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Einzelverkaufspreis: EUR 4,90 KOMMUNAL GEMEINDEN.GESTALTEN.ÖSTERREICH. Seite 14 zeigt auf,was nicht geschah. bisher Finanzausgleichsverhandlungen 2015 ernüchterndeEine Zwischenbilanz der unter Lupe der FAG-Verhandlungen Seite 74 Gemeindethemen beleuchten Zukunftsforen Seite 22 Interview KOMMUNAL-im SchellingHans J. INTERVIEW KOMMUNALMESSE

0390 432 Gemeindebundes Das Magazindes Österreichischen 09 /2015

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Transporter_Kommunal_08-2015_215x280.indd 1 11.08.15 13:10 MEINUNG

KOMMENTAR DAS JAHR DER BEWÄHRUNG

Die Gemeinden sind das stabile Rückgrat Österreichs. Das bestätigen jetzt sogar so manche Wirtschaftsforscher, die bisher die Gemeinden immer als lästiges und teures Anhängsel der Länder bezeichneten.

enn der Vorsitzende des Staatsschuldenausschusses Bernhard Felderer bei den Kommunalen Sommergesprächen in Bad Aussee den Gemeinden das Wbeste Zeugnis der Republik ausstellte, gleichzeitig aber weitere Reformen einmahnte, dann zeigt das, dass jetzt die Bedeutung der Gemeinden nicht nur von den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch immer mehr von den Experten erkannt wird. Immerhin haben die Gemeinden im vergangenen Jahr wieder etwas geschafft, wovon andere Gebietskörperschaften nur träumen können, nämlich einen Über- schuss erwirtschaftet und gleichzeitig über 300 Millionen Schulden abgebaut. Dies DIE GEMEINDEN fand in den Medien kaum Erwähnung, weil es eben nicht in das Bild passt, das man tagtäglich den Menschen vorgaukelt, dass die Gemeinden zu teuer und reformbe- HABEN DIE IMMER dürftig seien. Die Gemeinden haben die immer schwieriger werdenden Aufgaben SCHWIERIGER bisher mit Bravour gemeistert, was aber nicht bedeuten kann, dass sie noch mehr belastet werden können. Teilweise stehen sie bereits mit dem Rücken zur Wand, ein WERDENDEN Drittel aller österreichischen Kommunen kämpft mit Abgängen. AUFGABEN BISHER Im heurigen Jahr ist die Einnahmenentwicklung sehr positiv, weil einige Vorzieh- MIT BRAVOUR effekte aus der Steuerreform spürbar werden. Das kann aber nicht hinwegtäuschen, GEMEISTERT, dass wir im kommenden Jahr nicht nur durch die Steuerreform gewaltige Einbußen bei den Einnahmen, sondern auch enorme Steigerungen im Sozialbereich (Stichwort WAS ABER NICHT Mindestsicherung) haben werden. Das Jahr 2016 wird nicht nur wegen der Verhand- BEDEUTEN KANN, lung über einen neuen Finanzausgleich, sondern vor allem wegen der weiter aufge- DASS SIE NOCH MEHR henden Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben das Jahr der Bewährung werden. BELASTET WERDEN Geht es nach dem Willen des Finanzministers, dann wird es im Zuge der Finanz- KÖNNEN.“ ausgleichsverhandlungen zu einer Neuordnung der Aufgaben und Vereinfachung der Geldflüsse kommen. Ein Ziel, das der Österreichische Gemeindebund seit Jahren ein- fordert und beweist, dass die Gemeinden nicht Reformverweigerer, sondern Reform- treiber sind. Das werden wir beim 62. Österreichischen Gemeindetag am 10. und 11. September in Wien eindrucksvoll unter Beweis stellen. Für eine lebenswerte Zukunft brauchen wir gesunde Gemeinden!

HELMUT MÖDLHAMMER Präsident des Österreichischen Gemeindebundes. helmut.moedlhammer @ gemeindebund.gv.at

KOMMUNAL 09/2015 // 3 EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

In wenigen Tagen starten die Kommunal- messe und der Österreichische Gemeinde- tag auf dem Messegelände in Wien. Be- sonders ans Herz legen möchte ich KOMMUNAL SONDERAUSGABE Ihnen das heuer erstmals stattfin- KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE dende Zukunftsforum der Gemein-  den. Dabei möchten hochrangige Expertinnen und Experten mit Ihnen darüber diskutieren, wie die Gemein- de von morgen gestaltet wird. Im Mittelpunkt der Gespräche wer- Perspektiven für das Land Drei intensive Tage mit Analysen, den drei Zukunftsforen der Standort- Diskussionen und Impulsen rund um / ab 50 das  ema „Strategien für den ländlichen Raum“. politik stehen, nämlich die Bereiche „Infrastruktur und Technologie“, Sonderbeilage „Servicequalität und Bürgernähe“ Kommunale und „Gesundheit“. Die Eröffnungsansprache wird Infra- Sommergespräche strukturminister Alois Stöger halten. Heuer stand die Zukunft des Teilnehmer sind unter anderem ländlichen Raums in Bad Aussee auf Staatssekretärin Sonja Steßl, der dem Programm – Ein Sonderbericht Chef des Hauptverbandes der Sozial- auf 24 Seiten versicherungsträger, Peter McDonald, und der aus der ORF-Reihe „Science- Busters“ bekannte Physiker Werner Gruber, der nicht nur durch um- fassendes Wissen brilliert, sondern auch immer einen guten Spruch auf Lager hat. Neben dem fächerübergreifenden Wissensaustausch bietet das Kom- munal Zukunftsforum auch viel Ge- legenheit zum Netzwerken und zum Gespräch mit Menschen, die sich über die Zukunft von Österreichs / 22 Gemeinden Gedanken machen. In diesem Sinne freue ich mich, Sie Zuständigkeit und auf der Kommunalmesse und beim Zukunftsforum begrüßen zu dürfen. Verantwortung in eine Hand Finanzminister Hans Jörg Michael Zimper, Schelling im KOMMUNAL- Geschäftsführer Kommunalverlag Sommerinterview

4 // KOMMUNAL 09/2015 INHALT

09/2015

POLITIK & RECHT GESTALTEN & ARBEITEN

Die ersten 100 Tage 14 THEMENSCHWERPUNKT: Was bisher nicht geschah bei den Energie und Energiewende Finanzausgleichsverhandlungen 2015 ab 34 Die Zukunft im Energiebereich hat Ein baylonisches längst begonnen. Zahlengewirr 19 Verwirrung um den Begriff „Defizit“ Naturschutz & Wasserkraft 48 Schuldenstand deutlich Die Novelle des Tiroler Naturschutzge- reduziert 26 setzes betrifft v.a. Wasserkraftanlagen Die Gemeinden haben 2014 mehr als 300 Millionen Euro Schulden reduziert Keine Patentrezepte für den ländlichen Raum 50 Mehr Frust als Anreiz 27 Kommunalkredit-Boss Alois Stein- Unnötige Stolpersteine behindern bichler zu „10 Jahre Sommergespräche“ / 34 Ansuchen um Breitband-Förderung

Investieren in Immobilienertragsteuer 28 LAND & LEUTE Erneuerbare Antworten auf Fragen rund um Grundstückstransaktionen Gefährlicher Schulbeginn 104 Über die Rahmenbedin- Mehr als 500 Schulkinder gungen für Wind-, PV- und KOMMUNALMESSE & verunglücken jedes Jahr Kleinwasserkraftanlagen GEMEINDETAG 2015 Standortfaktor Innovationskultur 110 Zukunftsforum 90 Über die Bedeutung von Kreativität Hochkarätig besetzte Diskussionen zur Zukunft der Gemeinden Es lebe der Sport 113 Die Salzkammergut-Trophy 2015 Programmübersicht 100 Ihr Wegweiser zu den Veranstaltungen Bundesländer, Personalia, bei Kommunalmesse und Gemeindetag Termine, Impressum ab 114

FACH- & SERVICEINFORMATIONEN

A. Kärcher GesmbH 98 hollu Systemhygiene GmbH 89 A1 Telekom AG 76 Ing. Leo Riebenbauer GmbH 43 ARGE Forum mineralische Rohstoffe 83 kigago 77 Austrian Power Grid AG 42 Maschinenring Österreich GmbH 81 Bundesministerium für Inneres 31 ÖKOM EDV Planungs- und BM für Land- und Forstwirtschaft, HandelsgesmbH 92 Umwelt und Wasserwirtschaft 32 Österreichische Apothekerkammer 96 Compuritas GmbH 94 Österreichische Forschungsgesellschaft / 102 Containex Container 97 Straße-Schiene-Verkehr 79 Familie & Beruf Management GmbH 111 PORR AG 80 Hedi Wechner Gas Connect Austria GmbH 47 Porsche Österreich G.m.b.H. 82 Der Mensch hinter der Hauptverband der österreichischen Salzburg Wohnbau GmbH 44

Bürgermeisterin von Wörgl / Vorname Name Nachname / Bildagentur, Nachname; TITEL / Vorname Nachname Sozialversicherungen 86 VIEW Promotion GmbH 84 FOTOS

KOMMUNAL 09/2015 // 5 MEINUNG

LEITARTIKEL DIE PARTEIEN VERLIEREN DIE MENSCHEN Was sich seit einigen Jahren abzeichnet, ist offenbar „ganz oben“ noch immer nicht angekommen: Die Menschen interessieren sich zwar für Politik, aber die Parteien verlieren sie.

igentlich müsste man sagen, die Par- was soll man aus solchen Beispielen lernen? teien verlieren die Menschen nicht, sie Dass es o.k. ist, sein Fähnchen in den Wind zu verscheuchen sie. Wenn man sich die hängen? Soll man glauben, dass sich Leute, die so Aktionen der politischen Parteien in agieren, wirklich „für die Menschen“ einsetzen? Österreich der vergangenen Wochen Das Ende dieses Liedes ist in unzähligen Um- Eansieht, könnte man zu dieser Ansicht kommen. fragen und Erhebungen dokumentiert: Die Men- schen wenden sich von der Politik ab und haben Das Thema Asyl ist so eine Sache, bei der sich überhaupt kein Vertrauen mehr in die „hohe die Parteien nicht nur nicht mit Ruhm bekle- Politik“. Die Jungen gehen gleich gar nicht mehr ckern, sondern der Politik an sich einen Bären- in die Politik – eine besonders fatale Auswirkung dienst erweisen. Hier wird auf dem Rücken der für unsere Demokratie. Menschen ein unwürdiges Hickhack aufgeführt, An solche Auswirkungen denkt „da oben“ das den Boden bereitet für Auswüchse der In den aber keiner. Diese Entwicklungen sehen „die bösesten Art. Und für den schwarzen Peter hat Gemeinden da oben“ auch nicht, sie sind ganz wo anders zu man die Gemeinden, die man vortrefflich für die spüren, und zwar in den Gemeinden, wo sich die eigenen Versäumnisse an den Pranger stellen werden Jungen zuerst engagieren. Wo sie die ersten poli- kann. Lösungen werden keine geboten. Loyalität tischen Schritte machen, wo sie lernen, wie das Wenn sich eine Partei Abgeordnete einer sich und Zusammenspiel der Kräfte funktioniert. Nicht selbst zerbröselnden anderen Partei einverleibt, umsonst ist schon x-mal betont worden, dass ist das auch so eine Sache. Denn immerhin Ehrlichkeit die Gemeinden die „Schulen der Demokratie“ gäbe es noch das freie Mandat. Wenn man sich noch hoch sind. Hier geht es um Sachpolitik und darum, mit dem Chef zerstreitet (der irgendwie völ- den Menschen eine vernünftige Daseinsvorsorge lig abgehoben, um nicht zu sagen realitätsfern gehalten.“ zu bieten, da engagieren sich auch die Jungen. agiert), könnte man sein Mandat immer noch In den Gemeinden werden auch noch Dinge wie ausüben. Es wirft kein besonders gutes Licht auf Loyalität und Ehrlichkeit hochgehalten. Dass es Menschen, die von einer (im Abstieg begriffe- auch in den Gemeinden um Wahlgewinne geht, nen) Partei zur anderen wechseln, weil sie sich versteht sich von selbst. Aber wenn hier was dort die bessere Befriedigung des eigenen Egos nicht ganz astrein läuft, bekommen die Kommu- erwarten. Aber vielleicht bin ich da altmodisch. nalpolitiker das sofort und direkt mit. Genauso ist es mit Wahllisten, die erstellt sind In der „großen Politik“ schaut’s offenbar aber und dann bei nächster Gelegenheit über Bord anders aus. Da geht es nur um den Erhalt ... von geworfen werden. „Wort halten“ ist nicht so was auch immer. wichtig, wenn es um „die Sache“ geht. Man kann zwar einwerfen, dass man sich als Mensch und als Wähler auch täuschen kann – HANS BRAUN und sich nach einer Wahl auf einmal von einer Chefredakteur von KOMMUNAL anderen Partei besser repräsentiert fühlt. Aber hans.braun@ kommunal.at

6 // KOMMUNAL 09/2015 MEINUNG

KOMMENTAR

KARL KIENZL ÜBER GEMEINSAME ANLIEGEN VON GEMEINDEN UND STÄDTEN

Sicherung der Lebensqualität ist oberstes Gebot der Kommunen

ällt der Begriff „Smart Cities“, dann ist meist von einer städti- schen Entwicklung die Rede, die auf erneuerbare Energieträger, Fressourcenschonende Technologien und innovative Kommu- nikationstechnologien setzt. Anwendungsbereiche können Energie, Wohnen und Mobilität, aber auch Planung und BürgerInnenbetei- ligung sein. Dass dieses komplexe und bisweilen technologielas- tige Konzept besonders auf Städte fokussiert ist, hat seine Gründe: Bereits vier von fünf EuropäerInnen leben und arbeiten in einer Stadt – Tendenz steigend. Die Städte in der EU sind auch für rund 75 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Urbane Räume spielen also bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klima- wandels und der demografischen Entwicklung eine zentrale Rolle. Städte sind auch ein attraktiver Markt, in dem neue Technologien erprobt werden können – ähnliche Strukturen lassen sich internati- onal besser vergleichen, Best Practice einfacher übertragen. Was aber nicht heißt, dass kleinere Gemeinden von Entwick- lungsmöglichkeiten eines „Smart City-Konzepts ausgenommen sind – im Gegenteil. Einzelne Aspekte können etwa in den Bereichen Energieerzeugung und -effizienz, Bauen, Mobilität und Governance regional angepasst auch für kleinere Gemeinden adaptiert werden. Schlussendlich ist das Zusammenspiel zwischen Städten und ländli- chen Regionen entscheidend: Infrastrukturen und Versorgungsnetze für Energie, Lebensmittel, Wasser, Abfall und Mobilität machen vor Gemeindegrenzen nicht Halt. Auch kleinere Gemeinden stehen vor der Herausforderung des Klimawandels und ihre demografischen Entwicklungen stehen in enger Wechselwirkung mit jenen der Bal- lungsräume. Ein Anliegen ist Städten und ländlichen Regionen jedenfalls ge- mein: die Lebensqualität der BürgerInnen und die Wettbewerbs- fähigkeit der lokalen Wirtschaft auf Basis ökologischer Grenzen nachhaltig zu gestalten. Auf diesem Weg zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sind für „Smart Cities“ und „Smarte Regionen“ ganzheitliche Konzepte gefragt, in denen technologische Lösungsmöglichkeiten, Material- und Ressourcenflüsse sowie inno- vative Formen der BürgerInnenbeteiligung berücksichtigt sind.

[email protected] Dr. Karl Kienzl ist stellvertretender Geschäftsführer des Umweltbundesamtes

KOMMUNAL 09/2015 // 7 MEINUNG 8 //KOMMUNAL DAS WORT HAT .... ANGESAGT „unumgänglich“. Außengrenze ist an derEU-Schengen- Erstaufnahmezentrums Verfahren gehtvermutlich nunindienächste Instanz. desGlockenschläge Linzer Mariendomsabweist. Das dung dieKlageeines Anrainers gegendienächtlichen Richterin AmaliaBerger-Lehner lauteinerAPA-Mel- Auszug ausderUrteilsverkündung, mitderdie erkennbar gewesen.“ heitsbeeinträchtigung Menschen sensible für Schlafstörung bezeihungsweise Gesund damiteinhergehendund allfällige eine Lärmbeeinträchtigung Liegenschaftdie der gen Käufer wäre Zeitpunkt im Erwerbs des „Auch durchschnittlichen einem verständi landes am29. 7.2015inORF- Landeshauptmann des Burgen- Hans Niessl, genug, zu teilen.“ um wachersehr Erinnerung, wirwaren arm noch ation waren. Da war eigene in das noch Elend Ungarn-Kriseder ganz einer in anderen Situ auch darauf hingewiesen, dass wir 1956in nicht zufürchten uns und brauchen. Ich habe Österreich Erreichtes stolz können sehr sein wiraufin dass vieles Schluss, den ziehe ich mangelndeneinem Selbstwertgefühl. Daraus Laut Ringel stammen Angstgefühle die aus Fremdenhass den über Bezug genommen. „Ich habeauf Zitat ein von ErwinRingel Die Errichtungeines

09/2015 Landeshauptmann von Salzburg, in einemInterview zumThema

„Asyl“ im„Standard“ vom Wilfried Haslauer,Wilfried 30. 7. 2015 - - -

schen aufErde. der schen Verantwort Milliarden UNOdie mit11,2 Men rechnet ImJahrnommen. 2100 Weltbewohnermehr ange als Millionen 170 als mehr Das seien Milliarden 2050. Menschenbis etwa Milliarden 7,3 9,7 auf rund Bevölkerungglobalen von heute der Anstieg mit einem 2013 und rechnet nun rechnungen von UNO Hoch eine korrigierte die rung erklärte, Weltbevölke Wie Stiftung die angenommen. wachsen als 2050 stärker wird biszumJahr Die Weltbevölkerung wächst alsangenommen schneller 9.700.000.000: INTERNATIONAL DER BLICKÜBERDIEGRENZEN Umwelt- Bildungsbereich. und Programmspunkt des liegtim Kommissiondie Schwer Der mit. eingesetzt werden teilte sollen, Regionen diesen in Hindernisse größten grenzübergreifenden Überwindung die für die der Euro, Millionen 115 auf als mehr Wertder Investitionspakets des „Kofinanzierung“len beläuft sich kanntgab. Inklusive nationa der laut NZZ-Online Anfang Juli be Euro, EU-Kommission wiedie Mio. Republik 97 als mitmehr Österreich Tschechischen der und fende Zusammenarbeit zwischen fördertDie EU grenzübergrei die EU-Programm 97 MillionenEuro für nzz.at - -

------Weltbevölkerung gerechnet. Jahr Millionenim 2100 646 rund zeit MillionenMenschenauf 738 Rückgangmit einem von der steigt. InEuropa wird hingegen um Delegationsleiterin JoannaTuffy. absolvieren, interessierte dieBesucher Möglichkeit, eineBerufsreifeprüfung zu sowie die des anLehrberufen Angebots Betrieb undSchule, dieVielfältigkeit Vor allemdiedualeAusbildungin einemParlamentsbesuchbei meinte. Abgeordneter irischer wie eineGruppe bildung hatVorbildcharakter fürIrland, SystemDas heimische derBerufsaus- LEHRLINGSAUSBILDUNG IRLAND INTERESSIERT SICHFÜR http://www.weltbevoelkerung.de Menschen im Jahr 2100 lich für das Wachstum das für lich auf fast 4,4 Milliardenauf fast 4,4 sind den Angaben den sind rund 1,2 Milliarden 1,2 rund zufolge beinahe Afrika von heute ausschließlich ausschließlich Bevölkerung in die Entwickdie rechnet, die dass wird damitge lungsländer. So - - -

Joanna Tuffy by Paul Reynolds from Dublin, Ireland via Wikimedia Commons.

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KOMMUNAL QUICK FINANZCHECK PITTERS KOMMUNALTREND GEMEINDEFINANZEN DR. HARALD PITTERS IST TRENDEXPERTE IN 100 SEKUNDEN UND KOMMUNALFORSCHER.

Energie- und Synergieeffekte Reform der Finanzkraft in den Gemeinden Für die einen konterkariert die Finanzkraft samt den dar- auf beruhenden Verteilungsmechanismen den abgestuften OMMUNAL widmet sich te Pitters®KOMMUNALTREND Bevölkerungsschlüssel und die „eigene Abgabenleistung“, für diesmal dem Thema zeigt, dass sich unsere Ge- die anderen relativiert sie teilweise, aber noch nicht ausrei- K„Energie“, das wie kaum meinden zunehmend für chend die Ungleichheit der Mittelzuteilung des Finanzaus- ein anderes sämtliche Öffentlich-Private-Partner- gleichs durch den aBS und die geringere Abgabenleistung Dimensionen unseres Lebens schaften zur Realisierung von „Ungunstlagen“. bestimmt. Viele Trends auf nachhaltiger Energienutzungs- nationaler und internatio- konzepte interessieren. Die Finanzkraft setzt sich meist aus den Ertragsanteilen so- naler Ebene erfordern eine wie/oder (anteilig) den gemeindeeigenen Abgaben (insbeson- zukunftsfähige Energiepolitik. Auch in den kommunalen dere den Einnahmen aus Kommunalsteuer und Grundsteuer) Nachdem über viele Jahrzehn- Unternehmen, Seniorenhei- zusammen. Nachstehende Tabelle bildet die entsprechenden te vor allem die men oder Kinder- Einnahmen der Gemeinden (ohne Wien) für das Jahr 2013 Industrieländer gärten wird das nach Einwohner-Größenklassen ab. Stark verallgemeinernd ständig steigen- Thema Energie könnte man also sagen, je höher die eigene Finanzkraft, den Energiebedarf In den immer wichtiger, desto höher der Beitrag, der für die gemeinsame, solidarische hatten, hat sich kommunalen kaum ein Füh- Finanzierung einer Aufgabe (z. B. der gemeinsamen Finanzie- diese Entwicklung Unternehmen, rungskräftesemi- rung der Krankenanstalten mit den Ländern) erbracht wer- mittlerweile auch nar kommt ohne den kann und je geringer das Erfordernis für Unterstützung in die Schwellen- Seniorenheimen Tipps zur Ener- von außen (etwa durch Förderungen). und Entwicklungs- oder Kindergär- gieoptimierung Die Finanzkraft (FK) tritt in diversen (auch länderweise un- länder verlagert. ten wird das in ganzheitlicher terschiedlichen) Definitionen in Erscheinung und bildet die Systematisch geht Hinsicht aus. Das Basis für Umlagesysteme innerhalb der Länder (Landesum- es dabei etwa um Thema Energie Umweltbundes- lage, Sozialhilfe- und Krankenanstaltenbeiträge etc.) sowie Energieversorgung, immer amt etwa initiiert teilweise auch für die Verteilung der Gemeinde-Bedarfszu- Energiespeiche- wichtiger.“ in Kooperation weisungsmittel oder gewisser Förderungen. Auch das Finanz- rung und den zen- mit Ministerien ausgleichsgesetz (FAG) kennt zwei Finanzkraftdefinitionen, tralen Bereich der und Sportverbän- auf die vielfach von den Landesgesetzgebern abgestellt wird. Energieeffizienz. den in mehreren Vom Volumen her ist die FK-Verteilung innerhalb des FAG Gemeinden Programme, in jedoch von untergeordneter Bedeutung (rund 400 Mio. Euro). Sowohl von der Europäischen denen etwa Sportplätze einer Anders sieht es bei den Transfer- und Umlagensystemen Kommission als auch auf der ökologischen Nebennutzung zwischen Land und Gemeinden aus, wo bundesweit 3-4 Mrd. nationalen Ebene werden (Photovoltaik, Biomasse, Floh- Euro über FK-Schlüssel verrechnet werden. Die künftige(n) dazu laufend Best-Practice- markt etc.) zugeführt werden. Definition(en) der Finanzkraft wird/werden also im Hinblick Beispiele kreiert, in die immer auf des FAG 2017 eine zentrale Verhandlungsfrage sein. neue Konzepte einzubringen Es geht dabei – nomen est sind. Auch die Wissenschaft omen - um das Zusam- ERTRAGSANTEILE & EIGENE ABGABEN befasst sich seit jeher intensiv menspiel von Energie- und der Gemeinden (ohne Wien) 2013 (in EUR/Kopf) mit Energie, hierzu werden Synergieeffekten und darum, Gemeinde- Ertrags- Kommu- Grund- Sonstige Gesamt laufend neue interdisziplinäre gemeinsam den daraus resul- größe anteile nalsteuer steuer Abgaben Forschungseinrichtungen und tierenden Nutzen zu ziehen. bis 500 791,9 113,9 59,5 78,4 1.043,7 Studiengänge geschaffen. Da- 501-1.000 770,6 126,4 56,8 56,3 1.010,0 bei stehen vor allem Problem- 1.001-2.500 756,6 178,1 62,4 51,5 1.048,7 lösungskompetenz und Zu- 2.501.-5.000 769,0 253,0 74,5 49,6 1.146,1 kunftsfähigkeit im Mittelpunkt 5.001-10.000 757,6 355,2 81,6 44,2 1.238,6 und auch die kommunale Ebe- [email protected] 10.001-20.000 879,0 395,5 82,7 48,6 1.405,8 ne hat längst reagiert. Der letz- www.pitters.at 20.001-50.000 1.058,6 389,9 83,6 52,5 1.584,7 über 50.000 1.188,6 499,9 100,4 112,5 1.901,4

10 // KOMMUNAL 09/2015 MEINUNG

KOMMUNAL VOR 25 JAHREN

AUS UNSEREM ARCHIV

Traum und Wirklichkeit im Österreich des Jahres 1990

it dem heiklen Thema Ohne Gemeinden kein „Daten und Fakten Umweltschutz Mzwischen Fortschritt Der zweite große Bro- und Realität“ beschäftigte cken der achten Ausgabe sich die achte Ausgabe des war die „Initiative für „kommunal-journals“ vom Umweltkultur“, die der September 1990. So hatte Gemeindebund ins Leben sich zwischen 1890 und gerufen hatte. 500 Gemein- 1990 das Durchschnitts- den hatten an dem Bewerb alter der österreichischen teilgenommen, 48 wurden Bevölkerung um rund neun ausgewählt. Jahre erhöht und lag bei 35,7 Das besondere „Zuckerl“ Jahren. Zum Vergleich: Heute für die ausgezeichneten liegt das Durchschnittsalter Gemeinden lag darin, dass bei 43,3 Jahren, hat sich also gleichzeitig mit der Um- in den vergangenen 25 Jah- weltschutzauszeichnung ren um acht Jahre gesteigert. Leider lässt sich heute nicht mehr eruieren, welchen Auftrag der den Gemeinden auch die Generell fand sich damals Zeichner 1990 bekommen hatte, aber das Zerrbild zwischen der „Tourismustauglichkeit“ schon die Feststellung, dass Realität der demografischen Entwicklung und dem Wunschden- attestiert wurde und der Österreich zu den Ländern ken der Werbewirtschaft scheint uns gut getroffen zu sein. österreichische Reise- mit „der ältesten Bevölke- büroverband eine Sonder- rung“ zählt – eine Entwick- 1990 immer stärker abzu- chen immer mehr hinter- empfehlung für Urlauber lung, mit der die Gemeinden zeichnen (erste Prognosen fragt - auch das ist eine und Reisebüros für diese heute vermehrt konfrontiert gab es schon seit den 60er Entwicklung, mit der die Gemeinden herausgab. Eine sind. Jahren): Die klassischen Gemeinden heute zu tun Idee, die wir uns auch im Noch eine Entwicklung Begriffe Ehe und Familie haben (Stichwort „Single- 21. Jahrhundert vorstellen begann sich im September wurden von den Jugendli- wohnungen“). könnten.

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Stopper-2015-Stausberg-Kommunal-215x90.indd 1 21.07.15 14:15 MEINUNG

KOMMENTAR RADARÜBERWACHUNG AUF GEMEINDESTRASSEN Seit fast zehn Jahren beschäftigt das Thema der Radarüber- wachung von Gemeindestraßen die Österreichischen Ge- meinden. Zahllose Versuche, dieses Problem zu lösen, sind bislang ins Leere gegangen.

m Juli 2008 hat die Datenschutzkommissi- Bewohner, dass in Siedlungsstraßen zu schnell on Radarüberwachungen durch Gemeinden gefahren wird, vor Kindergärten, Spielplätzen mangels Vorliegen einer gesetzlichen Grund- und Volksschulen die 30-km/h-Beschrän- lage datenschutzrechtlich für unzulässig kungen nie eingehalten werden und somit die erklärt. Während der Bund für sich und die Sicherheit der Fußgänger und Kinder gefährdet ILänder durch Änderungen in der Straßenver- ist, konfrontiert. Vielleicht kommt bald jemand kehrsordnung die Section-Control für zulässig Vielleicht auf die Idee, wegen unterlassener Überwachung erklärt hat, hängen die Gemeinden nach wie vor eine Amtsmissbrauchsklage einzubringen. in der Luft. Rechtliche Auseinandersetzungen kommt bald Der Gemeindebund hat die im Nationalrat vor dem Verwaltungsgerichtshof und der Daten- jemand auf die und Bundesrat vertretenen Bürgermeister und schutzkommission folgten. Idee, wegen Klubobleute angeschrieben und um eine ent- Was haben die Gemeinden überhaupt mit sprechende Initiative des Parlaments ersucht. Da der Geschwindigkeitsüberwachung auf Ge- unterlassener derzeit eine StVO-Novelle im Parlament an- meindestraßen zu tun? Die Gemeinden sind Überwachung hängig ist, wäre dies eine passende Gelegenheit, Straßenerhalter und betreiben das längste eine Amtsmiss- die entsprechenden Änderungen durchzufüh- Straßennetz Österreichs. Die Tätigkeit der Ver- ren. Dabei geht es darum, den Gemeinden die kehrspolizei, unter anderem die Überwachung brauchsklage automatisationsunterstützte Überwachung der der Einhaltung straßenpolizeilicher Vorschriften, einzubringen.“ erlaubten Höchstgeschwindigkeit zu ermögli- kommt jedoch den Bezirksverwaltungsbehörden chen. Ob, wann, wie und wo eine Geschwin- zu. digkeitsüberwachung erfolgt, soll von der Gemeinde autonom entschieden werden. Diese Jeder gelernte Österreicher weiß jedoch, dass trägt dafür die Verantwortung, da sie selbst die Vorschriften nur dann Geltung haben, wenn Verkehrssituation vor Ort am besten beurteilen sie auch überwacht werden und allenfalls kann. Dabei geht es nicht um ein Muss, sondern bei Übertretungen eine Sanktionierung folgt. lediglich um die Eröffnung der Möglichkeit für Vorschriften ohne Sanktionen werden, wenn die Gemeinden. Wenn man nicht will, dass die überhaupt, als Empfehlungen angesehen. erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf Gemein- Auf den Gemeindestraßen gibt es nach wie destraßen künftig nur noch als Empfehlung für vor keine Geschwindigkeitsüberwachung, wäh- die Autofahrer gilt, wäre es höchst an der Zeit, rend auf Landesstraßen und Autobahnen munter diese Änderungen zu beschließen. geblitzt wird. Dies ist umso bedauerlicher, da die Statistiken belegen, dass eine hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit Personenschaden auf überhöhte Geschwindigkeit im Ortsgebiet, und WALTER LEISS somit meist auf Gemeindestraßen, zurückzu- Generalsekretär des Österreichischen Gemeindebundes führen ist. Die Bürgermeister sind mit Klagen der walter.leiss@ gemeindebund.gv.at

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WELCHES DEFIZIT? Ein babylonisches Zahlengewirr Seite 19 . REDUKTION Schuldenstand deutlich reduziert Seite 26

BREITBAND UND DIE FÖRDERUNGEN Mehr Frust als Anreiz Seite 27

14 // KOMMUNAL 09/2015 FAG-VERHANDLUNGEN 2015 DIE ERSTEN 100 TAGE - ODER: WAS BISHER NICHT GESCHAH

Am 27. April 2015 erfolgte der politische Start der Verhandlungen zum Finanzausgleich ab 2017. Die bisherige Bilanz ist aus Gemeindesicht ernüchternd.

KOMMUNAL 09/2015 // 15 POLITIK & RECHT FAG

TEXT / KONRAD GSCHWANDTNER

Die Aufgabenreform ist de facto abgesagt. Die Reform der Einheitsbewertung und Grundsteu- er findet im Zwischenbericht des BMF an die politische Ebene mit keinem Wort Erwähnung. Stattdessen wird noch die eine oder andere Stu- die in Auftrag gegeben, die befürchten lässt, dass der Finanzausgleich noch komplizierter und der ländliche Raum finanziell noch schlechter gestellt werden könnte.

Aber der Reihe nach: Schon die Steuerreform, die 2016 voll wirksam wird und für die Gemein- den mit Mindereinnahmen im Bereich von rund 250 Millionen Euro an Ertragsanteilen, einem teilweisen Verlust an Grunderwerbsteuer an Bund und Länder sowie höherer Steuerbelastung etwa im Bereich der Immobilienertragssteuer verbunden ist, hat gezeigt, dass der Bund seine Interessen ohne große Rücksichtnahme auf die Gemeindeebene durchpeitscht. Die auf den 27. 4. folgenden gut zehn Wochen bis zur zweiten politischen Runde am 15. 7. (und dem Beginn der mehrwöchigen Sommerpause) waren geprägt durch viele kurzfristig angesetzte Termine und noch kurzfristiger vorgelegte Un- terlagen – nicht selten erst ad hoc zu Sitzungs- beginn. Von BMF-Seite wurde immer wieder betont, dass man spätestens bis Mai 2016 mit der Reform fertig sein will und nicht wie in der Vergangenheit erst im Herbst vor einem neuen Finanzausgleich. Der nach einem Vorschlag der Länder vom BMF vorgegebene Reformprozess gliedert sich in nachstehende Themencluster bzw. Unterarbeitsgruppen: Die Länder und auch von Bundesseite eine „Verländerung“ Arbeitsgruppe – Abgabenautonomie der wurden vom etwa der gemeindeeigenen Grundsteuer offen Länder (und Gemeinden): Von kommunaler angedacht wird, ist etwas Sorge angebracht. Seite wurde bereits mehrfach kritisch ange- Bund bei der Und zwar nicht nur um die Abgabenautonomie merkt, dass die Länder von Seiten des Bundes Abgaben- der Gemeinden, sondern auch generell um die hier in einen, wenn man so will, Stellvertre- autonomie schädlichen Folgen eines daraus resultieren- terkrieg hineingedrängt wurden. Anstatt eine den Steuerwettbewerbs in unserem Land. Auch ernstzunehmende Aufgaben-, Kompetenz- und in einen Stell- die hierbei vielgerühmte Schweiz muss die Föderalismusdiskussion zu führen und sich vertreterkrieg Folgen des Steuerwettbewerbs zwischen den ernsthaft mit möglichen Einsparungspotenzialen gedrängt.“ Kantonen wieder durch einen komplizierten oder Leistungskürzungen unseres Vollkasko- Ausgleichsmechanismus geradebügeln. Ob- Staates auseinander zu setzen, wird einfach un- wohl einschlägige Gutachten (etwa jenes von terstellt, dass die Länder, wenn sie in Hinkunft Verfassungsrichter Prof. Achatz, das wie auch selbst mehr Abgaben beim Bürger einheben, andere FAG-Studien auf der BMF-Homepage stärker unter Spardruck stehen als jetzt. Da die abrufbar ist) große Skepsis offenbaren, wird das Länder aber im Gegenzug fordern, wenn schon Thema Abgabenautonomie der Länder (be- Abgabenautonomie, dann muss das in Richtung wusst) weiterhin am Kochen gehalten und soll / Vorname Name Nachname / Bildagentur, Nachname

eines zweistelligen Milliardenbetrages gehen im Herbst weiter diskutiert werden. Stattdessen FOTOS und Raum für eine eigenen Steuerpolitik bieten, wäre es besser, einmal die wirklich anstehenden

16 // KOMMUNAL 09/2015 FAG POLITIK & RECHT

Wegfall des verpflichtenden Notars bei Immo- bilienertragsteuer-relevanten bodenpolitischen Maßnahmen der Gemeinden, sowie etwa auch die Schaffung einer Rechtsgrundlage in der BAO, sodass nicht nur die GIS-Gebühren, sondern auch Abgaben- und Gebührenrückstände der Gemeinden durch seriöse Inkassodienste (z. B. der KSV) eingetrieben werden können.

Arbeitsgruppe – Aufgabenkritik und Aufga- benorientierung: Obwohl von Gemeindeseite beispielsweise ein Kompetenzabtausch – volle Übernahme der Kinderbetreuung gegen Abgabe der Aufgaben im Gesundheits- und Sozialbe- reich – angeboten wurde und ernsthaft über die Notwendigkeit der vielen verpflichtenden, aber auch freiwilligen Aufgaben und Leistungen gesprochen werden sollte, lehnt der Bund eine Aufgabenreformdiskussion ab. Er argumentiert, dass man keinen zweiten Österreich-Konvent wolle und dass die Bundesregierung ohnedies bereits eine Aufgaben- und Deregulierungs- kommission (die Gemeinden sind darin nicht vertreten!) eingesetzt hat. Man kann also das Zwischenresümee zie- hen, dass das Hinterfragen von Aufgaben von Bundesseite nicht gewünscht wird, denn dann muss man dem Bürger nicht erklären, dass es diese oder jene Leistung nicht mehr gibt, man muss auch nicht mit den Ländern und allenfalls der Opposition um nötige Zweidrittelmehr- Von einem seiner großen Ziele, nämlich den Finanzausgleich einfacher und heiten im Parlament rittern und man muss vor transparenter zu machen, darf sich der Bund damit bereits verabschieden allem eines nicht: Angst haben, dass vor dem kritischen Medienauge eine weitere Reform scheitert. Somit wird der vielgepriesene aufga- benorientierte Finanzausgleich wohl lediglich Hausaufgaben zu machen, und zwar die sowohl die aktuelle Aufgaben- und Kompetenzver- aus verfassungsrechtlicher als auch aus verwal- teilung in unserem Land mit anderem Vertei- tungsökonomischer Sicht dringend gebotenen lungsschlüssel abbilden. Einheitsbewertungs- und Grundsteuerreform. Von einem seiner großen Ziele, nämlich den Dass das 2012 und 2013 von den kommunalen Finanzausgleich einfacher und transparenter zu Spitzenverbänden gemeinsam mit Experten des machen, darf sich der Bund damit bereits ver- Finanzministeriums und Praktikern aus den abschieden. Denn wenn man den, wenn auch Gemeinden entwickelte „Altlengbacher Modell“ nicht als gerecht empfundenen, Einwohner- (vereinfachte Bewertung samt laufender Valo- schlüssel zurückdrängen will und stattdessen die risierung) nur auf den Forderungspapieren von diversen Funktionen und Aufgaben der Gemein- Gemeindebund und Städtebund steht, aber nicht den durch eine Vielzahl anderer statistischer im Zwischenbericht des BMF an die politische Verteilungskriterien ersetzen wird, wird der Fi- Ebene, wurde bereits eingangs angesprochen. nanzausgleich erst richtig komplex. Bis Februar Weitere Forderungen der Gemeindeebene im soll eine neue Studie darüber Auskunft bringen, Zusammenhang mit Abgaben und Abgaben- wie man regionale Versorgungsfunktionen von autonomie sind beispielsweise die Ausweitung zentralörtlichen Gemeinden messen kann. Ob Bildagentur, / Vorname Name Nachname / Bildagentur, Nachname der „freien Beschlussrechtsabgaben“ etwa in im Ergebnis einer aufgaben- und damit auch

FOTOS Richtung von Infrastrukturprojekten, nötige ausgabenorientierten Gemeindefinanzierung ge- Verwaltungsvereinfachungen, wie etwa der genüber dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel

KOMMUNAL 09/2015 // 17 POLITIK & RECHT FAG

der Vorzug zu geben ist, wird sich möglicher- wesen) muss es von Bundesseite eine stärkere weise erstmals im Frühjahr zeigen, wenn erste Finanzierungsbeteiligung geben. So ist aus Sicht Berechnungsmodelle vorliegen. Eines ist jedoch des Gemeindebundes der Pflegefonds zumindest klar, ein höheres Einnahmenniveau führt fast Die FAG- auf die Dauer einer Finanzausgleichsperiode zu immer auch zu einem höheren Ausgabenniveau. Reform ist in der verlängern und deutlich höher als bisher zu do- Ob dieses Faktum in einem neuen Finanzaus- tieren. Demgegenüber wird etwa von BMF-Seite gleich einzementiert werden soll, sei dahin- Sommerpause, gefordert, dass die auf 2010 eingefrorenen Fi- gestellt. und vor den nanzierungsbeiträge der Länder und Gemeinden Wahlen in (in Höhe des vormaligen Landespflegegeldes) Arbeitsgruppe - Transfers: Der Bund hat ne- zum nunmehrigen Bundespflegegeld valorisiert ben der bereits erwähnten „Vereinfachung“ des Oberösterreich werden. Seitens des Sozialministeriums wird Finanzausgleichs zwei weitere Steckenpferde: und Wien wird etwa die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer Zum einen will er die Transfer- und Umlagen- wenig Bahn- zum Zwecke der Pflegefinanzierung gefordert. systeme vereinfachen (Transferströme saldieren) und auch die unterschiedlichen Finanzkraft- brechendes Arbeitsgruppe – Gemeindekooperation: Die definitionen harmonisieren und zum anderen passieren.“ sechste und letzte Arbeitsgruppe betrifft das will er das Förderungswesen der Länder und Thema interkommunale Zusammenarbeit. Hier Gemeinden (etwa über eine 15a-Vereinbarung) ist jedoch wenig Neues zu berichten. Das BMF reglementieren, um – wie es heißt - Mehrfach- weist betreffend die Umsatzsteuerpflicht bei Ge- förderungen zu vermeiden. Ob er hier auch meindekooperationen wie auch in den vergan- in die Kompetenzen der Länder, etwa was die genen zwei bis drei Jahren darauf hin, dass man unterschiedliche Finanzierungsbeteiligung der die MwSt-Richtlinie der EU weitest möglich Gemeinden im Gesundheits- oder Sozialbereich, ausgelegt hat und sich in Brüssel für eine ent- die Landesumlage oder die BZ-Mittelvergabe sprechende Reform, die es jedoch nicht so bald betrifft, eingreifen will, wird sich weisen. Von geben wird, einsetzen wird. Daneben sollen von Länderseite wird eine solche Vorgehensweise der Arbeitsgruppe weitere Wege für (kosteneffi- naturgemäß mit Skepsis gesehen. Aus Gemein- ziente) Gemeindekooperationen geprüft werden. desicht muss man festhalten, dass es aufgrund der föderalen Staatsstruktur Österreichs auch Die Finanzausgleichsreform ist in der Som- weiterhin gewisse Feinverteilungsmechanismen merpause, und vor den kommenden Wahlen innerhalb der Länder geben muss, auch wenn in Oberösterreich und Wien wird wenig Bahn- da und dort Reformen und mehr Transparenz brechendes passieren. Ob es doch noch zur angebracht wären. Zur Forderung des Österrei- überfälligen Aufgabendiskussion kommen wird chischen Gemeindebundes nach einem Struk- oder ob die Abgabenautonomie-Diskussion auch turfonds in Höhe von mindestens 500 Millionen 2016 noch fortgesetzt wird, werden die nicht Euro pro Jahr für strukturschwache und Abwan- mehr ganz so heißen Monate dieses Jahres dann derungs-Gemeinden sowie für Gemeindeko- zeigen. operation gibt es von Bundes- und Landesebene noch wenige Rückmeldungen oder gar Bekennt- nisse, sich an der Finanzierung zu beteiligen.

