ARCHIV FÜR LAGERSTÄTTENFORSCHUNG DER GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT

Arch. f. Lagerst.forsch. Geol. B.-A. ISSN 0253-097X Band 25 S. 5–34 Wien, Oktober 2006 MITTEILUNGEN DES INSTITUTES FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR

Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ ISSN 1021–7533 Band 4 S. 5–34 Wien, Oktober

Vulkanite im Vorkommen – Abbau – Verwendung

WALTER EPPENSTEINER*)

47 Abbildungen, 10 Tabellen

Burgenland Vulkanite Österreichische Karte 1 : 50.000 Massenrohstoffe Blätter 107, 108, 167 Basalt

Inhalt

1. Zusammenfassung ...... 96 1. Abstract ...... 06 1. Allgemeines ...... 06 1. 1.1. Verbreitung am Alpenostrand und geologisches Alter ...... 06 1. 1.2. Allgemeine Genese und Differenzierung ...... 06 1. 1.3. Differenzierung burgenländischer Basalte ...... 06 1. 1.4. Chemische und mineralogische Kennwerte burgenländischer Basalte ...... 07 1. 1.5. Zur Geschichte des Abbaues und der Verwendung burgenländischer Basalte ...... 07 2. Die Basaltvorkommen des Burgenlandes ...... 08 1. 2.1. Verbreitung ...... 08 1. 2.2. Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten ...... 08 1. 2.3. 2.2.1. Spezielle Verwendungsmöglichkeiten der Basalte des Pauliberges und von ...... 09 1. 2.3. 2.3.1. 2.2.1.1. Schmelzbasalt („Schmelzsteine“) ...... 09 1. 2.3. 2.3.1. 2.2.1.2. Steinwolle ...... 09 1. 2.3. 2.2.2. Zur Frage des „Sonnenbrandes“ („Sonnenbrenner“, „Graupenbasalt“) ...... 09 1. 2.3. 2.3.1. 2.2.2.1. Ursachen des Steinzerfalles ...... 11 1. 2.3. 2.3.1. 2.2.2.2. Technische Eigenschaften von Körnungen aus Sonnenbrennerbasalten ...... 11 1. 2.3. 2.2.3. Kugelbasalt – „Basaltkugeln“ ...... 12 1. 2.3. Die Basalte des Pauliberges ...... 12 1. 2.3. 2.3.1. Erforschungsgeschichte und Gesteinstypen ...... 13 1. 2.3. 2.3.2. Erschließung und Entwicklung des Abbaues der Basaltlagerstätte Pauliberg ...... 14 1. 2.3. 2.3.3. Gesteinstechnische Daten ...... 16 1. 2.3. 2.3.4. Erzeugungsprogramm ...... 18 1. 2.3. 2.3.5. Reserven ...... 19 1. 2.4. Die Basalte von Oberpullendorf – Stoob ...... 22 1. 2.3. 2.4.1. Petrografie ...... 23 1. 2.3. 2.4.2. Prüftechnische Werte ...... 23 1. 2.3. 2.4.3. Verwendung ...... 23 1. 2.3. 2.4.4. Steinbrüche ...... 24 1. 2.5. Der Basalt von Neuhaus am Klausenbach ...... 25 3. Vulkanische Tuffe und Tuffite (Pyroklastika) ...... 128 3. 3.1. Tuffe ...... 28 3. 3.2. Tuffite ...... 28 3. 3.3. Technische Eigenschaften und Nutzung ...... 28 3. 3.3. 3.3.1. Verwendungsmöglichkeiten am Beispiel der Steiermark ...... 29 3. 3.4. Die Tuffe und Tuffite des südlichen Burgenlandes ...... 29 3. 3.3. 3.4.1. Güssing ...... 29 3. 3.3. 3.4.2. Neuhaus am Klausenbach ...... 31 3. 3.3. 3.4.3. Tobaj ...... 32 3. 3.3. 3.4.4. Grieselstein ...... 32 3. 3.3. 3.4.5. Limbach – ...... 32 3. 3.3. 3.4.6. In der Fachliteratur erwähnte Kleinvorkommen ...... 33 1. Dank ...... 33 1. Literatur ...... 33

*) Univ.-Doz. Dr. WALTER EPPENSTEINER, Knödelhüttenstraße 21/1, A 1140 Wien.

5 Zusammenfassung Der Anteil von nutzbaren Erstarrungsgesteinen am geologischen Aufbau des Burgenlandes ist gering. Er beschränkt sich im Wesentlichen auf geo- logisch junge basische Ergussgesteine (Basalte) des Alpenostrandes und deren Tuffe und Tuffite. Kieselsäurereiche Ganggesteine wie z.B. Gangquarz sind nicht häufig und spielen bzw. spielten wirtschaftlich nur eine bescheidende Rolle. In einen Übergangsbereich zu den metamorphen Gesteinen sind die burgenländischen Gabbros, also basische Tiefengesteine – das „Tiefenge- steinsäquivalent“ zu den Basalten – zu stellen. Sie weisen zwar in Relikten vielfach noch Gefügemerkmale von Erstarrungsgesteinen auf, sind aber nahezu ausnahmslos bereits metamorph überprägt und sind daher als „Metagabbros“ zu bezeichnen. Handelsbezeichnungen wie „Diabasporphyrit“ etc. sollen zwar auf ein Erstarrungsgestein hinweisen, treffen aber petrologisch nicht zu, da es sich hier ebenfalls um metamorphe Gesteine handelt.

Volcanic Rocks in the Burgenland Province Deposits – Exploitation – Use Abstract Usable volcanic rocks form only a small part of the geology of Burgenland province. They consist mainly of geologically young, basic volcanics (basalts) at the eastern margin of the Alps, and of associated tuffs and tuffites. Sills rich in silica, such as quartz sills, are rare and of moderate eco- nomical importance, both today and in the past. Gabbros, representing basic intrusives or the plutonic equivalent to basalts, appear in the transition zone to metamorphic rocks. They often exhibit remnants of structural features typical for intrusive rocks, yet are all metamorphically overprinted and to be classified as metagabbros. Trade names such as diabase porphyry are meant to indicate an igneous rock type. This is however petrologically incorrect as they represent meta- morphic products.

1. Allgemeines

1.1. Verbreitung am Alpenostrand 1.2. Allgemeine Genese und geologisches Alter und Differenzierung Die in der Oststeiermark und im Burgenland auftreten- Auf Grund der petrologischen und geochemischen Zu- den jungtertiären Gesteine werden – aus „österreichischer sammensetzung der südoststeirischen und südburgenlän- Sicht“ – zum „Steirischen Vulkanbogen“ gezählt, der sich dischen Vulkanite werden sie dem atlantischen Typ der vom Bachergebirge über die Oststeiermark und das Bur- Alkalivulkanitreihe zugeordnet und daher als Produkt eines genland bis in die Kleine Ungarische Tiefebene zieht (HAU- kontinentalen Riftingprozesses gesehen (BALOGH et al., SER, 1954; HERITSCH, 1963, 1965, 1967; SCHARBERT et al., 1994). 1981; POULTIDIS & SCHARBERT, 1986). Der Chemismus der geförderten Vulkanite in der Südost- Aus „ungarischer Sicht“ (BALOGH et al., 1994) repräsen- steiermark und im Burgenland hat sich im Laufe der Zeit tiert das südsteirische Vulkangebiet den Westteil des in geändert. Während im Miozän K-betonte trachytische, tra- Westungarn sehr ausgedehnten Vulkangebietes. chyandesitische und quarztrachytische Laven gefördert Die Entstehungszeit der Basalte des Pauliberges und wurden, zeichnet sich die jüngere Eruptivphase im Pliozän von Oberpullendorf wird von KÜMEL (1936), der von „zwei durch basaltischen Vulkanismus und das Auftreten von Feuerbergen im Burgenland“ spricht, und von KÜPPER Tuffen mit ultramafischen Xenolithen aus (SCHARBERT et (1957) noch mit Tortonium–Sarmatium angenommen, al., 1981). während SCHOKLITSCH (1962) und WINKLER-HERMADEN (1962) sich für ein bedeutend jüngeres, dazisches, Alter 1.3. Differenzierung aussprechen. der burgenländischen Basalte Auf Grund neuerer K-Ar-Datierungen (BALOGH et al., 1994) werden die vulkanischen Gesteine des Südburgen- Bei den Basalten des Pauliberges handelt es sich petro- landes, der Oststeiermark und des Lavanttales drei Erup- logisch um Alkaliolivinbasalte und Trachydolerite, wobei tionsphasen zugeordnet: sich mehrere Basalttypen differenzieren lassen. • Der ältesten Eruptionsphase im Karpatium bis Unterba- BALOGH et al. (1994) sprechen neben den Alkaliolivinba- denium wird beispielsweise das Vorkommen von Glei- salten von einem „Diabas“ am Pauliberg, den sie als die chenberg zugeordnet. älteste Bildung unter mindestens drei Effusivphasen anse- • Es folgt eine zweite Eruptionsphase im Unterpannonium, hen und meinen mit „Diabas“ im Sinne der amerikanischen der die Vorkommen des Pauliberges und von Oberpul- Nomenklatur einen „knapp unter der Oberfläche erstarrten lendorf – Stoob angehören. Als absolute Alter werden für Magmatit“. den „Diabas“ des Pauliberges 11,5 Millionen Jahre, für Die Olivinbasalte bestehen aus Klinopyroxenen, Plagio- die Alkalibasalte 11,1 Mio. Jahre (Oberpullendorf) und klas, Olivin, Titanomagnetit, Ilmenit und untergeordnetem 10,5 Mio. Jahre (Pauliberg) angegeben. Biotit und Apatit. Die Trachydolerite bestehen aus Klinopy- • Schließlich folgte nach einer längeren Pause im jüngeren roxenen, Feldspat, Titanomagnetit, Ilmenit, Olivin, Biotit Pliozän (Romanium) eine längerfristig sehr aktive und und Apatit (POULTIDIS & SCHARBERT, 1986). produktive effusive und pyroklastische Phase. Als Bei- Bei den Basalten von Oberpullendorf und Stoob handelt spiele gelten neben dem Nephelinbasalt von Klöch auch es sich um Olivintholeiite, die zwischen jungtertiären Sedi- der Basalt (Feldspatvertreter- und Feldspatbasalt) von menten eingeschaltet sind. Sie bestehen aus Klinopyroxe- Neuhaus am Klausenbach. Das Alter für diesen Basalt nen, Olivin, Plagioklas, Ilmenit mit untergeordnetem Biotit wird mit 3,7±0,5 Mio. Jahren angegeben. und Apatit (POULTIDIS & SCHARBERT, 1986).

6 Eine Gegenüberstellung der Tabelle 1. Basaltvorkommen vom Pauli- Analysen von Basaltvorkommen im Burgenland: Hauptgemengteile [Massen%]. berg und von Oberpullendorf – Proben 1, 3, 4 nach: SCHARBERT et al. (1981); Proben 2, 5 nach: POULTIDIS & SCHARBERT (1986), Probe 6 nach: Stoob ergibt, dass Letztere kei- POULTIDIS (1981), *= Durchschnitt aus 6 Proben. ne Differentiationserscheinun- gen aufweisen, das Magma ist dem ersten Eruptionsereignis vom Pauliberg (dunkler Olivin- basalt) gleichzusetzen. Die Basalte von Stoob und von Oberpullendorf wurden aus der gleichen Magmenkammer ge- speist, wobei der Stoober Ba- salt aus einer eigenen Aus- bruchsstelle gefördert wurde. Mehrere Basaltdecken, die durch Lockermaterial getrennt sind, weisen auch beim Basalt von Oberpullendorf auf mehrere Eruptionsphasen hin (PISO, 1970). Bei den Feldspatvertreter- und Feldspatbasalten von Neu- haus am Klausenbach handelt es sich um ein Ergussgestein mit wenigen Augit-Einsprenglin- gen. Mit dem Basalt von Neu- haus haben sich unter anderem KÖHLER (1932), ANGEL (1924) und WINKLER-HERMADEN (1927) auseinander gesetzt. Tabelle 2. Analysen von Basaltvorkommen im Burgenland: Spurenelemente [ppm]. Proben wie in Tabelle 1. 1.4. Chemische und mineralogische Kennwerte burgenländischer Basalte Chemische Untersuchungen (Tabellen 1, 2) wurden an den vulkanischen Gesteinen im Bur- genland in großer Zahl vorge- nommen und publiziert. Aus- führliche Untersuchungen lie- gen etwa von PISO (1970), SCHARBERT et al. (1981), POUL- TIDIS (1981) sowie von POULTI- DIS & SCHARBERT (1986) vor.

1.5. Zur Geschichte des Abbaues und der Verwendung burgenländischer Basalte Steinbrüche, in denen bur- genländische Basalte abgebaut werden, finden bereits um die Wende vom 19. zum 20. Jahr- hundert Erwähnung in der Lite- ratur. So spricht SCHAFARZIK (1905) davon, dass ein „schwärzlicher, braun gefleck- ter, feinkörniger Basalt aus dem Steinbruch im Fenyös-Riede“ zur Straßenschotterung ver- wendet werde, womit ein Abbau der Basalte von Oberpullendorf zu diesem Zeitpunkt dokumen- tiert ist. SCHMÖLZER (1930) führt drei Abbaue von Basalt im Bur-

7 genland an: Zwei in Neuhaus am Klausenbach (Mikschofs- le war durch entsprechende Untersuchungen nachgewie- ky und Gemeinde Neuhaus) sowie einen Steinbruch in sen, eine Erzeugung fand jedoch nie statt. Nach dem Fra- Oberpullendorf, wo die Gesteine z.T. mit maschineller gebogen für die deutsche Steinbruchkartei (1939) wurde Unterstützung gewonnen und gebrochen wurden und zur der Steinbruch Mischofsky im Jahr 1927 angelegt, die Jah- Erzeugung von Bruchsteinen, Gleisschotter, Schotter und resproduktion belief sich 1938 auf 173 m3. Laut einem Splitt verwendet wurden. Um 1960 war der Steinbruch in Bericht des Fachverbandes der Stein- und keramischen Oberpullendorf im Besitz der „Österreichischen Basaltwol- Industrie aus dem Jahr 1956 bestanden Abbaue von Basalt le Ges.m.b.H.“. Die Eignung zur Herstellung von Steinwol- bei Oberpullendorf und am Pauliberg.

2. Die Basaltvorkommen des Burgenlandes 2.1. Allgemeines und Verbreitung Zu wenig beachtet wird häufig das durch das Fließen von Laven bewirkte „Fließgefüge“ dichter Basalte, worunter Basalte sind die bei weitem häufigsten Ergussgesteine. man das parallele Einregeln bereits früh in der Lava aus- Ihr Anteil an diesen beträgt über 90 %. Ihr Vorkommen an kristallisierter länglicher Minerale versteht (etwa vergleich- der Erdoberfläche ist jedoch extrem unterschiedlich: Wäh- bar mit treibenden Baumstämmen in einem Fluss), wo- rend z.B. Ozeanböden nahezu ausschließlich aus basalti- durch eine starke Richtungsabhängigkeit (Anisotropie) der schen Gesteinen aufgebaut sind, treten sie in Österreich – mechanischen Eigenschaften derartiger Basalte bewirkt mit Ausnahme des „inneralpinen“ Basaltvorkommens von wird. Dies betrifft vor allem die Druckfestigkeit. Kollnitz im Lavanttal – nur im Bereich des Alpenostrandes Dichte Basalte zeichnen sich in der Regel durch ihre und seiner Becken auf und bedecken nur einen minimalen hohe Druck-, Zug- und Schlagfestigkeit sowie Härte aus. In Anteil unseres Bundesgebietes. Das südlichste Vorkom- diesen Eigenschaften übertreffen sie die meisten anderen men liegt bei Klöch (N Radkersburg) in der Steiermark, das Gesteine wesentlich und machen sie daher zu gesuchten nördlichste am Pauliberg im Burgenland. Baustoffen, die allerdings auf Grund eben dieser Eigen- Die vulkanischen Lockerprodukte, die Tuffe, die ihrem schaften auch relativ schwierig zu gewinnen und aufzube- Gesteinsinhalt nach Ergussgesteine, nach ihrer Ablage- reiten sind (abrasiv!). Basalte werden vorwiegend in gebro- rungsart aber Sedimentgesteine sind, treten entweder ge- chener Form als Brechsand, Splitt und Schotter verwendet meinsam mit den eigentlichen Basalten oder auch isoliert („Gesteinskörnungen“). Hauptanwendungsgebiete sind der von diesen auf. Als Tuffite werden Tuffe mit Sedimentan- Straßen- und Flugplatzbau, wobei sie je nach Qualität als teilen bezeichnet. ungebundene oder gebundene Tragschichten und vor allem aber als Zuschlagstoffe für Asphalt- und Betonde- 2.2. Eigenschaften cken eingesetzt werden. Feinkörnige dichte Basalte neigen allerdings nach längerem Befahren in Straßendecken und Verwendungsmöglichkeiten durch ihre gleichmäßige Abnutzung häufig zum Polieren, Unter dem Begriff „Basalt“ oder besser „basaltische was die Griffigkeit derartiger Straßen bei Nässe herabset- Gesteine“ versteht man eine Reihe von meist dunklen zen kann. Grobkörnige und porige Basalte sowie Sonnen- (grauen bis schwarzen), kieselsäurearmen Ergussgestei- brenner verhalten sich hier günstiger. nen. Die Geowissenschaften unterscheiden nach Che- Gebrochener Basalt wird weiters als Zuschlag für ande- mismus, Mineralbestand und Gefüge eine große Anzahl re hochwertige Betonerzeugnisse, z.B. Betonsteine, ver- von Gruppen und Untergruppen, für die eine eigene wendet. Basaltschotter eignet sich besonders gut als Nomenklatur mit einer den Nicht-Fachfachmann leicht ver- Gleisbettungsmaterial („Gleisschotter“). wirrenden Vielzahl von Gesteinsnamen geschaffen wurde. Dank seiner Kantenfestigkeit eignet sich Basalt sehr gut Diese Gesteinsnamen und der ihnen zugrunde liegende als Streusplitt, wobei sein Abrieb zwar lästigen, dafür aber Mineralbestand werden bei den beschriebenen burgenlän- quarzfreien schwarzen Staub liefert. dischen Vorkommen auch angeführt, da sie meist auch Wegen ihrer hohen Rohdichte um 3 Tonnen pro m3 wer- wichtige Hinweise auf zu erwartende technische Eigen- den Basalte bevorzugt als Wasserbausteine (erhöhter schaften der jeweiligen Gesteine geben. So sind z.B. Widerstand gegen die Schleppspannung des strömenden Nephelin führende Basalte nicht säurebeständig, Analcim- Wassers) und zur Sicherung von Böschungen eingesetzt, Gehalte in nesterförmiger Verteilung im Gestein können fallweise auch für Schwer- und Abschirmbeton. In riesigem den gefürchteten „Sonnenbrand“ bewirken (siehe dazu den Ausmaß wurden Basalte – vor allem Säulenbasalte – für Abschnitt „Sonnenbrennerbasalte“) usw. den holländischen Küstenschutz eingesetzt. Neben einigen vorstehend angedeuteten Zusammen- Gut ebenflächig und rechtwinkelig spaltbare Plattenba- hängen zwischen Mineralbestand und technischen Eigen- salte dienen zur Herstellung von Kleinstein- (Polier- schaften sind noch weitere durch die Art und Weise der Gefahr!), heute seltener auch Grobstein-Pflaster. Säulen- geologischen Platznahme und Abkühlung der Laven be- basalte, aber auch unregelmäßige Basaltbruchsteine, wer- wirkte Eigenschaften einer Basaltlagerstätte von entschei- den in vielen Ländern zum Haus- und Stützmauerbau ver- dender Bedeutung für ihre Nutzbarkeit. So z.B. ihr Hohl- wendet sowie für Festungs- und Sakralbauten. Verklei- raumgehalt, der von praktisch „dichtem“ Gestein über fein- dungs- und Dekorplatten sind nur gewinnbar, wenn ein und grobporösen bis zu blasigen und schlackigen Typen Basaltvorkommen entsprechend große Rohblöcke liefert. reicht („Basaltlava“, „Schlackenbasalt“). Weiters die durch Bestimmte Basalte eignen sich auch als Rohstoffe zur die Abkühlung der Laven bedingten Absonderungsformen Herstellung hochverschleißfester Schmelzbasalte oder von wie Säulenbasalte (meist 5- bis 6-eckig), Plattenbasalte Stein- bzw. Mineralwolle (siehe dazu die speziellen Unter- oder unregelmäßig blockige Formen, wobei die Dimensio- suchungen bezüglich der Nutzungsmöglichkeiten der nen dieser Absonderungsformen vom Zentimeter- bis in Basalte vom Pauliberg und von Oberpullendorf). den Meterbereich reichen. Die Absonderungsformen ge- Viele Basaltgebiete der Erde bzw. deren durch Verwitte- ben zusammen mit der Sprengzerkleinerung in der Regel rung gebildete Böden sind wegen ihrer Fruchtbarkeit ein brechergerechtes Haufwerk. Bei Platznahme unter berühmt, wozu neben einem entsprechenden Klima der Wasser erfolgt eine kissenförmige Ausbildung („Pillows“). Gehalt der Böden an Mineralen bzw. an chemischen Ele-

8 menten, die den Pflanzenwuchs fördern, entscheidend bei- 2.2.1.2. Steinwolle trägt. Je nach ihrer Zusammensetzung werden daher Basalte dienen als wichtiger Rohstoff für die Erzeugung Basalt-Mehle auch als Düngemittel bzw. Bodenverbesse- von Steinwolle („Mineralwolle), die vor allem wegen ihrer rer eingesetzt. wärmedämmenden Eigenschaften als Isolierstoffe einge- Eine wichtige Rolle in der Menschheitsgeschichte spiel- setzt werden. Eingehende Probenahmen und technologi- ten bereits in prähistorischen Zeiten poröse Basalte wegen sche Laboruntersuchungen durch POLEGEG & PUNZENGRU- ihrer bleibenden Rauhigkeit als Mühl- und Mahlsteine BER (1982) an österreichischen Basalten ergaben für den (Reibsteine). Sie waren bereits vor Jahrtausenden eine Basalt von Oberpullendorf – Stoob sowie den Basalt des begehrte Handelsware und wurden sogar mit Schiffen über Pauliberges ausreichende bis gute Eignung zur Herstel- weite Strecken transportiert. lung von Steinwolle. Zwei weitere Basalte aus Oberpullen- dorf erwiesen sich nach diesen Untersuchungen wegen blasiger bzw. schäumender Schmelze als nicht geeignet 2.2.1. Spezielle Verwendungsmöglichkeiten (Tabelle 5). der Basalte des Pauliberges und von Oberpullendorf 2.2.2. Zur Frage des „Sonnenbrandes“ 2.2.1.1. Schmelzbasalt („Schmelzsteine“) („Sonnenbrenner“, „Graupenbasalt“) Harte und spezifisch schwere Stoffe wie Erze, Schla- Sonnenbrand als Bezeichnung einer Zerfallserscheinung cken, silikatische Fest- und Lockergesteine etc. verursa- tritt bei verschiedenen kieselsäurearmen Ergussgesteinen, chen z.B. beim Gleiten durch Bunker, Silos, Rohre, Trich- vor allem aber bei Basalten auf und wird daher oft als die ter, Rutschen, Misch- und Mahltrommeln als Folge ihrer Krankheit der Basalte bezeichnet. Innerhalb eines Basalt- abrasiven Wirkung, die zum raschen Verschleiß vorste- vorkommens können „gesunde“ Basalte und „Sonnenbren- hend genannter Anlagen führten, enorme Schäden. Der ner“ nebeneinander auftreten. Einsatz von geeigneten so genannten „Schmelzsteinen“ Grob vereinfacht werden bei derartigen Gesteinen zwei als Auskleidungsmaterial kann die Haltbarkeiten auf das Erscheinungsformen unterschieden: 10- bis 20-fache erhöhen. 1) „Offener“ Sonnenbrand Da sich basaltische Gesteine zur Herstellung von 2) „Verborgener“ Sonnenbrand Schmelzsteinen in der Regel gut eignen, wurden von Beim „offenen“ Sonnenbrand, der wieder in verschiede- EIPELTAUER & THENNER (1958) an Basalten aus der Lager- nen Stadien vorliegen kann, sind schon am anstehenden stätte Oberpullendorf umfangreiche Laboruntersuchungen Gestein bzw. am Haufwerk grau-weiße, meist sternchen- durchgeführt (Tabellen 3, 4). förmige Flecken zu beobachten („Fleckenstadium“). Von Die hergestellten Schmelzbasalt-Gussstücke wiesen diesen Flecken ausgehend erfolgt die Bildung von sich wohl eine gute Abriebfestigkeit, aber zunächst zu geringe Druckfestigkeiten auf. Durch geringe Zusätze von Magnetit und Alkali (z.B. Soda) wurden beide Eigenschaften jedoch derart verbessert, dass sie die Druckfestigkeiten handels- üblicher Schmelzbasalte um rd. ein Viertel übertrafen.

Tabelle 3. Chemische Zusammensetzung von geschmolzenem Basalt aus Oberpul- lendorf (mit und ohne Zusätze).

Tabelle 4. Vergleich der Ergebnisse von Abriebversuchen an Schmelz- und Rohbasalten nach der Bauschinger-Methode.

Abb. 1. Übersichtsaufnahme eines Blockes von „Graupenbasalt“.

9 1 , Wien 1982. , Arch. Lagerst.forsch. Geol. B.-A., UNZENGRUBER & K. P OLEGEG FTS = Frühe Teilschmelzen; SBE = Schmelzbereich Ende; HSB = Hauptschmelzbereich; MP = Schmelzpunkt (Melting Point); ESP = Einsinkpunkt; EWP = Erweichungspunkt (Littleton Point). FTS = Frühe Teilschmelzen; SBE Schmelzbereich Ende; HSB Hauptschmelzbereich; MP Schmelzpunkt (Melting Point); ESP Einsinkpunkt; Tabelle 5. zur Herstellung von Mineralwolle. Übersichtstabelle der Ergebnisse von Schmelz- und Viskosiotätsuntersuchungen an österreichischen Basalten, Diabasen Grünschiefern S. P

10 Abb. 2. Sonnenbrenner/Graupenbasalt, Fleckenstadium. Basalt Pauliberg.

erweiternden Haarrissen, die diese Fle- cken miteinander verbinden und so das Gesteinsgefüge immer stärker auflockern („Graupenbildungsstadium“). In weiterer Folge kommt es dann zum teilweisen oder vollständigen Zerfall der Gesteine an die- sen Rissen in die so genannten „Graupen“ („Zerfallsstadium“). Die Größe dieser Graupen – meist Sand- bis Walnussgröße – ist wiederum abhängig vom ursprüng- lichen Abstand der grau-weißen Flecken und daher weitgehend vorhersehbar. Beim „verborgenen“ Sonnenbrand sind zunächst keine grau-weißen Flecken an der Gesteinsoberfläche zu beobachten und die vorstehend beschriebenen Sta- dien des Sonnenbrandes treten erst nach der Entnahme Analcim, ein NaAl-Silikat, weist laut MATTHES (1996) des Gesteines aus dem natürlichen Felsverband auf, eine lockere Gerüststruktur auf und enthält Kanäle parallel wobei der zeitliche Verlauf Monate bis Jahre dauern kann. zu den dreizähligen Achsen, in denen sich H2O-Moleküle Ein teilweiser oder vollständiger Zerfall kann aber schon befinden. Nach anderen Autoren handelt es sich dabei um am aufbereiteten Material im Steinbruch, auf Deponien feinste Haarrisse im Analcim, die das Eindringen von Was- oder auch erst im eingebauten Zustand erfolgen. ser ermöglichen und so die Verwitterung beschleunigen. Die Gefahr eines „verborgenen“ Sonnenbrandes kann sowohl durch mikroskopische Dünnschliff-Untersuchungen 2.2.2.2. Technische Eigenschaften (Analcim-Nachweis) als auch durch Laboruntersuchungen von Körnungen (ÖNORM 1367-3, Kochversuch) erkannt werden. aus Sonnenbrennerbasalten Sonnenbrennerbasalte sind für Werksteine, Pflasterun- gen, Wasserbausteine und Böschungssicherungen nicht Die weit verbreitete grundsätzliche Ablehnung von Grau- geeignet. penbasalten als Baustoff ist keinesfalls gerechtfertigt. Bei Kenntnis der jeweiligen Eigenheiten einer Basaltlagerstätte und einer daraus abgeleiteten optimierten Gewinnung und 2.2.2.1. Ursachen des Steinzerfalles Aufbereitung lassen sich hochwertige Gesteinskörnungen Über die Ursachen des Sonnenbrandes wurden ver- erzeugen. schiedene Theorien aufgestellt; unter anderem: Bei Graupenbasalt sind sowohl Kornform als auch Ober- • Instabilität vulkanischen Glases. flächenbeschaffenheit günstiger als sonst bei Basalten • Umwandlung von Nephelin, fein verteilt oder nesterartig, üblich, ihre mechanischen Festigkeitseigenschaften meist in Analcim unter einer Volumszunahme von ca. 5,5 %. etwas geringer, aber vollständig ausreichend. • Nesterartig verteilter Analcim und dessen rasche, mit Zu berücksichtigen ist ihr verschiedenartiges Verhalten – Volumszunahme verbundene Verwitterung. je nachdem, ob sie ungebunden, bitumengebunden als Heute wird als Ursache des Sonnenbrandes allgemein Asphalt oder zementgebunden als Beton verarbeitet wer- die nesterhafte Analcim-Führung anerkannt. Analcim füh- den. Bei ungebundenen, nur mechanisch stabilisierten rende Vulkanite sind daher in jedem Fall auf Sonnenbrand- Schichten bewirken die rauen Oberflächen eine gute Ver- Eigenschaften zu prüfen. zahnung von Korn zu Korn und damit gute Tragfähigkeiten. Als Betonzuschlagstoff eingesetzt erge- ben sie in der Regel höhere Betonfestig- keiten und gute, bleibende Griffigkeit von Betonfahrbahndecken. Beim Einsatz für die Asphaltherstellung sollte das Größtkorn der Splitte begrenzt werden, der Bitumenbedarf ist je nach der Ausbildung der Graupenoberfläche bzw. der daraus hergestellten Brechsande und Splitte leicht bis stärker erhöht. Ihr Ein- fluss auf den Widerstand gegen Spurrin- nenbildung und auf die Griffigkeit von Asphaltdecken ist positiv zu bewerten. Bei

Abb. 3. Linke Bildhälfte: Schalenbildung im massigen bis grobblockigen Basalt. Rechte Bildhälfte: Schalenbildung an kleineren Kluft- körpern; Bildmitte: durch ± konzentrische Verwitte- rung gebildete Basaltkugeln.

11 Abb. 4. Beständige Basaltkugeln („Normalfall“). Helle bis weitgehend ebenflächige Oberflächen: Reste von Kluftflächen. ihrem Einsatz als Streusplitt entsteht nur relativ wenig und körpern durch „zurundende“ Verwitterung unter der Erdo- dazu quarzfreier, allerdings schwarzer Abrieb. berfläche und späteres Freilegen durch Erosionsvorgänge.

2.2.3. Kugelbasalt – „Basaltkugeln“ 2.3. Die Basalte des Pauliberges Da die bis zu 19 Tonnen schweren Basaltkugeln des Auf diese Basaltlagerstätte wird wegen ihrer sowohl wis- Pauliberges häufig fälschlicherweise als „vulkanische senschaftlichen als auch wirtschaftlichen Bedeutung Bomben“ bezeichnet werden bzw. über ihre Entstehung besonders eingegangen. noch diskutiert wird, soll hier an Hand von Fotos kurz auf Die Basalte des Pauliberges stellen das nördlichste Vor- ihre Genese eingegangen werden. Dazu eignen sich die kommen der in den jüngsten Zeitabschnitten des Tertiärs Aufschlüsse des Pauliberges besonders gut, da sich hier (Pliozän) am Alpenostrand gebildeten vulkanischen Ge- alle Bildungsstadien aus Kluftkörpern beobachten lassen. steine dar. Der Pauliberg liegt nahe der burgenländisch- Die Kugelbildung betrifft mit Ausnahme der Dolerite alle niederösterreichischen Landesgrenze zwischen Landsee Basaltarten des Pauliberges, also auch die Sonnenbren- und und erreicht eine Höhe von 775 m. Er ner, die aber nur kurzlebige Kugeln bilden. Auf den Fotos besteht im liegenden Bereich aus Gneis, Glimmerschiefer ist die Bildungsweise durch „Schalenverwitterung“ (± kon- und Quarzit, die von den Basalten sowohl durchschlagen zentrisches Abschalen) deutlich erkennbar. Auf Deponie für als auch überlagert werden. In den Basalten finden sich den Verkauf als Dekorsteine bereitgestellte Basaltkugeln häufig Einschlüsse dieses kristallinen Untergrundes. In lassen häufig noch Reste der ursprünglichen Kluftkörper- zwei Bohrprotokollen von fünf 1947 abgeteuften Bohrun- Oberflächen als Hinweis auf ihre Entstehung erkennen. gen wird der Kontakt des Basaltes zum unterlagernden Da also die Bildung der Basaltkugeln aus Kluftkörpern Kristallin mit „Glimmerschiefer verbrannt“ bzw. „Glimmer- unter der Erdoberfläche stattfindet, ergibt sich hier eine schiefer rötlich“ beschrieben, wobei Ersteres auf eine gewisse Parallele zu den „Wollsäcken“ = „Restlingen“ Hitze-Frittung, Letzteres eher auf tertiäre Verwitterung hin- (fälschlicherweise Findlinge genannt) der Granitgebiete der deutet. Böhmischen Masse. Diese entstanden ebenfalls aus Kluft- Die Art und Form des Basaltvorkommens – seine vor- wiegende NW–SE-Erstreckung – sowie geophysikalische Untersuchungen durch TOPERCZER (1947) und SEIBERL (1978) weisen auf Ausbrüche entlang von ebenfalls NW–SE-verlaufenden Spaltensystemen hin. Die Lavaergüsse erfolgten in einer größeren Anzahl von Phasen mit jeweils relativ bescheidener Materialmenge, die z.T. die Oberfläche älterer Ergüsse nicht mehr erreich- ten, sondern als Intrusionen in das bereits vorher abgela- gerte vulkanische Material eindrangen. Radiometrische Altersbestimmungen durch BALOGH et al. (1994) ergaben Werte zwischen 11,2 und 10,5 Millionen Jahren. Neben der allmählichen Differentiation des Magmas (Änderung der Zusammensetzung der Gesteinsschmelze) haben die meisten Ergüsse ihre eigenen Schlackenhüllen aus grobporösen Basalten, während die Intrusionen mehr körniges Gestein bildeten. Die auf diese Weise entstande- ne Vielfalt der Gesteinskörper bedingt den raschen Wech- Abb. 5. sel in der technischen Qualität des im Steinbruch gewon- Nicht beständige Basaltkugeln aus Sonnenbrennerbasalt. Der nur z.T. nenen Materials, was jedoch abbaumäßig und aufberei- zugerundete Kluftkörper schält weiter ab und zerfällt zuletzt in Graupen. tungstechnisch beherrschbar ist.

