. Sammlungspräsentation zu bewundern ist. Bleistiftsskizzen, die er vor Ort angefertigt hatte. 84 x 84 cm Zentrum Paul Klee, Bern Zusammen mit dem Fachbereich Musik der Die kleinen weissen Häuser im Hintergrund be- Urtümliche Landschaft Einrichtungen wie Facebook sind nicht nur un- Hochschule der Künste Bern HKB arbeiten wir weisen, dass dieses Bild ein Landschaftsmotiv Was ihn an dieser wilden, urtümlichen Land- glaubliche Zeitfresser. Sie sind vor allem Aus- im Kindermuseum Creaviva an der Idee, sich aus der Bretagne darstellt. Entstanden ist es im schaft besonders gefesselt hatte, waren die grossen druck einer Mentalität: Wer liken will/darf/ Kunstwerken über Bewegung, Klänge oder Mu- Sommer 1917, den Vallotton wie üblich nicht in glattgeschliffenen Felsbrocken, die wie Seehun- muss, ist Merkmalträger einer Veränderung sik zu nähern – eine Art Verdoppelung des Mys- Paris verbrachte, sondern in der kleinen nord- de auf dem gelben Sand liegen. Etwas Unheim- unseres Denkens und Fühlens. Diese hat zu tun teriums Kunst. Konkrete Gehversuche wagen französischen Hafenstadt Honfleur, wo er jeweils liches, ja sogar Bedrohliches geht von diesem mit einer seltsamen Lust am Teilen, einem Drang wir ab November dieses Jahres vor dem Hinter- auf einer waldigen Anhöhe eine Villa zu mieten seltsamen Naturphänomen aus. Ohne Zweifel nach Entprivatisierung, einer erstaunlichen Zur- grund der ab 17. Oktober 2015 aktuellen Ausstel- pflegte. Mitte August beschloss er, von dort aus spiegelt sich in diesem Motiv auch etwas von schaustellungsbereitschaft. lung «About Trees». in die nahegelegene Bretagne zu fahren, wo sein der momentanen Befindlichkeit des Künstlers. Urs Rietmann Malerfreund Paul-Elie Gernez im Dorf Plouma- Denn wie sein Tagebuch offenlegt, litt er sehr un- Was wir uns und anderen dabei zumuten, ist nach in den Ferien weilte. Nach seiner Rückkehr ter dem nicht enden wollenden Krieg, der auch unschwer als Überdosis zu erkennen. Diese geht zwei oder drei Wochen später hielt er in seinem für seine künstlerische Karriere verhängnis- einher mit einem Zuviel auf ganz anderen Ebe- Tagebuch fest, dieser Tapetenwechsel habe ihm volle Konsequenzen hatte. Jedenfalls schrieb er in * Mehr dazu finden interessierte nen. Wir überleben in einer Zeit grotesker Über- sehr gut getan. Er betrachte Dinge und Leute seinem in der Bretagne spielenden Roman «Cor- Leserinnen und Leser in zwei schmalen, information, Überkommunikation und einer da- aber geradezu explosiven Büchlein des wieder mit Wohlgefallen und seine Staffelei mit behaut», der viele eindrückliche Landschaftsbe- * raus resultierenden Übermüdung . koreanischen Philosophen Byung-Chul Han: Freude. Dieses Ploumanach mit seiner kargen schreibungen enthält, man hätte diese grauen «Müdigkeitsgesellschaft» und Heidelandschaft, den Gewittern und den vielen Felsbrocken auch für «versteinerte Überreste Gleichzeitig leiden wir unter einem umfassen- «Transparenzgesellschaft», andern unerwarteten Phänomenen hätten ihn einer sich auflösenden, vor dem Meere fliehenden den Intuitionsverlust, unter Beziehungskrisen Matthes & Seitz Berlin gewissermassen neu erschaffen. Er werde versu- Armee» halten können. und unter Heimatlosigkeit. Letztere hat unter an- chen, etwas von alledem in Malerei umzusetzen. Rudolf Koella

Fokus KMB 14 15

Interview mit Rudolf Koella zur Ausstellung «Toulouse-Lautrec und die Photographie», 28.08. – 13.12.2015 EIN KÜNSTLER MIT PHOTOGRAPHISCHEM BLICK

sie auch in der Photographie vorkommen. Erst danach fi ng er an, seinen extrem zeichnerischen Malstil – eine Art Stricheltechnik – zu entwickeln. Interessanterweise tat er dies gleichzeitig wie van Gogh, mit dem er befreundet war.

War Toulouse-Lautrecs Hinwendung zu diesem neuen Stil um 1890 eine bewusste Abwendung von der Pho- Wie erklären Sie sich die Bekanntheit von Toulouse- Rudolf Koella zu Besuch bei Nicole-Bérengère Tapié de tographie? Lautrec? Céleyran, einer Grossnichte Einerseits ja, gleichzeitig aber hat genau diese Seine Motive – die schillernde Welt des Montmartre von Toulouse-Lautrec, und ihrem Neffen Charles de Rodat neue Art der schnellen Erfassung eines Motivs – sind heiter und haben zugleich den Reiz des Ver- im Château du Bosc bei Albi. wiederum mit der Photographie zu tun: Diese botenen. Zudem fasziniert an seinen Werken auch Foto: Isabelle Fehlmann Bilder sind Momentaufnahmen. Dieses quasi das Plakative, die Reduktion eines Sujets auf ein paar photographische Auge des Künstlers ist der zwei- wenige, wichtige Elemente, womit ja viel später bei- te wichtige Aspekt der Wechselwirkung mit der spielsweise auch Andy Warhol Erfolg hatte. Photographie. Damit einher geht eine inhaltliche Verschiebung. Während zuvor alle Szenen auf War er bereits zu Lebzeiten erfolgreich? Toulouse-Lautrecs Bildern im häuslichen Bereich Vom offi ziellen Salon wurde Toulouse-Lautrec stattfi nden, ermöglichte dieser Express-Stil eine wegen seiner anstössigen Motive abgewiesen. Er völlig andere Bildwelt. Der Künstler hielt nun fest, hatte aber immer Händler, die für ihn einstanden was er sah, wenn er aus dem Atelier trat: Das war und seine Werke ausstellten – insbesondere sein der Montmartre, seit kurzem das Vergnügungs- Jugendfreund Maurice Joyant. Allerdings verkauf- viertel von Paris mit Bars, Cabarets und Bordellen, te Toulouse-Lautrec zu Lebzeiten nicht viel, sodass wo er jeden Abend seine Runden drehte. Er hatte ihm seine Mutter immer wieder Geld zustecken

Henri de Toulouse-Lautrec immer ein kleines Notizbuch dabei und erfasste musste. Nach Toulouse-Lautrecs frühem Tod 1901 Der Engländer im Moulin alles möglichst spontan, auch unter Inkaufnahme schenkte sie seinen künstlerischen Nachlass der Rouge, 1892 Farblithographie in Pinsel, von «Unschönheiten» wie angeschnittenen Figu- Stadt Albi, die 1923 das Toulouse-Lautrec-Museum 62,7 x 49 cm Sammlung E.W.K., Bern ren oder verzerrten Perspektiven. eröff nete. Interview: Magdalena Schindler Erstmals widmet sich eine Ausstellung der Wech- Toulouse-Lautrec geschrieben hat und noch Fa- Warum hat Toulouse-Lautrec denn nicht selbst photo- selwirkung zwischen der Photographie und dem milienmitglieder wie die Mutter des Künstlers graphiert? Eröff nung: Donnerstag, 27. August 2015, künstlerischen Schaff en des französischen Malers interviewen konnte. Er war es auch, der die erste Das hat ihn wohl einfach nicht interessiert. Auch 18h30 in der Aula des PROGR und Graphikers Henri de Toulouse-Lautrec (1884 – Toulouse-Lautrec-Ausstellung in der Schweiz orga- wäre dies ja, zieht man den dritten Aspekt unse- Dauer: 28.08. – 13.12.2015 1901). Im Gespräch gibt Gastkurator Rudolf Koella nisierte, das war 1924 in Winterthur. res Themas in Betracht, gar nicht möglich gewe- Kurator: Rudolf Koella Einblick in die Hintergründe des Themas. sen. Toulouse-Lautrec hat nämlich – teilweise Wissenschaft liche Mitarbeit: Isabelle Fehlmann, Toulouse-Lautrec ist berühmt als Maler, Graphiker und zusammen mit Freunden – für zahlreiche Photos Simon Oberholzer Herr Koella, als Félix Vallotton-Spezialist haben Sie vor Plakatkünstler. Worin besteht sein Bezug zur Photogra- selbst posiert, oft in den merkwürdigsten Verklei- Eintritt: CHF 20.00 / red. CHF 16.00 zehn Jahren eine Ausstellung mit Werken dieses Künst- phie? dungen. Er hat sozusagen «theäterlet», einfach lers im Kunstmuseum Bern kuratiert. Wie nun sind Sie Der Einfl uss der Photographie auf das Schaff en von zum Spass. Herzlichen Dank für die Unterstützung: auf Toulouse-Lautrec und die Rolle der Photographie Toulouse-Lautrec lässt sich in drei Hauptaspekte gestossen? gliedern. Zum einen hat der Künstler viele Werke Gab es einen konkreten Anlass, das Thema gerade jetzt In der Tat steht die Auseinandersetzung mit eff ektiv nach Photographien gemalt, die er selbst aufzugreifen? Toulouse-Lautrec in Zusammenhang mit meiner in Auft rag gegeben hatte. Er photographierte nie Die Ausstellung ist das Resultat einer langjährigen langjährigen Vallotton-Beschäft igung. Vallotton selber, sondern liess drei befreundete Photogra- Recherchetätigkeit. So habe ich beispielsweise die war ein Freund von Toulouse-Lautrec, deshalb phen für sich arbeiten. Dieses Vorgehen triff t vor Nachkommen der drei Fotografen Paul Sescau, kenne ich mich aus in der Zeit um 1900. Und ich allem auf sein Frühwerk zu. Damals pfl egte Tou- François Gauzi und Maurice Guibert aufgespürt Weitere Beiträge zur Ausstellung fi nden Sie auf hatte einen Professor an der Uni, Gotthard Jedlicka, louse-Lautrec noch die sogenannte Valeurmalerei, und bin dabei auf viele unbekannte Aufnahmen http://blog.kunstmuseumbern.ch der die erste deutschsprachige Monographie über also eine Malerei mit fl iessenden Übergängen, wie gestossen.

Fokus KMB 16 17

«Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize», 23.10.2015 – 21.02.2016 SINNESREIZE UND WELTERFAHRUNG IN DER MALEREI

Xerxes Ach Die Malerei von Xerxes Ach (geb. 1957 in Esslin- stilistischen Sprachen – Realismus hier und ab- schieden im Schaff en des Künstlerpaares nach, das meinsame Ausstellung in einer grösseren Schwei- Silvia Gertsch Teile, 1995 Summer, 2003 Kunstharz, Pigment gen am Neckar) und Silvia Gertsch (geb. 1963 in strakte Farbfeldmalerei dort – gehen Silvia Gertsch im Berner Mittelland lebt und arbeitet. zer Kunstinstitution. In lockerer Anlehnung an die Hinterglasmalerei, auf Papier, Bern) ist vom Ringen um Aufwertung der sinnli- und Xerxes Ach in ihrer Arbeitsweise durchaus in den 1990er-Jahren im Kunstmuseum Bern prä- Öl auf Glas, 87 x 140 cm 5 Teile, je 200 x 125 cm Fondation pour Im Besitz des Künstlers chen Wahrnehmung durchdrungen, in der Farbe ähnlich vor. Ausgangspunkt für ihre Malerei sind Malerischer Paarlauf sentierten Paarausstellungen wird das Versäumnis l‘art moderne et © the artist contemporain, Zürich Foto: Hansruedi Roher, und Licht als Sinnesreize und Oberfl ächenphä- Fotografi en, welche fl üchtige visuelle Reize fest- Die inszenierte Gegenüberstellung ihrer Werke nachgeholt. © the artist Zürich nomene die beiden Hauptingredienzien bilden. halten. Im Fall von Gertsch sind es aus dem Leben eröff net einen Parcours zeitgenössischer Malerei Kathleen Bühler Foto: Markus Mühlheim, Worb Beide begannen in den 1980er Jahren professio- gegriff ene Szenen unbeschwerter Schönheit, wel- seit den 1990er-Jahren, welche aktuelle Seherfah- nell mit Malerei, trafen anfangs der 1990er Jahre che die Künstlerin mit ihrer Mobiltelefonkamera rungen refl ektiert, die geprägt sind durch bewegte aufeinander und arbeiten seither parallel in enger erhascht und danach am Computer bearbeitet und Bilder hinter Bildschirmen und den fahlen Schein Eröff nung: 22.10.2015, 18h30 Lebensgemeinschaft an ihren je unterschiedli- zum Ausgangspunkt ihrer Hinterglas-Gemälde elektronischen Lichtes. Nicht die Sujets ihrer Ma- Dauer: 23.10.2015 – 21.02.2016 chen malerischen Projekten. macht. Xerxes Ach hingegen geht von Werbebil- lerei sind wichtig, sondern die Art, wie sie jene Kuratorin: Kathleen Bühler dern, Abbildungen von Kunstwerken und Land- malen und dabei mittels Farbe und Licht neue At- Eintritt: CHF 14.00 / red. 10.00 Während Silvia Gertsch mit Hinterglasmalerei schaft sfotografi en aus, die er zur Vorlage nimmt, mosphären erzeugen: Xerxes Ach, indem er ohne Momentaufnahmen von jungen Menschen im indem er einen Ausschnitt aus den vorgefundenen kompositionelle Setzung oszillierende Farbräume Herzlichen Dank für die Unterstützung: Sommer, beim Sonnenbaden, beim Schlendern Licht- und Farberscheinungen vergrössert, in Ma- schaff t, und Silvia Gertsch, indem sie mit ihren Mo- auf der Strasse oder Kinder im selbstvergessenen lerei umsetzt und zu einer spirituellen und kos- tiven eine paradiesische Utopie festhält, die mittels

