Talente Verbinden. Zukunft Gestalten. in Christlicher Verantwortung

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Talente Verbinden. Zukunft Gestalten. in Christlicher Verantwortung Talente verbinden. Zukunft gestalten. In christlicher Verantwortung. Jubiläumspublikation der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk Ergebnisse der Netzwerkstudie 1 22 Inhaltsverzeichnis Talente verbinden. Zukunft gestalten. In christlicher Verantwortung. Georg Braungart ................................................................................................................ 6 Grussworte Paul Kirchhof ...................................................................................................................... 9 Johanna Wanka ................................................................................................................ 10 Reinhard Kardinal Marx ................................................................................................... 11 60 Jahre engagiert im christlichen Geist – Meilensteine der Geschichte des Werkes Cusanuswerk – Gründungsidee und Gründungsjahre Heinz Riesenhuber ........................................................................................................... 12 Zeiten des Umbruchs – Durch die Brille eines damaligen Akteurs Dieter Grimm .................................................................................................................... 20 Wenn Biographien explodieren – Ein subjektiver Rückblick Claudia Nothelle .............................................................................................................. 30 Persönlichkeiten im Portrait Hans Tietmeyer ................................................................................................................ 40 Theodor Berchem ............................................................................................................. 42 Norbert Lammert .............................................................................................................44 Annegret Keisers .............................................................................................................. 46 Martin Ney ........................................................................................................................48 Elisabeth Märker-Hermann ............................................................................................. 50 Franz-Josef Overbeck ....................................................................................................... 52 Stefanie Meilinger ............................................................................................................ 54 Stefan Leifert ................................................................................................................... 56 Luka Fineisen ................................................................................................................... 58 Toni Ming Geiger............................................................................................................... 60 Bernadette Kalz ............................................................................................................... 62 4 Ergebnisse der Netzwerkstudie Exzellent und Engagiert: Die Netzwerkstudie des Cusanuswerks Jan Kröll und Tülin Engin-Stock (uzbonn GmbH) ........................................................... 64 Konzeption und Methode ............................................................................................... 65 Soziodemographische Daten .......................................................................................... 68 Rahmendaten zur Förderung .......................................................................................... 71 Exzellent, engagiert, katholisch: Persönlichkeiten im Cusanischen Dreiklang .......... 75 Bleibend verbunden: Auswahl, Förderung und Netzwerk ..........................................108 Zusammenfassung .........................................................................................................125 Synopse und Ausblick Thomas Scheidtweiler ...................................................................................................138 Danksagung ......................................................................................................................................... 