dieute auf Seite 5: £me ^Alternative zur „neuen Ostpolitik"?

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 28 — Folge 26 Parkallee 84, 2000 13/25. Juni 1977 C 5524 C Gollwitzers törichte Thesen Leider auch falsche Töne beim Berliner Kirchentag - Mit höhnenden Protestsongs gegen unsere Grundordnung

Weit über 60 000 Besucher, darunter ein besonders starkes Kontingent junger Men• schen, waren in diesem Jahr zum 17. Evan• Auf dem gelischen Kirchentag nach Berlin gekommen, der mit seinen zahlreichen Veranstaltungen, die unter dem Losungswort standen „Einer Drahtseil . . . trage des anderen Last", sicherlich zu den großen Ereignissen in der Geschichte des deutschen Protestantismus gezählt werden kann. Es sollte zunächst und grundsätzlich H. W. — Selbst wenn es stimmt, daß der herausgestellt werden, daß die Teilnehmer Künstler, der sich unter der Zirkuskuppel besonderen Wert auf die geistlichen Ver• auf dem Drahtseil bewegt, mit der Zeit anstaltungen legten, sicherlich ein Zeichen immer sicherer wird, braucht das für die dafür, daß sie sich an Gottes Wort orientie• Politik nicht unbedingt zu stimmen. Nie• ren wollten. „Konnte man", so kommen• mand kann daran zweifeln, daß die der• tierte eine Berliner Zeitung, „die Heerschau zeitige Bundesregierung einen Drahtseilakt von Gruppen und Hilfswerken auf dem besonderer Art vollbringt und wenn Josef Markt der Möglichkeiten einesteils als ein• Ertl davon spricht, in Bonn sei „die Decke drucksvolle Dokumentation christlicher Ak• so dünn wie noch nie", dann kann man das tivitäten und sozial engagierten Bürgersinns im übertragenen Sinne sicherlich auf das begrüßen, so waren andererseits weder der Seil beziehen, auf dem die Regierung ihren Mißbrauch zu eindeutiger politischer Agita• Balanceakt darbieten muß. tion noch bestimmte Auswüchse zu über• sehen." Ist nun tatsächlich aus SPD-Kreisen das So wird verständlich, daß auch dieser Gerücht gestartet worden, es sei zu einem Kirchentag in einem gewissen Spannungs• Geheimtreffen zwischen Wehner und Strauß feld stand. Hierzu haben nicht zuletzt The• gekommen? Etwa mit dem Ziel, den eigenen sen, wie sie der Theologe Prof. Helmut Goll- linken Flügel zu stutzen oder den Liberalen witzer vertrat, wesentlich beigetragen. Goll• „eins vor den Bug zu geben". Wenn dem witzer zum Beispiel trat bei einer Veran- so wäre, hätte es sich beim Steuerpaket ge• stdltung in der Berliner Eissporthalle für lohnt. Unzweifelhaft gibt es Bürger, die die Zusammenarbeit mit Kommunisten beim einem Gespann Schmidt und Strauß mehr „Kampf gegen den falschen Schutzgott Rü• zutrauen als einer Kombination etwa zwi• stung" ein und erklärte in diesem Zusam• schen Blüm und ; doch für menhang, es gelte die Politiker zu unter• uns gilt das Dementi! stützen, die „die Alternativmöglichkeiten des Friedens" erkannt hätten, sicherlich Unabhängig davon können wir davon schmeichelhaft für , der zu den ausgehen, daß diese Regierung sich nach Besuchern des Kirchentages zählte, der aber, den Parlamentsferien sehnt wie verdursten• wenn er sich über seine „Entspannungs• der Boden nach dem Gewitterschauer. Be• politik" ehrlich Rechenschaft ablegen würde, vor es jedoch soweit ist, werden noch einige sich eingestehen müßte, daß dieses Vorha• Hürden zu nehmen sein: Der Mißbilligungs• ben heute schon als gescheitert bezeichnet antrag, der Haushalt des Kanzlers und des werden kann. Mit Recht hat sich ein Kura• Verteidigungsministers, alles Themen voller toriumsmitglied des Kirchentages, Roman Fußangeln und mit Stolperdrähten. Legien, gegen die von Professor Gollwitzer „Abend der Begegnung" im Schatten der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin: mit Nachdruck vorgetragene Befürwortung Das Schicksal der SPD nach dem Rück• Neben der Frage nach dem Evangelium und der Wahrheit, die die Mehrheit bewegten, von Vorleistungen des Westens in der Ab• tritt des sozialdemokratischen Reichskanz• gab es „eindeutig politisch festgelegte Gruppen, die keineswegs legitimer Ausdruck rüstung gewandt und bedauert, daß der lers Müller (1930) anvisierend, beschwor dessen waren, was die Kirche Jesu Christi auf einem von ihr verantworteten Kirchen• Kirchentag auch dafür herhalten müsse, der• Willy Brandt seine Genossen, „sich nicht tag zu vertreten hat" (Berliner Morgenpost) Foto dpa artige „törichte und gemeingefährliche The• in die Opposition drängen zu lassen". Wei• sen" zu behandeln. tere Belastungen der an sich schon gespann• ten innerparteilichen Situation jedoch könn• Revolution. Fort mit der Nächstenliebe. Was landhalle das Thema „Menschenrechte — ten dem Kanzler Grund sein zu überlegen, Nur Weltfremdheit? wir wollen, ist Haß ... Nur dann können bei uns" sozusagen in ein Tribunal gegen ob es für ihn überhaupt noch sinnvoll ist, In der Tat muß man sich bei der Einstel• wir die Welt erobern." die Bundesrepublik umfunktioniert wurde, so weiterzumachen. wo bei verhöhnenden Protestsongs die Än• lung des Theologen Gollwitzer fragen, ob Das alles kann oder sollte einem führen• derung unserer Grundordnung gefordert es nur Weltfremdheit ist, wenn er derartige den protestantischen Theologen nicht un• Doch selbst dann, wenn die Regierung wurde — ohne daß sich hiergegen offizieller Thesen vertritt und ob er als Christ eigent• bekannt sein. Und ebenso kann Professor den Balanceakt der nächsten Wochen mit Protest erhoben hätte. lich nicht weiß, wovon er spricht. Ob Herr Gollwitzer nicht unbekannt geblieben sein, einer hauchdünnen Parlamentsmehrheit Gollwitzer wohl Karl Marx nicht gelesen daß die Sowjetunion durch eine gigantische Es soll hier nur ein Aspekt aus dem um• übersteht, kann sie für die Zukunft wenig hat, der bereits erkannt hatte, daß der Kom• Rüstung ein gewaltiges Machtmittel geschaf• fangreichen Programm dieses Kirchentages Lorbeeren erwarten. Weder auf innen- noch munismus die „ewigen Wahrheiten aufhebt, fen hat, dessen Einsatz gegebenenfalls er• herausgegriffen werden, einem Treffen, das auf außenpolitischem Feld. Denn zieht alle Religionen und jede Moral abschafft". folgen soll, um dem Kommunismus Geltung mit seinen über 400 Einzelveranstaltungen man die höflichen Redensarten ab, so hat Oder ob ihm unbekannt geblieben ist, was zu verschaffen. Dort aber, wo der Kommu• auch das Interesse der Jugend gefunden hat. die Visite Genschers in Moskau erneut be• stätigt, daß dort die Auffassung in entschei• einer der führenden Kommunisten Mexikos, nismus Fuß faßt, kann es hinsichtlich der Zweifelsohne ist der überwiegende Teil denden Fragen unverändert geblieben ist. La Forte, anmerkte: „Es hat keinen Zweck, Einstellung zur Religion und zur Kirche der Kirchentagbesucher von der echten Erinnern wir uns an Helmut Schmidts erste auf einen kommunistischen Sieg zu hoffen, keinen Zweifel geben. Um so peinlicher, Sorge um die Stellung der Kirche in dieser wenn wir nicht das Christentum ausrotten." wenn Gollwitzer den Abzug der alliierten Welt beseelt und bemüht, ein Gleichgewicht Moskaufahrt, an das „Riesengeschäft", das Noch sehr viel deutlicher und sicherlich auch Truppen aus West-Berlin fordert, ein An• zwischen Glauben und sozialer Tat aus dem er für unsere Wirtschaft mitbrachte. Jenes für den Theologen Gollwitzer hörbar, for• sinnen, das letztlich die zwei Millionen Ber• Glauben zu gewinnen oder zurückzugewin• Kernkraftwerk bei Königsberg, das den mulierte es der Leningrader Rundfunk mit liner auszubaden hätten. nen. Bischof Dr. Werner Krusche aus Magde• Strom für West-Berlin und die Bundesrepu• dem Satz: „Das Evangelium und die christ• burg, einer der fünf Teilnehmer, die vom blik liefern sollte. Heute spricht niemand mag richtigliegen, wenn er liche Legende müssen erbarmungslos aus• „DDR"-Kirchenbund nach West-Berlin fah• mehr davon. Deshalb, weil damals wie gerottet werden." sagte, Gollwitzers Auffassung sei die Mei• ren durften, vertrat dort die Meinung, die heute alles daran scheitert, daß die Sowjet• nung einer „verschwindenden Minderheit", union nicht bereit ist, Berlin in internatio• Im 77. Band der amtlichen Berichte aus Kirchen würden für die Zukunft Europas nur doch sollte nicht verschwiegen werden, daß dann eine relevante Rolle spielen, „wenn nale Abkommen der Bundesrepublik dem Parlament der Vereinigten Staaten von eine einseitige politische Einstellung bei Deutschland einzubeziehen. Nicht zuletzt Nordamerika, dem „Congressional Record", sie streng bei ihrer Sache", dem Evange• diesem Kirchentag oft unverkennbar war. lium, blieben. wohl deshalb, weil Moskau an der Drei• ist eine Erklärung des früheren sowjetischen Wie anders wären die Worte zu verstehen, teilung Deutschlands festhält. Staatsministers für Erziehung und Bildungs• die von einer Gewalt sprechen, die den Schließlich würde verhindert, daß die wesen nachzulesen, in der es wörtlich heißt- Menschen eine bessere Welt „freisprengen" Kirche als ein verwirrender Markt und Ex• Wenn auch zu Beginn der Ferien in Bonn perimentierfeld für alles und jedes präsen• „Wir hassen die Christen und das Chri• wollte. Freigesprengt wird bekanntlich das Drahtseil im Parlament zunächst abge• tieren würde, auf dem ihre Glieder geistlich stentum. Selbst die Besten von ihnen müs• nicht mit Gebeten, sondern mit Sprengstoff, baut wird, im Herbst wird die Regierung der sich bisher in den Händen derer befun• heimatlos werden müßten — so heißt es in wieder erneut gefordert werden. Breschnew sen wir als unsere schlimmsten Feinde an• der aus Berlin zitierten Stimme. sehen. Sie predigen, daß man den Nächsten den hat, die unsere Gesellschaftsordnung steht ins Haus und der Kanzler davor mit lieben und Mitleid haben soll, was im Ge• vernichten wollen. Beobachter des Kirchen• Das allerdings scheint dem Theologen leeren Händen, wissend, daß er bei dem gensatz zu unseren Grundsätzen steht. Die tages waren mehr als irritiert, als in einer Gollwitzer bisher noch nicht aufgegangen „Njet" der Sowjets, wie man im Volke sagt, „keinen Blumentopf gewinnen kann". christliche Liebe hemmt die Entwicklung der Großveranstaltung in der Berliner Deutsch• zu sein. Rainer Probst Politik Das OlpuifcuMnfl 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 2

Afrika: AUS ALLER Wird Schwarzrotgold gestrichen?

WELT VON DR. MdB Südwestafrika liegt zwar über 11 000 km die Bundesregierung willens zu sein zu voll• daß sollte dem sogar so werden, dankbar von uns entfernt, doch sollte uns die Situ• ziehen, was ganz im Sinne einer linkslasti- honoriert würde, was jetzt in einem Schein• Wernher von Braun f ation in Südwestafrika aus vielerlei Grün• gen revolutionären Bewegung liegt. Zur manöver geschieht, daß, wenn schon von den nicht gleichgültig lassen. Dies wird Begründung dieses Schrittes kann man in Gefährdung die Rede ist, nicht nur nicht Im Alter von knapp 65 Jahren ist der nicht nur gesagt, weil Südwestafrika im Windhuk aus offiziellem Munde hören; die die drei hauptamtlichen Kräfte, sondern größte Raketenspezialist dieses Jahrhun• kaiserlichen Deutschland eine unserer Kolo• Schließung des Konsulats soll nur für eine dann auch die 9000 Besitzer eines Passes derts, Wernher von Braun, am 16. Juni im nien war, sondern vor allem wegen der sehr Interimszeit bis zur Errichtung der völligen der Bundesrepublik Deutschland nicht min• Alexandria-Hospital bei Washington seinem gefährlichen Entwicklung, die dieses Land politischen Autonomie Südwestafrikas, das der gefährdet sein dürften? schweren Leiden erlegen. Von früher Ju• mit seinen 900 000 Einwohnern und einer dann Namibia heißen wird, geschehen. Auf Kein anderer Staat, mit Ausnahme Portu• gend an für die Probleme des Weltraums Größe, die das Dreifache der Bundesrepu- diese Weise soll jeder Anschein der Partei- gals, hat bis heute jemals ein amtliches Kon• interessiert, schuf er während des Krieges sulat in Windhuk unterhalten, weshalb ein in der Versuchsanstalt Peenemünde die gern herangezogener Vergleich mit den erste Rakete, die unter der Bezeichnung Honorarkonsulaten, die inzwischen schon „V 2" bekannt wurde. Nach dem Kriege geschlossen seien, nicht stichhaltig ist. Die in den USA mit der Weltraumforschung be• Bedeutung des deutschen Konsulats ist auch schäftigt, ist es seinem Genie zu danken, daran abzulesen, daß täglich etwa 50 Fälle daß am 16. Juni 1969 der erste Mensch sei• hier anstehen, also ungefährt 1000 im Mo• nen Fuß auf den Mond setzte. Braun ent• nat, denn in Südwestafrika leben außer den stammte einer alten preußischen Familie; 9000 Paßinhabern noch weitere 10 000 bis sein Vater Magnus war Reichsminister im 15 000 Südwestafrikaner deutscher Volks• Kabinett Papen (1932). zugehörigkeit. Eine Schließung des Konsu• lats würde nicht nur die Arbeit erschwe• ren, denn alle Eingaben und Anfragen müß• Routinebesuch? ten einen langen brieflichen Weg nehmen, Der Oberkommandierende der sowjeti• sondern auch und dies vor allem die psycho• schen Truppen in Deutschland, Armeegene• logische Folge auslösen, daß die Bundes• ral Jewgeni Filippowitsch Iwanowski, hat republik Deutschland die Deutschen sich seinen zweitägigen Aufenthalt beim neuen selbst überläßt und dies in schwerster poli• Oberbefehlshaber der französischen Streit• tischer Zeit, und daß es für die Bundesregie• kräfte in Deutschland, General Andre rung nur die revolutionäre marxistische Lö• Biard, beendet. Im Hauptquartier in Baden- sung durch die Swapo gibt. Baden sprach man von einem Routine• ,Glaub' uns: Jede andere Regierung uäre eine Katastrophe für dich!" Nicht nur die Deutschen (Deutsch ist übri• besuch. gens die dritte Amtssprache im Lande), son• Zeichnung aus „Die Welt' dern auch die Einwohner des Landes, soweit sie auf die Freiheit und eine demokratische Baustopp in Grohnde buk Deutschland übersteigt, im politischen nähme für den gegenwärtigen Zustand ge• Entwicklung gesetzt haben, können kein Das Kernkraftwerk Grohnde an der We• Kräftespiel unserer Tage nehmen könnte. mieden werden. Den Anrainerstaaten, in Verständnis dafür aufbringen, daß das ser wird vorläufig nicht weitergebaut. Wie Die Bundesrepublik Deutschland ist in denen die Swapo ihre Zentren unterhält, deutsche Konsulat in Windhuk geschlossen in Hannover bekannt wurde, hat das Ver• Südwestafrika mit einem Konsulat vertre• könnte man damit zu Gefallen sein und auf werden soll. Im Gegenteil, und davon waltungsgericht der Stadt dem Antrag einer ten. Dieses Konsulat in der Hauptstadt sie einwirken, daß die Swapo später ein• konnte sich eine Delegation der CDU/CSU- in der Nähe des Kernkraftwerksgeländes Windhuk ist allerdings bereits seit 1973 in mal diesen Schritt der Bundesrepublik Bundestagsfraktion soeben an Ort und liegenden pharmazeutischen Fabrik statt• seiner Bedeutung seitens der Bundesregie• Deutschland honoriert, wenn sie die Macht Stelle überzeugen (der Schreiber dieser Zei• gegeben und einen vorläufigen Baustopp rung begrenzt worden, als nämlich auf Ver• in Südwestafrika übernommen hat. Schließ• len gehörte mit dazu), daß das Offenhalten verfügt. anlassung und Druck der Vereinten Natio• lich wird noch ins Feld geführt, daß es auch des Konsulats auch in seiner gegenwärtigen nen das Konsulat nicht mehr Kapstadt, son• um die persönliche Sicherheit der drei von ohnehin schon verminderten Form ein Stück dern unmittelbar dem Auswärtigen Amt in der Bundesregierung entsandten hauptamt• Zukunftssicherung in Freiheit bedeutet. Wir, FDP gegen Strauß und Kohl Bonn unterstellt wurde und der Amtsinha• lichen Mitarbeiter des Konsulats gehe. die wir der Freiheit verpflichtet sind, müs• FDP-Btmdesgeschäftsführer Günther Ver• ber nicht mehr ein Konsul, sondern nur Es ist sehr leicht, gegen diese Argumen• sen für die Freiheit immer wieder ein Signal heugen hat die Bonner Koalitionsparteien noch ein Vizekonsul sein sollte. Dieses Ent• tation zu halten. Wer sagt, daß die Swapo •setzen. Das deutsche Konsulat in Wmdhuk. zu einer „großen Offensive" aufgefordert gegenkommen hat aber die Swapo, die so• der Machtinhaber von morgen sein wird, ist ein derartiges Signal. und' gleichzeitig scharfe Arigriffe gegen die genannte Freiheitsbewegung marxistischen Zuschnitts mit ihrer Zentrale außerhalb des CDU/CSU-Opposition gerichtet. In der jüng• Landes, allerdings zugleich als der einzige sten Ausgabe des DGB-Organs „Welt der politische Gesprächspartner von den Ver• Arbeit" schrieb Verheugen, SPD und FDP einten Nationen anerkannt, nicht zufrieden• Nach dem Steuer-Streit: Ehen in der „DDR": müßten klarmachen, daß die Koalition ihren gestellt. In einem förmlichen Ultimatum, wie „vernünftigen Kurs" weitersteuern werde. von den Kennern soeben in Windhuk zu Die Opposition glaubte nicht einmal selbst, Wehners nahender Abgang Klugheit statt Sex erfahren war, hat die Swapo drei Forde• daß sie eine Alternative darstellen könne. rungen an die Bundesrepublik Deutschland , dem sogenannten Zuchl- Zuverlässigkeit, Treue, berufliche Tüch• „Auf Schmidt und Genscher ist Verlaß, mit gerichtet: 1. Die deutsche Schule darf nicht meister der SPD-Fraktion im , tigkeit und Klugheit sind die von jungen Strauß und Kohl sind wir verlassen", meinte länger nur den Kindern der Weißen offen• haben die zurückliegenden Wochen schwer Eheleuten in der „DDR" am meisten ge• Verheugen. stehen, 2. das Konsulat in Windhuk ist zu zu schauen gemacht. An einer zwar nicht wünschten Partnerqualitäten. Zu diesem schließen, 3. das Kulturabkommen mit Süd• unwichtigen, aber auch nicht übergeordne• Ergebnis kam das Leipziger Zentralinstitut afrika ist deswegen zu kündigen, weil darin ten Frage — der im Steuerpaket vorgesehe• für Jugendforschung laut der „DDR"-Agen- Sanktionen legitim auch Südwestafrika mit einbezogen ist. Die nen Senkung der Vermögenssteuer — hat tur ADN. In der soziologischen Erhebung Die CDU-Jugendorganisation Junge erste Forderung zu erfüllen, war ohnehin er sich in der Auseinandersetzung mit den wurde überdies deutlich, daß 98 Prozent Union hält im Kampf für Freiheit, Men• leicht und hätte den ultimativen Charakter Fraktions-Rebellen zerrieben, zum ersten• der Befragten Zuverlässigkeit von ihrem schenrechte und nationale Einheit ebenso erst gar nicht bedurft, denn über die Schule mal verspürt, daß sein Wort allein nicht aus• Partner erwarten. Hingegen finden 95 Pro• wie der überwiegende Teil der CDU wirt• verfügen die Eltern und diese brauchten reichte, die Widerspenstigen zu überzeugen. zent, eine glückliche Ehe verlange gegen• schaftliche Sanktionen gegen die „DDR" sich nur an diesbezügliche Schulvereinba• seitige Treue. Rund 90 Prozent der jungen genauso legitim wie Appelle an die Welt• rungen zu halten, denn darin ist kein Wort „DDR"-Ehepaare wünschen sich einen be• öffentlichkeit. von einer Rassentrennung die Rede. Mit Für Wehner war dies alles nicht nur eine ruflich tüchtigen und klugen Partner. Aber Beginn des Schuljahres 1978 steht die Schule Frage der Fraktionsdisziplin, sondern mehr auch das Materielle kommt im Arbeiter- und den Kindern jeder Hautfarbe zur Verfü• noch die sozialdemokratischer Bündnis- und Bauernstaat nicht zu kurz. Die Ehefrau er• Gefahr einer Juristen„schwemme" gung. Inwieweit davon Gebrauch gemacht Regierungslähigkeit. Sein Lebenswerk wartet neben beruflichem Erfolg und Intel• werden wird, ist heute noch nicht auszu• Mindestens ein Drittel aller jungen Juri• wurde in Frage gestellt. Seit dem Godes• ligenz vor allem ein gutes Einkommen. Der machen. sten mit zweitem Staatsexamen wird ab berger Programm hat er die SPD zielbewußt junge Ehemann wünscht von seiner frisch 1981 keine Beschäftigung in den traditionel• Die Forderung nach Schließung des Kon• in die Regierungsverantwortung geführt, zu• angetrauten Frau Häuslichkeit, Wirtschaft• len Juristen-Berufen finden. Diese Befürch• sulats wird von einer politischen Gruppie• nächst über die gewiß ungeliebte Koalition lichkeit und ein angenehmes Äußere. Wich• tung untermauerte jetzt das Bundesjustiz• rung erhoben, nämlich der Swapo, die bis mit dem CDU-Kanzler Kiesinger, in der er tig ist nach der Untersuchung des Leipziger ministerium mit neuen Zahlen. In den letz• heute zu einer derartigen Forderung keiner• sich dem Krisenmanagement zur Verfügung Instituts auch die sexuelle Übereinstimmung ten sieben Jahren hat sich die Zahl der Jura- lei Mandat seitens der Mehrheit der Ein• stellte, und dann über das Bündnis mit der der Partner. Doch steht der Sex nicht jm Studienanfänger fast verdoppelt. wohner Südwestafrikas hat. Leider scheint FDP, das für ihn zwar meist eine Koalition Vordergrund. Vielmehr gewinnt er erst nach des Mißvergnügens war, deren Beschlüsse längerer Ehedauer größere Bedeutung. aber auf Punkt und Komma eingehalten Mittels dieser Studie können — laut In• wurden. stituts-Abteilungsleiter Dr. Arnold Pinter — „viele Fortschritte unserer gesamten Ge• * £as £fiprmnmüfQit Das Wetterleuchten der Rebellion hat sellschaft nachgewiesen werden". Im Gegen• satz zu diesen Ergebnissen stehen denn auch UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND eine Szene erhellt, die in absehbarer Zeil Wehners unvermeidlichen Abgang erleben vergleichbare Untersuchungen in westlichen Chefredakteur: Hugo Wellems Ländern. Hier wird Gegensätzliches deut• Verantwortlich für den politischen Teil wird. Der 71jährige, häufig als „politisches Urgestein' apostrophiert, gibt Zeichen von lich. Es zeigt sich, so das Leipziger Institut, Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie und Briefkasten: Resignation zu erkennen. 1976 hatte er sich daß im Westen materielle Werte und Äußer• Silke Steinberg Ruth Maria Wagner nach der Regierungsbildung dazu drängen lichkeit bei der Partnerwahl eine viel grö• Geschichte, Landeskunde, Soziales: ßere Rolle spielen als im sozialistischen Bonner Büro: lassen, den Fraktionsvorsitz zu behalten. Horst Zander Arbeiter- und Bauernstaat. Clemens J. Neumann Das kommende Jahr 1978 wird die große zugleich Aktuelles Zäsur bringen. Unterschiede gibt es laut dem Institut für Jugend, Heimatkreise, Gruppen; Berliner Büro: Jugendforschung auch in der Einstellung der Hans Baidung Cornelia Sternberg Partner zur Weiterbildung während der Literaturkritik: Anzeigen und Vertrieb: Bitterkeit, daß nicht alle Ziele erreicht Ehe. In der „DDR" treten die Männer ebenso Paul Brock Heinz Passarge wurden, daß die Koalition sich nicht in dem häufig wie die Frauen für die weitere Aus• Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur von ihm gewünschten Zustand befindet, bildung ein. Rund 75 Prozent der jungen Information der Mitglieder des Forderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. — Bezugspreis Inland 4.80 DM schwang in Wehners jüngstem Fernseh• monatl., Ausland 6,- DM monatl. Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt Hamburg 84 26 - 204 - Männer und Frauen wollen den Partner ge• Verlag. Redaktion, Anzeigenabteilung, Postfach 8047, Parkallee 84 -86, 2 Hamburg 13, Telefon 0 40-44 65 41/42 interview mit. „Man schiebe das nicht aul gebenenfalls durdi Entlastung von häus• Anrufbeantworter nach Dienstschluß 44 65 41 — Bankkonto Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00, Konto-Nr. die Fraktion', sagte er, das ist weniger eine 192 344. — Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. Rücksendung nur. wenn Porto beiliegt. lichen Pflichten und anderen Hilfen unter• Postscheckkonto für Anzeigen 90 700 - 207 Postscheckamt Hamburg. Klage über Personen, als über die immer stützen. Um das Ergebnis dieser Umfrage A\ Druck: Gerhard Rautenberg, Norderstraße 29/31, 2950 Leer (Ostfriesland), Fernruf 04 91 / 42 88 mehr um sich greifende Gruppenbildung in besser verstehen zu können, muß bemerkt /^FjSL Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 18. den Volksparteien, die das Geschäft des weiden, daß „die allermeisten Befragten Telefon (0 40) 44 65 41 und 44 65 42 Führens und Rcgicrens zu einer Strafe wer• eine gefestigte polltische Grundeinstellung" den lassen. Eugen Legrand ,)( s ,ßen Peter Rüger 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 3 Politik

Insbesondere während des letzten Wahl• kampfs wurde von zahlreichen Publizisten besteht deutscherseits keinerlei Interesse die These vertreten, im Grunde sei es völlig daran, auf eine Stabilisierung der Verhält• gleichgültig, wer die Bundestagswahlen ge• Eine Alternative nisse im russischen Imperium hinzuwirken. winne die Politik der Bundesrepublik Politisch ist es schlechthin unverantwort• Deutschland werde sich dadurch nicht än- lich, daß der Westen den Ostblockstaaten D ag teil Kredite von ca. 35 Milliarden Dollar gewährt ?1 Ä?.i ^ise eine propagandi- s ische Absicht, aber vielfach auch eine echte zur „neuen Ostpolitik"? hat, über den sie die neuesten Entwick• Überzeugung zugrunde. So veröffentlichte lungen westlicher Technik, insbesondere auf der Chefredakteur der „Hannoverschen All• VON BOTSCHAFTER a. D. DR. HANS BERGER dem Gebiet der Elektrotechnik, erhalten, gemeinen Zeitung", Wolfgang Wagner, nach um so die Aufrüstung ungestört fortsetzen a6L .BundesUgswahl 1976 im „Europa zu können. Es erhellt die Situation blitz• Archiv" 1976/24 einen Aufsatz, in dem es artig, daß Wehner diese Entwicklung fort• u a> iß Man setzen will, indem er ständige KSZE-Kom• K »f i; » kann sich sogar fragen ob es für die Außenpolitik der Bundesrepu• missionen für Umwelt, Energie und Verkehr blik einen großen Unterschied gemacht ganz im Sinne der russischen Vorstellungen hatte, wenn es zu dem von der CDU und empfiehlt. CSU erhofften Regierungswechsel und einer Kanzlerschaft des CDU-Vorsitzenden Hel• In der Vergangenheit überschlugen sich mut Kohl gekommen wäre." die westlichen Meinungsmacher in dem Vor• wurf, Rußland betreibe eine aktive Politik, Im Wahlkampf hatte schon an konkreten wenn es beispielsweise unter dem Schlag• innenpolitischen Streitpunkten Mangel ge• wort des Selbstbestimmungsrechts der herrscht. Außenpolitische Fragen waren Völker sich Basen in Asien und Afrika zu anders als 1972 und bei früheren Wahlen als schaffen sucht oder kommunistische Um• Kampfthemen praktisch nicht vorhanden; stürze vorbereitet, während der Westen nicht auf einem einzigen Gebiet der Außen- nur reagiere. In der Schlußakte der Konfe• und Sicherheitspolitik wurden für den Wäh• renz über Sicherheit und Zusammenarbeit ler klare Alternativen erkennbar, allenfalls in Europa vom 1. August 1975 sind die waren die Akzente unterschiedlich gesetzt. Menschenrechte und das Selbstbestim• Wenn auch Parlamentsdebatten immer wie• mungsrecht der Völker auch von Rußland der einen anderen Eindruck hervorrufen, völkerrechtlich verbürgt worden. hat die Bundesrepublik heute eine Außen• politik, die in den großen Linien von allen Parteien getragen wird." Lebensunwürdige Verhältnisse Riß durch Regierungsparteien Als nun Präsident Carter die Wahrung der Menschenrechte zum Programmpunkt Der Schein spricht für die hier beispiel• seiner Regierung erhob und dadurch selbst• haft herausgegriffene These Wagners. Die verständlich russische Mißfallenskundge• Verträge von Moskau und Warschau wer• bungen auslöste, hätte man annehmen müs• den von allen Parteien als völkerrechtlich sen, daß die deutsche Bundesregierung zu• bindend anerkannt. Mit der Anerkennung mindest ihre Zustimmung in einer ange• der „DDR" ist ein Faktum von der Regie• messenen Form geäußert und dabei auf die rung Brandt/Scheel geschaffen worden, das jeder Menschlichkeit spottenden Verhält• vorerst nicht beseitigt werden kann. Zu• nisse in der „DDR" hingewiesen hätte. Denn sammenarbeit der westlichen Staaten und nur auf diese Weise lassen sich auf lange in der NATO wird scheinbar von allen im Sicht Situationen schaffen, die mit einiger Bundestag vertretenen Parteien bejaht. Aussicht auf Erfolg eine Wiedervereinigung Ebenso der schillernde Begriff der „Entspan• ermöglichen werden. Das unterblieb. Brandt nungspolitik". Wo liegen also wesentliche ließ sogar Bedenken erkennen. Der linke Unterschiede, die über eine rein parteipoli• Flügelmann der SPD, der Bundestagsabge• tische Polemik hinausgreifen? ordnete Ehmke, ließ wieder einmal seinen Um diese Frage zu beantworten, muß man von keiner Seite angezweifelten Intellekt die Hauptthemen deutscher Außenpolitik, spielen, indem er in einer billigen Polemik die Adenauer bereits herausstellte, nämlich von den Menschenrechten dadurch abzu• Sicherheit und Wiedervereinigung und ihre lenken sich bemühte, daß er ihnen andere Wertung in der praktischen Politik der drei kaum zu beseitigende Übel dieser nun ein• Bundestagsparteien untersuchen. Da fällt mal unvollkommenen Welt entgegenstellte. bereits auf, daß Brandt und mit ihm SPD Ein Beweis dafür, daß das Thema der Men• und FDP nach wie vor die „neue Ostpolitik" schenrechte bestimmten einflußreichen SPD- als außenpolitische Notwendigkeit und nicht Kreisen nicht in das außenpolitische Pro• als eine freie Entscheidung deutscher Politik gramm paßt. bei jeder sich passenden Gelegenheit be• zeichnen. Dem trat noch jüngst der CDU- Der holländische Außenminister bekannte Bundestagsabgeordnete und frühere Be• Europas Bedrohung liegt in der sowjetischen Rüstung Foto AP sich bei einem Besuch in der Tschechoslo• amte des Auswärtigen Amtes, Alois Mertes, wakei ausdrücklich zu diesen Menschen• in einem dokumentierten Aufsatz im „Rhei• Offensichtlich aber gibt es in der SPD Warschauer-Pakt-Mächte in Mitteleuropa rechten. Und der neue englische Außen• nischen Merkur" mit der Feststellung ent• minister Owen erklärte, „daß die Sorge um eine Gruppe, die niemals ähnliche Illusio• bekanntzugeben. Bestimmte westliche Kreise gegen: „Willy Brandt hat 1969 über Nacht nen gehegt hat, sondern die „neue Ostpoli• glaubten in der russischen Bereitschaft, die Menschenrechte keine Ablenkungstak• tik ist, sondern ein integraler Bestandteil die Leistung erbracht, um die Moskau und tik" unter einem ganz anderen Blickpunkt diese Zahlen mitzuteilen, bereits ein großes der Außenpolitik der westlichen Demokra• Ost-Berlin 20 Jahre zäh gerungen haben- einleitete. Zu ihr gehören Männer wie Weh• Entgegenkommen der anderen Seite zu er• tien". Immerhin äußerte Bundeskanzler die Einführung der ,DDR" in die internatio• ner, Brandt und Ehmke, die sich vorsichtig kennen. Jetzt, nachdem diese Zahlen vor• Schmidt, daß er die Politik Carters nicht als nale Staatengemeinschaft." Diese Polemik vortastend eine ganz andere politische liegen, deuten sie nach Wiener Kreisen innere Einmischung, sondern als Propa• ist nicht nur historisch, sie dient vielmehr Konstellation anstreben. Für mich bleibt mehr auf eine Mystifikation als eine Offen• ganda empfinde und manche, die bisher die einer Abgrenzung zur „neuen Ostpolitik", Wehner in dieser Hinsicht ein ganz großes legung hin. In einer solchen Situation nun geht also entscheidend über die von Wagner gesellschaftlichen Verhältnisse im Westen Rätsel, erlebte ich ihn doch während meiner erklären sich Brandt und Wehner wieder kritisiert hätten, müßten sich daran gewöh• angedeutete unterschiedliche Akzentsetzung Tätigkeit als Chef des Bundespräsidialamtes einmal für die Annahme der russischen Vor• heraus. In den beiden Hauptfragen der deut• nen, daß dies nun auch in der Gegenrich• in den Jahren 1965 bis 1969 als einen der schläge unter Verzicht auf den ausgewo• tung geschehe. Das sei keine Einmischung, schen Sicherheit und Wiedervereinigung schärfsten Gegner der kommunistischen genen Truppenabbau beider Seiten und da• sondern Gegenpropaganda aus einer mora• geht ein deutlicher Riß durch beide Regie• Strategie und als einen Mann, der leiden• mit gleicher Stärke des Warschaupakts lisch unangreifbaren Position. Das ist eine rungsparteien, der die Aktionen der Bun• schaftlich die deutsche Wiedervereinigung und der NATO. Im Gegensatz zu Außen• Feststellung, die die Opposition zum Anlaß desregierung zumindest behindert. Hier anstrebte, der der russischen Politik die minister Genscher bezeichnete Bundeskanz• der Festlegung einer praktikablen deutschen geht es um das Verständnis der „neuen größte Skepsis entgegenbrachte. Was diese ler Schmidt die Vorschläge Wehners für Politik tunlichst im Einvernehmen mit der Ostpolitik." Politiker anstreben, wird sich vorerst nicht diskussionswürdig, obwohl eine gleich• Bundesregierung nehmen sollte. Die Wider• nachweisen lassen. Einen Hinweis könnte mäßige Reduktion der Truppenstärken bei• stände haben sich bereits formiert, und es Unrealistische Vorstellungen möglicherweise die Phrase in Brandts Mund der Seiten sogar noch das prozentuale Über• sind eben jene Kreise, die sich publizistisch Als der Moskauer Vertrag 1970 abge• von einem „sozialistischen Europa" geben, gewicht des Ostens erhöhen würde. Der als Vorreiter der „neuen Ostpolitik" hervor• schlossen wurde, setzte in der Diplomatie die schillernd und unklar wie so vieles bei Abrüstungsexperte der SPD, der Bundes• taten, wie der Berliner Politologe Richard der Welt ein großes Raten ein, wie ich selbst diesem politischen Star ist, das aber nicht tagsabgeordnete Alfons Pawelczyk, be• Löwenthal oder die Publizistin Gräfin Dön• damals in Rom beobachten konnte. Be• unbedingt der Unklarheit seiner Gedanken• schuldigt wieder einmal die Unionsparteien, hoff in der „Zeit". inhaltete Moskau, wie heute Bundespräsi• führung zu entspringen braucht, sondern die sie seien ohne Alternative, obwohl die dent Scheel einräumt, was damals Außen• schrittweise Annäherung an ein Fernziel Alternative wohl auch in der Aufrechter• minister Scheel bestritt, Verzicht auf ein anzeigt. In diesem Zusammenhang sollte haltung der NATO-Politik, wie sie unter Drittel Deutschlands und Anerkennung der man niemals vergessen, daß die SPD 1968 Mitwirkung dieser Bundesregierung festge• Notwendige Ausgewogenheit Teilung des Restes oder den Beginn einer als Koalitionspartner der CDU/CSU hinter legt wurde, bestehen kann. Es wiederholt Die Alternative zur jetzigen Ostpolitik deutsch-russischen Zusammenarbeit zur Lö• dem Rücken von Bundeskanzler Kiesinger sich ein sattsam bekanntes Spiel, das bei der Bundesregierung ist in keiner Weise sung der deutschen Frage! Ich räume gern Verhandlungen über die kommunistische der Einführung der „neuen Ostpolitik" er• ein unrealistischer Bruch mit Rußland, son• ein, daß zahlreiche Befürworter des Mos• Partei Italiens auf Anerkennung der „DDR" folgreich eingeleitet wurde, den Gegner rus• dern eine Sicherheitspolitik, die auf einer kauer Vertrages von der Annahme ausgin• führte und dessen ungeachtet im Wahl• sischer Vorschläge als unrealistisch und Ausgewogenheit der Konzessionen besteht. gen, durch eine Verständigung mit Rußland kampf 1969 eine Broschüre von Fritz alternativlos hinzustellen. Offensichtlich hat Und zweitens müssen die in Helsinki völ• auf lange Sicht praktische Wiedervereini• Schenk „DDR-Anerkennung — niemals" Wehner diese Tendenz der „neuen Ost• kerrechtlich anerkannten Menschenrechte gungspolitik zu betreiben. Eine solche Hal• verteilen ließ. politik" verkannt, die eines Tages dahin sowie das Selbstbestimmungsrecht der Völ• tung ist unrealistisch, unterstellt sie doch, Für die europäische Sicherheit ist der führen könnte, daß die Vereinigten Staaten ker nicht nur für das deutsche Volk, son• Rußland lege diesen Wert auf eine Status- Ausgang der Wiener Gespräche über einen ihre Truppen aus Deutschland zurückziehen dern auch für die Völker des russischen quo-Politik, ihr Hauptanliegen in Helsinki, ausgewogenen Truppenabbau in Europa von und diese gemeinsam mit Rußland in einem Imperiums wie Litauer, Letten, Estländer nur, um später die von ihr besetzte Sowjet• erheblicher Bedeutung. Die Bedrohung Eu• Vertrag unsere „Sicherheit garantieren". oder Ukrainer und die heute unterjochten Staaten wie Polen, Tschechoslowakei oder zone freizugeben. Adenauer hat Ende der ropas liegt zu einem Teil in der erheblichen Die Sicherheitspolitik ist demnach ein ent• Ungarn Gegenstand unserer politischen fünfziger Jahre in dieser Richtung Ange• konventionellen Überlegenheit Rußlands, scheidendes Merkmal für die Unterschiede Überlegungen werden. Das setzt bestimmte bote unterbreitet, die von Rußland scharf das in Wien nicht nur diese Überlegenheit zwischen SPD und Teilen der FDP sowie Einrichtungen in der Bundesrepublik zurückgewiesen wurden. Im November 1963 völkerrechtlich festzulegen sucht, sondern den Unionsparteien. auf wissenschaftlichem Gebiet voraus. Hier eklärte Chruschtschew einem europaischen darüber hinaus durch Festlegung nationaler ist auch ein zukunftsträchtiges Arbeitsfeld Besucher, er betrachtet die Deutschlandfrage Höchststärken eine direkte Einwirkung in Wiedervereinigung — wie auch immer die NATO und die nationale Verteidigungs• — ist nur über eine Schwächung der russi• für die Landsmannschaften. Aktive Wieder• ausschließlich als eine Karte in seinem vereinigungspolitik bedeutet heute Einste• machtpolitischen Spiel. Wie dynamisch Ruß• politik anstrebt, da selbstverständlich Ruß• schen Position möglich. Daß die Bundesrepu• land — ebenso wie die Vereinigten Staaten blik eine solche Politik nicht initiieren kann, hen für Anerkennung der Menschenrechte land seine Status-quo-Politik versteht, zeigt und des Selbstbestimmungsrechts der Völ• sich darin, daß es unbekümmert um das Ber• — von solcher Begrenzung ausgenommen ergibt sich aus der geopolitischen Situation sein sollen. und den Kräfteverhältnissen. Aber im Ge• ker. Das ist die reale Alternative zur „neuen lin-Abkommen seine Politik auf Statuierung Ostpolitik", für die Carters Politik Anknüp• Es ist interessant, daß sich Rußland bis gensatz zu dem Gastredner Professor Ga- von Berlin-West als einer selbständigen fungspunkte bietet. völkerrechtlichen Einheit fortsetzt. vor kurzem weigerte, die Ist-Stärke der steyger auf dem letzten Parteitag der CDU, Politik £*B £tfjjrra6nrtJtait 25. Juni 1977 — Folge 2b — Seite 4

