Journal des Richard-- Verbandes Leipzig

Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters 2/2019

Reich an Menschlichkeit und Herzensgüte

erena Lafferentz-Wagner hat die VLebensbühne verlassen. Mit dem Tod der jüngsten Tochter von Siegfried und und damit Enkelin des Leipziger Dichterkomponisten , ist die letzte prägende Vertre- terin der Familie Wagner gegangen. Am 2. Dezember 1920 geboren, wuchs sie in auf und starb am 19. April 2019 im 99. Lebensjahr in ihrem Haus in Nußdorf am Bodensee, einem für die Wagners familiengeschichtlich wichtigen Ort. Damit endet auch ein wesentliches Kapitel der Dynastiegeschichte und des Festspielunternehmens . Es lebt heute niemand mehr ständig am Erfüllungsort Richard Wagners, wo sein Verena war ein stiller, zurückhaltender des Amtes »Reisen, Wandern, Urlaub« Wähnen Frieden fand und die Familie an und bescheidener Mensch, der bei den der Organisation »Kraft durch Freude« der deutschen Geschichte des 20. Jahrhun- Verteilungskämpfen innerhalb des Clans und verantwortete nach kriegsbedingtem derts mitschrieb durchaus zu kurz kam. An Menschlichkeit Baustop in Prora die Organisation der und Herzensgüte war sie reich, und wem Kriegsfestspiele in Bayreuth. Dort lernten sie vertraute, dem gab sie gern davon ab. sich beide kennen und heirateten 1943. Dazu passt, dass sie Medizin studierte und im Krieg als Sanitäterin in Bayreuth Ihre fünf Kinder tragen nun die Verant- arbeitete. Noch zu Lebzeiten ihres Bruders wortung für den Nachlass. Was nicht Wolfgang wurde sie zu einem wichtigen einfach sein dürfte, denn schon in den Bindeglied zwischen der Familie und Nachrufen auf Verena skandalisierten den Wagner-Verbänden, wurde so u. a. Medien »dunkle Flecken auf ihrer Weste« auch im Mai 2010 Ehrenmitglied unseres angesichts der Ehe mit NSDAP-Mitglied Verbandes. Während des Internationalen Lafferentz und den bekannten Bildern, die Wagner-Kongresses in Genf 2008 bat ich sie in Bayreuth mit Schwester Friedelind Richards Enkelin, an der Feier zum am Arm Adolf Hitlers zeigen. Dies lässt 25. Jahrestag der Wiedergründung unse- befürchten, dass sie vom deutschen Main- res Verbandes teilzunehmen, und sie sagte stream keine historische Gerechtigkeit sofort zu. Beim Kongress in Stralsund erfahren wird. In langen Gesprächen er- 2009 bat sie mich, mit ihr nach Prora auf zählte sie mir zwischen 2008 und 2012 von Rügen zu den »Paradiesruinen« des im dieser Zeit. In jenen Jahren führte sie auch Dritten Reich nicht fertig gestellten See- Gespräche mit der Autorin , die bads der 20 000 zu fahren, was ihr bis da- dann über Friedelind Wagner publizierte. hin nie möglich war. Gemeinsam mit Jutta Vielleicht erscheint eines Tages ein Buch, Hering-Winkler, Verbandsvorsitzende in das sie beschreibt, wie sie war – keine Minden, besuchten wir diesen Ort, und die Wagner im Rampenlicht, wie Wieland, kleine Frau war tief gerührt, als sie dort in Friedelind oder Wolfgang, sondern eine einer Filmsequenz ihren Mann sah. Bodo Jahrhundertzeugin aus einer besonderen Lafferentz (1897–1975) war seit 1933 Leiter Familie. Thomas Krakow

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 »Hast Du Töne, Richard!« Richard-Wagner-Festtage Leipzig 2019

Eröffnungsveranstaltung die Wagnerischen Gestalten bevölkerten »Wagner mal anders« dieses satirische Kabinettstück mit seinen Ganz im Geiste Wagners richtete unser feineren oder gröberen Anspielungen. Wer Verband seine Eröffnungsveranstaltung am Vergnügen daran hatte, dem bescherten 30. April 2019, dem Vorabend der diesjäh- die beiden Künstler einen amüsanten rigen Richard-Wagner-Festtage, in der Aula Opernabend der ganz anderen Art. wk der Alten Nikolaischule aus. Im Namen des Vorstands begrüßte Winifred König das Publikum, das, leider nicht so zahlreich Per Wagner-Bahn zum Palmengarten erschienen, dennoch begeistert war vom Am 2. Mai 2019 gab es Gelegenheit, Leip- Programm »Wagner mal anders« mit ziger Grünanlagen kennen zu lernen, die Kammersänger Martin Petzold und mit Richard Wagner, seiner Familie und Prof. David Timm, Universitätsmusik- seinem Gedenken in Verbindung stehen. direktor und Ehrenmitglied unseres Ver- Wichtigster Ort ist dabei immer der Alte Verpflichtender Name Leipziger Straßenbahn bandes. Schon der feierliche Einzug Martin Johannisfriedhof, wo sich das Grabmal Petzolds im langen schwarzen Gewand, von Richards Mutter und seiner Lieblings- mit Speer und Plüschschwan bewaffnet, schwester Rosalie und der Gedenkstein vom Rabensteinplatz zum Straßenbahnhof machte klar, dass es wenig ernsthaft zuge- für seinen Vater befinden, den unser Ver- Angerbrücke zu bringen. Von dort aus hen würde in der kommenden Stunde. Was band errichten ließ. Kenntnisreich berich- ging es in den Palmengarten, wo am dann folgte, war ein Parforceritt durch die tete Verbandsmitglied Ursula Oehme über 13. Februar 1909 der Richard-Wagner- beliebtesten Wagner-Motive, virtuos und Wichtiges und Amüsantes und führte zu Verband Deutscher Frauen, Vorläufer vergnügt intoniert und improvisiert von Plätzen, die damit in Verbindung stehen. des heutigen Richard-Wagner-Verbandes David Timm am Flügel, moderiert, rezitiert Zur Vertiefung empfehlenswert ist ihr International, gegründet wurde. Ein und gesungen von Martin Petzold. Hans- Buch »Die Ruhestätten der Familie Wag- Gedenkstein der Richard-Wagner-Stiftung Gunther Hoches satirische Texte aus dem ner auf dem Alten Johannisfriedhof zu Leipzig erinnert daran. Den Abschluss »etwas anderen Opernführer«, illustriert Leipzig«, das unser Verband im Sax-Ver- bildete der Richard-Wagner-Hain, der, in von Multitalent Martin Petzold, lagen die- lag herausgegeben hat und das in unserer keinem guten Zustand, Opfer der wech- sem Programm zugrunde. Man muss erlebt Geschäftsstelle erhältlich ist. selvollen Geschichte des Umgangs mit haben, was die beiden Vollblutmusiker in Richard Wagner in seiner Geburtsstadt ihrem eigens für diesen Abend erdachten Großer Dank gilt den Leipziger Verkehrs- wurde. Er ist heute ein Leipziger Menete- Programm »ausgeheckt« hatten. Lohengrin betrieben, die auch in diesem Jahr die kel der in Deutschland weit verbreiteten und der »Ring«, die Rheintöchter, Fafner Straßenbahn »Richard Wagner« zur Ver- Unfähigkeit, souverän mit der eigenen und Fasold, Brünnhilde und Siegfried, all fügung gestellt hatten, um die Teilnehmer Geschichte umzugehen. tk

Gehen in Wagner-Rollen auf David Timm, Martin Petzold Geschichtsbewusst Ursula Oehme, Besucher

Seiten 2 / 3 Eröffnete feierliche Stunde Sara Mattheiß

Prinzenraub und kleine Semperoper – auf Tagesfahrt nach Altenburg Altenburg ist eine Reise wert, zumal, wenn man mit unserem Verband unterwegs ist, wie an diesem 3. Mai 2019. Unser erstes Ziel war das 1871 eröffnete, einst Herzog- liche Hoftheater Altenburg. Hier erfuhren wir viel Wissenswertes von »Theaterfakto- tum« Frieder Krause. Der Architekt Otto Brückwald, dessen Handschrift auch das Bayreuther Festspielhaus trägt, erbaute das Filmsequenz Vision Fliegender Holländer Staunen über Bestand Theaterfundus, Besucher Theater in Verehrung Gottfried Sempers im Renaissancestil. Und weil er sich an den Stummfilm »Richard Wagner« von 1913 Wagner im Museum und Blick in die Oper Plänen der 1842 errichteten Semperoper in den Passage-Kinos Zu einem besonderen Museumsrundgang in Dresden orientierte, hat Altenburg eine Nach der Tour ins thüringische Altenburg lud unser Verband am Samstag, dem 4. Mai »kleine Semperoper« bekommen. Die erste fand am Abend noch die spektakuläre 2019, zunächst in das Alte Rathaus. Unter Wagner-Oper, die hier aufgeführt wur- Aufführung eines biografischen Epos aus sachkundiger Führung von Vorstandsmit- de, war 1873 »Tannhäuser«, 1909 folgte der Stummfilmzeit statt. Petra Klemann, glied Dr. Birgit Heise wurde zunächst vor erstmals »«. Geschäftsführerin der Passage-Kinos, und dem beeindruckenden Stadtmodell von 1822 Am Altenburger Theater wurde Wieland Winifred König für den Vorstand unseres verweilt. Hier lassen sich alle mit dem jungen Wagner auf seine künstlerische Laufbahn in Verbandes begrüßten das Publikum und Richard Wagner verbundenen Gebäude und Bayreuth vorbereitet. verwiesen unisono auf die sehr gute lang- Plätze im alten Leipzig entdecken. Danach jährige Zusammenarbeit, die im Vorfeld ging es ins neu gestaltete Wagner-Kabinett des Richard-Wagner-Jahres 2013 begann. mit dem originalen Kompositionsklavier des Meisters, das der Klavierbauer Carl Bech- Olav Kröger am Klavier brachte den stein diesem zum 54. Geburtstag übereig- Stummfilm im sehr gut besuchten Kinosaal nete. Bezahlt hatte es natürlich Ludwig II. »Astoria« zum Klingen mit Zitaten und Blickfang des Raumes ist zudem ein Porträt Leitmotiven, Thomas Mann wäre freudigst von Wagners Schwester Rosalie. Im Ausstel- bewegt gewesen. Das 1913 entstandene lungsteil »Moderne Zeiten« zur Leipziger Werk über Richard Wagner machte auch Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im die ganze Tragik dieses großen Mannes Obergeschoss finden sich ebenfalls interes- deutlich, im Krieg geboren, zweimal sante Exponate, wie eine Haarlocke Wag- den Vater verloren, Elendsjahre, Flucht ners, die Spitze eines Taktstocks, ein Modell und immer wieder das Verfallen in vom des alten Gewandhauses sowie das originale Spießertum aus gesehene ausufernde Dirigentenpult aus der Konzertstätte. Verschwendung als Kompensationsme- chanismus. Und dieser unendliche Fleiß, Bei Dauerregen wechselte die Gruppe in die Durchhaltevermögen, Begeisterungsfähig- Alte Nikolaischule, wo Christopher Werner, keit, Mut, Güte, Fehlurteile … Es war ein Student der Musikwissenschaft, fachkundig Kompetente Führung »Theaterfaktotum« Frieder Krause beeindruckendes Kaleidoskop, was da vor die liebevoll rekonstruierte Wagner-Aula über hundert Jahren geschaffen wurde. und die informative Ausstellung zum jungen Vom Theater ging es hinauf in die Altstadt. Richard im Souterrain vorstellte. Zum Vorbei am Skatbrunnen und sanierten, Dank an unseren Verband und die Passage- Abschluss der Festtage bot unser Verband leider leerstehenden Gebäuden, erreichten Kinos Leipzig, die die Aufführung möglich am Montag, dem 6. Mai 2019, noch eine wir die eindrucksvolle Brüderkirche aus machten. cm Führung mit Gästeführer Thorsten Plate und rotem Backstein, die im Stil der Neugotik Sibylle Naundorf, Leiterin des Abenddiens- mit Elementen von Neoromanik und tes, hinter die Kulissen des Opernhauses, in Jugendstil erbaut wurde. Der ungewöhnli- dem die Besucher in den Tagen zuvor mit che Innenraum ließ uns staunen. Mit dem Richard Wagners »Ring des Nibelungen« Mittagsgeläut machten wir uns auf den Weg »ganz große Oper« erlebt hatten. bh zum Ratskeller, wo wir es uns gutgehen ließen. Nächste Station war das ehemalige Residenzschloss der Herzöge von Sachsen- Altenburg, Schauplatz des Prinzenraubs von 1455. Uns erwartete eine Führung in den beiden einzigartigen Festsälen und der Schlosskirche mit der berühmten Trost- orgel, auf der uns ein zauberhaftes kleines Konzert zu Gehör gebracht wurde. Es war ein wunderbarer und erlebnisreicher Tag. Der verlorene Sohn Wagner-Kabinett im Alten Rathaus sr/cr Gut beschirmt Elke von Mendeazza, Christopher Werner