Arbeitsgruppen Krankenanstalten- und Pflege- finanzierung:In den beiden Arbeitsgruppen zur Gesundheits- und Pflegefinanzierung wurden bisher vorwiegend die jeweiligen Positionen und Forderungen gesammelt. Auch hier geht es erst im Herbst weiter, auch wenn immer wieder davon die Rede ist, dass die Umsetzung der Ge- sundheitsreform, die ein Einsparungspotenzial von mehreren Milliarden Euro mit sich bringen soll, ins Stocken geraten ist. Betreffend den Zu- KONRAD GSCHWANDTNER IST FACHREFERENT DER ABTEILUNG RECHT UND kunftsbereich der Pflege (aber auch andere Zu- INTERNATIONALES BEIM ÖSTERREICHISCHEN GEMEINDEBUND kunftsbereiche wie die Sozialhilfe oder das Asyl- konrad.gschwandtner@ gemeindebund.gv.at

18 // KOMMUNAL 09/2015 FINANZEN POLITIK & RECHT

BEGRIFFSVERWIRRUNG EIN BABYLONISCHES ZAHLENGEWIRR

Für den Haushalt zählt ein administratives Defizit, ein Maastricht-Defizit, und nunmehr auch ein strukturelles Defizit. Begriffe wie Two- Pack, Six-Pack, budgetäre Transparenz und EPSAS bezeihungsweise IPSAS begleiten uns ne- benbei. Wer soll hier den Überblick behalten?

TEXT / Walter Leiss

ede Person, jeder Haushalt steht vor dem Dilemma, mit seinen Einkünften seine Ausgaben bedecken zu können. Zumin- dest die laufenden Ausgaben sollten mit den Einnahmen gedeckt werden. Dane- Jben sollte noch etwas überbleiben, um größere Investitionen zu decken oder für Krisenfälle vorzusorgen. Für größere Anschaffungen – heutzutage auch schon für Güter des täglichen Bedarfs – war es schon bisher üblich, einen Kredit aufzunehmen, der in der Folge zurück- gezahlt wurde. Dabei muss der Kredit aus den laufenden Einnahmen bedeckt werden können. Dieser einfache Grundsatz, dass man langfristig nicht mehr ausgeben kann als man einnimmt, ist heute nicht nur für den privaten Haushalt verloren gegangen. Er gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für Unternehmungen in der Wirtschaft, aber auch für die öffentliche Hand. Wenn Unternehmungen langfristig mehr ausgeben als sie einnehmen, stehen sie irgendwann vor dem Konkursrichter. Für die öffentliche Hand fehlen weitgehend derartige Regelungen. Es ist schon klar, dass für größere Unternehmen und die öffentliche Hand keine einfachen Einnah- men- und Ausgabenregelungen gelten können. Die Rechnungslegungsvorschriften waren in der Vergangenheit für die Privatwirtschaft und die

KOMMUNAL 09/2015 // 19 POLITIK & RECHT

öffentliche Hand auch unterschiedlich geregelt. Während die öffentliche Hand nach der Kame- ralistik abrechnete, wurden für Unternehmen Bilanzierungsvorschriften nach den Grundsätzen der Doppik entwickelt. Auch im Bereich der DIE FRAGE öffentlichen Hand wurde die Kameralistik be- SCHEINT SCHON ständig weiterentwickelt bzw. durch zusätzliche ZULÄSSIG ZU SEIN, Vorgaben ergänzt. Im Bereich des öffentlichen Haushalts ist der Haushaltssaldo oder Finanzie- OB DIE FINANZ- rungssaldo die Differenz der Ausgaben und Ein- REGELUNGEN nahmen. Ein rechnerisch korrekter staatlicher Haushalt ist stets formal ausgeglichen. Es kommt NICHT SCHON SO jedoch darauf an, auf welche Weise der Aus- KOMPLEX SIND, gleich herbeigeführt worden ist. Einen Ausgleich durch Kreditaufnahmen zu finanzieren bringt DASS SICH langfristig Probleme, da damit die Schulden stei- EIGENTLICH gen. Diese wesentlichen Grundsätze finden sich auch in den haushaltsrechtlichen Vorschriften NIEMAND MEHR für Gemeinden. Sie sehen eine Untergliederung AUSKENNT.“ zwischen ordentlichen (laufenden) und außer- ordentlichen (einmaligen) Ausgaben – Investi- tionen vor. Eine Schuldaufnahme für Ausgaben im ordentlichen Haushalt ist unzulässig. Ein wesentlicher Umstand, weshalb die Gemein- den in den vergangenen Jahren bis auf wenige Ausnahmen ausgeglichen budgetiert haben bzw. Überschüsse erwirtschaften konnten.

Spätestens mit dem Inkrafttreten des Maas- tricht-Vertrages, in den insbesondere die Bestimmungen zur Schaffung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion in drei Stufen eingefügt wurde, ist das Haushaltswesen durch viele andere Kriterien, welche die Stabilität der gemeinsamen Währung sichern sollen, gekenn- zeichnet. Das Kriterium der Haushaltsstabilität (Defizit- quote unter drei Prozent und Schuldenstands- quote unter 60 Prozent des BIPs) wurden als dauerhaftes Kriterium angelegt. Das sogenannte Maastricht-Defizit wurde geschaffen. Bei der Berechnung des Maastricht-Defizits werden bestimmte Transaktionen der Ergebnisrech- nung ausgeschieden und Transaktionen aus der Vermögensrechnung dazugezählt. Um diesen Vorgaben zu entsprechen, wurde eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt. Zum Beispiel die Un- zahl von Ausgliederungen im Bundesbereich in ausgelagerte Gesellschaften. Um europaweit ei- nen besseren Vergleich herbeizuführen, werden die Defizite und Schulden auch in Relation zum BIP gesetzt. Um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Ländern herbeizuführen, wurde eine Neufassung des ESVG (europäisches System

20 // KOMMUNAL 09/2015 POLITIK & RECHT

Dr. Schauer in „ÖHW Jahrgang 56 (Heft 1-2) zum Rechnungsabschluss des Bundes“ kritisch hinterfragt. Wenn aber schon die Wissenschaft die Ergebnisse hinterfragt, wie sollen sich die Abgeordneten und Bürger noch einen Überblick verschaffen können? Die Intentionen des Rechnungshofes gehen in die Richtung, das Haushaltsrecht des Bundes auch auf die Länder und Gemeinden zu übertra- Ein 3-KomponentenSystem mit Ergebnis-, Finanzierungs- und Vermö- gen. Wieder mit den Argumenten mehr Trans- genshaushalt, einer Wirkungsorientierung, die Untergliederung in Glo- parenz, bessere Steuerung und Vergleichbarkeit bal- und Bereichsbudgets soll zu mehr Transparenz, besserer Verständ- und Verhinderung von „hohen Verlusten“. Ich lichkeit und Kommunizierbarkeit der Budgets beitragen. Wenn aber wage zu bezweifeln, dass dies gelingen kann. schon die Wissenschaft die Ergebnisse hinterfragt, wie sollen sich die Geschweige denn was der einzelne Bürger mit Abgeordneten und Bürger noch einen Überblick verschaffen können? diesem Mehr an Transparenz anfangen kann (Seitenumfang der Kerndokumente des Budgets Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen) be- 2013 von 3732 Seiten, Rechnungsabschluss von schlossen und im vergangenen Jahr eingeführt. 2700 Seiten plus Darstellung in Teilheften mit Über Nacht haben sich die Schulden Österreichs rund 13.000 Seiten). Übertragen auf die Gemein- entsprechend erhöht. Da die vielen Ausgliede- den bedeutet es jedenfalls, dass eine Vielzahl rungen nunmehr zumindest ihren budgetären von Gemeinderäten vor komplexen Herausfor- Zweck nicht mehr erfüllen, überlegt man wie- derungen stehen wird. Die auf Gemeindeebene derum die Eingliederung in den normalen Haus- noch geltenden Grundsätze gingen verloren. halt. Von dem Aufwand, der damit verbunden Und wie man das Ganze dann noch den Bürgern ist, können die Gemeinden ein Lied singen. Beim erklären soll, der sich auf Gemeindeebene noch Maastricht-Defizit ist es allerdings nicht geblie- für die Budgets interessiert, sei dahingestellt. ben. Nunmehr sprechen wir vom strukturellen Defizit. Für die Berechnung des strukturellen Ein Ich weiß schon um die Komplexität in der Defizits wird das Maastricht-Ergebnis um kon- Rückbesinnen Budgetgestaltung und im Vollzug. Nur die Frage junkturelle Effekte und um Einmal-Effekte be- auf die scheint schon zulässig zu sein, ob die Finanz- reinigt. Unterschiedliche Konjunkturprognosen regelungen nicht so komplex sind, dass sich ei- von den anerkannten Forschungsinstitutionen, wesentlichen gentlich niemand mehr auskennt. Oder stecken erschweren die Berechnung. Aber das haben Grundsätze hinter dieser vorgeblichen Transparenz vielleicht Prognosen so an sich. Wir haben daher ein ad- und eine andere Ziele? Letztlich ist auch das Argument, ministratives Defizit, ein Maastricht-Defizit und Vereinfachung dass die öffentlichen Haushalte nicht anders nunmehr auch ein strukturelles Defizit. Begriffe geführt werden sollen als bilanzierende Unter- wie Two-Pack, Six-Pack, budgetäre Transparenz wären sicher nehmen, nicht stichhaltig. und EPSAS bzw. IPSAS begleiten uns nebenbei. angebracht.“ Denn auch aus der Privatwirtschaft mit ihren Bilanzierungsvorschriften kann die öffentliche Den zum Teil europäischen Vorgaben entspre- Hand nichts lernen. Die Hypo Alpe-Adria hat chend hat für sich der Bund seine Budgetar- bilanziert, der Baukonzern Alpine, genauso chitektur mit dem neuen Haushaltsgesetz wie Toshiba. Plötzlich waren bilanzierte Milli- grundsätzlich neu geregelt. Ein 3-Komponen- ardengewinne wieder weg und Unternehmen ten-System mit Ergebnis-, Finanzierungs- und in den Ruin geführt. Ein Rückbesinnen auf die Vermögenshaushalt, einer Wirkungsorien- wesentlichen Grundsätze und eine Vereinfa- tierung, die Untergliederung in Global- und chung wären sicher angebracht. Das kann aber Bereichsbudgets soll zu mehr Transparenz, mit den neuen Vorgaben nicht erreicht werden. besserer Verständlichkeit und Kommunizierbar- Fast keiner kennt sich mehr aus und die große keit der Budgets beitragen (so Steger in Budget­ Verwirrung ist herbeigeführt. reform: Lessons learned from Austrian Case, Wien 2013). Ob dies gelingt, wird vom Ao.Univ. Prof. Dr. Werner Pleschberger in seinem Beitrag in „Das öffentliche Haushaltswesen in Öster- WALTER LEISS IST GENERALSEKRETÄR DES ÖSTERREICHISCHEN GEMEINDEBUNDES reich, 55 (Heft 4)“, aber auch von Univ.-Prof. walter.leiss@ gemeindebund.gv.at

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INTERVIEW „ZUSTÄNDIGKEIT UND VERANTWORTLICHKEIT GEHÖREN IN EINE HAND“

Finanzminister Hans Jörg Schelling ist derzeit wohl einer der begehrtesten Gesprächspart- ner Österreichs. Für die Gemeinden ist er als einer der Proponenten des Finanzausgleichs gleich doppelt wichtig. Für KOMMUNAL hat sich Österreichs Finanzminister Zeit für ein ausführliches Interview genommen.

Die General Theory von Keynes besagt, dass, gerade noch strukturelle Nulldefizite, aber keine wenn die private Nachfrage nachlässt, der Überschüsse. Unser Schuldenstand geht also Staat durch Investitionen die gesamtwirtschaft- weiter nach oben, weil Österreich ein Ausga- liche Nachfrage stimulieren soll. Kommunen benproblem und kein Einnahmenproblem hat. investieren flächendeckend, branchenübergrei- Bei den Daran müssen wir arbeiten. Das wird auch ein fend und unmittelbar beim Bürger. Juncker Strukturen gibt Thema bei den Finanzausgleichsverhandlungen und Schäuble haben das erkannt und haben sein. Dazu gehören Fragen wie: Wie ordnet man Investitionspakete in Höhe von 315 bzw. zehn es in Österreich die Aufgaben zu? Wie bringt man die Zuständig- Milliarden Euro, die über die Regionen und eine Menge keiten und Verantwortlichkeiten in eine Hand? Kommunen verteilt werden sollen, ins Leben Einspar- Es gibt ja auch genug Dinge, für die andere zu- gerufen. Nur in Österreich hat man das Gefühl, ständig sind und für die der Bund zahlen muss. dass man versucht, wo es geht, an das Geld der potenzial.“ Kommunen zu kommen und sie damit von die- Sie haben die Frage der Aufgaben- und Kompe- Hans Jörg Schelling sem Investieren abzuhalten. Täuscht dieses Ge- tenzreform erwähnt … fühl, oder liegen Juncker und Schäuble falsch? Ich habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine HANS JÖRG SCHELLING: Es gibt einen gültigen Aufgabenkritik auf allen Ebenen durchführen Finanzausgleich. Die Geldflüsse sind davon soll. Ziel ist es herauszufinden, ob die Aufgaben abhängig, wie sich das Wirtschaftswachstum auf der richtigen Ebene effizient und bürger- entwickelt. Wenn die Konjunktur schwächer nah gelöst werden. Eine zweite Arbeitsgruppe ist, dann gibt es auch weniger zu verteilen. beschäftigt sich mit der Aufgabenorientierung. Wir haben in Österreich eine Menge von Dop- Dabei geht es darum, klar zu definieren, welche pelstrukturen. Vielfach sind es sogar Dreifach- Aufgabe auf welcher Ebene erbracht werden soll. oder Fünffachstukturen. Hier gibt es eine Menge Eine dritte Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Effizienzpotenzial, das man noch heben kann. den Fragen der Transfers und der Transparenz. Wenn man die europäische Ebene betrachtet, Im Gegensatz zu vielen anderen vertrete ich die dann muss man auch die spezifische Situation Auffassung, dass man, wenn man den Gemein- der einzelnen Staaten beachten. Deutschland den eine Aufgabe überträgt, keine zwischenge- macht im Budget einen Gesamtüberschuss. Wir schaltete Ebene braucht, sondern dass man das machen trotz aller Anstrengungen noch immer Geld gleich direkt den Kommunen überweisen

22 // KOMMUNAL 09/2015 POLITIK & RECHT

„ Die Gemeindevertreter sind für diese transparente Vorgehensweise, die Ländervertreter aber wollen, dass weiterhin alles über die Länder fließen soll.“ Minister Schelling kommentiert Reaktionen auf seinen Vorschlag, dass bei klarer Aufgabenzuordnung auch der Finanz- strom dorthin fließen soll.

kann. Das muss nicht via Bedarfszuweisung über sein. Allein, dass man die Zuständigkeit und die die Länder gemacht werden. Verantwortlichkeit in eine Hand bringt, bedeutet Und dann gibt es noch eine Arbeitsgruppe, eine deutliche Kompetenzverschiebung. Daran die sich mit autonomen Steuern beschäftigt. Hier arbeiten wir intensiv. habe ich erstens klargestellt: Wenn es Steuerau- Wenn Vielen wäre es am liebsten, wenn man es tonomie gibt, dann nur im großen Stil und nicht man die Geld- weiterhin so macht wie bisher: Das Geld wird als „Schotterabgabe“. Und zweitens: Dort wo die mittel neu verteilt und jeder kann es so ausgeben wie er Kompetenzen dann sind, dort sollen sie auch ge- möchte. Ich war kürzlich im Bundesrat, und da nutzt werden. Es sollte dann nicht mehr möglich steuert, dann hat ein Abgeordneter zitiert, wofür Fördergelder sein, dass eine Kommune dann beispielsweise wird auch die ausgegeben werden. Ob etwa eine „Nacht der freiwillig auf die Grundsteuer verzichtet, aber Kompetenz- schlechten Texte“ gefördert werden muss, kann im Finanzausgleich dafür Geld verlangt. Wenn man bezweifeln. Man kann auch darüber disku- es eine Steuerhoheit gibt, dann muss sie auch verteilung neu tieren, ob eine Gemeinde und ein Land gleich- genützt werden. zu verteilen zeitig E-Bikes fördern müssen. Nachdem man 20 Jahre in der Frage der Kom- sein.“ Ich weiß schon jetzt, dass jeder – Länder, Ge- petenzen nicht weitergekommen ist – Stichwort meinden etc. – für alle Einsparungsvorschläge zu Verfassungskonvent –, habe ich gesagt, dass Hans Jörg Schelling haben ist –, aber nur, wenn sie einen anderen man das wohl über die Finanzen steuern muss. treffen. Es gibt ja jetzt schon Spannungen zwi- Wenn man die Geldmittel neu steuert, dann wird schen den Gemeindevertretern und den Ländern auch die Kompetenzverteilung neu zu verteilen über meine Ankündigung, dass bei klarer Auf- sein. Das wird noch zu viel Aufregung führen, gabenzuordnung auch der Finanzstrom dorthin weil es sehr unterschiedliche Ansätze gibt. fließen soll. Die Gemeindevertreter sind für Da gibt es z. B. jene, die sagen: „Jeder Bürger diese transparente Vorgehensweise, die Länder- muss gleich viel wert sein“. Das kann man vertreter aber wollen, dass weiterhin alles über diskutieren. Andere wiederum sagen, dass man, die Länder fließen soll. wenn man die Aufgaben neu ordnet, die Zu- Im Fachhochschulbereich funktioniert es bei- ständigkeit in eine Hand geben soll. Das, was spielsweise sehr gut, dass die Gelder direkt ver in Österreich üblich ist – der eine bestellt, der teilt werden. Das könnte im Kindergartenbereich andere zahlt –, wird auf Dauer nicht möglich genauso laufen.

KOMMUNAL 09/2015 // 23 POLITIK & RECHT

Abgabenautonomie wäre für Sie eine ideale Möbelhaus gebaut wurde und sich die umliegen- Lösung? den Gemeinden beschwert haben, dass die Stadt Man muss mehrere Dinge beachten. Wenn man die Einnahmen aus der Kommunalsteuer erhält, die Steuerautonomie verlagert, dann muss es um während sie mit den Nachteilen – etwa im einen größeren Betrag gehen. Wegen Kleinigkei- Verkehrsbereich – zu leben haben. In Vorarlberg ten zahlt sich der Aufwand nicht aus. erhält eine Kommune eine Genehmigung erst Das Zweite ist, dass man überlegen muss, auf dann, wenn man sich mit den umliegenden Ge- welcher Ebene die Steuerautonomie funktio- meinden auf die Verteilung der Kommunalsteuer niert. Derzeit haben die Kommunen drei Steuer- geeinigt hat. Das halte ich für eine gute Lösung. ebenen: die Kommunalsteuer, die Grundsteuer und die Grunderwerbssteuer. Es wird darüber Ich habe die Haben Sie ein Minimalziel für die FAG-Verhand- diskutiert werden, ob man das anders gestalten Europäische lungen? kann. Die Länder haben derzeit ja nur Abgaben- Kommission Wir wollen in dem vorher skizziertem Rhyth- autonomie, aber keine Steuerautonomie. bereits darauf mus vorgehen: Aufgabenkritik, Aufgabenorien- Wir denken auch darüber nach, wie man die tierung, Transparenz, interkommunale Zusam- kalte Progression beseitigen kann. Dazu brau- aufmerksam menarbeit, autonome Steuern. Und dann gibt es chen wir eine Gebührenbremse, denn sonst gemacht, dass noch zwei Sonderblöcke: Pflege und Spitäler. passiert es, dass das, was die Bürgerinnen und das enorm Wir wollen möglichst viele Probleme aufgaben- Bürger an Gehaltserhöhungen bekommen ha- orientiert lösen, weil man dann aus dem abge- ben, durch Steuern- und Abgabenerhöhungen hinderlich ist.“ stuften Bevölkerungsschlüssel herauskommt zu einem guten Teil wieder verloren geht. Hans Jörg Schelling – Aufgabe ist dann Aufgabe. Im Zuge der Steuerreform hat man sich auf zur Besteuerung von Wichtig ist mir, dass man die Möglichkeiten, die sogenannte Verwaltungskostenbremse für Gemeindekooperationen die man hat, auch nutzen muss. Ein Beispiel alle Gebietskörperschaften geeinigt. Das bedeu- aus meiner Erfahrung als Kommunalpolitiker: tet, dass die Kostensteigerung, die mit 2,7 Pro- Wenn eine Gemeinde einen Kanal baut, dann zent prognostiziert ist, nur 1,7 Prozent betragen kann sie ein Ansuchen um Förderung an das darf. Im Gesundheitsbereich wurde das bereits Land schicken. Das Land schreibt dann zurück, erfolgreich gemacht. dass man nachweisen soll, dass die Kanalgebüh- ren bereits so hoch sind, wie es vom Gesetz her Gemeindekooperationen werden derzeit durch möglich ist. Sonst erhält man keine Förderung. die Tatsache behindert, dass Gemeinden, die Ich könnte mir vorstellen, dass das generell so füreinander Dienstleistungen verrichten, Mehr- gemacht werden muss, denn eine Gemeinde, die wertsteuer zahlen müssen. ihre Möglichkeiten nicht nutzt, hat offensichtlich Derzeit werden interkommunale Kooperationen zu viel Geld. noch durch die europäische Rechtslage behin- Wenn eine Gemeinde keine Grundsteuer ein- dert, weil Mehrwertsteuer bezahlt werden muss. hebt, dann sollte sie auch nicht sagen können: Ich habe die Europäische Kommission bereits „Ich hebe die Steuer nicht ein, hätte aber gerne darauf aufmerksam gemacht, dass das enorm Geld aus dem Finanzausgleich“. Und wenn ein hinderlich ist. Bundesland die Pensionen nicht auf das Niveau von Bundesbediensteten bringt, dann soll es Wie machen das andere Länder? nicht kommen und Geld aus dem Finanzaus- Manche Staaten halten sich einfach nicht daran gleich fordern. und riskieren ein Verfahren. Das ist vielleicht gar nicht schlecht, weil dann Bewegung in die Sache Wäre eine Art Pflegeversicherung für Erwerbs- kommt. Ich bin überzeugt, dass die Gemeinden tätige eine Möglichkeit, um Potenziale zu bereit sind, zusammen zu arbeiten. In vielen heben? Bereichen funktioniert das auch schon sehr gut. Man weiß, dass die Kosten für Pflege steigen. Die Es geht ja nicht nur um die Zusammenarbeit Kernfrage dahinter ist, wer das System steuert. kleiner Gemeinden, sondern auch die Koope- Kann es in Zukunft auch möglich sein, dass ein ration einer kleinen Gemeinde mit einer großen Wildwuchs von Pflegeheimen entsteht, wo man Stadt. Aus meiner früheren Tätigkeit kenne ich Sachleistungen anbietet? Wie wird das mit der /KOMMUNAL/Hussak

ein Beispiel, wo in einer Vorarlberger Stadt ein häuslichen Betreuung kombiniert? Für diese FOTOS

24 // KOMMUNAL 09/2015 FOTOS /KOMMUNAL/Hussak Stadt ziehen. von Arbeitslosigkeit bedroht häufig sind, die in gibt. Das ist deswegen so,weil Menschen, die Wien in es dass kritisiert, vieleArbeitslose so Städte bremsen nicht können. Kürzlich wurde EU-Ebene. Trotzdem wird Zuzug den man die in rungen Raum ländlichen den wiefür auch – auf kaum für gibt Es Materie eine vieleFörde so gefördert werden?dennoch Trend bezeichnet. Sollte derländlicheRaum wird gernealsglobaler, nicht aufzuhaltender Die Urbanisierungmitallihren Auswirkungen dungskompetenz. brauchtnimmt, notwendige auch die Entschei zu verteilen. Wer Verantwortung diese über Verantwortung,haben die vernünftig Geld dieses vomger, Bürgermeister zumFinanzminister, bis zahler Steuerzahlerinnen. und Wir Funktionsträ Finanzministers, Steuer aller Geld das sondern vergeben da die des Geld nichtdas ja ist sind, Kontrolleund können. übernehmen DieMittel, auch Planung, musser die dann Steuerungsoll, Verantwortung mehr Bund der übernehmen andereraber ein Verantwortung die trägt. Wenn ist. Es kann nicht sein, dass einer zuständig ist, werden, verantwortlich wer und zuständig erhoben wurde, ob ein Bedarf besteht. Vielesern. werden jemals errichtet, dass ja ohne bekommen. Etwa Bau von beim Krankenhäu wenn Geschehen wirauchEinfluss einen das auf Wir können diskutieren, darüber abernurdann, nimmt? mehr Pflegebereich Verantwortung über Wäre es eineÜberlegung, dass derBundim Vorschlägesoll machen. dafür Fragen Sozialminister der ist zuständig, er und Es muss immer zunächstwer mussimmer entschieden Es ------Michael Zimper. Kommunalverlags-Chef ling imGespräch mit Finanzminister Schel- Töchter auserster Ehe. verheiratet undhat zwei auszahlen. Schelling ist digung von 3000Euro - eine Aufwandsentschä cherungen ließersich band derSozialversi- Tätigkeit imHauptver Millionär. Für seine 2009 wurde Schelling an derLutz-Gruppe Verkauf Anteile seiner St. Pölten. Durch den Gemeinderates von anderem des Mitglied Österreich. Erwar unter Finanzen derRepublik Bundesminister für 1. 2014 September Schelling,Georg ist seit Vorarlberg, alsJohann 1953inHohenems,ber geboren am27. Dezem- Hans Jörg Schelling, ZUR PERSON - entschieden. entschieden. Auswahl,der keine für abernoch mich habe möchte. Da mehrere ich habe Möglichkeiten in Frage, die manchmal wo begraben ich werden städtischeneiner Infrastruktur verbindet. Vorteile die sie aufLandmit Lebens dem des unter oft die ihrem Wert geschlagen wird, weil ändern. Ich lebe in St. Pölten, das ist eine Stadt, Ich denke, werde ich vielver nichtmehr mich Sie sichwohl fühlen? Wasleben? muss eineGemeinde bieten, damit Frage:Abschließende Wo Sieeinmal möchten zu bringen. Wir versuchen derzeit, aufSachebene eine das Vorschläge, motiviert ideologisch meist die sind. dazu bekennen. verschiedenste Derzeit ja es gibt andere Lösungen. Wichtig alles sich dass ist, pro Kopf verteilt wird weitaus – effizienter als Fachhochschulenden Geld dass gehtalso – Wie erwähnt, schon Weg, der ist bei man den kann auch anders sind, klar das regeln. man aufgabenorientiert Wenn zulösen. Aufgaben die vieleDinge möglichst Meines, äußern. ist Ziel Ich einpendeln. werdeschen dazunicht mich obwohlzahlen soll, pro Tag MillionMen eine fragen,man obWien U-Bahnen seine alleine Zur Gänze wird Natürlich nichtgehen. das kann wichtig. Wird erabgeschafft? abgestuften Bevölkerungsschlüssels enorm Für denländlichenRaum ist dieFrage des Dinge von mehreren Seiten betrachten. Denkeneindimensionalen wegkommen und leben. Was ich damit sagen will: Man muss vom von sie dass Zweitwohnsitzbesitzernist, den Initiativegegen diese gewandt, weil klar ihnen ansässigenGemeinde aber habensich Betriebe Preise die Höhe die treiben. in diese der Diein wohnsitzbesitzer gemacht, weil dass meint, man hatUmfrage eine gibt, man gegen Zweit die Zweit- mehr es der Hauptwohnsitzbewohner als erwähnt verteilen. besser auchGelder die – wievorher– ausVorarlberg Beispiel dem an entwickeln. und planen Und könnte dann man dazu denken. Dann könnte gemeinsam man urbanen Raum Raum auch„urban-nahen“ den Umlandgemeinden Region als betrachten, zum kann. Ich denke, Stadt musseine man ihre und Vorteiledie von Stadt Landkombinieren und Bei BegräbnissenBei stelle mittlerweile mir ich oberösterreichischenIn einer in Gemeinde, wichtigeEine Frage wieman mir, scheint KOMMUNAL //25 09/2015 POLITIK&RECHT - - - POLITIK & RECHT

Die Gemeinden haben auch in Krisenzeiten GEMEINDEFINANZEN ihre Hausaufgaben gemacht und überall, wo es möglich ist, den SCHULDENSTAND Sparstift angesetzt.

DEUTLICH REDUZIERT /SHUTTERSTOCK.COM FOTOS

Während der Bund im Jahr 2014 rund 2,1 Milliarden Euro an Schulden zugelegt hat, konnten die Gemeinden mehr Schulden zurückzahlen als neu aufgenommen wurden.

ufrieden zeigt sich Gemeindebund- „Die Gemeinden sind die Sparmeister der Na- Präsident Helmut Mödlhammer mit Die tion“, so Mödlhammer. „Sie haben in Krisenzei- den jüngst veröffentlichten Daten der ten ihre Hausaufgaben gemacht und überall, wo Statistik Austria zur Entwicklung des Gemeinden es möglich ist, den Sparstift angesetzt. Natürlich öffentlichen Schuldenstandes. „Aus sind die geht das zum Teil auch zu Lasten von Investi- ZSicht der Gemeinden ist das Ergebnis sensati- Sparmeister tionen, die dringend notwendig sind und die onell“, so Mödlhammer. Die Kommunen (mit der Nation.“ vorerst zurückgestellt wurden. Vor allem leiden Wien) haben ihren Schuldenstand von 9,561 wir aber unter Aufgaben, die uns von Bund und Milliarden Euro (4. Quartal 2014) auf nunmehr Helmut Mödlhammer, Ländern zusätzlich übertragen wurden und die 9,260 Milliarden Euro reduziert. Das entspricht Präsident des Österreichi- wir nun auch noch finanzieren sollen“, kritisier- einer Senkung von 301 Millionen Euro oder schen Gemeindebundes te Mödlhammer. 3,1 Prozent. „Die Kommunen haben also auch im Jahr „Dass man uns mit den Kosten für Ausbau 2014 exzellent gewirtschaftet“, so Mödlham- und Betrieb der Kinderbetreuung weitgehend mer. „Während der Bund rund 2,1 Mrd. Euro alleine lässt, das spüren wir in den kommuna- an Schulden zugelegt hat, konnten wir positiv len Haushalten sehr intensiv. Inzwischen sind abschließen und sogar mehr Schulden zurück- wir beim Begriff ,Anschubfinanzierung‘ sehr zahlen als neu aufgenommen wurden.“ Auch vorsichtig, wenn er vom Bund kommt. Damit die Länder haben ein positives Ergebnis aufzu- ist meistens gemeint, dass wir in kurzer Zeit mit weisen und reduzierten ihre Verbindlichkeiten den Kosten alleine dastehen“, berichtet Mödl- von 13,797 Milliarden Euro auf 13,476 Milliarden hammer aus leidvoller Erfahrung. Euro. Durch den Bundeshaushalt stiegen die Die Auswertung der Statistik Austria wurde öffentlichen Verbindlichkeiten gesamt jedoch schon nach den Regeln des ESGV 2010 vorge- auf 280,247 Milliarden Euro (Qb4/2014: 278,089 nommen und enthält auch die ausgegliederten Milliarden). Einheiten und ihre Verbindlichkeiten.

26 // KOMMUNAL 09/2015 POLITIK & RECHT

BREITBAND MEHR FRUST ALS ANREIZ

Der erste Call der Breitbandförderung brachte nicht den gewünschten Anschubeffekt

ir erinnern uns an die Ende Mai und die mangelnde Bereitschaft, schon begon- veröffentlichten und mit gro- nene Projekte zu fördern. Auch das so genannte ßen Erwartungen verknüpften „Synergiekriterium“ (Mitnutzung) verhindert

/SHUTTERSTOCK.COM Richtlinien für die Breitband- die Förderung für Gemeinden, in denen die Infrastrukturförderung des Einbauten mit keinen anderen Infrastruktur- FOTOS WBMVIT. Freilich war schon vorher bekannt, dass Investitionen koordiniert sind. Dieses Kriterium es eine enge Sache wird, die Anträge rechtzei- ist nicht geeignet, das Versorgungsproblem in tig und vollumfänglich zu stellen, standen für den peripheren Gebieten zu lösen. diesen so genannten „Ersten Call“ der Förderung gerade einmal drei Monate zur Verfügung. Trotz Hinzu kommt das Problem, dass ein Breit- Konsultation waren wichtige Fragen bis Ende bandbetreiber durch den Ausweis eines Gebietes Mai offen, etwa die Voraussetzungen der För- für Kupferausbau („Vectoring“) eine Förderung derfähigkeit von Projekten, die Förderlandkarte Es ist darauf für die Leerverrohrung praktisch verhindern oder auch das Bewertungshandbuch. hinzuweisen, kann, da es ja theoretisch zu einem duplizierten Ausbau kommen könnte. Gebetsmühlenartig hat der Gemeindebund dass die Gelder wiederholt, dass die Hürden für die Leerver- der Breitband- Ende Mai wurde ein wohl auf dem Breitband- rohrungsförderung nicht zu hoch sein dürfen, Infrastruktur- atlas beruhender Fördergebietsatlas präsentiert. die formalen und inhaltlichen Voraussetzungen förderung Seitdem weiß man auch, dass es Gemeinden gibt, dürfen den ohnedies durch die zeitlichen Vorga- die ein beim besten Willen förderfertiges Projekt ben entstandenen Flaschenhals nicht noch enger vor allem in in der Lade hatten, aber gar keine Förderungen machen. Leider haben die verlautbarten Richt­ die benach- beantragen konnten, weil die Gebiete gar nicht im linien diese Aufrufe nicht beachtet. teiligten Atlas standen. Ein weiterer bis dahin unbekann- In den vergangenen Wochen haben der Ge- ter Stolperstein ist die willkürlich eingezogene meindebund und die Landesverbände daher ihre Regionen Nutzungsgrad-Hürde aus dem Bewertungshand- Mitgliedsgemeinden motiviert, nicht nur mög- fließen müssen.“ buch. Kurz gesagt war es mehr Frust als Anreiz. liche Förderungen anzusprechen, sondern vor allem auch auszusprechen, woran es bei dieser Es ist darauf hinzuweisen, dass die Gelder der Förderung hapert. In einem Gespräch bei Minis- Breitband-Infrastrukturförderung vor allem in ter Alois Stöger Ende Juni fand Gemeindebund- die benachteiligten Regionen fließen müssen. Bis Präsident Helmut Mödlhammer klare Worte dato haben die Richtlinien aber keinen wirk- dafür. Förderungen müssen ein Anreiz sein und samen Effekt gehabt. Der Gemeindebund wird dürfen nicht abschrecken. sich daher für eine Verbesserung der Voraus- Schon im Konsultationsverfahren zuvor hatte setzungen einsetzen. Gerade deshalb sind die der Gemeindebund sinnlose formale Hürden Gemeinden weiterhin aufgerufen, jene Hürden kritisiert. Etwa das verpflichtende Beratungs- aufzuzeigen, woran eine sinnvolle Förderung gespräch mit der Breitbandkoordinierung des von Breitband im ländlichen Raum scheitert. Bundes, die kurze Einreichfrist bis Ende August Wir danken für jede Rückmeldung.

KOMMUNAL 09/2015 // 27 POLITIK & RECHT STEUER

STEUER RECHTSFRAGEN ZUR IMMOBILIENERTRAGSTEUER

Seit 1. April 2012 unterliegen alle entgeltlichen Grundstücksveräußerungen einschließlich der kommunalen Grundstückstransaktionen der Immobilienertragsteuer.

TEXT / Dietmar Pilz tatsächlich als Einlage und anzusehen. Auf Ebene des führt. In diesem Zusammen- us dieser Steuer somit als Tausch zu wer- BgA liegt ein steuerneutraler hang stellt sich zwangsläufig ergeben sich wie ten ist. Dies vor dem Hin- Einlagenvorgang gem. § 8 die Frage, ob die Gemeinde bei allen neuen tergrund, dass ein BgA im Abs. 1 KStG vor. diese für den Kindergarten Rechtsmaterien Unterschied zu einer GmbH Der Umstand, dass der genutzte Liegenschaft nicht einige offene Fra- keine Rechtsfähigkeit besitzt Betrieb gewerblicher Art in Form einer Nutzungsüber- Agen, zu denen das Bundesmi- und daher Grundstücke zivilrechtlich nicht rechts- lassung dem BgA widmen nisterium für Finanzen wie weder selbstständig erwer- fähig ist, ist aufgrund der kann. Aus den entsprechen- folgt Stellung nimmt. ben noch veräußern kann, Steuersubjektfiktion des BgA den Körperschaftsteuer- wodurch diese Einlage nicht im Körperschaftsteuerrecht richtlinien RZ 90 und 91 ist Fall 1: grundbuchsfähig ist – im unmaßgeblich. Aufgrund der jedoch nicht eindeutig zu Immobilienertragsteuer – Gegensatz zur Einlage eines beschränkten Steuerpflicht erkennen, ob die Möglichkeit Grundstückseinlage: Nach Gemeindegrundstücks in ihre für Grundstückveräußerun- der Nutzungsüberlassung § 6 Z 14 lit b EStG wird. Die Gemeinde GmbH. gen durch Körperschaften eine Immobilienertragsbe- Einlage eines Grundstücks des öffentlichen Rechts seit steuerung ausschließt. Diese seitens einer Körperschaft Die Antwort des Finanz- 1. April 2012 ist folglich auch Rechtsfrage wurde bereits öffentlichen Rechts in einen ministeriums: Nach der die Einlage von Grundstü- an das BMF zwecks Klärung Betrieb gewerblicher Art Judikatur des VwGH cken im Sinne des § 30 Abs. übermittelt. (BgA – zum Beispiel ein Kin- (17.2.1988, 86/13/0174; 1 EStG 1988 von Trägerkör- dergarten, Freibad) ebenso 27.3.1996, 93/15/0209) wird perschaften in ihren BgA als Fall 2: als Tausch angesehen wie die das Verhältnis zwischen Grundstückstauschvorgang Befreiung für selbst herge- Einlage eines Grundstücks Trägerkörperschaft und BgA steuerpflichtig. stellte Gebäude: Für selbst einer Gemeinde in ihre dem Verhältnis eines Al- hergestellte Gebäude besteht Gemeinde GmbH, in der sie leingesellschafters zu seiner Beispiel: Ermittlung der nach § 30 Abs. 2 Z 2 EStG bei selbst alleiniger Gesellschaf- GmbH gleichgestellt. Folg- Immobilienertragsteuer Veräußerungen eine Befrei- ter ist. Solche Grundstück- lich sind auch im Verhältnis bei Tauschvorgängen: Es ung von der Immobiliener- Tauschvorgänge unterliegen zwischen Trägerkörperschaft geht um die Einlage einer als tragsteuer. Für den Grund seit 1. April 2012 gem. § 30 aufgrund des steuerlichen Bauland gewidmeten Lie- und Boden kann gem. den Abs. 1 letzter Satz EStG der Trennungsprinzips Einla- genschaft, die im Jahr 1975 Einkommensteuerrichtlinien Immobilienertragsteuer, gen denkbar. Die Einlage um 50.000 Euro erworben eine Bemessungsgrundlage wobei jeweils eine Anschaf- von Wirtschaftsgütern einer und auf der im Jahr 2015 ein iHv 20 Prozent des Veräu- fung und eine Veräußerung Körperschaft in ihrem BgA ist Kindergarten errichtet wur- ßerungserlöses angesetzt vorliegen. demnach – wie die Einlage de. Der gemeine Wert der werden. (Anmerkung: Nicht Die Frage an das Finanz- eines Gesellschafters in seine Liegenschaft beträgt 120.000 selbst hergestellte Gebäude miniseriums lautet, ob die GmbH – auf Ebene der Trä- Euro, was zu einer Immo- sind z. B. über ein Immobili- Einlage eines Gemeinde- gerkörperschaft als Tausch bilienertragsteuer von 3,5 enleasingmodell angeschaff- grundstücks in einen BgA gem. § 6 Z 14 lit b EStG 1988 Prozent, das sind 4200 Euro, te Gebäude.)