Verteidigung: Am Rande: Wehrdienstverweigerung jetzt als Massenbewegung? Politische Blindheit Ausgehöhlte Wehrpilldit - Alarmierende Zahlen - Höhere Schüler stehen an der Spitze Jean-Paul Sartre, in der linken Sze• im wesentlichen um Stellen, die eine lang• Die Wehrdienstverweigerung als Massen• gibt es keine Zivildienstplätze. Die Chance, ne Frankreichs wie der Bundesrepu• wierige Ausbildung erfordern. Die Wehr• bewegung zu organisieren, planen die bei Verweigerung des Wehrdienstes ganz blik Deutschland hochgelobter Schrift• pflichtigen stehen aber nur 15 Monate zur Wehrdienstverweigerungsorganisationen um den Gemeinschaftsdienst herumzukom• steller und „Philosoph", sieht bekant- Verfügung, d. h., in den meisten Fällen ver• in der Bundesrepublik Deutschland nach men, ist relativ groß. Hinzu kommt, daß in lich seit langem schlecht. Ganz beson• lassen sie die in dem Zeit• dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Ab• vielen Fällen der Zivildienst, z. B. in Alters• ders schlecht immer dann, wenn es sich punkt, zu dem sie aufgrund ihres Könnens schaffung des Prüfungsverfahrens für heimen usw. am Wohnort abgeleistet wer• um Frankreichs östlichen Nachbarn ein echter Gewinn für die Truppe wären. handelt. Solche politische Blindheit hat Kriegsdienstverweigerer. Nicht nur der den kann, der Zivildienstpflichtige also zu Ein weiteres Negativ-Kriterium: Dreivier• der „Existenzialist" bereits recht häu• Deutsche Bundeswehrverband befürchtet als Hause wohnen kann, während der Soldat tel aller Wehrdienstverweigerer haben tig gezeigt. Das letzte Beweisstück Folge dieses von SPD und FDP gegen die meistens fern von seinem Wohnort in der höhere Schulbildung. Damit wird der Anteil dieser Serie war wahrhaft ein Meister• Stimmen der CDU/CSU im Verteidigungs• Kaserne leben muß. der gut vorgebildeten Soldaten immer ge• werk. — Die Bundesrepublik, so ausschuß gebilligten Gesetzes „unabsehbare Das Bundesverteidigungsministerium, ringer, obwohl zur Bedienung des kompli• schrieb Sartre, trete als „imperialisti• Folgen für die Verteidigungsbereitschaft dessen Chef Leber ursprünglich gegen die zierten technischen Geräts gerade Soldaten sche Großmacht" auf (wo hat sie unserer Gesellschaft", weil dadurch die Abschaffung des Prüfungsverfahrens war, mit besserer Vorbildung dringend erforder• eigentlich ihr „Imperium" außerhalb Wehrpflicht ausgehöhlt wird. sich aber der Mehrheit der Koalitionsfrak• lich wären. Dies bedeutet: Mit den immer der Arbeitskraft der Deutschen?), die tionen SPD und FDP beugte, weist darauf größer werdenden Personalengpässen geht sich mit den USA und Japan die Füh• Die Absicht der Wehrdienstverweige• hin, daß es bei eintretendem Fehlbedarf an ein fortschreitender Qualitätsverlust für die rung im kapitalistischen Lager teile rungsverbände, die Wehrdienstverweige• Wehrpflichtigen das Prüfungsverfahren wie• Bundeswehr Hand in Hand. (bedauert Sartre, daß Frankreich nicht rung als Massenbewegung zu organisieren, der einführen könne. In Bonn wird jedoch mehr in erster Linie der wirtschafts- geht aus dem Schrifttum dieser Verbände bezweifelt, daß Leber die im Gesetz vorge• Zum Gesetzentwurf: Schon in der letzten kräftigsten Staaten genannt wird?). eindeutig hervor. Das von der Bonner Links• sehene Möglichkeit der Wiedereinführung Legislaturperiode des Bundestages hatte die koalition beschlossene Gesetz ermöglicht des Prüfungsverfahrens politisch durchset• Koalition gegen die CDU/CSU ein Gesetz Aber das Bild, das Sartre von der es den Feinden der freiheitlich-demokrati• zen könnte. Bei allen seinen bisherigen Ent• beschlossen, das es den Wehrpflichtijgen Bundesrepublik malt und das allen• schen Rechtsordnung, eine entscheidende scheidungen hat sich immer gezeigt, daß er ohne jedes Prüfungsverfahren freistellt, ob falls vielleicht für einen kommunisti• Bastion der wehrhaften Demokratie zu neh• dem Druck seines linken Parteiflügels nach• sie in der Bundeswehr dienen (15 Monate schen Staat passen würde, wird noch men, wenn künftig die Wehrdienstverweige• gab. Hinzu kommt, daß die Abschaffung des plus spätere Wehrübungen) oder Zivildienst schöner: Die Menschenrechte seien bei rung praktisch per Postkarte erfolgen kann. Prüfungsverfahrens eine „Erfindung" von leisten wollen (18 Monate ohne spätere Ein• Frankreichs östlichem Nachbarn Bundeskanzler Schmidt ist, als dieser noch berufungen). Das Gesetz fand nicht die Zu• schwer gefährdet, hat der „Philosoph" Zwei alarmierende Zahlen veranschau- Verteidigungsminister war. Leber könnte stimmung des Bundesrates (CDU/CSU- erspäht. Ja, man wäre nicht mehr weit liehen das Problem: daher auch vom Kanzler keine entscheidende Mehrheit). Bundespräsident Scheel verwei• entlernt von dem, was unter Hitler 1. Von 1975 auf 1976 ist die Zahl der An• Unterstützung erwarten. gerte daraufhin die Unterzeichnung, obwohl geschehen sei. Es gäbe „Formen lega• tragsteller auf Wehrdienstverweigerung Nicht nur die bereits erwähnte Zahl von die Bundesregierung behauptete, das Ge• ler Folter" und der „Ermordung von sprunghaft um 25 Prozent gestiegen, 10 000 Wehrpflichtigen des eingeschränkten setz sei nicht zustimmungsbedürftig. Unmit• Angeklagten unter obskuren Bedin• nämlich von 32 565 auf 40 643. Die zu• Tauglichkeitsgrades 3 zeigt, daß sich die telbar nach dem Zusammentreten des 8. Bun• gungen". Stelle man alles das mit den ständigen Behörden stellten fest, daß Bundeswehr bereits jetzt, also noch vor In• destages brachte die Koalition den Gesetz• „Rüstungsanstrengungen' der Bundes• dieser rapide Anstieg auf das Mißver• krafttreten des neuen Gesetzes, in einer entwurf neu ein, jetzt aber ohne die die republik auf eine Stufe, dann sei von ständnis zurückzuführen sei, die Ab• schwierigen Personallage befindet. Trotz Länder berührenden Bestimmungen. Damit der „Wiedergeburt eines Militär- und schaffung des Prüfungsverfahrens sei hoher Arbeitslosigkeit schwindet die Attrak• ist der jetzt vorliegende Entwurf nicht mehr Polizeistaates" zu sprechen. — Was bereits Gesetz. tivität der Bundeswehr auf junge Männer. zustimmungspflichtig. Falls es der Bundes• ist da nur mit dem Pariser „Philoso• Das hat zu einem Fehlbedarf von 40 000 rat wieder ablehnen sollte — was wegen phen' geschehen? Hat er infolge Kurz• 2. Trotz steigender Zahlen der einzube• dienenden Freiwilligen geführt, darunter der CDU-FDP-Koalitionen in Hannover und sichtigkeit Berichte aus der Sowjet• rufenden Geburten Jahrgänge muß die von 10 000 Unteroffizieren. Diese Fehlstel• Saarbrücken nicht mehr sicher ist — körmten union, aus der „DDR" oder gar aus Bundeswehr in diesem Jahr erstmalig len müssen weitgehend mit Wehrpflichtigen die SPD-FDP-Mehrheit des Bundestages ein Uganda mit seinen Dossiers über die 10 000 Wehrpflichtige mit dem einge• besetzt werden. Dabei handelt es sich aber Nein des Bundesrates überstimmen. Bundesrepublik verwechselt? Glaubt schränkten Tauglichkeitsgrad 3 einbe• der Mann, der immer wieder bemüht rufen, weil sie nur so ihren Bedarf noch ist, den deutschen Nachbarn (im Ge• decken kann. Wirtschaft: gensatz zu dem etwas weiter entfern• Auch das Bundesverteidigungsministe• ten in der „DDR") im schlechtesten rium rechnet mit einem weiteren rapiden Lichte darzustellen, wirklich, er könne Ansteigen der Kriegsdienstverweigererzah• Traumland Hessen ohne Arbeitslose die deutsch-französische Freundschaft len nach Inkrafttreten des Gesetzes, weil noch torpedieren? Eugen Fleischer die Spekulation der Verweigerer aufgehen FDP-Wirtschaftsminister Herbert Karry mit Lupe unterwegs dürfte: Für viele Wehrdienstverweigerer Erstaunliches ist dieser Tage von Heinz nur zwei Drittel Leistungsempfänger der Ar• . . i.•• Ol n&iab ,imtpui#fa

Lateinamerika: Andere Chile: Drei Jahre nach Allende Meinungen Botschafterin Lucia Gevert Parada sprach in Hamburg über das Aufbauwerk ihrer Regierung

HAMBURG — Mag es daran liegen, daß die Berichterstattung über Chile in den nennen. Auf diesen Gebieten seien, so Lucia letzten Jahren, vor allem nach dem Sturz der sozialistischen Regierung Allendes und Gevert Parada, trotz der Schwierigkeiten die in der bundesdeutschen Presse weit spürbare Antipathie gegen die Militärjunta im Lande selber und der zusätzlichen Be• Kampf gegen die Hydra ein besonderes Interesse für das angekündigte Thema „Chile nach drei Jahren" her• lastungen durch die Weltwirtschaftskrise Bern — „Die Krisenbewältigung, die die vorgerufen hatte, mag es auch daran liegen, daß die Mitglieder und Freunde der erhebliche Fortschritte erzielt worden. Diese Führung der SPD in Bonn zu leisten hat, „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft" einmal eine Darstellung der Ver• Fortschritte seien denn auch die Erklärung gleicht dem Kampf gegen die Hydra. Kaum hältnisse aus berufenem Mund hören wollten, jedenfalls hatte die Vortragsveranstal• dafür, daß die Bevölkerung die Maßnahmen ist dem Ungeheuer ein Kopf abgeschlagen, tung, zu der die Botschafterin von Chile in Bonn, Frau Lucia Gevert Parada, einge• der Regierung unterstütze. wachsen ihm zwei neue nach. Schon wieder laden war, was den Besuch anging, einen ungewöhnlichen Zulauf. Die Veranstalter Die Botschafterin betonte in ihrem Vor• sprechen Freunde und Gegner der sozial• waren trotz des großen Ballsaales im Hamb urger Intercontinental nur knapp In der trag, die neue Ordnung, auf der die chile• liberalen Koalition von einer existenzge• Lage, allen Interessenten einen Platz zu bieten, so daß die Stuhlreihen bis knapp an nische Zukunft bestehen solle, habe das fährdenden Krise ... Bei den knappen Mehr• das Podium herangerückt werden mußten. Ziel, die Demokratie einzuführen. heitsverhältnissen im Deutschen Bundestag In seiner Begrüßung hob der Vorsitzende, Chefredakteur Wellems, hervor, es ge• Aus der Geschichte der Demokratien in wird die Opposition von links, die plötzlich höre zu den Aufgaben der Gesellschaft, auch die Probleme anderer Völker darzu• der alten wie der neuen Welt ließen sich einmal auf den Gedanken kommen könnte, legen, und er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, daß bereits Botschafter aus — der Meinung von Lucia Gevert Parada die Flucht der SPD in die Opposition zu er• anderen Erdteilen im Rahmen der langjährigen Vortragsreihen der Gesellschaft ge• zufolge — zwei wichtige Grundbedingungen zwingen, zur eigentlichen und beständigen sprochen haben. Da es in der Bundesrepublik Deutschland eine Meinungsfreiheit gebe, für freiheitliches Leben ableiten, nämlich Gefahr für Schmidt und Genscher.' sei auch der Vertreterin eines Landes, zu dem die Deutschen seit Jahrhunderten gute der Respekt vor der persönlichen Würde Beziehungen unterhielten, Gelegenheit gegeben worden, die Entwicklung ihres Lan• und die Praxisnähe. Die erste Bedingung des in den letzten Jahren aufzuzeigen. DIE#WELT werde in Chile heute durch die Verwirk• UM«H*i«CIOt TACESltlTlIC ICK BtUTlCRtA^I Frau Lucia Gevert Parada, die ihr Land Zentren, in denen Kinder aufgrund des Bil- lichung des Prinzips der Hilfeleistung und Südafrikanisches Roulette in Bonn vertritt, bemühte sich, eine von dungspflichtgesetzes zusammenkämen, wür• Unterstützung erfüllt. Seitdem die chile• Emotionen weitgehend freie Darstellung der den an diese vor allem proteinhaltige Le• nische Regierung dieses Prinzip zum Leit• Bonn — „Die Regierung Südafrikas hat Situation in ihrem Heimatland zu geben und bensmittel verteilt. bild allen öffentlichen Handelns gemacht sich für baldige freie Wahlen in Südwest• beschäftigte sich hierbei vor allem mit der Als ein weiteres Problem bezeichnete die habe, sei der einzelne Bürger wieder in die afrika ausgesprochen, bei denen weiße, braune und schwarze Bürger wählen kön• wirtschaftlichen Situation und der Lage der Botschafterin des Andenstaates die Sozial• freiheitlichen Rechte eingesetzt worden. So nen zwischen den südafrikafreundlichen Re• Bevölkerung, wobei sie hervorhob, daß versicherung der gesamten Bevölkerung. Das artikuliere sich der Volkswille von unten formisten der „Turnhalle-Konferenz" und zwar ein Zeitraum von drei Jahren — seit derzeitige System sei geradezu chaotisch, nach oben, von lokalen Gremien über die den moskaufreundlichen Extremisten der dem Sturz Allendes — für den Historiker weil es für jede Gruppe der Arbeitnehmer freien Berufsverbände und Gewerkschaften Swapo. Südafrika spielt Roulette, denn wenn noch keine große Bedeutung besitze, wohl eine eigene Krankenkasse gebe. Die Regie• in Richtung auf die Staatsführung. Die die Propaganda der UNO richtig war, müßte jedoch für das chilenische Volk, denn rung habe nun ein neues System in An• Praxisnähe spiegele sich in den vielen Ver• schließlich sei es der Regierung gelungen, griff genommen, das innerhalb der kommen- die Swapo die Wahl gewinnen. Dennoch ordnungen zum Abbau des Staatssozialis• hat Südafrika einen Kompromiß mit dem in diesen drei Jahren die Arbeitslosenquote mus und auch in der Dezentralisierung des von 19 auf 13 Prozent zu reduzieren. Westen auf dieser Basis geschlossen. Die Landes wider, wodurch den Bedürfnissen Swapo hat ihn indes schon verworfen. Wer• So sei auch durch eingeleitete Notstands• der Bevölkerung eher entsprochen werden den ihre sowjetischen Verbündeten den maßnahmen jeder Familie ein Mindestein• könne als durch die Kollektivierung der Kompromiß im Sicherheitsrat der Vereinten kommen garantiert worden. Eine neue großen Masse. Nationen blockieren? Dann muß Amerika Wirtschaftspolitik, so die Botschafterin, Botschafterin Lucia Gevert Parada schloß Farbe bekennen, ob es zu seinen Menschen• habe vor allem die Kleinindustrie getroffen, ihren Vortrag mit der Feststellung, daß es rechtserklärungen steht." da jetzt Angebot und Nachfrage den Ab• jetzt in Chile in erster Linie darum gehe, satzmarkt bestimmten. Die Industrie müsse die marxistische Verwirrung nicht nur poli• nun lernen, mit ausländischen Produkten tisch und wirtschaftlich, sondern auch geistig granfrurtcr^lfgcmcine zu konkurrieren, die aufgrund der freien zu überwinden. Wirtschaftsform importiert würden. Dummkopf oder Rohling? Dieser interessante Abend zerfiel eigent• Infolge des Ubergangs vom System der Frankfurt — „Die Opposition begreift bes• lich in zwei Teile: in den dargebotenen Verstaatlichung zu dem der sozialen Markt• ser, daß die Bindung des Wehrdienstver• Vortrag, dem mit großem Interesse gefolgt wirtschaft, so Lucia Gevert Parada, hätten weigerungsrechts an Gewissensgründe nicht wurde, und dann in eine mehr als einstün• die Löhne und GehäUej einen fühlbaren aufgehoben werden darf. Sonst verdirbt bei* dige ausführliche Diskussion, an der sich Wertverlust erlitten. Um dem entgegenzu• des, die Respekt erheischende Würde eines auch und nicht zuletzt Journalisten solcher treten, bediene man sich in Chile nun eines Menschen unter der Last eines Gewissens• Blätter beteiligten, deren Berichterstattung befehls und auch die nicht minderen Respekt Systems der regelmäßigen vierteljährlichen über Chile von der Botschafterin als vor• Lohnanpassung, wodurch zumindest bei den verdienende Würde eines Wehrpflichtigen, eingenommen angesehen wird. Verständ• der treu seinen militärischen Dienst leistet. Lohn- und Gehaltsempfängern die Erhaltung lich, daß in dieser Diskussion Fragen, die der Kaufkraft gesichert sei. Wenn Wehrdienstverweigerung billig wird, sich auf die Ablösung der Regierung Allende setzt sich der gezogene Soldat dem Verdacht Wie die Botschafterin weiter ausführte, bezogen und die „Folterungen unter der sei die chilenische Regierung dabei, das aus, entweder ein Dummkopf oder ein Roh• Militärregierung" zum beherrschenden ling zu sein, dem das kriegerische Hand• Problem der Inflation in den Griff zu be• Thema machen wollten, immer wieder vor• kommen. So sei die Inflationsrate von 800 werk, das Draufhauen und Dreinschlagen, gebracht wurden. Jeder unvoreingenom• offenbar Spaß macht." Prozent im Jahre 1973 auf 90 Prozent im mene Teilnehmer jedoch wird der Botschaf Jahre 1977 gesunken. Die Regierung habe terin testieren, daß sie sich bemüht hat, zu bei ihrer Amtsübernahme einer Gesamtver• Botschafterin Lucia Gevert Parada den brisanten Themen nüchterne Antwor• schuldung von 800 Millionen Dollar gegen• THE TIMES den zehn Jahre die Modalitäten für alle ten zu geben, wobei sie nicht ableugnete, übergestanden, die mittlerweile jedoch so• Arbeitnehmer vereinheitlichen helfen solle. daß sich in Chile eine Revolution vollzogen Die Türkei und Europa weit abgebaut sei, daß Voraussetzungen für habe und das Land jetzt auf dem Wege zu Um das Land vor Totalitarismus zu be• London — „Der von der Republikanischen neue Kreditaufnahmen geschaffen werden einer friedlichen Entwicklung und einer wahren, ist — so die chilenische Botschaf• Volkspartei von Bülent Ecevit erzielte Sieg konnten. ordentlichen Rechtsgrundlage sei. Interes terin — die Reform der Verfassung einge• in den türkischen Wahlen verspricht, die Zur weiteren Sanierung der Wirtschaft sant, daß die Antworten der Botschafterin, leitet worden. Einer Kommission aus zivi• Demokratie am östlichen Ende des Mittel• seien fast sämtliche Subventionen gestrichen die dieses „Verhör" mit Bravour durch len Experten sei die Aufgabe übertragen meeres ebenso zu stärken, wie sie am west• worden, die die Staatskasse bisher beson• stand, von den Teilnehmern des Abends mit worden, tiefgreifende Veränderungen zu er• lichen Ende in Portugal gestärkt wurde und ders belastet hätten. Obwohl ausschließlich lebhaftem Beifall quittiert wurde, und aus arbeiten. wie sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durch auf die eigenen Kräfte angewiesen, seien Kreisen der Teilnehmer hörte man am Unter den Prioritäten, die sich die Re• die Wahl in der nächsten Woche in Spanien Industrie und Landwirtschaft nun nach einer Rande des Abends die Frage, weshalb wohl gierung in Santiago de Chile gesetzt habe, weiter gestärkt werden wird. Generell ge• Zeit schwerer Opfer im Begriff, die Schwie• in einem Teil der bundesdeutschen Presse seien auf dem wirtschaftlichen Sektor Ener• sehen bedeutet dies eine stärkere Einbin• rigkeiten zu überwinden. So habe z. B. Unrechtshandlungen in Chile hochgespielt, gie, öffentliche Arbeiten und Infrastruktur, dung der Türkei in die europäische Völker• Wirtschaftsminister de Gastro feststellen solche in den Ländern des kommunistischen Transportwesen, Fernmeldewesen, Land• gemeinschaft gegen Druck von anderen Sei• können, daß es für 1976 keine Nettostaats- Herrschaftsbereichs kaum Erwähnung fin• wirtschaft, Fischerei, Bergbau, industrielle ten, die diese Verbindung mit Mißtrauen zuschüsse bei den Unternehmen gegeben den oder mit dem Mantel falscher Nächsten• Produktion, Wohnungsbau, Erziehungswe• beobachten oder deren Tendenzen in kei• habe. 1977 werde die Lage ähnlich sein. Die liebe bedeckt werden. Angelika Schröder sen, Gesundheit und soziale Sicherheit zu ner Weise demokratisch sind." Vortragende räumte ein, daß dieses Ergeb• nis nur dadurch zustande gekommen sei, daß einige Investitionen zurückgehalten und die Auswirkungen auf die Beschäftigungs• lage in Kauf genommen worden seien. Immerhin sei auf diese Weise gelungen, die Nettoschulden des Landes von 5,5 Mil• liarden auf 4,6 Milliarden Dollar im Jahre 1976 zu senken. Die industrielle Produkti• vität sei dementsprechend von Januar bis Dezember 1976 um 10,4 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hätten die Agrarausfuhren einen Wert von 100 Millionen Dollar er• reicht, was Lucia Gevert Parada als einen deutlichen Beweis für die Gesundung der Landwirtschaft wertete. In der Landwirtschaft habe das Agrar• reformgesetz weiter Gültigkeit. Dieses Ge• setz besage, daß gemäß eines alten und gerechten Strebens der chilenischen Land• arbeiter, den Boden, den sie bearbeiten, auch zu besitzen, die Grundbesitzer Teile ihrer Ländereien für eine größere, soziale und menschliche Gerechtigkeit opfern müß• ten. Das Gesetz sehe jedoch eine Entschädi• gung der Grundbesitzer vor. Im Wissen um die irreparablen Schäden, die bei Kindern durch mangelnde Ernährung in den ersten Lebensjahren hervorgerufen werden können, habe die Regierung in Santiago besondere Ernährungsprobleme Uberaus starkes Interesse für das Chile-Thema: Der chilenische Generalkonsul in Hamburg, Hugo Lea-Plaza, und seine Gattin Pnlwirknln lassen. In Schulen und anderen Hinkst Blick in den überfüllten Vortragssaal (rechts) Fotos (2) Zander 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 6 Für die Frau 7Zeisekzankheit SommezäLelie TSäüten in 73d au un 3 Kot Nur vorbeugende Mittel helfen vir/ie kommt es eigentlich zu der gefürch- Ein Sinnbild des Sommers — über den Feldern leuchten fröhlich die Kornblume und der Mohn VV teten .Reisekrankheit'? In unseren um sommerlichen Blumenbild gehören Verkehrsmitteln sind wir während vor allem die blaue Kornblume und der der Reise „unkoordinierten passiven Bewe• Z gungen", wie die Mediziner sagen, ausge• brennendrote Mohn. Wer erinnerte sich beim Namen Kornblume nicht sogleich dar• setzt. Dadurch können bei empfindlichen an, daß er als Kind einst durch die weiten Menschen, sehr häufig auch bei Kindern, heimatlichen Felder wanderte, um die krankhafte Erscheinungen auftreten, die sich blauen Kornblumen zu suchen, zu pflücken, in Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl und und um dicke Sträuße und anmutige Kränze Kreislaufstörungen äußern. aus ihnen zu binden. Durch die Bewegung des Transportmit• tels, die der Mensch zwangsläufig passiv Centaurea cyanus ist der botanische mitmachen muß, kommt es zu übermäßigen Name dieser Sommerpflanze. Er stammt aus unkoordinierten Reizungen des Gleichge- dem Griechischen und bezieht sich auf Chi• wichtsorganes im Innenohr. Dieses sehr ron, den heilkundigen Centauren. Auch der sensible Organ reagiert besonders empfind• Artname cyanus ist griechisch und bedeu• lich bei Beschleunigungsbewegungen in tet dunkelblau, leuchtendblau. Roggen• vertikaler Richtung (Wellenbewegungen blume hieß die Pflanze zumeist bei uns eines Schifies, Start und Landung des Flug• daheim, weil sie am häufigsten in den Rog• zeuges). Je nach Dauer, Stärke und persön• genfeldern zu finden war. Auch Hunger• licher .Ansprechbarkeit' kommt es mehr blume, Kornfresser und Sichelblume nannte oder weniger stark zur .Reisekrankheit'. sie der Landmann. Sie wird bis zu 70 Zenti• Was kann der Reisende dagegen tun? meter hoch. Als Heilpflanze war sie vor Leider kann er nur vorbeugen, sagt die langer Zeit bekannt. Die Äbtissin Hildegard Bundesärztekammer. Er kann durch vorhe• von Bingen erwähnt in ihren Schriften schon rige Einnahme von Medikamenten einen eine Pflanze Centaurea, die Heilwirkungen beruhigenden Einfluß auf das vegetative haben soll. Für uns aber ist und bleibt die Am Spirdingsee in Masuren: Manch schöne Blume blüht am Wegesrand Nervensystem ausüben. Mittel zur Verhü• leuchtende blaue Blume in den Feldern vor Foto Mauritius tung von Übelkeit und Erbrechen und Be• allem ein Sinnbild des Sommers. ruhigungsmittel haben sich bewährt. Auto• bare Spieler Wind wirklich aut einem un• ver rhoas. Weiß, rosa, rosenrot und zinn- fahrer allerdings müssen sich darüber im Neben ihr glühen fast immer die Feuer• sichtbaren Instrument. Nun war es Zeit zur oberfarben, auch weiß gerändert, einfach klaren sein, daß diese Medikamente durch tunken des Klatschmohns auf. Lästiges Un• Ernte. Und auch die Zeit der Mohnkuchen• und gefüllt sind seine zarten Schirmchen. ihre starke Beruhigungswirkung die Fahr• kraut sind sie dem Bauern. Von den Kindern feste begann. Schön ist auch das lichte Farbenspiel der tauglichkeit erheblich einschränken. Glück• aber und von allen Freunden der Blumen niedrigen Mohnarten im Steingarten, papa• Schließlich muß noch der Orientalischl licherweise bleiben der Mann oder die Frau und der Farben wird auch der fröhliche ver alpinum und nudicaule. Weiß, gelb und Staudenmohn oder Türkemnohn erwähnt am Steuer von der .Reisekrankheit' meist Klatschmohn geliebt. Weht der Sommer• orangerot leuchten die kleinen, hauchdün• werden. Im Hochsommer, wenn die Sonne verschont. A + P wind über das Ährenfeld, so flattern die nen Blüten während des ganzen Sommers über Büschen und Bäumen glüht, öffnet er papiernen Mohnblüten wirbelnd umher und über blaugrünem, feind zerteiltem Laub. herab. Ist der Wind still, so blühen sie tage• seine tiefroten Blüten. Wie Feuerbrände lang auf ihren blaugrünen Stielen. Schön ist lodern die großen Schalen. Seidig glänzend Uralt ist die Geschichte des Mohns. Schon 'Jeh anni das Zusammenspiel der sommerlichen Far• stehen sie über dem rauhen, zergliederten in homerischer Zeit waren die schmerzstil• ben im Abendlicht: das Gold der Ähren, Laub. Die feurigen Blütenblätter leuchten lenden und betäubenden Wirkungen des Später Abend nach langem Tag. das leuchtende Blau der Kornblumen, das in schönem Kontrast zu den blauschwarzen Mohnsaftes den Griechen bekannt. Der Bereitwillges Vergessen Rotviolett der Kornraden und das glühende Staubgefäßen. Sie sind zart wie Seiden• Mohnsaft, den man vor 2000 Jahren schon von Müh und Plag. Rot des Mohns. papier, fremdartig, an japanische Lampions rein zu gewinnen verstand, war eine all• Schniltreile Wiesen, Lüfte so lau. gemahnend. Vom Winde getragen, fliegen bekannte und berühmte Medizin. In althoch• Im Astwerk — getürmt In Ostpreußen, wo man den Mohnkuchen sie zuweilen über den Garten hin, und wie deutschen Schriften findet sich der Mohn wie zu babylonischem Bau — besonders liebte, wiegten sich im Sommer Blutstropfen fallen sie dann auf den grünen unter dem Namen ,mago'. Daraus wurde züngeln die Flammen lodernd empor. auf den weiten Mohnfeldern Tausende und Rasen und auf die dunkle Erde. .magesamo', .veltmage' oder ,man', und aus All und jung aber Tausende von großen, zartlila Mohn• letzterer Bezeichnung ist dann wahrschein• weilt in Eintracht davor. Neben dem Türkenmohn, dem papaver blühten. Traumgebilde von Licht und Farbe lich der heutige Name ,Mohn' entstanden. Burschen und Mädel drehn Orientale, blüht in vielen Gärten um diese schienen sie, die schnell erblühten und bald sich im Tanz. Zeit auch der anmutige Seidenmohn, papa• schnell wieder vergingen. Nach der Blütezeit Lydia Kath Wirbelnde Zöpfe lag es wie ein leichter, graublauer Schleier unter geflochtenem Kranz. über den Feldern. Die schönen, kunstvollen Lachend und scherzend Kapseln rundeten sich dann schnell auf dem bei vertraulichem ,Du' hohen Stengel. In diesen grauen Mohnkrü• ^/Vestiväzme sott nickt ^elißen reichen die Alteren gen, die zuoberst mit einer flachen Krone Mütter in Ungarn — Die kinderreiche Familie wiederentdeckt einen Umtrunk sich zu. geschlossen waren, bildeten sich nun die Willkommen ist jeder, bläulichen Samenkörnchen. Waren sie reif n Ungarn ist man dabei, die kinderreiche kleinen oder ungesunden Wohnung lebt, von Greis bis Kind, und ölig geworden, so lösten sie sich von I Familie wiederzuentdecken und sie zu vom Stadtrat eine neue Wohnung zugeteilt und jeder lür jeden den Wänden ab, und der Wind spielte mit fördern. Mindestens drei Kinder sollten werden. Dann gibt es Müttergeld im Rah• ein Wort auch find. den vielen Mohnkapseln wie mit vielen es sein, eine Zahl, die bisher als Höchst• men des Mutterschutzgesetzes. Mancher Argwohn vergeht lustigen Klappern. Kam man um diese Zeit grenze galt. Um den Kindersegen anzu• Eine Frau kann nach der Geburt eines in so einer Nacht, an den Mohnfelder vorüber, so meinte man regen, mußte eine soziale Grundlage ge• Kindes drei Jahre lang zu Hause bleiben, gleich dem Lodern der Flammen, wohl, das fremde Getöne käme von weit schaffen werden. Sie wird durch die ver• sie erhält monatlich 900 Forint (Zum Ver• wenn der neue Tag erwacht, her, aus der Luft, aus den nahen, dunklen schiedensten Vorteile garantiert. gleich: der Durchschnittsverdienst liegt bei üas Leben geht weiter Wäldern. Es war seltsam anzuhören, einmal Erstens muß, sofern eine Familie drei 2800 Forint). Durch diese Zahlung will man in Freude und Leid. leise, einmal laut — als spielte der unsicht• und mehr Kinder hat und in einer zu die Versorgung des Kleinkindes zu Hause Doch bestärkend wirkt der Abglanz und in der mütterlichen Nestwärme ge• von Zusammengehörigkeit. währleisten. Nachdem die Mutter für die Hannelore Patzelt-Hennig Geburt 2400 Forint erhielt, kann sie noch fünf Monate ein Stillgeld in Höhe des Steine, ^JtXusckcLti an? ^^otos vollen Lohnes beanspruchen. Arbeitet sie Wohin mit den vielen Andenken — Tips für ihre Aufbewahrung nach der Entbindung weiter, hat sie bis zum 7^ecnhatdchen . . . ersten Lebensjahr des Kindes Anspruch auf \e\ei wem haben sich nicht während dederr die Zweige lassen sidi gut zwischen ihnen unbeschränkte Freizeit, vom 1. bis 2. Le• Das Wort mit dem „chen" mehrwöchigen Urlaubszeit Berge von bensjahr auf zwei Monate Freizeit im Jahr mehrwöchigen Urlaubszeit Berge von anordnen eulich traf ich eine liebe ostpreußisdn B Fotografien, Steinchen und Muscheln, Wer Keramikkrüge und Vasen liebt, und vom 2. bis 6. Lebensjahr jährlich einen Gräsern oder gekauften Souvenirs an• sollte ihnen Platz auf einem einfachen Monat. Je nach der Kinderzahl erhöht sich N Freundin, die ich Gretchen nenne. Am gehäuft! Wenn wir wieder nach Hause Küchenbord einräumen. Von der weißen diese Freizeit. Arm hatte sie ihren Ehemann, der nicht kommen, sollen diese Andenken ja auch aus unserer Heimat stammt. Das immer Küchenwand kommen die warmen Töne der Kehrt sie nach etwa drei Jahren Pause noch einige Jahre später Freude bereiten. freundliche Gretchen ist gut zu ihm und Keramik gut zur Geltung, während die wieder an den früheren Arbeitsplatz zurück Nur: der Haken ist, daß man dann erst ein• redet ihn mit .Reinhardchen' an. Aber d

