Journal Des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig

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Journal Des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig Journal des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters 2/2020 Wie weiter mit Wagner? iebe Verbandsmitglieder und L Wagner-Freunde, der große Aufschwung und die vielfältigen Aktivitäten des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig in den vergangenen Jahren haben wunderbare Ergebnisse gezeitigt und mit interessanten Plänen hochgesteckte Erwartungen geweckt. Nach dem völligen Shutdown, der unsere Verbandstätigkeit lahmgelegt hat, werden wir verantwortungs- voll Schritt für Schritt den lieb gewonnenen Jahresrhythmus wieder aufnehmen und die Großzügigkeit, mit der uns bislang hier Stätten zu verweisen, die von der »Leipziger mit Opernbesuchen, Exkursionen, Reisen, in Leipzig Zuflucht gewährt worden ist. Eine Notenspur« so eindrucksvoll verbunden Vorträgen und Jubiläumsfeiern zu Richard dauerhafte Lösung an historischer Örtlich- werden. Der Blick auf die Wagner-Rezeption Wagner die bewährte, anspruchsvolle keit allerdings steht noch aus. Schon lange mit wichtigen Interpreten wie Angelo Geselligkeit mit Freude fortsetzen. Niemand sind Möglichkeiten vorgeschlagen und erwo- Neumann und Joachim Herz könnte sich weiß, wie schnell dies geschehen kann, gen worden, doch die Bemühungen kamen weiten auf die Rolle der Musikverlage und wir werden uns im Einzelnen der hier in zum Erliegen. Soweit ich sehe, galt der Alten die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts Deutschland so pragmatisch-nüchternen Nikolaischule der am weitesten fortgeschrit- mit Max Reger und Hanns Eisler als gebür- Krisenbewältigung mit Überzeugung an- tene und auf breiter Front akzeptierte Plan. tigem Leipziger. Das Ziel einer Einbindung schließen. Hier ist Richard Wagner zur Schule gegan- Richard Wagners in die Musikstadt Leipzig gen, hier befinden sich bereits die Wagner- könnte so in einem höheren Sinne erreicht Im Jahre 2022 wird die Oper Leipzig in Aula und die viel zu wenig ins Bewusstsein werden, nicht nur ganz aktuell praktisch im einem ehrgeizigen Projekt sämtliche Opern gedrungene Ausstellung »Der junge Richard Sinne touristischen Marketings. Wagners innerhalb von drei Wochen auf- Wagner 1813 bis 1834«. Es ist ernsthaft führen. Wir sind von dem Unternehmen zu erwägen, diesen »Wagner-Hotspot« in Doch dies ist nur eine Vision, eine Möglich- begeistert, danken unserem Intendanten Ulf Leipzig weiter auszubauen, zumal in den keit. Ob sie verwirklicht werden kann, hängt Schirmer und seinem Team für die großarti- nächsten Jahren gravierende Veränderungen von vielen Faktoren ab, von tatkräftigen ge Initiative. Der ständige Kontakt zur Oper in der Alten Nikolaischule zu erwarten sind, Unterstützern ebenso wie von Wohlwollen wird derzeit genutzt, die unterstützende Rol- die neue Möglichkeiten eröffnen. und Zuwendung öffentlicher Repräsentan- le abzustimmen, die unser Verband zu diesen ten. Ich schlage zunächst einmal eine grobe Festtagen beisteuern könnte. Kleine Konzer- »Richard Wagner und die Musikstadt Richtung vor, sie ist noch in vielen Punk- te, Stadtführungen, Exkursionen und geselli- Leipzig« könnte das Motto einer anspre- ten zu konkretisieren und zu verfeinern, ge Treffen können wir organisieren, darüber chenden Präsentation in der Alten Nikolai- auch zu verändern. Konstruktive Kritik ist hinaus wollen wir zu Richard Wagner und schule lauten, die Richard Wagner und die immer willkommen. Sollte die allgemeine seinem Leipziger Umfeld eine wissenschaft- Rezeption seiner Werke in Leipzig themati- Richtung auf Zustimmung stoßen, so bitte liche Tagung zusammen mit dem Institut für siert. Über einen eingeschränkten Geniekult ich um aktive Mitwirkung. Entscheidende Musikwissenschaft der Universität Leipzig hinaus würde auf diesem Wege die neuere, Planungen müssen jetzt beginnen, damit im und eine Studioausstellung zusammen mit aktuelle Sichtweise einer Einbindung des nächsten Jahr Tagung und Ausstellung für dem Stadtgeschichtlichen Museum ausrich- Komponisten in den Kontext seiner Umwelt 2022 erarbeitet werden können. Die Aufgabe ten. Letztere sollen nicht nur die Festtage mit all ihren Folgen eine interessante ist wunderbar, es gibt viel zu tun. Genießen 2022 bereichern, sie dienen darüber hinaus Perspektive auf Vielfalt und Funktion der Sie das aktuelle Angebot und behalten Sie der Vorbereitung des bislang noch uner- Musikstadt Leipzig eröffnen. Von bislang unsere Ziele im Blick. reichten Ziels, Richard Wagner in seiner wenig beachteten Zeitgenossen wie Heinrich Geburtsstadt Leipzig eine würdige Heim- Marschner und Albert Lortzing wäre ebenso Mit herzlichen Grüßen stätte zu schaffen. Wir sind sehr dankbar für zu berichten wie auf Leipzigs Kulturerbe- Ihr Helmut Loos Richard ist Leipziger ... Journal 2/2020 Im Dienst Richard Wagners Zum 10. Todestag von