Spiel zeigt, widmet sich Xerxes Ach ästhetischen mischen Weltschau ausbaut. Beiden Kunstschaf- überstrahlendem Licht und farblicher Sättigung Mikrophänomenen, die entstehen, wenn das Licht fenden gemeinsam ist die Beschäft igung mit der Glücksgefühle zelebriert. Das Kunstmuseum Bern auf unterschiedliche Materialien triff t. Er erzeugt Flüchtigkeit des Lebens, der Vergänglichkeit phä- zeigt mit «Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize» damit abstrakte Bildkompositionen, welche Far- nomenologischer Ereignisse sowie die Erkundung zwei schon oft ausgezeichnete Berner Kunstschaf- be und Licht als elementare Ausdrucksmittel der intuitiver, sinnlicher Erkenntnis. Die Ausstellung fende, die Ausstellungen im In- und Ausland be- Malerei in ihrer kompositorischen Vielseitigkeit «Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize» geht so- stritten und in der Sammlung des Kunstmuseums und Kraft ausloten. Trotz ihrer verschiedenartigen wohl den Gemeinsamkeiten als auch den Unter- verankert sind. Trotzdem gab es noch keine ge-

Fokus KMB 18 19

«Ricco Wassmer 1915–1972. Zum 100. Geburtstag», 27.11.2015 – 13.03.2016 EIN VERGESSENER EINZELGÄNGER

dem Maler nicht nur Ersatz für das Modellstudi- um bedeutete, sondern ab den 1950er-Jahren einen wachsenden Stellenwert einnahm, wird auch ein spezieller Fokus auf die Wechselwirkung von Ma- lerei und Fotografi e gerichtet. Die chronologisch gegliederte Schau basiert auf der von Betty Stocker begonnenen und ab 2008 von mir fortgesetzten Forschung für den Catalogue raisonné der Gemälde und Objekte. Zur Ausstellungseröff nung erscheint der reich illustrierte Werkkatalog mit Biografi e und kritischem Werkverzeichnis, das auch online ab- schlanken Jungen in altmeisterlicher Manier so Fredo Meyer-Henn Ricco Wassmer vor rufbar sein wird. lebensnah, als wären sie Idole zum Anfassen. Ab seinem Gemälde den 1950er-Jahren arbeitete er fast ausschliess- «Le jacht américain», 1948 Silbergelatineabzug Sehnsucht und Melancholie lich nach eigenen und fremden fotografi schen 14,5 x 11 cm Privatbesitz, Schweiz Seine Jugend verbrachte der Industriellensohn in Vorlagen in einem glatten, an Niklaus Stoecklin, © Staatsarchiv des Kantons einem kunstnahen Milieu auf Schloss Bremgar- Ingres und wohl auch an Max Ernst, Paul Del- Bern, FN Fredo Meyer-Henn ten bei Bern. Nach Studien in München und Paris vaux, Man Ray und Balthus geschulten Stil. In kehrte er 1939 in die Schweiz zurück. 1948/49 seinen Bildern werden Fantasie und Wirklich- lebte er mehrere Monate auf Tahiti und fuhr dann keit, Traum und Erinnerung simultan zu Bildge- als Hilfskoch auf einem Frachter zweimal um die fügen verbunden. Damit schuf Ricco seine unver- Welt. Ab 1950 lebte er teilweise in Zentralfrank- wechselbare Bildsprache, die Harald Szeemanns reich bei Vichy, blieb aber der Berner Szene um Begriff der «Individuelle Mythologie» entsprach. den Kunsthalle-Leiter Arnold Rüdlinger weiterhin eng verbunden. 1963 übersiedelte er nach Ropraz Marc-Joachim Wasmer bei Lausanne, 1972 starb er im Alter von 56 Jah- ren an den Folgen einer Lungenkrankheit. Ricco Wassmers Werdegang ist eng mit den «heroischen Jahren» der Berner Kunst verwoben, doch von An- Eröff nung: Donnerstag, 26. November 2015, fang an war er ein Grenzgänger und Abweichler, 18h30 der sich durch rätselhaft e Bilder mitteilte. Dauer: 27.11.2015 – 13.03.2016 Kurator: Marc-Joachim Wasmer Eintritt: CHF 14.00/ red. CHF 10.00 Ricco Wassmer war ein tief melancholischer Publikation: Marc-Joachim Wasmer, Mensch, der einen eigenen Weg abseits von Ab- «Ricco Wassmer 1915–1972. Catalogue straktion und Avantgarde ging. Seine Bilder raisonné der Gemälde und Objekte», waren ihm ein Mittel der Selbstbehauptung, Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, um seine homoerotischen Neigungen auszudrü- CHF 99.00 (ab 14. März 2016: CHF 120.00) Ricco Wassmer (eigtl. Erich Hans Wassmer) cken. Gedrängt von seiner Sehnsucht nach dem La roue, 1957 Jungen, der die als ideal empfundene Kindheits- Herzlichen Dank für die Unterstützung: Öl auf Leinwand, 55 x 38 cm Privatbesitz, Schweiz welt verkörpert, malte er verschlüsselte, aus Ver- Ruedi A. Wassmer, Zürich © Ruedi A. Wassmer, Zürich satzstücken der Jugend sowie Objekten, Zahlen, Franz Wassmer, Ennetbaden Mit surreal wirkenden Arrangements schuf der Anlässlich des 100. Geburtstags von Ricco Wass- Texten und Bildzitaten montierte Stillleben und Berner Maler Ricco Wassmer ein einzigartiges mer (eigentlich Erich Hans Wassmer, 1915–1972) Szenerien. Zentrales Thema ist der schon bei den Werk zwischen Naiver Malerei, Neuer Sachlich- zeigt das Kunstmuseum Bern eine umfassende alten Griechen kultisch verehrte Ephebe, der Ju- keit und Magischem Realismus. Das verlorene Retrospektive des Schweizer Malers. Die über 200 gendliche am Wendepunkt zum Erwachsenen Kinderparadies, schlanke Jungen, Matrosensu- Leihgaben, vor allem aus Privatbesitz, bieten einen in der Phase aufkommender Sexualität. Anders jets, Segelschiff e, Stillleben, Hommagen und die breiten Überblick über Riccos gesamtes Schaff en. als vor ihm Otto Meyer-Amden, der den Einzel- Einen weiteren Beitrag zur Ausstellung fi nden Sehnsucht nach der Ferne sind die zentralen The- Viele Werke, darunter auch neu entdeckte, wurden nen ätherisch in der Gemeinschaft und im Ritu- Sie auf http://blog.kunstmuseumbern.ch men seines Œuvres. noch nie öff entlich präsentiert. Weil die Kamera al aufgehen liess, schilderte Ricco Wassmer die

Fokus KMB Fokus KMB 20 21

Aus dem Museumsalltag: Die Bibliothek Zum Ende des Kinos WISSENSSPEICHER IM AAREHANG im Kunstmuseum Bern: Rückblick und Ausblick FILM IST KUNST!

ein handgeschriebenes Inventar, das 55 kunst- ja man plante bei der städtischen Kulturabteilung, theoretische Schriften im Besitz der Berner Zeich- ab 2016 vollständig auf die Subventionierung des nungsakademie verzeichnet, die in den Bestand Kinos zu verzichten, da man «kein städtisches eingegangen sind. Diese Schriften sind immer noch U-Boot» in einem vom Kanton geförderten Haus vorhanden, denn anders als in vielen bundesdeut- betreiben wolle. Wir wurden beim städtischen schen oder österreichischen Bibliotheken hatte die Parlament aktiv, das dem Kürzungsantrag der Exe- Berner Kunstbibliothek nie grössere Verluste durch kutive nicht gefolgt ist, verbunden mit dem Auf- Brand, Raub oder Krieg zu beklagen. Wie in allen trag an uns, eine Neuausrichtung des Kinos an die modernen Bibliotheken beschränkt sich unser Wis- Hand zu nehmen. Ruth Schaffer Wüthrich, die Die Bibliothek des Kunstmuseums Bern gehört mit sensspeicher dabei längst nicht mehr auf Druck- Bibliothekarin des KMB mittlerweile über 135‘000 Bänden zu den grösseren werke, sonder ermöglicht Wissenschaftlern auch Diese Hausaufgaben haben wir gemacht. Wir ha- kunstgeschichtlichen Bibliotheken im deutsch- den Zugang zu digitalen Datenbanken. ben das Programmangebot ausgebaut, die Technik sprachigen Raum. Sie wird gemeinsam mit dem digitalisiert und arbeiten eng mit dem Kellerkino Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern Ort der Forschung zusammen. Als letzter Baustein dieser Neuaus- betrieben und ermöglicht dank der räumlichen Für Kuratoren und Kuratorinnen, die Ausstellungen richtung steht nun der neue Standort kurz vor sei- Nähe den schnellen, für die Museumsarbeit erfor- konzipieren und durchführen, ist eine gute Kunst- Vor 35 Jahren haben kluge Köpfe in Bern eine visio- ner Realisierung. Nach über dreijähriger Planung derlichen Zugriff auf Bücher und Dokumente. Mit bibliothek ein unerlässliches Arbeitsinstrument. näre Entscheidung getroffen: der Erweiterungsbau verlassen wir Ende September das Kunstmuseum dem Umzug des Uni-Instituts samt Bibliothek ins Denn Ausstellen ist mehr als nur Bilderaufhängen. des Berner Kunstmuseums sollte auch ein Kino und verwirklichen unsere Zukunft an der Schwa- Länggass-Quartier steht 2018 eine Veränderung an. Einer guten Ausstellung liegt immer eine interes- enthalten. Für die Verantwortlichen war es damals nengasse 9 im Kino REX. Für uns ist dieser Wech- sante, relevante Fragestellung zugrunde und mit selbstverständlich, dass das bewegte Bild im An- sel mit grossen Vorteilen, aber auch mit einigen Das Kunstmuseum Bern verfügt über eine Bibliothek, Fragen beginnt alle Wissenschaft. Weit im Vorfeld gebot des Museums seinen Platz bekommen sollte Risiken verbunden, die wir jedoch bereit sind ein- die mit ihren über 135‘000 Bänden zwischen der Bib- einer Ausstellungseröffnung gilt es deshalb durch und es war ihnen auch klar, welches Potenzial da- zugehen, weil wir an die Magie des Mediums Film liothek des Kunstmuseums Basel – es besitzt etwa intensive Recherchen die Arbeit vorangegangenen rin steckt. Das Kunstmuseum Bern wurde ab 1983 glauben, aber auch auf unser kompetentes Team 166‘000 Medien – und jener des Sprengel Museums Denkens wie in einem imaginären Gespräch zu zum einzigen Kunstmuseum in der Schweiz, das vertrauen. Hannover mit 76‘000 Titeln rangiert. Diese hervorra- berücksichtigen. Denn was alle schon wissen und ein eigenes Kino führt und war damit in bester Ge- gende Ausstattung verdankt sie wie in Basel nicht zu- kennen, braucht man nicht noch einmal zu zeigen. sellschaft mit Museen in Köln, Paris und New York. Der Abschied vom Kunstmuseum fällt angesichts letzt der Zusammenarbeit zwischen dem Kunstmuse- Im Kunstmuseum Bern haben es die Mitarbeitenden Das Kino im Kunstmuseum entwickelte sich in den dieser Perspektiven nicht schwer, auch wenn ich um und Institut für Kunstgeschichte der Universität des Museums – ob Kuratorinnen, Kunstvermittler folgenden Jahren zum Ort für Filmbegeisterte, die es persönlich bedaure, dass das Kunstmuseum Bern: Unsere Bibliothek ist Arbeitsinstrument beider oder Restauratorinnen – seit Bestehen des Neubaus eine Alternative zum Mainstream suchten. Bern kein eigenes Kino mehr führt. Das Ende des Institutionen. Beide Institutionen profitieren dabei dabei besonders komfortabel. Ein Aufzug bringt uns Kinos ist und bleibt in kulturpolitischer Hinsicht zum Wohle ihrer Bibliotheksnutzer, indem sie zum drei Etagen tiefer in den Aarehang direkt in die Bi- Vor dreizehn Jahren entschieden die Verantwort- und vom Kunstverständnis her eine verpasste einen unter unterschiedlichen Blickwinkeln Erwer- bliothek. Das wird allerdings nicht so bleiben. Das lichen des Museums jedoch, dass das Betreiben ei- Chance. Jedoch: Wir werden die programmliche bungen tätigen und zum anderen gemeinsam über Institut für Kunstgeschichte im 4. Untergeschoss des nes Kinos nicht mehr zum «Kerngeschäft» gehöre, Zusammenarbeit mit den Kunsthäusern in Bern mehr finanzielle Mittel zur Anschaffung und zur Kunstmuseums leidet unter grossem Platzmangel, und nur dank dem Engagement der Filmszene und selbstverständlich auch im REX weiterführen. Da- Betreuung verfügen. Während etwa das Museum weshalb es mit anderen Instituten 2018 in das dann der Stadt Bern konnte eine Lösung für das Weiter- rauf freuen wir uns. Und: es entspricht unserem Ausstellungskataloge, die es mit vielen Museen im umgebaute ehemalige SBB- Verwaltungsgebäude bestehen gefunden werden. Der Verein Cinéville Kunstverständnis – Film ist Kunst! Schriftentausch erhält, in den gemeinsamen Bestand in der Mittelstrasse umziehen wird. Das Kunstmu- betreibt nun seit 2003 das Kino Kunstmuseum am einfliessen lässt, kommen diesem natürlich auch die seum Bern behält seine Bücher, ungefähr die Hälfte bisherigen Standort. Und das mit einigem Erfolg: Peter Erismann zahlreichen Publikationen der im kunsthistorischen des Bestands, zwar im Eigentum, verliert aber ihre Von anfänglich 5’000 Besuchenden erreichen wir Institut Lehrenden zu Gute. Während das Museum physische Nähe. Dann werden die Mitarbeitenden mittlerweile rund 20‘000 Besuchende pro Jahr oft monographische Publikationen zu Künstlern und des Kunstmuseums Bern wohl öfter im Länggasse- und erwirtschaften über 70 Prozent unserer Bud- Peter Erismann war von 2005 bis 2012 Werken oder Bestandskataloge von Sammlungen im Quartier anzutreffen sein. gets durch eigene Mittel. Vor sechs Jahren dann Präsident von Cinéville, dem Trägerverein Blick hat, lässt die Professorenschaft eher Veröffentli- Daniel Spanke begann eine neue Phase der Unsicherheit. Wir des Kino Kunstmuseum. Seit 2012 leitet er das chungen zu speziellen wissenschaftlichen Fragestel- gerieten zwischen zwei Fronten. Das Kunstmuse- Projekt Kino REX Bern. Er ist Geschäftsführer lungen erwerben. um wollte Raumreserven für eine interne Erweite- des Aargauer Kuratoriums. Letzte Vorstellung Die Bibliothek an der Hodlerstrasse 8 ist von rung nutzen. Der Gemeinderat war paradoxerwei- im Kino Kunstmuseum ist am 30.09.2015, Die Anfänge unserer Bibliothek lassen sich bis in Montag bis Freitag von 9h – 17h geöffnet. se der Ansicht, dass deshalb die Unterstützung in erste Vorstellung im Kino REX am 29.10.2015. das Jahr 1811 verfolgen. Aus diesem Jahr stammt der bisherigen Höhe nicht mehr gerechtfertigt sei, 22 23