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 Happy Birthday, Richard – der 206.

Schmaus und Plausch an der Josef Hauer, dem besonderer Dank für den öffentlichen Geburtstagstafel gelungenen Nachmittag gebührt. Gedankt Es war kein runder Geburtstag, auch ein werden muss aber auch all jenen, die er Werktag und ein trüber und kühler dazu. zur Unterstützung gewann und ohne die Trotzdem fanden sich am 22. Mai 2019 viele diese Veranstaltung nicht hätte stattfin- Vereinsmitglieder und Gäste zu anregendem den können: den Kuchenbäckerinnen, den Plausch bei Kaffee und Kuchen auf dem Mitgliedern des Haynaer Strandvereins, den Leipziger Richard-Wagner-Platz ein. Gegen Restaurants dean & david sowie Valentino 14 Uhr begrüßte uns Christa Asperger an der aus den Höfen am Brühl, die Kaffee und Gedenktafel für unseren Namenspatron am Geschirr sowie das Mobiliar zur Verfügung ehemaligen Geburtshaus. Damen und Her- stellten. pu Star des Abends Carolin Masur ren des Haynaer Strandvereins, angetan mit Kostümen im Biedermeierstil, sorgten für Wagner 206 man konnte einmal mehr feststellen, welch historisches Flair. Von den Vorbeieilenden Konzert der Leipziger Universitätsmusik starke Wirkung von der Musik ausgeht, blieb manch einer neugierig stehen, als das zum 206. Geburtstag wenn sie konzertant erklingt, und wie sie Leipziger Blechbläserensemble »emBRASS- Bereits zum zweiten Mal durften sich die fast sarkastisch die Überheblichkeit der Göt- ment« sein Geburtstagsständchen mit der Leipziger Musikfreunde im Paulinum, der ter karikiert, deren Untergang bevorsteht. weithin hallenden »Tannhäuser«-Ouvertüre alten und neuen Wirkungsstätte der Leip- Genial auch Siegfrieds Rheinfahrt aus der darbot. Dann folgte der gemeinsame Gang ziger Universitätsmusik, an Kompositionen »Götterdämmerung«, für Orchester ein- zur Geburtstagstafel. Man drängte sich am Richard Wagners erfreuen. Widmete sich gerichtet von Engelbert Humperdinck, die Stand mit dem Angebot an Kuchen, wie Universitätsmusikdirektor David Timm am vom Verrat an Brünnhilde bis zum heim- gewohnt selbst gebacken von den Damen, die 22. Mai 2018 zu Wagners 205. Geburtstag tückischen Mord alles Geschehen vorweg- ihn jetzt austeilten, und Kaffee zum symboli- den Werken des Meisters mit dem Mendels- nimmt, das dem Helden bestimmt ist. Die schen Preis von einem Euro. Auch hier waren sohnorchester, gastierte in diesem Jahr unter Begeisterung David Timms und der Musiker die Bläser wieder aktiv, so mit dem »Jäger- seiner Stabführung erstmals das Leipziger für Richard Wagner übertrug sich auch chor« aus dem »Freischütz«. Unter denen, Symphonieorchester in dem wiedererstande- beim »Siegfried-Idyll«, dem Waldweben die da an der langen Tafel plauderten, waren nen Gebäude. Der 1963 gegründete Klang- aus »Siegfried«, dem Vorspiel zum dritten auch einige, die sich auf Verbandsreisen körper war dem anspruchsvollen Programm Aufzug des »Lohengrin« und Elsas Zug zum näher kennengelernt hatten und in Erinne- in jeder Hinsicht gewachsen, verfügt er doch Münster auf die Zuhörer. rungen schwelgten. Andere unterhielten sich über ein breit gefächertes Repertoire, das vielleicht über ihren letzten Theaterbesuch, sich von der klassisch-romantischen und Der eigentliche Star des Abends aber war dort Erfahrenes, Erlebtes austauschend wie modernen Sinfonik über Oper, Operette, Carolin Masur. Keine Sängerin deutet die über die Leipziger »Holländer«-Inszenierung Musical bis zur Filmmusik erstreckt. Dank- Wesendonck-Lieder so innig, intensiv, mit dem genialen, weit in den Zuschauer- bar erinnern wir uns noch an die Aufführun- schmerzvoll-leidenschaftlich wie sie. Wir raum hineinragenden Gespensterschiff. gen von Richard Wagners »Liebesmahl der durften sie schon öfter hören, begleitet von Ein längst zur Tradition unseres Verbandes Apostel« und der C-Dur-Sinfonie 2015 in David Timm am Flügel, der Idealfall für gehörendes Ereignis mit Begegnungen, die der Philippus- und der Michaeliskirche mit diese zauberhaften Verse Mathilde Wesen- auch diesmal für einige Zeit in Erinnerung Andreas Mitschke am Pult, eigens einstudiert doncks, denen der schwer verliebte Richard bleiben werden. im Auftrag unseres Verbandes. Wagner durch seine Musik eigenen Worten zufolge die »höchste Verklärung und Weihe« Die Organisation lag wieder in den bewähr- Mit dem Einzug der Götter aus »Rheingold« zuteil werden ließ. So intim möchten wir sie ten Händen unseres Geschäftsstellenleiters wurde ein würdiger Einstieg gefunden, und auch in Zukunft erleben. uo

Ohne Richard geht gar nichts Geburtstagstafel Spielen den Wagner-Blues Musiker von »emBRASSment«

Seiten 4 / 5 Frankfurter Band 1 WAGNER Richard-Wagner-Verband Frankfurt am Main Kontexte Mit der Schri enreihe Frankfurter Wagner-Kontexte erweitert der qualitativ hochwertiger Beitrag zur Richard-Wagner-Forschung Richard-Wagner-Verband Frankfurt am Main sein bisher auf die geleistet. Das Themenspektrum wird dabei bewusst weit gefasst. Förderung junger Bühnenscha ender fokussiertes Stipendien- Als einzige Voraussetzung haben die primär geförderten Dis- programm. Durch die zusätzliche Vergabe eines jährlichen sertationen einen konkreten Kontext zum Komponisten Richard Publikationsstipendiums wird ein musikwissenscha licher und Wagner zu gewährleisten.

Michael Hofmeister Mareike Beckmann Alexander Ritter August Wilhelmj Leben und Werk Der deutsche Paganini? eines Komponisten 2019, 256 S., geb., zwischen Wagner Print 48,00 € • E-Book 37,99 € und Strauss ISBN 978-3-8288-4162-8 2018, 822 S., geb., ISBN ePDF 978-3-8288-7036-9 Print 59,00 € • E-Book 46,99 € ISBN ePub 978-3-8288-7037-6 ISBN 978-3-8288-4138-3 (Frankfurter Wagner-Kontexte, ISBN ePDF 978-3-8288-7004-8 Bd. 2) ISBN ePub 978-3-8288-7077-2 (Frankfurter Wagner-Kontexte, Bd. 1)

Autor Michael Hofmeister befasst sich in seiner Dissertation mit August Wilhelmj (1845–1908) galt als einer der größten Geiger einem Wegbegleiter Richard Wagners. Seit Dresdner Kindertagen seiner Zeit. Von den bekanntesten Vertretern der neudeutschen von ihm geprägt, heiratete Alexander Ritter (1833–1896) Wagners Schule wurde er bewundert und verehrt. Berlioz urteilte: „nie habe Nichte Franziska und baute sich u. a. mit , Hans von Bülow ich einen Geiger mit einem solchen bezaubernden, großen und und Peter Cornelius ein Wagner-nahes Netzwerk auf. Später war er edlen Tone gehört, als der war, welcher der junge Wilhelmj seinem es, der den jungen Richard Strauss zu Wagner hinführte. Hofmeisters Instrumente zu entlocken wußte.“ Wie genau hat er gespielt? Wel- Buch schließt eine Lücke, die die Wagner- und Strauss-Forschung che Einflüsse hatte er auf die Entwicklung des Violinspiels? Wie seit Langem beklagt. Erstmals wertet er alle greifbaren Quellen aus spiegelt sein Spiel die politischen und gesellscha lichen Verhält- und bringt den Lesern die Persönlichkeit Alexander Ritters nahe. nisse seiner Zeit? Sein Interpretationsstil gibt Aufschlüsse über die Gleichzeitig nimmt er ihn als eigenständigen Komponisten ernst Au ührungspraxis der Romantik und gewährt tiefe Einblicke in und gewährt tiefe Einblicke in sein heute völlig vergessenes Werk. die Musikästhetik des 19. Jahrhunderts.

