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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Erscheint wöchentlich Jahrgang 38 — Folge 43 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 24. Oktober 1987 Parkallee 84/86, 2000 13 C5524C

EKD: Ostdenkschrift Nr. 2? Der Antikommunismus als Sünde und die Kollektivschuld

1965 wurden Weichen gestellt: Die Ost• denskonferenz") verpflichteten Ostblock- denkschrift der Evangelischen Kirche in Geistlichen in Beienrode macht deutlich, in Deutschland (EKD) unter dem Titel .Zur Lage welche Richtung die geplante, generalstabs- der Vertriebenen und das Verhältnis des deut• mäßig vorbereitete neue Ostdenkschrift schen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn" gehen soll: Weil wir immer noch nicht ent• bereitete den Boden für eine neue Ostpolitik schieden genug umgekehrt seien .von allen insbesondere von Sozialdemokraten und Li• falschen und bösen Wegen, aufweichen wir als beralen, die dann Ende der 60er und Anfang Deutsche in unserem politischen Wollen und der 70er Jahre zu einem faktischen Verzicht Handeln in die Irre gegangen sind", so heißt es auf Wiedervereinigung in Form der Ostver• in dem Beienroder Papier, müsse die Schuld träge führte. gegenüber den Völkern der Sowjetunion, die Jetzt wollen starke Kräfte in der EKD erneut bislang .eher verdrängt als bekannt" worden in den Fahrplan der Geschichte eingreifen. sei, eingestanden werden: .Der Antikommu• Eine zweite Ostdenkschrift soll her, diesmal nismus nach innen wie nach außen bestimmt speziell dem Verhältnis der Deutschen zur nach wie vor das Denken und das Handeln Sowjetunion gewidmet. Die westfälische weiter Kreise in Kirche und Gesellschaft." evangelische Kirche beispielsweise richtete Zur Einschwörung auf diese teutonische 1985, ermutigt durch .die mutige und be• Verfehlung schrecken die Propagandisten der freiende Klarheit" der Rede des Bundespräsi• neuen Denkschrift nicht einmal davor zurück, Zeichnung aus .Die Welt" denten zum 8. Mai, per einstimmigen Syn• die alte Kollektivschuld-These aus dem Ma• odalbeschluß die Aufforderung an die EKD, gazin zu zerren. So heißt es etwa in dem 1986 das Thema einer neuen Ostdenkschrift .vor• von der Solidarischen Kirche Westfalen und Wenn Moskau die deutsche Karte spielt rangig zu behandeln". Die rheinische Kirche Lippe herausgegebenen Sammelband „Brük- zog wenig später nach. Auch die West-Berli• H. W. — „Ein alerter Anwalt, Vertreter der sensationslüsterne und pietätlose Vermark• ken zur Verständigung", dem in diesem Zu• CDU im Untersuchungsausschuß, riß die ner Synode reihte sich ein. Zusätzlich waren tung des toten Uwe Barschel ist vollends ein sammenhang eine besondere Bedeutung bei• Schleuse zur endgültigen Voruntersuchung die Evangelische Akademikerschaft und die Skandal." kommt: „Wenn in Stuttgart (Schuldbekennt• auf. Minister, die in Barscheis Kabinett gute Kirchliche Bruderschaft in Württemberg be• Mit diesem Satz wollen wir es heute bewen• nis von 1945, d. Red.) für das Kollektiv der Kir• Tage hatten, rührten keine Hand, die Lawine den lassen, auch, wenn wir meinen, daß der teiligt, als vor allem linksorientierte kirchliche che Schuld bekannt worden ist und die Nation zu stoppen, obwohl Barschel noch nicht selbst Fall Barschel eine Langzeitwirkung haben Kreise im Frühjahr dieses Jahres eine Thesen• weiterhin ein vergleichbares Kollektiv dar• in Kiel antworten konnte", schrieb „Die Zeit" wird. Die Umstände um den Tod Barscheis reihe über .Versöhnung und Frieden mit den stellt ..., muß eine solche Aussage auch für das zum Tode Uwe Barscheis und über die Qualität haben jedoch, so jedenfalls glauben wir, das In• Völkern der Sowjetunion" vorlegten. Kollektiv des Volkes möglich sein... Ich weiß der deutschen Politik. teresse für den „Bericht zur Lage der Nation", Das Memorandum, seinerzeit in Bonn unter also nicht, was die Gemüter erregt, wenn die Niemand könnte heute, so sagte Bundes• den der Kanzler vor dem erstattete anderem vom Berliner Altbischof Scharf und Kollektivschuld wiederholt wird..." (Volkmar kanzler Kohl am letzten Wochenende in und der zu einer ausführlichen Aussprache dem Heidelberger Theologie-Professor Wolf• Deile von der .Aktion Sühnezeichen"). Hamburg — ein abschließendes Urteil „wer führte, etwas in den Hintergrund treten lassen, gang Huber vorgestellt, enthält eine Ableh• schuldig geworden ist" und „wer sich geirrt hat" obwohl gerade dieses Thema unsere ganz be• nung der Abschreckungsstrategie, eine deut• Die kollektive Schuldanerkennung, so rechnen es sich die ideologisierenden Planer fällen. Deswegen wolle man sich um Wahrheit sondere Aufmerksamkeit verdient. liche Absage an den Antikommunismus und der zweiten Ostdenkschrift offensichtlich aus, und Aufklärung bemühen. Doch der Kanzler die Forderung nach einer ost-westlichen .Si• Die Beurteilung der Kanzlerrede ist unter• wird dazu führen, daß Antikommunismus von hat in diesem Zusammenhang ein Wort von cherheitspartnerschaft". schiedlich, man schrieb, fast mit Neid habe die der EKD zukünftig als Sünde betrachtet wird. besonderer Bedeutung gesprochen: „Die Hetz- Im vergangenen Monat hat nun auch der Opposition die Früchte einer von ihr eingelei• Wohin eine solche neue Weichenstellung po• jagd auf den lebenden Uwe Barschel, bei der es „Beienroder Konvent", 1949 von Mitgliedern teten Ostpolitik registriert und letztlich be• litisch führen kann, ist unschwer auszumalen. nicht um Wahrheit ging, sondern um .fertig• der ehemaligen Bekennenden Kirche Ost• grüßen müssen. Die Lage im geteilten A. G. machen' — diese Hetzjagd war schlimm. Die Deutschland habe sich, hier waren Regierung preußens gegründet, nachgezogen und auf und Opposition einig, gebessert und zweifels• seiner Tagung in Beienrode bei Königslutter ohne mag das innerdeutsche Verhältnis von bei zwei Enthaltungen und ohne Gegenstim• der weltpolitischen Großwetterlage profitiert me eine Erklärung angenommen, in den eben• Ostverträge: haben. falls eine neue EKD-Ostdenkschrift gefordert Wie aber ist es bestellt, wenn bei tatsächli• wird. cher Aufhellung der Großwetterlage „in Interessant ist ein Blick auf die Liste der rund Deutschlandpolitik der Liberalen außerdeutschen Denkfabriken schon weiter 120 Teilnehmer dieser Tagung: Der Ost-Berli• gedacht ist, als in Bonn für möglich gehalten ner Theologie-Professor Bassarak beispiels• Sollen Vertreibung und Annexion doch noch anerkannt werden? wird", schreibt die „Frankfurter Allgemeine" weise findet sich darauf, ebenso Botschaftsse• und knüpft daran die Frage, wie es dann um die kretär Pawlow von der sowjetischen Botschaft Zu Ausführungen des F.D.P.-Fraktionsvor- der Ostverträge und dessen Auslegung durch Kanzlerpartei bestellt sein wird. in Bonn. Vier Teilnehmer waren aus Polen an• sitzenden Wolfgang Mischnick vor der Fried• den seinerzeitigen Bundesaußenminister und gereist, drei aus der CSSR, zwei aus Ungarn. rich-Naumann-Stiftung zum Thema „Deutsch• F.D.P.-Parteivorsitzenden Walter Scheel, der Die gelegentlich gehörte lapidare Feststel• Hingegen waren lediglich 15 ehemalige ost• landpolitik der Liberalen" erklärte der Vize• ausdrücklich die Interpretation der Ostverträ• lung, die Regierungserklärung sei über die üb• preußische Pfarrer und einige wenige Ge• präsident des Bundes der Vertriebenen und ge als Anerkennungsverträge entschieden zu• lichen Standardsätze nicht hinausgekommen, meindemitglieder unter den Anwesenden. Bundesvorsitzender der Landsmannschaft rückgewiesen hat. Mischnick sollte nur zu gut möchten wir so nicht stehen lassen. Kohl hat Verständlich daher, daß die .Gemeinschaft Schlesien Dr. Herbert Hupka, dem Vorsitzen• wissen, daß der Deutschlandvertrag der drei die Forderung des Grundgesetzes nach Voll• evangelischer Ostpreußen" dazu erklärt hat: den der F.D.P.-Bundestagsfraktion, Wolfgang Westmächte und der Bundesrepublik Deutsch• endung der Einheit und Freiheit Deutsch• .Wir bestreiten, daß der .Beienroder Konvent' Mischnick, sei zuzustimmen, wenn er gegen land von Deutschland als Ganzem ausgehe lands betont. Frau Wilms hat über den eigent• namens der Ostpreußischen Bekennenden neutralistische Tendenzen, eine Position der und die Entscheidung über Deutschlands lichen Rahmen eines innerdeutschen Mi• Kirche spricht." Äquidistanz oder gar ein Abdriften ins soziali• Grenzen ausdrücklich einem Friedensvertrag nisteriums (so, wie manche ihn aufgefaßt wis• Die Teilnahme von Sowjet-Diplomaten, stische Lager Front mache. Es sei jedoch hef• vorbehalte. sen wollen) hinaus an die Deutschen jenseits SED-Wissenschaftlern und einer einseitigen tigster Protest vorzubringen, wenn in dersel• der Oder und Neiße und an deren schweres kirchenpolitischen Richtung (.Prager Frie- ben Rede Deutschland nur auf die Bundesre• Hupka führte aus: „Wer in einer durch Schicksal erinnert und nicht zuletzt hat der publik Deutschland und die DDR verkürzt nichts zu rechtfertigen Vorleistung auf einen Abgeordnete Dr. Czaja, Präsident des Bundes werde. „Mischnick meint davor warnen zu künftigen Friedensvertrag die Einigungsfor• der Vertriebenen, auf die rechtlichen, politi• müssen, auch aus Gründen der Rücksicht• mel der Siegermächte auf Deutschland in den schen und geschichtlichen Pflichten für ganz Aus dem Inhalt Seite nahme auf den Westen, eine Politik, die von Grenzen von 1937 aufkündigt, rechtfertigt Deutschland hingewiesen und es als Verfas• ganz Deutschland in allen seinen Teilen aus• Vertreibung und Annexion, also Verbrechen sungsauftrag für freiheitlich-demokratische Goebbels Tagebücher geht, zu betreiben. In Übereinstimmung mit gegen die Menschlichkeit und das Völker• Parteien bezeichnet, Deutschland wieder eine Fälschung? • • • • • • • • \de m SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden recht. Erst in freier Selbstbestimmung, auf die handlungsfähig zu machen. Dazu bedarf es Glaube und die Rolle der Macht 5 Dr. Hans-Jochen Vogel glaubt Mischnick, sich sich auch Mischnick zu Recht bezieht, kann das eines Mindestmaßes an Übereinstimmung der Gedenken an Agnes Miegel 8 auf den Mehrheitswillen in der Bundesrepu• deutsche Volk endgültig über ganz Deutsch• Parteien und Czaja wies in diesem Zusam• Das Preußische Wörterbuch 10 blik Deutschland beziehen zu können", so land entscheiden. Auch Ostdeutschland jen• menhang auf Kurt Schumacher hin, der bis zu Ich war in Memel (II) H Hupka. seits von Oder und Neiße ist Teil Deutsch• seinem Tode die Auffassung vertrat: „Die na• Forum freier Meinungen 13 Mischnick handele aber dabei nicht nur den lands, auch wenn dieser Teil heute durch die tionale Frage darf man nicht links liegen las• Deutsche in Amerika 20 Entscheidungen des Bundesverfassungsge• Volksrepublik Polen und die Sowjetunion sen, sonst gefährdet man die Volkspartei." richts zuwider, sondern auch gegen den Text fremdbestimmt wird." Selbst Egon Bahr habe eben erst die deutsche 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 2 Politik JDOS £ftptoi6cnblatt

Selbstbestimmung fast als ein Naturrecht be• Abrüstung: zeichnet, selbst wenn er meinte, die Wieder• vereinigung käme erst nach 2000. Czaja ist zu• zustimmen, wenn er sagt, wir alle seien keine Geschichtspropheten und die Geschichte sei Atomwaffenfreie Welt — Traum oder Alptraum? nicht vorausschaubar. Verzicht auf wirksame Abschreckung würde den Krieg wahrscheinlicher machen Die Bemühungen um realisierbare Teil• Die Bombe hat zwei Gesichter: Die Fratze Ein Traum geht um, von einer Welt ohne besaß, worauf desillusionie- maßnahmen zugunsten vor allem der Men• der nuklearen Vernichtung und zugleich das schen in Mitteldeutschland, sollte nicht so ge• Atomwaffen, ohne das Damokles-Schwert der rend hingewiesen hat. Bild einer Machtgelüste disziplinierenden wertet werden, als wolle man die gegenwärtige nuklearen Selbstvernichtung der Menschheit. Gehen wir noch einen Schritt weiter: Selbst Wirkung. Außerhalb des atomaren Droh• Lage als den unabänderlichen Status ansehen. Die „Friedensbewegung", die vielschichtige wenn die USA und die Sowjetunion alle schattens war Krieg über 140mal mit mehr als Teilmaßnahmen können folglich immer nur Sammlungsbewegung gegen die Rüstung, Atomwaffen unter Aufsicht verschrotten 35 Millionen Toten seit Ende des Zweiten als »Wege zur Zukunft Deutschlands" (Czaja) propagiert eine atomwaffenfreie Welt und würden, wäre die Welt noch nicht atomwaffen• Weltkrieges. Außerhalb der direkten atoma• gesehen werden. sieht in ihr den Frieden auf Dauer gesichert. frei. Die Volksrepublik China würde über ren Abschreckung massakrierten sich die Ronald Reagan und Michael Gorbatschow Hunderte von Kernwaffen verfügen, andere Sollte tatsächlich „eine der Großmächte Menschen mit Buschmessern, Panzern oder demnächst ernsthaft die deutsche Karte zie• haben in Island den Geist einer atomwaffen• Länder wie Indien, Israel oder der Iran könnten freien Welt beschworen. Kernwaffen produzieren, waffentechnisch HuPW.M^^"3g*ff hen" (FAZ), dann würde eine jede Bundesre• letzt der abschreckenden Wirkung der NA- Derzeit verfügen die Sowjetunion und die einplanen und machtpolitisch ausnutzen. gierung auf der Grundlage des Grundgesetzes TO-Atomwaffen zu verdanken. Kernwaffen Vereinigten Staaten über mehr als 30 000 tak• Atomwaffenfreie Supermächte müßten dem von Recht und Selbstbestimmung verhandeln der Allianz haben Abschreckungsfunktionen, tische und strategische Atomsprengsätze. Die hilflos zusehen, ja sie wären sogar nuklear er• müssen. Selbst der britische Botschafter in die sie für den Erhalt des Friedens in Europa in Reykjavik vorgeschlagene Halbierung der preßbar. Schon jetzt unterhalten Länder wie Bonn, Sir Bullard, hat zur deutschen Frage unverzichtbar machen: ausgeführt: „In Ermangelung einer friedens• strategischen Kräfte um 50 Prozent würde hin• China, Israel und Indien nationale Kernwaf• sichtlich der Eigenvernichtungsdrohung über• fenbestände, die sich einer internationalen Be• Der nukleare Ersteinsatz der sowjeti• vertraglichen Regelung ist die britische Sicht schen taktischen Kernwaffen kann glaubwür- der Rechtslage — ich wiederhole, der Rechts• haupt nichts ändern. Jede Seite würde dann schränkung und Kontrolle entziehen. Selbst lage — daß Deutschland in den Grenzen von immer noch zweimal soviele Sprengköpfe zur wenn alle Kernwaffen auf der Erde zerstört dig nur durch entsprechende angemessene 1937 fortbesteht, trotz der vielen und wichti• Verfügung haben als Anfang der 60er Jahre würden (wer soll das überwachen?), könnten nukleare Optionen der NATO abgeschreckt gen Entwicklungen, die seit 1945 stattgefun• Präsident Kennedy in der Zeit der Kuba-Krise —worauf Jonathan Schell in seinem Bestseller werden (Kernabschreckungsfunktion). den haben." — Kernwaffen machen einen konventio• nellen Angriff aufgrund der beschränkten Kal• Es ist Czaja, der sich eindeutig zu Europa kulierbarkeit ihrer Wirkungen und der nu• bekennt, dafür zu danken, daß er die verschie• klearen Eskalationsdrohung weitgehend un• denen Aspekte der offenen deutschen Frage planbar und unkalkulierbar. Eine rein konven• mit der notwendigen Offenheit angesprochen tionelle Schlacht ist dagegen kalkulierbarer hat. Gewiß, die Auffassungen über die Rechts• (Unwägbarkeits Wirkung). lage Deutschlands in den Grenzen von 1937 — Ein konventioneller Angriff ist regelmä• bedeuten noch keineswegs das Ergebnis et• ßig auf dem Boden des Angreifers regionali- waiger Vertragsverhandlungen. Aber wenn sierbar. Damit wird das Eigenrisiko eines An• schon, um noch einmal die „FAZ" anzuführen, griffs erheblich gemindert (De-Regionalisie- „eine der Großmächte demnächst ernsthaft die rungs-Funktion). deutsche Karte spielen (sollte)", dann dürfte es — Der Atomwaffeneinsatz impliziert auf• selbstverständlich sein, daß die Bundesregie• grund der Eskalationsgefahr das Risiko nu• rung mit dieser Gebietsgarantie des Westens klearer Eigenvernichtung (Eigenvernichtungs- in Verhandlungen gehen müßte. Ein Konsens funktion). mit der SPD müßte herbeizuführen sein, hatte — Kernwaffen zwingen den Angreifer zu doch selbst der damalige Außenminister einer Auflockerung seiner konventionellen Gromyko im Juli 1970 gegenüber der deut• Verbände, um den Waffen kein lohnendes Ziel schen Delegation erklärt, man habe sich zu zu bieten (Auflockerungsfunktion). Gewaltverzichts- und nicht zu Grenzanerken- nungsverträgen entschlossen. Auf dem nahöstlichen Schachbrett weiterhin remis Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" Aufgrund dieser fünf Funktionen, die nu• kleare Waffen in ihrer Abschreckungsrolle wahrnehmen, kann die NATO auch bei einer Ingolstadt: „Das Schicksal der Erde" hingewiesen hat, Verstärkung ihrer konventionellen Waffen kriegerische Staaten möglicherweise inner• nicht auf ein nukleares Spektrum für Europa halb von einigen Monaten heimlich Kernwaf• verzichten. Ein Verzicht auf eine wirksame Goebbels-Tagebücher eine Fälschung? fen herstellen. Würden alle kernwaffentechrri- Abschreckung mit Atomwaffen würden den schen Anlagen abgebaut, bliebe das Wissen Krieg wahrscheinlicher machen. Abrüstung Mitarbeiter der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle äußert Zweifel um den Bau der Bombe unausrottbar erhalten. wird damit nicht überflüssig, vielmehr muß sie Die Menschen des 20. Jahrhunderts und alle die fünf kriegsabschreckenden Funktionen im Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Zeit• Tagebücher entspricht weitgehend dem ,Hit- uns folgenden Generationen sind dazu ver• Auge behalten und den Frieden auf einem geschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt ler-Tagebuch'-Strickmuster. Die Fakten, die dammt, mit der Bombe zu (über-) leben. Das gleichgewichtigen niedrigeren Niveau siche• (ZFI), Dr. Albert Beer, der soeben eine kritische mitgeteilt werden, sind größtenteils aus der technologische Krebsgeschwür unserer Epo• rer machen. Das Herausbrechen nur einer Untersuchung der sogenannten „Borman-Dik- damaligen Presse und zwischenzeitlich veröf• che kann allenfalls entschärft und einge• Waffenkategorie widerspricht der zwingen• tate" vom Frühjahr 1945vorgelegt hat, äußerte fentlichten Dokumenten bekannt, der Rest dämmt werden. Den nuklearen Ungeist wer• den Logik atomarer Stabilität durch Möglich• schwere Zweifel an der Echtheit der vor kur• sind Trivialintim- und Familien-Geschichte." den wir nie mehr in die Flasche zurückdrängen keiten zur flexiblen Reaktion. zem vom Münchener „Institut für Zeitge• können. ZFI-Leiter Dt. Alfred Schickel regte in einer Dr. Hubertus Hoffmann schichte" herausgegebenen „Goebbels-Tage• Stellungnahme zu den vorgebrachten Zwei• bücher". feln seines wissenschaftlichen Mitarbeiters Beer nennt die Überlieferungsgeschichte Deutsche Frage: die Einsetzung einer Historiker-Kommission der Tagebücher „abenteuerlich" und verweist an, welche den Inhalt der „Goebbels-Tagebü• auf viele ungeklärte Fragen; etwa ob es 1945 cher" auf seine Echtheit und Glaubwürdigkeit bereits üblich gewesen sei, von Dokumenten überprüfen und zugleich die „dubiose Her- Mikrofilm-Aufnahmen zu machen, warum die Ist Diskussion „rückwärtsgewandt"? kunfts- und Überlieferungsgeschichte" klären Russen das ihnen angeblich in die Hände gefal• sollte, „um der Geschichtswissenschaft einen lene Material nicht im Nürnberger Prozeß Willy Brandt — ein Gegner des Selbstbestimmungsrechts für Deutsche ähnlichen Hereinfall wie auf die Rauschning'- verwendet haben, welche Personen nament• schen .Gespräche mit Hitler' zu ersparen". lich die „Tagebücher" zwischen 1946 und 1986 Von Dr. Dorothee Wilms, Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen an wen weitergegeben haben und weshalb Bekanntlich hat die Zeitgeschichtliche For• War es Resignation des Alters oder gezielte man so lange bis zur Edition der Tagebücher schungsstelle Ingolstadt im Frühjahr 1983 die Gerade im Hinblick auf die nachwachsende Meinungsmache, die den SPD-Ehrenvorsit• gebraucht habe. von allen Historikern ernst genommenen und Generation in Deutschland gilt: Kein Politiker zenden Willy Brandt in seiner Berliner Rede Dr. Albert Beer wörtlich: „Die Herkunftsge• zitierten „Gespräche" Rauschnings mit Hitler hat das Recht, dem Selbstbestimmungsrecht dazu bewogen hat, die Diskussion über die of• schichte der Goebbels-Tagebücher klingt als Geschichtsfälschung entlarvt. Alfred des ganzen deutschen Volkes vorzugreifen fene deutsche Frage als „rückwärtsgewandt" noch um eine Nuance phantastischer als die Schickel kündigte für die Frühjahrstagung der oder vorzuschreiben, welches Ergebnis seine zu bezeichnen? Welche Gründe auch immer Beschaffungslegende der sogenannten »Hitler- ZFI einen einschlägigen Forschungsbericht freie Entscheidung haben sollte. Die staatliche eine Rolle gespielt haben — seine Ausführun• Tagebücher'. Auch der Inhalt der Goebbels- Albert Beers an. Einheit des deutschen Volkes ist eine Perspek• gen können nicht unwidersprochen bleiben. tive, die niemand verwerfen darf. Nicht zuletzt Ist es etwa „rückwärtsgewandt", wenn man die Präambel des Grundgesetzes fordert das die gegenwärtige Lage in Deutschland — mit deutsche Volk dazu auf, „seine nationale und £fiprrufiinbla!l Mauer und Stacheldraht, mit der Verweige• staatliche Einheit zu wahren". Gehört dieses rung von Menschenrechten für unsere Lands• Verfassungsgebot aus der Sicht von Willy UNABHÄNGIGE WOGHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND leute östlich der Elbe — nicht als endgültig Brandt inzwischen zum „Formelkram"? Chefredakteur Hugo Wellems hinnehmen kann? Gerade der weitgereiste Willy Brandt sollte wissen, daß auch im Aus• Die Bundesregierung wendet sich entschie- Verantwortlich für den redaktionellen Teil land kein sachkundiger Politiker die heutige £en 2e8en aNe Versuche der SPD, die deutsche Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Politik, Zeltgeschehen, Jugend: Situation Deutschlands als endgültig betrach- ™a%e für erledigt zu erklären. Vom Boden des Silke Osman Ansgar Graw tet — selbst wenn er sich das gern wünschen Grundgesetzes aus und im Interesse der Deut• Geschichte, Landeskunde, Aus aller Welt, Reportagen: würde. Wenn also Willy Brandt die Zementie- 5chen verfol8t sie konsequent eine Politik, die Literatur und Aktuelles: Dr. Cornelia Littek rung der deutschen Teilung herbeireden will, dle deutsche Frage rechtlich, politisch und hi- Horst Zander Ostpreußische Familie: dann mag er sich vielleicht bei diesem oder stojisch offen hält, bis das deutsche Volk in Heimatkreise, Gruppen, Ruth Geede jenem beliebt machen — aber glaubwürdig [reier Selbstbestimmung die Einheit und Frei• Soziales und Mitteldeutschland: Bonner Büro: Clemens J. Neumann macht er sich damit nicht, heit Deutschlands vollenden kann. So steht es Susanne Kollmitt Anzeigen und Vertrieb: Helmut Grunow Die deutsche Frage ist ebenso offen, wie die ™ Grundgesetz, und dies gilt als verbindliche Klcnt Anschrift für alle: Parkallee 84/86,2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, geschichtliche Entwicklung offen ist. Die ge- schnur. 2000 Hamburg 13. DasOstpreußenblattistdas Organder Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchent• waltsame Teilung einer Nation stellt mit Si- cu.^ .,. ,, . , J

lich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. — Bezugspreis Inland m der Präambe 7,50 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9,00 DM monatlich. Bankkonto: Landes• cherheit nicht das letzte Wort der Geschichte geset^oil M,, l des Grund- bank Hamburg BLZ 200 500 00, Konto-Nr. 192 344. Postgirokontof ürden Vertrieb: Postgiroamt Hamburg, Konto- dar. Die Einheit der deutschen Nation ist kei- Per^tf ¥ f- 5Us Yorgegebene europäische Nr. 84 26—204; für Anzeigen: Postgiroamt Hamburg, Konto-Nr. 90700—207. — Für unverlangte Einsendungen neswegs Vergangenheit, sondern lebendige mitF.f. Urdle Putsche Einheit: Sie muß wird nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. — Druck Gerhard Rautenberg, Gegenwart - und sie hat Zukunft. Dies zefgt ™ - °P* ve™irklict* werden. Unser Ziel ist V\ ?^50 Leer (Ostfriesland). Telefon i4 91) 42 88 ein sich ganz greifbar in dem unbeirrbaren Zu• freies und geeintes deutsches Volk in Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 sammengehörigkeitsgefühl des deutschen einem Europa freier Völker. Diese Zielsetzung Telefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 446542 Volkes, das heute sogar spürbar wächst, vor M,UJdere als »rückwärtsgewandt"; sie allem auch bei der jungen Generation. richtet sich vielmehr auf die aktive Gestaltung aer deutschen wie europäischen Zukunft. 24. Oktober 1987 - Folge 43 - Seite 3 £os Oftpraifimblatt Im Blickpunkt

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Hochschulen: Besetzte Begriffe

Linke in der Bundesrepublik Deutschland besetzen nicht nur Häuser. Sondern mit noch viel größerem Erfolg Begriife. .Gewaltfreiheit' etwa gehört dazu, ein Slogan, unter dem die .Grünen' antraten, die jetzt die — alles andere als gewaltfreien — Terroristen der Roten Armee Fraktion amnestiert sehen wollen. An• dere Beispiele für die Usurpierung von Begrif• fen sind etwa .Toleranz", .Demokratie", .Frie• densfähigkeit'. Dem .Feind", und das ist auch vier Jahrzehnte nach dem Ende des National• sozialismus (und ebenso wohl auch noch fünf undsechs und zehn Jahrzehnte danach...) der böse Faschismus, den man bald in der Asyl• praxis Bonns, bald in gesamtdeutschen Be• kenntnissen entdeckt, wird genau das Gegen• Sie stehen im Mittelpunkt der inzwischen internationalen Kontroverse: Jürgen Habermas, Andreas Hillgruber, Ernst Nolte (v.l.n.r.) teil aller dieser Begriffe unterstellt: Also Ge• Fotos Archiv (2), Ullstein (1) walttätigkeit, Intoleranz, Diktatur, Kriegstrei• berei. Historikerdebatte: den 42 Beiträge und fünf Nachworte veröffent• licht, u. a. von Habermas, Hillgruber, Nolte, Eine der Gruppierungen, die mit diesen ne• Stürmer, Joachim C. Fest, Christian Meier, gativen Begriffen seit vielen Jahren von einer Hans Mommsen, Wolfgang Mommsen, Ima- linken Volksfront bedacht werden, ist im Be• nuel Geiss, Kurt Sontheimer, Thomas Nipper- Die Hunde bellen... dey, Hagen Schulze und Eberhard Jäckel. Ob• reich der Universitäten der .Ring freiheitlicher Studenten". Er, der seit Jahren an den Hoch• wohl diese Beiträge bereits an anderer Stelle schulen für das Grundgesetz, für eine auf die Neue Bücher zu einer internationalen Kontroverse erschienen waren, ist die Zusammenstellung Wiedervereinigung ausgerichtete Deutsch• VON Dr. ALFRED M. DE ZAYAS sehr nützlich für den historisch und politisch landpolitik, gegen Radikalismus von links und interessierten Leser. Es fehlt allerdings eine rechts und gegen Gewalt als Mittel der Politik er sogenannte Historikerstreit über die Verteidigung und nicht als Bemühen um eine Reihe wichtiger Stellungnahmen, wie z. B. die• antritt, wurde soeben wieder mit der .Gewalt• Voraussetzungen und den Charakter seriöse Analyse von Ursachen und Wirkun• jenigen von Frank Schirrmacher (FAZ, 11. Fe• freiheit", .Demokratie", .Toleranz" und Frie• der NS-Verbrechen hat seinen Nieder• gen. Insgesamt zeigen die Habermas'schen bruar 1987) und die Pankraz-Kommentare in D der „Welt" (z. B. 11. August 1986,24. November densbewegung" seiner G egner in schlagender schlag in über 100 wissenschaftlichen und Beiträge eine hinreißende Inkongruenz von Weise bekannt gemacht:Die Bundesdelegier• journalistischen Artikeln gefunden. Die De• sprachlicher Brillianz und sachlicher Unzu• 1986). Es fehlen auch Beiträge von Ausländern, tentagung des r.f.s. in Bonn wurde von linksra• batte ist nicht nur in Deutschland, sondern länglichkeit. die vielleicht in einem zweiten Piper-Band ge• dikalen ^Antifaschisten' aus dem Bereich von auch im Ausland, vor allem in Amerika und Die von Hilmar Hoffmann herausgegebene sammelt werden könnten, etwa der von Franz DKP und dem Marxistischen Studentenbund Israel, geführt worden. Nun beschäftigen sich Sammlung „Gegen den Versuch, Vergangen• Oppenheimer (Washingtoner Anwalt, gebür• Spartakus überfallen, das Tagungslokal ge• Buchverlage mit der Kontroverse, wie die hier heit zu verbiegen" enthält Beiträge von 13 tiger Mainzer) unter dem Titel „Vorsicht vor stürmt, die Anwesenden bedroht.IndemLokal besprochenen Sammelwerke zeigen. Autoren, u. a. von Habermas, Hans Mommsen falschen Schlüssen aus der deutschen Ver• gangenheit" (FAZ, 14. Mai 1986; auch „Das ging sogar eine anonyme Bombendrohung Unter dem Titel »Eine Art Schadensabwick• und Rudolf Augstein. Das Buch ist aus den Ostpreußenblatt, Folgen 36 und 37,6.9. und 13. ein. lung" legt Jürgen Habermas 12 von ihm verfaß• „Frankfurter Römerberggesprächen" 1986 te Beiträge vor, wovon zehn bereits in anderen 9. 1986, jeweils Seite 3). Die jüngsten Angriffe sind nur ein Beispiel: Publikationen erschienen waren, u. a. „Keine In einem umfangreichen FAZ-Artikel „Die .Der r.f.s. wurde schon mehrfach in ähnlicher Normalisierung der Vergangenheit" (Süd• geschuldete Erinnerung" verwirft Joachim C. Form angegriffen und andere nicht-linke Or• deutsche Zeitung, 19./20. November 1985) enden Fest die massiven „ Revisionismus"-Vorwürfe ganisationen waren ebenso dem Terror dieses und „Vom öffentlichen Gebrauch der Historie" von Habermas und hebt die „Freiheit des Fra• Links-Faschismus unzählige Male ausgesetzt. Vergangenheit gens" hervor. (Die Zeit, 7. November 1986). zu verbiegen Trotzdem scheinen insbesondere junge Men• Darin vertritt der Frankfurter Soziologe die Was wissenschaftliche Redlichkeit anbe• schen Schlagworte wie .Gewalt gegen den po• These von der Einzigartigkeit der NS-Verbre• trifft, muß man Hillgrubers Artikel über „Jür• litischen Gegner", .Intoleranz", .Unter• chen und begründet damit seine Forderung, gen Habermas, Karl-Heinz Janssen und die drückung der Meinungsfreiheit" zumeist mit daß die Deutschen mit der in ihrer Geschichte Aufklärung Anno 1986" gelesen haben, um zu Hilmar Hoff mann (Hrsg.), .rechts' zu assoziieren — die Macht besetzter wurzelnden Tradition brechen müssen. Dabei verstehen, wie fragwürdig hier zum Teil disku• Gegen den Versuch, Ver• Begriffe. Olaf Hürtgen erweist er sich als eine Art Religionsstifter, tiert wurde, denn Hillgruber hat sowohl mas• gangenheit zu verbiegen, nämlich einer Religion der ewigen Reue. Kein sive Sinnverfälschungen seiner Aussagen als Athenäum Verlag, Frank• seriöser Historiker wird den in deutschem auch üble Manipulation mit Zitaten nachge• furt/M., 180 Seiten, Paper• Namen begangenen Völkermord bagatellisie• wiesen, die wohl ausschließlich polit-agitato- back, 19,80 DM Südafrika: ren oder gar leugnen wollen. Aber von seinem rischen Zwecken dienten. Sicherlich ging hohen moralischen Roß aus unterstellt Ha• (oder geht) es im Historikerstreit nicht nur um bermas Andersdenkenden verwerfliche Moti• hervorgegangen, aber keineswegs deren voll• wissenschaftliche Redlichkeit, sondern auch ve, nämlich die „Aufrechnung" oder „Relati• ständige Dokumentation. Es fehlt z. B. der Bei• Boykott-Lügen vierung" der NS-Verbrechen, wenn sie auf an• trag von Michael Stürmer, der aus guten Grün• dere Massenmorde hinweisen, etwa auf die den keine Erlaubnis für den Abdruck seines „Der Wunsch und die Notwendigkeit, mit Ausrottung der Kulaken unter Stalin oder auf Vortrags erteilte. Es fehlt natürlich auch die Südafrika Handel zu treiben, sind bedeutend die Massaker der Roten Khmer. Ein bisher un• Rede „Vergangenheit, die nicht vergehen will" größer als das Schreckgespenst der Apart• von Ernst Nolte, die dieser bei den Römer• heid" — zu diesem Ergebnis gelangte in die• berggesprächen gehalten hätte, wäre er nicht Ernst Reinhard Piper sen Tagen die liberale, überaus regierungskri• kurz zuvor ausgeladen worden. Nolte veröf• iiiEir (Hrsg.), „Historikerstreit", fentlichte den Text dann in der FAZ (6. Juni liiJiMiSir» tische Johannesburger Zeitung „The Star". Die Dokumentation der 1986), was wiederum Habermas zu seiner Po• Der Hintergrund: Eine bislang unveröffent• Kontroverse um die Einzig• lemik in der Zeit veranlaßte: Der Historiker• lichte Studie aus dem Kreis der südafrikani• artigkeit der nationalso• streit war ausgelöst schen Industrie belegt, daß 45 der 50 afrikani• zialistischen Judenvernich• schen Staaten Handel mit dem Kapland trei• Jürgen Habermas, Eine Das Hoffmann'sche wie auch das Haber- tung, Piper Verlag, Mün• ben. Art Schadensabwicklung, mas'sche Buch präsentieren nur eine Seite der chen/Zürich. 400 Seiten, Edition Suhrkamp, Suhr- Kontroverse, nämlich die These, wonach die Paperback, 17,80 DM Tatsächlich ist dies die Realität Insbeson• kamp-Verlag Frankfurt/M., Enormität der NS-Verbrechen und der deut• dere diejenigen, die landauf, landab zu einem 192 Seiten, Paperback, schen Schuld keine Vergleiche mit anderen Boykott Südafrikas aufrufen, müssen sich 12 DM Verbrechen zuläßt. In seinem Essay „Die neue um gesellschaftspolitische Positionen. Nur so vergegenwärtigen, daß solche Maßnahmen Ausschwitz-Lüge" diffamiert Rudolf Augstein kann man verstehen, warum sich manche Hi• vor allem die treffen, mit denen man sich in po• veröffentlichter Beitrag „Geschichtsbewußt• den Kölner Historiker Professor Andreas Hill- storiker dem in der Historie dilettierenden pulistischem Pathos in einem Boot wähnt: sein und posttraditionelle Identität" baut auf gruber als „konstitutionellen Nazi". Hillgruber Habermas anschließen konnten. Erst durch Nämlich zum einen die schwarzen Arbeiter in der Dankesrede auf, die Habermas am 14. Mai hatte es nämlich gewagt, in seinem Buch ihre Parteilichkeit wurde der „Streit" zum wis• dem viel gescholtenen, aber wirtschaftlich auf 1987 in Kopenhagen anläßlich der Entgegen• „Zweierlei Untergang" (1986) auf die sowjeti• senschaftlichen Skandal. dem gesamten Kontinent einzigartig daste• nahme des Sonning-Preises hielt. schen Verbrechen hinzuweisen und war seiner Wie Joachim C. Fest in seinem Nachwort henden Land; und zum zweiten die Frontstaa• Vor allem in seiner Auseinandersetzung mit Historikerpflicht nachgekommen, sich in die bemerkt, wird der Prozeß der Historisierung ten reihum, die zum Teil dreistellige Infla• dem sogenannten deutschen „Sonderweg" Lage der kämpfenden Truppe hineinzuverset• weitergehen: „Er ist nicht aufzuhalten, denn er tionsraten aufweisen, öffentlichkeitswirksam übersieht der Autor, daß auch andere Völker zen, um so besser erklären zu können, welche hat die mächtigste denkbare Kraft auf seiner Sanktionen und Boykottmaßnahmen gegen „Sonderwege" mit üblen Auswüchsen gegan• menschliche Tragödie sich in den deutschen Seite: die Zeit. Nicht die, die vergessen macht, Ostprovinzen 1944/45 abspielte. das Apartheid-Regime fordern — aber, eine gen sind (z. B. die USA mit ihrer Ausrottung der sondern die aus neuen Fragestellungen auch Spur leiser, gleichzeitig erklären, sie selbst Indianer, die Sowjetunion mit ihren Gulags). Er Nur der Beitrag des anglo-amerikanischen zu geschärftem moralischen Empfinden füh• können sich einen solchen Boykott nicht lei• versteht die deutsche Geschichte offenbar als Historikers Gordon Craig bemüht sich um Dif• ren kann. Das Habermas und die Parteigänger sten, man sei schließlich angewiesen auf die einen Mythos, in dem er Hitler die Rolle des ferenzierung und widerspricht energisch den des herrschaftsgeleiteten Diskurses nicht nur wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Pretoria Satans zuweist. Jeder Versuch, auch die NS- Apologie-Vorwürfen gegenüber Hillgruber. für ein statisches Bild des NS-Regimes plädie• (so beispielsweise Sambias Staatschef Kaun- Zeit im Rahmen einer historischen Entwick• Auch Craig beteiligt sich aber an der Kritik an ren, sondern auch gegen die verrinnende Zeit da). lung zu bewerten, d. h. ihre konkreten Zusam• Nolte. anlaufen, macht sie zu Anwälten einer aus• Allein in dem von Piper herausgegebenen sichtslosen Sache." Hiesige Heilsverkünder werden aber wohl menhänge und Ursachen aufzudecken, wird Band sind die verschiedenen Meinungen und Man tröste sich mit dem Beduinen- auch weiter einen Boykott Südafrikas for• von Habermas als moralisch verwerflich abge• Strömungen des Historikerstreits einigerma• Sprichwort: „Die Hunde bellen, aber die Ka• dern: Das klingt so schön moralisch. Ohne lehnt, denn für ihn gilt bereits die Fragestel• ßen repräsentativ vertreten. Insgesamt wer• rawane zieht weiter." Rücksicht auf Verluste! R.W. lung a priori als Versuch einer Apologie bzw. 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 4 Politik txis DApnuimblatt