Baar-Sihlbrugg Möbel Bern Büromöbel Genf Objektmöbel Solothurn Leuchten Winterthur Textilien Zürich Planung Innenarchitektur Raum für Kunst

Online-Tickets: www.schaulager.org Jetzt neuen Katalog bestellen Elizabeth Peyton, Swan (Leonardo di Caprio), 1998, Öl auf Holz, 28.4 × 20.3 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung www.teojakob.ch/katalog Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Elizabeth Peyton, Foto: Tom Bisig

Zusammenspiel 24 25

Interview mit Jürg Bucher, neuer Präsident der Dachstiftung von Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee «ES GEHT DARUM, DASS WIR MÖGLICHST RASCH EIN WIR-GEFÜHL KREIEREN KÖNNEN»

Der 68-jährige ehemalige Postchef und Post- etwas geboten wird. Das heisst: Die beiden Häuser arbeit zwischen dem Kunstmuseum und dem Zen- finance-CEO Jürg Bucher präsidiert seit dem haben je ihre Qualitäten. trum Paul Klee den Brückenschlag zwischen Klee 1. Juli die neu gegründete Dachstiftung von und Gegenwart. Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee. Im Welche Ausstellungen oder Werke sind Ihnen im Zent- Gespräch äussert er sich zur Zusammenarbeit rum Paul Klee oder im Kunstmuseum besonders aufge- In welcher Form sollen Ihrer Ansicht nach das Zentrum der beiden Museen, zu seinem Führungsstil und fallen oder in Erinnerung geblieben? Paul Klee und das Kunstmuseum zusammenarbeiten? seinem Verhältnis zur Kunst. Beim Kunstmuseum denke ich zum Beispiel an die Im Künstlerischen geht es sicher darum, dass Ausstellung zum 100. Todestag von Albert Anker man die eine oder andere Ausstellung zusammen Herr Bucher, worin unterscheidet sich Ihre Aufgabe für 2010, die ergänzt wurde um Videoarbeiten von macht und die Kompetenzen, die in beiden Häu- die Dachstiftung der zwei Museen von den Jobs, die Sie Chantal Michel. Die Kombination von Ankers Wer- sern vorhanden sind, optimal nutzt. Die für das bisher gemacht haben? ken mit diesen Stillleben fand ich absolut faszinie- nächste Jahr geplante China-Ausstellung ist da Ich sehe keine grundlegenden Unterschiede zwi- rend. Da bin ich in näheren Kontakt mit Chantal ein gutes Beispiel und ein Leuchtturmprojekt für schen dieser neuen und jeder anderen Führungs- Michels Kunst gekommen. Ich kenne die Berner aufgabe. Wichtig ist mir, erst einmal zuzuhören Künstlerin inzwischen persönlich und habe auch «Führen heisst für mich, mit Leuten umzugehen, und Lösungen im Team zu entwickeln. Wenn Bilder von ihr zu Hause. Und im ZPK begeistert mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie auf ein dann alle Argumente auf dem Tisch liegen, geht mich natürlich alles, was mit Paul Klee in Zusam- gemeinsames Ziel hinzuführen» es darum, rasch zu entscheiden, zügig umzuset- menhang steht. Ich habe gestaunt, als ich kürzlich zen und transparent zu kommunizieren. Ent- in die Tiefen dieses Museums geführt wurde. den neuen Kunstplatz Bern. Eine andere wichtige sprechend dieser Grundsätze hat der Stiftungsrat Sache in der Zusammenarbeit betrifft den Leihver- angefangen zu arbeiten und so stelle ich mir vor, Nebst dem Inhaltlichen wird es bei künftigen strategi- kehr der Bilder, das ist ein wichtiges Thema, das gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Führen heisst schen Entscheidungen für die neue Holding um die Fi- uns auch aus wirtschaftlicher Sicht immer mehr für mich, mit Leuten umzugehen, mit ihnen zu- nanzierung der beiden subventionierten Häuser gehen. beschäftigen wird. Das Dritte schliesslich wäre die sammenzuarbeiten und sie auf ein gemeinsames Wie könnte Ihre Strategie aussehen? Kunstvermittlung. In allen Bereichen wird schon Ziel hinzuführen. Es geht wie gesagt darum, die Balance zu finden sehr viel getan und es bleibt zu schauen, welche zwischen der Weiterentwicklung des Künstleri- Möglichkeiten es für gemeinsame Angebote für Welche Visionen haben Sie für den Kunstplatz Bern schen und den Ansprüchen an die Wirtschaftlich- alle Schichten der Bevölkerung gibt. Aus meiner und im Speziellen für das Kunstmuseum Bern und das keit. Ich bin als Manager jemand, der Kosten und Sicht ist Kunst etwas, das für alle zugänglich sein Zentrum Paul Klee? Ertrag anschaut und nie nur die Kosten. Ich ge- sollte. Ich wünsche mir, dass die Bernerinnen und Da bin ich im Moment noch zurückhaltend, denn stalte gern, bin also nicht einfach der Sanierertyp. Berner nicht nur in der Postfinance-Arena sitzen, eine Vision entsteht aus gemeinsamer Arbeit und Aber wenn die beiden Häuser jetzt in einer Hol- sondern auch in Scharen ins Kunstmuseum und diese haben wir erst begonnen. Zwei Dinge jedoch ding zusammengeschlossen sind, dann müssen ins Zentrum Paul Klee strömen. sind wichtig: Zum einen wird es darum gehen, die wir darüber diskutieren, welche Aufgaben wir ge- künstlerischen und die wirtschaftlichen Ansprü- meinsam besser – und eigentlich auch günstiger Das Kunstmuseum Bern hat die Sammlung Gurlitt als che in Balance zu halten. Da gibt es kein Entwe- – machen können. Das wird eine Herausforderung Erbschaft angenommen, unklar ist jedoch, ob und wann der-Oder. Das Zweite ist, die beiden Häuser mit ih- werden. Auf der anderen Seite soll es auch darum die Kunstwerke nach Bern kommen. Wie schätzen Sie rer je unterschiedlichen Geschichte und Identität gehen, dass man beide Museen für Besucher noch den Entscheid und die Situation ein? als starke Marken in die Zukunft zu führen. attraktiver macht, damit noch mehr Leute kom- Den Entscheid, den der Stifungsrat des Kunstmu- men – und die Einnahmen steigen. seums getroffen hat, finde ich gut, er ist mutig. Er Wie nehmen Sie die beiden Institutionen derzeit wahr? bringt dem Kunstmuseum und dem Kunstplatz Beide sind sehr gut positioniert und stark geprägt Das ZPK ist ein monothematisches Museum, was Vor- Bern sicher einen sehr grossen Mehrwert. Es ist ei- von ihren Sammlungen. Das Kunstmuseum ist ein und Nachteile hat. Wie stehen Sie zur Öffnung des nerseits eine riesige Chance für die Sammlung mit führendes Haus in Sachen Schweizer Kunst, das Hauses in Richtung zeitgenössische Kunst? dem riesigen Bilderfundus, andererseits ist es na- Zentrum Paul Klee ist das Kompetenzzentrum für Zum einen setzen die Statuten des Zentrum Paul türlich auch eine grosse Herausforderung im kul- Klee. Hinzu kommen beim Kunstmuseum Ausstel- Klee dem gewisse Grenzen. Das darf man nicht turpolitischen Kontext. Dementsprechend wird lungen und Bestände zur klassischen Moderne oder ausser Acht lassen. Trotzdem denke ich, dass es man sich professionell aufstellen müssen, um die zur Gegenwartskunst, während das ZPK ein Kultur- Entwicklungsmöglichkeiten gibt, gerade auch hohen Erwartungen, die national und internatio- zentrum ist, in dem auch Musik und Literatur ver- Jürg Bucher in seinem Büro am Hauptsitz der Valiant Bank Bern vor einem ausgehend von dem sehr breiten Wirken von Paul nal im Raum stehen, zu erfüllen. Es wurde aus- Hinterglasfoto aus der Serie «Oculus Dei» (2010) von Marialuisa Tadei. mittelt wird - und im Schöngrün auch kulinarisch Foto: Monika Flückiger Klee. Vielleicht ermöglicht ja jetzt die Zusammen- gezeichnete Vorarbeit geleistet, aber jetzt geht es

Zusammenspiel Zusammenspiel 26 27

Interview mit Jürg Bucher, neuer Präsident «Chinese Whispers: Neue Kunst aus der M+ Sigg Collection», der Dachstiftung von Kunstmuseum Bern und 19.02. – 19.06.2016 im Kunstmuseum Bern und im Zentrum Paul Klee Zentrum Paul Klee CHINESISCHES GEFLÜSTER

natürlich erst einmal darum, die Gerichtsverfah- Das ganze Interview finden Sie auf ren abzuwarten. Wir wissen nicht, ob und wann http://blog.kunstmuseumbern.ch und www.zpk.org. die Rechtmässigkeit des Erbes bestätigt wird, je- doch können wir jetzt schon die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wenn der – hoffentlich positi- ve – Entscheid fällt, die Aufarbeitung der Samm- lung gescheit und rasch erfolgt.