28 // KOMMUNAL 09/2015 STEUER POLITIK & RECHT

GRUNDSÄTZLICH IST DIE STEUERBEFREIUNG FÜR SELBST HERGE- STELLTE GEBÄUDE AUCH AUF KÖRPERSCHAF- TEN ÖFFENTLICHEN RECHTS ANWENDBAR.“

Einnahmen aus der Woh- nungsvermietung von In Bezug auf selbst herge- Körperschaften des öffent- stellte Gemeindemietwohn- lichen Rechts stellen keine Einkünfte aus Vermietung häuser wurde an das BMF und Verpachtung dar. außerdem die Frage heran- getragen, ob bei Veräußerung dieser Objekte die Steuer- / Shutterstock/scyther5 befreiung greift. Nach § 30 EStG kommt eine Befreiung nicht zur Anwendung, als Beispiel: Immobilienertrag- anzusetzen und vermindern FOTO nämlich nur dann zum das Gebäude innerhalb der steuer bei Veräußerung in diesem Ausmaß bei pri- Tragen, wenn das Gebäude letzten zehn Jahre vor der selbst hergestellter Gebäu- vaten Grundstücksveräuße- in den vergangenen zehn Veräußerung zur Erzielung de: Eine Gemeinde hat im rungen den Veräußerungs- Jahren vor der Veräußerung von Einkünften verwendet Jahr 1965 eine Volksschule gewinn (bzw. erhöhen den nicht der Erzielung von Ein- wurde. Das betrifft insbeson- errichtet (Anschaffungs- Veräußerungsverlust). Als künften aus Vermietung und dere die Vermietung sowie kosten einschließlich Grund Anschaffungsnebenkosten Verpachtung gedient hat. die Nutzung für betriebliche und Boden: 200.000 Euro) fallen speziell bei Gemein- Die Einnahmen aus der Zwecke. und veräußert dieses Objekt den Infrastrukturkosten wie Wohnungsvermietung von Das Gesetz zielt ausschließ- im Jahr 2015 um 350.000 die Herstellung von Kanal- Körperschaften des öffent- lich auf den Umstand der Euro. Da das Gebäude selbst und Wasserversorgungsanla- lichen Rechts stellen aber Nutzung zur Erzielung von hergestellt wurde, unterliegt gen, Gemeindestraßen oder keine Einkünfte aus Ver- Einkünften ab. Ob diese Ein- nur der Anteil von Grund Stromanschlüssen (etwa bei mietung und Verpachtung künfte zu einer Steuerpflicht und Boden der Immobi- Betriebsansiedlungsprojek- dar, sondern begründen führen, ist dagegen nicht von lienertragsteuer. Dieser ten) an. einen fiktiven BgA gem. § 2 Bedeutung. Anteil kann gemäß den Wie ist vorzugehen, wenn Abs. 3 UStG (im Gegensatz Einkünfte aus der Nutzung Einkommensteuerrichtlini- die Anschaffungsneben- zu § 2 Abs. 1 KStG). Nur liegen auch dann vor, wenn en (RZ 6645) mit 20 Prozent kosten erst nach Abfuhr letztgenannte BgAs erzielen die Einkünfte nur aufgrund angesetzt werden, womit der Immobilienertragsteuer Einkünfte. einer Steuerbefreiung nicht sich der Grundstückserlös aufgewendet werden, wenn einer Ertragsteuer unterwor- mit 70.000 Euro (20 Prozent also beispielsweise die Im- Die Antwort des Finanzmi- fen sind. Die Steuerbefreiung von 350.000) bemisst, was mobilienertragsteuer im Jahr nisteriums: Grundsätzlich ist der Einkünfte von Körper- bei einem Pauschalsteuersatz 2014 entrichtet wurde und die Steuerbefreiung für selbst schaften des öffentlichen von 3,5 Prozent eine Immo- Anschaffungsnebenkosten hergestellte Gebäude auch Rechts, die keinem Betrieb ESt von 2450 Euro ergibt. erst im Jahr 2015 geleistet auf Körperschaften öffent- gewerblicher Art zuzurech- werden? lichen Rechts anwendbar, nen sind, ändert nichts am Fall 3: sofern die Anwendungsvor- Umstand, dass aus der Nut- Zeitpunkt der Geltend- Die Antwort des aussetzungen erfüllt werden. zung des Gebäudes Einkünf- machung von Anschaf- Finanzministeriums: Die entsprechende Steuer- te erzielt werden. fungsnebenkosten bei der Anschaffungsnebenkosten befreiung nach § 30 Abs. 2 Daher ist in diesem Fall eine Regelbesteuerung: Anschaf- sind als Teil der Anschaf- Z 2 EStG besteht daher auch Steuerbefreiung gem. § 30 fungsnebenkosten sind bei fungskosten bei der Einkünf- für Körperschaften öffentli- Abs. 2 Z 2 EStG (Vermietung der optionalen Regelbesteu- teermittlung von Einkünften chen Rechts. Diese Befreiung des gesamten Gebäudes) erung im Jahr der Bezahlung aus privaten Grundstücks- kommt allerdings insoweit nicht anwendbar. (Zufluss-Abfluss-Prinzip) veräußerungen gem. § 30

KOMMUNAL 09/2015 // 29 POLITIK & RECHT STEUER

Abs. 3 EStG zu berücksich- STEUERPFLICHTIGER VERÄUSSERUNGSGEWINN • Erhöhung des Steuersat- BEI NACHTRÄGLICH GELEISTETEN ANSCHAFFUNGSNEBENKOSTEN tigen. Darunter fallen auch zes von 25 Prozent auf nachträgliche Anschaffungs- 30 Prozent für Grund- Verkaufspreis 1,200.000,00 € nebenkosten. stücksveräußerungen ab Aufgrund des Zufluss- Anschaffungskosten samt 1.1.2016 (§ 30 a EStG). Bei 1,000.000,00 € Abfluss-Prinzips sind die Anschaffungsnebenkosten Körperschaften (also auch Anschaffungsnebenkosten bei Gemeinden) bleibt Akontozahlung Anschaffungs- allerdings erst dann als ein- 150.000,00 € 1,150.000,00 € der Steuersatz weiterhin nebenkosten 2015 künftemindernd anzusehen, unverändert bei 25 Prozent wenn sie auch tatsächlich Veräußerungsgewinn 2015 50.000,00 € (führt z. B. der legitimierte verausgabt werden. Sollte Parteienvertreter irrtüm- Immobilienertragsteuer (25%) 12.500,00 € dieser Zeitpunkt erst nach lich 30 Prozent ImmoESt Erzielung der Einnahmen ab, dann besteht die Mög- Im Falle einer Reduzierung der Anschaffungsnebenkosten um z. B. liegen, ist zwischen folgen- lichkeit, über die Regel- 10.000 Euro im Jahr 2016 unterliegt dieser Betrag der Immobilien­ den Möglichkeiten zu unter- ertragsteuer iHv 25 Prozent, das sind 2500 Euro. besteuerung die zu viel scheiden: entrichtete Abgabe mittels einer Körperschaftsteu- a) Die Anschaffungsne- ererklärung im Folgejahr benkosten fließen nach rückzufordern). Entrichtung der ImmoESt, geleistet, sind diese im eine Immobilienertragsteuer • Ohne Nachweis sind von aber im selben Veranla- Rahmen der Einkünfteer- iHv 42.000 Euro (3,5 Pro- den Anschaffungskosten gungszeitraum ab. mittlung zu berücksichti- zent Pauschalsteuersatz von eines bebauten Grund- Eine Korrektur der ent- gen. Kommt es in späteren 1,2000.000 Euro). stücks 40 Prozent als An- richteten ImmoESt ist Veranlagungszeiträumen Die Gemeinde hat sich teil des Grund und Bodens lediglich im Rahmen der zu einer Reduktion der darüber hinaus im Kauf- auszuscheiden (neu § 16 Veranlagung möglich. Die Akontozahlung (Rückzah- vertrag verpflichtet, weitere (1) Z 8 d EStG). Wenn die nachträglichen Anschaf- lung an die Gemeinde), Infrastrukturmaßnahmen tatsächlichen Verhältnis- fungsnebenkosten sind sind diese Beträge als (Asphaltierung der Zufahrts- se offenkundig erheblich daher unter Ausübung der (positive) nachträgliche wege) in Höhe von 150.000 abweichen, dann gilt diese Veranlagungsoption gem. Einkünfte aus Grund- Euro (Anbotshöhe) im Annahme nicht. Diese § 30 b Abs. 3 EStG im Rah- stücksveräußerungen zu Frühjahr 2016 durchzufüh- Regelung wird auch bei men einer Veranlagung erfassen und entspre- ren. Diese Anschaffungsne- der Ermittlung des Anteils der Einkünfte aus privaten chend zu versteuern. benkosten erhöhen jedoch des Grund und Bodens bei Grundstücksveräußerun- nur dann die Aufwendungen der Befreiung von selbst gen (Körperschaftsteuer- Beispiel: Nachträglich bei Ermittlung des Veräuße- hergestellten Gebäuden erklärung) zu berücksich- geleistete Anschaffungsne- rungsgewinnes 2015, wenn (siehe Fall 2) anzuwenden tigen. benkosten: Eine Gemeinde sie – zumindest in Form sein. b) Die Anschaffungsneben- veräußert ein von ihr auf- einer Akontozahlung iHv kosten fließen in einem geschlossenes Grundstück 150.000 Euro – bis spätestens späteren Veranlagungs- für Betriebsansiedlungen 31. Dezember 2015 geleistet zeitraum ab, also nach- zu einem Kaufpreis von werden. dem die Einnahmen aus 1,200.000 Euro. Der Zufluss Bei Option zur Regelbesteu- der Grundstücksveräuße- des Kaufpreises erfolgte im erung ergibt sich ein steuer- rung zugeflossen sind. Juni 2015. An Anschaffungs- pflichtiger Veräußerungsge- Der Anschaffungskosten kosten und Anschaffungs- winn, wie in unserer Grafik sind im Abflussjahr zu be- nebenkosten (Infrastruktur- dargestellt. rücksichtigen; es kommt maßnahmen) wurden bis zu daher in diesem Jahr zu diesem Zeitpunkt 1,000.000 Steuerreformgesetz 2015/16: negativen Einkünften aus Euro aufgewendet. Da es Das Steuerreformgesetzes privaten Grundstücksver- sich bei dem veräußerten 2015/16 sieht bei privaten äußerungen. Grundstück (bereits im Jahr Grundstücksverkäufen fol- PROF. DIETMAR PILZ IST FINANZ- Werden Akontozahlun- 2010 als gewidmetes Bau- gende Neuerungen vor: EXPERTE DES ÖSTERREICHISCHEN gen im Jahr des Zuflusses land erworben) um Altver- • Entfall des Inflationsab- GEMEINDEBUNDES des Veräußerungserlöses mögen handelt, ergibt sich schlages (§ 30 Abs. 3 EStG). [email protected]

30 // KOMMUNAL 09/2015 INFOS AUS DEM BMI

BUNDESMINISTERIUM FÜR INNERES DAS „GEMEINDEMINISTERIUM“

Das Bundesministerium für Inneres ist für eine Reihe von Angelegenheiten der Gemeinden zu- ständig und ist Servicepartner der Gemeinden in Sicherheitsfragen.

b Stellungnahmen genheiten und Datenschutz) zu Gesetzesent- – neben der Abteilung III/1 würfen im Bereich (Legistik) und dem Referat der Gemeindeor- III/1/a (Fremdlegistik) – zu- Sicherheitsstammtisch (oben): ganisation, des ständig. Laut Geschäftseintei- Bürgerinnen und Bürger können OGemeindewahlrechts oder lung hat die Abteilung III/7 im ihre Anliegen und Fragen zum bei Grenzänderungen: In Bereich der Gemeinden unter Thema Sicherheit an die Vertre- einer Reihe von Gemeindean- anderem folgende Aufgaben: ter der Polizei, der Gemeinde gelegenheiten ist das Bun- „Angelegenheiten der Gemein- und anderer Organisationen richten. Beamte der Kriminal- desministerium für Inneres den, Gemeindeverbände und prävention (links) geben Tipps (BMI) zuständig. Damit ist die Verwaltungsbezirke; Beratung zur Verhinderung von Straftaten Innenministerin auch „Ge- der Behörden und Organe und zum sicheren Umgang im meindeministerin“. Diese Rolle der Länder und Gemeinden Internet. ist historisch auf die Zustän- im Zuständigkeitsbereich der digkeit für innere staatliche Abteilung.“ Auf Grund des • Darüber hinaus bestimmt § Sicherheitsstammtisch: Verwaltung zurückzuführen. genannten Zuständigkeits- 8 Abs 5 lit. d ÜG 1920, dass Vertreter von Gemeinden, Nach § 2 des Bundesministe- bereiches ergibt sich im BMI (außer in Wien) Änderungen Organisationen und Behörden riengesetzes, Anlage H, Zi. 8, folgendes: in den Grenzen der Orts- treffen einander mit Polizisten sind die Angelegenheiten der • Gemeindeorganisations- gemeinden, durch die die der zuständigen Polizeiinspek- Gemeinden und Gemeinde- recht: Hier handelt es sich Grenzen der Gerichtsbezirke tion zum Erfahrungs- und Ge- verbände, insoweit sie nicht zwar um eine unmittelbare berührt werden – unbe- dankenaustausch im Rahmen in den Wirkungsbereich des Kompetenz der Länder schadet der Einhaltung der eines Sicherheitsstammtisches. Bundeskanzleramtes fallen, (Art. 115 Abs. 2 B-VG); zu in Betracht kommenden Dort werden aktuelle Themen dem Bundesministerium für allen gesetzlichen Maßnah- landesgesetzlichen Vorschrif- und Probleme in den Gemein- Inneres zugewiesen. Handelt men (Entwürfe und/oder ten – der Zustimmung der den besprochen und gemein- es sich um die Gemeinde be- Beschlüsse) der Länder in Bundesregierung bedürfen. sam Lösungen vorgeschlagen. rührende Angelegenheiten, die diesem Bereich werden vom Änderungen in den Spren- von anderen Ministerien füh- BMI aber Stellungnahmen geln der politischen Bezirke rend behandelt werden, hat im Verfahren nach Art. 97 oder der autonomen Bezirke die Innenministerin ein Mit- Abs. 2 B-VG bzw. §§ 9, 14 werden durch Verordnung spracherecht. Die Zuständig- F-VG 1948 abgegeben. der Landesregierung mit Servicenummer der Polizei keit des Bundeskanzleramtes • Gemeindewahlrecht: Auch Zustimmung der Bundes- in Gemeindeangelegenheiten hier gibt das BMI – wie beim regierung, Änderungen in bezieht sich auf verfassungs- Gemeindeorganisationsrecht den Sprengeln der Bezirks- 059 133 rechtliche Fragestellungen. – in der Regel Stellungnah- gerichte durch Verordnung Für die Angelegenhei- men durch die Abteilung der Bundesregierung mit www.bundeskriminalamt.at www.facebook.com/ ten der Gemeinden ist die III/6 (Wahlangelegenheiten) Zustimmung der Landesre- bundeskriminalamt Abteilung III/7 (Rechtsangele- ab. gierung verfügt. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR INNERES DES BUNDESMINISTERIUMS EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

KOMMUNAL 09/2015 // 31 INFOS AUS DEM BMLFUW

FÖRDERUNG BIOMASSE ZUR NACHHAL TIGEN WÄRMEVERSORGUNG

Rund 1500 Biomasse-Heizwerke und Heizkraftwerke versorgen ös- terreichische Gemeinden und deren Bürger und Betriebe bereits mit klimaschonender Wärme aus regional verfügbaren Brennstoffen und erhöhen damit auch die regionale Wertschöpfung.

Was erwartet sich eine tet, die aufgrund der Lage nicht leitungsgebundene Wärmever- Gemeinde von einem Biomas- zielführend an ein Nahwärme- sorgung möglichst sicher? seheizwerk? Grundsätzlich, es projekt angeschlossen werden profitabel betreiben zu können können. Die Entscheidung zur Wesentlich ist zum einen die – und zwar nachhaltig: in nachhaltigen Wärmeversor- Unterstützung und Befürwor- wirtschaftlicher, in technischer gung mittels Biomasse bedeu- tung durch die Gemeinde und und natürlich in ökologischer tet in jedem Fall: „Wir binden deren Bürger, die mit erneuer- Hinsicht! uns langfristig!“ barer Wärme versorgt werden Am besten erreicht sie das, sollen. Obwohl die Heizwerke indem sie ihren Handlungs- Eine Nahwärmeversorgung zumeist nicht von den Ge- spielraum nutzt und aktiv kann nicht einfach abgeschal- meinden selbst errichtet und beim Konzipieren und Planen tet oder stillgelegt werden, betrieben werden, so tragen der Nahwärmeversorgung da es langfristige Wärmelie- die Gemeinden doch ein hohes mitwirkt. Das betrifft zualler­ ferverträge gibt und die an Maß an Verantwortung mit. erst die flächendeckende und die Nahwärmeversorgung systematische Energiebedarfs- angeschlossenen Wärmekun- Zum anderen ist für einen er- erhebung und ein gezieltes den auf die Wärmeversorgung folgreichen Anlagenbetrieb eine Erschließen sinnvoller Versor- angewiesen sind. Umso bedeu- professionelle und zuverlässige gungsgebiete. tender ist, dass ja nichts schief Planung, eine technisch hoch- geht. Wie stellt man also den wertige Ausführung und eine Danach ist es ratsam, sich Erfolg eines so langfristigen gewissenhafte Betriebsführung auf Kernversorgungsgebiete Infrastrukturprojekts wie die Grundvoraussetzung. Schließlich mit hohem Wärmebedarf auf engem Raum zu beschrän- ken, um einen effizienten wirtschaftlichen Betrieb von Wärmenetzen und Heizwerken sicherzustellen. Gleichzeitig sollte man aber schon zukünf- tige Ausbauszenarien mitbe- denken, denn auf jeden Fall sollte ein Biomasseheizwerk Teil eines Gesamtenergiekon- zepts von Gemeinden sein, das © Holzwärme Flachau GmbH / BMLFUW.gv.at © Holzwärme auch Strategien zur Wärmever- Das Biomasseheizwerk Flachau ist ein Musterbeispiel für effiziente

sorgung von Objekten beinhal- und regionale Wärmeversorgung. FOTOS/

32 // KOMMUNAL 09/2015 FÖRDERUNG GENERATION BLUE BIOMASSE ZUR NACHHAL TIGEN IT-GERÄTE CLEVER EINKAUFEN WÄRMEVERSORGUNG UND NUTZEN

soll ja ein langfristig attraktiver und leistbarer Wärmepreis sichergestellt werden können.

Genau dafür gibt es das klimaaktiv-Programm Quali- tätsmanagement Heizwerke des BMLFUW. Es unterstützt Errichter und Betreiber von Biomasseheizwerken bei der Realisierung hocheffizienter Heizzentralen und Wärmenet- ze, indem Planung, Bau und erste Betriebsphase von spezi- ell geschulten Qualitätsbeauf- tragten begleitet werden, die für das richtige Umsetzen und Einhalten der Vorgaben eines speziellen Qualitätsmanage- mentsystems garantieren. Bei der Neuanschaffung von Computern, Druckern oder Servern unterstützt die Klimaschutzinitiative Was eine konsequente betrieb- klimaaktiv des BMLFUW Gemeinden bei der Ausschreibung und der Auswahl der Geräte. Energieeffizien- liche Optimierung mit Unter- te IT-Geräte brauchen bis zu 70 Prozent weniger Strom. stützung von Förderstellen und Experten bewirken kann, sieht man am Beispiel des Heizwerks in Flachau (S): Wenn man Ohne Computer und dazu- des BMLFUW Gemeinden bei für den Gerätekauf. Ebenso Biomasseheizwerke auf Basis gehörige Peripheriegeräte der Ausschreibung und der dabei sind Empfehlungen für eines schlüssigen Gesamtkon- funktioniert heute keine Auswahl der Geräte. Energieef- energieeffiziente Geräte und zepts und unter Einhaltung Gemeinde oder Schule mehr. fiziente IT-Geräte brauchen bis Ausschreibungsempfehlungen grundlegender Effizienzkriterien Die vielen zusätzlichen Elektro- zu 70 Prozent weniger Strom, für EDV-Geräte. errichtet und betreibt, sind sie geräte erhöhen allerdings auch sind in der Anschaffung meist wirtschaftlich und ökologisch den Energieverbrauch, und nicht teurer und können ge- Wer nach maßgeschneiderten erfolgreich, tragen maßgeblich das führt zu hohen Stromkos- nauso viel wie herkömmliche Energiesparlösungen sucht, zu einer klimaschonenden und ten für die Gemeinde. Aber Geräte. kann gerne auch persönliche nachhaltigen Energieversorgung gerade im IT-Bereich können Hilfe anfordern. Das Angebot bei und erhöhen die regionale die Nutzerinnen und Nutzer Wer gleich mit dem Stromspa- reicht von der Überprüfung Wertschöpfung. durch entsprechende Konfi- ren loslegen will, findet auf der IT-Geräte vor Ort, Beratung gurationen der Geräte rasch www.b2b.topprodukte.at viele beim Gerätekauf bis hin zu Stromeinsparungen erzielen. Tipps rund um energiespa- Workshops und Vorträgen für Kontaktpersonen und wei- Bei der Neuanschaffung von rende Nutzung der EDV-Aus- Mitarbeiterinnen und Mitar- terführende Informationen: Computern, Druckern oder stattung. Unter anderem etwa beiter. © Holzwärme Flachau GmbH / BMLFUW.gv.at © Holzwärme www.klimaaktiv.at/ Servern unterstützt die Klima- praktische Nutzungs- und Kon- www.b2b.topprodukte.at DES BMLFUW EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE FOTOS/ qmheizwerke schutzinitiative klimaaktiv figurations-Tipps oder Kriterien

KOMMUNAL 09/2015 // 33 GESTALTEN & ARBEITEN

ENERGIEWENDE Die Herausforderungen auf dem Weg zu den Erneuerbaren Seite 82

TIROLER NATURSCHUTZGESETZ Auswirkungen auf Wasserkraft Seite 92

KOMMUNALMESSE Zukunftsforen und ein Praxistag sind die Highlights der Messe Seite 98

34 // KOMMUNAL 09/2015 THEMA GESTALTEN & ARBEITEN

INVESTIEREN IN ERNEUERBARE ENERGIEN

Die Gründe, um in erneuerbare Energien zu investieren, sind zahlreich.

Sei es, um die CO2-Emmissionen zu verringern, den Verbrauch fossiler Ressourcen zu vermeiden, oder um energieautark und unabhängig von Stromimporten zu werden. KOMMUNAL wirft einen Blick auf die Situation in Österreich.

KOMMUNAL 09/2015 // 35 GESTALTEN & ARBEITEN ENERGIEWENDE

TEXT / Andreas Hussak

n erneuerbare Energien zu investieren ist grundsätzlich löblich, sind doch aus wirt- schaftspolitischer und umweltfreundlicher Sicht die Vorteile massiv im Überhang. Zu- dem gibt es Sicherheit und ein gutes Gefühl, 10 Megavoltampere Izu wissen, dass der Strom, den man verbraucht, Leistung darf eine An- Das Wasserkraftwerk Stadtwehr lokal produziert wird. Ausschlaggebend, ob lage maximal haben, in Waidhofen an der Ybbs kostete derartige Investitionen schlussendlich aber um noch als Kleinwas- (inkl. 1 Mio. Förderung) rund 6 Mil- tatsächlich getätigt werden, ist die finanzielle serkraftwerk zu gelten. lionen Euro. Laut Experten werden Rentabilität, und diese ist einerseits davon ab- sich die Baukosten in 25 Jahren amortisiert haben. hängig wie hoch die Investitionskosten sind und andererseits zu welchem Preis man das Produkt Strom verkaufen kann.

Nun hat der Staat Österreich ein fundamentales Das bedeutet zumindest eine teilweise Erneu- Interesse, dass in erneuerbare Energien investiert erung des jetzigen Netzes, und das kann für die

wird. Er versucht daher das Risiko bezüglich der erneuerbaren Energien nur positiv sein. finanziellen Rentabilität zu verringern und setzt Angenommen, man hat nun eine Anlage, mit zu beiden zuvor erwähnten Aspekten entspre- deren Hilfe man Ökostrom erzeugen kann. Mit chende Maßnahmen. Die Höhe der Investitions- welchen Förderungen darf man rechnen? kosten wird durch Förderungen für Wind-, Was- Laut Ökostromgesetz ist das abhängig von der 20Euro mehr, beträgt ser-, PV- und Biomassekraftwerke abgefedert. jeweils eingesetzten Technologie, in jedem Fall Und die Unsicherheit, zu welchem Preis man den heuer die Ökostro- handelt es sich allerdings um garantierte, feste mumlage für einen selbstproduzierten Strom an den Mann bringen Einspeisetarife oder um Zuschüsse zu Investiti- durchschnittlichen kann, eliminiert der Staat mittels fixer Einspeise- österreichischen Haus- onen. In Ausnahmefällen ist auch beides – feste tarife sowie der Garantie, Grünstrom aus zugelas- halt als noch 2014 Tarife und Investitionszuschuss – möglich. Zer- senen Ökostromanlagen abzunehmen. (83€). tifikate kommen keine zum Einsatz.

Das Interesse des Staates speist sich aus zwei Wieviel bedeutet das nun aber konkret? Der Quellen. Zum einen ist das der Nationale Akti- Tarif für die Einspeisung von Energie aus Wind- onsplan für erneuerbare Energien (NAP), der der kraftanlagen liegt bei 9,27 Cent pro Kilowatt- Europäischen Union gegenüber als verbindlich stunde. Bei kleinen und mittleren Wasserkraft- erklärt wurde, und zum anderen ist das das anlagen hat man die Qual der Wahl. Entweder Ökostromgesetz aus dem Jahr 2012, dessen Ziel- man entscheidet sich für Investitionszuschüsse, vorgaben jene des NAP noch übersteigen. die bis zu 30 Prozent der Investitionskosten ausmachen können, oder – vorausgesetzt man Da sich die österreichische Elektrizitätswirt- betreibt eine Kleinwasserkraftanlage bis 2 Mega- 30Jahre lang erhalten schaft einem gegenwärtig starken Wandel in Tschechien watt Engpassleistung – man beantragt gestaffelte unterworfen sieht, überrascht es nicht, dass Wasserkraftbetreiber Einspeisetarife. Letztere bewegen sich heuer ab- die Investitionen in konventionelle Kraftwerke den garantierten Ein- hängig von mehreren Faktoren (z. B. Art, Menge) zurückgegangen sind. Die verstärkten Schwan- speisungstarif. von 3,17 bis 10,34 Cent. kungen und Dezentralisierung der Stromherstel- In Österreich sind Handelt es sich allerdings um eine PV-Anlage lung im Zuge des Erstarkens der erneuerbaren es 13 Jahre. muss man darauf achten, wo sie installiert ist. Energiegewinnung veranlassten den Staat, aktiv Befindet sie sich auf einer Freifläche, so gibt es zu werden und regulierend einzugreifen. Es soll ab heuer überhaupt keine geförderten Tarife eine europaweite Infrastruktur geschaffen wer- mehr. Ist es hingegen eine gebäude- oder fassa- den, die technische Ausfälle zu vermeiden hilft. denintegrierte Anlage, winkt ein Tarif von 11,50

36 // KOMMUNAL 09/2015 ENERGIEWENDE GESTALTEN & ARBEITEN

Cent pro Kilowattstunde. Zusätzlich dazu kann es ab heuer keine Förderung mehr, und unter man um einen 30-prozentigen Investitionszu- 5 kWp fällt die Anlage nicht unter das ÖSG, schuss ansuchen, womit bei Bewilligung der sondern wird stattdessen durch den Klima- und Tarif de facto auf 13,70 Cent steigt. Voraussetzung Energiefonds gefördert. dafür: Die Anlage ist kleiner als 200 kWp aber größer als 5 kWp. Warum? Über 200 kWp gibt Im Großen und Ganzen ist das alles gut und durchdacht. Potenziellen Betreibern wird in Österreich eine hohe Planungs- und Investiti- onssicherheit geboten. Und wie beabsichtigt, sind die erneuerbaren Energien auch wirklich Das Ökostromgesetz sukzessive dabei, ihre Marktanteile zu erhöhen. Was also könnte mögliche Ivestoren überhaupt Mitte 2011 wurde eine Novelle zum Ökostromge- zögern lassen? Nichts? setz (ÖSG) veröffentlicht, die eine Reihe von Zielen entweder bestätigt oder neu erlassen hat. Das ÖSG Doch. Und zwar das klassische föderale Problem 2012 musste von der EU-Komission genehmigt der Kompetenzaufteilung. Das Aufsichtsrecht werden und trat folglich erst vier Monate nach ist nämlich einerseits auf Bund und andererseits Genehmigung durch sie in Kraft. auf die Länder aufgeteilt. Konsquenz daraus: Neun verschiedene Bundesländer bedeutet neun Das Gesetz verfolgt mehrere Ziele: Neben der Ver- verschiedene (und mitunter sehr verschiedene) sorgungssicherheit und dem Umweltschutz strebt Rechtsordnungen. es an, die Investitionssicherheit sowohl für bereits Hinzu kommt, dass mitunter durch überborden- bestehende, als auch für zukünftig errrichtete de Widmungsbeschränkungen die angestrebte Anlagen zu gewährleisten. Es zielt auf einen effizie- oder zumindest ökonomisch und ökologisch nen Fördermitteleinsatz ab und soll bis heuer die sinnvolle Errichtung stark erschwert ist. Abhängigkeit von Atomstromimporten bilanziell Irgendwie muss das wohl so sein. Perfekt ist beseitigen. Weiters setzt es technologiepolitisch nichts und niemand. Verstecken braucht sich einen Schwerpunkt, um geförderten und verwen- Österreich mit seinem Modell allerdings auch deten Technologien zur Marktreife zu verhelfen. nicht. Dank des hohen Grades an Wasserkraft Ebenfalls bis heuer soll sich der Ökostromanteil an hatte es schon immer einen verhältnismäßig der Gesamterzeugung auf 15% steigern, und es ist ANDREAS HUSSAK hohen Anteil an sauberer und erneuerbarer bereits erkennbar, dass dieses Ziel übererfüllt wird. IST REDAKTEUR BEI Energie. Diesen Anteil gilt es nun weiter auszu- KOMMUNAL bauen und zu diversifizieren.

KOMMUNAL 09/2015 // 37 GESTALTEN & ARBEITEN ENERGIEWENDE

ÖSTERREICHS VERBORGENER SCHATZ UNGENUTZTER ROHSTOFF ENERGIE

Reich an Bodenschätzen ist Österreich nicht gerade. Zumindest nicht, was man in klassischem Sinne darunter versteht. Wertvolle Rohstoffe birgt das Alpenland dennoch. Sei es die saubere Luft, das kristallklare Quellwasser oder die Kraft der Natur. Diese Urgewalt in ihren zahlreichen Erscheinungsformen zu nutzen ohne sie dabei zu zerstören, ist der richtige Weg in Richtung Energieautarkie.

illionen Euro rinnen uns täglich durch effizienteste Art und und Weise. Doch welche die Finger, wehen uns um die Ohren, ist das? Nun, das ist abhängig von der Umge- M blenden uns im wahrsten Sinne des Wor- bung. Ein Solarkraftwerk in Rattenberg sollte tes, und dennoch nehmen wir sie nicht einmal wohl ebensowenig die erste Wahl sein wie ein wahr. Sie tun das nämlich nicht in gedruckter, Laufkraftwerk am Donau-Oder-Kanal oder ein oder geprägter Form, sondern viel subtiler. Sie Windrad im tief bewaldeten Alpental. stecken in dem Rohstoff Energie. Im Rahmen des Projekts „Energie der Energie gibt es in Österreich im Überfluss. Zukunft“ identifizierten mehrere Forschungs- Trotzdem befinden wir uns in der kuriosen Lage, gruppen und Institutionen gemeinsam für jeden große Mengen an Energie(trägern) importie- Bezirk Österreichs die meistversprechenden ren zu müssen. Das fängt bei diversen fossilen Energiegewinnungsarten. In einigen Regionen Brennstoffen an und geht bis zu Stromimporten werden diese ermittelten Energiegewinnungs- aus Gewinnungsarten, die als nationales Tabu formen schon eifrig angewandt. Es zeigte sich gelten. Aber warum ist das so? 17 aber auch, dass in manchen Gegenden noch sehr Wir befinden uns in dieser Lage, weil wir die na- Tausend Tonnen viel ungenutztes Potential auf seinen Gebrauch

türliche Energie, die uns umgibt, erst einfangen, an CO2-Emissionen wartet. bändigen und transformieren müssen, um sie für jährlich spart das uns nutzbar zu machen, und das geschieht noch Kleinwasserkraftwerk Im Falle der Windkraftsind gegenwärtig die viel zu wenig. Hallstatt ein, indem es Bezirke Neusiedel am See, Gänserndorf, Bruck über 4000 Haushalte an der Leitha und St. Pölten-Land, jene mit der In Österreich schlummert ein riesiges, unge- mit Ökostrom versorgt. höchsten Stromerzeugung. Sie liegen auch in nutztes Potenzial an natürlichen Energien, und jenen Regionen, die als am günstigsten für die das in unterschiedlichen Formen: Da gibt es die Gewinnung der Windenergie angesehen werden: Windenergie, die Wasserkraft, die Solarenergie, dem hügeligen Alpenvorland und dem östlichen Geothermie und Wärmepumpen oder die Flachland. An den Grenzen zur Slowakei und Power, die in Biomasse steckt – um nur einmal zu Ungarn hin befindet sich auch nach wie vor die gängigsten zu nennen. das größte noch auszuschöpfende Zuwachspo- Diese Kräfte für sich nutzbar zu machen, ist der tenzial. Interessant ist aber auch die Erkenntnis, Schlüssel zur nachhaltigen Lebensstandardsi- dass im nördlichen Waldviertel, in der Gegend cherung, zu mehr Unabhängigkeit und zu einem um Waidhofen und Horn, in Kärnten im Raum Ausweg aus dem fortschreitenden Raubbau an Villach, und im oberösterreichischen Innviertel, Mutter Erde. Eine zweifellos gute Sache. Wie also vor allem um Ried, noch einiges an Windkraft stellt man es am besten an? Sicherlich auf die eingefangen werden will. Nichtsdestotrotz ist

38 // KOMMUNAL 09/2015 ENERGIEWENDE GESTALTEN & ARBEITEN

REGIONALE VERTEILUNG DER ENERGIEPOTENZIALE ERNEUERBARER ENERGIEN IN ÖSTERREICH

WASSERKRAFT WÄRMEPUMPEN BIOMASSE

PHOTOVOLTAIK WINDENERGIE HYDROTHERMALE GEOTHERMIE und Quelle: (c) Regio Energy Regio (c) und Quelle: KARTEN „Energie der Zukunft“: Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden die Potentiale für Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien und deren regionale Verteilung in Österreich untersucht. Dünklere Farbtöne bedeuten höheres Potential für die jeweilige Energieart.

Strom aus Windkraft ein zu 90 Prozent ost- sowie in und um Wien. Dabei sollten aber nicht österreichisches Phänomen. die Relationen außer acht gelassen werden. Im Vergleich zur Wind und Wasserkraft spielt die Geht es um die Wasserkraft, verhält sich Photovoltaik eine marginale Rolle. Der Löwen- das Ost-West-Gefälle genau umgekehrt. Dem anteil an erneuerbarer Energie entfällt in Öster- windkraftlastigen Osten steht ein wasserkräf- reich auf die Wasserkraft, und deren Potenzial tiger Westen gegenüber. Schneeschmelze, ist großteils ausgeschöpft. An zweiter Stelle folgt Speicherkraftwerke und die naturgegebene Ent- 17 die Windkraft, bei der es sich genau andersrum wässerung der Täler über Bäche, Flüsse, Aachen Milliarden Euro gab verhält und der größte Anteil am theoretisch und Ströme prädestinieren die Gebirgsregionen Österreich im Jahr möglichen noch gar nicht ausgeschöpft wird. An zur Energiegewinnung aus dem flüssigen Nass. 2012 für Energie- dritter Stelle käme dann die Energiegewinnung Vor allem in Tirol, und da in Imst, Schwaz und importe aus. aus Biomasse, bei der die Verwertung jener aus Innsbruck Land, aber auch in den benachbar- dem Forstbereich bereits höhere Ausbaugrade ten Bludenz und St. Johann im Pongau ließe aufweist als etwa die aus Äckern oder der Vieh-

sich künftig noch mehr Strom produzieren. Die wirtschaft. Starke Potenziallagen hat Biomasse

Forscher fanden aber auch heraus, dass um das übrigens in der Steiermark und im nördlichen oberösterreichische Steyr und um Perg, eben- Nieder- und Oberösterreich. so wie im Kärntner Völkermarkt und in Wien dem Wasser noch weit mehr Energie abgetrotzt Tatsächlich steckt in Österreichs Umwelt so werden könnte als bisher. viel erneuerbare Energie (die mit dem heuti- gen Stand der Technik auch bereits gewonnen Wiederum anders zeigt sich das Bild, so- werden könnte), dass hinsichtlich der Strompro- bald es um die Stromgewinnung mittels duktion eine Vollversorgung absolut realistisch Photovoltaik geht. Abgesehen vom östlichen 17 ist. Mehr als die Hälfte aller Bezirke können ein Weinviertel steckt das meiste Entwicklungs- Millionen Euro Vielfaches ihres eigenen Energiebedarfs ab- potential entlang des Alpenhauptkammes, stehen 2015 ins- decken und so die dicht besiedelten urbanen in der Tauernregion und in Osttirol. Wohlge- gesamt für das Regionen mitversorgen. Anders sieht es hinge- merkt wenn es um die Stromerzeugung geht. Förderprogramm gen noch bei der Wärmeversorgung aus. Mit der Bei der Solarthermie gibt es nämlich in noch Photovoltaik-Anlagen forstlichen Biomassse als Hauptquelle könnten stärkerem Ausmaß vor allem um die Ballungs- des Klimafonds zur ländliche Gebiete bis zu zwei Drittel ihres zentren theoretische Zuwachmöglichkeiten: Verfügung. Wäremebedarfs abdecken. Dicht besiedel- Im oberösterreichischen Zentralraum bei- te Gebiete halten dabei aber nicht mehr mit. spielsweise, im Grazer Umland, im Innviertel Weiterentwicklungen von Technologien wie der und im Salzkammergut, in großen Teilen Tirols Geothermie sind also gefragt.

KOMMUNAL 09/2015 // 39 GESTALTEN & ARBEITEN INTERVIEW

INTERVIEW „HERAUSFORDERUNGEN DER ENERGIEWENDE“

Während die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien in vollem Gange ist, arbeitet die Austrian Power Grid (APG) mit Hochdruck daran, auch die Stromleitungen für die neuen Anforderungen fit zu machen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

KOMMUNAL Bis 2020 plant Österreichs Und wir hoffen, dass wir dann beim Schluss des E-Wirtschaft über 16,3 Milliarden Euro an In- für Österreich so wichtigen 380-kV-Sicherheits- vestitionen, davon acht Mrd. Euro für umwelt- rings zügig vorankommen. freundliche Stromerzeugung und 8,3 Mrd. für den Ausbau der Netze. Die APG selbst beziffert Im Vergleich zum Strukturumbau bei der Er- ihren Netzinvestitionsbedarf bis 2024 im NEP zeugung geht der Netzausbau nur sehr schlep- 2014 mit rund 2,5 Mrd. Was sind die wichtigs- pend voran. Was ist der Grund dafür? ten Projekte? Wie sieht der Fortschritt beim Hauptgrund dafür ist, dass die Genehmigungs- Lückenschluss im Hoch- und Höchstspannungs- verfahren für große Leitungsbauprojekte sehr netz (380-kV-Ring) aus? komplex und daher auch sehr langwierig sind. ULRIKE BAUMGARTNER-GABITZER: Unser Das österreichische UVP-Gesetz sieht eine 10-Jahres-Investitionsprogramm sieht bis 2024 maximale Verfahrensdauer bis zur erstinstanz- eine jährliche Investitionssumme von rund 140 lichen Entscheidung von neun Monaten vor. Mio. Euro vor. Die Mittel fließen zum einen in Bei der Salzburgleitung läuft das Verfahren aber neue Leitungsprojekte wie den Bau der Salz- zum Bespiel bereits seit 34 Monaten. Und wir burgleitung vom Netzknoten Tauern zum Um- warten nach wie vor auf eine Entscheidung spannwerk Salzburg oder den Ersatzneubau der der UVP-Behörden. Vor allem bei so wichtigen Weinviertelleitung aufgrund des hohen Alters der Infrastrukturvorhaben wie der Salzburgleitung Leitung und zur Einbindung der dort neu entste- ist dies ein inakzeptabler Zustand. Wir müssen henden Windkraftwerke. Ein beträchtlicher Teil hier zu wesentlich rascheren Verfahren kommen der Investitionen geht aber auch in die Moder- ZUR PERSON – und zwar ohne dabei die Qualität der Umwelt- nisierung und Verstärkung unserer bestehenden Dr. Ulrike Baum- verträglichkeitsprüfung zu beeinträchtigen. Ich Anlagen, die zum Teil bereits viele Jahrzehnte in gartner-Gabitzer ist bin überzeugt, das ist auch machbar. Betrieb sind und den neuen Anforderungen an Vorstandsvorsitzende die Stromnetzinfrastruktur angepasst werden der Austrian Power Inwieweit kann und wird die Einführung der müssen. Grid AG Smart Meter in Österreichs Haushalten die not- Die Salzburgleitung ist nach wie vor im UVP- wendigen Investitionskosten beim Netzausbau Genehmigungsverfahren. Wir würden uns zu minimieren helfen? wünschen und gehen auch davon aus, dass die Ich denke nicht, dass Smart Meter Netzinvesti- © Karl Michalski / Austrian Power Grid AG Power Michalski / Austrian © Karl zuständigen Behörden noch im Herbst dieses tionen minimieren – ganz im Gegenteil. Smart

Jahres einen erstinstanzlichen Bescheid erlassen. Meter können den Endkunden mehr Transpa- FOTO

40 // KOMMUNAL 09/2015 INTERVIEW GESTALTEN & ARBEITEN

IN ZUKUNFT WERDEN WINDKRAFT UND PHOTOVOLTAIK EINE IMMER BEDEUTENDERE ROLLE SPIELEN.“

renz bei deren Stromverbrauchsverhalten brin- immer herausfordernder. In diesem Bereich gen und damit Energieeinsparungen ermögli- werden künftig Investitionsschwerpunkte zu chen. Die Verteilnetzbetreiber investieren in den legen sein. kommenden Jahren sehr hohe Summen in die Intelligenz ihrer Netze. Das Übertragungsnetz Welche Bedeutung haben regionale Klein- der APG ist bereits seit Jahren smart. Das liegt Österreich kraftwerke für die Energiesicherheit und wie daran, dass unsere Hauptaufgabe darin besteht, effizient sind sie aus Sicht des Übertragungs- in jeder Sekunde das exakte Gleichgewicht kommt bei netzbetreibers? Sind viele kleine, dezentrale zwischen Stromerzeugung und -verbrauch in der Stromüber- Kraftwerke ein Segen, da sie nahe am Verbrau- Österreich zu gewährleisten. Das können Sie nur tragung auf- cher einspeisen und die großen Netze entlas- mit einem intelligenten Netz bewerkstelligen. grund seiner ten, oder sind sie eine Herausforderung? Jede Erzeugungsform hat ihre ganz eigene Durch die anteilsmäßige Erhöhung der zentralen Lage Charakteristik und übernimmt daher auch ihre erneuerbaren Energien steigen auch die im Herzen eigene Funktion im Stromversorgungssystem als Schwankungen in der Stromproduktion und Europas eine Ganzes. Wir als APG müssen im Bereich der In‑ Verteilung. Welche Investitionen sind in frastruktur das Gesamtsystem managen. Und wir Österreich notwendig, um die dazu erforder- besondere orientieren uns daher an den sich abzeichnen- lichen Speicher- und Transportkapazitäten zu Bedeutung zu. den langfristigen Entwicklungen. In der Erzeu- gewährleisten? gungslandschaft der Zukunft werden Windkraft Unser 10-Jahres-Netzentwicklungsplan (NEP) und Photovoltaik eine immer bedeutendere sieht rund 140 Mio. Euro jährlichen Investiti- Rolle spielen– national, aber insbesondere auch onsbedarf im APG-Netz vor. Der Haupttreiber international. Diese Erzeugungsformen müs- dieses ambitionierten Programms ist der Aus- sen sinnvoll in das Stromversorgungssystem bau der erneuerbaren Energien. Wir müssen in integriert werden. Um die Netzstabilität und die der Stromnetz-Hardware mit der raschen Ent- Versorgungssicherheit aber nicht zu gefährden, wicklung im Bereich der erneuerbaren Strom- werden wir auch weiterhin flexible thermi- erzeugung mithalten. In Zukunft wird aber auch sche Kraftwerke brauchen, die in der Lage sind, die Verbesserung der Software zunehmend Erzeugungsschwankungen der Erneuerbaren an Bedeutung gewinnen. Denn das System- Redaktionell gekürzt. jederzeit auszugleichen. © Karl Michalski / Austrian Power Grid AG Power Michalski / Austrian © Karl management wird mit steigendem Anteil an Volltext auf

FOTO Erneuerbaren an der gesamten Stromerzeugung kommunal.at Vielen Dank für das Gespräch.

KOMMUNAL 09/2015 // 41 GESTALTEN & ARBEITEN ENERGIEWENDE

AUSTRIAN POWER GRID (APG) MUSS NETZ VERSTÄRKEN BALANCEAKT STROMVERSORGUNG

Die europäische Stromversorgung ist im Umbruch. Der starke Zubau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen erfordert zusätzliche Anstren- gungen, um das zwingend notwendige Gleichgewicht zwischen Strom- erzeugung und -verbrauch in jeder Sekunde zu halten.