12 Abkühlungsklüfte und -platten, kugelig-schalige Ab- sonderungen und Sonnenbrennerzerfall verursachen eine unterschiedliche, z.T. sehr starke Zerkleinerung des Gesteines. Diese natürliche „Vorzerkleinerung“ ist für die Gewinnung von Massenbruchgütern (Schotter, Splitt, Brechsand, etc.) durchaus von Vorteil, schränkt aber die Gewinnung von Bruchsteinen größerer Dimensionen (z.B. für Wasserbau- und Böschungssicherungen) ein, ebenso die Pflastersteingewinnung.

2.3.1. Erforschungsgeschichte und Gesteinstypen Im Laufe der jahrzehntelangen geologischen und petro- logischen Untersuchungen wurden naturgemäß, sowohl Abb. 6. durch den Aufschlussstand des Basaltvorkommens als Basalt vom Pauliberg, typisches Gefügebild: auch den Stand des Wissens und der Untersuchungsme- Bis einige mm große Augitkristalle in feinkörniger, vorwiegend aus Pla- thodik bedingt, verschiedene Basalt-Typen unterschieden. gioklasleisten bestehender Grundmasse. Bereits 1851 ist auf der handkolorierten geologischen Karte „Umgebung von Kobersdorf, Kirchschlag“ von de sowie die Kristallisationsabfolge sind ebenfalls der CZJZEK & STUR die Verbreitung des Basalts vom Pauliberg Arbeit von PISO (1970) entnommen. in seiner NW–SE-Erstreckung in hellroter Farbe darge- POULTIDIS & SCHARBERT (1986) unterteilten die Basalte stellt. Auf selbiger Karte finden sich auch die Vorkommen nach Farbe und Textur in folgende fünf Gruppen: von Oberpullendorf. 1) Dunkle Alkali-Olivinbasalte. HOFMANN (1878) gibt eine erste allgemeine Beschrei- 2) Helle Alkali-Olivinbasalte. bung des Pauliberges. INKEY (1872) beschreibt bereits ein 3) Mittelkörnige Alkali-Olivinbasalte. „doleritisches Gestein“ im Basalt des Pauliberges „als 4) Grobkörnige Alkali-Olivinbasalte. intrusive Spaltenfüllung“. 5) Sehr grobkörnige Alkali-Olivinbasalte. WINKLER (1913) beschreibt sowohl den Basalt des Pauli- Der Mineralbestand der Olivinbasalte besteht aus Klino- berges als auch erstmals den Basalt von Oberpullendorf. pyroxen, Plagioklas, Olivin, Titanomagnetit und Ilmenit, SCHMIDT gibt 1929 eine kurze petrografische Beschreibung des Paulibergbasaltes. KÜMEL behandelt 1935 und 1936 einge- hend die Genese der Basalte des Pauliber- ges, betrachtet sie im Wesentlichen als zu- sammengewachsene Quellkuppen und nimmt für Oberpullendorf mindestens zwei überein- ander liegende Basaltdecken an. JUGOVIC (1939 und 1940) geht ausführlich auf die Petrografie der Vulkanite des Pauli- berges ein und unterscheidet drei Basaltty- pen, die er drei aufeinander folgenden Erup- tionsphasen zuordnet. In den Erläuterungen zur Geologischen Karte von Mattersburg – Deutschkreuz gibt KÜPPER (1957) eine kurze Beschreibung der Vulkanite des Pauliberges und von Oberpul- lendorf. Während LEITMEIER (1950) nur drei Basalt- typen angibt, die Sonnenbrenner nicht erwähnt, dafür das Fehlen von Tuffen betont, unterscheidet PISO (1970) vier Typen: 1) Dunkler Alkaliolivinbasalt 2) Sonnenbrenner (als Hauptmasse) 3) Heller Alkaliolivinbasalt 4) Doleritischer Trachybasalt Die in den Tabellen 6 und 7 dargestellten chemischen Analysen, Mineral-Modalbestän-

Tabelle 6. Modalbestand [Vol.-%] der Basalte vom Pauliberg (I–IV), von Stoob (V) und Oberpullendorf (VI) nach PISO (1970). I = dunkler Alkaliolivinbasalt; II = Sonnenbrenner; III = heller Alkaliolivinbasalt; IV = doleritischer Trachytbasalt; V = Basalt aus Steinbruch südlich von Stoob; VI = Basalt aus dem nördlichen Steinbruch von Oberpullendorf.

13 Tabelle 7. Analyse der Basalte vom Pauliberg und von Stoob und Oberpullendorf (PISO, 1970). Die Probennummern entsprechen Tabelle 6.

untergeordnet noch Biotit und Apatit (POULTI- DIS, 1981). Die von BALOGH et al. (1994) verwendete Bezeichnung eines „Diabases“ (neben den Alkali-Olivinbasalten) vom Pauliberg ent- spricht nicht der gebräuchlichen europäi- schen Nomenklatur, die darunter generell anchimetamorphe bzw. „vergrünte“ basalti- sche Gesteine aus dem Paläozoikum ohne wesentliche Verschieferung versteht. Auf den nächsten Seiten folgen die wegen doch verschiedener genetischer Auffassun- gen z.T. recht unterschiedlichen geologi- schen Kartendarstellungen sowie ein geophy- sikalischer Plan des Pauliberges.

2.3.2. Erschließung und Entwicklung des Abbaues der Basaltlagerstätte Pauliberg Obwohl das ausgedehnte Basaltvorkom- men des Pauliberges schon lange bekannt war, begann eine Nutzung erst sehr spät, was wohl auf seine ursprünglich sehr ungünstige Verkehrslage, den noch bescheidenen Bedarf und die Nähe der günstiger gelegenen und z.T. höherwertigen Basalte des Gebietes Oberpullendorf – Stoob zurückzuführen ist. So kommt ZIRKL (1954) nach umfangreichen vergleichenden mikro- skopischen Untersuchungen zu dem Schluss, dass die

Abb. 8. Geologische Skizze des Pauliberges (JUGOVICS, 1939).

Basalte latènezeitlicher, in Wien gefundener Mühlsteine z.T. vom Pauliberg und aus Oberpullendorf stammen. Nach KIESLINGER (Notizen im Manuskript) fand bereits 1936 am Pauliberg ein bescheidender Abbau für einen lokalen Straßenbau statt. Von dieser Stelle aus wurde spä- ter der heutige Steinbruch angelegt. SCHMÖLZER schreibt noch 1938 in ihrer Arbeit über „Österreichs Besitz an nutz- Abb. 7. baren Gesteinsvorkommen“, dass „der Pauliberg nördlich Geologische Karte des Pauliberges (SCHMIDT, 1929). von Landsee in der nächsten Zeit näher untersucht bzw.

14 Abb. 9. Tektonische Karte der Landseer Bucht (KÜMEL, 1936).

gegebenenfalls auch in Abbau genommen werden soll.“ Bis zum Ende des 2. Welt- krieges bestanden nur wenige kleine Steinbrüche bzw. Schürfe, 1947 wurden durch die Fa. LATZEL & KUTSCHERA fünf Craelius-Bohrungen abgeteuft, um Mäch- tigkeit, Qualität und das „Liegende“ zu erkunden. ቢ 60,5 m Basalt Liegendes: Glimmerschiefer ባ 18,8 m Basalt Liegendes: Glimmerschiefer „ver- brannt“ (!) ቤ 63,2 m Basalt Liegendes: Quarzit ብ 63,9 m Basalt Liegendes: Glimmerschiefer und Quarzit ቦ 52,3 m Basalt Liegendes: Glimmerschiefer „rötlich“ Die Anmerkung „verbrannt“ lässt auf eine Frittung schließen; „rötlich“ auf tertiä- re Verwitterung. Die guten Ergebnisse dieser Bohrun- gen, der sich abzeichnende wirtschaftli- che Aufschwung mit seinem zu erwarten- den hohen Bedarf an Straßenbaustoffen in dieser Region und eine vorausschauen- de Planung führten im November 1948 zur Gründung der Basaltwerke Pauliberg Ges.m.b.H. Es musste eine 1 km lange Werkstraße zum Anschluss an das öffentliche Stra- ßennetz gebaut werden, ebenso ein Anschluss an das Im Bohrgut von zehn Bohrungen wurden Sonnenbrenner Stromnetz der NEWAG. gefunden, bei zwei weiteren bestand der Verdacht, drei 1971 wurden von der Sohle der damaligen „alten Etage“ waren sonnenbrennerfrei. Dolerit wurde nur in einer Boh- = ca. 713 m Seehöhe zwei Schlagbohrungen von je 18 m rung unter dem damaligen Abbaugebiet gefunden. Im Tiefe niedergebracht, die das liegende Kristallin nicht abgebohrten Gebiet (siehe: Lageskizze der Bohrungen) erreichten. Die Untersuchung des Bohrkleins ergab einen lagen daher vorwiegend Sonnenbrenner vor, die aber sehr raschen Wechsel unterschiedlicher Basaltqualitäten (Abb.13). 1976 wurden im Zuge weiterer Erkun- dungsarbeiten der Pauliberg Ges.m.b.H 17 Hammerbohrungen in einem weitma- schigen Netz von Bohrpunkten abgeteuft (siehe Abb. 14). Die Bohrungen wurden im unverritzten Gebiet südöstlich des damali- gen Abbaubereiches angesetzt, in der Regel bis 30 m Tiefe abgeteuft und erreichten in keinem Fall den Kristallinso- ckel des Basaltes. Das Bohrklein von 15 Bohrungen wurde ab Erreichen der Fels- oberkante gesammelt und sowohl petro- grafisch untersucht als auch gesteinstech- nisch beurteilt.

Abb. 10. Lageskizze der Basalte vom Pauliberg, von Stoob und Oberpullendorf (PISO, 1970).

15 Abb. 11. Geophysikalischer Plan (Originalmaßstab 1 : 5.000) des Pauliberges (TOPERCZER, 1947). Anmerkung: Die magnetische Suszeptibilität des Basaltes ist rund 1x103 mal so groß wie die der Gesteine seiner Umgebung.

größtenteils als bauwürdig einge- stuft werden konnten. Der Belegschaftsstand betrug zur Zeit des anfänglich rein händi- schen Betriebes 80 bis 100 Mann (maximale Belegschaft sogar 190 Mann). Durch kleinere, fortlaufen- de Anschaffungen sowie ab 1978 durch die Errichtung einer großzü- gigen neuen Aufbereitungsanlage etc. wurde sowohl die Qualität der Erzeugnisse als auch die Kapazität des Werkes gewaltig gesteigert. Im Jahre 2000 waren im Werk drei Angestellte und 15 Arbeiter beschäftigt. Pro Jahr werden durchschnittlich rd. 300.000 Ton- nen Material verkauft. Die Entwicklung des Basaltwer- kes Pauliberg durchlief bezüglich Gewinnung und Haufwerktransport alle steinbruchtechnischen Phasen vom händischen Betrieb über Gleisbetrieb mit Loren, über Seil- bagger und gewöhnliche LKW bis zum heutigen Stand mit Radladern und Muldenkippern. Auf den Abbildungen 15–24 fin- den sich zu diesem Thema sowie zu verschiedenen Abbaustadien (chronologisch nach Jahreszahlen geordnet) entsprechende Abbil- dungen.

2.3.3. Gesteinstechnische Daten Statische Prüfmethoden, wie bei- spielsweise die Bestimmung der einaxialen Würfeldruckfestigkeit verlieren zunehmend an Tabelle 8. Bedeutung und sind, wie im Falle der unterschiedlichen Einaxiale Würfeldruckfestigkeit (ÖNORM B3124, Teil 2) und Rohdichte Basalte des Pauliberges, nur dann sinnvoll, wenn sie auf (ÖNORM B3121). petrografisch definierte Gesteinstypen bezogen werden Diplom-Arbeit an der TU Wien, Institut für Ingenieurgeologie, 1982. können. Seit Sommer 2004 erfolgen die Prüfungen an Gesteins- körnungen gemäß den CEN/EN-Normen. Bei dynamischen Prüfmethoden ergeben sich dabei gegenüber den alten ÖNORMEN z.T. veränderte Prüfwerte. • Los-Angeles-Werte (Widerstand gegen Zertrümmerung) und PSV-Wert (Polierresistenz) nach Listen des Österreichischen Güte- • Micro-Deval Koeffizient schutzverbandes der Kies-, Splitt- und Schotterwerke. Widerstand gegen Verschleiß – Prüfung nach ÖNORM- EN 1097-1 • Liste 1. Juli 2004 (Prüfungen nach ÖNORM) M.D.-Koeffizient trocken: 13,1 Edelkantkorn 2/4 4/8 8/11 11/16 M.D.-Koeffizient nass: 13,9 Los-Angeles-Wert 16,8 16,2 14,0 17,7 PSV-Wert 53 • Blauwert nach der Methylenblaumethode Beurteilung von Feinteilen gemäß RVS 11.062/7 Liste 1. Juli 2004 (Prüfungen nach CN/EN_Normen) Beurteilung ohne Anforderungen Splitte für Asphalt-Decken L.-A.-Wert 17 PSV 53 Körnung 0 / 0,063 0,063 / 0,2 Splitte für bituminöse Tragschichten L.-A.-Wert 19 PSV 53 Blauwert 0,45 1,02

16 Abb. 12. 17 Geologische Skizze der Umgebung des Pauliberges (KÜPPER, 1957). Abb. 14. Basaltwerk Pauliberg, Gesteinsbohrung vom 11. 3. 1976 – 19. 3. 1976. 17 Löcher à 30 m Tiefe, л 76 mm.

sentlichen Alkali-Reaktivität bei der Verwendung als Zuschlag für Beton zu rechnen.

2.3.4. Erzeugungsprogramm Abb. 13. Die Darstellung der Aufbereitung der Basalte des Pauli- Pauliberg, Schlagbohrungen 1971. berges erfolgt in einem zweiteiligen Fließschema, das mit Aus gewaschenem und getrocknetem Bohrklein zusammengestelltes freundlicher Genehmigung der Betriebsleitung des Werkes Bohrprofil der beiden Schlagbohrungen BL I und BL II vom 1. 7. 1971, die von der Sohle der alten Etage (ca. 713 m) in rund 70 m Abstand von der Pauliberg wiedergegeben wird (Abb. 28). Kante der derzeit in Abbau befindlichen tieferen Etage niedergebracht wur- • Edelbrechkörnungen (EBK) den. Abstand der Bohrungen zueinander ca. 60 m. In BL I erfolgt rascher in den Korngruppen 0/2, 2/4, 4/8, 8/11, 11/16 und 16/22 mm Wechsel der Gesteinsqualität, in BL II liegt unter Sonnenbrennern und • Brechkörnungen (BK) grauen Olivinbasalten eine rund 10 m mächtige Lage dunkler, frischer und sehr harter Basalte. in den Korngruppen 0/4, 4/8, 8/16, 16/32, 32/55 und Helle Bereiche: Sonnenbrenner; dunklere Bereiche: graue und schwarze, 70/250 mm nicht näher petrografisch untersuchte Hartbasalte. • Korngestufte Gemische Brechkörnungen in den Korngruppen 0/8, 0/16, 0/32, 0/55 • AGR (Alkali-Gesteinszuschlag-Reaktionen) sowie 4/16/32/55 mm Auf Grund des Mineralbestandes (nur sehr seltenes • Korngemische / Steine Auftreten spät- bis postvulkanischer, farbloser Opale als Schüttmaterial, Erhaltungsschotter BK 0/40 mm Kluftüberzug) und der Erfahrungen mit Pauliberg-Splitten Frostschutz 0/70 mm in Betondecken von Straßenbauten ist mit keiner we- Wasserbausteine, Dekorsteine („Basaltkugeln“)

Abb. 15. Frühes Stadium des Steinbruches am Pauliberg, angelegt im nord- westlichen Bereich des Basalts mit relativ geringer Abraum-Mäch- tigkeit. An den Loren im mittleren Bildtteil ist der Gleisbetrieb zu erkennen. Aufnahme: A. KIESLINGER, 26. Juni 1957.

18 Abb. 16. Vorwiegend waagrechter Wechsel von Hartbasalt und Sonnenbrenner. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 1971, oberste Etage.

Abb. 17. Haufwerksverladung Mittels Seilzugbagger. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 1971.

• Material zur Bodenverbesserung Anreicherung mit Spurenelementen, Lockerung dichter Böden, Regulierung des Wasserhaushaltes, raschere Erwär- mung des Bodens. Ferner für Kompost, Mist- und Güllebeimengung sowie Ein- streuung im Stall Basaltsand 0/2 Lavasplitte 0/4, 4/8 und 8/16 Basaltmehl Lavasplitte und Basaltmehl lose oder abgepackt

2.3.5. Reserven Die Gesamtfläche der geschlossenen Basaltmasse des Pauliberges wird mit rund 80 ha angenommen. Von dieser Gesamtfläche sind etwa 50 ha bereits zum größten Teil abgebaut. In diesem Bereich stand durchschnittlich eine abbauwürdige Mächtigkeit von rd. 50 m zur Verfügung, die in zwei Etagen von je ca. 25 m Höhe abgebaut wurde bzw. noch wird. Pro Abschlag (Sprengung) werden dabei durch- schnittlich 30.000 Tonnen Haufwerk gewonnen. In den talwärts gelegenen, restlichen basaltbedeckten Gebieten wurden orientierende Bohrungen abgeteuft. Diese erfolgten z.T. als Schlagbohrungen (Auswertung des Bohrkleines) durch das Basaltwerk Pauliberg, z.T. auch als Kernbohrungen im Auftrag des Grundeigentümers Ester- házy. Die Kernbohrungen durchteuften dabei bis zu 80 m Basalt in Aufstiegsspalten oder Schloten der Lava (siehe dazu Abb. 11). Die Auswertung der Bohrungen ergab zwar hohe, aber durchwegs bauwürdige Anteile an Graupenbasalten, die nach den Erfahrungen des Steinbruchbetriebes z.T. besse- re Los-Angeles-Werte aufweisen als die dichten Basalte.

Abb. 18. Große Kluftkörper, Kugelverwitterung und „Schutt“ aus Sonnenbrenner- Graupen. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 1971.

19 Abb. 19. Die Wand zeigt sich durch ± vertikale Abkühlungs- klüfte „grobsäulig“ zerlegt. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 1980 (obere Etage).

Abb. 20. Große, kantige Kluftkörper und nur wenige gut zuge- rundete „Basaltkugeln“. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 1980 (obere Etage).

Abb. 21. Die Aufnahme im September 1986 zeigt die abgebau- ten Kluftkörper im Vordergrund. Basaltsteinbruch Pauliberg.

Abb. 22. Blick gegen NW: Große Kluftkörper und „Basaltku- geln“. Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 2001 (untere Etage).

20 Abb. 23. Jüngerer Basalt (schwarz bis dunkelgrau) strömt in ein durch Erosion (?) gebildetes Relief älterer Ergüs- se (braun). Basaltsteinbruch Pauliberg: Abbaustadium 2001 (obere Etage).

Auf Grund der bisherigen Explorationen muss talwärts mit einer Abnahme der Basaltmächtigkeit auf rd. 30 m gerechnet werden. Der wirtschaftlich verwertbare Basaltanteil in diesem Gebiet wird derzeit auf 17–20 Mill. Tonnen geschätzt, was bei einer jährlichen Produktion von 300.000–350.000 Tonnen Ressourcen für rd. 50 Jahre bedeutet.

Abb. 24. Winterliche Idylle mit „Basaltkugeln“ im Vordergrund und zwei Abbauetagen im Hintergrund.

Abb. 26. Wohnhaus am Sperkerriegel bei Wiesmath. Verwendungsbeispiel für den Basalt vom Pauliberg im Hochbau.

Abb. 27. Verwendungsbeispiel für den Basalt vom Pauliberg im Straßenbau. Betondecke der Südautobahn zwischen Wiener Neustadt und Seebenstein. Abb. 25. Durch den verkehrsbedingten Abrieb der ursprünglich hellgrauen bis fast Trafostation am Pauliberg. weißen Betondecke werden die dunklen Basaltsplitte – vor allem in den Verwendungsbeispiel für den Basalt vom Pauliberg im Hochbau. Radspuren – sichtbar.

21 Abb. 28. Aufbereitung im Basaltwerk Pauliberg. a) Fließschema 1: Erstaufbereitung in der Vorbrecheranlage. b) Fließschema 2: Edelbrechkornanlage. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung der Betriebslei- tung des Werkes Pauliberg.

2.4. Die Basalte von Oberpullendorf – Stoob Rund 14 km SE des Pauliberges und geolo- gisch gesehen mit nur relativ geringem Zeitunter- schied erfolgten Basaltausbrüche im Raum Oberpullendorf – Stoob. Sie wurden wesentlich früher abgebaut und enthielten vorwiegend Ba- salte in hoher technischer Qualität. Der Abbau wurde aber mangels noch verfügbarer Gesteins- vorräte in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts eingestellt. Nach PISO (1970) liegt hier ein Alkali-Olivinba- salt vor, der sich in mehreren getrennten Ausbrü- chen (bis zu fünf Lavadecken) über ein welliges Relief ergossen hat. Im Gegensatz zu den Basalten des Pauliber- ges erfolgte hier aber keine Änderung des Che- mismus der Laven durch magmatische Differenti- ation. Die Unterschiede in der Ausbildung der Basalte wurden hier weitestgehend nur durch die Art und Weise ihrer Platznahme bewirkt. Der Basalt von Stoob hat vermutlich eine eigene Aus- bruchsstelle, gehört aber dem selben Magma- herd an. MÜLLER & SCHWAIGHOFER (1979) konnten durch eingehende Untersuchungen feststellen (Abb. 28), dass die intensive Rotfärbung der Sedimente im Liegenden des Stoober Basaltes sowohl auf tertiäre Verwitterung als auch auf Frit- tung durch den überlagernden Basalt zurückzu- führen ist. Der Basalt des Pauliberges liegt direkt dem Kristallin auf, wobei auch hier stellenweise Frittung erfolgte. KIESLINGER (Nachlass: Stand 1959) beschreibt den Basalt von Oberpullendorf als den „Rest“ eines Vulkankörpers, der rund 50 m über seine Umgebung herausragt (309 m über N.N.). Die

Abb. 29. Position der untersuchten Profile im aufgelassenen Basalt- steinbruch an der Straße Stoob – Oberpullendorf (MÜLLER & SCHWAIGHOFER, 1979).

22 heutige Größe des durchwegs von Erosionsrändern montmorillonitisiertem Gesteinsglas sowie untergeordnet hypidio- begrenzten Körpers beträgt 900–1000 m in N–S- und 500 morphem Biotit, braunem Amphibol, Apatit und Rutil gebildet. m in E–W-Richtung. Die sehr unterschiedliche Auffassung Das radiometrische Alter wurde mit 11,1±1,2 Mio. Jahren verschiedener Autoren bezüglich der Dimensionen gemessen, also unteres Pannon.“ (Abgrenzung) und Gliederung des Basaltkörpers ist den Erwähnenswert ist noch das Auftreten von Opalen in ver- beiliegenden geologischen Kärtchen zu entnehmen. schiedenen Ausbildungsformen. KÜMEL (1936) beschreibt zahlreiche große Knollen von Opal (Opaljaspis) von brau- ner Farbe, z.T. von Bändern milchweißen Opales durchzo- 2.4.1. Petrografie gen. In diesem Zusammenhang ist noch auf Folgendes PISO (1970) bezeichnet das Gestein als Alkaliolivinbasalt hinzuweisen: Opal kann schon in sehr geringen Anteilen in mit Einsprenglingen aus Olivin und Augit in einer Grund- Zuschlagsstoffen für Beton durch eine „Alkali-Silika-Reak- masse aus überwiegend Plagioklas neben Augit; daneben tion“ (z.B. Löslichkeit von Opal im extrem alkalischen sehr wenig, meist zersetzter, Olivin, Sanidin, Magnetit, Milieu des Betons) zu Betonschäden führen. Ilmenit, Biotit und Apatit. BALOGH et al. (1994) beschreiben einen olivintholeiiti- schen Basalt aus einem Steinbruch NW Oberpullendorf (Stoob?): 2.4.2. Prüftechnische Werte WINTER (1931) gibt für den so genannten „blauen Pullen- „Der liegende massivsäulige Basalt zeigt unter dem Mikroskop dorfer“ (dunkelgrauer Basalt) folgende Prüfwerte an: nur wenige Einsprenglinge; mittelkörnige Kristalle dominieren, 3 sie zeigen intersertales Gefüge. Die Einsprenglinge sind meist – Rohdichte 2,84 – 2,90 g/cm 2 randlich zu Tonmineralen zersetzte Augite, die selten einen kar- – Druckfestigkeit 3200 kg/cm bonatisierten diopsidischen Kern zeigen. Die mittelkörnigen Kris- (Durchschnittswerte) talle werden von Augit (20–25 %) und Olivin (20-22 %) reprä- – Wasseraufnahme (Mittelwerte) sentiert, der von dünnen hämatitischen Bestegen umwachsen ist – Nach 24 Std.: 0,266 M.-% und geringe Iddingsitisierung aufweist. Auch Plagioklas und – Nach 4 Monaten: ebenfalls 0,266 M.-% Magnetit von isometrischem Habitus sowie seltener skelettförmig KIESLINGER (Nachlass 1959) gibt in einem Bericht der ausgebildeter Ilmenit sind signifikant. Die Matrix wird von Prüfstelle des Mineralogischen Instituts der Technischen Augit, Olivinkristalliten, Magnetit, K-Feldspat, blassbraunem Hochschule Wien aus dem Jahre 1937 für den so genann- ten „braunen Basalt“ (feinporiger, limoni- tisch verfärbter Basalt) folgende Werte an: – Druckfestigkeit trocken porenarme: 1143 kg/cm2 porenreiche: 725 kg/cm2 – Druckfestigkeit wassersatt porenarme: 1408 kg/cm2 porenreiche: 624 kg/cm2 – Abnützung auf der Dorry-Scheibe (ÖNORM B3102) porenarme: 18,64 cm3 porenreiche: 29,75 cm3 – Haftfestigkeit gegen Bitumen nach RIEDL-WEBER: „genügend“ = Haftfestigkeitswert 1–3

2.4.3. Verwendung SCHAFARZIK (1909 bzw. 1904, ungari- sches Original) beschreibt einen Stein- bruch in Felsöpulya (Komitat Sopron): „Schwärzlicher, braun gefleckter, feinkörni- ger Basalt aus dem Steinbruch in Fenyös- Riede. Das Gestein wird zur Straßenschotte- rung verwendet.“ Während SCHAFARZIK (1904) nur die Verwendung als Straßenschotter anführt, differenziert KIESLINGER (1959):

Abb. 30. Geologische Karte der Umgebung von Felsöpulya (Sopron). Aus SCHMIDT (1929). Für die Reproduktion stand nur ein stark geschwärz- tes, altes Foto zur Verfügung.

23 „Je nach Dichte und Härte der einzelnen Ausbildungen (die durch Diesen Gemeindebruch hatte die Firma Wanko 1921–23 als Handsortierung getrennt werden) erfolgt eine verschiedene Ver- Pächter betrieben, dann aber einen eigenen Bruch weiter südlich wendung. Der höchstwertige schwarze Basalt für Bahn- und Stra- aufgemacht. Während und nach dem letzten Weltkriege fand ßenschotter, der blaue und der braune (blasige) Basalt für Walz- noch von verschiedener Seite ein Abbau statt. Derzeit (1959) ist schotter. Die Schlackentuffe aus dem mittleren Teile des Vulkans der Bruch im Besitz der Österr. Basaltwolle Ges.m.b.H., die übri- waren so fest, dass sie für Mauersteine und Packlage gebraucht gens Basaltwolle noch nicht erzeugt hat. werden konnten. Eine geplante Erzeugung von Basaltwolle, für welche das Gestein geeignet wäre, ist nicht zustande gekommen.“ Wankobruch Als Verwendungsbeispiele für die Straßenbaukörnungen Im Jahre 1924 eröffnete die Firma Wanko ca. 200 m südlich vom führt KIESLINGER die Brünner- und Pragerstraße im Bereich Gemeindebruch einen eigenen neuen Bruch (auf den sog. Klem- der Stadt Wien an, die Triester Bundesstraße im Raum gründen, den P. 646, 647, 649), den sie bis ca. 1941 selbst Theresienfeld, ferner alle Straßendecken im Raum Marz – betrieben hat. Dieser neue Bruch hatte Bahnanschluß und war Rohrbach – Wulkaprodersdorf. mit Aufbereitungsanlagen gut ausgestattet. Er wurde später

2.4.4. Steinbrüche SCHMÖLZER (1930) führt nur den Basalt-Bruch der Firma Wanko an und als Produkte Bruchsteine, Schotter, Splitt usw. Weiters eine maschinelle Brech- und Bohranla- ge sowie 70–80 Mann Belegschaft. Nachstehende Beschreibung ist aus dem Nachlass von KIESLINGER (Stand 1959) entnommen: „Abgesehen von zahlreichen kleinen Gruben einer fallweisen Steinent- nahme durch die bäuerliche Bevölke- rung bestehen in dem Hauptstock des Vulkans von Oberpullendorf nur zwei wirkliche Brüche bzw. Bruch- gruppen:

Gemeindebruch Entstanden durch Erweiterung eines Grabens, der von der Höhe P 296 gegen ENE, also gegen das Nordende des Ortes Oberpullendorf zieht. Die- ser Bruch umfasst in der Hauptsache etwa 40 % der Parzelle 600 (15.000 von 36.831 m2) sowie einige südlich anstossende Parzellen. Teile des Bru- ches haben Wandhöhen bis zu 25 m. Die Ausbeute ist aber sehr gering, weil der Basalt nicht nur von mür- ben unbrauchbaren Schlackentuffen über- und unterlagert und von einer mittleren Schlackenschicht in zwei Ströme (einen oberen rund 4 m und einem unteren rund 6 m dicken) geteilt wird, sondern weil sich solche Einschaltungen auch in einer ganz unregelmäßigen Form mitten im Basalt finden. Der Basalt selbst ist vorwiegend in der blasenreichen Aus- bildung vorhanden, nur wenige klei- nere Bereiche sind ganz dicht. Offen- sichtlich liegt hier eine Randausbil- dung des Vorkommens vor.

Abb. 31. Luftbild der Steinbrüche von Oberpullendorf 1 : 5.000 (etwa 1958). Aus Nachlass KIESLINGER, Stand 1959.

24 rung, vielmehr mußte eine Handsortierung der verschiedenen Abarten stattfinden. In diesen Jahren wurden täglich 20-30 Wag- gon Brechprodukte erzeugt. Die oberen westlichen Brüche sind derzeit aufgelassen, im unteren Hangbruch findet ein sehr gerin- ger Abbau durch einen Pächter statt.“ [Bemerkung: Die Fa. Wanko stellte in den 60er-Jahren mangels Rohstoffvorräten den Betrieb in Oberpullendorf ein und verkaufte die Grundstücke an die Gemeinde.]

Stoob Unmittelbar östlich an der Bundesstraße, auf halbem Weg zwi- schen Stoob und Oberpullendorf, ist ein gewöhnlich nach dem ersteren Ort benannter Steinbruch in einem Basalt, der einen nördlichen Ausläufer des Oberpullendorfer Körpers darstellt, wie dieser die rotgebrannte Unterlage entblößt und von älteren Pan- nonsanden überdeckt wird. Eine Ansichtsskizze dieses Vorkom- mens von H. KÜPPER findet sich auf Tafel VI der Erläuterungen zur geologischen Karte Mattersburg – . In diesem Stoober Basalt ist nur eine einzige Lavadecke vertreten. Im Einzelnen beobachten wir: Transgressiv Pannonsand Wechselnd obere Schlackenzone, weitgehend zerstört Ca. 20.0 m massiger Basalt Ca. 0.20 m schlackiger Basalt 0.02 – 0.04 gefritteter Ton 0.75 – 0.00 rotgebrannter toniger Pannonsand Die Basaltwand wird durch lotrechte (im Südende des Bruches fächerförmig immer weniger steil gegen Nord einfallende) Klüfte in hohe lotrechte Kluftkörper gegliedert (Aufnahme 385/25-26), die man aber nicht als Basaltsäulen ansprechen kann. Innerhalb dieser Kluftkörper besteht eine gewisse Neigung zu kugeligem Zer- fall.“

Abb. 32. Kartenskizze des Oberpullendorfer Basaltes. Nach KÜMEL (1936). 2.5. Der Basalt von Neuhaus am Klausenbach ergänzt durch 2 Tiefbrüche (einer bis 25 m tief) auf der Höhe Dieser Basalt im südlichsten Teil des Burgenlandes stellt bzw. der Westabdachung des Hügels; diese oberen Brüche waren sowohl dessen kleinstes als auch geologisch jüngstes Vul- mit dem unteren Hauptbruche durch einen (inzwischen wieder kanit-Vorkommen dar. Während am Pauliberg Tuffe oder verschütteten) Einschnitt verbunden. Im unteren (früher 17–18 Tuffite keine Rolle spielen und in Oberpullendorf nur von m tief, jetzt teilweise verschüttet) war auch bereits die Unterlage geringer Bedeutung sind, wurden diese Gesteine im Gebiet der Basaltdecke angetroffen worden. Jedenfalls ist hier der Kern von Neuhaus ausgiebig genutzt (siehe Kapitel Tuffe). des Vulkans mit den auch technisch besten Gesteinen aufgeschlos- Der Basalt von Neuhaus (ungarisch „Vasdobra“) wurde sen. Hier findet sich der vollkommen dichte blaue Basalt, daneben in zwei kleinen Steinbrüchen – einer am Südende des Dor- die fein- oder grobporigen Blasenbasalte und die Schlackentuffe fes, der andere am Westabhang der Steinleithen – abge- sind hier so fest, daß sie für Unterbausteine und Mauersteine ver- baut. Eine eingehende Beschreibung einschließlich eines wendet werden konnten. Freilich gestattet der Wechsel in der geologischen Profiles verdanken wir L. JUGOVICS (1919), Gesteinsbeschaffenheit auch hier keine großzügige Mechanisie- der darauf hinweist, dass der Lavastrom säulenartig er-

Abb. 33. Basaltsteinbruch Stoob. Aufnahme: KIESLINGER (1957).