Welche Werte möchten Sie als neuer «Kulturkapitän» den Gremien und Menschen, denen Sie vorstehen, ver-

mitteln? Uli Sigg an seinem Wohnsitz Das ist ganz einfach. Es geht darum, dass wir mög- Schloss Mauensee neben Stabübergabe an der Spitze dem Gemälde «Moon Rabbit» lichst rasch ein WIR-Gefühl kreieren können. Im von SHAO Fan (2010, Öl auf Leinwand, Durchmesser Stiftungsrat ist das bereits gestartet, dadurch dass Mit der Neugründung der Dachstiftung Kunst- 220 cm), das 2016 in der Vertreterinnen und Vertreter aus beiden Häusern museum Bern – Zentrum Paul Klee und der Ausstellung «Chinese Whispers» zu sehen sein wird. dort Einsitz nehmen. Dies muss sich bis in die ope- Einsetzung von Jürg Bucher als deren Präsi- Foto: Karl-Heinz Hug rative Führung weiterziehen. Wie die operative dent geht der Rücktritt der beiden bisherigen © Sigg Collection Führung dann aussieht, werden wir bis spätestens Stiftungsratspräsidenten Christoph Schäublin Als erste gemeinsame Ausstellung unter der Paul Klee mit «Chinese Whispers» eine lose Fortset- anfangs 2016 wissen. (Stiftung Kunstmuseum Bern) und Ulrich neuen strategischen Führung der Dachstiftung zung des damals Gezeigten. Die Auswahl der Werke Sinzig (Stiftung Zentrum Paul Klee) einher. Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee reali- stammt nun mehrheitlich von einer jüngeren Ge- Beide haben entscheidend zum Erfolg und zur Sie bezeichnen sich als Kunstliebhaber. Für welche sieren die beiden Museen eine gross angelegte neration von Kunstschaffenden und lanciert den konstruktiven Annäherung beider Häuser in Kunst können Sie sich begeistern? den letzten Jahren beigetragen. Schau zur chinesischen Gegenwartskunst. Ge- Diskurs über aktuelle Fragestellungen angesichts Es sind vor allem zwei Sachen, die mich faszinie- zeigt werden rund hundert zum Teil sehr gross- der politischen Umbrüche und des neuen chinesi- ren. Zum einen ist das die Gegenwartskunst, weil Während vierzehn Jahren stand Christoph formatige Werke aus der Sammlung von Uli schen Selbstverständnisses. Inwiefern ist uns das ich es sehr spannend finde, wie Künstler unsere Schäublin, Altphilologe und langjähriger und Rita Sigg. Chinesische, weil wir weder die Sprache sprechen Welt sehen. Zum andern ist das der Impressionis- Rektor der Universität Bern (1995–2005), der noch die Kultur wirklich kennen, immer noch mus. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, Stiftung Kunstmuseum Bern vor. 2001 vom da- Mit der für das erste Halbjahr 2016 geplanten Aus- fremd? Oder rückt uns das Chinesische immer nä- dass ich ein sehr naturverbundener Mensch bin. maligen Erziehungsdirektor Mario Annoni ans stellung «Chinese Whispers: Neue Kunst aus der her, weil wir selber heute Teil der Globalisierung Ich habe Freude an schönen Bildern, hier in mei- Kunstmuseum Bern geholt, stand Schäublin zu- M+ Sigg Collection» werden Neuerwerbungen der sind? Solchen Fragen geht die Ausstellung nach nem Büro am Hauptsitz der Valiant beispielsweise letzt im November 2014 im Scheinwerferlicht Sammlung von Uli Sigg aus den letzten 15 Jahren und bietet Beispiele für beide Sichtweisen. der Öffentlichkeit, als er in Berlin die Annahme hängen Bilder, die ich selber ausgewählt habe. in spektakulärer Breite vorgestellt. Auf rund 4000 des Gurlitt-Erbes erklärte. Es gelang ihm, das Quadratmetern bieten das Zentrum Paul Klee und Ganz besonders freut es uns, dass der wohl bekann- Kunstmuseum in betrieblicher Hinsicht auf Sie nehmen viele Ämter wahr und sind rund um die Kurs zu bringen und nach aussen optimal zu das Kunstmuseum gemeinsam die idealen räum- teste chinesische Künstler, Ai Weiwei, nun wieder Uhr beschäftigt. Gibt es Momente, in denen Sie auftan- vertreten. lichen Voraussetzungen dafür. Es ist ein letztes frei reisen kann. Im März hatte ich im Rahmen ei- ken können? Gastspiel der Sammlung in der Schweiz, bevor sie ner Forschungsreise nach Beijing Gelegenheit für Ich geniesse seit zweieinhalb Jahren, dass ich viel Der Fürsprecher Ulrich Sinzig trat sein Amt als als M+ Sigg Collection nach Hong Kong gelangt ein Gespräch mit dem wunderbaren Künstler. Für weniger arbeite. Als ich operativer Verantwortli- Stiftungspräsident des Zentrum Paul Klee im und dort permanent präsentiert wird. Ein Grossteil «Chinese Whispers» besuchte ich zusammen mit cher war, gehörten 60 bis 70 Stunden pro Woche Jahre 2010 an. Er war u.a. langjähriger Direk- dieser weltweit wichtigsten, vom ehemaligen Ge- Uli und Rita Sigg die Ateliers einiger Künstler, die zum Alltag. Heute habe ich mehr Ferien und frei tor der Aare Seeland mobil AG, Vizepräsident schäftsmann und Diplomaten Sigg seit den Neun- wir für den Katalog interviewten. In der Begleitpu- verfügbare Zeit und das geniesse ich. Ich treibe der SBB, Stadtratspräsident von Langenthal und zigerjahren systematisch aufgebauten Sammlung blikation sollen nebst ausgewiesenen Kennern der wieder mehr Sport, nicht mehr leistungsorientiert Mitglied des Grossen Rates des Kantons Bern. zeitgenössischer chinesischer Kunst wird Eingang chinesischen Gegenwartskunst auch die Künstler Seine vielfältigen Erfahrungen im Tourismus, wie in jungen Jahren. Ich bin jemand, der die Ab- finden in das dortige M+ Museum. Das von den und Künstlerinnen selbst zu Worte kommen. Denn in der Politik und Wirtschaft konnte er gewinn- wechslung und den Ausgleich braucht. Ich kann Schweizer Architekten Herzog & de Meuron ent- in einer globalen Welt geht es nicht nur um die bringend im ZPK einbringen. In seiner Ära ganz ruhig eine Ausstellung oder ein Konzert be- konnte das ZPK aus finanziell turbulenten Zeiten worfene Museum soll 2018 eröffnet werden. westliche Sicht, sondern auch um interkulturelle suchen und gleichentags Sport treiben. geführt werden und dieses Jahr in vollem Glanze Übersetzungen, so dass die «Chinese Whispers» sein 10-Jahrejubiläum feiern. Rund zehn Jahre nach der Präsentation der Samm- immer klarer verstanden werden können. Interview: lung Sigg in der Ausstellung «Mahjong» im Kunst- Maria-Teresa Cano und Magdalena Schindler museum Bern, bieten Kunstmuseum und Zentrum Kathleen Bühler 28 29

Verein Berner Galerien www.vereinbernergalerien.ch – [email protected]

Galerie Art+Vision Galerie da Mihi Krethlow Alois Hermann Antoine Bono und Kyra Balderer Holzschnitte und Holzskulpturen Leyla Goormaghtigh 20.8. bis 26.9.2015 17.10. bis 14.11.2015 «Constellations to Sea», Malerei Gerechtigkeitsgasse 72/74 Junkerngasse 34 13.8. bis 5.9.2015 T +41 (0)31 312 35 01 T +41 (0)31 311 31 91 Victorine Müller www.krethlow.ch www.artvisionbern.ch 10.9. bis 14.11.2015 Ausstellungseröffnung u. Buch- Kunstkeller Bern präsentation, 10.9.2015, 18–20 Uhr Galerie Bernhard Bischoff Inga Steffens, Malerei Kurzeinführung 18.30 Uhr & Partner Rosmarie Vogt, Objekte mit Konrad Tobler, Filip Haag 24.10. bis 21.11.2015 freier Autor und Kulturjournalist Abrakadie & mehr art-room: Bubenbergplatz 15 13.8. bis 12.9.2015 Flurina Hack, Installation (1. OG Store Maggs) Bodo Korsig: «No regrets» Gerechtigkeitsgasse 40 T +41 (0)31 332 11 90 T / F +41 (0)31 311 86 30 16.9. bis 17.10.2015 www.damihi.com Christian Denzler: «Neue Arbeiten» www.kunstkellerbern.ch 22.10. bis 21.11.2015 Progr_Zentrum, Waisenhausplatz 30 Galerie Henze & Ketterer Kunstraum Oktogon T +41 (0)31 312 06 66 Micromégas I Alexander Hahn F +41 (0)31 312 06 67 Abstraktion bei Bott, Eble, Gumpert, www.bernhardbischoff.ch «All the World’s a Stage» Hartung, Nay, Schultze, Thieler, 12.9. bis 10.10.2015 Trier, Winter Vernissage 12.9.2015, 11–15 Uhr 12.9. 2015 bis 30.1.2016 Druckatelier/Galerie Tom Blaess Aarestrasse 96 Uferweg 10b Micromégas II T +41 (0)31 311 13 30 T +41 (0)31 079 222 46 61 Abstraktion bei Fritz Winter www.kunstraum-oktogon.ch www.tomblaess.ch von 1928–1971 12.9.2015 bis 30.1.2016 Ferien 4.10. bis 12.10.2015 Kunstreich Galerie Béatrice Brunner 3114 Wichtrach/Bern Andreas Durrer Doris Staub Muster T +41 (0)31 781 06 01 und Greet Helsen 29.8. bis 19.9.2015 F +41 (0)31 781 07 22 19.8. bis 26.9.2015 Frauenkunstpreis www.henze-ketterer.ch Heidi Reich 10.10. bis 17.10.2015 8.10. bis 7.11.2015 Sibylla Walpen Andreas Herren Galerie Kornfeld THE SPA 24.10. bis 20.11.2015 19.11. bis 19.12.2015 Einlieferungen für unsere Co-Ausstellung mit Lydia Megert Gerechtigkeitsgasse 76 Auktionen vom Juni 2016 28.11. bis 19.12.2015 T +41 (0)31 311 48 49 nehmen wir jederzeit gerne Entdecken Sie die Vielfalt unseres Leading Spa: Nydeggstalden 26 www.kunstreich.ch entgegen. T +41 (0)31 312 40 12 Laupenstrasse 41 F +41 (0)31 312 40 13 T +41 (0)31 381 46 73 www.beatricebrunner.ch Galerie Rigassi - Wohltuende Massagen und kosmetische Anwendungen an F +41 (0)31 382 18 91 Giovanni Frangi www.kornfeld.ch Etienne Krähenbühl ■365 Tagen im Jahr Galerie Duflon & Racz 24.9. bis 31.10.2015 Christina Niederberger Vernissage Mi, 23.9.2015, 18–20 Uhr Galerie Martin Krebs /LINKS/ Giovanni Frangi ist anwesend - Bei den Behandlungen setzen wir auf erlesene Jim Avignon Gastprojekt von Tom Bola, Zürich Münstergasse 62 «Why so serious?» 14.8. bis 19.9.2015 T +41 (0)31 311 69 64 ■Luxusprodukte der inovativen Kosmetikfirma «Sothys Paris» Gerechtigkeitsgasse 40 neue Arbeiten F +41 (0)31 312 58 78 T +41 (0)31 311 42 62 26.8. bis 26.9.2015 www.galerierigassi.ch www.duflon-racz.ch Münstergasse 43 - Tageseintritte für externe Gäste T +41 (0)31 311 73 70 F +41 (0)31 951 31 56 www.krebs.artgalleries.ch Hotel Schweizerhof Bern Bahnhofplatz 11, 3001 Bern Tel. +41 (0)31 326 80 99 [email protected] www.schweizerhof-bern.ch/the-spa