Spekulationen: Kurz notiert

Höfer erneut umstritten Der Badewannen-Mörder schlug dreimal zu WDR-Frühschöppner Werner Höfer ist erneut umstritten. Das in Berlin aufgeführte Uwe Barschel und die Opfer des Mr. Smith alias Williams alias Lloyd „Requiem für Karl-Robert Kreiten" weckt Proteste gegen ihn, weil er 1943 ein NS-Terror- Inspektor Neil engagierte tauchgewohnte gen; sie brachten alle größere Erbschaften urteil posiUv kommentierte. Kreiten war de• „Plötzlicher Tod einer jungen Frau", lautete Schwimmerinnen, deren Größe und Gewicht die Schlagzeile, und in dem dazugehörigen Ar• oder Lebensversicherungen mit in die Ehe — nunziert worden, weil er Zweifel am „End• den Opfern des mutmaßlichen Mörders ent• tikel des britischen Wochenblattes „The News und sie starben alle in der Badewanne, an sieg" geäußert hatte und wurde am 3. Septem• sprachen. In einer Badewanne probierte er mit ofthe World" vom 14. Dezember 1913 hieß es: Herzschlag, wie die Ärzte jeweils glaubten! ber 1943, eben 27 Jahre alt, in Berlin-Moabit ihnen die verschiedensten Möglichkeiten „Mrs. Smith aus Portsmouth, Kimberley Road erhängt Detektiv-Inspektor Arthur Fowler Neil von durch, Kopf und Oberkörper durch Gewalt- 80 ... verstarb plötzlich in einer Pension in Unter dem Namen Höfers erschien damals Scotland Yard saß an einem Abend des Januar einwendung unter Wasser zu drücken. Doch Blackpool. Ihr Gatte... lernte seine Frau... vor ein Zeitungsbericht, in dem die „Bestrafung 1915 in der Polizeiwache von Kentishtown/ selbst bei heftigem Kampf erwies sich das als drei Monaten kennen und heiratete sie vor des ehrvergessenen Künstlers" begrüßt London und studierte einige Zeitungsaus• kaum möglich: Selbst ein plötzliches Nieder• sechs Wochen. Beide trafen am letzten Mitt• wurde. Im Programmheft des Schiller-Thea• schnitte, denen ein Blatt angeheftet war: „Ver• drücken des Kopfes in das Wasser verhinderte woch in Blackpool ein und mieteten einige ters wird der Höfer-Artikel öffentlich doku• dächtige Todesfälle — Zu ihrer Information." nicht, daß die Hände einen Halt am Rand der Zimmer in der Regent's Road... In der Nacht mentiert Höfer, der sich im Deutschen Fern• Beschrieben waren darin unter anderem die Wanne fanden oder nach dem Täter griffen. sehen oft zur VergangenheitsbewälUgung des von Freitag auf Sonnabend nahm sie ein heißes plötzlichen Todesfälle der Mrs. Smith und der deutschen Volkes äußerte, ließ inzwischen Bad. Als ihr Mann nach ihr rief, erhielt er keine Mrs. Lloyd. Die Ähnlichkeiten (auch^Mrs. Die Lösung fand Neil fast zufällig: Als er eine mitteilen, er habe den Artikel „so" nicht ge• Antwort. Er betrat den Baderaum und fand Lloyd, die „gerade in Bath getraut worden" war, Schwimmerin an den Füßen packte und sie schrieben. seine Frau tot im Wasser liegen. Dr. Billing (der hatte der Tod bei einem warmen Bad ereilt) plötzlich an sich zog, glitten Oberkörper und Mrs. Smith behandelt hatte) vertrat die An• frappierten ihn, er begann seine Nachfor• Kopf unter Wasser, ohne daß die Hände Zeit sicht, daß das heiße Bad eine Herzattacke... Drogentote schungen. Die ersten Zeitungen berichteten gefunden hätten, nach einem Halt zu suchen. hervorgerufen habe." bald über Neil und seine Arbeit — und dann Sekunden später bemerkte der Inspektor zu Drogen-Experten des Bundeskriminalam• erreichte ihn ein Bericht über einen Todesfall, seinem Schrecken, daß seine Versuchsperson tes schätzen, daß bei illegalen Rauschgiftge• Dr. Billing irrte: In Wirklichkeit stand er vor der sich am 13. Juli 1912 in Herne Bay zugetra• sich nicht mehr bewegte. Er zerrte den Ober• schäften in der Bundesrepublik Deutschland dem zweiten Opfer eines Mörders und Hei• gen hatte. Damals war eine Mrs. Williams ums körper der jungen Frau aus der Wanne und sah jährlich eine Milliarde verdient wird. Von An• ratsschwindlers, der sich diesmal als Georges Leben gekommen. In einer Badewanne, die ihr entsetzt daß ihr Kopf haltlos zur Seite fiel! Eine fang Januar bis August dieses Jahres starben Smith ausgegeben hatte und der bereits im Mann drei Tage zuvor in einer Eisenwaren• halbe Stunde kämpften Neil, ein Sergeant und in der Bundesrepublik 234 Menschen an Dro• Mai 1912 — unter dem Namen Henry Wil• handlung („meine Frau will nicht länger ohne ein Arzt darum, die Leblose wieder zu Be• gen. Das sind 35 mehr als im gleichen Zeitraum liams — seine erste Frau umgebracht hatte. Bad leben") erstanden hatte... wußtsein zu bringen, schließlich mit Erfolg. des vergangenen Jahres. Den dritten Mord verübte er, nun unter dem Namen John Lloyd, im Dezember 1914. Die Williams-Smith-Lloyd wurde verhaftet. Die Ursache für den Beinahe-Tod: Das jähe drei ermordeten Frauen hatten alle etwas ge• Rasch war ihm nachzuweisen, daß er falsche Eindringen von Wasser in den Nasen und Ra• Falin wurde überschätzt meinsam: Sie waren erst kurz zuvor die Ehe Namen benutzt hatte. Aber wie konnte er des chenraum hatte einen Schock des zentralen Nervensystems mit sofortigem Bewußtseins• Die kürzlich von dem früheren Botschafter mit Williams alias Smith alias Lloyd eingegan• Mordes überführt werden? verlust und Herzstillstand verursacht. Darum und heutigen „Nowosti"-Chefredakteur fehlten bei den drei Opfern des „Badewannen- WalenUn Falin ausgesprochene Meinung, Mörders" alle Kampfspuren und die Anzei• Moskau könne sich zu einer Erleichterung chen des Ertrinkens, also insbesondere Was• beim Status von Berlin (West) erklären, hat einen neuerlichen Dämpfer erhalten. In Mos• ser in der Lunge! kau heißt es, die sowjetische Regierung habe Mr. Smith wurde unter dem Druck der Indi• die bundesdeutsche Vertretung wissen las• zien am 30. Juni 1915 im Old Bailey schuldig sen, daß Falin kein Mitglied des engeren Bera• gesprochen und von Richter Scrutton zum terkreises von Generalsekretär Gorbatschow Tode durch den Strang verurteilt. sei und seine Aussage lediglich „rein theore• Gab es am 11. Oktober dieses Jahres im Gen• tischen Charakter" habe. fer Hotel Beau-Rivage eine Parallele zu dieser spektakulären Mordserie in England? Fest Kriminelle Libanesen i**H . IJSW steht: Die Entscheidung des Berliner Senats, den • Uwe Barscheis Haare waren naß, obwohl seit 1981 in der Stadt lebenden Libanesen pau• Wie sein Kopf nicht unter Wasser lag; schal das Aufenthalts- und das Arbeitsrecht ANDERE • seine Füße und Beine ragten aus der zu sichern, stößt bei der Polizei auf lebhaften Wanne; Widerspruch. Es wird darauf hingewiesen, daß es sehen: ein großer Teil der Betroffenen zum Berliner • auch die in seinem Magen festgestellten Rauschgifthandel gehört Die Länder-Innen• Medikamente wären erklärbar: Zwangen Hallo, Sie haben minister, die von den Aktivisten des Berliner ihn der oder die Mörder, sie zu schlucken? Schlagseite! Senats überrascht wurden, wollen auf ihrer Und: Wo ist die Flasche Beaujolais geblie• nächsten Konferenz mit dem Bundesinnenmi• Zeichnung aus ben, die der Politiker auf sein Zimmer be• stellt hatte? nister Auskunft über die Berliner Gründe. „Frankfurter Rundschau" Dennoch: Dies sind nur Indizien. Auch ein Selbstmord (Medikamente im Zusammenwir• Mainz: ken mit der Unterkühlung durch das Badewas• ser) ist denkbar.

Es bleibt daher vorerst bei Spekulationen. Aber das Unheimliche daran: Wenn Barschel Ost- und Mitteldeutsche Kulturtage auf die Weise umgebracht wurde, mit der der Der Journalist Peter Rüge: „Unser Nationalgefühl ist intakt - über Mauer und Stacheldraht hinweg" &1e^

Zum dritten Mal seit 1983 haben in Mainz Musik, Kulinarisches, Information und nicht nannte Rüge insbesondere Hochschulgrup- sie oder Obduktion nachzuweisen sein! A.G. die „Ost- und Mitteldeutschen Kulturtage" zuletzt das gute Wetter, vermochten mehrere pen und Teile der Burschenschaften. Auch stattgefunden. Im Gegensatz zu 1985, als die 1000 Besucher anzulocken. Auch der Zulauf gehe es heute vor allem darum, so wurde auf Mainzer „Grünen'-Fraktion eine bereits eröff• bei den anderen Veranstaltungen bedeute, so Fragen der etwa 100 Gäste präzisiert, das „Ge• Düsseldorf: nete Ausstellung aus dem Rathaus hinauspro• BdV-Landesvorsitzender Dr. Jessen, eine schichtsbild der Alliierten" und die im Aus• testiert hatte, waren dem „Bund der Vertriebe• „ganz erhebliche Steigerung" gegenüber 1985. land vertretene Auffassung, Deutschland sei nen" und dem „Bund der Mitteldeutschen" ver• Neun Begegnungen waren angesetzt, von schuld an seiner und der europäischen Tei- gleichbare Probleme dieses Mal nicht ent• einer Filmvorführung über Ost- und West lung, zurückzuweisen. „Es muß das Ge Peinliche Gefühle standen; allerdings war man auch nicht wieder preußen und einem Orgelkonzert mit Werken schichtsbild einer Revision unterworfen wer- Soll Hip PQIT i«i>a»aJa«4 „A11jfln9 ins Rathaus gegangen, obwohl dort jetzt mit siebenbürgischer Komponisten über Dia-Vor- den, nicht Grenzen." Kritik äußerte Rüge an U Provoz,ert Werden, dem der Veranstaltung wohlgesonnenen träge („Die Vogelwelt an Pommerns Küste"; der Deutschlandpolitik der Bundesregierung. In Kreisen der nordrhein-westfälischen Oberbürgermeister Hermann-Hartmut Weyel „Hat der Wald noch eine Chance?") bis hin zu Der frühere Polen-Korrespondent des ZDF Union ist man befremdet über Generalsekre• (SPD) ein Schlesier residiert den Referaten des amerikanischen Historikers vermutete außerdem die Bereitschaft zu tär Linssen, der sich in einer Form über den Als Schirmherr sprach Ministerpräsident Dr. Alfred de Zayas („Der Historikerstreit und Grenzzugeständnissen bei einem erheblichen bayerischen Ministerpräsidenten und CSU- die Vertreibung der Deutschen") und des Dr. Bernhard Vogel zur Eröffnung im Kurfürst• Teil der polnischen Bevölkerung, während er Vorsitzenden Franz Josef Strauß äußerte, die lichen Schloß. „Es gibt nur eine deutsche Kul• Journalisten Peter Rüge. bestritt, die Gewerkschaft „Solidarität" fühle geeignet ist, zu neuem Ärger zwischen CDU tur und keine west-, ost- und mitteldeutsche", Der Autor des inzwischen in der siebten sich westlichen Wertvorstellungen verbun• und CSU zu führen. So erklärte Linssen, in der sagte der Landesherr vor mehreren 100 Gä• Auflage vorliegenden Buches „Nicht nur die den. Frage der Aufnahme der 14 Chilenen würden sten. Vogel hob ebenso wie die Mainzer Steine sprechen deutsch... Polens deutsche Bundestagsabgeordneten der NRW• Staatsministerin Dr. Ursula Hansen — bei der Ostgebiete", sprach über die Frage „Brauchen Eine tatsächliche Gegenüberstellung ver• CDU hinter Norbert Blüm stehen. Linssen Eröffnung „Folkloristischer Darbietungen" auf wir die deutschen Ostgebiete zur Wiederer• schiedener Geschichtsauffassungen bot die dazu: Es wäre für ihn interessant, einmal zu den Domplätzen — hervor, welch gute Gele• langung der nationalen Identität?" In seinem im Landtagsgebäude eröffnete Ausstellung prüfen VhTli^rcn1A1u1COÖj1L,*cu"^ntPr genheit zur Popularisierung ost- und mittel• betont optimistisch gehaltenen Vortrag stellte „Thorn - Königin der Weichsel". Der Besu- ' - * CSU-Abgeordneten hini Franz Josef Strauß stehen würden. deutschen Kulturgutes gerade unter der jun• Rüge heraus: „Unser Nationalgefühl ist intakt, eher las dort zunächst zwei von einem polni• Nachfragen von Bonner CSU-Politikern bei gen Generation solche Veranstaltungen über Mauer und Stacheldraht hinweg." Was schen Schüler mit viel Mühe erstellte Tafeln, in Kollegen aus NRW haben ergeben, daß diese böten. Ähnlich äußerte sich auch Bundesum• sich geändert habe, sei das Nationalbewußt• denen dieser sein eigenes Wissen über diese nach der Haltung zu Blüms Chilenen-Aktion weltminister Klaus Töpfer bei der Eröffnung sein, das jedoch jetzt wieder im Wachsen be• Stadt und gleichsam den „polnischen Blick• überhaupt nicht gefragt wurden. Viele sind von Wolfgang Kempmanns „Schlesischen griffen sei. Dabei maß der in Breslau geborene winkel" darstellte, ehe er zur eigentlichen sogar empört darüber, daß Frau Blüm die aus Zeichnungen" im Gewölbesaal des Schlosses. Referent — nach der ersten Vertriebenenge- Ausstellung übergehen konnte. Zwei weitere Chile gekommene Kommunistin Beatrice Den Minister verbindet mit dem Graphiker die neration, die im Bewußtsein baldiger Rück• Aussstellungen — „Mitteldeutsches Kultur• Brinkmann auf dem Frankfurter Flughafen zu• Herkunft aus Waldenburg und die gemeinsa• kehr gelebt, und der zweiten, europabegeister• gut" und „Von Mähren in die Welt der Sagen sammen mit dem DKP-Vorsitzenden Herbert me Arbeit beider Väter in derselben Kohlen• ten, die um der Neu verwurzelung willen vieles und Märchen" — ergänzten den Veranstal• Mies empfangen hat. Der Kuß von Frau Blüm grube. verdrängt habe und zu der er sich selbst rech• tungsreigen, der nach den Worten der BdV nete — der suchenden dritten Generation eine tur die deutsch-chilenische Kommunistin Die erwähnte Folklore vor der Kulisse des Landeskulturreferentin „für alle etwas" bieten Rrinlr™» C~ZZ", ~\*"W"CTV-"C •w»..»-..--- tausendjährigen Domes, im einzelnen: Tanz, wichtige Rolle zu. Als Träger dieses Aufbruchs sollte. Andre,, Brückner to£^££g™^<"CWV** ien. 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 5 £os £ftnrfu6mbla!t Aus aller Welt

Kirchen in Südafrika: Ein wenig frommes Verhältnis Die Politik, der Glaube und die Rolle der Macht Eine Zeitlang ist sie in den europäischen Mohammad Gaddafi, Mao Tse-tung, Che Medien etwas in den Hintergrund getreten, Guevara und Wladimir Iljitsch Lenin. Zahllos f \ Die ostpreußische Familie jetzt machte sie wieder über die Grenzen von sind die Beispiele dafür, daß „New Nation" Südafrika hinaus von sich reden: die Zeit• Gewalt, wenn sie von linken Revolutionären schrift „The New Nation", die von der Südafri• ausgeht, billigt, den ANC als die „authentische kanischen Katholischen Bischofskonferenz Vertretung des Volkes" feiert, die engen Be• herausgegeben und von den deutschen Hilfs• ziehungen zwischen dem ANC und der Kom• werken „Misereor" und „Missio" unterstützt munistischen Partei rühmt und die „Propa• \ wird. Die deutschen Katholiken gaben — no- gandakampagnen der Regierung gegen ANC Lewe Landslied, lens volens — für das von bestimmten Kir• und SACP" verurteilt. chenfunktionären als „Pastoralvorhaben" be• ein bißchen habe ich doch gegrient, als ich das in herzhaftem ostpreußischen Platt Die jüngsten Streiks in Südafrika waren für gehaltene Schreiben las, das mir eine Leserin aus Berlin zusandte. „Lew Ruth, warum zeichnete Blatt 2500 000 Mark aus; so sollen sie das Blatt natürlich ein willkommener Anlaß, schreffst du emmer dat dammliche Wort .Landsmännin', wis sen doch Fruenslied on auch wissen, was die Zeitung an Seelsorge so Flagge zu zeigen — allerdings nicht die weiß• alles betreibt. nich Mannskeerls!" Und sie schlägt auch gleich die Lösung vor: „Landsschwestern". Na gelbe des Kirchenstaates. Ende August veröf• ja, dann gibt es auch „Landsbrüder" und „Landsenkelchen" und was nicht noch. Zu Ihrer „Wir erinnern an Rivonia" heißt eine Über• fentlichte „New Nation" eine Solidaritäts• Beruhigung, liebe Frau Helene, ich werde versuchen, das beanstandete Wort zu umge• schrift in einer der neueren Ausgaben, wobei adresse der Bergarbeitergewerkschaft NUM. hen. Aber solange die Frauen in unserer Sprache „ihren Mann stehen" und „mannhaft" jedem in Südafrika noch sehr lebhaft in Erinne• Unter der Schlagzeile „Arbeiter der Welt ver• manche Hürde meistern, wie die meisten von uns, wird auch mein Versuch nichts än• rung ist, was „Rivonia" bedeutet. Es ist der einigt Euch" hatten unterzeichnet, wer immer dern. Oaber eck dank Enne scheen, dat Se sik dat Koppke teerbreeke on greet Se ook Name einer Farm bei Johannesburg, die in den in der internationalen Linken Wert auf einen dusend Moahl! sechziger Jahren als Hauptquartier für einen Namen legt: der ANC und ein DDR-Arbeiter• Und nun muß ich mich zuerst einmal für die vielen, vielen Briefe bedanken, min kollektiv, ein sowjetisches Zentralkomitee politischen Umsturzversuch der Südafrikani• Krepschull ös wedder füll! Und da will ich mich nicht lange mit viel Geschabber aufhal• und Minenarbeiter aus Kuba. Nicht verwun• schen Kommunistischen Partei (SACP) ge• ten, sondern gleich ans Brotkneten gehn. Hoffentlich wird es nicht ein hucken gebliebe• derlich, daß die genannte Studie einen „beein• dient hat. Bei einer Razzia fand die Polizei dort ner Fladen, aber da habe ich eigentlich keine Bange, denn Statistiker würden mit Freude druckenden Zusammenhang zwischen Stand• am 11. Juli 1963 detaillierte Umsturzpläne und feststellen, daß die „Aufklärungsquote" in unserer Ostpreußischen Familie fast 80 % punkten der New Nation und solchen des in• eine Menge von Waffen, hochrangige Funk• beträgt. tionäre der SACP wurden dort verhaftet, der ternationalen Kommunismus" feststellt. In „Sechaba", der offiziellen Zeitschrift des ANC Viel wichtiger als jede Statistik ist aber die Tatsache, daß die meisten Antworten mit weidlich bekannte ANC-Chef Nelson Mande• viel Liebe geschrieben werden. Und mit Freude an der Hilfestellung, die man geben la wurde in einem Prozeß abgeurteilt, der — gedruckt in Neubrandenburg, DDR —, ist man für publizistische Schützenhilfe überaus kann. Und wenn selbst eine 98jährige Ostpreußin schreibt oder schreiben läßt, dann heute noch als der „Rivonia-Prozeß" bekannt freut man sich eben besonders. Aber bleiben wir zuerst bei einer Ostpreußin des Jahr• ist. An diesen gescheiterten Putschversuch zu dankbar. Schwer linkslastige Druckwerke überschwemmen derzeit den südafrikani• gangs 98! Na, und is' das etwa nuscht? Sie lebt im Schwarzwald, ist naturverbunden — erinnern und seinen Geist hochzuhalten, ist of• wer nicht von uns Ostpreußen? —, versorgt noch Garten, Wohnung und sich selber und fenbar ein Anliegen der Zeitung der katholi• schen Zeitungsmarkt, die so gut wie alle aus dem Ausland finanziert werden, wenn auch ist Rohköstlerin. Die alte Dame sucht nun Landsleute, die auch allein sind und vielleicht schen Bischöfe Südafrikas. „in dieser Richtung leben", wie sie schreibt, zwar alt, aber geistig rege sind und „vor Nicht nur das. Unter der Überschrift „Rettet nicht, so wie „New Nation", von den katholi• schen Bischöfen als „Pastoralprojekt". allem deutsch-preußisch" denken und handeln. Ich reiche diese Bitte gerne weiter, diese 32 Patrioten" werden die Namen von vielleicht kommt es zu einem Kontakt mit älteren Ostpreußen, die in der Nähe wohnen. Männern wiedergegeben, die als Mörder ver• Hier ihre Anschrift: Franka v. Donop, Lärchenweg 1 in 7825 Lenzkirch/Schwarzwald urteilt sind. Die meisten haben mittels der Gewaltstrategie (Tel. 07653/1771). Es würde mich freuen, wenn es klappen würde. „Halskrause" schwarze Landsleute, um deren Und damit beantworte ich auch den Brief von Frau Hanni Eichen, die eine Art „Be• Wohl sie angeblich kämpfen, bei lebendigem Im Kampf gegen Südafrika, der von einem gegnungsrubrik" vorschlägt vor allem für ältere und alte Menschen, deren Verwandten- Leib verbrannt. Es sind dieselben 32, für die Teil der beiden großen Kirchen geführt wird, und Freundeskreis dünner geworden ist. Das war auch einmal der Sinn und Zweck sich Außenminister Hans-Dietrich Genscher kommt es natürlich auch zum ökumenischen unserer Ostpreußischen Familie, und es haben sich im Laufe der Jahre sehr viele Ver• verwendet hat, nachdem ihm ANC-Chef Oli• Schulterschluß. „Seit Jahren", so das Nach• bindungen ergeben. Für echte Begegnungswünsche — keine Partnerschaftsvermitt• ver Tambo die Liste mit der entsprechenden richtenblatt „ucanews" der „United Christian lung ! — ist unser Familienforum immer da. Und zwar vorrangig, wenn es um Einsamkeit Bitte hatte zukommen lassen. ANC und Bi• Action", einer gemischtrassigen christlichen und Isolierung geht Gruppe, die sich gegen die revolutionäre Ge• schofskonferenz Hand in Hand? Es gibt dafür Und die ist oft „drüben" noch viel ausgeprägter als hier, da freuen sich Landsleute, walt zur Wehr setzt, „investiert die Evangeli• mehrere Beispiele. wenn sie Post von ehemaligen Freunden oder Nachbarn bekommen. So wird es auch sche Kirche in Deutschland (EKD) Millionen• Frau Lydia Gronau, geb. Sodies gehen, die j etzt im Bezirk Brandenburg wohnt. Ihr Schul• beträge in Organisationen wie den Südafrika• Lenin als Leitfigur freund Herbert Friederitz hat mit ihr nach über 52 Jahren Trennung ein Wiedersehen nischen Kirchenrat (SACC), der die Gewalt• „New Nation" fordert, ebenso wie die links• feiern können und „es war die größte Freude unseres Lebens", wie er schreibt. Er bittet strategie des kommunistischen Afrikanischen extremen Organisationen ANC und UDF, die nun alle Bekannte aus der Elchniederung, die sich an Lydia Gronau (geb. 28.3.1921) aus Nationalkongresses (ANC) rechtfertigt und „bedingungslose Freilassung" von Nelson Erlenrode oder an ihren Mann Kurt Gronau, der in der Nähe von Seckenburg beheima• unterstützt. (Gemäß dem SACC wird der ANC Mandela, der wiederholt Angebote, die Frei• tet war, erinnern können, sich zu melden. Anschrift von Herrn Friederitz: Am Dürrbach von der Regierung zu Gewalttaten .gezwun• heit zu erlangen, indem er sich von weiteren 4/2 in 7265 Neubulach-Liebeisberg, Nord-Schwarzwald. gen'.) Ähnliches gilt für das katholische Hilfs• Gewalttaten lossage, ausgeschlagen hat. Die Da muß ich schnell etwas einschieben: Auf der Spurensuche nach Frau Kopetsch aus werk Misereor, das mit dem Slogan .Gegen Bedingung einer Freilassung, der Gefangene Rauschken sind wir fündig geworden. Und zwar über eine Ostpreußin, die heute am Hunger und Krankheit in der Welt* wirbt und solle sich in Hinkunft an das Gebot der Gewalt• Neckar wohnt und deren evangelische Gemeinde sich in j edem Jahr mit Gläubigen aus Hunderttausende von Mark für gewaltför• freiheit halten, ist wohl nicht zu hoch gegriffen, der Gemeinde bei Potsdam trifft, in der Frau Kopetsch dann bis zu ihrem Tode lebte. Der dernde Erziehungsprojekte und eine politi• die Forderung, eine derartige Bedingung fal• dortige Pfarrer hat auch die Verbindung zu der Tochter von Frau Kopetsch vermittelt, sche Zeitung nach Südafrika überwies." lenzulassen, schlicht unzumutbar. Daß aber die sich sehr über die Nachricht freute, wenn auch diese die 1980 verstorbene Mutter Nelson Mandela ein Gewalttäter ist, zeigt Freilich exponiert sich nur ein kleiner Teil nicht mehr erreichte. Aber welche Wege rollen diese Fäden auf! nicht zuletzt der neueste Bericht von amnesty der Geistlichkeit in solcher Weise. So hat sich Welche Hoffnungen in unsere Ostpreußische Familie gesetzt werden, beweist auch international, einer Organisation, die sogar der Superintendent des Kirchenkreises Trier, eine Bitte von Frau Ursula Mohns aus Königsberg. Als Ursula Kullick besuchte sie von die Stirn hat, der Bundesrepublik Deutschland Ernst Volk, aus „schwerwiegenden theologi• April 1943 bis zur Ausbombung die Stadt. Handelsschule am Korinthendamm. Ihre Menschenrechtsverletzungen vorzuwerfen, schen Gründen" geweigert, den Südafrikaab• vorhandenen Zeugnisse weisen diese als Fachschule aus, für die man zur Anerkennung die aber gleichwohl Mandela mit keinem Wort schluß der Synode der Evangelischen Kirche einen Abschluß haben muß. Wer kann von ehemaligen Mitschülerinnen oder vielleicht erwähnt. im Rheinland auszuführen, nach dem Banken sogar Lehrkräften bestätigen, daß mit dem Schulabschluß die Mittlere Reife erlangt boykottiert werden sollten, die mit Südafrika Vor kurzer Zeit veröffentlichte eine katholi• wurde? Die Angaben werden dringend für die BfA benötigt. Zuschriften an: Ursula arbeiten. „Theologische Gründe" scheinen sche Organisation anderer Art, eine konserva• Mohns, Birkenweg 23 in 2000 Norderstedt 3. aber nicht allen Theologen die wichtigsten. tive südafrikanische Gesellschaft mit dem Daß man die Segel nicht so leicht streichen lassen soll, besagt auch eine freudige Der Missionswissenschaftler und stellvertre• Namen „Tradition, Familie, Eigentum", eine Mitteilung von Frau Bondzio, die mir zuerst schrieb, daß sich keine ehemalige Mitschü• tende EKD-Synodale Professor Horst Bürkle Studie, deren Objekt ein ganzer Jahrgang von lerin gemeldet hätte und die nun doch das Klassenbild der Uli des Bismarck-Lyzeums weist auf die Gefahr hin, daß sich die Kirchen „New Nation" war. Es ist ja bezeichnend, daß von 1925/26 erhält. Und da schließt sich nahtlos die nächste Frage an: Wer besitzt noch „in einer sich zunehmend säkularisierenden diese Zeitung ihren politischen Kurs nicht ein Klassenbild von der Entlassung der Klasse b der Tragheimer Mädchen-Mittelschu• Situation" befinden und sich „als nützliches etwa verdeckt oder auf dem Wege subtiler Ein• le in Königsberg aus dem Jahre 1935? Frau Elisabeth Mehling, geb. Schroeter, Heinering Potential zur Verstärkung eigener politischer flußnahme verfolgt, sondern ganz offen und 71 in 5000 Köln 71, sucht es. Sie kann sich auch noch an die Namen von einigen Mitschü• Zielsetzungen" gebrauchen ließen. Jene Kir• ohne Rücksicht auf irgendwelche Kritik. Man lerinnen erinnern: Potreck, Rosenkranz, Gossing... muß sich sehr sicher fühlen, denn das Ergebnis chenmänner, die ihrerseits zuviel Politik in die Kirchen hineintragen und den Glauben mehr Eine ganz andere Bitte hat Frau Liselotte Schlusnus: Sie sucht die Liturgie unseres der Untersuchung ist erschreckend. Nicht ostpreußischen Gottesdienstes. Wo sind Text und Noten vorhanden? Frau Schlusnus Jesus Christus gilt in der Zeitung der Bischöfe und mehr durch politische Maximen ersetzen, tragen daran die Hauptschuld. (Horstheider Weg 45 in 2203 Horst) wäre dankbar, wenn man ihr diese zum Kopieren als Leitfigur für eine neue Gesellschaft in überläßt Südafrika, sondern Leute wie Fidel Castro, Florian Stumfall Unser Landsmann Alfred Reimann, Lambertusstraße 18 in 4190 Kleve-Donsbrüggen, bereitet zur Zeit einen vertonten Dia-Vortrag „Fischerdörfer am Kurischen Haff" vor. Dafür benötigt er noch Bilder und Zeichnungen von den Dörfern Tawe und Inse. Nu aber Schluß! Und das im doppelten Sinne: So heißt nämlich das Gedicht von der Bertche, die stinkt. Wahre Brieffluten überschwemmten meinen Schreibtisch. Natür• lich ist es von Lau. Und ich bekam auch einen kleinen Sternicksel: „Sie brauchten Ihren Grips gar nicht so anstrengen, wenn Sie das .Hausbuch des ostpreußischen Humors' besitzen würden!" Und: „Da sind doch auch Sachen von Ihnen drin!" Mann Gottes von Pörschken, ich durchforstete meine Bibliothek, aber das Buch war inzwischen wohl den Weg mit lieben Freunden gegangen. Ich danke allen, die es mir zugesandt haben, ich kann weitere Bitten nach dem Gedicht erfüllen. Ach ja, manchmal kannst dich die Plautz vollärgern: Da krichst paar Kriemelchen von Text so mittenmang aus einem Wie Gedicht, aber weder Titel noch Anfang. Und dann suchst und suchst... und find'st rein gar nuscht. Bleibt nur eins: Die Ostpreußische Familie fragen. Das hilft. Wie man sieht. ANDERE Das von der Plautz, das steht auch in dem Gedicht mit Piawucht und Lucht! Aber das ist so ein hübsches Vertellke, das heb' ich auf bis zum nächsten Mal. Denn: Nu ist aber es sehen: wirklich Schluß!