„Er hat mit seinem Buch, dem schon jetzt der Rang eines Standard- werkes zukommt, eine Lücke in der Musikgeschichtsschreibung geschlossen.“ Dieter David Scholz, Das Orchester 1/2019

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Wagner trifft … Clara Schumann seinem Gast, Prof. Rolf-Dieter Arens In der prall gefüllten Richard- am Broadwood-Klavier, gab wun- Wagner-Aula der Alten Nikolai- dervolle Einblicke gerade in diesen schule waren am Nachmittag des Teil von Wagners musikalischem 28. April 2019 viele bekannte Ge- Schaffen, mit seiner Großen Sonate sichter von Verbandsmitgliedern zu für Pianoforte A-Dur op. 4 und dem sehen. Das merkte auch Prof. Rolf- »Siegfried-Idyll«. In Korrespondenz Dieter Arens an, als er im Namen zu Wagner standen zwei Komposi- der Kulturstiftung Leipzig unserem tionen von Clara Schumann, die ihr Verband für die freundliche Un- Licht allzu oft unter den Scheffel terstützung dankte. Die Besucher gestellt hatte. Das sei ja alles »nur erwartete ein ganz besonderes Kon- Frauenarbeit«, meinte sie. Doch ihr zert aus der neuen Reihe der Kultur- Trio g-Moll op. 17 und die Romanze Wagner und Musikerkollegen Ensemble Him- stiftung, die einmal jährlich Komponisten melpfortgrund, Prof. Rolf-Dieter Arens (3. v. r.) g-Moll aus op. 22 sprechen eine andere der Stadt mit Richard Wagner zusammen- Sprache. Ergänzt wurde das Programm führt, diesmal Clara Schumann, die ihren Moderiert wurde das Konzert »Wagner durch Robert Schumanns Märchenbilder Musikerkollegen Richard Wagner eher trifft … Clara Schumann« von Georg Zeike, op. 113 für Pianoforte und Viola, virtuos nicht mochte. Besonders sein »Tristan« Cellist des Ensembles Himmelpfortgrund. wie berührend ausgeführt. So heimste muss ihr gehörig auf die Nerven gegangen Er liefere keinen biografischen Abriss, kün- denn Monika Grimm, die Bratschistin, sein. Sie schrieb, wenig schmeichelhaft für digte Zeike an, doch sei das Wissen über den stärksten Beifall an diesem anregend Wagner, von »widerlichsten Klängen« und Wagner oft erstaunlich gering. So seien schönen Nachmittag ein, der mit Richard dass den ganzen dritten Akt hindurch »nur seine Sonaten weniger bekannt als seine Wagners »Siegfried-Idyll« vor einem be- gestorben« würde … Opern. Das Programm des Ensembles mit geisterten Publikum ausklang. wk

»... ein Mensch, der nie aufhört von Wagners, zu den »Neudeutschen« ein sich zu sprechen« – Clara Schumann und ambivalentes Verhältnis (oder war es eher Richard Wagner umgekehrt?). Und Clara teilte es. Nein, Wahrscheinlich sind sie sich im Janu- viel mehr, sie konnte mit der Musik so gar ar 1833 zum ersten Mal begegnet, im nichts anfangen, namentlich von Liszt und Leipziger Gewandhaus: Die 13-jährige Wagner. Clara äußerte über Wagner und Clara Wieck spielte ein Klavierkonzert, dessen Musik, dass sie mit beiden durchaus die 15-jährige Livia Gerhard sang, und der kein Fünkchen Sympathie fühle (1841), und 19-jährige Richard Wagner bekam für seine über »Tristan und Isolde« konnte sie sich C-Dur-Sinfonie beachtlichen Beifall. In kaum beruhigen. »Das ist doch das Wider- seinen Lebenserinnerungen erwähnt wärtigste, was ich noch in meinem Leben Wagner Clara nicht, auch später nicht, als gesehen und gehört … Sind sie denn alle sie sich in Dresden mehrfach begegnet sein Narren, oder bin ich es? Ich finde das Sujet müssen – Wagner als Hofkapellmeister so elend … Das sind ja nicht mehr Gefühle, und Schumann als Komponist und (u. a.) das ist Krankheit, sie reißen sich förmlich Dirigent der Liedertafel. Wagner als König das Herz aus dem Leibe, und die Musik der Selbstdarstellung hielt in Dresden versinnlicht das in den widerwärtigsten im Montagsclub im Restaurant Engel so Klängen! Ach! Ich könnte nicht fertig genannte »Vorlesungen« ab, in denen er werden zu klagen, ach und weh zu rufen ...« Konnte mit Wagners Musik nichts anfangen mit seinen Dichtungen und Kompositionen Clara Schumann (Tagebuch 1843) Über »Rienzi« notierte einen auserwählten Kreis von Zuhörern sie, dass die Oper ihr »… einen Eindruck unterhielt. Zum Kreis gehörte außer Gott- seine Musik. Umgekehrt war es weni- gemacht, den ich kein zweites Mal suchen fried Semper, den Brüdern Devrient, Ernst ger der Fall. Wagners Wut über eigenes mag. Mein ganzes Empfinden war Mißfal- Hähnel, Ernst Rietschel, Bendemann und Missgeschick und über Ungerechtigkeit len … Dasselbe Gefühl wiederholte sich, als Hübner auch Robert Schumann. Auch im trieb zuweilen solche Blüten, dass er ich Wagner persönlich kennen lernte, ein Salon Ferdinand Hillers kam man regel- auch Schumann mit Schimpfworten wie Mensch, der nie aufhört von sich zu spre- mäßig zusammen. Natürlich nur Männer. Schafskopf, Esel, Kretin u. ä. titulierte, chen, höchst arrogant ist, und fortwährend Schumanns sprachen zu Hause und im von Cosima ordentlich im Tagebuch in einem weinerlichen Tone lacht.« Freundeskreis über Wagner und über protokolliert. Schumann hatte zur Musik (Februar 1843) dm

Seiten 6 / 7 Von Johann Sebastian zu Siegfried

in gehaltvoller Vortrag mit »kontra- ihm da aufgefallen, vieles über Wagner Epunktischen Anmerkungen zu Richard klar geworden. Hier kommt nun das Wagner« erwartete die Besucher am Kontrapunktische ins Spiel, eine Tech- 14. April 2019 in der Stadtbibliothek, nik, die Wagner komplett verinnerlichte, musikalisch eingeleitet mit Kompositionen nachdem er sie von seinem Lehrer Weinlig von Paul Rougon und Hans Poser, ausge- gelernt und in seinen erhalten gebliebenen führt von Leonore Kuhn (Oboe) und Noah Fugen ausprobiert hatte. Wir hörten die Weiler (Klavier), beide von der Musikschule erste Fuge in einer Bayreuther und einer »Johann Sebastian Bach«. Dr. phil. Wolf- Fassung mit einem französischen Chor. ram Graf aus Coburg, den wir bereits zum Wagner selbst geht in seiner Autobiografie zweiten Mal erleben durften, ist ein Mann auf diesen bedeutsamen »Wendepunkt in der Theorie und der Praxis und dazu noch seiner Lebensrichtung« ein. Zum zweiten Mal zu Gast Dr. Wolfram Graf äußerst vielseitig: Musikwissenschaftler, Lehrer für Komposition, Organisator einer Eine andere Wende leitete Wagner wäh- Am Klavier vorgetragene Klangbeispiele aus Konzertreihe in Bayreuth, Schriftsteller, rend seiner Dresdner Zeit ein, indem er dem »Siegfried-Idyll« machten deutlich, wie Pianist und Konzertorganist. das bis dahin übliche Kunterbunt in den ein Entwicklungsstrom vom jugendlichen Konzerten durch eine andere, übergeord- Bach bis in Wagners reife Werke hinein zu Der Vortrag, so Graf, sei aus der Praxis nete Struktur ersetzte. Hier zeigte sich erleben ist, der sein überragendes komposi- entstanden. So habe er sich im Wagner- seine Liebe zu Bach, von dem er bei seinem torisches Können begründete. Der Vortrag Jahr 2013 auch mit dem »Siegfried-Idyll« ersten Dresdner Konzert eine Motette schloss mit einem kleinen Film über das in beschäftigt und dieses für Saxofon- aufführte. Cosima Wagner notierte im Bayreuth aufgeführte »Siegfried-Idyll« in Quartett und Klavier bearbeitet. Was er Tagebuch, dass Richard gesagt habe, er Grafs Fassung für Saxofon-Quartett und da alles entdeckt habe – Note für Note! finde bei Bach, was ihm immer besser Klavier. Die Zuhörer dankten dem Referen- Viele Finessen, auch moderne Klänge seien gefallen habe als das, was er selbst wollte. ten mit anhaltendem Applaus. pu