10. Fortsetzung lang. Ines müsse die Fock bedienen, die Das Spiel verzaubert Fedjd. Er hdt die li

NEUER ROMAN T/tnset JCicutwatttätset HANS BRANDT: Männer über SO Weichselkinder stärken ihre Sexualkraft in ganz besonderer Weise durch hochwertige Extrakte aus Muira-Puama, Damiana, Korea-Ginseng, Weizenkeim-Vollextrakt, Keim- Zeitungs• größter Marktplatz dt.Philosoph(Ost- In seinem neuen Buch schildert lecithin und Vitamin E. Indischer Nierentee stärkt die Funktion der Nieren, der Land• anzeige preuße) * 1841 der Verfasser, in Marienwerder Blase und des Harnlassens, Sabalfrüchte-Extrakt ist von ganz besonderer Be• schaft ff Ostpreußens in 7j Schwer— geboren, den Lebensweg eines deutung für die Funktion der Prostata. Das gegenseitige Zusammenwirken dieser Masuren(früher :Mar- .(Johann Friedrich) westpreußischen Jungen. Wir edlen Natursubstanzen in unserem Präparat Tonikum für den Mann schenkt zwischen Kupfer• metall erlebten Jugendzeit, Krieg, Ge• älterwerdenden Männern noch kostbare Männerjahre. 150 Dragees DM 22,- Pregel A erz grabowa) ital . Besitz H fangenschaft. Heimkehr und portofrei von Deutschlands größtem SpezialVersandhaus für Heildrogen. Mit der and Alle Stadt Flucht in den Westen. Bezahlung haben Sie 30 Tage Zeit. ROTH-HEILDROGEN, Abt. WM 244, 180 Seiten, illustriert mit vielen 8013 HAAR/MÜNCHEN, Telefon (0 89) 46 72 61. (Mittel• Federzeichnungen, X4.80 DM. ost• V V V V V Bestellungen bei: preußen) 1 V £ V Hans-Ulrich Stamm > V 6 Hans Brandt & 4130 Moers 2 Heinrich-Zille-Weg 10 BILDER AUS ALT-KÖNIGSBERG Schweiz« und allen Buchhandlungen 54 seltene, reizvolle alte Bilder und Stiche lassen römischer Kanton > 4 R / das alte Königsberg an uns vorüberziehen. Kaiser e R 0 Heidschnuckenlämmer. Angeb. frei! 80 S., Kunstdruck, vierfarbiger Umschlag 18,80 DM G. Preut, 2908 Thüle 25. T. 04495/206 Rautenbergsche Buchhandlung, Postfach 909,2950 Leer Tuber• kulose Ny'on-Vogelsdiufznetze c, > r c 10 m lang, jede Breite, —,58 DM 0 i (Abk.) l p. qm inkl. MWSt., Mindest• menge 50 qm, direkt ab Fabrik Frauen• Grund• lieferbar. Haarausfall muß nicht sein! Israelit. Netzfabrik, 29 Oldenburg 25 Schuppen, Kcpfjucken sind die Warnzeichen. Lassen Sie es gar nicht name > richtung Telefon (04 41) 5 20 88 so weit kommen. Mein »Vitamin-Haarwasser« -seit über 30 Jahren be• Religion» SO - ein .Ent• stens bewahrt - gibt Ihnen wieder Freude an Ihrem Haar. Kunden 4 Stifter Europäer T t wicklung k schreiben: »Erfolg großartig«, »Überraschender Erfolg« usw. Flasche DM 8,20. Heute bestellen - in 30 Tagen bezahlen. Vertrauen Sie dem Haarspezialisten: OTTO BLOCHERER, 8901 Stadtbergen, Abt. VA 60 Antillen• ital.: Bekanntschaften insel V drei (span. e {Polnische Plöersetzungen Reiner Bienenhonig: Linden, Schreib• A flach T k Bin 56/1,68, Witwe, Kauffrau mit j Klee usw. 5 kg 25,— DM, Waben• > C Eigentum u. Freude an allem Bohdan Derek honig. Honig m. Wabe 3 kg 29,50 weise) DM, ab Hinz, 2892 Abbehausen. Schönen u. möchte — vorerst — beeidigter Urkundenübersclzer west• Brief bekanntseh. m. gebild., ge-| V pflegt, u. charakterfest. Herrn, j Tubizer Straße 12 Unsere Inserenten deutsch. Zuschr. u. Nr. 71 784 an Das Ost-1 7015 Korntal-Münchingen 1 e 4 Politiker X L prcuBenblatt, 2000 Hamburg 13. I warten auf Ihre Zuschrift. h >% R Ostpr. Witwe, 53 J., mit einem Sohn, f> mö. Ehepartner, gern im Ruhe— Speise nfolge stand, kennenlernen. Etw. Ver- Müde Augen? SOEBEN ERSCHIENEN: (fr wir..) mög. u. eig. Auto vorh. Zuschr. Ausreichende Vitamin-A-Versor- u. Nr. 71 739 an Das Ostpreußen•gung sichert gute Sehkraft, scharfe R \ £ Li y QU blatt, 2000 Hamburg 13. Augen. Verlangen Sie Gratisprosp. DIE Erdloch > A. Minck 237 Rendsburg, Pf. •••••••• GENERALS• •••• üö Witwer, Landwirt, 40 1.70, dklbld., franz.: mö. Frau od. Mädchen entspr. ••••• Alters zw. Ehe kennenlernen. Bücher, Karten, Kreiskarten, AFFÄRE in > & IV •kJUUUULJ U Gern auch Spätaussiedlerin. Zu• Meßtischblätter und: Unbewältigte Vergangenheit P •••••• schriften u. Nr. 71 813 an Das Ost• R A preußenblatt, 2000 Hamburg 13. Bildband Ostpreußen Siegt Parteiräson über Staats• f> ••• •••• räson? Eine aktuelle Schrift für europ. ••L1L3L1L1 WJ\ 220 Aufnahmen DM 36,— jedermann. Brosch., 140 Seiten Haupt• Beamter i. R., Witwer. 68 J., rüstig, m. Zchg., DM 8,80 -I Versandk. Binde• > \A V gesund, nette Drei-Zi.-Wohnung, lief, ostpr. HEIMATbuchdienst stadt La wort Auto, sucht liebe Gefährtin für Georg Banszerus Staats- u. Wirtschaftspolitische HR 910-161 •••• a&m den Lebensabend, die zu ihm nach 347 Höxter, Grubestraße 9 Gesellschaft e. V. Auerochs Bonn zieht — Heirat! Zuschr. u. Postfach KVZl. 2000 Hamburg 13 Auflösung in der nächsten Folge Nr. 71 773 an Das Ostpreußenblatt, Bitte Prospekte anfordern I >- 2000 Hamburg 13. £«5 ttfpmifinrtfofl 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 8

Tamara Ehlert Neue Bücher JKuttat an? das an Cftoottnc2et vetteßßt roßmutters Geschichten sind wieder Weiden waren kahl, und auf dem Dach lag gefragt. Und erst recht solche, die in noch Schnee. Die Großmutter jammerte G unverfälschtem Platt — das Herz auf wieder, aber die Mutter sagte: „Mach es dem rechten Fleck und kein Blatt vor dem nicht noch schwerer", und sie drehte sich Mund — die Dinge erzählen, wobei atmo- nicht mehr um. spärisch zauberhafte Bilder die Freude an Das Marjellchen wimmerte leise, weil es der Lektüre zu erhöhen oder zu vertiefen fror. vermögen. Als sie aufs Schiff gingen, hatte der Mit diesem neu vorgelegten Buch fingen Junge das kleine Haus und die kahlen einmal die Diederichs-Märchen an. Es war Weiden im Februarwind beinahe ver• ein verlegerischer Glücksfall, der früh den gessen, weil es so viel zu sehen gab. Die Eutiner Märchensammler und Phono• Augen der Mutter waren groß und ganz graphen Wilhelm Wisser und den Olden• schwarz vor Angst. „Da gehe ich nicht burger Illustrator Bernhard Winter zu• rauf", sagte sie. Und die Großmutter sagte: sammenführte. — Bei den dörflichen Erzäh• „Ach je, ach je, so viel Wasser." lern selbst erlauschte und wörtlich wieder• Sie gingen aber doch aufs Schiff. Und gegebene Märchen, so lebensecht, frisch dann kam das Schreckliche. Wenn die Ge• und unverblümt, daß man die Menschen danken des Jungen an diesem Punkt ange• dahinter richtig sah und hörte — das hatte langt waren, rollte er sich ganz fest zusam• es vorher, selbst bei den Brüdern Grimm, men, biß in seine Hände und stöhnte. Er nicht gegeben. hörte den entsetzlichen Krach wieder und Was das Buch einstmals zu seinem Erfolg die Schreie, und er sah das Gesicht der verhalf, ist bei der Neuausgabe unverän• Mutter, ihren offenen Mund, ihre irren dert erhalten geblieben. pb Augen, und wie sie das Marjellchen an sich Wat Grootmoder verteilt. Tosammensökt vun drückte. Immer würde er vor sich sehen, Wilhelm Wisser. Mit de scheunsten Biller vun wie die Mutter das Marjellchen an sich Bernhard Winter-Oldenburg. Verlegt bei Eugen Die Wanderdünen werden befestigt Foto Haro Schumacher drückte. Als alles vorüber war und man die Diederichs, Düsseldorf. 160 Seiten mit 15 Ab• wenigen Uberlebenden an Land brachte, bildungen. Gebunden DM 16,80. waren die Mutter und das Marjellchen er Junge hielt nicht viel von Märchen. daß die Mutter und das Marjellchen er• Das, was über ihn gekommen war, trinken mußten. nicht darunter. D hatte ihn von so friedlichen und Und der Junge versuchte sich immer vor• Die Landschaft war fremd, die Menschen phantastischen Dingen weit entfernt. zustellen, wie die Mutter auf dem Meeres• waren fremd, alles, was den Jungen um• 3. iftttfiöSLcn Wenn der Vater von der Arbeit kam, grunde lag, das Marjellchen an sich ge• gab, war fremd. Die Großmutter sprach schlang er das Essen hinunter und ging ans drückt, das gelbe Haar offen und voller in dunkler Hof und Mauern rings um• nicht viel, meistens saß sie vor der Tür und Wasser. Man sollte meinen, daß er das Schlamm und Muscheln, vielleicht auch See• her, / ein düstres Tor, der Himmel sah über die Wiesen hin. „Aber es ist nicht E Wasser meiden mußte wie die Pest, seit• sterne. Das strömende Wasser bewegte die schwarz und schwer. / Der blonde Voll• die Niederung, Jungchen", sagte sie immer, dem Mutter und das Marjellchen ertrunken beiden sanft hin und her, und dann kamen mond quält sich übers Dach. / Im Hof ist's und dann sah sie wie eine verflogene alte waren, als sie damals mit dem großen Schiff die Fische und stießen sie mit ihren kalten still, durchs Tor tönt Straßenkrach. Eule aus in ihrem großen schwarzen Um• über die Ostsee kamen. Mäulern an. Bei diesem Gedanken stöhnte Im Häuserschatten steht ein Mann, / der schlagtuch. Abends, wenn der Vater wieder der Junge wieder, und die Alte kam an Gott verflucht, den er nicht fassen kann. / Aber der Vater verbrachte all seine Frei• unten am Wasser war, setzte sie sich an sein Bett und sagte: „Na, na, Jungchen, Wie er auch seine Stirne betend neigt, / Der zeit am Wasser. Es war nur ein kleiner den Herd und redete vor sich hin. Manch• träumst all wieder schlecht? Na, na, Jung• Angeruf'ne hört nicht — schweigt. Fluß, aber er saß dort stundenlang, und der mal sprach sie mit ihrer ertrunkenen Toch• chen . . ." Er antwortete nicht, er hätte gern Da tut sich auf das schwere Tor .. . / Ein Junge und die Großmutter wußten, daß er ter und dem Marjellchen. Dann zog der den Vater dagehabt, aber der Vater war lichter Engel kam und trat hervor. / Sein dann an die Mutter dachte. Manchmal sagte Junge die Decke über die Ohren. Oft schrie nicht da. Silberglanz verdrängt die blauen Schat• er auch: „Ich hätte es nie zulassen dürfen, er auch: „Hör doch auf!" Aber die Alte ten. / Ein Apfelzweig, der sich durch Zaunes da sie aufs Schiff ging. Ich habe ihr noch Einmal las ihnen der Lehrer in der Schule hörte ihn gar nicht. Latten / gezwängt, wirft eine rote Frucht zugeredet." Und manchmal sagte er: „Das ein Märchen vor, es war ein Märchen von ins Gras. / Der Engel lächelte. Der Mann Leben ist nichts mehr wert." Dann sagte die Der Junge hatte sich seine eigene kleine der See, und es hieß daran: „Die Nixen hat• hob auf und aß. Großmutter: „Du versündigst dich. Es war Welt zurechtgemacht. Wenn er sich in ten Seerosen und Perlen in ihrem langen Diese Strophen von anmutig-kostbarer Gottes Wille. Und außerdem sind wir noch seinem Bett eine behagliche Kuhle gewühlt glänzenden Haar, und sie waren so schön, Prägung sind einem von Helmut Dettmann da." Aber der Junge wußte, daß es für den hatte, dachte er an zu Hause. Er hatte wie• wie nie ein menschliches Wesen sein verfaßten Gedichtband entnommen, als Vater nicht zü zählen schien, daß er und der den Geruch der Wiesen in der Nase kann." Da stand der Junge auf und sagte Aushängeschild sozusagen, den der Wulff- die Großmutter übriggeblieben waren, und und den Duft des kleinen Gartens vor dem böse: „Auf dem Meeresgrund gibt es bloß Verlag neuerdings vorgelegt hat, wofür dann konnte er sich auch so schlecht vor• Hause. Der Garten war im Sommer von Fische und Tote, und so schön wie die Mut• ihm Dank gebührt. Dettmans Lyrik ist ge• stellen, daß es Gottes Wille gewesen war, Blumen so bunt wie das Kopftuch der Mut• ter und das Marjellchen kann keine Nixe ter. Er ging mit dem Vater und der Mutter sein." Einen Augenblick lang war alles still, eignet, vieles von dem in den Schatten zu zur Stadt, wo Jahrmarkt war und er Karus• dann lachten die Kinder los. Der Junge stellen, was in letzter Zeit als Dichtung sell fahren durfte, bis ihm schlecht wurde. stand ganz steif und erschrocken da, und hervorgebracht ist. Paul Brock Heinz Panka Am schönsten war der Heimweg. Er ging dann stürzte er fort. Er hörte nicht mehr, Helmut Dettmann, Symposion. Sonette und zwischen dem Vater und der Mutter, und daß der Lehrer ihm etwas nachrief, er andere Gedichte. Wulff-Verlag, Dortmund. seine Hosentaschen waren prall von Waf• rannte und rannte, bis er bei der Groß• 60 Seiten, broschiert. DM 7,80. r=4n-jiassung- feln und klebrigen Bonbons. Die Kopfwei• mutter war. Er drückte sich an ihr Tuch und den standen wie schwarze Männer im weinte ganz bitterlich, wie er noch nicht ge• enn alle Leute Hasenscharten hätten Nebel, und das Vieh drängte sich an die weint hatte. Was wußten die anderen da• W und ich keine, ich würde ... Zäune und atmete warm und laut. Die Mut• von, von der Mutter und vom Marjellchen? J^takeellet Ich würde schon als Kind auffallen. ter konnte dann eines Tages nicht mehr so Sie hatten gelacht, und das Lachen kam hin• Die andern Kinder würden auf mich zeigen, rasch laufen, und der Junge mußte ihr ter ihm her, roh und häßlich, und erst, als würden lachen und sagen: Wie sieht denn immer die Schuhe zubinden. Und dann war die Großmutter immer sagte: „Na, na Jung• und J^äuza der aus? das Marjellchen da. Es war ganz winzig chen, aber wer wird denn ...", da wurde es Man würde meine Sprache nicht ver• und fest und rund, und sein Haar war so etwas besser. Der Vater kam gerade nach VMToritten ist euch unbekannt? / Das stehen, nur den Kopf schütteln und mich gelb wie die Sumpfdotterblumen auf den Hause. „Was soll das", sagte er, „und war• \y Dorf ward euch noch nie genannt? / immer wieder verbessern. Und ich würde Wiesen, noch gelber als das Haar der Mut• um ist der Junge nicht in der Schule?" Ihr werdet's kennen gleich, paßt anfangen zu stottern. ter. Der Vater ging dann fort, weil Krieg Die Alte sah dem Vater mit ihren ein• auf! / Von Dietrichswald' die Straß hinauf/ Ich würde keinen Freund haben; kein war, und die Mutter sagte: „Du bist jetzt gesunkenen Augen ins Gesicht. „Das ist drei Kilometer weit es liegt; / und wenn ihr Mädchen würde mich mögen oder nur so• der Mann im Hause." Er war sehr stolz dar• darum, weil du dich nie um den Jung küm• um die Ecke biegt / am Dorfeingang, dann lange, bis ich zu sprechen anfinge und wir auf. Er paßte auf das Marjellchen und die merst", sagte sie. „Weil du bloß immer am seht ihr gleich: / gradzu das Schulhaus steht im Dunkeln gingen. Jeder Chef würde mir vor euch. / Vor vielen, vielen Jahren war / sagen: Was wollen Sie? Wie soll ich Sie mein Onkel Lehrer bei der Schar / der einstellen — bei Ihrem Gesicht? Ich würde kleinsten der Woritter Jungen. / Einst hat immer gehemmter. An ein berufliches Vor• ein Bub ein Lied gesungen, / auf echt worit- ankommen wäre nicht zu denken, ich würde tisch, müßt ihr wissen; / mein Onkel war jede Gesellschaft meiden, mich verkriechen ganz hingerissen / und wollt' das Lied noch und immer mehr zum Einsiedler werden. einmal hören. / (Schon lachten manche von Meine Gedanken würden stumpf, und ich den Gören.) / Der kleine Jung' jedoch legt würde auf abwegige Triebregionen geraten los / (Woher hat diesen Schneid er bloß?), / — könnte in keinen Spiegel mehr sehen. und wieder freut der Lehrer sich. / Der Meine Eltern würde ich hassen, mein Leben Steppke fragt ihn jetzt: „Na nich, / nu verwünschen und den Himmel, der mich ge• kannst es all?" — „Was denkst du? Nein! / schaffen hat. Noch einmal soll's gesungen sein!" / Der Bengel drauf: „'s is gar nich lang, / drum Wenn alle Leute. . . Schon der Ge• bin ich doch e Kornche bang, / kunntst es danke ... Und das auf die Dauer . .. Aber solang nich richtig heere, / wascht's auch halt, nein! .. . Ich würde wohl zum Arzt beim drittenmal nich lehre!" . . . gehen und mich operieren lassen, an der Lippe einen Spalt. Und nach sechs Wochen Na, das kann heiter werden, wird der würde ich mich zum ersten Mal auf die geneigte Leser denken, wenn er diese Zei• Straße wagen — abends. Und keiner würde len überfliegt — und heiter sollen sie audi mich beachten, selbst unter der Laterne, stimmen, die Geschichten aus Ostpreußen, mich auch nur ansehen oder sich gar um- die die Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung drehn. Ich würde jemand nach der Uhrzeit Das Kämmererhaus in Groß-Klitten Foto Lölhöffel in der Reihe II ihrer Veröffentlichungen fragen, ihn in ein Gespräch ziehen und er• herausgebracht hat. .Krakeeler, Kinder, Käuze und Kapläne' ist der Titel der Reim• leichtert feststellen: er versteht dich. Ich Hühner auf. Wenn der Vater für ein paar Wasser huckst. Man gut, daß ich noch geschichten von Paul Scholz, die Stefan würde mich um eine neue Stellung bewer• Tage nach Hause kam, gab es Streusel• übriggeblieben bin, dann ist doch wenig• Preuschoff mit herrlichen Zeichnungen ver• ben — Bild dabei, mich persönlich vorstel• kuchen und Bratklops, soviel man wollte, stens einer da .. ." sehen hat. Von manchen seltsamen Men• len. Und würde dann zum Tanze gehen. und die Mutter war immer vergnügt. Aber Der Vater ging aus der Stube, ohne ein schen, Tieren und Begebenheiten ist die Und meine Bekannten, selbst die ganz ent• als der Vater das letzte Mal kam, wurde Wort zu sagen. Aber er ging nicht an den Rede in diesem Bändchen, das gewiß nicht fernten, würden sofort zu mir kommen, mir nicht mehr gebacken und gebraten. Die Fluß, sondern begann auf dem Hof Holz zu nur die Ermländer zum Schmunzeln brinqt. lobend auf die Schulter klopfen: Na also! Großmutter jammerte, und die Mutter hacken. Die alte Frau aber hielt den Jungen Eine herzhaft-lustiqe Lektüre für den Ur• Warum nicht gleich so? sagte: „Nein, ich gehe hier nicht weg." fest umfaßt, wiegte seinen Oberkörper laub und für laue Sommerabende . . . SiS Und ich würde langsam anfangen, ein Aber der Vater bestand darauf, daß sie fort sanft hin und her und sagte immerzu: „Na, ruhiges Gewissen zu bekommen. Nur an müßten, und dann fuhr er weg. na, Jungchen, na, na . . ." Paul Scholz, Krakeeler, Kinder, Käuze und der Lippe hätte ich noch ab und zu einen Wenige Tage später fuhren sie dann Kapläne. Worüber wir im Ermland lachten. Mit stechenden Schmerz. Aber sicher legte sich auch. Sie drehten sich noch einmal um und * Zeichnungen von Stefan Preuschoff. Hrsgb. der mit der Zeit. sahen zu ihrem kleinen Haus zurück. Die Entnommen aus .Tamara Ehlert, Mutter und Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung. 65 Seiten, Marjellchen'. Marburger Bogendrucke, Folge 44. broschiert, DM 4,50. 25. Juni 1977 —- Folge 26 — Seite 9 £*fi £HpvTn0tnDiutl Kultur KebeMen beim TSiez Sudermann am Burgtheater

n diesen Tagen, da eine geschäftige Linke sich bemüht, bedeutende Persönlichkei• I ten der deutschen Geschichte, wie einen Beethoven zu vereinnahmen und einen E. T. A. Hoffmann zum .Radikalen im öffentlichen Dienst' zu stempeln, entdeckt das renommierte Burgtheater den Ostpreu• ßen Hermann Sudermann. Diese Tatsache wiegt so schwer, wie jene bedeulsame Neu• einstudierung Jürgen Fehlings von Suder• manns .Johannisfeuer'.... Sicherlich werden die echt ostpreußischen Töne und Zwischentöne, die auch im .Sturmgesellen Sokrates' angeschlagen werden, in Wiener Ohren genauso seltsam fremdartig klingen, wie seinerzeit das .Weiße Rössel' in den Ohren der Königs• berger Folglich muß Hermann Suder• mann etwas bringen und eine Aussage machen, die auch in unserer Zeit irgendwie bedeutsam erscheint. „Das Drama wird bei dir zum Reißer, das Kunstwerk ward bei Königsberger Schloßteich mit Schloßturm und Schweriner-Terrassen Foto OMS-Archiv Staff dir zum Coup. Du tust empört? .. . Knall- ' 1 erbsenschmeißer. Kotzebue! Kotzebueü" sehen rumorte der Friedrich Karl Franz wieder mal nischt mit dem frohen, freien ... so böse urteilte und verurteilte ein Kerr Hecker.... In Ostpreußen gab es auch Menschentum, was wir haben gründen wol• JLiebens wette ^JtXusik Hermann Sudermann. Der Dramatiker Wellen . . . Die Elbinger .konspirierten' und len in Deutschland. ... — wir demokrati• Sudermann wurde und blieb verkannt. Die fuhren über das Haff... und da war auch schen Junker und ihr demokratischen Bür- Erinnerungen an Kurt Heinze neue Leitung des Burgtheaters wagt eine mal von einem .Anschlag' die Rede Die gersleuf . .. Oberlehrer, Zahnärzte und Ehrenrettung des Dichters mit der Auffüh• Krone wußte wohl darum, und es geschah Kartoffelnbauern haben wir genug. Selbst rung der bitteren Satire auf die 48er Jahre it dem Namen des Kapellmeisters Kurt dann auch nichts und der Hecker ging nach die Rabbiner wären im Notfalle vorhanden. Heinze ist untrennbar die Konditorei und noch nach 70 Jahren erweist sich das Amerika und blieb einer der eifrigsten Aber — Na!.. . Und die liebe Demokratie? M Stück als bühnenwirksam. Der Sozialist und das Schloßteieh-Terrassencafe Verfechter des Deutschtums und der Frei• Es wird immer noch einiges Rindvieh Schweriner in Königsberg verbunden. Vor Sudermann war eben keineswegs nur ein heit. Vielleicht hat Sudermann ein wenig geben, das auch mal im Schatten grasen .Naturalist' und nur ein Macher. Im .Bilder• 40 Jahren, im Sommer 1937, wurde Kurt an diese Entwicklungen gedacht, wenn er will. Und dann wird eben das andere Rind• Heinze, den ein jahrelanges Engagement buch meiner Jugend' bekennt er unter an• Landrat von Grabowski als treuen Diener vieh, das schon im Schatten grast, noch derem, daß er Bismarck „gehaßt" habe und mit Schweriner verband, in Königsberg so des Staates auftreten läßt, der nur Undank etwas enger zusammenrücken ... Werden populär und heimisch, daß er als Wert- sich dennoch dem menschlichen Uber• erntet, der um die Verschwörung der wir hier die Richter spielen, wo wir die gewicht der äußeren Erscheinung und inne• begriff für gute Unterhaltungsmusik in jener .Sturmgesellen' weiß und sie großzügig Gerichteten sind. . . ! Wie wir da rumsitzen Zeit gelten konnte. Es war mehr als ge• ren Gefüge dieses Mannes nicht entziehen lediglich zur Kenntnis nimmt.... mit unserem nationalen Weltschmerz, mit konnte. „Und er erschien in Wahrheit als diegene .Kaffeehausmusik', die Kurt Heinze Es geht vordergründig um alte Revolu• unserm Baubaugrimm, mit der ganzen Bier- und seine Mannen darboten. Die Schwer- der einzige Mensch unter lauter Pup• tionäre, die von der siegreichen Reaktion philisterei, in der wir uns dabei doch ganz pen ..." mer-Besucher und die prominierenden Spa• überrollt wurden. In Geheimsitzungen im wohl sein lassen, sind wir nuscht weiter ziergänger kannten ihn alle, den mittel• Die 48er Jahre führten Wien zur Auf• Stammlokal — mit dem beziehungsreichen wert, wie den Dung abzugeben für die großen Mann mit den grauen Schläfen, den stellung von Studentenlegionen. Im Badi- Damen .Deutscher Reichsadler' — träumen nächste Generation, die von uns nichts charmanten .Stehgeiger', der den Damen sie von den 48er Jahren unter schwarz-rot- mehr wissen will. Darum macht euren Frie• artige Verbeugungen machte. gold . .. vom Reich, von deutschen Frauen den! So, ich bin fertig." und deutscher Treue.... Sudermann kari• kiert nicht, er gibt den Darstellern ein• Freuen wir uns darüber, daß Landschaft Sein musikalisches Arbeitsfeld war zu• drucksvolle Rollen. . . . so die Bombenrolle und Kultur zum Nachdenken führten . . . meist die Terrasse von Schweimer, dem des Freiherrn von Laucken, der falscher verinnerlichten. Ein Sudermann paßt nicht Schloßteich zugewandt. Auf erhöhtem Po• Schwärmerei ein Ende macht und sich von in heutige Parteischablonen . .. den politi• dest waren die sechs Musiker zum Spiel den Sturmgesellen trennt: schen Engelmachern und Engelmännern versammelt, nachmittags und abends.' Als „ ... Da genier' ich mich nich — gar wird es nicht gelingen, ihn entsprechend zu kleines Unterhaltungsorchester war die nich — nich im mindesten... Denn es war .verändern'. rog Kapelle besetzt mit Kurt Heinze als Prim• geiger, einem Obligat-Geiger, einem Celli• sten, einem Kontrabassisten, einem Harmo• niumspieler und einem Pianisten am Kon• J^ostbaza Stucke aus ISatnstaln zertflügel. Wenn eine Tanzweise erklang, spielte man mit zwei Alt-Saxophonen, einem Umfangreiche Rothschild-Sammlung in London versteigert Tenor-Saxophon, Klavier, Schlagzeug und Kurt Heinze als dirigierenden und spielen• ine der umfangreichsten und auch von tonen geschnitzt sind. Diese Motive kehren Aufklappbares Spielbrett aus der Sammlung den Geiger. Sein Gefühl für Melodie und der Qualität her wichtigsten privaten wieder auf dem außerordentlich fein ge• Rothschild Rhythmus in der Musik war einfach hin• E Kunstsammlungen Großbritanniens, die arbeiteten Deckel, der mit Delphingriffen reißend. Am Schloßteich galt ei als Publi• in der Mitte des letzten Jahrhunderts zu• versehen ist. Die Schale aus der Mitte des kumsliebling Nummer eins. Zu seinen sammengekaufte Kollektion des Barons 17. Jahrhunderts weist große Ähnlichkeiten applaudierenden und begeisterten Zuhö• Mayer Amschel de Rothschild, aus dem auf mit den Arbeiten Jacob Heises aus ^tustüett rern gehörten immer die vielen Spaziergan englischen Zweig der durch ihre Bankiers Königsberg, von dem zwei ähnliche Schalen ger unterhalb der Schwermer-Terrasse, die ch danke Ihnen, daß Sie so zahlreich er• und Kunstmaler bekannten Familie, ist in heute in Museen in Budapest und Rom zu es oft mehr als eine Stunde lang aushielten, schienen sind . . Wer hat diese Worte einer zehn Tage dauernden Auktion im sehen sind. Ein ungenannter Käufer ließ sie I um dem Unterhaltungsmusikprogramm der noch nicht auf einer Veranstaltung ver• Mai mit großem Erfolg und zu hohen Prei• sich für 24 000 Pfund (100 000 DM) zu• Kapelle zu lauschen. nehmen können? Freundlich gemeint, lösen sen versteigert worden. Versuche, das um schlagen. sie jedoch nach einigem Nachdenken ge• 1850 in historisierendem Stil erbaute Schloß In der Sammlung waren auch Schach• wisse Verwirrung aus — denn welches Indi• Mentore Towers zusammen mit der darin figuren, eingelegte Kassetten und ein Paar Besonders romantisch war es an den war• viduum — und um solche handelt es sich beherbergten Sammlung zu einem Museum gedrechselter, mit geschnitzten Beinplaket• men Sommerabenden, wenn die bunten bei Menschen ja wohl — kann schon zahl• zu machen, scheiterten an der fehlenden ten belegte Kerzenleuchter zu finden. Von Glühbirnen in den Bäumen leuchteten und reich auftreten? Bereitschaft des britischen Fiskus, dem größter Seltenheit ist ein Bernsteinkron• man das Plätschern der Ruderboote auf dem Blättern wir einmal eine Zeitung durch, gegenwärtigen Eigentümer, dem siebten leuchter, etwa aus dem Jahre 1650, den Schloßteich neben der Musik vernehmen lauschen wir dem Rundfunk oder dem Fern• Earl of Rosebery, die Erbschaftssteuerschul• man Georg Schreiber aus Königsberg zu• sehen — ja, hören wir uns selbst einmal den in Höhe von etwa vier Millionen Pfund schreiben könnte. Das leider stark beschä• konnte. Es war dies eine Stimmung, die genau zu: Sprachsünden noch und noch sind zu erlassen. digte Stück mit zwei übereinanderliegen• heute nicht mehr nachzuvollziehen ist. So an der Tagesordnung. Hier soll nicht über In Mentmore befand sich, neben einer den Kronen von jeweils sechs Armen, im waren auch Kurt Heinze und seine Musiker englische und amerikanische Ausdrücke der Fülle von französischen und italienischen Flachrelief mit Früchten, Blumen und ein Stück Königsberger Musikgeschichte auf Stab gebrochen werden, die zwar unsere Möbeln, englischem Silber, deutschen Vögeln verziert, wird von einem Doppel• einem liebenswerten Sektor, der zum Trau deutsche Sprache nicht unbedingt klangvol• Uhren und Porzellan, auch eine bemerkens• adler gekrönt. Georg von Gehren men und Tanzen einlud. Gerhard Stafi ler machen, sich aber in manchen Fällen werte und bisher so gut wie unbekannte kaum vermeiden lassen. Denken wir viel• Sammlung von Bernsteinarbeiten, deren mehr einmal an unsere lieben Mitmenschen, Qualität den Stücken aus den alten Königs• die seit einiger Zeit ,gestreßf und gehandi• berger Sammlungen in keiner Weise nach• kapt' sind, die zwischen ,Rollenkonflikf und steht. Obwohl der Auktionskatalog, in ent• .Identitätsschwierigkeiten' hin- und her• schuldbarer geographischer Verwirrtheit, schwanken. die Provinz der Arbeiten mit „nord• Probleme der jungen Generation, die es deutsch" angibt, kann kein Zweifel daran doch wohl zu jeder Zeit gegeben hat, wer• bestehen, daß sie wohl ausschließlich aus den mit hochtrabenden Bezeichnungen aus Königsbeiger Werkstätten stammen. der Psychoanalyse versehen. Unsichere Für ein aufklappbares Spielbrett (außen Menschen gibt es nicht mehr, sie sind heute Schach, innen Tricktrack), geöffnet 73x37 .verunsichert', und wer keine Schwierigkei• Zentimeter, aus dem 17. Jahrhundert, gibt ten hat, dem wird gar .mangelndes Problem• es ein Gegenstück im Grünen Gewölbe zu bewußtsein' vorgeworfen. Die Eigenverant• Dresden. Das mit hellem und dunklem wortung des Menschen zählt nicht mehr, Bernstein belegte Stück, das auch mit Bein• allein die Gesellschaft ist für die leidigen schnitzereien und Silberbeschlägen verziert .Frustrationen' und .Zwänge' verantwort• ist, ersteigerte der Zürcher Händler Mann• lich zu machen. heimer, der fast die gesamte Sammlung Eine Sprache spiegelt immer die Kultur, aufkaufte, zum Preis von 52 000 Pfund die Geschichte und auch das Bewußtsein (DM 216 000) für eine, wie er verlauten ließ, „private Stiftung". eines Volkes wider. Wenn dieses soge• Das vielleicht interessanteste Stück war nannte Neudeutsch jedoch weiter um sich eine oktogonale Deckelschale, die auf greifen sollte, dann wird das ,Volk der Dich• Füßen in Form von Delphinen steht, und ter und Denker' bald in der Vergessenheit auf deren Seiten Meerjungfrauen und Tri- Achteckige Bernsteinschale aus Mentmore Fotos (2) Sotheby, Park & Bernet versunken sein. SIS Geschichte 2tö£j0jmafrnb(ait 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 10