Zeichnung aus „Allgemeine Zeitung" Ruth Geede Windhoek" 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 6 Frau und Familie txis Oftnmißrnblau

Neuerscheinungen Heftige Epidemie Kleine Wunder genießen SiS—Ist Ihnen das auch schon aulge• Erinnerungen an „tiefes Masuren« fallen, verehrte Leserinnen und Leser? Seit ein, zwei Wochen werden viele Wie der Urlaub daheim zu einem Erlebnis wird indstill, die Sonne spiegelte sich im Menschen von einer eigenartigen Wasser, der Wald auf der anderen Krankheit heimgesucht. Schon im ver• ndlich Urlaub 1 Wie in den Vorj ahren be• Margarethenhof aufzusuchen. Dort herrscht Seite auch... Daß die Welt so schön gangenen Jahr konnte ich es beobach• schlossen wir, unseren Herbsturlaub bereits ein reges Leben. Katja, die junge seiWn konnte! Und daß dies meine Heimat war!" ten, ach, eigentlich schon viel länger... Edaheim zu verleben. Nicht zuletzt un• Schäferhündin, stürzt uns mit Freudenge• Dieser Heimat Masuren ein liebevolles Plötzlich und unerwartet tritt diese serer Tiere wegen, die auch von unserer heul entgegen, rollt sich vor unsere Füße und Denkmal gesetzt zu haben, ist das Verdienst Krankheit im Herbst auf; sie befällt jung freien Zeit profitieren sollten. Einmal ist da will gekrault werden. Aber schon dringt aus des Sensburgers Ulrich Jakubzik. Mit seinem und alt gleichermaßen, macht keinen Cherry, unsere bezaubernde, silbergraue dem Pferdestall ganz unmißverständlich Band „Tiefes Masuren" (Jahn & Ernst Verlag, Unterschied zwischen Frau und Mann; Anglo-Araber-Stute, keck und verwöhnt, Cherrys aufforderndes Gewieher. Sie hat die 2000 Hamburg 90.152 Seiten, 40 Zeichnungen, Angestellte werden ebenso heimge• seit vier Jahren zu unserer Familie gehö• vertrauten Autogeräusche registriert und glanzkaschierter Pappband, DM 19,50) weckt sucht wie Arbeiter oder Studenten. Kin- rend. Seit Ostern ist Cherry an einem Au• mag nicht länger warten. Sie drängt aus der Jakubzik Erinnerungen an ein unvergessenes >dern allerdings scheint sie besonderen genleiden erkrankt, das wir derzeit viermal Box heraus. Die Ohren aufmerksam in Land, an seine Menschen, seine Originale. „Er• Spaß zu bereiten. Ja, Spaß, denn auch täglich behandeln und das mit ein Anlaß ist, Hochstellung, horcht sie in der Stallgasse, zählungen und Balladen zwischen Tag und Erwachsene sehen nicht gerade gequält uns auch nicht einen Tag von ihr zu trennen. bis Dun ja, ihre Weidepartnerin heraus• Traum" nennt der Sensburger seine Erinne• aus, wenn das Virus sie „erwischt" hat. Zum anderen lebt in unserem Haushalt ein kommt; doch dann ist kein Halten mehr. rungen, denen er dankenswerterweise die Er• Die Symptome? Nun, die sind schnell hinreißend liebenswerter, frecher, kleiner Voller Übermut umkreist sie ihre Gefährtin, läuterung einiger typisch masurischer Worte beschrieben: der Infizierte geht meist Spatz, den wir als Nestling aufgezogen vollführt ein paar Freudensprünge, buckelt und ostpreußischer Ausdrücke voranstellte, auf der Straße oder auch in einem Park haben und der unsere Gesellschaft über vergnügt und rollt sich auf dem herrlich• so daß auch Nicht-Ostpreußen Spaß an den dahin, so als könnte ihn gar nichts von alles liebt. Endlich hat er wieder Gelegen• weichen Grasteppich. Texten haben können. seinem Ziel ablenken. Dann aber ist es heit, unser gemeinsames Frühstück ausgie• Wir sitzen inzwischen oberhalb des Ab• Zwischen Tag und Traum — so ganz sicher plötzlich geschehen — wie vom Blitz ge• big zu genießen, das ihm stets ein besonde• reiteplatzes, der uns von der Weide trennt ist man sich denn auch nicht, ob es sich stets troffen, beugt sich der eine im fast rech• um wahre Begebenheiten handelt, die Ulrich ten Winkel vor, eine Hand schießt nach res Vergnügen bereitet. Danach wird dann und betrachten glücklich das muntere Trei• die Tageszeitung studiert, die Großwetter• ben. Ein wünschenswerteres Urlaubsziel Jakubzik da zu Papier gebracht hat. Und doch: vorn und hebt etwas vom Erdboden auf. man fühlt sich angerührt von der einfühlsamen Ein anderer geht unerwartet graziös in lage überprüft und wir entschließen uns, den können wir uns gar nicht vorstellen: vor un• und lebhaften Erzählweise des Ostpreußen. die Knie, schraubt sich fast anmutig Man sieht ihn direkt vor sich, den .Baron" nach unten, dem Erdboden zu, wo auch Sla wsky, den es nach durchzechter Nacht mit• er etwas findet. ten im See erwischte. Man zittert mit den Kin• Hat es einen erstmal richtig erwischt, dern, die sich nach abenteuerlicher Schlitt• dann gibt es meist kein Halten mehr. schuhfahrt auf dem Spirdingsee verirren; und Ganz gleich, ob man beobachtet wird, man macht sich so seine eigenen Gedanken ob hinter einem Gehende zu einem um den Fleischermeister Kaminski, der so Zwangsstop veranlaßt werden — der plötzlich verschwunden ist... Ein Lesever• ernsthaft Infizierte sieht nur noch das gnügen, das keine Langeweile aufkommen „Objekt seiner Begierde", das eigentlich läßt! man ganz harmlos anmutet und doch faszi• niert in seiner glänzend braunen Haut. Nun, Sie werden es längst erraten haben, um welche Krankheit es sich Stickmuster-Jahrbuch 1988 handelt, die in jedem Herbst wie eine ereits zur lieben Tradition ist es gewor• kurze, aber heftige Epidemie unsere den, an dieser Stelle ein Jahrbuch vorzu• Lande durchläuft — die .Kastanianitis stellen, das vor allem unsere Leserinnen vulgaris". — Undwer könnte ihnen auch B interessiert, die sich mit großer Begeisterung widerstehen, den herrlich glänzenden dem Sticken widmen. Doch auch diejenigen, Kastanien! Der Volksmund behauptet Windmühle In die erste Schritte auf diesem Parkett wagen ja, daß ein Herbst mit reichlich Nüssen wollen, spricht Eva Maria Leszner, Stickmei• einen harten Winter nach sich ziehe. Haushagen, Kreis Pr. Eylau: sterin aus Köln, mit ihrem geschmackvoll und Wer weiß, vielleicht trifft das auch auf übersichtlich gestalteten Stickmuster-Jahr• Kastanien zu? Ich jedenfalls habe in buch an. Schon zum fünften Mal hat Eva Maria jeder Manteltasche ein frisches Exem• Bei gutem Wind hörte man das Leszner ein solches Jahrbuch zusammenge• plar der kleinen Braunen — denn der stellt; 25 bunte Stickbilder sind es auch für Volksmund behauptet auch, eine solche Klappern bis in das Dorf 1988 wieder — zwei Hochzeitsbilder, eines Kastanie bei sich zu tragen, helfe ausge• gar zur Silberhochzeit, Blumenornamente und zeichnet gegen Rheuma / Kränzchen wechseln sich ab mit lustigen Foto Hallensleben Szenen im Zirkus gar oder beim Bäcker; bunte Ballons oder Segelschiffe, ein Bauernhof mit seren Blicken die sanfte Hügellandschaft Federvieh... entworfen und gestickt von Eva des Rheintals, mit dem friedlich dahinflie• Maria Leszner, die stets sehr großen Wert dar• auf legt, ihre Mitstreiterinnen zu eigenem Tun Der Sturm zerstörte ihre Flügel ßenden Strom, den ansteigenden Weinber• anzuregen. Wer sich beim Sticken noch nicht gen und der Silhouette des Westerwaldes Ein Mahlstein weckt die Sehnsucht nach einer stolzen Windmühle so sicher fühlt, der findet am Ende des Jahr• auf der gegenüberliegenden Seite. Und hin• buchs, das direkt bei der Autorin (Robert-Heu• ekannt für gute Mehl- und Schrotsorten ein Kind erschlagen haben. Ein Haushagener ter den Gebäuden des Hofes Felder und ser-Straße 1,5000 Köln 51) zum Preis von DM war einst die alte Windmühle. Auch aus hatte gar einmal seine Ziege an einen Flügel Weiden, die leicht ansteigend im nahen 21,80 zu beziehen ist, eine ausführliche Stick• Nachbardörfern kam man mit dem Ge• angebunden. Als er in die Mühle ging, setzte Waldgebiet enden. Diese liebliche Land• B anleitung. os treide den Berg herauf nach der alten Mühle, der Müller den Antrieb in Bewegung... Bei schaft lädt geradezu ein zu herrlichen Aus• auf den Mühlenberg nach Haushagen, Kreis gutem Wind hörte man das Rattern bis in das ritten, Radtouren, Wanderungen und Spa• Pr. Eylau. Mit meinem Vater bin ich auch noch Dorf. Kenner wußten sogar am Geräusch der ziergängen. Ich bin von dieser Schönheit Mühle zu erkennen, was gerade gemahlen Brücken und Fähren manches Mal mitgegangen. Es war ein Schau• immer wieder fasziniert; und jeder Urlaub spiel, wenn die vollen Säcke von der Winde wurde. So klang es: „Groaffet, groaffet, groaf- gibt mir die Möglichkeit, sie ausgiebig zu ge• ie Elbinger Briefe, seit langem eine be• hochgezogen wurden und die mächtigen Flü• fet", wenn grobes Roggenmehl hergestellt nießen. liebte Lektüre für Landsleute, sind jetzt gel sich flott im Wind drehten. Nur den Pfer• wurde. Bei Kuchenmehl: „Mohl fien, mohl fien, in der 38. Ausgabe erschienen. Diesmal den war es nicht recht geheuer, wenn sie dicht mohl fien...", bei Schrot: „Bloß Schiuwe, bloß D Die Tiere des Margarethenhofes statten ist das Heft den Brücken und Fähren in der an die laufende Mühle heran mußten, um Ge• Schiuwe, bloß Schiuwe." Graupen wurden nur uns ihren Besuch ab. Die kleinen Perlhühn• Heimat Westpreußen gewidmet. treide abzuladen oder fertiges Mehl abzuho• in kleineren Säckchen oder Beuteln verlangt, chen, ihrer besorgten Mama bereits ent• Herausgegeben von Bernhard Heister, Küh• len. dann klang es: „Gebiedelt, gebiedelt, gebie- wachsen, scharren wispernd im nahen Ge• delt." Bei Grütze sagte sie leise: „Gröttke, lebornweg 17,1000 Berlin 41; Überweisungen Es wurden auch schaurige Sachen von der büsch. Anders ein kleines Pfauenkind, das Gröttke, Gröttke." von DM 6,— pro Heft an das Postscheckamt alten Mühle erzählt. Die Flügel sollen einmal sich ausgerechnet ein Zwerghuhn zur Zieh• Berlin West, Konto Nr. 81337-100, BLZ Der Müller wurde alt, und die Schrotmühlen mutter erkoren hat, es ist ständig auf der 10010010. zogen auf den Höfen ein. Die alte Mühle wurde Suche nach Geborgenheit, und wir müssen Speziell für Elbinger und Freunde der alten Rösselsprung unrentabel. Als eines Tages ein heftiger Sturm Hilfestellung bei der Familienzusammen• Hansestadt, die damals fast einhunderttau• die Flügel beschädigte und das Segeltuch wie führung geben, weil diese Mutter glaubt, ihr send Einwohner zählte, entstand wieder ein• lange Fahnen herabhing, war das Urteil gefällt: Zögling wäre erwachsen genug. Eine Viel• mal eine umfangreiche Ausgabe, die auf 56 kann stär er du rch über die Mühle wurde stillgelegt. Mit des Müllers zahl der unterschiedlichsten Tierarten be• Seiten für den Leser ein ausgewogenes Ange• Enkelkindern diente sie uns jetzt oft als Spiel• heimatet dieser Hof, der seines Zeichens ei• bot bereithält. Die Palette reicht vom Informa• platz. Durch alle Klappen und Mehlrutschen kannt hi n wä 1 le se gentlich ein Gestüt ist; er erinnert mich an tiven über Unterhaltendes bis zum Besinnli• krochen wir durch, so daß wir als Mehlmänn• chen. chen nach Hause kamen. Ganz oben bei den meine Kindheit in Ostpreußen, an all die ke gen nie sie nu r großen Zahnrädern schauten wir durch eine Tiere, die bei uns lebten. So erfährt man beispielsweise, daß auf der Schichau-Werft große Fluß-, See- und Eisen- Luke weit ins Land und fragten uns: Wo mag Es wird ein herrlicher Urlaub, viel Muße das sein, was wir da in der Ferne sehen? bahntahren gebaut wurden. Oder, daß sich an der d i e wird II j AI zum Lesen, Schreiben und Sonnen. Und der jetzigen geographischen Lage Elbings Nach langem amtlichen Hin und Her wurde wenn Petrus hin und wieder grollt, bummeln schon zur Zeit der Wikinger um 890 ein be• dann doch die Genehmigung zum Abbruch Zeichnung Vera Vierkötter wir durch die Geschäfte, gehen eine Pizza deutender Handelsplatz befand. Interessante der Mühle gegeben. Aus einigem Abstand essen oder heim zu unserem Spatz, der sich beschichten, die auch gern bei Veranstaltun• Sie starten an der markierten Stelle und durften wir beobachten, wie ein Teil nach dem sogleich in meine Hand hineinkuschelt, springen wie das Rössel beim Schach anderen abgebaut wurde. Mit Winden und gen vorgelesen werden, wie ich aus lands- (einmal schräg, einmal gerade) immer Seilen, Hebeln und Stangen war man am während seine Augen betteln: Geht bitte mannschaftlichem Kreis erfuhr. auf ein übernächstes Feld. Die so gefun• Werk. Bald lag die ganze Mühle am Boden. nicht wieder fort; ich war nun lange genug vnn rtrt ,iSt die Aus8abe mit Zeichnungen denen Wörter und Silben ergeben einen Wertvolles wurde weggeholt, einfaches Holz allein. Wir bleiben in der Behaglichkeit un• von Charlotte Heister, die das alltägliche Ausspruch von Immanuel Kant. zu Brennholz gemacht, und bald war von der seres Heims, trinken ein Gläschen Wein, in y der, Handelsstadt zeigen, und Fotos Auflösung: einst so stolzen Mühle nichts mehr zu sehen. — der beruhigenden Gewißheit: Auch morgen rio»« n u8, aS in diesem Jahr seinen 75°Jäh- rigen Geburtstag feiert. Zudem stellt die „El- •uuD>f uaßiiiVMiaqn ais aip '}uuo^ia Außer der Steinstufe und den Mahlsteinen ist wieder ein Urlaubstag, und wir haben blieb nichts übrig... Ein Mühlenstein aber hat Dtager Bucherstube" wieder einige Werke vor, assjuiapuitf qomp mu pifM ayjipiS 9llV Zeit; Zeit und Muße, die Natur zu belau• alle Zeiten überdauert, wie mir ein Bild aus Gmen 0der anderen r Immanuel Kant schen und uns an ihren kleinen und großen £?t™ w 8 °ße Freude be- dem Jahre 1985 aussagte. Erich Will Wundern zu erfreuen. Renate Düp|ohann le *Zt ^^.-^s^herlichauchdieElbin- ger Briefe „Brucken und Fähren". S.K. Jahrgang 38 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 7

3. Fortsetzung dumpfen Grunzen, das alle seine spärlichen Was bisher geschah: Johannes überwindet Reden begleitet. „He — du Schlingel!" fährt er seinen Starrsinn und kehrt in die Heimat zu• fort, und das gutmütige Grinsen, das ihm in rück. Auf dem Weg zur Mühle überkommen guten Stunden eigen ist, breitet sich verklä• ihn beim Anblick der altbekannten Häuser rend über seine plump ausgearbeiteten Züge. und Wege Rührung und Wiedersehensfreude. „Böse hast du sein wollen — du, du?" Drauf Zu Hause angelangt, trifft er zunächst auf die springt er empor und faßt seine Frau bei der Frau seines Bruders. Deren einnehmendes Hand. „Sieh ihn dir an, Trude, hat böse sein Wesen und sympathische Erscheinung lassen wollen, der dumme Junge. — Komm her, seinen Trotz und seine Eifersucht schnell ver• Junge! he—das ist sie — sieh sie dir an, ordent• blassen. lich — he! Der hast du böse sein wollen!"

Sein Blick ruht voll Staunen auf der frischen, Dann läßt er sich schwerfällig auf die Bank mädchenhaften Schönheit des jungen Wei• niederfallen, so daß eine neue Wolke weißen bes, das sich gebärdet wie ein tolles, unbefan• Staubes von dem Sitze aufwirbelt, schaut zu genes Kind. Sie gewahrt den Blick und streicht Johannes auf, lacht eine Weile still in sich hin• mit leichtem Erröten die Lockenwildnis zu• ein und sagt endlich: „Trude, hol' 'ne Bürste!" rück, die sich nicht bändigen lassen will. Trude lacht laut auf und fliegt dann singend Eine Weile gehen sie stumm nebeneinander von dannen. Als sie, das Gewünschte hoch in her. Sie schaut zu Boden und lächelt, als sei der Luft schwingend, wiederkehrt, befiehlt er: auch in ihr die Befangenheit erwacht „Bürsf ihn ab." Die Rede kommt nicht wieder in Fluß, bis sie Titelentwurf Ewald Hennek „Wenn Müller und Schornsteinfeger zärt• das große Tor durchschritten haben. ,Die Mutter?" fragt sie ihn. Streifen, mit Blumen und Blättern gemustert, lich sind, gibt's immer ein Unglück", meinte Johannes blickt um sich und stößt einen Überrascht blickt er sie an. Daß sie nicht Ihre wie ihn Frauen in ihre Wäsche einzusetzen Johannes mit etwas verlegenem Scherze und Laut der Verwunderung aus. Er will seinen oder Eure Mutter gesagt, frappiert ihn im er• pflegen. Halb gedankenlos nimmt er die Lein• macht Miene, ihr die Bürste aus der Hand zu Augen nicht trauen. Alles ringsum verändert, sten Moment, dann gibt es ihm ein unnennbar wand in die Hand und verfolgt die künstlichen nehmen. alles verschönt. — Der runde Hofplatz, der wohliges Gefühl, wie er es ähnlich im Leben nie Nadelstiche, bis der Schwägerin lachende „Bitte, lassen Sie mich!" wehrt sie, die Bürste früher bei Regenwetter eine ungeheure empfunden. Weich und warm überrieselt es Stimme in sein Ohr dringt. Rasch wie ein er• rasch unter der Schürze bergend. Schmutzlache, zu sonniger Zeit ein Staubwol• ihn und schmeichelt sich in sein Herz und will tappter Sünder läßt er das Stickzeug fallen — Martin schlägt mit der Faust auf die Bank. kenmeer gewesen, liegt sauber mit Rasen be• nicht wieder von ihm lassen. Es gibt also auf da biegt sie auch schon um die Ecke des Gie• „Lassen Sie mich! — Nanu—was ist das für 'ne legt gleich einer blumigen Wiese da, die Türen der Welt ein junges, schönes, fremdes Weib, bels, und die weißgepuderte, vierschrötige Ge• Wirtschaft? Habt ihr denn noch nicht Brüder• des Speichers und der Stallungen erglänzen in welches von seiner Mutter wie von der ihrigen stalt, die sie so lustig hinter sich herzieht, und schaft geschlossen — he?" freundlichem Rot und tragen weißgemalte spricht, als war' sie seine Schwester, die die sich mit so täppischen Gebärden der klei• Johannes schweigt, und Trude bürstet mit Nummern. Die Mitte des Platzes krönt ein Schwester, die er sich in Dummen-Jungen- nen zerrenden Fäuste zu erwehren sucht dich• großem Eifer an seinem Nacken entlang. künstlicher Taubenschlag, wie ein Schweizer• Jahren so oft ersehnte, wenn sein Blick voll te Wolken weißen Staubes um sich her ver• „Und 'nen Kuß habt ihr euch wohl auch noch häuschen anzuschauen, und vor dem Wohn• heimlicher Bewunderung an fremden Mäd• breitend, das ist, wahrlich, das ist —. nicht gegeben?" hause steht eine neu errichtete Veranda, um chengestalten hing. „Martin, alter Martin!" Und er stürzt zur Trude läßt jählings die Bürste sinken. Jo• deren blinkende Glasfenster und zierliche Und nun wiederholt sie leise die Frage. Laube hinaus, um ihm an den Hals zu fliegen. hannes sagt „hm!" und beschäftigt sich angele• Holzschnitzereien ein jugendlicher Ranken• „Ja, die Mutter", antwortet er und schaut ihr Die linkischen Glieder erstarren — die bu• gentlich damit, eines seiner Sporenräder an wald seine vielversprechenden Sprößlinge dankbar ins Auge. schigen Brauen ziehen sich empor — das gut• dem Kratzeisen, das vor der Schwelle steht, schlingt Eine Sekunde lang erträgt sie seinen Blick, mütige, stille Lächeln versteinert — ein Ruck entlang zu rollen. Eine Stätte des Friedens und der Unschuld, dann senkt sie die Lider und fragt ein wenig fährt durch die ganze Gestalt — der Mann „Gehört sich aber so! — Allons!" liegt der Mühlenhof vor seinen trunkenen verwirrt: taumelt zurück, um im nächsten Augenblicke Johannes macht kurz kehrt und dreht sei• Blicken. Er faltet bewegt die Hände und fragt: „Wo nur der Martin sein mag?" vorzustürzen, dem wiedergewonnenen Lieb• nen Schnurrbart mit dem Vorsatz, sich über .Wer hat das gemacht?" „In der Mühle doch wohl!" ling entgegen. diese fatale Situation dadurch hinweg zu hel• Sie wirft einen Blick ringsum und schweigt. „Jawohl, in der Mühle — natürlich!" erwi• Wortlos halten die beiden Brüder einander fen, daß er den Schwerenöter spielt; aber „Sie?" fragt er verwundert dert sie lebhaft, und mit den Worten: „Ich hol' umschlungen. Dann nach einer Weile nimmt trotzdem gewinnt er nicht einmal so viel Mut, „Ich half dabei", antwortet sie bescheiden. ihn" huscht sie von dannen. Martin den Kopf des Heimgekehrten zwischen sich zu ihr hinabzubeugen. Steif wie ein Pfahl „Aber Sie gaben den Anstoß?" Halb gedankenlos starrt er der jungfräuli• seine beiden Hände, und indem er die Stirnfal• steht er da und wartet bis sie das Mäulchen Sie lächelt Dieses Lächeln läßt sie älter er• chen Gestalt nach, die so leichtfüßig über den ten düster zusammenzieht und mit den Zäh• spitzt und es ihm darreicht, dann preßt er für scheinen und gießt über ihr kindliches Antlitz Rasenplatz hineilt. nen die Unterlippe kaut, blickt er lange und einen Moment seine zitternden Lippen darauf für einen Moment den Schimmer frauenhafter Alles fliegt und flattert an ihr: die Röckchen, stumm in des Bruders leuchtendes, lachendes und fühlt dabei, wie ein leiser Schauder durch Anmut. die Schürzenbänder, das Halstuch im Nacken, Auge. ihren Körper rinnt „Sie haben eine gesegnete Hand", sagt er das wirre, widerspenstige Lockengewoge. Darauf setzt er sich auf die Bank der Veran• Einen Moment später ist alles vorbei. Mit leise und schüchtern, ernster, als es sonst seine Eine Weile steht er da wie gebannt und da, stützt die Ellenbogen auf die Knie und scheuem Lächeln stehen sie nebeneinander— Art ist. Er muß der toten Mutter gedenken, die schaut ihr nach, dann schüttelt er lachend den schaut vor sich nieder. beide mit Glut Übergossen. sich so oft über den lästigen Staub beklagt hat, Kopf und geht zur Veranda. Dort fällt ihm ein „Warum sinnst du so nach, Martin?" fragt Martin schlägt sich mit den Fäusten aufs und daß es auf dem ganzen Hof kein einziges zierlicher Nähtisch ins Auge, mit einem run• Johannes weich, die Hand auf des Bruders Knie und meint, das sei soeben 'ne Komödie Ruheplätzchen gäbe. den, strqhgeflochtenen Handarbeitskörbchen Schulter legend. zum Totlachen gewesen. Dann steht er plötz• „Wenn sie das doch erlebt hätte!" spricht er darauf. Über den Rand desselben hängt eine „He — warum soll ich nicht nachsinnen?" lich auf und geht von dannen. — Er trägt sein leise vor sich hin. angefangene Stickerei, ein langer, weißer entgegnet er mit dem ihm eigentümlichen Glück in die Einsamkeit Fortsetzung folgt

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origineller Name rein,un• echt ostpr.Ausruf für ein ostpr« Bloß• ver• der Verwunderung f Getränk Schar• stellung, fälscht und Überraschung nier ochande Kurzform f.Maria Kenn• ziffer V V V V Flagge zeigen für die Heimat. Dekorative Fahne "Königs- berg/Pr." aus traditionellem Fels,Schiefer franz.; Tuch. Format: 120 x 80 cm, > Straße > farbig. DM 128,-. Als Tisch• beliebtes ostpr« Volkslied: m«Vor• fähnchen, 25 x 15 cm, Kunst• Ännchen von ••• name seide, DM 14,80. Ständer für Tischfähnchen aus Holz, 46 V feuer• cm hoch, DM 14,80 k> fester Stoff

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Margarete Kudnig

Stimmen der Freundschaft

urch einen glücklichen Zufall gelangten deutsches Gesicht, leicht errötet wie ein Mäd• aus dem Nachlaß eines schon vor vielen chengesicht. Ich habe niemals auch nur den DJahren verstorbenen ostpreußischen Schatten einer Ahnung gehabt, daß Sie mich Arztes einige vergilbte Papiere in unsere auch nur .verehrten', wie man das als Backfisch Hand. Es ist seiner in Mitteldeutschland le• nannte. Und das freut mich fast. Ich war damals benden zweiten Frau zu verdanken, daß diese ein sehr verwöhntes und ein bißchen altkluges Dokumente getreulich aufbewahrt und uns junges Ding; von meinem damaligen Ich zu zugänglich gemacht wurden: Zeitungsaus• dem, das ich heut bin — schon seit langen Jäh• schnitte, zwei Karten, zwei Briefe und das ren bin — führt kaum noch eine Verbindung. schöne Jugendbildnis der Dichterin Agnes Ich bin von Grund auf anders geworden. Aber Miegel. Nicht, daß durch diese Briefe ein beson• ich werde es immer als ein unendliches Glück ders bedeutsames Erlebnis zwischen diesen ansehen, so rein und verklärt in dem Herzen beiden Menschen offenbar geworden wäre, es eines Menschen gelebt zu haben. So wie Sie sei denn, daß jede Begegnung mit der Dichte• mich sehen, möchte ich wohl einmal werden, rin bedeutsam werden konnte. Wichtig und be• wenn ich noch einmal auf diese Welt käme. deutsam erscheint uns aber schon der Aufsatz Oder eine Tochter oder Schwester heran• aus den »Königsberger Blättern für Literatur wachsen sehen, die so wird. Eine wirkliche und Kunst", einer Beilage der Königsberger Liebe zu lieben oder von ihr geliebt zu werden, Allgemeinen Zeitung aus dem Jahre 1907, ist eine Gnade, ein Geschenk Gottes ohne schon weil darin die Zeit charakterisiert wird, unser Verdienst und Würdigkeit." in der die Briefe geschrieben wurden. Bedeut• Erinnerung sam ist auch der Name des Verfassers dieses Nicht immer ist Agnes Miegel von Seiten an Agnes Miegel: Artikels: Walter Heymann. Der junge Schrift• ihrer jungen Verehrer so viel echtes Verständ• Diese Seite steller, der in seinem expressionistischen nis entgegengebracht worden: „Ich bin nie• steht ganz Sprachstil neue Wege des Ausdrucks gefun• mals Diakonissin gewesen, diese Mär stammt im Zeichen des den hatte, zeigt ein überraschendes Verständ• von einem exaltierten, nie gesehenen Vereh• Gedenkens an nis für Agnes Miegels Eigenart, weiß aber auch rer, der hörte, daß ich in einem Krankenhaus die große um die schwere Verpflichtung, die wohl jeder war (bei Baginsky, wo ich Säuglingspflege lern• ostpreußische Dichterin schaffende Mensch empfindet, dem schon früh te), und der sich einbildete, ich wäre eine Foto Archiv ein Werk höchster Vollendung gelang. Schwester, was zu dem Bilde von Magdalene, Büßerin und Nonne paßte, das er sich gemacht hatte und leider auch überall verkündete und mit seinem unsinnigen Haß verfolgte — alle lich sein, so gequält zu werden. — Ich bin leider Dank und Zuspruch was der Wahrheit ebenso entsprach wie die Freude an meinen Versen genommen. Aber körperlich nicht so gesund, das betrübt mich goldenen Locken und blauen Augen, die er mir ich meine, alles das ist ganz und gar aufgewo• etwas. Aber da der Vater so in Geduld erträgt, Vielleicht sollte auch der Brief des jungen andichtete." gen durch einen solchen Brief wie den Ihrigen." so hab ich mich auch damit abgefunden." — „Ich bin bange, Sie halten mich nach meinem ostpreußischen Arztes, den sie im Sommer Man spürt erschüttert die geheime Tragik, Brief für schwer leidend, das bin ich nicht, trotz 1912 zusammen mit einem „wundervollen Ro• An anderer Stelle heißt es: „Ich bin einmal die über dem Leben und der Jugend der an• meiner Kränklichkeit, ich bin von innen her in senstrauß" erhielt, gleichzeitig Dank und Zu• — das ist beinahe ein Unglück gewesen—von scheinend so glücklichen und erfolgreichen meinem Wesen gesund bis zur Derbheit." — spruch sein. Erst zu Weihnachten, „weil der einer Art Gespensterliebe verfolgt. Ein armer Dichterin gelegen hat. Auch die Götter vertei• „In der letzten Zeit kommt wieder ein bißchen, Vater so schwer krank war", bedankte Agnes Kranker hatte sich aus meinen Versen ein len ihre Gaben nicht umsonst! Wie könnte auch von innen her, etwas von der Behaglich• Miegel sich dafür, auf einer Karte, die mit einer recht unähnliches Bild meines leiblichen und sonst ein 35jähriger Mensch von sich sagen: keit meines väterlichen Erbteiles in mir vor. kleinen Aquarellzeichnung ihrer liebsten geistigen Ichs zusammengeheimnist, allerlei „Ich bin unverhältnismäßig früh alt gewor• Trotz »Krankheit, Verfolgung, Bedröfnis und Freundin versehen ist Und erst nach zwei Jah• dazugedichtet und hineingelesen, und er ver• den!" ren, als wieder solch guter Brief des Arztes ein• folgte mich jahrelang mit diesem Zerrbild von Pin'! Wenn ich einen Wunsch hätte, so wär's Der Erste Weltkrieg — es war Weihnachten getroffen war, kommt es zu einem offenen Ge• Liebe. Darunter habe ich sehr gelitten, es hat wohl in erster Linie eine robuste Gesundheit 1914 — lag j a schon wie ein Schatten über dem spräch: mir jahrelang — dies und eine ähnliche bittere und große Arbeitsfähigkeit. Erst danach noch ostpreußischen Land und hatte die Schrecken «Von Ihnen habe ich nur ein undeutliches Erfahrung, wo ein Geisteskranker nach mei• einmal den behäbigen Wohlstand meiner der Verwüstung mit sich gebracht. Von Hur• Erinnern an ein unendlich klares, gutes nen Versen durch ähnliche Trugschlüsse mich Kinderzeit, kein Reichtum, aber genug, um rapatriotismus ist in ihren Briefen nichts zu Gäste zu haben, Gutes zu tun und die Feste mit lesen. Sie erzählt von einer Fahrt nach Tilsit, den Dienstboten und der Verwandtschaft in zur „Einäscherung einer sehr verehrten alten einer beschaulichen und altmodischen Üp• Frau": „Es war ein schöner, milder Tag im Mai, pigkeit zu feiern. Wir haben immer so gute an• mit einem Frühlingsgewitter, die Kirschbäu• Gustav corontzi hängliche alte Dienstboten gehabt. Das ist Lebensmut und Güte me blühten und wir waren alle ein bißchen ge• auch ein Glück, ebenso wie die getreuen tröstet in der Freude über unsere schöne Hei• s gibt Stunden, die fallen in unser Leben — über die Augen und lud uns, sich herzlich Freunde." mat. Nun ist das alles zerstört." wie goldene Kugeln in Schalen von Erz. bedankend, zu einer Tasse Kaffee ein. Das gibt einen wundersamen, tiefen Agnes Miegel hat in ihrem Leben viel Der Arzt aus Ragnit, der anscheinend schon E Ich hatte erwartet, einen in der wohlver• Nachklang, der unser Leben bereichert und Krankheiten erleiden müssen. Dankbar be• nach dem Ersten Weltkrieg Ostpreußen ver• dienten Ruhe des Alters stehenden Menschen beglückt!" (M. Schwarze.) Ich hatte das Glück, grüßt sie das sachliche Interesse und Ver• lassen und alle Erinnerungen an sie so getreu• zu erleben und fand eine Frau, deren Gesicht eine solche Stunde im Frühjahr 1961 bei einer ständnis des Arztes, vor allem auch in bezug lich aufbewahrt hat, wird kaum zu diesen ge• Spannung, Ausdruck und Frische bewahrt so liebenswerten, hochgeehrten Ostpreußin, auf die Leiden ihres alten Vaters. Und mit gro• hatte. Sie nahm sofort die Unterhaltung auf. treuen Freunden gehört haben. Trotzdem aber der Dichterin und Schriftstellerin Agnes Mie• ßer Anteilnahme spricht sie von dem Freitod Und wie sie es verstand zu plaudern, eine er• nahm sie in ihrer großen Aufgeschlossenheit gel in Bad Nenndorf zu erleben. Gemeinsam eines gemeinsamen Bekannten: „Es ist mir un• fahrene Erzählerin und Gesellschafterin! allen menschlichen Schicksalen gegenüber mit dem damaligen 1. Vorsitzenden, Helmut faßbar, daß man durch körperliches Leiden bis auch den wärmsten Anteil an seinem Ergehen: Lux, hatte ich als Kulturreferentin im Auftrage Niemals fiel während der Unterhaltung ein zum Selbstmord getrieben wird — der für mich „Ich hoffe, Sie werden allmählich ganz gesund der Kreisgruppe Osnabrück die Aufgabe, ihr Wort der Klage oder Anklage, obwohl sie überhaupt etwas unbegreifliches ist. Trotz• und die Freude an Ihren heranwachsenden die Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft zu immer wieder auf die unvergessene Heimat dem würde ich ruhig sterben, wie ich ruhig Kindern, die Freude, mit ihrer Behandlung Er• überreichen, nachdem sie es aus gesundheitli• Ostpreußen zu sprechen kam. Und plötzlich, alles Gute und Böse durchlebt habe. Und folge zu erzielen, lassen Sie auch wieder das chen Gründen abgelehnt hatte, einer ihr zu wohl einer inneren Stimme folgend, stand sie trotzdem kann ich mitfühlen mit den armen Leben lieben. Vielleicht finden Sie auch noch Ehren stattfindenden „Agnes-Miegel-Feier- auf, ging an den Bücherschrank und holte ein Menschen, die so sehr leiden. Es muß entsetz• einmal einen Freund." — stunde" In Osnabrück beizuwohnen. handgeschriebenes Blatt hervor, aus dem sie uns mit sanfter Stimme vorlas: Natürlich waren wir angemeldet, und es fiel „Du hast in Krieg und Schrecken uns nicht schwer, ihr Häuschen am Rande des mich wunderbar bewahrt, Ortes zu finden; denn jeder kannte dort die Eh• gabst Kraft dem müden Herzen Warme Anteilnahme am Schicksal der anderen Menschen renbürgerin und wies uns den Weg. Aus Frage auf später Wanderfahrt, und Antwort spürten wir, welche Liebe und Wieviel doch auf zwei kurzen Karten und in gabst Zuflucht im vertrauten, 1917 eine Karte vor. Da bittet Agnes Miegel Verehrung dieser Frau entgegenschlug, deren zwei Briefen gesagt werden kann! Auch das im herben Wind vom Meer, ihn, der seinen Besuch angemeldet hat, um Werke sie zwar nur wenig kannten, auch wenn kleine Lachen über sich selbst—wie könnte es führtest zu deutschem Lande seinen telefonischen Anruf, da sie „zu ihrem sie wußten, daß alles, was diese Frau nieder• bei Agnes Miegel anders sein? — fehlt nicht: mich gnädig wieder her, großen Bedauern eine Einladung zu Frau Prof. schrieb oder vortrug, ein lebendiges Symbol „Nun muß ich Ihnen noch etwas sagen, wo• gabst Dach und Brot, gabst Treue, Wolff auf den Hufen habe" und nicht zu Hause ihrer ostpreußischen Heimat war. rüber Sie nicht lachen werden. Seit über 30 die niemals mich verlassen, sei. Ob dann eine Begegnung stattgefunden Jahren, als ich mit heißen Tränen unter der An• lehrtest mich täglich neue, hat, ist letzten Endes bedeutungslos. leitung meines guten Kindermädchens einen Eine freundliche, von der Frühlingssonne nichts als den Haß zu hassen." durchwärmte Wohnung nahm uns auf. Agnes sehr schmutzigen Staublappen strickte, hab Bedeutungsvoll an dieser kurzen Korre• Miegel, vor ihrem großen Schreibtisch sitzend, Viel zu schnell vergingen die anderthalb ich nie mehr ein Strickzeug gehabt. Nun strick• spondenz aber erscheint, daß sie uns zeigt, wie sprang behende auf, reichte uns die Hände und Stunden, die sie uns widmete. Wir standen te alles, und ich hätte es so gern getan. Aber sehr das Bild der nahezu 40jährigen schon dem begrüßte uns ohne viel Umstände herzlich mit ganz in ihrem Bann, bewunderten ihren Le• erstens war ich wochenlang zu schwach dazu der 80j ährigen gleicht, das uns so nahe war, das den Worten: „Willkommen, meine lieben bensmut und ihre menschliche Güte, lernten und jetzt traute ich micht nicht, wieder anzu• Bild von Agnes Miegel in ihrer warmen An• Landsleute!" — Fast beschämt, so schien es eine großherzige, kluge Frau kennen, in der fangen, weil ich dachte, es gelingt mir nicht. teilnahme am Schicksal der anderen, in der uns, aber doch froh und glücklich, nahm sie die sich das wahre Dichterische offenbarte: die Aber auf Ihren Brief hin wuchs meine Zuver• kaum spürbaren Distanz, die sie zwischen sich Blumen in Empfang und sagte: „Mein Gott, nun Formung einer Welt durch das schöpferische sicht, ich probierte, und bis zum Abend ging's und den Dingen der Außenwelt zu legen haben Sie sich für eine alte Frau so in Unkosten Wort, zuchtvoll gezeichnet und urwüchsig ge• schon ganz gut. Und als ich das 12mal herum• gestürzt. Das war doch gar nicht nötig! Sehen sund, so wie es ihr Bewunderer, der Dichter hatte, legte ich für heut das Strickzeug fort und wußte um ihr Eigenleben zu bewahren, ja, in Sie, in welchem Blumenparadies ich hier lebe." Börris Freiherr von Münchhausen, gesagt ging an diesen Brief. Wenn ich jetzt wieder mal einer herben Abwehr allem Wesenfremden