147 5 Talente verbinden. Zukunft gestalten. In christlicher Verantwortung. Nun gilt es, ein Loch in diese Ordnung der Dinge hineinzustoßen, die Welt zu verändern, zu verbessern oder ihr zum Trotz sich wenigstens einen Himmel auf Erden herauszuschneiden […] das Ende solcher Lehrjahre besteht darin, daß sich das Subjekt die Hörner abläuft, mit seinem Wünschen und Meinen sich in die bestehenden Verhältnisse und die Vernünftigkeit derselben hineinbildet, in die Verkettung der Welt eintritt, und in ihr sich einen angemessenen Standpunkt erwirbt. Mag einer auch noch so viel mit sich mit der Welt herumgezankt haben, umhergeschoben worden seyn, zuletzt bekömmt er meistens doch sein Mädchen und irgendeine Stellung, heirathet, und wird Philister so gut wie die Anderen auch. (Hegel, Ästhetik, 1818 / 1829) Was der Schwabe Hegel in seinen Überlegungen zum Thema Bildung hier sarkastisch dingfest macht, ist die Diskrepanz zwischen den hochfliegenden Plänen eines jungen Menschen und dem, was am Ende oft herauskommt: ein Spießer, der nur für sich selbst sorgt. Es versteht sich von selbst, dass das Cusanuswerk als bischöfliches Begabtenförderungswerk da höhere Ziele hat. Schon bei der Auswahl derjenigen, die ein Stipendium bekommen sollen, wird mehr verlangt als gute Noten und Leistung, die sich später auszahlt. Wir setzen darauf, dass die Leistung und die Leistungs bereitschaft (die natürlich unverzichtbar sind) zu einer Persönlichkeit gehören, die von Beginn an mehr als das spätere Auskommen im Blick hat; zu einer Persönlichkeit, die mit Leiden­ schaft Dinge anpackt, sich einsetzt, den eigenen Horizont über­ schreitet und etwas bewirken will. »Nur noch kurz die Welt retten«, wie Tim Bendzko so schön flapsig formuliert hat: Für Menschen, die im Cusanuswerk gefördert werden oder gefördert wurden (und Geld steht da nicht an erster Stelle), ist die Verantwortung für die Umgebung, die im 21. Jahrhundert der ganze Globus ist, natürlich keine Sache, die man zwischen dem Checken von Mails und dem Flug zur Geliebten so eben mal einschieben kann. 6 Die Möglichkeiten, an einer besseren Welt mitzuwirken, sind vielfältig, und sie sind nicht immer nur an den Spitzen von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft oder Kirche gegeben. Gleichwohl braucht man Möglichkeiten, Mitwirkungsmöglichkeiten, die man sich erarbeiten und auch erkämpfen muss. Das Cusanuswerk möchte genau dazu ermuntern und dabei unterstützen, mit der ganzen Vielfalt der ideellen Förderung. Die 60 Jahre Auswahl­ und Förderarbeit, auf die das Cusanuswerk 2016 zurückblicken kann, ist die Geschichte einer Gemeinschaft, die durch eine großartige innere Verbundenheit zusammengehalten wird, eine Verbunden­ heit, die jedoch nicht kollektiv­narzisstisch ist, sondern von dem gemeinsamen Ziel getragen ist, ein Sauerteig für Kirche und Gesellschaft zu sein. Cusanerinnen und Cusaner geben sich einen Vertrauensvorschuss, der mit ihrem gemeinsamen Glauben zu tun Prof. Dr. Georg Braungart hat, aber auch mit dem Bekenntnis zu den Zielen des Werks: eine Leiter des Cusanuswerks Verantwortungselite hervorzubringen, eine kooperative Elite, deren Passion es ist, sich nützlich zu machen. Das ist die Programmatik, das ist die Theorie, das ist die subjek­- tive Absicht und die individuelle Intention. Wie die Wirkung der Förderung aber faktisch aussieht, konnte man bisher immer nur punktuell, an einzelnen Beispielen feststellen. Die werke über­ greifend durchgeführte »Hany­Studie zur Evaluierung der ideellen Fördermaßnahmen« hat 2010 bestätigt, dass die Förderung wirkt, und dem Cusanuswerk gute Noten ausgestellt. Aber was ist mit den Ehemaligen? Wie sieht es zehn, zwanzig Jahre nach dem Aus schei­ den aus der Förderung aus? Welche Langzeiteffekte hat unsere Förderung? Jeder kennt die besonders herausgehobenen Per sön­ lich­­­keiten, die durchaus ein sprechender Beweis sind. Und viele von uns haben im näheren oder weiteren persönlichen Umfeld Men schen kennengelernt, von denen sie sagen: Bisher dachte ich, der oder die ist aber nett, hilfsbereit, ein toller Mensch! Jetzt weiß ich auch, warum: er (oder sie) ist Altcusaner (oder Altcusanerin)! Aber im Ernst: Bei den Planungen für das Jubiläums jahr wurde uns klar: Wir brauchen mehr Evidenz für solche schönen 7 Einschätzungen! Wir brauchen belastbare Daten, wir brauchen auch Zahlen, die genauer belegen, wie segensreich das Wirken des Cusanuswerks in diesen 60 Jahren wirklich war und ist! Das sind wir unserem Träger, den deutschen Bischöfen, dem Bundes minis­ terium für Bildung und Forschung und den vielen Spendern und Stiftern, die unsere Arbeit unterstützen, einfach schuldig. Und wir brauchen auch einmal eine objektive Rückmeldung, wo wir etwas verbessern müssen, wo wir uns vielleicht etwas vorgemacht haben, wo wir unser Handeln neu ausrichten sollten. Für Katholiken ist Selbstkritik selbstverständlich. Jetzt wissen wir mehr, und die durchaus belastbaren Zahlen und Fakten legen wir hier vor. Das BMBF hat die Netzwerkstudie großzügig gefördert, und ein unglaublich hoher Anteil der Ehe­ maligen – über 60 % – hat sich an der Befragung beteiligt. Das Forschungsinstitut uzbonn GmbH hat in enger Abstimmung mit uns Daten erfasst und Ergebnisse bereitgestellt, die eine hervor­ ragende Basis für die Arbeit der nächsten – vielleicht nicht gleich 60, aber wenigstens 20 – Jahre darstellen. Für mich ist eines der schönsten Ergebnisse, dass fast alle mit ihrem bisherigen
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