25 Abb. 34. Die Tonlagerstätte Stoob. Geologi- sche Situation (KÜMEL, 1939).

starrte und die Säulen radial um eine ± waagrechte Achse angeordnet vorlie- gen. Das Gestein ist heute anstehend nicht mehr auf- geschlossen, die Stelle des Steinbruches in der Steinlei- then nur in älteren Karten noch eingetragen. JUGOVICS beschreibt zwar eingehend die Tuffite, geht aber auf die Petrografie des Basaltes nicht ein, was erst 1924 durch ANGEL und spä- ter durch WINKLER (1927) und KÖHLER (1932) erfolgte. Die Untersuchungen durch BALOGH et al. (1994) mussten sich mangels Auf- schlüssen mit vulkanischen Bomben begnügen, die den Tuffen bzw. Tuffiten des Neuhauser Burgberges und der Steinleithen entnommen wurden. Der Basalt der ersten Bombe besteht aus Feld- spat führendem Olivinba- salt, der in einem Gestein- strümmer-Glastuff eingebet- tet ist. Der Basalt der 2. Bombe erweist sich als Effu- siv-Gestein von schlecht entwickelter Intersertal- Struktur mit nur wenigen großen Augit-Einsprenglin- gen; Olivin ist seltener, z.T. der Grundmasse zuzurech- nen; sporadisch Hypers- then. Matrix aus sauren Pla- gioklasleisten, Gesteinsglas und opaken Körnern; wei- ters in kleinsten Hohlräu- men Analcim sowie Kalzit oder Aragonit. Das K/Ar- Alter der Bombe von Neu- haus beträgt 3,1±0,75 Mio. Jahre, jenes des Basalts von Steinleithen 3,7±0,5 Mio. Jahre; dies bedeutet etwa Daz/Roman-Grenzbereich. Die Problematik dieser Alters- datierungen ist zu diskutieren. Nach SCHMÖLZER (1930) bestanden 1930 in Neuhaus zwei Basaltsteinbrüche. Der Gemeindesteinbruch, der nur Schotter erzeugte, und der Mitschovsky-Steinbruch, der auch Bruchsteine gewann.

Abb. 35. Ausschnitt aus der provisorischen österreichischen Karte 1:50.000 mit noch eingetragenem Basaltsteinbruch Neuhaus-Steinleithen.

26 Abb. 36. Geologische Karte Mattersburg – Deutschkreuz (Original-Maßstab 1 : 50.000; verkleinert).

Abb. 37. Geologisches Profil von Neuhaus-Vasdobra und Um- gebung (JUGOVICS, 1919). 1 = pontischer Sand; 2 = Basalttuff; 3 = Lavadecke.

27 Abb. 38. Freilegung des Steinbruches im Jahre 1916, vorwiegend Kinder- und Frauenarbeit (1. Weltkrieg!). Aus: Festschrift „500 Jahre Marktgemeinde Neuhaus, 1478–1978“

Der Gemeindesteinbruch wurde 1916 begonnen, der Mitschovsky- Steinbruch 1927 angelegt. Dieser produzierte laut einem Fragebogen für die deutsche Steinbruchkartei im Jahre 1938 173 m3 Basalt-Stei- ne. Gesteinstechnische Daten konnten nicht in Erfahrung ge- bracht werden, ebenso nicht der Zeitpunkt der Einstellung des Ab- baues.

3. Vulkanische Tuffe und Tuffite Vielfalt zu sehr und sind daher auch aus materialkundlicher (Pyroklastika) Sicht wenig hilfreich. Es bedarf daher in jedem Fall vor einer Nutzung eines Vorkommens einer eingehenden geo- 3.1. Tuffe logisch-petrografischen und materialtechnischen Untersu- Als vulkanische Tuffe bezeichnet man allgemein vulkani- chung. sche Lockerprodukte („Auswürfe“ als Gegensatz zur aus- fließenden Lava), die ihrem Gesteinsinhalt nach Ergussge- steine, ihrer Ablagerungsart nach aber Sedimentgesteine 3.3. Technische Eigenschaften sind. Sie sind meist mehr oder minder stark zu Festgestei- und Nutzung nen verkittet und dadurch „formbar“ im technischen Sinne. Trotz der außerordentlich vielfältigen Ausbildungsformen Nicht verfestigtes, feinkörniges vulkanisches Auswurfsma- dieser Gesteine haben sie aber doch wesentliche Gemein- terial wird als „Tephra“ bezeichnet. samkeiten. Auf die Vielfalt diesbezüglicher weiterer Begriffe der Vul- Die österreichischen Vorkommen des Burgenlandes und kanologie wie vulkanische Bomben, Bims etc. soll hier der Oststeiermark weisen durchwegs hohe bis sehr hohe nicht weiter eingegangen werden. Porositäten verbunden mit entsprechend geringen Roh- dichten auf. Dies macht sie, insbesondere im bergfeuchten Zustand, leicht gewinn- und bearbeitbar. Da sie vorwie- 3.2. Tuffite gend nicht fein, sondern grobporös sind, haben sie sich Die Begriffsbestimmungen für diese Gesteine sind be- auch – von bereits an den Gewinnungsstellen erkennbaren dauerlicher Weise in der Literatur und im Sprachgebrauch Ausnahmen abgesehen – als frostbeständig bewährt. sehr uneinheitlich bis „verschwommen“. Ihre hohe Porosität bewirkt neben einer guten Schall- Als Tuffite werden zunächst ganz allgemein vulkanische dämmung vor allem eine sehr gute Wärmedämmung, was Tuffe mit höheren Sedimentanteilen oder -lagen bezeich- sie bei ausreichender mechanischer Festigkeit als Bau- net. stein für den Haus- und Stallbau, früher auch den Burgen- Weitere Definitionen bezeichnen sie und Festungsbau, sehr geeignet macht. Verputzmörtel haf- – als alle im Wesentlichen im Wasser abgelagerten (fein- tet an ihren rauen Oberflächen besonders gut. Gut erhalte- körnigen) Tephra-Ablagerungen; ne Tür- und Fensterüberlager („Stürze“) weisen auf eine – als umgelagerte Pyroklastika, die während der Umla- unerwartet hohe Biegezugfestigkeit hin (Abb. 41). Skulptu- gerung mit pelitischem Material vermengt, mit diesem rierte Portale, Tür- und Fenstergewände, z.B. der Riegers- gemeinsam sedimentiert und mehr oder mindert verfes- burg, rücken sie in die Nähe von Bildhauersteinen. Ein tigt werden. selektiver Abbau besonders gut verfestigter Tuff- bzw. Tuf- Häufig werden aber auch im nachlässigen Sprachge- fitbänke erlaubte sogar ihre Verwendung für Eisenbahn- brauch Tuffe, die bei Vulkanausbrüchen aus dem Unter- brücken in der Oststeiermark. grund mitgerissene Sedimentgesteine wie Kiese, Sande, Die auf lokalen Erfahrungen beruhende Wertschätzung gefrittete Tone usw. beinhalten, als Tuffite bezeichnet. von Tuffen bzw. Tuffiten führte aber auch zur kulturhisto- Ein Hinweis: Die Bezeichnung „Tuffe“ allein führt immer risch bedauerlichen Nutzung von aufgelassenen Burgen, wieder zu Verwechslungen mit den „Kalktuffen“, einem z.B. Neuhaus, für die Gewinnungsstätte von Bausteinen durch Aussinterung entstandenen Sedimentgestein. als Spolien für Hausbauten („Bauwerk als Steinbruch“). Die vulkanischen Tuffe und Tuffite weisen eine außeror- Da für burgenländische Tuffe und Tuffite keine techni- dentliche Vielfalt bezüglich Genese, mineralisch-petrogra- schen Daten bekannt sind, werden in Tabelle 9 einige an fischer Zusammensetzung, Korngrößen, Einheitlichkeit, vergleichbaren steirischen Gesteinen ermittelte Prüfwerte Wechsellagerungen, Verfestigungsgrade und damit auch angeführt. höchst unterschiedliche Festigkeitseigenschaften und Ver- Diese Zahlen sind aus verschiedenen Gründen wie Prüf- witterungsbeständigkeit auf, die auch innerhalb eines Vor- methoden, Prüfkörpergröße etc., aber auch petrografische kommens sehr stark variieren können. Die klassischen Bezeichnungen, nur als Größenordnungen zu betrachten. Begriffsdefinitionen „Tuff“ und „Tuffit“ vereinfachen diese Sie demonstrieren aber sehr klar die großen Unterschiede

28 Eine aussichtsreiche Verwendungsmöglichkeit dürfte in der Land- Tabelle 9. Technische Prüfwerte steirischer Tuffe und Tuffite. und Forstwirtschaft zur Bodenverbesserung (nicht zur Düngung) Zusammengestellt nach Unterlagen von W. GRÄF et al. (1986). vorhanden sein. Erkenntnisse über positive Wirkungen der Stein- mehlsorten aus basischen Gesteinen auf intensiv landwirtschaft- lich genutzte Böden gehen bereits auf das Jahr 1871 (L. MICHAUD) zurück, und A. WINKLER-HERMADEN hat 1954 erneut und eindringlich nochmals darauf hingewiesen. Die regel- mäßige Zugabe von Steinmehl aus feingemahlenem Tuffit bringt zahlreiche Vorteile für bestimmte durch Kunstdünger verdorbene und durch jahrzehntelang betriebene Monokulturen ausgelaugte der technischen Eigenschaften innerhalb dieser Gesteins- Bodenarten mit sich. Dabei spielt der Gehalt an Zeolithen und gruppen. Montmorillonit eine besondere Rolle, etwa zur Speicherung von Bei der Durchsicht einiger Prüfzeugnisse fiel auf, dass Wasser und leicht löslichen Nährsalzen. Die Verbindungen mit die Würfeldruckfestigkeit im wassersatten Zustand nur Phosphor, Magnesium, Kalium, Mangan, aber auch anderen Ele- mehr etwa die Hälfte der im getrockneten Zustand ermittel- menten sind ziemlich leicht verwitterungsfähig bzw. von Mikro- ten erreicht. Das erklärt auch die besonders leichte organismen und Huminsäuren leicht aufschließbar, sodaß bei Gewinn- und Bearbeitbarkeit dieser Gesteine im berg- regelmäßiger Steinmehl-„Düngung“ ein dauernder, langsam flie- feuchten Zustand bzw. ihr „Nachhärten“ durch Austrock- ßender Quell an wesentlichen Nährstoffen und Spurenelementen nung. – außer Stickstoff – vorhanden ist. Auf keinen Fall sollten bereits bestehende Steinbrüche – auch 3.3.1. Verwendungsmöglichkeiten wenn sie noch so lang stillgelegt sind – oder Örtlichkeiten, an am Beispiel der Steiermark denen ein Abbau von Tuffen möglich scheint, für andere Zwecke Da derzeit im Burgenland keine Tuffe/Tuffite genutzt preisgegeben oder gar als Mülldeponien umgewidmet werden. werden, soll mit diesem Beitrag von ZIRKL (1986) auf deren Dafür sind unsere Tuffite, die es innerhalb der österreichischen Nutzungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Landesgrenzen nur in der Oststeiermark und im Burgenland gibt, „Soferne aus den verschiedenen Tuffitvorkommen die am stärks- viel zu kostbar.“ ten verfestigten Bänke mit entsprechend guten Festigkeitseigen- schaften ausgewählt werden, stellen diese ganz ausgezeichnete 3.4. Die Tuffe und Tuffite Bausteine dar. Sie können ohne Bedenken für Hochbauten ver- des südlichen Burgenlandes wendet werden. Früher hat man sie zum Bau zahlreicher Eisen- bahnbrücken in der Oststeiermark genommen. Sie besitzen aus- Diese Gesteine sind Bildungen des jüngeren plio- bis reichende Druck- und Kornbindungsfestigkeit, sie sind frostbe- vermutlich pleistozänen basaltischen Vulkanismus, der ständig und ein hervorragendes thermisch isolierendes Baumateri- neben Laven in diesem Gebiet auch einen hohen Anteil an al bei recht geringer Dichte. Tuffite sind deshalb in der Oststeier- Tuffen und Tuffiten aufweist. mark in der Nähe von Gewinnungsorten für fast alle statischen BALOGH et al. (1994) nehmen ihr Alter mit Karpatium bis und architektonischen Bauteile verwendet worden. Ihre mühelose Unterbadenium an. Nach SCHARBERT et al. (1981) zeich- Bearbeitbarkeit erlaubt auch die Herstellung von zart und stark nen sich die jüngeren Eruptionsphasen durch das Auftre- profilierten Steinmetz- und Bildhauerarbeiten: Kamin im Bilder- ten von Tuffen mit ultramafischen Xenolithen (mitgeförder- zimmer und die Portale der Riegersburg, die Tür- und Fensterge- te Gesteinsbrocken aus dem tiefsten Untergrund) aus. wände der Pfarrkirche Riegersburg, Wendeltreppe im Schloß Von den zahlreichen burgenländischen Vorkommen wie Halbenrain u.v.m. Güssing, Tobaj, Limbach/Jennersdorf, Kukmirn, Neuhaus, Als Dekorationsgestein im modernen Sinne, zur Erzeugung von Unterneuberg, St. Michael, Punitz etc. soll wegen ihrer Plattenverkleidungen für Fassaden und Portale würden zwar die besonderen – insbesonders historischen – Bedeutung nur Eigenschaften durchaus genügen, auch ausreichende Plattengrö- auf zwei Vorkommen näher eingegangen werden. ßen könnten gefertigt werden, polierfähig sind die Gesteine jedoch Nach einer mündlichen Mitteilung von H.W. MÜLLER gibt nicht. es Hinweise, dass burgenländische Tuffe bereits römer- Als weitere Verwendungsmöglichkeit könnten dünn geschnittene zeitlich genutzt wurden. Platten (10–12 mm) als Grundlage (als Scherben) für glasierte Wandfliesen herangezogen werden. Steine dieser Art verziehen sich 3.4.1. Güssing beim Brennen der Glasur nicht und sind sehr gut maßhaltig. Der Burgberg in Güssing wird von einem Tuffhügel Zusätzlich haftet jeder Mörtel auf der porösen Struktur unlösbar beachtlicher Dimension und Morphologie gebildet, der fest. seine Existenz dem hohen Verfestigungsgrad der ihn auf- bauenden Tuffe und damit deren hohem Erosionswiderstand ver- dankt. Nach JUGOVICS (1916) bestehen seine unteren Lagen aus „Asche und Sand“, Basaltlapilli und Kie- sen. Im hangenden Anteil nehmen

Abb. 39. Tuff-Berg und Burg Güssing. Rechts im Bild die Steilwände der alten Tuff- Brüche, die gleichzeitig die Verteidigungs- möglichkeiten der Burg wesentlich verbes- serten.

29 Abb. 40. Baustein der Burg Güssing. Basalt-Tuff mit z.T. groben, z.T. feinen Basaltbruch- stücken neben Sand und kleinen Kiesen. Sehr gut verkittet und daher sehr fest und verwitterungs- beständig.

Abb. 41. „Sturz“ (Fensterüberlager) aus dem bemerkenswert biegezugfesten Güssinger Basalt-Tuff. Burg Güssing.

die Breccien-Anteile und die Basaltlapillli zu, die Kies-Anteile ab und „Amphibol“ kommt dazu. K. BALOGH et al. (1994) beschreiben den „Tuffit“ folgendermaßen: „Der Schloßberg von Güssing besteht ebenso wie der Kalvarienberg von Tobaj aus Lapilli- führendem lithoklastischem Basalttuffit. Der überwiegende Anteil der Klasten sind hyalo- pilitischer und blasiger Basalt. An Kristall- bruchstücken finden sich Augit und wenige Einsprenglinge von Plagioklas und Nephelin sowie nicht selten Plagioklas-Mikrolithen. Der Hauptanteil des Gesteinsglases ist von blaßbrauner Farbe. Weiters finden sich in der montmorillonitischen Matrix zahlreiche Klasten von Quarz, Muskowit, weniger Sanidin, zersetzter Biotit und nur sporadisch Titanomagnetit eingebettet.“ Die z.T. außerordentlich guten bautechnischen Eigen- schaften der Tuffe (z.B. sehr hohe Biegezugfestigkeit) wur- den bei den verschiedenen Bauphasen des Burg- und Fes- tungsbaues sowohl für die Befestigungsanlagen als solche als auch für die übrigen Bauten genutzt. Zur Gewinnung der Bausteine wurde u.a. an der W-Seite des Hügels ein Steinbruch so angelegt, dass die durch ihn geschaffenen Steilwände als Fortsetzung der Mauern in die Befestigungsanlagen der Burg integriert wurden und so deren Wehrhaftigkeit erhöhten. Einige Daten zur Burg Güssing: Ab 1157 Errichtung einer hölzernen Burg auf dem Berg Quizin („Kiscen“). 1180 Beginn des Baues einer Steinburg unter König Bela III („Novum Castrum“). 1778 Beginn der Demolierung (ver- mutlich Verwendung als Spolien), seit 1957 Bestandssi- cherung.

Abb. 42. Ein Tor der Burg Güssing mit Gewände aus dem Güssinger Basalt-Tuff.

30 Abb. 43. Karte der Tuff- und Tuffit-Vorkommen sowie des Basaltes von Neuhaus im südlichen Teil des Burgenlandes in einem Ausschnitt aus der Geologischen Karte des Burgenlandes, Originalmaßstab 1 : 200.000; die burgenländische Landesgrenze ist markiert, die Vulkanite sind dunkelgrau.

3.4.2. Neuhaus am Klausenbach al. (1994) beschreiben den Tuff vom Neuhauser Burgberg als einen Gesteinstrümmer-Glastuff, der sich aus Olivin, JUGOVICS (1916) beschreibt dieses Tuffgebiet sehr an- Amphibolbasalt und Lithoklasten von kalkig-tonigen Sedi- schaulich: menten sowie aus Kristallfragmenten von Quarz, Leuzit „Diese vulkanische Bildung erhebt sich nicht über die Sand- und und Biotit zusammensetzt. Schotterhügel der Umgebung, schmiegt sich vielmehr diesen voll- So unterschiedlich wie die Ausbildung der Tuffe dürften ständig an und ist zusammen mit diesen durch die Erosion zer- auch deren bautechnische Eigenschaften und vor allem stört und umgeformt worden. Das ganze Tuffgebiet ist aus mehre- ihre Verwitterungsbeständigkeit sein. Das wichtigste aus ren, kleineren Eruptionen entstanden, aber in so viele besondere diesen Tuffen errichtete Bauwerk ist die Ruine der im 14. Teile, aus denen es heute besteht, ist es erst durch spätere Erosion Jahrhundert erbauten Burg Neuhaus (1467 zerstört, zerlegt worden.“ danach wieder aufgebaut) auf dem ebenfalls aus den Tuf- Nach TAUBER (1952) werden fünf Tuff- Durchbrüche angenommen. KIESLINGER erwähnt in einer Notiz einen „Tuffit im Mühlgraben“ N Neuhaus, von dem aber nicht bekannt ist, ob er abgebaut wurde. JUGOVICS beschreibt die Tuffe/Tuffite als in ihrer Ausbildung und Farbe sehr unterschiedlich. Sie enthalten Sande und Kiese von Ei- bis Faustgröße, „gebrannte Tonknollen und Sandknollen“ sowie Basaltbomben und Lapilli. KÖHLER (1932) berichtet von „gefritteten Toneinschlüs- sen“, mit denen sogar der Basalt von Neu- haus selber „durchspickt ist“. BALOGH et

Abb. 44. Burgruine Neuhaus erbaut aus den Tuffiten des Burg- hügels. (Baugrund = Baustoff).

31 Abb. 45. Burg Neuhaus. Freigewitterte Quarzgerölle als Maß für die Rückwitterung der Tuffite in den Burgmauern.

fen bestehenden Burghügel von Neuhaus. Die Mauersteine dieser Burg sind z.T. re- lativ gut erhalten, z.T. sind aber auch Rückwitterungen durch bis zu 2 cm aus den Mauern heraus ragende Quarzkiese zu beobachten (siehe Abb. 45). In den Mauern der Ruine finden sich neben den vorherrschenden Tuffen untergeordnet auch Basalt und Kalkstein sowie verein- zelt Olivinbomben. Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verfiel die Burg zuse- hends und wurde mehr und mehr als Steinbruch verwendet („Bauwerk als Steinbruch“). Eine Reihe von Gebäuden soll laut der Fest- schrift „500 Jahre Neuhaus am Klausenbach“ aus den Stei- nen der Burg errichtet worden sein; so die Mühle in St. Martin, die katholische Kirche, die Mühle in Krottendorf sowie zahlreiche Häuser in Neuhaus.

3.4.3. Tobaj JUGOVICS (1916) beschreibt den Basalt-Tuff des Tobajer Kalvarienberges als lockere, ungeschichtete Masse, die große Bruchstücke basaltischen Amphibols, Olivinbomben und untergeordnet Lavaschlacken enthält, sowie aus dem Untergrund mitgerissene Grünschiefer, Phyllite, Tonschie- fer, Sandsteine, Tonknollen und Kiese. Eine moderne petrografische Beschreibung ist den Arbeiten von BALOGH et al. (1994) zu entnehmen. Nach TUMA (1991) lassen sich die vulkanischen Bomben des Kalvarienberges in drei Gruppen einteilen: 1) „Bomben“ basaltischer Zusammensetzung. In den sehr kleinen Spalten finden sich Calcit oder kleine glas- glänzende Zeolithe. 2) „Olivinbomben“. Sie bestehen aus Olivin, Klinopyroxe- nen und braunem Chromspinell. 3) „Hornblendebomben“ bis zu einem Durchmesser von 20 cm. Sie sind mit einer basaltischen Rinde umman- telt. Aufgeschlagen zeigen sie schwarze glänzende Spiegelflächen. Abb. 46. Feinkörniger Tuffit ausreichender Bausteinqualität; lagerhaft versetzt als 3.4.4. Grieselstein Grundbaustein eines Bauernhauses an der Straße Neuhaus – Kalch. Nach TAUBER (1952) gibt es „zwei Vorkommen bei Grie- selstein, N Jennersdorf“. Bei KIESLINGER findet sich eine Notiz „Tuffkuppen mit Schlackeneinschlüssen“. Hierher dürfte auch der Steinbruch „Steinberg bei Grie- selstein“ gehören, der trotz hoher Investitionen wie der Anlage von Gleisen zum Abtransport der Steine ein Miss- erfolg wurde. Das Gestein hat sich wohl beim Bau älterer Bauernhäuser bewährt, hatte sich aber wegen seines Ton- gehaltes als für den Straßenbau unbrauchbar erwiesen, da es in der Straße nach zwei bis drei Wintern zerfiel.

3.4.5. Limbach – Kukmirn (Steinbruch Gründelsberg) JUGOVICS (1916) erwähnt den Tuffhügel von „Haspartak“ (Limbach) und seine dunkelgrauen bis braunen brecciären Gesteine. Abb. 47. TAUBER (1952) beschreibt das Gestein als mit reichlich Tuffit-Steinbruch Steinberg bei Grieselstein. Lehm und Kies durchmischte Tuffite aus Basaltgeröllen, Wenig verfestigter Tuffit. Sehr rasch verwitterndes Gestein mit schlechten Olivin-Bomben und großen Hornblenden. bautechnischen Eigenschaften und niedriger Standfestigkeit der Stein- KIESLINGER bemerkt in einer Notiz, dass das Gestein bruchwände. Die rasche Renaturierung allein lässt schon auf einen hohen angeblich auch als Straßenschotter verwendet wurde. Tonmineralgehalt der Tuffite schließen.

32 SAUERZOPF (1986) liefert eine genaue Beschreibung der Verbreitung der dortigen Tuffite. Eine moderne petro- grafische Beschreibung findet sich in den Arbeiten von BALOGH et al. (1994).

3.4.6. In der Fachliteratur erwähnte Kleinvorkommen Punitz TAUBER (1952) erwähnt „Tuffite von Punitz, die aber noch nicht genügend erforscht sind.“

Unterberg bei St. Michael TAUBER (1952) weist hier auf Tuffe hin, die „erst vor kurzem entdeckt wurden.“

Krottendorf Nach einer Notiz von KIESLINGER hat WINKLER es als „Tuffvorkommen mit einer hausgroßen Scholle von Quarzschottern“ bezeichnet.

Dank Diese Arbeit wurde im Rahmen des Projektes „Die nutzbaren Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ erstellt. Wertvolle, vor allem historische Hinweise konnten der Stoffsamlung Prof. Dr. Alois KIESLINGERS entnommen werden, die dieser als, wenn auch erst bruchstückweise, Vorbereitung zu seiner beabsichtigten Fortsetzung der Publikationsserie über die nutzbaren Gesteine der österreichi- schen Bundesländer zusammengetragen hatte. In der vorliegenden Arbeit werden die auf KIESLINGER zurückgehenden Stellen mit einem Hinweis gekennzeichnet. Die Aufschlusspunkte (Tabelle 10) wurden der Steinbruchkartei der Abteilung Rohstoffgeologie der Geologischen Bundesanstalt Wien (GBA) entnommen, wofür hier gedankt sei. Für das Zurverfügungstellen der entsprechenden Teile des Kieslin- ger-Nachlasses sei dem Geologischen Dienst der NÖ Landesregierung besonders gedankt. Spezieller Dank gebührt Herrn Ing. Karl HEFLER, Betriebsleiter des Basaltwerkes Pauliberg, für zahlreiche Hinweise und Unterlagen.

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Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 5. Mai 2006

34 ARCHIV FÜR LAGERSTÄTTENFORSCHUNG DER GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT

Arch. f. Lagerst.forsch. Geol. B.-A. ISSN 0253-097X Band 25 S. 35–69 Wien, Oktober 2006 MITTEILUNGEN DES INSTITUTES FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR

Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ ISSN 1021–7533 Band 4 S. 35–69 Wien, Oktober 2006

Metamorphite im Burgenland Vorkommen – Abbau – Verwendung

MARTIN FLEISCHANDERL*)

3 Abbildungen, 12 Tabellen und 8 Farbtafeln

Burgenland Österreichische Karte 1 : 50.000 Metamorphite Blätter 60–62, 76–80, 106–109, 137–139, 167, 168, 192–194 Massenrohstoffe

Inhalt

1. Zusammenfassung ...... 35 1. Abstract ...... 36 1. Einleitung ...... 036 2. Geologischer Überblick ...... 036 1. 2.1. Penninikum der Rechnitzer Einheit ...... 36 1. 2.2. Wechsel-Einheit ...... 37 1. 2.3. Sieggrabener Einheit ...... 37 1. 2.4. Zentralalpines Permomesozoikum ...... 37 1. 2.5. Oberostalpines Paläozoikum ...... 38 3. Gesteinsbestand der Steinbrüche ...... 138 3. 3.1. Serpentinit ...... 38 3. 3.2. Gneis ...... 38 3. 3.3. Grünschiefer ...... 38 3. 3.4. Kalkschiefer ...... 39 3. 3.5. Marmor ...... 39 3. 3.6. Quarzit ...... 39 3. 3.7. Grünschiefer („Diabas“) ...... 39 3. 3.8. Metagabbro ...... 39 3. 3.9. Opal ...... 39 4. Technische und chemische Analysen ...... 139 5. Historische Abbausituation und Verwendung ...... 142 3. 5.1. Bergbaue ...... 42 3. 5.2. Einige historische Verwendungsbeispiele ...... 42 6. Aktuelle Abbausituation und Verwendung ...... 143 3. 6.1. Marmorsteinbruch Schwarzenbach ...... 44 3.66.2. Gneissteinbruch Unterfauenhaid N ...... 50 3. 6.3. Serpentinitsteinbruch Bernstein N ...... 50 3.66.4. Serpentinitsteinbruch Redlschlag E, Saurüssel ...... 50 3. 6.5. Serpentinitsteinbruch Rumpersdorf ...... 51 3.66.6. Kalkschiefer- und Grünschiefersteinbruch ...... 51 3. 6.7. Grünschiefersteinbruch („Diabas“) Burg SE ...... 52 3.66.8. Serpentinitsteinbruch E ...... 52 1. Tafeln 1–8 (Datenblätter von in Betrieb befindlichen Steinbrüchen) ...... 52 1. Literatur ...... 68

Zusammenfassung Im Rahmen des Projekts „Die nutzbaren Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ wurden die metamorphen Gesteine des Burgenlandes behandelt. Dies sind in erster Linie Serpentinit, Kalkschiefer, Gneis, Grünschiefer sowie in geringerem Ausmaß auch Marmor und Quarzit. Die Vor- kommen der Gesteine am Ostrand des Alpenkörpers sind den Ostalpinen Einheiten sowie dem Penninikum zuzurechnen. Neben einer Beschreibung der Gesteine wurden für die einzelnen Abbaue auch Angaben über Gesteinskennwerte zusammengefasst.

*) Mag. MARTIN FLEISCHANDERL, St. Martin 9, A 3371 Neumarkt a.d. Ybbs.

35 Metamorphic Rocks in the Burgenland Province Deposits – Exploitation – Use Abstract Metamorphic rocks of Burgenland province were studied as part of the project “Usable rocks of Lower and Burgenland”. They include ser- pentinite, calc-schist, gneiss, green schist and – of lesser magnitude – marble and quartzite. Occurrences of these rocks at the eastern margin of the Alps are assigned to austroalpine and penninic units. In addition to a description of the rocks, their technical characteristics measured at specific quar- ry sites, are compiled.

1. Einleitung

Für geologische Arbeiten im Burgenland liegt eine Über- Neusiedl am See – Ungarisch-Altenburg – Pamhagen, ÖK sichtskarte im Maßstab 1: 200.000 (1999) der Geologischen 106 Aspang (1995), ÖK 107 – 108 Mattersburg – Deutsch- Bundesanstalt mit Erläuterungen für das gesamte Burgen- kreuz (1957), ÖK 137 (1982), ÖK 138 land vor. Die Übersichtskarte Wien und Umgebung im Maß- (1987), ÖK 139 (1980), ÖK 167 Güssing stab 1: 200.000 (1984) deckt das Burgenland nördlich von (1993). Oberpullendorf ab. Die Karte von Niederösterreich (Süd) im Die Aufschlusspunkte orientieren sich an der Karten- Maßstab 1: 200.000 (2002) deckt den gesamten Nordteil blattnummer. Sie wurden zum Großteil der Steinbruchkar- des Burgenlandes bis zur Linie Güns – Bernstein ab. tei der Abteilung Rohstoffgeologie der Geologischen Von den Geologischen Karten im Maßstab 1 : 50.000 lie- Bundesanstalt (GBA) entnommen, der an dieser Stelle für gen die folgenden das Burgenland betreffenden Karten- das Entgegenkommen und die Unterstützung im blätter der Geologischen Bundesanstalt vor: ÖK 60 Bruck Zusammenhang mit der Abfassung dieser Arbeit ein an der Leitha (1985), ÖK 61 Hainburg an der Donau, 62 besonderer Dank ausgesprochen werden soll. Der Stand Pressburg (1985), ÖK 76 Wiener Neustadt (1982), ÖK 77 der Bearbeitung der Steinbrüche bezieht sich auf den Eisenstadt (1994), ÖK 78 Rust (1993), ÖK 79 – 80 – 109 Herbst 2000.

2. Geologischer Überblick

Die nutzbaren metamorphen Gesteine des Burgenlan- Äquivalent des Grazer Paläozoikums und findet auch des, die abgebaut wurden und noch abgebaut werden, sind Gemeinsamkeiten mit der nördlichen Grauwackenzone. verschiedenen geologischen Einheiten zuzuordnen, die die Für H. BANDAT (1932) sind die Rechnitzer Schiefer paläo- östlichen Ausläufer der Zentralzone der Alpen darstellen zoisch. A. ERICH (1953) sieht in ihnen ein Äquivalent zur (Abb. 1). Dabei handelt es sich um Oberostalpines Paläo- Oberen Grauwackendecke. zoikum, Zentralalpines Permomesozoikum, die dem Mittel- Erst W.J. SCHMIDT (1951) betrachtete die Rechnitzer ostalpin zuzurechnende Sieggrabener Einheit, Grobgneis- Schiefer als ein Äquivalent des Penninikums der Hohen einheit und Wechseleinheit, die dem Unterostalpin zuzu- Tauern, eine Ansicht, die vor allem durch die Arbeiten von rechnen sind, sowie die penninische Rechnitzer Einheit A. PAHR (1955, 1975, 1977) und H.P. SCHÖNLAUB (1973) (zur Einteilung vergl. Geologische Karte des Burgenlandes bestätigt wurde. 1 : 200.000, Wien [Geol. B.-A.] 1999). Der Gesteinsbestand der Rechnitzer Fenstergruppe Unter den abgebauten Gesteinen treten, was die Zahl setzt sich zusammen aus einer Serie mit Phylliten, Gra- der Steinbrüche betrifft, insbesondere Serpentinit, Kalk- phitphylliten, Quarziten, Kalkphylliten, Marmoren, Rauwa- schiefer, Gneis, Grünschiefer sowie in geringerem Ausmaß cken und Konglomeraten sowie aus einer Ophiolithse- Marmor und Quarzit in den Vordergrund, die große Mehr- quenz, die aus Serpentiniten, Metagabbros, Albit-Riebe- heit der abgebauten Gesteine ist der Rechnitzer Einheit ckitgesteinen, feinkörnigen massigen und gebänderten zuzuordnen (s. auch Tabelle 9). Grünschiefern, Chloritschiefern sowie lokal verbreitet Die Gesteine dieser geologischen Einheiten finden ihre Ophikarbonatgesteinen und Radiolariten besteht (F. KOL- Verbreitung vom Westen des Burgenlandes (Rosalienge- LER, 1990). Allgemein zur Rechnitzer Einheit vgl. auch A. birge, Raum um Bernstein) bis hin zum Leithagebirge, dem PAHR (1980b, 1984, 1990) sowie P. HERRMANN & A. PAHR Günser Bergland und dem Raum um Ödenburg in Ungarn. (1988). Die tektonisch tiefste Einheit des Penninikums der Rech- Die letzte Metamorphose dieser Gesteine erfolgte nach nitzer Fenstergruppe wird überlagert vom Unterostalpin F. KOLLER (1985) in der Grünschieferfazies vor 22 bis 19 der Wechseleinheit und der Grobgneiseinheit. Zwischen Mio. Jahren. diesen unterostalpinen Einheiten findet sich gelegentlich Das Alter der Sedimente wurde von H.P. SCHÖNLAUB zentralalpine Trias. Die Umrahmung der penninischen (1973) mit Hilfe von Mikrofossilien (Spiculae) mit höherer Fenster bilden neben den unterostalpinen Schichten auch Unter- bis Oberkreide angegeben. tertiäre Ablagerungen sowie vereinzelt oberostalpines Bezüglich der Ophiolithe der Rechnitzer Serie sowie der Paläozoikum. Schließlich finden sich Erosionsreste der Metamorphosebedingungen sei insbesondere auf die mittelostalpinen Sieggrabener Einheit teils auf der Wech- Arbeiten von F. KOLLER (1978, 1985), F. KOLLER & A. PAHR sel-, teils auf der Grobgneiseinheit, vereinzelt auch auf (1980) und I. EVREN (1972) verwiesen. Ein Vergleich aller Pennin (A. PAHR, 1990). penninischen Ophiolithkomplexe mit den daraus ableitba- ren Erkenntnissen über den penninischen Ozean findet sich in F. KOLLER & V. HÖCK (1987, 1990) sowie V. HÖCK & 2.1. Penninikum der Rechnitzer Einheit F. KOLLER (1989). Eine zusammenfassende Darstellung Über die tektonische Stellung der Rechnitzer Schiefer stammt von F. KOLLER (1990). herrschten lange Zeit uneinheitliche Auffassungen vor. So Nach F. KOLLER (1985, 1990) kann durch die Ophiolithe betrachtet H. MOHR (1912) diese Gesteinsserie als ein der Rechnitzer Fenstergruppe folgendes (vereinfacht wie-

36 Abb. 1. Geologische Übersicht des Nordostsporns der Zentralalpen. Aus P. HERRMANN & A. PAHR (1988) nach A. TOLLMANN (1978).

dergegebenes) Normalprofil darge- stellt werden: • Metasedimente Mächtigkeit >2000 m; unklar, ob immer primäre Verbandsverhält- nisse der Kalkglimmerschiefer mit den Ophiolithgesteinen vor- liegen. • Radiolarit Lokal beschränkte Vorkommen. • Vulkanitabfolge Mächtigkeit bis 200 m; feinkörnig gebänderte Grünschiefer, selten grobkörnige, albitreiche Lagen • Plutonitabfolge Mächtigkeit bis 65 m; Ferrogabb- ro, Mg-reicher Gabbro, gering- mächtige saure Differentiate, mögliche ultramafische Kumulate • Ultramafititabfolge Maximale Mächtigkeit der Ser- pentinite nach A. PAHR (1977) 260 m Gemäß F. KOLLER (1990) sind die Ophiolithe der Rechnitzer Serie einem mittelozeanischen Rücken zuzuordnen. F. KOLLER & V. HÖCK (1987, 1990) sowie V. HÖCK & F. KOLLER (1989) haben sich einge- hend mit den Basalten aus allen drei penninischen Fenstern der Ostalpen auseinandergesetzt. Mittels Mineralparagenesen konnte F. KOLLER (1985) für die Gesteine der Rechnitzer Fenster- gruppe folgende Metamorphose- ereignisse ableiten: • Ozeanische Metamorphose gneis mit Parallelstruktur (A. PAHR, 1984; P. HERRMANN & T<750°C, pрkp A. PAHR, 1988). • Altalpidische Hochdruckmetamorphose Im Grenzbereich zur tektonisch höheren Grobgneisein- T = 330–370°C, p = 6–7 kp heit findet sich eine metamorphe Folge von Meta-Konglo- • Jungalpidische Regionalmetamorphose meraten, -arkosen und -peliten sowie Metavulkaniten (A. T = 390–430°C, pр3 kp PAHR, 1990).