8e e U Man spürt auch — Und tatsächlich, überall in Vasen und Töp• hatte. So herzlich wie der Empfang war auch an mir verzage, werde ich an Ihren Brief und an ^ S - —trotz -Bedröfnis fen standen herrlich erblühte Rosen, Tulpen die Verabschiedung. Lange hielt sie unsere das Strickzeug denken." und Pin ein wenig von ihrem feinen Humor und Hyazinthen. Während ich ihr mit ein paar Hände in den ihren und bat uns, die Osna• und nicht zuletzt die Sehnsucht und das Stre- dankeserfüllten Worten die Urkunde über ihre brücker Kreisgruppe herzlich zu grüßen und Es ist nicht ersichtlich, ob die beiden Brief• Den nach einer geordneten und heilen Welt, so Ehrenmitgliedschaft überreichte, wischte sie Dank zu sagen für die Ehrenmitgliedschaft, auf schreiber sich wieder persönlich begegnet wie sie diese als Kind erlebte, wie sie ihr und sich mit dem Handrücken — etwas verlegen die sie besonders stolz sei. sind. Als letztes Dokument liegt vom April uns allen verlorenging, die sie aber in ihrem wer* und tief innen in sich verwirklicht hat. 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 9 £os tftpraifimMatt Kultur

Zwischen Bayreuth und SalzburgAbgefahren SlS — Eigentlich müßte sie wie eine ehrwürdige alte Dame behandelt werden Überblick über die wichtigsten Festspiele im deutschen Kulturraum — Von Dr. Ernst Schremmer mit ihren mittlerweile 75 Jahren, die Ham• burger U-Bahn. Eine Boulevardzeitung jedoch kam auf den mehr oder minder n dem jährlichen Übersichtsbericht über männlichen Fächern und bei den Sopranen lität und mehr oder weniger kompetenter werbeträchtigen Gedanken, die U-Bahn die wichtigsten Festspiele im deutschen und Mezzosopranen — eher Mittelmaß. österreichischer Selbstdarstellung. Zu den in eine Kunstbahn zu verschandeln. Zeit• Kulturraum ist Bayreuth an erster Stelle zu I bewegendsten Momenten aus den vielen genössische Künstlerinnen waren beauf• nennen, als Maßstäbe setzende und zugleich Reiner Goldberg, neben Peter Schreier, der Abenden gehörte das dritte Bild der vom tragt, das Äußere einiger Wagen zu ge• auf die Beweglichkeit des Werkstattcharak• in Salzburg mehrfach präsent war, der bedeu• Komponisten und Professor des Mozarteums stalten. Man hoffte, auf diese Weise Kunst ters ausgerichtete, schon klassische Spielstät• tendste Tenor in der DDR, hat seinen Einstand Gerhard Wimberger textlich und musikalisch unter die Leute, oder besser auf die Schie• te, die sich auf ein Lebenswerk konzentriert. Es als Walther von Stolzing in den „Meistersin• gefaßten szenischen Chronik für Musik „Fürst ne zu bringen und so zu bewirken, daß geht um die zu immer neuer Auseinanderset• gern" gegeben; respektabel, zusammen mit von Salzburg", höchst einprägsam von dem künftighin weniger Menschen einen gro• zung herausfordernde Welt des Gesamt• dem neuen Beckmesser (Alan Opie) aber dazu 1956 aus Ungarn emigrierten Imre Vincze auf ßen Bogen um Museen oder Galerien ma• kunstwerks von Richard Wagner. beitragend, daß nun die Gewichte ganz zu• die breite Bühne der Felsenreitschule gesetzt. chen würden. Was da jedoch den .Künst• gunsten des Hans Sachs von Bernd Weikl ver• Da geht es um den Beginn der Ausweisung der lerinnen" aus Pinsel, Spraydose oder son• 1987 war als Zwischensaison zu verstehen, schoben sind. Der ist nun einer der Könige Salzburger Protestanten, eine die Ostpreußen stigem Arbeitsgerät sprang, ist allenfalls ohne den „Ring". Der wird in der Regie von Bayreuths. Insgesamt ist aber der Sängerhim• in bekanntem Maß ansprechende und berüh• dazu angetan, eben diesen Bogen so weit Harry Kupfer 1988 neue Ringe ansetzen. An• mel gut bestückt, während man unter den Di• rende Geschichte. wie möglich zu spannen, um derartigen gesichts der immer wieder neu aufbrechenden rigenten immer noch nach den großen prägen• Machwerken nicht auch noch in bundes• Wagner-Tenor-Misere erhebt sich erneut die den Gestalten sucht. Eine problemlosere, hübsche Begegnung, deutschen Kunsttempeln begegnen zu Frage: Kann es sich Bayreuth leisten, ohne ganz unerwartet in solchem Zusammenhang, müssen. Rene Kollo auszukommen? Die Frage ist umso Von der einzigen völligen Neuheit, dem um• ergab sich draußen im Lustschloß Hellbrunn, Wer das Glück hat, an einem sonnigen berechtigter, als sich auch bei Peter Hofmann, strittenen, aber gar nicht so schlechten „ro• beim „Fest in Hellbrunn", als im Rahmen des Herbsttag ineinen Waggonzusteigen, der dem aus Marienbad gebürtigen, bei Bayreuth mantischen" „Lohengrin" des Filmregisseurs vielseitigen Angebots an künstlerischen Ge• mit bunten fröhlichen Farbtupfern be• lebenden Weltstar, in der „Tristan"-Premiere Werner Herzog, angefangen, hat der Hausherr nüssen, Klaus Behrendt sein heiteres Pro• kleckst ist, der mag ja noch ebenso fröhlich Ausfallerscheinungen zeigten, die er dann frei• und Wagnerenkel Wolf gang, der die Zügel fest gramm „Hymne an Bacchus" vor dem Wein• am Arbeitsplatz eintreffen wie er das Haus lich in den späteren Zyklen völlig, seine alte in der Hand hält und ein Engagier-Genie ist, keller mit Versen von Fred Endrikat einleitete, verlassen hat. Wenn man jedoch keine Höhe erreichend, ausgleichen konnte. Sieht seinen beiden eigenen konservativen Insze• sozusagen mit einem Ostpreußen in Salzburg! andere Möglichkeit sieht, einen U-Bahn• wagen zu besteigen, der in düsterem man von Siegfried Jerusalems vorzüglichem nierungen („Tannhäuser" und „Meistersin• Schwarz bemalt wurde und auf dem dann „Parsifal" ab, herrschte ansonsten am tenora- ger") nach allen Seiten offen so kontrastreiche Nach dem Abrutschen von Edinburgh ist Inszenierungen wie Götz Friedrichs asketisch Salzburg, wohl auch schon die Wiener Fest• auch noch geisterhafte Totenköpfe pran• len Himmel — entgegen der internationalen, gen, dem wird man es nicht verübeln, meist deutschen, skandinavischen und angel• expressiven „Parsifal" und Jean-Pierre Pon- wochen überholend, zum breitest gestreuten, nach vielen Seiten offenen Festival in Musik, wenn er den ganzen Tag über mit dunklen sächsischen Glanzbesetzung in den tieferen nelles romantisch üppigen und symbolisti• Gedanken kämpft. Kein Wunder auch, Literatur und Ballett (mit einem beachtlichen schen „Tristan" gegenüberstellen lassen. wenn derartige .Kunst"bahnwagen Ag• Gastspiel des Dance Theatre of Harlem) aufge• gressionen hervorrufen. Oder war es ein Salzburg brachte ein Jahr der Rekorde mit rückt. Aufgerückt ist auch, mit prominentester Zufall, daß ausgerechnet im Totenkopf- 157 Darbietungen, angefangen mit Karajans internationaler Unterstützung, der häufig auf waggon Wandalen gehaust haben müs• Bahnbrechende Arbeiten„Don Giovanni" und einer „Entführung aus Salzburger Konzertprogrammen früherer sen? dem Serail", die, nicht ohne Widerspruch, Jo• Jahre anzutreffende Pianist Justus Frantz, der hannes Schaaf als „Türkenoper" zu aktualisie• einfallsreiche und unternehmungsfreudige Gewiß, Kunst im Alltag ist begrüßens• Prot" Dr. Herbert Kelletat wurde 80 wert und bereichernd. Doch muß es eben ren versuchte. Breit ist das Salzburger Spek• Mann aus Hohensalza, der auf hohem Niveau tatsächlich Kunst sein ...In Hamburg hin• eit einigen Jahren lebt Prof. Herbert Kel• trum im Repertoire, in der Beteiligung promi• und mit breiter Flächenstreuung sein Schles• gegen scheint dieser Zug längst abgefah• letat, den sein Lebensweg über Königs- nenter Kräfte und auch Neulinge aus Ost und wig-Holstein-Festival immer erfolgreicher ren zu sein! Sberg/Pr., Soest/Westf. und Berlin geführt West, in der Spannung zwischen Internationa- ausbaut. hatte, in Bad Salzuflen im Ruhestand. Dieser „Ruhestand" ist bei ihm allerdings mit wichti• ger, zukunftsweisender Arbeit ausgefüllt: er ist dabei, seine seit über 30 Jahren laufenden mu• sikwissenschaftlichen Forschungen fortzuset• zen, Forschungen über Fragen der musikali• Große Schaffenskraft und malerische Besessenheit schen Stimmungen, d.h. über die Einteilung der Tonleiter in verschieden große Halbtonschrit• Ost- und Westpreußenstiftung zeigte Werke des ostpreußischen Malers Robert Hoffmann-Salpia te, wie sie in den verschiedenen historischen us Anlaß des 100. Geburtstages von Ro• Tode, am 12. Juli 1983 in einem Altersheim in Danach hatten die Gäste Gelegenheit, eine Epochen üblich waren. Bahnbrechend waren bert Hoffmann-Salpia (siehe auch Berchtesgaden, bekannte er sich zu seiner eigens zu diesem Anlaß von Erika Durban und seine Arbeiten zu diesem Thema: sein Buch .Folge 34, Seite 9) fand im Haus der Ost- Heimat Ostpreußen. Er bezeichnete sich Doro Radke zusammengestellte und aufge• über die Temperatur bei Joh. Seb. Bach, er• und Westpreußen in Oberschleißheim eine selbst als „Maler aus Ostpreußen". Dabei war baute Präsentation von Werken des Künstlers schien 1960, und sein Buch über diese Fra• Gedenkveranstaltung statt, die der Würdi• es sein Bestreben, nicht nur als „Heimatmaler" aus dem Bestand der Ost- und Westpreußen• gen im Hinblick auf die Wiener Klassik, insbe• gung von Persönlichkeit und Werk des ost• zu wirken. stiftung zu besichtigen, wobei dem Betrachter sondere auf Mozart und Beethoven, das vor 10 preußischen Malers gewidmet war. Vor kunst• Seine Aufgeschlossenheit allem Neuem ge• ein eindrucksvoller Querschnitt durch das Jahren erschien. In den letzten Jahren hat interessierten Teilnehmern sprach Helmut genüber wie auch seine Hinwendung zu Ita• Schaffen Robert Hoffmann-Salpias, von sei• Herbert Kelletat mit weiteren Forschungen Damerau über Wesen und Art des Künstlers. lien, zu den „farbenfrohen Seiten des Lebens", nen früheren Arbeiten aus dem Jahre 1915 bis wieder musikwissenschaftliches Neuland be• Seit 1948, damals noch in Coburg, waren er seine künstlerisch-thematische Vielseitigkeit hin zu seinen letzten Ölgemälden von 1982, treten : er untersuchte die Fragen der musikali• und seine Familie mit Robert Hoffmann-Sal• und der ausdruckstarke Realismus in allen von geboten wurde. rk schen Temperatur bei Schubert und kam hier pia freundschaftlich verbunden, ebenso wie ihm verwandten Techniken, die intensive zu aufregenden, neuen Erkenntnissen, die mit seiner Frau, „Muttchen Hoffmann", die aus Leuchtkraft seiner ungebrochenen Farben demnächst in seinem neuen Buch zu lesen sein Coburg stammte. Auch nach der Übersiedlung kennzeichnen vor allem das Spätwerk des werden und die zum Beispiel die Aufführungs• beider Familien in den Raum München blieb Künstlers. Robert Hoffmann-Salpia war, so je• ( Kulturnotizett^) praxis von Schubert-Liedern ganz wesentlich diese Freundschaft über Jahrzehnte hinweg denfalls der persönliche Eindruck Helmut beeinflussen werden. Werke des Bildhauers Waldemar Grzimek aus erhalten. Dameraus, „von der Malerei besessen". Er ar• Rastenburg werden noch bis 7. November in der Robert Hoffmann-Salpia, so führte Helmut beitete nach eigenen Maßstäben, als „bewuß• Berliner Galerie Lange, Wielandstraße 26, zu sehen Doch Prof. Kelletat, der am 13. Oktober sei• Damerau aus, sei als Künstler wie als Mensch ter Außenseiter", der sich keiner spezifischen sein. nen 80. Geburtstag begehen konnte, ist nicht eine sehr eigenständige ausgereifte Persön• Stilrichtung zuordnen läßt, wobei er selbst sei• Ölbilder und Aquarelle von Hubert Melforth nur ein herausragender Musikwissenschaft• lichkeit gewesen, gutmütig, großzügig und er• nen eigentlichen künstlerischen Durchbruch werden im Hamburger Hotel Plaza noch bis zum 30. Oktober ausgestellt. ler: als Chorleiter hat er mehreren Generatio• füllt von humanistischen Grundsätzen, die er erst in jenen Werken, die er nach Vollendung seines 90. Lebensjahres malte, gefunden zu Ölgemälde und Graphiken von Renata Stre miau, nen von Kirchenmusikern und Laien musikali• Zeit seines Lebens befolgte. Er war kein 1957 als Tochter deutscher Eltern in Flatow geboren sche Welten erschlossen. Unvergeßlich für Grenzgänger, wie man es ihm manchmal haben glaubte. und heute in Thorn an der Weichsel lebend, zeigt alle, die es erleben durften, die Zeiten, da er nachsagte, weder in politischer noch in künst• Der Verlust der Heimat und seines gesam• das Westpreußische Landesmuseum in Schloß nach dem Zweiten Weltkrieg die Evangelische lerischer Hinsicht, immer folgte er seinen ei• tes Besitzes einschließlich seiner bis dahin Wolbeck noch bis zum 22. November. Studentenkantorei aufbaute und leitete, die genständigen Intentionen, und bis zu seinem entstandenen Arbeiten bewirkten nach dem Arbeiten des Königsbergers Rolf Cavael werden für die jungen Sänger und die vielen Hörer ein Krieg seine nahezu rastlose Schaffenskraft, er in der Frankfurter Galerie Reichard, Myliusstraße Zeichen der Hoffnung in einer Zeit der Zerstö• „meinte, vieles nachholen zu müssen". So tra• 49, noch bis 14. November ausgestellt. rung bot. Unvergeßlich auch die über 20 Alte• ten auch in seinen späteren Werken immer Tapisserien von Ursula Benker-Schirmer aus naer Singwochen, zu denen die Teilnehmer wieder Darstellungen der ostpreußischen Ragnit werden bis 28. November im Foyer der Baye• rischen Versicherungskammer, Maximilianstraße Landschaft, der herben Schönheit Masurens, aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutsch• 53, 8000 München 22, ausgestellt. Öffnungszeiten: land anreisten, um mit „Väterchen" Chorlite• seiner engeren Heimat, in den Vordergrund. montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 ratur von einfachen Cantionalsätzen bis hin Anschließend referierte die ostpreußische bis 13 Uhr. zu doppelchörigen Bachmotetten zu erarbei• Malerin und Graphikerin Erika Durban über Der Komponist Lotar Ollas aus Königsberg ten, unvergeßlich Seine herrlichen großen Auf• das Werk Hoffmann-Salpias. Er gehöre, so wurde mit dem Paul-Lincke Ring 1987 der Stadt führungen der h-moll-Messe, der Passionen führte sie aus, zu den „seltenen Künstlern, die ausgezeichnet. Olias schuf die Musik zu 40 und des Weihnachtsoratoriums von Joh. Seb. bis ins hohe Alter kreativ wirkten". Zum be• großen Musik- und Spielfilmen, sieben Musicals Bach, des Messias von Händel oder des Requi• stimmenden Gestaltungselement wurde für und über 2000 Schlager und Chansons. ems von Brahms in „seiner" Kirche am Hohen- ihn die Farbe, seine Ausdrucksweise war stets Die SUftung Deutsch Krone, Ludwigsweg 10, 4515 Bad Essen, schreibt einen „Deutsch Kroner zollernplatz in Berlin-Wilmersdorf. expressiv, sein Strich kraftvoll, impulsiv, breit Kulturpreis" aus, der alle zwei Jahre vergeben wer• und reliefartig. In seinen Landschaftsbildern den soll. Der Preis soll erstmals 1989 vergeben wer• sind Großräumigkeit und Weite beherr• Den intensivsten, dichtesten Ausdruck fin• den und ein Werk der Bildenden Kunst auszeich• schend. Er experimentierte nie in Abstraktio• det seine musikalische Genialität in seinem nen, dessen Motiv einen unmittelbaren Bezug zum nen, hielt sich stets an die Natur, ohne natura• Orgelspiel, etwa bei den „großen" Werken der Kreis oder zur Stadt Krone in Pommern aufweist. listisch zu wirken, er verschrieb sich keiner Nähere Informationen über die Stiftung. Orgelliteratur, von Bach, von Reger, von Ce- zeitbedingten Doktrin, in seinen Werken gibt Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratin• sar Franck. Besonders aber fasziniert seine es keine Schematisierung. Er gehörte zu jenen gen-Hösel hat neue Öffnungszeiten: täglich außer einmalige Fähigkeit zur Improvisation. Hier wenigen bedeutenden Künstlern, denen es montags von 10.30 Uhr bis 16 Uhr. reiht er sich mit seinen Fugen, seinen Passa- vergönnt war, noch zu Lebzeiten über die Der Schriftsteller Johannes Barnick aus Ost• caglien, seinen Phantasien, seinen Toccaten Grenzen der Bundesrepublik Deutschland brandenburg ist im Alter von 71 Jahren in Wangen und seinen Orgelchorälen in die Tradition der im Allgäu gestorben. hinaus als einer der letzten Augenzeugen ost• ganz Großen der Kirchenmusik ein. 1975veröf• Durch ein Versehen ist in Folge 41, Seite 6, unter preußischer Wesens- und Lebensart mit sei• fentlichte er seine „Improvisationslehre", die der Erzählung „Tante Dorchens zarter Brautschlei• nen heimatbezogenen Werken weitgehende für viele Organisten zum Leitfaden geworden er" der Verfassername vergessen worden. Die Erin• Resonanz zu finden. nerung schrieb Hella Smolarczyk. ist Frank Döriel Robert Hoffmann-Salpia: Selbstbildnis (1953) 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 10 Landeskunde ixis OfomuSmNait

ut Kohschiet (Kuhdung) Dwarg (kleine Handkäse)backe"läßt.FürdieDanziger„esde Buck keene Latern". „Sie nahmen kein Blatt vor den Mund" Wer gerne arbeitet, ist auch meist lustig und lebensfroh: „Wi danze dem Krakowiak, aber Vom Preußischen Wörterbuch sind drei neue Lieferungen erschienen / Von Professor Leo Juhnke nich met jedem Schowiak (Schubiak)\ Man hat „lieber Lärm als Zerm (Totenmahl)". Kein Wunder, wenn man da lacht „as we d'Kobbel in Idiotikon (vom ünt de Mojeweed (Morgenweide)". griechischen ,idios' = eigentümlich) ist Ein Volksreim rät: Lach doch Fretzke, ge• PREUSSISCHES E sundet Lache, dat bringt Zinse, bosige Men- eine Sammlung mund• WÖRTERBUCH artlicher und landesüb• sehe lache nich, se grinse"! licher Sprache für Ost- Gut dran ist, wer sich seines Tagewerks und Westpreußen alten freuen kann. Wo das aber nicht möglich ist, soll Stils, einschließlich der man die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen, Koschneiderei und des sondern Frischbiers" Ratschlag bedenken: Netzedistrikts. Es soll „Schiet nich eher in den Kram, als bis er ausge- hier versucht werden, fliehen ist"! Das sollten auch jene Bauern be• aus den drei neuen Hef• achten, die ihren Hof der Bäuerin überlassen ten (Lieferungen) des oder verpachten und Industriependler wer- Preußischen Wörter• den buchs mit fast 700 Spalten ein Spiegelbild alt- Welch leuchtendes Vorbild finden wir in der preußischer Lebensweise der Jahrzehnte vor gleichen Quelle: „Alle Mann ran, säd de Buer, und nach 1900zu entwerfen. Manches erinnert on hädd man eene Jung on desölwge (dersel• noch an die Urberufe der Sammler, Hirten, be) es loahm". Ist das keine Beherzigung der Jäger und Fischer, wenn auch viele Hinweise Parolen von Strauß und Kiechle, daß Bauer auf bäuerliche und handwerkliche Arbeit, bleiben soll, wer es will? Das gilt nicht für Son• technischen Fortschritt und Erfindungsgeist derfälle: „Datbuert (wirtschaftet) goot, dem de hindeuten. Kehj stoahne on de Fruens starwe". Am Kuri• Während die bürgerliche Welt um 1900 schen Haff ist es „kein Konst, Buer to wäre, nach außen hin sich sehr prüde gab, manclenke oawer buer to bliewe, dat es Konst". an Ludwig Thomas Gesellschaftskritik Da sind noch zwei Beispiele köstlicher bäue• („Moral"), nahm die ländliche und städtische rischer Selbstironie: „Et mott doch allet wat Mittel- und Unterschicht kein Blatt vor den helpe, säggt jen Bauer on leet dem Osse bi de Mund. Der Königsberger Lehrer Hermann Koh". Einem anderen entringt sich der Seuf• Frischbier, ein wissenschaftlicher Sammler, zer: „Dat hat geroad so gelangt, sacht jen Buer: dessen Preußische Sprichwörter und volks• Wie dat Futter aller war, krepeert ook de Koh" tümliche Redensarten (1865) in großer Zahl (Insterburger Humor). das Preußische Wörterbuch durchziehen, Auch die Handwerker haben ihre Sorgen wurde wegen seiner ungeschminkten Spra• und Flausen. Wenn der Müller aus Landsberg che des öffentlichen Ärgernisses angeklagt, kein Mehl liefert, ist der Bäcker eigen und wovon ihn das Gericht freisprach. backt nicht. Im Memelland muß ein guter In unserem Wortbereich von „Krähen" bis Bäcker den Backtrog zwischen den Beinen hal• „Leugnen", man denke an Christi Warnung an ten können: „Wenn he j eroad steiht, kröppt em Petrus, wird der einzelne Ausdruck nicht al• Kusch oder Müsch: Unterschiedliche Lockrufe in Ostpreußen de Suu möt seßtie (16) Farkel dorch de Beene". phabetisch aneinandergereiht, sondern wir Zeichnungen aus „Preußisches Wörterbuch" Kramer und Hausierer, Trödler und Tandler wollen versuchen, mit anschaulichen Redens• stehen im Ruf, zu sehr um ihren Vorteil besorgt arten und Wendungen — heute heißt es zu sein. Nördlich des Pregels „wägt de Kroa- „Slogan" — ein vielfältiges Bild heimatlichen berg „de jeiht met da Kriegskasse". Im Scherz• Diesen äußeren Blößen stehen aber auch mer schlemmer wie en de Apothek", doch Volkstums mit Spiegelung in die Gegenwart rätsel „koame Barg on Lag tosamme, wenn e charakterliche Werte, positive wie negative, harmloser als in Bolls Waage der Baleks. Wenn auszumalen. Puckliger enne Groawe fällt". gegenüber. So ist der Fleiß ein beliebtes es ihm und dem Lapitschker (Hausierer) auch Ein Witzbold von Unteroffizier schickt Thema: „Dem Flietje ward de Dag to kort on de „nicht e Toppke bringt, so doch e Lappke"; „Grien wie e Komstblatt" einen o-beinigen Rekruten zum Umtausch auf Nacht to lang, biem Fuule es et omjekehrt". denn bei jedem Geschäft wird etwas verdient. die Kammer zurück, weil er „so kromme Beck- Weniger allgemeinnützig lauten die Varian• Der „Kupscheller" (gerissener Viehhändler) Ein Mensch, der andere kennenlernt, sieht se empfange heft". Auf einem auffallend brei• ten: „Wer freh opsteit, frett seck arm, wer lang hatte in Ostpreußen, besonders um Darkeh- wohl zuerst auf deren Äußeres, wie Aussehen, ten Mund „doa hat de Lus hinderom ok den schleppt, schlappt seck warm". Ebenso: Vom men herum, kein besonderes Ansehen. „Wer Figur, Haltung und Bewegung. Natürlich ste• kerzere wec". Wenn dieser Mund dazu noch veele Öarbeide krepeere de Peerd". manke Kopschwellersch geroade, wurd ook hen Spott, Schadenfreude und Witzelei meist lacht, kreige de Ohre Besuch". Von einem häß• Besonders geschätzt wird der Arbeitseifer bedroa je". Es muß halt jeder sehen, „wie he sein voran. So findet ein Bischofsteiner, daß sein lichen Menschen hieß es an der Waterkant: der Frau, deren Sinnbild die Schürze ist: „E Fru Dorchkomme hott, soat de Regenworm on Nachbar „Tähn hefft, wie e Kujel". Ein anderer „Wenn de en de See renkickt, krepeere de oder Wirtsche ohne Schörz es wie e Koh ohne kroff 'm Hoahn äußern Noarsch". So drastisch muß von sich sagen lassen, daß er „e Gesecht Fesch". Zoagel". Dazu gesellt sich die Sparsamkeit, die quatscht man nur in Elbings Pangtatzkolonie. wie e ole Koh hefft". Ein Mensch mit abstehen• den Ohren, ist halt ein „Latschohr", wer es auch An der Sammlung heimatlicher Redewendungen sind Mitarbeiter aus vielen Dörfern und Städten beteiligt sein mag. Wer glotzt, „hefft Ooge wie e poar Krellkartoffel". So nennt man an der Memel die Im Hinblick auf Menschenansammlungen Arnsdorf: „Dem woa de Noos doch noch e beß- und witziger Humor sind die Stärke altpreußi• Pellkartoffeln. wird in Fluß- und Haffnähe das Bild von lai• che ze korz". Wollen wir nun mal die Män• schen Lebensstils. chenden Schleien benutzt und scherzhaft auf nerwelt mit Beruf und Ehrgeiz verlassen und Im käslauischen Ermland sehen Leute mit Doch die Welt ist kein Schlaraffenland ä la blasser ungesunder Hautfarbe „grien wie e Lehrer bezogen: „De Schoolmeisters leeke", uns mit der Welt beschäftigen, wo die Frauen Bruegel. Bei den meisten Menschen trifft im Komstblatt" aus oder „de sitt ut wie Botter on wenn sie in einer Konferenz zusammentreffen. eine wesentliche Rolle spielen: Liebe, Hoch• Alter schon das Letztere zu. Aus dem ermlän• Kohschiet". Wer von forscher Gangart ist, „dei In Ziesemers altem Wörterbuch heißt es: zeit, Ehe. dischen Narz tönt eine warnende hochaktuel• jeiht oppjedonnert wie e Kirassia (Kürassier), „Amt gibt Kappen, sind's nicht Kappen, so Im kulmerländischen Straßburg wußte man, le Stimme: „Wer dem Alter dient, will und soll heißt's im spottlustigen Bischofstein. sind's doch Lappen" (ein sogenannter „Blauer", daß Freien kein Pferdekauf ist: „Wenn der auch vom Alter leben", zumal es heute nicht Im Segelflugzentrum wurde eine andere auf alter Hundertmarkschein). Wenn es zum Bei• Bauer gut schlachtet, merkt er es ein ganzes mehr so einfach ist, „Opp Liefgeding (Leibge- den „Arm genommen", die starkes Selbstbe• spiel bei Lehrer und Kantor von diesen belieb• Jahr, wenn er gut heiratet, sein Leben lang". ding, Altersrente) to lewe". Denn wer von un• wußtsein an den Tag legte. „De stolziert wie de ten Scheinen nicht viele gab, so mußten sich Ähnlich im Natangischen, südlich des Pregels: seren alten Mitbürgern möchte nicht men• Oadeboar manke Kohschiet"; wer im Samland die Herren nach einem Zubrot umschauen. „Goot gej äte is färe ganze Dach, goot gefriet, fär schenwürdig leben, „bis he de Läpel jelächt von langsamer Gangart war, also watschelte, Damals ging es ihnen weit miserabler als et ganze Läwe". (Löffel gelegt) hafft". „kam an wie der Hund von Labiau". heute. Das Idealbild der Ehe wird aus der Anke von Ein ungewöhnlich großer Kopf wird zum In der Koschneiderei waren Dorflehrer und Tharau des 17. Jahrhunderts angeführt, wo „Kärws" (Kürbis) und wenn dieser noch rot Hirten Angestellte der Gemeinde: „A Lehre(r) „Eeen Lif on Seele wardt uht öck on D". Dazu Preußisches Wörterbuch. Deutsche Mundarten Ost- und Westpreußens. Begründet von Erhard wird, glüht er wie „e Rasteber jer". Wer schielt, u a Hoide (Hirte) dat sint e paue Broide" (paar gibt es Zusätze: „Mann on Wief ös een Lief, sagt Riemann. Herausgegeben von Ulrich Tolksdorf. Brüder). Aus Pillkallen stammt der Reim: de Bauer on fraß de Woarscht alleen off". Oder: „kickt äwer Kriez". Ein Puckliger aus Brauns- Verlag Wachholz, Neumünster „Wenn die Uhre achte schlägt, kommt der Lah• „Wenn se söck prögle, sönd et doch ehrer Band 3, Lieferung 5: Krähen — Kruste. 64 Seiten rer angefegt", am Schuljahrsschluß, um die twei". Ausgerechnet in Alt-Rosenthal bei Ra• mit 128 Spalten Text, 16 Kartenskizzen, 42 Abbil• Zeugnisse, die sogenannten „Kumstblätter", stenburg wird die Ehe weniger rosig betrach• dungen, broschiert, 35 DM zu verteilen. tet. Da heißt's: „Frie man erseht, warst de Näs Band 3, Lieferung 6: Krusten — langbrechsch. 64 Aus Blankenberg bei Heilsberg hat ein Mit• schon kruse". Seiten mit 128 Spalten Text, 17 Kartenskizzen, 20 arbeiter des Wörterbuches, vielleicht ein Auch manches Eheweiblein krauste die Abbildungen, broschiert, 40 DM humorbegabter Schulmeister, eingesandt: Nase, „wenn se de Kropp voll hefft (Packhau• „Der Lehra on da Schmett frasse äwerall met". sen bei Braunsberg) oder einen Kürbis hat" In der Koschneiderei „moake se oalles jeren (Graudenz). Wenn es in der Elbinger Pangritz- met. Un wenn se sälle betoale, denn stethje kolonie zu einer schweren Entbindung (Kai• (stecken) se de Näs en de Kohle". serschnitt) kommt, „mot de Narsch Ledder Zu den trinkfreudigen Gelegenheiten gehö• (menschliche Haut) borge". Das beeinträchtigt ren nicht nur Geburt und Hochzeit, auch die aber nicht die Heiratslust. Zerm, „wo de Liech begoate ward; so seggt de So ist es verständlich, daß nach mancherlei Kanter: Wasch de Kann ut, wi hebbe Liehe". Enttäuschung bisweilen zu hören ist: „Noch Höhere „Honorationen" kriegen auch ihr Fett eene Landhochzeit on denn önt ohle Iser, seggt ab: Ein redegewandter Rechtsanwalt „lögt von dat junge Make, als söck noch ömmer kein der gieste Koh dat Kalf äff". Staunen erregt, Frier fund". Aber das westpreußische Dom- wer „schriewe kann wie e Doktor on lese wie e browken („Mensch Dombrowski") spendet Aptheker". Ebenso, daß einer der beides Trost: „Kei Häfele (Topf) isch so krumm, es nicht vermag, „Borgemeister ös". pascht immer no e Deckele nuf f". Anscheinend Manche Politiker können an ihre Brust klop• müssen sich schwäbische Siedler dorthin ver• fen, wenn die „Rede weder Krum noch Krust" irrt haben. hatte, also ihr der Pfiff fehlte. Mancher Redner Da die Ehen nicht im Himmel geschlossen sollte daran denken, daß „de Koh, de veel werden und Flitterwochen ein Ende haben brellt, wenig Melk jefft". muß man auch die Belastungen der Ehe in Kauf Wem ein angestrebter höherer Posten ver• nehmen; so sagt man im Goldapschen: „Hebbe Hölzchen-Fangspiel: Aus dem Kreis Osterode sagt blieb, erhält die Lehre im ermländischen ju de Kokes gefräte, freet ok de Kremel!" Spott Lägel: Kleine hölzerne Tonne 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 11 £us Cfipmifimblail Ostpreußen heute