Erzeugung und Verbrauch APG investiert in sichere im Gleichgewicht Stromzukunft Die Stromversorgung basiert Windkraft und Photovoltaik FOTO: Karl Michalski Karl FOTO: auf einem einfachen physika- brauchen ein Stromnetz, das lischen Grundprinzip: In jeder auch mit starken Leistungs- Sekunde muss exakt so viel schwankungen zurecht- Strom erzeugt werden, wie kommt. „Der Umbau unserer gerade verbraucht wird. Grund Stromversorgung in Richtung dafür ist, dass Strom nicht erneuerbarer Energiequellen beliebig gespeichert werden erfordert massive Investitio- kann. Kippt das Gleichgewicht, nen in unser Stromnetz“, so drohen großflächige Strom- Baumgartner-Gabitzer. „Wir ausfälle. investieren in den kommen- den zehn Jahren über 140 Mio. „In jeder Sekunde das Gleich- Euro jährlich in die Verbesse- gewicht zwischen Erzeugung rung unserer Anlagen. Nur so und Verbrauch zu halten ist können wir auch in Zukunft die Kernaufgabe der Austri- das hohe Niveau der öster- an Power Grid“, erläutert Dr. reichischen Stromversorgung Ulrike Baumgartner-Gabitzer, halten.“ Vorstandsvorsitzende der APG. „Was vermeintlich leicht klingt, Ein ganz zentrales Projekt ist wird angesichts der aktuellen die Salzburgleitung. Alleine in Veränderungen am euro- dieses Projekt fließen ins- päischen Stromsektor zum gesamt über 600 Mio. Euro. Nerven aus Stahl: Auch der APG-Leitungstrupp muss während der täglichen Balanceakt: Je höher Investitionen in das heimi- Arbeit in luftiger Höhe das Gleichgewicht halten. der Anteil der Erzeugung sche Stromnetz sind wichtige aus Windkraft am gesamten Zukunftsinvestitionen und Stromaufkommen wird, desto ein wichtiger Impuls für die MEHR INFOS massiver sind die Schwankun- heimische Wirtschaft. Rund 80 Kontakt und weitere Informa- gen, die das Stromnetz abfan- Prozent der investierten Mittel tionen zur Austrian Power Grid und ihren Aufgabenbereichen gen muss. Und umso häufiger kommen der österreichischen erhalten Sie unter müssen Netzbetreiber wie die Wirtschaft zugute. www.apg.at

APG ausgleichend eingreifen.“ EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

42 // KOMMUNAL 09/2015 ENERGIEWENDE GESTALTEN & ARBEITEN

FIT FÜR EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT BRUCK AN DER MUR SETZT AUF ENERGIEEFFIZIENZ Bruck an der Mur setzt auf Energieeffizienz und erneuerbare Energie, und das nicht erst seit gestern. Die ganzheitliche Konzeption der Energieprojekte war goldrichtig und macht Bruck zum Best-Practice-Beispiel.

eit langem beschreitet die gerung durch die Einspeisung im Herzen der Steiermark der ausgekoppelten Industrie- Sliegende Stadt Bruck an abwärme aus dem ortsansäs- der Mur den nachhaltigen sigen Papiererzeugungsunter- Weg in Richtung Energie- nehmen Norske Skog in das Selbstversorgung. So wurden Nahwärmenetz. in den vergangenen Jahren Mit dieser Maßnahme kön- – getreu dem ökologisch nen 6 MW Industrieabwärme bedeutungsvollen Motto: „Die einer ökologisch sinnvollen beste Energie ist die, die nicht und effizienten Nutzung zuge- verbraucht wird!“ – sämtliche führt werden. gemeindeeigenen Wohnungen Die ersten Objekte, die an thermisch saniert. Darüber das Fernwärmenetz ange- Biomasseheizwerk Bruck an der Mur hinaus entschieden sich die schlossen wurden, waren die Gemeindeverantwortlichen öffentlichen Gebäude der sehr früh dafür, die benötigte Stadt Bruck an der Mur. Die Energie effizient einzusetzen österreichweit einzige Hö- und industrieller Abwärme und aus erneuerbaren Energie- here Bundeslehranstalt für versorgt. quellen bereitzustellen. Forstwirtschaft wird seither 20 km Fernwärmenetz mit Nahwärme aus Biomasse bilden eine wichtige Infra- MEHR INFOS UND KONTAKT 2008 wurde durch die Bru- versorgt. strukturmaßnahme für die cker Biofernwärme GmbH eine Weitere Abnehmer der Bru- E-Mail: [email protected] zukünftige Entwicklung der Biomasse-Nahwärmeanlage cker Biofernwärme sind Wohn- Web: www.riebenbauer.at Stadt Bruck an der Mur. mit einer Kesselleistung von bauten der „Brucker Wohn- 8 MW errichtet. Die höchsten bau- und Siedlungsvereinigung BÜRO STEIERMARK Mit der bewussten Ent- emissionstechnischen Anfor- e. gemeinn. Gen.m.b.H.“, Hauptplatz 13 scheidung für Energieeffizienz 8243 Pinggau derungen fanden durch den der „Ennstal gemeinnützige und erneuerbare Energie spart T +43 3339 25 113 Einbau eines Elektrofilters und Wohn- und Siedlungsgenos- F +43 3339 25 113 - 18 die Stadt Bruck an der Mur einer Rauchgaskondensations- senschaft“, das „Pius Institut M +43 664 344 87 20 mittlerweile 750.000 l Heizöl, anlage Berücksichtigung. der Kreuzschwestern“, das 840.000 m3 Gas und 4.426 t/ BÜRO BURGENLAND Kulturzentrum oder der Gar- Jahr CO2 ein. Damit wurden 2012 erfuhr das vom Büro tenbau Schacherl. Industriestraße 26/7 neue Maßstäbe in der Energie- für Erneuerbare Energie - Seit 2014 wird auch das 7400 politik einer so bedeutenden T +43 3352 20 229 Riebenbauer ganzheitlich steirischen Gemeinde wie Landeskrankenhaus Bruck an F +43 3352 20 229 18 konzipierte Nahwärmeprojekt der Mur mit ökologisch wert- M +43 664 854 62 86 Bruck an der Mur gesetzt.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE eine erhebliche Effizienzstei- voller Wärme aus Biomasse

KOMMUNAL 09/2015 // 43 GESTALTEN & ARBEITEN ENERGIEWENDE

SALZBURG WOHNBAU ENERGIESYSTEME DER ZUKUNFT Foto: Neumayr Der Salzburg Wohnbau ist es im Baubereich wichtig, nicht nur am Puls der Zeit zu sein, son- dern sogar einen Schritt voraus. Mit der ener- gieeffizienten Wohnanlage „Rosa Zukunft“ im Salzburger Stadtteil Taxham wurden intelligente Energienetze der Zukunft – sogenannte Smart Grids – bereits Realität.

Die beiden Salzburg Wohnbau-Geschäftsführer Dr. Roland osa Zukunft“ wurde im nungen), dem Bauprojekt auf Wernik (li.) und DI Christian Struber versuchen immer einen Rahmen der „Smart dem freiwerdenden Betriebs- Schritt voraus zu sein. Foto: christof-reich.com RGrids Modellregion gebiet der Firma Windha- Salzburg 1.0“errichtet. Bei ger in Seekirchen (ca. 100 diesem Programm wurden Wohnungen) und den neuen insgesamt 15 Projekte, die Wohnungen auf dem Gelände sich mit innovativen Lösungen der ehemaligen Rauchmühle für einen totalen Umbau des (rund 100 geförderte Woh- Energiesystems beschäftigen, nungen) – ebenfalls in der verwirklicht. Jetzt stehen die Stadt Salzburg – umgesetzt HIER SEHEN SIE WIE Experten mit der „Smart Grid werden. Dabei wird mit großer ÖSTERREICH UND EUROPA Region Salzburg 2.0“ in den Wahrscheinlichkeit ein Brenn- Startlöchern. Dabei wird mit stoffzellenprojekt am Areal der MIT ERDGAS VERSORGT WERDEN. Siemens, der Salzburg AG und Rauchmühle realisiert werden. AIT, dem Austrian Institute Ein weiterer großer Schwer- of Technology, das unter den punkt wird im Bereich der UND EINEN BAUM. 2013 wurde das erste Smart Grid-Wohnbauprojekt „Rosa Zu- europäischen Forschungsein- Energiespeicherung gesetzt kunft“ fertiggestellt. richtungen der Spezialist für werden. die zentralen Infrastrukturthe- haltiger und sozial inklusiver MEHR INFOS men der Zukunft ist, zusam- Austausch mit zu gestalten. Diese Konzepte Informationen über mengearbeitet. internationalen Experten beinhalten technische, wirt- aktuelle Projekte der Salzburg Ein dritter großer Teilbereich schaftliche und gesellschaft- Wohnbau in Stadt und Land Neue Forschungsprojekte ist ein eigener „Smart-City- liche Innovationen. Durch Salzburg unter 0664/1443716, Drei Bauvorhaben der Ansatz“, bei dem man auch die Herausforderungen des www.salzburg-wohnbau.at oder Salzburg Wohnbau werden erstmals internationale Klimawandels und der demo- www.facebook.com/ integrativer Bestandteil dieses Erfahrungen mit Partnern aus grafischen Entwicklung geht es sbg.wohnbau großen Forschungskomplexes Norwegen austauschen wird. vor allem darum, für die Berei- „Smart Grid Region Salzburg Smart City ist ein Sammel- che Energie und Mobilität in 2.0“ sein. Einzelne Forschungs- begriff für gesamtheitliche Verbindung mit der Nutzung projekte werden bei der Entwicklungskonzepte, die moderner Kommunikations- geplanten Wohnanlage auf darauf abzielen, technologien neue Lösungs- Gas Connect Austria stellt ein modernes und leistungsfähiges Pipelinesystem bereit, über das schnell, sauber und umweltschonend Erdgas innerhalb Österreichs und nach Europa transportiert dem Areal der Bärgründe im Städte effizienter, technolo- ansätze für die Zukunft zu wird. Entsprechend den Marktanforderungen entwickeln wir ein umfassendes Angebot an Logistik-

Stadtteil in Gneis (136 Woh- gisch fortschrittlicher, nach- entwickeln. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE Dienst leistungen für Kunden aus dem In- und Ausland. www.gasconnect.at

44 // KOMMUNAL 09/2015 Ein OMV Unternehmen

GCA 07_15 Anz Image_Baum_215x131mm.indd 1 30.07.15 11:51 ENERGIEWENDE GESTALTEN & ARBEITEN

SONNE SCHEINT IN KÄRNTEN AUCH NACHTS VOLLWERTIGE SOLARBELEUCHTUNG

Im Jahr 2014 startete die Kärntner Testleuchten aufgestellt und über Gemeinde Schiefling mit den Über- drei Monate getestet. In diesem legungen für eine Ortsbeleuchtung Zeitraum wurden die verschie- für den Ortsteil Techelweg. Eine denen Fabrikate sowohl licht- schmale Straße, die abschnittswei- technisch vermessen als auch die se zwischen den Häusern verläuft Akkulaufzeit und Kapazität sowie und eine Länge von zirka 800 Meter Lichtbündelung (auf die Straße hat, sollte beleuchtet werden. und nicht in die Häuser) über- Gegen eine nachträgliche Verkabe- prüft. Durchgesetzt hat sich dabei lung sprachen die fertige Asphaltie- die Solar-Beleuchtungslösung der rung, der enge Ortskern, die beste- Kärntner Firma CONGAIA. Ein leis- hende Infrastruktur (Strom, Kanal, tungsstarkes 80 Watt-Solarmodul Wasserleitungen) sowie die lange versorgt die Solarbeleuchtungen Bauzeit und die dadurch entstehen- mit Energie und speichert diese in den Verkehrsbehinderungen. Daher einem 60 Ah-Akku. Diese Energie Mit dem Projekt konnte gezeigt werden, das man mit der heutigen überlegte man die Anschaffung reicht für mehrere Wochen Licht. Technik eine vollwertige Beleuchtung einer autarken Solarbeleuchtung Beim Kostenvergleich zwischen So- mit Solar realisieren kann. statt einer herkömmlichen netz- larbeleuchtung und der verkabelten gebundenen Beleuchtungslösung. Beleuchtung waren beide Varianten Vergangenen Herbst wurden vier fast identisch.

HIER SEHEN SIE WIE ÖSTERREICH UND EUROPA MIT ERDGAS VERSORGT WERDEN.

UND EINEN BAUM.

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KOMMUNAL 09/2015 // 45 Ein OMV Unternehmen

GCA 07_15 Anz Image_Baum_215x131mm.indd 1 30.07.15 11:51 GESTALTEN &ARBEITEN 46 //KOMMUNAL Weitere Infos unterwww.mall.info. Gestaltungdie urbanen des Stadtklimas. wasserversickerung -behandlung und sowie der Themen Zukunft Starkregen, sind Regen einschätzt. Zukunftschancendie dezentraler Maßnahmen warZiel herauszufinden, es Branche die wie Thema mitdem sich Regenwasserbeschäftigen. Behördenvertreternund ausgewertet hat, die Antworten vonArchitekten, 1900 Ingenieuren serbewirtschaftung vorgestellt, sie die für eine Marktstudie zurdezentralen Regenwas- Die deutsche MallGmbHhatimMai2015 und Siedlungswasserwirtschaft Regenwasser: Starkregen menarbeit mitSeniorenhei Schweizder Zusam in sind ÖsterreichDeutschland, und Nachahmer. mehr mer Auch in findet der auf ganzen Welt im Was Dänemark in begann, Fahrernchen gelenkt werden. vonRikschas, die ehrenamtli durchdies spezielle Senioren- freuen. Möglich gemacht wird wind undwehende Haare Fahrt auffrischen wieder - Fahrrad fahren kann, darfsich Wer imAlternichtmehr Für dasRecht auf„Wind imHaar“ Ehrenamtliche Rikscha-Fahrer fürSenioren:

09/2015 NEWS - - - - Senioren-Rikscha Kopen in Vor drei Jahren ging erste die weite Freiwilligenarbeit, mit. Expertenportaldas welt für entstanden, teilt VoluNation, erstemen Rikscha-Initiativen regelmäßig Rikscha einer in von Seniorenheimen sie an, Daraufhin Bewohnern er bot Weiß-Fotos entdeckt hatte. verkehr auf alten Schwarz- dichten er als Fahrraddazu, jungerEin Mann hatte Idee die hagen auf ihre Jungfernfahrt. -

- - - www.cyclingwithoutage.org www.radelnohnealter.de Haaren“. Mehr Infosunter: ben das Recht auf Wind in den Rikscha-Bewegung: „Alle ha- Konzept lautet Motto das der konnten. Passend zu diesem Pedaletreten die in selbst noch zurückversetzt, sie denen in Rikscha-Ausflugs in Zeiten Die Gäste werden während des durch Kopenhagen zufahren. Jungfernfahrt. in Kopenhagen aufihre erste Senioren-Rikscha Vor drei Jahren gingdie Frage: Wieentwickelt sich aus Ihrer Sichtdie bewirtschaftung? Nachfrage inder Regenwasser- dezentralen

Tourismusland attraktiv und ANGESAGT fähig.“ wettbewerbs- pakt gut präsentiert.“ nirgendwo kom so bekommt sonst man lysen vorträgt. Das Finanz-Ana seine Steinbichlerdit-Chef wenn Kommunalkre spräche interessant, munalen Sommerge Vormittag Kom der auch Donnerstag- der „Für immer ist mich Präsentation Kompakte Experte debundes undFinanz- Konsulent des Gemein- Christian Schleritzko, - die Nächtigungs-Höchst der Präsentation derJuli- Österreich ist Werte derStatistik Austria, Wirtschaftsminister,bei werte zu Tage brachte Reinhold Mitterlehner, Das - - - - -

FOTOS: Jakob Glaser / www.cyclingwithoutage.org / Bundesheer/Martin Hoerl / Gemeindebund / BMLFUW/Alex Gretter ENERGIEWENDE GESTALTEN & ARBEITEN

ERNEUERBARE ENERGIEN BRÜCKENTECHNOLOGIE ERDGAS

iele Milliarden Kubikme- an Energie zu transportieren. ter Erdgas fließen pro Der Erdgastransport durch das VJahr nahezu unbemerkt unterirdische Leitungsnetz durch die österreichischen erfolgt besonders umweltscho- Netze. Erdgas leistet einen nend. Gas Connect Austria wichtigen Beitrag zur Energie- setzt beim Betrieb und Aus- versorgungssicherheit und ist bau seiner Erdgasinfrastruktur gleichzeitig idealer Partner für auf eine faire und partner- erneuerbare Energien. Als so- schaftliche Zusammenarbeit genannte Primärenergie kann mit Grundeigentümern und es direkt ohne Umwandlung Gemeinden. Damit kann auch genutzt werden. Bei der Ver- in Zukunft die ausreichende brennung von Erdgas entsteht Versorgung Österreichs und

wesentlich weniger CO2 als seiner Nachbarländer mit Erd- bei herkömmlichen Energie- Gas Connect Austria betreibt auch weite Teile Europas wie gas sichergestellt werden. trägern wie Kohle oder Öl und in Österreich ein modernes Deutschland, Frankreich, Slo- praktisch kein Feinstaub. Zum und leistungsstarkes Erdgas- wenien, Kroatien und Ungarn idealen Partner für Erneuerba- Hochdrucknetz und sorgt mit versorgt. KONTAKT re wird Erdgas, weil es immer seiner langjährigen Erfahrung Erdgastransport: umwelt- Gas Connect Austria GmbH verfügbar und – im Gegensatz für dessen sicheren Betrieb. freundlich und effizient Floridotower Floridsdorfer Hauptstraße 1 zu Sonne und Wind – auch in Als zentrale Drehscheibe im Das Pumpen von Erdgas 1210 Wien großen Mengen problemlos europäischen Erdgas-Netz- durch Pipelines ist der effizi- www.gasconnect.at

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KOMMUNAL 09/2015 // 47 GESTALTEN & ARBEITEN NATURSCHUTZ TIROL

NOVELLE DES TIROLER NATURSCHUTZGESETZES NATURSCHUTZ UND WASSERKRAFT

Mit der Novelle des Tiroler Naturschutzgesetzes wurden Neuregelungen getroffen, die vor allem für Wasserkraft- anlagen relevant sind. Diese Neuregelungen bewegen sich aber teilweise in einem gewissen Spannungsfeld zu bun- desrechtlich erlassenen Gesetzen und auch zur EU-Vogel- schutz-Richtlinie.

48 // KOMMUNAL 09/2015 NATURSCHUTZ TIROL GESTALTEN & ARBEITEN

TEXT / Paul Reichel Hier offenbart sich eine nicht zu unter- m 28. 1. 2015 wurde durch LGBl schätzende verfassungsrechtliche Problematik: Nr. 14/2015 die letzte Novelle zum Die Novelle Fragen der Verschlechterung des ökologischen Tiroler Naturschutzgesetz 2005 (idF Tir offenbart eine Zustandes bzw. der Erreichung der unionsrecht- NSchG 2005) kundgemacht. Diese ent- lich gebotenen Umweltziele sind bundesrecht- hält mehrere Neuerungen, von denen verfassungs- lich im WRG geregelt. Nunmehr werden durch Ajene hervorgehoben werden sollen, die Wasser- rechtliche den Landesgesetzgeber bei bestimmten Gewäs- kraftanlagen betreffen. Mit der Novelle wurde die Problematik: serstrecken dieselben bereits wasserrechtlich zu Interessenabwägung gemäß § 29 Abs. 2 Tir NSchG beurteilenden Gesichtspunkte strenger geregelt. 2005 modifiziert: Für die (neuerliche) Erteilung Fragen der Ver- der Bewilligung für befristet bewilligte Wasser- schlechterung Vogelschutz: Neue Ausnahmemöglichkeit von kraftanlagen bzw. die Änderung von bestimmten des ökologischen artenschutzrechtlichen Verboten für Vorhaben bestehenden Wasserkraftanlagen sollen in der der Energiewende: Wie bisher ist die Behand- Interessenabwägung auf Seiten des Naturschutzes Zustandes bzw. lung des Lebensraumes von Vögeln, die durch die lediglich die nachteiligen Auswirkungen auf den der Erreichung EU-Vogelschutz-RL geschützt sind, in einer Wei- ökologischen Zustand der Gewässer samt den der unionsrecht- se, dass ihr weiterer Bestand in diesem Lebens- hierfür maßgeblichen Uferbereichen zu berück- raum erheblich beeinträchtigt oder unmöglich sichtigen sein. Dies ist insofern erstaunlich, als lich gebotenen wird, verboten. Mit der Novelle wurde nun für der Schutz der unionsrechtlich gebotenen gewäs- Umweltziele sind „Vorhaben der Energiewende“ eine Ausnahme- serökologischen Zielsetzungen ohnehin (bundes- bereits bundes- möglichkeit von diesem Verbot geschaffen, wenn rechtlich) durch das Wasserrechtsgesetz (WRG) rechtlich im es keine andere zufriedenstellende Lösung gibt abgedeckt wird. Ob die Nicht-Berücksichtigung und sonstige zwingende Gründe des überwiegen- anderer Schutzgegenstände des Tir NSchG 2005 WRG geregelt.“ den öffentlichen Interesses einschließlich solcher tatsächlich die gewünschte Verwaltungsvereinfa- sozialer oder wirtschaftlicher Art oder anderwei- chung bringen wird, bleibt abzuwarten. tiger positiver Folgen für die Umwelt die Erteilung der Bewilligung rechtfertigen. Ausweisung hochwertiger Gewässerstrecken: Nachdem der genannte Verbotstatbestand Im Fall des Bestehens bundesrechtlicher Pla- nicht (explizit) in der EU-Vogelschutz-RL nungen nach dem WRG soll die Landesregierung erwähnt wird, geht der Landesgesetzgeber laut ermächtigt werden, hochwertige Gewässer- Erläuterungen davon aus, er könne Ausnahme- strecken auszuweisen. Dies mit der Folge, dass bewilligungen auch von anderen als in der EU- bestimmte Vorhaben dort ausnahmslos verboten Vogelschutzrichtlinie genannten Voraussetzungen sind. Dabei handelt es sich nach den Erläuterun- abhängig machen (das Europarecht lässt eine gen um solche, welche „typischerweise“ zu einer Ausnahme von artenschutzrechtlichen Verbo- Verschlechterung des ökologischen Zustands ten, bei der auch öffentliche Interessen sozialer führen. Betroffen sind hier in erster Linie Was- oder wirtschaftlicher Art berücksichtigt werden serkraftanlagen. Im Ergebnis werden hier also können, nur bei von der FFH-RL geschützten bereits durch das WRG bundesrechtlich geregelte Arten zu, nicht aber bei Vögeln). Die nun geschaf- Regelungszusammenhänge tangiert. Das WRG ZUR PERSON fene Regelung für „Vorhaben der Energiewen- eröffnet dem Projektwerber allerdings im Fall ei- Mag. Paul Reichel de“ (welche immer das konkret sein sollen) ist ner Verschlechterung des ökologischen Zustands ist Rechtsanwalt und aber unionsrechtlich insofern problematisch, als durch ein konkretes Projekt noch die Möglichkeit betreut als Spezialist der Verbotstatbestand, für den diese Ausnahme einer Ausnahmebewilligung gemäß § 104 Abs. 2 für Umweltrecht die herangezogen werden können soll, nur scheinbar Genehmigung von leg. cit. (nach Durchführung einer Abwägung der nicht in der EU-Vogelschutz-RL geregelt ist. Denn Industrieanlagen, widerstreitenden öffentlichen Interessen bzw. Energieprojekten, In­ eine Beeinträchtigung des Lebensraums von Alternativenprüfung). Für die Beurteilung dersel- frastrukturmaßnahmen Vögeln, die zu einer Gefährdung ihres Bestandes ben Parameter soll jedoch in derartigen „hoch- und Sportstätten. Ein führen, stellt nichts anderes als eine „Störung“ wertigen Gewässerstrecken“ nach dem Tir NSchG weiterer Schwerpunkt im unionsrechtlichen Sinne dar. Eine „Störung“ 2005 eine Ausnahme explizit ausgeschlossen und seiner Tätigkeit liegt in geschützter Vogelarten kann aber unionsrechts- der Vermeidung von auch keiner Interessenabwägung zugänglich sein konform nur unter den in der Vogelschutz-RL Haftungsfallen beim (die Erläuterungen sprechen bezeichnenderweise Grunderwerb im Was- genannten Voraussetzungen für eine Ausnahme- davon, dass in diesen Fällen die Interessenabwä- ser- und Abfallrecht bewilligung erfolgen, der Landesgesetzgeber kann gung bereits auf Gesetzes- und Verordnungsebe- Mail: [email protected] die Voraussetzungen dafür nicht weniger streng ne vorweggenommen wird). Web: www.nhp.eu gestalten.

KOMMUNAL 09/2015 // 49 GESTALTEN & ARBEITEN INTERVIEW

ALOIS STEINBICHLER ZU „10 JAHRE KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE“ „KEINE PATENTREZEPTE FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM“ Bei den Sommergesprächen 2015 fand Kommunalkredit-Boss Alois Steinbichler Zeit, im Interview mit KOMMUNAL „10 Jahre Sommergespräche“ Revue passieren zu lassen.

Heuer feiern die KSG ihr Zehn-Jahres-Jubiläum dazu noch erfolgen. Was können Sie uns dazu – Ihr Resümee? erzählen, gibt es eine neue Strategie? ALOIS STEINBICHLER: Zehn Jahre Kommunale Also, die Strategie der Kommunalkredit als Infra- Sommergespräche sind ein sehr positiver strukturexperte ist klar definiert und war im Ver- Anlass und ein sehr guter Nachweis für eine kaufsprospekt so dargelegt. Alle Bieter haben die- aktive Kooperation mit dem Österreichischen se Strategie auch interessant gefunden, soweit wir Gemeindebund. Wenn man sich dazu die diver- das erkennen konnten. Die zukünftigen neuen sen Statements ansieht, die wichtige Referenten Eigentümer sehen die Bedeutung der Infrastruk- abgegeben haben, ist es eine Freude, die Kom- turthemen sehr deutlich, und wir sind überzeugt, munalen Sommergespräche Revue passieren dass wir auch mit den neuen Eigentümern unsere zu lassen. In den zehn Jahren – sieben davon Ausrichtung fortführen und ausbauen werden. habe ich selber mitgestalten dürfen – haben mehr als 2000 Teilnehmer den Weg nach Bad Für die Gemeinden wichtig: Die Kommunal- Aussee gefunden. In diesen zehn Jahren ist es kredit bleibt als Partner erhalten? immer gelungen, eine sehr gute, kompakte und Das Wir bleiben nicht nur als Partner erhalten, wir relevante Tagung mit brennenden kommunalen Kommunale brennen darauf, wieder aktiver einzusteigen. Themen auf die Beine zu stellen – was uns sehr war immer Aktiver, weil wir ja mit den Kommunen im stolz macht. täglichen Kontakt stehen, aber aufgrund einer bestimmend Wettbewerbsauflage der EU durften wir seit 2013 Die Diskussionen heuer drehen sich v. a. um für das Dasein keine neuen Kredite buchen. Unser Ideenaus- den Ländlichen Raum: Mit welchen Herausfor- der Leute.“ tausch mit den Kommunen wird sich nicht nur derungen hat sich dieser auseinanderzuset- fortsetzen, sondern intensivieren. Die Kommunal- zen? Und wie sehr haben sich die Herausforde- Alois Steinbichler kredit wird in Zukunft verstärkt wieder da sein. rungen seit 2005 geändert? Das Thema „ländlicher Raum“ ist insofern ein Letzte Frage: Wo sehen Sie die Kommunalen sehr herausforderndes, weil es „den ländlichen Sommergespräche in zehn Jahren? Raum“ eigentlich nicht gibt. Innerhalb dieses (lacht) … Die Kommunalen Sommergespräche Begriffs sind die Unterschiede riesengroß, je wird’s in zehn Jahren weiter geben und dann nachdem, ob sie eine Tourismusgemeinde in werden sie ihr 20-Jahres-Jubiläum feiern. Tirol, eine Abwanderungsgemeinde im Wald- Eine Institution sind sie bereits. Wenn ich mir viertel oder eine Zuwanderungsgemeinde im ansehe, mit welchem Engagement die Diskus- Bezirk Vöcklabruck, beispielsweise, sind. Es sionen geführt werden, ist der Markt für diesen gibt hier keine Patentrezepte, aber Gemeinsam- Gedankenaustausch absolut gegeben. Eines ist keiten wie zum Beispiel Gemeindekooperatio- klar: „Das Kommunale“ war immer bestim- nen. Der Beitrag wurde mend für das Dasein der Menschen und wird es redaktionell gekürzt. auch künftig sein. Und daher freue ich mich auf Themenwechsel: Die Kommunalkredit Austria Den Volltext finden die nächsten Jahre und die Fortführung dieses wurde am 13. März an ein Konsortium verkauft, Sie auf Denk- und Gedankenforums, das wir auch wei- / event-fotograf.at

in den kommenden Wochen sollte das Closing kommunal.at ter gerne unterstützen werden. FOTO

50 // KOMMUNAL 09/2015 KOMMUNAL SONDERAUSGABE KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

Perspektiven für das Land Drei intensive Tage mit Analysen, Diskussionen und Impulsen rund um das Thema „Strategien für den ländlichen Raum“.

KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 THEMA

Bad Aussee

Zehn Jahre Sommergespräche

or zehn Jahren haben sich zum ersten Mal Kommunal- innen und Kommunalvertreter/innen für dieses Format zu politiker mit Experten und Expertinnen aus Wirt- begeistern. Das ist wichtig, denn in der Theorie erscheint schaft und Wissenschaft in Bad Aussee getroffen, um manchmal alles sehr einfach. Entscheidend ist, wie Praktiker Gedanken auszutauschen und über Zukunftsfragen die Dinge beurteilen und wie sie die Zukunft der ländlichen Vder Gemeinden zu diskutieren. Seitdem haben sich die Som- Räume sehen. mergespräche stetig weiterentwickelt, sie sind gewachsen und haben sich über die Landesgrenzen ausgedehnt. Der Gemeindebund und die Kommunalkredit sind stolze Gastgeber dieser Veranstaltung im Herzen Österreichs, am geo- Heuer haben wir sehr intensiv über Strategien und Heraus- grafischen Mittelpunkt unseres Landes. Die vor Ihnen liegende forderungen für den ländlichen Raum diskutiert. Ein Quali- Nachlese gibt einen Überblick über die Themenfelder, mit denen tätsmerkmal der Sommergespräche war und ist die Herange- wir uns heuer im Detail befasst haben. Beim Österreichischen hensweise an zum Teil sehr komplexe Fragestellungen. Freies Gemeindetag präsentieren wir Ihnen zudem die Rückschau auf Denken, freie Diskussion und das „sich Einlassen“ auch auf die letzten zehn Jahre „Kommunale Sommergespäche“. Wir unangenehme Wahrheiten. Das ist der Geist, der diese Ver- wünschen Ihnen viel Freude mit dieser Nachlese und freuen uns anstaltung so wertvoll macht. In den letzten Jahren ist es uns darauf, wenn Sie nächstes Jahr mit dabei sind. Bei den Kommu- zudem gelungen, auch immer mehr aktive Bürgermeister/ nalen Sommergesprächen 20. bis 22. Juli 2016 in Bad Aussee.

Helmut Mödlhammer Alois Steinbichler Präsident des Österreichischen Gemeindebundes Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria

IMPRESSUM: Herausgegeben vom Österreichischen Gemeindebund, August 2015. Herstellung: Österreichischer Kommunalverlag. Redaktion: Hans Braun, Helmut Reindl, Carina Rumpold Grafik: Thomas Max; Bilder Event: event-fotograf.at, Titelbild: shutterstock

52 KOMMUNAL THEMA KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 VIEL DISKUTIERT – VIEL UMGESETZT

Das Bad Ausseer Kurhaus war auch heuer der Schauplatz der Eröffnung der 10. Kommunalen Sommergespräche. Fast 300 Teil- nehmer waren gekommen, um über die Zukunft des ländlichen Raums zu diskutieren.

BILDERGALERIE Viel mehr Eindrücke von den Kommunalen Sommergesprächen 2015 finden Sie auf der Website www. gemeindebund.at Franz Frosch, Bürgermeister von Bad Aussee, Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer, die Narzissenprinzessin Lisa Niederauer, Bad Aussees Vizebürger- meisterin Waltraud Köberl, Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler und Erwin Dirnberger, Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes, eröffneten die Sommergespräche 2015.

KOMMUNAL 53 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 GEMEINDEN IN ZAHLEN

ÜBERBLICK ÖSTERREICHS GEMEINDEN IN ZAHLEN

GEMEINDEGRÖSSE

STRUKTUR DER GEMEINDEN IN ÖSTERREICH

STÄDTE 199 MARKTGEMEINDEN 758 SONSTIGE GEMEINDEN 1.144 ORTSCHAFTEN 17.318 EINWOHNER/GEMEINDE DURCHSCHNITT 4.035

ZUWANDERUNGSGEMEINDEN IN PROZENT DER EINWOHNERZAHL IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN

Kittsee/B 54,16% Trumau/NÖ 36,01% Muckendorf/Wipfing/NÖ 35,89% ANZAHL DER GEMEINDEN IN ÖSTERREICH SEIT 1965 Faggen/T 33,57% Amlach/T 33,24% Mitterndorf a. d. Fischa/NÖ 32,93% Gramatneusiedl/NÖ 32,51% Neusiedl am See/B 31,87% Perwang am Grabensee/OÖ 31,82% Wolfsthal/NÖ 29,04%

WAS GEMEINDEN LEISTEN

4.500 4.500 4.500 88.000 120.000 PFLICHTSCHULEN WERDEN KINDERBETREUUNGS- FREIWILLIGE KM GEMEINDE- VEREINE VON GEMEINDEN ERHALTEN EINRICHTUNGEN FEUERWEHREN STRASSEN

54 KOMMUNAL GEMEINDEN IN ZAHLEN KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

VERSORGUNGSLAGE UND ZUFRIEDENHEIT* IN PROZENT (DIFFERENZEN AUF 100 PROZENT RUNDUNGSBEDINGT)

LEBENSQUALITÄT*

ABWANDERUNGSGEMEINDEN IN PROZENT DER EINWOHNERZAHL IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN

Tweng/S -30,98% Eisenerz/Stmk -25,82% Gramais/T -25,81% Namlos/T -24,51% Radmer/Stmk -20,57% Hohentauern/Stmk -18,76% Warth/Vbg -17,80% Bad Gastein/S -17,76% Vordernberg/Stmk -17,63% Lech/Vbg -17,16%

WER VERTRITT BÜRGERINTERESSEN AM BESTEN?* WO KÖNNEN SIE IHRER MEINUNG NACH MEHR MITBESTIMMEN?*

* Quelle: Österreichische Gemeindestudie 2015 KOMMUNAL 55 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 THEMA

Harry Brunnet, Bürgermeister von Hardthausen, Moderatorin Martina Salomon (Kurier) und EU-Abgeord- nete Elisabeth Köstinger.

LÄNDLICHER RAUM KOOPERATION ALS ZUKUNFTSHOFFNUNG

Abwanderung, fehlende Infrastruktur, Überalterung - es gibt viele Themen, die die ländlichen Räume derzeit beschäftigen.

bwohl in den letzten Regierungspro- den Müttern die Erwerbsarbeit erleichtert. In wei- grammen immer das Bekenntnis zum terer Konsequenz wurden wieder mehr Kinder Oländlichen Raum festgeschrieben wurde, geboren“, so Köstinger. hat sich die Situation in vielen Gemeinden im Auch im eher zentralistisch regierten Rest der ländlichen Raum immer weiter verschlechtert. Insel wird offensichtlich die Bedeutung der lo- Mit den Eröffnungsvorträgen der Kommunalen kalen Ebene schön langsam erkannt. Unter dem Sommergespräche von Harry Brunnet, Vizeprä- aktuellen Ministerpräsidenten David Cameron sident des Baden-Württembergischen Gemein- bekamen die Kommunen wieder mehr Rechte detags, und der Europaabgeordneten Elisabeth und haben auch mehr Mitspracherecht. Dass Köstinger bekamen die anwesenden Bürger- Frauen der Schlüssel zu weniger Abwanderung meister und Gemeindemandatare einige neue In Schott- sind, zeigt sich auch in spanischen Regionen, Blickwinkel und Impulse. land arbeiten wo es durch die Abwanderung der Frauen ganze Landstriche mit einem überdurchschnittlich Europaweit ähnliche Probleme zu beobachten. Pensionisten hohen Männeranteil gibt. Die größten Herausforderungen in der Zukunft in der Kinder- ländlicher Räume sieht Köstinger, die auch in betreuung. Brunnet: Kooperationen sind der Schlüssel zur ihrer Funktion als Präsidentin des Ökosozialen Lösung der Probleme. In einem von den Bür- Forums anwesend war, in der Bewältung der de- In weiterer germeistern viel beachteten Vortrag zeigte Harry mografischen Entwicklung, der Eindämmung des Konsequenz Brunnet, selbst Bürgermeister der Gemeinde Flächenverbrauchs und der Abwanderung. „Diese wurden wieder Hardthausen, wie man in seinem Bundesland Probleme sind aber nicht nur in Österreich zu be- mit den bekannten Herausforderungen der länd- obachten, sondern in vielen ländlichen Regionen mehr Kinder lichen Räume umgeht. In Baden-Württemberg Europas“, betont sie. Aber sie kennt auch die Lö- geboren.“ gibt es mehr als 160.000 Unternehmen im länd- sungsansätze aus anderen europäischen Staaten: Elisabeth Köstinger, lichen Raum, die gut eine Million sozialversiche- So reagierte Schottland auf die mehr als ein Drittel MEP, Präsidentin des rungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigen. Das Über-65-Jährigen mit gesteigertem freiwilligem Ökosozialen Forums sind immerhin 28 Prozent aller Beschäftigten im Engagement. „Dort arbeiten Pensionisten in Bundesland. höchstem Maße ehrenamtlich und das in großer Baden-Württembergs Ministerpräsident Win- Anzahl in der Kinderbetreuung. Dadurch wurde fried Kretschmann hat das magische Dreieck

56 KOMMUNAL LÄNDLICHER RAUM KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

AUFGESCHNAPPT

DAS WORT HAT ... Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus geprägt. „Die ländlichen Räume sollen aus mei- ner Sicht aber mehr als der idyllische Erho- lungsraum für gestresste Städter sein“, sinniert Brunnet. Er würde dieses Dreieck in ein Viereck Es wird im ländli- umwandeln und noch die Komponente mittel- chen Raum immer dann ständische Wirtschaft hinzufügen. Diese ist aus besser werden, wenn die seiner Sicht eine wesentliche Voraussetzung für Zentralisten weniger zu eine erfolgreiche Entwicklung auch ländlicher Gemeinden. sagen haben. Das hängt Dass dies in seinem Bundesland gelungen ist, aber mit Geld zusammen und daher brau- beweist er in der Folge eindrucksvoll: Hugo Boss chen wir einen Finanzausgleich, der wirklich hat seine Zentrale immer noch in Metzingen am Rande der Schwäbischen Alp oder der Würth- ausgleicht.“ Konzern, vom Schraubenhändler zum Montage- Karl Moser, Bürgermeister von Yspertal und und Befestigungsprofi, mit Sitz in Hohenlohe, im Vizepräsident des nö. GVV der ÖVP Nordosten Baden-Württembergs, ebenso wie die Firma ebm-Pabst, ein Weltmarktführer für die Herstellung von Ventilatoren. Der Schlüssel zu Als Gemeinde soll man auf den Flächen- diesen erfolgreichen Standorten liegt nicht nur verbrauch aufpassen, weil zuviel Fläche in der Infrastruktur, sondern auch in der Ko- operation, ist sich Brunnet sicher: „Gemeinden verbraucht wird. Gleichzeitig soll ich aber müssen für den Bürger sichtbar bleiben. Sie sind Betriebe ansiedeln, um Arbeitsplätze zu das Front-Office, und im Back-Office werden sichern. Die wiederum brauchen Platz. Da Effizienzen genutzt durch den interkommunalen Zusammenschluss. Das ist kein Selbstzweck, beißt sich doch die Katze in den Schwanz, sondern Notwendigkeit.“ was den Flächenverbrauch betrifft.“

Martin Voggenberger, Bürgermeister von Munderfing Gemeinden müssen selbst aktiv werden. Mit dieser Vorgehensweise wird auch vermieden, dass zu viele Shoppingcenter in einem zu engen Wir brauchen einen Ausgleich Radius entstehen. „Wir Gemeinden haben für uns einen Entwicklungsplan verhandelt. An zwischen den Gemeinden, wo sich diesen halten wir uns nun. Daher kann es nicht Betriebe ansiedeln, und den Gemeinden, wo Gemeinden passieren, dass es einen Wildwuchs an Einkaufs- die Leute, die in den Betrieben arbeiten, müssen für tempeln gibt, denn diese Projekte müssen unter den Gemeinden abgestimmt werden“, erklärt dann wohnen. Nur so kann’s gehen.“ den Bürger der Vizepräsident. Karl Ehwallner, Bürgermeister von Untzenach (OÖ) sichtbar Laut Brunnet müssen die Gemeinden das Heft bleiben. wieder selbst in die Hand nehmen: „Bei einigen wichtigen Punkten waren wir aber längst selbst Sie sind das Wir haben in den ländlichen Regionen im aktiv und haben notwendige Veränderungen Vergleich zu den Ballungsräumen ja nicht die Frontoffice. erfolgreich angestoßen.“ Dazu gehören etwa Das ist kein Initiativen im Bereich der Schulverwaltung, wo gleichen Rahmenbedingungen. Und wir sind Selbstzweck, eine regionale Schulkonferenz über den Ausbau schon relativ bescheiden geworden, wir oder die Schließung einer Schule entscheidet, verlangen aber wenigstens vergleichbare sondern im Bereich der Ärzteversorgung, wo durch eine Rahmenbedingungen. Die Gemeinden Notwendigkeit.“ freiwillige Vereinbarung mit der kassenärztlichen Vereinigung ein erster Schritt getan wurde, um dürfen nicht weiter angeknabbert werden, Harry Brunnet, Vizeprä- Ärzte wieder in jede Gemeinde zu holen, und sident des Gemeindetages sie müssen unterstützt werden!“ Baden-Württemberg letztlich natürlich auch im Bereich des Breit- bandausbaus, wo der Gemeindeverband wichtige Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin von Stuhlfelden Gelder vom Finanzministerium erkämpft hat.