2.2. Wechseleinheit 2.3. Sieggrabener Einheit Grundlegende Arbeiten zu den Gesteinsserien der Die hochkristallinen Gesteine der Sieggrabener Einheit Wechselserie liegen von H. MOHR (1910, 1914) und P. (Granatbiotitgneis, Amphibolite, Eklogite, serpentinisierte FAUPL (1970) vor. Die Wechseleinheit erstreckt sich über Peridotite) waren wegen ihrer von der Umgebung abwei- das Wechselgebiet hinaus bis weit in den Osten (A. PAHR, chenden Zusammensetzung und Metamorphose früh 1990; P. HERRMANN & A. PAHR, 1988). Gegenstand wissenschaftlichen Interesses und wurden Der Gesteinsbestand setzt sich zusammen aus einer unter anderen von F. KÜMEL (1932, 1935, 1937) sowie H. Abfolge von Metapeliten und (vorwiegend) basischen WIESENEDER (1932) bearbeitet. Die Gesteine liegen als Metamorphiten. Gegen das Hangende zu treten häufig größere Erosionsreste mit tektonischem Kontakt auf der Graphitschiefer bzw. Graphitquarzit auf. Für die hangen- Wechsel- bzw. Grobgneiseinheit und werden meist ins den feinkörnigen Metabasite gilt eine Abkunft von Tuffen Mittelostalpin gereiht (A. PAHR, 1990). bzw. Tuffiten als wahrscheinlich, während für die auftreten- den Lagen amphibolitischer Gesteine eine Herkunft von entsprechenden Magmatiten angenommen werden muss 2.4. Zentralalpines Permomesozoikum (A. PAHR, 1990). An der Basis des Metabasitstockwerks tritt an einigen Unter den Gesteinen des zentralalpinen Pemomesozoi- Stellen Wismather Gneis auf, ein Phengit führender Para- kums, die sich an einigen Stellen zwischen Wechsel- und

37 Grobgneiseinheit befinden (A. PAHR, 1984, 1990), verdie- F. EBNER [1988] und die Arbeiten von H.P. SCHÖNLAUB zu nen im gegebenen Zusammenhang lediglich die Quarzite, diesem Thema mit weiteren Literaturnachweisen). die unter anderem im Raum Hornstein eine gewisse R. GRATZER (1990) sieht die Grünschiefer von Hanners- Bedeutung erlangt haben, Erwähnung. dorf als Äquivalent des Grazer Paläozoikums an. Aufgrund der Ergebnisse geochemischer Analysen sowie dem ge- 2.5. Oberostalpines Paläozoikum meinsamen Auftreten der Grünschiefer mit devonischen Karbonaten kommt er zu dem Schluss, dass im Raum Han- Mit dem Altpaläozoikum im Südburgenland hat sich vor nersdorf das Pennin der Rechnitzer Einheit (Eisenberger allem H.P. SCHÖNLAUB in mehreren Arbeiten auseinander- Kristallin) von paläozoischen Einheiten überlagert wird und gesetzt (H.P. SCHÖNLAUB, 1984, 1990, 1994, 1997). Bei somit oberostalpines Paläozoikum im Bereich von Han- den Abbauen, die dem Paläozoikum zugeordnet werden, nersdorf unter Fehlen von Unter- und Mittelostalpin dem handelt es sich um Kalkglimmerschiefer und Marmor im Pennin auflagert. Raum und südlich Neuhaus am Klausenbach. Überregionale Vergleiche mit Paläozoikumsvorkommen Das Alter der Gesteine ist zwischen Ordoviz und Devon über die Grenzen des Burgenlandes hinaus stellten H.W. einzordnen (W.J. SCHMIDT, 1956; F. EBNER, 1978; H.P. FLÜGEL (1980) und F. EBNER et al. (1991) an und schlossen SCHÖNLAUB, 1984). Von verschiedenen Autoren werden aufgrund der großen Ähnlichkeit der Vorkommen zwischen die altpaläozoischen Schichten im Südburgenland als Graz und jenen in NE-Ungarn auf eine enge primäre Nach- Äquivalente des Grazer Paläozoikums aufgefasst (vgl. u.a. barschaft zwischen beiden Gebieten.

3. Gesteinsbestand der Steinbrüche

3.1. Serpentinit 1984, 1990; P. HERRMANN & A. PAHR, 1988). Das Gesamt- gesteinsalter liegt nach radiometrischen Datierungen von Die Serpentinite stellen sowohl bezüglich der Zahl der S. SCHARBERT (nach F. KOLLER & H. WIESENEDER, 1981) Steinbrüche insgesamt als auch bezüglich der Zahl der bei 340±10 Millionen Jahren. In Abbau befindet sich aktuell derzeit in Abbau befindlichen Steinbrüche die bei weitem der Steinbruch Freiberger bei der Stein- bedeutendste Gruppe dar. bruch Schneidergraben bei Mörbisch am See wurde vor Die Serpentinite der Rechnitzer Einheit sind nach F. wenigen Jahren stillgelegt. KOLLER & H. WIESENEDER (1981) Chrysotil-Lizardit-Ser- Auch in den Gneisen der Wechseleinheit (Wismather pentinite mit erhaltener Primärstruktur, jedoch ohne Relik- Gneis, Wechselgneis) finden sich einige Steinbrüche, die te. Der Serpentinit von Steinbach, der der Sieggrabener allerdings heute ohne Bedeutung sind. Sie unterscheiden Einheit zugeordnet wird, gilt als ein teilweise serpentini- sich deutlich vom Grobgneis. So führt der Wismather Gneis sierter Peridotit mit z.T. mit freiem Auge erkennbaren selten Biotit, aber reichlich Phengit, Muskovit und Plagio- Relikten von Olivin und Orthopyroxen, wodurch er sich von klas sowie wenig Mikroklin. Der Wechselgneis ist gekenn- den penninischen Serpentiniten unterscheidet (A. PAHR, zeichnet durch eine Albitblastese, die dem Gestein durch 1984). die bis zu erbsengroßen Albitkristalle ein charakteristi- Als Ausgangsgestein der Serpentinite wird Peridotit sches Aussehen verleiht (A. PAHR, 1984, 1990; P. HERR- harzburgitischer Zusammensetzung angenommen. Im MANN & A. PAHR, 1988). Zuge der Serpentinisierung kam es auch zur Bildung von Magnetit, der magnetische Anomalien bewirkt und dadurch die Ortung größerer Serpentinitkörper im Untergrund er- möglicht (A. PAHR, 1990). 3.3. Grünschiefer Serpentinit liegt meist als dunkelgrünes Gestein mit dich- Grünschiefer, die dem Oberostalpin zuzuordnen sind, ter Grundmasse vor. Wesentliche Mineralbestandteile sind finden sich, wie bereits erwähnt (s. Kap. 2.5.), bei Han- Lizardit und Chrysotil, akzessorisch finden sich Chlorit, nersdorf. Diese sind aber vorwiegend von wissenschaftli- Tremolit und Talk, mitunter kommt es auch zur Bildung von chem Interesse. Asbest. Die wiederholt anzutreffenden feinkörnigen Linsen Von einer gewissen wirtschaftlichen Bedeutung sind je- von Chlorit werden auch als „Edelserpentin“ bezeichnet doch die Grünschiefer der Rechnitzer Einheit, die sich, wie und besonders im Raum um Bernstein zu Schmuckgegen- R. GRATZER (1990) ausführt, deutlich von den oberostalpi- ständen verarbeitet. nen Grünschiefern unterscheiden. Rodingitgänge in den Serpentiniten werden von der Innerhalb der Grünschiefer wird zwischen den ophiolo- Lokalität Bienenhütten bei Bernstein und vom Serpentinit thischen und den nicht ophiolithischen unterschieden. bei Steinbach beschrieben und wurden von F. KOLLER & W. Bei den ophiolithischen handelt es sich um feinkörnige, RICHTER (1980) bearbeitet. Zum Vorkommen Bienenhütte geschieferte Gesteine mit augeprägtem Lagenbau, wobei vgl. auch A. PAHR (1997). massige Formen selten anzutreffen sind. Mineralbestand Die Serpentinite der Rechnitzer Einheit werden aktuell ist Chlorit – Aktinolith – Epidot – Albit in wechselndem bei Bernstein (Böhm), Rumpersdorf (Postmann) und Ba- Mengenverhältnis, akzessorisch finden sich Titanit, Pyrit dersdorf (Holler) abgebaut. und selten Stilpnomelan, z.T. mit freiem Auge erkennbar Hämatit (A. PAHR, 1984, 1990; P. HERRMANN & A. PAHR, 1988). Der Chemismus dieser Gesteine zeigt einen gene- 3.2. Gneis rellen Trend zu tholeiitischen Magmen. Als Ausgangsge- Der Gneis der Grobgneiseinheit ist ein meist grobkörni- stein für die Grünschiefer sind demnach ehemalige Ozean- ger, mitunter auch mittelkörniger Granitgneis. Im Mineral- bodengesteine, basaltische Laven und Tuffe anzunehmen bestand vorherrschend ist großer Mikroklin, daneben fin- (H. WIESENEDER & F. KOLLER, 1981). den sich gefüllter Plagioklas (Oligoklas), Biotit (teilweise Die nicht ophiolithischen Grünschiefer treten, eingela- chloritisiert), Muskovit (Phengit), Quarz sowie akzesso- gert in die Phyllite, z.B. im Bereich des oberen Erdödygra- risch oft kleiner Granat. Der Habitus des Gesteins reicht bens nördlich von Rumpersdorf auf und werden bis zu 20 m von (makroskopisch) ungeschiefertem Granit über Augen- mächtig (P. HERRMANN & A. PAHR, 1988; F. KOLLER & A. gneis bis zu schiefrigen, plattigen Varietäten (A. PAHR, PAHR, 1990).

38 Sie zeichnen sich durch große Karbonatrhomboeder in Permomesozoikum zuzuordnen. Unter diesen Vorkommen einer Albit-Chlorit-Titanit-Matrix aus und entsprechen stark von Semmeringquarzit sind insbesondere jene bei veränderten Alkalibasalten mit auffallend hohen TiO2-Ge- Landsee und im Raum Hornstein hervorzuheben. Das Vor- halten sowie hohen Zr-, Nb-, und P-Werten. Geotektonisch kommen am Lebzelterberg wurde von der Schraufstädter lassen sich diese Metabasalte als Alkalibasalte einer „with- GmbH erschlossen, befindet sich zum gegenwärtigen Zeit- in-plate“-Assoziation ansprechen und wurden als post- punkt jedoch noch nicht in Abbau. ophiolithische Ozeaninselbasalte gedeutet (F. KOLLER, Die Quarzite sind hellgrau bis grünlichgrau mit hellrosa 1985; F. KOLLER & V. HÖCK, 1990). und weißen Lagen. Auf den Schieferungsflächen finden In großem Maßstab werden die Grünschiefer sowie die sich häufig Glimmerüberzüge. Weiters sind sie meist durch sie unterlagernden Serizitkalkschiefer im Steinbruch Frein- ein mehrschariges Kluftsystem kleinstückig zerlegt. gruber nahe Rechnitz abgebaut. Daneben findet sich Quarzit noch in der Sieggrabener Einheit, in der Wechseleinheit sowie in der Rechnitzer Ein- heit. 3.4. Kalkschiefer Bei den Kalkschiefern der Rechnitzer Einheit handelt es sich um das kalkreichste Glied der in dieser Einheit vertre- 3.7. Grünschiefer („Diabas“) tenen Metapelite. Bei einem Kalkgehalt von >50 % entste- Bei den verschiedentlich als Diabas bezeichneten Ge- hen die kompakten, durchwegs verwitterungsbeständigen steinen im Raum Badersdorf – Burg handelt es sich durch- Serizitkalkschiefer. In ihrem Erscheinungsbild variieren die wegs um vergrünte Gesteine, die der Rechnitzer Einheit Kalkschiefer je nach primärer toniger Beimengung und es zuzuordnen sind und in der Geologischen Karte des Bur- sind dunkelgraue, plattige Typen sowie kalkreichere und genlandes 1 : 200.000 als Grünschiefer ausgeschieden hellere Typen zu beobachten. Fallweise anzutreffende werden. Bei diesen Gesteinen finden sich tektonisch stark Quarzgerölle deuten auf Landnähe während der Ablage- beanspruchte sowie schwach geklüftete, massigere Par- rung hin. Vor allem im Bereich des Mölterner Fensters wei- tien und fallweise Asbestlagen. Als einziges dieser Vor- sen die Kalkschiefer eine große Vielfalt auf (A. PAHR, 1984; kommen befindet sich der Steinbruch der Pinkataler Schot- F. KOLLER & A. PAHR, 1990). terwerke Ing. Weinhandl & Co. bei Burg in Abbau. Für die Kalkglimmerschiefer aus den Steinbrüchen im Rechnitzer Fenster gibt F. KOLLER (1990) Kalzitgehalte zwischen 72 und 93 Gew.-% an. 3.8. Metagabbro Wie bereits weiter oben erwähnt, werden Serizitkalk- Unter den Gabbros der Rechnitzer Einheit unterscheidet schiefer gemeinsam mit Grünschiefern im Steinbruch F. KOLLER (1990) zwischen Mg-reichen Metagabbros und Freingruber bei Rechnitz abgebaut. Ferrogabbros. Sie sind Teil des für die Rechnitzer Einheit charakteristischen Ophiolithkomplexes. Bei dem Gabbro von Glashütten bei Langeck handelt es sich laut F. KOLLER 3.5. Marmor (1990) um einen typischen, sehr grobkörnigen Vertreter Der Rechnitzer Einheit zuzuordnen sind zum einen Kalk- der Gruppe der Mg-reichen Leukogabbros. Ein Verwer- marmore, die meist zusammen mit Kalkschiefer, Dolomit tungsversuch dieses Gesteins, von dem heute noch Blöcke und Rauwacke anzutreffen sind. Sie werden durchwegs als mit Abbauspuren zeugen, für Portalverkleidungen etc. zentralalpine Trias aufgefasst und sind meist von zahlrei- hatte allerdings laut P. HERRMANN & A. PAHR (1988) auf- chen Scherflächen durchzogen (A. PAHR, 1984; P. HERR- grund des zu geringen Farbkontrastes zwischen mafischen MANN & A. PAHR, 1988). und sauren Bestandteilen keinen Erfolg. Zum anderen finden sich auch Ophikalzitmarmore, bei denen es sich um Reaktionsprodukte zwischen Serpenti- nitkörpern und Kalkschiefern handelt (F. KOLLER & H. WIE- 3.9. Opal SENEDER, 1981; vgl. auch F. KOLLER, 1990). Obwohl sie ohne große praktische Bedeutung sind, sol- Daneben gibt es Vorkommen von Marmor, die der Sieg- len die Vorkommen von Süßwasseropal nicht unerwähnt grabener Einheit zugeordnet werden (vgl. H. KÜPPER, bleiben. Sie finden sich beispielsweise im Bereich des 1957). Diese Marmore sind durchwegs grobkörnig. Es Pechgrabens (bei Bernstein, E Stbr. Böhm [HUBER, S. & P., wechseln rein weiße Bereiche mit grauen (Graphit). Der 1981; SAUERZOPF, F., 1985]) und vor allem am Csaterberg einzige in Abbau befindliche Steinbruch befindet sich E nahe (F. KÜMEL, 1957). Schwarzenbach (Gemeinde Kobersdorf, GWP Steinbruch). Die Entstehung des Opals ist auf eine Fällung aus ther- malen Lösungen, verbunden mit einer hydrothermalen Ver- änderung des umgebenden Kristallins, vorwiegend Ser- 3.6. Quarzit pentinite, zurückzuführen und fällt zeitlich möglicherweise Die bedeutendsten von der vorliegenden Arbeit erfass- mit dem dazischen Vulkanismus zusammen (F. SAUERZOPF ten Quarzitvokommen sind tektonisch dem Zentralalpinen et al., 1990).

4. Technische und chemische Analysen

In der Literatur finden sich nur sehr wenige technische nach Steinbruch in verschiedenem Umfang zur Verfügung Parameter zu den metamorphen Gesteinen im Burgenland. gestellt wurden. Die entsprechenden Daten sind in den für In G. WALACH (1990) ist die Raumdichte einiger Gesteine die in Betrieb befindlichen Steinbrüche angelegten Daten- am Alpenostrand angegeben. blättern im Anhang angeführt. Weitere Gesteinsparameter konnten bei den in Abbau Chemische Untersuchungen wurden an verschiedenen befindlichen Steinbrüchen von den Betreibern in Erfahrung der metamorphen Gesteine durchgeführt und auch publi- gebracht werden, wobei sich diese Angaben auf die regel- ziert. Daneben finden sich in der Steinbruchkartei der Geo- mäßig durchzuführenden Untersuchungen stützen und je logischen Bundesanstalt die Ergebnisse chemischer

39 Tabelle 1. Tabelle 3. Raumdichte [kg/m3] verschiedener Gesteine des Gebietes Alpenostrand – RFA-Analysen ultramafischer Gesteine nach F. KOLLER (1985). Südburgenländische Schwelle. Spurenelemente, Angaben in ppm; Probenbezeichnungen wie in Tabelle 2. Auszug aus G. WALACH (1990, Tabelle 1).

Untersuchungen, die nicht für eine Veröffentlichung vorge- sehen sind. Eine Einsicht in diese Daten ist gegebenenfalls mit der Fachabteilung Rohstoffgeologie der Geologischen Bundesanstalt bzw. mit den jeweiligen Betreibern abzuklä- ren.

Tabelle 4. RFA-Analysen nach F. KOLLER (1985) und E. DRAGANITS (1996). Hauptgemengteile, Angaben in Massen-%. KS1 = Kalkglimmerschiefer RS-99, Unterkohlstätten; KS2 = Kalkglimmer- Tabelle 2. schiefer RS-174, Steinbruch Freingruber; OG1 = Ophiolithischer Grün- RFA-Analysen ultramafischer Gesteine nach F. KOLLER (1985). schiefer RS-97, Steinbruch Freingruber (Magnetit- und Illit-Akku- Hauptgemengteile, Angaben in Massen-%. mulierung); OG2 = Ophiolithischer Grünschiefer RS-165, Steinbruch Frein- UM1 = Probe RS-35, UM2 = RS-41 (beide Schirnitzriegel); UM3 = RO-69, gruber (Olivin-Akkumulierung); NOG = Nicht ophiolithischer Grünschiefer UM4 = RO-70 (beide Bienenhütte). RS-160; Schwarzgraben (E. DRAGANITS, 1996); GN = Gneis, Steinbruch Freiberger.

40 Tabelle 5. RFA-Analyse der Metagabbros nach F. KOLLER (1985). Hauptgemengteile, Angaben in Massen-%. ROD = Rodingitisierter Metagabbro RS-26, Schirnitzriegel; LLG1 = Meta-Leukogabbro RS-29, Schirnitzriegel; LLG2 = Meta-Leukogabbro RS-36, Schir- nitzriegel; LLG3 = Meta-Leukogabbro RS-143, Raitersriegel; FG1 = Meta-Ferrogabbro RS-39, Schirnitzriegel; FG2 = Meta-Ferrogabbro RS-81, Stuben; FG3 = Meta-Ferrogabbro RS-177, Züggen.

Tabelle 6. RFA-Analysen von Metagabbros nach F. KOLLER (1985). Spurenelemente, Angaben in ppm; Probenbezeichnungen wie in Tabelle 5.

41 Tabelle 7. Die Verarbeitung von Edelserpentin zu Kunstgegenstän- RFA-Analysen nach F. KOLLER (1985). den durch zwei Betriebe in Bernstein führt W.J. SCHMIDT Spurenelemente, Angaben in ppm; Probenbezeichnungen wie in Tabelle 4. (1951b) an, der weiters die Gewinnung von Bausteinen aus Grünschiefern bei Eisenberg, die Gneisbrüche bei Sieg- graben, die Quarzitbrüche bei Hornstein und die Grün- schiefer bei Rechnitz erwähnt sowie auf Abbaue bei Burg (Grünschiefer), Badersdorf (Serpentinit), am Gschrieben- stein (Phyllit) sowie im Rabnitztal (Gneise und Glimmer- schiefer), in denen die Gesteine zu Schottern gebrochen werden, verweist.

5.1. Bergbaue Bergbaue können in dieser Arbeit nur sehr kursorisch behandelt werden, um einen Überblick über Verwendungs- möglichkeiten zu geben, die nicht Gegenstand dieser Arbeit sind, dennoch aber von wissenschaftlichem und zum Teil von historischem Interesse sind. In Bernstein wid- met sich das Felsenmuseum dem Bergbau im Burgenland, wobei in erster Linie Gewinnung und Verarbeitung des Edelserpentins, aber auch der Bergbau nach Kupfer- und Schwefelkies und der 1991 eingestellte Antimonerzberg- bau von Schlaining behandelt werden. Bezüglich der Ver- erzungen und Industrieminerale im Burgenland sei auf die Minerogenetische Karte von Österreich mit Erläuterungen von L. WEBER (Hrsg.) (1997) verwiesen. An verschiedenen Stellen wurden Bergbaue in den metamorphen Gesteinen betrieben. Es handelt sich vor allem um Abbau von Schwefelkies und Kupferkies. Er- wähnt seien etwa Abbaue in Glashütten bei Schlaining, bei Bergwerk nördlich Neustift bei Schlaining oder ein Abbau von Schwefelkies und Kupferkies bei Bernstein, die spä- testens nach dem ersten Weltkrieg eingestellt wurden (A. 5. Historische Abbausituation PAHR, 1984; H. HOLZER, 1960). Der Kupferbergbau von und Verwendung Redlschlag war laut A. PAHR (1984) bis 1924 in Betrieb, zwischen 1938 und 1966 sollen Schurfarbeiten stattgefun- Für eine Abbautätigkeit zur Erzgewinnung in vorge- den haben. schichtlicher Zeit liefern Relikte der Eisenverhüttung im Der Antimonbergbau bei Schlaining wurde erst im Jahr Raum Eisenberg (s. u.) den Beweis. 1991 eingestellt. Die Vererzung tritt hier an der Kreuzung Zahlreiche Burgen und Ruinen, wie etwa jene von zweier Störungen im Tauchental auf und liegt im „erzfüh- Landsee, oder Bernstein, bezeugen die Ge- renden Band“ in Kalkschiefern an der Grenze zu den han- winnung und Verwendung von Gesteinen der Umgebung genden Grünschiefern (F. SAUERZOPF et al., 1990). schon im Mittelalter. Eisenverhüttungsanlagen aus der Ur- und Frühgeschich- Der Edelserpentin von Bernstein wurde erstmals im Jahr te finden sich im Bereich von Punitz in der Eisenberggrup- 1860 zu Zier- und Schmuckgegenständen verarbeitet und pe (F. SAUERZOPF et al., 1990; K. KAUS, 1977). in der Folge in Stollen und Steinbrüchen um Bernstein Verschiedentlich wurden auch Asbest- und Talkvorkom- gewonnen. Noch heute fertigen zahlreiche Betriebe in men ausgebeutet. Zu erwähnen sind hier etwa das Vor- Bernstein daraus Zier- und Kunstgegenstände. kommen von Rechnitz, das bis zum Ende des zweiten Nach A. WINTER (1931) wurde der Serpentin von Bern- Weltkrieges abgebaut wurde (P. HERRMANN & A. PAHR, stein für die Herstellung von Zimmersäulen, Aschenscha- 1988) oder die Vorkommen bei Bernstein und Neustift bei len und Galanteriegegenständen verwendet. Schlaining (A. PAHR, 1980). Von A. SCHMÖLZER (1930) werden Abbaue von Serpen- tin in Lebenbrunn, Kohfidisch und Bernstein, wo neben Serpentin auch Edelserpentin abgebaut wurde, angeführt. Daneben bestanden nach dieser Aufstellung ein Abbau 5.2. Einige historische Verwendungsbeispiele von „metamorphem Diabas-Porphyrit“ in Burg sowie Ab- Die Burg Lockenhaus liegt auf einem Quarzphyllitrücken baue von Epidotgneis in Sieggraben und von Mikroasbest in einer Flussschlinge der Güns. Erste Bauten erfolgten in Rechnitz. Die Gewinnung von Quarzit in Hornstein und durch die Tempelritter, Erweiterungen durch die Günser bei Winden ist in der angeführten Publikation ebenso Grafen. Aus Quarzphylliten ist auch die Burg und ihre erwähnt wie der Abbau von kristallinem Kalk in Neustift bei Ummauerung errichtet (A. PAHR et al., 1990). Schlaining und Rechnitz. Verwendung fanden die Gesteine Die Burgruine bei Landsee steht auf Semmeringquarzit, großteils als Bruchsteine, Schotter und Splitt. Der Edelser- der dem zentralalpinen Permomesozoikum zuzuordnen ist. pentin wurde zu Ziergegenständen verarbeitet, Asbest als Gemäß einem in Landsee erhältlichen Informationsblatt Füllstoff eingesetzt. gehen erste Bauten bis in die Zeit vor 1147 zurück, als ein Beispiele für eine Abbautätigkeit in der Vergangenheit deutsches Rittergeschlecht den Ein- und Ausgang der liefert weiters ein Bericht des Fachverbandes der Stein- Buckligen Welt gegen Osten durch den Bau einer Grenz- und keramischen Industrie aus dem Jahr 1956, in dem als burg mit dem noch heute erhaltenen Burgfried sperrte. Wegebaustoffe liefernde Steinbrüche im Burgenland ein Nach mehr als 600 Jahren wurde die mehrmals erweiterte Gneisbruch in Kobersdorf, Grünschiefergewinnung der Fa. Burg im Jahre 1772 durch einen Brand zerstört und liegt Postmann in Drumling sowie der „Diabas“ von Burg seither in Trümmern. Die Mauern der Burgruine bestehen erwähnt werden. hauptsächlich aus Quarzit, auf dem die Burg auch errichtet

42 wurde. Daneben sind auch vereinzelt Basalt, Gneis und Glashütten bei Langeck, Glashütten bei Schlaining sowie Leithakalk anzutreffen. in Thalheim bei Schreibersdorf: Das Vorkommen von Thal- Die Kalkschiefer wurden an verschiedenen Stellen zur heim ist laut P. HARTNIGG (1894) „schon im Jahre 1870 ein- Herstellung von Branntkalk verwendet. H. BANDAT (1932) gegangen“. H. PRICKLER (1973) setzt sich mit der hat sich mit diesem Themenkreis auseinandergesetzt und Geschichte der Bernsteiner Glashütte zwischen 1633 und Hinweise auf alte Kalköfen gesammelt. Solche finden sich 1688 auseinander. heute noch beispielsweise bei Unterkohlstätten, im Hodis- bachtal (westlich Stbr. Freingruber) sowie am Geschrie- benstein zwischen Lockenhaus und Rechnitz. 6. Aktuelle Abbausituation An verschiedenen Stellen wurden die Vorkommen von und Verwendung Quarz bzw. Quarzit abgebaut und auch zur Glasverhüttung genutzt. Nach A. RATZ (1951) in W.J. SCHMIDT (1951) In den Tabellen 8–12 werden die Steinbrüche und Indi- bestanden schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts mehrere kationen nach verschiedenen Gesichtspunkten aufge- Glashütten im mittleren Burgenland in bzw. um die Dörfer schlüsselt dargestellt. Dabei handelt es sich um Indikatio- nen und Steinbrüche, die zum Teil in Betrieb sind, zum Teil außer Betrieb. Die außer Betrieb stehen- den Steinbrüche sind zum Teil gut erhalten, zum Teil verwachsen oder nicht mehr vorhanden. Einige der Punkte sind lediglich aus der Literatur bekannt und konnten nicht mehr aufgefunden werden. Die ver- wendeten Abkürzungen finden sich vor den Tabellen der Steinbrüche und Indikationen. Gegenwärtig befinden sich 8 Steinbrüche in Betrieb. In 4 Stein- brüchen wird Serpentinit gewonnen (Böhm, Esterhazy, Postmann, Hol- ler) und in je einem Marmor (GWP Steinbruch Schwarzenbach), Gneis (Freiberger Unterfrauenhaid), Grün- schiefer/„Diabas“ (Weinhandl) so- wie Kalkschiefer und Grünschiefer (Freingruber). Die gesamte Menge an abge- bautem Gestein liegt bei etwa 1,500.000 t/Jahr. Eine Abschät- zung der vorhandenen Vorräte ist schwierig. Die Serpentinitvorkom- men erscheinen in absehbarer Zukunft nicht erschöpfbar zu sein. Von den einzelnen Betrieben lie- gen unterschiedliche Schätzungen vor. So werden die vorhandenen Vorräte von der Fa. Weinhandl (Burg) als gering wegen der Ver- fügbarkeit der Gründe einge- schätzt, was freilich nichts über die absoluten Vorräte an nutzbarem Gestein aussagt. Der Vorrat für den Steinbruch Holler in Baders- dorf wird bei der derzeitigen Ab- baumenge von 500.000t/Jahr auf mehr als 50 Jahre eingeschätzt. Die Vorräte an Serpentinit werden von der Fa. Postmann (Rumpers- dorf) als „für Jahrhunderte ausrei- chend“ angegeben. Die GWP (Schwarzenbach) schätzt die Vor- räte an Marmor auf ca. 1,5 Mio. t (inklusive Abraum) und rechnet damit mit einem Abbau für die nächsten 15 Jahre.

Tabelle 8. Verwendete Abkürzungen.

43 Tabelle 9. Tabelle 11. Abgebaute Gesteine in Bezug zur geologischen Einheit. Gesteine der Steinbruchtabelle, aufgeschlüsselt nach geologischer Einheit.

Tabelle 10. Verteilung nach politischen Bezirken und Gemeinden.

Der Abbau von Quarzit am Lebzelterberg ist von der Schraufstädter GmbH geplant, wurde jedoch noch nicht in Angriff genommen. Eine von der Firma Käufer geplante Ausweitung des Gneisbruches Schneidergraben bei Mör- bisch wurde nicht durchgeführt und der Steinbruch befindet sich nicht mehr in Betrieb.

6.1. Marmorsteinbruch Schwarzenbach (GWP Steinbruch, GBA Nr. 107/17a) Der Steinbruch liegt im Gemeindegebiet von Kobersdorf und befindet sich ca. 2,5 km nordwestlich von Oberpeters- dorf. Bei dem abgebauten Gestein handelt es sich um einen Silikatmarmor der Sieggrabener Einheit, der von Paragneis, z.T. Amphibolit sowie tertiären Sedimenten umgeben wird. Der Marmor ist fast stets grobkörnig und breit gebändert. Im Bereich des Steinbruches wechseln einander rein weiße Lagen mit durch die Einlagerung von Graphit bedingten grauen Bereichen ab. Vereinzelt finden

44 Tabelle 12. Steinbrüche und Indikationen der metamorphen Gesteine.

45 Tabelle 12 (Fortsetzung).

46 Tabelle 12 (Fortsetzung).

47 Tabelle 12 (Fortsetzung).

48 Tabelle 12 (Fortsetzung).

49 sich auch Einschaltungen von Gneis. Das abgebaute Gestein tritt teils massig und dicht auf, teils in stark verwitterten Partien. Die Abbaufläche beträgt etwa 9 ha. Gegenwärtig werden ca. 60.000 t/Jahr abgebaut. Der Betreiber schätzt, dass sich der Vorrat auf rund 1,5 Mio. m3 (mit Abraum) beläuft, womit der Abbau für weitere 15 Jahre sichergestellt sein soll. Der Abbau erfolgt mittels Sprengen. Für die Aufbereitung stehen 3 Brecheranlagen, Siebanlagen und Förderbänder zur Verfügung. Es werden Splitte in verschiedenen Fraktionen erzeugt. Die fri- schen Partien werden als frostsicher ausgewiesen und im Stra- ßenbau für die obere Tragschicht verwendet. Des Weiteren findet das Material Verwendung als Streusplitt und in Form von Wasser- bausteinen.

6.2. Gneissteinbruch Unterfrauenhaid N (Freiberger) Der Steinbruch befindet sich ca. 4 km nordwestlich von Necken- markt im Gemeindegebiet von . Der alte Steinbruch der Freiberger KG, der die GBA-Nr 107/234 trägt, liegt etwa 1 km südlich des zur Zeit in Betrieb befindlichen Steinbruches. Bei dem Gestein handelt es sich um einen Gneis der Grobgneis- einheit, der von Hüllschiefern und Gneisen derselben Einheit um- geben ist. Der Orthogneis ist ein mittelkörniges, unterschiedlich stark verschiefertes Gestein, das z.T. Augentextur aufweist. Es wechseln schiefrige mit massigen sowie stark, bis hin zu grusigem und tonigem Material, verwitterten Partien. Auf den Schieferungs- flächen treten immer wieder Glimmerüberzüge auf. Der Abbau erfolgt mittels Sprengen, die Aufbereitung mit Bre- chern und Sieben. Die Abbaumenge wurde vom Betreiber mit 40.000 m3/Jahr angegeben, was bei einer Dichte von 2,6 kg/dm3 etwa 104.000 t entspricht. Verwendung findet das Material im Wege- und Straßenbau (auch Frostkoffer).