»Siegfried« in Döbeln

ichard Wagner und sein Werk adeln insgesamt sehr gut gelungen, den typi- Rförmlich jedes Haus, und es wird schen Wagner-Klang – vom düsteren unter Kraftanstrengungen zu Jubiläen Dunkel zum Beginn des Akts zum jubeln- selbst auf kleine Bühnen gebracht. So den Licht des Aktfinales – dynamisch auch bei der Mittelsächsischen Philhar- und in der Lautstärke dem kleinen Thea- monie mit Szenen aus Wagners »Sieg- terraum anzupassen. Das nicht abgesenk- fried« in ihrem 7. Sinfoniekonzert unter te Orchester dominierte die Sänger nicht, dem Titel »Held«. Generalmusikdirektor was eine recht gute Textverständlichkeit Raoul Grüneis bot auf, was zusätzlich zu ermöglichte. Bemerkenswert Sopran bekommen war und auf die Bühne passte. Julia Borchert, als Brünnhilde schon Mitglieder unseres Verbandes erlebten es 2018 in Magdeburg gefeiert, und Ensem- am 31. Mai 2019 im pittoresken Theater blemitglied Elias Han (Bariton) als Wan- Döbeln. derer, bei dem man sich wundert, dass er nicht längst an großen Häusern reüssiert. Die Leistung des Orchesters war – gerade in Anbetracht der minimierten Beset- Nach »Rheingold« 2017 an der Musik- zung – selbst für gewandhausverwöhnte hochschule Leipzig gab es ein Wiederse- Ohren ein musikalisches Erlebnis. Das hen mit Johannes Pietzonka als Mime. Engagement bei der Umsetzung der Die Titelrolle sang Frank Unger. Es ist Instrumentierung beeindruckte. So bedauerlich, dass Engagement und Leis- hatte die Bremsscheibe, die anstelle des tung des Theaters und der Musiker nicht von Wagner geforderten Ambosses im durch eine höhere Besucherzahl belohnt Orchester für das Schwertschmiede- wurden, liegt Döbeln doch inmitten des Motiv eingesetzt wurde, eine verblüffend Dreiecks Chemnitz, Dresden, Leipzig mit authentische Klangwirkung. Es war seinen Richard-Wagner-Verbänden. ir Werben für Wagner Konzertflyer

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 Ein Schiff wird kommen Die Neuinszenierung des »Fliegenden Holländers« in Leipzig und was der Förderkreis der Oper mit dem Erfolg zu tun hat

lf Jahre musste sich der auf den Zuschauerraum nahm, EHolländer gedulden, bis was vom begeisterten Publi- er in Leipzig wieder an Land kum mit Jubel begrüßt wurde, gehen durfte, um ein Weib durften Vorstand und Sponso- zu finden, »treu bis in den ren gemeinsam mit Vertretern Tod«. Unerlöst, wohlgemerkt, der Oper auf der Hinterbühne denn in der Inszenierung von einen ersten Blick darauf werfen Michael von zur Mühlen unter und mit Sekt auf die gelungene der Ägide von Chefregisseur Spendenaktion anstoßen. Peter Konwitschny 2008 gab es keinen Verklärungsschluss. Die Die Rechnung ist aufgegangen, beiden Männer, Erik und der und schon jetzt ist abzusehen, Holländer, zogen vereint in die dass der »Fliegende Hollän- nächste Kneipe, die versoffe- der« auf Erfolgskurs steuert. ne Mary tat sich mit Daland Wir sahen die Generalprobe zusammen, und die allein und die zweite Vorstellung und gelassene Senta im Abendkleid ließen uns mittragen von der einmaligen Atmosphäre, die erschoss sich aus Verzweiflung. Kurs auf den Zuschauerraum Riesenschiff Verzweiflung hatte große Teile das ungewöhnliche Schiff, das des Premierenpublikums schon auf der Opernbühne seinesglei- lange vorher ergriffen, das sich chen sucht, im Zuschauerraum durch Videos mit Hundekämp- zu erzeugen vermag. Und was fen auf Müllhalden, angsterfüll- passierte sonst? Dijkema lässt tem Vieh in Schlachthäusern das Stück zur Entstehungszeit oder einer Prostituierten statt spielen, vermeidet es jedoch, des Mädels, dem der Steuer- dessen sozialen Zündstoff zu mann entgegenfiebert, total thematisieren. Auch scheint er überfordert fühlte. Türenknal- in seiner eher unaufgeregten len und Buhrufe übertönten Inszenierung der Wirkmäch- zeitweise die Sänger, Leipzig tigkeit des Stoffs nicht recht zu hatte seinen Theaterskandal, trauen, sondern flicht die Fabel und die Wagner-Verbände wa- vom Fliegenden Holländer aus ren sich einig, dass sich diese den »Memoiren des Herren von Vorgänge nicht wiederholen Schnabelewopski« von Heinrich dürften und »die Oper Leipzig Sekt auf gelungene Spendenaktion Heine ein und lässt die hübsche, nicht zur Experimentalbühne Vorstand des Förderkreises, Sponsoren, Vertreter der Oper Apfelsinenschalen werfende am Werk Richard Wagners mu- Blondine mit dem Steuermann tieren darf«. (souverän: Sven Hjörleifssoon) turteln. beeindruckendes Highlight musste her, um Doch es gibt auch starke Szenen, wie die Ob die Oper – nunmehr unter neuer Lei- die Scharte ein für alle Mal auszuwetzen erste Begegnung Sentas (beeindruckend: tung – diese Forderung ernst nahm, mag und die Blamage vergessen zu machen – ein Christiane Libor) mit dem Holländer (sich dahingestellt sein. Immerhin waren seitdem Riesengeisterschiff musste es sein, denn in steigernd: Iain Paterson), die suggeriert, alle Inszenierungen von Richard Wagners der letzten Inszenierung gab es weder Schiff dass Beide einander verfallen sind. Die Werken zumeist von Erfolg gekrönt. Beim noch Meer, sondern nur ein Häusermeer. Bettszene mag manchen, der sich streng ans »Fliegenden Holländer« saß der Schmerz 100 000 Euro sollte dieses Riesenschiff kos- Libretto hält, wütend gemacht haben, dabei über die Niederlage tief, und insbesondere ten, ein stolzer Preis, und der Förderkreis ist sie im Hinblick auf den sexsüchtigen der Förderkreis fühlte sich verantwortlich, der Oper setzte alles daran, um die Summe Richard Wagner, den eine rasende Leiden- Abhilfe zu schaffen. Die Wahl war zwar mit durch Spenden und Schiffspatenschaften schaft zu Minna trieb, durchaus glaubhaft. Michiel Dijkema auf eine »sichere Bank« zusammenzubringen. Das ehrgeizige Vorha- Schade nur, dass Senta sich nicht im Meer, gefallen, einen Regisseur und Bühnen- ben gelang, bereits am 5. März 2019 wurde sondern auf dem Bühnenboden entleibt. bildner, von dem keine Experimente zu zur Schiffstaufe in die Theaterwerkstätten Dafür zerfällt der Holländer erlöst publi- befürchten waren, dessen Produktionen geladen. Schon bevor sich der Vorhang zur kumswirksam zu Staub – immerhin hat sie wie »Tosca« oder »Rusalka« zu Publi- Premiere drei Wochen später hob und das ihr Treueversprechen gehalten – und man kumslieblingen avancierten. Und doch, ein rote Riesenschiff in See stach bzw. Kurs kann zufrieden nach Hause gehen. uo

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Wagner und kein Ende – »Das Rheingold« in Prag und Landshut

eder, der den »Ring« nicht zum ersten JMal hört, hat seine ganz eigenen Asso- ziationen zu den schier endlosen Akkord- Schichtungen des Vorspiels zum Vorabend der Tetralogie – für die Einen ist es die Ruhe vor dem Sturm, für die Anderen die schier endlose Masse der Fluten, die über einen strömt. So oder so eine Urgewalt, die es in ihrer musikalischen Form und Bedeu- tung mit dem ersten Satz aus Beethovens 9. Sinfonie aufnehmen kann. Und vielleicht ist es auch deshalb gut, hin und wieder konzertante Aufführungen der Opern Wag- ners wahrzunehmen, um sich sehr bewusst der Musik, ihrem Ausdruck – und auch ihrer puren Größe hinzugeben.

Als zu einer konzertanten Aufführung des »Zlato Rýna«, so »Rheingold« auf Tsche- chisch, die Einladung für den 26. Mai Starke Leistung Landshuter Götter 2019 aus Prag kam, herrschte eine gewisse Skepsis. Der Anlass für die Einladung: das 150. Jubiläum der Uraufführung des und gute Akustik. Die Aufführung selbst wartungen. Und man muss gar nicht drum »Rheingolds« in München. Der Anlass für war musikalisch und sängerisch hervor- herumreden, für ein Theater dieser Größe die Skepsis: die Aufführung im Veranstal- ragend besetzt, besonders das Dirigat von ist eine Wagner-Oper ein Wagnis, mindes- tungssaal »Forum Karlín«, da die Staats- Andreas Sebastian Weiser überzeugte tens eine Herausforderung: schon allein die oper generalsaniert wird. Sucht man diesen durch saubere Klarheit, um dabei trotz- schiere Anzahl der Musiker aufzutreiben, Aufführungsort im Internet, findet man dem weder Ausdruck noch Atmosphäre dann noch in den Räumlichkeiten unter- vor allem Bilder wilder Rockkonzerte – ein einzubüßen. Stimmung schuf auch, zubringen und die entsprechenden Sänger perfekter Ort für Wagner? Nun, wild sollte einmal die wirklich gewaltige Besetzung zu rekrutieren. Bis auf einen stimmlich es auch bei diesem Ereignis zugehen! Der eines Wagner-Orchesters für volle zwei- schwächelnden Riesen und einige Elemente Saal, der in einem ehemaligen Industriebau einhalb Stunden beobachten zu können. der Inszenierung, die zu plakativ wirkten, untergebracht ist, liegt abseits der Altstadt wurde eine starke Leistung geboten. Man und überzeugt durch schlichte Gestaltung Bereits vier Tage später, am 30. Mai, bot kann sich sicher sein, Richard hätte es sich in Landshut eine weitere Möglich- gefreut, dass seine Ideen, seine Musik auch keit, das »Rheingold« in einer nicht ganz an einen solchen Ort getragen werden. üblichen Umgebung zu erleben. In einem Die Vielfalt des Publikums zeigte durch großen Zelt fand die bereits letzte Auffüh- tosenden Applaus, dass es das Wagnis wert rung des Landestheaters Niederbayern war! Mit Spannung können wir die weiteren statt, wobei die Premiere wenige Wochen Inszenierungen des »Rings« in den nächs- vorher durchaus positiv hervorgehoben ten Jahren am Landestheater Niederbayern wurde. Entsprechend präsent die Er- erwarten. bz

Hervorragend besetzt Alternativer Veranstaltungsort Betörende Rheintöchter Andreas Sebastian Weiser (Dirigent), Forum Karlín in Prag Kateřina Kuĕžíková, Jana Horáková Levícová, Egils Silinš (Wotan), Štefan Margita (Loge) Vávlava Krejčí Housková