am Tief, die ihren Namen trägt oder ihn doch Nordostpreußen: sieben Jahrhunderte trug? Noch schneller ist unsere Phantasie: Heute abend werden wir in Memel sein. Was werden wir sehen, was vor• finden? Die obligatorische Stadtbesichtigung wird so zu einer Geduldsprobe. Da ist die Keimzelle Ich war der heute 410 000 Einwohner zählenden Stadt, die Burgruine mit der Kirche St. Georg. Beherr• schend durch Größe und Schönheit der „weiße Schwan", das alte Rathaus auf dem riesigen Marktplatz. Liebevoll restaurierte Häuserzei• in len an seinen Grenzen. An einer Ecke, etwas versteckt, doch innen voller Pracht, die Ka• thedrale, eine Bischofskirche. Und wieder fühlen wir uns unserer sehnsüch• tig erwarteten Endstation näher, als wir, eini• Memel ge Straßenzüge weiter, das „Haus der Hanse" sehen, einen Schatz der Gotik, ebenso wie die Eine Reise in die Heimat (II) Annenkirche in Wilna. Die evangelische Kir• che heißt immer noch deutsche Kirche, ob• wohl sie längst nicht mehr „funktioniert", wie AUGENZEUGENBERICHT VON man dort sagt, sondern als Konzertsaal und HELMUT PEITSCH Aula der Universität benutzt wird. Dann geschieht das Erstaunliche, kaum Glaubliche. Es ist kaum zu begreifen: Der Omnibus hält vor Tilsit (Sowets) darf aber nicht in das Sperrge- n die 300 Kilometer bis Memel, ein wei• „Wir fahren die Straße an der Memel ent• biet hineinfahren Fotos Peitsch ter Weg — und nichts vom Memelland lang, nicht die Autobahn", sagte Intourist-Di- Azu sehen? Die Schnellstraße führt nörd• rektor Waigauskas. „Autobahn ist langweilig. Schreckens werden. Besonders im Frühjahr Noch sehen wir keinen großen Unterschied lich daran vorbei. Ein Jammer, so dicht und Durch die Dörfer, das ist schöner." zur Zeit der Schneeschmelze, donnert der in der Landschaft. Kein Wunder; denn hier wie doch kein Blick hinein. Er sagt das fast beiläufig, so als ob es um eine Strom dahin, als würden die Götter selbst ihn dort sind die Felder groß und weit, wie es den Was hatte doch der Intourist-Chef verspro• ganz nebensächliche Frage der Streckenfüh• antreiben, die auf dem nahen Rombinus ihren Staats- und Genossenschaftsgütern eigen ist. chen? .Sagen Sie mir, was ich tun soll... ich rung ginge. Für uns aber bedeutet das die Erfül• Hort hatten. Dann ergießt sich das wilde Was• Die abwechslungsreichen Äcker der mittleren werde Ihnen helfen." Versuchen wir's mal. lung des Wunsches aller Wünsche: Eine Fahrt ser über die flachen Wiesen, stürzt mit und Kleinbauern gibt es nicht mehr. Dennoch „Ich würde gern nach Heydekrug fahren", durch das ganze Memelland, von Schmalle- schrecklichem Getose in die Gehöfte, reißt ist die Landschaft keineswegs so radikal ver• sage ich zu ihm. Wir sitzen fast nebeneinander. ningken über Memel bis nach Nimmersatt alles nieder, was ihm im Weg steht, verschlingt ändert, wie es manche Berichte besagten. „Heydekrug? Das ist doch Silute. Was wol• hoch im Norden, wohin wir auf der Rückfahrt wie ein gieriges Tier jede Beute. Dann wütet „Ja, anfangs, da hatten wir noch private len Sie denn da?" zu kommen hoffen. Und immer die Memel der Schacktarp, die Überflutung im Frühjahr, Wirtschaften", berichtet der Mitreisende aus „Nun, es ist die zweitgrößte Stadt nach neben uns, mehr als 150 Kilometer weit. dann wird der Fluß, der alles Leben spendet, Prökuls. „Doch die deutschen Bauern wurden • Bis hinter Georgenburg (Jurbarkas) fließt Memel", antworte ich. „Und dort ist die größte zum Ungeheuer. fast alle von Haus und Hof gejagt, auch wir, der Strom noch als Nemunas dahin; denn dies evangelische Kirche. Außerdem bekommen In Kaunas hatten wir an einer Markierung meine Eltern und wir Kinder, damals 1945. Li• war auch schon vor dem großen Umbruch li• wir dann noch etwas vom Memelland zu selbst sehen können, wie gewaltig und unauf• tauer und auch Russen übernahmen rigoros tauisches Land. Er scheint sich wohl zu fühlen sehen." haltsam die Memel anschwellen kann. Meter• die Grundstücke. Doch ihre Freude dauerte in dem sandigen Bett. Fast ist es, als ob er sich Wir reden englisch miteinander; aber die hoch hatte sie die Häuser überspült. nicht lange; denn bald wurde alles kollekti• zwischen den flachen, mit Weidengestrüpp deutschen Namen spreche ich deutsch aus. „Hier war die Grenze. Nun sind wir schon im viert. Und jeder, ob Deutscher, Litauer oder bewachsenen Ufern wonnig hin- und herwiegt. Waigauskas, der lange Jahre Presseattache alten Memelland", sagt Reiseleiterin Annelie, Russe, wurde nun Arbeiter auf seinem eigenen Liebevoll umspült er kleine, hellgelbe Sand• bei der sowjetischen UNO-Delegation in New deren Stimme einen ostpreußischen Wohl• Grund und Boden." bänke und blickt zufrieden auf weite grüne klang besitzt, obwohl sie ihr Deutsch auf der Auch diesem Mann widerfuhr jenes Schick• York war, ist ein Mann von Welt — aber auch Wiesen, auf denen schwarz-weißes Vieh grast. mit einem Gefühl für Heimat. Universität in Wilna gelernt hat. Daß ihre Er• sal. Erst Anfang der sechziger Jahre durfte er „Ich kann das verstehen", sagt er nach kur• Doch das Bild ist trügerisch. Leicht konnte klärungen ohne jedes Ressentiment, sachlich, und seine Frau aussiedeln. Seit 20 Jahren zem Zögern. „Aber der Umweg wäre zu groß." aus der friedlichen Idylle eine Szene des nüchtern sind, ist ebenso angenehm. leben sie in Bremen. Schnell hole ich meine Karte vor, ein Meß• tischblatt von damals. Hoffnung auf eine Fahrt durch das ganze Memelland von Schmalleningken bis nach Nimmersatt „So schlimm ist das doch nicht", sage ich aufmunternd und zeige auf Heydekrug und die „Ich bin gespannt, wie es in Prökuls heute wo der beste Überblick ist. Rechts eine Birken• (Staatsgut) oder Kolchose (Landwirtschaftli• Route dahin. aussieht", sagt der Landsmann. „Ich hatte ge• allee beiderseits eines Landwegs, der hinten che Genossenschaft). Der Eigenheimbau wird Er lacht. „Ihre Karte ist bestimmt ein Stück dacht, da kommst du überhaupt nicht hin, nur im Wald verschwindet. Links aber liegt sehr geschätzt." älter als Sie selbst. Da habe ich etwas Neue• nach Memel. Und nun fahren wir heute schon Schmalleningken vor uns. Wir staunen, auch über den guten Eindruck, res." Und in wenigen Minuten sind wir alle mit durch mein Heimatdorf." Ganz vorn eine alte Scheune, hinter der sich den diese Siedlung macht, ansehnlich, sauber, einer gut lesbaren Landkarte Litauens ver• Jetzt markieren die Gehöfte, daß wir im ein Häuschen und ein winziger Stall ver• von gepflegten Gärten umgeben. sorgt. Memelland sind. Das typische anheimelnde stecken. Weiter in der Ferne lugen über den Unter dem Blätterdom einer alten Lindenal• „Sehen Sie, hier", versuche ich es noch ein• Geviert von Haus, Scheune und Ställen, dazu breiten Hügel ein paar Ziegeldächer hervor. In lee geht die Fahrt weiter. Dann und wann mal. „Das ist doch wirklich kein großer Umweg Blumen- und Gemüsegarten, Staketenzaun — der Mitte jedoch beherrschen Neubauten, überholen wir einen Pferdewagen, manchmal bis Heydekrug, und Sie würden uns eine große ja, so sah es einmal aus. So ist es teilweise langgestreckte, rotleuchtende Gebäude, zwei halten Frauen die Leine. Der Autoverkehr ist Freude bereiten." immer noch. Andere Gehöfte sind verwahr• Türme. Sicher das Zentrum einer Genossen• spärlich. Gelegentlich Radfahrer, meistens lost, verfallen. Sind wohl verlassen. Opfer der schaft, einer Agrarfabrik möchte man sagen. Frauen. Eine hat eine große Milchkanne an Kollektivierung? Wir werden das noch häufiger erleben: Die ihrem Gefährt hängen. Vor einem Bauernhof „Wir nennen es Schamaitien" Dann und wann entdecken wir ein Stor• alten Ortskerne sind verdeckt von den hohen stehen die Kannen auf dem hölzernen Ständer, „Ich kenne das Memelland", sinniert er. „Wir chennest auf dem Dach. und breiten Bauten der neuen Zeit. So fällt das wie anno dazumal. Da wird also wohl privat nennen es Schamaitien, Niederlitauen. Ein „Gibt es noch Störche hier?", wollen wir wis• Wiedersehen meistens kärglich aus. produziert und abgeliefert. schönes Land. Vielleicht können wir es wirk• sen. Als wir weiterfahren, gleiten zur Linken an• Die Straße ist gut ausgebaut, zum Teil ver• lich riskieren, in Tauroggen abbiegen von der „Gewiß doch", lautet die Antwort, „doch sie sehnliche Neubauten vorüber. Eine moderne breitert, doch meistens wie früher: Baumbe• Autobahn und dann in Richtung Pagegiai (Po- sind schon weg, in den Süden." Wohnsiedlung? Fragend blicken wir zur Reise• standen, kurvenreich und manchmal noch den gegen)." Es scheint aber, daß der Adebar hier weitaus leitung. Sommerweg nebenbei. Fast möchte man Mit einem kleinen Aufschrei unterbreche weniger vertreten ist als im südlichen, jetzt „Das sind Eigenheime", erfahren wir. „Sie sagen: Wir sind daheim. ich ihn. „Da!" Ich zeige nach vorn. „Der Weg• polnisch besetzten Teil Ostpreußens. Dort in gehören zu einer Genossenschaftssiedlung „Werden künftig die Besucher auch diesen weiser. ,259 Kilometer bis Kaliningrad'." der Seen- und Sumpflandschaft fühlt er sich of• oder auch den Bewohnern ganz privat." Weg fahren dürfen?", frage ich. Der erste Hinweis auf Königsberg. So nahe fenbar wohler. „Gibt es denn das? Privatbesitz? Eigenhei• Der Intourist-Chef schüttelt den Kopf. „Sie sind wir der alten Grenze. „Smalininkai" — ein blaues Hinweisschild me?" wissen, ich tue alles für Sie", sagt er und lächelt. „Ich weiß, daß die Menschen drüben", er zeigt, daß wir den ersten, den östlichsten Ort „Natürlich. Die Genossenschaften fördern „Aber wir müssen im Normalfall auf der Auto• zeigt in Richtung Süden, sowjetisch besetztes des Memelgebiets erreicht haben. den Bau sogar, geben günstige Kredite. Und bahn bleiben. Sie hat alle touristischen Ein• Ostpreußen, „es sehr schwer gehabt haben. Wir halten auf der Umgehungsstraße, dort, wer tüchtig ist, verdient gut auf der Sowchose richtungen wie Tankstellen, Restaurants, Damals in der furchtbaren Zeit. Sie kamen Rastplätze und so weiter. Hier gibt es davon scharenweise zu uns herüber, ausgehungert, nichts. Sorry." verzweifelt. Auch meine Familie hat zwei Schade! Es ist einleuchtend, was wir hören; deutsche Mädchen aufgenommen und groß• aber wir haben auch schon die Erfahrung ge• gezogen, bis sie in die Bundesrepublik gegan• macht, daß hier und jetzt das Unmögliche mög• lich werden kann. gen sind." So mache ich einen neuen kühnen Vorstoß. „Das haben Sie getan? Nach allem, was pas• Ich hole die Karte vor, die neue nun. Fahre mit siert ist?" dem Finger auf der vor uns liegenden Strecke „Ja, ich habe zwei Familienmitglieder verlo• entlang, bis zu dem rechtwinkligen Knick nach ren. Und es ist wahr, daß es einen Haß auf die links, Südwest. Deutschen gab. Aber das ist längst vorbei. „Dort liegt Tilsit (Sowets). Nur wenige Kilo• Niemand kann ewig hassen. Niemand darf meter entfernt. Können wir nicht einen Blick ewig hassen. Und was die Mädchen betrifft: auf die Stadt werfen. Sehen Sie, der Kollege Kinder hassen nicht und dürfen nicht gehaßt dort, der kommt aus Tilsit. Das verstehen Sie werden." doch." Kurz vor Kaunas blicken wir wieder auf die „Oh, ja, ich verstehe", sagt der oberste Intou- Karte. „Warum fahren wir nicht gleich an der rist-Mann von Litauen. „Aber da endet meine Memel entlang? Das ist doch kaum ein Kompetenz." Umweg." Ich bin nun kühner geworden. Ver• „So dicht dran und dann nicht einen Blick!" mutlich allzu kühn; denn diese Route würde So versuche ich es noch einmal. Er lächelt nur, durch das ganze langgestreckte Memelland bedauernd, hintergründig? führen. Natürlich weiß das auch der Intourist- In Willkischken (Vilkyskiai) herrscht mun• Mann. Doch er lächelt nur. .>> teres Treiben. Kinder stehen auf der Straße In Kaunas sehen wir zum ersten Mal die und winken. Überall Grüppchen von plau• Memel (Nemunas). Behäbig scheint sie in dernden Menschen. Neubauten sind kaum zu ihrem grünen Bett zu schlummern; aber aus sehen. Hier scheint sich wenig verändert zu der Nähe erkennen wir eine starke Strömung. Die frühere Kreisstadt hat sich kaum verändert: Bahnhofstraße heute in Pogegen haben. Fortsetzung folgt Eilt auch das Wasser seinem Ziel zu, der Stadt 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 12 Glückwünsche fcos £ftpnufimblQtt

Neumann, Alma, geb. Wittkowski, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Schweizer Straße 6, 2427 Ma- Hörfunk und Fernsehen lente-Gremsmühlen, am 25. Oktober JÖ9tr gratulieren — Obytz, Maria, aus Kalkofen, Kreis Lyck, jetzt Bom- mershöf er Weg 7,4005 Meerbusch 2, am 29. Ok• Dienstag, 27. Oktober, 15.30 Uhr, Bay• tober ern II: Osteuropa und wir. Salewskl, Otto, aus Auglitten, Kreis Lyck, jetzt Wit• Mittwoch, 28. Oktober, 14.50 Uhr, Bay- tensteiner Straße 38, 5600 Wuppertal 2, am 30. ern I: DDR-Report. zum 100. Geburtstag Jorroch, Paula, geb. Philipkowski, aus Eckertsdorf, Oktober Schnuhr, Christel, aus Lyck, jetzt Deutsch-Evern- Donnerstag, 29. Oktober 20.05 Uhr, Lange, Johanna, aus Gumbinnen, Roonstraße 16, Kreis Sensburg, jetzt Allerstraße 90, 3012 Lan• Weg 39, 2120 Lüneburg, am 24. Oktober Deutschlandfunk: Ost-West-Maga• jetzt Odastraße 10,4300 Essen 1, am 26. Oktober genhagen, am 17. Oktober Kaminski, Marie, geb. Sanio, aus Talussen, Kreis Sedat, Grete, geb. Kummetat, verw. Pieper, aus zin. Politische Literatur. Gumbinnen, Bismarckstraße 54 und Dammstra• zum 98. Geburtstag Lyck, j etzt Martinstraße 60,4018 Langenfeld, am Donnerstag, 29. Oktober, 21.55 Uhr, III. ße 11 a, j etzt Gotenweg 16,2000 Hamburg 61, am Roy, Margarete von, aus Rastenburg, jetzt Hecker• 30. Oktober Fernsehprogramm (SFB): Berliner 30. Oktober damm 223, 1000 Berlin 13, am 28. Oktober Kowalewski, Albert, aus Kuckuckswalde, Kreis Or- Ansichten. Ein Stadtjournal. telsburg, jetzt Akazienstraße 28,4930 Hiddesen, Simmat, Johanna, aus Neuhausen, Kreis Königs• Donnerstag, 29. Oktober, 22.35 Uhr, berg-Land, jetzt Marktstraße 9,2178 Otterndorf, zum 94. Geburtstag am 25. Oktober Rias Berlin I: „Wolfsbeeren . Leonie Kuberka, Lina, geb. Lopp, aus Neumalken, Kreis am 27. Oktober Kelch, Gertrud, geb. Krumm, aus Gumbinnen, Bis• Ossowski liest aus ihrem neuen Lyck, jetzt Im Wiesengrund 12,4750 Unna-Mas• Skorayk, Adolf, aus Friedrichshof, Kreis Ortelsburg, marckstraße 12, jetzt Kapuzinerstraße 13/15, sen, am 31. Oktober jetzt Königsberger Straße 12, 2301 Raisdorf, am Roman. 8710 Kitzingen, am 30. Oktober Rudowski, Martha, aus Liebemühl, jetzt Dresdner 27. Oktober Sonnabend, 31. Oktober, 20.15 Uhr, Konrad, Alma, aus Königsberg, Siedlung Spandie• Straße 26, 2150 Buxtehude, am 28. Oktober Tupeit, Gertrud, geb. Mertins, aus Kleindünen WDR 3: Denkmal oder Brücke? Egon nen, j etzt Huntenhorster Weg 3a, 2400 Lübeck 1, (Nausseden), Kreis Elchniederung, jetzt Pauli- am 27. Oktober Skoppek, Martha, geb. Hess, aus Fließdorf, Kreis Bahr und Kurt Biedenkopf diskutie• Lyck, jetzt Feldbergblick 14, 6272 Niedernhau• nenstraße 7, 5650 Solingen, am 30. Oktober Osenger, Wilhelmine, aus Keipern, Kreis Lyck, ren über die Zukunft Berlins. sen, am 31. Oktober jetzt 2341 Kronsgaard, am 28. Oktober Sonntag, 1. November, 8.30 Uhr, WDR 3: Sass, Berta, geb. Graumann, aus Linde, Kreis Ger• zum 85. Geburtstag Inseln der Vergangenheit. Kleine dauen, jetzt Klöcknerstraße 166,4100 Duisburg- zum 88. Geburtstag Chllla, Gustav, aus Treudorf, Kreis Ortelsburg, j etzt Kulturgeschichte der Friedhöfe. Neudorf Buttkewitz, Julius, aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt Milchpfad 7,4350 Recklinghausen, am 31. Okto• Sonntag, 1. November, 8.15 Uhr, WDR Liebermannstraße 51,6500 Mainz 31, am 28. Ok• ber 1: Flucht ohne Hoffnung. Hans zum 93. Geburtstag tober Chylek, Gustav, aus Loien, Kreis Lyck, jetzt OT Ka• Schellbach liest aus seinem neuen , Paul, aus Lyck, jetzt Stettiner Straße 17, kerbeck 54, 2161 Ahlerstedt, am 31. Oktober Dobrzewski, Erna, aus Peitschendorf, jetzt Johanni• Buch. 8754 Großostheim, am 31. Oktober ter-Altenheim, Wittestraße, 3100 Celle, am 25. Dietrich, Fritz, aus Pendrinnen, Kreis Gumbinnen, Oktober Bahnhof, jetzt Sudetenstraße 6, 8854 Bäumen• Sonntag, 1. November, 10 Uhr, I. Fern• zum 92. Geburtstag Frentzel-Beyme, Doris, aus Bulitten-Rodmannshö- heim, am 31. Oktober sehprogramm (NDR): Die eigene Ge• Abramski, Auguste, geb. Kelch, aus Seenwalde, fen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Wilhelm- Ebinger, Maria, geb. Stanweiler, aus Kapkeim, Kreis schichte: 50er Jahre. 6. Späte Heim• Kreis Orteisburg, jetzt Georgstraße 10, 3212 Külz-Straße 11,3062 Bückeburg, am 27. Oktober Wehlau, jetzt Damerowweg 8, 2000 Hamburg kehr, Deutsche Kriegsgefangene Gronau, am 26. Oktober Gertulla, Emma, aus Moithienen, Kreis Ortelsburg, 76, am 29. Oktober kommen zurück, 1955/56. Barsuhn, Gustav, aus Ossafelde, Kreis Elchniede• jetzt Kreyenfeider Straße 107a, 4630 Bochum- Fischer, Otto, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt rung, jetzt Samlandweg 8, 5160 Düren, am 19. Werne, am 31. Oktober Gartenstraße 5, 3452 Bodenwerder, am 31. Ok• Oktober Glarner, Willy, aus Mosbach, Kreis Schloßberg, tober Neckten, Otto, aus Pronitten, Kreis Labiau, jetzt Bergander, Lina, geb. Schulz, aus Lindenhorst, jetzt zu erreichen über Herrn Waldemar Hinz, Frank, Meta, verw. Weisse, geb. Rieske, aus Birkenweg 24, 3180 Wolfsburg, am 22. Oktober Kreis Labiau, j etzt Westring 318,2300 Kiel 1, am Kauershofweg 40,2100 Hamburg 90, am 19. Ok• Kuckerneese (Kaukehmen), Kreis Elchniede• Odau, Liesbeth, geb. Ernst, aus Eydtkau, Kreis 15. Oktober tober rung, jetzt Mittelstraße 5,2190 Cuxhaven, am 30. Ebenrode, jetzt Stettiner Straße 5,2210 Itzehoe, Hantel, Frieda, aus Klein Hasselberg und Heiligen• Nowottka, Ottilie, aus Mensguth, Kreis Ortelsburg, Oktober am 24. Oktober beil, jetzt An der Reegt 1,4800 Bielefeld 1, am 30. jetzt Cäsarstraße 5,4300 Essen 1, am 26. Oktober Fritzenwanker, Anna, geb. Jeglinski, aus Grabnick, Olias, Lisbeth, geb. Kreutzahler, aus Groß Lasken, Oktober Pfeifer, Maria, aus Bottau, Kreis Ortelsburg, jetzt Kreis Lyck, jetzt Mainstraße 13,4100 Duisburg 1, Kreis Lyck, jetzt Grasredder 18, 2350 Neumün• Tantlus, Marie, geb. Rattay, aus Groß Schiemanen, Herdringer Weg 42,5760 Arnsberg 1, am 29. Ok• am 31. Oktober ster, am 29. Oktober Kreis Orteisburg, jetzt An den Voßbergen 35, tober Gurk, Gertrud, jetzt Von-Heß-Weg 7, 2000 Ham• Rehagel, Frieda, geb. Seifert, aus Pregelswalde, 2900 Oldenburg, am 31. Oktober Repschläger, Ida, aus Kobulten, Kreis Ortelsburg, burg 26, am 24. Oktober Kreis Wehlau, jetzt Auf der Insel 2,4926 Dören• jetzt Berliner Straße 14, 5883 Kierspe 2, am 30. Jeromin, Emil, aus Griesen, Kreis Treuburg, jetzt trup 1, am 24 Oktober zum 91. Geburtstag Oktober Jeßstraße 10, 2300 Kiel 1, am 27. Oktober Rogalla, Elfriede, geb. Buckbesch, aus Seliggen, Donath, Erna, geb. Knorr, aus Königsberg-Seligen- Schwartz, Hans, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße Kallweit, Otto, aus Schwiegen, Kreis Ebenrode, Kreis Lyck, j etzt Am Teich 7,3406 Bovenden, am feld, Wetzhausenweg 33, jetzt Kaiserswerther 56, jetzt Langenhorner Chaussee 525, 2000 jetzt Kapellenstraße 17,5760 Arnsberg 1, am 29. 26. Oktober Oktober Straße 384, 4100 Duisburg 25, am 17. Oktober Hamburg 62, am 29. Oktober Schillgalies, Albert, aus Baltupönen, Kreis Pogegen, Symanzik, Gustav, aus Farienen, Kreis Ortelsburg, Kant, Emma, aus Billau, Kreis Neidenburg, jetzt Krebs, Marie, geb. Glembowski, aus Binien, Kreis jetzt Finkenstraße 6,8021 Eichenau, am 23. Ok• jetzt An der Friedenseiche 6, 3307 Schöppen• Breslauer Straße 44,2418 Ratzeburg, am 23. Ok• Lyck, jetzt Tienger Straße 1 l,3040Soltau,am25. tober stedt, am 28. Oktober tober Oktober Schweriner, Max, aus Uderhöhe, Kreis Wehlau, Kasimir, Ella, geb. Schoen, aus Kolonie Allenberg, Mischkewitz, Gustav, aus Lyck, Memeler Weg 1, jetzt Rheinfelder Straße 106,4047 Dormagen, am Kreis Wehlau und Königsberg, jetzt Kösliner jetzt Hofweide 17,2050 Hamburg 80, am 25. Ok• zum 87. Geburtstag 25. Oktober Straße 29, 3380 Goslar 1, am 27. Oktober tober Bendisch, Marie, aus Wilhelmshof, Kreis Ortels• Turowski, Anna, aus Ortelsburg, jetzt An der Au 3, Klein, Wanda, geb. Neumann, aus Tapiau, Kreis Podzkiesmitz, Heinrich, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- burg, jetzt Außiger Wende 21,3000 Hannover- 2308 Schellhorn, am 28. Oktober Straße 38, jetzt Baracke, Jahnstraße, 6320 Als• Kirchrode, am 25. Oktober Wehlau, jetzt Bahnhofstraße 4b, Drogerie, 2105 feld, am 26. Oktober Hittfeld, am 24. Oktober Bilda, Margarete, aus Lyck, Falkstraße 15, jetzt zum 83. Geburtstag Schmakeit, Ida, geb. Kuckuck, aus Schneckenmoor, Wilskistraße 44,1000 Berlin 37, am 26. Oktober Lobert, Franz, aus Allenstein, Hermann-Göring- Kreis Elchniederung, jetzt Hauffstraße 51, 7990 Straße 9, j etzt Amendestraße 71,1000 Berlin 51, Amoneit, Anna, geb. Kuberka, aus Königswalde, Breyer, Minna, geb. Stascheit, aus Rokitten (Rokai- Kreis Lyck, jetzt Worthstraße 40, 5885 Schalks• Friedrichshafen, am 27. Oktober ten), Kreis Elchniederung, jetzt Schwarzburg• am 27. Oktober Staedler, Martha, geb. Horn, aus Deynen und Kö• Locklair, Willi, aus Hagelsberg, Kreis Gumbinnen, mühle, am 28. Oktober straße 12, 6000 Frankfurt/Main 1, am 29. Okto• Brunning, Else, verw. Matznor, geb. Matschkus, aus nigsberg, Batockistraße 9, jetzt bei ihrer Tochter ber jetzt Ostpreußenweg 36, 3250 Hameln, am 24. Helga Staedler, Sprungschanzenweg 67, 1000 Oktober Götzendorf, Kreis Wehlau, jetzt Lindenstraße 5, Czicholl, Rudolf, aus Friedrichshof, Kreis Ortels• 3041 Neuenkirchen, am 25. Oktober Berlin 37, am 27. Oktober burg, jetzt Preußenallee 29,1000 Berlin 19, am 30. Lüdtke, Erhard, aus Lyck, jetzt Surick 60,4270 Dor• Vogel, Maria, aus Königsberg, jetzt Warnemünder sten 11, am 25. Oktober Grimm, Frieda, geb. Gottschalk, aus Grauschienen, Oktober Kreis Preußisch Eylau, jetzt Im Winkel, 2875 Straße 19, 2000 Hamburg 73, am 23. Oktober Denda, Frieda, geb. Bense, aus Ortelsburg, jetzt Lüdtke, Erna, aus Lyck, jetzt 2222 Diekhusen-Fahr- Wieck, Marta, aus Eisenberg, Kreis Heiligenbeil, stedt, am 25. Oktober X Ganderkesee, am 26. Oktober Buschredder 43,2000Hamburg 56, am 30. Oktober Lehnert, Therese, aus Braunsberg, Bahnhofstraße jetzt bei ihrer Tochter, Wiesenweg 58, 3320 Dzikonskl, Helene, aus Moneten, Kreis Treuburg, Peterson, Ella, verw. Deutschmann, geb. Schulz, aus Salzgitter 1, am 22. Oktober Grünhayn, Kreis Wehlau, jetzt Am Hang 22, 28, jetzt Franseckstraße 4, 6228 Eltville, am 24. und Willkühnen, altes Schloß, Kreis Königs• Oktober berg-Land, jetzt Im grünen Winkel 1,4930 Det• 2140 Bremervörde, am 29. Oktober mold, am 16. Oktober Rattay, Waltrudis, aus Neuhausen-Tiergarten, Ott, Gertrud, geb. Samusch, aus Prostken, Kreis Lyck, Adolf-Hitler-Straße 48, jetzt Westerwald• Heinscher, Paul, aus Karkeln, Kreis Elchniederung, Kreis Königsberg-Land, jetzt Vor dem Brük- straße 13, 4630 Bochum 1, am 28. Oktober Glückwünsche jetzt Hermann-Löns-Straße 3, 3160 Lehrte, am kentor 4, 3440 Eschwege, am 25. Oktober 28. Oktober Rieger, Frieda, geb. Endruhn, aus Wehlau, Deut• Pankow, Auguste, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Geburtstage unserer Landsleute (75,80, sche Straße 15, jetzt Lüneburger Straße 1, 4600 Fritschestraße 26,1000 Berlin 10, am 26. Oktober von da an jährlich) werden auch weiter• Kniest, Elise, aus Frankenreuth, Kreis Schloßberg, jetzt Duisburger Straße 344, 4330 Mülheim, am Dortmund, am 26. Oktober Papajewski, Martha, geb. Augustin, aus Mater- hin veröffentlicht, wenn uns die Anga• 28. Oktober Rlmkus, Martha, geb. Pallacks, aus Dünen (Ackme- schobensee, Kreis Ortelsburg, jetzt Windhorst• ben entweder durch die Betroffenen, Sammeriter, Irma, geb. Urban, aus Arnstein, Kreis nischken), Kreis Elchniederung, jetzt Schönau• straße 79, 6230 Frankfurt 80, am 25. Oktober deren Familienangehörige oder Freun• Heiligenbeil, jetzt Ottenbronner Straße 30,7262 straße 2, 7850 Lörrach, am 26. Oktober Kolwe, Georg, aus Klein Lautersee, Kreis Angerapp de mitgeteilt werden und somit nicht Althengstett, am 22. Oktober Schroeder, Gertrud, aus Königsberg, Goldschmie• und Königsberg, Lovis-Corinth-Straße, jetzt gegen die Bestimmungen des Daten• Schulz, Hertha, geb. Sommer, aus Heinrichswalde, de, Robinsonweg 27, jetzt Schlesienring 32,2400 Hornisgrindweg 10, 7032 Sindelfingen, am 25. schutzgesetzes verstoßen wird. Glück• Friedrichstraße 14, Kreis Elchniederung, jetzt Lübeck 14, am 25. Oktober Oktober Smolllch, Hans, aus Petersgrund, Kreis Lyck, jetzt wünsche können nicht unaufgefordert Holunderbusch 46, 2300 Kiel 1, am 28. Oktober Schoengraf, Fritz, aus Königsberg, Wischener Weg Von-Einem-Straße 18,4400 Münster, am 25. Ok• veröffentlicht werden, da die Redaktion Szislo, Anna, geb. Sabatzki, aus Königsberg, jetzt 17, jetzt Stettiner Straße 21,4992 Espelkamp, am K.-H.-Richter-Straße 29,2150 Buxtehude, am 28. tober 20. Oktober über keine entsprechende Kartei ver• Steinkraus, Margarete, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- fügt. Oktober Stoplenskl, Ida, geb. Scharnowski, aus Bartkengut, Teweleit, Bruno, aus Preußisch Eylau, Barschkeiter Straße, jetzt Hasselbusch 21, 2302 Flintbek, am Kreis Neidenburg, jetzt Groß Sterneberg 56, J Straße 3, jetzt Wittenkamp 2,2000 Hamburg 60, 28. Oktober 2161 Hammah, am 24. Oktober zum 90. Geburtstag am 28. Oktober SUcklorat, Margarete, geb. Salz, aus Wehlau, Pre- Vogelreuter, Dora, aus Pobethen, Kreis Samland, gelstraße 20, jetzt zu erreichen über Herrn Kurt Bogdanski, Martha, geb. Smolinski, aus Osterode, Woydelko, Irma, geb. Sens, aus Lyck, Hindenburg- Pension Rosenhof, jetzt Dörpstraat 8,2411 Berg• SUcklorat, Thüringer Straße 236, 3363 Baden• Roßgartenstraße 32, jetzt bei ihrer Tochter Ursu• straße 14, jetzt Münchener Straße 11,1000 Berlin rade, am 24. Oktober We 8 t hausen, am 26. Oktober A la Böhm, Zimmermannstraße 10,1000 Berlin 41, 30, am 28. Oktober . ! Edith, geb. Hofer, aus Groß Engelau, Kreis Warstat, Alfred, aus Paterswalde, Kreis Wehlau, am 24. Oktober Wehlau, jetzt Am Verdel 446,2724 Sottrum, am jetzt Beerkamp 34, bei Herrn Hans Nelius, 4200 26. Oktober zum 86. Geburtstag Komning, Walter, aus Schaaksvitte, Kreis Königs• Oberhausen-Sterkrade, am 26. Oktober berg-Land, jetzt Friedrichstraße 26, 2850 Bre• Braunert, Artur, aus Schönwalde, Kreis Königs• Winklewski, Fritz, aus Treuburg, Karl-Fryburger- Will, Helene, geb. Kirstein, aus Hanshagen, Kreis a Ir merhaven, am 26. Oktober berg-Land, jetzt Oskar-Hoffmann-Straße 119, ??J5f' iefct « Winkel 4,5905 Freudenberg, am Preußisch Eylau, jetzt Grünstraße 50, 4010 Hil• lt. Oktober Sievers, Elisabeth, aus Farienen, Kreis Orteisburg, 4630 Bochum 1, am 31. Oktober den, am 30. Oktober jetzt Ernst-Abbe-Straße 17,3400 Göttingen, am Brodowski, Elisabeth, geb. Koslowski, aus Köl- zum 82. Geburtstag 25. Oktober mersdorf, Kreis Lyck, jetzt Josef-Probst-Straße Steynak, Fritz, aus Schwentainen, Kreis Treuburg, 30, 6728 Germersheim, am 24. Oktober zum 84. Geburtstag BlaoÜIO£ W,fr-?er' aus Lötzen, jetzt Hochfeldstraße egernsee jetzt F.-Bölth-Straße 10,2060 Bad Oldesloe, am 24. Czicholl, Rudolf, aus Ludwigswalde-Friedrichshof, Arndt, Martha, geb. Flamming, aus Tulpeningen, n«/ u , I ' am 24. Oktober Oktober Kreis Königsberg-Land, jetzt Preußenallee 29, Kreis Schloßberg, jetzt Walsroder Straße 22 Botscheck, Gerhard, aus Willkühnen, Kreis Kö- Tutahs, Auguste, geb. Behma, aus Orteisburg, jetzt 1000 Berlin 19, am 30. Oktober 3002 Wedemark 8, am 29. Oktober nigsberg-Land, jetzt Am Felde 70,2086 Ellerau, Lerchenstraße 4, 6756 Otterbach, am 30. Okto• Höfert, Marta, geb. Welt, aus Ortelsburg, jetzt Al- Baranskl, Walter, aus Freiort, Kreis Lotzen jetzt am 30. Oktober ber bert-Schweitzer-Straße 3, Kreisaltenheim, 3118 Voßheide 19, 4801 Theenhausen, am 24. Okto• Buttgerelt, Anna, aus Angerapp, Rosenweg, jetzt Bad Bevensen, am 25. Oktober ber Dobelstraße 29, 7470 Albstadt 16, am 29 Okto- zum 89. Geburtstag Hoppe, Frieda, geb. Walter, aus Lyck, Yorckstraße Grube, Elise, aus Groß Lindenau, Kreis Königsberg- Beister, Anna, geb. Kamenski, aus Gingen, Kreis 19, jetzt Frühlingstraße 22,8948Mindelheim, am Land, jetzt Müsigen 1,5501 Newel, am 30. Okto• Grohs, Aloys, aus Göttkendorf, Kreis Allenstein, Lyck, jetzt Großheppacher Straße 33, 7050 28. Oktober ber £tzt zu erreichen über Herrn Edwin Jagodda, Waiblingen, am 25. Oktober Jerosch, Karl, aus Bärenbruch, Kreis Ortelsburg, Joswlg, Marie, geb. Krossa, aus Wilhelmshof, Kreis OktobS°rtplatZ 3* 6750 Kaiserslautern' am 25' Düring, Frieda, aus Lyck, Bismarckstraße 25, jetzt jetzt Ratsstraße 13, 3340 Wolfenbüttel-Hach- Ortelsburg, jetzt Ringstraße 130, 6096 Raun• Behaimring 42, 2400 Lübeck 1, am 27. Oktober ter, am 27. Oktober heim, am 25. Oktober GÜR^artaöaUS Lyck' 'etzt Borussiastraße 31,1000 Härtung, August, Dipl.-Ing. Baurat a. D., aus Kö• Kiepert, Luise, geb. Riemann, aus Grünhayn, Kreis Kowallik, Emilie, geb. Scharnetzki, aus Dippelsee „Berlin 42, am 27. Oktober nigsberg, Wiesenstraße 27, jetzt Juttastraße 27, Wehlau, jetzt bei Riemann, Kolberger Straße 2a, Kreis Lyck, j etzt Bolande 2,2067 Reinfeld am 25 S"' ^o8'aus Königsberg, IR 1, jetzt Chau- 5100 Aachen, am 26. Oktober 2067 Reinfeld, am 27. Oktober Oktober Oktoblr Bremen-St. Magnus, am 28. Fortsetzung auf Seite 16 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 13 £o$ £ftpraifimblQtt Forum freier Meinungen