6.3. Serpentinitsteinbruch Bernstein N (Böhm, GBA Nr. 137/100) Der Steinbruch Böhm liegt im Gemeindegebiet von Bernstein an der Straße Bernstein – Redlschlag ca. 2 km nördlich von Bernstein. Abgebaut wird ein Serpentinit der Rechnitzer Einheit, der inmitten des Fensters von Bernstein liegt und von Gesteinen der pennini- schen Rechnitzer Einheit umgeben wird. Der abgebaute Serpentinit ist dunkelgrün und durchwegs dicht. Im gesamten Steinbruchareal finden sich Asbestfasern. Der Abbau erfolgt durch Sprengen, die Aufbereitung mittels Backenbrecher, Prallmühle und Sortieranlage. Es werden Stra- ßenschotter, Brechsand und Splitte verschiedener Körnung (ein- fach oder doppelt gebrochen) hergestellt. Das gewonnene Materi- al findet Anwendung als Wasserbausteine, zur Böschungssiche- rung, zur Gartengestaltung sowie als Straßenschotter, im Kanal- bau und für Waschbeton und Kunststeine. Doppelt gebrochene Edelsplitte werden laut Angaben von Herrn Böhm auch in Aquarien verwendet. Mit dem im Zuge des Abbaues immer wieder angetrof- fenen Edelserpentin werden die Betriebe in Bernstein, die diesen zu Kunstgegenständen verarbeiten, beliefert. Der Abbau im Steinbruchbetrieb wurde um 1964/65 aufgenom- men. Davor wurde in Stollen nach Edelserpentin gegraben, auf die man bis in die jüngere Vergangenheit im Zuge des Abbaues gesto- ßen ist. In dem groß angelegten Steinbruch wird in mehreren Eta- gen zu je 6–9 m abgebaut. Die Jahresausbringung beläuft sich auf 50–60.000 m3 (etwa 150.000 t).

6.4. Serpentinitsteinbruch Redlschlag E, Saurüssel (Esterházy, GBA Nr. 137/140) Die Fürst Esterházysche Privatstiftung mit Verwaltungssitz in Lockenhaus betreibt diesen Steinbruch ca. 2,5 km südöstlich von Redlschlag im Gemeindegebiet von . Das abgebaute Gestein ist ein dichter, dunkelgrüner Serpentinit der Rechnitzer Einheit, der zum Teil zerschert ist. Neben zahlrei-

Tabelle 12 (Fortsetzung). chen Klüften, die mit Opal gefüllt sind, finden sich dichte Bereiche

50 Abb. 2. Serpentinitsteinbruch Redlschlag, Gesamtansicht.

Abb. 3. Serpentinitsteinbruch Redlschlag, Detailansicht.

(Edelserpentin) sowie z.T. Talk, Kalzit und Chalcedonkrusten. Der Abbau erfolgt seit ca. 40 Jahren und wurde in den letzten Jahren intensiviert. Die derzeitige Fördermenge liegt bei etwa 50.000 t/Jahr. Das Gestein wird in 2 Eta- gen mittels Sprengen gewonnen und mit zwei Brechern und Sieben aufbereitet. Das gewonnene Material ist laut Angaben von Herrn Leitner von der Esterhazyschen Privatstiftung frostsicher und wird zum überwiegenden Teil für den Straßenbau verwendet, wobei der Großteil für den Eigenbedarf der Privatstiftung (Forstwe- ge) eingesetzt wird.

6.5. Serpentinitsteinbruch 6.6. Kalkschiefer- und Grünschiefersteinbruch Rumpersdorf Markt Neuhodis (Postmann, GBA Nr. 138/77) (Freingruber, GBA Nr. 138/82) Der Steinbruch Postmann liegt im Erdödygraben etwa Der Steinbruch Freingruber, der seit 1960 betrieben 2,5 km nördlich Rumpersdorf. Der abgebaute Serpentinit wird, befindet sich im Gemeindegebiet von Markt Neuhodis gehört der Rechnitzer Einheit an und wird von Grünschie- ca. 2,5 km nordwestlich von Rechnitz, südwestlich des fern unterlagert sowie von Phylliten und Ophikarbonaten Budiriegel. umgeben. Es werden die Serizitkalkschiefer und die darauflagern- Das dunkelgrüne Gestein ist häufig stark durchädert, in den Grünschiefer der Rechnitzer Einheit abgebaut. Mobilisationsgängen finden sich Tremolit, Asbest, Chalce- Die Kalkglimmerschiefer weisen eine gute ebenflächige don, Karbonat und Talk. Daneben tritt vereinzelt Magnetit Spaltbarkeit auf, die auch zur Herstellung von Wegeplatten und Pyrit auf. Neben den überwiegenden massigen Partien genutzt wird (Abbildung 4). Sie sind meist dunkelgrau und gibt es vereinzelt Bereiche, die in Quader im cm- bis dm- massig. Häufig treten helle Kalzitadern auf. Daneben findet Bereich zerfallen sowie Lassen von grusigem und tonigem man noch Quarz, Phengit, Albit, Chlorit und Epidot sowie in Material. geringen Mengen Turmalin, Pyrit und Graphit. Die Grün- schiefer treten in massiger Form, fein gebändert und auch Der Abbau erfolgt in 4 Etagen zu je 30 bis 35 m mittels stark verfaltet auf. Sprengen, die Aufbereitung über eine Brecheranlage aus Es wird in 4 Etagen mittels Sprengen abgebaut. Die Auf- Vorbrecher und 2 Nachbrechern sowie Förderbändern und bereitung erfolgt über eine Brecher- und Sortieranlage, Sieben. Die Menge des gewonnenen Materials liegt bei bzw. werden die Gesteine, die als Mauersteine und Wege- 350.000 bis zu 500.000 t/Jahr. platten eingesetzt werden, gespalten. Es werden überwiegend Splitte in verschiedenen Kör- Die abgebauten Gesteine finden Verwendung als Schot- nungen hergestellt, die als Straßenbaumaterial, in Asphalt- termaterial (Frostschutz) im Straßenbau, bei Böschungssi- tragschichten, als Grädermaterial, als Frostschutzmaterial cherungen, Flussverbauten, im Zuge von Hangsicherun- und als Brechsand zur Anwendung kommen, daneben fin- gen, bei Stützmauern, bei der Auslegung von Gerinnen det ein Teil als Wasserbausteine Absatz. neben der Fahrbahn, bei Einfriedungen und Arkadenmau-

51 erungen. Weiters wird das gewonnene Gestein für Terras- verschiedenen Körnungen hergestellt werden, werden bei- senplatten, Gehwege, Traufenpflaster und Sockelverklei- spielsweise für Drainagen sowie im Straßen- und Wege- dungen sowie als Ziersteine (z. B. in Brunnen- und Teich- bau eingesetzt. anlagen) eingesetzt. Die Menge des abgebauten Materials unterliegt starken saisonalen Schwankungen. So liegt die maximale Abbau- 6.8. Serpentinitsteinbruch Badersdorf E menge in der Hochsaison zwischen 20.000 und 27.000 t (Holler, GBA Nr. 168/14) pro Monat, während in den Wintermonaten lediglich 2000 t pro Monat abgebaut werden, womit die jährliche Abbau- Der Serpentinitsteinbruch liegt ca. 3 km nordöstlich Koh- menge derzeit bei etwa 150.000 bis 200.000 t liegt. fidisch unmittelbar östlich von Badersdorf. Es handelt sich großteils um Serpentinit, aber auch um Grünschiefer der Rechnitzer Einheit, die hier in Form des Eisenberger Fens- 6.7. Grünschiefersteinbruch („Diabas“) Burg SE ters in tertiären Sedimenten zutage tritt. Der Abbau bewegt sich überwiegend im Serpentinit, (Weinhandl, GBA Nr. 168/1) doch müssen auch die angrenzenden Grünschiefer zum Der Steinbruch liegt südlich von Burg an der Straße Teil mit hereingewonnen werden. Besonders auffällig sind Eisenberg – Burg, etwa 3 km SE von Hannersdorf am oro- Großklüfte, die im ganzen Steinbruchareal zu beobachten grafisch rechten Ufer der Pinka. Bei dem abgebauten Ge- sind und stellenweise relativ flache Steinbruchwände stein handelt es sich um einen penninischen Grünschiefer erzwingen. Das Gestein ist großteils massig ausgebildet, des Eisenberger Fensters, der umgeben ist von pennini- doch finden sich auch Bereiche, die kleinstückig bis blockig schen Quarzphylliten und Serpentiniten sowie dem Ober- scharfkantig zerbrechen. An den Kluftflächen finden sich ostalpin von Hannersdorf und tertiären Sedimenten. Asbest, Opal und Karbonat. Daneben sind im Steinbruch Der Grünschiefer liegt in schwach geklüfteter, massiger Pyrit, Azurit und Malachit anzutreffen. Das Material lässt Form vor und wird bedeckt von pontischen Schottern. In eine Schieferung erkennen, an den Schieferungsflächen den Klüften findet sich Kalzit, das Gestein verwittert grün- ist rostig-rote Verwitterung zu beobachten. lichbraun und rötlichbraun. Der Abbau erfolgt in drei Etagen, die eine Höhe zwi- Der Steinbruch wird von den Pinkataler Schotterwerken schen 24 und 30 Metern aufweisen, mittels Sprengen. Die Ing. Weinhandl & Co betrieben, die auch den großen Do- Aufbereitung wird mittels Brechern und Sortieranlage lomitsteinbruch in Hannersdorf betreiben. durchgeführt. Das gewonnene, je nach Anforderung bis zu Der Abbau erfolgt in 2 Etagen mittels Sprengung, die dreifach gebrochene Material wird im Straßenbau als Aufbereitung des gewonnenen Materials wird mittels einer Frostkoffer, für obere Tragschichten, als Abdeckmaterial, Brecher- und Sortieranlage durchgeführt. Die geförderte im Fundierungsbau, das Edelbrechkorn in Asphalttrag- Menge beläuft sich auf etwa 100.000 t/Jahr, die Vorräte für schichten und als Streusplitt eingesetzt. Ein Teil des Mate- den weiteren Abbau werden wegen der Verfügbarkeit der rials findet als Wasserbausteine Absatz. Die Menge des Gründe als gering eingeschätzt. jährlich abgebauten Gesteins liegt bei etwa 500.000 t, die Das abgebaute Gestein findet Verwendung bei Flussver- Vorräte werden vom Betreiber als für mindestens 50 Jahre bauungen und Böschungssicherungen, die Splitte, die in ausreichend eingeschätzt.

Tafel 1

Marmor Schwarzenbach

• Handelsname • – Korngröße: Grobkörnig. Keiner. • – Textur: Großteils massig. • Abbauort • Verwitterungsverhalten Steinbruch N Oberpetersdorf. Frisches Material resistent gegen Verwitterung (frostsicher); • Eigentümer Partien mit rostbrauner Verwitterung und grusigem Auflösen. Urbarialgemeinde Oberpetersdorf. • Technische Daten • Betreiber • – Abbaumethode, Aufbereitung: Sprengen und Baggern, z. T. Reißen; Brecher, Siebe GWP Steinbruch Ges.m.b.H. 3 7332 Oberpetersdorf. • – Rohdichte: 2,714kg/dm • – Los-Angeles-Wert (Durchschnitt Körnung 0/70): 30,3; • Gesteine Zunahme nach 10 Frost-Tau-Wechseln: 11,6 % Marmor. • – Wasserdurchlässigkeit: 2,7x10–7 m/s • Geografische Zone • – Frostbeständigkeitsprüfung: Kornklasssen 4/8, 8/16, Rosaliengebirge. 16/22,4, 22,4/31,5, 31,5/45: Absplitterungen (Durchschnitt in • Geologische Stellung M.-%): < 2, 4, 8, 11,2, 16 mm: 0,5; <1,6 mm: 0,4. Sieggrabener Einheit. • Anwendungsmöglichkeiten • Geologisches Alter Straßenbaumaterial (obere Tragschicht); Streusplitt, Wasser- Alpidisch metamorph. bausteine. • Petrografische Beschreibung • Literatur – Makroskopisch: Teils massige, frische und dichte Bereiche KÜPPER, H. (1957). wechseln mit aufgelockerten, verwitterten, im dm-Bereich zer- • Darstellung fallenden Partien; der Marmor ist meist grobkörnig und breit a) Gesamtansicht von SW. gebändert, weiße Bereiche treten in Wechsellagerung mit b) Verwendungsbeispiel und Aufbereitung: Splitte. grauen (Grafiteinlagerungen) auf; es finden sich immer wie- c) Detailansicht des Marmors. der die umgebenden Gneise im Steinbruchbereich. d) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

52 53 Tafel 2

Gneis Neckenmarkt

• Handelsname Keiner. • Abbauort Steinbruch N Neckenmarkt. • Eigentümer Urbarialgemeinde Neckenmarkt. • Betreiber Freiberger KG 7321 Unterfauenhaid. • Gesteine Gneis. • Geografische Zone Oberpullendorfer Becken. • Geologische Stellung Grobgneiseinheit. • Geologisches Alter 340±10 Mio. J. nach. S. SCHARBERT aus F. KOLLER & H. WIESENEDER (1981). • Petrografische Beschreibung – Makroskopisch: Mittelkörniges, unterschiedlich stark verschiefertes Gestein, Glimmerüberzüge auf den Schieferungsflächen, z.T. mit Augentextur; teils stark verwittert bis hin zu Grus und Ton, teils frische Partien; Bruchwand von grusigem Verwitterungsmaterial überzogen. • – Korngröße: Mittelkörnig (bis 2 mm). • – Textur: Schiefrig, bankig (cm bis dm). • – Mikroskopisch: Mikroklin, Plagioklas und Quarz bilden die Hauptbestandteile des Gesteines, daneben finden sich Muskovit, Seri- zit in geringerem Umfang, sowie akzessorisch Biotit, Granat, Apatit und Zirkon. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • Verwitterungsverhalten Rostbraune Verwitterung, Auflösen in cm- bis dm-große Stücke bis hin zu grusigem Material und z.T. tonigem Material; frische Partien frostbeständig. • Technische Daten • – Abbaumethode, Aufbereitung: Sprengen und Baggern; Brecher, Siebe. • – Rohdichte: 2,628 kg/dm3. • – Los-Angeles-Wert (0/70): Mittelwert 34,2; Zunahme nach 10 Frost-Tau-Wechseln: 4,7. • – Frostbeständigkeitsprüfung: Kornklasssen 4/8, 8/16, 16/22,4, 22,4/31,5, 31,5/45: Absplitterungen (Durchschnitt in M-%): <2, 4, 8, 11,2, 16 mm: 0,9; <1,6 mm: 0,5. • Gesteinschemismus (E. DRAGANITS, 1996) SiO2: 74,0 %; TiO2: 0,2 %; Al2O3: 4,0 %; Fe2O3: 0,9 %; FeO: 0,4 %; MnO: 0,3 %; MgO: 0,2 %; CaO: 0,4 %; Na2O: 3,2 %; K2O: 4,6 %; P2O5: 0,2%; sonstige: 1,6%. • Mineralogie (E. DRAGANITS, 1996) Muskovit: 7 %; Serizit: 7 %; Mikroklin: 30 %; Plagioklas: 30 %; Quarz: 5 %; Biotit, Granat, Apatit, Zirkon: akzessorisch. • Anwendungsmöglichkeiten Wege- und Straßenbau; Frostkoffer. • Literatur E. DRAGANITS (1996); F. KÜMEL (1957). • Darstellung a) Gesamtansicht von SW. b) Nahaufnahme des Gneises. c) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

54 55 Tafel 3

Serpentinit Bernstein-N Steinbruch Böhm

• Handelsname Keiner. • Abbauort Gemeinde Bernstein, an der Straße von Bernstein nach Redlschlag SSE des Kienberges. • Eigentümer Privat. • Betreiber Fa. Gerhard Böhm 7434 Bernstein. • Gesteine Serpentinit (Edelserpentin). • Geografische Zone Günser Bergland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrografische Beschreibung – Makroskopisch: Dunkelgrün, massig bis weitständig geklüftet; in den Klüften zahlreiche Asbestfasern; viele Blöcke. • – Korngröße: <1mm. • – Mikroskopisch: Das Gestein ist ein nahezu vollständig serpentinisierter Peridotit und weist dementsprechend die typische Maschenstruktur auf. Neben Serpentin finden sich opake Erzphasen (Magnetit) und vereinzelt Talk sowie Chlorit. • – Struktur und Textur: Maschenstruktur. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • Verwitterungsverhalten Das Material (Korngemisch 0/63) ist laut Prüfbericht frostbeständig gem. RVS 8S.05.11. • Technische Daten • – Abbaumethode, Aufbereitung: Sprengen, Hydromeißel, Baggern; Backenbrecher, Prallmühle, Siebe. • – Schüttdichte: 1,63g/cm3 (Körnung 0–70). • – Los-Angeles-Wert (Kornklassen 4/8, 8/16, 16/22, 22/32, 32/45) vor 10 Frost-Tau-Wechseln (Mittelwert): 19,3; nach 10 Frost- Tau-Wechseln (Mittelwert): 19,8; Zunahme: 2,6. • – Frostbeständigkeit (Kornklassen 4/8, 8/16, 16/22,4, 22,4/31,5, 31,5/45): Absplitterungen im Mittelwert 0,2 M.-%. • – Proctorversuch (Korngröße KK 0/32; modifizierter Proctor): Anteil <0,02 mm <0,8 M.-%; Verfeinerungsgrad dG: 4,0 cm2; Fein- kornanreicherung dW/0,10 mm: 0,0 cm2 • Anwendungsmöglichkeiten Straßenbau, Forstwegebau, Edelsplitt (Waschbeton, Kunststein), Wasserbausteine, Böschungssicherung. • Literatur HERRMANN, P. & PAHR, A. (1982); KOLLER, F. (1990). • Darstellung a) Gesamtansicht von S. b) Detailansicht des Serpentinits mit Asbestfasern. c) Verwendungsbeispiel: Forststraße südlich Bernstein. d) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

56 57 Tafel 4

Serpentinit Rumpersdorf Postmann

• Handelsname Keiner. • Abbauort ; N Rumpersdorf. • Eigentümer Urbarialgemeinde Glashütten. • Betreiber Klöcher Basaltwerke GesmbH & Co. KG 7463 Rumpersdorf 24. • Gesteine Serpentinit. • Geografische Zone Günser Bergland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrografische Beschreibung – Makroskopisch: Massiger, dunkelgrüner Serpentinit, durchädert; Lassen mit grusigem Material; z.T. Bankung erkennbar; einzel- ne beanspruchte Partien, die in Quader mit cm- bis dm-Kantenlänge zerfallen; viele Mobilisationsgänge (Tremolit, blaue Chalce- donkrusten, Karbonat, Talk). • – Korngröße: <1mm. • – Mikroskopisch: Das Gestein ist vollständig serpentinisiert. Dementsprechend wird es fast zur Gänze von Serpentinmineralen auf- gebaut. Daneben finden sich Erz (Magnetit) und vereinzelt Talk sowie Chlorit und Chalcedon. • – Struktur und Textur: Maschenstruktur. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • – Klassifikation: Serpentinit (Harzburgit). • Verwitterungsverhalten Frostbeständig, in beanspruchten Partien Zerfallen in cm- bis dm-große Stücke, Vergrusung. • Technische Daten • – Abbaumethode, Aufbereitung: Sprengen, Abbau in 4 Etagen; Backenbrecher, Kegelbrecher, Siebe. • – Rohdichte: 2600 kg/m3. • – Schüttdichte: 1,48 (Mittelwert). • – Los-Angeles-Wert: 15–17. • – Wasseraufnahme: 1% nach 24h; 1,4 % nach 50 Frost-Tau-Wechseln. • Anwendungsmöglichkeiten Splitte, Frostschutzmaterial, Grädermaterial, Uferbausteine, Brechsand. • Literatur KOLLER, F. (1990). • Darstellung a) Gesamtansicht in Richtung Westen. b) Detailaufnahme des durchäderten Serpentinits. c) Aufbereitung des Serpentinits (Splitte). d) Dünnschliffaufnahme, typische Maschenstruktur, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

58 59 Tafel 5

Kalkschiefer Freingruber

• Handelsname Rechnitzer Natursteine. • Abbauort W Rechnitz, ca. 1,5 km SW Budiriegel. • Eigentümer Privat. • Betreiber Rechnitzer Natursteine GesmbH. 7471 Rechnitz. • Gesteine Serizitkalkschiefer. • Geografische Zone Günser Bergland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrografische Beschreibung – Makroskopisch: Dicht, massig, meist dunkelgrau; häufig Kalzitadern. • – Korngröße: Fein- bis mittelkörnig, z.T. bis mehrere mm. • – Textur: Schiefrig. • – Mikroskopisch: Der Hauptteil des Gesteines wird von Kalzit aufgebaut, der in Korngrößen von 0,2 bis zu 2,5 mm zu beobachten ist; daneben kommen Quarz, Feldspat, Serizit und Chlorit vor. • – Struktur und Textur: Granoblastisch mit deutlicher Schieferung. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • – Klassifikation: Serizitkalkschiefer. • Verwitterungsverhalten Gute Wetter- und Frostbeständigkeit. • Technische Daten • – Abbaumethode, Aufbereitung: Etagenbauweise in 4 Etagen; Sprengen, Brecher, Sortieranlage. • – Rohdichte: 2631 kg/m3. • – Würfeldruckfestigkeit: 92,5N/mm2. • – Los-Angeles-Wert: 15–17. • – Wasseraufnahme: 0,12 M-%. • Gesteinschemismus (aus F. KOLLER [1990] nach F. KOLLER [1985]). SiO2: 7,43 %; TiO2: 0,09 %; Al2O3: 2,46 %; Fe2O3: 0,0 %; FeO: 1,56 %; MnO: 0,03 %; MgO: 1,89 %; CaO: 46,7 %; Na2O: 0,0 %; K2O: 0,41 %; P2O5: 0,05 %; H2O: 3,78 %; CO2: 35,86 %. • Anwendungsmöglichkeiten Splitte verschiedener Körnungen im Straßenbau (Frostschutz), Böschungssicherung, Flussverbauten, Hangsicherungen, Stützmau- ern, Einfriedungen, Arkadenmauerungen, Terrassenplatten, Gehwege, Traufenpflaster, Sockelverkleidungen, Ziersteine (auch für Brunnenanlagen). • Literatur HÖCK, V. & KOLLER, F. (1989); KOLLER, F. (1990); PAHR, A. et al. (1990). • Darstellung a) Gesamtansicht in Richtung Nordosten. b) Detailansicht des dichten und feinkörnigen Gesteins. c) Verwendungsbeispiel als Mauerstein. d) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

60 61 Tafel 6

Grünschiefer Freingruber

• Handelsname Rechnitzer Natursteine. • Abbauort W Rechnitz, ca. 1,5 km SW Budiriegel. • Eigentümer Privat. • Betreiber Rechnitzer Natursteine GesmbH. 7471 Rechnitz. • Gesteine Grünschiefer. • Geographische Zone Günser Bergland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrographische Beschreibung – Makroskopisch: Massig, fein gebändert, Wechsellagerung hell-dunkel, z.T. verfaltet. • – Korngröße: Feinkörnig; teils grobkörnige Bereiche. • – Textur: Schiefrig. • – Mikroskopisch: Der Mineralbestand wird aufgebaut von Aktinolith, Plagioklas, Chromit, Riebeckit, Quarz, Diopsid, Serizit, Epidot und Titanit. • – Struktur und Textur: Deutliche Schieferung, granoblastisch bis lepidoblastisch, feinkörnig mit einzelnen Porphyroblasten. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • – Klassifikation: Grünschiefer (nach F. KOLLER, 1990). • Verwitterungsverhalten Verwitterungsfarbe ocker bis rötlichbraun; z. T. Bereiche mit tektonisch beanspruchtem, mürbem Material. • Technische Daten • – Abbaumethode: Etagenbauweise in 4 Etagen; Sprengen, Brecher, Sortieranlage. • – Rohdichte: 2925 kg/m3. • – Würfeldruckfestigkeit: 99N/mm2. • – Wasseraufnahme: 0,91 M-%. • Gesteinschemismus (aus F. KOLLER [1990] nach F. KOLLER [1985]). • – Fe- und Ti-reich: SiO2: 45,47 %; TiO2: 4,78 %; Al2O3: 12,08 %; Fe2O3: 7,31 %; FeO: 8,06 %; MnO: 0,20 %; MgO: 5,80 %; CaO: 10,06 %; Na2O: 2,62 %; K2O: 0,06 %; P2O5: 0,10 %; H2O: 2,97 %; CO2: 0,00 %. • – Mg- und Cr-reich: SiO2: 48,70 %; TiO2: 0,58 %; Al2O3: 5,69 %; Fe2O3: 2,30 %; FeO: 4,14 %; MnO: 0,13 %; MgO: 10,59 %; CaO: 11,12 %; Na2O: 1,06 %; K2O: 1,90 %; P2O5: 0,05 %; H2O: 2,63 %; CO2: 0,00 %. • Anwendungsmöglichkeiten Splitte verschiedener Körnungen im Straßenbau (Frostschutz), Böschungssicherung, Flussverbauten, Hangsicherungen, Stützmau- ern, Einfriedungen, Arkadenmauerungen, Terrassenplatten, Gehwege, Traufenpflaster, Sockelverkleidungen, Ziersteine (auch für Brunnenanlagen). • Literatur HÖCK, V. & KOLLER, F. (1989); KOLLER, F. (1990); PAHR, A. et al. (1990). • Darstellung a) Detailaufnahme des Grünschiefers. b) Verwendungsbeispiel: Splitt. c) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

62 63 Tafel 7

Grünschiefer Weinhandl

• Handelsname Diabas. • Abbauort Hannersdorf, SE Burg. • Eigentümer Pinkataler Schotterwerke. 7400 Oberwart. • Betreiber Rechnitzer Natursteine GesmbH 7471 Rechnitz. • Gesteine Diabas, Grünschiefer. • Geographische Zone Südburgenländisches Hügelland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrographische Beschreibung – Makroskopisch: Grünlich-grau, schwach geklüftet, massig; bedeckt von pontischen Schottern. • – Korngröße: Feinkörnig. • – Textur: Massig, z. T. geschiefert. • – Mikroskopisch: Das Gestein wird aufgebaut von Tremolit, Chromit, Albit, Mikroklin, Riebeckit, Zoisit, Epidot, Quarz, Pyrit, Kli- nochlor und weist unterschiedliche Korngrößen und Texturen auf; verschiedentlich treten Relikte des Ausgangsgesteines auf (Horn- blenden, Pyroxene, Feldspäte). • – Struktur und Textur: Granoblastisch bis fibroblastisch, meist schiefrig. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • – Klassifikation: Grünschiefer. • Verwitterungsverhalten Verwitterungsfarbe rostbraun. • Technische Daten • – Abbaumethode: Sprengen und Baggern. • – Los-Angeles-Wert: ca. 14. • – Würfeldruckfestigkeit: 99N/mm2. • – Wasseraufnahme: 0,91 M-%. • Anwendungsmöglichkeiten Splitte, Straßenbau, Wasserbau, Böschungen. • Literatur GRATZER, R. (1995); KOLLER, F. (1990); PAHR, A. et al. (1990). • Darstellung a) Gesamtansicht in Richtung Süden. b) Detailansicht. c) Verwendungsbeispiel: Splitte. c) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

64 65 Tafel 8

Serpentinit Badersdorf

• Handelsname Keiner. • Abbauort E Badersdorf mit eigener Zufahrt von der Straße Woppendorf – Kotezicken. • Eigentümer Urbarialgemeinde Badersdorf. • Betreiber Fa. Holler Transport GesmbH. 7562 Eltendorf 81. • Gesteine Serpentinit, Grünschiefer. • Geographische Zone Südburgenländisches Hügelland. • Geologische Stellung Rechnitzer Einheit, Penninikum. • Geologisches Alter Letzte Metamorphose vor 19 bis 22 Millionen Jahren (F. KOLLER, 1985). • Petrographische Beschreibung – Makroskopisch: Dunkelgrün; massige Partien wechseln mit kleinstückig bis blockig scharfkantig brechenden; in den Klüften kar- bonatisches Material, Asbest und Opal. • – Korngröße: Feinkörnig. • – Textur: Geschiefert, z.T. massig. • – Mikroskopisch: Der im Steinbruch abgebaute Serpentinit wird überwiegend aus Serpentinmineralen und Erz aufgebaut. Der Grünschiefer weist Tremolit, Albit, Klinozoisit, Klinochlor, Epidot, Pyrit, Anthophyllit und Hedenbergit auf. • – Struktur und Textur: Im Serpentinit lässt sich die typische Maschenstruktur beobachten; im Grünschiefer herrscht enges Schie- ferungsgefüge vor, es findet sich granoblastische und nematoblastische Struktur. • – Sichtbarer Porenraum: Keiner. • – Klassifikation: Serpentinit und Grünschiefer. • Verwitterungsverhalten Allgemein gute Verwitterungsbeständigkeit; z.T. rostbraune Flecken; in Partien stückiges Zerfallen. • Technische Daten • – Abbaumethode: Abbau in 3 Etagen; Sprengen (Sohl- und Kopflöcher) und Baggern; Backenbrecher, Prallmühle, Siebe. • – Los-Angeles-Wert (Mittelwerte nach Körnung in M.-%): 2/4: 11,1; 4/8: 10,9; 8/11: 9,3; 11/16: 7,8. • – Frostbeständigkeit (10 Frost-Tau-Wechsel): 8/11: 0,6% <4mm, 0,5% <1,6mm. • Anwendungsmöglichkeiten Anwendungsmöglickeiten: Wasserbausteine, Straßenbau, Frostkoffer, Tragschichten, Asphalt, Streusplitt. • Darstellung a) Gesamtansicht des Abbaues in 3 Etagen in Richtung Süden. b) Detailansicht. c) Verwendungsbeispiel: Straße (Drainage) bei St. Michael. c) Dünnschliffaufnahme, Nicols ҂, Vergr. ca. 36fach.

66 67 Literatur

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Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 20. Mai 2006

69 ARCHIV FÜR LAGERSTÄTTENFORSCHUNG DER GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT

Arch. f. Lagerst.forsch. Geol. B.-A. ISSN 0253-097X Band 25 S. 71–92 Wien, Oktober 2006 MITTEILUNGEN DES INSTITUTES FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR

Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ ISSN 1021–7533 Band 4 S. 71–92 Wien, Oktober 2006

Notizen zu einem Bericht des k.k. Bergrathes FRANZ VON HAUER über eine Rohstoffprospektion des Jahres 1857 im mittleren Burgenland

THOMAS HOFMANN*), ALBERT SCHEDL*) & GERHARD MALECKI**)

4 Abbildungen

Burgenland Neogen Rohstoffpotential Österreichische Karte 1 : 50.000 Braunkohle Blätter 106, 107, 108, 137, 138 Eisen

Inhalt

1. Zusammenfassung ...... 71 1. Abstract ...... 72 1. Notizen zum Originaldokument ...... 72 1. 1.1. Die Auftraggeber ...... 72 1. 1.2. Zur Person und zu den Arbeiten von Franz Ritter VON HAUER ...... 172 1. 1.3. Der Kenntnisstand vor HAUERS Geländeaufenthalt ...... 173 3. 1.3. 1.3.1. „Brauneisensteine von Lockenhaus in Ungarn“ ...... 73 3. 1.4. Transkription des Originaldokumentes ...... 74 2. Anmerkungen zum Bericht ...... 86 3. 2.1. Exkurs zur geologischen Kartengrundlage ...... 86 3. Erläuterungen zur Geologie und Montangeschichte der besuchten Kohlenvorkommen ...... 88 3. 3.11. Brennberg- ...... 88 3. 3.12. Bubendorf ...... 89 3. 3.13. Karl ...... 90 3. 3.14. Kobersdorf ...... 90 3. 3.15. Lockenhaus ...... 90 3. 3.16. Oberrabnitz ...... 90 3. 3.17. Ritzing ...... 90 3. 3.18. Schwendgraben ...... 91 3. 3.19. Sieggraben ...... 91 3. 3.10. ...... 91 1. Literatur ...... 91

Zusammenfassung Im Zuge von Archivrecherchen wurde im Herbst 2005 im Amtsarchiv der Geologischen Bundesanstalt zufällig ein mit 1. November 1857 datierter handschriftlicher Bericht von Franz von HAUER entdeckt, dem ein Begleitschreiben vom 4. November 1857 beigelegt war. Die Transkription erfolgte im Jänner 2006 durch HR Dr. Gerhard MALECKI. Der Bericht ist ein wichtiger Mosaikstein bei der Rekonstruktion der frühen Rohstoffsuche im heutigen Burgenland, das damals noch Teil Westungarns war. Gleichzeitig zählt der Bericht aber auch zu den frühen Beispielen einer regionalen Rohstoffpo- tentialstudie der k.k. geologischen Reichsanstalt mit Schwerpunkt auf Energierohstoffträger. Kohlenprospektion im westungarischen Raum fand offensichtlich bereits Ende des 18. Jahrhunderts statt. Die begleitende wissenschaftliche For- schung setzte aber mit der institutionalisierten geowissenschaftlichen Forschung in Österreich erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Das Poten- tial an Kohlenrohstoffen in den von HAUER untersuchten Gebieten des mittleren Burgenlandes wurde erst wieder 120 Jahre später durch NEBERT (1976- 1980) systematisch untersucht.

**) Mag. THOMAS HOFMANN, Dr. ALBERT SCHEDL, Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, A 1030 Wien. **) Dr. GERHARD MALECKI, Peter-Jordan-Straße 159/IV, A 1180 Wien.

71 Notes on a Report of the k.k. Bergrath FRANZ VON HAUER on Raw Material Prospection in 1857 in Middle Burgenland Abstract

A handwritten report by Franz VON HAUER, dated November 1st, 1857, was discovered in the archives of the Geological Survey of Austria during archive research activities. Attached to the report was an accompanying letter dated November 4th, 1857. Both documents were transcribed by HR Dr. Gerhard MALECKI in January 2006. The report represents an important piece of information for the reconstruction of early searches for raw materials in the province of Burgenland, which was part of western at the time. In addition, the report serves as an early example for regional studies of resource potential at the former Geological Survey with focus on energy resources. Exploration for coal in western Hungary was obviously already carried out at the end of the 18th century. The accompanying scientific research however started only in the mid-19th century with the institutionalized geoscientific research in Austria. The potential of coal resources studied by HAUER in the area of central Burgenland was re-investigated systematically only by NEBERT (1976–1980) 120 years later.