Seiten 10 / 11 Ostern mit Wagner in Augsburg

as verbindet den Richard-Wagner- erklärungsdramas« ist den Veranstaltern WVerband Leipzig mit Augsburg? wunderbar gelungen. Das fand auch unser Seit der Spielzeit 2018/19 natürlich »Der Ehrenmitglied Waltraud Meier, der wir in Ring des Nibelungen« in der weltberühm- der Pause begegneten. Im Anschluss durften ten Augsburger Puppenkiste, den fünf wir »alle Darsteller« hinter der Bühne Verbandsmitglieder und ein Gast vom bewundern. Diese Inszenierung ist absolut Richard-Wagner-Verband München am empfehlenswert. Gründonnerstag besuchten. Die Ouvertüre bildete eine Führung durch das Puppen- Eine weitere Begegnung war die mit Inten- kistenmuseum, wo Kindheitserinnerungen dant André Bücker im Foyer des Augsburger Familiendrama märchenhaft Brünnhilde, Erda wach werden. Danach fragt sich jeder: Wie Kongresszentrums. Vielen ist sein spekta- schafft die Puppenkiste nun den Spagat zu kulärer Bauhaus-»Ring« von Dessau noch die Besetzung Gerhard Siegel (Siegmund), Wagners »Ring«? Er selbst schrieb 1872 in Erinnerung. Krönender Abschluss des Kammersänger Walter Fink (Hunding), in »Über Schauspieler und Sänger«: »... In Aufenthalts wurde in seiner Verantwortung Johan Reuter (Wotan), Jennifer Holloway jenem Kasperltheater ersah ich die Geburts- eine konzertante Benefizaufführung der (Sieglinde), Katharine Goeldner (Fricka), stätte des deutschen Theaterspiels vor mir, »Walküre« zugunsten der Sanierung seines Iréne Theorin (Brünnhilde) und als Grim- und diese richtig zu würdigen erschien mir Staatstheaters Augsburg mit dem Philhar- gerde Leipzigs Wagner-Nachwuchspreis- lehrreicher als alle unsere ,Essais‘ dünkel- monischen Orchester unter Leitung von Ge- trägerin 2017 Natalya Boeva final mit Stan- hafter und ignoranter Gelehrter über das neralmusikdirektor Domonkos Héja, bei der ding Ovations zu Recht honoriert wurde. sd Theater.« Erfahrungen mit Opern sammelte das Haus bei »Eine kleine Zauberflöte« oder »Don Giovanni«. Jetzt also der »Ring« in der freien Bearbeitung von Florian Moch (Regisseur, Librettist und Mitarbeiter des Theaters) und in der musikalischen Bearbeitung von Enjott Schneider in zwei Stunden mit 22 Figuren und 5 Tieren – dargestellt von 32 Marionetten aus der Mär- chenwelt (z. B. Meerjungfrauen, Zwergen und Drachen), die sprechen statt singen. »Fricka, die Hüterin der Ehe, ist beispiels- weise in ein strenges Kostüm gekleidet …« Ihre Frisur mutet barock an, könnte auch von Marge Simpson getragen werden, ist auf jeden Fall eindeutiges Phallus-Symbol und Ausdruck ihrer Macht innerhalb der Götterfamilie. Politisches kann seinen Ursprung im Zwischenmenschlichen haben: Sonderanfertigung Floßhilde, Siegfried »Wotan als Herrscher z. B. zeichnen wir als latent größenwahnsinnigen Selbstdarsteller, dem es natürlich mehr um sein Ego und Machterhalt als um Inhalte geht.« Kommt uns das bekannt vor? »Wichtig war uns auch«, so Moch, »den Grund für Alberichs Boshaftigkeit deutlich zu zeigen: Seine Kränkung durch die Rheintöchter führt erst dazu, dass er nach Weltmacht strebt.« Fast jede Figur hat in irgendeiner Form Dreck am Stecken: »[F]ünfmal lebenslänglich und weitere rund neunzig Jahre Freiheitsent- zug« wegen »Diebstahl, Mord, Verschlep- pung, Totschlag, Brandstiftung, Blutschan- de, Tierquälerei«, listet Ernst von Pidde im »Ring im Lichte des deutschen Strafrechts« auf. Diese »Kritik an Kapitalismus und den Mächtigen, viel Familiendrama in leichter, märchenhafter Inszenierung eines Welt- Hochkarätige Besetzung Augsburger Schlussapplaus

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 Verena Lafferentz-Wagner in Leipzig

ichard Wagners jüngste Enkelin beehr- wo Richards Großvater väterlicherseits der »Meistersinger von Nürnberg«. Aus ge- Rte unseren Verband im Mai 2008 zum stammte. Im Oktober 2010 weihte sie sundheitlichen Gründen kam sie letztmalig 25-jährigen Jubiläum seiner Wiedergrün- mit uns den restaurierten Grabstein für im Mai 2013 nach Leipzig und eröffnete mit dung und im Mai 2010 zu Richard Wagners Richards Mutter und Lieblingsschwester uns in der Thomaskirche den Internationa- 197. Geburtstag und der Verleihung der Rosalie auf dem Alten Johannisfriedhof ein len Richard-Wagner-Kongress anlässlich Ehrenmitgliedschaft an sie. Dabei besuchte und war Ehrengast zum 50. Geburtstag des des 200. Geburtstages von Leipzigs größ- sie auch Müglenz und Thammenhain, von Leipziger Opernhauses mit der Premiere tem Sohn. Hier einige Impressionen.

Mit Ursula Oehme, Gohliser Schlößchen Leipzig, Mit Thomas Krakow und Josef Hauer, Mit Oberbürgermeister Burkhard Jung, Mai 2008 Musikhochschule Leipzig, Mai 2010 Neues Rathaus Leipzig, Mai 2010

Mit jungen Stadtführern am Mit Eleonore Petzoldt und Thomas Krakow, Mit Nichte Eva Wagner-Pasquier, Oper Leipzig, Leipziger Schwanenteich, Mai 2010 Oper Leipzig, Premiere »Die Meistersinger von Premiere »Die Meistersinger von Nürnberg«, Nürnberg«, Oktober 2010 Oktober 2010

Mit Pfarrer Hans-Peter Schmidt, Mit Direktor Jörg Müller, Hotel Fürstenhof Mit Thomas Krakow und Elisabeth Krakow, Kirche Thammenhain, Mai 2010 Leipzig, Mai 2013 Thomaskirche zu Leipzig, Mai 2013

Seiten 12 / 13 einbart, dass er ihr diese heimlich übergibt. Auf diese Weise gelingt es Lisa, Max und seine Freundin zu tren- nen. Nach der Rückkehr in das Ruhrgebiet wird Lisa von gutgesinnten Mü ern zugetragen, wo sich das Haus be ndet, inBERND dem die WEIKLFreundin wohnt. Die Eltern von Max stellen sich vor das Haus und rufen nach Lei- beskrä enMax Fürchterliches von außen an die Wände. Dann gehenist sie, schuld wie gewohnt einmal pro Monat auch jetzt zur Leitungoder des EineGymnasiums, sich und Max wird dort einberufen. Es selbstgibt eine erfüllende Art Verhandlung gegen ihn.

Viel später, zumProphezeiung fünfzigjährigen Abitur wird im ehema- ligen Klassenzimmer gefeiert. Der Sportlehrer nimmt einen Stuhl aus der ersten Bank und erklärt den Feiern- Er war nur ein Bekannter von den und den neuen Schülern in diesemMax. Gymnasium, Aber Max denkt o an ihn. Paul ha e sich in Wien die zuhören dürfen, dass dies der Stuhlin ein sei, ungarisches, auf sehr dem hüb- sches Mädchen verliebt. Sie der mi lerweile sehr berühmte Max sitzenleitete einemusste, Boutique im als ersten Bezirk, und Paul heiratete ein Prozess gegen ihn sta fand. Max mussteAnna. Pauls Mu sich er war da- strikt Novelle dagegen und arbeitete mit aller mals auch vom Jugendamt eine Schelte gefallenihrer mü erlichen lassen. Kra daran, ihren Sohn wieder nur für Ein eingeschriebener Brief forderte ihn sichauf zu haben.dorthin Die Ehe wurdezu geschieden. Anna, seine Frau, kommen. Max folgte dieser Au orderungverübte und Selbstmord, wurde und Paul nahm sich ebenfalls das Leben. zunächst mit: »Sie wünschen bi e?« empfangen.Seine Mu er verbreitete Als über- all: »Sogar das hat er mir jetzt sich Max näher zu erkennen gab, hieß esnoch ganz angetan!« anders: Max denkt 104 Seiten, Hardcover wirklich sehr o an Paul und »Auf dichy haben wir gerade Ladenpreisnoch gewartet. 10,00 € bewundert Wir ihn umhaben seinen Mut. ganz andere Möglichkeiten,ISBN 978-3-00-062367-7 dich fertig zu machen!« Die jungen Schüler, die beim Fünfzigjährigen der Ge- Gestaltung: Ute Holstein feierten zusehen, fragen Max, was er denn getan habe. Zehn Jahre Verbandsjournal

