Der Generalplan Ost
Dokumentation DER GENERALPLAN OST Vorbemerkung1 „Wir Nationalsozialisten setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunder ten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen, endlich ab mit der Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegs zeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft. Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm Untertanen Randstaaten denken . Das Riesenreich im Osten ist reif für den Zusammenbruch . Wir sind vom Schicksal ausersehen, Zeugen einer Katastrophe zu werden, die die gewaltigste Bestätigung für die Richtigkeit der völkischen Rassen theorie sein wird." (Mein Kampf, 2. Band, 14. Kapitel.) Als Hitler diese Sätze Ende 1925 oder Anfang 1926 niederschrieb und im darauf folgenden Jahr veröffentlichte, blieben seinen Zeitgenossen für das Studium dieses Programms noch fast 15 Jahre, ehe dem Verfasser die Möglichkeit zur Umsetzung in die Praxis gegeben war. Wenn Hitler nach seinem Einzug in die Wilhelmstraße Ende Januar 1933 auch in der Aggressivität seiner Rodomontaden etwas behut samer wurde und etwa das hysterische Kriegsgeschrei des „Mein Kampf" durch eine von Zweckmäßigkeitserwägungen bestimmte Mixtur aus Drohungen und Frie densbeteuerungen ersetzte, so hat er doch aus seiner Kampfstellung gegen die bol schewistische Sowjetunion noch sechs Jahre hindurch kein Hehl gemacht, geschweige denn seine ostpolitischen Zielsetzungen aus der Kampfzeit widerrufen. Widerrufen hat Hitler auch in den dann folgenden zwei Jahren nazistisch-sowjeti scher Liaison kein Wort von dem Gesagten. Nicht nur in der zweiten Halbzeit dieser unheiligen Allianz, als Hitler mit schrittweise zunehmender Entschlos senheit die kriegerische Auseinandersetzung in die Wege leitete, sondern auch in jenen Tagen, da sich sein Außenminister im Kreise der Kreml-Gewaltigen noch so wohl fühlte „wie unter alten Parteigenossen", hat Hitler zu keiner Sekunde und mit keinem Gedanken auf seinen Ostlandritt verzichtet.
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