1. Notizen zum Originaldokument Der handschriftliche, mit schwarzer Tinte verfasste Be- eine Escadron des Regiments zugleich mit einer Division Civalart- richt umfasst 24 nicht paginierte Seiten im Format 22,5 mal Uhlanen sich sechs bis acht feindlichen Huszaren-Escadrons ent- 36,5 cm. Betitelt ist er mit gegenwarf und nach zweimaliger Attake diese nebst der ganzen „Bericht feindlichen Cavallerie zum Rückzuge zwang, befand sich unter den Ausgezeichneten auch Mauriz Graf Strachwitz. Nach been- über die Ergebniße einer Bereisung der Bergbaue digtem Feldzuge wurde er mit dem Militärverdienstkreuze deco- und Schurfpuncte auf Steinkohle und Eisenstein riert.“ auf den fürstl. Esterházy’schen Besitzungen Beim genannten „Fürsten Paul Esterházy“ handelt es im Oedenburger Comitat in Ungarn“ sich um Fürst Paul III. Anton (1786–1866), über den auf Der Text ist im Blocksatz verfasst und nimmt nur 11 cm der Website der Familie ESTERHÁZY (http://www.esterha- der zur Verfügung stehenden Breite ein. Stellenweise fin- zy.at/kultur/PaulIIIAnton.htm; abgefragt am 21. Januar den sich vom Autor ausgeführte Korrekturen. Die letzte 2006) Folgendes nachzulesen ist: Seite umfasst lediglich 4 Zeilen und ein Wort (5. Zeile), am Ende findet sich das Datum „Fürst Paul III. Anton war mit großen sozialen Umwälzungen konfrontiert; er erlebte den Niedergang des feudalen Zeitalters, „Wien 1 November 1857“ das Aufkommen sozialer, wirtschaftlicher und nicht zuletzt natio- und die Unterschrift des Verfassers naler Probleme, die 1848 ihren Höhepunkt fanden. [Ö] Paul III. „Franz v. Hauer“ Anton war bereits 47 Jahre alt als er im Jahr 1833 zum Majo- ratsherren des Hauses Esterházy wurde und hatte bereits eine ein- nebst Bezeichnung seiner Funktion drucksvolle diplomatische Karriere hinter sich. Als kaiserlich- „k.k. Bergrath“. königlicher Kämmerer pflegte er Kontakt mit einflussreichen Per- Bei dem Bericht handelt es sich offensichtlich um eine sönlichkeiten wie Fürst Metternich oder auch Fürst Schwarzen- vom Autor verfasste Abschrift des Originalberichts, der berg. Er diente ebenfalls als Botschafter in den Niederlanden und zuhanden des eigentlichen Auftraggebers der Studie, des in Groflbritannien, wodurch ihm auch die internationale Diplo- Fürsten Paul ESTERHÁZY, ging. matie nicht verschlossen blieb. Als er 1833 das Majorat antrat, Der Bericht ist in einem vorgedruckten Faszikelbogen blieb er noch bis 1842 Gesandter in England. [Ö] Das Revolu- des Amtarchivs der k.k. Geologischen Reichsanstalt einge- tionsjahr 1848 stellte den Fürsten vor eine große Herausforde- legt und trägt die amtliche Protokollnummer 869 des Jah- rung, denn einerseits wollte er den nationalen ungarischen Inter- res 1857 mit Datum 4. November. Der an der linken Seite essen nicht zuwider handeln, andererseits die Loyalität den Habs- in Klammern stehende Satz burgern gegenüber nicht verletzen. Er war kurze Zeit als ,Unga- rischer Minister am kaiserlichen Hoflager’ tätig; trat aber in Folge „ ... abzugeben bei Hr J. Lehner Bgdirector Jägerzeile 52“ des antihabsburgischen Kurses, der unter Ministerpräsident Lajos [heute: Praterstraße in: 1020 Wien Leopoldstadt]) bezieht Kossuth [1802 bis 1894] eingeschlagen wurde zurück. Die Aus- sich offenbar auf jenen Bediensteten des Fürsten ESTER- wirkungen der Ereignisse von 1848 (Grundablöse und Aufhe- HÁZY, mit dem HAUER (vgl. Bericht S. 1) im Gelände unter- bung der Robot- und Zehentverpflichtungen) betrafen natürlich wegs war auch die Besitzungen der Familie Esterházy. 1866 starb Paul III. „ ... habe ich in der Zeit vom 18ten bis zum 27ten October die Anton in Regensburg.“ gewünschten Begehungen anfänglich in Begleitung des Gräfl. Central-Directors Hrn Ferdinand Lehner, später ... “, wobei die Vornamen nicht übereinstimmen, was noch zu 1.2. Zur Person und zu den Arbeiten hinterfragen wäre. von Franz Ritter von HAUER HAUER (30. Jänner 1822, Wien – 20. März 1899, Wien) 1.1. Die Auftraggeber war Geologe der ersten Stunde der im November 1849 gegründeten k.k. geologischen Reichsanstalt, deren erster Über „Herrn Mauritz Grafen von Strachwitz k.k. w. Käm- Direktor Wilhelm von HAIDINGER (1795 bis 1871) bis zum merer“, den Spross einer schlesischen Adelsfamilie Jahr 1866 war. Ihm folgte HAUER nach, der dieses Amt bis schreibt WURZBACH (1879; Seite 206) Folgendes: 1885 bekleidete, ehe er dann Intendant des neu gegründe- „Graf Mauriz Strachwitz (geb. 9. April 1804), dessen schon oben ten k.k. naturhistorischen Hofmuseums (heute: Naturhisto- [Seite 205] gedacht wurde, ein Sohn des Grafen Karl Maria (gest. risches Museum) wurde. 3. April 1837) und Antoniens geborenen Freiin von Rothschütz Nach dem Beginn eines philosophischen Studiums an (gest. 14. October 1831), diente in k.k. Uhlanenregiment Fürst der Universität Wien besuchte HAUER 1839 bis 1843 die Liechtenstein Nr. 9. in welchem er 1849, als dasselbe in Ungarn Bergakademie in Schemnitz (heute Banská ©tiavnica in stand, Lieutenant war. Im Gefechte bei Perod am 21. Juni, wo der Slowakei), wo er zum Montanisten ausgebildet wurde.

72 1843 wurde er der Bergverwaltung in Eisenerz zur Ver- bereich seiner Tätigkeit in der Geologischen Reichsanstalt. wendung zugeteilt, Ende desselben Jahres zu den minera- HAUER begann bereits 1851 mit der Erstellung regionaler logischen Vorlesungen von HAIDINGER im damaligen mon- Verzeichnisse über Steinbrüche, die in ihrer Erhebungstie- tanistischen Museum (Heute: „Münze“ Österreich) in Wien fe (Rohstoffangabe, Verwendung, Produktion, Betriebs- einberufen. Die Übernahme in den Staatsdienst erfolgte struktur) durchaus mit modernen Rohstoffinventaren ver- 1844. Zwei Jahre später, 1846, wurde HAUER der damali- gleichbar sind. gen Centralbergbaudirection dienstzugeordnet und kurz Dieses spezifische rohstoffwirtschaftliche Interesse darauf zum Assistenten von HAIDINGER am k.k. montanisti- machte HAUER prädestiniert, einen Auftrag zur Kohlenpros- schen Museum ernannt. Ende 1844 hielt HAUER seine pektion in der fürstlich Esterházyschen Domäne im heuti- ersten Vorlesungen über Paläontologie am Museum, zu gen mittleren Burgenland durchzuführen. Den eigentlichen deren Zuhörern so prominente Geologen wie Eduard Auftraggeber dieser Studie, den Fürsten Paul ESTERHÁZY, SUESS (1831 bis 1914) gehörten. Die frühe Verbindung mit hatte er ja bereits1847 in Ödenburg kennen gelernt. HAIDINGER war entscheidend für HAUERS spätere wissen- schaftliche Laufbahn. HAUER profilierte sich zunächst als Paläontologe und 1.3. Der Kenntnisstand bearbeitete unter anderem die Sammlung des Fürsten vor HAUERS Geländeaufenthalt Metternich, der die Arbeit des jungen Wissenschafters als Mäzen unterstützte. Als Dank benannte HAUER eine Art Wenn HAUER am Beginn in seinem Bericht schreibt aus dem obertriassischen Hallstätter Kalk, den Pinacoceras „In der That sind auch an sehr zahlreichen Puncten des Gebietes metternichi HAUER, nach seinem Gönner. Zu erwähnen ist Ausbisse von Ligniten und Braunkohlen bekannt geworden, eini- hier die große Arbeit (47 Seiten 11 Tafeln) des Jahres ge derselben auch schon theilweise durch Bergbaue oder Bohrun- 1846: „Die Cephalopoden des Salzkammergutes aus der gen etwas näher untersucht, ... “, Sammlung des Fürsten von Metternich: Ein Beitrag zur Paläontologie der Alpen“. so bezieht er sich ziemlich sicher auf eine Arbeit von Den ersten regionalen Bezug zum Bearbeitungsgebiet Johann Baptist CÆJÆEK (1806 bis 1855). CÆJÆEK war wie des im Folgenden vorgestellten Berichts aus dem Jahr HAUER ebenfalls an der k.k. Geologischen Reichsanstalt 1857 hatte HAUER anlässlich der VIII. Versammlung der beschäftigt und gilt als einer der frühen Pioniere der Geolo- ungarischen Naturforscher und Ärzte, die von 11. bis 18. gie in Österreich. In seiner Arbeit „Das Rosaliengebirge August 1847 in Ödenburg stattfand (HAMMERSCHMIDT, und der Wechsel in Niederösterreich“ im fünften Band des 1848). Die Versammlung, an der mehr als 480 Naturwis- „Jahrbuchs der k. k. Geologischen Reichs-Anstalt“ charak- senschafter, Ärzte und Honoratioren teilnahmen, stand terisierte er auf Seite 522 die Geologie des Gebietes: übrigens unter der Patronanz des Fürsten Paul ESTER- „Die weitere Fortsetzung der tertiären Einfassung über Sieg- HÁZY. HAUER (1848) liefert dazu einen Bericht über die Sit- graben, Ober-Petersdorf, Kobersdorf, Weingraben und Karl lauft zung der „Section für Mineralogie, Geognosie, Chemie und durchgehends auf ungarischem Gebiete und besteht meistens aus Pharmacie“, in der er selbst die neue geognostische Über- Schotter und Sand, unter welchen an den Bächen, vorzüglich bei sichtskarte von HAIDINGER vorstellte. Ein Exkursionspunkt Kobersdorf und südlich von diesem Orte, Tegel sichtbar wird. Bei der Versammlung führte zum Braunkohlenbergbau Brenn- Karl geht eine Einbuchtung bis über Lengbach auf österreichisches berg, den HAUER hier offensichtlich zum ersten Mal be- Gebiet, die Gränze setzt aber dann weiter über Pilgersdorf auf suchte. ungarischem Gebiete südlich fort. An diesen Tertiären Rändern Im Jahr 1847 publizierte HAUER eine Reihe von Beiträ- insbesondere haben sich Lignite und Braunkohlen abgesetzt, wozu gen im ersten Band von „Haidinger’s Naturwissenschaftli- wohl die nahen höheren Puncte des krystallinischen Gebirges das che Abhandlungen“, wobei sich hier schon eine Diversifi- Material hergaben. Solche Ablagerungen sind bereits erschürft bei zierung im Schaffen des damals 25-jährigen Wissenschaf- Sieggraben, Weingraben, Karl, Ober-Rabnitz, Schwengraben, ters zeigte. Neben einer Arbeit über das Präparieren von Pilgersdorf und Bubendorf.“ Fossilien („Anwendung des Wasserglases um fossilen Warum HAUER seinen Kollegen CÆJÆEK in seinem Bericht Resten grössere Festigkeit zu geben“) finden sich auch nicht erwähnte, bleibt ungeklärt. zwei Arbeiten, die sich dem Känozoikum (damals Tertiär und Quartär) widmen („Ueber die bei der Bohrung des arte- sischen Brunnens im Bahnhofe der Wien-Raaber Eisen- bahn in Wien durchfahrenen Tertiär-Schichten“ und „Ueber 1.3.1. „Brauneisensteine von Lockenhaus einen neuen Fundort tertiärer Fischreste bei Porcsesd in in Ungarn“ Siebenbürgen“). Damit weitet HAUER seinen Arbeitsbe- Interessant ist eine Mitteilung im „Jahrbuch der k.k. geo- reich, der zunächst vom Mesozoikum ausging, auf jüngere logischen Reichsanstalt“ (VIII. Jahrgang, 1857) in der quar- Schichtglieder und auch auf angewandte Fragestellungen talsmäßig erscheinenden Rubrik „Verzeichnis der an die aus. k.k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen Nach seinem Eintritt in die k.k. geologische Reichsan- von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefacten u.s.w.“. Hier fin- stalt im Spätherbst 1849 wird in erster Linie das „Jahrbuch det sich unter der chronologischen Auflistung, die den Zeit- der k.k. geologischen Reichsanstalt“ zu seinem Publika- raum zwischen 1. April und 30. Juni 1857 betrifft, auf Seite tionsmedium. In Band 3 (1852) schreibt er „Ueber die geo- 364 folgender Eintrag: logische Beschaffenheit des Körösthales im östlichen Thei- le des Biharer Comitates in Ungarn“ und legt damit eine 12) 16. Mai. Von Herrn Fr. Lehner Bergverwalter in Wien. erste Arbeit über das östliche Nachbarland vor. Im selbigen Mineralien und fossile Pflanzen von verschiedenen Fundorten.“ Jahrbuch erscheint auch eine große Arbeit über Kohlen In der Frühzeit der k.k. geologischen Reichsanstalt wur- „R.C.Taylor’s Kohlenstatistik“ (S. 104–139) und ein Beitrag den Personen, die mit der Institution in Kontakt waren, über „Das neuentdeckte Goldvorkommen in Australien: sprich korrespondierten, in der Liste mit aus den amtlichen Berichten an die englische Regierung“ „ ... sämmtlichen hochverehrten Namen ... “ der „ ... Correspon- (S.148–151). HAUER deckte also in seinen wissenschaft- denten der k.k. geologischen Reichsanstalt ...“ lichen Arbeiten ein sehr breit gefächertes geowissen- schaftliches Interessensgebiet ab. Im angewandten Be- geführt. So findet sich auch am Beginn (S. IV) des Jahr- reich zählte die Suche und Dokumentation mineralischer buches der k.k. geologischen Reichsanstalt (Band VIII) Rohstoffe in der Monarchie zu einem wichtigen Aufgaben- „Lehner, Ferdinand, Bergverwalter, Wien. E.“

73 Der Buchstabe „E“ steht für die Einsendung von Minera- Bericht lien. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte es sich um jene Person über die Ergebniße einer Bereisung der Bergbaue handeln, die Franz HAUER anfangs im Gelände begleitete, und Schurfpuncte auf Steinkohle und Eisenstein nämlich den „Gräfl. Central-Director Hrn Ferdinand Leh- auf den fürstl. Esterházy’schen Besitzungen ner“, an den auch der Bericht geschickt wurde. Ebenfalls in Band VIII. des „Jahrbuchs der k.k. geologi- im Oedenburger Comitat in Ungarn schen Reichsanstalt“ findet sich im Bericht „Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k.k. geologischen In Folge einer Zuschrift des hochge- Reichsanstalt“ von Karl Ritter von HAUER (1819 bis 1880), borenen Hrn Grafen Moritz Strachwitz dem Bruder von Franz HAUER, in dem in Summe Gesteine von sieben verschiedenen Lokalitäten untersucht worden an die k.k. geologische Reichsanstalt wurde waren, unter Punkt 3 (Seite 758ff) eine Analyse, die von mir der Auftrag zu theil die im Oeden- einer Probe aus Lockenhaus stammt: burger Comitate gelegenen Herrschaften „3) Brauneisensteine von Lockenhaus in Ungarn. Zur Untersu- Sr. Durchlaucht des Hrn Fürsten Paul Esterha- chung eingesendet von Herrn M. Grafen von Strachwitz.“ zy bezüglich der in denselben vorfindlichen Das Ergebnis der Erzanalysen lässt sich wie folgt zusammenfassen: Mineralkohlen und Erze zu bereisen, und ein Gutachten über die Reichhaltigkeit „ ... 44 Procent Eisen ... “ bzw. „ ... im gerösteten Zustande: Kie- selerde 29.1, Eisenoxyd 70,9 = 49.6 Eisen ... “ und Bauwürdigkeit derselben abzugeben. Sucht man jedoch im „Jahrbuch der k.k. geologischen In Befolgung dieses Auftrages habe Reichsanstalt“ den Namen STRACHWITZ unter den „Corres- ich in der Zeit vom 18ten bis zum 27ten Octo- pondenten“, wo er folgerichtig aufscheinen müsste, so ver- misst man diesen Namen. Möglicherweise handelte es sich ber die gewünschten Begehungen anfänglich um jene Proben, die am 16. Mai an der k.k. geologischen in Begleitung des Gräfl. Central-Directors Reichsanstalt registriert wurden, die der „Gräfl. Central- Hrn Ferdinand Lehner, später in jener Director Hrn Ferdinand Lehner“ – wahrscheinlich im Auf- trag des Grafen von STRACHWITZ – geschickt hatte. des Herrn Schichtmeister’s Szlavik vorgenom- So bleibt anzunehmen, dass LEHNER und STRACHWITZ men und beehre mich im Nachstehenden von den Eisenvorkommen bei Lockenhaus wussten, je- die Ergebniße meiner Wahrnehmungen doch die Meinung eines Experten einholten wollten und vorzulegen. daher HAUER mit der Begutachtung vor Ort beauftragten, die dann auch von Sonntag den 18. bis Dienstag den 27. Das Terrain um welches es sich han- Oktober desselben Jahres erfolgte. Möglicherweise kann- delt besteht, wie schon aus der ten LEHNER und STRACHWITZ auch die Arbeit von CÆJÆEK und wollten nun durch eine Expertise Gewissheit über das von mir selbst im Jahre 1853 aufge- Ausmaß und den Wert der Rohstoffe erhalten. nommenen geologischen Karte hervor- Auch in den sogenannten. „Sitzungsberichten“, den sehr geht größtentheils aus verschiedenen ausführlichen Protokollen der „Sitzungen der k.k. geologi- Gliedern der jüngeren Tertiärformation, welche schen Reichsanstalt“, die jeden zweiten Dienstag stattfan- den, wird in der Sitzung vom 10. November 1857 (Jb. k.k. unmittelbar auf Urgebirgsgesteinen R.-A, VIII, S. 767) von HAIDINGER der Auftrag des „Herrn (Gneiß und Glimmerschiefer u.s.f.) aufruhen Grafen Strachwitz“ an HAUER erwähnt: An zwei Puncten, bei Ober-Pullen- „Auch in diesem Jahre hatte sich theils durch einzelne Einladun- dorf und nordöstlich von Landsee treten gen, theils durch wichtige Fragen zahlreiche Gelegenheit geboten, dass die Herren Geologen der Anstalt auch ausserhalb des bedeutende Massen von Basalt, zwi- zusammenhängenden Jahres-Aufnahmsgebietes thätig waren. So schen Bernstein und Pilgersdorf dagegen hatte Herr k.k. Bergrath v. Hauer, eingeladen von Herrn Franz noch ansehnlichere Partien von Ser- Fischer, das Spatheisensteinvorkommen im Tragössthale in Nord- Steiermark untersucht und später, einer Einladung des Herrn Grafen Strachwitz folgend, die im Oedenburger Comitate gelege- pentin zu Tage. nen Herrschaften Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Esterházy Die Lage dieser Gesteine der Tertiär- bezüglich des Mineralkohlen- und Erzvorkommens bereist.“ formation, unmittelbar an der Gränze des Urgebirges, gibt 1.4. Transkription des Originaldokumentes schon von vorne herein gegründete Für diese Transkription wurden Schreibweisen, Gliede- Hoffnung auf das Vorhandensein von rung und Zeilenfall (mit Ausnahme der Überschrift) mög- Ligniten und Braunkohlen, um so lichst originalgetreu beibehalten. Nicht übernommen wur- mehr da die Tertiärgesteine eine tie- den von HAUER selbst durchgestrichenen Formulierungen. Um den Eindruck eines von Hand geschriebenen Textes fe Bucht in das Urgebirge bilden des- zu verstärken, wurde eine entsprechende Schrift gewählt. sen Rand durch die Ortschaften Das Deckblatt mit den bürokratischen Anmerkungen Neckenmarkt, Rietzing, Sieggraben eines unbekannten Kanzlisten wird in Abb. 1 im Faksimile Petersdorf, Kobersdorf, Karl, Schwent- wiedergegeben, aber nicht transkribiert. Ebenfalls im Fak- simile werden die erste Seite des Berichtes (Abb. 2) und graben, Lockenhaus, und Güns nahezu die letzte Seite mit der Unterschrift Hauers dargestellt bezeichnet wird. Solche Buchten sind (Abb. 3). es aber vorzüglich welche wie die Er-

74 Abb. 1. Deckblatt des Be- richts von Franz v. HAUER aus den Ar- chiven der Geologi- schen Bundesan- stalt.

75 Abb. 2. Erste Seite des von Hand geschriebe- nen Berichts von Franz v. HAUER aus den Archiven der Geologischen Bun- desanstalt.

76 fahrung lehrt die zum Absatze fossilen zweifeln kann über das Anhalten des Brennstoffes erforderlichen Bedingungen Flötzes bald beruhigende Sicherheit darboten. gewähren. Vielleicht wäre eine solche In der That sind auch an sehr zahlrei- sogar schon aus den früheren wie es chen Puncten des Gebietes Ausbisse von scheint ziemlich regellosen aber sehr zahl- Ligniten und Braunkohlen bekannt ge- reichen verfallenen Schurfschächtchen und anderen Bauen worden, einige derselben auch schon theil- zu erlangen gewesen deren Spuren weise durch Bergbaue oder Bohrungen man in der ganzen Umgegend antrifft etwas näher untersucht; ich will dieselben Zwei dieser Baue, der sogenannte vorerst der Reihe nach durchgehen, und Zwickelschacht westlich und der Kohlschacht östlich gleich mit jenem beginnen der wohl mit vom Mariastollen scheinen Recht als der wichtigste betrachtet und nach eingezogenen Nachrichten dasselbe daher zuerst in Angriff genommen wur- Flötz erreicht zu haben und würden de mit dem Bau im dann ein Anhalten dem Streichen nach von ungefähr 80 Klaftern be- Zerreichenwalde. reits verbürgen. - Als sehr wünschens- werth dürfte es in dieser Beziehung Derselbe befindet sich nordwestlich unge- erscheinen, alle Berichte, Bohrjournale fähr eine Stunde von Rietzing entfernt u.s.w. die bei den früheren am Südgehänge des Höhenzuges der Schürfungsarbeiten des Hrn von Sieggraben ostwärts gegen Oeden- J. Hofer u.s.w. verfasst wurden burg zu verläuft, und an dessen Nord- und die sich gewiß noch in verschiedenen gehänge der so wichtige Braunkohlenberg- fürstl. Esterh·zy¥schen Kanzleien befin- bau vom Brennberg liegt. - Der Kern dieses Gebirgszuges besteht aus Urge- den zur Vergleichung zu erhalten. birge, eingelagert sind demselben die Ich kann in dieser Beziehung nur be- Tertiärschichten, die aber auch an zwei merken daß mir eine Schätzung des Hrn Stellen, nördlich von Sieggraben und Hofer bekannt wurde in welcher er am Hochstand über dem Rücken selbst von dem Flötze im Zerreichen- hinübersetzen. – Der Bau besteht aus dem wald angibt dasselbe sei „bei seiner vollständigen Ausrichtung auf 400 Millio- Mariastollen der in nördlicher Richtung 193 Klafter weit nen Zentner mit Sicherheit zu berech- bis zu einem Schacht, dann noch weitere nen“. Beruht diese Angabe nicht, wie 15 Klafter durch taubes Gebirge getrie- es wohl allerdings auch der Fall sein ben wurde bevor er das Flötz erreich- kann auf ganz leeren Muthmaßungen te. Die Schichten im Stollen fallen erst sondern liegt ihnen eine wirkliche südlich weiter hinein aber so wie das Rechnung zu Grunde, so müßen ihm Flötz selbst nördlich, so daß alle im aus den alten Bauen Daten zu Gebote Stollen durchfahrenen Schichten im Lie- gestanden haben, die jetzt nicht mehr genden des Flötzes sich befinden. Die- an Ort und Stelle zu selben bestehen aus Sand und Schotter erheben sind, deren Kenntniß aber dann mehr weniger fettem Tegel. Das für die jetzige Werksleitung ge- Flötz das in seiner Mächtigkeit ziemlich wiß von höchster Wichtigkeit wäre. variabel scheint besteht aus guter lignit- Die Nähe des Bergbaues des Brenn- wertiger Braunkohle, sein Hangend aus berges und namentlich jenes im Rammelgraben festem Schiefer. Ein etwa 8 –12’’ mächti- veranlasste früher zu der nahe liegen- ges Zwischenmittel von sehr fettem wei- den Vermuthung das Flötz im Zerreichen- ßen Tegel trennt es in zwei Lagen. wald sei als eine Fortsetzung des dort Die jetzt eingeleiteten Ausrichtungs- abgebauten Flötzes zu betrachten. baue sowohl östlich und westlich dem Strei- Hr. Director Lehner ist aber zu der wie chen nach, als auch durch den gerade ich überzeugt bin vollkommen richtigen während unserer Anwesenheit begonnenen Schlussfolge gelangt, dass dieß nicht der Flachschacht, dem Verflächen nach in die Fall sein könne. Die Kohlen am Brenn- Tiefe, werden wie man kaum be- berge liegen unmittelbar ohne weite-

77 res Zwischenmittel am Urgebirge auf forttreiben. Aller Wahrscheinlichkeit im Zerreichenwald dagegen befinden wird keines dieser Bohrlöcher eine sich im Liegenden des Flötzes wie schon größere Tiefe als etwa 50 Klaftern früher bemerkt wurde, noch weitere erreichen. Sind diese Bohrungen er- Schichten der Tertiärformation; überdieß folgreich so könnte man dann weitere ist auch die Kohle des Rammelgraben von gegen Osten hin beginnen. der des Zerreichenwaldes wesentlich verschie- den; es ist eine weit bessere, nicht lignit- Bau am Esterhazy-Schacht und wertige und sehr mächtige Braunkohle. Ist im Thiergarten Kohle von dieser Beschaffenheit auch im Zerreichenwald zu finden, was wenigstens Südsüdwestlich vom vorigen Baue durchaus nicht unwahrscheinlich ist, so muß im Thale des Finsterfurthbaches, schon man sie im Liegenden des jetzt aufge- in etwas größerer Entfernung vom Urge- schloßenen Flötzes suchen; birge findet man sehr zahlreiche Spuren Von der Auffindung derselben scheint mir ehemaliger Versuchsbaue, Pingen und am wesentlichsten eine größere Entwicklung Halden wohl von kleinen Schächten her- rührend, auf den Halden finden sich über- dortigen Bergbaues abzuhängen. all Spuren von Lignit, theilweise auch Ich möchte daher dringend rathen nicht von guter Braunkohle; In dem Tegel nur die nahe am Mundloche des Maria- der diese Lignite und Kohlen begleitet stollens bereits begonnene Bohrung mit zeigen sich fossile Schneken und war das aller Energie fortzusetzen, und erst Cerithium inconstans, theilweise auch Austern- wenn das Bohrloch das Grundgebirge schalen. – Etwas südlich erreicht hat einzustellen, sondern ü- von diesen Pingen, nur wenig über berdieß auch zwei oder drei weitere der Thalsoole ist zur Untersuchung des Bohrungen noch weiter östlich einzu- Gebirges der Paul Esterhazy-Schacht an- leiten. gelegt, der zur Zeit unserer Anwesenheit die Tiefe von 13 Klft. 4’’ erreicht und Die erste derselben sollte, wie mir von oben nach unten die folgenden scheint an jener Stelle nordöstlich Schichten durchfahren hatte: von der Angerpyramide vorgenommen werden, an welcher die Gränze der Klf. Fuss Zoll fürstl. Esterházy’schen Waldungen auf Dammerde 1 — — das Nordgehänge des eben bezeichne- Blauer, sandiger Thon 2 — — ten Hügelzuges übergreift. Es be- Lignit — 1 2 finden sich daselbst zwei alte Schurf- Blauer Thon mit Muscheln 6 — — schächtchen in welchen keine Lignit — 2 6 Kohle angetroffen wurde, auf der Blaulicher fetter Thon — 3 — Halde derselben liegt Schotter Sand Blauer sandiger Thon 1 — — und Tegel. Über die Tiefe dieser Schäch- Blauer Thon, Muschelreicher te, so wie darüber ob sie das Urge- Thon, Branden Schiefer birge erreichten konnte ich nichts in Und Sand in dünnen Erfahrung bringen. Sollte das Letztere Lagen wechselnd dann Con- der Fall gewesen sein, und auch glomerat, die Stücke durch hierüber sollte wohl aus älteren Eisenkies verkittet 2 3 4 Acten Aufschluß zu erlangen sein, so wäre freilich eine weitere Bohrung Summe 13 4 — überflüssig.- Eine zweite und eventuell eine Bei dem oberen der Flötze glaubt dritte Bohrung möchte ich nahe man ein Fallen nach Süd, bei dem unte- am Gebirgsrücken, aber möglichst ren ein solches nach Nordwest beobachtet in tiefen Schluchten, an der Südseite, zu haben, ein Umstand der, wenn er gerade südlich vom Brennberg, und nicht von einer ganz localen Störung vom Rammelgraben anlegen und herrührt zur Hoffnung berechtigt daß ebenfalls bis auf das Urgebirge

78 sich der Schacht gerade auf einer bucht von Tertiärgesteinen die Ein- Sattellinie zwischen zwei Mulden be- gangs näher bezeichnet wurde; über finde und die bereits durchfahrenen nur den Sattel nördlich vom Ort setzen die wenig mächtigen Flötze, dem Verflächen Tertiärschichten über das Urgebirge nach verfolgt eine größere Mächtig- weg, ganz ähnlich wie dieß bei Brenn- keit erbringen können. – Auch hier wäre berg der Fall ist. Diese Gegend ist es wieder von sehr großer Wichtigkeit demnach an und für sich sehr einladend zu wissen welche Ergebniße mit den frühe- zu Schürfungen. – Östlich unmittelbar beim ren Schurfbauen im Thale erzielt wurden. Ort befindet sich auch ein alter Bau der Da übrigens die Sohle des Schachtes in aber nicht mehr offen steht. Nach der einem noch sehr hoffnungsreichen Tertiär- Aussage der Arbeiter die denselben gebirge ansteht so erscheint es jedenfalls noch befuhren war ein Stollen und gerathen den Schacht weiter fort abzu- an dessen Ende ein Gesenke vorhan- teufen, oder von seinem Grunde aus den. Einige sagen man habe ein die tieferen Schichten durch ein Bohrloch Flötz wirklich angefahren, andere da- weiter zu untersuchen, und zwar wo gegen es seien nur Kohlenmugeln möglich bis auf das Urgebirge, welches aufgefunden worden. Ganz nahe am hier freilich möglicher Weise erst in Bau zieht eine tief eingerissene größerer Tiefe auftreten wird. Auch Schlucht in den Ort herunter. hier aber wird man wahrscheinlich nicht Wäre ein mächtiges Flötz vorhanden eher auf bessere Kohle stoßen als in den so müsste wohl ein Ausbiß desselben untersten Schichten des Tertiärgebirges. in diesem Graben zu sehen sein. Dies Nordwestlich ist aber nicht der Fall, man findet vom Esterhazy-Schacht im sogenannten darin von oben nach unten Thiergarten der durch einen nicht un- 1. Blauen fetten sehr glimmerrei- bedeutenden tertiären Gebirgsrücken chen Tegel vom Finsterfurththale getrennt ist, fin- 2. Sehr groben Schotter den sich wieder Reste ganz ausgedehn- 3. Blauen thonigen Sand, der ter Bergbaue. Auf den großen Halden bis zur Thalsoole anhält liegen allenthalben Kohlenstückchen um- Unter diesen Verhältnissen dürften her, der Tegel enthält dieselben Untersuchungsarbeiten in dieser Gegend fossilen Schneken wie zuvor im Finster- furthgraben. Der Angabe Hofers zu füglich verschoben werden bis jene in Folge soll in diesen Bauen ein sehr der Umgegend des Zerreichenwaldes 1 bedeutendes Flötz (2 bis 2 /2 Klafter mächtig) angefahren worden sein ein befriedigendes Resultat gelie- Den Bau selbst wiederzu- fert haben werden. Von diesem aus eröffnen wagt man nicht da in demselben der etwa 3 – 4000 Klaftern weiter östlich ein Grubenbrand entstanden sein soll gelegen ist wird man am Besten die Eine alsbaldige Untersuchung dieses aufgeschloßenen Flötzes durch Bohrlöcher, welche wohl zu- Flötze durch Bohrungen oder andere nächst am Besten südöstlich von den Halden Bauten am Südgehänge des Gebirgs- rückens weiter nach Westen verfol- den in der Richtung gegen gen, und so im günstigen Falle den Esterhazy-Schacht hin angelegt von selbst bis in die Sieggrabener würden, da sich dann bald herausstellen Region kommen. wird ob die Flötze im Finsterfurth- Auch auf der Nordseite Thale mit jenen im Thiergarten zu- des Gebirgsrückens, zwischen sammenhängen, scheint sehr anzurathen. Sieggraben und Rohrbach in einem von Ost herabkommenden Seitenthale Sieggraben sind Freischürfe genommen. Die Lage scheint eine sehr günstige, doch sind Die Ortschaft Sieggraben liegt in Kohlenausbiße bisher nicht bekannt der nordwestlichen Ecke der Haupt- geworden.