Koch hatte seinen Platz am Herd der Frau Patenschaft für Schirwindt des Kapitäns abtreten müssen und stand Eine Meldung vor 60 Jahren Auf den Spuren jetzt neben dem Steuermann an der Pumpe. ostpreußischer Windjammer (3) Keiner sang mehr. Sie waren alle müde ie Illustrirte Zeitung" in Berlin wid• und zerschlagen. mete vor 60 Jahren, im Juni 1917, der Zwei Tage später brach die Ruderpinne. D Provinz Ostpreußen eine Sonderaus- Das Schiff trieb steuerlos durch die See, und qabe auf 64 Seiten Glanzpapier. Die Ver• das Ruder schlug hart von Bord zu Bord, breitung dieser Zeitung reichte von Königs• beschädigte das Heck. Es mußte unbedingt berg bis Budapest. Aus der Fülle des da• eingefangen werden, bevor es brach. mals veröffentlichten Materials seien nur Ohne einen Befehl abzuwarten, machte einige Fakten herausgegriffen. Nach einem sich der Bootsmann Boklund aus Gothen• Vorwort von Oberpräsident v. Berg, in dem Geheimnis der verlassenen Pink burg mit den ältesten Matrosen ans Werk. er zum Ausdruck brachte, daß man Ostpreu• ßens Schönheiten und Kunstschätze im EINE SERIE VON KAPITÄN KURT GERDAU Sie schafften es, und der Kapitän rief die Männer zusammen, um nahe des Besanma- „Reich" noch vielfach mißdeutete, befaßte stes einen auszugeben. sich der Königsberger Professor Albert Brackmann mit einer Denkschrift. Danach Bei der Besichtigung des Achterschiffes lebten im ahre 1916, und zwar im Mai, stellte der Alte schwere Beschädigungen 69 Prozent der Einwohner unserer Heimat am Schiffskörper fest, die mit Bordmitteln m 9. März 1880 entdeckte der Ausguck Und der Weg nach England war noch auf dem Lande, und 73 Prozent der Boden• nicht behoben werden könnten. Das Schiff des Schiffes „Elenstone" nördlich der weit. Langsam nur kamen sie vorwärts, und fläche waren in landwirtschaftlicher Nut• A löste sich auf und schien verloren. Es galt, Azoren ein unheimliches Schiff. Mit nur wenige an Bord glaubten noch, daß sie zung. dichtgerefftem Vor- und Großmarssegel mit diesem Schiff jemals Liverpool erreichen das Leben zu retten, und der einberufene trieb es, vom leichten Passatwind gezogen, würden. Schiffsrat beschloß einstimmig, die Pink auf• zugeben. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es 281 000 langsam nordostwärts. Obwohl alle vier Am 17. Februar flog in einer harten Böe Haushaltungen, die Vieh hielten, wobei am Rettungsboote an Bord zu erkennen waren, die Fock entzwei, und bevor die Freiwache Als der englische Dampfer „Orator" in 1. Dezember 1914 diese Zahl in Ostpreußen ließ sich keine Menschenseele an Deck blik- an Deck war, zerriß sowohl das Vormars- Sicht kam, wurde schnell ein Notsignal aus• auf 161 000 zurückgegangen war. Von bis• ken. als auch das Großmarssegel. Nun geriet das gelöst, und sofort hielt der Dampfer auf sie her 484 000 Pferden fehlten am gleichen Mit schwerer Hand notierte Kapitän An• Schiff in Gefahr querzuschlagen und von zu und barg mit eigenen Booten die ganze Tage 186 000. Außerdem gingen 686 000 dersen den rätselhaften Vorfall im Schiffs• den Wassermassen zerschlagen zu werden. Besatzung der „Lloyds". Stück Vieh ein, und eine Unmasse von Ge• journal. Vor acht Jahren erst war in dieser Es tanzte auf den gischtgekrönten Wellen• Am 28. Februar traf das Schiff in Liver• flügel, das nicht gezählt werden konnte. Aus Gegend die „Mary Celeste" unter den glei• bergen, die sich zehn, fünfzehn Meter hoch pool ein, und die Besatzung der Pink wurde dem Bericht von Brackmann in der histori• chen Umständen aufgefunden worden. aufrichteten, stürzte in die Schluchten und ordentlich abgemustert und zerstreute sich schen „Illustrirten" ging weiter hervor, daß Was war geschehen? nahm viel Wasser über. Kaskaden rausch• in alle Himmelsrichtungen. Sie war über• 466 000 Hektar trotz des Kriegsjahres 1915 1853 — der Krimkrieg war gerade aus• ten über das 60 Meter lange Holzdeck des zeugt, daß ihr aufgegebenes Schiff unter• bebaut waren, gegenüber 554 000 Hektar im gebrochen — wurde in Gäfle das aus Holz Windjammers. gegangen sei und erfuhr wohl kaum etwas Jahre 1913. Die Zeitung berichtet dann, daß erbaute, mit einer sogenannten Spiekerhaut Unglaublich, was die ganze Mannschaft von den Überlegungen, die Kapitän Ander• am 8. Juni 1916 der preußische Abgeordnete, versehene, kupferfeste und als Pink geta• in diesen Tagen unaufgefordert leistete. Der sen am 9. März anstellte. Freiherr von Zedlitz-Neukirch, feststellte, kelte Schiff „Lloyds" an die englischen Auf• daß die Bestellung sowohl im Herbst 1915 traggeber abgeliefert. als auch im Frühjahr 1916 in normaler Weise Infolge des Krieges stiegen die Frachten vor sich gegangen sei und zu erwarten wäre, ungewöhnlich an, und mehr als zwanzig daß die Ernte von 1916 einen Mehrertrag Jahre lang segelte die Pink, ein Vollschiff von 100 Millionen Mark gegenüber dem mit zwei vollen und einem halben Mast, von Ernteertrag von 1915 bringen könnte. Fer• Kontinent zu Kontinent und wurde langsam ner berichtete der Abgeordnete, daß sich älter. der Pferdebestand in der Provinz bereits Es war, wie damals üblich, in Schweden wieder auf 80 Prozent des Bestandes vor aus Fichtenholz gebaut und machte jetzt dem Krieg erhöht habe, der Rindvieh- und mehr Wasser als früher. Darum sollte eine Schafbestand auf etwa 90 Prozent, und selbst Mühlpumpe der Besatzung die Arbeit an der Schweinebestand auf etwa 75 Prozent, den beiden Handpumpen erleichtern. so daß Ostpreußen im ganzen an landwirt• schaftlichen Produkten einen Mehrertrag Die Eigentümer stellten das Schiff 1877 von 200 Millionen Mark gegenüber dem zum Verkauf, und der in London wohnende Jahre 1915 hatte. Kaufmann Carl Hoffmann erwarb es und ließ es im Schiffsregister des Amtsgerichts Memel eintragen. Im letzten Teil der „Illustrirten" werden die Schönheiten einiger ostpreußischer Kreisstädte unter Verwendung vor^.Fotos ^Kapitän kam aus Grünhof beschrieben und gleichsam als Besuchsziele angepriesen. Für die zerstörte Stadt Schir• Bevor das Schiff erneut auslaufen und windt hatte der Bremer Kriegshilfs'verein verdienen konnte, mußte es unbedingt in die Patenschaft übernommen. Regierungs• die Werft; aber der neue Reeder hatte sich und Baurat Lange, der damalige Leiter des beim Kauf finanziell etwas übernommen. Er Hauptbauberatungsamtes in Königsberg, fragte bei den Schiffsausrüstern herum und schildert dann in einem Artikel, daß trotz stieß zufällig auf Kapitän C. Burginger aus des Mangels an Arbeitskräften und Baustof• Grünhof, der ein Schiff als Kapitän suchte fen während des Krieges von 1915 bis 1917 und eine Schiffspart übernehmen wollte und nicht weniger als 127 000 Gebäude entstan• konnte. den wären. Der Fachmann befaßte sich dann Um die gemeinsamen Investitionen abzu• noch abschließend mit dem Werdegang der sichern, wurde das Pinkschiff mit 70 000 Baukunst in Ostpreußen. Mark in Hamburg versichert. Das war viel Geld für einen alten Segler. Der Ausguck entdeckt ein unheimliches Schiff Zeichnungen Kurt Schmischke Gerhard Staff Am 13. Januar 1880 verließ das Schiff mit einer vollen Ladung, bestehend aus Pitch-pine und einer Partie Dielen, im Schlepp eines Dampfers den Hafen von Pensacola in Alabama. Die Fracht war im Den ostpreußischen Soldaten gewidmet Gegensatz zum Schiff und der Ladung un• versichert. Gedenkfeier für die Toten beider Weltkriege in Göttingen gemeinsam mit Belgiern und Franzosen Ein leichter Wind strich über die Küste der offenen See zu, als die Pink auslief. Die eit 23 Jahren veranstaltet die Kreis• den und die Nationalhymnen. Auf dem Colonel Reymond zwei Urnen — Nach• Mannschaft machte sich im Rigg zu schaf• S gruppe Göttingen Stadt und Land e. V. Platz vor dem Ehrenmal werden beiderseits bildungen eines Kilometersteines von dem fen, um die Segel setzen zu können. Die der Landsmannschaft Ostpreußen je• eines freigelassenen Zugangsweges Tau• einst unter deutschem Feuer gelegenen Matrosen sangen, und der am Großmast weils am ersten Sonntag im September sende gespendete Blumensträußchen mit „Heiligen Weg" von Bar de Duc nach Ver- lehnende Steuermann hielt mit. Er kannte eine Gedenkfeier für die Toten beider Namensbändern für die Toten versehen, dun — gefüllt mit Erde vom Grab eines den Shanty in allen gängigen Landesspra• Weltkriege am Ehrenmal im Rosengarten von der Frauengruppe der Ostpreußen ge• unbekannten deutschen Soldaten und vom chen, und so hörte er auch nicht, daß die zu Göttingen. bunden, niedergelegt. heiß umkäpften Fort Douaumont mit. Diese mitfahrende Ehefrau des Kapitäns dem Koch Dieses Ehrenmal wurde auf Veranlas• An dieser Gedenkfeier beteiligen sich Erde war in Gegenwart einer deutschen Vorhaltungen über den maßlosen Brotver• sung von General der Infanterie a. D. seit 14 Jahren regelmäßig Freundeskreise Abordnung ehemaliger ostpreußischer und brauch machte. Friedrich Hossbach — 1939 Kommandeur aus Belgien und Frankreich, die aus ehe• niedersächsischer Frontsoldaten anläßlich In diesem Augenblick stieß das Schiff beim des Infanterie-Regiments 82 zu Göttingen, maligen Kriegsgefangenen in Ostpreußen der 60. Jahresfeier zu Beginn der Kämpfe überqueren der Barre kurz auf. Herbst 1944 Oberbefehlshaber der 4. Ar• und ihren Arbeitgebern entstanden sind. um Verdun gemeinsam entnommen wor• Der Halbmann am Ruder hatte nichts da• mee bei den Abwehrkämpfen in Ostpreu• Sie scheuen mit ihren Familienmitgliedern den. Die Urnen wurden zu Füßen des Denk• von bemerkt, aber der erfahrene Smutje ßen — errichtet und unter großer Beteili• die mitunter sehr weite Anreise nicht. Nach mals im Innenhof in eine vorbereitete schaute sofort besorgt den Steuermann an, gung von nah und fern im Herbst 1953 ein• einem Empfang durch den Oberbürger• Grube gesenkt. Das Ostpreußenblatt berich• der aber die Grundberührung nicht wichtig geweiht. Am alten Stadtwall, hart ostwärts meister im Rathaus werden bei Besichti• tete seinerzeit ausführlich darüber. des Geismarer Tores, gegenüber der alten gungen der Stadt und der Umgebung sowie nahm. Vor der diesjährigen Gedenkfeier am 82er-Kaserne, steht das Denkmal für die bei einem abendlichen gemütlichen Bei• Am 19. Januar wurde nordwärts gewen• 4. September in Göttingen bereitet der Gefallenen dieses Regimentes aus dem sammensein die freundschaftlichen Bezie• det. Das Wetter hatte sich in den letzten französische Freundeskreis eine „Pilger• Ersten Weltkrieg, ein Infanterist der da• hungen zwischen den Menschen einst feind• Tagen verschlechtert, und das Schiff stampf• fahrt" nach Verdun mit Messe in der maligen Zeit, umgeben von einer Sand• licher Völker vertieft oder auch neu auf• te hart in der groben See. Die Pumpen Kapelle des Beinhauses vor und beabsich• steinmauer. Im Innenhof, in rotem Sand• genommen. Die Versöhnung über Gräber mußten stets in Gang gehalten werden. Bre• tigt, vor dort, begleitet wahrscheinlich vom stein nachgebildet, sind die Divisions• hinweg zur Sicherung des Friedens und zur cher stürzten über die tiefliegende Reling Bischof von Verdun, Monsignore Boillon, erkennungszeichen sämtlicher ostpreußi• Einigung Europas wird verwirklicht. und die Matrosen standen bei den Segel• direkt nach Göttingen zu kommen. Dort manövern ständig bis zum Bauch im Was• scher Truppenverbände des Zweiten Welt• kriegs angebracht. Hohe alte Bäume geben Bei der Gedenkfeier im Jahre 1975 wur• wird ihnen Gelegenheit gegeben, nicht nur ser. den die ehemaligen Angehörigen der mit Ostpreußen zusammenzukommen, son• Der Sturm nahm weiter zu und fegte am einen guten Hintergrund für dieses nieder• sächsischen und allen ostpreußischen Solda• 11. Ostpreußischen Infanterie-Division, die dern auch die Niedersachsen in Göttingen 3. Februar über die See, peitschte das Was• gleichzeitig ihr Treffen veranstalteten, mit und Umgebung kennenzulernen. Gerade ser auf und vergrub die sich wehrende Pink ten geweihte Ehrenmal, vor dem ein Schul• hof für störungsfreie Treffen Platz bietet. den belgischen und französischen Gästen die zwischenmenschlichen Beziehungen bil• unter den grüngrauen Wassermassen. Sie bekanntgemacht. Sie fanden füreinander den die Voraussetzung für ein gedeihliches lag mit der Leereling im Wasser und drohte Die nun schon zur Tradition gewordene Verständnis. Bei der Niederlegung ihres Zusammenleben der Völker in der Zu• zu kentern. Schon wollte der Alte die Ma• Gedenkfeier beginnt nach dem Geläut der Kranzes erbat ihr Vorsitzender und ehema• kunft. „Diese aber kann man nicht", wie sten kappen lassen, als der Orkan nach• Königsberger Dom-Glocken mit Ansprachen liger Kommandeur General a. D. Hellmuth es Präsident Alain Poher in einer Botschaft ließ, das Schiff sich wieder etwas aufrich• Geistlicher beider Konfessionen. Danach Reymann die Begleitung von Colonel J.-M. zum Ausdruck brachte, „auf Haß, der glück• tete und die Gefahr zu kentern beseitigt folgt die Gedenkrede für die Toten, an die Reymond, Toulon, und Kanonier Arthur licherweise nicht mehr vorhanden ist, auf• schien. Trotzdem hatte das alte Schiff un• sich die Kranzniederlegungen anschließen. Keppenne, Brüssel, als sichtbares Zeichen bauen. Die Zukunft kann nur auf einem sichtbare Schäden davongetragen, denn es Die Bundeswehr stellt Ehrenzug und Dop• der Versöhnung ehemaliger Gegner. notwendigen gerechten und nützlichen Ein• leckte nun stark, und alle drei Pumpen wa• pelposten am Ehrenmal und die Kapelle für Zu der Gedenkfeier 1976 brachten die vernehmen zwischen gutwilligen Menschen ren ständig im Einsatz. die Choräle, das Lied vom Guten Kamera• französischen Freunde unter Führung von gebaut werden". K. D. 25. Juni 1977 - Fo.ge J6 >e»te .i tHb Ofipmmmoian Landeskunde

Eines Tages jedoch konnte ich ihnen nicht mehr ausweichen, stellte mich gedeckt hin• Fünfzig Hähne in der Balzzeit ter einen Kaddickbusch und ließ sie auf mich zumarschieren. Fleißig mitsuchend die bei• den noch nicht befederten Jungen. Auf etwa Das Mausebruch und seine zwei Seen - Von Preußischer Revierförster a. D. Geore Schubert zehn Schritte waren alle vier heran, als ich von einem der Alten bemerkt wurde. Beide s werden nicht viele Bewohner der Jo- strichen sofort ab und fielen nach etwa hun• tet wurden und somit die Sonne intensiver an manchen Tagen an die hundert und mehr. hannisburger Heide gewesen, die die• dert Metern wieder ein. E einwirken konnte. Im Frühjahr balzten dann auf den etwas ses kleine Gebiet von etwa 100 Morgen erhöhten, trockenen Teilen der Bruchfläche, Wo waren die Küken geblieben? Waren Größe gekannt haben. Wer jedoch unser Die Tierwelt auf dem Wasser sowie auf auf den buschartigen Kiefern und den an• sie weggelaufen und wohin? Ich hatte sie Johannisburger Kreisbuch gelesen hat, wird der Bruchoberfläche war nicht übermäßig grenzenden Kulturflächen bis zu 50 Hähne. nicht gesehen. Da kam mir plötzlich der es von Professor Wellenstein, dem letzten artenreich. Da die beiden Seen so gut wie Ein zuvor nie, später nicht wiedergehabtes Gedanke, eines der Jungen zu greifen, um Verwalter des Forstamtes Breitenheide, er• keine Schilfgürtel hatten, sondern steil ab• Erlebnis! es mitzunehmen und aufzuziehen. Hatte ich wähnt finden. Nur daß es dort als Mauser• fallende Uferränder, waren sie kein geeig• mir doch sagen lassen, daß Kraniche leicht bruch bzw. die Seen als Mauserseen bezeich• neter Aufenthalt für die sonst auf anderen Durchaus nicht selten waren aber auch zu zähmen sind und ausgezeichnete Hof• net werden, was aber m. E. sicher nur ein Gewässern zahlreich vorkommenden Enten• Reiher, schwarze und weiße Störche und wächter seien. Ziemlich lange habe ich Druckfehler ist. Mir waren sie nur ohne arten. So sah man nur ab und zu einige der Kraniche. Während die Reiher von der gro• suchen müssen, ehe ich aus einem Gras• ßen Brutkolonie am Niedersee (in der Nähe *r' bekannt, was wohl — auch laut Meß• sehr scheuen Schell- und Krickenten, Stock• büschel etwas „Graugelbes" zur Hälfte her• enten ganz selten. Wie es mit den Fischen des Forsthauses Jarehkowen) kamen, die ausleuchten sah, flach auf die Erde gepreßt. tischblatt — richtig sein dürfte. weißen Störche von den mehr oder weniger bestellt war, kann ich nicht sagen, da die Es wehrte sich nicht, als ich es herauszog, Kilometer entfernt liegenden Dörfern, hat• ließ sich betasten und streicheln. Als ich es Doch gleichviel, ob mit oder ohne r. ich Seen nicht befischt wurden. Es ist aber an• ten die schwarzen Störche ihre Horste in freigab — also mein Vorhaben, es mitzu• wüßte keine Deutung der Namen. Mit mau• zunehmen, daß sie nicht fischreich waren. den Forstbezirken Eichhorst und Fuchswin• nehmen, nicht ausführte — schoß es wie sen (stehlen) kann ich sie mir nicht erkla• Während ich auf dem Breitenheider und kel. Für ein Kranichpaar war jedoch der ein Blitz davon. Bis zum Herbst sah ich die ren, da es dort nichts Sonderliches gab oder dem Jarchkower See oft den Fischadler Mausebruch Brutgebiet. Das Gelege befand ganze Familie noch des öfteren, bis sie sich früher gegeben haben dürfte, was stehlens- beutemachend beobachten konnte, war das sich stets auf einer nur ein paar Quadrat• dann eines Tages auf dem Bruch mit an• wert gewesen wäre. Und mit Mäusen kann auf den Mauseseen nicht der Fall. Und er meter großen Schilfinsel im kleinen Mause• deren zusammenfanden, um gemeinsam die sicher auch keine Verbindung hergestellt wußte es sicher besser als der Mensch. see. Ich sah sie oft, einzeln oder beide Alte, Reise nach Süden anzutreten. Als dann im werden, die gab es mehr oder weniger über• später mit den zwei Jungen, auf Nahrungs• Frühjahr die Birkhähne balzten, waren auch all. So bleibt nur, daß man in der masuri- Was aber sehr oft und zahlreich anzu• suche im Bruch oder auf den großen Kultur• meine Kraniche wieder da und meldeten sich treffen war, war das Birkwild. Zu 10 bis flächen, habe sie mit dem Fernglas beob• schen Sprache danach forschen müßte. im Morgengrauen und bei einbrechender 20 Stück saßen sie mitunter auf den ein• achtet, es aber soweit wie möglich vermie• Dämmerung mit ihren lauten Trompeten• zeln stehenden Birken und Kiefernkusseln, den, sie dabei zu stören. Die beiden kleinen Seen an den beiden stößen. Enden der Gesamtfläche, von je nicht mehr als ein paar Morgen Größe, das dazwischen• liegende Bruch sowie die nördlich und öst• lich anschließenden bruchartigen Teile sind nach meiner Vorstellung vor Jahrzehnten, vielleicht noch viel weiter zurückliegend, mit Sicherheit eine zusammenhängende Wasser• flächte der erwähnten Größe gewesen.

Wirtschaftlich nicht genutzt Wirtschaftlich wurde das Gebiet nicht ge• nutzt. Es war allerdings ein ideales Jagd- j£ revier und verlockend für Botaniker wegen seiner vielfältigen und eigenartigen Pflan• zenwelt. Gewiß gab es in Masuren (und f* darüber hinaus in ganz Ostpreußen) weitere ungezählte ähnliche Fleckchen Erde, auf denen die Natur sich noch ungehindert ent• falten konnte, wo seltene Kräuter, Gräser, Moose und Flechten urwüchsig gediehen. Ich denke dabei an Pogobien (Pogauen), südlich von Johannisburg, und viele kleine der• artige Flächen ohne Namen in der näheren und weiteren Umgebung von Breitenheide.

Ein Forstmann ist nun nicht gerade ein botanischer Laie, seine Ausbildung vermit• telt ihm in dieser Hinsicht eine ganz be• trächtliche Kenntnis. Aber immerhin doch nur soweit, als eine forstliche Bedeutung damit verbunden ist. In erster Linie also handelt es sich dabei um die Arten, die Auf• schluß über die Bodenbeschaffenheit geben oder um forstlich schädigende Unkräuter. Doch darüber hinaus die verschiedenen Johannisburger Heide: Dort konnte sich die Natur ungehindert entfalten Foto Krause Arten der Moose und Flechten oder auch der Gräser zu bestimmen, die ja enorm vielfältig sind, das fällt in einem derartigen Gebiet, wie in dem hierbeschriebenen, selbst einem Kühler Wind bei niedrigen Temperaturen versierten Fachmann nicht leicht. So war das Wetter im Mai in Ostpreußen — Von Diplom-Meteorologe Wolfgang Thune Anders verhält es sich schon bezüglich derjenigen Pflanzenarten, von denen man m Volkslied ist der Mai lustig. Er „kommt aus Ostpreußen gingen leider keine Mel• Tatsächlich zeigt sich am 16. eine allmäh• herangerauschet", und überall herrscht dungen ein. Am 5. hatte man auch hier Ge• liche Umstellung der gesamten Großwetter• eßbare Früchte ernten kann, der Moosbeere I darin eitel Lust und Wonne. Aber der wißheit. Bei wolkenlosem Himmel und lage. Von den Azoren schiebt sich zunächst z. B. mit ihrer kleinen, runden (auch ovalen) Wonnemonat hat seine Tücken. „May koolt Morgentemperaturen um 17 Grad stiegen ein Höhenhochkeil nach Norden Richtung hellrosa bis dunkelroten — zwar etwas sehr un natt, füllt Huus, Keller, Schün un Fatt" die Mittagstemperaturen auf 26 Grad. Island vor, um dann nach Nordosten zu herben — Frucht. Oder der Rauschbeere, die ist die bekannteste Mai-Wetterregel. In je• Nach dieser kurzen Episode drängten am schwenken und sich bis ans Nordkap aus• dunkelblaue, ovale Früchte trägt — der alt• dem Jahr erhofft sich der Landwirt erneut 6. maritime und kühle Luftmassen aus zudehnen. In der Bodenwetterkarte bekannten Heidelbeere sehr ähnlich, sowohl ihre Erfüllung. Blumen, Laub und Gras sind Westen die trockenwarme Kontinentalluft etabliert sich über Großbritannien und im Geschmack als auch im Kraut. Beides aus• die Gratisdreingabe, die auch den kühlen, endgültig nach Osten ab. Dadurch erfolgte Skandinavien ein umfangreiches Hoch. Für nassen Mai in ein frühlingsbuntes Seiden• ein Temperatursturz von mehr als 10 Grad. gesprochene Gewächse auf Bruchgebieten. atlantische Tiefausläufer war damit ein un- kleid hüllen. Dieser Genuß entgeht leider Am 8. vermochten die Mittagstemperatu• Dann an den Rändern oder auf etwas her• überwindbarer Riegel gelegt. Für Ostpreu• dem weitgehend urbanisierten und der ren bei wolkigem und regnerischem Wetter ßen bedeutete das: Aus mit dem Traum ausragenden, trockenen Stellen die Preisel• Natur entfremdeten Großstadtmenschen; er nicht über 8 Grad hinausgehen. Bester In• vom Frühling! Ein Hoch über Skandinavien beere, die Heidel- oder Blaubeere oder so• kennt hauptsächlich nur einen Wunsch: diz für die massive und auch hochreichende bedeutet an der Ostflanke Nordwind und gar die Walderdbeere. Sonne und Wärme. Kaltluft war im Morgengrauen bei nur Zufuhr von Polarluft. Da solche Hochdruck• Warme Mittelmeerluft lag auch tatsäch• 7 Grad ein Gewitter in Königsberg. In den gebiete eine relativ hohe Lebensdauer Seen wurden nicht befischt lich am 30. April greifbar nahe. Kann sie Folgetagen brachte ein Zwischenhoch Be• haben, hieß es, sich auf eine längere kühle weiter nordwärts vordringen oder nicht, wölkungsauflockerungen, mehr Sonnen• Phase einzustellen. Bei meist böigem Nord• Doch wer kannte von den sonstigen Ge• das war die Frage. Nein, sie schaffte es schein und Temperaturen um 15 Grad. Vor wind, wechselnd bewölktem Wetter und nicht und bog nach Westen Richtung Oder einem Tiefausläufer, der am 12. den Rhein wächsen schon den Porst, die Drachenwurz zeitweise leichtem Regen oder Sprühregen um. In Thorn stieg die Temperatur von überschritt, intensivierte sich die Südwest• schwankten die Mittagstemperaturen zwi• (calla palustris) oder fand den Sonnentau? 18 Grad am Vortag auf 27 Grad am 1. Mai. strömung und damit auch die Zufuhr sub• Oder die vielartigen Wassergewächse auf schen 7 und 12 Grad je nach Anteil des Lediglich die Gebiete südlich Allenstein- tropischer maritimer Warmluft. Die Tempe• Sonnenscheins. Erst nach 12 Tagen, am 27. den Seen, wie Wassersäge, Froschlöffel, raturen stiegen auf 20 Grad. Der Tiefaus• Lyck kamen in den Genuß der Warmluft. gab das Hoch über Skandinavien seinen Wässerlinse, Wasserpest usw.? Diejenigen, läufer griff in den Mittagsstunden des 13. Nördlich davon war es kühl und neblig. Geist auf und es vermochte sich mildere Seewind, Nebel und Temperaturen von 6 auf unsere Heimat über. Während Elbing die so schöne große Blüten hervorbrachten, Luft von der Nordsee her bis nach Ost• bis 7 Grad, so zeigte sich der 1. Mai an der noch 20 Grad und einen Südwind von 15 wie die weiße Seerose oder die gelbe Teich• preußen durchzusetzen. Sie ließ am 28. und pommerschen Ostseeküste. Am 2. war dann Knoten verzeichnete, meldete Danzig be• rose (Mummel), die kannte natürlich jedes 29. die Thermometersäulen auf 20 Grad an• der Traum von Warmluft erstmals wieder reits Nordwestwind und nur 12 Grad. Das Kind. Oder den Rohrkolben, diesen schwarz• steigen. Nachfolgende skandinavische Kalt• ausgeträumt. Ein von Mecklenburg heran• Wetter gestaltete sich in den nächsten luft und ein sich neu bildendes Hochdruck• braunen Zylinderputzer. Alles das und noch ziehendes Hoch drängte sie wieder nach Tagen wechselhaft und kühl. gebiet über den Britischen Inseln ließen in viele andere Pflanzen gab es hier. Vielleicht Osten bis zum 20sten Längengrad zurück. Dies schien nicht weiter verwunderlich, den letzten 3 Tagen des Mai die Tempera• zu meiner Zeit vermehrt und wüchsiger da• Tags drauf drängte sie aber wieder west• pflegen doch im allgemeinen zwischen dem durch, daß nach 1923 durch Raupenfraß wärts und schaffte endlich am 4. den Durch• 10. und 15. Mai die Eisheiligen ihr Unwesen turen nicht über 10 Grad ansteigen. Der (Forleule) die bis an die Bruchränder heran• bruch Stolpmünde in Pommern meldete zu treiben. Mit der Kalten Sophie soll die• Wonnemonat verabschiedete sich sogar ausgesprochen trüb und regnerisch. stehenden Kiefern-Altholzbestände vernich• 28 Grad, Danzig bei Seewind nur 20 Grad, ser Spuk dann vorbei sein. 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 12 £05 ttfpKuGfnbtait