Inserat_KunstEinsichtBern_Sept01.indd 1 04.08.15 07:56

Partner Partner 30 31

Stadtgalerie Bern Museums-PASS-Musées WILLKOMMEN IN DER STADTGALERIE! EIN MUSEUMSPASS FÜR DEUTSCHLAND, FRANKREICH UND DIE SCHWEIZ

Die Stadtgalerie ist ein Projekt der Abteilung Kul- stellen. Wie stark ich mich in Berns Kunstszene Der Verein museen bern vertritt rund 40 Museen, turelles der Stadt Bern und existiert seit 1999. Als zuhause fühle, wollte ich mit dem Titel «Bern Schlösser, Archive und Bibliotheken im Raum nicht kommerzieller städtischer Ausstellungs- Baby Bern» meiner letzten Thuner Ausstellung Bern. Per 1. Juli 2015 sind fast alle Museen dieses raum bietet die Stadtgalerie das Potenzial für deutlich machen. Die Präsentation war eine Verbunds dem Museums-PASS-Musées beigetre- vielfältige Experimente und Kooperationen. Gegenüberstellung mit Werken von elf Berner ten. Dr. Jakob Messerli, Präsident von museen Künstlern um 1940 aus der Museumssammlung bern und Direktor des Bernischen Historischen Zunächst war die Stadtgalerie in einem Altstadt- und elf zeitgenössischen Künstlerinnen aus der Museums, zeigt im Kurzinterview auf, was den keller neben dem Schlachthaus beheimatet, spä- Berner Szene. Neben Einzelpräsentationen und drei Länder übergreifenden Museumspass aus- ter in einem Holzpavillon neben der Drogenan- Ausstellungsserien möchte ich an meiner kura- macht. laufstelle an der Hodlerstrasse, der dann ab 2006 torischen Handschrift in thematischen Ausstel- lungen feilen. Dabei greife ich auch Themen auf, Was bringt der neue Museumspass für die Museums- die in Bern anderswo aktuell sind. Beispielswei- besucher aus der Region Bern? se der Totentanz nächstes Jahr im Historischen Mit dem Museumspass für CHF 128 pro Jahr Museum oder eine längst fällige Präsentation der können ein Erwachsener und max. fünf Kinder Kunstsammlung der Stadt. Ich wünsche mir für insgesamt 320 Museen, Schlösser und Gärten im die Stadtgalerie, dass sie ein überraschender Ort Südwesten Deutschlands, im Osten Frankreichs ist. Die Kunst soll ungezwungen genossen und und der Deutschschweiz kostenlos besuchen. Ausflug nach Bern machen, um gleich mehrere Jakob Messerli © Bernisches Historisches diskutiert werden. Ab August finden Führungen Mit dem Kauf erschliesst man sich also ein äus- unserer Ausstellungen zu besuchen. Museum, Bern statt, bei denen gleichzeitig eine Gebärdendol- serst vielfältiges Ausstellungsangebot in drei Foto: Nadja Frey metscherin übersetzt. Ländern. Interview: Maria-Teresa Cano

Ich will mit anderen Institutionen und Initi- Wie unterscheidet sich der Museums-PASS-Musées «Bern als Kulturstadt mit grosser ativen im Austausch stehen und allenfalls ge- vom Schweizerischen Museumpass? Ausstrahlungskraft ist für den Museums- meinsame Projekte anreissen – man ergänzt sich Der Museums-PASS-Musées ersetzt den aus- PASS-Musées ein zentraler Partner. Diese durch die unterschiedlichen Ausrichtungen, schliesslich auf die Schweiz ausgerichteten Mu- Zusammenarbeit ist vielversprechend und was hoffentlich auch dem Publikum neue Per- seumspass nicht. Vielmehr handelt es sich um zukunftsweisend. Ich bin davon überzeugt, spektiven eröffnet. Etliche Kooperationen sind einen zusätzlichen Partner, der einerseits die An- dass die neue Mitgliedschaft vieler renommier- etabliert wie beispielsweise mit dem Kunstmuse- gebote der Berner Museen im Dreiländereck um ter Häuser den Museums-PASS-Musées und Ba Berger in der Stadtgalerie im PROGR-Hof stand. Seit 2010 besteht die Stadt- um vis-à-vis und dessen Fenster zur Gegenwart, Basel präsent macht und andererseits deutschen sein vielfältiges Angebot noch attraktiver in der Ausstellung galerie nun aus drei Räumen im Erdgeschoss des das sich als Ausstellungsraum an die Räume der wie französischen Passbesitzern kostenlosen Zu- werden lässt sowie auch den Berner Museen Kulturaustausch Linz-Bern neue Besucher aus dem Dreiländereck rund Foto: Marita Schärer, 2015 PROGR – «Zentrum für Kulturproduktion» am tritt zu unseren Museen ermöglicht. um Basel bringen wird. Die Erweiterung Waisenhausplatz. Bevor ich diesen März die Lei- «Ich wünsche mir für die Stadtgalerie, nach Bern steigert den Wert des Produkts tung der Stadtgalerie übernommen habe, arbei- dass sie ein überraschender Ort ist» Welchen Nutzen hat der Museums-PASS-Musées für und bietet gleichzeitig neue Möglichkeiten tete ich unter anderem im Kunstmuseum Thun, die angeschlossenen Museen? für die Besucher sowie auch im Rahmen des bei der Sommerakademie im Zentrum Paul Klee Stadtgalerie anschliesst. Auch das Performance- Der Hauptnutzen ist ganz klar: Die Berner Mu- Museumsnetzwerks.» und in Kunstmuseen in Skandinavien. Seit 2009 Festival BONE und die Cantonale Berne Jura sind seen können sich neue Besucher aus dem Drei- betreibe ich zudem zusammen mit einem Freund regelmässige Gäste bei uns. Hinzu kommt, dass ländereck rund um Basel erschliessen. Rund das nomadische Ausstellungsprojekt RAUM No. wir auch ein Artist in Residence-Programm be- 50‘000 Personen haben einen solchen Pass. Wir Ich bin also sowohl mit institutionellen Prozes- treiben, an dem unter anderem Stipendiaten von sind überzeugt, dass viele neue Besucher die sen als auch mit dem eher spontanen Agieren Pro Helvetia und der Stadt Linz teilnehmen. So vielfältige Berner Museumslandschaft entde- der Offszene vertraut. Die Stadtgalerie verbindet ist ein internationaler Dialog gegeben und unser cken werden. diese Arbeitsweisen, was ich als produktiv und Netzwerk wird stetig erweitert. abwechslungsreich empfinde. Ba Berger Mit welchem Zuspruch rechnen Sie? Wir gehen nicht davon aus, dass die Besucherzah- Es ist mir wichtig, dass wir als städtischer Aus- len nun in den Berner Museen sprunghaft anstei- stellungsraum vom bernischen Kunstschaffen gen. Wir sind aber überzeugt, dass Museumsfreun- Gilles Meyer, Geschäftsführer ausgehen, dieses aber auch immer wieder in ei- de aus Frankreich und Deutschland, aber auch Museums-PASS-Musées nen (inter)nationalen Kontext und Austausch vermehrt aus dem Raum Basel schneller einen 32 33

Illusoria-Land

Entdecken Sie eine geheimnisvolle Welt im Illusoria-Land von Sandro Del-Prete. Staunen Sie über optische Täuschungen,

am Gurten 3-D-Objekte und Inversionsstatuen. Sie werden verblüfft sein von den Raum- visionen sowie vom Desorientierungs- Tunnel – einmalig in Europa.

Illusoria-Land, Restaurant Kreuz, Hettiswil b. Hindelbank Vernissage Telefon 031 921 68 62, [email protected], www.illusorialand.ch Peter Bergmann

KLASSIK PUR

Meisterzeichnungen 17. – 20. Jh. Freitag, 21.08.2015 Antike Figürchen 17:00 – 20:00 Prähistorische Idole www.triplegallery.ch triple gallery Ulrike Feuz Ausstellung Römerstr. 26, 3047 Bremgarten-Bern Samstag, 22.08.15 Tel. 031 301 91 32, [email protected] , Mittelteil (Ausschnitt), (Ausschnitt), , Mittelteil Paradies-Triptychon Ernst Morgenthaler, Thun Morgenthaler Nachlass 1959, 16:00 –20:00 Besuche nach tel. Vereinbarung Mittwoch, 26.08./23.09.15 14:00 –18:00 DER KONTINENT Freitag, 28.08./25.09.15 MORGENTHALER 16:00 –20:00 Samstag, 29.08./26.09.15 Eine Künstler familie und ihr 16:00 –20:00 Werben auch Sie erfolgreich Freundeskreis Freitag, 02.10.15 im Magazin Eine Ausstellung mit Hermann Hesse, 16:00 –20:00 KUNSTEINSICHTBERN! Paul Klee, Robert Walser, Adolf Wöl’ i u.a.

Finissage Samstag, 03.10.15 Rufen Sie noch heute 5.9.22.11.2015 17:00 –20:00 Brigitta Wermuth unter Telefon 031 818 01 25 an – sie beratet Sie sehr gerne! Kunstmuseum Thun Galerie Hess Hofstettenstrasse 14, 3602 Thun Postfach 305, 3084 Wabern Dienstag – Sonntag 10–17 Uhr, Tel. 079 812 27 94 www.galerie-hess.ch Mittwoch 10–19 Uhr [email protected] www.kunstmuseumthun.ch

Forum Forum 34 35

Valérie Knoll, Direktorin der Kunsthalle Bern ONO Das Kulturlokal «GUTE KUNST HAT NIEMALS DAS LETZTE WORT» MEIN KULTURKELLER

Es ergab sich immer Eines aus dem Anderen. In Seit über zehn Jahren komme ich voll auf meine den 80er-Jahren habe ich mich in Bern fürs Thea- Kosten; es ist unglaublich, was in dieser Zeit be- ter engagiert, unter anderem als Regieassistent reits alles über die Bühne gegangen ist, in jeder bei Peter Kopf und seinem Mad Theater. In den kulturellen Hinsicht. Meine grossartige Crew 90er-Jahren kam ich zum Film; ich liess mich am (die beste in Westeuropa) macht dies möglich. Film Media Center in New York ausbilden und Kleine Bands haben bei uns ihre Karriere gestar- studierte an der Uni in Fribourg. tet, lokale Grössen sind aufgetreten und weltweit bekannte Musikerinnen und Musiker haben ein Ich war rund fünfzehn Jahre als Filmschaffender Konzert gegeben. Wir lassen namhafte Autorin- Valérie Knoll Foto: Jeanne Vogt, 2014 tätig, als mich Peter Kopf bat, Filmsequenzen für nen und Autoren lesen und bieten noch weitge- eine seiner Produktionen zu drehen. Das fragli- hend unbekannten Schreibenden eine Plattform Seit Anfang April leitet die Basler Kuratorin Valérie lässt für den Zufall, das Unvorhersehbare. Gute che Theaterstück wurde im kleintheater kram- für ihre Texte. Mein Kulturkeller wurde bespielt, Knoll die Kunsthalle – Zeit, kurz Bilanz zu ziehen? Kunst hat niemals das letzte Wort. Zugleich spie- gasse 6 aufgeführt. Ich lernte Thomas Nyffeler betanzt, mit Kunst behängt und früher gehörig «Die ersten Monate waren ungemein intensiv. Ich len auch die wirkkräftigen Potentiale von Humor kennen, der die traditionsreiche Spielstätte zu verqualmt. ONO ist das Beste, was mir passiert ist wurde in Bern sehr offenherzig empfangen, spüre und Ironie als spannungsgeladene künstlerische jenem Zeitpunkt seit knapp fünfzig Jahren lei- – abgesehen von meinen zwei Kindern natürlich eine positive Neugier beim Publikum. Die Leute Gesten eine Rolle.» tete. Er fragte mich dann, ob ich Lust hätte, das (die entzückendsten in Westeuropa – ja vielleicht kommen auf mich zu.» In den letzten Monaten Theater zu übernehmen. Solche Angebote sind sogar weltweit. Ehrlich!). hat Knoll viel Zeit damit verbracht, kulturelle Ak- Es ist Valérie Knoll ein Anliegen, wie schon in selten, ich fühlte mich geehrt, war neugierig, teure in Bern kennenzulernen. Als Direktorin der Lüneburg nicht etablierte Künstlerinnen und hatte Lust auf etwas Neues und sagte zu. Nach Daniel Kölliker, künstlerischer Leiter Kunsthalle sei sie stark in die lokale Kulturpolitik Künstler zu zeigen. Ihr Programm in der Kunsthal- einer sorgfältigen Renovation des alten Kellerge- ONO Das Kulturlokal eingebunden. Das sei eine Steigerung im Vergleich le wird daher sicher von weniger bekannten Posi- wölbes eröffnete ich 2003 das Theater unter dem zu ihrer vorherigen Funktion als Ko-Leiterin der tionen bestimmt werden, aber auch von diskur- Namen ONO neu, exakt fünfzig Jahre nachdem Halle für Kunst Lüneburg in Norddeutschland. siven Formaten wie Vortragszyklen. So zeigt die an dieser Adresse der Theaterbetrieb aufgenom- «Es beeindruckt mich, wie viele Leute vor Ort Kunsthalle Anfang 2016 eine Einzelausstellung men worden war. sich der Kunsthalle verbunden fühlen und das des deutschen Künstlers Wolfgang Breuer und Programm seit Jahren verfolgen.» Für internatio- führt diesen Herbst eine Veranstaltungsreihe zum Die Theaterlandschaft hat sich in den letzten nal bekannte Künstlerinnen und Künstler sei es Thema «Überproduktion und Ambivalenz in der Jahrzehnten stark verändert. Lange gab es kaum nach wie vor sehr bedeutsam, hier auszustellen. zeitgenössischen Kunst» mit dem Kunstwissen- Spielstätten für das avantgardistische Theater- Knoll schätzt die Kunsthalle aber nicht nur als schaftler Hannes Loichinger durch. schaffen, heute existieren viele, häufig durch die geschichtsträchtige, renommierte Institution, öffentliche Hand subventionierte Off-Bühnen. sondern versteht sie vor allem als dialogisches Nach der hektischen Anfangszeit freut Knoll sich Das kleintheater brauchte ein neues Profil. Ich Forum, das einen spekulativen Zugang zur zeit- nun auf ein paar ruhigere Wochen: «Ich möchte mag natürlich Theater, liebe aber auch Musik genössischen Kunst ermögliche. Begeistert ist sie Zeit im grossartigen Archiv der Kunsthalle ver- und bildende Kunst, ich lese leidenschaftlich auch von der Architektur des Gebäudes, den Parti- bringen.» Damit bereitet sie sich auf das 100-jähri- gern und bin daran interessiert, was sich in der kularitäten der einzelnen Räume. ge Jubiläum 2018 vor, in dem vorwärts, aber auch Tanzszene tut. Nun hatte ich einen Raum, um zurückgeblickt werden soll. Die Verschnaufpause mich in jede kulturelle Richtung auszutoben. Gibt es Leitmotive in Ihrer kuratorischen Praxis? wird nicht lange andauern. ONO sollte sich für alle Sparten öffnen. Es ist «Mich zieht Kunst an, deren Erzählung und trans- mit seinen hundert Sitzplätzen wohl das kleinste portierte Stimmung in mir verschiedene Gefühle Valérie Knoll, Direktorin Kunsthalle Bern, & Luise Mehrspartenhaus geworden, das es weitherum und Gedanken gleichzeitig affiziert. Die Raum Baumgartner, Öffentlichkeitsarbeit Kunsthalle Bern gibt. 36 37 DAS S T. G A L L E R ALTMEISTER- W U N D E R