Krise in der Wählerschaft? Aufgrund der Vielzahl von Leserzuschriften Die Wahl eines .kleineren Übels" mag unter zum Artikel .Wem der Denkzettel letztendlich gewissen Umständen vertretbar sein. Soll man nutzt vonDr. Herbert Hupka, Folge 39, Seite 2 aber wirklich gegen seine eigenen politischen schließen wir mit der Veröffentlichung von Grundüberzeugungen stimmen? Und wie ist Auszügen einiger Leserbriefe die Diskussio• das mit der sogenannten Splitterpartei? Die nen zu diesem Thema ab. Bereits in Folge 42, Linken waren nicht so dumm, sich mit diesem Seite 19, hatten wir Stellungnahmen von eini• Schlagwort von der Wahl der einst splitterhaf• gen unserer Leser veröffentlicht. ten Grünen abhalten zu lassen. Man kann das .Herrn Dr. Hupka, einem der leider nur we• Wort .Splitterpartei" auch anders interpretie• nigen ständigen Ermahner für die deutsche ren. So mancher Schmerz, der durch Splitter Frage, sei ehrlicher Dank für seinen Artikel ge• verursacht wurde, hat den Betroffenen vor• sagt, der einmal sehr offen ein heikles Thema sichtiger gemacht — auch politisch. Ja, auch unserer Tage anspricht und zugleich aber auch Splitter erzielen Wirkung. Bei Herrn Dr. ebenso eindeutig beantwortet. Ohne Zweifel Hupka war es freilich bereits zu spät. Er wäre in könnte auch in der CDU/CSU vieles besser der von ihm empfohlenen Union vielleicht sein. Sie indes nicht mehr zu wählen, hieße an• noch nicht abserviert worden, wenn man dort dererseits jeweils eine Stimme weniger dem das Damoklesschwert der Republikaner frü• Gegner der anderen Parteien zukommen zu her entdeckt hätte. Das aber ist nun wahrlich lassen und damit diese indirekt zu stärken. nicht unsere Schuld — auch wenn wir von Dr. Was diese zur Deutschland-Frage sagen, den• Hupka (indirekt) als Splitterpartei beschimpft ken und planen, ist hinreichend bekannt. werden. Harald Neubauer, Wer resigniert und Stimmenthaltung übt — Generalsekretär der Republikaner, München mag das vielleicht auch im Einzelfall mensch• * lich verständlich sein —, darf sich dann aber auch politisch nicht wundern, wenn auf diese Ich hoffe, daß auch von Ihnen erkannt wird, Weise letztlich andere Parteien an die Macht daß die CDU/CSU die Interessen der Vertrie• kämen. Was das bedeuten würde, braucht benen nicht mehr vertritt. Aus Gesprächen mit nicht näher dargelegt zu werden. Man muß, Unionsabgeordneten, die als Bundestags- und wie Herr Dr. Hupka sehr überzeugend darge• Landtagsabgeordnete hier in Niedersachsen Zeichnung aus .Frankfurter Allgemeine" legt hat, den politischen Auftrag, den wir alle ansässig sind, habe ich persönlich erfahren, daß es .die politische Existenz eines Abgeord• haben, im Freundes- und Bekanntenkreis und Er hat ja in der Sache recht, der Herr Dr. endlich wieder normal werden!" Ich weiß gerade auch in der CDU/CSU weiterführen. neten vernichten kann", wenn man sich für die berechtigten Belange der Vertriebenen ein• Hupka. Aber was tun, wenn Kritik und Mah• nicht, ob er nur das Volk oder auch die Politiker Unsere Aufgabe und unser Ziel bleiben unver• nungen nichts mehr nützen? Wenn die große gemeint hat. Ich habe nicht den Eindruck, daß ändert — die Wiedervereinigung Deutsch• setzt. Deshalb stimme ich Dr. Hupka in seinem Artikel überhaupt nicht zu, wenn er meint, Partei statt der versprochenen Wende einfäl• heir etwas geschehen ist. Der immer gern lä• lands! Dr. F. W. Schlomann, Königswinter tig am Zügel der Fünf-Prozent-Partei trottet chelnde Kanzler hat bei passender (und un• • .Splitterparteien" nicht wählen zu können, sondern .in die Unionsparteien hineinwirken und ihre Großen kräftig aufeinander dreschen? passender) Gelegenheit von der „Nazibarba• .Aber der Denkzettel, sprich Wahlenthal• zu können, um längerfristig Einfluß zugunsten Die .Großkopferten" werden es nicht einmal rei" und von der .Gnade der späten Geburt" spüren — für sie werden die Stimmen immer tung oder Wahl einer Splitterpartei, ist der der Vertriebenen gewinnen zu können." Na• u. ä. geredet. Der Bundespräsident mit seiner noch reichen, für die Herren: Rühe mit seiner dümmste, ja sogar der gefährlichste Ausdruck türlich wäre es für die Vertriebenen selbstzer• 8.-Mai-Rede hat mir ganz und gar nicht gefal• .Bindungswirkung der Ostverträge", Richard len. Allein das Schlußwort: „Schauen wir am von Unzufriedenheit und Kritik", behauptet störerisch, sich rechtsextremistischen Parteien von Weizsäcker mit seiner .Befreiungspre• heutigen 8. Mai, so gut wir es können, der Dr. Herbert Hupka. Der deutsche Volksmund wie der NPD oder der .Deutschen Volks-Uni• digt", Norbert Blüm mit seiner „Menschen- Wahrheit ins Auge." War doch ein starkes ist klüger: Nur die dümmsten Kälber wählen on — Liste D", die mit zwei Millionen Mark rechtspolitik", nach dem Motto: Je entfernter, Stück. Nichts wird doch mehr gefürchtet, als ihre Metzger selber! Konkret gefragt: Soll man Wahlkampfunterstützung in Bremen und je mutiger. Was kümmern mich die Volksge• die Wahrheit. Fritz Schramm, Pinneberg die Bonner Parteien auch dann wählen, wenn Bremerhaven einen Abgeordneten in die Bre• nossen, in den Zuchthäusern Mitteldeutsch• sie den deutschen Wiedervereinigungsan• mer Bürgerschaft schickt, anzuschließen. Eine lands, was die dem Volkstod preisgegebenen * spruch aufgeben (SPD und Grüne) oder zu echte Alternative stellen die Republikaner mit Deutschen in unseren Ostgebieten! Daß die Ich stimme Herrn Hupka zu, wie er das einer bloßen Floskel für Sonntagsreden ver• ihrem Bundesvorsitzenden Franz Schönhuber dar. Bernd Albert Seegers, Haste Vertriebenen in dieser Partei nichts mehr er• Wahlverhalten (Unzufriedenheit/Denkzettel) kommen lassen (CDU/CSU und FDP)? wirken können, hat Linus Kather, dessen Un• analysiert, nur vermisse ich eine Beschäfti• terschrift als erste unter der Charta der Ver• gung mit den Ursachen, die zu dieser Form des triebenen steht, bereits vor über 20 Jahren er• Wahlausdrucks führen. Nach meinen Beob• kannt. Das eigene Gewissen kann sicher nicht achtungen, ich lebe seit 1961 in Schleswig- Erinnerungen an die Jugendzeit durch Denkzettel beruhigt werden, vielleicht Holstein und bin Mecklenburger, werden die aber die Selbstachtung. Wahlentscheidungen oder Enthaltungen zu• Betr.: Folge 29, Seite 9, .Ein Könner seines sten Klavierstücke waren von Max Osten und Willi Cerull, Hamburg nehmend von kommerziellen Gesichtspunk• Fachs', von Gerhard Staff seinem Vater geschrieben, der ein großer ten bestimmt. Wenn endlich einmal versucht Ich habe auf der Seite .Kultur" einen Bericht Komponist war. Einmal im Jahr wurde ein Vor• wird, das Pferd nicht am Schwanz aufzuzäu• von Gerhard Staff über den Musikerzieher tragskonzert aller Schüler veranstaltet, da Warum ich mit der CDU nicht einverstan• men, sondern das Bewußtsein der Zugehörig• Max Osten gelesen. Dabei wurden Erinnerun• haben mein Bruder und ich vierhändig das Ein• den bin? Von der versprochenen Wende habe keit zu einer Nation — zu Deutschland — in gen aus meiner Jugendzeit wach. Ich bin in leitungsstück vorgetragen. Als ich an einem ich eigentlich nur mitbekommen, daß sie sich den Vordergrund zu stellen, dann müßten die Königsberg geboren und hatte als Schülerin Nachmittag zur Klavierstunde kam, öffnete mir eigentlich mehr nach links und nach einem Wahlentscheidungen zugunsten der CDU mit meinem Bruder bei Max Osten Klavier• die Tochter von Max Osten weinend die Tür falsch verstandenen Liberalismus gewandt ausfallen. Christoph Glantz, Brande stunde. Es war eine schöne Zeit. Herr Osten und sagte: Mein Vater ist soeben verstorben. hat. Ich weiß nun nicht mehr genau, ob Herr war ein sehr verständnisvoller Lehrer, seine Dies sind Jugenderinnerungen, die ich auch Dregger dies vor oder nach der Wende gesagt Tochter hat ihn öfter beim Unterricht vertre• heute mit 82 Jahren nicht vergessen werde. hat: .Ich rufe alle Deutschen auf, aus dem Niemand verlangt von den Parteien Perfek• ten. Sie war ebenso wie ihr Vater immer Magda Schulz, Höchst Schatten Hitlers herauszutreten. Wir müssen tion. Bei der Deutschlandpolitik der Regie• freundlich und geduldig, wenn wir mal Fehler rung, besonders aber bei der Ostpolitik, in die machten. Wir brauchten keine Notenbücher die Länder ja einbezogen sind, geht es aber um zu kaufen, denn alles was wir spielten, beka• Täuschung, Heuchelei, Unterwerfungsgeha• men wir von Herrn Osten leihweise. Die mei- be, Nichtbeachtung von Geschichtsfälschun• Von der Maas bis an die Memel... gen u. a. m. Wenn SPD, F.D.P. und CDU glei• Betr.: Folge 31, Seite 12, .Tilsit", von Fried• vergleichbar, wobei manche Quellen das Me• chermaßen von den Geboten des Grundgeset• rich Borchert melgebiet größer, andere es etwas kleiner als zes abrücken, ja gegenteilige Absichten ver• Keine Priorität mehr? Wir Ostpreußen des nordöstlichsten Zipfels das Saargebiet bezeichnen. Das hängt wohl künden, dann gibt es bei der Wahl kein kleine• Deutschlands, deren Heimat durch die wider• mit der unterschiedlichen Vermessung des res Übel mehr. So kommt es zur Wahlenthal• Betr.: Folge 21, Seite 2, .Hat Deutschland rechtliche Abtrennung von unserer Mutter• ausgedehnten Schwemmlandes im Gebiet des tung oder zur Protestwahl. keine Priorität mehr?", von Herbert Hupka provinz nach dem Ersten Weltkrieg die Be• Memeldeltas zusammen. Dr. Helmut Kondritz, Buchholz Zu besagtem Artikel teile ich Ihnen mit, daß zeichnung „Memelgebiet" erhielt, reagieren Die Burgen, die wie eine Kette entlang des ich in allen Punkten uneingeschränkt zustim• empfindlich auf Äußerungen, die — wenn Memelstroms lagen und weiter stromaufwärts me. Wir dürfen im Interesse unserer Glaub• auch ungewollt — unsere Heimat erneut von ins Schamaitische hineinreichten, wirken in Der kleine Mann auf der Straße bekommt würdigkeit niemals auf eindeutige Rechtsposi• Deutschland abtrennen. ihrer Massierung wie eine Verteidigungslinie doch nur das von der hohen Politik zu hören, tionen verzichten, indem wir sie verschweigen Deutschland reichte über Jahrhunderte gegen Angriffe aus dem Norden, finden jedoch was Presse, Rundfunk und Fernsehen bringen. oder gar begangenes Unrecht sanktionieren nicht .bis an die Memel", sondern darüber hin• eine andere Bedeutung, wenn man bedenkt, Will Herr Dr. Hupka etwa dem Wähler die und akzeptieren, gleichgültig von wem es aus. Das Deutschlandlied, das gerade wir Me- daß sich vom Kurischen Haff bis weit ins Schuld zuschieben, wenn er seiner Partei wann und wo begangen worden ist. Das hat mit melländer während der Litauerzeit mit In• Schamaitische und Litauen hinein eine un• einen Denkzettel austeilen will? Der letzte Nationalismus oder Revanchismus nichts zu brunst sangen, will weit mehr als eine exakte wegsame Wildnis zog, in der der Memelstrom Sommer hat doch genügend Stoff geliefert, um bei den kommenden Wahlen, in Nordrhein- tun. Es ist nicht nur unser gutes Recht, sondern geographische Beschreibung Deutschlands die Kampfstraße während der kriegerischen Westfalen im nächsten Jahr, sich zu überle• mindestens ebenso unsere Pflicht, immer wie• verstanden sein. Nach dem Frieden am Mel- Auseinandersetzungen gewesen ist. gen, ob man überhaupt noch wählen geht. Der der auf die berechtigten Belange aller Deut• nosee 1422 verblieb nicht nur ein 10 bis 20 Ki• Martina Lapins, Oberammergau Stall bleibt immer derselbe, nur die Schw... schen hinzuweisen. lometer breiter Streifen am rechten Ufer des wechseln. Helmut Gorsolke, Bonn Erwin Ranft, Alten-Buseck Memelstroms als Ordensland, sondern zusätz• lich ein 15 bis 20 Kilometer breites Gebiet ent• lang des Kurischen Haffs und der Ostsee in Reise nach Moskau einer Ausdehnung von immerhin etwa 75 Ki• Der Inhalt dieser Betrachtung, dem ich voll zustimme, ist allerdings weniger erfreulich. Marjellchen in Berlin lometer Länge in nördlicher Richtung, das die Adenauer brachte in der Zeit des »Kalten Wen erschüttert, empört, bedrückt nicht die Burg und Stadt Memel einschloß, die durch Krieges" die Kriegsgefangenen aus Moskau Betr.: Folge 20, Seite 11, .Restaurant Mar• Gedankenlosigkeit vieler Bürger durch Wahl• ihre Gründung drei Jahre vor Königsberg die zurück. Weizsäcker bekam (42 Jahre nach jellchen' im Herzen der Stadt Berlin", von enthaltung gerade das Gegenteil dessen zu älteste Stadt Ostpreußens ist. Mein Ge• Kriegsende!) vom grimmigen Gromyko eine Hildegard Rauschenbach bewirken, was sie meinen, zu erreichen. schichtslehrer, der aus Schleswig-Holstein Kriegsverbrecherliste in die Hand gedrückt. Angeregt durch Ihren Artikel über das Re• Ursula Keßler-von Nathusius, Marburg staurant .Marjellchen" sind wir kürzlich bei stammte, hatte zu Hause in der Schule gelernt, Nicht einmal den jungen Sportflieger durfte er einem Besuch in Berlin dort gelandet. Bei Pill• daß .bei Nimmersatt das Deutsche Reich ein mit nach Hause nehmen. Zweimal Abschied Ende hat". Das Fischerdorf Nimmersatt liegt aus Moskau: 1955 und 1987! Der Vergleich ist Von den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen kön• kaller, Beetenbartsch und Schmorkohl, ser• nen wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffent• viert von dem recht stattlichen .Marjellchen" noch etwa 22 Kilometer nördlich von Memel. bedrückend. Von einem .neuen Kapitel" lichen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser Ramona, fühlten wir uns sehr wohl. Wir kön• Wenn der Gebietszipfel an der Peripherie des deutsch-sowjetischer Beziehungen kann wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu Reiches auch verschwindend klein wirkt, so ist decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende nen das Lokal nur weiterempfehlen. schwerlich die Rede sein. Zuschriften werden nicht berücksichtigt. er flächenmäßig jedoch mit dem Saarland Susanne und Heinz Bargstaedt, Hamburg Hansheinrich Darsow, Itzehoe 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 14 Heimatkreise

wurde in Windau (Puchallowen)/Amtsbezirk Rog• gen geboren, wo er auch die Volksschule besuchte. Aus den Heimatkreisen ... Danach arbeitete er in der Landwirtschaft seiner El• Von Mensch zu Mensch tern. Am Ersten Weltkrieg nahm er in Mazedonien Di« Kartei des Heimatkreiset braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• sowie an der Ost- und Westfront teil. 1919 ging er zur wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Schutzpolizei und 1928 zur Gendarmerie nach Dortmund, Rummenohl und in den Kreis Züllichau- Gerhard Hinz, aus See• Schwiebus. Im Jahre 1939 wurde er zur Feldgendar• burg, feierte vor kurzem merie einberufen und machte den Zweiten Welt• sein 40jähriges Dienst• Allenstein-Land Insterburg Stadt und Land krieg zunächst in Polen und Frankreich und danach jubiläum. Der Innenmi• Kreis Vertreter: Win rieh G. Otto. Geschäftsführer: Leo Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt in Rußland mit, wo er auch in Gefangenschaft geriet. Kreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Ge• nister von Niedersach• Krämer, Tel. (05 41) 5 91 46 oder 8 36 55, Sutthauser Stra• In Rostow am Don verurteilte man ihn als Offizier ße 33, 4500 Osnabrück schäftsstelle: Telefon (021 51) 48991 (9—12 Uhr von sen, Wilfried Hassel• Mo.—Fr. oder nach tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, anstelle einer Todesstrafe zu 25 Jahren Zwangsar• mann, und auch der Mit• beit, entließ ihn aber schon 1950 nach Dortmund, Ordentliche Sitzung der Stadtversammlung mit Am Marktplatz 10, 4150 Krefeld 11 arbeiterstab gratulierten satzungsgemäßer Wahl der Funktionsträger in Gel• Heimatgruppe Osnabrück — Zu unserem Tref• wo seine Familie lebte. Dort widmete er sich beson• dem sympathischen In• senkirchen — Im ersten Teil der Sitzung, die der fen am 24. Oktober in Münster, ab 14 Uhr, Cafe „Zum ders dem Heimkehrerverband Dortmund-Lüt• bisherige Vorsteher der Stadtversammlung Prengel Himmelreich", möchte ich Sie herzlich einladen. gendortmund, dessen langjähriger Vorsitzender er spekteur der Schutzpo• leitete, berichtete der Vorsitzende der Stadtkreis• Damit unser Plachandern erleichtert wird, zeige ich war und dessen Ehrenvorsitzender er später wurde. lizei. Gerhard Hinz wurde am 8. Februar gemeinschaft Dipl.-Ing. Daube über die Arbeit der Ihnen einige Bilder von Insterburg — Gestern und Der Jubilar ist trotz seines hohen Alters noch sehr 1928 in Seeburg, Kreis Rössel, geboren Stadtvertretung in den letzten zwölf Monaten sowie Heute. Über zahlreiche Beteiligung würden wir uns rüstig. Er ist eifriger Leser der Tageszeitung, des und begann seine polizeiliche Karriere über anstehende Probleme. Zum Bericht gehörten sehr freuen. Ostpreußenblattes und der Heimkehrerzeitung. schon zur Zeit seines Abiturs, als er dann u. a. das Verhältnis zur Patenschaft Gelsenkirchen, im Juli 1948 in die Landespolizei eintrat. die Arbeit der Geschäftsstelle, der Stand der Allen- Königsberg-Stadt Ortelsburg Nach der Ausbildung und einem Dienst steiner Heimatkartei, die Neugestaltung des Hei• Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt Geschäftsstelle: Ros• Kreisvertreter: Gustav Heybowitz, Telefon (05258) an der innerdeutschen Grenze rief ihn matmuseums, die Betreuung des »Goldenen Buchs", witha Knopf, Jülicher Ring 25,5357 Odendorf. Kartei: Te• 7882, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle der Einzeldienst. Im Polizeiposten Em• Fragen zum „Aliensteiner Heimatbrief". Die Aus• lefon (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königsberg, Mül• Ortelsburger Literatur ist zur Zeit sehr gefragt. Es heimer Straße 39, 4100 Duisburg. führungen wurden ergänzt durch den Bericht des sind lieferbar: Der Kreis Ortelsburg im Bild, Die pelde/Hannover lernte Hinz Posten-, Altstädtische Knabenmittelschule — Vom 1 l.bis Schatzmeisters Schulz über die finanziellen Vor• Landgemeinden des Kreises Ortelsburg und 400 Streifen- und Revierdienst zu verrich• 14. September haben sich in Rothenburg an der gänge und den gegenwärtigen Vermögensstand. Jahre Ortelsburg. Das Buch Ortelsburg 1916 wird ten, um danach in die Führungspositio• Fulda die ehemaligen Schüler der Altstädtischen Goroncy bestätigte als Revisor die ordnungsgemä• aus Anlaß des 30. Todesjahres von Landrat Dr. v. nen aufsteigen zu können. Die Leitung Knaben-Mittelschule getroffen. Das Treffen war ße Führung der Kassengeschäfte. Die Tätigkeit der Poser und Groß Naedlitz als dritte Auflage heraus• von Hans Bogdan, Telefon (02351) 512 20, Im des Abschnittverkehrskommandos, so• Geschäftsstelle, über die Brede berichtete, ist ge• gebracht. kennzeichnet durch die Betreuung von derzeit rund Grund 4,5880 Lüdenscheid, hervorragend vorberei• wie ein Lehrstuhl und die Leitung eines tet worden. Gemütliches Beisammensein, Planwa• Emil Bux f. Im Alter von 81 Jahren starb Emil Hörsaals in der Landespolizeischule be• 4300 Empfängern des Aliensteiner Heimatbriefs. Bux, Passenheim, zuletzt Glatzer Straße 29, 5000 Frau Falken nannte als neuen Termin für eine von genfahrt, Stadtbesichtigung und eine Fahrt zur stätigten somit seine Qualifikation. Grenzstation haben die Ehemaligen und ihre zum Köln. Bux hat das Zimmereihandwerk erlernt und ihr gestaltete Ausstellung „Städtepatenschaft Gel• war bis zum Kriegsausbruch bei der Baufirma Kurt Nachdem Gerhard Hinz in Lüneburg senkirchen-Alleinstein" in der Volksbank Gelsen• Teil anwesenden Ehefrauen zu einer festen Ge• den Posten eines Inspektionsleiters in• meinschaft werden lassen. Der Jahrgangsälteste Krupka, Passenheim, beschäftigt. Er wurde als fähi• kirchen, Kirchplatz 1, die Zeit vom 26. Oktober bis ger Handwerker geschätzt. Trotz schwerer Ver• nehatte, wurde er wieder in Hannover 13. November. Prengel erinnerte an die erfreuliche war mit 83 Jahren Willi Bodlien aus 2084 Rellingen, Drosselstraße 26, der mit seiner Ehefrau im Auto wundung blieb er von russsischer Gefangenschaft erwartet, um dort als stellvertretender Entwicklung der Stadtkreisgemeinschaft während nicht verschont. Als guter Kenner der heimatlichen der jetzt abgelaufenen vierjährigen Wahlperiode angereist war. Aus Kanada war der Weltenbumm• Gruppenkommandeur der Bereitschafts• ler Helmut Fisch dabei, der gerade eine Reise durch Verhältnisse wurde seine Mithilfe bei Erledigung polizei und dann als Leiter des Polizei- mit ihrer wiedergewonnenen Bindung an die LO. So schwieriger Fälle, insbesondere bei der Schadens• wolle er unter Berücksichtigung seiner anderweiti• deutsche Lande machte. Beide Schulkameraden Planungs- und Führungsstabs zu agie• haben bewiesen, welche Verbundenheit zwischen feststellung zum Lastenausgleich und in Rentenfra• gen Tätigkeiten in der Landsmannschaft nicht wie• gen anerkannnt. Wir werden den Heimgegangenen ren. Am 11. Januar 1981 schließlich der für das Amt des Vorstehers der Stadtversamm• den ehemaligen Schülern der Altstädtischen Kna• wurde Hinz Inspekteur der Schutzpoli• ben-Mittelschule heute noch besteht. Das nächste als immer frohen und stets hilfsbereiten Schicksals• lung kandidieren. Schatzmeister und Stadtvertre• gefährten in dankbarer Erinnerung behalten. zei und ist somit ranghöchster Polizeiof• tung wurden Entlastung erteilt. Schultreffen findet Anfang Oktober 1988 statt. Es wird mit einer starken Beteiligung gerechnet. Auch Wahrend der Heimatbote 1987 nun den Weg zu fizier der Landespolizei Niedersachsen seinem Leser zurückgelegt hat, muß schon an den in Hannover. Trotz dieser Aufgabe war Der zweite Teil der Sitzung galt der Neuwahl der auf dem Deutschlandtreffen der LO zu Pfingsten nächsten für 1988 gedacht werden. Der Inhalt eines Funktionsträger in der „Stadtversammlung" sowie 1988 in Düsseldorf wird es ein Wiedersehen der Hinz wohl noch nicht ausgelastet genug, Heimatboten ist im wesentlichen das, was Sie uns den Richtlinien und Beschlußfassungen für die Ehemaligen geben. Zur Zeit sind 677 Namen und denn ehrenvolle und durchaus arbeits• an Fotos mit Beschreibung des Objekts hereinge• künftige Arbeit. Als Vorsteher der Stadtversamm• rund 200 mit Anschriften ehemaliger Schulkame• reiche Berufungen ergänzten die Tätig• ben. Gruppenbilder wie Schulen, Hochzeiten, Aus• lung wurde Heinz Risch gewählt, der anschließend raden bekannt. Die Schülerliste führt Gerhard Je- keiten des Inspekteurs. Die Kuratorien flüge und Dorffeste haben sich bei Familien- und die Leitung der Sitzung übernahm. Die Wahl des 1. lonnek, Telefon 0 40/5 25 68 68, Gorch-Fock-Weg Bekanntenzusammenführung als sehr hilfreich er• der Polizeiführungsakademie und der Vertreters fiel auf Gerhard Prengel, die des 2. Ver• 28d, 2000 Norderstedt. wiesen. Aber auch Ereignisse in der Familie, im Wasserschutzpolizei konnten sich treters auf Heinz Matschuli. Die weiteren Wahlen Sackheimer Mittelschüler — Am Sonnabend, 14. Beruf, hohe Geburtstage, Sterbefälle, Ehejubiläen glücklich schätzen, Gerhard Hinz als ergaben für die Stadtvertretung: Vorsitzender der November, 11 Uhr, Gedenkstunde an der Ehrentafel werden gerade von unseren älteren Lesern dem Kreisgemeinschaft Stadt Allenstein Dr.-Ing. Heinz Mitglied zu begrüßen. Außerdem hatte in der Karl-Lehr-Realschule in Duisburg. Um zahl• Heimatboten gern entnommen. Daube. Stellvertreter des Vorsitzenden der Kreis• reiche Beteiligung wird gebeten. — Das Jahrestref• er noch den Vorsitz des Unterausschus• gemeinschaft Johannes Strohmenger, Schatzmei• fen fand vom 9. bis zum 11. Oktober im Ruweretal in ses Leitender Exekutivbeamte (UALex) ster Hildegard Bauchrowitz; vierter Stadtvertreter der Nähe von Trier statt. Vom „Goldenen Entlas• Rastenburg inne. Man kann daraus erkennen, daß Cäcilie Kalkowski, fünfter Stadtvertreter Hans sungsjahrgang 1937" trafen bereits 98 ehemalige Kreis Vertreter: Hubertus Hilgendorff, Telefon (041 41) die Arbeit dem Jubilar nie zuviel wurde, 33 77, Wiesenstraße 7, 2160 Stade Derben. Revisoren Albert Schulz und Gerhard Ni- Schüler am Donnerstag ein. Der Freitag stand im im Gegenteil, auch die Mitarbeiter wis• kulla, stellvertretender Revisor Christel Waszian. Rastenburger Schulen — Am 21. November tref• Zeichen einer gemeinsamen Busreise in das be• sen um seine preußische Dienstauffas• Eine Ergänzung der Satzung wurde beschlossen, die nachbarte Luxemburg. Zum offiziellen Teil am fen sich wie gewohnt die Freunde der Rastenburger sung und schätzen diese als Tugend. die Vornahme von Ehrungen der Persönlichkeiten Abend konnte Vorsitzender der Gemeinschaft, Schulen in Hannover im Bahnhofsrestaurant Raum regelt, die sich um die Stadtkreisgemeinschaft oder Willi Krause, 131 Teilnehmer begrüßen, darunter „Hannover" (früher Dorpmüllersaal). Beginn 14 Uhr. Wel Ostpreußen verdient gemacht haben. Ilsetraut zwei Besucher aus Leipzig und einen aus Rostock. In Je mehr kommen, umso größer wird die Freude sein. Mikat, bisher Mitglied der Stadtvertretung, hatte seinem Rechenschaftsbericht stellte der Vorstand sich nicht mehr zur Wahl zur Verfügung gestellt und mit Freude fest, daß die Zahl der Mitglieder seit 1981 ist damit aus der Stadtversammlung ausgeschie• von 134 bis heute auf 354 angestiegen ist. Zu be• den. Als Zeichen des Danks für die verdienstvolle rücksichtigen wäre, daß in dieser Zeit leider auch 36 Mitarbeit wurde ihr die Ehrennadel in Silber verlie• Ehemalige für immer von uns gegangen sind. Die hen. Die bisher von ihr zu Geburtstagen und Jubilä• meisten Außenstehenden können es sich nicht vor• 65 Jahre Glück und Leid geteilt en von Allensteinern übermittelten Gratulationen stellen, daß es eine Gemeinschaft gibt, die nach der Kreisgemeinschaft wird künftig Frau Kalkowski mehr als vier Jahrzehnten des Verlustes ihrer Va• Das Ehepaar Kullak feiert im Familienkreis die Eiserne Hochzeit übernehmen. terstadt und ihrer alten Schule immer noch zusam• menhält, und das mit steigendem Interesse. Die Dinkelsbühl — Am 3. November 1987 feiern Ein Aliensteiner Bildband soll herausgegeben Schule stellt die Basis der Gemeinschaft dar, sie hat heim, in dem sie nun ihren Lebensabend ver• werden. Umfang, Form und Kosten wurden disku• uns geformt und zum Teil zu dem gemacht, was wir die Eheleute Otto und Martha Kullak in Din• bringen. Das Jubelpaar liest noch regelmäßig tiert. Unsere Bitte um leihweise Überlassung von geworden sind. Es war zu Lebzeiten der Wunsch un• kelsbühl das seltene Fest der Eisernen Hoch• das Ostpreußenblatt und erfreut sich guter Ge• Bildern werden wir präzisieren. Wir bitten schon seres alten Rektors Zeil, daß die Ehemaligen zu• zeit, das sie im Kreis der Kinder, Enkel und sundheit, ek jetzt die Leser, in ihren Alben und Bilderschachteln sammenhalten. Es ist gelungen, ein neues Band der Urenkel sowie einer großen Verwandtschaft Umschau nach Allenstein-Bildern zu halten, die Gemeinsamkeit zu knüpfen mit der eindeutigen po• begehen. nicht nur Stadtansichten, sondern auch solche vom litischen Aussage, daß wir uns zu unserer ange• Otto Kullak wurde am 20. Juni 1901 in Vereinsleben, von kirchlichen und kulturellen Ver• stammten Heimat Ostpreußen und uns zu unserer Schönhofen, Kirchspiel Schareiken, Kreis anstaltungen, Theater, Sport usw. wiedergeben. Vaterstadt Königsberg bekennen. Ostpreußischer Dialekt Treuburg, geboren. Nach dem Tod seines Va• Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung er• ters übernahm er mit 21 Jahren den elterlichen Dittchenbühne spielt in vielen Städten teilt und für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Im Bauernhof. Am 3. November 1922 heiratete er Elmshorn — Die Schriftsteller Siegfried Namen der Anwesenden, aber auch für die Stadt• Martha Rimarzik aus Deutscheck, Kreis Treu• Elchniederung gemeinschaft Königsberg, dankte Friedrich Voss Lenz und Arno Surminski sowie die Journali• burg. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Kreis Vertreter: Horst Frischmuth, Telefon (0511) dem Vorsitzenden Willi Krause und seinen Mitar• sten Dr. Marion Gräfin Dönhoff und Staatsse• 804057, Hildesheimer Straße 119, 3000 Hannover 1 Tochter hervor. Der erste Sohn starb bereits beitern für die geleistete Arbeit und gratulierte zu kretär Dr. Ottfried Hennig vom Innerdeut• mit vier Jahren nach einer Blinddarmopera• Der Heimatbrief Nr. 8 ist versandt. Landsleute, dieser erfolgreichen Tätigkeit. Er hob hervor, daß schen Ministerium unterstützen die Elmshor• diese Gemeinschaft sich nicht nur um die Gesellig• tion. die ihn noch nicht erhalten haben, werden gebeten, ner „Dittchenbühne", des einzigen ostpreußi• keit und bleibende Erinnerungen bemühe, sondern Der Jubilar Otto Kullak ist seit dem 23. Le• mir dieses bitte mitzuteilen. Bei der Übernahme der schen Amateurtheaters beim Bau eines eige• Kartei auf unseren Computer kann schon mal die auch in einer guten Zusammenarbeit mit der „Karl- bensjahr ehrenamtlich als Kirchengemeinde- nen kleinen Hauses. eine oder andere Adresse unters „Fußvolk" geraten Lehr-Realschule" in Duisburg, unserer Patenschule, rat und Lektor in der Evangelischen Kirchen• sich auch um die Verbesserung des Geschichtsbilds Die Dittchenbühne, vor fünf Jahren von sein. Der Heimatbrief Nr. 9 soll Anfang Dezember gemeinde und später als Gemeinderat sowie in der heutigen Schüler bemüht. Dies ist eine sehr Oberstudienrat Raimar Neufeld in Elmshorn/ versandt werden. mehreren Ausschüssen der Heimatgemeinde wichtige Aufgabe für eine Königsberger Schulver• Holstein gegründet, hat sich in der Zwischen• aktiv. 1941 wurde er zum Wehrdienst eingezo• einigung. Die heutigen Schüler werden durch zeit zu einem bekannten Laientheater ent• Schrifttum über Ostpreußen informiert, was in ihren gen und kehrte nach der Kriegsgefangenschaft wickelt. Die Wanderbühne spielte nicht nur in Gerdauen derzeitigen Schulbüchern nur sehr mangelhaft dar• 1947 zur Familie auf eine Landsiedlung im vielen norddeutschen Städten, sondern auch Kreisvertreter: Erwin Goerke, Telefon (061 72) 322 20, gestellt wird. Optisch haben sie in der Schule stets Kreis Angerburg zurück. Martha Kullak wurde Heuchelheimer Straße 104, 6380 Bad Homburg in Dänemark und Belgien. Die rund 50 Aktiven unsere Ehrentafel für die gefallenen und im Krieg im Oktober 1944 mit den beiden Kindern aus umgekommenen Mitschüler und Lehrer vor Augen. auf dem Erwachsenen- und Kindertheatersek- Heinz Boettlcher wird 80 Jahre. Der Jubilar ihrem Heimatort evakuierL Die Flucht vor der Etwa zur gleichen Zeit werden sich die ehemaligen tor haben jährlich etwa 10000 Besucher. Es wurde am 24. Oktober 1907 in Brandenburg/Havel Front wurde im Januar 1945 bei Bischofsstein geboren. Im Jahr 1938 erwarb er einen Gutshof in Sackheimer Mittelschüler auch im Jahre 1988 wie• wurden bisher anspruchsvolle Stücke von infolge eines Granattreffers im Treckwagen, Friedenberg, Kreis Gerdauen. 1939schloßer die Ehe der treffen. Dann ist der Entlassungsjahrgang 1938 Paul Fechter, Max Halbe und Hermann Su• dran, sein goldenes Jubiläum zu feiern. Am Sonn• der den Sohn verwundete, beendet. mit Brigitte Hassenstein aus Insterburg. Der Ehe dermann gespielt; alle Weihnachtsmärchen abend war Gelegenheit, die älteste deutsche Stadt Die Besetzung der eigenen Hofstelle durch entsprossen zwei Kinder. Heinz Boetticher hatte erlebten in Elmshorn ihre Uraufführung. einige Ehrenämter. Er leitete den Friedensberger Trier durch eine Stadtrundfahrt und Besichtigun• polnische Siedler machte eine spätere Rück• R-U 6 ,uberwiegend jungen Mitglieder der Treck bis in den Raum Bremen, wo er später in Bre• gen kennenzulernen. Mit einem geselligen Abend kehr aus dem Kreis Sensburg in den Heimatort und einem Frühschoppen am Sonntag klang das ge• Buhne bemühen sich besonders, mundartliche men-Huchting, Obervielländer Straße 15, seßhaft unmöglich. Dem Ehepaar Kullak und seinen lungene Jahrestreffen aus. rassagen im ostpreußischen Dialekt zu brin• wurde. Seine Liebe zum Pferd brachte ihm einige Kindern wurde die Ausreise nach West• gen. Der gemeinnützige Verein der Dittchen- Funktionen in einem Reiterverband. Bei Gründung deutschland erst 1969 nach langjährigem Be• der Heimatkreisgruppe Gerdauen ist der Jubilar Neidenburg 9onr?S,Telefon 041 21/81354, Voßkuhlen 7, mühen gewährt. Im fränkischen Dinkelsbühl dabei als Kirchspielvertreter und als langjähriger Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) jww Elmshorn, der sich als Aufgabe gestellt wo viele ihrer Verwandten aus Ostpreußen stellvertretender Vorsitzender, wo er sich unter an• 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 nat das ostdeutsche Kulturerbe wachzuhalten leben, fand das Ehepaar seinen neuen Wohn• derem um die Patenschaft Gerdauen/Rendsburg Gratulation — Am 28. Oktober kann Friedrich und weiterzuentwickeln, hofft auf Sponsoren, sitz. Gemeinsam mit Schwiegersohn und verdient gemacht hat. Auch an dieser Stelle herzli• Goretzki, jetzt wohnhaft Dellwiger Straße 273,4600 um ein kleines ostpreußisches Theater in che Glückwünsche. Dortmund 72, seinen 90. Geburtstag leiern. Er Tochter bauten sie in Dinkelsbühl ein Eigen• Elmshorn bauen zu können. E.B. 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 15 £os tttpraifimblatt Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in Erinnerungsfoto 668