Joachim Herz (1924–2010) er Salzburger Altgermanist Ulrich Die Zeit in Leipzig bezeichnete Herz im Müller pflegte zu sagen, Joachim Rückblick als »die sinnvollsten Jahre D Joachim Herz im Jahre 2009 Herz sei »der meistbeklaute Opernregis- [s]eines Lebens«. Hier realisierte er bis seur aller Zeiten«. Fest steht: Herz war 1976 31 seiner insgesamt 126 Inszenie- der Darsteller, und nicht etwa über das einer der ganz Großen der Opernregie. rungen, darunter Raritäten wie Giacomo Bühnenbild vermittelt wird. »Realistisch« Sein Einfluss auf spätere Generationen Meyerbeers »Hugenotten« (in einer Zeit, als bezieht sich auf Wagners »sozialrevolutionä- kann kaum überschätzt werden. Der niemand Meyerbeer aufführte). Mit seiner res Anliegen«: der »Ring« als »Parabel«, die gebürtige Dresdner studierte nach dem ersten Wagner-Inszenierung, den »Meis- im Gewand des Mythos Probleme der eige- Zweiten Weltkrieg an der Musikhoch- tersingern«, wurde 1960 das neue Haus nen Zeit verhandelt. In einer späten Schrift schule seiner Heimatstadt Dirigieren und eröffnet (wie 1985 die wiederaufgebaute setzt Wagner den Ring mit einem »Börsen- Opernregie bei Heinz Arnold. Über Statio- Semperoper mit seinem »Freischütz«). In Portefeuille« gleich, er ist Zeichen für die nen an der Landesbühne Radebeul und der Leipzig inszenierte er auch den »Fliegenden Akkumulation von Kapital. Seit Patrice Komischen Oper Berlin kam er 1959 als Holländer«, »Lohengrin« und 1973 bis 1976 Chéreau diese Idee aus Leipzig 1976 1:1 in Operndirektor nach Leipzig, wurde 1976 den »Ring des Nibelungen«; anderswo noch seinen sogenannten »Jahrhundertring« in Intendant der Komischen Oper und 1982 »Tannhäuser« und »Parsifal« (in London, Bayreuth übernahm, ist sie zum Gemeinplatz Chefregisseur der Dresdner Semperoper; auf Englisch). geworden, keine neuere »Ring«-Inszenie- nach der »Wende« schickte ihn der neue rung kommt darum herum, sich zu ihr zu Intendant – ein »Wessi« – durchaus gegen Zu allen Zeiten hat Herz seine konzeptionel- verhalten. Im notwendigen Copyright-Ver- seinen Willen in Pension. len Überlegungen in Programmheft-Beiträ- merk sollte stehen: »made in Leipzig«. gen, Essays, auch Vorträgen erläutert, Texte An der Komischen Oper war er von 1953 von ihm sind in mehreren Sammelbänden Bis ins hohe Alter brannte Joachim Herz bis 1956 Assistent von Walter Felsenstein. (zuletzt in drei gehaltvollen Bänden mit dem mit Leib und Seele für das Musiktheater. Er Er wurde böse, wenn man ihn als »Schü- schönen Titel »Oper mit Herz«) erschienen. konnte schroff sein, wenn man seine Über- ler« Felsensteins bezeichnete, nannte Besonders wichtig und gewichtig sind die zeugungen nicht teilte. Ich erinnere mich immer Arnold als seinen Lehrer. Was Kommentare zum Leipziger »Ring«, die an ein Gespräch in Salzburg, am Morgen ihn mit dem langjährigen Intendanten Text und Musik ausdeuten. Dabei kam ihm nach der Aufführung von Ligetis »Grand der Komischen Oper verbindet: Solange zugute, dass er als studierter Kapellmeister Macabre« (den er 1991 in Leipzig inszeniert fremdsprachige Opern in Übersetzung wusste, wovon er sprach – ein großer Vortrag hatte). Es war meine erste Begegnung mit gespielt wurden, erstellten beide für ihre »Worum geht es in Richard Wagners ›Ring dem Werk; ich war überwältigt und unfähig, Inszenierungen neue bzw. revidierte Text- des Nibelungen‹ « enthält zahlreiche Noten- zwischen dem Stück und der Inszenierung fassungen. Und: beide betrieben intensive beispiele. von Peter Sellars zu unterscheiden. Da wurde historische und philologische Studien – er inquisitorisch: »Es stört Sie also nicht, für seine »Madame Butterfly« an der Herz prägte die Formel von der »realistisch- dass da was ganz anderes passiert als im Text Komischen Oper 1978 griff Herz als Erster komödiantischen Wagner-Interpretation«. steht?« Er wusste so unendlich viel, hatte ein auf die erfolglose und vom Komponisten »Komödiantisch« heißt, dass Bedeutung phänomenales Gedächtnis, und in so Vielem verworfene Erstfassung zurück. primär über »körperhafte Aktion«, das Spiel hatte er Recht! Er fehlt uns. ag Probe »Die Walküre« Joachim Herz, Renate Härtel (Fricka), Oper Leipzig 1974 Rheingold Weg nach Walhall, Oper Leipzig 1973 Seiten 2 / 3 Die Sammlung Paul Zenker Eine großzügige Schenkung für unseren Verband r war Mitglied im Akademischen Wir wissen nur wenig über Paul Zenker, ERichard-Wagner-Verein zu Leipzig, aber das soll sich bald ändern. Hatte doch stand bei der Grundsteinlegung zum Richard- unser Verband das Glück, seinen Nachlass Wagner-Denkmal am 22. Mai 1913 unter den geschenkt zu bekommen. Zwei große Kar- Schenkungstermin Ursula Oehme, Irene Donath Honoratioren der Stadt neben Max Klinger tons mit Büchern, Schallplatten, Briefen, mit einem Foto ihres Mannes Günter, Thomas Krakow, 19. November 2019 und war mit Siegfried Wagner befreundet, Postkarten, Fotografien und vielem mehr den
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