26. September bis 22. November 2015

CUNO AMIET. Weiblicher Akt (Hilda Trog). 1912.

Schweizer Kunst · Klassische Moderne Nächste Auktionen am 4. Dezember 2015 in Zürich

Einlieferungen nehmen wir gerne entgegen.

Koller Auktionen ∙ Hardturmstrasse 102 ∙ 8031 Zürich Koller Genf ∙ Rue de l’Athénée 2 ∙ 1205 Genf Tel. 044 445 63 63 ∙ [email protected] Tel. 022 311 03 85 ∙ [email protected] www.kollerauktionen.ch www.kollerauctions.com

kunsteinsicht_bern_185x254mm.indd 1 10.08.15 08:04

Kunstlink Agenda 38 39

ZENTRUM PAUL KLEE KUNSTMUSEUM BERN KUNSTHALLE BERN KUNSTHAUS CENTRE KUNSTHAUS MUSÉE JURASSIEN Cantonale Berne Jura 2015/16 – seines Mäzens und Stift ers Dr. PASQUART BIEL BIENNE LANGENTHAL DES ARTS – MOUTIER Exposition de Noël h.c. Willy Michel eine würdige Klee in Bern Stein aus Licht. Kristallvisionen Merlin Carpenter: 13.12.2015 – 31.01.2016 Heimat gefunden haben. 14.02.2015 – 12.01.2016 in der Kunst MIDCAREER PAINTINGS On YouTube. Kunst und Lumières et ténèbres… 24.04. – 06.09.2015 19.09. – 8.11.2015 Playlists aus 10 Jahren à la lueur des collections Musée jurassien des Arts Franz Gertsch Catherine Gfeller 27.08. – 15.11.2015 08.03.-15.11.2015 4, rue Centrale Frühe Holzschnitte ZIG ZAG ZPK Toulouse-Lautrec Merlin Carpenters (*1967, 2740 Moutier 14.11.2015 – 06.03.2016 Künstlerische Zusammenarbeit und die Photographie London) konzeptuelle Praxis Alan Bogana. The Hypothetical Yves Juillerat [email protected] 2015 28.08. – 13.12.2015 bewegt sich zwischen Malerei, Cabinet of Phlogistronics 20.06. – 27.09.2015 www.musee-moutier.ch Museum Franz Gertsch Ready-Made und Performance. 27.08. – 15.11.2015 Platanenstrasse 3 Klee & Kandinsky Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sie ist seit jeher geprägt von Gérard Lüthi 3401 Burgdorf 19.06. – 27.09.2015 Sinnesreize einer scharfzüngigen Thema- Wie nehmen wir im digitalen 25.10. – 15.11.2015 et [email protected] 23.10.2015 – 21.02.2016 tisierung ambivalenter Wert- Zeitalter die Wirklichkeit 13.12.2015 – 31.01.2016 MUSEUM www.museum-franzgertsch.ch bildungsprozesse und sozialer wahr, wie repräsentieren oder FRANZ GERTSCH Verstrickungen innerhalb des Stipendium Vordemberge- simulieren wir sie? Wie kom- Gérard Lüthi (né en 1957 à Kunstfeldes. Seine pointierten Gildewart men naturwissenschaft liche Moutier où il vit) utilise le Franz Gertsch. Johanna & Co. Arbeiten gehen dabei mit einer 27.09 – 22.11.2015 Erkenntnisse zustande und wie médium photographique pour feat. Andy Warhol KUNSTMUSEUM THUN Selbstrefl exion der eigenen werden sie vermittelt? Wis- 19.09.2015–28.02.2016 Involviertheit in diese Prozesse Jedes Jahr ermöglicht die Vor- senschaft liche Erkenntnisse Der Kontinent Morgenthaler. einher. So zeigt er in seinen demberge-Gildewart Stift ung und technische Werkzeuge In einer Ausstellung, die sich Eine Künstlerfamilie und ihr eine Ausstellung in einer sind für den in Genf lebenden auf Porträts und Landschaft en Freundeskreis Kunstinstitution, um Kunst- Tessiner Alan Bogana (*1979) von Franz Gertsch konzentriert, 05.09. – 22.11.2015 schaff ende unter 35 Jahren aus Auslöser für experimentelle begegnen sich die Bildnisse der ihrer Region zu zeigen. In künstlerische Forschungen. jungen Wienerin Johanna, die Die aus dem Bernbiet stam- diesem Rahmen wird eine Preis- Für «The Hypothetical Cabi- mende Künstlerfamilie lebte trägerin oder ein Preisträger für im frühen 20. Jahrhundert ein Stipendium ausgewählt. interroger notre regard. Ex- inmitten eines grossen Bezie- posées pour la première fois, hungsnetzes, in dem sich wich- About Trees Martin Ziegelmüller ses vues urbaines de grands tige künstlerische und geistige 17.10.2015 – 24.01.2016 05.07. – 22.11.2015 formats jouent sur l’ambiguïté. Strömungen der Zeit begeg- Ricco Wassmer (1915-1972). A première vue, des instantanés neten und beeinfl ussten. Die Paul Klee. Bewegte Bilder Zum 100. Geburtstag Cantonale Berne Jura 2015/16 pris à l’aube ou au crépuscule. Ausstellung erstreckt sich über 19.01.2016 – 15.01.2017 27.11.2015 – 13.03.2016 06.12.2015 – 17.01.2016 Mais le doute surgit peu à peu. drei Generationen und zeigt Werken das eigene Verstrickt- net of Phlogistronics», seine Lumières diurnes et nocturnes ein vielseitiges und lebendiges Chinese Whispers: Neue Kunst Chinese Whispers: Neue Kunst sein in Anerkennungsrituale Kunsthaus ersteinstitutionellen Einzel- semblent étrangement se côtoy- aus der M+ Sigg Collection aus der M+ Sigg Collection auf unverhohlene Weise und CentrePasquArt Biel Bienne ausstellung, entwickelt er eine er… Le photographe a multiplié Eine gemeinsame Ausstellung Eine gemeinsame Ausstellung versucht zugleich, Kritik an Seevorstadt 71 –73 Serie neuer Arbeiten, u. a. mit les clichés d’un même lieu à von Gertsch und Andy Warhol von Kunstmuseum Bern und von Kunstmuseum Bern und derlei Konventionen zu üben. Faubourg du Lac Hologrammen und einer Licht- diff érentes heures, puis procédé in den 1980er Jahren geschaff en Zentrum Paul Klee Zentrum Paul Klee 2502 Biel Bienne Choreografi e von Lasern und à des collages. Une addition qui wurden. Dazu erlebt der neue 19.02. – 19.06.2016 19.02. – 19.06.2016 Cantonale Berne Jura 2015/16 [email protected] Scheinwerfern. pourrait paraître plus objective Bromelia-Holzschnitt (2015) 11.12.2015 – 24.1.2016 www.pasquart.ch qu’un instantané. Mais elle se von Franz Gertsch seine Welt- Zentrum Paul Klee Kunstmuseum Bern Cantonale Berne Jura 2015/16 révèle au contraire mystérieuse, premiere. Im zweiten Ausstel- Monument im Fruchtland 3 Hodlerstrasse 8 – 12 Kunsthalle Bern 10.12.2015 – 10.01.2016 déroutante. De la photographie lungsraum sind weiterhin die 3006 Bern 3000 Bern 7 Helvetiaplatz 1 dans le sens où l’entend Joan Vier Jahreszeiten-Gemälde zu Familien- und Künstlerfreund- [email protected] [email protected] CH-3005 Bern Kunsthaus Langenthal Fontcuberta: une fi ction qui se sehen, die im Museum Franz schaft sgefl echt. So wird ein Bo- www.zpk.org www.kunstmuseumbern.ch [email protected] Marktgasse 13 prétend véritable. Gertsch als Dauerleihgabe gen gespannt von der Malerei www.kunsthalle-bern.ch 4900 Langenthal und Plastik über die Literatur, [email protected] Rodney Graham Franz Gertsch Welsh Oaks (#3), 1998 Ricco Wassmer (eigtl. Erich Hans Wassmer) Luc Mattenberger www.kunsthauslangenthal.ch «Johanna I», 1983/84 C-Print, 230 x 186.7 cm La roue, 1957 Detail von „No Meeting, No Standing, Gérard Lüthi Acryl auf ungrundierter Baumwolle, Ruth Kottmann vor ihrem von Ernst Edition 2/2 Öl auf Leinwand, 55 x 38 cm No Sitting III, 2015 Alan Bogana, Berne, Marzili, 10 avril 2014, 2014–2015 330 x 340 cm Morgenthaler gemalten Porträt, 1947 ©the artist Privatbesitz, Schweiz Merlin Carpenter – MIDCAREER PAINTINGS Courtesy the artist and ROTWAND Untitled, 2015 photographie, C-print, 100 x 150 cm Museum Franz Gertsch, Burgdorf (Dauer- Fotografi e, 9 x 13 cm Sammlung Ringier, Schweiz © Ruedi A. Wassmer, Zürich Photo: Stefan Korte © Merlin Carpenter Foto: Alexander Hana Courtesy of the artist © l’artiste leihgabe aus Privatbesitz), © Franz Gertsch Nachlass Morgenthaler Thun