Gemeinschaft Junges Ostpreußen FRAUENGRUPPEN Geschäf tosteile:Parkalle e 84/86,2000 Hamburg 13. Tele• Wandsbek — Donnerstag, 5. November, 17 Uhr, fon (0 40) 44 65 41 und 44 65 42. Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, Landesjugendtag—Am Sonnabend, 7. und Sonn• Diavortrag. tag, 8. November findet in Lüdenscheid der Landes• jugendtag der GJO-Landesgruppe Nordrhein- Bremen Westfalen statt. Auf dem Programm steht ein Ein• Vorsitzender der Landesgruppe: Gerhard Prengel, Tel. führungsreferat des Landesvorsitzenden Carsten (0 42 21) 301 06, Alter Postweg 51, 2805 Stuhr-Varrel Eichenberger zur Entwicklung der deutsch-deut• Bremen-Nord — Dienstag, 10. November, 15 schen Beziehungen im Jahr des Berlin-Jubiläums Uhr, Gasthof Zur Waldschmiede bei Wildhack in vor dem Hintergrund des Honecker-Besuchs. Der Beckedorf, Treffen der Frauengruppe. Landesjugendtag wird sich mit dringenden Proble• men und Fragen der GJO-Arbeit in Nordrhein- Schleswig-Holstein Westfalen befassen und Nachwahlen zum Landes• Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• vorstand abhalten. Mitzubringen sind Turnschuhe schäftsstelle: Telefon (0431) 553811, Wilhelminen- zum Volkstanz, Bettwäsche, Liederbücher, Schreib• straBe 47/49, 2300 Kiel zeug und auch Dias und Fotos von den Sommerla• Bad Oldesloe — Sonntag, 25. Oktober, Kultur• gern. Untergebracht sind die Teilnehmer in der Ju• fahrt zum Ostpreußischen Landesmuseum in Lüne• gendherberge Nattenberg in Lüdenscheid, der burg. Weitere Programmpunkte: Stadtrundfahrt Teilnehmerbeitrag beträgt 20 DM. Die Fahrkosten mit Führung, Besuch des Schiffshebewerks in 2. Klasse Bundesbahn werden erstattet. Vergünsti• Scharnebeck mit Mittagessen. Kosten für Mitglie• gungen sollten genutzt werden. Anmeldungen an: der 15DM, für Freunde 18DM. Abfahrt8.30 Uhr, vom Cecilienschule Tilsit — Welche von den jungen Damen ist die hübscheste? Könnte GJO-Landesgruppe NRW, Querstraße 17, 4350 ZOB, Rückkehr gegen 16 Uhr. Auskunft erteilt Vor• man beim Anblick dieser Klasse der früheren Mädchen-Mittelschule rätseln. Das Bild Recklinghausen. sitzender Günter Bohl, Telefon 0 45 31/8 56 33, Am mit den anscheinend recht aufgeweckten und lebensfrohen Schülerinnen des Jahr• Hohenkamp 50. — Donnerstag, 12. November, 15 gangs 1925/26 wurde uns von Lieselotte O' Connor, geb. Skulschus, früher Tilsit, Jäger• Uhr, Altentagesstätte, Spiel- und Plaudernachmit• Berlin straße 14, zur Verfügung gestellt. Folgende Namen sind ihr noch bekannt (erste Reihe Vorsitzender der Landesgruppe: Georg Vögerl, Telefon tag. Eckernförde — Freitag, 20. November, 17.30 Uhr, von links): Waltraud Heinkat, Charlotte Sedat, Hilde Wallat, Lilo Alex, Ruth Stadie, (030) 8212096, Buggestraße 6, 1000 Berlin 41. Ge• Ingeborg Behrendt, Ruth Adomeit, Annelies Steiner,?, Ruth Pucknat. Zweite Reihe: schäftsführung: (0 30) 2 61 10 46, Deutschlandhaus, Stre- Cafe Heidt, Filmabend zwischen Haff und Meer — Lehrer Schneller, Gertrud Voigt, ?, ?, Ilse?, Ruth Ermisch, Hannelore Schroth, Lilo Skul• semannstrafie 90, 1000 Berlin 61 Die Kurische Nehrung während der Kriegsjahre. So., 1. Nov., Tllslt-Stadt: 16 Uhr, Deutschlandhaus, Kaete Hantke von der Frauengruppe stellt gestickte schus, ?, Erika Kurschat, Ursula Faak, ?, Lehrer Wessling (?.). Lieselotte O' Connor hofft, 1/61, Stresemannstraße 90, Raum HO Kurenwimpel vor und erläutert deren Tradition. daß sich noch einige Mitschülerinnen an die fehlenden Namen erinnern oder sich inter• So., 1. Nov., Ostpreußischer Gottesdienst: Neue- Flensburg — Zur Liedertafel trafen sich in der essehalber melden. Eventuelle Zuschriften unter dem Kennwort .Erinnerungsfoto 668" und Jerusalems-Gemeinde, 1/61, Lindenstraße Heimatstube sangesfreudige Landsleute. In diesem an die Redaktion des Ostpreußenblatts, Parkallee 84/86,2000 Hamburg 20, leiten wir 85, 10 Uhr Kreis wird zwangloses Singen alter Heimatlieder, gern weiter. AzH So., 8. Nov., Rastenburg: 15.30 Uhr, Deutschland• Wanderlieder sowie Einübung einiger Volkslieder haus, 1/61, Stresemannstraße 90, Kasino gepflegt. Anmeldung an jedem Mittwoch, im Deut• So., 8. Nov., Königsberg: 16 Uhr, Restaurant zum schen Haus, Telefon 23433. Gäste sind herzlich einen geschichtlichen Rückblick auf das 750jährige sche Jugendtanzgruppe Lüdenscheid; Senioren• Brückenkopf, 1/33, Hohenzollerndamm 50 willkommen. — Am Heimatabend hielt stellvertre• Bestehen der Ordens-, Hanse-, Industrie- und blasorchester Wuppertal. Die benachbarten Kreis• Mi., 11. Nov. Frauengruppe: 15 Uhr, Deutschland• tende Vorsitzende Heppner über ihre Heimatstadt Hochschulstadt Elbing. Zu einem Wiedersehen mit gruppen sind herzlich eingeladen. Anmeldungen haus, 1/61, Stresemannstraße 90, Raum 110 Pillau einen sehr interessanten Vortrag. Seemanns• Ostpreußen wurde der Dia-Vortrag von Karl Heinz bei D. Kalkhorst, Telefon 0202/71 11 03. Sbd., 14. Nov. Ortelsburg: 15 Uhr, Deutschland• lieder von dem gut eingespielten Duo Kairies- Leidreiter aus Rastenburg. Von zwei seiner Reisen haus, Stresemannstraße 90, Raum 210 Goldberg sowie Lesungen und Gedichte über Pillau brachte er ausgezeichnete Aufnahmen und Berich• Hessen Sbd., 14. Nov., Lyck: 15.30 Uhr, Cafe Hermann, 1/44, ergaben einen unterhaltsamen und lehrreichen te aus der Heimat. Vors. der Landesgruppe: Anneliese Franz, geb. Witt• kowski, Tel. (02771) 5944, Hohl 38, 6340 DiUenburg 1 Hermannstraße 166 Abend. — Auf mehrfachen Wunsch von Mitglie• Hannover — Sonntag, 8. November, 15 Uhr, Darmstadt — Sonnabend, 24. Oktober, 15 Uhr, So., 15. Nov. Sensburg: 15 Uhr, Rixdorfer Krug, 1/44, dern wurde eine Fahrt zum Noldemuseum nach Bahnhofsgaststätten Hannover, Diavortrag von Heim .Zur Möwe", Am Kavalleriesand 25, Zusam• Richardstraße 31/32 Seebüll unternommen. Von Seebüll ging es an Dei• Willy Kühr über die Belgienfahrt der Frauengruppe. menkunft der Kreisgruppe, Kaffeetrinken, Kurzvor• So., 22. Nov. Allenstein: 15 Uhr, Cafe bei Margot, chen zum sehr alten Städtchen »Rosenkranz", wo im Herr Beismann von der Bundesbahn berichtet über träge und Lesungen von Alma Balduhn, Irmgard 1/21, Gotzkowskystraße 36 Alten Grenzkrug der Mittagstisch gedeckt war. An die geplante Westerwaldfahrt vom 2. bis 6. Mai Karnetzke und Anni Oest. Anschließend berichtet Do., 26. November, Ostpreußisch Platt: 18 Uhr, der Wiedau, einem großen Entwässerungspriel ent• 1988. Kulturreferent Reinhard Grütz über die Kulturta• Deutschlandhaus, 1/61, Stresemannstraße 90, lang, ging es zur alten und neuen Schleuse bei Hojer Scheeßel — Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr, gung der LOW-Landesgruppe Hessen. Raum 210 an der Nordsee. Im dänischen Hotel Emmerleff Kliv Stahmleder, Zum Treffpunkt, Film-Dia-Abend. Sbd., 28. Nov., Memellandkreise: 16 Uhr, Candys wartete eine gut gedeckte Kaffeetafel und abschlie• Hanau — Sonnabend, 7. November, 17.30 Uhr, Bierstuben, 1/41, Feuerbachstraße, Weih• ßend besichtigte man noch eine historische Fund• Nordrhein-Westfalen Begegnungsstätte, Tümpelgarten, Kulturveranstal• nachtsfeier stätte, an der Goldhörner gefunden wurden. Vors. der Landesgruppe: Alfred MikolelL Geschäftsstel• tung, Vorträge und Filmvorführung .Europäische Tragödie und die Tragödie des Deutschen Ostens in Glückstadt —- Donnerstag, 5. November, 15 Uhr, le: Tel. (0211) 395763, Neckarstr. 23,4000 Düsseldorf diesem Jahrhundert". Anschließendes Grützwurst• Raumann, Monatsversammlung mit einem Diavor• Bielefeld — Die am 20. Oktober eröffnete Wan• essen mit Sauerkraut. — Die Kreisgruppe Hanau Hamburg trag über das Wattenmeer. derausstellung .750 Jahre Elbing" mit Ansichten machte eine Drei-Tagesfahrt nach Lüneburg. Es Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Stanke, Telefon Itzehoe — Donnerstag, 29. Oktober, 15 Uhr, Cafe aus der Zeit vor der Zerstörung der Stadt kann noch wurde das Ostpreußische Landesmuseum besich• (041 09) 9014, Doilstraße 40, 2000 Tangstedt Schwarz, Frau Rausch hält einen Diavortrag über besichtigt werden. Vom 20. Oktober bis 12. Novem• tigt, die Lüneburger Heide und das Hermann-Löns- einen arabischen Fürstenhof. — Donnerstag, 5. No• ber auf der Galerie des Rathausneubaus im 2. Ober• LANDESGRUPPEN Denkmal wurden besucht. Auch der Vogelpark vember, 15 Uhr, Caf6 Schwarz, Oberstaatsanwalt geschoß, Niederwall 23, vom 20. Oktober bis 6. No• Walsrode stand auf dem Programm. Die Stadt Neumann spricht über erbrechtliche Einzelheiten. vember auch in der Volksbank Brackwede, Haupt• Hamburg wurde besichtigt, eine Hafenrundfahrt Dienstag, 3. November, 19.30 Uhr. Thalia- Malente/Gremsmühlen — Dienstag, 27. Okto• straße 84. — Sonntag, 1. November, 15 Uhr, Senne• bereicherte das Programm. Buchhandlung, Hermannstraße 18 ber, 16 Uhr, Hotel Deutsches Haus, heimatlicher friedhof, Vertriebenenkreuz, Totengedenken. — Dichterlesung Nachmittag mit Diavortrag »Naturimpressionen Donnerstag, 12. November, 17.30 Uhr, Alte Kassel — Dienstag, 3. November, 16 Uhr, Hotel mit Wolf gang Ignee. Er liest aus seinem Buch von der Schwarzmeerküste mit Donau-Delta" von Ravensberger Spinnerei, Murnau-Saal der Volks• Schweizer Hof, heimatliches Treffen. Ab 17 Uhr, .Masurische Momente —• Reiseskizzen aus Gerhard Blunck. hochschule, Heeperstraße 37, Schabberstunde mit Vortrag von Lm. Fröhlich über das Leben und Werk West- und Ostpreußen." Neustadt — Donnerstag, 12. November, 15 Uhr, Lesung aus Werken Ernst Wiecherts mit musikali• Ernst Wiecherts, dessen 100. Geburtstag. Holländersruh, Ostpreußennachmittag. scher oder Tonbildumrahmung. — Montag, 2. No• Wiesbaden — Dienstag, 10. November, 15 Uhr, vember, 14.30 Uhr, Gemeindehaus der Matthäus- Landesgruppe — Sonnabend, 31. Oktober, 15.30 Pinneberg — Sonnabend, 24. Oktober, Einlaß 19 Haus der Heimat, kleiner Saal, Nachmittagsveran• Kirchengemeinde, Schelpsheide 55, Buslinie 25, staltung der Frauengruppe, Thema .Aus den Wer• Uhr, Hörsaal des Hamburgischen Museums für Uhr, Beginn 20 Uhr, Hotel Cap Polonio, Fahltskamp Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße, Treffen ken Ernst Wiecherts."—Freitag, 13. November, 19. Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, 2000 48, Pinneberg, Herbstball mit umfangreichem Pro• der Frauengruppe. — Dienstag, 3. November, 16.30 Uhr, Rheineck Biebrich, Adolf-Todt/Ecke Stettiner, Hamburg 13 (U-Bahn Hallerstraße, S-Bahn Damm• gramm. Kartenvorverkauf: Zigarren Jensen, Tele• fon 22209, Fahltskamp 12; Irmgard Grassmann, Uhr, Gaststätte Stockbrügger, Turnerstraße 19, Kö• Familienstammtisch, Martinsgans-Essen. Anmel• tor, Schnellbus 38), Historiker Dr. Heinz Lingenberg nigsberger Stammtisch. dungen bis 10. November erbeten, Telefon 37 35 21. aus Danzig hält den Diavortrag .Die Entwicklung Hindenburgdamm 69; Hildegard Neumann, Tele• Essen — Sonntag, 25. Oktober, 16 Uhr, Gaststätte — Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr, Museum, der Kaschuben in Pommern und Westpreußen und fon 29118, Danziger Straße 2 und bei den Kassie• Kuhlmann, Haus Horlstraße 27, Essen-Dellwig, Vortrag, Professor Dr. Menzel, .Breslau, Geschichte ihre Beziehung zu den Deutschen". rern. — Sonntag, 8. November, 15 Uhr, Cap Polonio, Gänseverspielen. — Mittwoch, 18. November, 16 Heimatabend der Memelgruppe, Tonfilmvorfüh• und Identität einer deutschen Stadt". — Donners• Landsmannschaft Westpreußen — Sonnabend, rung .40 Jahre danach, Flucht und Vertreibung", tag, 12. November, 11 Uhr, Haus der Heimat, Aus• 31. Oktober, 15.30 Uhr, Museum für Völkerkunde Uhr, Rübenkamphalle, Veranstaltung der lands• mannschaftlichen Gruppen mit dem SHHB. Lm. Seibüchl berichtet über seine Reise nach Ost• stellungseröffnung, 700 Jahre deutsche Heimat im Hamburg, Rothenbaumchaussee 64, der Historiker preußen i gemeinsames Grützwurstessen. Osten. Dr. Heinz Lingenberg, Lübeck, hält einen Lichtbil• Riepsdorf — Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr, Recklinghausen — Mittwoch, 4. November, 16 dervortrag über die Kaschuben. Gasthaus .Zum Mittelpunkt der Welt," Lichtbilder• Uhr, Frauennachmittag. — Mittwoch, 11. Novem• vortrag über .750 Jahre Berlin", von Manfred Vol- Rheinland-Pfalz BEZIRKSGRUPPEN ber, 18 Uhr, Gaststätte Henning/Fritz, Vorstands• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon lack, Kiel. sitzung. — Vertreter der LO-Gruppe aus dem ge• Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonn• (06372) 4786. Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz samten Regierungsbezirk Münster trafen sich im abend, 31. Oktober, 15 Uhr, Gemeindesaal der Hei• Kaiserslautern — Sonnabend, 7. November, 20 Niedersachsen Kolpinghaus Recklinghausen zu einer Tagung, zu landskirche, Winterhuder Weg 132 (Bus 108 und Uhr, Neue Eintracht, Heimatabend mit ostpreußi• Vors. der Landesgruppe: Wilhelm von Gottberg,Telefon der der Bezirksreferent Gerhard Lewandowski, schem Essen. 106 bis Haltestelle Mühlenkamp Hofweg), Feier• (0 58 42) 3 79, Külitz 1,3133 Schnega. Weser/Ems: Fredi Steinfurt, eingeladen hatte. In seinem Vortrag be• stunde zum 100. Geburtstag von Ernst Wiechert, Jost, Telefon (05431) 3517, Quakenbrück; Lüneburg: Werner Hoffmann, Telefon (0 58 22) 8 43, Ebstorf; Han• richtete er vor allem über politische Tagesfragen Lebensweg und Lesung aus seinen Werken, um• und Organisationsangelegenheiten. In einer Ge• Baden-Württemberg rahmt mit Liedern vom Singkreis. nover: Dr. Hans Dembowski, Telefon (0 52 81) 34 69, Bad Pyrmont; Braunschweig: Waltraud Ringe, Telefon (05 31) sprächsrunde berichteten die Teilnehmer über die Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. Farmsen/Walddörfer — Dienstag, 27. Oktober, 57069, Braunschwelg Arbeit in ihren Gruppen und tauschten Erfahrun• (0 72 37) 78 53, Postfach 3 51,7530 Pforzheim. Landesge• 15.30 Uhr, Condor e. V., Berner Heerweg 188, Ham• Braunschwelg — Mittwoch, 28. Oktober, 17.30 gen aus. Landesvorstandsmitglied Friedrich Voß, schäftsführer: Harald Rebner, Telefon (0 7132) 4 23 78, burg 72, Treffen der Frauengruppe. Gäste sind herz• Uhr, Stadtparkrestaurant, Erntedankfest. Marl, überbrachte die Grüße des Landesverbandes Häldenstraße 42, 7107 Neckarsulm 5 lich willkommen. Gifhorn — Sonnabend, 14. November, Heimat• und gab Hinweise über die Vorbereitungen und die Metzingen — Sonnabend, 24. Oktober, 19 Uhr, Harburg/Wilhelmsburg — Montag, 26. Oktober, abend mit Heckessen. Durchführung des zu Pfingsten stattfindenden Kegelheim Bohn, Stuttgarter Straße, Grützwurst• 18 Uhr, Gasthof zur grünen Tanne, Bremer Straße Goslar—Sonnabend, 7. November, 15 Uhr, Paul- Deuschlandtreff ens in Düsseldorf. Über die Jugend• essen. 307, Harburg, Heimatabend. Gerhardt-Haus, Heimatnachmittag.—Sonntag, 15. arbeit berichtete Landesjugendreferent Hans HEIMATKREISGRUPPEN November, 11 Uhr, Mahnmal der Vertriebenen bei Herrmann, Recklinghausen, ausführlich. Er warb Bayern Insterburg — Freitag, 6. November, 18.30 Uhr, der Kaiserpfalz, Totengedenken zum Volkstrauer• vor allem für die Beschickung der jeweils in den Vors. der Landesgruppe: Horst Popp, Telefon (089) Gaststätte Zur Postkutsche, Hamburg-Horn, Hor• tag. — Zum letzten Heimatnachmittag hieß Kreis• Ferien in Oerlinghausen stattfindenden Jugendse• 22 05 22. Vorl. Geschäf tosteile: Fritz Maerz.Telef on (0 89) ner Landstraße 208, Zusammenkunft, Ernst Willi vorsitzender Ernst Rohde auch Gäste aus Mittel• minare, an denen Kinder im Alter von 8 bis 13 Jah• 8123379, Krautheimstraße 24, 8000 München 50 Safran hält einen Diavortrag über Danzig und Süd• deutschland und der ganzen Bundesrepublik will• ren aus allen Schichten der Bevölkerung teilneh• Tutzing — Sonnabend, 31. Oktober, 16.30 Uhr, ostpreußen im Sommer 1967. kommen. In einigen Ausführungen ging er auf die men können. — Zu dem vom 19. März bis 2. April Andechserhof, Treffen der landsmannschaftlichen Tilsit und Umgebung — Sonnabend, 21. Novem• militärische und wirtschaftliche Weltlage ein. 1988 durchzuführenden Seminar können noch Gruppe. Lm. Birk von der Kreisgruppe Starnberg ber, 14.30 Uhr, Hotel Europäischer Hof, Kirchenal• Größte Bedeutung komme auch den in Rußland ein• Anmeldungen entgegengenommen werden. An• zeigt Dias seiner Reise durch Pommern und Ost• lee 45 (gegenüber dem HauptbahnhoO, Feierstun• geführten Reformen zu. Das innerdeutsche Ver meldungen bei Hans Herrmann, Telefon preußen. Anschließend Lungwurstessen. 02361/82503, Winnlohstraße 12, 4350 Reckling• de zum 100. Geburtstag des ostpreußischen Dich• hältnis muß endlich die Aufhebung des Schießbe• Weiden — Sonntag, 8. November, 14.30 Uhr, hausen. ters Ernst Wiechert. Aus seinem Leben erzählt Ur• fehls zum Ziel haben. Er dankte Cäcilie Slawinski Handwerkerhaus, Heimatnachmittag mit Filmvor• sula Meyer-Semlies; aus seinen Werken liest Her• aus Danzig für das Buchgeschenk .Gedichte von Wuppertal — Sonntag, 25. Oktober, 16 Uhr, führung. — Sonnabend, 14. November, Josefshaus, bert Tennigkeit, ein Schauspieler aus Pogegen im Friedrich Rückert, gedruckt 1841" und Georg Harry Schuberthaus Barmen, Sternstraße 32, Erntedank• Ehrennachmittag des örtlichen Verbands des Memelland; ostpreußische Lieder singt der ost• Aschmann aus Heydkrug für die achtbändige Aus• fest Mitwirkende Ostpreußen-Chor Remscheid: Bundes der Vertriebenen, mit anschließendem Abendessen. preußische Singkreis. gabe der .Dokumentation der Vertreibung" Er gab Bergische Jagdhornbläser Wuppertal; Ostpreußi• Jahrgang 38 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 16 fcos OOprrußrnblaU

Laudien, Helene, aus Schleswig, jetzt Berliner Stra- Kempka, Emilie, geb. Kelbassa, aus Montwitz, Kreis ße 37 2380 Schleswig, am 25. Oktober Ortelsburg, jetzt Goethestraße 19, 4811 Leo• Meistrowitz, Gustav, aus Ebendorf, Kreis Orteis. poldshöhe-Greste, am 28. Oktober bürg jetzt Am Wall 1. 5164 Nörrenich, am 2a Müller, Elly-Lotte, geb. Canditt, aus Grünhagen, Kreis Stuhm, jetzt Am Kreideberg 27, 2120 Lü• Mertschb Fritz, aus Grammen, Kreis Ortelsburg, neburg, am 29. Oktober jetzt Sonnenweg 19,3000 Hannover, am 27. Ok- Fortsetzung von Seite 12 Niko, Martha, geb. Paninka, aus Rodenau und Kaf fka, Amalie, geb. Klimarschewski, aus Groß Las• John, Gertrud, aus Groß Lindenau, Kreis Königs• Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Friedberger Straße 33, NeussJErna, geb. Neumann, aus Mensguth, Kreis ken, Kreis Lyck, jetzt Holl 3,5067 Kürten, am 24. berg-Land, jetzt Steegerstraße 37, 5620 Velbert 6301 Reiskirchen 1, am 24. Oktober Ortelsburg, jetzt Dr.-Toll-Straße 545, aus Baden, Oktober Orrisch, Willi, aus Königsberg, Wilhelmstraße 13b, 1, am 26. Oktober 5020 Frechen, am 24. Oktober Knetsch, Paul, aus Funken, Kreis Lotzen, jetzt 2330 jetzt Kampstraße 4,4300 Essen 11, am 24. Okto• Kubbuteit, Emma, geb. Naused, aus Loye, Kreis Eckernförde-Windeby, am 28. Oktober Nienke, Paul, aus Allgau (Klein Allgawischken), Elchniederung, jetzt zu erreichen über Herrn ber Lindner, Fritz, aus Lyck, Falkstraße 8, jetzt Hans- Kreis Elchniederung, jetzt Frommershausen, Horst Frischmuth, Hildesheimer Straße 119, Pelka, August, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg, Schutten-Straße 12, 5000 Köln 91, am 24. Okto• Dachsbergstraße 18,3502 Vellmar 2, am 26. Ok• 3000 Hannover 1, am 27. Oktober jetzt Gorch-Fock-Straße 18,2057 Reinbek-Neu- ber schöningstedt, am 28. Oktober tober Lehmann, Ursula, geb. John, aus Osterode-Schil• Matthies, Karl, aus Alienburg, Königstraße, Kreis Peyer, Wilhelm, jetzt Bahnstraße 34, 4006 Erkrath, deck, jetzt Pommernstraße 8, 7890 Waldshut- Rohde, Albert, aus Grünwalde, Kreis Ortelsburg, Wehlau, jetzt Altonaer Chaussee 45,2000 Sche• am 4. Oktober Tiengen 2, am 23. Oktober jetzt Am Friedenshof 52,4230 Wesel-Olbrichho- nefeld, am 24. Oktober Ruck, Willi, aus Groß Nuhr, Kreis Wehlau, jetzt Am Poeszat, Herta, geb. Rieder, aus Eydtkau, Kreis fen, am 29. Oktober Molloisch, Otto, aus Geigenau, Kreis Lyck, jetzt Ebenrode, jetzt Roszstraße 11, 5600 Wuppertal Roß, Hedwig, geb. Malicki, aus Osterode, Schul• Tonhafen 12, 2217 Kellinghusen, am 2a Okto• Voltastraße 29,3000 Hannover, am 21. Oktober 1, am 27. Oktober straße 9, jetzt Beethovenstraße 59,7700 Singen, ber Murach, Gustav, aus Freudengrund, Kreis Ortels• Schmidt, Else, geb. Günther, aus Lyck, Prostker Vor• am 27. Oktober Schneider, Waltraut, geb. Goetz, aus Ortelsburg, burg, jetzt Hirschbergstraße 29,4670 Lünen, am Skulima, Gustav, aus Waldau, Kreis Königsberg- stadt 39, jetzt Kirchenweg 2, 8897 Pöttmes, am 29. Oktober jetzt Hugo-Heimann-Straße 17, 1000 Berlin 47, 25. Oktober Land, jetzt Masurenring 16,2300 Kiel 14, am 27. am 24. Oktober Naroska, Gertrud, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Oktober Schmidt, Franz, aus Gumbinnen, Kirchenstraße 18, Wichernstraße 26, 5800 Hagen-Helfe, am 26. Strebel, Martha, aus Lindenberg, Kreis Osterode, jetzt Fliederstraße 2,5308 Rheinbach, am 28. Ok• Spellmeyer, Martha, geb. Hirsch, aus Heinrichs• jetzt Alte Heerstraße 22,3405 Rosdorf 9, am 23. Oktober walde, Kreis Elchniederung, jetzt Steinumer tober Oktober Preuß, Irmgard, aus Allenstein, jetzt Weisestraße Straße 16, 3331 Beienrode, am 26. Oktober Schmidt, Lotte, geb. Duscha, aus Buchwalde, Kreis 10, 1000 Berlin 44, am 27. Oktober Suchowierz, Walter, aus Plöwken, Kreis Treuburg, Osterode, jetzt Beksberg 24,2000 Wedel, am 26. Steinbacher, Hildegard, geb. Hitzigrath, aus Eydt• Schubring, Artur, aus Königsberg I. R. 1 und Flak 1, kau, Kreis Ebenrode, am 27. Oktober jetzt Höftestraße 13,4459 Ringe, am 30. Oktober Oktober Tobies, Ernst, aus Gumbinnen, Friedrichstraße 10, Schob, Erna, geb. Gambalat, aus Angerapp, jetzt jetzt Lerchenstraße 2a, 8403 Bad Abbach, am 29. Wichmann, Martha, geb. Fischer, aus Wangnicken, Oktober Kreis Fischhausen, jetzt Dr.-Kürsen-Straße 2, jetzt Windallee 26, 2930 Varel, am 28. Oktober Bollersen Nr. 19,3103 Bergen 1, am 29. Oktober Trylus, Otto, aus Wilhelmsrode, Kreis Labiau, jetzt Schob, Ernst, aus Angerapp, jetzt Bollersen Nr. 19, Sczech, Erna, geb. Stolz, aus Kreuzfeld, Kreis Lyck, 5030 Hürth, am 22 Oktober Mühlenstraße 26,4591 Molbergen, am 20. Okto• 3103 Bergen 1, am 24. Oktober jetzt Danziger Straße 34, 2350 Neumünster, am Wolff, Irmgard, geb. Marx, aus Gumbinnen, Bis• ber Szidat, Karl, aus Grünlinde, Kreis Wehlau, und 26. Oktober marckstraße 43, jetzt Haagweg 5,6350 Bad Nau• Volkmann, Fritz, aus Zallenfelde, Kreis Preußisch Oppen, jetzt Liedenkummer Bogen 8a, 2101 Sköries, Ida, geb. Borm, aus Neuschleuse (Jedwillei• heim, am 29. Oktober Holland, jetzt Müllheimertal 5,6940 Weinheim, Hamburg 96, am 29. Oktober ten) und Seckenburg, Kreis Elchniederung, jetzt am 24. Oktober Wythe, Anna-Marie, aus Heidekrug-Heiligenbeil, zu erreichen über Herrn Horst Frischmuth, Hil• zum 75. Geburtstag Wulff, Hanna, aus Kuikeim, Kreis Königsberg- jetzt Wilstorier Straße 44,7730 VS-Villingen, am desheimer Straße 119,3000 Hannover 1, am 29. Dawid, Frieda, aus Ortelsburg, jetzt Pfingststraße 8, Land, jetzt Obere Remscheider Straße 16, 5632 28. Oktober Oktober 3513 Staufenberg 1, am 29. Oktober Wermelskirchen 1, am 29. Oktober Zach, Kurt, aus Berlin, jetzt Demminer Straße 7, Werner, Olga, geb. Dreyer, aus Heiligenbeil-Ro• Dietzler, Margarete, geb. Grigo, aus Königsberg, zur goldenen Hochzelt 1000 Berlin 65, am 24. Oktober senberg, jetzt Möllner Landstraße 37a, 2056 Vorstädtische Langgasse 114, jetzt Heinrich• Glinde, am 25. Oktober Blumstein, Artur und Frau Gertrud, geb. Rohmann, zum 81. Geburtstag straße 5, 6600 Saarbrücken 5, am 22. Oktober aus Osterode, Kaiserstraße, und Neidenburg, Bablnnek, Fritz, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, Wittkowski, Hedwig, geb. Patzia, aus Kornau, Kreis Fischer, Horst, aus Jägerhöh (Schudereiten), Kreis Ortelsburg, jetzt Weltersbach 9, 5653 Leichlin• jetzt Farnweg 1, 2903 Ofen, am 26. Oktober jetzt Weißer Weg 30,4920 Lemgo 1, am 26. Ok• Elchniederung, jetzt Oberdrees, Oberdreeser Haufe, Willy und Frau Elly, geb. Engling, aus tober gen, am 24. Oktober Straße 50, 5308 Rheinbach, am 27. Oktober Zielinski, Ida, geb. Borchert, aus Weidicken, Kreis Osterode, Elwenspoekstraße 19, jetzt Badgasse Balzer, Otto, aus Kalkhof, Kreis Treuburg, jetzt Pe• Gärtner, Ruth, aus Gumbinnen, jetzt Herzogstraße 1, 7750 Konstanz, am 16. Oktober tersstraße 28,6700 Ludwigshafen, am 26. Okto• Lotzen, jetzt Mommerstraße 20,4054 Nettetal 1, 15, 5620 Velbert 1, am 30. Oktober am 24. Oktober Kulmer, Felix und Frau Irmgard, geb. Plotzki, aus ber Gallwitz, Marie, aus Großalbrechtsort, Kreis Or• Bischofsburg, jetzt 5300 Bonn 1, am 18. Oktober telsburg, jetzt 7616 Biberach-Erzbach 4, am 28. Blaurock, Marie, geb. Bozilewski, aus Soffen, Kreis Naether, Horst und Frau Vera, geb. Dreher, aus Al• Oktober Lyck, jetzt OT Neuhaus, 3450 Holzminden 2, am lenstein und Döbern, Kreis Preußisch Holland, zum 80. Geburtstag Geschwandtner, Gustav, aus Eydtkau, Kreis Eben• 29. Oktober jetzt Kalkturmstraße 101, 5560 Wittlich, am 21 Bolz, Elsa, geb. Kizio, aus Arys, Kreis Johannisburg, rode, jetzt Hochuferstraße 15,6800 Mannheim, Dombrowski, Johann, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Oktober Am Schafbring 67,3000Hannover 81, am 27. Ok• jetzt Am Fahrweg 5,5300 Bonn-Lengsdorf, am 2. am 28. Oktober Otte, Richard und Frau Gertrud, aus Mehlsack, tober Oktober Haupt, Käthe, geb. Rondeck, aus Herdenau (Kall- Kreuzberg und Königsberg, jetzt 2053 Schwar• Freiwald, Gertrud, aus Wolfsdorf-Praddau, Kreis Brenda, Hedwig, aus Gedwangen, Kreis Neiden• ningken), Kreis Elchniederung, jetzt Rue Wal- zenbek, am 16. Oktober Königsberg-Land, jetzt Sohnreystraße 20, 3000 burg, jetzt Lindenallee 2d, 2427 Malente- there Jamar 299, B-4300 Ans, am 25. Oktober Schruba, Karl und Frau Anna, geb. Woycienuk, aus Hannover 1, am 27. Oktober Gremsmühlen, am 28. Oktober Kaiina, Hedwig, geb. Bublitz, aus Altkirchen, Kreis Draheim, Kreis Treuburg, jetzt Kiefernstraße 5, Goga, Elisabeth, aus Ludwigsort, jetzt Zum Öhr 4, Buddrus, Herbert, aus Schakendorf (Schakuhnen), Ortelsburg, jetzt Hohensteiner Straße 26, 5608 4230 Wesel 13 2380 Schleswig, am 25. Oktober Kreis Elchniederung, j etzt Am Oberhamm 126a, Radevormwald, am 24. Oktober Gudladt, Walter, aus Eydtkau, Hansastraße 1, Kreis 2850 Bremerhaven, am 25. Oktober Klein, Margarete, geb. Czwikla, aus Eichental, Kreis Upadek, Friedrich und Frau Emilie, geb. Kukla, aus Ebenrode, jetzt Söhrestraße 6, 3507 Baunatal 3, Gudat, Herta, geb. Krebs, aus Königsberg, Grünhof- Johannisburg und Rosenberg, jetzt Tersteegen- Buschwalde, Kreis Neidenburg, jetzt Wolt- am 30. Oktober fer Weg 8, und Schleiermacherstraße 21, jetzt straße 10, 4130 Moers 1, am 24. Oktober manstraße 12, 5650 Solingen, am 14. Oktober Holzlehner, Albert, aus Lyck, Sentker Chaussee 3, Richard-Wagner-Ring 4c, 6710 Frankenthal, am Kling, Paul, aus Lyck, General-Busse-Straße 19, jetzt zum Abitur jetzt Hasenspitz 71,6200 Wiesbaden-Dotzheim, 27. Oktober Heidstücken 27,2000 Hamburg 71, am 30. Okto• Fabritz, Ute (Fabritz, Gerhard und Frau Inge, geb. am 26. Oktober Hoffmann, Elsa, aus Königsberg, jetzt Senioren• ber Rehwald, aus Paulswalde, Kreis Angerburg), Huppke, Herta, verw. Dehn, geb. Radzuweit, aus zentrum, Böttcherkamp 187, Wohnung 436, Kostropetsche, Wanda, aus Grünau, Kreis Lotzen, jetzt Am Stadtbad 8, 6440 Bebra, am Jacob- Trakehnen, Kreis Ebenrode, jetzt Kivostraße 11, 2000 Hamburg 53, früher Alte Wöhr 1 lb, 2000 jetzt Breite Straße 63,5810 Witten, am 28. Okto• Grimm-Gymnasium in Rotenburg a. d. Fulda 8912 Kaufering, am 24. Oktober Hamburg 60, am 22. Oktober ber Schmalz, Monika (Schmalz, Manfred und Frau Jelonnek, Gerhard, aus Königsberg, Olwuder Allee Kaiser, Emilie, geb. Wirbel, aus Alt-Gertlauken, Kuhrau, Gertrud, geb. Ewert, aus Königsberg, Füsi• Gerda, geb. Hoffmann aus Küssen, Kreis 50, jetzt Storchennest 7, 2400 Lübeck 1, am 22. Kreis Labiau, jetzt Beim Bohnenhof 46, 2800 lierweg 32, jetzt Reichensteinstraße 66, 6903 Schloßberg), jetzt Baseler Straße 7, 7850 Lör- Oktober Bremen 44, am 10. Oktober Neckargemünd, am 30. Oktober räch, am Hans-Thomas-Gymnasium in Lörrach

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Modellprospekt graient . 69 wohnhaft gewesen in Königsberg (Pr), Vogelweide 5 direkt vom Erfinder der berühmten Lufratits H von allen Angehörigen der beiden Letztgenannten bestä• Polster-Schuhe. Ij und Bekannten tigen? Dr. Maartont, 8124 See»haupt 14 Wer hat damals ebenfalls zeitwei• Im Namen aller Angehörigen se in dem dortigen Ziegeleigebäu• Elisabeth Döge, geb. Kühnemann de gelebt? Polnische Urkunden 5 Kinder und 1 Enkel u. a. SchriftstOcke Obersetzt und beglaubigt Bitte sofortige Meldung, bevor es preiswert vielleicht unabsichtlich vergessen Alf Bohl wird, erbeten an: Manfred Fabian- Vereid. Dolmetscher Ihren Geburtstag ke, Seidenstraße 5,4156 Willich 2- Anglstr. IDE.8301 Salzweg.Tel.0851 /4 1254 Anrath, Ruf 021 51—636-2477. feiert am 29. Oktober 1987 Agathe Kuck Zwecks Urkundenregelung von Notar Tulpenweg 27, 6300 Gießen Dr. Erich Prengel aus Allenstein geb. Marga bitte ich um Anschrift des Nachfol• aus Allenstein genotariats in der BRD. Zuschr. erb. Ziegelei Lion, Mozartstraße an Arthur Lehmann, Schröderstr. SCHMUCK und Osterode, Mackensenstraße 45A, 6900 Heidelberg, Tel.: 062 21- 4 5940. Die schonen Dinge des Lebern jetzt Eickener Straße 183 CH-4106Therwil, 1. Oktober 1987 4050 Mönchen-Gladbach 1 Talackerstraße 3 Nach langer, schwerer Krankheit entschlief unser lieber Väti Suche meinen Cousin Erich Grap aus Es gratuliert herzlich Gründen, Kr. Labiau und Erwin Dein Ehemann Hanni Mertlnett aus Labiau, Königsberger Paul Specht Str. 34. Bitte meldet Euch! Frida Molkereipächter Steinmann-Sassning aus Labiau, • 1. 2. 1899 f 29. 9. 1987 Königsberger Str. 55, heute Wann• wies 160, Ch-8124 Maur, Schweiz. Dies ist der Tag, den der HERR macht; In süller Trauer lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein! Ps. 118/24 Isabella Specht Ursula Specht Ich suche meinen Bruder Heinz 50 Jahre gemeinsamer Lebensweg! Kösling, geb. 1932 oder 1933. Un• und Angehörige sere Heimatadresse war Tribunal• Am 26. Oktober 1937 wurden in Neidenburg, Ostpreußen, getraut straße 133 in Friedland, Kreis Bar• Artur Blumstein tenstein, Ostpr. Im Frühjahr 1947 Urnenbeisetzung in Basel. wurden wir in Insterburg getrennt Gertrud Blumstein, geb. Rohmann Wer weiß etwas über Kurt und früher Osterode, Kaiserstraße, und Neidenburg, Ostpreußen Grete Kösling aus Gerdauen? jetzt Farnweg 1, 2903 OfenAO. Zuschr. bitteanUrsula Müller, geb. wie einst, Kösling, Münzstraße 22,3100 Celle. Zu der goldenen Hochzeit gratulieren wir herzlichst und wünschen von einen schönen Tag im Kreise Eurer Familie. Am 12. Oktober 1987 ist meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Oma Für die weiteren gemeinsamen Jahre wünschen wir alles Gute, viel Freude, Kraft für jeden Tag, Herzensfrieden und Gottes Segenl Edith Roden KönlgabtrQ/Pr^ In herzlicher Verbundenheit geb. Grieschat 8011 BALDHAM, Bahnhofspl. 1 die Geschwister mit Familien • 2. 4. 1914 t 12. 10. 1987 Telefon (081 06) 8753 Angerburg Unsern neuen Katalog sen• für immer von uns gegangen. den wir Ihnen gern kosten• los zul In süller Trauer Wir haben Abschied genommen von meinem lieben Mann, unserem herzensguten Vater, Schwiegervater und Opa Hannes Roden Familien-Anzeigen Kinder und Enkelkinder Hans Hornberger • 10. 5. 1922 in Balga, Ostpreußen f 4. 10. 1987 in GötÜngen Wichmannstraße 39, 2000 Hamburg 52 Ihren Geburtstag

feiert am 28. Oktober Elirlede Hornberger, geb. Tiedmann unsere liebe MutÜ, Oma und Ute Kaschublak, geb. Hornberger Uroma Rainer Kaschublak mit Dirk Nach einem erfüllten Leben verstarb im gesegneten Alter von 95 Jah• Martha Rudowski und alle Angehörigen ren meine herzensgute Mutter geb. Glattkowski aus Liebemühl, Kreis Osterode Vera Grunwald Wilhelm-Raabe-Straße 17, 3400 GötÜngen Postqiroamt Köln jetzt Dresdener Straße 26 geb. Hlrschberger Sparkasse Bonn 2150 Buxtehude • 1. 7. 1892 in Spitzhut/Memel Volksbank Bonn t 14. 10. 1987 in Großhansdorf Commerzbank Bonn Es gratulieren herzlich früher Königsberg (Pr) 9, Orselnstraße 12 IIEinzahlungeIn bei allen Banken, die Kinder, 3 Enkel und 2 Urenkel Sparkauen und Poitömtern möglich Gleichzeitig gratulieren wir ihrer Werner Guillaume In Liebe und Dankbarkeit. Zwillingsschwester Armin Grunwald Deutsche 21 10. 1986 Auguste Kroll Wehhungerhilfe geb. Glattkowski In süllem Gedenken Adenauerallee 134 5300 Bonn 1 Tel (02281 22 88 0 jetzt DDR 2403 Bad Kleinen Charlotte Guillaume, geb. Beier Walddörferstraße 267, 2000 Hamburg 70 Am Turmhaus 7 Wir danken für den kostenlosen Abdruck r Anzeige Jahrgang 38 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 18 IMS £ftpnuicnblatt