Auskunft Eine Reise ohne Sentimentalität wird erbeten über Ost-und Westpreußen 1977 — Professor Dr. Riemann bei der Preußischen Tafelrunde Franz A d o m a t (geboren 1907) und Ratzeburg — Man muß schon einige ihre Zahl auch nur gering. Aber eines muß ment der sprachlichen Integration der Deut• Frau Martha, geborene Kunter (geboren Voraussetzungen zu erfüllen vermögen, um man den Leuten dort auf dem Lande zu• schen in das Polentum." 1909), sowie Sohn Werner und die Töchter vor anspruchsvollem Publikum einen Vor• gestehen, das, was man früher die „pol• Das heißt mit anderen Worten: Wenn Lieselotte und Anneliese, sämtlich aus Til• trag über die heutige Situation in Ost- und nische Wirtschaft" nannte, gibt es nicht ihr in der Kirche eurem Gott dienen wollt, sit, Am Rennplatz 10. Westpreußen zu halten: Man muß das Land mehr. Das will nicht unbedingt heißen, daß müßt ihr die polnische Sprache erlernen. Charlotte Gewinnus, geboren aus der Zeit vor dem verlorenen Krieg ge• die polnischen Menschen vom Wesen her Und das mutet geradezu teuflisch an, was 1924/26 in Lompönen, Kreis Memel, und kannt haben, möglichst dort geboren und anders geworden sind, vielmehr scheint es Professor Riemann allerdings nicht gesagt über deren Bruder Hans Robert Gewinnus, aufgewachsen sein, um die Unterschiede daran zu liegen, daß die staatlichen zustän• hat. Aber von daher gesehen leuchtet es geboren 1928 ebenfalls in Lompönen, bei von einst und jetzt begreiflich darzustel• digen Behörden den Daumen draufhalten. ein, weshalb die dort zurückgebliebenen Frau Maria Gräbs in Pflege gewesen. Die Deutschen gern ihr Eigentum hergeben, um len,- man muß weiterhin mit der Mentalität Wer seine Sache, sein Land, Haus und Ge• Genannten werden von ihrer Schwester dafür in die Bundesrepublik Deutschland der heutigen Bewohner einigermaßen ver• rät, Pferde und Vieh nicht in Ordnung hält, Anna Gewinnus, die jetzt nodi in Ostpreu• zu gelangen, auch wenn sie damit einer traut sein, um hinter die Dinge blicken zu wird kurzerhand enteignet und der Besitz ßen lebt, gesucht. unsicheren Zukunft entgegengehen. Wenn können. Nur so vermag man das Sichtbare wird in bessere Hände gegeben. . . . Josef Hosenberg, Konrektor man sie selber fragt, wissen sie zumeist zu deuten. Und man muß, um aus aktueller Problematischer und ein wenig verwir• i. R., und Ehefrau Auguste, aus Allenstein, nichts anderes zu erwidern als .. . „Wir sind Sicht über das alles sprechen zu können, rend entwickeln sich die Dinge im religiö• Mozartstraße 14; ferner über Frau Cilli doch Deutsche!" neuerdings selbst dortgewesen sein. sen Bereich. Tief verwurzelt ist in Polen die Hosenberg, bis Kriegsende bei einer Fa• Noch manches andere klang auf, über die Bei der 24. Preußischen Tafelrunde im Kirchenfrömmigkeit, vor allem bei den milie von Wulfen in Potsdam als Haushäl• Jugend und ihre Probleme und über die Hotel Seehof-Seeterrassen in Ratzeburg Katholiken. Die Kirchen sind über• terin tätig gewesen. Umgangssprache und über das Zusammen• sah man alle diese Vorbehalte im Rahmen voll, auch wenn pro Tag fünf bis neun .. . Wally J a c k s c h , geborene Tabel, leben von Polen und Deutschen, an diesem des Vortrags zu dem genannten Thema, Messen gehalten werden, trotz der offi• aus Königsberg-Juditten. schönen Sommerabend am Ratzeburger gehalten von Professor Dr. Riemann, mehr ziellen Trennung von Kirche und Staat, wie ... Gärtnereibesitzer R i e m a n n oder See, dessen Panorama den Bildern der ost• als erfüllt. Das spürten die Zuhörer bald. in allen anderen Ostblockstaaten. In Polen Angehörige aus Braunsberg. preußischen Seen so ähnlich ist, als habe Wissen und Erlebnis fügten sich in seiner ist und bleibt die katholische Kirche das . . . Landwirt Hermann W o y n a und der Schöpfer dort Maß genommen. Schade, Darstellung zu einem abgeschlossenen Gan• einigende Band mit größtem Einfluß auf das und dessen Töchter Gertraute und Ilse, aus daß die Zahl der Gäste, gemessen an frühe• zen. Volk. Kleinruten, Kreis Orteisburg. Gertraute war ren Zusammenkünften, so dürftig wirkte. Es begann mit einem warnenden Hinweis Und hier beginnen die Dinge sich zu ver• mit einem Landwirt aus Schwirgstein, Kreis " Sind die Freunde und Träger des Gedankens an alle diejenigen, die eine Reise in die franzen. In welcher Weise, das führte der Orteisburg, verheiratet. Ilse hatte die elter• der „Preußischen Tafelrunde" müde gewor• Heimat planen: „ .. .nur wer sich die innere Redner in folgendem aus: „Im ganzen kann liche Landwirtschaft in Kleinruten über• den? Oder ist etwa das Thema verbraucht? Distanz zutraut, wer nur ganz objektiv man sagen: Die katholische Kirche ist in Po• nommen und war ebenfalls verheiratet, der wissen will, wie es heute dort aussieht, wen len identisch mit dem polnischen Volk. Man übrigens zeigte Professor Riemann im Name des Mannes ist nicht bekannt. kann aber nicht sagen: Die protestantische Anschluß an seinen Vortrag wunderschöne es interessiert, wie die zurückgebliebenen Zuschriften erbittet die Bundesgeschäfts• Kirche in Polen deckt sich mit der deutsch- Farbdias, die er von seiner ostpreußischen Deutschen heute dort leben und wer sich führung der Landsmannschaft Ostpreußen, bewußten Minderheit. In deren Gottesdien• Reise mitgebracht hatte. Der Verlust solchen aach ein Bild von dem heutigen polnischen Abteilung Suchdienst, Postfach 8047, 2000 sten fällt kein deutsches Wort. Die prote• Genusses ist in keiner Weise wieder ein• Staat und seinen Menschen machen will, Hamburg 13. der sollte eine solche Reise wagen, aber stantische Kirche ist heute eher ein Instru• zubringen. Paul Brock es müßte eine Reise ohne Sentimentalität ... folgende ehemalige Angehörige vom und ohne Ressentiments sein." Heinrich-Albert-Chor und von der Rund• Von allem, was man unverändert wieder• funkspielschar Königsberg: Edith Bock; zusehen hofft, zählt eigentlich nur die un• Irmgard Buksch; Margot B u 11 k u s ; angetastete Natur, wobei hinzugefügt wer• Fahnen vor dem Rathaus Erika Eisner; Lotti E r z m o n e i t \ den muß, daß Naturschutz zum Gesetz er• Margot Foß oder Voß; Hannelore Ge- hoben ist, und das, was wir Umweltver• 16 Ostdeutsche Kulturwoche der LO-Kreisgruppe Ravensburg ru 11 ; Gisela Glathe ; Lilo Grube ; schmutzung nennen, gibt es dort nicht. Edith Grütz; Elinor Hoffmann; Ravensburg — An diesem Wochenende großer Ostpreußen, von Kant bis Agnes Aber die kleinen Städte und Dörfer sind Waltraud Holls t e i n ; Helga Jahn- geht in der Städtischen Galerie Altes Thea• Miegel dokumentieren Geschichte und Kul• zum großen Teil kaum wiederzuerkennen. k o w s k i ; Inge Kelch; Liesel Klein; ter am Gespinstmarkt die 16. Ostdeutsche tur. Eine Kopie des Ordenskleinods und ein Das Bild ist eintönig geworden. In Marien• Helga K 1 e i n f e 1 d ; Gisela Knabe; burg — als Beispiel — hat man an die Kulturwoche zu Ende. Original des Sterns vom Schwarzen Adler• orden, der 1701 in Königsberg von König Margot Koniec ; Renate Kuehn/ Stelle der einstmals anmutigen Altstadt An der Eröffnung nahmen Bundestagsab• Friedrich I. gestiftet wurde, zeigen in Ver• Thorpe; Anneliese du Maire; Edith Flachdachwohnblocks hingestellt, die zu der geordneter Klaus Jäger, Landtagsabgeord• bindung mit einer Abbildung der Schloß• Naujokat; Eva Paul; Gertrud bürg, die im alten Stil wiederhergestellt neter Alfons Müller, Landrat Oskar Sailer, kirche zu Königsberg sowie dem sehr selte• Quassowski; Hannelore Quitt- ist, in schreiendem Gegensatz stehen. Nur stellvertretender Landrat Ober-Regierungs- nen Buch vom Schwarzen Adlerorden eine nat; Erika R e h s ; Helga Roemer; in Al}onsje.in gibt es die Ausnahme, wo d

Recht im Alltag: Informationen Wie kommt man zu einer Kur? für Spätaussiedler Ratschläge für Kur-Bedürftige und „Kurlauber" — Heilverfahren oder Vorsorgemaßnahmen möglich

HAMBURG — Wegen Ebbe in den Kassen der Rentenversicherungsträger wird das rung, Unfallversicherung oder das Versor• Zeugnisse „Kuren" in diesem Jahr nicht mehr ganz so reibungslos über die Bühne gehen wie gungsamt eine Kur nicht (oder nicht recht• bisher. Man muß schon echt bedürftig sein. Was dabei zu beachten ist, veröffentlichen zeitig) gewähren. Regelfall: nicht renten• BONN — Nachdem die Bestimmungen wir hier kurz in Stichworten. versicherte Familienangehörige eines Mit• der Paragraphen 71 und 92 des Bundesver• Kur durch Rentenversicherung: Der Haus• glieds. triebenengesetzes seit 1953 in Kraft sind, krankheit leidet, der kann für Rechnung der hat das Bundesministerium für Wirtschaft, arzt rät zu einem Heilverfahren. Der Ren• Berufsgenossenschaft kuren — ärztliche Be• Vorsorge- und Genesungskuren: Vor• tenversicherungsträger (Bundesversiche• Referat Presse und Information, Postfadi, fürwortung vorausgesetzt. Der Weg ent• sorgekuren (zum Beispiel wegen Herz- und 5300 Bonn-Duisdorf, nunmehr eine Bro• rungsanstalt für Angestellte, Landesver• spricht in etwa dem der Rentenversiche• Kreislaufstörungen, Erschöpfungszustände) sicherungsanstalt) lädt zu einer Unter• schüre herausgegeben, die genauen Auf• rung. werden meist in einem „geeigneten" Kur• schluß aufgrund von Richtlinien vom 26. No• suchung beim Vertrauensarzt. Stimmt der Versorgungsamt/Hauptfürsorgestelle: Ge• ort von Mitte September bis Mitte Juni Vertrauensarzt zu, entscheidet die Renten• vember 1976 gibt, unter welchen Voraus• nehmigt für Kriegs- und Wehrdienstbe• bezuschußt. Dauer: Mindestens drei Wochen. setzungen die Anerkennung von Prüfungs• versicherung über den Ort und den Beginn schädigte (auch Kriegerwitwen) Kuren, die Eine erneute Vorsorgekur gibt es im Regel• der Kur; Dauer: Im Normalfall vier Wochen zeugnissen und Befähigungsnachweisen wegen ihrer Beschädigungen erforderlich fall nicht vor Ablauf von zwei Jahren; Ku• nach dem BVFG möglich sind. Ebenso ent• Die Kosten trägt die Rentenversicherung sind. Manchmal werden auch Erholungs• ren, die andere Sozialleistungsträger be• voll, einschließlich der Fahrkarte. Besteht halten diese Richtlinien und die Broschüre kuren bewilligt. zahlt haben, zählen mit. Genesungskuren leicht verständliche Erläuterungen darüber, wegen der Krankheit kein Anspruch mehr Krankenkassen (AOK, Ersatzkassen usw.): der Krankenkassen werden nach schwerem auf Lohn- und Gehaltsfortzahlung, dann die nach der Handwerksordnung und dem Sie stellen vor allem Zuschüsse für „freie Krankheitsverlauf zur Schonung und Kräf• BVFG die Eintragung von Vertriebenen, gibt es Übergangsgeld als Lohnersatz, zu• Badekuren" zur Verfügung, sogenannten tigung in besonderen Genesungsheimen ge• meist den Nettolohn. Flüchtlingen und Aussiedlern in die Hand• „Kurlaub". Die Voraussetzungen sind jetzt währt. Die Krankenkassen zahlen die Ko• werksrolle erleichtern. Ziel der Grundsätze Unfallversicherung: Wer einen Arbeits• strenger geworden. Die Krankenkasse lei• sten für den Badearzt, für Arznei- und ist die großzügige und möglichst reibungs• unfall erlitten hat oder an einer Berufs- stet gewöhnlich dann, wenn Rentenversiche- Kurmittel (Massagen, Packungen usw.), für lose berufliche und gesellschaftliche Ein• Kurtaxe. Kurarzt, Badeverwaltuncj und Apo• gliederung der neuen Mitbürger. Den zu• Rentenversicherung: theke verrechnen direkt mit der Kranken• ständigen Behörden soll die Anwendung der kasse. Für Verpflegung und Unterkunft muß genannten Vorschriften erleichtert werden. der Versicherte im allgemeinen selbst auf• Gleichzeitig sollen die Grundsätze zu einer kommen. Er sucht sich auch das Haus selbst einheitlichen Entscheidungspraxis führen. Vom Bundestag enttäuscht aus, in dem er wohnen will. Aber auch Es wird allen Interessenten, Beratungs- und Die Selbstverwaltung der BfA ist „von tiefer Sorge erfüllt" dafür — unter Umständen sogar für die Betreuungsstellen dringend empfohlen, diese Fahrt zum Badeort — zahlen die Kranken• Broschüre vom oben aufgeführten Bundes• KIEL — Uber der FrUhjahrstagung der V ertreterversammlung der Bundesversiche• kassen Zuschüsse von etwa acht bis 20 Mark ministerium anzufordern, die kostenlos rungsanstalt für Angestellte (BfA) lag ein Hauch von Resignation und gedrückter pro Tag. übersandt wird. W. H. Stimmung. Das kam bereits in den Berichten des Vorstandes und der Geschäftsfüh• Auch die privaten Krankenversicherun• rung zum Ausdruck, aber auch in den Diskussionsbeiträgen. Die Enttäuschung über gen bieten Kurkosten-Tarife an. Die nor• das Verhalten der Mehrheit des Bundestages, die sich über nahezu alle sachverständi• malen Tarife sehen eine Kurkostendeckung Eingliederung gen Einwände hinweggesetzt und mit dem 20. Rentenanpassungsgesetz tiefgreifende in der Regel nicht vor. Vertragshäuser be• Hannover — „Mit der Aufstellung eines Veränderungen im bisherigen Rentenrecht beschlossen hat, war allgemein. sitzt die private Krankenversicherung nicht. Programms zur Verbesserung der Einglie• derung von Aussiedlern wurde Niedersach• Vorstandsvorsitzender Dr. Schwennicke die beabsichtigte Reduzierung der Mindest• Arbeitgeber: Die Firma hat den Lohn oder sen zum Vorbild für andere Länder." Das erklärte, es bestehe nach wie vor Grund zu rücklage (Schwankungsreserve) erneut als das Gehalt während einer Kur weiterzu• betonte der Niedersächsische Minister für „tiefer Sorge" über die Beschlüsse des Bun• „absolut verhängnisvoll" unterstrichen zahlen, wenn reguläre Heilverfahren (volle Bundesangelegenheiten, Wilfried Hassel• destages. Nach der Anrufung des Vermitt• werde. Kostenübernahme durch einen Sozial• mann, anläßlich der Debatte über den Haus• Nach Abschluß der Kieler Sitzung der leistungsträger oder das Versorgungsamt) lungsausschusses durch den Bundesrat gebe haltplan seines Ministeriums. Trotz der er• Vertreterversammlung der BfA ist zwi• durchgeführt wird. Der „Kurlaub" geht voll es allerdings noch einmal eine Gelegenheit, heblich gestiegenen Zahl der neuen Mitbür• schenzeitlich bekannt geworden, daß sich zu Lasten des Jahresurlaubs. Beschäftigte einige der bereits vom Bundestag beschlos• ger sei die Eingliederung rasch und rei• die unbefriedigende Beitragseinnahmen• im öffentlichen Dienst, die Beihilfeansprüche senen Maßnahmen zu korrigieren. Es müsse bungslos verlaufen. Beim Beratungs- und entwicklung in beiden Zweigen der Renten• gegen ihren Dienstherrn haben, können erneut gefordert werden, die gesetzliche Betreuungsverfahren gebe es keine büro• versicherung auch im Monat Mai fortgesetzt eine Beihilfe auch für die Kosten einer Kur Mindestrücklage mindestens auf zwei Mo• kratische Maschinerie. Verbände und Ver• hat, so daß die Erreichung des für das Jahr erhalten. Voraussetzung dafür ist, daß ein natsausgaben (statt einer Schwankungs• eine, Bildungseinrichtungen, Freundeskreise 1977 veranschlagten Einnahmesolls noch Amtsarzt oder Vertrauensarzt die Kur „zur reserve für nur eine Monatsausgabe) fest• der Aussiedler, organisierte Nachbarschafts• fragwürdiger geworden ist ^. Erhaltung der Dienstfähigkeit" für notwen• zusetzen. Einhellige Kritik fand weiterhin hilfen und in besonderem Maße die Kirchen die beabsichtigte Ausgliederung der beruf• Auch die allgemeine Entwicklung auf dem dig hält. Wie bei den „freien Badekuren" der Krankerikassen sind die Sommermonate hätten nach den bisherigen Erfahrungen lichen Rehabilitation aus der Rentenver• Rehabilitationssektor bereitet große Sorgen. wertvolle Arbeit geleistet. Die Eingliede• sicherung. Die Vorsitzende der Vertreter• Der starke Rückgang an Heilverfahrensan• grundsätzlich ausgeschlossen. Für Beamte sind nur die Kosten des für die jeweilige rung werde ergänzt durch die Pflege des versammlung der BfA, , trägen hatte die BfA bereits in den letzten Kulturgutes der Vertreibungsgebiete. Diese bezeichnete diese Maßnahme als einen gro• Jahren zur Aufkündigung von rund 8000 Krankheit geeigneten nächstgelegenen preiswerten Kurortes „beihilfefähig". Aufgabe seines Hauses, so Hasselmann, ßen Fehler, weil die medizinische, soziale Betten in Sanatorien und Kurheimen ge• ziele nicht auf bloße historische Reminis• und berufliche Rehabilitation „in einer zwungen. Falls die vorgesehenen erschwer• Finanzamt: Wer aus der Sozialversiche• zenzen ab. Sie sei vielmehr geeignet und be• Hand" bleiben müsse, um erfolgreich zur ten Bedingungen nach dem neuen Gesetz rung oder der Versorgung eine Beteiligung stimmt, gesamtdeutsches und europäisches Erhaltung der Berufsfähigkeit des gefähr• tatsächlich in Kraft treten sollten, rechnet Bewußtsein zu fördern. Darüber hinaus allein die BfA mit der Notwendigkeit, wei• an seinen Kurkosten nicht oder nur teil• deten Versicherten beitragen zu können. weise erhält, kann diese beim Finanzamt komme sie den Aussiedlern zugute. Ihre tere 3000 Betten aufzugeben — vorwiegend Situation und Eigenart treffe auf mehr Ver• Der Vertreter der Landesregierung von geltend machen. Wegen Modalitäten den in Kurheimen. Die daraus zu befürchtenden ständnis, wenn bessere Kenntnisse über ihre Schleswig-Holstein, Justizminister Schwarz, Sachbearbeiter in der Finanzverwaltung Verluste an Arbeitsplätzen und selbständi• Herkunftsgebiete vorhanden seien. G.N.K. griff in seinem Grußwort diese Probleme gen Existenzen in den Kurorten gingen ein• oder den Steuerberater befragen. ebenfalls auf und versicherte, daß sich die deutig zu Lasten des Gesetzgebers. P. G. Z. Günther Schneider Kieler Landesregierung zusammen mit den anderen von den Unionsparteien geführten Wegweiser Landesregierungen im Vermittlungsaus• Gesundheitswesen: BONN — Das Bundesinnenministerium schuß nachdrücklich für eine Korrektur der hat einen „Wegweiser für Aussiedler" her• Bundestagsbeschlüsse im Sinne der Vor• ausgegeben, der in deutscher und polnischer stellungen der Rentenversicherungsträger Patientenheft für das Krankenhaus Sprache eine Fülle von Hinweisen und Rat• einsetzen werde. schlägen für die Aussiedler aus den deut• Naheliegenderweise spielte auch in die• Gespräch mit dem Arzt suchen — Fragen stellen, Wünsche äußern schen Ostgebieten und Polen enthält. In sei• ser Vertreterversammlung die Finanzsitu• nem Vorwort erklärt Bundesinnenminister BAD GODESBERG — In großen Krankenhäusern wird es immer schwerer, einen ation in der Rentenversicherung eine beson• Werner Maihofer, daß die Behörden von pesönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt zu entwickeln. Besonders wenn ein dere Rolle. Die Hoffnung, daß mit den Be• Gemeinden, Bundesländern und Bund eben• Patient zum erstenmal im Krankenhaus liegt, kennt er den Betrieb dort nicht und weiß schlüssen im Rahmen des 20. Rentenanpas• so wie die karitativen Verbände und nicht nicht, daß er auch zum medizinischen Geschehen Fragen stellen und Wünsche äußern sungsgesetzes auch nur eine mittelfristige zuletzt die Landsmannschaften nach Kräften darf. Konsolidierung der Rentenversicherungs• helfen wollen, damit sich die Aussiedler in finanzen erreicht werden könnte, fand we• Der Patient im Krankenhaus braucht das geben wollen, daß sie vieles nicht verstan• ihrer neuen Heimat einleben. Die Broschüre der bei den Selbstverwaltungsorganen nodi Gespräch. Es ist eine wesentliche Voraus• den haben, was ihnen die Schwester oder gibt in 37 Abschnitten Auskunft über prak• tisch alle wesentlidien Fragen, die ein Aus• bei der Geschäftsführung der BfA eine Unter• setzung für sein Vertrauen in das Behand• der Arzt gerade erklärt haben. Manche Pa• siedler vom Eintreffen im Lager Friedland stützung. Präsident Hoff mann verwies in lungsteam und für seinen Glauben an einen tienten glauben auch, daß alles, was sie im bei Göttingen bis zur Ansiedlung am end• diesem Zusammenhang auf das „ungün• Behandlungserfolg. Patienten sind im Kran• Krankenhaus einmal zu ihrer Krankheit ge• gültigen Wohnort stellt Diese Palette reicht stige Beitragseingangsergebnis" in den kenhaus oft mißtrauisch, weil sie ängstlich sagt haben, allen Ärzten, die an ihrer Be• vom Begrüßungsgeld, den Rückführungs• ersten vier Monaten dieses Jahres, womit sind, sich abhängig fühlen oder nicht zu- handlung beteiligt sind, automatisch bekannt ist. kosten, Personalausweis, Wohnraumversor• gung, Darlehen, Arbeitsvermittlung bis zu Um den gegenseitigen Informationsaus• den Beihilfen verschiedenster Art. Ebenfalls tausch zu fördern und das Gespräch zu er• werden Anschriften wichtiger Behörden mit• leichtern, haben Ärzte des Hartmannbundes geteilt H.V.P. (Verband der Ärzte Deutschlands) und Mar• STopff burger Bundes (Verband der angestellten und beamteten Ärzte) gemeinsam mit dem Institut für Medizinische Soziologie in Frei• Zuschüsse Kentenloch- burg ein Patientenheft entwickelt, das in• Bonn — Einmütig setzte sich der Ausschuß zwischen an sieben Kliniken getestet wurde. für Jugend, Familie und Gesundheit dafür Das Ergebnis war positiv. Patienten, Ärzte, ein, daß die Mittelansätze für die Zuschüsse Schwestern und Pfleger sehen in einem sol• an Wohlfahrtsverbände zur Betreuung von chen Patientenheft eine große Hilfe. Aussiedlern und Reisenden aus der „DDR'' Das Patientenheft enthält beispielsweise aufgestockt werden sollten. Im Haushalt sind Informationen über die Rechte des Patienten fünf Millionen DM vorgesehen. Die Abge• im Krankenhaus und fordert ihn auf, von ordneten vertraten die Auffassung, daß hö• sich aus das Gespräch mit dem Arzt zu here Zuschüsse erforderlich seien, damit die suchen. Weiter kann sich der Patient in sei• Verbände die ihnen gestellten Aufgaben nem Heft tagebuchähnliche Eintragungen erfüllen können. Trotz unterschiedlicher über den Krankheitsverlauf machen und Auffassungen über die im Regierungsent• sich Fragen notieren. Auf diese Weise er• wurf zum Haushalt des Bundes ausgewie• hoffen sich die Ärzte eine positive Einstel• senen Titelansätze im Etat des Bundesmini• lung des Patienten zu seiner Behandlung steriums für Jugend, Familie und Gesund• und eine entsprechende Mitarbeit. heit (EPL 15-8/100) wurde keine Änderung Zeichnung aus „Kölnische Rundschau' Rosmarie Mennigs des Ansatzes beantragt. H. A. Demnächst: Die Gentlemen bitten zur Kasse 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 14 Glückwünsche £HB £fljiuufjuiü(att

Nichau, Meta, geb. Hantel, aus Heiligenbeil, Heinrich, Emma, aus Seestadt Pillau I, Schul• Lindenweg 17, jetzt Talbrückenstraße 82, 4800 straße 4, jetzt Dorfstraße 36, 2370 Büdelsdorf, Mit gratulieren. *. Bielefeld 1, am 2. Juli am 28. Juni Preuß, Hertha, geb. Pilz, aus Langendorf, Kreis Heske, Martha, aus Königsberg, Pillauer Str. 6, Samland, jetzt Mainzer Straße 32, 6520 Worms, jetzt Lütjenburger Straße 15, 2427 Malente- am 2. Juli Gremsmühlen, am 28. Juni zum 95. Geburtstag Müller, Henriette, geb. Lyscho, aus Bergensee, Kreis Angerburg, jetzt Dortstraße 161, 2080 Prepens, Julius, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, Jeroch, Hedwig, aus Wellheim, Kreis Lyck, jetzt Wrobel, Jakob, aus SkomaiUen, Kreis Lytk, jetzt jetzt Buschstraße 97, 4130 Moers 1, am 1. Juli Tulpenstraße 23, 6619 Losheim, am 3. Juli Pestalozzistraße 32, 4630 Bochum, am 4. Juli Klein Nordende, am 30. Juni Neumann, Erna, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- Riedl, Ernst, aus Stullichen, Kreis Angerburg, Klimmek, Erich, aus Grabenick, Kreis Lyck, jetzt zum 94. Geburtstag Straße 134, jetzt Am Kunzeberg 15, 6251 Run• jetzt zu erreichen über Egon Machmüller., zu erreichen über Irmgard Knöper, Harkort• Moorkamp 15, 2130 Rotenburg (Wümme), am Kohnert, Auguste, aus Schönwiese bei Lands• kel, am 4. Juli straße 6, 4750 Unna, am 24. Juni berg, Kreis Pr. Eylau, jetzt Gartenstraße 26, Siegfried, Ruth von, geb. von Bolschwing, aus 29. Juni Knoetzke, Victor, Lehrer i. R., aus Eilerwalde 4150 Krefeld, am 27. Juni Vorderwalde und Karben, Kreis Heiligenbeil, Rose, Hermann, aus Korschenruh, Kreis Heili• (Westpreußen) und Königsberg, Am Fließ 11, jetzt Köhlesrain 4, App. 557, 7950 Biberach genbeil, jetzt Paul-Sorge-Straße 137 d, 2000 jetzt Melanchthonstraße 12, 7990 Friedrichs• zum 92. Geburtstag (Riss), am 3. Juli Hamburg 61, am 30. Juni hafen, am 29. Juni Krenczek, Martha, aus Willenberg, Kreis Ortels- Salewski, Herta, aus Seestadt Pillau II, Gas• Kobialka, Anna, geb. Sembritzki, aus Gordei- burg, jetzt Spital-Altersheim, Bismarekstr. 9. zum 83. Geburtstag anstalt, jetzt Reichenberger Weg 91, 3380 Gos• ken, Kreis Treuburg, jetzt Lerchenstraße 22, 7630 Lahr, am 28. Juni lar, am 30. Juni Bergen, Johann, Ortsvertreter, aus Seeheim, Wischnewski, Frieda, aus Kölmersdorf, Kreis 2201 Kiebitzreihe, am 21. Juni Wagner, Martha, aus Lyck, Bismarckstraße in, Kreis Lyck, jetzt Sebenter Weg, 2431 Damlos, Kohn, Ernst, aus Hanswalde, Kreis Heiligenbeil, jetzt Wattstraße 17 I, bei Donner, 7000 Stutt• Lyck, jetzt Triftstraße 60, 1000 Berlin 65, am am 4. Juli 1. Juli jetzt Mühlenweg 40, 3006 Engersen, am gart-Zuffenhausen, am 30. Juni Büchner, Marie, geb. Deptulla, aus Bischofsburg, Zentarra, Hans, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, 25. Juni Kreis Rößel, und Marienburg, jetzt Goethe• Konschak, Gertrud, geb. Jedamzik, aus Weißen• zum 91. Geburtstag straße 29, 2410 Mölln, am 1. Juli jetzt 2162 Grünendeich 261, Post Steinkirchen, Bertulat, Albert, aus Tulpeningen, Kreis Schloß• am 20. Juni burg, Kreis Sensburg, und Thom (Westpreu• Englick, Paul, aus Lyck, jetzt Oststraße 15, 4000 ßen), jetzt Reichenberger Straße 7, 6149 Fürth, berg, jetzt Am Seeblick 76, 4000 Düsseldorf 22, Düsseldorf, am 29. Juni am 17. Juni am 28. Juni 2- Fischer, Paul, Schneidermeister, aus Heiligen• zum 70. Geburtstag Spitzki, Berta, geb. Schwede, aus Kahlau, Gül• Adomeit, Edith, geb. Rubbel, aus Insterburg, Krebs, Gustav, aus Sommerfeld, Kreis Pr.-Eylau, beil, jetzt Parkallee 6, 2303 Gettorf, am jetzt Mittelpilghausen 30, 5650 Solingen 1. denboden, Kreis Mohrungen, jetzt bei ihrer 19. Juni Schientherstraße 2, jetzt Am Dornbusch 23, Tochter Am Anger 109, 3141 Dungelbeck, am 2200 Elmshorn, am 29. Juni am 22. Juni Freynhagen, Lisbeth, aus Seestadt Pillau, jetzt Lau, Herbert, aus Primsdorf, Kreis Angerburg, 19. Juni Waldenser Straße 17, 7261 Heumaden-Calw, Arndt, Rudolf, Schreinernjaister, aus Labiau* Wiebe, Martha, geb. Frenkler, aus Tilsit, Schla- Marktstraße 8, jetzt Auwaldstraße 57, 7800 jetzt Bödekerstraße 35 III, 3000 Hannover, am am 29. Juni 29. Juni geterstraße 2 a, jetzt Wichernstraße 34, 3140 Jelönnek, Marie, aus Hansbruch, Kreis Lyck, Freiburg, am 9. Juni Lüneburg, jetzt Helle Straße 194, 3523 Grebenstein, am Dehn, Frieda, aus Seestadt Pillau, jetzt An der Lojewski, Otto, aus Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt Auricher Straße 64, 2970 Emden, am 2. Juli zum 90. Geburtstag 28. Juni Stipskuhle 32, 4600 Dortmund, am 23. Juni Köhler, Hildegard, aus Seestadt Pillau I, Lotsen- Eisenblatter, Helene, geb. Glaubitt, aus Löwen- Lukaschewski, Gottlieb, aus Heldenfelde, Kreis Böttcher, Auguste, geb. Korn, aus Deutsch stein, Kreis Gerdauen, jetzt Speckenstraße 27, Lyck, jetzt Aisstraße 59/61, 4050 Mönchen• Bahnau, Kreis Heiligenbeil, jetzt Maretstraße haus, jetzt Silbersteinstr. 130, 1000 Berlin 44, am 3. Juli 4742 Stromberg-Oelde, am 26. Juni gladbach, am 25. Juni Nr. 24 a, 2100 Hamburg 90, am 22. Juni Fuhde, Erich, aus Mükühnen, Kreis Heiligenbeil, Czieslick, Anna, aus Lyck, Danziger Straße 44, Puzicha, Margarethe, aus Orteisburg, jetzt Mattern, Frieda, geb. Ehrich, aus Ankern, Kreis- jetzt Kreienreder 17, 2430 Neustadt (Holstein), Gerkerathermühle 25, 4050 Mönchenglad• jetzt Fichtenstraße 14, 4920 Lemgo, am Mohrungen, jetzt Friedhofstraße 5, 6799 Denn• am 1. Juli bach 1, am 3. Juli 30. Juni weiler-Frohnbach, am 25. Juni Saagor, Käthe, aus Ostseebad Cranz, Kreis Sam- Gehlhaar, Gustav, aus Wange, Kreis Königs• Olsdiewski, Johann, aus Altkirchen, Kreis Or- Feders, Luise, aus Heiligenbeil, Bahnhofstraße berg-Land, jetzt Herrlichweg 4, 6951 Scheff• Nr. 1, jetzt Geibelstraße 90, 3000 Hannover 1, land, jetzt Friedhofstraße 15, 5275 Bergneu• telsburg, jetzt Klaumberg 4, 4300 Essen, am stadt, am 29. Juni lenz M., am 18. Juni 25. Juni am 25. Juni Hagen, Frida, geb. Kowalski, aus Insterburg, Jäkel, Ella, verw. Neumann, geb. Felchner, aus Schulz, Marie, aus Lotzen, jetzt Donaueschinger Straße 1, 7737 Bad Dürrheim, am 1. Juli Althöferweg 5, jetzt Neuköllner. Ring 24, 2000 Angerburg, jetzt De-Wolf-Straße 16, 4300 Hamburg 73, am 19. Juni Fortsetzung auf Seite 15 Essen, am 30. Juni Thater, Clemens, aus Heinrichsdorf, Kr. Rößel, Lange, Lisbeth, geb. Kienapfel, aus Mohrungen, und Mohrungen, jetzt Buxheiner Straße 69, Veitstraße 11, jetzt Lindenstraße 12, 3300 bei seiner Tochter Rosemarie Hagen, 8940 Braunschweig-Wenden Memmingen, am 28. Juni Neitz, Elisabeth, geb. Wallauer, aus Martisch- Tiedtke, Frieda, geb. Arndt, aus Hohenwalde, %ennen Sie die &teimat witklith Z(*A 180) kehmen, Kreis Insterburg, jetzt Holzstraße 5, Birkenau und Waltersdorf, Kreis Heiligenbeil, 8080 Fürstenfeldbruck, am 20.. Juni jetzt Lindenstraße 26, 2257 Bredstedt, am Patscha, Karoline, aus Altkirchen, Kreis Ortels- 21. Juni burg, jetzt Nikolausstraße 15, 5047 Wesseling- Unruh, Minna, geb. Hamann, aus Scholen, Kreis Berzdorf, am 2. Juli Heiligenbeil, jetzt Lechenicher Straße 22, Purtzki, Hedwig, aus Guttstadt, Kreis Heilsberg, 5150 Bergheim-Zieverich, am 22. Juni jetzt Oberländer Wall 16/22, 5000 Köln 1, am 30. Juni zum 82. Geburtstag Reuss, Carl, Landwirt, aus Molthainen, Kr. Ger• Gleich, Ferdinande, aus Lotzen, jetzt Kriemhild- dauen, jetzt Keitumer Weg 33, 2000 Ham• straße 15, 2000 Hamburg 56, am 30. Juni burg 74, am 21. Juni Hellng, Alfred, Prediger, aus Schippenbeil, Kreis Bartenstein, Widminnen und Arys, Kreis zum 89. Geburtstag Johannisburg, jetzt Adolfstraße 88, 2000 Ham• Skarzinski, Anna, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt burg 76 Rendsburger Straße 46, 2345 Hohenwestedt, Homuth, Charlotte, aus Seestadt Pillau-Camsti- am 30. Juni gall, jetzt Bismarckstraße 44, 7208 Spaichingen, Skorzinski, Anna, aus Millau, Kreis Lyck, jetzt am 29. Juni Herner Straße, 4630 Bochum, am 30. Juni Milletat, Georg, aus 'CSrabfelde (Grablauken), Kreis Schloßberg, jetzt Kreutzstraße 14, 2950 zum 88. Geburtstag Leer-Heisfelde, am 28. Juni Buksa, Regina, aus Lissau, Kreis Lyck, jetzt Schwindt, Paul, aus Augustwalde, Kreis Marien• Gremberger Straße 239, 5000 Köln 91, am burg, jetzt In der Krumme 82, 5300 Bonn-Bad 29. Juni Godesberg, am 1. Juli Kowaleck, Else, aus Liebemühl, Kreis Königs• Supplieth, Anna, aus Seestadt Pillau I, Königs• berg-Land, jetzt Buntekuhweg 20/22, A. H. berger Straße 14, jetzt Stresemannallee 82, Quellenhof, 2400 Lübeck, am 24. Juni 6000 Frankfurt (Main), am 29. Juni Matzdorf, Vally, aus Bärwalde, Kreis Königs• berg-Land, jetzt Lütjenburger Straße 18 c, 2427 zum 81. Geburtstag Malente-Gremsmühlen, am 2. Juli Decker, Minna, geb. Jonas, aus Wietzheim Sdunzik, Auguste, aus Rotwalde, Kreis Lotzen, (Groß Rudminnen), Kreis Schloßberg, jetzt jetzt Am Sportplatz 7, 3053 Steinhude, am Blücherstraße 6 a, 1000 Berlin 45, am 2. Juli 1. Juli Dunst, Dr. med. Günther, aus Lyck, jetzt Heim• Tennigkeit, Helene, geb. Buttkereit, aus Plidcen, stättenweg 10, 2100 Hamburg 90, am 30. Juni Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat Kreis Memel, jetzt 3331 Beienrode, am 30. Juni Hundertmarck, Sophie, aus Königsberg, jetzt wirklich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: 1. Was stellt dieses Bild dar? zum 87. Geburtstag Tierparkallee 30, 2000 Hamburg 54, am 3. Juli Korn, Bernhard, aus Königsberg, Mohrungen 2. Wann ungefähr ist das Bild entstanden? Czeremin, Marie, aus Orteisburg, jetzt Burg• und Rastenburg, jetzt Waldeyerstraße 78, frauenstraße 53, 1000 Berlin 28, am 4. Juli 4400 Münster, am 2. Juli 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? Gotzheim, Peter, aus Gilgenau, Kreis Ottels• Lubedc, Anna, aus Lyck, jetzt Heim Friedehorst, 4. Was wissen Sie darüber? burg, jetzt Schlesierstraße 28, 4421 Legden, Rotdornallee, 2820 Bremen 77, am 4. Juli 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? am 29. Juni Penner, Hanna, aus Sensburg, jetzt Nettelbeck• Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert. Be• straße 8, 2400 Lübeck, am 30. Juni zum 86. Geburtstag trachten Sie das Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen Tolkmitt, Georg, aus Schlepstein, Kreis Heili• mit der Kennziffer A 180 in spätestens 10 Tagen, also Dienstag, 5. Juli 1977, Bylda, August, aus Sareiken, Kreis Lyck, jetzt genbeil, jetzt Kurfürstenstr. 7, 8480 Weiden, 5449 Gödenroth, am 1. Juli am 21. Juni an Faber, Auguste, aus Rosenheide, Kreis Lyck, jetzt Mühlgasse 11, 6271 Würges, am 2. Juli zum 80. Geburtstag Pietrowski, Emil, aus Seebrücken, Kreis Lyck, Braun, Gertrud, aus Karlshöhe, Kr. Angerburg, jetzt An der Fliehburg 11, 5868 Lethmathe- jetzt Ewartsweg 34, 5172 Linnich, am 30. Juni ^t»as£fitJftul?mbloii Parkallee 84, 2000 Hamburg 13 Oestrich, am 3. Juli Bredenberg, Martha, aus Ottelsburg, jetzt Hohe Rohde, Auguste, aus Lyck, Lycker Garten 58, Chaussee 58, 2000 Norderstedt 3, am 28. Juni jetzt Südstraße 14, 3016 Seelze, am 28. Juni Brunokowski, Friedrich, aus Bartenstein, Saar• Schulz, Minna, geb. Schirmacher, aus Heiligen• straße 25, jetzt Wesloer Landstraße 72, 2400 beil, jetzt 2000 Hamburg, Stettiner Straße 47, Lübeck, am 30. Juni am 26. Juni Gerlitzki, Ha/lene, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Loosekamp, 3100 Uelzen, am 30. Juni Bestellung ^£>0$ £ffprra0mWu1f zum 85. Geburtstag Gusewski, Gustav, aus Eichhöhe, Kreis Sensburg, OleZeitung erscheint wöchentlich Kundt, Albert, aus Nemritten, Kreis Heiligen• jetzt Saarstraße 18, 3167 Burgdorf, am 1. Juli beil, jetzt 2351 Brügge, am 26. Juni Jonuschies, Martha, aus Piktaten, Kreis Heyde- Neuer Bezieher: _ Lagodny, Nathalie, geb. Mauritz, aus Thyrau, krug, jetzt Folradplatz 1 a, 4050 Mönchenglad• bach 1, am 4. Juli Kreis Osterode, jetzt zu erreichen über ihre Genaue Antchrift: , Tochter Lucie Kunstin, Doormannsweg 7, 2000 Karpowski, Alfred, aus Cranz, Kreis Samland, Hamburg 19, am 15. Juni jetzt St. Ottilierweg 16, 3506 Helsa-Eschen• Letzte Heimatanschrift (für die Kreiskartei) _ Nehm, Emma, geb. Ehlert, aus Herrndorf, Kreis struth, am 4. Juli Pr.-Holland, jetzt Ringstr. 304, 2902 Rastede 1, Klein, Maria, geb. Brader, aus Hopfenbruch Werber (oder Spender bei Paten• am 26. Juni (Paballen), Kreis Ebenrode, jetzt Siedlerweg schaf tsabon.) Name und Anschrift: Saint Paul, Anna Dorothea von, geb. Gräfin Nr. 16, 4223 Voerde 2, am 27. Juni Gewünschte Kielmannsegg, aus Otten, Kreis Heiligenbeil, Kleist, Margarete, geb. Klatt, aus Bischofsburg, Werbeprämie: — jetzt Runzstraße 2, 7800 Freiburg i. Brsg., am Rößler Straße 2, Kreis Rößel, jetzt 3100 Hat- Die Bestellung gilt ab sofort / ab bis auf Widerruf. 4. Juli tendorffsgarten 2, am 1. Juli Bezugsgebühr monatlich DM 4,80 Zahlung soll Im voraus erfolgen für Scharnitzki, August, aus Pinnau, Kreis Heiligen• • V« Jahr DM 14,40 • Vi Jahr DM 28,80 p 1 Jahr DM 57,60 durch zum 75. Geburtstag beil, jetzt Kronenstraße 78, 4000 Düsseldorf, • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Postscheckkonto 84 26 - 204 In Hamburg Bandilla, Paul, aus Passenheim, Kreis Ortels- am 29. Juni oder auf das Konto 192 344 (BLZ 200 500 00) bei der Hamburgischen Landesbank. ofi Schwikowski, Friedrich, aus Angerburg, jetzt burg, jetzt Gustav-Falke-Straße 4, 2370 Bü- • gebührenfreien Einzug vom Konto des • Beziehers • Spenders Ahornallee 11, 4830 Gütersloh, am 28. Juni delsdorf, am 2. Juli Brix, Hedwig, aus Rauschenwalde, Kreis Lotzen, Nr. bei zum 84. Geburtstag jetzt Erikaweg 34, 3105 Faßberg, am 30. Juni • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post. Braunert. Albert, aus Schönwalde, Kreis Kö• Dibbel, Frieda, aus Labiau, jetzt Klaus-Groth- 2 Hamburg 13 • Postfach 8047 nigsberg-Land, jetzt Neustadt-a.-d.-T.-Str. 13, Straße 24, 2208 Glückstadt, am 30. Juni £>05 Öflpraif)mbloii Parkalle« 84 • Telefon (0 40) 446541 /42 6418 Hünfeld, am 30. Juni Dreyer, Johanna, geb. Hoffmann, aus Groß Bud- Eder, Otto, aus Grenzen (Groß Sodehnen), Kreis schen-Amwalde, Kreis Angerburg, jetzt Gün• Auslands-Abonnement 6 — DM monatlich Ebenrode, jetzt Dreiherrenstein 19, 6200 Wies• thersburgallee 45, 6000 Frankfurt (Main), am 28. Juni baden-Auringen, am 27. Juni 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 15 Sas £flpnunintJ(nii Landsmannschaftliche Arbeit