Kunstlink Agenda Impressum 40 41

«KunstEINSICHTBern» Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee die Musik und angewandten @ PROGR Die Ausstellung vereint Stadtgalerie, PROGR [email protected] Kunst bis hin zu Bereichen der Kunstschaff ende, deren künst- Waisenhausplatz 30 Wissenschaft . Eine Ausstellung PROGR Zentrum für lerische Praxis sich in sehr 3011 Bern HERAUSGEBER mit Cuno Amiet, Max Bill, Kulturproduktion verschiedener Art auf die Kon- [email protected] Kunstmuseum Bern Karl Geiser, Hermann Hesse, 3011 Bern www.stadtgalerie.ch Hodlerstrasse 8–12 Hermann Hubacher, Paul Klee, www.progr.ch 3000 Bern 7 Johann von Tscharner, Othmar www.kunstmuseumbern.ch Schoeck, Victor Surbek, Robert Ausstellungszone West – Walser, Adolf Wölfl i u.a. Eingang Speichergasse Zentrum Paul Klee Ausstellungszone Ost – Moument im Fruchtland 3 Cantonale Berne Jura 2015/16 Eingang Waisenhausplatz 3006 Bern 12.12.2015 – 24.01.2016 www.zpk.org Gegründet von Maurice E. und Martha Müller Sammlungsausstellung sowie den Erben Paul Klee 13.02.- 24.04.2016 KUNSTMUSEUM BERN @ PROGR REDAKTIONSLEITUNG Kunstmuseum Thun Maria-Teresa Cano, Maria Horst, Thunerhof Werke aus der Sammlung: Magdalena Schindler Hofstettenstrasse 14 Denis Savary zeptkunst als Werkzeugkasten CH-3602 Thun 13.08. – 12.09.2014 bezieht. Sie alle standen in den MIT BEITRÄGEN VON [email protected] vergangenen Jahren auf unter- Luise Baumgartner, Ba Berger, Kathleen Bühler, www.kunstmuseumthun.ch Werke aus der Sammlung: schiedliche Weise miteinander Maria-Teresa Cano, Peter Erismann, Peter Fischer, Lena Maria Thüring im Austausch. Analog zu die- Matthias Frehner, Maria Horst, Valérie Knoll, 17.09. – 17.10.2015 ser fortwährenden Diskussion Rudolf Koella, Daniel Kölliker, Urs Rietmann, entwickeln sie gemeinsam Magdalena Schindler, Reto Sorg, Marc-Joachim THUN-PANORAMA Boris Nieslony, Norbert Klassen ein Ausstellungsszenario. Wasmer, Eva Wiederkehr Sladeczek 22.10. – 06.12.2015 Der Dialog ist somit Ausgangs- 360° punkt und Resultat dieses AUFLAGE Dauerausstellung zu Marquard Projektes. 18 000 Ex., Erscheint 2-mal jährlich Wochers Panorama Nächste Ausgabe März 2016 Seit 28.03.2015 STADTGALERIE Nichts Neues Bern – Zürich BEZUG Souvenirs – Eine Nothing, really Michael Günzburger Mitglieder der Gönnervereine erhalten das interdisziplinäre Ein Dialog zwischen Bern u. a. Pascal Häusermann, Pascal Magazin nach Hause geschickt. Aufgelegt im Veranstaltungsreihe und Antwerpen Schwaighofer, Veronika Kunstmuseum Bern und im Zentrum Paul Klee. 28.03. – 06.09.2015 Oscar Hugal, Mark Luyten, Spierenburg, Andreas Züst Karen Amanda Moser, Annaïk 17.09. – 17.10.2015 GESTALTUNG Rund-um-Blicke: Lou Pitteloud, Vaclav Pozarek, Marie Louise Suter Wir bauen die Zukunft ! Steve Van den Bosch Bern – Amsterdam – Berlin 12.09. – 29.11.2015 13.08. – 12.09.2015 Eva-Fiore Kovacovsky & Gäste DRUCK 22.10. – 28.11.2015 www.jordibelp.ch Thun-Panorama Kunstschaff en ist kaum je Schadaupark eine einsame Sache und ist im BONE_MIRROR / BONE 18 INSERATE 3602 Thun Wesentlichen ein Dialog, der Performance Art Festival Bern Für die nächste Ausgabe können Inserate gebucht [email protected] von kunsthistorischen sowie 01.12. – 06.12.2015 Öffnungszeiten Seevorstadt 52, 2501 Biel werden. Inserateschluss: 26. Januar 2016 www.thun-panorama.com persönlichen Beziehungen und Dienstag – Sonntag 032 328 70 30 Infos: [email protected] Referenzen bestimmt wird. Cantonale Berne Jura 2015/16 11: 00 – 17:00 www.nmbiel.ch 10.12.2015 – 23.01.2016 UNTERSTÜTZUNG Heinz-Peter Kohler, Detail aus: Sumpfgeheimnis, 1993, Aquarell Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung Stiftung Kunsthaus-Sammlung CentrePasquArt beim Verein der Freunde Kunstmuseum Bern und der Annaïk Lou Pitteloud Bernischen Kunstgesellschaft BKG Delayed, 2012 Zähler, Bändel

42Kunsteinsicht Bern_89x124mm_121_A121 12.08.15 10:46 Seite 1 43

GALERIE HENZE & KETTERER GALERIE HENZE & KETTERER & TRIEBOLD Ingeborg Henze-Ketterer Dr. Wolfgang Henze Dr. Alexandra Henze Triebold Marc Triebold Kirchstrasse 26 CH 3114 Wichtrach/Bern Wettsteinstrasse 4 CH 4125 Riehen/Basel T +41/31/781 0601 F +41/31/781 0722 T +41/61/641 7777 F +41/61/641 7778 Bis 4. Oktober 2015 www.henze-ketterer.ch www.henze-ketterer-triebold.ch Graphisches Kabinett  

19. September 2015 bis 3. Januar 2016 Ganzes Parterre   Alois Carigiet

4. - 7. november 2015 24. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016 MICROMÉGAS I herbstAuktion Graphisches Kabinett Abstraktion bei Bott, Eble, Gumpert, Hartung, Nay, Schultze, Thieler, Trier, Winter  Gemälde • GrAfik • plAkAte • sChmuCk sChweizer kunst • Antiquitäten 

Vorbesichtigung: täglich vom 24. oktober bis 1. november 2015 · 10 bis 19 uhr Kunstmuseum Solothurn online-katalog: www.dobiaschofsky.com Werkhofstrasse 30 CH-4500 Solothurn dobiAsChofsky Auktionen AG Telefon 032 624 40 00 monbijoustrasse 30/32 tel +41 31 560 10 60 www.dobiaschofsky.com Di-Fr 11-17 Uhr, Sa+So 10-17 Uhr Ch-3001 bern fax +41 31 560 10 70 [email protected] www.kunstmuseum-so.ch

magazin

Christine Aebi-Ochsner Kurt Laurenz Metzler Fredy Johann Ambroschütz James Licini Einladung Invitation Invito Till Augustin Marc Reist Franz Eggenschwiler Matthias Schmid Markus Graf Hanspeter Schumacher Pe Horber Heiko Schütz Traumdepot Schang Hutter Ivo Soldini Rolf Imhof Jean Tinguely J.P. Kissling Peter Travaglini Sonja Knapp Rudolf Tschudin Walter Kretz Behrouz Varghaiyan Martina Lauinger David Werthmüller METALL Marianne Lutz Gillian Louise White Ausstellungsdauer Jean Mauboulès Oskar Wiggli 13. September bis zum 1. November 2015 Cora Maurer Peter Wüthrich Gabriel Mazenauer Sandro Zimmermann Vernissage Sonntag, 13. September 14:00 Uhr Einleitende Worte Maxe Sommer Alle aktuellen Informationen zur Ausstellung Moderation Matthias Mast und zu den Anlässen entnehmen Sie unerer Webseite Musikalische Peter Friedli‘s FOREPLAY Band www.traumdepot2015.ch Begleitung feat. Valentin von Fischer & Klaus Widmer MICROMÉGAS II Wir freuen uns auf Ihren Besuch Musikalischer Sonntag le Band «Art Metal» Abstraktion bei Fritz Winter 1928 - 1971 am Sonntag, 11. Oktober 14:00 Uhr Gemeinschaftsprojekt von Finnissage Sonntag, 1. November ab 12:00 Uhr Ute Winselmann Adatte Marianne Reich Arn Weitere Informationen finden Sie unter: art curating & Management Gerechtigkeitsgasse 76 2532 Magglingen 3011 Bern www.traumdepot2015.ch Tel. 032 322 95 55 Tel. 031 311 48 49 Öffnungszeiten Natel 078 736 09 37 Natel 079 688 22 42 Donnerstag & Freitag 15:00 – 19:00 Uhr [email protected] [email protected] www.chapellenouvel.ch www.kunstreich.ch Samstag & Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr Die Ausstellung ist für alle Besucher Barrierefrei zugänglich. 12. September 2015 - 30. Januar 2016 Ausstellungsort in Wichtrach Tramdepot Burgernziel Bern; Thunstrasse 104 – 106

Chapelle Nouvel Magglingen

Ute Winselmann Adatte art curating

Member 44 45

Interview mit Holger Hoffmann, Präsident der Bernischen Kunstgesellschaft BKG UNTERWEGS ZUR KUNST

Die vor über 200 Jahren gegründete Bernische die Reise Spass machen! Es gibt inzwischen ein Kunstgesellschaft BKG veranstaltet für ihre Mit- paar Klassiker wie die Documenta, die Skulptu- Unterscheiden sich je nach Reiseziel die Teilnehmer- glieder nebst Ausstellungsbesuchen im Kunst- renausstellung in Münster oder die Biennale in gruppen? museum oder Gesprächen in Künstlerateliers Venedig, die wir regelmässig besuchen. Diesen Gerade auf die weiten Reisen kommen oft Leute jährlich auch eine oder zwei Kunstreisen. Holger Sommer waren wir zum vierten Mal mit Kat- mit, die sonst individuell reisen. Es hat durchaus Hoffmann, Präsident der BKG, erzählt, was das hleen Bühler in Venedig, was immer ein tolles auch ein paar «Wiederholungstäter». Besondere an BKG-Reisen ist und welche Desti- Erlebnis ist. Daneben unternehmen wir andere nationen bereits zu den Klassikern gehören. kürzere und längere Reisen. Erstmals richtig weit Wie reisen Sie privat? Ist auch da die Kunst ein wich- weg fuhren wir nach New York, das war 2005. tiger Motor? Seit über zehn Jahren organisieren Sie gemeinsam mit Auch weil wir selber Kunst sammeln, gehen wir na- Marco Ryter, ebenfalls Mitglied des BKG-Vorstandes, Welches waren die bisher spektakulärsten Reisen? türlich bei Städtereisen oder wenn ich beruflich an die Kunstreisen der BKG. Wie planen Sie und entschei- Das waren sicher diejenigen nach Texas und nach einem Kongress bin, in die jeweiligen Museen. Un- den, wohin die Reise gehen soll? Shanghai. Nach Möglichkeit besuchen wir unter- sere sonstigen Reisen führen uns aber an Orte, wo es Mindestens einer von uns ist auf den Reisen je- wegs nebst Museen immer auch Galerien und Ate- keine Ausstellungen zu besichtigen gibt. Bevorzugt weils dabei, denn die persönliche «Betreuung» liers. Uns ist wichtig, in Kontakt mit Künstlern oder Holger Hoffmann, reisen wir in abgelegene Gegenden, zum Volk der Präsident der Bernischen wird von den Teilnehmenden sehr geschätzt. Privatsammlungen zu kommen, zu denen man als Kunstgesellschaft Kalash in Nordpakistan, zu den Robbenjägern von Während wir unterwegs für das Wohlergehen Einzelreisender kaum Zugang finden würde. In Fort Grönland oder den Rentiernomaden in Sibirien. Es der Gruppe und die Organisation zuständig sind, Worth in Texas etwa waren wir bei einem amerika- Spielt der Aspekt des Exklusiven eine Rolle? sind in erster Linie die Menschen und die Begeg- nehmen wir für das Inhaltliche jeweils einen nischen Sammler, der Opernsänger ist, sich aber auf Ich würde das eher anders umschreiben: Wir nung mit ihnen, die uns dort interessieren. Gerade Kunstexperten oder eine Kuratorin mit, meist Schweizer Künstler wie Hodler, Amiet und Vallot- möchten einfach möglichst die Kontakte, die wir auch in ihrem Anderssein, in der Fremdartigkeit vom Kunstmuseum Bern. Wohin man fährt, er- ton spezialisiert hat. Oder in Houston war es Josef oder das Kunstmuseum haben, nutzen. Unsere ihrer oft reichen Kultur faszinieren sie uns. So gut gibt sich aus Anregungen einzelner Mitglieder Helfenstein persönlich, der uns hinter die Kulissen nächste Reise im kommenden Oktober beispiels- es geht, versuchen wir jeweils in deren Lebenswelt oder des Museums. Und natürlich muss auch uns der Menil Collection führte. weise führt uns nach Avignon. Dort in der Um- einzutauchen. gebung hat der deutsche Künstler Anselm Kiefer Zusammen Kunst entdecken: Teilnehmende der BKG-Reise seit etwa zwei Jahren ein riesiges Privatgelände, Gibt es eine Reise, die Sie mit der BKG noch machen nach Karlsruhe, Baden-Baden und Strassburg, Sommer 2014. auf dem er seine Werke ausstellt. Vergleichbar möchten? mit Donald Judd in Marfa (Texas) lädt Kiefer je- Es gab lange eine, ja! Nämlich eine Reise in die des Jahr einen Künstler ein, um bei ihm zu arbei- Arabischen Emirate, nach Dubai und Abu Dhabi, ten. Den Kontakt zu Kiefer stellte Martin Brauen unter anderem weil ja inzwischen alle grossen her, den ich unter anderem von der letztjährigen europäischen Museen wie der Louvre oder die Bill Viola-Ausstellung her kenne und mit dem Tate Dépendancen dort aufmachen. Inzwischen mich das Interesse an Tibet verbindet. Nur über war ich aber dort und bin nicht mehr so sicher, solche persönlichen Kontakte sind Besuche wie ob die Emirate als Reiseziel so geeignet sind. Für bei Kiefer überhaupt möglich. mich ist die Gegend das neue Babylon, in dem ein gigantisches Sprachen- und Kulturgewirr Wie gross ist das Interesse der BKG-Mitglieder an den herrscht und viele Nicht-Araber unter schlech- Reisen? ten Bedingungen arbeiten. Das Ganze wirkt auf Die Nachfrage ist sehr gross, was schon fast ein mich retortenartig und ähnlich künstlich wie Las Problem für uns ist. Die Reisen sind in der Re- Vegas. Vielleicht gäbe es bei einer Gruppenreise gel nach zwei Tagen ausgebucht. Der Andrang Leute, die schockiert sind, aber auch andere, die hat sicher auch mit dem guten Preis-Leistungs- das cool finden. Diese beiden Gruppen zusam- Verhältnis zu tun, weil wir die Organisation menzubringen, wäre eine ziemliche Herausfor- ehrenamtlich machen und niemand, auch kein derung. Reisebüro, daran verdient. Die einzige Person, die Interview: Magdalena Schindler gratis mitkommt, ist die künstlerische Leiterin oder der Leiter. Die Nettokosten plus die Kosten für die Führungsperson verteilen wir dann auf die Zahl der Teilnehmenden.