79 Kalchgrub beim jüdischen Friedhofe. Im Han- genden der Kohle befindet sich Tegel. Schon etwas entfern- Mächtigkeit und Qualität sind nach dem ter vom Urgebirge ge- was jetzt an Ort und Stelle zu sehen legen ist eine nähere Untersuchung ist nicht zu beurtheilen; vollkommenen der Umgegend auch dieses Ortes wohl Aufschluß darüber müssten aber die zweckmäßiger der Zukunft zu über- zahlreichen Bohrungen geliefert haben lassen. An den Ge- welche bereits in früherer Zeit in hängen des Thales welches von Sieg- dieser Bucht angestellt wurden, und graben zu demselben herabführt über welche verlässliche Nachrichten zu sieht man meist groben Schotter entblößt; etwa 400 Klafter nördlich erhalten es demnach sehr wünschens- vom Ort in einer Entblößung unmittel- werth schiene. Mir ist nur eine An- bar am Bach steht eine kleine Partie gabe Hofers bekannt nach welcher schiefrigen Mergels, an dessen Ab- das Flötz in mehrere Abtheilungen lösungen sich kleine Gypskryställchen getrennt wäre und eine Gesammt- befinden; unter demselben folgt blauer mächtigkeit von 2 Klaftern erreicht. sandiger Thon. Die Schichten fallen ziem- Bestätigt sich diese Angabe so lich steil (20 – 25°) nach O. – Auch in dem wäre es sehr leicht, hier einen Mühlgraben unmittelbar vor Kalkgrub Abbau einzuleiten. zeigt sich blauer Tegel, der unter etwa 20° nach O. fällt. – In dem Neuthal südöstlich bei St. Martin Driftgraben endlich der nur wenige Schritte südlich vom Vorigen Unmittelbar westlich bei den ersten gelegen ist zeigt sich eine ebene Häusern des Ortes findet man in ei- Lage von Sand und Schotter nem kleinen Graben Tegel mit ein- und darunter blauer Tegel mit zelnen Lignitstücken der von Sand einem Lignitausbiß. Die Schichte und Schotter bedeckt ist. Die Schichten anfangs einen Fuß mächtig fallen flach nach Ostsüd-Ost. – Zur wird wenn man hineingräbt Auffindung eines etwa vorhandenen gleich etwas stärker; sie besteht aus Flötzes könnte man ein Bohr- kohligem Thon in dem Lignitstücke lie- loch, etwa auf dem südlich von dem gen und der in die Tiefe wohl zu Graben gelegenen Graben nieder- einem zusammenhängenden Flötz sich stoßen, doch scheint dieser Punkt vor- gestalten wird. – Diesem Ausbiße läufig noch von keiner vorragenden Bedeutung. nach das Flötz auf einige Klaftern weit zu verfolgen würde wohl nur Weingraben sehr geringe Auslagen verursachen. Auch die Bucht welche das Ter- Von Kobersdorf zieht sich tiärgebirge nordnordwestlich von die Gränze des Urgebirges in Ober-Petersdorf in das Urgebir- südlicher Richtung über ge macht wäre seiner Zeit einer Neudorf gegen Weingraben Untersuchung wohl werth. zu von welchem Ort sie etwa 1 /4 Stunde westlich vorüberstreicht Kobersdorf In dem Graben nordwestlich vom Orte, fast an der Gränze ge- Dieser Ort liegt selbst unmittelbar gen das Urgebirge wurde wie am Rand des Urgebirges. Südwestlich man uns mittheilte wiederholt ge- erstrekt sich eine flache Bucht von schürft. Wir fanden unter der Damm- Tertiärgesteinen in dasselbe hinein erde und sandigem Schutt, fetten welche ein Flötz von Mineralkohle blauen Tegel mit Kohlenspuren, eine birgt. Einen Ausbiß des Flötzes nähere Untersuchung wäre auch hier sieht man am Nordrand der Bucht

80 vorerst durch Bohrungen vor- zu betreibendes Gesenke weiter in zunehmen, aber wohl ebenfalls die Tiefe verfolgen; zur Auffindung für später zu verschieben. des oder der Liegendflötze wäre wohl wieder ein bis Kaarl zur Erreichung des Grundgebirges fortzutreibendes Bohrloch angezeigt. In einem Seitengraben nord- westlich vom Orte befindet sich ein Ober- Rabnitz alter Stollen am Ausgehenden eines schönen Lignitflötzes das flach östlich Unmittelbar nordöstlich beim Orte fällt. Im Stollen, der auf die Länge wurde in früherer Zeit ein kleines von etwa 15 bis 20 Klaftern Schurfschächtchen abgeteuft. Nach Versi- nach Süden eingetrieben ist hat cherung der Leute die wir befragten man im rechten Ulm fortwährend wurde keine Kohle erschürft; auch Lignit. An seinem Ende sind nach von Ausbissen in dieser Gegend beiden Seiten kurze Auslänger in das weiß man nichts. Hangend und Liegend des Flötzes ge- trieben – Einige Schritte weiter Schwentgraben im Graben sieht man die Ausbiße des Flötzes deutlicher; Dasselbe be- In einem Graben westlich ganz 1 steht hier aus vier /2 bis 1 Fuss mäch- nahe am Ort befindet sich tigen Blättern die durch 1 bis 2 ein alter Stollen zur Untersuchung Fuss mächtige Zwischenmittel die aus eines Kohlenausbißes der in einem sandigem Thon bestehen getrennt sind. kleinen von Nord herabkommenden Das Hangende des Flötzes besteht Seitengraben entblößt ist. Man ebenfalls aus Tegel. Die Schichten sieht zwei Flötzchen das eine streichen von N. nach S. und fallen 1 Zoll, das andere bei 2 Zoll unter 23 Grad in Ost. unter etwa 30° nach Ost fallend Geht man im Bache, der von in einem theilweise verhärteten West herabkömmt weiter aufwärts Sand eingeschlossen. Auch im Stollen so findet man an einem weiteren zeigen diese Flötzchen keine Abriß (demnach im Liegenden des größere Mächtigkeit, so dass hier vorigen Flötzes) Sand darunter wohl keine Veranlassung zur Fort- Tegel mit sehr schönen Stücken von glänzender Braunkohle. Das Fallen setzung der früheren Arbeiten ist fort ein östliches; dabei liegen vorliegt. im Bache (anstehend fanden wir Ein zweiter Stollen ist etwas sie nicht) Stücke eines harten sandi- weiter oben im Thale (also im gen Mergels mit Pflanzen-Abdrücken; Liegenden der eben erwähnten auch noch weiter aufwärts im Graben Flötzchen auf der anderen Thal- zeigen sich fortwährend Kohlen seite nach Süden eingetrieben und Lignitstücke – Diese Localität auf eine Länge von 15 bis 20 Klaf- tern. Man sieht in demselben festes scheint mir von größerer Wich- grobes Conglomerat mit einzelnen tigkeit als die meisten der Vor- Kohlenputzen anstehen; einige Par- hergehenden; Ihre nähere Unter- thien sind mehr thonig, andere mehr suchung sollte ehethunlichst in Angiff sandig. Ein eigentliches Flötz genommen werden, da gegründete ist nicht zu erkennen. – Gleich Aussicht vorhanden ist unter dem beim Eingang des Stollens befin- oberen Lignitflötz ein zweites vielleicht det sich ein ersäuftes Gesenke aus besserer Braunkohle bestehendes und wahrscheinlich aus diesem Flötz zu erschürfen. stammen die auf der Das obere Flötz sollte man viel- Halde liegenden Letten mit Kohlen- leicht vorerst durch ein dem Verflächen nach stücken. Eine nähere Untersuchung

81 durch Baue würde man wohl des Flötzes genauer schätzen zu können am Besten von den in Kaarl zu theils um die Frage zur Entscheidung erlangenden Aufschlüssen abhän- zu bringen ob, wie man bisher allge- gig machen. mein angenommen hatte hier wirklich schon zwei über einander liegende Flötze Bubendorf aufgeschloßen sind. – Man nimmt näm- lich an daß die Kohle welche Auf die Ausrichtung des südwestlich durch das Bohrloch unmittelbar am bei diesem Orte befindlichen Lignit- Stollenmundloche erreicht wurde einem flötzes hat man in früherer Zeit tieferen Flötze angehöre als jene am meisten verwendet. – An dem die im Stollen aufgeschlossen ist, und von West nach Ost sanft und glaubt daß sämmtliche Bohrlöcher südlich gleichförmig abfallenden Gehänge ist ein langer Zubaustollen vom Stollen dieses tiefere Flötz nach Stund 19 (West 30° in N.) bis erreichten. zum Flötz getrieben, in diesem Nach dem was ich an Ort und Stelle selbst befinden sich dann verschiedene beobachtete scheint es mir aber wahr- Strecken zur Ausrichtung sowohl dem scheinlicher, daß in sämmtlichen Bohrlöchern Streichen nach, als auch aufwärts dem und im Baue selbst nur ein und dassel- Verflächen nach. Überdieß be Flötz angefahren wurde. Die Gründe ist ganz nahe am Mundloch des die mich zu dieser Annahme veranlassten sind die folgenden: Hauptstollens ein Bohrloch getrieben und zahlreiche andere befinden sich in der Ge- 1. Das Flötz fällt wie die offenen gend südlich westlich und nördlich Streken in der Grube darthun flach davon nach Ost-Süd-Osten. Durch dieses Fallen wird zum Stollenmundloch die Tiefe von Das Flötz so weit man es im 9 – 10 Klaftern gerade eingebracht Bergbaue sieht streicht in welcher man daselbst durch das nach N.N.O. und verflächt sanft Bohrloch, die Kohle erreichte. 8-10° nach O.S.O. Das Hangend besteht aus Tegel der Kohlentrümmer 2. In den Bohrlöchern gerade nördlich enthält. Das Liegend konnte vom Baue fand man keine Kohle ich an keiner Stelle sehen. Das Flötz in jenen südlich davon wurde sie selbst besteht aus Lignit von dagegen überall angetroffen. leider sehr minderer Qualität, Bei dem Streichen des Flötzes nach es ist durch taube Zwischen- Std. 2 – 3 ist es sehr erklärlich daß mittel in mehrere Bänke geson- erstere schon im Liegenden des dert; seine Gesamtmächtigkeit Flötzes angeschlagen sind während konnte ich an keiner Stelle messen, die Letzteren durch das Hangende da das wahre Liegend an den zu- bis auf das Flötz niedergingen. gänglichen Streken nicht sichtbar war 3. Das Bohrloch beim Stollenmundloch sie soll nach einer älteren Anga- so wie jene im Süden welche Kohle be Hofers stellenweise erreichten zeigten nach Aussa- auf 3 bis 4 Klaftern betragen. ge der dabei beschäftigten Arbeiter Durch Bohrlöcher weiter westlich folgende Schichten von oben nach am Gebirgsgehänge aufwärts ist unten eine Fortsetzung des Flötzes nach 1. Schotter dieser Richtung hin bis auf eine 2. blauer Tegel nicht unansehnliche Entfernung nach- 3. Kohle gewiesen Auch hier wieder wären 4. grünlicher Tegel verlässliche Nachweisungen über die- Aus den Bohrlöchern dagegen im Norden se Bohrlöcher, ihre relative Stellung welche keine Kohle erreichten kam und Entfernung u.s.w. ungemein wün- nur hellgrauer und grünlicher Tegel schenswerth theils um die Ausdehnung zu Tage, welcher also wohl mit Nr. 4

82 der obigen übereinstimmt. auch in den Tertiärschichten der Umgegend 4. Die Kohle in den Bohrlöchern soll von Lockenhaus wurden in letzterer besonders schwierig zu durchstoßen gewe- Zeit Eisensteine in beträchtlicher Menge und Verbrei- sen sein. Man schloß daraus auf feste tung aufgefunden, so dass gegründete Braunkohle; allein gerade dieser Um- Aussicht vorhanden ist man werde stand deutet auf Lignit, der viel schwe- im Stande sein durch im Ganzen rer zu durchbohren ist als muschlig wenig kostspielige Schürfungs und Auf- brechende Kohle schließungsbaue hinreichend anhaltende Genauere Nachrichten über die Lagerstätten constatieren um an die früheren Bohrungen würden wie schon Errichtung eines Eisenwerkes bei Locken erwähnt die Frage wohl endgültig haus denken zu können. – Die Orts- zur Entscheidung bringen; Jedenfalls wäre lage wäre für die Anlage eines solchen es wohl gerathen an irgend einer Werkes sehr geeignet. Rings umge- Stelle mit einem Schachte bis auf das ben von sehr bedeutenden Waldungen, angeblich untere Flötz niederzugehen durch eine gute Straße mit dem und seine Beschaffenheit näher zu nur eine Stunde entfernten Güns verbunden, von untersuchen. wo aus gegenwärtig schon durch gute Straßen Was nun das bereits sicher und in nicht ferner Zukunft wohl aufgeschlossene Flötz betrifft so auch durch eine Eisenbahn für die Abfuhr der unterliegt es keinem Zweifel daß erzeugten Waaren gesorgt ist, bedeu- aus demselben für Jahre hinaus eine tende Entfernung zu bestehenden Eisen- sehr bedeutende Menge von Lignit werken, würde es in einer gegen- zu gewinnen wäre. – Die schlechte wärtig sehr Industrie-armen Gegend Beschaffenheit derselben erlaubt aber weithin reges Leben schaffen und ver- wohl nicht auf Absatz in größeren breiten. – Der Günsfluß bietet eine nicht Entfernungen hin zu rechnen, man zu verachtende Wasserkraft; sollte die- müsste suchen ihn unmittelbar in der selbe bei größerer Entwicklung des Werkes Nähe zur Verwendung zu bringen. nicht zureichen so hätte man an den Ligni- Gelänge es in der Nähe von Locken- ten von Bubendorf sehr wohlfeiles Brenn- haus eine hinreichende Quantität material zum Betrieb von Dampfmaschinen. von Eisensteinen zum Betriebe eines Eisenwerkes zu erschürfen so wäre eine entsprechende Verwendung wohl Die wichtigsten und versprechendsten gesichert; hierüber Punkte des Vorkommens von Eisensteinen enthält der nächste Abschnitt dieses sind wie mir scheint jene die sich unmit- Berichtes das Nähere. telbar südlich bei Lockenhaus im Glimmer- schiefer befinden. – Geht man an der Zur vollkommenen Kenntniß dessen nach Langeck führenden Straße bis zum was die Gegend bei Bubendorf an Ligniten und Kohlen enthält wäre es westlichen Ende von Lockenhaus und wen- endlich jedenfalls gerathen ein Bohr- det sich bei dem hier errichteten loch bis zur Erreichung des Grund- Kreuze nach Süden, so findet man noch gebirges zu treiben. Ist wirklich das bis- im Orte Glimmerschiefer anstehend. An der her als selbstständig betrachtete sogenannte untere Straße die von dem bezeichneten Orte nach Süden aufwärts führt dage- Flötz nur eine Fortsetzung des gen findet man Lagen von gelbem oberen, so kann doch sehr leicht in thonigen Lehm in welchem lagenweise größerer Tiefe ein zweites Flötz mehr angehäuft Bohnerzartige wirklich vorhanden sein. Körner steken die im Bruche dunkelschwarz sind und wohl Eisen und Mangan Eisenstein - Vorkommen bei enthalten. Eine Lockenhaus chemische Untersuchung wird lehren ob sie nicht wenigstens als Zuschlag vor- Im Glimmerschiefer Gebiethe sowohl als theilhaft zu verwenden wären.

83 Wenige Schritte weiter nach Süden Noch weiter östlich in dem Graben etwa 300 Klafter von dem be- der bei Hammer von Süden kommend zeichneten Kreuze entfernt findet in das Thal der Güns mündet wurde man am Wege so wie ausge- uns ein Schlackenhaufen gezeigt der ackert auf den östlich anstoßenden Fel- auf eine ehemahls stattgehabte Gewin- dern zahlreiche mitunter gro- nung von Eisen deutet. Die Schlacken ße Stücke eines trefflichen Braunei- sind sehr schwer, enthalten hin und sensteines, theilweise mit Glaskopf- wieder selbst Partien von reduzir- strucktur; am häufigsten sind sie tem Eisen. Woher das Erz bezogen ganz nahe an der Waldgränze umher- wurde konnte nicht ermittelt werden gestreut. Am Wege selbst fanden In der nächsten Umgegend des Schlacken- wir einen kleinen Ausbiß der auf haufens war theils bedecktes Terrain, theils eine Lage des Erzes im Glimmerschie- Erzleerer Glimmerschiefer zu sehen. fer hindeutet. Dasselbe würde etwa Nahe bei den Schlacken lagen 2 Fuß mächtig sein ostwestlich strei- chen und nach Nord fallen. Unbedeu- einige Stücke Brauneisenstein, gleich tende Aufgrabungen an diesem Puncte, jenen die früher erwähnt wurden. würden bald lehren ob man es wirklich Eine genaue Begehung der zahlreichen wie es allen Anschein hat mit einem Seitengräben in welcher sich das in regelmäßig fortschreitenden Lager zu Rede stehende Thal spaltet würde wohl thun hat, und eine dem Streichen der auch die Stelle auffinden lassen von wel- Gebirgslage ins Kreuz von Nord nach Süd cher die Erze stammten; sie sollte aber geführte Rösche würde darthun ob nicht überdieß auf das ganze südlich vom Günzfluß zwischen Langeck mehrere derartige Lager vorhanden und Güns gelegene Urgebirge ausge- sind. Nebst dem Brauneisenstein fin- dehnt werden, wobei sich vielleicht noch det man auch sehr viele Stücke von manche Funde von Eisensteinen erge- weißem Quarz mit Graphit. ben würden. In dem zunächst östlich ungefähr auf Weniger versprechend, wenn auch die Mitte der Ortschaft herabführenden nicht ganz zu vernachlässigen scheinen Graben der freilich großentheils ganz mir die Funde von Eisensteinen nördlich bedecktes Terrain darbietet konnte vom Günsfluß. ich von den Eisensteinen nichts finden. In dem Graben, der gegenüber In dem Graben der unmittelbar der Ortschaft Hammer von Nord herab- südlich bei der Kirche von Lockenhaus kömmt steht am Gehänge Glimmerschie- herabkömmt ist die ganze Masse der fer an. Sobald man die Höhe erreicht Glimmerschiefer sehr eisenschüssig und hell hat im Walde und auf den Feldern ziegelroth gefärbt. In einem Seiten- finden sich wieder Brauneisensteine graben dagegen der etwa zum Theil recht reich und schmelz 300 Klaftern vom Orte aufwärts würdig. Sie entstammen aber offenbar vom Hauptgraben nach Osten abzweigt, keinen Lagen im Glimmerschiefer sondern gerade östlich von dem früher den Tertiärschichten. Viele enthalten erwähnten Ausbiße und von ihm 7 bis conglomeratartig Quarzkörner die durch 800 Klftern entfernt findet man den Brauneisenstein zusammengekittet wieder in sehr zahlreichen Stücken sind, wirkliche Übergänge in ei- Brauneisensteinstücke umherliegen. senschüßigen tertiären Sandstein sind Man verfolgt sie auf die nördlichen nachzuweisen. Der Braunei- Gehänge dieses Seitengrabens senstein ist demnach hier wohl durch wo sie in solcher Menge umherliegen Conzentrirung und Zusammenziehung dass der Punkt von dem sie her der im Sande befindlichen Eisentheilchen stammen unmöglich entfernt sein kann. entstanden, er wird aller Wahrschein- Auch hier wäre wohl durch eine lichkeit nach unregelmäßige Bänder Rösche oder durch kleine Schächtchen und Putzen aber kaum ein anhaltendes die Lagerstätte bald aufzufinden. bauwürdiges Lager bilden. Doch wäre eine

84 Untersuchung durch einen oder ein Braunkohle sondern suche durch Bohrun- gen oder andere Arbeiten bis auf paar kleinere Schächtchen, die sehr das Grundgebirge niederzugehen wenig Arbeit und Auslagen erfor- in dessen Nähe allein begründete dern würden jedenfalls zu empfehlen. Hoffnung aus das Vorhandensein besse- Im Hochrotherdgraben fanden wir rer Braunkohle vorliegt. Erst wenn in großer Erstrekung tief roth ge- es gelungen ist eine solche aufzufinden färbten Thon, dem wohl auch der Gra- würde den Unternehmungen ein höhe- ben seinen Namen verdankt. Eisen- rer Werth gesichert, und die Auf- steine haben wir in demselben nicht wendung größerer Capitalien gerecht- angetroffen. fertigt sein. Im Abfaltergraben endlich finden 3.) Man decke alles irgend sich wieder zum Theil sehr große versprechende Terrain, namentlich jenes Stücke von Brauneisenstein, und in welchen Ausbiße vorhanden sind eisenschüssigen tertiären Sandsteines sogleich durch Freischürfe, dehne aber wie auf der Höhe oberhalb Hammer, eigentliche Arbeiten über dieselben auch sie werden kaum zur Entdeckung nur nach Maaßgabe der von den eines anhaltenden Lagers führen, erstbezeichneten Puncten erhaltenen könnten aber doch vielleicht noch nutz- Resultate aus. bar gemacht werden, wenn es ge- 4.) Man suche möglichst aktenmäßig länge sie in einer Schichte in verlässliche Nachrichten, Bohrjournale größerer Menge angehäuft zu u.s.w. über die bedeutenden in frühe- finden. rer Zeit bereits vorgenommenen Schür- fungsarbeiten, die sich doch wohl in Ergebniße verschiedenen fürstl. Esterházy’schen Ämtern befinden müßen zu erlangen Überblickt man die im vorhergehenden Mögen sie auch hin und wieder dargestellten Verhältniße so ergibt sich unvollständig sein, unrichtige Benennun- wohl daß die untersuchte Gegend begrün- gen einzelner Gesteine u.s.w. enthalten dete Aussichten auf einen nachhaltigen Reichthum an bergmännisch wichtigen so werden sie doch jedenfalls An- Fossilien darbiete, und daß mit voller haltspuncte gewähren um manche Beruhigung auf energische Fortsetzung Arbeit, die sonst noch einmahl vor- der bereits eingeleiteten Schürfungs- und genommen werden müßte zu erspa- Ausrichtungsarbeiten eingerathen wer- ren. den könne. Als leitende Grundsätze wären dabei nach des ergebenst Ge- fertigten Ansicht folgende Puncte fest- zuhalten. 1.) Man conzentrire die Arbeiten vor- Wien, 1 November 1857 erst auf die wichtigsten Punkte und suche baldmöglichst an diesen zu entscheidenden Resultaten zu gelangen. Diese Puncte Franz v. Hauer k.k. Bergrathh wären in Bezug auf Kohlen und Li- gnite die Umgegend von Rietzing, Kaarl und Bubendorf; in Beziehung auf Eisenstein die Umgegend von Lockenhaus. 2.) Man begnüge sich an diesen Puncten nicht mit der Aus- richtung der bereits bekannten und theilweise aufgeschloßenen oberen Flötze von Lignit oder minderer

85 Abb. 3. Schlussblatt des Berichts von Franz v. HAUER aus den Archiven der Geologischen Bundesanstalt.

2. Anmerkungen zum Bericht Archiv- und Literaturunterlagen nicht dokumentiert und sind seither vollständig in Vergessenheit geraten. Der Obwohl sich der Bericht von HAUER auf ein – aus heuti- Umfang dieser frühen Explorationstätigkeit zeugt jedenfalls ger Sicht – rohstoffwirtschaftlich nicht bedeutendes Gebiet vom gestiegenen Interesse an Energierohstoffen am Ende im damaligen Westungarn konzentriert, ist der Bericht des 18. bzw. zu Beginn des 19. Jahrhunderts. doch ein wichtiger Mosaikstein bei der Rekonstruktion der HAUER hat alle verfügbaren Detailinformationen aus die- frühen Rohstoffsuche im heutigen Burgenland. Gleichzeitig ser frühen Phase der Lagerstättensuche und der geologi- zählt der Bericht aber auch zu den frühen Beispielen einer schen Kartierung in diesem Gebiet mit eigenen geologi- regionalen Rohstoffpotentialstudie der k.k. geologischen schen Geländebefunden verknüpft und daraus gezielt Reichsanstalt mit Schwerpunkt auf Energierohstoffe. Die Empfehlungen für weitere Bohr- und Erschließungspro- Kohlenprospektion im westungarischen Raum setzte offen- gramme im Gebiet von Ritzing, Karl, Bubendorf bzw. sichtlich mit der Entdeckung der Kohlenlagerstätten von Lockenhaus abgeleitet. Interessant sind auch die rohstof- Brennberg (heute Brennbergbánya, Ungarn) bereits in der fökonomischen Aspekte, die HAUER am Beispiel der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ein. Die begleitende wis- Bubendorfer Braunkohle beleuchtet. Da die hier vorhande- senschaftliche Erforschung begann aber erst später mit ne Kohlenqualität seiner Meinung nach nur eine geringe der Einrichtung einer institutionalisierten geowissenschaft- Transportweite zulässt, suchte er nach potentiellen Groß- lichen Forschung in Österreich um die Mitte des 19. Jahr- abnehmern in unmittelbarer Umgebung der Lagerstätte. hunderts. Ein Teil seines Berichtes beschäftigt sich daher unter Nach dem Ausgleich des Jahres 1867 und der Gründung anderem auch mit der Prospektion nach Eisenrohstoffen eines eigenständigen ungarischen geologischen Diensts im Gebiet von Lockenhaus als Rohstoffbasis für die Errich- wurde das von HAUER 1857 besuchte westungarische tung eines lokalen Eisenhüttenwerkes. Die 1863 in Gebiet zumeist von ungarischen Geologen (HANTKEN, Deutsch-Gerisdorf errichtete Kupferschmelzhütte war HOFFMANN, BODA, ROTH VON TELEGD) bearbeitet. Erst nach zumindest eine Zeit lang die Basis für einen wirtschaft- dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich im Jahr lichen Abbau der Braunkohle in Bubendorf. 1921 waren die in HAUERS Bericht erwähnten Kohlenlager- Inwieweit der Bericht auf weitere Erschließungsarbeiten stätten wieder Gegenstand von Detailstudien, Gutachten der Lagerstätten Brennberg/Ritzing, Ritzing bzw. Buben- und Befahrungsberichten durch Geologen der Geologi- dorf Einfluss gehabt hat, lässt sich aus derzeitiger Kennt- schen Bundesanstalt (HAMMER, RUTTNER, LECHNER). Der nislage nicht hinreichend klären. Ebenso sind die Reaktio- Schwerpunkt der lagerstättenbezogenen Arbeiten durch nen seines Auftraggebers zu dem Bericht nicht überliefert. die Geologische Bundesanstalt lag in der Zeit nach dem Unabhängig davon bleibt der Bericht auch heute noch ein Zweiten Weltkrieg. Das Gesamtpotential an Kohlenrohstof- mustergültiges Beispiel der angewandten Lagerstätten- fen im mittleren Burgenland wurde erst 120 Jahre nach prospektion und gleichzeitig eine noch immer profunde HAUERS Bericht durch NEBERT (1976–1980) wieder syste- Zusammenschau kohlenhöffiger Bereiche im mittleren Bur- matisch untersucht. genland. HAUERS Bericht über die Kohlenvorkommen im mittleren Burgenland ist sowohl aus montangeschichtlicher als auch aus wissenschaftsgeschichtlicher Sicht durchaus bemer- 2.1. Exkurs zur geologischen Kartengrundlage kenswert. Der Bericht enthält neben prospektionsgeologi- schen Hinweisen auch eine Fülle an Informationen über Auf einen methodologischen Aspekt der Herangehens- die frühe Lagerstättenprospektion in diesem Gebiet. Viele weise von HAUER an diesen Prospektionsauftrag sei expli- der von HAUER erstmals erwähnten Erkundungsschächte, zit hingewiesen. Profunde Prospektionsarbeiten erfordern Probestollen bzw. Bohrungen sind in den relevanten nämlich eine genaue Vorkenntnis der geologischen Gege-

86 Abb. 4. Punktförmige Karteneinträge von Kohlenschürfungen im Bereich des Ritzinger Reviers (ÖK 107) zwischen Kuchlbachgraben im Osten und Selitzabach im Westen bzw. Tiefer Graben im Norden („Finstere Furth Wiesen“ [Heute: Kuchlbachgraben], „Birken Stadt Weg“ und „Winkel Wiesen“ [Heute: Tiefer Graben]). Ausschnitt aus der geologischen Manuskriptkarte „Umgebungen von Hohen Wolkersdorf“ von J.B. CˇzJˇzEK.

87 benheiten in einem Untersuchungsgebiet. HAUER hatte den 3. Erläuterungen zur Geologie Vorteil, auf eine bereits vorhandene geologische Manu- und Montangeschichte skriptkarte der Geologischen Reichsanstalt zurückgreifen zu können. Als Kartengrundlage für die Geländebefahrung der besuchten Kohlenvorkommen verwendete er die handkolorierten geologischen Manu- 3.1. Brennberg-Ritzing skriptkarten der ersten geologischen Landesaufnahme (1851–1853) aus diesem Gebiet. Die entsprechende Auf- Die Glanzbraunkohlen im Brennberg-Ritzinger-Revier nahmesektion wurden unter der Leitung von J. CÆJÆEK in sind an die Sedimente des Brennberger Sedimentations- den Jahren 1851/53 vollständig im Maßstab 1 : 28.800 kar- zyklus gebunden. Die Sedimentationsabfolge, die unmittel- tiert. HAUER scheint aber nicht bei den von CÆJÆEK (1852) bar über dem kristallinen Grundgebirge einsetzt, beginnt erwähnten Mitarbeitern dieser Kartierungssektion auf. Der mit gering mächtigen Brandschiefern, über denen direkt Hinweis in seinem Bericht aus dem Jahr 1857 das Brennberger Flöz mit Mächtigkeiten zwischen 1,5 und 16 m folgt. Das Flöz ist durch tonige Zwischenmittel in „ ... wie schon aus der von mir selbst im Jahre 1853 aufgenom- mehrere Bänke aufgeteilt und durch junge Störungssyste- menen geologischen Karte hervorgeht ... “ me zudem in mehrere Schollen zerlegt. Eine direkte alters- mäßige Einstufung ist mangels an Fossilien nicht möglich, dürfte sich eher auf eine von ihm angefertigte Kopie der Ottnangium–Karpatium ist aber äußerst wahrscheinlich Originalkarte von CÆJÆEK beziehen. Bei den im wis- (NEBERT, 1980). senschaftlichen Archiv der Geologischen Bundesanstalt Der eigentliche Bergbau von Brennberg und die Haupt- noch vorhandenen Originalmanuskriptkarten aus dem erschließung der Grube liegen bereits auf ungarischem Gebiet des mittleren Burgenlandes fehlen die Autoren- Staatsgebiet. Der Bergbau reicht aber mit seinen west- angaben. Die noch vorhandenen Legendenbeschriftungen lichsten Ausläufern auf burgenländisches Gebiet. Die Ein- lassen aber als Autor dieser Karten mit großer Wahr- baue auf österreichischer Seite lagen rund 4,5 km N bzw. scheinlichkeit CÆJÆEK vermuten. NW von Ritzing. Als topographische Kartierungsunterlagen für die erste Die Brennberger Kohlelagerstätte auf (heute) ungari- geologische Landesaufnahme dienten dabei nicht veröf- scher Seite wurde bereits um die Mitte des 18. Jahrhun- fentlichte Karten, die 1806 bis 1839 von der Topogra- derts entdeckt und für gewerbliche Zwecke genutzt phisch-lithographischen Anstalt des General-Quartiermeis- (WEBER & WEISS, 1983). HAUER besuchte das Brennberger ter-Stabes und bis 1869 vom k. k. Militärgeographischen Revier – wie bereits erwähnt – 1847 im Rahmen einer Institut hergestellt wurden. Exkursion der „Versammlung ungarischer Naturforscher Drei Blätter aus dem damals westungarischen Untersu- und Ärzte“ in Ödenburg. chungsgebiet liegen mit gezeichneter Topografie vor, eine Das Braunkohlevorkommen auf Ritzinger Seite der besitzt eine lithografierte Topografie. Grundlage für diese Lagerstätte wurde nach HAHNENKAMP (1986) bereits seit topografischen Karten im Maßstab 1 : 28.800 bildet die 2. 1796 abgebaut, wobei der Bergbau hier in Fürstlich Ester- Landesaufnahme, für deren Vermessung und Mappierung házyschem Besitz war. Die erste geologische Beschrei- im Gelände bereits Messtisch-Triangulierungen ange- bung des Kohlenvorkommens stammt aus einer frühen wandt wurden. Die Karteninhalte können daher meist sehr Arbeit von JORDAN (1816) über „Die erleichterte Steinkoh- gut in moderne topografische Kartenunterlagen eingepasst lenaufsuchung nach Grundsätzen der vorangegangenen und übertragen werden. Entstehungsereignisse“. CSAPLOVICS (1821) merkt in sei- nem zweibändigen Werk „Topographisch-statistisches Das im Bericht von HAUER beschriebene Untersuchungs- gebiet verteilt sich auf folgende handkolorierte Manuskript- Archiv des Königreichs Ungern“ zum Kohlenbergbau auf kartenblätter der 1. Geologischen Landesaufnahme: der Ritzinger Seite des Brennberges folgendes an: „In einem der nächsten Thäler, eine gute halbe Stunde von • Colonne XXI, Section 49 Brennberg entfernt, südwestlich, liegt das Ritzinger Steinkohlen- Umgebungen von Hohen Wolkersdorf (GBA-Signatur: bergwerk, dessen Anblick, wenn man besonders vom Brennberge A00826) kommt, keine angenehmen Eindrücke macht. Die ärmliche • Colonne XXI, Section 50 Hütte, der nasse schmutzige Stollen, welchen man nur in der Umgebung von Kobersdorf, Kirchschlag (GBA-Signatur: äußersten Nothwendigkeit befährt, die kärgliche Ausbeute und A00829) die minder gute Qualität der Kohlen mögen daran Schuld sein, • Colonne XXI, Section 51 dass sie wenig bekannt und gesucht werden. Das Flöz besteht Umgebung von Bernstein (GBA-Signatur: A00831) größten Theils, so viel ich bemerken konnte, aus Braun- und Holzkohle, die nach den einstimmigen Zeugnissen der Feuerar- • Colonne XXII, Section 49 beiter wenig Hitze und eine Menge Schlacken und Asche geben. Umgebung von Oedenburg (GBA-Signatur: A00814) Indessen dürfte eine bessere Gattung zu finden sein, da sie mehr in In den für die Kohlenprospektion relevanten tertiären Ab- die Teufe streichen und der Bau im Ganzen noch gar nicht weit lagerungsräumen wurden von CÆJÆEK Sand, Tegel und getrieben worden ist.“ Schotter in der geologischen Karte differenziert dargestellt. Aufgrund der offensichtlich geringen Rentabilität kam es Kohlenindikationen sind mit punktförmiger Signatur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum mehrmali- gesondert in die Karte eingetragen, ebenso wie Bohrun- gen Wechsel der Pächter und zu häufigen Betriebsunter- gen. Einige dieser Signaturen sind nicht mit Tusche, son- brechungen. Angaben über Fördermengen aus der ersten dern mit Bleistift ausgeführt, was vermuten lässt, dass sol- Hälfte des 19. Jahrhunderts fehlen weitgehend. Erst 1860 che Informationen – auch von anderen Autoren – dyna- wird von einer Jahresgesamtförderung von rund 3.313 Ztr. misch nachgeführt wurden. Auf den oben erwähnten Kar- im Bergbau Ritzing berichtet (HAHNENKAMP, 1986). 1862 tenblättern sind insgesamt 13 Punkte mit nicht näher defi- wurde mit dem Ignaz-Schacht der erste größere Schacht nierten Vorkommen von Kohlen eingetragen. auf Ritzinger Seite abgeteuft, 1880 folgte der 321m tiefe Vergleicht man den Bericht von HAUER mit den Kohlenin- Helenen-Schacht. Ab 1888 betrieb die Brennberger Koh- dikationen in den vorhandenen Manuskriptkarten, so las- lenbergbau-Aktiengesellschaft die Ritzinger und Brennber- sen sich die Beobachtungen von HAUER sehr gut topogra- ger Reviere gemeinsam (HAHNENKAMP, 1994). 1889 wurde fisch verorten und damit seine Geländebefahrung auch erstmals im Ritzinger Revierteil Kohle in größerer Menge weitgehend rekonstruieren. gefördert (29.560 Ztr. nach HAHNENKAMP [1994]). Die jähr-