In stiller Trauer nahmen wir Abschied von unserer lieben Jesaja 43, 1 Statt Karten Schwester, Schwägerin und Tante Wir trauern um unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Omi und Uromi Für alle Beweise der Anteilnahme, die schönenKranz- und Erna Winzler BlumenspendenunddasehrendeGeleitzurletztenRuhe- geb. Kasperowskl Anna Fritzsche stätte beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen aus Krokau, Kreis Neidenburg geb. Bleßmann '2a 5. 1915 f 24. 9. 1987 aus Tilsit, Ostpreußen wohnhaft gewesen in Recklinghausen die Gott, der Herr, am 15. August 1987 im Alter von 88 Hildegard Wobbe Jahren in seinen ewigen Frieden nahm. Ferner gedenken wir unserer lieben Schwester sagen wir auf diesem Wege allen herzlichen Dank. Im Namen aller Angehörigen Ursula Fritzsche • 22. 5. 1926 in Tilsit t 1. 9. 1974 in München Elfriede Poller und unseres lieben Onkels Die Anverwandten Helmut Bleßmann Am Bergeracker 27, 5210 Troisdorf • 27. 7. 1917 in Tilsit Die Beerdigung fand am 2. Oktober 1987 auf dem Waldfriedhof in der plötzlich und unerwartet am 3. September 1987 an sei• nem jetzigen Wohnort in Hannover verstarb. Troisdorf statt In Liebe und Dankbarkeit 5000 Köln 60 (Longerich), im Oktober 1987 Anneliese Scher, geb. Fritzsche Manfred Fritzsche Brigitte Bergmann, geb. Fritzsche Das Sechswochenamt wird gehalten am Samstag, dem 24. Oktober 1987, um 17.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Dionysius, in Köln-Longerich. .Meinen Frieden gebe ich euch!' mit ihren Familien. Joh. 14, 27 Wir nahmen Abschied von meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin, Unterstraße 24, 5591 Faid b. Cochem Tante und Kusine Wer treu gewirkt, bis ihm die Kraft gebricht, Anna Podufal und liebend stirbt, geb. Bienko ach, den vergißt man nicht. aus Kelchendorf, Kreis Lyck , Fern der Heimat Ostpreußen verschied am Samstag, dem Nach einem erfüllten Leben nahm Gott der Herr heute meinen lieben • 24. 9. 1907 t 8. 10. 1987 10. Oktober 1987, im gesegneten Alter von 97 Jahren unse• Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager, re geliebte Mutter, Omi und Uromi, Frau Ihr folgte zwei Stunden später ihre Schwester Onkel und Vetter Agnes Rybikowski Martha Olschewski Otto Rehaag geb. Bienko geb. Kowalewski •10.7.1901 f 12. 10. 1987 aus Wölfeisgrund, Schlesien ehemals Bäckerei Muschaken zu sich in seinen Frieden. M7.3.1912 fa 10. 1987 Im Namen aller Angehörigen Franz Podufal Am Jacobsberg 29 In Üefer Trauer In Liebe und Dankbarkeit: 5600 Wuppertal 12 Hildegard Krolczik, geb. Olschewski Maria Rehaag, geb. Schmidt Bruno und Ellen Rehaag, geb. Böhm Bruno Olschewski Hansund Gertrud Schlüsener.geb. Rehaag Die Beisetzungen fanden statt am 11 Oktober 1987 und am und Annemarie Schuhmann Theo und Renate Kentner, geb. Rehaag 16. Oktober 1987. sowie Enkel und Urenkel Hugo Rehaag Elsa Lanfermann Enkelkinder und Anverwandte

1. Kor. 13,13 Melchiorstraße 9, 4620 Castrop-Rauxel (Frohlinde) In Gottes Frieden ging heute heim unser geliebter Familienmittel• Thorwaldsenstraße 26, 1000 Berlin 41 punkt, unsere Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter früher: Sensburg, Ostpr., Langgasse 16 und Tante Hedwig von der Trenck-Zohlen Ostpreußen geb. von Keudell Und meine Seele spannte aus dem Hause Hohenlübbichow weit ihre Flügel aus. • 13. April 1891 f 12. Oktober 1987 Flog durch die stillen Lande, In Dankbarkeit als flöge sie nach Haus. Wilhelm von der Trenck-Zohlen Dorothea von der Trenck Nach langer, schwerer Krankheit entschlief mein lieber Bruder geb. Springmann Elisabeth von der Trenck geb. Heipmann Felix Mitzka Waltraud Kähny, geb. von der Trenck Sie Dr. Flitz H. Kähny ' 26. 5. 1901 in Treuburg, Ostpreußen Erika Thiel, geb. von der Trenck f 3. 10. 1987 in Oldenburg Walter Thiel starben Ilse Vogel, geb. von der Trenck In stiller Trauer Dr. Wolfram Vogel fern im Namen der Angehörigen 15 Enkel und 22 Urenkel Li sbe th Du sc h a, geb. Mitzka

Ochsenburger Straße 8, 7519 Sulzfeld/Baden der Beerdigung am Donnerstag, 15. Oktober 1987, um 15.00 Uhr Friedhof Marienburger Straße 6, 2870 Delmenhorst Sulzfeld Heimat Die Beisetzung der Urne hat in aller Stille stattgefunden.

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. 1 vonunsere n Eltera Bruder Schwe In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben .Ä^Ära? - - Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine Reinhard Gandowitz Frieda Papke • 9. 4. 1909 t 27. 7. 1987 geb. Drawert Else Gandowitz geb. Weihs • 26.9.1904 f 11. 10. 1987 • 11.4. 1909 t 6. 10. 1987 aus Siegfriedsdorf, Westpreußen Königsberg (Pr), Kalthöfsche Straße 17 In stiller Trauer Willi und Christel Schiering, geb. Papke In Dankbarkeit Werner und Inge Papke Winfried Gandowitz mit Familie Heinz-Rolf und Adelheide Diedrichs, geb. Papke Hilmar Gandowitz mit Familie Michaela, Petra, BetUna und Holger als Enkel Erich Gandowitz f 17. 9. 1963 Friederike als Urenkel Hildegard Muehle, geb. Gandowitz und Anverwandte Gerda Doepner, geb. Gandowitz Ursula Hagelmann, geb. Gandowitz Trauerhaus: Diedrichs, Breite Straße 29, 5600 Wuppertal 21 Lothar Gandowitz mit Familie Die Beerdigung fand statt am Freitag, dem 16. Oktober 1987, um 11.00 Uhr auf Kurt Weihs, Magdeburg Teckstraße 17, 7034 Gärtringen dem reformierten Friedhof in Wuppertal-Ronsdorf, Staubenthaler Straße. 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 19 £os £firmuf?mblaii Aktuelles

Bilder voller Leben Weltstadt Königsberg in Wort und BUd Ausstellung von Hubert Meiforth Die Stuttgarter Ausstellung bringt Zeugnisse zur Stadtgeschichte der ostpreußischen Metropole Hamburg — Landschaft zwischen Land und Stuttgart — Die Ausstellung „Königsberg Dr. Heinz Radke, München, Vorsitzender Hauptstadt, reichte an Bedeutung und mit Meer, zwischen Ebbe und Flut hat Hubert in Preußen" wurde im Haus der Heimat des der Ost- und Westpreußenstiftung in Bayern, ihrer Ausstrahlung weit in den europäischen Meiforth, Jahrgang 1913, auf seinen Ölbildern Landes Baden-Württemberg in Stuttgart ging in seiner Rede insbesondere auf die Kö• Ostraum hinein, ihre politischen, kulturellen und Aquarellen festgehalten. Meiforth, in dem eröffnet. Mitglieder der Ost- und Westpreu• nigsberger Stadtgeschichte ein. Er hob den und wirtschaftlichen Impulse, die für die kleinen Marschenstädtchen Wüster in ßenstiftung in Bayern haben in ehrenamtli• liberalen und weltoffenen Geist der Stadt Vermittlung des abendländischen Kulturguts Schleswig-Holstein geboren, gilt als einer der cher Arbeit aus den Beständen der stiftungs• hervor, denn bis weit in das 18. Jahrhundert wirksam wurden, werden in dieser Ausstel• bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler eigenen Sammlungen und Archive die Aus• wurde auch die prußische und litauische lung wieder aufgefrischt und interessierten unserer Zeit, ein würdiger Vertreter der Tradi• stellung gestaltet. Uber 40 Schautafeln, Ori• Sprache gepflegt, und bis in das 20. Jahrhun• Besuchern präsentiert. tion eines Nolde und Modersohn. Seine Bilder ginalkarten, Kupferstiche, Aquarelle, Ölge• dert wurde ein Gottesdienst in französischer Im Rahmen dieser Ausstellung findet am sprühen voller Leben, temperamentvoll der Strich, von großer Intensität die Farben. Die für mälde und Kreidezeichnungen finden sich Sprache abgehalten, so kamen denn auch die Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr, im Großen Fremde oft eintönig wirkende Landschaft des neben historischen Quellen, Bildmaterialien hugenottischen Erben nicht zu kurz. Saal des Hauses der Heimat in Stuttgart eine Nordens wird durch Meiforths Bilder zum und Exponaten von Bernsteinschmuckstük- Der Vorsitzende der LO-Kreisgruppe Stutt• Vortragsveranstaltung statt. Wolfgang Ignee, ken, um Informatives und Interessantes über Leben erweckt, sie strahlt ein inneres Licht gart, Herbert Muschlien, bedauerte in sei• Leiter des Feuilletons der Stuttgarter Zei• die Stadt sowie ihre Geschichte und Persön• aus, leuchtet geradezu geheimnisvoll. — „Auf nem Schlußwort, daß Königsberg heute noch tung, wird über die Lage der Nachrichten aus lichkeiten zu bieten. Ein besonderes Schmuck• das Teilhaben, nicht auf das sichere Gelingen sowjetisches Sperrgebiet ist und daß es des• Königsberg referieren. Die Ausstellung ist bis stück ist das Königsberger Gebet- und Ge• kommt es an", hat der Künstler einmal seine halb für die Deutschen nicht möglich ist, zum 30. Oktober, montags bis freitags von 10 sangsbuch in litauischer Sprache. Arbeitsweise erläutert. „Auf das inständige, diese Stadt, für viele sogar ihre Heimatstadt bis 12 Uhr und von 14 bis 20 Uhr zu sehen. ehrliche und dauerhafte Bemühen, den Geist Die Stadtgeschichte ist gegliedert in ein• zu besuchen. Königsberg, die ostpreußische Wei zelne Themendarstellung, wie „Der allge• einer Landschaft, der sie durchweht, an einem meine Stadtcharakter Königsbergs", „Die bescheidenen Zipfel ergreifen zu wollen." Frühgeschichte Königsbergs" und „Die Re• Noch bis zum 30. Oktober kann man sich im formation in Preußen". Neun Themen erzäh• Hotel Hamburg-Plaza, Marseiller Straße 2, len, dargestellt anhand von Stadtansichten, Für Gesamtdeutschland eingesetzt Nähe Dammtorbahnhof, davon überzeugen, Originalpostkarten und Bildnissen die Kö• wie sehr es Hubert Meiforth gelungen ist, „den nigsberger Stadtgeschichte. In Vitrinen sind Professor Emil Schlee aus Mecklenburg vollendet sein 65. Lebensjahr Geist einer Landschaft" einzufangen. os historische Zinn- und Silberschmiedearbei• In diesen Tagen, genau• Dienstrang eines Ministerialrats tätig war. Von ten, ein zeitgenössischer Stich der Königs• er am 21. Oktober, be• 1974 bis 1980 war er als Lehrbeauftragter an krönung von 1701, Königsberger „Abiturien• ging Professor Emil der Christian-Albrechts-Universität in Kiel Ausstellungen ten-Stürmer", alte Drucke und Zeitungen Schlee, Raisdorf bei Kiel, tätig, im März 1985 ging er auf eigenen und noch vieles mehr zu sehen. seinen 65. Geburtstag. Wunsch vorzeitig in den Ruhestand. Die Handels- und Hafenstadt Königsberg Wenn er auf seinen bis• Emil Schlee ist in den Kreisen der Vertrie• Lieselotte Plangger-Popp hat viele herausragende Persönlichkeiten der herigen Lebensweg zu• benen aufgrund seiner mehr als 25jährigen ak• Geistes-und Naturwissenschaften hervorge• rückblickt, vermag er tiven Tätigkeit nicht zuletzt als ein bevorzug• Lüneburg — Bis zum 5. Januar ist im Ost- bracht. Die Altbertus-Universität gehörte mit festzustellen, daß er, so- ter Redner tätig. Er war Sprecher der Lands• preußischen Landesmuseum, Ritterstraße 10, ihrer medizinischen, geistes- und naturwis• iwohl was seine berufli• mannschaft Mecklenburg und Vizepräsident 2120 Lüneburg, die Ausstellung „Lieselotte senschaftlichen Forschung zu den bedeuten- che Karriere wie auch was seine im parteipoli• des Bundes der Mitteldeutschen und ist stell• Plangger-Popp — Aus dem graphischen sten deutschen Universitäten. tischen bzw. im vorparlamentarischen Raum vertretender Vorsitzender der Staats- und Werk" zu sehen. Eine Wanderausstellung Das Trio concertino Stuttgart umrahmte geleistete Arbeit angeht, auf ein weites Feld Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e. V. wurde in Gemeinschaftsarbeit des Museums die Feierstunde am Abend des Eröffnungsta• zurückblicken kann. Professor Schlee ist mit zahlreichen Veröf• mit der Kulturabteilung der Landsmann• ges mit der Aufführung des Klavier-Trios in Geboren in Mecklenburg, mit hohen Ehren fentlichungen in Schriftenreihen, Fachzeit• schaft Ostpreußen e.V., Hamburg, zusam• E-Dur von E.T.A. Hoffmann. Frontoffizier des letzten Krieges, nach Stu• schriften und landsmannschaftlichen Blättern mengestellt. Ein ausführlicher Bericht über Das musikalische Werk des großen Litera• dium und Lehrtätigkeit von 1966 bis 1974 Pro• in Erscheinung getreten. die Eröffnung, zu der der Sprecher der LO ten, der in Verehrung Mozarts dessen fessor an der Universität in Mainz, von 1963 bis Wir wünschen ihm noch viele Jahre in Ge• und Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Namen Amadeus annahm, wurde 1809 in 1966 Mitglied im Beirat für Innere Führung der sundheit und Schaffenskraft, die es ihm ermög• Ottfried Hennig sprach, erscheint in Folge Bamberg vollendet. Als Literat war er ein , gehörte er Gemeindeparlamen• lichen, sich für Gesamtdeutschland einzuset• 44. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 Romantiker mit starker Neigung zum Phan• ten sowie dem Hessischen Landtag an und zen. O.S. bis 17 Uhr. tastischen, aber als Komponist hing Hoff• wurde 1974 nach Kiel berufen, wo er zunächst mann der Wiener Klassik an, er übernahm im Kultusministerium und von 1979 bis 1985 im letzten Satz seines Klaviertrios ein Thema im Sozialministerium, zuletzt als Landesbe• aus Mozarts Jupiter-Symphonie. auftragter für Vertriebene und Flüchtlinge im Um Ostpreußen verdient gemacht Dr. Wolf Freiherr von Wrangel beging den 90. Geburtstag Hamburg — Einen 90. Geburtstag feiern zu gesetzt. Er konnte mit seiner Familie nach Ein netter Vorstand wurde gewählt können, das kommt nicht häufig vor. Bei einem Niedersachsen flüchten, wo er von der briti• geborenen Ostpreußen ist das allerdings nicht schen Besatzungsmacht als Oberkreisdirektor Die Mitglieder des Vereins „Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum" ungewöhnlich. Am 21. Oktober blickte Dr. in Hannoversch-Münden eingesetzt wurde. Wolf Freiher von Wrangel auf vollendete neun Von dort trat er in Verbindung mit einer Grup• Lüneburg — Die Wahl des Vorstands des rats, Stadtverordneter und Kreistagsabgeord• Lebens Jahrzehnte zurück. Er wurde im Kreis pe Göttinger Wissenschaftler, die sich die Er• Vereins „Ostpreußisches Jagd- und Landes• neter des Bunds der Heimatvertriebenen und Gerdauen auf dem Gut Waldburg geboren und arbeitung von Denkschriften zur Untermaue• museum" e.V. hat folgendes Ergebnis: Zum er• Entrechteten (BHE). Im Januar 1975 über• war von 1932 bis 1935 Landrat in Mohrungen, rung der Bedeutung Ostdeutschlands für Eu• sten Vorsitzenden wurde Hubertus Hilgen• nahm Albinus die Geschäftsführung des Ost• einem Amt, das ihm genommen wurde, weil er ropa und Deutschland zur Aufgabe gemacht dorff, Mitglied des geschäftsführenden Vor• preußischen Jagdmuseums in Lüneburg. sich weigerte, der NSDAP beizutreten. hatte. stands der Landsmannschaft Ostpreußen, ge• Während seiner aktiven Zeit im Museum ließ er Der Sproß einer alten Familie, die in Preußen Wrangel hatte bereits mit der Sammlung wählt. Der Kreisvertreter von Rastenburg es sich nicht nehmen, Besuchergruppen durch einen guten Namen hat, wurde in beiden von Anschriften ostpreußischer Heimatver• wurde somit Nachfolger von Otto Freiherr von die Räume zu führen. Mit Außenausstellungen Weltkriegen verwundet. 1943 übernahm er triebener begonnen, um versprengte Familien Fircks, der den Vorsitz 20 Jahre innehatte. machte er die Institution auch in anderen Städ• dienstuntauglich die Verwaltung einer schle- und Gemeinden zusammenführen zu helfen. Erster stellvertretender Vorsitzender wurde ten bekannt und warb somit neue Besucher. sischen Herrschaft. Nach dem 20. Juli 1944 Nach seinen Listen gingen auch die Einladun• Dietrich von Lenski-Kattenau, Vorsitzender S.K. wurde er verhaftet, aber wieder auf freien Fuß gen zur Gründungsversammlung der Lands• des Vereins zur Erhaltung und Förderung der mannschaft Ostpreußen in Hamburg heraus. Zucht des Trakehner Pferdes e.V.; zweiter Durch den Verkauf des von ihm entworfenen stellvertretender Vorsitzender Dr. Hans Abzeichens mit der Elchschaufel verhalf er der Bloech, Vorstandsmitglied der Ostpreußi• jungen Landsmannschaft zu ersten Einnah• schen Herdbuchgesellschaft e.V.; Schatzmei• men. Mit gleicher Tatkraft sicherte er auch die sterin Rosemarie von Renner; Vertreter der Existenz jener Göttinger Gruppe, die bald als „Freunde des Ostpreußischen Jagdmuseums „Göttinger Arbeitskreis" weit bekannt wurde. Wild, Wald und Pferde Ostpreußens e.V.", Dr. In ihm ist der Jubilar noch heute als Vizepräsi• Klaus Hesselbarth, Kreisvertreter von Sens• dent in vielfältiger Hinsicht fördernd und an• burg; und Oberforstmeister i. R. Ehrenfried regend tätig. Die Landsmannschaft Ostpreu• Liebeneiner, Vorsitzender des Freundeskrei• ßen würdigte seine Verdienste 1980 durch die ses; Mitglied Sprecher der LO und Parlamen• Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens. tarischer Staatssekretär Dr. Ottfried Hennig H.M. MdB; dessen Ständiger Vertreter Friedrich- Karl Milthaler, Kreisvertreter von Angerburg. Ehrenmitglieder des Vereins wurden Otto Veranstaltungen Freiherr von Fircks und Horst Albinus. Preußenschildträger Otto Freiherr von Altenberger Basar Fircks stellte sich schon früh in den Dienst der Heimatvertriebenen. So hat der aus Pedwah- Wetzlar — Am Sonnabend, 7. November, len stammende Fircks als Geschäftsführer des und am Sonntag, 8. November, findet von 14 bis BdV, später BdV-Landesverbands Nieder• 18 Uhr der Altenberger Basar statt. Das Kö• sachsen, dessen politische und organisatori• nigsberger Diakonissen-Mutterhaus der Barm• sche Struktur von 1953 bis 1969 entscheidend herzigkeit auf Altenberg lädt herzlich ein, sich mitgestaltet. an dem Basar zu beteiligen. Eine Sachspende oder ein finanzieller Beitrag wäre eine will• Zudem war er Mitbegründer und langjähri• kommene Unterstützung dieser Aktion. Der ger Chefredakteur der Monatszeitschrift Erlös des Basars ist für die Renovierungen im „Deutsche Umschau" und von 1963 bis 1967 Torhaus auf Altenberg bestimmt, die in die• Abgeordneter im niedersächsischen Landtag, sem Jahr durchgeführt werden und zum Ab• um nur einige Stationen im Leben eines Men• schluß kommen sollen. Damit stehen für schen zu nennen, der Entscheidendes für das Schwestern, Mitarbeiter-Freizeiten oder auch Ostpreußische Landesmuseum getan hat. Ihr 25Jähriges Dienstjubiläum feierte Charlotte Scharmacher im Ostpreußenhaus Hamburg, Parkallee 84—86. Die Ostpreußin bereitet einmal wöchentlich den Streifbandversand unserer für andere Gruppen und Gäste ansprechende Auch der Samländer Horst Albinus stellte und einladende Räumlichkeiten zur Verfü• sich in den Dienst seiner Schicksalsgefährten. Zeltung vor. Die Mitarbeiter des Hauses treffen ste immer frohgelaunt bei der Arbeit Am 2. August 1905 wurde sie als Tochter eines Bäckermeisters in Gerdauen geboren und sorgt gung, die während des Basars gern besichtigt Er arbeitete ehrenamtlich als Vertriebenen- werden können. beauftragter und war Mitglied des Gemeinde• heute noch in Hamburg für ihre fast 90jährige Schwester Anna. Foto Woehlke 24. Oktober 1987 — Folge 43 — Seite 20 Dokumentation tw £ftpmitmblQtt

Deutsche in Amerika:

Stolz auf das Erbe

Oft kamen die Einwanderer

mit romantischen Hoffnungen

in die „Neue Welt4*

VON Dr. CORNELIA LITTEK Der aus Preußen stammende General von Von Tendern aus gehen die Auswanderer an Bord des titeiracUfr. Steuben befehligte amerikanische Truppen Fotos (3) aus „Wurzeln in fremder Erde", Michael Rehs/Hans-Joachim Haager im Unabhängigkeitskrieg

merika — das Land der unbegrenzten Süden arbeiteten. Ein französischer Adliger, der wünschten jede Sache nach der Mode der Fran• Bedrängnis stehen neben tief eingewurzelter Möglichkeiten, der Aufstieg vom Tel• 1759 die amerikanischen Kolonien kennenlern• zosen zu handhaben, und als ich einen Teller Sehnsucht nach freier Lebensgestaltung in Poli• lerwäscher zum Millionär, wer träumte te, schrieb über die europäischen Einwanderer Sauerkraut nach Art der Preußen präsentierte, tik, Gesellschaft und Religion; die Bodenständig• A keit der Häuslebauer trifft sich mit Weltoffen• nicht schon davon? Die Ausstrahlungskraft, die und ihr Leben in Amerika: „Alles hilft zu ihrer wollten sie ihn alle zusammen aus dem Fenster bereits seit der Entdeckung von der „Neuen Regeneration — neue Gesetze, eine neue Art zu werfen. Dennoch, die Entwicklung hat gezeigt, heit und Wagemut", lautet die Feststellung der Welt" ausging, war größer, als sie irgendein ande• leben, eine neue soziale Ordnung; hier werden daß meine Kochkunst hier die beste war, und so Autoren. res Land vorher hätte haben können. Eine ro• sie zu Männern... Kaum atmet der Einwanderer ist es mir gelungen, die Vorurteile der Yankees So berichtet eine zeitgenössische Notiz von mantische Hoffnung, eine Illusion? die Luft, macht er neue Pläne und läßt sich auf auszuräumen. Die Franzosen aber mögen mich der Vielseitigkeit des ersten deutschen Druckers Um das Jahr 1830 wurde James Fenimore Dinge ein, an die er in seiner Heimat nie gedacht hier in den Wäldern Amerikas so wenig, wie sie und Verlegers in Amerika, Johann Christopher Coopers „Lederstrumpf" veröffentlicht, über• haben würde... Die Gesetze dieses Landes neh• mich schon auf den Schlachtfeldern von Roßbach Saur: „Es ist ein sehr ingenieuser Mann, ein Sepa- setzt und in Deutschland weitergelesen. Ein paar men ihn schützend unter den Mantel. Man urteile verabscheuten. Sei daher nicht überrascht, daß rist, der auf die 30 Handwerke ohne Lehrmeister Jahrzehnte später erlangten die Wildwestroma• selbst, was für eine Wandlung in Geist und Ge• man meine Person in den Pariser Gesellschafts• erlernet. Denn als ein Schneider ist er dahin nach ne Karl Mays mit dem Helden Old Shatterhand danken dieses Mannes erfolgen muß. Er beginnt, kreisen nicht in den hellsten Farben schildert!" Amerika gereiset und nun als Buchdrucker, Apo• theker, Chirurgus, Botanicus, groß und klein ungeahnten Erfolg, dieser Held, der Seite an Seite seine frühere Knechtschaft und Abhängigkeit zu Kein ganzes Jahr später erlebte Amerika eine mit dem edlen Apachen Winnetou kämpfte und vergessen." neue Einwanderungswelle. Hessische Söldner, Uhrmacher, Schreiner, Buchbinder, Concipient sich für das Gute in der Welt einsetzte. Die Sehn• Das Aufblühen der Auswanderer-Kolonien von ihrem Landesherrn ungefragt an England der Zeitungen, der sich alle seine Buchdrucker• sucht nach diesem romantisch idealisierten wurde in Deutschland schnell bekannt. Tausen• vermietet, wurden nach Amerika eingeschifft. werkzeuge selbst verfertigt; ziehet auch Blei und Amerika, das es in Wirklichkeit nie gab, hat sich de folgten dem Beispiel ihrer Landsleute und ver• 1200 Soldaten wurden England zur Verfügung Draht, ist ein Papiermüller..." Im Jahre 1743 er• im Bewußtsein der Deutschen — und nicht nur ließen die alte Heimat, insbesondere nach dem gestellt. Die Redensart „Ab nach Kassel" wurde schien in seiner Druckerei die erste in einer euro• der Deutschen — lange gehalten. Die Vorstel• Beginn des 18. Jahrhunderts. Unter allen euro• geläufig und bedeutete soviel wie „Auf Nimmer• päischen Sprache gedruckte Lutherbibel in lung von einem freien und an Boden und Nah• päischen Ländern hatte Deutschland den größ• wiedersehen!" Amerika, eine englische Bibel folgte erst Jahr• rungsmitteln reichen Land wurde immer wieder ten Bevölkerungsüberschuß, schlechte politi• zehnte später. Der preußische König Friedrich der Große war zu Zeiten heraufbeschworen, wo Menschen in sche und wirtschaftliche Verhältnisse, insbeson• Doch Gewinn und Erfolg waren nicht jedem einer der wenigen deutschen Herrscher, die sich einem überbevölkerten und politisch wie gesell• dere im Süden des Landes, in der Pfalz, in Würt• Auswanderer vergönnt, der Menschenhandel schaftlich reglementierten Land lebten. temberg und in Baden, ließen viele Menschen nicht nur weigerten, Soldaten als Söldner zu ver• kaufen, sondern dies auch offen bekundete: „Und Schon Tacitus spricht in seiner „Germania" darauf hoffen, irgendwo ein neues Leben begin• wenn die englische Krone mir alle Millionen von den Germanen als einem wanderungsfreu• nen zu können. 1709 verbreitete sich in Deutsch• Freiheit und Demokratie geben würde, die sie hat, so würde ich ihr nicht digen Volk, stets auf der Suche nach einer zufrie• land nach den Verwüstungen durch den spani• zwei Reihen Soldaten für den Kampf gegen die denstellenden Bleibe: „Die Germanen lebten schen Erbfolgekrieg das Gerücht, Königin Anna Kolonien zur Verfügung stellen." mit unerfahrenen Neuankömmlingen blühte. verstreut und voneinander abgesondert, wo eine von England werde allen Deutschen, die nach Der Enzweihinger Schulmeister Gottlieb Mittel- Quelle, ein Hügel oder ein Wald sie gerade zum Amerika auswandern wollten, die Reise finanzie• „Wurzeln in fremder Erde" ist der Titel eines berger berichtet in seiner 1756 in Stuttgart er• vor einiger Zeit erschienenen Buches der Auto• Bleiben verlockte." Rund 300 Jahre ist es her, seit ren. 130 000 mittellose Deutsche schlugen sich schienenen Schrift „Reise nach Pennsylvanien": ren Michael Rehs und Hans Joachim Haager, das die ersten Deutschen nach Amerika auswander• nach England durch und lebten in erbärmlichen „Ehe ich Pennsylvanien verlassen und es be• insbesondere die Geschichte der südwestdeut• ten. Über ein Viertel der amerikanischen Bevöl• Zuständen in den Straßen Londons und Liver• kannt wurde, daß ich wieder nach Würtemberg pools, bis man die meisten nach Amerika, einige schen Auswanderung nach Amerika herausstellt kerung hat deutsche Vorfahren, das sind laut Sta• gehen wolle, so haben mich viele Würtemberger, wenige aber auch nach Irland wegschicken konn• (DRW-Verlag, Stuttgart, 158 Seiten, zahlreiche tistik etwa 52 Millionen Amerikaner oder ca. 28,8 Durlacher und Pfälzer, die es taglebens beseuf• te. Abb., 54 DM). Der große Bildband schildert in an• Prozent der Bevölkerung. Die Deutschen rangie- zen, daß sie ihr Vaterland verlassen, mit Thränen schaulicher Prägnanz den Werdegang der ame• Deutsche Persönlichkeiten haben zum Auf• und aufgehobenen Händen gebeten, solches rikanischen Nation von der Entdeckung des bau der Vereinigten Staaten einen guten Teil mit Elend und Herzeleid in Deutschland bekannt zu beigetragen. Im Kampf um die Unabhängigkeit neuen Kontinents durch Christoph Kolumbus, Gründung von „Germantown' Ereignisse über Einwanderung und Besiedlung in machen." Einwanderer, die ihre Überfahrt abbe• beauftragte der Zweite Kontinentalkongreß im zahlen mußten, wurden regelrecht „gehandelt", Sommer 1775 den wohlhabenden Tabakpflanzer den USA und bringt Tagebuchauszüge von Über• fahrten über den Atlantik. Den besonderen Reiz wie eine Zeitungsanzeige in Philadelphia aus ren damit zahlenmäßig deutlich vor den ur• George Washington (1732—99) aus Virginia, dieser Zeit zeigt: „Heute ist das Schiff .Boston" eine Armee aufzustellen, die der englischen Be• dieses Buches machen jedoch die „Lebensbilder sprünglichen Iren, Engländern und Schotten. südwestdeutscher Auswanderer" aus, so die der hier angelangt mit etlichen 100 Deutschen, unter Mehrere große Auswanderungswellen lassen rufsarmee gewachsen war. Washington gewann welchen sind allerlei Handwerker und junge Friedrich von Steuben, einen ehemaligen Offi• Pioniere Johann Konrad Weiser, Vater und sich feststellen. Im Jahre 1776, zu Beginn der Sohn, des Wegbereiters der Pressefreiheit Jo• Leute, sowohl Manns- wie Weibspersonen... amerikanischen Revolution, befand sich schät• zier Friedrichs des Großen, der die militärische Diejenigen, welche geneigt sind, sich mit derglei• Ausbildung der Truppen übernahm. Seine hann Peter Zenger, des Erfinders Ottmar Mer• zungsweise eine Viertelmillion deutscher Sied• chen zu versehen, werden ersucht, sich zu mel• Schwierigkeiten mit den Mitgliedern des Stabes genthaler, des Reformers Friedrich List, des ler in Nordamerika, was etwa ein Zehntel der „Kaisers von Kalifornien" Johann August Sutter den bei D. Rundle in der Frontstraße." damaligen amerikanischen Bevölkerung aus• von George Washington, die weiter am engli• schen oder französischen Militärsystem festhal• und des wissenschaftlichen Genius Albert Ein• Von nachhaltigen Spuren im politischen machte. Rund fünf Millionen Deutsche kamen stein, um nur einige zu nennen. Leben der USA durch deutsche Einwanderer zusätzlich im Laufe des 19. Jahrhunderts, nach ten wollten, schrieb Steuben einem Freund in kann man erst durch die „Forty Eighters" spre• dem Ersten Weltkrieg folgte eine weitere Aus• Preußen: „Meine lieben Republikaner wollen In der 300jährigen Geschichte der Einwande• chen, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. wanderungswelle — der Versailler Vertrag er• alles im Stil der Engländer machen; unsere gro• rung kommt den Südwestdeutschen eine beson• Die amerikanische Geschichtsschreibung nennt schien vielen als Einschränkung ihrer Möglich• ßen und guten Alliierten aber (die Franzosen) dere Rolle zu. „Hungersnot und obrigkeitliche dies eine „Änderung des politischen Bewußt- keiten. Zur Zeit des Nationalismus emigrierten SeiliS d?r Amerikaner durch die Einwanderung unzählige, politisch und rassisch Verfolgte nach zahlreicher gescheiterter „Achtundvierziger"- Amerika; nach 1945 setzte sich nochmals eine Revolutionäre, die die Begriffe Freiheit und De• große Auswandererwelle in Bewegung. mokratie ins Licht der Öffentlichkeit rückten. Ihr Das neue Land Amerika — nach dem Florenti• Einsatz für die Abschaffung der Sklaverei brach• ner Forscher Amerigo Vespucci benannt, der die te ihnen nicht nur Freunde. Im amerikanischen Europäer mit den Ländern und Menschen jen• Sezessionskrieg waren zahlreiche Südwestdeut• seits des westlichen Ozeans in seinen Reisebe• sche beteiligt, so Graf Ferdinand von Zeppelin, schreibungen als erster bekanntmachte — der spatere Luftschiff-Erbauer, auf selten der wurde am 6. Oktober 1683 von deutschen Sied• Unionstruppen. lern betreten, und dieses Datum wird seither als Beginn der Besiedlung amerikanischen Bodens Deutsche Einwanderer haben in Politik, Wirt• gefeiert. Auf einem 430 000 Morgen umfassen• schaft, Militärwesen, in Wissenschaft und Kultur den Gelände wurden die deutschen Einwanderer einen wesentlichen Teil beim Aufbau der USA angesiedelt, das bald den Namen „Germantown" mitgeleistet. Durch die Emigration nach dem erhielt und heute ein Vorort von Philadelphia ist. Zweiten Weltkrieg erlitten die deutsche Wissen• schaft und Kultur einen nicht wiedergutzuma• Stammten die Einwanderer Amerikas auch chenden Verlust, nachdem sie schon 1933 viele aus verschiedenen europäischen Ländern — hervorragende Vertreter durch Auswanderung Glaube und soziale Stellung unterschieden sie verloren hatte. So z. B. gehören zu den jüdischen voneinander —, stellte das Land doch gleiche w wVSten' deren Forschungsergebnisse in der Anforderungen an alle. Tüchtigkeit und Erfolg weit luhrend waren, nicht weniger als 14 Nobel• wurden der entscheidende Maßstab für die Stel• preisträger. lung des einzelnen in der Gesellschaft. In den 13 Neuenglandstaaten lebten um 1700 etwa 250 000 Dwight D. Eisenhower, wie vor ihm Herbert Siedler, 1775 waren es etwa 2,5 Millionen, unter Moover Präsident der Vereinigten Staaten von denen sich rund 400 000 Negersklaven befanden, Stuttgart in Arkansas: Das 1889 erbaute älteste Backsteinhaus auf der „Main Street" steht heute Amerika deutscher Herkunft, bekundete in einer die vorwiegend auf den großen Plantagen im noch an der Hauptstraße Rede in Deutschland öffentlich: „Ich bin immer stolz auf mein Erbe gewesen."