Das Erinnerungsioto 11321 Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in..

HAMBURG Oldenburg — Zu der Hermann Sudermann gewidmeten Feierstunde im Haus Niedersachsen Vorsitzender de, Landesgruppe: Frlt* Scherkus Harn begrüßte Frau Lumma die Erschienenen und er• e8 dH9l a ,rer: HU9 Wa nef 200?niS"H0 Hambur? g 74, i. Telefon° 0 40/S7 32946' Trlitkoppe8 l 6 teilte Frau Wehrhagen das Wort zu ihrem Vor• trag über Leben und Werk Hermann Suder• manns. — Vor 120 Jahren in Heydekrug, dem Wohnsitz seiner Eltern, geboren, verbrachte Sonnabend, 16. Juli, Busfahrt nach Sudermann seine Kinder- und ersten Schuljahre Schleswig. Besichtigung des Wasserschlos• dort. Anschließend besuchte er die Realschule ses Gottorp, des Museums und der Wi• und das Gymnasium in Elbing bzw. Tilsit und kingersiedlung Haithabu. Kaffeefahrt bestand ein glänzendes Abitur. Sein Studium in nach Missunde an der Schlei. Der Preis Königsberg vollendete er nicht, sondern ging für Busfahrt, Mittagessen im Schloßkeller ohne Abschluß nach Berlin, wo er sich in ver• und Kaffeegedeck beträgt 25 DM. Betrag schiedenen Berufen versuchte. Nebenbei wid• bitte bis 30. Juni auf das Postscheckkonto mete er sich schriftstellerischen Arbeiten, aller• Hamburg 180 191 /204, Hugo Wagner dings ohne Erfolg, bis ihm nach mehreren Hun• einzahlen. Abfahrt 8 Uhr ab Moorweide gerjahren mit seinem Roman „Frau Sorge" der am Dammtor, Rückkehr 20 Uhr Moor• Durchbruch gelang. Es folgten Dramen, Romane, weide am Dammtor. Gedichte und Theaterstücke. Als er 1928 starb, war er ein vermögender Mann. — Die An• wesenden hatten gespannt den Ausführungen von Frau Wehrhagen gelauscht und dankten ihr BEZIRKSGRUPPEN mit viel Beifall. Bergedorf — Sonntag, 24. Juli, Sommeraus• flug. NORDRHEIN-W Farmsen-Walddörfer — Freitag, 24. Juni, Vorsitzender der Landesgruppe: Harry Poley. Duis• 17 Uhr, Vereinslokal Berner Heerweg 187 b' burg. Geschäftsstelle: Duisburger Str. 71. 4000 Düs• Jungfrauenverein Passenheim — Dies ist wirklich ein Bild aus längst vergange• Farmsener TV, Dia-Reihe „Das Bundestreffen seldorf, Telefon 02 11/49 09 62. der Ostpreußen in Köln" zu Pfingsten 1976. nen Zeiten. Denn wo gibt es heute noch „Jungfrauenvereine"? Die Aufnahme Gäste willkommen. Düsseldorf — Dienstag, 5. Juli, 19 Uhr, Haus verdanken wir unserer Leserin Amalie Grigoleit, geborene Slawitzki, die jetzt des Deutschen Ostens, Bismarckstraße 90, Hoch• in Berlin lebt. Abgebildet sind nach ihren Angaben (untere Reihe von links): zeitszimmer, Aktuelle Stunde (Pressenachrich• Karpinski, Nowotschin, Worm, Kamzwich, Schwester Anuz, Pfarrer Albert Stach SCHLESWIG-HOLSTEIN ten). Referent ist Lm. Saalmann. — Freitag, (?), Amalie Slawitzki. Mittlere Reihe von links: Stach, Zablonowski, Jablonski, 8. Juli, 19 Uhr, Restaurant Rübezahl, Bismarck• Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorl, Anuz, Gaig, Neumann, Slawitzki, Kamzwich, Dreier, Anuz, Radek, Petrikowski. Kiel. Geschäftsstelle: Wilhelminenstraße 47/49 straße 90, zwangsloses Beisammensein. 2300 Kiel, Telefon 04 31 / 55 38 11. Hagen — Sonntag, 26. Juni, 16 Uhr, Ostdeut• Obere Reihe von links: Woitschek, Bloch, Anuz, ?, Koberwak 1—2, ?, ?, Neu• sche Heimatstuben, Emilienplatz, nächste Zu• mann, ? Wer nähere Angaben zu diesem Bild mitteilen kann, der schreibe bitte Elmshorn — Mittwoch, 24. August, Fahrt nach unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 132" an die Redaktion Das Ostpreußen• Lübeck. Geplant sind die Besichtigung des Rat• sammenkunft. Der Nachmittag soll der Heimat hauses, der Kirche St. Marien, ein Kurzfilm über gelten. — Ins schöne Sauerland unternahm die blatt, Postfach 8047, 2000 Hamburg 13 HZ die Geschichte der Hansestadt und eine Kaffee• Gruppe kürzlich einen gelungenen Ausflug. stunde bei „Niederegger". Fahrpreis und Ein• Recklinghausen — Gruppe Tannenberg: Sonn• tritt betragen 12,— DM. Anmeldungen (nur vor• abend, 25. Juni, 19 Uhr, Gaststätte Henning, der Vortrag über die Reisemöglichkeiten mit Wir gratulieren ... mittags) an Frau Schultz, Berliner Straße 7 Recklinghausen-Süd, Neumarkt, Großer Heimat• der Bundesbahn folgte. Bei der Monatsver• Telefon 6 24 67. abend, verbunden mit einer Sonnenwendfeier, sammlung am 1. Mai wurde über die KSZE Schluß von Seite 14 zu der alle Landsleute mit ihren Angehörigen Helsinki/Belgrad gesprochen. — Vom 13. bis 21. Kiel — Sonntag, 3. Juli, 15 Uhr, Kähler's und Freunden eingeladen sind. Für ein unter• Mai waren die Ansbacher (mit Gästen anderer Gasthof, Neuheikendorf, Sommerfest der Ost• haltsames Programm ist gesorgt. Gruppen) mit dem Omnibus in Pommern und Pilath, Ida, geb. Podehl, aus Gehland, Kr. Sens• preußen-Hilfsgemeinschaft und des Kreisver• Wuppertal — Sonnabend, 25. Juni, Gaststätte Ostpreußen. Für alle war das ein tiefgehendes burg, jetzt Schulstraße 26, 2220 Marne, am eins. Für Teilnehmer ohne eigenen Fkw wird Im Fuchspark, Elberfeld, Westfalenweg 90, Erlebnis und ein Wiedersehen nach mindestens 28. Juni ein Sonderbus eingesetzt, der um 14 Uhr vom Sommerfest. Nach dem Auftakt um 15.30 Uhr 32 Jahren. — Der beliebte Kuchennachmittag am Plotzitzka, Otto, Landwirt, aus Kl. Deutscheck, Parkplatz Sophienblatt, Nähe Hauptbahnhof, mit dem Kaffeetrinken folgt ein buntes Pro• 12. Juni erfreute sich guten Besuchs. Frauen- Kreis Treuburg, jetzt Feldhausen 19, 2838 Su• abfährt. Um 15 Uhr beginnt die gemeinsame gramm für jung und alt. Besondere Uber- singkreis und Jugendgruppe gestalteten wie lingen, am 13. Juni Kaffeetafel, deren Kosten von den Teilnehmern raschungen soll die Tombola bringen. Sollten üblich das Programm. — Vom 14. bis 28. August selbst getragen werden. Für die Kinder sind sich die Hoffnungen hinsichtlich guten Wetters veranstaltet die Gemeinschaft Junges Ostpreu• Pogodda, Willy, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- u. a. Theaterspiele, Sackhüpfen, Tauziehen und nicht erfüllen, so wird dies dem Fest keinen ßen eine Jugendfreizeit in Blavandshuk/Däne- Straße 59, jetzt An der Krümpel 99, 2820 Bre• kleine Überraschungen, für die Erwachsenen Abbruch tun, da ein großer Saal Möglichkeiten mark. Das Jugendheim liegt 10 Minuten vom men 70, am 3. Juli Glücksrad, Schießen, Kegeln, Presiskat und Kno• für Spiele bietet. Das Kaffeegedeck kostet Nordseestrand entfernt. Preis etwa 140,— DM. 5,— DM. Nach dem Spielen soll zum Tanz auf• Potrafki, Fritz, aus Seestadt Pillau-Neutief, jetzt beln vorgesehen. Rückfahrt gegen 19 Uhr ab Nähere Auskünfte und Anmeldung bei Frau Fritz-Reuter-Straße 23, 2300 Kiel 17, am " HhgUtgMfoj» fiwUittSJtfr^l m Vorv.-ikaul gespielt werden. Busverbindungen: ab Döppers- Danowski. Ferg"~t~der Linie 3 Richtung Eckbusch Bis 29. Juni den Kassierern und Bezirksleitern und der .'). chäftsstelle der OHG erhältlich. Die Karten Haltestelle Wasserturm. Linie 43 Richtung „Am Raukamp" bis Haltestelle Oberer Vogelsang. BADEN-W URT.TEMBERG Preuß, Gertrud, geb. Härder, aus Gr. Jägersdorf, gelten gleichzeitig als Anmeldung. Anmelde- Kreis Insterburg, jetzt Hermann-Kolb-'Str. 39, sehfuß ist der 28. Juni. Es müssen sich auch die• Gäste willkommen. Vorsitzender der Landesgruppe: Erwin Seefeldt, 8500 Nürnberg-Altenfurt, am 16. Juni jenigen anmelden, die mit dem eigenen Auto MoltkestraBe 55, 7410 Reutlingen 1 Telefon 0 71 21/ Reisenauer, Fritz, aus Steinberg, Kreis Lyck, kommen. Der Fahrpreis für den Bus beträgt HESSEN 29 02 80. jetzt Stettiner Straße 8, 5281 Weißweiler, am 4,50 DM, für Kinder 2,50 DM. Autofahrer zah• Vorsitzender der Landesqruppe: Otto von Schwichow, 3. Juli len eine Teilnahmegebühr von 1,— DM. Für Heinrich-Schütz-StraBe 37. 3550 Marburg, Telefcn Metzingen — Die Gruppe plant folgende Ver• Kinder ist der Eintritt frei. Gäste willkommen. Nr. 0 64 21/4 79 34 anstaltungen: Sonnabend, 13. August, Gasthaus Rudat, Meta, geb. Gronmeier, aus Birklacken, Aussiedler zahlen keinen Eintritt. „Turnhalle", Kulturabend. — Sonnabend, Kreis Insterburg, jetzt Bruchwiesenweg 37, Frankfurt a. M. — Sonnabend, 2. Juli, 19 Uhr, 29. Oktober, Gasthaus „Turnhalle", Grützwurst• 3260 Rinteln, am 20. Juni Plön — Donnerstag, 30. Juni, ab Rautenberg• Haus Dornbusch, Eschersheimer Landstraße, essen. — Sonntag, 18. Dezember, Gasthaus straße/Ecke Hipperstraße 12.15 Uhr, ab Markt Gemeinschaftsveranstaltung. Gezeigt werden „Turnhalle", Weihnachtsfeier. — Der Vorstand Schmidtke, Felicitas, geb. Aschmann, aus Kö- 12.30 Uhr, Fahrt nach Büdelsdorf/Rendsburg zur Fotos von der Studienfahrt nach Holland. — der Gruppe hat für die Zeitungen einen Bericht nigsberg-Maraunenhof, Wallenrodtstr. 12/14, Besichtigung des Kunstgußmuseums in der Ahl• Sonnabend/Sonntag, 16./17. Juli, 9 Uhr, Opern• abgefaßt, in welchem er auf Sinn und Zweck jetzt Ginsterstraße 20, 4902 Bad Salzuflen mann-Hütte von 14.30 bis 15.00 Uhr. Um 15.15 platz, Abfahrt zur Bundesgartenschau nach der Landsmannschaften hinweist. So sei der Schönwald, Werner, aus Gr. Kindschen-Schau- Uhr Kurzvortrag in der Volkshochschule Rends• Stuttgart. Preis inklusive Übernachtung, Früh• Zusammenschluß der Vertriebenen beispiels- dinnen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Nußbaum• burg über die Stadt Rendsburg mit anschließen• stück und Eintritt zur Bundesgartenschau wesie erfolgt, um das kulturelle Erbe zu wah• weg 2 a, 4230 Wesel 13, am 23. Juni der Stadtrundfahrt. 16.30 Uhr gemeinsame 80,— DM. Rückkehr nach Frankfurt Sonntag ren. Keinem Vertriebenen sei bislang der Ge• Kaffeetafel in der Gaststätte „Martje Flor" am gegen 19.30 Uhr. Einzahlungen unter dem Kenn• danke gekommen, die Landsmannschaften könn• Stotzka, Kurt, Oberleutnant d. Res. und Stabs• Nordostseekanal, wo sich auch die Gelegenheit wort „Stuttgart" auf Postscheckkonto Frankfurt, ten eines Tages nicht mehr „zeitgemäß" sein. intendant d. Res., aus Scherden, Kreis Inster• zu Spaziergängen bietet. Rückfahrt etwa gegen Neuwald, Nr. 848 53-609. Vorherige Anmeldun• Die Erlebnisgeneration habe sich der Jugend burg, und Landwirt, aus Siewken, Kr. Anger• 19.30 Uhr. Das Kunstgußmuseum ist in der Bun• gen ab sofort an Lm. Neuwald, Hügelstraße 184, zugewandt, um ihr ein Bild von Sitten, Bräuchen burg, jetzt Mainparkstraße 2091, 8752 Maina• desrepublik eine Rarität. Wegen der begrenz• 6000 Frankfurt (Main), Telefon 55 20 72. — und unerschöpflichem, in Jahrhunderten ge• schaff, am 26. Juni ten Plätze wird im Falle einer Teilnahme um Frauengruppe: Montag, 13. Juli, 15 Uhr, Haus schaffenem Kulturgut zu vermitteln. Sie sei da• vorherige telefonische Anmeldung bei den Dornbusch, Damenkaffee. Dr. Hellbarth spricht von überzeugt, daß sich die Nachkommen der Stolzky, Margarete, verw. Fischer, geb. Jäckel, Kassierern gebeten. Der Preis, in dem Fahrt• zum 75. Todestag von Ernst Wiechert. Ab Verantwortung für die ihr übertragene Aufgabe aus Königsberg-Ponarth, Palvestraße 35 und kosten, Kaffeegedeck und Besichtigungen ent• 18 Uhr Spielabend für Romme und Skat. bewußt seien. Die Metzinger Gruppe widmet Karschauer Straße 80, jetzt Mahlenburger Weg Nr. 11, 4600 Dortmund 12, am 24. Juni halten sind, beträgt 15,— DM. — Der vor- Kassel — Dienstag, 5. Juli, 15 Uhr, „Prinzen• sich zur Zeit besonders den Landsleuten, welche als Spätaussiedler nach Westdeutschland ge• nesehene Nachmittagsausflug am 1. Juni nach quelle" (zu erreichen mit den Linien 2 und 8) Trautrims, Gertrud, aus Seestadt Pillau I, Gou• kommen sind. Nehmten zur Besichtigung des dortigen Gestüts heimatliche Kaffeestunde. vernementstraße 8, jetzt Kattsund 28, 2330 entfiel, da die Pferde in Dithmarschen auf der Eckernförde, am 4. Juli Weide sind. RHEINLAND-PFALZ Vorsitzender der Landesgruppe: Hans Woede, Am Zwei Boote gingen zu Wasser zur goldenen Hochzeit NIEDERSACHSEN Zollhafen 10, 6500 Mainz, Telefon 0 61 31 /6 14 49. Vorsitzender: Fred« Jost. West: Fred! Jost, HasestraBe Mainz — Sonnabend, 2. Juli, 15.30 Uhr, Fünfzigster Geburtstag des Königsberger Rosenfeld, Kurt und Frau Elsa, geb. Scheffler, Nr. 60, 457 Quakenbrück, Tel. 0 54 31 /35 17. Nord: Schützenhaus, Am Fort Gonsenheim, Sommer• Frauen-Ruder-Vereins aus Seckenburg, Kreis Elchniederung, jetzt Werner Hoffmann, Max-Eyth-Weg 3. 3112 Ebstorf, fest. Mitglieder und Gäste willkommen. August-Gottlieb-Straße 4, 6430 Bad Hersfeld, Tel. 0 58 22/8 43. Süd: Horst Frischmuth, Hildeshei• Eutin — Vor kurzem feierte der Königs• am 28. Juni mer Straße 119. 3000 Hannover 1. Tel. 05 11 /80 40 57. berger Frauen-Ruder-Verein im Germania BAYERN Lüneburg — Frauengruppe: Montag, 4. Juli, Ruder-Club, Eutin, sein 50jähriges Beste• zum 25jährigen Geschäftsjubiläum 14 Uhr, HASTRA, Lindenstraße, Veranstaltung Als Vorsitzender beauftragt: Erich Diester, Baader- hen. Im September 1927 gegründet, wird strafie 71, 8000 München 5. unter dem Motto „Kleine Geräte — tägliche er seit 1966 anläßlich eines Treffens in Plön Hassler, Ulrich, Steuerbevollmächtigter, aus Freude". Teilnahme nur nach Anmeldung bei LANDESGRUPPE als Traditionsverein weitergeführt. Damals Königsberg, Kaiserstraße 37, jetzt Osterbrook Frau Zimmek, Bunsenstraße 8, Telefon 5 1605. Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni, München, trafen sich 30 Ruderinnen, heute zählt der Nr. 20 a, 2000 Hamburg 26 — Die Juli-Veranstaltung der Gruppe entfallt. Landesdelegiertentagung. Es wird hiermit noch• Verein 68 Mitglieder. mals gebeten, daß die Gruppen für ihre Dele• zum Abitur gierten und die Teilnehmer an den Sonderver• Die Feierstunde in dem vollbesetzten Ver• anstaltungen die Quartiere bestellen bzw. die sammlungsraum des Germania Ruder-Clubs, Hübner, Helmut (Kurt Hübner und Frau Gerda, Anmeldungen abgeben. Einzelheiten wollen geb. Prengschat, aus Robkojen, Kreis Tilsit- Eutin, war geprägt von der Liebe zur Heimat Ostheim, Bad Pyrmont bitte dem letzten Rundschreiben entnommen Ragnit, und Pageldienen, Kreis Heydekrug), werden. und der Erinnerung an schöne Ruderstunden jetzt Kaiserswerther Straße 354, 4100 Duis• auf heimatlichen Gewässern. So waren denn Geschäftsführer Hans-Georg Hammer, Parkstr. Ansbach — Freitag, 1. Juli, 19.30 Uhr, Früh• burg 25 lingsgarten, Monatstreffen. Es soll in Wort und auch die befreundeten ostpreußischen Ru• Nr. 14, 3280 Bad Pyrmont, Telefon 0 52 81/85 38 Bild über die große Ostpreußenreise vom Mai dervereine zur Gratulation erschienen. Martzian, Rüdiger (Gerhard Martzian, Polizei- dieses Jahres berichtet werden. — Im August oberkommissar, und Frau Edith, geb. Urban, 22. Juni bis 20. Juli Senioren-Freizeit 1977 fällt das Heimattreffen aus. Die Gruppe hatte Herr Grantz, vom Germania Ruder-Club aus Neumalken, Kreis Lyck), jetzt Lustheider auch im ersten Halbjahr 1977 wieder eine rege Eutin, begrüßte die Gäste in seinem Heim Straße 19, 5000 Köln 91, am Johann-Gottfried- Termine für 1978 — Für 1978 liegen Tätigkeit entwickelt. Am 28. Januar fand das und öffnete es ihnen für weitere Treffen. Herder-Gymnasium in Köln schon sehr viele Anmeldungen vor. Inter• traditionelle Grützwurstessen mit gemütlichem Die Glückwünsche wurden von der 1. Vor• Norusdiat, Christiane (Horst Noruschat und essierte Gruppen werden gebeten, sich Beisammensein statt. Am 4. März wurden von sitzenden Evalina Gustke entgegengenom• Frau aus Mohrungen und Tilsit), jetzt Süd• Frau Falkenberg Lichbilder ihrer Indonesien• bald zu melden, damit ihre Terminwunsche men. Sie dankte herzlich dafür und bat an• straße 10, 4150 Krefeld, hat an der Sibylla- Berücksichtigung finden können. Denken reise gebracht. Höhepunkt war zweifelsohne schließend zu einem kleinen Sektfrühstück. Merian-Schule in Krefeld das Abitur be• Sie auch daran, die Preisvorteile zu nut• die öffentliche, sehr gut besuchte Kulturveran• standen zen, die Ihnen in der Zeit vom 16. Dezem• staltung „Die Salzbufger" am 19. März in der Trotz des bewegten Wassers gingen in der Orangerie. Festredner war Stadtarchivar Lang, Rausdinick, Eva-Maria (Lothar Rauschnick und ber bis 15. März geboten werden. — Es Mittagszeit zwei Boote mit K.F.R.V.-Rude• wird noch einmal daran erinnert, daß keine Ansbach; Umrahmung durch Chöre und Spre• Frau Theresia, geb. Rupp, aus Königsberg, rinnen auf das Wasser. Der Festtag endete Gebauerstraße 68), jetzt Paul-Gerhardt-Weg Einzelgäste aufgenommen werden kon- cher der Jugendgruppe. Die Jahreshauptver• sammlung am 1. April gab einen Rückblick über mit einer Kaffeetafel in aufgelockerter Nr. 14, 8504 Stein, hat am Johannes-Scharrer- alle Aktivitäten in Ansbach, dem ein aufklären- Stimmung. G. Gymnasium, Nürnberg, das Abitur bestanden. J5. Juni 1977 — Mge 26 — -Seite r6 Heimatkreise