KOMMUNAL 57 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 WIRTSCHAFT UND FINANZEN

IMPULSREFERAT DIE KOMMUNEN IM FOKUS DER WELTWIRTSCHAFT

Die Finanzmärkte im Hinblick auf die Finanzsituation der Gemeinden waren Thema von Kommunalkredit-Boss Alois Steinbichler zum Auftakt des zweiten Tages der Kommunalen Sommergespräche 2015.

ie öffentlichen Schulden sind weltweit haltsdisziplin der österreichischen Gemeinden – gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist deutlich sichtbar. Die Gemeinden erfüllen D(BIP) – zwischen 1990 und 2000 um drei den Stabilitätspakt mit 68 Millionen Euro. Der Prozent gestiegen, aber zwischen 2000 und 2010 Überschuss der laufenden Gebarung ist mit 1.550 um satte 23 Prozent. Dieser Trend hat sich zwi- Millionen Euro der dritthöchste seit 2000. Mit schen 2010 und 2014 fortgesetzt. einer positiven Finanzspitze von rund 500 Milli- In Österreich liegen die Ausgaben für das onen Euro gibt es noch Handlungsspielraum. Zinsniveau auf einem Rekordtief. Im Vergleich Zudem bauten die Gemeinden weiter Schul- zu 2008 ist von einer Zinsersparnis von 274 Mil- den in Höhe von 7,4 Millionen Euro ab und lionen Euro die Rede. Die Zinsausgaben sanken Rücklagen in Höhe von 110 Millionen Euro auf. 2013 weiter um 18,9 Prozent auf 178,2 Millionen Zusätzlich erhöhten sie ihre Investitionen um Euro (2012 waren das 219,4 Millionen Euro). Dies Durch 181,7 Millionen Euro. Diese positive Haushalts- resultiert vor allem aus der Niedrigzinspolitik situation ergibt sich vor allem durch die Ent- der Europäischen Zentralbank (EZB), des Schul- Überschüsse wicklung der Einnahmenseite. So stiegen 2013 denabbaus der Gemeinden in den letzten drei und weiteren die Gemeindeanteile an den gemeinschaftlichen Jahren (-333 Millionen Euro) sowie der variablen Abbau von Bundesabgaben (Ertragsanteile) um 4,3 Prozent Verzinsung des Großteils der Gemeindeschul- Schulden bzw. 237 Millionen Euro. Die gemeindeeigenen den. Einnahmenquellen wiesen ebenso deutliche Die globalen Finanzmärkte waren auch im haben die Anstiege auf: Dazu zählen die Gemeindeabgaben Jahr 2014 wesentlich von den geldpolitischen Gemeinden (+3,3 Prozent bzw. 100 Mio. Euro), die Gemein- Maßnahmen der Zentralbanken, insbesonde- 2013 den Weg degebühren (+3,1 Prozent bzw. 54 Mio. Euro) re der EZB und der US-Notenbank (FED), aber sowie Einnahmen aus eigenen Leistungen (+2,7 auch der Bank of Japan (BoJ) geprägt. Anfang der Haushalts- Prozent bzw. 40 Mio. Euro). Durch die soliden Jänner 2015 wurde ein groß angelegter An- konsolidierung Überschüsse bei den wichtigsten Gemeinde- kauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing) erfolgreich finanz-Kennzahlen und den weiteren Abbau durch die EZB beschlossen; damit soll der Markt von Schulden sowie den Aufbau von Rücklagen mit zusätzlicher Liquidität versorgt und einer fortgesetzt.“ haben die Gemeinden 2013 den Weg der Haus- möglichen Deflation im Euro-Raum entgegen- Alois Steinbichler, haltskonsolidierung erfolgreich fortgesetzt. gewirkt werden. Das Programm ist im März 2015 Vorstandsvorsitzender der gestartet und umfasst ein Gesamtvolumen von Kommunalkredit Austria Ein anhaltend hohes Investitionsvolumen auf 1.140 Milliarden Euro; über einen Zeitraum von kommunaler Ebene und der öffentlichen Hand eineinhalb Jahren sollen damit Staatsanleihen ist sowohl unter dem Aspekt der Aufrechter- und sonstige Wertpapiere von bis zu 60 Milliar- haltung qualitativ hochstehender Infrastruktur, den Euro monatlich angekauft werden. als auch im Hinblick auf resultierende positive Konjunktureffekte relevant. Kommunal gesehen sind all diese Faktoren Steinbichler schloss mit einem Hinweis auf nicht das Ende der Welt, man muss mit diesen die Brückenfunktion, die die Kommunalkredit Gegebenheiten nur richtig umgehen. Die Haus- Austria in diesem Bereich einnimmt.

58 KOMMUNAL IMPULSTHEMA KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

IMPULS FUNKTIONSFÄHIGE WIRTSCHAFT SICHERT KOMMUNALE ZUKUNFT

Bernhard Felderer, Fiskalratsvorsitzender und ehemaliger Chef des Instituts für Höhere Studien, bezeichnet die Gemeinden als die „diszplinierteste“ Ebene. Trotzdem sieht er Handlungsbedarf, um gerade den ländlichen Raum für die Zukunft zu rüsten.

nter dem Titel „Können wir uns den Auszubauen wären beispielsweise Kooperatio- ländlichen Raum noch leisten?“ sprach nen im Personalbereich: „Der Gemeindesekretär UBernhard Felderer, Fiskalratsvorsitzender könnte für mehrere Gemeinden zuständig sein. und ehemaliger Chef des Instituts für Höhere Es braucht Damit könnte man die Gemeindeverwaltung Studien, vor den Teilnehmern der zehnten Kom- wieder mehr richtig professionalisieren.“ Bei der Abwasser- munalen Sommergespräche. Ein sehr diskursiv Freiheit für versorgung oder bei Maschinenparks ortet er formulierter Titel, wie Felderer selbst anmerkte. bereits weitgehend gute Zusammenarbeit. „Von allen Ebenen waren die Gemeinden in den die Gemeinden.“ letzten acht Jahren die mit Abstand disziplinier- Bernhard Felderer Abwanderung durch periphäre Betriebsan- testen“, räumt der Fiskalratsvorsitzende ein. Aber Vorsitzender des siedlungen verringern. Sein größter Kritik- trotzdem sieht er noch Sparpotenzial. „Es geht Fiskalrats punkt sind aber die fehlenden Investitionen. „In darum, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Baden-Württemberg konnte man die Abwande- und trotz gesteigerter Aufgaben handlungs- und rung nicht stoppen, aber zumindest kontrollie- gestaltungsfähig zu bleiben“, so Felderer. ren. Dort haben die Gemeinden mehr Einwohner als vor 40 bis 50 Jahren. Dort wurde aber auch in Kooperation statt Fusion. Dieses Sparpotenzial die Infrastruktur und die Wirtschaft investiert.“ soll nicht durch weitere Fusionen gehoben wer- Felderer plädiert dafür, dass die Gemeinden fi- den, sondern durch regionale Kooperationen. nanziell handlungsfähig bleiben, um die Projekte Felderer betont: „Es ist wichtig, dass trotz aller finanzieren zu können, die für die Zukunft jeder Sparmaßnahmen die Identität erhalten bleibt.“ Gemeinde individuell dringend notwendig

KOMMUNAL 59 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 IMPULS

IMPRESSIONEN NETZWERKEN LEICHT GEMACHT

Das Netzwerken ist wesentlicher Bestandteil der Kommunalen Sommergespräche. Bei einem Wenn es einem Bürgermeister kühlen Bier und gutem Essen werden nicht nur gelingt, dass sich ein großer die Vorträge nachbesprochen, sondern auch Industriebetrieb ansiedelt, dann ist Erfahrungen und Projekte aus den unterschied— die Schlacht schon gewonnen. lichen Gemeinden ausgetauscht. Das setzt aber voraus, dass Bürger- meister sehr aktiv werden.“ Bernhard Felderer

sind. „Da braucht es wieder mehr Freiheit für die Gemeinden“, so Felderer. Wesentlich, um die Abwanderung zu stoppen, ist die Ansiedlung von Betrieben. Das können nicht irgendwelche übergeordneten Einheiten, sondern da muss der Bürgermeister schauen, appelliert der Wirtschaftsforscher: „Wenn es ei- nem Bürgermeister gelingt, dass sich ein großer Industriebtrieb ansiedelt, dann ist die Schlacht schon gewonnen. Das setzt aber voraus, dass Bürgermeister sehr aktiv werden.“

Groß ist nicht automatisch billiger. In der an diesen Vortrag anschließenden Diskussion plädierte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer dafür, bei den Sparmaßnahmen auch an die anderen Einheiten zu denken. „Ich sage nicht, dass bei uns alles perfekt ist, aber es kommen aus ganz Europa kommunale Delegati- onen zu uns, um sich unser System erklären zu lassen. Die politische Vertretung in den kleinen Einheiten genießt das höchste Vertrauen. Das bestätigen alle Umfragen.“ Dass größer nicht gleich billiger heißt, beweist der Blick auf die Anzahl der Gemeindebediensteten pro 1000 Ein- wohner. In Gemeinden unter 5000 Einwohner liegt diese durchschnittlich bei sieben Mitarbei- tern, darüber bereits bei 15.

60 KOMMUNAL IMPRESSIONEN KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

BILDERGALERIE Viel mehr Eindrücke von den Kommunalen Sommergesprächen 2015 finden Sie auf der Website www. gemeindebund.at

KOMMUNAL 61 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 THEMA

FORUM 1 LANDLUST RELOADED1 SCHIKANEN ZERSTÖREN DÖRFLICHE STRUKTUREN

Welche Chancen haben Dörfer in der Zukunft? Durch globale Gegen- trends durchaus keine schlechten, attestiert der ehemalige Bürger- meister Erwin Mohr im Forum 1 der Kommunalen Sommergespräche.

s gibt nicht das eine Dorf. Und daher auch Straßen, sondern Datenhighways“, so Mohr. nicht die eine Lösung, um strukturschwa- Wie man Bürgerbeteiligung leben kann, Eche Gemeinden wieder zu beleben. Diese veranschaulichte Josef Mathis am Beispiel seines Aussage stand am Anfang der Diskussion über Heimatortes Zwischenwasser in Vorarlberg. die Fragen, ob es ein Comeback des Dorfes gibt, 33 Jahre lang war er dort Bürgermeister und hat Architektur und was „Zukunftsdörfer“ von gewöhnlichen in dieser Zeit seine Gemeinde zum Musterbei- ist keine unterscheidet. Im Forum zum Thema „Landlust spiel in Sachen nachhaltiger Energienutzung, Geschmacks- Reloaded“ wiesen die beiden Sprecher, Erwin Bürgerbeteiligung und Baukultur gemacht. Mohr und Josef Mathis, darauf hin, dass jede „Baukultur ist der Katalysator für zukunftsfähige sache.“ Gemeinde ihr Potenzial erkennen und ihren Dörfer und Impulsgeber für Dorfgemeinschaf- Josef Mathis, Obmann eigenen Weg in die Zukunft finden muss. ten“, so Mathis, der auch Obmann des Ver- des Vereins „Zukunftsorte“ Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, eins „Zukunftsorte“ ist. „Architektur ist keine demografischer Wandel – die großen Trends un- Geschmacksache“, sagt Mathis. Sie müsse dem serer Zeit stellen Herausforderungen für ländliche Menschen und dem Ort dienen. Regionen dar. Menschen wandern ab, Dorfläden In der Diskussion wurde das Thema ehren- verschwinden, Schulen schließen, Arbeitsplätze amtliche Arbeit aufgegriffen. Die Teilnehmer gehen verloren. Wie können Dörfer darauf re- waren sich einig, dass die ländlichen Regionen agieren? „Neben den Megatrends entstehen auch nur durch ein gutes Sozialgefüge, durch die Gegentrends“, sagt Erwin Mohr, Altbürgermeister Freiwilligen- und Vereinskultur überlebensfähig der Gemeinde Wolfurt in Vorarlberg und bis Ende sind und forderten bessere Rahmenbedingungen des Vorjahres Mitglied im Präsidium des Aus- und weniger Auflagen für ehrenamtliche Arbeit. schusses der Regionen der EU. Auch die aktuelle Diskussion darüber, dass die Die Beiträge auf diesen Er spricht von der Sehnsucht nach Über- sogenannte „Drei-Tages-Regel“, die Erlaubnis Seiten wurden aus schaubarkeit, einer intakten Umwelt, gesunden für Vereine, drei Tage im Jahr gewerberechtlich Platzgründen redak- Lebensmitteln, nach Ruhe und der heilen Welt. aktiv zu sein, auf zwei Tage zu kürzen, stieß auf tionell gekürzt. Den Daraus würden neue Chance entstehen. Dafür Widerstand. Verlieren wir die sozialen Zusam- Volltext finden Sie auf sei es aber unumgänglich, das Breitbandnetz menhänge, so die Teilnehmer, sei das eine gemeindebund.at auszubauen. „Grafiker brauchen keine schnellen Bankrotterklärung für die ländliche Region.

62 KOMMUNAL THEMA KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

FORUM 2 STANDORTSICHERUNG UND INFRASTRUKTUR1 DANN LASST SIE IN FRIEDEN STERBEN

Damit eine Gemeinde überleben kann, braucht es Arbeitsplätze, wie Experte Gerald Mathis in Forum 2 der Kommunalen Sommergespräche ausführte.

as braucht die Gemeinde im ländlichen lichen Raum.“ Mathis’ These: Menschen wollen Raum, damit sie in Zeiten zunehmen- den ländlichen Raum nicht verlassen, sondern Wder Verstädterung überhaupt eine werden dazu gezwungen. Überlebenschance hat? Diese zentrale Frage Der Vorarlberger ging noch weiter: Es sei stand im Zentrum des gut besuchten Forums 2 zwingend notwendig, auch im ländlichen Raum zum Thema „Standortsicherung & Infrastruktur“. aktive Maßnahmen zur Wirtschaftsentwicklung Die Teilnehmer diskutierten mit dem Vorarlber- zu setzen. Und wenn dies in einzelnen Regionen ger Regionalexperten DI Dr. Gerald Mathis vom nicht gelinge, so Mathis, müssten diese Regio- Für viele Institut für Standort-, Regional- und Kommu- nen eben von der öffentlichen Hand aufgegeben Menschen ist nalentwicklung. Und dessen sechs „Postulate werden. Mathis zitierte den Koordinator der Ös- zur Sicherung und Entwicklung des ländlichen terreichischen Raumordnungskonferenz, Heinz das Leben auf Raums“ hatten es wahrlich in sich. Fassmann: „Wenn dies nicht gelingt, dann darf dem Land Mathis’ zentraler Ansatz: Ohne Arbeitsplätze man das Schrumpfen von ländlichen Regionen keinesfalls oder Jobs in einer zumutbaren Entfernung zum nicht länger bekämpfen.“ Eine Aussage, die eben- Wohnort haben Gemeinden im ländlichen Raum so wie Mathis’ These, dass die Landwirtschaft Teil zweite Wahl, seiner Einschätzung nach kaum Überlebenschan- des Problems des ländlichen Raums sei, im Publi- sondern sie cen. „Wenn es in einer Region keine Arbeits- kum heftige Diskussionen hervorrief. ziehen es plätze in zumutbarer, in auspendelqualitativer Breitbandtechnologie und Versorgung mit entschieden Entfernung gibt, so kommt es zwangsläufig zu leistungsstarkem Internet bezeichnete Mathis einer negativen Bevölkerungsentwicklung“, sagte als zentralen Standortfaktor. Ein Thema, das mit dem urbanen Mathis. Und es sei nicht so, dass sich Menschen dem niederländischen Breitbandfachmann Raum vor.“ von vornherein bewusst gegen den ländlichen Huub van Ettekoven, Gründer von OpenNet Gerald Mathis, Regional- Raum als Wohnort entscheiden. „Für viele Men- Europe, eingehender diskutiert wurde. Open- experte aus Vorarlberg schen ist das Leben auf dem Land keinesfalls die Net verfolgt den Ansatz, Gemeinden könnten zweite Wahl, sondern sie ziehen es entschieden Glasfaser-Netze auch in genossenschaftlicher dem urbanen Raum vor. Tatsächlich hat mehr als Zusammenarbeit errichten. „Die Internet-Nutzer die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ihren werden so zu Netzeigentümern“, erklärte van Lebensmittelpunkt in einer Gemeinde im länd- Ettekoven.

KOMMUNAL 63 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 THEMA

FORUM 3 BEWEGTE REGION1 RAUS AUS DER OPFERROLLE

Sich selbst am Schopf packen und aus dem Sumpf ziehen – das Beispiel Peter Höbarths und der Gemeinde St. Martin im Waldviertel zeigt, wie eine Gemeinden aus eigener Kraft Zukunftspotenzial generieren kann.

as ist ein Pionier? Man kann vermutlich strategien gegen das Wenigerwerden im 21. viele Definitionen suchen, aber viel Jahrhundert“. In ihrem Impulsvortrag definierte Wzukunftsträchtiger als Peter Höbarth Gerlind Weber, Raumplanerin an der Boku, den dürfte es nicht mehr werden, was langfristige demografischen Wandel als die größte Heraus- Gemeindepolitik angeht. Sage und schreibe 13 forderung für den strukturschwachen Raum: Jahre ist es jetzt her, dass der Bürgermeister von „Das ist ein größeres Problem als der Arbeits- St. Martin im Waldviertel, einer 1700-Einwoh- plätzemangel oder der bloße Wegzug – weil es ner-Gemeinde in einer der strukturschwächsten nicht so offensichtlich ist.“ Soll heißen: Selbst Regionen Österreichs, einen Plan in Bewegung wenn die Einwohnerzahl in einer Region nur Der demo- gesetzt hat, seine Gemeinde (gemeinsam mit stagniert, kann ein grobes Problem für die Ge- grafische den beiden Nachbarorten) mit einem modernen meinden dort hervordräuen – wenn vor allem Glasfasernetz auszustatten. Gegen die Empfeh- alte Menschen bleiben oder dazukommen, junge Wandel ist ein lung des Landes, gegen die „Was brauchen wir mit ihren Kindern dagegen wegziehen. größeres Prob- das“-Unkenrufe, gegen die Skepsis der eige- Eine einfache Schema-F-Lösung gäbe es lem als Arbeits- nen Bürger hat Höbarth das gemeindeeigene gegen solche Herausforderungen nicht, erklärt Glasfasernetz damals durchgesetzt. Heute ist es Weber – sie rät Gemeinden und Regionen, Hand plätzemangel seit mehr als zehn Jahren in Betrieb – und hilft in Hand mit der Wissenschaft einen „Generatio- – weil er nicht so dabei, junge Menschen zu überzeugen, in dem nen-Check“ durchführen zu lassen, der sys- offensichtlich ist.“ Ort zu bleiben, statt nach Linz oder Wien zu tematisch feststellt, warum die entsprechende übersiedeln. Gegend unattraktiv für Junge wird. Auf dieser Gerlind Weber, Basis lassen sich Lösungen erarbeiten. Raumplanerin an der Universität für Genau solche Initiativen sind es, die Gemein- Solche intelligenten Lösungsansätze beschäf- Bodenkultur den setzen können, um zu verhindern, dass tigten dann den Rest des Forums: Dass in vielen der demografische Strukturwandel ländliche Fällen veraltete Gemeindeordnungen Zusam- Regionen komplett verwüstet zurücklässt – das menarbeit verhindern würden – etwa was die ist der Schluss aus dem Forum 3 der heurigen Schulkooperationen angeht –, wurde aus dem „Kommunalen Sommergespräche“ – Thema: Publikum mehrmals genannt. Kurz zusammen- „Bewegte Region – Wege in eine neue Zukunft; gefasst: „Raus aus der Opferrolle!“ für struktur- Anpassungsstrategien an und Vermeidungs- schwache Gemeinden.

64 KOMMUNAL THEMA KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

FORUM 4 KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE 1 OHNE LÄNDLICHEN RAUM KEINE ENERGIEWENDE

Das Forum 4 der Sommergespräche hat ein Faktum herausgearbeitet: Der Klimawandel ist in den Köpfen der Menschen noch nicht ange- kommen.

as sei auch der Grund, weshalb gerade auf • Die Mustersanierung 2015: kommunaler Ebene noch mehr Bewusst- Hier können umfassende Sanierungsprojekte Dseinsbildung in dieser Richtung notwendig von betrieblich genutzten und öffentlichen Ohne sein wird. Diese Bewusstseinsbildung wirkt auch Gebäuden gefördert werden. den ländlichen primär nur auf lokaler Ebene, weil einerseits der • klimaaktiv mobil direkte Zugang zu den Bürgerinnen und Bürgern • Klima- und Energie-Modellregionen. Raum wird die vorhanden ist und weil umgekehrt hier das Ver- Energiewende trauen in die politischen Repräsentanten noch Im Forum wurde auch ein Erfahrungsbericht nicht funk- gegeben ist. aus dem Energiebezirk Freistadt präsentiert. Der Energiebezirk existiert seit zehn Jahren und um- tionieren.“ Da eine erfolgreiche Energiewende also nur fasst 27 Gemeinden. Die Haushalte, Landwirt- Wolfgang Unterhuber, über die Kommunen funktionieren kann, ver- schaften, Betriebe und Gemeinden des Bezirks Regionalmedien Austria, sucht die Politik hier die Gemeinden direkt zu müssen pro Jahr in Summe rund 120 Millionen Forumsleiter unterstützen. Lange Zeit war das problematisch, Euro für Energie ausgeben. 70 Millionen fließen weil direkte Investitionen zum Beispiel in die laut Geschäftsführung des EBF noch immer aus Energieeffizienz der Amtshäuser zum „Grauen dem Bezirk ab. Ziel: Bis 2030 will man den Ener- Finanzausgleich“ gezählt wurden. gieverbrauch zu 90 bis 100 Prozent aus regiona- ler erneuerbarer Erzeugung abdecken. Beispiele von Fördermaßnahmen sind aktuell: Aber auch Grenzen der Energiewende wurden aufgezeigt. In den Betrieben ist bei Investitionen • Die Pilotaktion „Klimaschutz in Gemeinden“: in Erneuerbare bzw. in Energieeffizienz derzeit • Die Gemeindeförderung NEU seit 1.7.2015 für ein spürbarer Rückgang zu verzeichnen. Kon- die Förderungsbereiche: kret: minus 20 Prozent. Grund: günstige fossile • Thermische Gebäudesanierung Energie. Die Bürokratie treibt seltsame Aus- • Biomasse-Einzelanlagen wüchse. Das Ausseerland hätte beispielsweise Die Beiträge wurden • Biomasse-Mikronetze Potenzial für 40 Windräder. Aufgrund des Land- aus Platzgründen re- • Thermische Solaranlagen schaftsschutzes ist eine Realisierung undenkbar. daktionell gekürzt. Den • Wärmepumpen Fazit: Ohne den ländlichen Raum wird die Volltext finden Sie auf • Energiesparmaßnahmen Energiewende nicht funktionieren. gemeindebund.at

KOMMUNAL 65 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 STIMMEN DER TEILNEHMER

... UND DAS SAGEN DIE BÜRGERMEISTER/-INNEN „DAS NETZWERKEN HIER IST PHANTASTISCH“

KOMMUNAL hat auch heuer nach Ich war bisher der Stimmung der Teilnehmer gefragt. Als immer dabei. Es gibt besonders wichtig wurde die Möglichkeit keine bessere des ausgiebigen Netzwerkens erachtet. Möglichkeit, Erfahrungen unter Bür- germeistern auszutauschen als die Kommunalen Sommergespräche. Erwin Mohr, Bürgermeister a. D. , Wolfurt, Vorarlberg Die Kommunalen Sommerge- spräche finde ich so wichtig, weil es eine gute Durchmischung zwi- schen Bürgermeistern und Ich komme nach Bad Aussee, weil es Amtsleitern gibt, und vor allem, hier wirklich gute und lebendige Dis- weil es um die Gemeinden der länd- kussionen gibt. Heuer hat mir das Podi- lichen Region geht. Und hier vor umsgespräch von Helmut Mödlhammer allem um die kleineren Gemeinden. und Professor Felderer gefallen. Man hat Ich bin mittlerweile das siebente gesehen, was es für unterschiedliche Mei- Mal bei den Sommergesprächen, nungen zu einem aber das Thema Thema geben kann. heuer ist eines Josef Mathis, Bürgermeis- der besten bisher. ter a. D von Zwischenwasser , Sonja Ottensbacher, Vorarlberg Stuhlfelden, Salzburg

Bei den Kommunalen Sommerge- sprächen war ich noch nicht. Präsident Ich war heuer das Mödlhammer hat mich ermuntert, her- erste Mal dabei, weil zukommen. Ich bin überrascht über die ausgezeichneten Refe- das Thema ländlicher renten und denke, dass von der Veranstaltung Impulse für den Raum für mich ländlichen Raum ausgehen können. Für mich nehme ich mit, dass enorm wichtig ist. Ich kann mir aber gut Bürgerbeteiligung enorm wichtig ist. Man soll nicht nur die Köpfe vorstellen, wiederzukommen. Das hängt der Gemeinderäte nutzen, sondern das ganze Wissen der Bevölke- natürlich auch vom Thema ab. Die Asylfrage rung! Ich möchte jetzt Stammtische zu Wirtschaft, Sport und wird uns beispielsweise auch noch in den Kultur ins Leben rufen, bei denen die Gemeindebürgerinnen und nächsten Jahren beschäftigen. -bürger ihre Anliegen einbringen können. Johannes Nöbl, Bezirkshauptmann von Bludenz, Vorarlberg Konrad Giner, Thaur, Tirol

66 KOMMUNAL STIMMEN DER TEILNEHMER KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

... UND DAS SAGEN DIE BÜRGERMEISTER/-INNEN „DAS NETZWERKEN HIER IST Das ist eine gigantische Veranstaltung. Man lernt sehr viel und man sieht vor PHANTASTISCH“ allem, dass man als Bürgermeisterin mit den Problemen nicht allein ist, sondern dass jeder in seiner Gemeinde die gleichen Probleme hat. Das heurige Thema ländlicher Raum ist für mich wie maßgeschneidert, da meine Gemeinde ja im ländlichen Raum liegt. Auch das Netzwerken ist sensationell – ich habe viele gute Bekanntschaften geschlossen und kenne jetzt einige Kollegen und Kolleginnen, die ich bei Fragen kontaktieren kann. Renate Habetler, Bernstein, Burgenland

Die Veranstaltung heuer war die beste, Die ,Kommunalen Sommergespräche‘ – ich bin jetzt das die ich bislang be- dritte Mal hier – sind für mich eine Möglichkeit, von den sucht habe – ich bin das vierte Mal hier – Besten zu lernen. Man bekommt einen Überblick, wo die weil das Thema ländlicher Raum für mich und anderen der Schuh drückt. Ich versuche, von jeden Sommer- meine Gemeinde ein ganz wesentliches ist. gesprächen zwei bis drei Themen oder Punkte mitzuneh- Gerade in Bezug auf das Thema Kompetenz- men, wo ich mir auch ganz konkret vornehme, dass diese verteilung auf die Gemeinden müsste die Dinge in meine politische Arbeit einfließen. Noch ein positi- Neuverteilung „weniger Land – mehr Gemein- ver Aspekt ist die Gruppengröße, die den“ heißen. Das ist vermutlich nicht sehr hier überschaubar ist und wo das Netz- realistisch, es ist halt schade, weil viel verloren werken ganz gut funktioniert. geht. Es ist auch gut, dass die Gruppe der Florian Kasseroler, Nenzing, Vorarlberg Teilnehmer nicht zu groß ist – so kann man mit praktisch allen ins Gespräch kommen. Johann Dreier, Weißenbach, Tirol

Ich bin das zweite Mal in Bad Aussee dabei. Es ist eine ideale Möglichkeit, um zu netzwerken. Heuer hat mir gefallen, Ich bin das erste Mal hier. In den dass viele wichtige Themen rund um den vergangenen Jahren habe ich immer ländlichen Raum angesprochen wurden. In wieder die Berichte über die Sommer- Zukunft wäre eine Veranstaltung zum The- gespräche gelesen und mir immer ma öffentlicher Verkehr wieder gedacht, da könntest auch bzw. Verkehr im ländli- einmal hin. Heuer hat mich der Inhalt besonders ange- sprochen und Zeit hatte ich auch – und hier bin ich. chen Raum interessant. Besonders gut und positiv sind die die Gespräche mit den Bernd Strobl, Ollersdorf, Bürgermeisterkollegen und -kolleginnen rund um die Vor- Burgenland träge. Wenn man am Abend zusammensteht und Erfahrun- gen austauscht, ist das ein ganz wichtiger Faktor. Martin Voggenberger, Munderfing, Oberösterreich

KOMMUNAL 67 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 LEBENSQUALITÄT

LEBENSQUALITÄT IN GEMEINDEN ERFOLGSFAKTOR ZUFRIEDENHEIT

Politikwissenschafter Peter Filzmaier analysierte auf Basis aktueller Studien, welche Rolle die emp- fundene Lebensqualität und die Erwartung an die Zukunft für die Zufriedenheit mit dem Leben in der Gemeinde spielt.

olitikwissenschafter Peter Filzmaier ist Auch andere Aspekte der Steiermark-Wahlen inzwischen Stammgast bei den Kommu- seien beachtenswert. Die Maßnahmen, die nalen Sommergesprächen. Kürzlich hat die steirischen Reformpartner im politischen er in einer Studie für den Gemeindebund Ich sehe den Bereich gesetzt hätten, werden weitgehend mit 1000 Befragten die Lebensqualität in Sinn der Sache begrüßt. „Das ist ja auch kein Wunder“, meinte Pden Gemeinden analysiert. Was wollen die Men- nicht, ständig zu Filzmaier, „denn die Verkleinerung des Land- schen, was brauchen sie? Wie hoch oder niedrig kommunizieren, tags tut niemandem weh.“ Die Änderungen im ist das Vertrauen in die kommunale Ebene? Sozialbereich würden dagegen deutlich ne- ich bin so arm, gativer bewertet – allen voran die Schließung Die Gemeindestudie 2015 des Gemeinde- ich krepiere. von Spitälern und Spitalsabteilungen. Auch die bundes (siehe KOMMUNAL 7&8/2015, Seite 21 Denn was Einsparungen bei Sozialeinrichtungen stoßen auf und Seite 4-5 dieser Nachlese) zeige, dass die breite Ablehnung. Lebensqualität in den österreichischen Ge- sagen Sie in Die Gemeindestudie zeige weiters, dass die meinden im Großen und Ganzen als sehr gut einem Jahr? Arbeit der Kommunen äußerst positiv bewertet angesehen wird. Überraschend sei lediglich, Peter Filzmaier wird. 80 Prozent der Befragten sind mit ihrer dass die wirtschaftliche Lage der Gemeinden Politikwissenschafter, Gemeinde glücklich. Mit der Arbeit der jeweili- nicht wesentlich besser eingeschätzt wird als Geschäftsführer des gen Landesregierung sind nur mehr 69 Prozent jene von Ländern und Bund. Interessant sei Instituts für zufrieden oder sehr zufrieden, mit der Tätigkeit es aber, wenn man diese Ergebnisse mit einer Strategieanalysen der Bundesregierung können sich nur 34 Prozent Analyse der Gemeinderatswahl in der Steier- erwärmen. mark vergleicht. Denn dabei zeige sich, dass die Bevölkerung die Situation der Gemeinden sehr Dass die Menschen mehr an politischen Ent- unterschiedlich sieht. „Wähler der FPÖ sind eher scheidungen beteiligt werden wollen, zeigen negativ eingestellt“, so Filzmaier. Noch krasser Filzmaiers Ergebnisse ebenso. Die Möglich- sei die Einschätzung der Zukunft: 82 Prozent der keiten dieser Mitbestimmung sind freilich nur FP-Wähler sehen mit Sorge in die kommenden gering. Was mit Volksbegehren normalerweise Jahre, Wählerinnen und Wähler anderer Parteien passiert, wissen wir alle. Dementsprechend nur zu etwa 20 Prozent. schlecht bewertet die Bevölkerung die Mitbe-

68 KOMMUNAL KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

stimmungsmöglichkeiten auf Bundesebene. Nur acht Prozent finden, dass sie österreichweit etwas mitzureden haben. Ganz anders die Lage in den Gemeinden. 55% haben den Eindruck, dass ihre Anliegen gehört werden und sie bei relevanten Entscheidungen beteiligt sind. „Ein sensationeller Wert“, findet auch Mödlhammer. „Das zeigt, dass wir die Keimzelle demokrati- scher Mitbestimmung sind.“ Dementsprechend hoch ist auch das Vertrau- en in die Arbeit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. 39 Prozent gaben an, dass der Ortschef die Bürgerinteressen am effizientesten vertritt. Nur 21 Prozent haben dieses Vertrauen in die Landesebene, nur zehn Prozent in den Bund. Die EU landet weit abgeschlagen mit nur einem Prozent auf dem hintersten Rang. Interessant sei die Analyse der Verbundenheit mit den politischen Ebenen, so Filzmaier. Die Mehrheit der Befragten fühle sich in erster Linie als Österreicherin oder Österreicher. Filzmaier: „Beim Nationalstolz liegt Österreich auch inter- national weit vorne.“ Aber auch die Verbunden- heit mit der Gemeinde sei hierzulande extrem hoch. Wenig überraschend sei, dass sich kaum jemand in erster Linie als EU-Bürger sieht. Vor rund 300 Vertretern „Das klingt auf den ersten Blick für die Ge- aus allen österreichi- meinden sehr gut. Aber es zeigt sich, dass sich schen Gemeinden war vor allem die Älteren sehr stark mit ihrem Hei- Prof. Peter Filzmaier in matort verbunden fühlen. Bei jungen und mobi- seinem Element. Sein len Menschen ist diese Verbundenheit deutlich Rat an die Gemeinde- kleiner.“ Die Faktoren Generation und Mobilität vertreter: „Ich rate den Gemeinden zu viel mehr seien da durchaus als Gefahr zu sehen. ,wow‘-Kommunikation.“ Für die Gemeinden selbst, vor allem für jene, die auch unter Abwanderung zu leiden haben, hat Filzmaier auch einen Rat parat: „Ich sehe den Sinn der Sache nicht, ständig zu kommunizieren, ich bin so arm, ich krepiere. Denn was sagen Sie in einem Jahr? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Sie sind dann schon tot, dann hat sich das erledigt. Oder Sie sagen dann, ich bin noch ärmer und krepier noch mehr. Glauben Sie mir, das nützt sich, strategisch gesehen, irgendwann einmal ab. Wenn das nun ein Workshop und kein Schlusswort wäre, dann würde ich Ihnen raten, dass Sie auf einen Zettel drei Dinge schrei- ben, die „wow“ in Ihrer Region sind. Reden wir viel mehr über jene Dinge, die in Ihrer Region ,wow‘ sind. Durchaus auch kritisch, ob das die restlichen Leute auch so ,wow‘ empfinden. Aber generell rate ich den Gemeinden hier zu viel mehr ,wow‘-Kommunikation.“

KOMMUNAL 69 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 DISKUSSION

DIE POLITISCHE RUNDE MEHR FREIHEIT, WENIGER REGELN

Die Regulierung jedes kleinsten Details muss aufhören, war eine zentrale Forderung, die Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer auch im Hinblick auf die Verhandlungen zum zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr formulierte.

ie bei der Abschlussdiskussion der Kom- Gemeinde gefragt. „Immer mehr Frauen sind munalen Sommergespräche anwesende gut ausgebildet. Wenn sie vor Ort keinen Job, DFamilienministerin Sophie Karmasin keine passende Kinderbetreuung, keine gute nahm diese Kritik an, sah das naturgemäß - vor Arbeits- Schulstruktur – schlichtweg kein familien- allem was das zweite verpflichtende Kinder- plätze allein freundliches Umfeld – finden, werden sie eine gartenjahr anging - aber etwas anders. Darüber, werden keine Gemeinde nicht als Wohnort wählen“, betont dass Familienfreundlichkeit ein wesentlicher Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Standortfaktor ist, waren sich aber alle Podi- Menschen Felipe. Den Gemeinden steht mit dem Audit „fa- umsteilnehmer einig. Neben Mödlhammer und anlocken, milienfreundlichegemeinde“ ein passendes Tool Karmasin nahmen auch die Tiroler Landes- es braucht auch zur Seite. Um eine optimale Kinderbetreuung hauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und vor Ort zu organisieren, die von Alleinerziehern Politikwissenschafter Peter Filzmaier an der die Software.“ bis hin zur Hausfrau – allen Lebensmodellen von Moderatorin Martina Salomon geführten Ingrid Felipe, Landes- und Anforderungen – gerecht wird, eignen sich Diskussion teil. hauptmannstellvertreterin gerade für ländliche und kleinere Gemeinden „Familienfreundlichkeit ist ein ganz zentrales in Tirol und Landesrätin Kooperationen. Auch die Zusammenarbeit mit Element und hat in der Vergangenheit zu wenig für Umwelt, Naturschutz, Unternehmen möchte die Familienministerin Mobilität und Nachhal- Bedeutung erfahren. Diese Bedeutung hat das künftig weiter forcieren: „Es geht ja nicht nur tigkeit Ressort nun mit einem eigenen Ministerium darum, Wegzug zu verhindern, sondern Wegge- bekommen“, betont Karmasin. Dass die Bemü- zogene zu motivieren, wieder zurückzuziehen.“ hungen der letzten Jahre fruchten, zeige sich Felipe geht noch ein Stück weiter: „Arbeitsplät- auch in den steigenden Geburtenzahlen, so die ze allein werden keine Menschen anlocken, es Ministerin. Ob das auf die Zuwanderung oder braucht auch die Software. Denken wir nur an tatsächlich auf die Maßnahmen (z. B. Erhöhung Tourismusgemeinden. Dort gibt es zwar viele der Familienbeihilfe, Geld für den Ausbau der Arbeitsplätze, aber die Leute wohnen dort nicht Kinderbetreuung etc.) zurückführen ist, ließ sich gerne, weil das Rundherum nicht passt.“ im Laufe der Diskussion nicht verifizieren. Tatsache ist, dass Familienfreundlichkeit Die kleinen Einheiten arbeiten lassen, statt nicht nur von oben „diktiert“ werden kann. Am immer neue Regulierungen zu erfinden:Im meisten ist hier die Ebene vor Ort und damit die Hinblick auf den Finanzausgleich fordert Helmut

70 KOMMUNAL THEMA KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

Politikwissenschafter Peter Filzmaier, Familienministerin Sophie Karmasin, die Tiroler Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe und Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer bestrit- ten die politische Abschlussdiskussion zur Frage, „Ist der ländliche Raum noch zu retten?“

Mödlhammer einmal mehr, die Aufgaben zu entflechten. „Gerade im Kindergartenbereich muss das Geld direkt dort ankommen, wo es gebraucht wird. Für 80 Prozent der Kinderbe- treuungseinrichtungen sind die Gemeinden zuständig, die das großartig und je nach Bedarf Familienfreundlichkeit ist ein wesentlicher erfüllen. Die Gemeinden sind nicht die Re- Standortfaktor. Darüber formverweigerer, weil sie tagtäglich beweisen waren sich die Disku- müssen, dass sie den Anforderungen der Bürger tanten einig. Aber die entsprechen. Wir wollen die Qualität steigern, Entwicklung darf nicht wir wollen flexible Betreuungszeiten, aber wir durch Überregulierung brauchen auch mehr Freiheiten. Lasst uns in beschränkt werden. Ruhe arbeiten und regelt nicht alles bis in die kleinste Ebene. Lasst uns die Arbeit vor Ort ma- chen, wie es den Menschen am besten zugute- kommt.“ Im selben Atemzug sprach Mödlham- mer auch die strengeren Vorschriften für Vereine an, die das ehrenamtliche Engagement in den kleinen Einheiten Schritt für Schritt unmöglich machen würden.

Im Rückblick auf die Sommergespräche nahm Mödlhammer eines mit: „Wir brauchen mehr Chancengleichheit. Im Bereich des Breitbands, des öffentlichen Nahverkehrs und auch bei der Finanzzuteilung.“ Um wirkliche Chancengleich- heit zu erreichen, muss man allerdings an vielen Punkten ansetzen.

KOMMUNAL 71 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 AUF DER BLAA-ALM

IMPRESSIONEN 10 JAHRE KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE

Bei den intensiven Diskussi- onen rund um die Frage des ländlichen Raums wäre ein

Jubiläum fast untergegangen: Für die zehnten Kommunalen Sommergespräche gabs Heuer fanden die Kommu- natürlich auch eine Geburtstagstorte: Bürgermeister Franz Frosch, Kommunalkredit-Boss Alois Steinbichler, nalen Sommergespräche das Moderatorin Martina Salomon, Gemeindebund-Chef zehnten Mal statt – ein Grund Helmut Mödlhammer, Gemeindebund-General Walter Leiss und Vizebürgermeisterin Waltraud Köberl zum Feiern. präsentieren das gute Stück.

72 KOMMUNAL AUF DER BLAA-ALM KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015

MAN TRIFFT SICH HIER IM ENTSPANNTEN RAHMEN, MAN LERNT DIE LEUTE VON DER PRIVATEN SEITE KENNEN – DAS NETZWERKEN IST SENSATIONELL.“

Renate Habetler, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Bernstein im Burgenland

BILDERGALERIE Viel mehr Eindrücke von den Kommunalen Sommergesprächen 2015 finden Sie auf der Website www. gemeindebund.at

KOMMUNAL 73 KOMMUNALE SOMMERGESPRÄCHE 2015 AUF DER BLAA-ALM

BEI DIESEN TREFFEN NACH DER ARBEIT KOMMT MAN DRAUF, DASS WIR BÜRGERMEISTER ALLE IRGENDWIE DIESELBEN PROBLEME HABEN. “

Johann Dreier, Bürgermeister der Gemeinde Weißenbach am Lech

Wer dahinter steckt 10 Jahre „Kommunale Die „Kommunalen Sommer- Alois Steinbichler entwickelt sich Wir laden Sie ein: Helfen Sie uns Sommergespräche“ gespräche“ sind das Ergebnis einer dieser Think Tank stetig weiter. und gestalten Sie die nächsten Vision, die der Gemeindebund Viele Menschen und viele Gedan- Sommergespräche mit. Lassen und die Kommunalkredit vor zehn ken sind notwendig, um diese Sie uns wissen, worüber Sie dis- Jahren gemeinsam entwickelt Veranstaltung zu organisieren und kutieren wollen, welche Themen haben. Helmut Mödlhammer und in dieser hohen Qualität zu erhal- aus Ihrer Sicht für die Gemeinden der damalige Generalsekretär ten. Schon jetzt wird nach Themen interessant und richtungweisend Robert Hink setzten dann gemein- und neuen und interessanten sind. Und machen Sie uns auch sam mit der Kommunalkredit den Referenten/innen für die Sommer- Vorschläge, welche Referenten/ ersten Schritt: Ein „Alpbach für gespräche des nächsten Jahres, im innen Sie gerne hören und sehen Gemeinden“. Juli 2016, gesucht. Wichtig dabei wollen. Inzwischen brauchen die sind die ungewöhnlichen Zugänge, Schreiben Sie uns Ihre Ideen und Sommergespräche diesen Zusatz die Freiheit des Denkens. Es geht Vorschläge an redaktion@ge- nicht mehr. Sie sind die fest etab- nicht immer um konkrete Hand- meindebund.gv.at. Der Jubliäumsband lierte Denkwerkstatt der österrei- lungsanleitungen für die Gemein- „10 Jahre Kommunale chischen Gemeinden. den, sondern darum, der eigenen Wir freuen uns auf Sie und Ihre Sommergespräche“ wird Unter der Ägide von Helmut Arbeit frischen Wind zu verpassen, Gedanken. Ihr Kommunale nach der Eröffnung des Mödlhammer, Walter Leiss und neue Ideen und Ansätze zu finden. Sommergespräche-Team Gemeindetages präsentiert.