88 liche Produktion konnte bis zum Jahr 1893 auf 33.692 Ztr. Die Erschließung des bedeutenden Brennberger Flözes gesteigert werden. 1895 kam es zur Gründung der Ritzin- auf burgenländischer Seite erfolgte erst 1862 mit der ger Kohlenbergbau-Actiengesellschaft, die aber aus finan- Errichtung des ersten Tiefschachts (Ignaz-Schacht), also ziellen Gründen 1898 wieder gezwungen war, den Betrieb einige Jahre nach HAUERS Besuch. abzugeben. Es folgte eine weitere Periode häufiger Betrei- berwechsel. Mit dem Stollendurchstich vom Ritzinger Revier zum Hauptförderschacht auf der Brennberger Seite 3.2. Bubendorf im Jahr 1902 wurden die beiden Schachtanlagen in Ritzing (Ignaz- und Helenen-Schacht) stillgelegt. Im Zuge des Ein- Das Braunkohlenvorkommen von Bubendorf liegt in sturzes des Soproner-Schachts 1918 musste der Helenen- Abfolgen der so genannten Bubendorfer Neogenbucht und Schacht aber wieder reaktiviert werden. Als Förderschacht bildet hier den obersten Abschnitt der „Tauchen-Forma- stand er bis 1930 noch in Verwendung. Eine Trennung der tion“ (NEBERT, 1980). Dieser oberste Abschnitt wird durch beiden Reviere Brennberg und Ritzing erfolgte nach dem Feinsande, tonige Sande und sandige Tone charakteri- Anschluss des Burgenlandes an Österreich im Jahr 1921. siert. Im Bubendorfer Revier ist das Kohlenflöz aus drei Die Betreiberfirma des Brennberger Bergbaues, die Uriká- Kohlenbänken mit Mächtigkeiten zwischen 0,8 und 1,5 m ny Zsilthaler Ungarische Kohenbergwerks-AG, erhielt aber sowie mehreren Kohlenlagen zusammengesetzt. Die Koh- von Österreich auf Basis eines Staatsvertrages (1928) das lebänke sind durch meterstarke, tonige Zwischenmittel Schurf- und Ausbeuterecht bis zum Jahr 1963 zugespro- getrennt. Die bauwürdigen Kohlebänke sind innerhalb der chen. Durch eine Entschädigung an Österreich verblieb Kohlenfolge sehr absätzig und unbeständig (NEBERT, der österreichische Grubenabschnitt weiter unter der Berg- 1980). Die Qualität der Kohle nimmt dabei mit der Tiefe zu. hoheit Ungarns. Zur Zeit des Besuches von HAUER in Bubendorf waren Zwischen den beiden Weltkriegen und nach dem 2. Welt- bereits konkrete Explorationsarbeiten im Gange. Wann die krieg wurden von der ungarischen Betreibergesellschaft Lagerstätte entdeckt wurde, geht aus den vorhandenen sowohl auf ungarischer als auch österreichischer Seite amtlichen Unterlagen nicht hervor. Im Rahmen von Vorar- zahlreiche Bohrungen abgeteuft. Insbesondere Untersu- beiten zur Lagerstättenerschließung, die einige Jahre chungen auf Österreichischer Seite haben ergeben, dass gedauert haben dürften, wurden insgesamt 13 Bohrungen sich das Brennberger Flöz in südlicher und südöstlicher abgeteuft und ein Stollen („Carl-Stollen“) auf 150 m aufge- Richtung in mehrere unbauwürdige Kohlenlagen aufspaltet fahren. Letzterer wird auch im Freifahrungsprotokoll der (RUTTNER, 1957). Während der letzten Betriebsperiode Berghauptmannschaft Ofen vom 8. November 1860 nach dem 2. Weltkrieg wurde ein großer Teil der im Brenn- erwähnt. Im Folgejahr 1861 wurde Fürst Paul ESTERHÁZY berger Bergbau geförderten Kohle in dem auf österreichi- das 4 Doppelmaße umfassende Mauritiusgrubenfeld ver- schem Staatsgebiet befindlichen Vorbehaltsfeld abgebaut, liehen. Der Grubenfeldname liefert bereits einen Hinweis so dass dieser Bereich weitgehend ausgekohlt ist. Der auf den Pächter der Grube, Mauriz Graf Strachwitz. Im Bergbau Brennberg/Ritzing ist 1955 endgültig eingestellt Montan-Handbuch 1861 wird als Unterpächter der Wiener worden. Industrielle Heinrich DRASCHE genannt, der gleichzeitig Welchen Teil des Zerreichenwaldes HAUER im Zuge sei- auch Pächter des Brennberger Braunkohlenbergbaues war ner Geländebefahrung besucht hat, lässt sich nur anhand (SCHUCH, 2000). Laut Ödenburger Handelskammer ging der geologischen Manuskriptkarte vermuten. Als wesent- der Betrieb 1862 in den Besitz von Graf Strachwitz über. licher Einbau zu diesem Zeitpunkt erwähnt er den über 200 Die Kohle wurde ursprünglich für den lokalen Hausbrand Klafter langen Mariastollen, der das Liegende des gegen verwendet. Um 1863 wurde in Deutsch-Gerisdorf von der Norden einfallenden Flözes aufschloss und dieses durch Segengottesberger Berg- und Hütten-Gewerkschaft mit einen weiteren Ausrichtungsbau im Streichen weiter ver- Sitz in Lockenhaus eine Kupferschmelzhütte errichtet, die folgte. Zusätzlich wurde zur Sondierung der Tiefenerschlie- mit verkokter Kohle aus Bubendorf verfeuert wurde (WE- ßung des Flözes gerade mit einem Flachschacht begon- BER & WEISS, 1983). Mit deren Betriebseinstellung 1870 nen. Diese Einbauten sind in der einschlägigen Lagerstät- verlor auch der Bergbau in Bubendorf rasch an Bedeutung. tenliteratur des Brennberggebietes nicht bekannt. Die Der Abbau musste schließlich 1875 eingestellt werden. Die Manuskriptkarte von CÆJÆEK verzeichnet im Südwesten Bergbautätigkeit ruhte bis zum Ersten Weltkrieg vollstän- des zuletzt abgebauten Ritzinger Reviers mehrere Kohlen- dig. Während des Ersten Weltkrieges fand eine unbedeu- schürfungen im Bereich des Tiefen Grabens bzw. des „Bir- tende Bedarfsförderung statt. Letztmalig wurden Aufschlie- ken Stadt Wegs“ (Abb. 4). Diese Schürfungen korrelieren ßungsarbeiten in den Jahren 1949–1953 durchgeführt, die nicht mit dem Brennberger Flöz, sondern stellen gering- aber erfolglos blieben. 1951 und 1952 betrug die jährliche mächtige Kohleeinlagerungen in hangenden Abfolgen der Produktionsmenge etwa 1.100 t, die vornehmlich in der Brennberger Blockschotter, Auwaldschotter oder Hochrie- Umgebung als Hausbrandkohle abgesetzt wurde. Mit Be- gel-Schichten dar. Die stratigrafische unterschiedliche ginn der weltweiten Kohlenkrise im Jahr 1954 wurde der Position zum Brennberger Flöz wird sowohl von HAUER als Bergbau Bubendorf aus Rentabilitätsgründen endgültig auch vom begleitenden Domänedirektor LEHNER betont. eingestellt. Kritisch merkt HAUER an, dass aus den Aufschlüssen der Zum Zeitpunkt des Besuches in Bubendorf konnte zahlreichen verfallenen, regellos angelegten Schurf- HAUER die Aufschlussverhältnisse in einem Zubaustollen schächte der früheren Schurfperioden vielleicht ein genau- (Carl-Stollen) mit mehreren Ausrichtungen im Detail beob- eres Bild über den Flözverlauf möglich gewesen wäre. Er achten. Genaue Angaben über die Flözmächtigkeit lassen empfiehlt in diesem Zusammenhang die Sichtung einschlä- sich aus den Beobachtungen aber nicht machen. HAUER giger Unterlagen (Bohrprotokolle, Berichte etc.) in den verweist darauf, dass das Flöz durch mehrere Zwischen- Esterházyschen Archiven. mittel in Teilbänke zerlegt wird und zudem nur mindere Zur Sondierung qualitativ höherwertiger Braunkohle im Qualität besitzt. Den genauen Verlauf des Flözes interpre- Liegenden der bis dahin erschlossenen Flöze schlägt tiert HAUER sehr ausführlich aus den Ergebnissen der HAUER eine Reihe von Bohrungen am südseitigen Gebirgs- abgeteuften Bohrungen. rücken des Brennberger Reviers bis zum Angerwald in öst- Interessant sind auch seine rohstoffökonomischen Über- lichster Richtung vor. Auf dem Gipfel des Angerwaldes legungen zur Lagerstätte Bubendorf, die seiner Meinung (Kote 534 m) verweist er auf zwei ältere Schurfschächte, nach nur in einem kombinierten Nutzungskonzept mit die aber nur die kohlefreien Hangendbereiche durchörter- einem potentiellen Großabnehmer (Hütten-/Schmelzwerk) ten. wirtschaftlich nutzbar erscheint.

89 3.3. Karl 3.6. Oberrabnitz Die bekannten Kohlevorkommen im Gebiet von Karl 300 m NE von Oberrabnitz wurde nach HAUER in früherer gehören zum so genannten Auwalder Sedimentationszyk- Zeit ein kleiner Schurfschacht abgeteuft, der nach Auskunft lus, der innerhalb der Hochriegelschichten eine 20 bis 60 von Ortskundigen keine Kohle angetroffen hat. Im Gegen- Æ Æ cm mächtige Lignitlage aufweist (NEBERT, 1980). Das in satz dazu sind in der Karte von C J EK an derselben Stelle einer Bohrung 1904/1905 bei der Ortschaft Karl in 140 m Kohlenindikationen eingetragen. Geologisch liegt der Tiefe angefahrene geringmächtige Kohlenflöz dürfte mit besuchte Schacht im Bereich der Sinnersdorf-Formation. diesem lithofaziellen Glied des Auwalder Sedimentations- zyklus korrelieren (RUTTNER, 1957; NEBERT, 1980). Nach KÜPPER (1957) soll sich in den letzten Jahren des 19. Jahr- 3.7. Ritzing hunderts ein Stollen entlang der Straße nach Kirchschlag Das in Ritzing beschürfte und abgebaute Braunkohlen- sowie in einem Seitengraben ein 80-90 Klafter tiefer flöz tritt an der Basis der Ritzinger Sande auf und ist aus Schacht befunden haben. Durch den Schacht wurden klei- stratigrafischer Sicht dem Tauchener bzw. Bubendorfer ne Flöze angefahren, die auch zeitweilig für lokale Ver- Flöz gleichzustellen. Die Ritzinger Braunkohle liegt also im wendungszwecke abgebaut wurden. Nach HAHNENKAMP Hangenden des Brennberger Grundflözes und wird zeitlich (1994) wurde 1907 in Karl ein ergiebiges Kohlenlager ent- ins Untere Baden eingestuft (NEBERT, 1980). Im Allgemei- deckt. Die Wirte der Umgebung bildeten ein Konsortium, nen unterscheidet man im Bereich Ritzing zwei bis drei um das Flöz fachmännisch untersuchen zu lassen und Flözhorizonte bzw. -gruppen, die aus mehreren, durch gegebenenfalls abbauen zu können. Bis auf eine Probelie- Tonzwischenmittel voneinander getrennten Kohlenbänken ferung von 40–45 Fuhren zur Qualitätsuntersuchung gibt bestehen. Zum Abbau gelangte in erster Linie das es dazu keine weiteren Informationen. 0,3–2,5 m mächtige Liegendflöz, das wegen seines abset- HAUER beschreibt in einem Seitengraben 750 m NW von zigen Charakters starken Mächtigkeitsschwankungen aus- Karl einen alten 20 Klafter langen Kohleschurfstollen und gesetzt ist. einige Flözausbisse. Neben Kohlestücken fand HAUER in Über diesen zweiten, in seiner Bedeutung dem Brenn- den Bachaufschlüssen auch schöne Pflanzenabdrücke in berg-Ritzinger-Bergbau weit nachstehenden Bergbau in Mergelgesteinen. Zur weiteren Untersuchung schlägt er unmittelbarer Nähe von Ritzing existieren nur spärliche his- das Vortreiben eines Gesenkes im bestehenden Stollen torische Informationen. Nach WEBER & WEISS (1983) bzw. das Abteufen einer Bohrung vor. Auf die Lokalität wird wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts nach Kohle auch auf der Karte von CÆJÆEK gesondert verwiesen. geschürft, was sich auch gut mit den Beobachtungen HAUER deckt. Die historischen Schurf-/Abbauaktivitäten konzentrieren sich auf die drei Gebiete zwischen dem Selitza- und Kuchlbach, /Tiergarten, Obere 3.4. Kobersdorf Finsterfurtwiese sowie Ritzing/Buchwald-Kuchelbach. Die Zu den kohlenhöffigen Bereichen im Raum Kobersdorf Schurf- und Abbautätigkeiten wurden hier ebenfalls von der fürstlich Esterházyschen Domäne bzw. deren Pächtern liegen in der Literatur nur wenige Informationen vor. HAUER weist auf ein Flöz hin, das am Rand der flachen Tertiär- getätigt. Die meisten dieser Aktivitäten gingen über einen bucht südwestlich der Ortschaft beobachtet wurde. Einen bescheidenen Bergbau nicht hinaus. Ausbiss des Flözes am Nordrand der Tertiärbucht konnte Explorationsbohrungen zur Erkundung der Ritzinger er beim jüdischen Friedhof noch selbst beobachten. Aus Kohlenfolge fanden verschiedentlich noch in der ersten früheren Bohrungen in diesem Bereich geht hervor, dass Hälfte des vergangenen Jahrhunderts statt. Gleich nach das Flöz hier eine Gesamtmächtigkeit von 2 Klaftern dem 1. Weltkrieg führte die ungarische Betreibergesell- erreicht haben soll. schaft des Brennberger Bergbaues, die Urikány Zsilthaler Ungarische Kohlenbergwerks-A.G., in den Jahren 1922–1924 ein Bohrprogramm mit insgesamt 15 Bohrun- gen durch (NEBERT, 1980). Unmittelbar nach dem Zweiten 3.5. Lockenhaus Weltkrieg schürfte die Ritzinger Braunkohlebergbau Ges.m.b.H., die 1949 vier Grubenmaße verliehen bekam, Auf der Suche nach Rohstoffressourcen für einen poten- im Revier östlich des Kuchlbaches (WEBER & WEISS, tiellen Großabnehmer der Kohle von Bubendorf hat HAUER 1983). 1950 übernahm schließlich das Land Burgenland auch Eisenrohstoffe im Raum Lockenhaus prospektiert. diesen Bergbau und verpachtete ihn bis zur Schließung im Geplant war unter anderem die Errichtung einer Eisenhüt- Jahr 1955 an verschiedene Pächter (Lagerhausgenossen- te in Lockenhaus, die mangels geigneter Rohstoffe aber schaft und Mattersburg, Burgenländische Mol- nie errichtet wurde. Hinweise über Limonitvorkommen bei kereigenossenschaft). Die Kohleproduktion des Bergbau Lockenhaus stammen unter anderem von SAPETZA (1857), Ritzings betrug in der Abschlussphase zwischen 1949 und der in den Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt 1955 insgesamt 14.582 Tonnen (WEBER & WEISS, 1983). eine kurze Notiz über einen Schurfbau des Grafen Von HAUER werden zwei Schurfbereiche im Raum NW STRACHWITZ machte. Aus dieser Zeit stammen auch die und W von Ritzing besucht. Bei dem von ihm im Tal des beiden Stollen in Lockenhaus-Paulusbrunnen bzw. Lo- Finsterfurthbachs beschriebenen umfangreichen Schurf- ckenhaus-Hammer, die im Bergbau-/Haldenkataster der bau dürfte es sich wahrscheinlich um Schürfungen im Nah- Geologischen Bundesanstalt dokumentiert sind (SCHEDL et bereich der Oberen Finsterfurtwiese handeln. Der spätere al., 1997). Hauptbergbau des Ritzinger Reviers im Bereich des obe- HAUER führt in seinem Bericht eine Reihe von Eisenmi- ren Kuchelbaches wird hingegen nicht erwähnt. Die Koh- neralisationen (Eisenspat, Limonit) in der Umgebung von leindikation im Bereich der Oberen Finsterfurter Wiesen Lockenhaus an. Bei manchen dieser Vorkommen empfiehlt trägt in der Karte von CÆJÆEK den Zusatzvermerk „Est.“, er genauere Untersuchungen, wenngleich die meisten die- was wohl Esterházy-Schacht bedeutet. HAUER interpretiert ser Vorkommen keine besondere Wirtschaftlichkeit im Detail diesen Neuaufschluss, der zum Zeitpunkt seiner erscheinen ließen. Interessant ist auch der Hinweis auf Anwesenheit eine Teufe von 13 Klafter erreicht hat und Schlacken in der Nähe von Hammer, die HAUER als Hin- dabei zwei geringmächtige Flözlagen durchörterte. Ein weis auf eine frühere Eisenverhüttung in diesem Gebiet Weiterabteufen des Schachtes scheint HAUER aufgrund interpretiert. des Vorhandenseins kohlehöffiger Sedimentserien durch-

90 aus sinnvoll. Als Alternative zur Abklärung der weiteren Die von HAUER erwähnten Schurfarbeiten gehören einer Sedimentabfolge empfiehlt er das Abteufen einer Bohrung früheren Periode an und dürften wahrscheinlich mit Kohle- von der Sohle des Schachts. schürfungen in der Fürstlichen Esterházyschen Domäne In dem bereits zu Lackenbach gehörenden Esterházy- im Zusammenhang stehen. schen Tiergarten beschreibt HAUER die Reste eines weite- ren ausgedehnten Schurfbaues, der sich rund 1,2 km 3.10. Weingraben WNW des Esterházy-Schachts befand. Das Kohleflöz soll hier bis zu 2,5 Klafter mächtig gewesen sein. Als Grund für Unmittelbar westlich von Weingraben lagern Obere die Einstellung des Schurfbaues gibt HAUER einen Gruben- Auwaldschotter direkt auf kristallinem Untergrund auf. In brand an, der weitere Erschließungsarbeiten verhinderte. diesen Oberen Auwaldschottern können mitunter unbe- Das bekanntere Bergbaugebiet Tiergarten liegt rund 700 m deutende Kohleneinlagerungen auftreten (NEBERT, 1980). SW der von HAUER besuchten Lokalität. Hier kam es übri- In einem Grabenaufschluss rund 1,5 km NW des Ortes gens 1946 durch Selbstentzündung von Kohle zu Boden- Weingraben fand HAUER geringmächtige Kohlenspuren, bränden, die einen ausgedehnten Waldbrand verursach- denen er aber keine besondere wirtschaftliche Bedeutung ten. beimaß. Interessant ist der Hinweis auf wiederholte Schür- Zum Schließen der Informationslücken über den Verlauf fungen in diesem Raum, die bis dato unbekannt waren. des Flözes zwischen Senitza- und Kuchlbach schlägt HAUER ein gezieltes Bohruntersuchungsprogramm vor. Literatur

3.8. Schwendgraben CSAPLOVICS, J.: Topographisch-statistisches Archiv des Königreichs Die terrestisch-fluviatile Phase des Tauchener Sedimen- Ungarn. – 2 Bde., 437 S., 480 S., Wien (Döll) 1821. tationszyklus ist im Draßburger Teilbecken durch die Sin- CÆJÆEK, J.: Bericht über die Arbeiten der 1. Section. – Jb. Geol. R.-A., nersdorf-Formation vertreten, die hier entlang des kristalli- 3, 91–99, Wien 1852. Æ Æ nen Grundgebirgsrandes in Form eines breiten Schuttsau- C J EK, J.: Das Rosaliengebirge und der Wechsel in Niederöster- reich. – Jb. Geol. R.-A., 5, 465–529, Wien 1854. mes auftritt (NEBERT, 1980). In unmittelbarer Nähe westlich des Ortes Schwendgra- HAHNENKAMP, H.: Die burgenländische Industrie. Ihre Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg. 1. Teil. – 187 S., Eisenstadt (Kammer d. ben befindet sich laut HAUER ein alter Stollen zur Untersu- gewerbl. Wirtschaft) 1986. chung eines Kohlenausbisses, der aber nur zwei sehr HAHNENKAMP, H.: Die burgenländische Industrie. 2. Teil geringmächtige Kohlenflöze erschlossen hat. Ein zweiter (1885–1921). – 479 S., Eisenstadt (Selbstverlag) 1994. Stollen mit 15–20 Klaftern Länge wurde im Liegenden die- HAMMERSCHMIDT, C.: Bericht über die diesjährige VIII. Versammlung ser kohlenführenden Serie angesetzt und durchörterte ein ungarischer Naturforscher und Ärzte in Oedenburg. – Ber. über d. nur gering kohleführendes Konglomerat. Beide Lokalitäten Mitt. von Freunden der Naturwiss. in Wien, 3, 179–192, Wien sind bei CÆJÆEK in einem Grabenbereich rund 450 m WSW 1848. von Schwendgraben eingetragen. HAUER, F.R. v.: Cephalopoden von Hallstatt aus der Sammlung des Spätere Untersuchungen der Kohlenvorkommen im Fürsten von Metternich. – Ber. über d. Mitt. von Freunden der Raum Schwendgraben haben ergeben, dass hier nur Naturwiss. Wien, 1, 59–62, Wien 1847. unbedeutende Glanzkohlenschmitzen an der Basis des HAUER, F.R. v.: Anwendung des Wasserglases um fossilen Resten grössere Festigkeit zu geben. – Ber. über d. Mitt. von Freunden Sinnersdorfer Konglomerats vorhanden sind (NEBERT, 1980). der Naturwiss. Wien, 1, 25–26, Wien 1847. HAUER, F.R. v.: Ueber die bei der Bohrung des artesischen Brunnens im Bahnhofe der Wien-Raaber Eisenbahn in Wien durchfahrenen 3.9. Sieggraben Tertiär-Schichten. – Ber. über d. Mitt. von Freunden der Naturwiss. Wien, 1, 201–206, Wien 1847. Das Kohlenvorkommen von Sieggraben ist als typisches HAUER, F.R. v.: Ueber einen neuen Fundort tertiärer Fischreste bei Grundflöz entwickelt und möglicherweise aus geologisch- Porcsesd in Siebenbürgen. – Ber. über d. Mitt. von Freunden der tektonischen, aber auch aus stratigrafischen Gründen dem Naturwiss. Wien, 1, 206–209, Wien 1847. Brennberger Flöz gleichzusetzten. NEBERT (1980) ver- HAUER, F.R. v.: Fossilien von Porcsesd. – Ber. über d. Mitt. von gleicht die hier auftretenden Sedimente mit den Süßwas- Freunden der Naturwiss. Wien, 2, 47–49, Wien 1847. sersedimenten des Brennberger Sedimentationszyklus. HAUER, F.R. v.: Fossile Fische aus Galizien. – Ber. über d. Mitt. von Eine eventuelle Verbindung mit dem Brennberger Flöz Freunden der Naturwiss. Wien, 3, S. 118, Wien 1848. lässt sich mangels konkreter Hinweise nicht nachweisen. HAUER, F R. v.: Bericht über die Section für Mineralogie, Geognosie, Nach HAUER befindet sich östlich der Ortschaft Sieggra- Chemie und Pharmacie. – Ber. über d. Mitt. von Freunden der ben ein alter Schurfstollen, der verschiedenen Informatio- Naturwiss. Wien, 3, 198–206, Wien, 1848. nen nach kein durchgehendes Flöz angefahren hat. Er HAUER, F.R. v.: Ueber die geologische Beschaffenheit des Köröstha- misst daher weiteren Untersuchungen in diesem Gebiet les im östlichen Theile des Biharer Comitates in Ungarn. – Jb. keine besondere Priorität zu. Günstig findet er hingegen Geol. R.-A., 3, 15–35, Wien 1852. die Situation im Norden von Sieggraben, wo er auf bereits HAUER, F.R. v.: R.C. Taylor’s Kohlenstatistik. – Jb. Geol. R.-A., 3, 104–139, Wien 1852. vorhandene Freischürfe verweist. HAUER, F.R. v.: Das neuentdeckte Goldvorkommen in Australien: HAUERS Beobachtungen im Raum Sieggraben sind inso- aus den amtlichen Berichten an die englische Regierung. – Jb. fern wichtig, da historische Angaben über das Sieggrabe- Geol. R.-A., 3, 148–152, Wien 1852. ner Kohlenvorkommen sehr spärlich vorhanden sind. HAUER, K.R. v.: Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k.k. RUTTNER (1957) erwähnt einen Kohlenfund am Ostrand der geologischen Reichsanstalt. – Jb. Geol. R.-A., 8, 757–762, Wien, Ortschaft Sieggraben und einen dort 1902/1903 vorgetrie- 1857. benen kurzen Schurfstollen, der Glanzbraunkohle erreicht JORDAN, C.: Die erleichterte Steinkohlenaufsuchung nach Grundsät- haben soll. Nach KÜMEL (1948) soll seinerzeit auch nörd- zen der vorgegangenen Entstehungsereignisse. – Camesina, VIII, lich der Ortschaft nach Kohle geschürft worden sein. 103 S., Wien 1816. EBER EISS W & W (1983) erwähnen zudem eine Kohleboh- KÜMEL, F.: Gutachten über die Erfolgsaussichten von Kohleschür- rung im Jahr 1918. HAHNENKAMP (1994) beschreibt die Ent- fungen im Gebiet von Siegraben (Burgenland). – Unveröff. Ber. deckung eines Kohlenlagers in Brennberg im Jahr 1907, (Lagerst. Arch. Geol. B.-A.), 4 S., Wien 1948. das von einer französischen Gesellschaft mittels Bohrun- KÜPPER, H.: Erläuterungen zur geologischen Karte Mattersburg- gen näher untersucht wurde. Deutschkreutz. – Wien (Geol. B.-A.)1957.

91 NEBERT, K.: Die Lignitvorkommen Burgenlands. – Unveröff. Ber. SCHUCH, A.: Geschichte des Bergbaus im südlichen Burgenland. – (FFWF 2975; Lagerst. Arch. Geol. B.-A.), 12 S., 2 Tab., 4 Taf., Burgenl. Forsch., 81, 192 S., Eisenstadt 2000. Graz 1980. TAUBER, A.F.: Der Braunkohlenbergbau Bubendorf (Burgenland). – RUTTNER, A.: Kohlen. – In: Erläuterungen zur geologischen Karte Burgenl. Heimatbl., 21/4, 243–255, Eisenstadt 1959. Mattersburg-Deutschkreutz, 54–58, Wien (Geol. B.-A.)1957. WEBER, L. & WEISS A.: Bergbaugeschichte und Geologie der öster- SAPETZA, J.: Lager von Eisenerzen bei Lockenhaus. – Verh. Geol. reichischen Braunkohlenvorkommen. – Arch. Lagerst.forsch. R.-A., 1858, S. 149, Wien 1858. Geol. B.-A., 4, 317 S., Wien 1983. SCHEDL, A., MAURACHER, J., ATZENHOFER, B., NEINAVAIE, H., HELLER- WURZBACH, C. v.: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oester- SCHMIDT-ALBER, J., RABEDER, J. & KURKA, M.: Systematische reich. – 39. Theil (Stiff-Stree), Wien (Verlag typogr. literar. art. Erhebung von Bergbauhalden mineralischer Rohstoffe im Bun- Anstalt) 1879. desgebiet (Jahresendbericht Proj. ÜLG 40/96). – Unveröff. Ber. (Bibl. d. Geol. B.-A. Wiss. Arch.), 171 S., 105 Abb., 19 Tab., 37 Beil., 1 Anhang in 3 Bdn, Wien 1997.

Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 11. Mai 2006

92 ARCHIV FÜR LAGERSTÄTTENFORSCHUNG DER GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT

Arch. f. Lagerst.forsch. Geol. B.-A. ISSN 0253-097X Band 25 S. 93–99 Wien, Oktober 2006 MITTEILUNGEN DES INSTITUTES FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR

Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“ ISSN 1021–7533 Band 4 S. 93–99 Wien, Oktober 2006

Bibliographie mineralrohstoffbezogener Literatur für das Burgenland (1945–2005)

THOMAS HOFMANN & ALBERT DAURER*)

Burgenland Österreichische Karte 1 : 50.000 Bibliographie Blätter 106, 107, 108, 137, 138 Rohstoffliteratur

Die Erfassung geologischer Literatur des Burgenlandes ERICH, August: Die Grauwackenzone von . wurde schon mehrmals durchgeführt, so dass diese Arbeit – Phil. Diss. Univ. Wien, 163 Bl.: 15 Taf., 1 Beilagenband, Wien. als Ergänzung zu bereits existierenden Kompilationen 1952. gesehen werden kann. PAHR, Alfred: Untersuchungen über den Bau und die tektonische Stellung der Rechnitzer Schieferinsel (Burgenland). – Phil. Diss. Univ. Wien, Manuskript aus Alfred-Pahr-Nachlass, Wien 1955. Bisherige Bibliographien Bibl. Geol. B.-A./Wiss. Archiv Nr. A 13782-R. AUMÜLLER, Stephan & HORVATH, Ernö: Geowissenschaften. – Allge- PETRASCHECK, Wilhelm: Die Gegend von Sauerbrunn im Burgen- meine Bibliographie des Burgenlandes, 736 S., Eisenstadt land. – Verh. Geol. B.-A., 1945, 175–184, Wien 1947. (Selbstverlag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung) SAUERZOPF, Franz: Fauna und Gliederung der Schichten des Pan- 1987. non im südlichen Burgenland. – Phil. Diss. Univ. Wien, 154 S., Ill., BRETTL, Herbert: Das Burgenland als Forschungsland: Österreichi- 12 Taf, Wien 1950. sche Universitätsschriften über das Burgenland 1921–2001. – SCHMIDT, Walter J.: Bodenschätze. – In: Burgenland-Landeskunde, Burgenländische Heimatblätter, Supplement, 94 S., Eisenstadt, 430–437, Ill., Wien (Österr. Bundesverlag) 1951. 2001. SCHMIDT, Walter J.: Die Tonminerale burgenländischer Flugsandbö- CERNAJSEK, Tillfried, FINDL, Johanna, HEINRICH, Maria, LIPIARSKI, den. – Bodenkultur, 8, 211–214, Wien 1955. Piotr & REITNER, Heinz: Ausgewählte Bibliographie baurohstoffbe- STINY, Josef: Geologisch-gesteinskundliches Gutachten betreffend zogener Literatur für die Bundesländer Burgenland, Kärnten, das Basaltvorkommen am Pauliberge bei Landsee, Burgenland / Niederösterreich und Wien mit Schwerpunkt auf den Forschungs- erstattet von Josef Stini. – Josef-Stiny-Archiv 1/14–A/14, 11 Bl., berichten der Bund/Bundesländer-Kooperation. Zwischenbericht Wien 1946. für das Projekt Ü-LG-026/90. – Ber. Geol.B.-A., 27, 38 S., Wien Bibl. Geol. B.-A./Wiss.Archiv Nr. A 15357-R.1. 1992. STINY, Josef: Kurzes, geologisches Gutachten betreffend das Basalt- vorkommen südlich von Stoob im Burgenland. – Josef-Stiny- Die Dokumentation der mineralrohstoffbezogenen Lite- Archiv 1/14–A/14, 4 Bl., Wien 1952. ratur erfolgte durch Abfrage der Literaturdatenbank GEO- Bibl. Geol. B.-A./Wiss.Archiv Nr. A 15363-R.3. LIT, der bibliographischen Datei für GEOlogische LITera- TAUBER, Alfons F.: Grundzüge der Geologie des Burgenlandes. – In: tur. Dieser OPAC (Online Public Access Catalog) ist über Burgenland-Landeskunde, 39–85, Wien (Österr. Bundesverlag) die Website der Geologischen Bundesanstalt (www.geolo- 1952. gie.ac.at) frei zugänglich und erschließt geologisch rele- TAUBER, Alfons F. mit einem Beitrag von Heinz SCHARBERT: Die Talk- schieferlagerstätten von Glashütten bei Langeck, Burgenland. – vante Buchtitel, Zeitschriftenartikel, Karten und Archivma- Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, 8, 29 S., 10 terial mit Schwerpunkt Österreich. Abb., Eisenstadt 1955. Die nunmehr erfasste mineralrohstoffbezogene Literatur TAUBER, Alfons F.: Paramorphosen von Fasergips nach Gipskristal- wird nach Dezennien, beginnend ab 1945, gegliedert. len aus Pöttsching, Burgenland. – Burgenländische Heimatblätter, 15, 1–13, Eisenstadt 1953. Literatur 1945–1955 TOPERCZER, Max: Geophysikalische Untersuchungen des Pauliber- ges bei Landsee/Burgenland. – Sitzber. Österr. Akad. Wiss., Burgenland. Tauchen – Pilgersdorf: Kohlen-Bergbau. – Josef-Stiny- mathem.-naturwiss. Kl., Abteilung 2a, 156/7–8, 336–353, Wien. Archiv 1/18–A/18, Korrespondenz aus dem Jahre 1950, 4 Briefe, 1 topographische Karte, Wien 1950. ZIRKL, Erich J.: Beitrag zur Kenntnis der Basaltvorkommen vom Pau- Bibl. Geol. B.-A./Wiss. Archiv Nr. A 15361-R. liberg und Oberpullendorf im Burgenland und des Nephelinbasa- nits vom Steinberg bei Feldbach in Steiermark. – Burgenländische EGGLER, Josef: Vegetationsaufnahmen und Bodenuntersuchungen von den Serpentingebieten bei Kirchdorf in Steiermark und bei Heimatblätter, 15, 135–142, Eisenstadt 1953. Bernstein im Burgenland. – Mitteilungen des naturwissenschaft- lichen Vereins für Steiermark, 84, 25–37, Graz 1954. Literatur 1956–1965 ERICH, August: Neuere Untersuchungen in der Grauwackenzone von ERICH, August: Die Grauwackenzone von Bernstein (Burgenland – Bernstein im Burgenland: Vorläufige Mitteilung. – Verh. Geol. B.- Niederösterreich). – Mitt. Geol. Ges. Wien, 53, 53–115, 8 Taf., A., 1945, 67–69, Wien 1947. Wien 1959.

*) Mag. THOMAS HOFMANN, Dr. ALBERT DAURER, Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, A 1030 Wien.

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Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 12. Juni 2006

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