des Bundes der Vertriebenen gestellt worden. ehrung führte unser Kreisältester durch. Die Der Wortlaut wurde durch den Kreisvorsitzen• Festansprache hielt MdL von Ciaer, Vorsitzen• Aus den ostpreußischen Heimatkreisen ... den, Landgerichtspräsident Herbert Musall, vor• der des BdV Niedersadisen. Er sprach über die getragen. Es wurden die nie nadilassenden Be• Handhabung der „Menschenrechte" in heutiger Di« Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• mühungen von Werner Strahl um den Zu• Zeit Die nüchternen, sadilichen Ausführungen wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. sammenhalt, die soziale Eingliederung und die wurden begrüßt. Die Charta der Heimatvertrie• Würdigung der Vertriebenen, um den Ausgleich benen von 1950 gewinne durch die erstrebten mit der ansässigen Bevölkerung, um die Erridi- Menschenrechte wieder an Aktualität. Auf tung eines Vertriebenenehrenmales, den Aus• Rache und Vergeltung verzichten wir. Wir ver• turnusgemäße Sitzung des Kreistages und Kreis• gleich mit den Völkern des Ostens, um die Ein• langen aber, daß das Recht auf Heimat als eines ausschusses statt, die von Kreisvertreter Vögerl gliederung der Aussiedler und schließlidi um von Gott geschenkten Grundrechts der Mensch• geleitet wurde. Er begrüßte die Delegierten und seine Heimatstadt Königsberg eindringlich dar• heit anerkannt wird, über 30 Jahre warten wir Gäste und gab einen Rechenschaftsbericht über gestellt. So habe der Bundespräsident einen nun, daß die Grundrechte der Menschheit un- das verflossene Jahr, dem viel Positives für un• würdigen Mann ausgezeichnet. sern in der Heimat verbliebenen Landsleuten sere Arbeit und das Patenschaftsverhältnis zu zugestanden werden möchten. Für uns ist jetzt entnehmen war. Das zu Weihnachten 1975 er• Heinrich-Albert-Chor, Rundfunkspielschar und eine Hoffnung aufgetaucht. Mit der UNO war- schienene Heimatbuch von Emil Joh. Guttzeit Altstadt-Kneiphof — Es werden ehemalige An• teu wir auf die Menschlichkeit und die Vernunft „Der Kreis Heiligenbeil" haben einen so guten gehörige des Heinrich-Albert-Chors, der Rund- der Ostblockstaaten, die unsern Landsleuten Heimattreffen 1977 Absatz gefunden, daß die erste Auflage bis auf funkspielsdiar Königsberg und ehemalige Schul• 9./10. Juli, Ebenrode: Kreistreffen, Essen- wenige Exemplare vergriffen ist. Erwägungen kameraden des Stadtgymnasiums Altstadt- Steele über eine evtl. Neuauflage soll ein Sonderaus• Kneiphof gesucht. Deshalb wird gebeten, die in Vermissen Sie schuß mit dem Verlag Rautenberg, Leer, zu dieser Folge auf Seite 12 veröffentlichte Rubrik den Bericht Ihrei Gruppe in dieser Ausgabe? 9710. Juli, Schloßberg: Reqionaltretfen, einem noch festzusetzenden Zeitpunkt aufneh• „Auskunft wird erbeten" zu beachten. Essen-Steele men. Der Kreisvertreter dankte abschließend Dann bedenken Sie bitte, daß bei den vielen Meldungen, die täglich auf unserem Schreib• 20. /21. August, Lyck: Jahrestreffen, Hagen allen Mitarbeitern, die in uneigennütziger Ortelsburg Weise ehrenamtlich wertvolle Arbeit für die fisch landen, oft der Platz nicht reicht. In solchen (Westfalen) Kommissarischer Kreisvertreter: Gustav Heybowitz, Situationen haben Terminhinweise Vorrang vor Kreisgemeinschaft geleistet haben. Mit Interesse 4791 Thüle, über Paderborn, Telefon 0 52 58/78 82. 2t. August, Angerapp: Regionaltreffen, wurden die vorgetragenen Berichte von Kreis• Tätigkeitsberichten. Die Redaktion Stuttgart-Nord, Herdweg 117, Zur geschäftsführer Emil Kuhn, Kreisschatzmeister Unser Heimatbote 1976/77 wird zusammen• Doggenburg gestellt. Er soll auf unserem Haupttreffen am Dietrich Korsch und in Vertretung des verhin• noch immer die einfachsten Menschenrechte ver• derten Kreischronisten Guttzeit Otto Schemmer- 11. September in Essen bereits zur Verteilung 21. August, Rastenburg: Haupttreffen, kommen. Das Programm für das Treffen im Sep- sagen. Wir müssen trotz Entspannungsgerede Wesel (Rhein) ling gehört und einige Fragen gestellt, die be• das Gewissen der Welt wach halten. Wir friedigend beantwortet werden konnten. — Im lember befindet sidi in Vorbereitung. Bitte ach• 27. /28. August, Goldap: Haupttreffen, Haus der Jugend wurden Bilder, Bücher und ten Sie auf unsere Hinweise in den nädisten müssen auf völkerrechtlich verbindlichen Rege• Stade, Schützenhaus heimatliches Kulturgut aus dem Kreis Heiligen• Ausgaben des Ostpreußenblattes. lungen bestehen. Es gab lebhaften Beifall. Es beil ausgestellt, das an beiden Tagen sich eines bleibt nachzutragen, daß wir uns in einer wun• 28. August, Lotzen: Regionaltreflen, Reck• Ernst Birkwald, ein Verdienter um unsere derbar geschmückten Gaststätte befanden. Der guten Besuchs erfreute, genauso wie die Film• Kreisgemeinschaft, Regierungsobel amtmann linghausen, Stadt. Saalbau vorführungen durdi Siegfried Knorr „30 Jahre Wirt hatte sich alle erdenkliche Mühe gegeben. a. D., Sohn eines I landwerkers aus Groß- Es herrsdite Frohsinn und Gemütlichkeit. Es 4. September, Johannisburg: Kreistref• nach der Vertreibung". Jerutten, wohnhaft in Detmold, Wienkestraße 5, fen, Dortmund, Reinoldi-Betriebe kann wohl das Treffen als gelungen bezeichnet Familienabend — Um 20 Uhr begann der be• wird am 7. Juli 70 Jahre alt. Birkwald hat in werden. — Die Ergebnisse der Kreistagswahl 4. September, Osterode: Kreistreffen, liebte Faniilienabend. Kreisvertreter Vögerl be• den letzten Jahren unsere Kreisgeschäftsstelle werden demnächst an dieser Stelle veröffent• Recklinghausen, Stadt. Saalbau grüßte die zahlreichen Ehrengäste und Lands• geleitet und unserem Kreisvertreter Brenk bei licht. der Bewältigung der vielfachen Aufgaben beacht• 4. September, Sensburg: Kreistreffen, Kob• leute, die sich in einer Stärke von weit über 400 Personen eingefunden hatten. Er wünschte liche Hilfe geleistet. Seine an ihn gestellten lenz, Rhein-Mosel-Halle, Am Deut• Aufgaben hat er mit größter Gewissenhaftigkeit schen Eck allen einen fröhlichen unterhaltsamen Abend. K ULTUR NOTIZEN Für jahrzehntelange aufopfernde Arbeit und erfüllt, bis er nun wegen Verschlechterung Treue, bewiesen durch unermüdliches Wirken seiner Gesundheit diese Tätigkeit aufgeben mußte. Die Kreisgemeinschaft dankt ihm für für unsere Landsleute und den selbstlosen Ein• Dem 400. Geburtstag von Peter Paul Allenstein-Land satz für die Ziele der Landsmannschaft Ost• seine Pflichterfüllung zum Wohle unserer Kreisvertreter: Hans Kunigk. 3582 Gensungen, Mel- Landsleule und wünscht ihm einen geruhsamen Rubens sind in diesem Jahr mehrere Aus• sunger Weg 22, Geschäftsstelle: Bruno Krämer, 3012 preußen, verlieh der Kreisvertreter die Goldene stellungen gewidmet. So zeigt die Kölner Langenhagen, Schnittenhorn 6, Telefon 05 11/73 63 36. Ehrennadel an Paula Kuhn, geb. Kroll (Heili• Lebensabend. genbeil), Hamburg, die wegen Krankheit leider Passenheimer Schulertreffen — Im Gasthof Galerie Boisseree noch bis zum 2. Juli Das diesjährige Heimattreffen fand in Hagen nicht anwesend sein konnte und an Carl-Heinz Hackerbräu, München-Unterföhring, trafen sich Kupferstiche nach Gemälden von Nattier. (Teutoburger Wald) statt. Unter der Schirmherr• Thews (Zinten), Vorsitzender der Kreisgruppe die ehemaligen Passenheimer zu einem gemüt• Die Kreissparkasse, Köln, Neumarkt 18 a, schaft des Patenkreises Osnabrück hatte der Heiligenbeil in Berlin. Die Tanzfreudigkeit bei lichen Beisammensein. Es ist eine Parallele zu stellt den flämischen Maler zur Zeit im Luftkurort Hagen (TW) die Durchführung über• der vorzüglichen Stimmungskapelle Lahmann den Treffen in Nord- und Westdeutschland. Der Spiegel der Medaille vor. nommen. Am Sonnabend wurde eine Sitzung währte bis lange nach Mitternacht. Termin des Treffens war leider nicht der gün• Eine Ausstellung mit Werken von Paula des Vorstandes abgehalten, an der der Vor• Feierstunde — Zur Feierstunde am Sonntag stigste. Infolge ungünstiger Umstände kamen Modersohn-Becker zeigt der Kölnische sitzende des Patenschaftsausschusses von Osna• war der große Saal der Stadion-Gaststätte nur 45 Landsleute. Was den Ablauf des Tref• brück, der stellvertretende Landrat Oskar fens angeht, so kann dieser als gelungen an• Kunstverein noch bis zum 9. Juli schon lange vorher dicht gefüllt. Flotte Marsch• Eine hochinteressante Kombination stellte Hummel, sowie der Bürgermeister von Hagen, musik der Feuerwehrkapelle Burgdorf/Hännig- gesehen werden. Bis etwa 20 Uhr wurde geplau• Große-Kracht, mit seinem Gemeindedirektor sen unter der Leitung von Gerhard Kößler lei• dert, gescherzt und für das leibliche Wohl ge• die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden in Riepenhoff teilnahmen. Am Nachmittag trafen tete die Veranstaltung ein. Nach dem gemein• sorgt. Nach einigen Begrüßungsworten durch ihrer Ausstellung ,Fünf Architekten aus f üni sich die ehemaligen Wartenburger Mittelschüler samen Gesang des Ostpreußenliedes folgte die „die Einlader" spielte eine 3-Mann-Kapelle zum Jahrhunderten' vor. Die Ausstellung zeigte und die schon angereisten Landsleute in der Totenehrung, die vom stellv. Kreisvertreter Tanz auf. Dazwisdien Schunkeleinlagen. Erst die ausgewählte Architekturzeichnungen aus den Realschule zur Patenschaftsübernahme. Wäh• Siegfried Pelz vorgenommen wurde. Kreisver- Polizeistunde zwang uns in die Betten. — Wirt Beständen der Kunstbibliothek Berlin — rend einer gemütlichen Kaffeestunde mit Dar• ,W?,d,Lv^Al .wftrpJ>,cin.Vo^trAffei, Hierbei möch• treter Vögerl begrüßte alle'Landsleute von nah 1 Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz. bietungen einer Musikgruppe der Schule voll• und fern sowie zahlreiche Ehrengäste und Be• ten wir Rudi und Ina Obst, geb. Salewski zogen Direktor Völler und Frau Kostka die (Apotheke), sowie deren Schwester Lotti 2ech Aus dem 16. Jahrhundert waren Arbeiten sucher aus Mitteldeutschland, denen ein herz• von dem niederländischen Renaissancebau• Patenschaftsübernahme zwischen den Schulen. licher Beifall zuteil wurde. Sein besonderer für die gute Vorarbeit danken. Am Sonntag traf Dann fand unter Führung des dortigen Heimat• Gruß und Dank galt dem Festredner, Nieder• man sich zum Frühschoppen und Ausklang im meister Hans Vredeman de Vries zu sehen, vereins ein Rundgang durch den freundlichen sachsens Minister für Bundesangelegenheiten, „Englischen Garten" bei Aumeister. Nadi- aus dem 17. Beispiele von Francesco Borro• Ort statt, der aufzeigte, daß die Bezeichnung Wilfried Hasselmann. In seiner weiteren Rede mittags fand der Abschied mit allen guten mini, der mit Bernini das barocke Rom ge• Luftkurort zu vollem Recht besteht. Bis in die hob Vögerl die Bedeutung dieses Treffens für Wünschen in die heimatlichen Gefilde statt, wo• staltete, aus dem 18. von dem Egerer Mei• späte Nacht hinein blieben die Allensteiner und die Heiligenbeiler hervor. Er fuhr sinngemäß bei dieser unserer Seniorin Frau Strehl beson• ster des deutschen Spätbarocks Balthasar Hagener Bürger bei Tanz und fröhlichen Dar• fort: Unsere Liebe zur Heimat ist uns allen ders schwer fiel, da Wehmut und Hoffnung mit• bietungen zusammen. Manch freundschaftliche spielten. Eine Wiederholung derartiger Treffen Neumann, aus dem 19. von Hippolyte De- selbstverständlich und sie ist tief in unseren stailleur, der „für die internationale Hoch• Bande sind hier geknüpft worden, und viele Herzen verankert. Durch unsere Anwesenheit wurde angesprochen und kann Zu gegebener Landsleute werden nicht nur zu den Treffen auf diesen so überaus gut besuchten Heimat• Zeit überlegt werden. Vorschläge können ge• finanz und den europäischen Hochadel in nach Hagen kommen. Der Sonntag begann mit treffen dokumentieren wir auf friedliche Weise, richtet werden an Hans Petry, Im Hederichsfeld Paris und Berlin" arbeitete und dem Histo• einer Kranzniederlegung zum Gedächtnis unse• wie es um uns steht. Wenn wir auch wissen, Nr. 16, 5090 Leverkusen 3, und Heinz Lork, rismus zuzurechnen ist, und aus dem 20. rer Toten am Ehrenmal. Die Heilige Messe und daß es vorläufig keinen normalen Weg zurück Hüscheider Straße 43/5090 Leverkusen 31. Jahrhundert von dem Ostpreußen Erich Predigt hielt in dem neuen Gotteshaus Prälat gibt, unseren Anspruch auf unsere Heimat Mendelsohn, der 1953 in der amerikanischen Schwalke, Münster. Pfarrer Evers sprach für die haben und werden wir dennoch nicht aufgeben. evangelischen Landsleute. Danach begann die Wehlau Emigration gestorben ist und vor allem durch Das Grundgesetz der Bundesrepublik und Kreisvertreter: Werner Lippke, 2358 Kaltenkirchen, moderne Zweckbauten weltberühmt wurde. Feierstunde im Saal Stock. Nach Eröffnung Deutschland verpflichtet uns dazu. Und das gilt Oersdorfer Weg 37. Telefon 0 41 91/20 03. durch'Landrat Tegeler und einem Willkommens• für alle Bürger dieses Staates. Der Kreisvertre• gruß des Bürgermeisters von Hagen konnte der Westdeutscher Rundfunk — Deutschland ter wies damit auf die Rede von Minister Das Haupttreffen des Kreises Wehlau ist er- und seine östlichen Nachbarn. Preisver• Kreisvertreter die Ehrengäste und die zahl• lolgreidi abgesdilossen. Schon am Vortag hat• Hasselmann hin, der seine Rede unter das leihung im Schülerwettbewerb Nordrhein- reichen Landsleute begrüßen. Unter den Gästen Motto „Deutschland — Verpflichtung für jeder• ten sich 150 Landsleute eingefunden. Ein Teil weilten Prälat Schwalke, Pfarrer Evers und der mann" gestellt hatte. Nadi dieser mit viel Bei• nahm auch an der Kreistagssitzung teil. Die Westfalen und Hinweis auf die neue Aus• Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, fall aufgenommenen Ansprache, fand ein Ge• Delegation des Patenkreises war genauso stark schreibung. Sonntag, 26. Juni, 8 bis 9 Uhr, Hans-Georg Bock, der anschließend die Festrede dichtvortrag „Preis der Freundschaft" von wie der Wehlauer Kreistag. Bei der Betrachtung II. Programm. hielt, ferner die Vertreter der Kreisverwaltung Simon Dach, ausdrucksvoll gesprochen von Frau zur politischen Lage wurden die aktuellen Osnabrück, die der Landesgruppe und der Frieda Stolzke (Dt. Thierau), aufmerksame Zu• „Menschenrechte" angesprochen. Wir sollten Heimatkreise. Umrahmt wurde die Feierstunde hörer. Für den Patenkreis Hannover übermit• uns diese Woge des Allgemeininteresses über• WDR: Neue Tages-Mittelwelle vom Ermlandchor aus Münster unter ihrem telte Ratsmitglied Werner Nawrat, Lehrte, die all zunutze machen, weil hieraus unsere Rechts• Dirigenten Foremny, der schon in der Kirche die Grüße des Oberkreisdirektors und wünschte der ansprüche auf die Heimat resultieren. Die Hörer sind zur Mitarbeit aufgerufen Messe gesungen hatte. Die Teilnehmer blieben Veranstaltung einen guten Verlauf. Der gemein• „Spannungen" zur sogenannten „DDR" und das bei Gesprächen am Nachmittag noch lange bei• same Gesang des Niederländischen Dankgebetes Problem einer echten Entspannung wurden er• sammen oder wanderten durch den freundlichen Köln — Auf der internationalen Mittel• leitete zur Festansprache von Minister Hassel• örtert, wobei zu bemerken ist, daß Symptome wellenkonferenz 1976 erhielt der West• Ort. Beim Abschied hieß es, „es hat uns gut ge• mann über, dessen Rede mehrmals mit starkem einer „Entspannung" zu bewerten sind wie eine lallen, wir kommen wieder". Narkose für die nächste Aktion der Sowjets. In deutsche Rundfunk zusätzlich eine so• Beifall belohnt wurde und über die wir in der genannte Tageswelle zugeteilt, die vom nächsten Folge berichten. den „Schulbuchempfehlungen" sind Auf- weidiungstendenzen erkennbar. Die Polen tun Morgengrauen bis zur Ab&nddämerung be• Heiligenbeil so, als ob sie urpolnisches Gebiet besetzt hät• nutzt werden kann. Das bedeutet weit• Kreisvertreter: Georg Vögerl, BuqgestraBe 6, 1000 Königsberg-Stadt ten. Die Pruzzen waren Balten, keine Slawen. gehend störungsfreien Empfang — auf Berlin 41 (Steglitz), Telefon 0 30/8 21 2096 Amtierender Stadtvorsitzender: Dipl.-Ing. Ulrich Geschichtsverdrehungen sollten sich auch Rei• einer einzigen Frequenz — in ganz Nord• Albinus, Bonn-Duisdorf. Geschäftsstelle: Merowincjcr Minister Hasselmann sprach zu den Heiligen- sende in die besetzten Gebiete nicht gefallen rhein-Westfalen und darüber hinaus; und StraBe 55, 4000 Düsseldorf. Telefon 02 11 / 33 40 97. lassen. „Öffentlichkeitsarbeit" ist für uns beilern — Seit 22 Jahren treffen sich die Heili- schwer, muß aber sein. Jeder Landsmann solite dies auch dort, wo durch Berge oder Hoch• genbeiler in ihrer Patenstadt Burgdorf im Land• 25-Jahre-Patenschaftsfeier. — Wiederholt bauten der UKW-Empfang eingeschränkt haben wir darauf hingewiesen, daß die Hotel• jede Möglichkeit nutzen, auch wenn der Zeit• kreis Hannove, um das Hauptkreistreffen der geist uns ins Gesicht bläst. Wer da sagt, das ist. Das bedeutet aber auch, wie es in einer Keisgemeinschaft Heiligenbeil feierlich zu be• zimmerbestellung für den Besudi des Königs• Mitteilung des WDR-Pressestelle heißt, daß berger Stadttreffens am 17. und 18. September Ostpreußenblatt wäre unerträglidi, dem sagen gehen. Die verantwortungsbewußte und tatkräf• wir: Es ist uns recht, ein Ärgernis zu sein; denn die Abstrahlung auf dieser Mittelwellen- tig verjüngte Führung des Kreisausschusses vordringlich geworden ist. Dafür haben wir auch mitgeteilt, daß die Bestellungen an das Werbe• wir sagen Dinge, die man sonst nicht hört. So• Frequenz nur während der hellen Tages• konnte vor Stolz und Freude eine Teilnehmer• lange unser Rechtsstandpunkt besteht und ver• zahl von weit über 1000 Landsleuten feststellen, amt der Stadt Duisburg, Stadtinformation, Hodi- stunden erfolgen kann und daß Stereo• haus am Hauptbahnhof, Friedrich-Wilhelm- fochten wird, ist unser Ostpreußen auch nicht die eine merklich steigende Tendenz der frühe• verloren. Schärfen Sie sich das ein, liebe Lands• empfang nicht möglich ist. ren Jahre aufwies, wobei erfreulicherweise die Straße 94, 4100 Duisburg 1, zu senden sind. Die Um zu ermitteln, ob die Hörtunkteil• Zimmer werden in Preisgruppen A = 20,— DM leute. Kant sagt: Wenn Recht und Gerechtigkeit stattliche Zahl der jüngeren Generation an• untergehen, hat es keinen Wert mehr, daß Men• nehmer daran interessiert sind, auf dieser genehm auffiel. Eingeleitet wurde das Treffen bis 35,— DM, B = 35,— bis 45,— DM und C = 45,— DM und höher angeboten. Der Fern• schen auf Erden leben. Ein Kurzreferat befaßte Tages-Mittelwelle ein WDR-Programm zu bereits am Freitag mit einem Herrenabend im sich mit den Begriffen der „Deutschen Nation" engeren Rahmen in der Sorgenser Mühle und ruf der Stadtinformation lautet 02 03/28 13 29 04. empfangen, wird von Juni bis Ende Sep• und der „Kulturnation". Leider begnügt man tember auf der Frequenz 719 kHz versuchs• dem traditionellen Matjesessen, wo Kreisver• Werner Strahl wurde ausgezeichnet. — Unser sich heute nur mit dem letzteren Begriff. Das treter Georg Vögerl, Berlin, Gäste, Freunde und Landsmann Werner Strahl ist wohl seit 20 Jahr• Einheitsstreben ist weitgehend dahin, obgleich weise das Zweite Hörfunk-Programm des Gönne herzlich begrüßte. Oberkreisdirektor ren Mitglied der Stadtvertretung Königsberg, dei Präambel des GG das Einheitsstreben ver• WDR abgestrahlt. Der Sender möchte ins• Droste erhielt für sein Kommen eine originelle und seit einigen Jahren ist er auch im Stadt• langt. Dem Kreisausschuß wurde Entlastung er• besondere wissen, ob die Hörer von WDR 2 Dose mit Berliner Luft. Bei den Tischreden ausschuß unermüdlich tätig. Am 13. Juni wurde teilt. Der Etat 1977 wurde genehmigt. Nadi der — mit den Verkehrsdurchsagen — an die• kamen gegenseitig die guten Beziehungen von im das Verdienstkreuz am Bande des Verdienst• Kreistagssitzung fanden sich etwa 150 Lands• ser Mittelwellen-Ausstrahlung interessiert ordens der Bundesrepublik Deutschland vom Vertriebenen und „Verbliebenen" zum Aus• leute zusammen zu einem Unterhaltungsabend, sind. druck. Ein Dia-Vortrag von hervorragender Landrat Willy Müser bei einem Empfang im der nur aus dem Teilnehmerkreis bestritten Qualität über die Schönheiten Burgdorfs, vor• Repräsentationsraum des Velberter Schloß- und wurde. Es wurden lustige Begebenheiten er• Deshalb bittet der WDR die Hörer um geführt von Herrn Meinicke, Burgdorf, fand viel Beschlägemuseums ausgehändigt. Vorher hatte zählt, wie's daheim war. ihre Meinung. Postkarten-Zuschriften wer• Beifall. Bürgermeister Heinz Schemken als Gastgeber den erbeten an Westdeutscher Rundfunk, Sitzung des Kreistages — Am Sonnabend begrüßt. In diesem Fall war der Antrag auf Zu einer Feierstunde in Neubruchhausen Stichwort „Testsendung", Postfach, 5000 fand im kleinen Saal der Stadion-Gaststätte die Verleihung des Ordens durch den Kreisvorstand kamen viele Landsleute zusammen. Die Toten• Köln 1. E. M. 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 17 Allgemeines

Gottesdienst bei diesen Treffen immer eine zentrale Stellung einnimmt, so ist das ein Einsatz für die bedrängte Kirche Zeichen dafür, daß das Heimaterlebnis BeiJeid der Ostpreußen zum seine letzten Wurzeln im religiös-kirch• Tod Wernher von Brauns Bericht der Katholischen Arbeitsstelle für Heimatvertriebene lichen Bereich hat. Daher kann die Kirche Hamburg — Der Sprecher der Lands• mit ihrer pastoralen Sorge nicht gleichgül• mannschaft Ostpreußen hat aus Anlaß Zwiesel — An der kirchlichen „Basis", in tig an den Aktivitäten der Vertriebenen- dierten Beiträge zum komplexen Thema der des Ablebens des Raketenforschers den Pfarrgemeinden, herrsche noch immer Gemeinschaften vorübergehen. Sie muß Versöhnung und zu theologischen Sireit• Professor Wernher von Braun an eine weitverbreitete Gleichgültigkeit versuchen, die in der Herkunftsheimat fragen der Gegenwart (Lefebvre, Atheis• dessen Witwe folgendes Telegramm gegenüber dem Schicksal der bedrängten wurzelnden Bindungen der Vertriebenen mus) bekannt. gerichtet: Kirche: „Selbst im Leben der Pfarrgemein• religiös zu vertiefen und die Bereitschaft „Zum Tode Ihres Gatten übermittele den an der Grenze zur Tschechoslowakei Noch immer werden die Gottesdienste für Frieden und Versöhnung zu stärken. ich Ihnen die aufrichtige Anteilnahme oder zur ,DDR' ist kaum etwas davon zu bei den großen landsmannschaftlichen Zu• Hier liegt die besondere Aufgabe der der Landsmannschaft Ostpreußen. Wir merken, daß einige Kilometer weiter öst• sammenkünften — Sudetendeutscher Tag kirchlichen Vertriebenenarbeit und die sind stolz darauf, daß der Mann, des• lich die gläubigen Christen unter dem 200 000 Teilnehmer, Schlesiertag 40 000 — Existenzberechtigung einer eigenen Ver- sen Genie die Menschheit den Mond schweren Druck der kämpferischen Gott• zu Glaubenskundgebungen: „Wenn der triebenenseelsorge. Dr. Franz Lorenz losigkeit leiden." Mit dieser Feststellung erreichen ließ, durch Geburt und Hal• verbindet der vom Geschäftsführer der tung unserer preußischen Heimat ver• „Katholischen Arbeitsstelle für Heimatver• bunden war. triebene/Süd" soeben vorgelegte Tätig• Hans-Georg Bock keitsbericht 1976 den Hinweis auf einen Seit Jahrzehnten ein Vorbild Sprecher Artikel von Prof. Scheffczyk („Rheinischer der Landsmannschaft Ostpreußen" Merkur"), daß sich aus der Gemeinschaft der Liebe ergebe, daß die innere Kraft des Generalmajor a. D. Horst Kadgien vollendet das 80. Lebensjahr Kirchenbewußtseins von Pfarrgemeinden Ansbach — Am Mit seiner Gattin, Barbara Freiin von und Gliedkirchen vor allem in der lebendi• 30. Juni wird General• Freytag-Loringhoven, die Horst Kadgien im Klara Grigat feiert ihren 100. gen Verantwortung für andere Gemeinden major a. D. Horst Kad• Januar 1932 heiratete, hat er vier Kinder. und Gliedkirchen deutlich wird, die in Be• gien, der in Gersch- An Auszeichnungen erhielt der tapfere Kiel — Die in drängnis und Not sind. Wenn daher die willauken im Kreis Ostpreuße u. a. das Deutsche Kreuz in Duhnau, Kreis La- Vertriebenen zur Hilfe aufrufen, und in Gumbinnen geboren Gold, E.K. I und II, die österreichische biau, geborene Klara dieser Richtung mancherlei Initiativen ent• wurde, seinen 80. Ge• Tapferkeitsmedaille, das Dienstauszeich• Grigat begeht am falten, stärken sie dadurch das kirchliche burtstag begehen. Bewußtsein. nungskreuz I. Klasse, das Kriegsverdienst• 26. Juni 1977 ihren Als 17jähriger trat kreuz I. Klasse und das Verwundeten• 100. Geburtstag. Zu• Kadgien nach dem abzeichen in Silber für dreimalige Ver• sammen mit ihren Das Schicksal der Bedrängnis legt uns die Notabitur am König• Frage nahe, wie der kämpferische Atheis• wundung. A. S. vier Geschwistern lichen Wilhelmsgym• verbrachte sie eine mus zu deuten ist. P. Dr. Paulus Sladek nasium in Königsberg OSA legt dem Tätigkeitsbericht eine tiefen• sorglose Jugend am in das Fußartillerie- Kurischen Haff. psychologische Untersuchung über Wurzeln Regiment von Linger Ostpreußisches Nr. 1 Sie kamen auch aus Österreich und Motive des Atheismus bei, deren ein. Nach dem Ersten Weltkrieg diente er Zwei Jahre nach Grundgedanken er in einem Arbeitskreis in der Reichswehr im 1. Preußischen und Schweden der Jahrhundertwende heiratete die ge• beim Passauer Bundestreffen der Acker• Artillerie-Regiment und Folgeformationen borene Meyrahn den Lehrer Robert Grigat. mann-Gemeinde entwickelt hat. In ein• in verschiedenen ostpreußischen Garni• Treffen der Königsberger Arbeiterjugend Das Ehepaar lebte in Damerau, Stanten gehender Begründung folgert er, daß der sonen bis 1935. Von 1935 bis 1938 Lehrer Berlin — Die ehemaligen Angehörigen (Samland) und zog später nach Königsberg. Atheismus nicht ein Gedankensystem von an der Artillerieschule Jüterborg, wurde der Sozialistischen Arbeiterjugend und be• in erster Linie wahrheitssuchenden Men• Horst Kadgien 1938 als Oberstleutnant freundeter Jugendorganisationen aus Kö• Die Flucht verschlug die Eheleute im schen ist, sondern das Produkt eines, wenn Kommandeur der II. Abteilung Artillerie- nigsberg trafen sich in Mehlem am Rhein. Jahre 1945 nach Wrohm bei Büsum. auch unbewußten Wunschdenkens, das den Regiment 93 Würzburg. Heimatvertriebene und Flüchtlinge feierten hybriden Anspruch des Menschen nach all• Wiedersehen und gedachten ihrer Heimat. Ein Jahr nach der Goldenen Hochzeit seitiger Autonomie rechtfertigen soll. Nach Einsätzen im Osten wie im Westen Schon zum achten Mal fand eine solche Be• starb Robert Grigat. Seine Witwe zog dar• Die Persönlichkeiten, die für die Arbeits• erlitt Kadgien, inzwischen als Oberst mit gegnung statt. Wenn auch die alten Freunde aufhin zu ihrem einzigen Sohn, der in Kiel stelle der Heimatvertriebenen in Süd• der Führung der 36. Infanterie-Division weniger geworden sind, so hat sich doch als Arzt praktiziert. Als dessen Schwieger• deutschland verantwortlich sind, stehen seit betraut, eine schwere Rückgratverletzung. durch das Bekanntwerden dieser Treffen tochter 1954 plötzlich starb, kümmerte sie Jahrzehnten mit Erfolg in der katholischen Nach einem Jahr Lazarettaufenthalt wurde der Kreis der Beteiligten ständig vergrö• sich rührend um ihre vier Enkel und den Vertriebenenarbeit: Vorsitzender ist Prälat der am 1. Dezember 1944 zum General• ßert. Sie kamen aus allen Gegenden, so Haushalt. Die Familie hat sich inzwischen Johannes Barth, Domkapitular in Rotten• major Ernannte Kommandeur der Artille• auch aus Berlin, Wien und Schweden. Die um sieben Urenkel erweitert. burg; als Leiter des Seelsorgeamtes ist er rieschule II. Wiedersehensfreude schaffte eine so herz• Referent für die Vertriebenen, Spätaussied• liche Atmosphäre, daß grausame Erlebnisse Da sie Ostpreußen über alles geliebt hat, le i und Exilgruppen; in Stuttgart leitet er Seit seiner Entlassung aus der zweijähri• und ertragenes Leid schnell vergessen wa• hegt Klara Grigat noch immer den Wunsch, inirii Diözesankreis der \ rbei Isgemeiri- gen amerikanischen Kriegsgefangenschaft ren. Vorträge, Filme, Besichtigungen, heiße in-ihre Heimat zurückkehren zu können. schaft der katholischen Vertriebenenver- setzte sich Kadgien aufopferungswillig für Debatten sowie Ausflüge und Lieder mit Durch ein Augenleiden stark sehbehindert, bände. Stellvertretender Vorsitzender ist die Ausbildung seiner ehemaligen Wehr• gewohnter Gitarrenbegleitung füllten die ist sie nicht mehr in der Lage, zu lesen Stunden bis spät in die Nacht. Immer wie• Caritasdirektor P. Josef Jaksch SJ, Stutt• machtangehörigen und Kameraden ein. Es oder Fernsehsendungen zu verfolgen. gart, zugleich Geistlicher Beirat der Ar• gelang ihm, mit Hilfe ehemaliger Heeres- der zog sich durch die Gespräche wie ein beitsgemeinschaft der Vertriebenenorgani- fachschullehrer Kurse zu veranstalten, die roter Faden der Gedanke, welche Möglich• Seit ihrem 97. Lebensjahr wohnt Klara keiten gibt es noch zur Erhaltung des Frie• sationen. Schriftführer ist Prälat Josef Halt• seinen Kameraden die Möglichkeit gaben, Grigat im Altersheim Stadtkloster in der Prüfungen für die Übernahme in die dens und der Freiheit. So wurde auch dieses mayer, Sprecher der donauschwäbischen Harmsstraße 102—124, 2300 Kiel 1, wo sie Priester und Katholiken. Geistlicher Beirat Beamtenlaufbahn abzulegen. Zusammensein für alle zu einem schönen gut versorgt wird. Gemessen an ihrem des „Gerhardswerkes" und Schriftleiter des Erlebnis mit der Zuversicht auf ein Wieder• „Gerhardsboten". Geschäftsführer der Ar• Der Erfolg auf diesem Gebiet hinderte sehen im nächsten Jahr, über das Walter Alter weiß sie Besucher noch immer durch beitsstelle und Kassierer ist der Augusti• ihn nicht, in Liebe und Treue für seine Müller, Indeststraße 49, 5180 Eschweiler, erstaunliche geistige Frische zu verblüffen. gern Auskunft gibt. Carl Polenz nerpater Dr. Paulus Sladek in Zwiesel, Heimat tätig zu sein und durch Zuverlässig• A S. Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemein• keit, Pflichtgefühl und Hilfsbereitschaft de, als Pastoraltheologe durch seine fun• seinen Mitmenschen ein Beispiel zu geben. Wer hat Daten od. die Gebuits- urkunden von den Eltern des am [ Suchanxelqen ] 14. 11. 1847 in Gr.-Warningken, Kr. Q Urlaub/Rotten""^ Fillkallen, geb. August Meyhoef- fer, Johann Meyhoeffer u. dessen Ehefrau Barbara Hofert? Nachr. Die Ostsee muß leben Ferienappartement in Braunlage, Suche Friedrichsdorfer, Kackschies, gegen Kostenerst. erb. Emmy modern und behaglich, frei ab Wannags, Sigetti. Heta Baumgart, Meihöfer, geb. Paeger, Hermann- Energische Maßnahmen gegen ihre Verschmutzung 25. 6. 1977. Tel. (05 51) 7 53 82. Eßlinger Straße 62, 7012 Fellbach. Löns-Weg 40 b, 2000 Hamburg 60. Ruhe und Erholung auf dem Lande, Hildesheim — Eine Verschmutzung der In den Ostseeanliegerstaaten löste die im an Wald und Binnensee, 3 km zur Ostsee. Übernachtg. m. Frst. Ostsee gab es früher kaum. Die klaren Was• Nordhafen bei Danzig entstehende Erdöl• 14,— DM. Frau Ruth Hoffmann, Als Erben werden gesucht Verwandte von ser, die an der langen ostpreußischen Küste raffinerie große Beunruhigung aus. Man be• geb. Milthaler, Hackertdohrred- der 14, 2409 Scharbeutz 2-Schürs- 1. Gustav WYSK, geboren am 13. 10. 1900 in Flammberg, Kreis in der Brandung sich auf den Strand er• fürchtete auch eine arge Verschmutzung der dorf, Tel. (0 45 24) 5 42. Orteisburg. gossen, waren wohl bei Sturm schaumge• Danziger Bucht, also auch des vor der ost• Lüneburger Heide, 1. Landhaus: 2. Georg DITKUNS und seiner Frau Anna, geb. JOKUSZIES, krönt, aber sonst sauber. Das hat sich seit preußischen Küste liegenden Teils der Ost- DoZi/Hzg/Bad/Frühst. u. Küche. aus Passon Raisgen, Kreis Tilsit. Diese hatten zumindest dem Krieg nun grundlegend geändert. Bis See. Es wird aber dort eine pneumatische J. v. Grone, 3041 Neuenkirchen. einen Sohn Michael, geboren 1868, der später in Berlin wohnhaft war. vor einigen Jahren entwickelte sich die Ost• Wassersperre am Ablauf geschaffen, die den see immer mehr zu einer Kloake, in die die Ausgang des erdölverseuchten Beckens ver• 3. Wilhelm KUSCHNEREIT und seiner Ehefrau Ernestine, geb. Stellenangebote ^ PAUKOSTAT, welche mindestens die zwei Kinder Auguste Anliegerstaaten ihre Abwässer leiteten. schließt und somit die mögliche Ausbreitung Kuschnereit, geboren 1860 in Tatarren, Kreis Goldap, und von Erdöl über die Wasseroberfläche ver• Eduard Kuschnereit, geboren 1865 in Muldenwiese, Kreis Pflegerin, nicht unter 35, ganztägig, hindert. Das sind die ersten Maßnahmen zur Insterburg, hatten. Die Familie war spater in Berlin wohn• Auch der kleine Teil der Ostseeküste in für ältere Dame in Bad Berle• haft. Rettung der Ostsee vor völliger Ver• burg gesucht. Gepflegtes Haus, Schleswig-Holstein hatte darunter zu lei• anmutig gelegen. Wohnung vor• schmutzung. Sie berechtigen zu einem ge• handen. Zuschr. u. Nr. 71 848 an 4. Der Eheleute Karl MÄDER und Auguste, geb. BERSZELIS, den. Vor etwa zehn Jahren bemerkte man aus Lasdehnen, Kreis Pillkallen. mäßigten Optimismus und lassen für die Das Ostpreußenblatt, 2000 Ham• schließlich die Gefahr, die aus dieser Ver• burg 13. Zukunft hoffen. Meldungen erbeten an Joachim-Friedrich Moser, Postfach 630, schmutzung drohte, und leitete Maßnahmen 7570 Baden-Baden. Porto wird erstattet. ein, um eine Katastrophe zu verhüten. Ein Wir benötigen für unser Ein• familienhaus in landschaftlich Programm von Forschungsvorhaben und In einem Artikel „Die Ostsee muß leben" sehr schön gelegener Kleinstadt Vorbeugungsmaßnahmen ist von den An• in der in Warschau erscheinenden Zeit• Süddeutschlands ein rainerstaaten, vor allem Schweden, Polen, schrift „Polen" sind im Juniheft 1977 Dar• kinderloses Ehepaar der Bundesrepublik Deutschland, der „DDR" Sie sollte einige Stunden am legungen über Maßnahmen zur Verhütung Tag im Haushalt helfen. Er und Finnland, aufgestellt worden. und Verringerung der Verschmutzung der könnte sofort eine Arbeitsstelle in einer Möbelfabrik erhalten. Ostsee durch die sieben Anrainerstaaten Geboten wird moderne Zwei- Schweden hat die längste Küstenlinie, ist enthalten. Auch ist durch Marek Pisarski, Zimmer-Wohnung mit Garage aber auch der größte Umweltsünder. Ent• und gute Bezahlung. einem erfahrenen, für das Fernsehen arbei• Farn. Walter Nolff, 7157 Murr• CO sprechende Maßnahmen sind insbesondere hardt Fornsbach Telefon Num• Am 2G. Juni 1977 feiert mein tenden Dokumentarfilmer, der Film „Es gibt mer (0 71 92) 65 92. lieber Mann Jahre der Bau von Kläranlagen und die Reinhal• wird am 25. Juni 1977 Frau tung der sich in die Ostsee ergießenden nur eine Ostsee" in Zusammenarbeit des Kurt Stotzka TV Studios in Danzig mit der schwedischen Oberleutnant d. Res. Frieda Mattern Flüsse. Im Schweden werden Industriebe• und Stabsintendant d. Res. geb. Ehrich triebe geschlossen, die sich Kläranlagen Gesellschaft Rolf Husberg Produktion ge• aus Scherden, Kr. Insterburg aus Ankern, Kr. Mohrungen Verschiedenes und Landwirt nicht leisten können. In der Sowjetunion ist dreht worden, der zwei Preise, den Grand aus Siewken Kr. Angerburg Gottes Güte und Liebe möge die Einleitung von Industrieabwassern in Prix auf dem Internationalen Fernsehfesti• seinen 70. Geburtstag. uns unsere liebe Mama noch c Es gratulieren sehr herzlich und lange gesund erhalten. die Ostsee verboten. In einer Zellstoff- val in Monte Carlo und die „Silberne Beamter a. D., Witwer, sucht zum Herbst dieses Jahres liebenswür• wünschen noch viele schöne Das ist der Wunsch ihrer Töch• Fabrik in Finnland arbeitet schon seit eini• Nymphe", als bester Film mit Umwelt• dige, vertrauensvolle, rüstige Lebensjahre ter Ehefrau Helene und Ilse und Erika ger Zeit ein gewaltiger Sodakessel, in dem schutzthematik, erhalten hat. über diesen Rentnerin zur pers. Betreuung u. alle Produktionsabfälle verbrannt werden, Versorgung seines Haushalts Sohn Hans Joachim mit Familie Film und seine Entstehung berichtet Pisarski (Eigenheim) im Münsterland. 8752 Mainaschaff Friedhofstraße 5 die früher einmal im großen Ausmaß in die Zuschr. u. Nr. 71 775 an Das Ost• Mainparkstraße 2091 5799 Dennweiler-Frohnbach Ostsee geleitet wurden. in der genannten Veröffentlichung. EG preußenblatt, 2000 Hamburg 13. V / Jahrqanq 28 Das 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 18