74 KOMMUNAL GESTALTEN & ARBEITEN

LEADER-Programm bringt starke Impulse für ländlichen Raum

Insgesamt 77 österreichische Bundesminister Andrä Rupprech- Regionen starteten Ende Juli im ter. LEADER bringt nicht nur mehr Tech Gate Vienna gemeinsam mit regionale Zusammenarbeit, sondern Bundesminister Andrä Rupprech- auch mehr Gestaltungsspielraum ter in die neue LEADER-Periode. für die regionale Bevölkerung. „Jede Ziel des Programms ist es, die Region weiß selbst am besten, was Lebens- und Wirtschaftsbedin- für sie die richtige Zukunftsstrate- gungen im ländlichen Raum durch gie ist. Die bessere Einbindung der passende Entwicklungsstrategien Bevölkerung durch die ,Lokalen Ak- zu verbessern. „Wir unterstützen tionsgruppen‘ im neuen Programm damit kulturell und wirtschaftlich war uns ein großes Anliegen“, so lebendige Dörfer mit einer hohen Rupprechter. Erstmals erhält jede Lebensqualität – von der Dorfer- anerkannte Region ein Budget zur neuerung über touristisch attraktive eigenständigen Umsetzung ihrer „Die bessere Einbindung der Bevölkerung Kulturveranstaltungen bis hin zu Entwicklungsstrategien samt pro- durch die ‚Lokalen Aktionsgruppen‘ im neuen Naturerlebnisangeboten. Das ist fessionellem Management. Programm war uns ein großes Anliegen.“ eine unverzichtbare Grundlage für Andrä Rupprechter. ein lebenswertes Österreich“, so Mehr auf www.bmlfuw.gv.at

Freiwilliges Engagement im Ausland wird noch attraktiver

Mitte Juli ist der Entwurf eines Auslands- Vier Hufe für Justizminister: ZPR freiwilligen­dienstegesetzes in Begutachtung Schmetterlings- gegangen. Der Entwurf, dessen Begutachtungs- wird einfacher frist noch bis zum 26. August 2015 läuft, führt kinder Keine konkreten Zusagen machte 10 Jahre „Kommunale die unterschiedlichen Strukturen der beste- Justizminister Helmut Brand- Sommergespräche“ henden Auslandsdienste, also des Friedens-, Seit dem 22. Juni durchquert stetter im Juli beim Besuch von Gedenk- und Sozialdienstes im Ausland, Wachtmeister Barbara Poczek mit Gemeindebund-Vize Alfred Riedl unter dem Dach des Freiwilligengesetzes ihrem Pferd „Schnuffel“ Öster- und Gemeindebund-General Walter zusammen. reich von Ost nach West. Unter Leiss. Themen waren „heiße Eisen“ Neben wesentlichen Maßnahmen zur Quali- dem Motto „4 Hufe für Schmet- wie das Strafrecht für Gemeinde- tätssicherung und Verbesserung der sozialen terlingskinder“ sammelt sie dabei mandatare und die Neuerungen bei Absicherung von Freiwilligendiensten führt die Spendengelder für die Selbsthilfe- der Urheberrechtsvergütung. Zusammenführung der Regelungen im Freiwil- gruppe „DEBRA Austria“, die sich Beim Zentralen Personenstandsre- ligengesetz zu spürbaren Verwaltungsverein- um sogenannte Schmetterlings- gister (ZPR) werden nun erstmals fachungen, zudem wird der Auslandsdienst für kinder kümmert. positiven Seiten sichtbar. Scheidun- Frauen geöffnet. „Gerade im heurigen Gedenk- Von der Selbsthilfegruppe „DEBRA gen können beispielsweise gleich jahr setzt die Gesetzesnovelle ein positives Austria“ wurde ein Spendenkonto direkt am Gericht eingetragen Zeichen für das tägliche Engagement wider das eingerichtet: „Schmetterlingskin- werden. Vergessen und für den aktiven Einsatz junger der“ - Kennwort Schnuffel: DEBRA Frauen und Männer im Ausland“, zeigt sich So- Austria, IBAN: AT22 6000 0000 www.gemeindebund.at zialminister Rudolf Hundstorfer erfreut. 9000 0041, BIC: OPSKATWW.

KOMMUNAL 09/2015 // 75 GESTALTEN & ARBEITEN

A1 MACHT DEN LÄNDLICHEN RAUM WETTBEWERBSFÄHIG BREITBANDINTERNET EROBERT DIE GEMEINDEN Österreichs führender Kommunikations- anbieter A1 wird seiner Rolle gerecht und sorgt für flächendeckend schnelles Internet auch abseits der Ballungszentren.

as Internet ist die zukunftssicheren Infrastruktur Lebensader für den ab. Die auf Glasfaserleitungen D gesellschaftlichen und basierenden Ausbauvarianten wirtschaftlichen­ Fortschritt. kommen auch in den entle- Die Ansprüche an moderne generen Regionen Österreichs Internet-, TV- und Multime- zur Anwendung und bieten dia- sowie Streaming- Services noch ausreichend Reserven. steigen rasant: Alle 2 Jahre Durch neue Technologien ist verdoppelt sich das übertrage- ohne weitere Grabungsarbei- ne Volumen. Nur ein flächen- ten eine Verdreifachung der deckendes Breitbandnetz heute angebotenen Leistungen kann langfristig diese Ansprü- zu erwarten. In enger Zusam- che abdecken. A1 investiert menarbeit mit den Ländern eine halbe Milliarde Euro in und Gemeinden wird A1 durch Neue Glasfaser-Leitungen werden verlegt. Dank dieser Daten- das flächendeckende Glasfa- massive Investitionen in den highways verfügen selbst entlegenste Gebiete über Breitband. sernetz, an das bereits jetzt kommenden Jahren einen flä- mehr als 3 Millionen Haus- chendeckenden Zugang zum halte angebunden sind. Das Glasfasernetz ermöglichen. Das bereits rund 60% der Bevöl- herrscht gegenwärtig auch in entspricht immerhin einem Tempo dabei ist hoch. Allein kerung. Schon heuer wird der Bad Aussee emsige Betrieb- versorgungsgrad von 70% der im vergangenen Jahr konnte LTE-Ausbau in ganz Österreich samkeit, wo bis Oktober zu Gesamtbevölkerung. A1 zusätzliche 400.000 Haus- zum Großteil bereits abge- den 2500 bestehenden Breit- halte in rund 100 Gemeinden schlossen sein. Wichtig ist das band-Haushalten mindestens Die Mittel aus der Breit- willkommen heißen. Das für dünn besiedelte Regio- weitere 1800 hinzukommen, bandmilliarde unterstützen entpricht 10% aller Haushalte nen: „Murau ist eine der am und das mit Datenübertra- den Ausbau in wirtschaftlich Österreichs in nur einem dünnsten besiedelten Regio- gungsraten bis zu 50 Mbit/s. bisher unrentablen Regionen. Jahr. nen Österreichs. Die dezentral A1 begrüßt daher diese Zusage gelegenen Gebiete der Region Gleichzeitig investiert A1 der Bundesregierung für die Ähnlich erfolgreich agiert können wir dennoch relativ rund 100 Mio. Euro in den Breitbandmilliarde und verdop- A1 im Mobilfunk: Nach dem rasch mit mobilem Breitband Breitbandausbau in Oberös- pelt jeden öffentlichen Euro Aufbau der LTE-Versorgung in versorgen. Unser 4G/LTE-Netz terreich. Bis 2016 werden so aus der Breitbandmilliarde den Städten stand 2014 vor im Frequenzbereich 800 MHz weitere 100.000 Haushalte mit Hilfe von privaten Investi- allem der ländliche Raum im ist dazu durch die günstigen erschlossen. Für zahlreiche tionen. Die Wettbewerbsfähig- Vordergrund. Mit Jahresende Ausbreitungseigenschaften ländliche Gemeinden bringt keit des Standorts Österreich betrug der Versorgungsgrad bestens geeignet“, so Marcus das einen Quantensprung, was hängt wesentlich von einer mit dem mobilen Breitband- Grausam, Technikvorstand bei die Versorgung mit mobilem

zuverlässigen, schnellen und netz der vierten Generation A1. Neben dem Bezirk Murau Breitband betrifft. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

76 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

EINFACH(E) GENIALE LÖSUNG: KINDGERECHTE, KOSTENGÜNSTIGE KINDERGÄRTEN

Experten entwickelten gemeinsam ein Modulbau-System um optimale, gesunde und nachhaltig errichtete Kinder- gärten zu bauen, die auf die jeweiligen Bedürfnisse, Kos- ten und Verfügbarkeit maßgeschneidert werden können.

n ganz Österreich wird den Kindern orientierter, qua- derzeit das Angebot an litativ hochwertiger Kindergar- Kinderbetreuungsplätzen ten kostengünstig planen und massiv ausgebaut. Nicht umsetzen lässt. Gelungen ist immer wird dabei auf das der ARGE Kindergartenof- IQualität, Nachhaltigkeit und fensive, kurz kigago, die extra die Bedürfnisse der Kinder ein Modulbaukonzept dazu Rücksicht genommen. entwickelt hat. Hinter kigago Kommunalmesse 2015 Die Erweiterung eines Kinder- stehen etablierte Ziviltech- Fachvorträge am 9. September gartens in Simmering zeigt, niker, die Kindergärten und 9. – 11. September 2015, Wien dass das geht – und zwar ganz Schulen nach den Bedürfnis- ohne Kostenexplosion. sen der Kinder planen und umsetzen. Gegründet wurde Geführte Besichtigung Das komplette Projekt wurde die kigago! arge kindergarten- von zwei Projekten in Wien: nach einer intensiven viermo- offensive 2011 von den Wiener natigen Planungszeit in einer Architekturbüros Paschinger Kindergärten in1210 & 1110 Wien Bauzeit von nur vier Monaten Architekten, Hoppe Architek- umgesetzt. Die veranschlagten ten und dem Ingenieurbüro Baukosten wie auch der Über- RWT plus, verantwortlich für gabetermin konnten gehalten Tragwerksplanung, Bauphysik werden. Seit Herbst 2012 und Haustechnik. werden bereits bis zu 150 Kinder in den sechs Gruppen nach dem neuesten Stand der Technik und den hohen An- RÜCKFRAGEHINWEIS forderungen für Kindergärten betreut und gefördert. kigago! Auch bei einem kompletten arge kindergartenoffensive Arch. DI Wolfgang Paschinger Neubau, wie z. B. dem Kinder- Mobil: 0676/ 9611297 garten Maria Himmelfahrt in Mail: [email protected] www.kigago.at Wien Floridsdorf zeigt sich, 1010 Wien, Stubenring 4/13 dass sich ein ökologisch www.kigago.at intelligenter und vor allem an

KOMMUNAL 09/2015 // 77 FOTO / © Adam Mørk 100 PUNKTEFÜR DAS STEILDACH Vorteile. mehr. Aber noch ist da Österreich hat Steildach ein natürliche vorzugsweiseIn einem bergigen Landwie GESTALTEN &ARBEITEN 78 //KOMMUNAL INITIATIVE

09/2015

E von mehr als 25 Tonnenvon 25 als mehr CO bei 83.300Euro. Zusätzlich ist die Einsparung ten Steildaches gegenüber anderen Dachtypen che von 200m²liegt die Ersparnis des ausgebau- Einfamilienhaus einem Grundflä miteiner Bei baute Dach Kostenersparnis. bringteine noch Wohnraum zuerweitern sogarausge und das Möglichkeit, späteren zueinem Zeitpunkt den tungskosten steigen. zu beginnt bereits Jahren nach15 Erhal den in Steildach Flachdach Erneuerungsbedarfdas an, tiv konstant. Erst Jahren 30 nachrund fällt beim Die laufenden Kosten Steildach ein für rela sind Flachdächer als abschneiden. sogaroder besser sowohl ökonomisch auch ökologisch als ähnlich Steildächer Bewertung der bei Lebenszyklus des benszyklus“ der TU Wien belegt weiters, dass ständerte Kollektoren. höheresentlich Regensicherheit aufge auf als zuverlegen,schneller weisen sie auchwe eine Solarkollektoren nichtnureinfacher sind und Flachdacheinem bereits Neigung. optimale die tovoltaikanlagen Gegensatz im besitztdieses zu geneigten Daches FürPho deutlich: und Solar- nung nutzen. Hier zeigen Vorteile die sich eines Hausbauerder Dach ihr Energiegewin die für aus dem Jahr 2014.Ebenso möchte fast die Hälfte Marktforschungsinstituts „meinungsraum.at“ ErgebnissenZu diesen kommt Studiedes eine verhältnissen sowie Kosten die Daches. des extremen Schutz der bei zienz, Witterungs fünf Umrundungenfünf Erde. der CO2 ausgestoßen wird. Das entspricht wiederum te 204.756km weit fahren, bis diese Menge an energieeffizienter Ein binden. Kleinwagen könn notwendig, Menge diese um Kohlendioxid zu Fichten 20 oder Buchen wären 18 Klimaschutz: Baustoffeder Betrieb im und relevant den für Variante des geneigtenDaches. dach anhält: 83Prozent derBefragten wählen eine ten Dächernwieetwa Mansard demSatteldach- oder stehen. DieStudiezeigt auf, dass der Trend zugeneig erheben, wiedieÖsterreicher zumDachihres Hauses 2014 ließeinrenommiertes Marktforschungsinstitut Mehr aufwww.meinsteildach.at Zusätzlich bietet Steildach die ein noch Die Studie„Steildach vs. Flachdach Le im Kriterien Bestandssicherheit, Energieeffi von neun als mehr zehnfür Bauherren die Wahl die ntscheidend für Daches des sind bei der Produktion der 2 bei - - - - - ­ ------GESTALTEN & ARBEITEN

ÖSTERREICHISCHE FORSCHUNGSGESELLSCHAFT STRASSE-SCHIENE-VERKEHR GEMEINDESTRASSE – NACHHALTIG GESTALTEN! Das längste Straßennetz Österreichs wird von den Gemeinden und Städten, betrieben. Dies stellt vor allem die Bürgermeister sowie die Mit- arbeiter der kleinen Gemeinden vor personelle, technische und in letzter Zeit immer mehr vor große rechtliche Herausforderungen.

o sind auf kommu- Ausschreibungsgrundlagen naler Ebene gewisse für Rechtssicherheit Grundkenntnisse, aus Als Herausgeber der „Stan- den Bereichen der dardisierten Leistungsbe- Straßenbautechnik, schreibung Verkehr und Sder Straßenausrüstung, der Infrastruktur“ bietet die FSV Straßenerhaltung, Baustellen- auch bei Ausschreibungen für absicherung und des Winter- Infrastrukturprojekte Hilfestel- dienstes erforderlich, um die lung. Die Rechtssicherheit wird Verantwortung als Straßen durch die Verwendung von Erhalter tragen zu können. standardisierten Ausschrei- Verkehrsexperten in den Ge- Diese können bei der sechs- bungstexten erhöht. meinden, Ein-Tagesschulungen MEHR INFOS Österreichische tägigen Seminarreihe der für mehr Verkehrssicher- Forschungsgesellschaft Forschungsgesellschaft Verkehrssicherheit in heitswissen an. Ziel ist es, an Straße-Schiene-Verkehr Straße-Schiene-Verkehr (FSV) Gemeinden einem Tag möglichst kompakt

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE „Kommunale Straßen“ erlangt Verkehrsunfälle sind teuer! sicherheitstechnische Zusam- www.fsv.at werden. Deshalb bietet die FSV allen menhänge zu vermitteln.

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PORR UND TEERAG-ASDAG: LOKAL VERANKERT, INTERNATIONAL VERNETZT In Zeiten knapper Budgets und sinkender personeller Ressourcen im öffentlichen Bereich werden Bauprojekte FOTO:PORR für Kommunen zur echten Herausforderung. Verläss- liche Partner mit einem guten Verständnis für die loka- len Bedürfnisse und umfassender Expertise entwickeln sich immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor – dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Groß- oder Kleinprojekte handelt.

Baukompetenz hat in Öster- nehmen oder als Generalun- wie Bodenmar- reich einen Namen: PORR ternehmen für schlüsselfertige kierungen und In Österreich wird höchste Gesamtlösungen. Abdichtungen Sanierung 10. Oktoberstraße, Klagenfurt. Baukompetenz und Hand- zählen zur schlagqualität ganz klar mit „Kein Projekt ist uns zu Angebotspalette. einer Unternehmensgruppe klein, aber auch keines zu Kundennähe und regionale in Verbindung gebracht: mit groß“ – so die Devise der Gleichzeitig ist die TEERAG- Arbeitsplätze: Dafür sorgt der PORR. Seit mehr als 145 TEERAG-ASDAG ASDAG bekannt für die erfolg- die österreichweite Präsenz Jahren hat Innovation im Bau Die österreichischen Tiefbau- reiche Abwicklung komplexer Projekte zeitgerecht, in der bei der PORR Tradition. So war Spezialisten der PORR-Gruppe Infrastrukturprojekte. Gerade gewünschten Qualität und das Unternehmen beispiels- sind in der TEERAG-ASDAG bei derartigen Großprojekten im vorgegebenen Budget zu weise maßgeblich am Bau der zu Hause. Auch die TEERAG- schafft die konzernweite Zu- realisieren, ist erklärtes Ziel Wiener Ringstraße beteiligt. ASDAG blickt auf eine über sammenarbeit der internatio- der PORR. Dazu benötigt das Heute sind die österreichi- 100-jährige Firmengeschichte nalen PORR-Experten echten Unternehmen Profis auf den schen Hochbau-Experten in zurück – ein Indiz für das Mehrwert für den Kunden: Nur Baustellen vor Ort. Alleine in der PORR Bau GmbH gebün- nachhaltige Agieren und den wenige Anbieter in Österreich Österreich sind über 9.000 Mit- delt. Ihr Leistungsspektrum Anspruch des Unternehmens, verfügen über eine ähnlich arbeiter der PORR im Einsatz, reicht von der Sanierung bis sich permanent weiterzuent- umfassende Expertise im um Kundenbedürfnisse und zum Neubau von Objekten, wickeln und neuen Ideen offen Tunnel-, Bahn-, Beton- und In- -wünsche zu erkennen und von Kindergärten, Schulen und gegenüberzustehen. genieurbau (wie z. B. Brücken- zu erfüllen. Dabei spielt die anderen öffentlichen Gebäu- bau) und Grundbau wie die genaue Kenntnis der regio- den bis hin zur Schaffung von Aktuell umfasst das Leistungs- PORR-Gruppe. Und von jedem nalen Rahmenbedingungen Wohnraum. Darüber hinaus spektrum des Tiefbau-Unter- realisierten Projekt profitiert eine entscheidende Rolle. Kein verfügt das Unternehmen über nehmens die Sanierung oder der Auftraggeber. Wunder also, dass die PORR umfassende Erfahrung bei der den Neubau von Straßen, den Abgerundet wird das Portfolio vorzugsweise auf Mitarbeiter Errichtung von Produktions- Bau von Außenanlagen, Pflas- der PORR in Österreich durch aus der Region setzt. Und so stätten, Gewerbeimmobilien, terungen, Wasser- und Abwas- Abbrucharbeiten, Altlastensa- profitiert die öffentliche Hand Bürogebäuden, Pflegeeinrich- serbeseitigungsanlagen, den nierungen und das Betreiben gleich zwei Mal: einerseits tungen und Krankenhäusern. allgemeinen Leitungsbau und und Errichten von Deponien von der lokalen Expertise des Je nach Anforderung fungiert auch Freizeitanlagenbau (z. B. – in erster Linie erbracht vom PORR-Teams und andererseits die PORR beispielsweise Skaterpark). Auch die Bearbei- Team der PORR Umwelttech- von der PORR als regionaler

lediglich als Baumeisterunter- tung von Nischenbereichen nik. Arbeitgeber. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

80 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

WINTERDIENST ZUVERLÄSSIGER PARTNER FÜR GEMEINDEN

Die kalte Jahreszeit bringt für Kommunen in Sachen Winterdienst Aufgaben mit sich, auf die es sich rechtzeitig vorzubereiten gilt. Als Qualitätsführer im Winterdienst betreut der Maschinenring österreichweit mehr als 15.000 Kunden und sorgt für schnee- und eisfreie Straßen in Gemeinden. Maschinenring,

icher, schnell und Bürgerinnen und Bürger im FOTO/ zuverlässig: Das sind Mittelpunkt. Mit dem Maschi- Der Winter kann kommen: Mit den Winterdienstprofis vom die zentralen Ansprü- nenring holen sich Gemeinden Maschinenring sind Gemeinden für Schnee und Eis gerüstet. che, die Gemeinden einen schlagkräftigen Partner an den Winterdienst an die Seite, der auch mit Sstellen. Neben rechtlichen extremen Witterungsverhält- Verpflichtungen und Haftungs- nissen umzugehen weiß. fragen steht vor allem die Zu- friedenheit und Sicherheit der Die Winterdienst-Mitar- Winterdienst auf den Maschi- Die Leistungen des Maschi- beiter des Maschinenrings nenring. Zwei bis vier Mitarbei- nenrings decken alle kommu- übernehmen für Gemeinden ter sind mit eigenem Gerät für nalen Aufgaben im Bereich Schneeräumung, Streuung, die Gemeinde im Einsatz, ein Winterdienst ab und können Kehrung, Sicherungsmaß- Mitarbeiter arbeitet über die im gewünschten Umfang be- nahmen und vieles mehr. Die Zeitarbeitssparte des Maschi- auftragt werden. So kann eine Winterdienstleister stammen nenrings bei Arbeitsspitzen Gemeinde den Winterdienst aus der jeweiligen Region und mit. Die Winterdienstleister komplett, inklusive Maschinen- kennen die lokalen Gegeben- des Maschinenrings Ober- leistung, an den Maschinen- heiten genau – ein unschätz- kärnten sind in Rosegg für die ring auslagern oder auch nur barer Vorteil. Weil die Winter- Schneeräumung in einem de- bestimmte Aufgaben vergeben. Profis vom Maschinenring die finierten Gebiet zuständig und Der Maschinenring übernimmt benötigten Maschinen zudem übernehmen den Abtransport die Haftung für sämtliche

/ Rosegg selbst mitbringen, entfallen für der Schneemengen. „Zuverläs- durchgeführten Arbeiten.

FOTO den gemeindeeigenen Bauhof sige und schnelle Hilfe ist im Franz Werner Richau, Bürger- Anschaffungs- und Erhaltungs- Winterdienst entscheidend. meister von Rosegg: „Zuverläs- kosten von schwerem Gerät. Die Profis vom Maschinenring MEHR INFOS sige und schnelle Hilfe ist im sind rasch einsatzbereit, die ≤ winterdienst@ Winterdienst entscheidend. Die Sicher durch den Winter Zusammenarbeit klappt seit maschinenring.at Profis vom Maschinenring sind rasch einsatzbereit, die Zusam- Die Marktgemeinde Rosegg Jahren reibungslos“, betont www.maschinenring.at menarbeit klappt seit Jahren in Kärnten vertraut bereits Franz Werner Richau, Bürger-

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE reibungslos.“ seit mehr als zehn Jahren im meister von Rosegg.

KOMMUNAL 09/2015 // 81 GESTALTEN & ARBEITEN

ÖSTERREICHS NUMMER 1 WIRD ERWEITERT ERSTKLASSIGER TRANSPORT Qualität, Leistung, Tradition: darauf legt Volkswagen das Augenmerk. Der Wolfsbur- ger Autohersteller setzt nun seine Erfolgs- geschichte mit der sechsten Generation der T-Baureihe eindrucksvoll fort.

napp 2 Millionen Mal Wer gerne noch mehr Platz verkaufte sich der T5 hätte, kann den neuen Trans- Kinnerhalb von 13 Jahren porter auch als Doppellader weltweit, und auch die neueste mit einer zweiten Schiebetür Generation knüpft an Altbe- auf der linken Fahrzeugseite kanntes an. Grundsätzlich ordern. Ein leichtes Be- und gibt es dabei nach wie vor Entladen wird durch eine rela- drei Grundversionen der tiv niedrige Ladekante von nur T-Baureihe – das Nutzfahr- 566 mm ermöglicht und mit zeug (Kastenwagen, Pritsche, sechs oder acht klappbaren Doppelkabine und Kombi), Verzurrösen kann die Ladung die für den beruflichen und mit Spanngurten optimal privaten Einsatz konzipierten gesichert werden. Der Lade- Großraumlimousinen (Multi- raum (maximale Nutzlast bis Die sechste Generation der T-Baureihe ist nicht nur multifunktionell, sondern auch optisch ein echter Hingucker. van und Caravelle) sowie die zu 1,058 Tonnen) überzeugt in Freizeitmobile (California). der Grundversion (3000 mm Alle Motoren – vier neue TDI Radstand und Normaldach) zeug ausbaubar. So muss man und zwei TSI – verfügen seri- mit einer Ladefläche von 4,3 in punkto Geräumigkeit für enmäßig über ein Start-Stopp- m2 und einem Stauvolumen eventuelle Ladungen auch bei System und arbeiten äußerst von 5,8 m3. dieser Variante keineswegs wirtschaftlich. Abstriche machen. Für einen Gemeindeausflug MEHR INFOS Für Kommunen besonders würde sich die Kombivariante Wer dennoch auf noch mehr interessant sind die Ausfüh- optimal anbieten, denn das Man kann über die Webseite: Stauraum nicht verzichten www.vw-nutzfahrzeuge.at rungen Kastenwagen, Kombi komplett verglaste Modell möchte, sollte sich von der qqalle aktuellen Angebote und und Pritsche, da sie vielseitig kann in allen Ausführungen sämtliche Modelle im Detail Pritschen-Ausführung begeis- einsetzbar sind und viele Vor- mit bis zu neun Sitzplätzen studieren. tern lassen. Durch den langen teile mit sich bringen. bestellt werden. Durch die qqInfomaterial per Post oder Radstand vergrößert sich bei Beispielsweise genießt man „Easy-Entry-Funktion“ auf der als PDF anfordern. der Einzelkabine die Größe der bei der Kastenwagen-Ausfüh- linken und der rechten Seite, qqProbefahrten in ganz Öster- Ladefläche von 4,75 auf zirka rung einen bequemen Zugang ein Novum am Transporter- reich reserevieren 5,50 Quadrateter. Bei der Dop- qDirekte Anfragen rund um zu tief im Gepäckraum trans- Segment, wird das Einstei- q pelkabine sorgen ein weiterer alle Neuwagen stellen. gen zu den hinteren Sitzen portierter Ladung, die durch qqPer Konfigurator den exakt Stauraum unter der Rückbank die große Öffnungsbreite von erleichtert. Selbstverständlich auf Ihre Bedürfnisse zuge- und eine Ladefläche von 4,05 1020 Metern auf der rechten sind dennoch alle Sitze im schnittenen Wagen kreieren. Quadratmeter für vielseitige

Fahrzeugseite ermöglicht wird. Fahrgastraum ohne Werk- Transportlösungen. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

82 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

KOSTENGÜNSTIG AUF DEN NEUESTEN STAND: MULITMEDIALE SICHERHEIT FÜR AUFZÜGE Die Firma VIEW Promotion bietet ein neu- artiges und multimediales Sicherheitssys- tem für Aufzüge, das gemeinsam mit der FH Hagenberg entwickelt wurde.

rundlage des Systems ist dernsten Technologie schnell ein Bildschirm, welcher und zuverlässig auf jede Ggleichzeitig als Werbe- Störung. fläche dient. Dadurch können Barrierefreie Kommuni- Einnahmen lukriert werden, kation: VIEW ist speziell für die dem Betreiber der Liftan- die Bedienung von physisch lage helfen, die Betriebskosten beeinträchtigen Menschen bestehender Aufzugsanlagen optimiert. Im Falle einer Stö- zu reduzieren. rung geht das System auf die Die Aufzugumrüstung erfolgt über autorisierte Unternehmen, die jeweilige Einschränkung ein. Kosten werden über Werbung finanziert. Die Vorteile im Überblick: Datenauswertung & Displayfunktionen: Über stützt besonders Personen mit Die Anbringung der Tasten Einfache Umrüstung: Die die Displaytechnologie eingeschränkten körperlichen des VIEW-Systems erfolgt schnelle Umrüstung auf das werden relevante Informati- Fähigkeiten: in einer Höhe von maximal VIEW-System erfolgt durch Ex- onen und Werbung direkt in 120 cm. So können auch Men- perten. Die Dauer der Umrüs- die Aufzugskabine ausgespielt. Das Sprachnotrufmodul mit schen mit stark eingeschränk- tung beläuft sich auf maximal Der Status des Notrufsystems natürlicher Sprachausgabe er- tem Bewegungsradius diese einen Tag. Das VIEW-Tablet sowie die Fahrtenzahlen möglicht es Personen mit visu- problemlos erreichen. kann in allen bestehenden der Aufzugsanlage können eller Beeinträchtigung mittels Durch die eingebaute Ka- Aufzugsanlagen nachgerüstet jederzeit abgerufen Sprache zu kommunizieren mera werden Fehleinsätze werden. werden. und das System zu steuern. vermieden. Im Notfall kann Leichte Wartung: Das Not- die Notrufzentrale ein Bild aus rufsystem wird nach strengs- Barrierefreiheit Das 15 Zoll große, dynami- der Aufzugskabine anfordern. ten Normvorgaben gewartet. Ein kleiner Zugewinn an Selb- sche Display ist mit zwei Ja/ Funktionstests werden über ständigkeit steigert die Lebens- Nein-Tasten nach Önorm 81/70 Technische Daten eine Webapplikation durchge- qualität von Menschen mit ausgestattet. Das ergonomi- Das System besteht aus bes- führt. Beeinträchtigungen enorm. sche Design erfordert eine tens aufeinander abgestimm- Professionelles 24h-Notruf- Standard-Notrufsysteme funk- weniger genaue Bewegungs- ten Hard- und Softwarekom- system: Das intelligente, ka- tionieren allerdings via Knopf- steuerung und reduziert die ponenten. Als Server-Lösung meragestützte System erkennt druck im Aufzug und Anruf in Wahrscheinlichkeit, dass Funk- dient eine skalier- und verteil- Notfälle sofort. So kann von der Zentrale und stellen daher tionen unabsichtlich gedrückt bare Microservice-Architektur. der Notrufzentrale umgehend für Menschen mit Sprach- werden. Die Tasten reagieren Die Client-Lösung arbeitet eingeschritten und Fehlalar- oder Hörbeeinträchtigung bereits auf minimalen Druck. generell autark und kann im me (und zusätzliche Kosten) oftmals eine Hürde dar. Das Dies unterstützt speziell Bedarfsfall über eine GSM-Ver- verhindert werden. neuartige und multimediale Menschen mit eingeschränkter bindung mit dem Server via Neuartiger Notfall-Ablauf: VIEW-Sicherheitssystem mit Feinmotorik oder motorischen REST-Schnittstellen kommuni-

VIEW reagiert Dank der mo- einfacher Menüführung unter- Schwierigkeiten. zieren. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

84 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

Vandalensicher nicht mehr funktionieren. Mit den gebucht werden. Werbe- Der 15 Zoll Bildschirm wird dem VIEW-Notrufsystem wird planung- und Einspeisung durch ein spezielles Sicher- ein zertifiziertes GSM-Modul erfolgen über VIEW. Insellö- heitsglas vor Einwirkungen mitgeliefert, welches eine stan- sungen wie zum Beispiel für von außen geschützt. Die Ka- dardmäßig analoge Telefonlei- Einkaufszentren oder Hotel- meraüberwachung ermöglicht tung ersetzt. ketten können individuell außerdem einen ständigen gebucht werden. Schutz vor Vandalenakten. Die Kosten und Erhaltung Web-Oberflächen basieren auf Die Betriebskosten für das HTML5. Die Präsentation der Notrufsystem (Notrufpauscha- Werbeinhalte sowie Notrufdia- le und Telefonkosten) finan- loge erfolgt über JavaFX. zieren sich allein durch die am Bildschirm gezeigte Werbung. KONTAKT Ein Aufzugs-Notrufsystem ist Gezeigt wird zielgruppenge- View Promotion GmbH für einen gesetzeskonformen steuerte Werbung in Form von Frauscherberg 8 Betrieb einer Aufzugsanlage Videos mit Untertiteln, jedoch 5211 Friedburg Voraussetzung. Aufgrund der ohne Ton. Als Videoformat Tel.: +43 (0)7746/28520 Änderungen in den Standards wird ein mpeg4-Container [email protected] www.view-elevator.at Notrufe können über das der Telekombetreiber von ana- verwendet. www.gratis-notruf.at System auf Knopfdruck durch- log auf digital könnte es sein, Die Werbung kann via Web- www.aufzugswerbung.at geführt werden. dass Notrufsysteme künftig portal von den Werbetreiben- Das ist

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Ob im Hoch- oder Tiefbau – bei jedem Projekt beweist die PORR kreative Planung und Entwicklung ebenso wie bau- technisch perfekte Ausführung. So schreibt sie seit mehr als 145 Jahren heimische und internationale Baugeschichte. Mit ihrem Auftragsbestand von rund EUR 4,1 Mrd. ist die PORR auch für die kommenden J ahre bestens aufgestellt. Der Konzern bietet damit erfreuliche Perspektiven – für Mit- arbeiter, Kunden und Partner und natürlich auch Aktionäre. Denn mit ihrer Strategie des intelligenten Wachstums ist die PORR im In- und Ausland nachhaltig erfolgreich.

Intelligentes Bauen eröffnet Perspektiven

DiP_Kommunal_185x113_2015-06-30.indd 1 03.07.15 12:16 KOMMUNAL 09/2015 // 85 GESTALTEN & ARBEITEN

HAUPTVERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN SOZIALVERSICHERUNGSTRÄGER GUTES GESUNDHEITSSYSTEM MIT VORSORGE „Vorsorgen ist besser als Heilen“ – unter diesem Motto setzt die Sozialversicherung im Bereich der Kinder- und Jugendgesund- heit Maßnahmen zum Thema Förderung und Erhalt der Gesundheit der kommenden Generation. Einer der Schwerpunkte 2015: Die Zahngesundheit. / fotolia.com/auleena

as Thema Förde- zur Verfügung“, so Mag. Peter FOTO rung und Erhal- McDonald, Vorstandsvorsit- Seit dem 1. Juli gibt es die kieferorthopädische Sachleistungs- tung der Gesund- zender des Hauptverbands versorgung bis zum 18. Lebensjahr. heit bei Kindern der österreichischen Sozialver- und Jugendlichen sicherungsträger. Und diese Der Schwerpunkt der Kin- Projekte in die Zielgerade Dsteht zu recht und seit langem Mittel brauche man, da die dergesundheitsstrategie liegt gekommen sind bzw. umge- im Fokus der Sozialversiche- Wissenschaft laufend neue auf der Gesundheitsförderung setzt werden konnten. Zwei rung. Denn alle Maßnahmen, Therapien entwickle, deren und Prävention im Sinne von wichtige gesundheitspolitische die hier gesetzt werden, stellen Einsatz auch von der Versi- „Health in all Policies“. Das Vorhaben für Kinder und Ju- die Weichen in Richtung mehr chertengemeinschaft finan- bedeutet, dass möglichst alle gendliche seien hier beispiel- Gesundheit der künftigen ziert werden müsse. beteiligten Interessensgrup- haft genannt: Die Realisierung Erwachsenen. Und das muss Was die Sozialversicherung pen und Politikbereiche daran einer Kinderrehabilitation, bekanntlich rechtzeitig passie- für Kinder und Jugendli- mitwirken sollen, das Ziel der wo sich Sozialversicherung ren und nicht erst, wenn die che erreichen will, ist in der nachhaltigen Verbesserung und Länder auf die Schaffung Kinder und Jugendlichen be- österreichischen „Kinder- und der Gesundheit für alle Kinder eines Therapieangebotes von reits krank sind oder gesund- Jugendgesundheitsstrate- zu erreichen. Somit ist die österreichweit insgesamt 343 heitliche Schäden haben. gie“ und in den „Rahmen- Kinder- und Jugendgesundheit Betten geeinigt haben und Gesundheitszielen“ festgelegt, nicht nur die alleinige Aufgabe das neue Leistungspaket im „Bei Kindern und Jugendli- an deren beider Erarbeitung der Gesundheitspolitik, son- Bereich der Zahngesundheit chen können wir Vermeid- die Sozialversicherung intensiv dern auch der Bildungs- und für Kinder und Jugendliche. bares vermeiden – und mitgewirkt hat. Die hohe Sozialpolitik und selbstver- Seit dem 1. Juli gibt es hier die Vieles ist gerade bei Jugendli- Bedeutung der Kinder- und ständlich auch der Kommunal- kieferorthopädische Sachleis- chen vermeidbar. Das ist nicht Jugendgesundheit wird auch politik. Diese ist ja unmittelbar tungsversorgung bei medizini- nur im Sinne der Erhaltung dadurch unterstrichen, dass mit den Sorgen und Anliegen scher Notwendigkeit bis zum der Gesundheit des Einzel- ein Teil der finanziellen Mittel, der Bürger – auch im Bereich 18. Lebensjahr. Sie umfasst die nen im Erwachsenenalter den die Pharmawirtschaft der Gesundheitsvorsorge – kon- frühkindliche Zahnbehand- wichtig. Es stehen dann der Sozialversicherung aufgrund frontiert. lung bei schweren Fehlstel- Sozialversicherung auch mehr des Medikamenteneinkaufs lungen und die festsitzende Mittel für die Finanzierung zur rabattiert, in die Förderung Das Jahr 2015 kann nun Zahnspange zwischen dem Behandlung von unvermeid- von Projekten zu diesem The- mit Fug und Recht als das 12. und 18. Lebensjahr bei baren Erkrankungen sowie für ma in vielen österreichischen Jahr der Kindergesundheit schwerwiegenden Zahnfehl-

notwendige neue Leistungen Gemeinden fließen. bezeichnet werden, weil einige stellungen. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

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STARK VERTRETEN Nö. Elektrotechniker erst-

SUCHMASCHINEN-RANKINGS mals auf Kommunalmesse Haushaltsversicherungen Der Elektrotechniker ist bäude: Sicherheit, Energie- der Partner der Gemeinden und Kosteneffizienz können schlechthin, wenn es um Pla- nur von einem Fachmann sind gefragt nung, Errichtung, Betrieb, In- gewährleistet werden. Eine Analyse der Online- schlagen auf Platz zwei. standhaltung oder Sanierung Wie bei allen anderen Haf- Suchanfragen von Versi- Generell ist das Suchvolu- elektrischer Anlagen geht. tungsfragen trägt auch hier cherungsprodukten zeigt, men des Themas beson- Egal ob Straßenbeleuchtung, der Bürgermeister die allei- dass Versicherungen für ders im Verlauf des letzten Wasserversorgung, Kläran- nige Verantwortung, wenn Gebäude- und Hausrat- Jahres (Mai 2014 bis Mai lage, Kindergarten, Schulen er sich keiner Fachfirmen schäden sowie Online- 2015) gestiegen. Jedes Jahr oder sonstige Gemeindege- bedient. Tarifberechnung besonders gibt es einen Höhepunkt in Die nö. Elektrotechniker zei- gefragt sind. den Suchanfragen um den gen deshalb auf der Kommu- Jänner, der hauptsächlich nalmesse ihr breites Angebot Die von ranking-check. vom Keyword „haushalts- von Alarmanlagen über info erhobene Statistik versicherung“ verursacht programmierbare Steuerun- zeigt, dass vor allen nach wird. In den letzten beiden gen, berührungslose Zutritts- dem Stichwort „Haus- Jahren gab es jeweils im systeme, intelligente Infrarot- haltsversicherung“ gesucht Heizungen, PV-Anlagen mit Dezember einen starken / Tanja Wagner wird. Von insgesamt 5460 Einbruch des Suchvo- Speichertechnologie bis zu FOTO Suchanfragen galten 2900 lumens. Verantwortlich NÖ Landesinnungsmeister energieeffizienten Beleuch- alleine diesem Begriff. Der dafür könnten jährliche Ing. Fritz Manschein, MSc tungsanlagen. Begriff „Hausratsversiche- Prämienanpassungen der EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE rung“ kommt weit abge- Versicherer sein.

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KOMMUNAL ZUKUNFTSFORUM – 9. SEPTEMBER, MESSE WIEN INNOVATIVE LÖSUNGEN UND WEGWEISENDE IDEEN

Infrastruktur und Technologie, Servicequalität und Bürgernähe sowie Gesundheit. Diese für die Gemeinden so wichtigen Aspekte können mit hochrangigen Experten am Kommunal Zukunftsforum, das im Rahmen von Kommunalmesse und Gemeindetag stattfindet, diskutiert werden. Wie die Fachleute die Zukunft der Gemeinden sehen, sagen sie hier.