Member 46 47

MITGLIED WERDEN: PROFITIEREN UND UNTERSTÜTZEN

FREUNDE ZPK bernerkunstfonds

Werden Sie Freundin/Freund des Zentrum Paul Klee! Freuen Die Mitglieder des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern Die BKG fördert das Verständnis für die zeitgenössische 1993 wurde der Berner Kunstfonds durch den Verein der Sie sich auf freien Eintritt in alle Ausstellungen, umfassende leisten einen wertvollen Beitrag an das Museum und an das Kunst und unterstützt insbesondere begabte junge Kunst- Freunde Kunstmuseum Bern, die Bernische Kunstgesellschaft Informationen über die vielfältigen Aktivitäten des Zentrum Berner Kunstleben. Der Verein erwirbt mit den Beiträgen sei- schaffende, das Kunstmuseum Bern sowie die Kunsthalle BKG und die Kunsthalle Bern gegründet, um die Beziehungen Paul Klee und exklusive Einblicke. ner Mitglieder hauptsächlich Kunstwerke für das Museum Bern. Die BKG veranstaltet Führungen in Ausstellungen und zu Mäzenen und Sponsoren auf privatwirtschaftlicher Basis Als Freundin/Freund ZPK unterstützen Sie ein in der Schweiz und rundet damit die Sammlung in ihren Schwerpunkten ab. organisiert Kunstreisen, Atelierbesuche und Vorträge. Jähr- zu pflegen und zu koordinieren. einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum. lich vergibt sie mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Die Mitglieder leisten jährlich mit rund CHF 90 000.00 einen Vorteile einer Mitgliedschaft Corti Stipendium den höchstdotierten privaten Kunstpreis wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit Vorteile einer Mitgliedschaft der Schweiz. Im Jahr 1813 gegründet, gehört die BKG zu den zwischen Kunstmuseum Bern und Kunsthalle Bern sowie zur Als Mitglied bieten wir Ihnen verschiedene ältesten Institutionen, die sich in der Schweiz der Kunstförde- Kunstvermittlung und zum Kunstleben. Der Berner Kunst- – Kostenloser Eintritt in alle Ausstellungen Gelegenheiten, im Kreis der Freunde Kunst zu entdecken: rung widmen. fonds zählt an die 60 Mitglieder (Private, Firmen und Institu- – Exklusive Führungen und Veranstaltungen mit unserem – Gratis in die Sammlung und die Sonderausstellungen tionen). Direktor und Expertinnen und Experten des Kunstmuseums Bern Vorteile einer Mitgliedschaft – Einladungen zu den Ausstellungseröffnungen – 20% Rabatt auf Ausstellungskatalogen des Sie fördern das Kunstmuseum Bern und die – Informationen zu Programm und Aktivitäten des ZPK Kunstmuseums Bern – Einladung zur Vernissage des AC-Stipendiums und Kunsthalle Bern mit einem jährlichen Beitrag – Abonnement des gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern – Geschlossene Führungen durch die Ausstellungen des Zustellung der Publikation zur Ausstellung herausgegeben Magazins «KunstEINSICHTBern» Kunstmuseums Bern – Gratiseintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums Gönnermitgliedschaft 1: CHF 1000.00 – 20% Rabatt auf unsere Ausstellungskataloge – Einladungen zu Vernissagen und Veranstaltungen Bern und der Kunsthalle Bern – Freier Eintritt in die «Fünfliberwerkstatt» des des Kunstmuseums Bern – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum – Wir laden Sie ein zu Vernissagen und allen anderen Anlässen Kindermuseums Creaviva – Teilnahme an exklusiven Kunstreisen Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» in beiden Häusern. – Freier Eintritt zu den Familienmorgen-Programmen – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee – Gratisteilnahme an den von der BKG organisierten – Sie erhalten zwei unpersönliche Jahres-Freipässe für das herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» Atelierbesuchen und Führungen mit Apéro Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle. Mitgliederbeiträge – Jährliche Mitgliederversammlung mit – Exklusive Kunstreisen im In- und ins Ausland – 1–2 Sonderanlässe zu den Ausstellungen werden speziell Einzelmitgliedschaft CHF 90.00 / Partnermitgliedschaft aussergewöhnlichem Kunstanlass – Einladung zu allen Anlässen des Kunstmuseums Bern für Sie organisiert. (1 Adresse, 2 persönliche Ausweise) CHF 140.00 / – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft Familienmitgliedschaft (2 Erwachsene und Kinder – Jahresgabe Gönnermitgliedschaft 2: CHF 2000.00 bis 16 Jahre) CHF 170.00 / SchülerInnen, Studierende Mitgliederbeiträge bis 26 Jahre CHF 30.00 / Firmen Gönnermitgliedschaft Einzelmitglieder CHF 65.00 / Ehepaare CHF 100.00 / Mitgliederbeiträge – Zusätzlicher Vorteil: (2 übertragbare Freundeskreiskarten) CHF 500 Studierende CHF 10.00 / Kollektivmitglieder CHF 300.00 / Einzelmitglieder CHF 80.00 / (Ehe-)Paare CHF 120.00 / Wir bieten Ihnen auf Wunsch eine Führung mit den Private Gönner CHF 750.00 / Firmen und Institutionen als Künstlerinnen und Künstler sowie Auszubildende und Direktoren durch unsere wichtigsten Ausstellungen. Kontakt Gönner CHF 1500.00 / Einmaliger Beitrag CHF 2000.00 StudentInnen unter 25 Jahren CHF 30.00 / Gönnerinnen Freunde Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, und Gönner CHF 150.00 (oder mehr) Gönnermitgliedschaft 3: CHF 3000.00 Postfach, 3000 Bern 31 / T + 41 (0)31 359 01 01 / Kontakt [email protected] Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, Kontakt – Zusätzlicher Vorteil: Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / Bernische Kunstgesellschaft BKG, Hodlerstrasse 8 – 12, Wir organisieren für Sie einmal jährlich einen exklusiven [email protected] 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / Kunstüberraschungsanlass [email protected] / www.kunstgesellschaft.ch Kontakt Berner Kunstfonds, Hodlerstr. 8 – 12 , 3000 Bern 7 T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected]

Bildergalerie 48 49

Zentrum Paul Klee 1 Museumsnacht 2015 im ZPK mit Trummer, der «Heldelieder» erzählt. 2 Die Tanzcompagnie Konzert Theater Bern ertanzte sich das ZPK. Gemeinsam mit dem Choreographen und Tänzer Yu-Min Yang wurden Auszüge aus der neuesten Produktion Superposition dargeboten. 3 Happy Birthday ZPK! mit Michael von der Heide. 4 Die Slam Poetry Performance in Zusammenarbeit mit ONO Bern mit den Shooting Stars Ladina Bösch, Amina Abdulkadir, Elia Schmitter, Remo Zumstein, Christoph Simon, Michael Frei, Selma Imhof und Moderatorin Conny Brügger vom SRF war einer der Publikumslieblinge beim Jubiläumsfest. 5 Auftritt Swiss Jazz Orchestra: Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des ZPK wurde der Ausstellungssaal Maurice 1 4 E. Müller für einmal zum Konzertsaal. wertvoll 6 Unser Kuratorendreamteam der Ausstellung Klee & Kandinsky: Annegret Hoberg, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Michael Baumgartner, Zentrum Paul Klee, und Christine Hopfengart, Gastkuratorin.

2 5

3

6

7

Wir beraten Sie, begutachten und versteigern Ihre Einzelobjekte, Nachlässe und Sammlungen. 10

Kunstmuseum Bern Telefon 062 751 63 51 8 7 Eröffnung der Max Gubler-Ausstellung: Jonathan 11 Gimmel (Stiftungsrat KMB-ZPK), Christoph Schäublin www.auktionshaus-zofi ngen.ch (ehem. Präsident Stiftung KMB), Kurator Daniel Spanke. 8 Auftritt der Berner Mundartrock-Band «Bubi Eifach» an der diesjährigen Museumsnacht im KMB. 9 Karten-Installation zum Mitmachen: Aktion der Kunstvermittlung an der diesjährigen Museumsnacht im KMB. 10 Matthias Frehner, Direktor KMB, im Gespräch mit Medienschaffenden in der Werkpräsentation «Ein Leben für die Kunst» von Meret Meyer Scapa. 11 Auftritt von Clown Dimitri anlässlich der Feier zu Ehren des 85. Geburtstags von Meret Meyer-Scapa im KMB. 12 Begegnungen bei der Eröffnung der Ausstellung «Stein aus Licht – Kristallvisionen in der Kunst»: Luigi Kurmann (Galerie Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt a.M.), Kurator Daniel Spanke, Rosemarie 9 12 Schwarzwälder (Galerie nächst St. Stephan, Wien). 50 51

Richard Deacon On The Other Side 22. August – 15. November 2015

Ernst Ludwig Kirchner Giovanni Giacometti Rotes Haus - Roter Januar. Öl auf Leinwand. 1909 Blick auf Albigna und die Bondasca Gruppe Zuschlag: CHF 1‘700‘000.- Öl auf Leinwand. 1914 Zuschlag: CHF 360‘000.-

Ferdinand Hodler Franz Marc Genfersee mit Jura. Öl auf Leinwand. Um 1908 Pferde auf der Weide. I. Tempera. 1910 Zuschlag: CHF 1‘700‘000.- Zuschlag: CHF 960‘000.-

Kunstmuseum Winterthur Museumstrasse 52 ERGEBNISSE AUS UNSEREN JUNI AUKTIONEN 2015 CH-8400 Winterthur Di 10–20, Mi bis So 10–17 Einlieferungen nehmen wir ab jetzt gerne entgegen www.kmw.ch

GALERIE KORNFELD • BERN KENNERSCHAFT UND TRADITION SEIT 1864

Laupenstrasse 41 . CH-3008 Bern . Tel. +41 31 381 4673 . Fax. +41 31 381 1891 . [email protected] . www.kornfeld.ch

KunstEinsichtenBern September 2015.indd 1 8/11/2015 5:45:46 PM RZ_Deacon_Ins-Kunsteinsichten_185x254.indd 1 06.07.15 17:56 Welche Farbe hat Engagement?

Staunend im Museum stehen – diese Momente weiten den Blick. Deshalb pflegen wir seit Jahren enge Partnerschaften mit Kunstinstitutionen in der ganzen Schweiz und unterstützen das Kunstmuseum Bern seit 1996 als Hauptsponsor. credit-suisse.com/sponsoring

23322_185x254_KunstEINSICHT_KuS_d.indd 1 04.02.15 15:31