»Nun also auch ein Journal des des Vorsitzenden zugeschickt be- Richard-Wagner-Verbandes kommt und bemerken muss, was Leipzig e.V.« So konnte man es er alles an Ereignissen verpasst zu Beginn des ersten Artikels le- hat. Dies ist ja auch eine Funktion sen, der in Heft 1 publiziert wur- des Hefts: Lust zu machen auf de – doch wieso »auch«? So viele Wagner, auf Konzerte, Lesungen, Journale dürfte es nicht geben, Ausstellungen, Bücher, nicht die von den Wagner-Verbänden zuletzt auf ziemlich einzigartige herausgegeben werden. Und Kulturreisen. wenn es so wäre, dass sie infla- tionär erscheinen: Kaum eines 454 Druckseiten in zehn Jahren, dürfte den Verbandsmitgliedern das macht gut 45 Seiten pro Jahr, und den Nichtmitgliedern über die die Aktivitäten dieses Vereins einen Zeitraum von zehn Jahren glücklicherweise dokumentieren. so Profundes wie Unterhaltsa- Mit der Arbeit der Redaktion, mes und eine Übersicht über die deren reiner Zeitwert nicht über- Aktivitäten und die Interessen- schätzt werden kann, und mit den Nummer 1/2009 trägt sich ins Goldene Buch der gebiete des örtlichen Verban- Stadt Leipzig ein Beiträgen der Autoren entstand so des in einer graphisch derart etwas wie ein Gedächtnis bürger- ansprechenden wie noblen Form lichen Bemühens um eines Werks gegeben haben. (übrigens auch um weitergefass- ter, meist mit der Musikstadt Schwarzweiß fing es an, bevor Leipzig zusammenhängender schon mit der vierten Ausgabe Persönlichkeiten) willen, das jede die Farbe Einzug hielt. Wur- Bemühung lohnt. Im Spagat zwi- de die Nummer 1/2009 dem schen Musentum und Marketing, seinerzeit 90-jährigen Wolfgang zwischen Popularität und Presse, Wagner zum Geburtstag gewid- kann der Leser sich jederzeit met, so erblickte man auf der davon überzeugen, dass das Bild, Titelseite der zweiten Ausgabe das »man« sich vom »Wagneria- Wagners Urenkelin Nike Wag- ner« zu machen pflegt, nicht mit ner, bevor sich auf Seite 1 der dem Schlagwort des Konservatis- Nummer 2/2010 die Enkelin Ve- mus erfasst werden kann. Oder rena Lafferentz-Wagner ins Gol- anders: Das Journal gießt die gut- dene Buch Leipzigs einschrieb. bürgerlichen Bewahrungsinteres- Nummer 2/2011 Gerd-Heinrich Apel (M.) führt durch das Ritter- und Dass es sich um die Geburtsstadt KulturGut Ermlitz sen der Verehrer des Musikgenies ihres Großvaters handelte: diese und faszinierenden Menschen Aussage war und ist weniger Richard Wagner in eine Form, die trivial, als es der Blick auf die ihnen und dem Komponisten alle bisherigen 454 Druckseiten des Ehre macht. »Richard Wagner ge- Journals suggeriert – denn im- hört der ganzen Welt«, schrieb in mer noch ist es nicht zuletzt das Heft 2/2012 Jonathan Livny, der Journal, das einen wichtigen Teil Vorsitzende des Richard-Wagner- der so genannten Medienpräsenz Verbandes Israel. Nicht zuletzt des Leipziger Großmeisters in Gastbeiträge wie diese zeigten den populärer wie stolzmachen- Herausgebern, dass der Verband der Weise verbürgt. Der Autor und sein weit über Leipzig gele- dieser Zeilen, der gelegentlich senes Journal auf dem richtigen seinen wissenschaftlich-feuille- Wege waren und sind. Und nicht tonistischen Senf zum Magazin zuletzt spürt man etwas von dem dazugeben durfte, bedauert es ungeheuren Vergnügen, das die übrigens, nicht wirklich an den gesellschaftlich bedingte Arbeit Leipziger Aktivitäten teilneh- an Wagner macht – auch wenn men zu können. Dieses Gefühl mal ein Autor nicht pünktlich beschleicht ihn regelmäßig, liefert oder die Redaktion sich mit wenn er eine neue Nummer des Nummer 2/2009 Wagner-Urenkelin Nike Wagner bei ihrem Vortrag der Kürzung eines viel zu langen Journals mit einem netten Brief im Mediencampus Villa Ida Artikels befassen muss … fp

Seiten 14 / 15 Stefan Vinke – Mit Wagner und Verve zum Erfolg

r ist ein Retter, einer mit Bodenhaf- Etung. Unvergessen die »Tannhäuser«- Premiere in Leipzig am 17. März 2018. Als sich am Morgen Titelheld Burkhard Fritz krank meldete, eilte Stefan Vinke von Wiesbaden nach Leipzig. Ausgerech- net in Eisenach saß er fest, unterhalb der Wartburg, weil Schneefälle den Leipziger Hauptbahnhof paralysierten und damit in Mitteldeutschland den Eisenbahnverkehr. Mit dem Taxi erreichte er eine Stunde vor Vorstellungsbeginn die Oper zu einem bra- vourösen Premierenauftritt ohne Probe.

Stefan Vinke begann seine Wagner-Karri- ere in Mannheim als jugendlicher Hel- dentenor, um dann in Leipzig als Tristan, Märchenhaft Stefan Vinke als Lohengrin, Oper Leipzig 2006 Parsifal, Lohengrin und Rienzi sein Profil zu schärfen. Eine bis heute anhaltende Künstler Stefan Vinke nicht allein. »Wenn Wagner Society New York, schwärmt: Erfolgsgeschichte sieht ihn als strahlenden Stefan Vinke die Bühne betritt, sei es in der »Stefan Vinke’s Met debut was highly Helden an vielen Häusern. Die Krönung ist MET in NY oder anderswo, singt er nicht successful and he was very friendly and sein Siegfried, ob in Londons Covent Gar- nur Siegfried, er ist Siegfried. Mit seiner informative in the Met Cast Roundtable of den, an der New Yorker MET oder bei den Bühnenpräsenz und seiner wunderbaren our Ring Seminar and was also greatly ap- Bayreuther Festspielen. Und auch wieder in Stimme, die auch nach fünf Stunden Ge- preciated as a guest of honor on our Rhine Leipzig. sang nicht müde scheint, füllt er das größte Journey on the Hudson (a luncheon cruise). Opernhaus. Seine Spielfreude macht auch It’s nice to know he is a member of honour Zum 25. Jahrestag der Wiedergründung eine langweilige Inszenierung zu einem of your Verband.« Der Richard-Wagner- ernannte ihn unser Verband am 21. Mai Erlebnis«, sagt Viola Lachenmann, Vorsit- Verband Leipzig gratuliert Stefan Vinke 2008 zum Ehrenmitglied. Doch sind wir zende des Wagner-Verbandes Ulm/Neuulm. zu diesem außerordentlichen Erfolg und mit dem Respekt vor dem Menschen und Und Nathalie D. Wagner, Vorsitzende der wünscht ihm weiterhin alles Gute. tk

Unsere Unterstützer – »dean & david« und sein Chef Christian Dietrich

r ist jung wie das Unternehmen, sein überwiegend jungen Leute des Teams auch ETeam und die meisten seiner Gäste: einen aromatischen Kaffee kochen, davon Christian Dietrich, der Geschäftsführer und konnten sich die Gäste der öffentlichen Gesellschafter von »dean & david« an der Kaffeetafel zum 206. Geburtstag Richard Blechbüchse in Leipzig, ist 31 Jahre alt. Wagners am 22. Mai überzeugen. Seit sieben Jahren leitet der »Fachmann für Systemgastronomie«, wie sein Beruf Fünf Jahre ist es her, dass Josef Hauer, der Jung wie Unternehmen, Team und Gäste Christian Dietrich etwas prätentiös genannt wird, die Leip- Allround-Mann des Verbandes, Christian ziger Filiale der Münchner Kette. Alles ist Dietrich fragte, ob er nicht den Kaffee zu den Etwa einmal im Monat werden verschie- hier ein bisschen hip, ganz im Zeitgeist – von Verbandsfrauen gebackenen Kuchen dene Vereine unterstützt oder es gibt »we love it fresh«. Es gibt den Salat in sponsern würde, ohne den eine Kaffeetafel – 50 Mittagessen für ein großes Kinderfest, Bowls, nicht einfach nur in Schüsseln, viel zumal in Sachsen – ja eher nicht auskommt. ein Engagement, das sich sehen lassen Vegetarisches und Veganes, die Speisekarte Dietrich: »Warum hätte ich Nein sagen kann. Und seine Leute – rund 20 Gastro- ist deutsch und englisch, denn das Publi- sollen, zumal die Veranstaltung direkt vor nomen, Restaurantfachleute, Kellner und kum ist tatsächlich international, so inter- unserer Tür stattfindet? Kaffee für die Musik Studenten – machen gern mit, erzählt ihr national, wie die Kette, deren Siegeszug und einen Leipziger Komponisten, das ist junger Chef, der noch einiges vorhat, so durch Europa und womöglich die Welt noch doch was!« 25 Liter Kaffee brühte das Team z. B. die Eröffnung einer neuen Filiale von längst nicht beendet ist. Und das Wichtigs- in diesem Jahr. Und es ist nicht die einzige dean & david in Erfurt. Der Wagner-Ver- te: Es schmeckt bei dean & david! Dass die Veranstaltung, die dean & david sponsert: band gratuliert und dankt herzlich. wk

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 Wagner-Land Thüringen

»Dich, teure Halle, grüß’ ich wieder« – »Tannhäuser«-Aufführungen im Festsaal der Wartburg