ALOIS STÖGER, BUNDESMINISTER FÜR VERKEHR, INNOVATION UND TECHNO- LOGIE CHRISTIAN RUPP, SPRECHER PLATTFORM DIGITALES ÖSTERREICH Wir wissen: Ein leistungsfähiger Anschluss an das Internet wird zur Voraussetzung Der digitale Wandel schreitet unauf- für fast alle Arbeits- und Le- haltsam voran. Dabei sind gerade bensbereiche. Darum setzt die Gemeinden gefordert: Breit- mein Ministerium gerade band als Standortfaktor für Be- die Breitbandmilliarde triebsansiedelungen aber auch ein, um auch die heute als Gegengewicht zur Land- weniger gut ausgerüsteten flucht, E-Government für mehr Gemeinden in Österreich Bürgernähe und Servicequalität wettbewerbsfähig zu zum Beispiel für PendlerInnen, E- machen. Weitere Heraus- Health (online Apotheke, Telemedizin, forderungen sind High Tech, innovative Technik bei Assistenzsystemen alternative Energien, Klimawandel, umwelt- fürs Alter, ...) als Chance für mehr Lebens- freundlicher Personen- und Güterverkehr, qualität, usw. sind die Themen von „Digital selbstfahrende Fahrzeuge, eine leistungsfähi- Kommunal“ und betreffen alle Regionen. MAX WELLAN, PRÄSIDENT DER ÖSTER- ge Schienen-Infrastruktur, Hochwasserschutz REICHISCHEN APOTHEKERKAMMER usw. Gemein ist all diesen Aufgaben: wir wer- Eine Apotheke ist ein Gewinn für jede Ge- den sie nur zusammen mit den Gemeinden meinde, denn sie sichert die Nahversorgung lösen können. Die Gemeinde ist die bürger- der Einwohner mit wichtigen Arzneimitteln näheste Verwaltungseinheit mit dem direk- und fachkundiger Beratung. Sie stärkt testen Kontakt zu den Menschen. Hier spielt Ein leistungsfähiger die Infrastruktur und leistet damit die Musik. Darum hat die Gemeinde immer einen wichtigen Beitrag gegen eine Zukunft. Wie die aussehen könnte? Das Anschluss an das drohende Abwanderung. In werden wir im Zukunftsforum behandeln. Internet wird zur Notfällen stellen die Apothe- Voraussetzung für kerinnen und Apotheker die fast alle Arbeits- und Medikamente sogar bis ans Krankenbett zu“. Das neue Wir Lebensbereiche.“ – Dreamteam Bürger und Verwal- Alois Stöger, tung. Bundesminister für Verkehr, Innovati- on und Technologie BMVIT/Zinner, Pflügl / BMVIT/Zinner, FOTO

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FRANZ-REINHARD HABBEL, SPRECHER DES DEUTSCHEN STÄDTE- UND GEMEIN- DEBUNDES

Bürgernahe Politik und Verwaltung ist geprägt von Augenhöhe, Partizipation und Partnerschaft. So werden Bürgerinnen und Bürger zu Co-Produzenten von Verwaltung. Gerade im sozialen Bereich erbringen sie wichtige, oftmals ehrenamtliche, Dienstleis- tungen. Es darf nicht vergessen werden, dass das soziale Kapital in der Gesellschaft dem Finanzbudget ebenbürtig ist. Ziel ist letzt- FRANZ HAUGENSTEINER, BUNDESOB- endlich eine Bürgergesellschaft, die weg vom MANN DES FACHVERBANDES DER Vaterstaat und hin zum Bürgerstaat LEITENDEN GEMEINDEBEDIENSTETEN führt. Dazu ist eine weitgehend ÖSTERREICHS transparente Verwaltung Wir leben in einer Zeit mit großen Verände- notwendig, die in einem rungen in den Bereichen Kommunikation, Netzwerk arbeitet. So stellen Technisierung von Abläufen und einer sehr digitale Plattformen den großen Daten- und Informationsflut. Das er- Bürgern neue Services wie höht die Erwartungshaltung unserer Bürger beispielsweise aktuelle Live- an Verwaltungen. Verkehrsinformationen, Infor- Dazu kommt der Druck auf die öffentlichen mationen über Ad-hoc Betreuung in Haushalte, Kosten zu reduzieren bzw. die Ver- Kitas, Daten zur Umweltbelastung u.s.w. als waltungsleistung auf die höheren Erwartun- MAG. PETER MCDONALD, VORSITZENDER App oder im Web zur Verfügung. Die Kom- gen anzupassen ohne zusätzliche Kosten zu DES VERBANDSVORSTANDS IM HAUPT- mune der Zukunft schont Ressourcen, arbei- verursachen. Damit entsteht Veränderungs- VERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN tet nachhaltig, effizient und bürgernah. Ihre druck in unseren Abläufen was wiederum SOZIALVERSICHERUNGSTRÄGER Bedeutung für die allgemeine Daseinsvorsor- nur mit einer vermehrten innerstaatlichen Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, ge der Bürger hat in den vergangenen Jahren Vernetzung der Verwaltungseinheiten gelöst die Weichen für das Gesundheitswesen jetzt enorm zugenommen und voraussichtlich werden kann. so zu stellen, dass wir es zukunftsfit machen. wird dieser Trend anhalten. Das Zeitalter der Der Erfolg dieser Vernetzung wird künftig da- Denn wir stehen vor großen Herausforderun- Kommune ist gekommen. von abhängen, wie gut es uns gelingen wird, gen: von der Sicherstellung der Finanzierung aus der Flut von Daten, Informationen und angesichts der bekannten Demographie und Wissen, jenes Wissen auf effiziente Weise zu des anziehenden medizinischen Fortschritts filtern, welches wir für unsere Verwaltungs- bis zur konkreten Erfüllung von Anliegen der prozesse benötigen. Bevölkerung. Dazu gehören etwa die Je stärker die Umgestaltung des Staates vom bessere Erreichbarkeit des Arztes, Ordnungsstaat zum ergebnisorientierten mehr Zeit für ein wertschät- Dienstleistungsstaat fortschreitet, desto zendes Arztgespräch mit lauter wird der Ruf nach gut ausgebildeten den Patienten, eine nieder- und motivierten Mitarbeitern und schwellige, auch telefonische Mitarbeiterinnen. Wenn sich Erstberatung, eine ganzheit- die Verwaltung in Österreichs liche Betreuung, eine bessere Gemeinden vom hoheits- Vernetzung der Ärzte unter- staatlichen Denken zu ver- einander und mit den Spitälern mehrter Dienstleistung am und eine bessere Zusammenarbeit LINKS ZUM THEMA Kunden hin entwickelt und der Ärzte mit anderen Gesundheitsberufen www.gemeindetag.at das Bürgerservice in den www.gemeindebund.at sowie eine individuelle Betreuung um länger Mittelpunkt ihres Handelns gesund zu bleiben. stellt, so muss diesem Trend

Herr und Frau Österreicher verbringen im entsprechend, auch das berufsspezi- Schnitt 21 Jahre ihres Lebens in Krankheit. fische Wissen entsprechend Schon diese Zahl allein, muss Weckruf www. und Auftrag sein! Jeder zusätzliche Monat diekommunalmesse.at Gesundheit bringt nicht nur mehr Lebens- qualität, sondern entlastet auch das Gesund- heitssystem.

KOMMUNAL 09/2015 // 91 GESTALTEN & ARBEITEN

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KOMMUNAL 09/2015 // 93 GESTALTEN & ARBEITEN

ÖKOLOGISCH, GUT UND GÜNSTIG SOZIAL ORIENTIERTE IT IM VORMARSCH

Der österreichische GreenIT-Wegbereiter Foto: Sabine Hoffmann Compuritas macht mit seinem sozialen Hardware-Vergabeprogramm PC-Systeme und Laptops für Schulen und Vereine leistbar.

Nachhaltige Arbeit im Ökologischer Nutzen: Dienste sozial-ökologischer Die Lebensdauer von Hardware IT: Gebrauchte Business- wird um vier bis fünf Jahre ver- Hardware für neuen Zweck längert, was im Vergleich zum Von Unternehmen steuerlich Kauf eines Neugeräts eine Res- abgeschriebene Computer von sourceneinsparung von bis zu

Unternehmen, denen nichts 550 kg CO2, 15 kg Chemikalien, fehlt, einfach entsorgen? 160 kg fossilen Brennstoffen Nicht bei Compuritas: Das und 900 Liter Wasser bewirkt. Social Start-Up mit Sitz in Graz führt ausrangiertes EDV-Equip- Soziale Wirkung: ment einem neuen, sinnvollen Schulen und gemeinnützige Zweck zu – und wurde dafür Organisationen mit knapp mehrmals ausgezeichnet. bemessenen Budgets (sowie Darunter der Österreichische Menschen mit begrenzten aktives CSR. Wenn es an- Klimaschutzpreis, Trigos, Einkommen) erhalten bei dererseits um Anschaffung ÖGUT-Umweltpreis, Compuritas einen Bildungsra- und Ausstattung geht, bietet und viele mehr. batt. Professionell aufbereitete Compuritas öffentlichen und PC-Systeme und Laptops wer- privaten Bildungseinrichtun- Compuritas übernimmt den mit vollwertiger Software gen (wie Schulen, Lerncafés aussortierte Hardware von von Microsoft (Windows 7, MEHR INFOS etc.), Vereinen und gemeinnüt- Unternehmen, setzt diese nach Office 2010) sowie dem um- zigen Organisationen attrakti- erfolgter Datenvernichtung fangreichen Compuritas-Soft- Compuritas ve Spezialkonditionen. Annenstraße 49 professionell instand und führt warepaket ausgestattet und 8020 Graz sie Zielgruppen wie Schulen, den genannten Gruppen zu Tel. +43(0)316/890309 Das Team von Compuritas hat NGOs, oder Privatpersonen leistbaren Preisen angeboten. [email protected] die Bereiche von sozialer IT zu, die sich neuwertige Geräte Kommunalmesse: Stand 24 und ökologischer IT zusam- schwer bis gar nicht leisten Für Kommunen doppelt mengeführt und setzt diesen können. interessant: Sofern eine Compuritas Webshop Lösungsansatz seit nunmehr Erneuerung des IT-Equipments http://shop.compuritas.at fünf Jahren erfolgreich um. Compuritas Homepage Diese ebenso einfache wie ansteht, erspart sich die Gerne beantworten diese Ex- www.compuritas.at effiziente Idee schafft sowohl Gemeinde mit Compuritas als Compuritas Serviceportal perten alle Fragen persönlich, einen sozialen Nutzen als Partner Kosten im Rahmen http://www.gutgemacht.at/c/ z. B. bei der Kommunalmes- auch einen effektiven Beitrag der Hardwareentsorgung und compuritas-graz se (9. - 11.Sept. in Wien) am zum Klimaschutz. betreibt damit gleichzeitig Compuritas-Stand Nr.24. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

94 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

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STARKER AUFTRITT AUF DER KOMMUNALMESSE 2015 GEBALLTE KOMPETENZ AUS NIEDERÖSTERREICH

Gemeindevertreter aus Niederösterreich haben es heuer wirklich gut! „TUT GUT!“ Die Initiative »Tut gut!« stellt Zahlreiche Experten aus ihrem weiten (Bundes-)Land stehen an den die niederösterreichische Gesundheitsvorsorge unter ein NÖ-Ständen 67–74 in der Halle C für konzentrierte Beratung, Service gemeinsames Dach und agiert und Netzwerken bereit. Mit dabei sind unter anderem: als Drehscheibe für Gesund- heitsförderung und Prävention. www.noetutgut.at

NOTRUF NÖ „NATUR IM GARTEN“ ENU Die Notrufleitstelle Nieder- ... ist eine Initiative des Lan- Die Energie- und Umweltagen- AMT DER NÖ LANDESRE- österreichs als präklinischen des Niederösterreich, die sich tur NÖ ist die erste Anlaufstelle GIERUNG / ABTEILUNG Informationsdrehscheibe wird für die Ökologisierung der bei allen Energie-, Umwelt- und WOHNUNGSFÖRDERUNG knapp 4 Mio. Mal pro Jahr Gärten und Grünräume in NÖ Naturfragen. Sie wollen Projekte kontaktiert. und über die Landesgrenzen umsetzen, das Gemeindebudget Wir beraten Sie gerne an unse- Hier werden die Einsätze vom hinaus einsetzt. In Vorträgen, schonen und Ihre Mitarbeiter rem Stand bei der Kommunal- Notarzthubschrauber, über Seminaren und Lehrgängen optimal auf ihre Aufgaben messe rund um das niederös- den Rettungsdienst bis hin zur wird spannend und praxisnah vorbereiten? Die eNu unter- terreichische Wohnbaumodell. www.noe.gv.at Bergrettung organisiert. Naturgarten-Wissen vermit- stützt Sie bei der Erreichung www.notrufnoe.at telt. „Natur im Garten“ berät Ihrer Energie- und Umweltziele auch zu Gestaltung und Pflege mit Hilfe eines umfangreichen des öffentlichen Grünraums. Beratung-, Bildungs- und Vernet- www.naturimgarten.at zungsangebotes. www.enu.at

KOMMUNALAKADEMIE Wir stehen Ihnen mit der Vermittlung von kommunalem Managementwissen und mit Fachinformationen zur Seite. NIEDERÖSTERREICHISCHE NÖ.REGIONAL.GMBH VOR. www.kommak-noe.at GLASFASERINFRASTRUK- Wenn es um Regionalentwick- Die Verkehrsverbund Ost- TURGESELLSCHAFT MBH lung in Niederösterreich geht, Region (VOR) sorgt für ein Ziel des Landes Niederöster- ist seit 2015 die neu gegründe- koordiniertes Angebot der reich ist die flächendeckende te NÖ.Regional.GmbH die erste öffentlichen Verkehrsmittel in Versorgung von Haushalten, Anlaufstelle für Gemeinden, Wien, NÖ und dem Bgld. Unternehmen und Gemeinden Regionen, Vereine und Orga- Als Schnittstelle zwischen mit zukunftsfähigem Breit- nisationen. Die Prozessbeglei- Fahrgästen, Verkehrsunterneh- band. Hierzu wurde die NöGIG tung bei Dorf- und Stadterneu- men, Gebietskörperschaften gegründet, um das Modell NÖ erung, Kleinregionsbetreuung, und Politik sorgt VOR für NÖ FAMILIENLAND umzusetzen. Für weiterführen- Mobilitätsmanagement, umfassende und intermodale Das Kompetenzzentrum für de Informationen besuchen Sie grenzüberschreitenden EU- Mobilität, Fahrgastinforma- Familienarbeit in Niederös- uns auf unserem Kommunal- Kooperationen,sowie regio- tion sowie effiziente und terreich unterstützt Familien, messe- Stand in Halle C Stand nalen Impulsprojekten bilden umweltverträgliche Planung Gemeinden und Institutionen 67-74 oder auf dabei Arbeitsschwerpunkte. des öffentlichen Verkehrs. mit zahlreichen Projekten. www.noegig.at www.noeregional.at www.vor.at www.noe-familienland.at ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

KOMMUNAL 09/2015 // 95 GESTALTEN & ARBEITEN GESUNDHEIT

STARKE LEISTUNG GESUND MIT IHRER APOTHEKE

Ob Patienten mit klei- kann, genügt ein Anruf in nen oder größeren der Apotheke. Im Gespräch mit der Apothekerin, dem Sorgen, junge Eltern Apotheker wird gemeinsam oder chronisch Kran- eine Lösung gefunden. In vielen Fällen setzen sich die ke – in der Apotheke Apotheker selbst ins Auto und bekommen sie genau bringen die Medikamente das, was sie brauchen, direkt zum kranken Patienten nach Hause. und zwar ohne Termi- ne und Wartezeiten. Vorsorgeaktionen – dies- mal auch auf der Kommu- nalmesse: Viele Apotheken n der Apotheke laufen viele messen bei ihren Kunden Informationen zusammen, regelmäßig Blutdruck, Blut- die weit über das bloße Arz- zucker, Cholesterin und neimittel hinausgehen. Die Gewicht. Dank dieser Initia- Apothekerinnen und Apo- tiven können Verdachtsfälle Die österreichischen Apotheker beraten individuell und kompetent theker kennen die benachbar- frühzeitig erkannt und an den I zu allen Gesundheitsfragen. ten Ärzte, die Selbsthilfegrup- Arzt verwiesen werden. Bei pen, Spitäler und Therapeuten der Kommunalmesse haben und helfen den Kunden mit Was die Bevölkerung am meis- pro Woche geöffnet. Da sich alle Besucher die Gelegenheit, fachkundigen Ratschlägen. ten an den Apotheken schätzt: Krankheiten aber nicht an auch ihre Gesundheitswerte Öffnungszeiten halten, ver- kostenlos überprüfen zu Die fachliche Beratung Nahversorgung: Eine Apo- sorgen die österreichischen lassen. Am Stand der Apo- zu Arzneimitteln zählt zu theke ist ein Gewinn für jede Apotheken die Bevölkerung thekerkammer messen zwei den Kernkompetenzen der Gemeinde, denn sie sichert die auch außerhalb der regulären Apothekerinnen durchgehend Apothekerinnen und Apothe- Nahversorgung der Einwohner Öffnungszeiten mit wichtigen Blutdruck, Zucker (HbA1c), ker. Dabei wird den Kunden/ mit wichtigen Arzneimitteln Arzneimitteln. Jede vierte Muskelkraft und Lungenfunk- Patienten erklärt, wie sie und fachkundiger Beratung. Apotheke versieht dann Bereit- tion. Medikamente richtig einneh- Sie stärkt die Infrastruktur und schaftsdienst. Die Nachtdienste men und anwenden, wie hoch leistet damit einen wichti- sind so eingeteilt, dass jeder sie die Medikamente dosieren gen Beitrag gegen drohende Österreicher auch in der Nacht sollen und welche Wirkungen, Abwanderung. Öffentliche eine Apotheke in angemes- Neben- und Wechselwirkungen Apotheken werden von sener Entfernung erreichen diese hervorrufen können. Bei Apothekerinnen und Apothe- kann. In dringenden Fällen MEHR INFOS chronisch Kranken stehen die kern betrieben, die nicht von werden Medikamente von der Apothekerinnen und Apothe- zentralen Konzernentschei- Apotheke bis ans Krankenbett qqBesuchen Sie uns auf der ker kontinuierlich betreuend dungen abhängen, sondern zugestellt. Kommunalmesse in Wien! und beratend zur Seite, um Arbeitsplätze, Frequenz und Erfahren Sie vor Ort mehr über unser Versorgungsan- einen möglichst hohen The- Gesundheit bringen. Zustellung: Viele Apothe- gebot und lassen Sie gleich rapieerfolg zu erzielen. Kein ken liefern die Medikamente ihre persönlichen Gesund- Wunder, dass die Apotheker zu Versorgung im Notfall/ im Bedarfsfall direkt ans heitswerte überprüfen! den vertrauenswürdigsten Nachtdienste: Jede Apotheke Krankenbett. Wenn der Patient

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GESTALTEN & ARBEITEN

SIMPEL, WENDIG, INNOVATIV ZUWACHS BEI DEN KÄRCHER SAUGKEHRMASCHINEN Die MC 130 ist das neueste Produkt der Kärcher Kommunalmaschinen-Familie und bleibt auch bei maximaler Zuladung unter dem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t.

ie ist im Sinne des Para- umblick für sicheres Fahren grafs 35 StVZO gehweg- und Arbeiten. Dank des zwei- Stauglich und kann ohne ten Sitzplatzes erübrigt sich weitere Qualifikation mit dem meistens der Einsatz eines üblichen Pkw-Führerschein zusätzlichen Fahrzeugs. gefahren werden. Die MC 130 bietet ein hohes Maß an Ser- Die intuitive und simple vicefreundlichkeit, Ergonomie Bedienung über das Multi- und Bedienkomfort und eig- funktionsdisplay in der Mitte net sich dank umfangreicher des Lenkrades erlaubt eine Anbaumöglichkeiten für den sichere Steuerung der Maschi- Ganzjahreseinsatz in Städten, ne. Alle notwendigen Einstel- Gemeinden und der Industrie lungen werden auf einen Blick Mit der neuen MC 130, ein Modell der Ein-Kubikmeter-Klasse, – sowohl für Eigenreiniger als erfasst – ebenso die Bilder der kann man Arbeiten in der Gemeinde effizient erledigen. auch Dienstleister. Rückfahr- und Saugmundka- mera. Über zwei Joysticks an Dank ihres geringen Leerge- der Armlehne wird die serien- Einsatzort, wobei der lan- wichts kann die neue Saug- mäßige Einzelbesensteuerung ge Radstand von 1700 mm kehrmaschine eine Last von bedient. Über eine Kurzwahl- MEHR INFOS dennoch eine ruhige Fahrt bis zu 1100 kg aufnehmen taste kann der Anwender auf gewährleistet. und dadurch werden Entsor- gespeicherte Einstellungen Informieren Sie sich über die gungsfahrten auf ein Mini- zurückgreifen. Drei Anbauräu- MC 130 und alle weiteren Konsequent wird innerhalb mum reduziert. me an Front, Heck und über Neuheiten der Produktfamilie der Kommunalmaschinen- dem Motor ermöglichen das bei der Kommunalmesse vom Familie von Kärcher eine 09.-11.09.2015 am Kärcher- Bei der Entwicklung der Zusammenfassen mehrerer Stand. Gleichteilestrategie verfolgt. Doppelsitzkabine wurde Arbeitsschritte. So nutzt die MC 130 das besonderer Wert auf Ergono- Kontakt bewährte Chassis des Gerä- mie gelegt: Dank der Entkop- Das Schnellwechselsystem teträgers MIC 50. Die zahlrei- pelung vom Chassis und der am Anbauraum auf dem Alfred Kärcher GmbH chen Gleichteile vereinfachen Vierpunktlagerung treten dort Hinterwagen reduziert die Lichtblaustraße 7 Wartung und Reparatur, wenn A-1220 Wien keine störenden Vibrationen Rüstzeit, indem es sich die mehrere Modelle in einem Tel.: +43 (0)1 250 60-0 auf. Mit 74 dB(A) ist der Ge- fahrzeugeigene Hydraulikanla- Fax: +43 (0)1 250 60-5330 Fuhrpark vorhanden sind. Sie räuschpegel im Inneren für ein ge zu Nutze macht. Mit einer E-Mail: [email protected] können nach einer Schulung Gerät dieser Klasse besonders Transportgeschwindigkeit von durch Kärcher kostengünstig niedrig. Die verglaste Kabine bis zu 40 km/h gelangt die www.kaercher.com häufig vom eigenen Personal

schafft einen sehr guten Rund- Maschine schnell an ihren durchgeführt werden. EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE

98 // KOMMUNAL 09/2015 GESTALTEN & ARBEITEN

KOMMUNAL 09/2015 // 99 GESTALTEN & ARBEITEN NEWS

KOMMUNALMESSE UND GEMEINDETAG DAS PROGRAMM

Mittwoch, 9. September 2015 9.30 Eröffnung 10.00 - 11.30 Zukunftsforum Keynote: Alois Stöger, Bundesminister für Standortfaktor „Infrastruktur und Technologie“ Verkehr, Innovation und Technologie Podiumsdiskussion: Alois Stöger, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Harry Gatterer, Trendforscher, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts Mag. Werner Gruber, Physiker, Direktor Planetarium Wien Ing. Gerald Gollenz, stv. Fachverbandsobmann der Immobilientreuhänder WKÖ Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes Moderation: Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich 13.15 - 14.45 Zukunftsforum Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Standortfaktor „Bürgernähe und Servicequalität“ Franz Haugensteiner, MSc, Obmann FLGÖ Mag. Ulrike Huemer, CIO Stadt Wien Gottfried Kneifel, Bundesratspräsident Mag. Christian Schneider, Magistratsdirektor Waidhofen/Ybbs Mag.a.Sonja Steßl, Staatssekretärin für Verwaltung und Öffentlichen Dienst im Bundeskanzleramt Moderation: Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich 15.00 - 16.00 Zukunftsforum Dr. Clemens Martin Auer, Sektionsleiter Bundesministerium für Gesundheit Standortfaktor „Gesundheit“ Dr. Gerald Bachinger, NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft, Sprecher der PatientenanwältInnen Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Kranken- pflegeverbandes Dr. Karl Forstner, 1. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Präsident der Salzburger Ärztekammer Mag. Peter McDonald, Geschäftsführender Obmann Hauptverband der SVA Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Apothekerkammer Moderation: Elisabeth Tschachler, Chefredakteurin ÖKZ 18.00 IMPULS-Preisverleihung und Oktoberfest Im Restaurant Kolariks Luftburg, Waldsteingartenstraße 128, 1020 Wien ca. 10 Minuten vom Messegelände entfernt ganztägig Open Space-Vorträge, Workshops und World Café zu den Themen IT-Sicherheit, Smart City, Infrastruktur und E-Government Donnerstag, 10. September 2015 11.00 Eröffnung des 62. Österreichischen Gemeindetages mit anschließendem Messerundgang Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner Wirtschaftskammer-Präsident Dr. Christoph Leitl 14.00 Fachtagung Gemeindetag Thema: Gerechte Verteilung der Mittel, kommunales Rechnungswesen und die Auswirkungen der Steuerreform Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling Vbgm. Mag.a. Renate Brauner (Wien) Prof. Dr. Gottfried Haber Dr. Peter Filzmaier Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer 19.30 Galaabend Messezentrum Wien ganztägig Open Space-Vorträge Freitag, 11. September 2015 9.30 Haupttagung zum Präsident Helmut Mödlhammer 62. Österreichischen Gemeindetag LH Präs. Bgm. Dr. Michael Häupl /Vertreter Städtebund Bundespräsident Dr. Heinz Fischer Festrede: Vizekanzler BM Dr. Reinhold Mitterlehner anschl. Messerundgang und kulinarischer Ausklang

100 // KOMMUNAL 09/2015 buergermeisterseminar anz_komunal.qxp_Layout 1 30.04.15 17:23 Seite 2

Bürgermeister/innen Seminar

SEMINAR GESUNDHEITSFÖRDERUNG FÜR BÜRGERMEISTER/INNEN UND AMTSLEITER/INNEN Um die eigenen Ressourcen zu stärken und um gesundheitsförderliche Strukturen in der Gemeinde/Stadt zu unterstützen, gestaltet der Fonds Gesundes Österreich gemeinsam mit dem Gemeindebund ein Seminar, das den Bedürfnissen der Bürger- meister/innen bzw. Amtsleiter/innen in klarer und kompakter Form entspricht. Es bildet eine wesentliche Grundlage für die Umsetzung der Gesundheitsförderung in der Gemeinde/Stadt und ermöglicht den Teilnehmer/innen auch einen kritischen Blick auf ihre eigene Gesundheit.

Zielgruppe: Ziel: • Bürgermeister/innen Dieses Seminar soll Grundlagen der • Vizebürgermeister/innen kommunalen Gesundheitsförderung in • Ortsvorsteher/innen Theorie und Praxis vermitteln und gibt die • Amtsleiter/innen Möglichkeit zu einer kritischen Reflexion des eigenen Umgangs mit Gesundheit und Gruppengröße: 6 – 20 Personen des persönlichen Gesundheitszustandes.

Seminardauer: 3 Tage Termin: Seminar: 1.- 3.10.2015 p Grundlagen der Gesundheitsförderung Vorarlberg, Gaschurn p Gesundheitsförderung in der Gemeinde Hotel Felbermayer **** lebbar machen Anmeldeschluß: 10.9.2015 p Projektmanagement, Fördermanagement p Lebensqualität und Gemeindeentwicklung p Ressourcenfindung Information und Anmeldung: p Ernährung [email protected] p Bewegung 01/895 04 00-12 p Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit https://weiterbildungsdatenbank.fgoe.org

Gemeinsam

gesund bewegen bilder: iStockphoto

Wir laden alle Gemeinden, Vereine und Organisationen ein, bei der größten Bewegungsaktion Österreichs mitzumachen. 2015 | diebesorger.at ·

Anmeldung unter: www.gemeinsambewegen.at 07

NEU: Veranstaltungen von 7. 9. – 25. 10. 2015 Veranstaltung am 26. Oktober 2015 Diese Veranstaltung unterstützt den Nationalen Aktionsplan Bewegung (NAP.b). LAND & LEUTE

GEFÄHRLICHER SCHULBEGINN Mehr als 300 Schulkinder verunglücken jedes Jahr Seite 104

STANDORTFAKTOR INNOVATIONSKULTUR Ein Interview über die Bedeutung von „Kreativität“ Seite 110

DER MENSCH HINTER DER BÜRGERMEISTERIN „ICH BIN EINE BRÜCKENBAUERIN“ Wörgl im Tiroler Unterland ist in mehrerer Hinsicht herausragend. Nicht nur als ein wirtschaftliches Zentrum Tirols und als Verkehrsknotenpunkt, sondern auch mit seiner reichhaltigen Geschichte. Das Experiment mit dem Wörgler „Schwundgeld“ - oder „Freigeld“ – ging in den 30er-Jahren um die Welt. Heute hat Wörgl mit Hedi Wechner eine der raren Bürgermeisterinnen Österreichs. PERSONALIA LAND & LEUTE

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus? Morgens gibt es Besprechungen und übliche Büroarbeit, danach Termine bis in den Abend. Selten gibt es einen freien Abend oder ein freies Wochenende.

Wörgl ist eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden Tirols und zweifellos das Wirtschaftszentrum des Tiroler Unterlandes. Aber was ist für Sie „Gemeinde? Gemeinde ist politische Gemeinschaft, in der Realpolitik möglich ist und ehrliche Politik betrieben wird. Die unmittelbare Rückmeldung der BürgerInnen erfolgt prompt.

Wörgl hat 13 Brücken. Verstehen Sie sich als Brückenbauerin? Wörgl hat sogar 34 Brücken, Tatsächlich ist letztes Jahr eine größere Brücke gebaut wor- den. Ich sehe mich auch als Bindeglied zwischen Amt, Politik und den Menschen in Wörgl – ja, ich bin Brückenbauerin.

Es gibt zu wenige Frauen, die Bürgermeisterin werden wollen. Wie könnte man das ändern? Es gibt keine allgemeingültigen Regeln, jede Frau muss die Entscheidung selbst tref- fen. Eine Bürgermeisterin ist härteren Bewährungsproben ausgesetzt. Einem Mann wird oft Vorschussvertrauen, einer Frau Vorschussmisstrauen entgegengebracht. Jedenfalls müssen Frauen von ihren Fähigkeiten überzeugt sein und sagen: Ich will und ich kann das! Man muss ein bisschen eine „Rampensau“ sein.

Wollten Sie immer schon Bürgermeisterin werden? Nein, aber das Amt kam mir sehr gelegen! Es bedeutet Einsatz für die Menschen und dauerndes Dazulernen.

Was bedeutet ein erfülltes Leben für Sie? Zufriedenheit, Freunde und das Gefühl, gebraucht zu werden.

Welchen Stellenwert hat „Familie“ für Sie? Das ist eine Form des Zusammenlebens, sie kann Geborgenheit bieten oder gelebter Horror sein.

Was ist für Sie „zu Hause“? Ein Ort, an dem ich auch das Allzu-Menschliche ausleben kann, ohne befürchten zu müssen, beobachtet zu werden – also auch ungeniert die Beine auf den Tisch legen.

DER MENSCH HINTER DER BÜRGERMEISTERIN Ein guter Freund ist … ... jemand, den man nicht überfordern sollte.

Wann waren Sie das letzte Mal traurig? Oder wann glücklich? „ICH BIN EINE Ich bin gesund, habe einen Partner, der es mit mir aushält, Freunde, die mit mir lachen oder sich mit mir ärgern, ich bin also grundsätzlich glücklich. Ignoranz, Dummheit, Intoleranz und Widerspruch ärgern mich zwar, aber ich bin deshalb nicht unglücklich. BRÜCKENBAUERIN“ Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich … ... würde ich gern mehrere Sprachen in Wort und Schrift beherrschen – Sprachen öff- nen die Wege zu den Menschen.

Wie würden Sie sich mit einem Wort selbst beschreiben? Pragmatisch und zukunftsorientiert.

Der perfekte Mann trägt für mich … ... niemals Socken in Sandalen zu kurzen Hosen.

Mein Lebensmotto lautet: In jeder Lebenslage bestehen (überleben) können.

KOMMUNAL 09/2015 // 103 LAND & LEUTE SICHERHEIT

SCHULBEGINN GEFÄHRLICHE ZEIT FÜR KINDER 40% Mehr als 500 Kinder verunfallen 10% jährlich in Österreich auf dem Schulweg.

eist kann durch einfache bauliche Maßnahmen und gestalterische Elemente das Schulumfeld sicherer gestaltet und sensible Gefahrenstel- len für Kinder entschärft werden. MEntschärft werden muss allerdings auch die Geschwindigkeit der Autofahrer im Schulum- feld: Studien zeigen, dass bereits eine Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit innerorts um einen km/h die Zahl der Unfälle mit Personen- schaden um vier Prozent senkt. Im September beginnt für viele Kinder nicht nur (wieder) das lesen, schreiben und rechnen lernen, sondern auch das selbst- ständige Bewegen im Straßenverkehr. Vor allem Erstklässler sind auf dem Schulweg das erste Mal alleine auf der Straße unterwegs. Damit steigt auch die Unfallgefahr: Von den schwindigkeit der Autofahrer im Schulumfeld auf rund 3000 verletzten Kindern 30 km/h ist daher im wahrsten Sinne des Wortes im Straßenverkehr jährlich lebensrettend. werden mehr als 500 Kinder – das entspricht mehr als 22 Mehr als 300 Schulen beteiligen sich bereits Schulklassen – bei Verkehrs- am neuen KFV-Verkehrssicherheitprojekt. Im unfällen auf dem Schulweg verletzt. Gerade zu März diesen Jahres startete das KFV mit einem Das neue Verkehrs- Schulbeginn sind daher alle Verkehrsteilneh- sicherheitsprojekt neuen Verkehrssicherheitsprojekt, das neben mer ganz besonders aufgefordert, auf Kinder des KFV schlägt ein: baulichen und gestalterischen Elementen „Tem- noch mehr Rücksicht zu nehmen. Bereits 300 Schulen po 30 vor Schulen“ empfiehlt. Das Interesse haben sich und ihre an dem neuen Verkehrssicherheitsprojekt ist Tempo 30 vor Schulen sinnvoll? Bei einer Gemeinde für die enorm: Bereits 300 Schulen haben sich und ihre Kollisionsgeschwindigkeit von 30 km/h liegt Umgestaltung des Gemeinde für die Umgestaltung des Schulumfel- Schulumfeldes ange- die statistische Wahrscheinlichkeit für Fuß- des durch das KFV angemeldet. meldet. gänger und Fußgängerinnen tödlich verletzt Neben der Anbringung von seitlichen Boden- zu werden bei rund zehn Prozent. Bei 50 km/h markierungen – so genannten Haifischzähnen – steigt das Risiko, getötet zu werden, bereits auf die die Autofahrer anregen sollen, langsamer und 40 Prozent und bei 70 km/h überleben nur mehr achtsamer zu fahren, sorgen von Kindern selber fünf von 100 Fußgänger/innen diesen Unfall mit gestaltete Schilder für die nowendige Aufmerk- schweren Verletzungen. Die Reduktion der Ge- samkeit bei den Autofahrern.

104 // KOMMUNAL 09/2015 SICHERHEIT LAND & LEUTE

95%

TÖDLICHE RISIKEN So hoch ist das Ri- siko eines tödlichen Ausgangs bei einem Verkehrsunfall Auto vs. Fußgänger bei diesen Geschwindigkeiten

Reduzieren Sie Kosten Über 45 Jahre und Aufwand! Innovation Made in Germany! Bis zu 60% weniger Entsorgungsfahrten!

Jede Aktionstafel wird mit wechselnden, wet- terfesten Motiven ausgestattet, so können die Motive regelmäßig getauscht werden. Alle Bilder stammen dabei von Schulkindern der teilneh- menden Schulen. Was die Kinder malen, steht ihnen natürlich frei, die Materialien stellt das Pack-Stationen KFV zur Verfügung. Als besonderes Highlight besucht auch Verkehrssicherheitsexperte Helmi alle teilnehmenden Schulen und informiert über das richtige Verhalten im Schulumfeld. Interes- sierte Gemeinden, Behörden und Schulen kön- Müll-Press-Boxen nen sich für nähere Informationen direkt an das KFV wenden, das ein umfangreiches Startpaket mit allen wichtigen Informationen, Unterlagen und Materialien zur Verfügung stellt. Roll-Packer Abfall-Press-Boxen Interessiert? Nähere Informationen erhalten Tel. 0 59 33 9 55-0 Sie unter: www.kfv.at; Tel.: 05 77 077 4000; Fax 0 59 33 9 55-294 E-Mail: [email protected] E-Mail [email protected] www.bergmann-online.com

KOMMUNAL 09/2015 // 105 LAND & LEUTE TECHNIK

KUBO – DIESER WÜRFEL LÖST RAUMPROBLEME DIE RAUMLÖSUNG FÜR DIE ASYLFRAGE

Ein niederösterreichisches Unternehmen revolutioniert die Raumfrage bei der Asylproblematik. Alles, was eine Gemeinde oder ein Betreiber braucht, ist ein korrekt gewidmetes Grund- stück mit allen Anschlüssen.

elte sind in Österreich keine Unter- die kombinierbaren Raumeinheiten kann diese bringungs-Lösung – auch und schon Anzahl nach oben beliebig erweitert werden. gar nicht für Flüchtlinge! Nach den Ausgeführt sind die Elemente in einer gedämm- tropischen Temperaturen Anfang ten Holzriegelkons­truktion mit hinterlüfteten Juli – in manchen Gemeinden rückte Fassaden, Boden und Decken sind in Brettsperr- Zdie Feuerwehr aus, um den unter der Hitze holz mit Wärmedämmung und Isolierung gefer- stöhnenden Menschen wenigstens ein bisschen tigt. Fenstertüren an beiden Schmalseiten bieten Erleichterung zu bringen – folgte Ende Juli ein ausreichend Licht und Bewegungsfreiheit. „Alle Temperatursturz mit teils heftigen Regengüssen. Oberflächen innen sind aus geschliffenen Holz- Mit solchen kontinentalen Klimaschwankungen platten oder Gipskarton gefertigt und gespachtelt muss aber bei uns immer gerechnet werden. Al- oder gestrichen“, wie Zimmermeister Markus lein aus diesem Grund sind Zelte die mit Abstand Das Biehl von der Handler Holding ausführt. schlechteste und menschenunwürdigste Lösung System Für das Raumklima sorgt eine mechanische für Österreichs Probleme mit der Unterbringung Raumlüftung. Die Raumhöhe mit 2,75 Meter von Flüchtlingen. ‚Kubo‘ passt entspricht auch österreichischen Standards. „Da sich an jede es aber neun verschiedene Raumordnungen Ein niederösterreichisches Unternehmen, die Bauordnung gibt, können wir Details nach Bedarf fertigen“, Handler-Holding aus Bad Schönau in der Buck- an.“ so Markus Handler, geschäftsführender Gesell- ligen Welt, bietet eine durchdachte Lösung für schafter der Handler Holding. dieses Problem an. Eine koppelbare, stapelbare Markus Handler, Die ebenfalls kombinierbaren Sanitärzellen oder verschachtelbare Raumlösung mit dem klin- geschäftsführender sind für eine Obergröße von bis zu 30 Personen Gesellschafter der genden spanischen Namen „Kubo“ (für „Wür- ausgelegt. Die Sanitärzellen selbst verfügen nach Handler Holding fel“). Diese vorgefertigten Wohn- und Sanitärein- österreichischen Standards über eine Keramik- heiten werden auf ein Schraubfundament gesetzt einrichtung. und mit allem notwendigen Zubehör ausgestattet. Raum bieten die Elemente in der Basiseinheit für Und das Beste: Das Einzige, das eine Gemeinde bis zu 18 Personen in Mehrbett-Räumen. Durch bereitstellen muss, ist ein als Wohn- oder Bau-

106 // KOMMUNAL 09/2015 TECHNIK LAND & LEUTE

mischgebiet gewidmetes Grundstück. Und die notwendigen Anschlüsse wie Wasser, Strom und Kanal müssen bis zur Grundgrenze reichen. „Kubo“ bietet nicht nur Klar muss für die Gemeinde auch sein, dass für Flüchtlingen eine ide- ein eigenes Betreibermodell oder ein Betreiber ale Lösung, sondern kann für eine Gemeinde auch gesucht werden muss. Auch baurechtliche Be- Räume für Jungfamilien sonderheiten wie die Installation eines Notka- oder Start-up-Unterneh- mins (wie es in einigen Bauordnungen vorgese- men schaffen. Entworfen hen ist) ist mit dem System „Kubo“ problemlos wurde das komplette möglich. System von Johannes Dass die Gemeinde vorher einen Grundsatz- Handler, Geschäftsführer beschluss zu treffen hat und ihre Bürgerinnen vom Planungsbüro Art Handler, www.art-hand- und Bürger natürlich informiert, ist heutzutage ler.at sowieso kein Thema.

Kosten fallen für die Gemeinden (außer dem Grundstück mit den Anschlüssen und der Schaf- INFOS fung der rechtlichen Voraussetzungen) keine an. Finanziert wird das Quartier durch einen Anteil MEHR INFORMATIONEN ZUM am Unterbringungsgeld, das der Staat für die SYSTEM „KUBO“ BEI: Flüchtlinge bereitstellt. Allenfalls hat die Gemeinde nach der Laufzeit Handler Holding (auch das richtet sich nach den rechtlichen Walter-Handler-Straße 1 Voraussetzungen des jeweiligen Bundeslandes) 2853 Bad Schönau die Möglichkeit, die Quartiere als Start-up- oder 0043/2646-278-420 Single-Wohnungen weiter zu verwenden. [email protected]

KOMMUNAL 09/2015 // 107 LAND & LEUTE INTERVIEW

VORLAGEN VORBILDLICHE PROJEKTE

Für den Gemeindeinnovationspreis IMPULS wurden rund 100 Projekte eingereicht. Viele davon können anderen als Vorbild dienen oder Anstöße für neue Ideen liefern.

KLIMA UND UMWELT VERWALTUNG BÜRGER/INNENGÄRTEN IN LEITLINIEN FÜR DIE BÜRGER/ MISTELBACH INNENBETEILIGUNG IN GRAZ

Eigenes Gemüse kultivieren, pflegen und natürlich Die Stadt Graz hat unter Mitwirkung von Bürge- ernten! Seit 2014 ist das auch im Stadtgebiet von rinnen und Bürgern Spielregeln erstellt, die klar Mistelbach in Form der „Mistelbacher BürgerInnen- definieren, bei welchen Vorhaben Bürgerbeteiligung gärten“ möglich. Rund 30 Mieterinnen und Mieter möglich ist. können auf 30 oder 60 m² großen Parzellen ein Die Leitlinien sind Spielregeln, die dazu dienen, Gemüseparadies im Grünen entstehen lassen oder transparent und nachvollziehbar zu machen: Blumen anbauen. Die Gartenflächen sind einge- 1. bei welchen Planungen und Vorhaben der Stadt zäunt sowie mit einem Wasseranschluss und meh- BürgerInnenbeteiligung wie in Gang kommt reren Wasserentnahmestellen ausgestattet. Es bleibt 2. wie sie durchgeführt wird und jedem Mieter selbst überlassen, welches Gemüse 3. was mit Ergebnissen aus Beteiligungsprozessen bzw. welche Pflanzen angebaut werden. Einzige Vor- MITVERANSTALTER passiert. gaben: Die Parzellen müssen biologisch bewirtschaf- Eine online einsehbare Vorhabenliste dient einer tet, mit einjährigen Pflanzen besetzt werden sowie möglichst frühzeitigen übersichtlichen Information eine laufende Bearbeitung bzw. Pflege der jeweiligen über wichtige/große Vorhaben der Stadt. Dort wird Mietfläche erfolgen. Die Mieter übernehmen im auch darüber informiert, ob bei einem Vorhaben PARTNER & SCHIRMHERREN Frühjahr zu Saisonbeginn eine Parzelle und bezah- BürgerInnenbeteiligung angeboten werden kann len einen Saisonbetrag in der Höhe von 40 Euro für oder nicht. Ist bei einem Vorhaben keine Bürgerbe- eine 30 m²-Parzelle oder 80 Euro für einen 60 m² teiligung vorgesehen, dann gibt es die Möglichkeit große Parzelle. Nach der Ernte im Herbst wird die der formalen Anregung von BürgerInnenbeteiligung Fläche wieder an die Stadtgemeinde zurückgegeben. für vier definierte Gruppen.

www.graz.at/buergerinnenbeteiligung KOMMUNAL

Vorstellung der Projekte unter www. kommunal-impuls.at

108 // KOMMUNAL 09/2015 LAND & LEUTE

SOZIALES ENGAGEMENT BAUKULTUR GEMEINSAM STATT EINSAM IN GEMEINDE- UND ÄRZTEZENTRUM GRAFENSTEIN GROSSKLEIN

Das Generationenprojekt „Gemeinsam statt einsam“ entstand Das neue Gemeinde- und Ärztezentrum im steirischen Groß- aus einer Abholsituation in der Kindertagesstätte Sterntaler. Die klein wurde 2012 eröffnet. Unter Berücksichtigung des Prinzips Beobachtung strahlender Kinderaugen, als Zwillinge von einer Sparsamkeit wurde ein modernes Gemeindeamt mit ange- Oma abgeholt wurden, inspirierte das Team der Kindertages- schlossenem Ärztezentrum, Café sowie einer Kunstgalerie stätte. Es wurde erkannt, dass die Synergien, welche sich aus geschaffen. Die auffällige Bauform vor allem des Foyers – die dem Umgang der Generationen miteinander ergeben, positiv Kuppel deutet ein Hügelgrab an – wurde bewusst gewählt, denn für alle Beteiligten genützt werden können. Jetzt basteln Kinder in der Gemeinde wurden die bedeutendsten Funde aus der und Senioren gemeinsam, machen Ausflüge und veranstalten Hallstattzeit im Südostalpenraum gemacht. Feste.