Alle reden vom Bernstein — Geburt — Verlobung Zwei fleißige Hände ruhen, WIR HABEN IHN ! ein gutes Herz steht still, Sogar mit zwei liebe Augen schlafen nun, Insekten-Einschlüssen. Anna Maerker weil es der Herrgott will. Prospekte kostenlos! Hochzeit — Jubiläum * • 13. 7. 1898 f 3. 6. 1977 aus Schloßberg Deinen Nach langem, schwerem Leiden entschlief heute IHRE FAMILIENANZEIGE meine liebe Frau, meine gute Mutter, Schwieger• m mutter, Großmutter und Tante Königsberg^. in 8011 München-B ALDH AM In stiller Trauer haben wir Abschied genommen. Bahnhofsplatz 1 DAS OSTPREUSSENBLATT Marie Graf Franz Maerker geb. Lerbs Irene Maerker kurz vor ihrem 70. Geburtstag. Lotti und Karl Dingel In tiefer Trauer und Dankbarkeit Waltraud und Gerd Kurzhals-Dingel Arthur Graf Lothar Graf und Frau Monika Am 28. Juni 1977 feiert unsere liebe Mutter geb. Koppe Christine als Enkel Ida Pilath, geb. Podehl 2800 Bremen, Leher Heerstraße 85 B, Wohnung 403 aus Gehland, Kreis Sensburg Die Trauerfeier hat auf Wunsch der Verstorbenen im engsten jetzt Schulstraße 26. 2222 Marne Familienkreis stattgefunden. 5828 Ennepetal, den 11. Juni 1977 ihren 7 0. Geburtstag. Dr.-Siekermann-Weg 30 Es gratulieren herzlich und wünschen Gesundheit und alles Die Trauerfeier fand statt am Donnerstag, dem 16. Juni 1977, Gute um 11 Uhr in der Friedhofskapelle Ennepetal-Voerde. An• ihre Tochter Reni aus Rissen schließend war Beisetzung. Erika, Horst, Ruth, Günther und Andreas sowie die Enkelkinder Der Herr ist meine Zuflucht für und für. Psalm 90, Vers 1 7i Am Montag, dem 13. Juni 1977, ist unsere liebe Mutter und Oma Nach einem vollendeten Leben entschlief unsere liebe Mutter, Unsere Oma wird 00 Lisbeth Dyck Schwiegermutter, Oma, Uroma und Tante Maria Klein geb. Moszeik geb. Brader aus Schulen Kr. Tilsit-Ragnit Anna Schirrmacher aus Hopfenbruch (Paballen) geb. Minuth Kreis Ebenrode (Stallupönen) nach einem erfüllten Leben im Alter von 77 Jahren von uns aus Wangitt, Kreis Samland feiert am 27. Juni 1977 ihren gegangen. Geburtstag. • 10. 3. 1893 t 18. 6. 1977 Sie lebt bei guter Gesundheit im Kreise ihrer Kinder und In stiller Trauer Enkel, die hiermit herzlich gra• tulieren. Johannes In stiller Trauer Fritz Albrecht und Ingrid Schwiegertochter Mathilde Die Angehörigen Enkel Gilda (23) Eberhard und Renate Hannelore Angela und Fritz Schwiegersohn Klaus Michael, Britta, Christine, Stephan Enkel Jutta (6), Bärbel (4) und Christoph Am Waldrand 8, 2112 Jesteburg 4223 Voerde 2. Siedlerweg 16 Trauerfeier hat am Donnerstag, dem 23. Juni 1977, um 15.30 Uhr im Juni 1977 Teinstücken 5 i, 2000 Hamburg 54 (Eidelstedt) in der Kirche in Jesteburg stattgefunden. J Trauerfeier fand am 21. Juni 1977 auf dem Eidelstedter Fried• > r —\ hof statt.

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Goldene Hochzeit Jahre Still und einfach war Dein Leben, feiern am 28. Juni 1977 unsere wird am 30. Juni 1977 Der Anfang, o Herr, und das Ende ist dein, treu und fleißig Deine Hand, lieben Eltern die Spanne dazwischen, das Leben, war mein, für die Deinen galt Dein Streben Kurt Rosenfeld Frl. Gertrud Braun und irrt ich im Dunkeln und fand ich nicht aus, bis an Deines Grabes Rand. und Frau Elsa Karlshöhe, Kreis Angerburg bei dir, Herr, ist Klarheit und Licht dein Haus. geb. Schettler Am 15. Juni 1977 entschlief im Alter von fast 84 Jah• Es gratulieren herzlich und aus Seckenburg (Elchniederung) ren unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroß• jetzt August-Gottlieb-Straße 4 wünschen Gottes Segen Gertrud Klein 6430 Bad Hersfeld mutter, Frau Gerhard Kubbilun aus Kuckerneese, Ostpreußen In Freude und Dankbarkeit gra• und Frau tulieren ganz herzlich geb. 23. 1. 1888 geb. 9. 6. 1977 Meta Cristal die Kinder T „ nebst Angehöi Lg.« a 5172^Linnichj Ewartsweg 34 hre Güte und Bescheidenheit bleiben unvergeßlich. ,ot. «i «u-.n .JHttael - • . -. aus Bloestau. Post Kuggen, Kreis Samland In dankbarem Gedenken * • " zuletzt 3100 Celle, Clemens-Cassel-Straße 3 Gertrud Hartwig, geb. Klein Erika Körner In stiller Trauer Am 15. Juni 1977 entschlief plötzlich und unerwartet nach Hildegard Barteleit im Namen aller Angehörigen kurzer, schwerer Krankheit meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Dora-Elisabeth Meisen, geb. Cristal 2177 Wingst-Altenfluth Herbert Meisen Sie ruht mit ihrer Schwester auf dem Friedhof Gartlberg, Liesbeth Politt Pfarrkirchen (Niederbayern). geb. Färber X Clemens-Cassel-Straße 3, 3100 Celle aus Grünwalde, Kr. Pr.-Eylau im Alter von 77 Jahren.

In stiller Trauer Emil Politt Heinz Politt und Frau Christel Gertrud Moeller Unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante geb. Klein Heike und Angela geb. Augustin • 17. 7. 1902 2000 Stapelfeld, Heinrich-Ruge-Straße 8 t 18. 6. 1977 Herta Schipper Die Beerdigung fand am Freitag, dem 24. Juni 1977, geb. Kreutz 11 Uhr auf dem Braaker Friedhof statt. aus Königsberg (Pr)-Kalthof Hubertus Moeller 1890—1977 Hermann Moeller ist heimgegangen.

In stiler Trauer Blumenthaistraße 12, 2800 Bremen 1 Georg Kreutz Ich steh' in meines Herren Hand Die Trauerfeier hat in aller Stille stattgefunden. Hainholzerdamm 18, 2200 Elmshorn und will drin stehen bleiben. Olga Kreutz Ilbenstädter Straße 1, 6000 Frankfurt/Main Kurt Reimann Lindenstraße 5, 6501 Wörrstadt Anna Juckel 6550 Bad Kreuznach, den 11. Juni 1977 geb. Karnowsky Fürchte dich nicht, denn ich habe dich Beisetzung der Urne am 24. Juni 1977 in Bad Kreuznach. aus Osterode/O. und Alienstein erlöst, ich habe dich bei deinem Namen geb. 30. 9. 1891 gest. 24. 5. 1977 gerufen, du bist mein. 23. Jes. 43, 1

Nach Gottes heiligem Willen entschlief am 11. Juni 1977 nach längerem Leiden unsere liebe Schwester, Schwägerin und Unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, unsere gute Groß• Tante mutter und Urgroßmutter ist von allen ihren Leiden durch Du hast mich erlöst Herr, Du mein treuer Gott. einen sanften Tod erlöst worden. Magdalena Walsdorff Ihre ganze Fürsorge galt bis zuletzt ihrer Familie. geb. Stolt Heute ist meine geliebte Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Wir danken ihr. aus Heiligenbeil in Ostpreußen im Alter von 77 Jahren. Auguste Pusicha geb. Pawellek Gertrud Rothe und Hildegard Torkler In stiller Trauer aus Schabensee, Kobbelhas, Kreis Orteisburg Wilhelm Friedrich Torkler Frieda Patschke, geb. Stolt Manfred Rothe und Wilfried Torkler Emma Häßner, geb. Stolt im 67. Lebensjahre nach langem, schwerem Leiden sanft ' Magnus Häßner entschlafen. Regine Rothe Debora Schwesig, geb. Stolt In tiefer Trauer Dagmar und Achim Rothe Albert Schwesig Edith Peylo, geb. Stolt Ehegatte Karl Pusicha Richard Peylo ihre geliebten Kinder alle Verwandten und Bekanntco 5630 Remscheid-Lennep Albrecht-Thaer-Straße 16 Oldenburg i. H., Kremsdorter Weg 29 Meworinger Straße 10, 5650 Solingen Die Beerdigung hat von der Friedhofskapelle Oldenburg i. H. Die Trauerfeier fand am 1. Juni 1977 in der Friedhofskapelle aus stattgefunden. in Solingen statt. 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 19 Jahrgang 28

Zum Gedenken an unseren gellebten Bruder Der Herr ist mein Huu Ps. 23. V. 1 Siegfried Jelonnek Nach einem erfüllten Leben, im festen Glauben an Gott, starb Heute in den Mittagstunden entschlief nach langem, der am 1. Juli vor fünf Jahren im Alter von 32 Jahren tödlich am 12. Juni 1977 im Alter von fast 89 Jah ICH unser licucr mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere her• verunglückte. Vater, Schwiegervater und Großvater zensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Ur• großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Anni Steppan, geb. Jelonnek aus Brassendorf, Kreis Lotzen jetzt 6900 Heidelberg 1, Kappesgärten 7 Gertrud Neuroth Erich Steppan Gottlieb Kukuk geb. Schlimmer aus Lyck, Ostpreußen aus Goldensee, Kreis Lotzen im Alter von 82 Jahren. Ihre ganze Liebe und Sorge galt ihrer Kamille. In stiller Trauer Am 12. Juni 1977 starb im Alter von 72 Jahren der Fritz Kukuk und Sieghilde Kukuk, geb. Guse 2000 Hamburg 54, Fuchsienweg 6 Hans-Werner Neurolh und Frau Charlotte, geb. Reckeit Landwirt Marie Bühring, geb. Kukuk, und Paul Buiinng Ursula Schade, geb. Neuroth 2000 Hamburg 60, Stammannstraße 12 Ute Kröppen, geb. Schade George Simpson und Klausdieter Kröppen Michael Kukuk und Beate Kukuk, geb. MUMHI Herr auf Friedrichsgabe Hans-Jürgen Schade Hauptmann der Reserve a. D. und Urenkel lm Ostpreußischen Grenadierregiment Nr. 43 Träger des EK 2 und EK 1 iowie weiterer Orden und Ehrenzeichen aus dem 2. Weltkrieg 4630 Bochum 1, den 13. Juni 1977 Trauerhaus: Petersstraße 17 Letzte Ruhestätte: 2059 Siebeneichen über Buchen Die Beisetzung fand in Bochum statt. Im Namen aller, die ihn gekannt, geliebt und verehrt haben Doris Beeckmann-Simpson a. d. Hause Friedrichsgabe

Du hast gewirkt. Du hast geschafft, gar manchmal bis zur letzten Kraft, Eutin, Wilhelmshöhe nun ruhe aus. Du gutes Herz, Die Trauerfeier findet im engsten Kreise statt. Fern seiner ostpreußischen Heimat verstarb unser lieber Vater. Dir ist nun wohl, uns bleibt der Schmerz. Schwiegervater und Großvater Plötzlich und unerwartet entschlief heute unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroß• Albrecht Rohde mutter, Schwägerin und Tante Molkereidirektor i. R. geb. 23. 12. 1895 gest. 13. 6. 1977 Minna Weller aus Breitenstein, Ostpreußen geb. Przykopanski Die Zeit ist erfüllt, aus Goldap, Ostpr., Blumenstraße 53 und das Reich Gottes geb. 8. 3. 1893 in Satticken, Kr. Goldap, Ostpr. ist herbeigekommen. Karl-Heinz Gülzau und Frau Eva, geb. Rohde gest. 11. 6. 1977 in Burgdorf Karl-Heinz Rohde und Frau Hubert Rohde und Frau In stiller Trauer und Dankbarkeit Unser geliebter Vati und Schwiegervater starb nach schwerer 4 Enkelkinder im Namen aller Angehörigen Krankheit in Frieden. Ilse Conrad, geb. Weller Heinz Weiler Kurt Trzon 2900 Oldenburg, Zietenstraße 5 Werner Conrad 11. 8. 1889 11. 6. 1977 Düsseldorf. Kiel Erika Weller, geb. Kisser in Königsberg (Pr) in St. Andreasberg Sybille Hecht, geb. Conrad Edka Hecht In Trauer und Dankbarkeit und Klein-Alexander Helga Krutein, geb. Trzon Dr. Herbert Krutein 3167 Burgdorf, Körnerstraße 2, Breslauer Straße 27 Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 15. Juni 1977, um 14 Uhr von der Kapelle des Neuen Friedhofes, Uetzer Straße, Hans Borchert aus statt. >i n- »• »•»• - 3424 St. Andreasberg (Oberharz), Glückaufweg 6 aus Lautffschfceri, Kreis Labiau • 27. 3. 1916 t 12. 6. 1977 .v. «...

Nach kurzer, schwerer Krankheit erlöste ihn ein sanfter Tod. Unsere liebe Schwester und Tante, Frau In stiller Trauer Ein aufrechter Ostpreuße, unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater wurde am 3. Juni 1977 zur letzten Ruhe gebettet. Lisbeth Borchert, geb. Reddig Agnes Bienkowski Reinhard Borchert und Frau Beate Soldau — Neidenburg — Osterode Elise Reddig Fritz Buchsteiner Elfriede Lorenz, geb. Reddig ist am 11. Juni 1977 im Alter von 75 Jahren sanft • 23. 3. 1895 t 1. 6. 1977 entschlafen. aus Schillfelde, Kreis Schloßberg, Ostpreußen 2000 Hamburg 74, Seeadlerstieg 13 Die Beerdigung hat stattgefunden am Donnerstag, dem 23. Juni In Dankbarkeit und Liebe Es trauern um ihn 1977, auf dem Schiffbeker Friedhof. Schiffbeker Weg 144. Ottilie Bienkowski (Schwester) Kurt Bachmann und Frau Waltraut Hedwig Bledau, geb. Bienkowski geb. Buchsteiner und Anverwandte Heinrich Janitz und Frau Katherina geb. Buchsteiner Wilhelm Stoef und Frau Irene geb. Buchsteiner Durch einen tragischen Unfall wurde heute mein lieber Mann, 8630 Coburg, Hirschfeldring 52 und Von-Mayer-Straße 48 sowie Enkel und Urenkel unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel 2090 Winsen/Luhe, Gartenweg 1 Walter Neumann aus Tapiau, Kreis Wehlau, Ostpreußen Hans Kummetat im 73. Lebensjahre aus unserer Mitte gerissen. Direktor i. R. In stiller Trauer geb. 27. 5. 1905 gest. 12. 6. 1977 im Namen aller Angehörigen Deine Güte, HERR, Für alle Angehörigen sei über uns, wie wir Charlotte Neumann auf Dich hoffen! geb. Schmiedefeld Maria Kummetat, geb. Müller Psalm 33, 22 Altenwohnheim, 3144 Amelinghausen 3500 Kassel, Baumgartenstraße 90 a Trauerfeier hat am Sonnabend, dem 18. Juni 1977, um 11 Uhr Nadi einem gesegneten Leben von fast 90 Jahren in der Kapelle des Friedhofes Amelinghausen stattgefunden. rief Gott der Herr unseren lieben Onkel

Fritz Wiesemann Heute verstarb nach langem Leiden, jedoch plötzlich und Hauptlehrer i. R., Major d. Res. unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwager Nach einem arbeitsreichen Leben und kurzer, schwerer Krank• und Onkel aus Kallinowen und Sybba, Kreis Lyck heit entschlief fem der Heimat mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa Kurt Kuhn in sein ewiges Reich. aus Pr.-Holland, Ostpreußen Herbert Buttkus im Alter von 72 Jahren. 20. September 1904 t 31. Mai 1977 Namens der Anverwandten aus Gertlauken, Kreis Labiau In tiefer Trauer Pfarrer Willy Weber Gerda Kuhn, geb. Neuber Hans-Dieter Kuhn und Frau In stiller Trauer Ursula Huygen, geb. Kuhn Gero Huygen EUse Buttkus Käte Kuhn Günter Buttkus mit Familie Siegfried Kuhn Willi Buttkus mit Familie Gerhard Kuhn 2000 Norderstedt. Am Hochsitz 8, den 4. Juni Km Die Beerdigung fand am 10. Juni 1977 in Siegen statt. 5277 Marienheide. Schemmen 9, den 2. Juni 1977 7921 Hermaringen, Magenaustraße 5 25. Juni 1977 — Folge 26 — Seite 2t» Politik 2)05 53tpttufartrfail

Belgrad 1977: Jahrmarkt der Illusionen

VON DR. HEINZ GEHLf

der Wähler der eigentliche Souverän sein aller Form gerügt wird? Wo sind die Ga• soll. rantien dafür, daß über die Anwendung de: Absichtserklärungen gewacht wird, die unter Für zu große Illusionisten, die meinen, im der Überschrift „Zusammenarbeit in huma• Hinblick auf die Menschenrechte kommuni• nitären und anderen Bereichen" zusammen• stische Staaten beeinflussen zu können, sei gefaßt sind und folgende Stichworte enthal• darauf hingewiesen, daß schon am 29. 3. 1973 ten: „Menschliche Kontakte, Familienzu• „Radio Warschau" eine Quelle erwähnte, sammenführung, Verbesserung der Verbrei• die sicherlich noch eine Rolle spielen wird: tung von, des Zugangs zu und des Austau• der Punkt 20 unter dem Buchstaben H des sches von Informationen." Wörtlich heißt es Berichts 1074/C, der nach der Resolution u. a.: „Die Teilnehmerstaaten werden in des UNO-Sozial- und Wirtschaftsrates aus• positivem und humanitärem Geist Gesuche gearbeitet worden ist. Darin heißt es: „Die von Personen behandeln, die mit Angehöri• Freiheit der Information darf nicht zum Schü• gen ihrer Familie zusammengeführt werden ren von Diskriminierungen, Haß und Krieg, möchten, unter besonderer Beachtung von zur Einmischung in die inneren Angelegen• Gesuchen dringenden Charakters — wie sol• heiten anderer Länder und zur Verletzung chen, die von Kranken und alten Personen der Sphäre des persönlichen Lebens aus• eingereicht werden." Wie hoffnungsvoll genutzt werden." Ohne etwa der Resigna• klang auch die Aussage: „Die Teilnehmer• tion das Wort zu reden, bleibt die Frage, staaten bekräftigen, daß die legitime Aus• wie die noch freie Welt angesichts der fast übung der beruflichen Tätigkeit weder zur übermäßigen Betonung der staatlichen Ausweisung von Journalisten noch ander• Herbert Wehner (Mai 1977): „Wir können Gerhard Schröder (Mai 1977): „Wir Deut• Souveränität auf die Verwirklichung des weitig zu Strafmaßnahmen gegen sie führen hier nicht die Innenpolitik der Länder, mit sche, die wir Verantwortung tragen für unser Prinzips VII „Achtung der Menschenrechte wird." Radio, Fernsehen und die Presse denen wir Verträge geschlossen haben, geteiltes Vaterland müssen die moralisch• und Grundfreiheiten, einschließlich der Ge• berichten immer wieder von Verletzungen dirigieren oder bestimmen" ethische Fundierung unserer Politik beson• danken-, Gewissens-, Religions- und Uber• der Absichtserklärungen durch die Kommu• ders ernst nehmen" zeugungsfreiheit" dringen will. Die Ab• nisten. Welcher Hohn sind sie doch für die Foto Bundesbildstelle Foto Bundesbildstelle sichtserklärungen können nicht schöner Menschen in der Sowjetunion, in Polen, in klingen: „Die Teilnehmerstaaten werden der Tschechoslowakei und nicht zuletzt in die Menschenrechte und Grundfreiheiten, Mitteldeutschland, die sich auf die Schluß• nicht unsere Beziehungen zu diesen Staaten Freie Mensdien und mit ihnen ihre ver• einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, akte von Helsinki beriefen und mehr Men• davon abhängig machen, bis zu welchem antwortlichen Politiker neigen dazu, sich Religions- oder Uberzeugungsfreiheit für schenrechte für ihre Landsleute forderten. Grad sie unseren Maßstäben entsprechen." Illusionen hinzugeben. So ist es für Kom• alle ohne Unterschied der Rasse, des Ge• Schon lange verzichteten freie Politiker auf munisten, die unter Freiheit nur das Sich• schlechts, der Sprache oder der Religion eine harte Auseinandersetzung mit den fügen in gegebene Notwendigkeiten ver• achten ... die Freiheit des Individuums an• Der Westen steht vor einer schweren, fast Kommunisten. Es wird immer wieder zum unlösbaren Aufgabe. Was wird er tun, wenn stehen, leicht, unter Berufung auf große erkennen und aditen, sich allein oder in Wohlverhalten aufgefordert. So berichtete immer mehr Menschen im kommunistischen Schlagworte ihre Ziele zu erreichen. Es ist Gemeinschaft mit anderen zu einer Religion die „Berliner Morgenpost" am 10. 5. 1977, Bereich sich auf die Versprechungen von an der Zeit, die Geschichte der Parolen vom oder einer Überzeugung in Übereinstim• daß der heutige Regierende Bürgermeister Helsinki beziehen und deshalb in den Ker• „Frieden", der „friedlichen Koexistenz", der mung mit dem, was sein Gewissen ihm ge• von Berlin, Dietrich Stobbe, zwei Wochen ker geworfen werden? Mit einigen be• „Versöhnung" und der „Entspannung" zu bietet, zu bekennen und sie auszuüben ... vor seiner Wahl in einem RIAS-Schulklas• schwichtigenden Worten ist es dann nicht schreiben, um nur einige zu erwähnen. werden das Recht von Personen, die zu sol• sengespräch die Ansicht vertreten habe, das Bände über Bände könnten mit Belegen chen (nationale, der Verf.) Minderheiten ge• getan. Es war ja schließlich die freie Welt, die die Hoffnungen erweckte, die immer Vier-Mächte-Abkommen von Berlin bringe darüber gefüllt werden, daß für die Kommu• hören, auf Gleichheit vor dem Gesetz achten; der „DDR" überwiegend „einseitige Bela• sie werden ihnen jede Möglichkeit für den mehr in bitterer Enttäuschung enden. Schon nisten all diese wertvollen Begriffe nur stungen". Mit Nachdruck sprach sich Stobbe tatsächlichen Genuß der Menschenrechte häufen sich die Berichte, daß die Zahl der Mittel zum Zwecke der Weltrevolution sind, für ein „möglichst enges bilaterales Ver• und daß freie Menschen sich damit täuschen und Grundfreiheiten gewähren ... Auf dem desillusionierten Menschen im Herrschafts• hältnis" der Bundesrepublik Deutschland lassen, sich weniger um den Erhalt ihrer Gebiet der Menschenrechte und Grundfrei• bereich der Kommunisten selten so groß mit der Sowjetunion aus. Gegen eventuelle Freiheit kümmern und die notwendige mili• heiten werden die Teilnehmerstaaten in gewesen ist wie heute. Viele erkennen erst wirtschaftliche Sanktionen wandte er sich tärische Sicherheit vernachlässigen. Übereinstimmung mit den Zielen und jetzt, wie verhängnisvoll die Folgen der Grundsätzen der Charta der Vereinten Na• „Ostverträge" für sie, aber auch für die wie folgt; „Nichts ist schlimmer, wenn Sie sich mit internationalen Fragen beschäftigen Seit einigen Jahren und besonders seit tionen und mit der Allgemeinen Erklärung Menschen in Freiheit, sind. Selbst die gei• oder mit innerdeutschen, als die Position: der Schlußakte der Konferenz für Sicherheit der Menschenrechte handeln." Diese Erklä• stige Auseinandersetzung mit den Kommu• Jetzt werden wie es denen einmal richtig und Zusammenarbeit in Europa, die am 1. 8. rung wurde am 10. 12. 1948 von der General• nisten findet kaum noch statt. zeigen. Das ist immer kurzfristig gedacht. 1975 von 35 Staaten in Helsinki unterzeich• versammlung der Vereinten Nationen ge• Sie müssen langfristig denken und lang• net wurde, ist ein neuer Begriff hinzuge• nehmigt und verkündet. Danach ersuchte sie Bei der ersten Bilanz der Auswirkungen kommen: Menschenrechte. Vielleicht waren den Generalsekretär um „denkbar weiteste fristig gewinnen." Auf diese Art der Be• der Schlußakte in Belgrad muß der Westen schwichtigung hofft die Sowjetunion. Immer sich einige westliche Politiker der Tatsache Verbreitung der Erklärung und zu diesem die Dinge, d. h. die Nichtbeachtung von Ab• Zwecke um ihre Veröffentlichung und Ver• wieder kann sie sich über direkte Schützen• bewußt, daß sie mit ihrer Unterschrift das sichtserklärungen durch einige Signatar• teilung nicht nur in den Amtssprachen, son• hilfe wie die von Brandt im März 1977 auf jahrelange Bemühen der Sowjetunion um mächte, beim Namen nennen. Es mehren dern auch, unter Anwendung aller ihm zur einer SPD-Kundgebung in Kassel freuen: die Anerkennung ihres Besitzstandes, den sich aber schon die Zeichen dafür, daß freie Verfügung stehenden Mittel, in möglichst „Deshalb sage ich an die Adresse der CDU: sie im Zweiten Weltkrieg und danach er• Politiker dies nicht tun wollen. Sie verschan• allen anderen Sprachen". Es ist ein Armuts• Wer den sogenannten Dissidenten mit blo• worben hat, mit dem Siegel des Erfolgs zen sich dahinter, daß es in Belgrad kein krönte. Für die Sowjetunion ging es von zeugnis der Menschheit, daß es 27 Jahre ßen Deklamationen und einer Politik der „Tribunal", keine „Konfrontation" geben Anfang an um das Prinzip III, „Unverletz• nach der Verkündung der Allgemeinen Er• verbalen Kraftakte beispringen will, aber dürfe. Neben Willy Brandt und Helmut lichkeit der Grenzen", und auch heute ist für klärung der Menschenrechte fast als eine die Entspannungspolitik zerstört, der han• Schmidt ist es vor allem Herbert Wehner, sie dieses Prinzip der Kern der Schlußakte Sensation angesehen wurde, daß einige delt mehr als widersprüchlich, er handelt der Fraktionsvorsitzende der SPD im Deut• von Helsinki. Deshalb ist es notwendig, ihrer Grundrechte in die Schlußakte von verantwortungslos. Denn er erreicht, daß schen Bundestag, der diese These vertritt. sich zur Zeit der Nachfolgekonferenz in Bel• Helsinki aufgenommen wurden. das Erreichte gefährdet wird." Die Verant• grad seines Wortlauts zu vergegenwärti• Im Mai 1977 erklärte er der Illustrierten wortung der freien Politiker, die nach Bel• gen: „Die Teilnehmerstaaten betrachteten „Stern" in einem Interview: „Wir können grad gehen werden, ist groß. Besonders gegenseitig all ihre Grenzen sowie die Gren• Wo sind in der Schlußakte von Helsinki hier nicht die Innenpolitik der Länder, mit schwer lastet sie aber auf den Deutschen. zen aller Staaten in Europa als unverletz• die Garantien dafür, daß das Prinzip VII denen wir Verträge geschlossen haben, diri• Sie haben 1975 ihre Unterschrift unter ein lich und werden deshalb jetzt und in der Zu• verwirklicht und daß seine Mißachtung in gieren oder bestimmen. Wir können auch Dokument gesetzt, das die Hoffnung auf das kunft keinen Anschlag auf diese Grenzen eine Deutschland für lange Zeit schwinden verüben. Dementsprechend werden sie sich läßt. Indem sie jetzt für mehr Freiheit des auch jeglicher Forderung oder Handlung Einzelmenschen unter kommunistischer enthalten, sich eines Teiles oder des gesam• Herrschaft eintreten, könnten sie später von ten Territoriums irgendeines Teilnehmer• ihnen eine Unterstützung bei dem Ringen staates zu bemächtigen." Daß es vor allem um Deutschland erhalten, das kein deut• um die Endgültigkeit der Grenzen in Europa scher Politiker aufgeben darf. Klassisch geht, wird durch unmißverständliche Hin• formulierte es Dr. Gerhard Schröder auf weise in den Prinzipien II, IV, VI, VIII und der Schlußveranstaltunq der Bundestagung X unterstrichen. Immer wieder erfolgt die des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/ Berufung auf die Souveränität der Teilneh• CSU am 15. 5. 1977 in Siegen: „Wir Deut• merstaaten. In diesem Zusammenhang darf sche, die wir Verantwortung tragen für un• die programmatische Aussage des Prinzips I ser geteiltes Vaterland, müssen die mora• „Souveräne Gleichheit, Achtung der der lisch-ethische Fundierung unserer Politik Souveränität innenwohnenden Rechte" nicht besonders ernst nehmen. Die Bundesrepublik oberflächlich gelesen werden. Sie ist neben Deutschland hat die Verpflichtung, Modell Prinzip III für die Kommunisten das Herz• zu sein und als Modell zu wirken für ein stück der Schlußakte von Helsinki: „Die freies wiedervereinigtes Deutschland." Es Teilnehmerstaaten werden gegenseitig ihre bleibt zu hoffen, daß die Verantwortlichen souveräne Gleichheit und Individualität so• der freien Welt mehr auf ihn als auf Brandt wie alle ihrer Souveränität innewohnenden und Wehner hören. Auch ihr Handeln sollte und von ihr umschlossenen Rechte achten, Modell für weite Teile der Welt sein. Sie einschließlich insbesondere des Rechtes stehen in Belgrad vor einer Bewährungs• eines jeden Staates auf rechtliche Gleich• probe. Es geht darum, ob die Sowjetunion heit, auf territoriale Integrität sowie auf dort zwischen Oktober und November zum Freiheit und politische Unabhängigkeit. Sie 60. Jahrestag der Oktoberrevolution einen werden ebenfalls das Recht jedes anderen großen Erfolg vorweisen kann, der mit der Teilstaates achten, sein politisches, soziales, Zustimmung der Teilnehmerstaaten zu wei• wirtschaftliches und kulturelles System frei teren „Europäischen Konferenzen" über zu wählen und zu entwickeln sowie sein Fragen des Umweltschutzes, des Verkehrs• Recht, seine Gesetze und Verordnungen zu wesens, der Energiewirtschaft und der Ein• bestimmen." Hart und unmißverständlich formuliert, bedeutet das, daß niemanden richtung eines „Ständigen Europäischen Se• etwas angeht, was im Innern eines anderen kretariats" zu umschreiben wäre, oder ob Staates vorgeht. Dazu kommt noch, daß es von Belgrad durch die Initiative des We• den Kommunisten um die Souveränität des stens ein Signal der Hoffnung für viele Staates geht, während in den Demokratien Im Zeichen von Belgrad: Erschütternder Alltag in einer westdeutschen Stadt Menschen auf mehr Freiheit und Mensch• Foto Sdüinger lichkeit ausgehen wird.