rnst blicken archaische Gestalten Tradition, die bis heute Bestand hat. Dass Evon den Giebelwänden herab, golden die halbszenischen Aufführungen auf aller- schimmert die reiche Dekorationsmalerei größte Resonanz stießen, muss kaum betont im Licht der Radleuchter, hinter zierlichen werden: »… dieser lokale ›Tannhäuser‹ hat Zwergarkaden ist eine Empore zu erahnen, sich auch einen besonderen, authentischen Säulen, Bögen und wunderliche Skulpturen Charme bewahrt, den man anderswo nicht vereinen sich zu einem altertümlichen Kos- so schnell findet. Sicher nicht in Bayreuth mos, in dem die fast überirdischen Klänge (oder in Berlin oder New York). Sondern zu Hause zu sein scheinen. Man fühlt sich eben nur in Eisenach. Hoch oben auf der in des Tannhäusers Seele ein, schreitet mit Romantisch verklärt Sängerkrieg-Fresko von Wartburg. Dem UNESCO Weltkultur-Erbe«, den Gästen in die heilige Halle des Landgra- Moritz von Schwind (Ausschnitt) äußerte Dr. Kevin Clarke im Onlinemagazin fenhofs, emporgetragen von schmetternden »Klassik« vom 6. Juni 2008. Trompeten, man jubelt mit Elisabeth, ist endlich auch der »Tannhäuser« nicht mehr zutiefst berührt vom sphärischen Gesang der auf sich warten – in einer Direktübertragung Seit 2009 zeichnet nun das Südthürin- nahenden Pilger. Gibt es die »vollkommene aus dem Palas gelangte am 19. Mai 1963 zu- ger Staatstheater Meiningen für die Auf- Symbiose von Raum und Musik«, so ist sie mindest der zweite Akt auf den Bildschirm. führungen verantwortlich und setzt die hier zu erfahren. Dennoch holte man die 1967 bot man den Gästen sogar gleich zwei »Tannhäuser«-Reihe mit bis zu acht Vorstel- Oper lange Zeit nicht an ihren Ort, sondern Mal an einem Tag konzertante Vorstellungen lungen im Jahr fort. In der Regie des Inten- den Ort auf die Bühne. im Palasfestsaal. Daraufhin schwieg Wagner danten Ansgar Haag und musikalisch geleitet jedoch erneut für ein gutes Vierteljahrhun- von Generalmusikdirektor Philippe Bach, Wie herrlich es aber wäre, das Werk an und dert, bevor ihm und seinem »Tannhäuser« bekamen auch die Meininger beste Kritiken. auf der Burg selbst aufzuführen, darüber eine Sonderausstellung und ein Kolloquium So schwor Dieter David Scholz in einem In- wurde offenbar schon vielfach phantasiert auf der Wartburg zuteil wurden. terview bei MDR Figaro (heute MDR Kultur) und aus Anlass des eben anstehenden vom 25. April 2011 nicht nur auf die »beson- 100. Geburtstags von Richard Wagner 1913 »Wagners Tannhäuser zum ersten Mal auf dere Aura« des Saals – für ihn »wagnerischer dem Weimarer Großherzog Wilhelm Ernst der Wartburg – Landestheater gastiert am als Wagner selbst« – und auf die seltene ein entsprechender Entwurf vorgelegt. Da- Originalschauplatz«, titelte »Die Welt« Intimität der Veranstaltung, sondern lobte nach sollten erster und dritter Akt im Freien schon im Voraus. Am 29. Juni 2003 war es ebenso die hohe Qualität der Hofkapelle und gegeben, der zweite Akt jedoch »in dem- dann soweit: Die Akteure der viel gerühmten der Sänger. Die Vermutung, dass der »Traum selben Saal, in dem einstens Liszts ›Heilige Inszenierung des Eisenacher Operndirektors des Mittelalters« für die Techniker ein Alb- Elisabeth‹ erklang, den auch die Bühnen Dieter Reuscher fanden sich zur vollständi- traum sein könnte, bestätigte Scholz nicht; meist zeigen, im großen Bankettsaal« prä- gen konzertanten Aufführung im Festsaal die sehr »trockene, aber hallige« Akustik sei sentiert werden. Bei diesem Wunsch ist es des Palas ein – die lang ersehnte Paarung überraschend gut. Sein Resümee, dass sich lange geblieben. Nachdem sich ab 1958 die von Ort und Werk, das hier einer »lokalen glücklich schätzen könne, wer noch Karten »Wartburgkonzerte« als fester Bestandteil Nationaloper« gleichkommt. Das Jahr 2003 für die nächsten Termine bekommt, erübrigt jeder Sommersaison etabliert hatten, ließ bezeichnet zu guter Letzt den Beginn einer denn auch weitere Fragen. av

»Tannhäuser«-Direktübertragung durch den Sagenhaft Deutschen Fernsehfunk 1963 Evelyn Rölicke »Tannhäuser«-Aufführung 2015 (Elisabeth), Wolfram Nagel (Tannhäuser)

Seiten 16 / 17 wartburg unesco welterbe Wagner-LandWagner-Land Thüringen Sachsen

Keine Roulade, aber »Parsifal« Der Leipziger Richard-Wagner-Verband unterwegs in Eisenach

ie Nachricht, dass die Bestell- auch darstellerisch großartigen Dliste der Wartburg-Gastro- Astrid Weber als Kundry. Es sei nomie falsch und die besonders erlaubt, sie als letzte zu erwäh- begehrte Roulade nicht zu haben nen, um neben ihrer künstleri- sei, tat der guten Stimmung im Bus schen Leistung auf ihr elegantes nach Eisenach am 25. Mai 2019 Kleid in Weinrot und Lindgrün keinen Abbruch. Eingestimmt auf hinzuweisen, das einfach perfekt das abendliche Konzert wurden in diesen wunderbaren Festsaal wir mit einer Führung durch passte. Das Publikum dankte das Eisenacher Reuter-Wagner- mit starkem Applaus. Dank auch Museum, wo sich die größte an die Initiatoren Hilde Lutz, Fritz-Reuter-Sammlung außer- Vorsitzende des Richard-Wagner- halb von dessen Geburtshaus im Verbandes Augsburg, und mecklenburgischen Stavenhagen Beglückt Künstler, Initiatorin Hilde Lutz (M.) Andreas Volkert von der Wart- und das größte Wagner-Museum außerhalb burg-Stiftung. Auf der Rückfahrt wurde Bayreuths befinden. Zur Stärkung dann viel geredet und geplaudert. Planmäßig ein Thüringer Klöße oder Thüringer Bratwurst. weihfestspiel würdig dargeboten von Felix paar Minuten nach Mitternacht in Leipzig Nun ja, keine Roulade, aber auf der Wart- Spreng, der am samtig wohlklingenden angekommen, verabschiedete man sich mit burg keinen »Tannhäuser«? Stattdessen Steinway Flügel das fehlende Orchester herzlichem Auf Wiedersehen. Neben hoch- ein konzertanter, auf eineinhalb Stunden vergessen machte, und von drei gut dis- karätigen Angeboten sind es ja gerade auch Dauer gekürzter »Parsifal«, ein erstaunlich ponierten Sängern: Zurab Zurabishvili als die menschlichen Kontakte, warum man so gelungenes Arrangement der musikalischen Parsifal, Andriy Maslakov in den Rollen gern Mitglied im Richard-Wagner-Verband Übergänge und Kürzungen. Das Bühnen- des Klingsor und Amfortas und einer Leipzig ist! ew

Ein Wettbewerb für Dirigenten vom Klavier in Meiningen

ris Alexander Blettenberg und Dies ist aber nur eine von insgesamt Adie Meininger Hofkapelle – vier Kategorien. Der am Beginn das war Liebe auf den ersten Blick. stehende Kinder- und Jugendwett- Im Sommer 2015 fand die erste bewerb ist in drei Altersgruppen bis Begegnung statt, beim 2. Interna- 17 Jahre unterteilt. Die sich direkt tionalen Hans-von-Bülow-Klavier- daran anschließende Konkurrenz gilt wettbewerb. Und auf den Gewinn den Amateuren, die zwar virtuose des ersten Preises war der Student Pianisten sind, aber ihren Lebens- im 2. Studienjahr in München unterhalt mit anderen Tätigkeiten und Salzburg sympathischerweise bestreiten. Die Meininger Hofkapelle so gar nicht vorbereitet. Ein Jahr steht ihnen wie auch den professio- später kam er zurück, dirigierte nellen Pianisten als musikalischer vom Klavier aus Mendelssohn und Partner zur Verfügung. Dank der Beethoven, und kam erneut, um in Dirigenten vom Klavier wird auch einem Sinfoniekonzert zu musizie- Dirigent vom Klavier Aris Alexander Blettenberg das nächste Preisträgerkonzert ren. Vor wenigen Tagen nun stand im Meininger Staatstheater 2021 er das erste Mal als Dirigent vor dem heller, leichter Klang. Dass man sich im nicht nur ein musikalisches Fest für Orchester, in der Neueinstudierung von Mo- »Dirigieren vom Klavier« in einem Wettbe- die Ohren, sondern bietet auch visuell ein zarts »Entführung aus dem Serail« (Regie: werb misst, ist derzeit übrigens fast einmalig besonderes Erlebnis. Ausgelobt wird tradi- Roman Hovenbitzer, Ausstattung: Christian in der Welt. Dabei liebte es schon Richard tionell ein Sonderpreis des Richard-Wagner- Rinke/Anna Siegrot). Dass etwas Besonde- Wagners zeitweise engster Mitstreiter Hans Verbandes International und der Richard- res mitschwingt bei seinem Musizieren mit von Bülow, auf dessen Meininger Zeit als Wagner-Stipendienstiftung, der den Besuch der Meininger Hofkapelle, davon erzählen Hofkapellmeister in den 1880er Jahren der Bayreuther Festspiele und die Teilnahme nicht nur die freudig-gespannten Blicke der sich der Wettbewerb bezieht, das Orchester am Internationalen Stipendiatenkonzert Musiker, sondern auch ihr bemerkenswert direkt vom Flügel aus zu leiten. ermöglicht. mg

Seiten 18 / 19 Gruppenkuscheln ohne Absolution »Tannhäuser« am Deutschen Nationaltheater Weimar

ranz Liszt wagte in Weimar die der analogen Leidenschaften. Ferste Inszenierung des »Tann- Die Minnesänger zerlegen also häuser« nach der Dresdner Urauf- den Konzertflügel. Während führung 1845. Am Deutschen Natio- der Ouvertüre treiben Men- naltheater konnte man nach Calixto schenwesen wie Spermienköpfe Bieitos unbedenklichem Remake an unter den roten Riesenrock der der Oper Leipzig und der überregi- Liebesgöttin. Dieser Ansatz mit onal konkurrenzfähigen Produktion Ursula Kudrnas schwarzweißen des Gerhart-Hauptmann-Theaters Kostümen für die traurig ausge- Görlitz die persönlichkeitsstärkste bremsten Menschenhülsen funk- Deutung dieser mitteldeutschen tioniert auch, weil mit sinnlicher »Tannhäuser«-Dreifaltigkeit erleben. Intelligenz musiziert wird und das charakterstarke Ensemble Beim Comeback Tannhäusers kommt Menschenwesen wie Spermienköpfe unterm Riesenrock echte Freude am szenischen es nach ödem, mechanischem Fum- Sayaka Shigeshimas (Venus), Corby Welch (Tannhäuser) »Vabanque« hat. Kirill Karabits meln und Knutschen Aller mit Allen zum rollte der bronzenen Mittellage von Sayaka Eklat auf Wartburg. Wenn der Sänger offen- Sehnsucht nach Sinnlichkeit überdauert alle Shigeshimas Venus einen sympathetischen bart, dass er sich »der Hölle Lust geweiht«, Verbote. Klangteppich aus. Camila Ribero-Souza wallen er und, das ist neu, alle anderen war als Elisabeth das weitaus dramatische- Richtung Heiliges Rom und kehren noch Maximilian von Mayenburg zeigt mit re Kaliber. An der Spitze des Abends stan- frustrierter zurück. Die letzte Zuflucht ist auf zeitgemäßem Pessimismus, dass die Zivili- den Corby Welch, der für die kräftezeh- Stephan Prattes‘ karger Bühne eine Brand- sationsnomaden von heute die lustfernen rende Titelrolle ein gereiftes lyrisches und mauer. Wolfram erwürgt seinen allerliebsten Wutbürger von morgen sind. Dazu taugen schier unerschöpfliches Grundreservoir Rivalen um die Gunst der heiligen Elisabeth nur Revoluzzer-Bilder aus der nichtvirtu- mitbringt, und vor allem der Weimarer mit hier erregend rotem Haar. Kein Schluss, ellen Welt von gestern, denn die frische Bassbariton-»Assoluto« Uwe Schenker- sondern nur Generationenwechsel: Medienrealität verhindert die Sprachen Primus als Wolfram. rhd