KLIMA UND UMWELT SOZIALES ENGAGEMENT MOBILCARD KRENGLBACH BURGBAU IN FRIESACH

Der Verein „Mobilcard Krenglbach“ hat sich zum Ziel gesetzt, Friesach, die älteste Stadt in Kärnten, ist DIE Mittelalterstadt eine Mobilitätsgarantie für die Bewohner und Gäste in der Ge- Österreichs. Bei dem Projekt wird eine Burganlage mit dem meinde zu schaffen. Dadurch wurde die Mobilitätssituation für Handwerkswissen aus alten Zeiten ausschließlich mit mittelal- all jene deutlich verbessert, die sich z. B. kein eigenes (Zweit-) terlichem Werkzeug und ohne moderne technische Hilfsmittel Auto leisten können oder wollen, aber auch für jene, die auf errichtet. Dadurch werden langfristig Arbeitsplätze gesichter. Die Fahrdienste durch Dritte angewiesen sind. Das „Kraxi“ – das veranschlagte Bauzeit beträgt 30 Jahre, wobei derzeit 50 Men- Krenglbacher Anrufsammeltaxi – holt seine Fahrgäste vor der schen, zukünftig noch deutlich mehr, Arbeit finden. eigenen Haustür ab. www.burgbau.at www.mobilcard.at

KOMMUNAL 09/2015 // 109 LAND & LEUTE

ZUKUNFTSORTE BRAUCHT DAS LAND STANDORTFAKTOR INNOVATIONSKULTUR

Das Projekt „Zukunftsorte“ (www.zukunftsorte.at) hat es sich zur Aufgabe gemacht, innovative Gemeinden vor den Vorhang zu holen. KOMMUNAL sprach mit Christof Isopp, einem der Initiatoren, über Bedeutung von Innovation für die kommunale Entwicklung und die Zukunft der Zukunftsorte.

Innovative und kreative Gemeinden stehen im Ist die Schaffung eines kreativ-innovativen Fokus des Projekts „Zukunftsorte braucht das Gemeindeklimas planbar? Land“. Welche Rolle spielen Kreativität und In- Unserer Ansicht nach nicht, nein. Das Schaffen novation für österreichische Gemeinden? Wie eines kreativen, innovationsfreudigen Klimas beeinflussen sich Kreativität und Innovation kann man eher mit dem Setzen einer Folge von gegenseitig? Nadelstichen an der richtigen Stelle vergleichen Das Wesen der Kreativwirtschaft ist es, ständig – wie bei der Akupunktur. Und es braucht eine Neues, Innovatives zu schaffen. Wenn Gemein- breite Kooperation aller „Gemeinde-Akteure“. den mit Kreativen zusammenarbeiten und sich Themen wie das kommunale Bauen betreffen damit einen neuen Blick, neue Impulse von au- jeden in der Gemeinde. ßen holen, können innovative Projekte schneller ent- und in vielen Fällen nachhaltiger bestehen. Gemeinde- Wo sehen Sie die größten Reibungspunkte zwi- Gemeinden, die in ihrem Handeln kreativ und schen Kommunalpolitik und Kreativwirtschaft? offen sind – egal ob es um Baukultur, Kommu- politik möchte Gemeindepolitik möchte verständlicherweise nikation oder Gestaltung der kommunalen Le- verständlicher- Fehler vermeiden. Kreativschaffende und Inno- benswelt geht –, haben auch eine Anziehungs- weise Fehler vatoren wissen, dass sie Fehler machen werden, kraft nach außen hin. Innovatoren im Kleinen ja müssen. Sie lernen aus ihnen und begreifen und im Großen, Einzelpersonen und Unterneh- vermeiden. sie als wesentlichen Anstoß für Innovationen. men, werden dort hingehen, wo sie ein offenes, Kreativschaffende Trifft eine experimentierfreudige Kultur auf innovationsfreudiges, kreatives Klima vorfinden. und Innovatoren die Bereitschaft zu langfristigem Denken, dann lassen sich Dinge umsetzen, die morgen viel- Das Projekt „Zukunftsorte braucht das Land“ wissen, dass sie leicht nicht sofort populär sind, aber übermor- hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Fehler machen gen zur Verbesserung der Lebensqualität in der Kreativschaffende mit kommunalen Entschei- werden, ja Gemeinde beitragen. Eine große Portion Mut und dungsträgern zusammenzubringen. ein langer Atem sind für die TrägerInnen dieser Wie gelang dies und was waren die konkreten müssen.“ Veränderungsprozesse allerdings unabdingbar. Ergebnisse? Wir haben Formate für Vernetzungsveranstal- Wie geht es weiter mit den Zukunftsorten? tungen entwickelt, bei denen z. B. abwechselnd Das vom Förderprogramm „impulse“ der Austria Inputs aus der Gemeindepolitik bzw. -verwal- Wirtschaftsservice GmbH (AWS) geförderte Pro- tung und der Kreativwirtschaft kamen. Dabei jekt „Zukunftsorte“ ist abgeschlossen. Sie wer- war uns ein gemütlicher, kommunikativer den als Netzwerk auch weiterhin aktiv bleiben, Rahmen wichtig, in dem die Leute zusammen- Redaktionell gekürzt. voneinander lernen und Kooperationsprojekte kommen und sich unverbindlich austauschen Das vollständige Inter- durchführen – Schwerpunktmäßig soll es nun, können. Was daraus schlussendlich entstanden view finden Sie auf neben der Kreativwirtschaft, um Themen wie ist, sieht man oft erst einige Zeit später. kommunal.at Bildung, Mobilität oder Energie gehen.

110 // KOMMUNAL 09/2015 KOMMUNAL 09/2015 // 111 KOMMU ie N D A L -

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auf alle Verkehrszeichen bei Bestellung in unserem Onlineshop: www.kommunalbedarf.at 98 Gemeindebedienstete stellten bei der Salzkammergut-Trophy ihre Sportlichkeit unter Beweis. Achtung_K ind er_Gelb.pdf 1 0 7.07.10 11 :53 -15% Achtung iken und Teamgeist wurden bei der 18. Die Gewinner der Gemeinde St. Marienkirchen wurden für ihre Kinder Salzkammergut-Mountainbike-Trophy, die Teamwertung über Leistung mit Stockerlplätzen belohnt. Den aller- 37,9 km: Stadtamt am 11. Juli 2015 in Bad Goisern stattfand, ersten Sieg bei der österreichischen MTB-Meis-

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CMY 31.12.2015 K wieder groß geschrieben. Schon zum vierten terschaft über 37,9 km in der österreichweiten Mal fand die oö. Gemeinde-MTB-Meisterschaft Wertung sicherten sich die Mountainbiker vom Angebot gültig bis 31.12.2015. Nicht mit anderen Rabatten auf der 22,1-km-Strecke statt, doch es gab auch Stadtamt Attnang-Puchheim, auf dem zwei- oder Bonus kombinierbar. eine neue Herausforderung: den Bürgermeistern, ten Platz landete das Team aus der Gemeinde Funktionären und Gemeindebediensteten wurde Rottenmann aus der Steiermark und der dritte dieses Jahr erstmalig auch eine österreichweite Platz ging widerum nach Oberösterreich an die Wertung für Kommunalpolitiker und Gemein- Gemeinde Weißenkirchen im Attergau. debedienstete geboten, die auf einer 37,9 km langen Renndistanz stattfand. Bei den Einzelwertungen sicherten sich Angelika Egger aus St. Johann/Tirol, Stefanie Gärtner aus Die Teamwertung bei der oberösterreichischen Attnang-Puchheim (OÖ) und Silvia Fiedler aus Gemeinde-MTB-Meisterschaft über 22,1 km dem Salinenort Hallstatt (OÖ) ihre Podestplätze. konnte die Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis Bei den Herren entschieden drei Oberösterrei- für sich entscheiden, der zweite Platz ging an die cher das Rennen für sich: Franz Reisinger von Gemeinde St. Marienkirchen und die der Marktgemeinde Lasberg, Manfred Hiptmair Stadtgemeinde Leonding landete mit dem 3. und Christoph Lasinger, beide vom Stadtamt - langlebig Platz ebenfalls auf dem Podest. Bei den Da- Attang-Puchheim. - robust men konnten gleich zwei Bewohnerinnen der - StVO-konform Marktgemeinde Altmünster ihre Sportlichkeit Insgesamt nahmen 5039 Biker aus 45 Natio- unter Beweis stellen: Bettina Zopf freute sich nen an dem Wettbewerb teil. Bei den Gemein- über den erten Platz und Anita Pfeifer landete demeisterschaften kamen 23 Teams bzw. 98  mit ihrem dritten Platz ebenfalls auf dem Podest. Teilnehmer in die Wertung und wurden bei der Den zweiten Platz ergatterte Irene Seidl aus der Siegerehrung von Gemeindebund-Präsident Gemeinde Frankenmarkt. LINK ZUM THEMA Helmut Mödlhammer, Roland Richter von der Energie AG Umwelt Service und von Bad Bei den Herren holte sich Manuel Wurdak aus www.trophy.at Goiserns Bürgermeister Peter Ellmer beglück- der Stadtgemeinde Leonding den Sieg und auch wünscht. Als Souvenir durften alle Teilnehmer Wo KOMMUNAL-Kompetenz zu Hause ist. Kurt Haslinger von der Gemeinde St. Gotthard ein Radtrikot vom Sponsor Energie AG Umwelt im Mühlkreis und Sebastian Pucher von der Service mit nach Hause nehmen. www.kommunalbedarf.at KOMMUNAL 09/2015 // 113 LAND & LEUTE BUNDESLÄNDER

BURGENLAND KÄRNTEN

Überregionale Kinderbetreuung

Im überregionalen Kin- „Ein Kind braucht seine derbetreuungszentrum Eltern. Eltern und Familie in Fischertratten wird eine sind die wichtigsten Be- Rundumbetreuung für Kin- zugspersonen eines Kindes. der von ein bis sechs Jahren Unverzichtbar sind aber angeboten. Das Kinderbe- auch Bildungseinrichtun- treuungszentrum besteht gen für unsere Jüngsten, aus einem viergruppigen in denen sie liebevoll und Leo Radakovits, Erich Trummer, Peter Pohl, Hans Niessl, Dieter Kindergarten und einer altersentsprechend nach Posch, Ingrid Salamon, Alfred Wiesinger, Christian Sagartz zweigruppigen Kinderta- ihren Talenten und Vor- gesstätte. In den Ferien gibt lieben gefördert werden“, es eine Sommerbetreuung betonte Gemeindereferentin One-Stop-Shop-Prinzip in für alle Kinder und auch für Landeshauptmann-Stell- Schüler. Vorbildhaft ist auch vertreterin Gaby Schaunig der Verwaltung die Flexibilität der Betreu- bei einem Besuch. Fortbildung und geplante tung hervor und sprach ungszeiten. Gesetzesnovellen standen sich nachdrücklich für im Mittelpunkt der 67. Jah- den Bürokratieabbau aus: reshauptversammlung der „85 Prozent der Bürokra- Amtmänner und -frauen tie sind auf Bundesgesetze (=Amtsleiter) des Burgen- zurückzuführen. Wir sind landes. Rund 180 Gäste bestrebt, auf Landesebene kamen zu der Veranstaltung alles für den Abbau von nach Neudörfl. zu viel Bürokratie und für Landeshauptmann Hans Verfahrensvereinfachun- Niessl hob in seiner Begrü- gen zu tun. Dafür werden ßung die Schlüsselrolle der wir auch das ‚One-Stop- Amtmänner und -frauen Shop-Prinzip‘ schrittweise in der Gemeindeverwal- umsetzen.“

Museumsbahn wird triebs. Ihrer Ansicht nach ist Kindergartenleiterin Heike Pirker, Bürgermeister Klaus Rüscher, es im öffentlichen Interesse, Landeshauptmann-Stv. Gaby Schaunig und Amtsleiter Friedrich versteigert Pöllinger dass die Bahn fährt. Aus fi- Die Museumsbahn zwi- nanziellen Gründen werden schen Oberwart und sie bei der Versteigerung Oberschützen soll ver- nicht mitbieten. Sie prüfen Neue Natura- über einen sehr guten fisch- steigert werden. Die der aber, ob sie im Bereich der 2000-Schutzgebiete ökologischen Zustand. Firma Schuch, Betreiberin Bahnstrecke flächenwid- Ebenso als Schutzgebiet der Südburgenländischen mungsmäßige Maßnahmen In Kärnten gibt es zwei neue ausgewiesen wird ein 6,1 Regionalbahn, gehörende treffen können. Laut „Ku- Natura-2000-Schutzgebie- Hektar großes Gebiet zwi- Bahn hat bereits seit einigen rier“ gibt es ein Gutachten te. Das erste ist das 24,4- schen der Stadt Radenthein Jahren keine Betriebsge- des Landes, das feststellt, Hektar-Gebiet zwischen und der Erdmannsiedlung: nehmigung mehr. dass die Verkehrsflächen der Gurkbrücke am öst­ In diesem Bereich exis- Die Gemeinden Oberschüt- nicht umgewidmet werden lichen Siedlungsrand Gra- tiert das repräsentativste zen, können. Der Schätzwert fensteins bis zur Gurkmün- Vorkommen des Grünspitz- V Bgld. Landesmedienservice, Büro LHStv.in Schaunig, Baldauf, Dedl/Land OÖ Baldauf, Schaunig, LHStv.in Büro Landesmedienservice, V Bgld. / und Oberwart sind für eine der insgesamt 147.898 m² dung in die Drau. Die Gurk Streifenfarns in Kärnten,

Wiederaufnahme des Be- beträgt 481.295 Euro. verfügt in diesem Abschnitt einer geschützten Pflanze. FOTOS

114 // KOMMUNAL 09/2015 BUNDESLÄNDER LAND & LEUTE

NIEDERÖSTERREICH OBERÖSTERREICH

Essbare Landschaft

In Ottensheim eröffnete nach Kommunikation, guter die erste „essbare Land- Nahrung, Kreativität und schaft“Österreichs. Was gesunder Umwelt in den Fo- es in Deutschland schon kus stellen. Die Bevölkerung mehrfach gibt, startete mit wurde von Anfang an in die der „Kostbaren Landschaft Planung eingebunden. Ge- Ottensheim“ auch hierzu- meinsam wurde beispiels- lande. weise ein Lehmofen gebaut Seit 2014 wird am Projekt sowie 16 Beerensträucher „Kostbare Landschaften gepflanzt. Ziele des Gesetzes sind eine übersichtliche Struktur, Demokratisie- Ottensheim“ gearbeitet. rung und die Stärkung der Funktionäre. Das Projekt möchte im Besonderen die Menschen www.kostbare- landschaften.net Neues Feuerwehrgesetz und ihre Grundbedürfnisse beschlossen

Das niederösterreichische lizeilichen Beschau wurde Feuerwehrgesetz 2015 tritt neu definiert und umfasst mit 1. Jänner 2016 in Kraft. im Wesentlichen die Über- Mit der Einführung der prüfung der Einhaltung feu- Organstellung der Bezirks- erpolizeilicher Vorschriften feuerwehrkommandanten und Vorschreibungen nach und Abschnittsfeuerwehr- dem Feuerwehrgesetz. Im kommandanten wurde Bereich der Überprüfungs- die Eigenverantwortung und Kehrtätigkeiten des und Selbstständigkeit Rauchfangkehrers wurde dieser Funktionäre bei der der Überprüfungsumfang Führung ihrer Geschäfte auf jene Gegenstände und Bürgermeisterin Ulrike Böker mit Projektverantwortlichen und gestärkt. Tätigkeiten eingeschränkt, Landesrat Rudi Anschober. Die bisherige Trennung von die sicherheitsrelevant sind Feuer- und Gefahrenpolizei bzw. der unmittelbaren entfällt. Abwehr von Brandgefahren Regionalbahnen des neuen Bahnhofgebäudes Der Umfang der feuerpo- dienen. sollen bleiben Attersee, das an der Atter- gaubahn liegt. „Die Politik hat sich dazu Unterstützt wird die Aus- verpflichtet, die Regio- sage Entholzers durch eine Zufriedene Radfahren und eine ver- nal- und Lokalbahnen in Umfrage des Forschungs- Radfahrer besserte Radinfrastruktur. Oberösterreich auszubau- instituts SORA. Derzufolge Niederösterreich investiert en und zu modernisieren, sehen 83 Prozent der Ober- Niederösterreich wird jährlich mehrere Millionen anstatt dem Beispiel anderer österreich den Erhalt und als sehr radfahrfreund- Euro, um Gemeinden beim Länder zu folgen, die diese Ausbau der Regionalbah- lich wahrgenommen. Das Ausbau der Radverkehrsin- regional so wichtigen nen als wichtigste Aufgabe ergibt eine aktuelle, vom frastruktur zu unterstützen. Bahnverbindungen verfal- der Verkehrspolitik. Die Verkehrsklub Österreich Finanziert werden innerört- len lassen und letztendlich nunmehr abgeschlossenen (VCÖ) in Auftrag gegebene liche Radwege, der Ausbau zusperren müssen.“ Das Arbeiten sollen die Atter- Umfrage unter Radfahrern. des Radwegenetzes zwi- erklärte Landeshauptmann- gaubahn als bedeutende re- V Bgld. Landesmedienservice, Büro LHStv.in Schaunig, Baldauf, Dedl/Land OÖ Baldauf, Schaunig, LHStv.in Büro Landesmedienservice, V Bgld. / Grund dafür sind verbes- schen den Gemeinden und Stellvertreter Reinhold gionale Schienenverbindung

FOTOS serte Bedingungen zum der Bau von Radbrücken. Entholzer bei der Eröffnung fit für die Zukunft machen.

KOMMUNAL 09/2015 // 115 LAND & LEUTE BUNDESLÄNDER

SALZBURG STEIERMARK

GEMEINdeSAM für Kinder- und Jugendfreundlichkeit

Ziel des „GEMEINdeSAM“ Kategorie 2 – Gemeinden ist, Impulse in den steiri- zwischen 2501 und 5000 schen Gemeinden zu set- Einwohner zen, damit eine innovative Markt Hartmannsdorf Kinder- und Jugendpolitik Stattegg fortgesetzt wird bzw. erste St. Michael in der Oberstei- Aktivitäten in diese Rich- ermark tung angeregt werden. In Salzburg-Stadt ist die Betreuung meist teurer. Kosten für Kinderbetreuung regional unterschiedlich

Die Preise, die Salzburger in den Landregionen hinge- Eltern für die Betreu- gen nur 117 Euro (Flachgau, ung ihrer Kinder zahlen Tennengau) beziehungswei- müssen, sind von Region se 133 Euro (Lungau, Pinz- zu Region sehr unterschied- gau, Pongau). Die Tarife der lich. Besonders hoch sind alterserweiterten Gruppen die Differenzen zwischen klaffen mit 415 Euro in der der Stadt Salzburg und den Stadt Salzburg und rund 125 Landregionen. Das zeigt Euro in den Landbezirken Siegerehrung in Graz. eine Studie, die vom Land in sogar noch weiter ausein- Auftrag gegeben wurde. ander. Die Sieger Kategorie 3 – Gemeinden So beträgt der mittlere Tarif Bei den Kindergärten gibt Kategorie 1 – Gemeinden über 5000 Einwohner bei den Krabbelgruppen in es hingegen nur geringe bis 2500 Einwohner Knittelfeld der Stadt Salzburg 385 Euro, Unterschiede. Bad Gleichenberg Weiz Vorau Kapfenberg, Deutsch Goritz Gehälter in deutlich mehr Geld. Das ist www.gemeindesam.org Kindergärten den privaten Trägern von Kindergärten ein Dorn im Im Land Salzburg gibt es – Auge. Deren Angestellte Anlage im Fall eines Feuers siehe oben – nicht nur gro- verdienen zukünftig 300 bis Brandgefährliche zur Gefahrenquelle wer- ße Kostenunterschiede bei 400 Euro pro Monat weniger Photovoltaik den. „Die Leitungen, die der Kinderbetreuung, auch als die Mitarbeiterinnen und von den Photovoltaikzellen die Gehälter der Kindergar- Mitarbeiter von Gemeinde­ In der Steiermark wurden wegführen, stehen ständig tenpädagoginnen werden in kindergärten. Deswegen kürzlich zwei Großbrän- unter hoher Spannung. Die Zukunft stark differieren fürchten die Privaten, dass de durch defekte Photo- Einsatzkräfte haben keine Nach zehn Jahren Verhand- ihnen das Personal davon- voltaikanlagen ausgelöst. Möglichkeit, die Stromver- lungen haben sich das Land läuft. Auch die SPÖ sieht Die Löscharbeiten waren sorgung der Leitungen zu und die Gemeinden über einen Wettbewerbsnachteil schwierig, weil die Anlagen deaktivieren“, sagt Herbert ein neues Gehaltsschema für private Kindergärten nicht einfach abgeschaltet Hasenbichler, Geschäfts- geeinigt. Dieses bringt den und verlangt, dass alle werden können. Auch wenn führer der Landesstelle für Sergey Novikov/shutterstock, LOGO, Verbund, Stefano Carniccio/shutterstock Stefano Verbund, LOGO, Novikov/shutterstock, Sergey / rund 1000 Pädagoginnen in Fachkräfte gleich bezahlt die Montage fachmännisch Brandverhütung, in der

den Gemeindekindergärten werden sollen. gemacht wurde, kann die Kleinen Zeitung. FOTOS

116 // KOMMUNAL 09/2015 BUNDESLÄNDER LAND & LEUTE

TIROL VORARLBERG

1,9 Millionen für Wasserinfrastruktur

Für sieben Projekte im Be- bzw. erweitert. reich Siedlungswasserbau • Das Projekt in Feldkirch hat die Landesregierung in sieht die Erschließung Summe knapp 1,9 Millionen von Grundstücken in der Euro freigegeben. Die Mittel Parzelle Bergäcker im fließen in die Erneuerung Stadtteil Nofels vor. und in den Ausbau von fünf • In Bregenz soll die Abwasserbeseitigungsanla- bestehende zentrale Ab- Die Bürgermeister des Zillertals können sich künftig über zwei gen und zwei Wasserversor- wasserreinigungsanlage Millionen Euro jährlich an Wertschöpfungsbeitrag freuen. gungsanlagen in mehreren erneuert werden. Gemeinden und Städten. • In Raggal und Laterns • In Dornbirn werden drei wiederum werden Pro- Gemeinden sollen von Abwasserbeseitigungs- jekte im Bereich Was- anlagen um mehr als 1,1 serversorgung finanziell Wasserkraftprofitieren Millionen Euro erneuert unterstützt.

Der Verbund beabsichtigt, II‘ ist fixiert, dass die 24 seine Kraftwerksanlagen Gemeinden des Planungs- im Zillertal in den kom- verbandes Zillertal auch die menden Jahren zu erneu- möglichen unmessbaren ern. Der aus dem Jahr 1969 Beeinträchtigungen, die stammenden „Zillertalver- durch die geplanten Moder- trag“ zur Abgeltung nicht nisierungen und Erweite- messbarer Schäden durch rungen der Kraftwerksan- die Wasserkraftnutzung lagen entstehen, abgegolten wurde nun durch einen bekommen“, erklärt der weiteren Vertrag ergänzt. Tiroler Landeshauptmann- „Mit dem ‚Zillertalvertrag Stellvertreter Josef Geisler.

Wasserwirtschaftliche Infrastrukturprojekte sind für die Gemeinden mit einem beachtlichen Kostenaufwand verbunden. Finanzlage der schulden etwa 38.232 Euro Gemeinden pro Österreicher. Aktuelle Gemeinde-Vergleichsdaten Die Tiroler Gemeinden für das Jahr 2014 aus ande- Kindgerechte des Spiel- und Pausen- wiesen im Jahr 2014 eine ren Bundesländern liegen Lebensräume hofes bei der Volksschule Pro-Kopf-Verschuldung derzeit noch nicht vor. Rankweil-Brederis wurden von 1105 Euro pro Ein- Der Schuldenstand der Auf Basis des 2009 im Beteiligungsworkshops wohner auf. 2013 erzielten Tiroler Gemeinden ist leicht Landtag verabschiedeten durchgeführt. Kinder und die Tiroler Gemeinden bei gestiegen: von 779,5 Milli- Spielraumgesetzes haben Erwachsene haben dazu- einem Vergleich mit den onen Euro im Jahr 2013 auf bis heute insgesamt 45 Vorschläge eingebracht, anderen Bundesländern mit 790,5 Millionen Euro. Vorarlberger Gemeinden ein eine Landschaftsarchitek- 1099 Euro pro Einwohner Spiel- und Freiraumkonzept tin hat daraus ein Gestal- den bundesweit geringsten beschlossen. Die Landesre- tungskonzept entwickelt. Wert. Der durchschnitt- www.tirol.gv.at/tirol- gierung hat erneut in Sum- In Meiningen soll die in die liche Österreich-Wert lag me knapp 59.000 Euro für Jahre gekommene Anlage Sergey Novikov/shutterstock, LOGO, Verbund, Stefano Carniccio/shutterstock Stefano Verbund, LOGO, Novikov/shutterstock, Sergey europa/gemeinden /

bei 1697 Euro. Im Vergleich Bericht zur Finanzlage der Tiroler zwei Projekte in Aussicht beim Sportplatz umgebaut

FOTOS dazu betragen die Staats- Gemeinden gestellt. Zur Neugestaltung werden.

KOMMUNAL 09/2015 // 117 LAND & LEUTE

BLICK ÜBER DIE GRENZE PERSONALIA LAND HILFT BEI DER STRASSEN-

INSTANDHALTUNG Thomas Oberbeirsteiner neu im Amt ie Autonome Provinz Bozen tet werden. Die 600 Kilometer Südtirol wird den Gemein- sollten dann in etwa sechs Jahren WATTENS// Die in Innsbruck-Land gelegene Dden bei der Straßeninstand- neu asphaltiert sein. „Eine solche Gemeinde Wattens hat am 6. Juli 2015 ein neues haltung helfen. Bei der letzten Programmierung stellt sicher, Gemeindeoberhaupt bekommen. In der Ge- Sitzung der Landesregierung dass der Straßenbelag über die meinderatssitzung wurde wurde beschlossen, für die As- Jahre hinweg periodisch erneuert Thomas Oberbeirsteiner phaltierung von Gemeindestra- wird. Außerdem entsteht da- mit 16 Stimmen zum ßen noch heuer zwei Millionen mit Planungssicherheit und ein Bürgermeister gewählt, Euro zur Verfügung zu stellen. Mit Investitionsstau wird verhindert“, insgesamt gab es drei dem Geld sollen die dringendsten so Landesrat Schuler. Enthaltungen bei der Instandhaltungsarbeiten finan- Der Präsident des Gemeinden- Wahl. Somit übernimmt ziert werden. verbandes, Andreas Schatzer, Oberbeirsteiner das Amt seines Vorgängers Franz zeigt sich zufrieden. „Wir haben Troppmair, der 18 Jahre lang das Bürgermeister- Landesweit benötigen rund 600 bereits mehrfach auf das Problem amt ausübte. „Wichtig ist es mir vor allem, die Kilometer an Gemeindestraßen in hingewiesen. Die Instandhaltung Kontinuität in der Gemeinde beizubehalten“, Südtirol eine neue Asphaltierung. der Straßen ist eine sehr kos- so Oberbeirsteiner. Sein Vorgänger hat bereits Weil viele Gemeinden finanziell tenaufwändige Angelegenheit. einige Projekte geplant, die es nun gilt, in die Tat überfordert sind, hat die Landes- Besonders Berggemeinden mit umzusetzen. regierung beschlossen, diese bei einem ausgedehnten Territo- der Straßeninstandhaltung zu un- rium stoßen an ihre finanziel- terstützen. „Diese zwei Millionen len Grenzen. Allein schon der sind für jene Straßen vorgesehen, Winterdienst bringt viele dieser die dringender Instandhaltungs- Gemeinden in Not. Für die außer- arbeiten bedürfen“, sagt Landes- ordentliche Instandhaltung fehlt hauptmann Arno Kompatscher. dann oft das Geld. Mit diesem Zudem erklärte sich die Landes- neuen, auf mehrere Jahre aus- Gerhard Altziebler regierung bereit, über den Stra- gelegten Programm wollen wir gewählt ßendienst für die Ausschreibung, nun zusammen mit dem Straßen- Projektierung und Durchführung dienst des Landes sicherstellen, FRESACH// Gerhard Altziebler ist neues Ge- der Arbeiten zu sorgen. „Damit dass die notwendigen Arbeiten meindeoberhaupt im kärntnerischen Fresach. können die Arbeiten landesweit durchgeführt werden. Auch eine Seit 2009 war Altziebler bereits Vizebürgermeis- ausgeschrieben werden und die ordentliche Straße prägt das ter der Gemeinde. Von April bis Oktober 2014 Durchführung ist kostengünstiger Erscheinungsbild eines Ortes vertrat er den ehemaligen und schneller zu bewerkstelligen. und trägt damit zum Image einer Bürgermeister Walter Dies kann die Gemeindekassen Gemeinde bei“, so Schatzer. Bernsteiner. Bei den zusätzlich entlasten“, erklärt der Wahlen im März konn- für die Gemeinden zuständige te der 38-Jährige 51,69 Landesrat Arnold Schuler. Prozent der Stimmen bei Nicht zuletzt sprach sich die Lan- einer Wahlbeteiligung desregierung für die Erarbeitung INFORMATIONEN von insgesamt 87 Prozent für sich verbuchen. eines Mehrjahresplanes aus. In Südtiroler Gemeindenverband Fresach lag 17 Jahre lang in den Händen von diesem sollten die notwendigen Tel. +39 0471 304655 Walter Bernsteiner, der 2014 seiner Gesundheit Arbeiten nach Priorität aufgelis- [email protected] zuliebe als Bürgermeister zurücktrat.

118 // KOMMUNAL 09/2015 LAND & LEUTE

Johann Reiter ist PERSONALIA neuer Ortschef ARNREIT// Seit der außerordent- lichen Gemeinderatssitzung am 19. Mai 2015 gibt es in Arnreit, Oberös- Rücktritt terreich, einen neuen Bürgermeis- Günther Albel folgt ter. Mit dem Rücktritt von Johann LEND// 22 Jahre stand Peter Reiter, der 13 Jahre die Geschicke von Helmut Manzenreiter Eder „seiner“ Gemeinde Lend im Arnreit lenkte, sollte frischer und vor Pinzgau vor. 2014 bestritt er noch allem jüngerer Wind in die Gemeinde VILLACH// In Villach ging mit den Kommu- eine Gemeinderats- und Bürger- kommen. nalwahlen im März 2015 eine Ära zu Ende. meisterwahl, nun hat er sich aber Sein Partei- Alt-Bürgermeister Helmut Manzenreiter aus gesundheitlichen Gründen kollege und (SPÖ), der seit 1987 die Geschicke der Stadt entschieden, sein Amt an der bisherige leitete, kündigte schon im Vorfeld an, sich aus Spitze der Vizebür- der Politik zurückziehen zu wollen. Partei- Gemeinde germeister kollege und Spitzenkandidat Günther Albel zurück- Heinz Kobler erreichte bei den Bürgermeisterwahlen über zulegen. wurde einstimmig vom Gemeinderat 55 Prozent und folgte Der zum neuen Bürgermeister gewählt. damit Manzenreiter ins 68-Jäh- Für Kobler war die Übergabe lange Amt nach. Auch über rige wird sein Amt aber noch bis geplant: „Wir haben schon vor- die Gemeinderats- Ende Oktober 2015, bis zu den her längere Gespräche geführt, es wahlen konnten sich Bürgermeisterwahlen, ausüben. war also keine Überraschung. Die die Sozialdemokraten Übergabe war geordnet, sodass die freuen: Albel schaffte Gemeindegeschäfte ohne Unterbre- es, seiner Partei mit 23 chung weiterlaufen konnten.“ Mandaten im Stadtsenat die absolute Mehrheit zurückzuholen: „Das ist für mich der Beweis, dass der bisherige Villacher Erfolgsweg richtig war und von den Bürgern auch entsprechend anerkannt wird.“ In der Zukunft erhofft sich der 41-Jährige für Villach, dass der Erfolg der Stadt nicht nur ge- halten, sondern sogar ausgebaut werden kann:

Wechsel nach 40 Jahren Trauer um Hans Graf BRÜCKL// Im Zuge der Gemeinderats- und NAAS// Die steirische Gemeinde Naas im Bürgermeisterwahlen in der Kärntner Ge- Bezirk Weiz musste am 20. Juli 2015 einen meinde Brückl kam es schon im März zu einer tragischen Verlust verkraften. Bürgermeister Stichwahl, die für viel Gerede Hans Graf ist zu Hause an den Folgen eines sorgte, weil nach 40 Jahren Herzinfarkts verstorben. Die Reanimation das „rote“ Brückl von der FPÖ blieb erfolglos, für ihn kam jede Hilfe zu spät. erobert werden könnte. Bei Graf übte sein Bürgermeisteramt seit dem Jahr der Stichwahl entschieden sich 2004 aus, seit 1991 war er zudem Bezirksge- die Bürger dann aber doch für schäftsführer der ÖVP Weiz. Der Langzeit- SPÖ-Spitzenkandidat Burkhard bürgermeister und Familienvater hinterlässt Trummer. Trotz einer neuen roten Gemeinde- seine trauernde Ehefrau Maria sowie vier spitze musste die Partei aber Stimmen einbüßen. erwachsene Kinder und zwei Enkel.

KOMMUNAL 09/2015 // 119 LAND & LEUTE TERMINE

TERMINE IM HERBST

16 / September Klima- und Energiemodellregionen: Pioniere der Energiewende Wie genau sieht ein neues, unabhängiges Sys- tem ohne Fossilenergie aus? Wer finanziert die Transformation? Welche Finanzierungsmodelle gibt es? Welchen Einfluss haben die Modell­ regionen als Vorreiter auf europäischer Ebene? Was kann Österreich von Projekten aus anderen Ländern lernen?

www.klimafonds.gv.at/veranstaltungen/ anmeldung Ort: Wien, Aula der Wissenschaften

17-18 / September klimaaktiv-Konferenz 06 /Oktober Energie- und Mobilitäts- Kosten – Preis – Qualität: Chancen wende gemeinsam und Risiken für den Trockenbau gestalten Investoren streben nach rentablen Immobilien, Architekten schaf- Im Fokus stehen vor allem die Themen Bauen fen herausragende Formensprache, Facility Manager zielen auf mini- & Sanieren und klimafreundliche Mobilität. Es male Energiekosten und die Nutzer wollen möglichst bald einziehen. erwarten Sie internationale Redner wie Stefan Wie Trockenbau-Unternehmen in diesem Spannungsfeld erfolgreich Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafol- bestehen können, steht im Mittelpunkt des 1. VÖTB Forums. Unter der genforschung und der Zukunftsforscher Stephan Leitung von Dr. Gisela Gary diskutieren u. a. Univ.-Prof. Dr. Alfred Rammler, vielfältige Informationen u. a. aus den Pfabigan, Abg. z. NR Beppo Muchitsch, ÖSW-Vorstand Bereichen Forschung und Förderungen, Work- DI Michael Pech und VÖTB-Präsident Gregor Todt. shops und Exkursionen.

http://voetb.at Bildagentur, / Vorname Name Nachname / Bildagentur, Nachname www.klimaaktiv.at/konferenz2015 Ort: Wien.

Ort: Wien, Wirtschaftskammer Österreich FOTOS

120 // KOMMUNAL 09/2015 TERMINE LAND & LEUTE

21 /September Ausschreibung ÖGUT Umweltpreis 2015 Die ÖGUT feiert ihr 30-jähriges Beste- Alternative Energieformen hen. Wissen sollte zum Einsatz kommen, boomen. Gut gewappnet für angewendet werden, Praxis werden. Einen die Zukunft setzt Österreich Schwerpunkt dieses Jubiläums bildet daher auf erneuerbare Energien. der ÖGUT Umweltpreis, der die Vorreite- rInnen und Vorbilder bei der praktischen Umsetzung von Wissen in Handeln aus- zeichnet: Projekte und Persönlichkeiten im Bereich Umwelt, Nachhaltigkeit und Gesellschaft können sich bis 21. September in insgesamt sechs Kategorien bewerben. Ziel der Auszeichnung ist es, herausragen- de Persönlichkeiten, innovative Produkte, 16 /September Dienstleistungen, Initiativen und Projekte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und Gesellschaft einer breiten Öffentlich- Österreichischer keit zu präsentieren. Der Umweltpreis 2015 Verwaltungspreis 2016 wird in folgenden Kategorien vergeben: * Frauen in der Umwelttechnik (Sponsor: Das Bundeskanzleramt schreibt den Österrei- bmvit) chischen Verwaltungspreis 2016 aus. Damit * Nachhaltige Kommune (Sponsor: Öster- werden zukunftsweisende Projekte der Ge- reichischer Städtebund) meinden, Länder und der Bundesverwaltung * Partizipation und zivilgesellschaftliches prämiert. Teilnehmende Verwaltungen und ihre Engagement (Sponsor: Lebensministerium) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten die * „Stadt der Zukunft“ (mit Unterstützung Gelegenheit, ihre exzellenten Leistungen der des bmvit) breiten Öffentlichkeit vorzustellen. * Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Alle öffentlichen Verwaltungen Österreichs sind 11 /November Produktion (Sponsor: Coca-Cola Hellenic eingeladen, sich mit ihren innovativen Projekten Austria) in folgenden Kategorien zu bewerben: Wildbach- * Energie studieren – Talenteförderpreis 1. Moderne Steuerung aufseher/in des Landes NÖ (Sponsor: Land Niederös- 2. Dienstleistungen in neuem Design terreich) 3. Innovative Beteiligung von Bürgerinnen und Ziel des ÖWAV-Kurses * Zusätzlich wird der Businessart/Lebens- Bürgern „Ausbildungskurs zur/zum art-Sonderpreis verliehen. Die Einreichung 4. Gender, Diversity und Integration WildbachaufseherIn“ von zum Sonderpreis erfolgt automatisch mit 11. bis 13. November ist die der Einreichung zu einer der Kategorien. Nutzen Sie die Chance und bewerben Sie sich bis Schulung von Wildbachauf- zum 16. September 2015 mit Ihren innovativen sichtsorganen. Die umfas- Die Entscheidung über die Auszeichnungen Projekten! sende Ausbildung deckt alle werden von zwei unabhängigen ExpertIn- relevanten Inhalte ab, wobei nenjurys im Oktober getroffen. Die Preis- das Wissen praxisnahe mit verleihung findet im Rahmen des ÖGUT- www.oeffentlicherdienst.gv.at/ ausreichend Zeit im Gelände Jahresempfangs am 25. November statt. verwaltungsinnovation vermittelt wird. Hier finden Sie nähere Informationen zum Verwaltungs- preis sowie den Link zum Online-Bewerbungsformular – Bildagentur, / Vorname Name Nachname / Bildagentur, Nachname www.website.at www.oegut.at/de/events/umweltpreis/ Unterpunkt „Wettbewerbe“.

FOTOS Ort: Gmunden Ort: Wien.

KOMMUNAL 09/2015 // 121 STADTLAND & & LEUTE LAND ZU GUTER LETZT ...

IM NÄCHSTEN KOMMUNAL * ARBEIT & „UNNÜTZES“ WISSEN GESTALTEN

Thema „Winter“ WAS SIE NOCH NIE Der Winterdienst der WISSEN WOLLTEN Gemeinden beginnt im Sommer. Trotz oft glü- hender Hitze zerbrechen Ein-Hund-Politik in sich die Verantwortli- chen in den Gemeinden Shanghai und Peking jetzt den Kopf über Schneeräumung und Co.

ie Ein-Kind-Politik gibt es in China schon länger. Nach deren Videodolmetschen DVorbild wurde im Jahr 2011 in der in Gemeinden Millionenmetropole Shanghai eine Ein- Kommunikation ist Hund-Politik eingeführt. In Peking gibt in einer globalisierten es die Ein-Hund-Politik sogar schon seit 62. Gemeindetag Welt alles. Gerade die 2006. Gemeinden sind mit In Shanghai müssen Welpen bis und Kommunal- einer fast babyloni- zum Alter von drei Monaten abgegeben messe 2015 schen Sprtachenvielfalt werden, wenn im Haushalt bereits ein konfrontiert. Wir stellen Hund lebt. Diese Maßnahme beschloss Der Österreichische Gemeindetag und Pilotprojekte vor. die Regierung schon vor längerem die Kommunalmesse sind das kom- KOMMUNAL 10c/2015 aufgrund der Verschmutzung, die durch munalpolitische Event des Jahres 2015. erscheint am die zahlreichen Haustiere ausgelöst Wir bringen alle Details. wird. Ihre Ausscheidungen sollen ein 30. 09.2015 zunehmendes Problem für die Umwelt * Angekündigte Themen können sich aufgrund aktueller politischer Entwicklungen ändern. gewesen sein. Geschätzt lebten im Jahr

2011 in Shanghai 800.000 Hunde, rund IMPRESSUM drei Viertel davon waren jedoch nicht Herausgeber Österreichischer Gemeindebund, Löwelstraße 6, 1010 Wien registriert. Medieninhaber Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH., Löwelstr. 6, 2. Stock, Hundebesitzer, die bereits vor dem 1010 Wien, Tel. 01/532 23 88, Fax 01/532 23 77, E-Mail: [email protected] www.kommunal.at Geschäftsführung Mag. Michael Zimper Gesetzesbeschluss mehr als nur einen Redaktion Tel.: 01/ 532 23 88; Mag. Hans Braun - DW 16 (Chefredaktion) hans.braun@kommunal. Hund hielten, mussten nicht um ihre at; Mag. Helmut Reindl - DW 15 [email protected]; Andreas Hussak - DW 37 Liebsten fürchten. Jene Hunde, die [email protected]; Adressverwaltung bereits zuvor registriert waren, durften Elisabeth Leitner - DW 18 [email protected] Grafik Thomas Max - DW 42 [email protected] auch weiterhin behalten werden. Fotos www.shutterstock.com; www.bilderbox.at; Anzeigenberatung Tel.: 01/532 23 88; Mag. Sabine Brüggemann - DW 12, sabine.brueggemann@ kommunal.at; Martin Mravlak - DW 28, [email protected]; Martin Pichler - DW 11, [email protected]; Redaktionsbeirat Mag. Ewald Buschenreiter (Verband der sozialdemokratischen Gemeindever- treter NÖ), Mag. Nicolaus Drimmel (Österreichischer Gemeindebund),Mag. Amra Ducis (BM für Europa, Integration und Äußeres), Daniel Kosak (Österreichischer Gemeindebund), Dr. Walter Leiss (Österreichischer Gemeindebund), Prof. Helmut Mödlhammer (Österreichischer Gemeindebund), Mag. Alexander Marakovits (BM für Inneres), Mag. Arnold Obermayr (BM für Europa, Integration und Äußeres), Mag. Johannes Pasqual (BM für Finanzen), Prof. Dietmar Pilz (Österreichischer Gemein- debund), Mag. Christian Rupp (IKT-Board im Bundeskanzleramt), Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer (Johannes-Kepler-Universität Linz), Mag. Michael Zimper (Österreichischer Kommunalverlag)

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Hinweis zu Gender-Formulierung Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der www.derstandard.at leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet wird. www.welt.de https://en.wikipedia.org

122 // KOMMUNAL 09/2015 9.-11. September 2015, Messe Wien, Halle C Im Rahmen des 62. Österreichischen Gemeindetages

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