Orgelspiel in Magdala

ie Aufführungen des »Tannhäuser« diese Zeit erinnert. Natürlich mangelte es Dauf der Wartburg laden immer wieder Wagner in diesem Haus an einer Möglich- ein, die mitteldeutsche Kulturlandschaft zu keit, seinem Wirren und Wähnen musika- erkunden. Oftmals unbeachtet bei einem lischen Ausdruck zu verleihen. Abhilfe soll solchen Ausflug bleibt das zwischen Weimar die Orgel in der Dorfkirche Sankt Johannis und Jena direkt an der A4 gelegene Dorf geschaffen haben. Auch die Kirche wollten Magdala, dem Thomas Krakow und ich auf wir aufsuchen und umrundeten den Fried- dem Weg zur Wartburg 2018 einen Besuch hof, auf dem Wernsdorf bestattet liegt, als abstatteten. die gute Seele der Gemeinde, Christel Vopel, Von Richard Wagner begeistert auf uns zukam, uns herzlich begrüßte und Benedikt Zimmermann Mit seinen heute 2 000 Einwohnern ist in die Kirche führte. Die Kirche selbst ist im es geradezu eine Idylle, und auch für die besten Sinne eine Dorfkirche und strahlt kann heute die weiche Intonation der Orgel, Fluchthelfer um Franz Liszt schien es der eine wunderschöne Natürlichkeit und Ein- die sich wunderbar in die Stimmung der perfekte Ort gewesen zu sein, um Richard fachheit aus. Christel Vopel erlaubte mir, ein Kirche und des ganzen Ortes einfügt, wieder Wagner nach dem gescheiterten Aufstand wenig an der restaurierten Orgel zu spielen. in vollen Zügen genossen werden. Magdala 1849 zu verstecken. Im Haus des Ökonomie- Während der rührige Pfarrer Martin Kraut- ist keiner der »großen« Wagner-Orte. Aber rats Julius Theodor Wernsdorf fand Wagner wurst sich bereits Ende der 1990er Jahre definitiv einen lohnenden Abstecher wert – vom 19. bis zum 24. Mai 1849 Zuflucht. Auch für die Instandsetzung der Orgel einsetzte, gerade um auch die kleinen Facetten und seinen 36. Geburtstag beging er mit seiner wurde schließlich durch einen Besuch Wolf- die weniger lauten Momente des Meisters ersten Frau Minna dort. Am Haus, das heute gang Wagners im Jahr 2000 eine Spenden- genießen zu können. Wir haben es nicht die Adresse Richard-Wagner-Straße 6 trägt, aktion ins Leben gerufen. Als Resultat der bereut, uns die halbe Stunde Zeit genommen wurde eine Gedenktafel angebracht, die an mehrere Jahre andauernden Restaurierung zu haben! bz

Richard ist Leipziger ... Journal 2/2019 Güte, Skepsis und Humor – Wolfgang Wagner zum 100. Geburtstag Personalien Verschiedenes Vortrag und Gespräch mit Peter Emmerich, Vorsitz niedergelegt Pressesprecher der Bayreuther Festspiele Eintritt: frei Liebe Verbandsmitglieder, Veranstaltungen nach reiflicher Überlegung habe ich aus Sa 07.09.2019 – 14 Uhr Mi 18.12.2019 – 19 Uhr gesundheitlichen Gründen mein Amt als Oper Leipzig, Augustusplatz 12, Stadtbibliothek Leipzig, Verbandsvorsitzender niedergelegt und bin 04109 Leipzig Veranstaltungsraum »Huldreich Groß«, aus dem Vorstand ausgeschieden. Ich habe Eröffnungsfest 4. OG, Wilhelm-Leuschner-Platz 10, mir diesen Schritt nicht leicht gemacht und Treffen Sie den Richard-Wagner-Verband 04107 Leipzig bitte Sie dafür um Verständnis. Es waren Leipzig am Stand! »Für mich ist Goethe ein Naturgeschenk« dreizehneinhalb intensive Jahre Vorstands- So 15.09.2019 – 15:30 Uhr Zur Aktualität des Goethe-Verständnisses arbeit, davon elfeinhalb Jahre als Vorsit- Biedermeierstrand Hayna, bei Richard Wagner zender, für Richard Wagner als Teil unserer Schladitzer See, Zum Biedermeierstrand, Vortrag und Gespräch mit Leipziger, sächsischen und mitteldeutschen 04435 Schkeuditz Dr. Manfred Osten, Bonn kulturellen Identität und für einen genialen Preisträgerkonzert Eintritt: frei Künstler und Menschen. Dabei durfte ich der Bayreuth-Stipendiaten viele interesssante und wertvolle Menschen Eintritt: 10 €, keine Ermäßigungen treffen und ebensolche Erfahrungen machen. Informationen und Karten über Verbandsreisen Dafür bin ich sehr dankbar. www.biedermeierstrand.de. Ihr Thomas Krakow Anmeldung auch in der Geschäftsstelle des 02.09. – 06.09.2019 Verbandes, Tel.: 0341 30 86 89 33 Von Zürich bis Triebschen Mit dem Richard-Wagner-Verband Leipzig Impressum Mi 18.09.2019 – 19 Uhr in die Schweiz Stadtbibliothek Leipzig, Informationen und Anmeldung: © Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Veranstaltungsraum »Huldreich Groß«, Polster & Pohl Reisen – Franziska Pötzsch, 4. OG, Wilhelm-Leuschner-Platz 10, Postanschrift Tel.: 0341 26 17 325, Richard-Wagner-Platz 1, 04109 Leipzig 04107 Leipzig [email protected] »Wagners vergessener Prophet« Geschäftsstelle Nikolaistraße 42, 04109 Leipzig Angelo Neumann – 09.11.2019, Tagesfahrt Öffnungszeiten Leipzigs Opernintendant 1876–1882 Mo, Di, Mi, Fr 10–12 Uhr und 13–16 Uhr Abfahrt 8:30 Uhr, Leipzig Hbf., Do 13–18 Uhr Vortrag und Gespräch mit Bahnsteig 2-5, Dr. Heinz Irrgeher, Wien [email protected] Abfahrtsstelle Bus Polster & Pohl Reisen www.wagner-verband-leipzig.de Eintritt: frei Mit Richard Wagner ins Land der www.facebook.com/Richard.Wagner.Verband Di 15.10.2019 – 20 Uhr Askanier Telefon +49 (0)341 30 86 89 33 Fax +49 (0)341 30 86 89 35 Moritzbastei Leipzig, Ratstonne, Neo Rauch in Aschersleben und »Der Fliegende Holländer« in Halberstadt Redaktion Thomas Krakow (v.i.S.d.P.), Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig Ursula Oehme, Winifred König Max ist schuld oder Eine sich selbst Preis: 68,50 € für Verbandsmitglieder, 88,50 € für Nichtmitglieder Texte Roland H. Dippel (rhd), Dr. Silvia Dorn (sd), erfüllende Prophezeiung Dr. Maren Goltz (mg), Dr. Birgit Heise (bh), Winifred Reservierung und Buchung: Mörderisches Psychogramm von und mit König (wk), Thomas Krakow (tk), Dr. Christiane Meine Kammersänger Bernd Weikl im Dialog mit Polster & Pohl Reisen – Franziska Poetzsch, Vd. de Martínez (cm), Doris Mundus (dm), Ursula Oehme Tel.: 0341 26 17 325, (uo), Dr. Frank Piontek (fp), Sylvia und Carsten Rose Schauspielerin Sibylle Kuhne (sr/cr), Dr. Ingrid Rühlemann (ir), Peter Uhrbach (pu), Eintritt: 5 € [email protected] Andreas Volkert (av), Esther Widmer (ew), Benedikt Zimmermann (bz)

Mi 16.10.2019 – 19 Uhr 28.11. – 02.12.2019 Fotografien Mahmoud Dabdoub, Deutsches National- Venedig – Zum Internationalen Richard- theater Weimar/Candy Welz, Dr. Bernd Ebert, Iris Hauer, Stadtbibliothek Leipzig, Marita Heinichen, Volkmar Heinz, Martin Jenichen, Veranstaltungsraum »Huldreich Groß«, Wagner-Kongress Winifred König, Thomas Krakow, Nordharzer Städte- 4. OG, Wilhelm-Leuschner-Platz 10, Informationen und Anmeldung: bundtheater/Ray Behringer, Oper Leipzig, Oper Leipzig/ Andreas Birkigt, Richard-Wagner-Verband Leipzig, 04107 Leipzig RAIFFEISEN- und VOLKSBANKEN Michael Reichel, Andreas Röse, Staatstheater Augsburg/ Streicherklänge aus dem TOURISTIK – Susann Krause, Meran Fröhlich, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Tel.: 0341 96 27 91 13, Stadt Leipzig, Werner Überreiter, Wartburg-Stiftung »mystischen Abgrund« Eisenach, Esther Widmer, Benedikt Zimmermann Gewandhaus-Geiger Karl Heinrich Niebuhr [email protected] Titelbilder im Gespräch mit Dr. Birgit Heise, Leipzig Oben: Der Komponist und seine Enkelin Verena Eintritt: frei 28.11. – 02.12.2019 Lafferentz-Wagner im Gohliser Schlößchen Leipzig, Chicago/USA – »Der Ring des Nibelungen« Mai 2008 Unten: Das Feuer weitergeben. Verena Lafferentz- Mi 13.11.2019 – 19 Uhr Informationen und Anmeldung: Wagner mit Studentinnen am Wagner-Denkmal hinter Stadtbibliothek Leipzig, RAIFFEISEN- und VOLKSBANKEN der Oper Leipzig, Mai 2010 Veranstaltungsraum »Huldreich Groß«, TOURISTIK – Susann Krause, Redaktionsschluss 20.06.2019

4. OG, Wilhelm-Leuschner-Platz 10, Tel.: 0341 96 27 91 13, Gestaltung Gabine Heinze/TOUMAart 04107 Leipzig [email protected] Druck Merkur GmbH Leipzig

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